Gokstadschiff - Mittelalter Wiki - Wikia

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7/21/2019 Gokstadschiff - Mittelalter Wiki - Wikia http://slidepdf.com/reader/full/gokstadschiff-mittelalter-wiki-wikia 1/4 20.12.2015 Gokstadschiff - Mittelalter Wiki - Wikia http://de.mittelalter.wikia.com/wiki/Gokstadschiff 1/4 Gokstadschiff Gokstadschiff Art  Wikingerschiff Zugehörigkeit  Schiffe Einordnung  Kategorie:Schifffahrt Jahr  9. Jh. Zeit  Wikingerzeit Quelle  Norwegen Das Gokstadschiff  ist ein Rudersegelschiff aus dem späten 9. Jahrhundert. Es ist ein prächtiges Beispiel der altnorwegischen Wikingerschiffe von den Ufern des Christianiafjords. Gefunden wurde es 1880 in einem Schiffsgrab in Sandar, ( Vestfold, Norwegen). Beschreibung Das Gokstadschiff ist aus Eichenholz klinkergebaut. Die größte Länge zwischen den Stevenaußenrändern beträgt 23,8 m, die Länge am Kiel 20,1 m, die größte Breite 5,10 m und die Raumtiefe mitschiffs 1,75 m. Mit 40 Mann Besatzung kann die Freibordhöhe mitschiffs auf 92 cm, der Tiefgang auf 115 cm, das Deplacement auf 30 t angenommen werden. Die Reling verläuft also recht niedrig, und zwar annähernd parallel mit der Wasserlinie, um erst kurz hinter den Steven in eleganter Linie bis zu ca. 2 m Höhe über Wasserlinie (am Steven) anzusteigen. Diese Höhe der Reling an Bug und Heck sichert dem Schiff eine gute Seefähigkeit. Bug und Heck sind im übrigen, wie beim Nydamboot und den Schiffen der Suionen, völlig gleichgestaltet. Der Umstand, dass der Kiel sich von der Mitte zu den Enden um ca. 13 cm hebt, läßt im Zusammenhang mit dem weiten Ausladen der gekrümmten Steven auf rasche Drehfähigkeit des Schiffes schließen, während ihm zugleich die beträchtliche Breite im Verhältnis zur Länge (1 : 4) ausreichende Stabilität, und die feinen, vom breiten Mittelschiff nach vorn und hinten sehr schlank verlaufenden Linien recht günstige Segeleigenschaften sichern. Dies ist auch praktisch erprobt, da bei der Fahrt eines dem Gokstader Fahrzeug genau nachgebildeten Schiffes von Norwegen nach Amerika (zur Weltausstellung in Chikago 1893) nicht selten Geschwindigkeiten von 10-11 Knoten erreicht wurden. Innenbauweise Seinem inneren Bau nach gliedert sich das Schiff in zwei Teile: ein kräftiges Unterschiff und ein leichter gebautes Oberschiff. Die 17 Spanten, die in Abständen von ca. 90 cm auf dem Kiel stehen, aber durch keinerlei Befestigung mit ihm verbunden sind, reichen nur bis zur Mitte des 11. Plankengangs (von unten), ihre beiden Enden sind hier durch einen aufliegenden Querbalken verbunden. Seinen Zusammenhalt erhält das Ganze allein durch die Plankengänge, die, genau wie beim Nydamboot , untereinander durch eiserne Nieten vereinigt und mit Kuhhaar abgedichtet, an die Spanten jedoch (mit Hilfe von Klampen und Löchern) mit Weidenruten festgebunden sind. Inhaltsverzeichnis  [  Anzeigen] Suche in Mittelalter Wiki...

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Gokstadschiff

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Gokstadschiff

Gokstadschiff

Art Wikingerschiff

Zugehörigkeit Schiffe

Einordnung Kategorie:Schifffahrt

Jahr 9. Jh.

Zeit Wikingerzeit

Quelle Norwegen

Das Gokstadschiff ist ein Rudersegelschiff aus dem späten 9.Jahrhundert. Es ist ein prächtiges Beispiel der altnorwegischen

Wikingerschiffe von den Ufern des Christianiafjords. Gefunden

wurde es 1880 in einem Schiffsgrab in Sandar, (Vestfold,

Norwegen).

Beschreibung

Das Gokstadschiff ist aus Eichenholz klinkergebaut. Die größte

Länge zwischen den Stevenaußenrändern beträgt 23,8 m, die

Länge am Kiel 20,1 m, die größte Breite 5,10 m und die Raumtiefe

mitschiffs 1,75 m. Mit 40 Mann Besatzung kann die Freibordhöhe

mitschiffs auf 92 cm, der Tiefgang auf 115 cm, das Deplacement

auf 30 t angenommen werden. Die Reling verläuft also recht

niedrig, und zwar annähernd parallel mit der Wasserlinie, um erstkurz hinter den Steven in eleganter Linie bis zu ca. 2 m Höhe über

Wasserlinie (am Steven) anzusteigen. Diese Höhe der Reling an

Bug und Heck sichert dem Schiff eine gute Seefähigkeit. Bug und Heck sind im übrigen, wie beim Nydamboot und

den Schiffen der Suionen, völlig gleichgestaltet.

Der Umstand, dass der Kiel sich von der Mitte zu den Enden um ca. 13 cm hebt, läßt im Zusammenhang mit dem

weiten Ausladen der gekrümmten Steven auf rasche Drehfähigkeit des Schiffes schließen, während ihm zugleich die

beträchtliche Breite im Ver hältnis zur Länge (1 : 4) ausreichende Stabilität, und die feinen, vom breiten Mittelschiff

nach vorn und hinten sehr schlank verlaufenden Linien recht günstige Segeleigenschaften sichern. Dies ist auch

praktisch erprobt, da bei der Fahrt eines dem Gokstader Fahrzeug genau nachgebildeten Schiffes von Norwegen

nach Amerika (zur Weltausstellung in Chikago 1893) nicht selten Geschwindigkeiten von 10-11 Knoten erreicht

wurden.

Innenbauweise

Seinem inneren Bau nach gliedert sich das Schiff in zwei Teile: ein kräftiges Unterschiff und ein leichter gebautes

Oberschiff. Die 17 Spanten, die in Abständen von ca. 90 cm auf dem Kiel stehen, aber durch keinerlei Befestigung

mit ihm verbunden sind, reichen nur bis zur Mitte des 11. Plankengangs (von unten), ihre beiden Enden sind hier durch einen aufliegenden Querbalken verbunden. Seinen Zusammenhalt erhält das Ganze allein durch die

Plankengänge, die, genau wie beim Nydamboot, untereinander durch eiserne Nieten vereinigt und mit Kuhhaar

abgedichtet, an die Spanten jedoch (mit Hilfe von Klampen und Löchern) mit Weidenruten festgebunden sind.

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An den Kiel (von T-förmigem Querschnitt) selbst sind die beiden

untersten Plankengänge festgenagelt. Diese ganze Bauweise ist

keineswegs durch Mangel an Eisen zu erklären (wenn dieser auch

vielleicht ursprünglich Anlaß dazu gab), sondern dadurch, dass sie

dem Schiff große Elastizität, verlieh, die wieder der Schnelligkeit

zugute kam. Bei der Fahrt des Modellschiffes 1893 zeigte sich, dass

der Boden unter dem Druck der darunter hinwegrollenden Wogensich bis zu 2 cm hob und senkte; in der Längsrichtung betrug die

Verbiegung des Schiffskörpers sogar bis zu 15 cm, und trotzdem

blieb das Schiff dicht.

Die 5 obersten Plankengänge sind mit dem Unterschiff durch Knie

verbunden, welche auf den Querbalken aufsitzen, sowie durch kurze

Topspanten, die vom obersten Plankengang abwärts laufen. Planken

und Knie sind durch Holznägel vereinigt. Auf den Querbalken ruhen

lose Bretter, die in ihrer Gesamtheit ein abnehmbares Deck oder

einen Fußboden bilden.

Remen und Mast

Das Schiff führte beiderseits je 16 Remen, die durch Löcher im 14. Plankengang (dem 3. von oben) gesteckt und

von je einem Rojer sitzend gehandhabt wurden. Der Mast, von wahrscheinlich ca. 13 m Höhe, ruhte etwas vor der

Mitte des Schiffes in einer schweren, über dem Kiel liegenden Mastspur und erhielt weitere Stütze durch einen

dicken, fischschwanzartig zugehauenen Holzklotz (Mastfischung), durch den er in Höhe der Querbalken

hindurchging. Er trug eine Rahe mit viereckigem Rahsegel (3. Segel) und konnte rückwärts umgelegt werden. In

diesem Fall ruhte er auf dem hintersten der drei über die Länge des Schiffes verteilten T-förmigen Träger oder

Galgen, die dazu bestimmt waren, Rundhölzer, wie die Rahe usw. aufzunehmen (damit diese nicht, auf Deck

liegend, den freien Verkehr hinderten).

Steuerruder

Das Steuerruder ist ein Seitensteuer. Zum Schmuck und vielleicht zur Erhöhung der Bordwand beim Segeln dienten

ferner 64 kreisrunde Schilde aus Fichtenholz mit eisernem Schildbuckel, die 94 cm im Durchmesser halten und

abwechselnd schwarz und gelb bemalt wurden. Sie waren in der Weise an der Außenseite der Bordwand (32 auf

eder Seite) angebracht, dass jeder den nächsthinteren zu ¼ überdeckte. Die Remenlöcher waren dann verdeckt, so

dass diese Anbringungsweise für den Seekampf nicht in Frage kam.

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Quellen

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg

1911-1919. Bd. IV, S. 103 f.

Einzelnachweise

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