Gorch Fock Magazin 03

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Das Gorch Fock Magazin • Ausgabe 3 • Juni 2008 Segelschulschiff Gorch Fock Bordkameradschaft ehem. Stammbesatzung Buchvorstellung 50 Jahre Gorch Fock Treffen Wittensee Ehemaligenfahrt Gorch Fock verlor Besanbaum Partnerschaft mit RK Marine Kiel www.GorchFock.de

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Bordmagazin der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung Segelschulschiff Gorch Fock

Transcript of Gorch Fock Magazin 03

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Das Gorch Fock Magazin • Ausgabe 3 • Juni 2008

Segelschulschiff Gorch Fock

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Buchvorstellung 50 Jahre Gorch Fock

Treffen Wittensee Ehemaligenfahrt

Gorch Fock verlor Besanbaum

Partnerschaft mit RK Marine Kiel

w w w. G o r c h F o c k . d e

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Liebeserklärung an eine Fünfzig jährige

1958 war die Geburtsstunde des Segelschulschiffes Gorch Fock. Mit Stapellauf und Schiffstaufe be-gann eine Ära, die ihresgleichen in den Reihen der schwimmenden Einheiten der Marine sucht. Kein Boot, kein Schiff kann auf eine so lange Stehzeit im aktiven Dienst zurückblicken.

50 Jahre SSS Gorch Fock – das heißt, 50 Jahre weltweit Flagge zeigen. 50 Jahre, in der die Besatzungsange-hörigen als Botschafter in blau (oder weiß) unser Land vertreten haben und in denen sie überall als Gäste immer wieder gern gesehen waren.

Hauptaufgabe im täglichen Dienstbetrieb ist jedoch nicht nur die Repräsenta-tion im In- und Ausland, sondern auch die Ausbil-dung für Offizier- und seemännische Unteroffi-zieranwärter als Baustein. Wer als Lehrgangsteilneh-mer für eine kurze Zeit zum Dienst auf Gorch Fock eingeschifft war, hat vielleicht etwas andere Erin-nerungen als Angehörige der Stammbesatzung, die teilweise auf eine Bordzeit von mehre-ren Jahren zurück blicken.

Wie heißt es doch im Gorch-Fock-Lied: Weiß ist das Schiff, das wir lie-ben! Diese Liebe besteht seit 50 Jahren und ist wie ein Bazillus, der in unserem Herzen fest verankert ist!

So war es nur logisch, dass sich vor über 20 Jahren eine Gruppe „Ehemaliger“ aus den Stammbesat-zungen der ersten Generation zusammengeschlos-sen hat. Waren es anfangs nur rund 50 Kameraden, haben sich im Zeitalter moderner Kommunikati-onsmittel mehr als 100 weitere Ehemalige aus den Besatzungen von 1958 bis 2007 der Bordkamerad-schaft angeschlossen. Tendenz steigend! Vertreten sind alle Dienstgrade – und fünf ehema-lige Kommandanten sind auch dabei!

Die Crewführung der Bordkameradschaft ehe-malige Stammbesatzung SSS Gorch Fock hält zu Schiffsführung und Funktionsträgern engen Kon-takt und steht in einem andauernden Gedanken-austausch.

So ist es möglich, dass 50 Kameraden der Bordkameradschaft im Rahmen der

diesjährigen Kieler Woche an einer Ausfahrt teilnehmen können. Dem

Kommandanten, Kapitän zur See Norbert Schatz, der diese Ein-

ladung ausgesprochen hat, gilt unser besonderer Dank! Ihm und der Stammbesatzung ist es zu wünschen, dass die zahlreichen Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr genauso gemeistert werden, wie zum Beispiel die Atlantik-überquerung von Nord-amerika nach Europa im vergangenen Jahr.

Wie gesagt, unser Herz hängt an „unserem Schiff“ SSS Gorch Fock.

Nachdem dem Schiff zum 50. Geburtstag eine Rund-

um-Wellness-Kur gegönnt wurde, ist sichergestellt, dass

wir noch viele Jahre – hoffent-lich Jahrzehnte! – dieses einma-

lige Schiff begleiten können.

Hans Kinau, bekannt unter dem Pseudonym Gorch Fock und Namens-

geber, hat 1913 geschrieben:

See fahr t i s t notIn diesem Sinne gratulieren wir im Namen aller Kameraden der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung zum 50. Geburtstag, wünschen allzeit gute Fahrt und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel sowie eine glückliche Heimkehr.

Die Crewführung

Peter Jacobs Günter Schwellnuss Klaus Hoffstetter Hermann Dirkes 1. Crewchef 2. Crewchef Kassenwart Schriftführer Wilhelmshaven Bremerhaven Wilhelmshaven Bad Gandersheim

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Impressum

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock �

InhaltVorwort 3

AktuellesvomSchiff 4

Nach der Werftzeit können die Feierlichkeiten beginnen Jahresplanung 2008

TreffenWittensee 8

Überwältigende Teilnahme

Ehemaligenfahrt

Ein einmaliges Erlebnis? 10

AusderBordkameradschaft

Treffen im kleinen Kreis 11

ReservistenkameradschaftNeue Partnerschaft RK – BK 12

Vor(beinahe)50Jahren 15Nackte Dame in Kapitänswanne

NewYork–NewYork 16

VerlustdesBesanbaumes 18Wie es wirklich dazu kam

Kameraden-Galerie 23

Buchvorstellung 28

50 Jahre Gorch Fock

Redaktion Hermann Dirkes Kampstraße 8 37581 Bad Gandersheim Telefon (0 53 82) 95 82 91 [email protected]

Spendenkonto BK „Gorch Fock“ Klaus-Peter Hoffstetter Oldenb. Landesbank AG Konto 901 327 0500 BLZ 282 200 26

Vorwort5 0 J a h r e S E G E L S C H U L S C H I F F G O R C H F O C K E i n g r o ß e s E r e i g n i s w i r f t s e i n e S c h a t t e n v o ra u s.

Ausgabetag wird der 7. August sein. Eine 10-Euro-Silber-Gedenk-münze „50 Jahre Gorch Fock“ wird es geben. Am gleichen Tag wird an Bord auch eine neue 50-Cent-Gorch-Fock-Briefmarke vogestellt. Neue Bücher wurden herausgegeben, das beste Werk wird in

diesem Magazin vorgestellt. Das wohl bekannteste Buch „SEEFAHRT IST NOT“ vom Namensgeber unseres Segelschulschiffes „Gorch Fock“ gibt es nun als Hörbuch auf 5 CD‘s. Wer weiß – sicher beschert uns dieses Jubiläumsjahr noch die eine oder andere weitere Überra-schung.

Unsere Gorch Fock zum Anfassen wird es in diesem Jahr in vielen Häfen geben. Auch wenn „OPEN SHIP“ aufgrund der vielen offiziellen Feierlichkeiten eingeschränkter als sonst möglich sein wird. In Kiel zur Kieler Woche, in

Rostock zur Hanse Sail und in Flensburg zur Flensburger Nautics können Sehleute einen Einblick in die Arbeit von Seeleuten nehmen.

Gorch Fock wird Anfang September mit dem Besuch in Hamburg den letzten erlebnisreichen maritimen Beitrag anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums bieten. Hier wurde das Segelschulschiff am 6. März 1959 auf Kiel gelegt und

dies wird die Werft ThyssenKrupp (ehem. Bloom&Voss) gebührend feiern wollen. Hamburg ist zugleich auch der erste Hafen auf der diesjährigen Herbstreise.

Unplanmäßig und „außer der Reihe“ treffen sich viele Kameraden in Groß Wittensee. Für ehemalige Mitglieder der Stammbesatzung gibt es eine Ehemaligenfahrt und die Schiffsführung hat der Crewführung eine intensivere

Zusammenarbeit signalisiert. Eine größere Nähe zum Schiff kommt auf uns zu.

Richtig ist, diese positiven Impulse weiterzutragen und in unsere Arbeit in der Bordkameradschaft einfließen zu las-sen. Eine meiner neuen Aufgaben als Schriftführer sehe ich darin, mit eurer Hilfe, die guten Beziehungen zur Besat-

zung zu fördern und auszubauen.

I ch wünsche viel Spaß mit der neuen Ausgabe unseres Bordma-gazins und freue mich schon jetzt auf die vielen Ideen, Anre-gungen und Beiträge für das kommende Magazin, das im frühen Herbst mit einem ausführlichen Rückblick auf das Treffen

Wittensee und der Ehemaligenfahrt erscheinen wird.

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� BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Während der dreimonatigen Werftzeit in der Elsflether Werft im niedersächsischen Kreis Wesermarsch wurde das Schmuck-stück der Deutschen Marine, das Segel-schulschiff „Gorch Fock“, für die vielen anstehenden Feierlichkeiten zum 50-jäh-rigen Jubiläum komplett überholt und fein herausgeputzt.

Durch etliche Sonderschichten schaffte es die Werft, das Schiff fast fristgerecht aber noch rechtzeitig zum 50. Geburts-tag fertig zu stellen. Die „Gorch Fock“ wurde rundum erneuert. Das 1958 auf der Werft Blohm & Voss in Hamburg gebaute Segelschulschiff erhielt ein neues Holzdeck auf der Back und dem Achter-deck.

Zum sandstrahlen der Außenhaut wurde die Gorch Fock nach Bremerhaven in ein Dock im Fischereihafen verholt, um anschließend einen frischen Farbanstrich zu erhalten. Auch wurde eine komplett neue Kombüse mit absolut rutschfestem Fußboden eingebaut. Die alte Einrich-tung entsprach nicht mehr den Hygi-enevorschriften. Einen angenehmen Nebeneffekt lieferte der rutschfeste neue

Gorch Fock in Elsfleth Generalüberholt

Aus dem „Weissen Schwan der Ostsee“ wurde eine schmucke Dame

Die Gorch Fock brachte der Elsflether Werft den bisher größten Renovierungsauftrag.

Hier entsteht die neue hochmoderne Kombüse mit absolut rutschfestem Boden.Die neue PUO-Messe, der Neigungswinkel der

Tische lässt sich individuell einstellen.

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�BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Fußboden für Smut und Bäcker: Sie erhalten neue Spe-zialschuhe, denn die bisherigen hatten sich innerhalb kürzester Zeit abgenutzt.

Mit einem neuen Segelstell wurden die optischen Erneuerungen abgerundet. Die Mo-toren wurden überholt und auch die Umwelt-anlagen wie die Wasser-aufbereitung konnten verbessert werden.

Wie so häufig bei Damen mittleren Alters, war man auch bei der Gorch Fock bemüht, das Gewicht zu verringern. Nach der letzten Gewichtsreduzierung mussten die Kutter samt Davids von Bord. Sonst wäre die Lady zu kopflastig geworden. Doch wie sollte man die jetzt angestrebten beinahe 60 Tonnen, um die die Gorch Fock „erleichtert“ wurde, ausgleichen?

Es werden unter Anderem Überlegungen angestellt, die oberen Rahen, die aus Stahl hergestellt wurden gegen Rahen aus leichterem Material auszutauschen. Dies bedarf jedoch einer längerfristigen Planung und nie-mand weiß, ob dies jemals passieren wird.

Für den Fall der Fälle wurde ein Notflutsystem instal-liert, mit dem man die unteren Lasten binnen Minuten mit Meerwasser fluten kann.

Für die Werft handelte es sich um den bisher größ-ten Instandsetzungsauftrag. Die Renovierung kostete rund 4,5 Millionen Euro und bescherte der Marine ein Schiff, dass sich technisch auf dem modernsten Stand befindet.

In Kiel wird die komplette Ausrüstung an Bord ge-bracht, ehe die Stammbesatzung bis Mitte Juni mehrere Erprobungsfahrten unternimmt.

Auf dem Programm stehen in diesem Sommer unter anderem Veranstaltungen im Rahmen der Kieler Woche 20.–29. Juni und der „Hanse-Sail“ in Rostock 8.–10. August. Mitte August können die Gäste der „Flensburg Nautics“ vom 16.–17. August das Schiff bewundern und am ersten Septemberwochenende befindet sich das Segelschulschiff in Hamburg, dem ersten Hafen der Herbstreise. Die Weiterreise führt das Schiff mit seiner Stammbesatzung nach Dublin in Irland, wo ein Crewwechsel und die Segelvorausbildung der neuen Lehrgangsteilnehmer stattfindet. Nach Lissabon, Portugal findet der nächste Crewwechsel auf Funchal, Madeira satt. Nachdem die neue Crew die Segelvor-ausbildung absolviert hat, wird die Gorch Fock in Cherbourg, Frankreich erwartet. Die genaue Planung hierzu ist noch nicht abgeschlossen, Details folgen. Die gesamte Jahresplanung befindet sich auf den Folgesei-ten.

Ein paar Tage eher als sonst üblich kehrt der „Weiße Albatross“ am 12. Dezember in den Heimathafen Kiel zurück.

Gorch Fock in Elsfleth Generalüberholt

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� BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

19.05. – 23.05.08 Einzelausbildung in der Ostsee

28.05.08 Seeklarbesichtigung durch Kommandeur MSM

02.06. – 13.06.08 Segelvorausbildung Kiel

12.06.08 Tagesfahrt für Presse (NDR etc.)

20.06. – 27.06.08 Kieler Woche (OPEN SHIP nur am ersten Wochenende)

20.06.08 Buchvorstellung DMI im Landeshaus, anschl. Empfang an Bord

22.06.08 Ausfahrt InspM (Tagesfahrt), Ablegen 11 Uhr - Rückkehr ca. 17 Uhr

23.06.08 Empfang Schleswig-Holsteinischer Landtag an Bord

28.06.08 Teilnahme an der Großseglerparade Kieler Woche gleichzeitig Feier „50 Jahre Gorch Fock“ im Rahmen Schleswig-Hol steinischer Landtag und Marine

29.06.08 TagesfahrtfürEhemaligeGorch-Fock- FahreranlässlichderFeier„50Jahre GorchFock“,anschl.Einlaufbier

05.07.08 Gorch Fock Familienfeier in Halle 400

06.07. – 31.07.08 Urlaubszeitraum für Besatzung (Sommerurlaub)

06.08. Verlegen nach Rostock zur Hanse Sail

07.08. – 10.08.08 Teilnahme an der Hanse Sail gleichzeitig Feierlichkeiten „50 Jahre Gorch Fock“

07.08.08 Präsentation der Gedenkmünze und Brief 11:00 Uhr marke „50 Jahre Gorch Fock“ (anschl. Sektempfang an Bord)

09.08.08 Ausfahrt mit Amtschef Marineamt und Verteidigungsminister

11.08.08 Rücktransit nach Kiel (Pressefahrt und VIP Gäste)

50 Jahre Gorch FockAlle Termine 2008

Obermaat „Ronny“ Eisenschmit freut sich über seine neue Kombüse.

A l l e s e r s t r a h l t i n n e u e m G l a n z u n d L a c k .

Mi t neuen P lanken und neuen Sege ln .

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�BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

50 Jahre Gorch Fock

N o c h s i n d n i c h t a l l e s e e m ä n n i s c h e n A r b e i t e r l e d i g t .

Peter Jacobs, 1. Crewchef der Bordkameradschaft vor „seinem“ Schiff.

D a s K l a v i e r a u f d e m n e u e n A c h t e rd e c k .

14.08.08 Verlegen nach Flensburg (Flensburg Nautics)

15.08.08 Teilnahme an der Vereidigung der Crew VII/08 inklusive Empfang

16.08. – 17.08.08 Teilnahme an den Flensburg Nautics, gleichzeitig Einschiffung des 1. Törn der Crew VII/08 (16.08.08)

18.08. – 27.08.08 Segelvorausbildung in Kiel

28.08.08 Auslaufen Kiel (Herbstreise)

05.09. – 08.09.08 Informal Visit Hamburg, gleichzeitig Feierlichkeiten „50 Jahre Gorch Fock“

24.09. – 10.10.08 Informal/Routine Visit Dublin / Irland Crewwechsel und Segelvorausbildung

23.10. – 27.10.08 Informal Visit Lissabon / Portugal

06.11. – 19.11.08 Informal Visit/Routine Visit Funchal / Madeira Crewwechsel und Segelvorausbildung

??? Informal Visit Cherbourg / Frankreich (Planung läuft, Details folgen)

12.12.08 Einlaufen Kiel

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� BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Das Treffen in Cuxhaven hatte den Ka-meraden gut gefallen. So gut, dass einige davon an Klaus Schmidt herantraten mit der Bitte, er möge doch noch ein Treffen organisieren. Es waren Kameraden, die mit ihm zusammen gefahren sind, und die sich in der Vergangenheit schon mehrmals getroffen hatten. Dieser Bitte ist Klaus Schmidt gerne nachgekommen.

Der Termin sollte so gewählt werden, das er mit der Kieler Woche zusammen fiel, außerdem wurde vom jetzigen Komman-danten, Kapitän zur See Norbert Schatz, eine eventuelle Ausfahrt für Ehemalige in Aussicht gestellt.

Nun ist ja ausreichend bekannt, dass es zur Kieler Woche in Kiel und in der näheren Umgebung kaum Übernach-tungsmöglichkeiten gibt. Für Gruppen ist es besonders schwer, eine geeignete Unterkunft zu finden. Immerhin ging man von einer Größenordnung von 20 bis 30 Personen aus, also rund 15 bis 20 Kameraden, von denen die meisten mit „Beiboot“ angeschippert kämen.

In einem der vielen Telefonate, die zur Vorbereitung eines Treffens nötig sind, wusste Albert Ochs Rat. Er empfahl das Hotel Schützenhof in Groß Wittensee.

Er kannte dieses Haus, weil auch er in Groß Wittensee wohnt.

Klaus Schmidt telefonierte also mit den Besitzern des Hotels, die zufälliger Weise auch noch den gleichen Namen trugen wie er selbst. Man kam überein, für eine Gruppe von 20-30 Personen für zwei Nächte entsprechend Zimmer

frei zu halten, das Rahmenprogramm wurde ebenfalls besprochen. Am Abend des Anreisetages sollte es ein Holsteiner Buffet, am Samstag dann einen lustigen Seemannsabend geben, verbunden mit dem Kennenlernen der holsteinischen Lebensart, mit Seemannsliedern und einem zünftigen Labskausessen mit Mat-jes, Spiegeleiern, Gurken und roter Bee-te. Mit einem dazu gehörigen Korn für 28,50 €. Da dieses Angebot für Gruppen ab 20 Personen angeboten wird, wurde es entsprechend vereinbart.

Doch nun kam, was kommen musste: Das anfangs nur für ein paar Leute ge-dachte Treffen, bei dem man ursprüng-lich nur an eine Zusammenkunft von Kameraden gedacht hatte, die Anfang der 70er Jahre zusammen gefahren wa-ren, fand auch bei anderen Kameraden Gefallen. Durch Mundpropaganda und auch durch die Veröffentlichung in diesem Bordmagazin erhielt Kamerad Schmidt fast täglich Post und Anrufe. Oft verknüpft mit der bangen Frage, ob es sich nicht nur um ein „70er-Treffen“ handele. Auch wenn es anfangs so gep-lant war, hat sich dies schnell geändert.

Deshalb hier noch einmal in aller Deut-lichkeit: Das Treffen in Groß Wittensee ist eine Zusammenkunft von ehemaligen Gorch-Fock-Fahrern, gleichgültig, wann sie gefahren sind. Um ein „offizielles“

Treffen Wittensee

F o t o : L a n d e s h a u p t s t a d t K i e l , 3 p i x .

Urlaub um den WittenseeDas Feriengebiet „Am Wittensee“ liegt zwischen Nord- und Ostsee mitten im Ferien-land Schleswig-Holstein. Rund um den 10 Quadrat-kilometer großen Wittensee liegen die Orte Bünsdorf,

Goosefeld, Groß Wittensee, Haby, Holtsee, Holzbunge, Klein Wittensee und Sehestedt. Wir erheben keine Kurtaxe, Parkgebühren müssen Sie bei uns auch nicht zahlen und die Benutzung der Badestellen kostet Sie ebenfalls nicht einen Cent!Der WittenseeDer Wittensee ist ca. 5 km lang, 2 km breit und hat eine Fläche von 1.034 ha.Öffentliche Badestellen finden Sie in Groß Wittensee (2x), Klein Wittensee, Sande und

Bünsdorf, jeweils mit Liegewiesen und Grill-plätzen, teilweise auch mit Schutzhütten.Sie zahlen keinen Eintritt und keine Park-gebühren!Motorboote dürfen den See nicht befahren (Naturpark Hüttener Berge), segeln, surfen und angeln ist möglich. Angelscheine be-kommen Sie beim Tourismus „Am Witten-see“ in Groß Wittensee.UnterkünfteBei uns am Wittensee gibt es nicht nur eine Vielzahl verschiedener Übernachtungsmög-lichkeiten vom komfortablen Hotel bis hin zu Campingplatz- und Bauernhofübernach-tungen (auch direkt im Heu!). Wir bieten Ihnen auch noch Pony- und Reithöfe, die sicherlich auch Ihren Kindern viel Freude bereiten werden.Weitere Informationen:Tourismus „Am Wittensee“ e. V.Dorfstraße 1, 24361 Groß WittenseeTel. 04356 - 986 701, Fax 04356 - 1204Homepage: www.am-wittensee.de

GroßWittenseeInfo

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�BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Treffen, um eine Mitgliederversammlung also, auf der Beschlüsse gefasst werden können, handelt es sich allerdings nicht. Unser 1. Crewchef hat es oft betont – zu Recht. Die Mitgliederversammlung findet alle zwei Jahre statt, das nächste Mal 2009. So wurde es in der Satzung festgelegt. Die Wenigsten zeigten auch Interesse dafür, ob es sich um ein offizi-elles Treffen handele oder nicht.

In Groß Wittensee wird also „nur“ gefeiert. Die nebenstehende Liste der Kameraden, die sich bereits angemeldet haben, spricht für sich. Viele Teilneh-mer der Ehemaligenfahrt sind dabei, der Kieler Stammtisch wird mit einer großen Abordnung dabei sein und viele Kameraden, von denen man lange nichts gehört hat, die man vielleicht Jahrzehnte nicht mehr gesehen hat, haben spontan ihr Kommen zugesagt. Sicher wird es ein großes „Hallo“ geben. Sicher ist auch, dass es sich dabei um das größte bisher da gewesene Treffen der Gorch-Fock-Fa-milie handelt. Ständig mussten weitere Personen nachgemeldet werden und das Hotel ist inzwischen hoffnungslos aus-gebucht. Weitere Interessenten werden in der Nähe untergebracht. Der Hotel-leitung, die sich stets kooperativ und entgegenkommend gezeigt hat, gebührt besonderer Dank.

Bei den vielen Gesprächen, so Kamerad Klaus Schmidt, sei ihm aufgefallen, dass er immer die gleiche „Wellenlänge“ mit dem jeweiligen Gesprächspartner hatte, egal, ob man zusammen gefahren ist oder sich vorher noch gar nicht kannte. Eini-ge Kameraden musste im Nachhinein aus gesundheitlichen Gründen absagen. Wir wünschen auf diesem Wege alles Gute und vor Allem gute Besserung. Beim nächsten Mal klappt‘s bestimmt.

Inzwischen liegen feste Anmeldungen von mehr als 120 Personen vor. Der Organisator wünscht sich, dass noch viele Kameraden kurzfristig dazu stoßen. Jeder ist herzlich willkommen und gerne gesehen. Aus Planungsgründen bittet er jedoch um eine kurze Meldung.

Allen Kameraden ist eine gute Anreise nach Groß Wittensee und viel Spaß auf dem Treffen zu wünschen.

Die nachstehende Teilnehmerliste erhebt keinen Anspruch auf Aktualität, auch jetzt kommen noch immer Nachmel-dungen.

Erich Balke, Günther Bartusch, Günther Bender, Reiner Brügge-mann, Michael Brzoza, Leo Dax, Ralf Deutschmann, Hermann Dirkes, Reiner Dornquast, Harald Ebsen, Edgar Eckold, Reinhard Epding, Claus Epp, Reiner Freitag, Artur Gang,

Ewald Gennat, Heinz Hartwig, Otto Heise, Werner Hinzmann, Herwig Hirschfeld, Peter Hoff, Lothar Holm, Peter Jacobs, Alwin Karbe, Kurt Kaulfuß, Franz Kne-bel, Karl-Heinz Knorr, Siegfried Köcher, Ulrich Kraemer, Rolf Kullina, Uwe Lesmeis-ter, Arnold Löhrer,

Roland Lucas, Dieter Lutz, Christof Massfeller, Kai Nitz, Albert Ochs, Er-hard Oehlmann, Monika Ohliger, Karl Ostgen, Wolfgang Paul, Ludwig Pott, Raimond Ramolla, Erich Rapp, Gerhard Reinhard, Fritz-Josef Roettgers, Udo Roth, Heinrich Ruloffs, Hans Sand-ner, Detlef Scharrenberg, Peter Schi-weck, Heinz Schlaback, Klaus Schmidt, Siegfried Scholz, Karl-Heinz Schult, Karl Schulz, Bernd Schulze, Waldemar Schütz, Egon Sievers, Dieter Skrypeck, Hajo Strotkamp, Nicolaus Teich, Man-fred Theobald, Roland Waltinger, Claus Wedemeyer, Dieter Werner, Rolf Witt.

Treffen Wittensee

K l a u s S c h m i d t , O r g a n i s a t o r d e s T r e f f e n s i n G r o ß W i t t e n s e e .

Für das Mega Event in Groß Wittensee

Klaus SchmidtTalstraße 9545475 Mülheim an der RuhrE-Mail: [email protected] Telefon 02082-998918 Mobil 0157-74609453

Kontaktdaten

Von Wittensee nach Kiel? Nur ein Katzensprung! © Google-Map. Eindrücke vom Hotel mit Gästehaus.

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10 BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Fünfzig Kameraden der Bord-kameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS Gorch Fock werden am 29.6.2008 an der „Ehemaligenfahrt“ teilneh-men. Gorch-Fock-Fahrern, die in früheren Zeiten einmal der Stammbesatzung angehörten, wird die Gelegenheit geboten, noch einmal mit der Gorch Fock hinaus zu segeln.

Wir haben diese Einladung, die vom Kommandanten, Kapitän zur See Norbert Schatz, aus-gesprochen wurde, im letzten Gorch-Fock-Magazin veröf-fentlicht. Die Crewführung hat sich, wie alle Mitglieder, sehr über diese Einladung gefreut. Damit hatte sicher niemand mehr gerechnet – noch ein-mal raus mit der Gorch Fock, mit „unserem“ Schiff. Es kam jedoch bald die bange Frage auf: Bin ICH dabei? WER wird mitfahren? Schließlich wusste man, dass von den 100 Mitglie-dern der Bordkameradschaft, die im Stamm gefahren waren, nur jeder Zweite berücksichtigt werden konnte. Bin ICH dabei??

Die Crewführung hatte nun die Qual der Wahl.

Nach welchen Kriterien kann man eine derartige Wahl treffen? Wer „darf“ mit fahren? Nur die, die Bärte haben, die fahren mit, so heißt es bei der „Kaperfahrt“. Also Jan und Hein und Klaas und Pit? Wen soll man (er)wählen? Oder Auslosen? Nein, Auslosen kam nicht in Frage. Man hörte schon die Protestrufe: „Noch keine zwei Tage in der BK und schon bei der Ausfahrt dabei!“ Oder: „Immer dieselben!“ Denn es war zu berücksichtigen, dass es schon einmal vor einiger Zeit eine Einladung gegeben hatte. Allerdings nur für einige wenige. Wie man damals vorgegangen war, ist nicht bekannt. Es wur-de auch nicht an die „große Glocke“ gehängt. Es stand also fest, wer damals dabei war, muss dieses Mal zurücktreten. Mit dieser Entscheidung stand jedoch noch immer nicht fest, wer denn nun dabei ist. Die Plätze versteigern – DAS wäre eine gute Sache, um die Bordkasse zu füllen. Aber viele wären be-nachteiligt, zu viele! Außerdem: Die Finanzlage der Bordkasse ist stabil und „gesund“. So war es zu lesen im Kassenbericht. Veröffentlicht im letzten Magazin. Also keine Versteigerung!

Letztendlich wurde so entschieden: 30 Plätze für die „Alten“ und 20 Plätze für die „Jungen“, also die neuen Kameraden, die nach April 2006 in BK eingetreten sind. Alles junge Kerle im besten Alter! Und hier war die Reihenfolge der Eintritte maßgeblich. Wer also am längsten in der BK ist, fährt mit.

Wir werden am 29.6.2008 um 10.00 Uhr im Marinestütz-punkt Kiel / Tirpitzhafen losfahren und gegen ca. 15.00 Uhr dorthin zurückkehren. Zur Ehemaligenfahrt sind keine Begleitpersonen zugelassen. Im Anschluss daran haben auch Begleitpersonen die Möglichkeit, am gemeinsamen Einlaufbier mit kleinem Snack teilzunehmen.

Treffpunkt:9.00UhraufderPier!

Ehemaligenfahr t

Am 29.6.2008 geht es hinaus auf die Ostsee. Da heißt es wieder: „Enter auf“,„Segel setzen“ und „Rahsegel lasst fallen“!

Schiffs- und Crewführung besprechen letzte Einzelheiten.

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11BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Ehemaligenfahr tZur Jahreswende trafen sich einige Mitglieder der Bordkameradschaft ehem. Stammbe-satzung SSS Gorch Fock in Osnabrück. Anlaufstation waren Margrit und Artur Gang,

die in Osnabrück wohnen und sich riesige Mühe mit der Bewirtung gegeben haben. Als Artur Gang, Franz Knebel, Albert Ochs, Lud-wig Pott und Klaus Schmidt mit ihren Beibooten eintrafen, war das erste Thema, ob alle die Einladung zur Ehemaligenfahrt bekommen haben. Da einige Kameraden schon vor Weihnachten in den Urlaub gefahren waren, war die Sorge groß, das zu Hause keine Einladung angekommen sei. Doch nach ein paar Telefonaten wussten dann alle Bescheid und die Freude war groß. Am Abend wollten wir in unserem Hotel nach einem guten Essen noch das ein oder andere Bier zu uns nehmen. Da die Chefin nicht anwesend war und es mit den Angestellten Verständigungsschwierigkeiten (sprachlicher Art) hat Franz Knebel kurzerhand mit der Besitzerin telefoniert und

sich grünes Licht geholt um die Kneipe kurzfristig zu übernehmen. Franz hat sich als alter Kantinenführer der Gorch Fock hinterm Tresen sofort heimisch gefühlt und wir bekamen unsere Biere immer schnell und frisch gezapft. Das dabei viele Geschichten um die Gorch Fock erzählt wurden war klar und es wurde ein feucht fröhlicher Abend. Am Sylvesterabend waren wir alle in Osnabrück essen um dann anschließend bei Margrit und Artur Gang Sylvester zu feiern. Hier ging es dann wieder hoch her und es wurde viel erzählt und gelacht. Natürlich fehlte an diesem Abend die Gitarre nicht, die von Klaus Schmidt gespielt wurde. Hier wurden Lieder gesungen. Von „Abschied vom Meer“ bis hin zu unserem geliebten Gorch Fock- Lied war alles dabei. Zum Schluss waren sich alle einig, dass wir das sicher wiederholen werden. Klaus Schmidt

Im Januar gab es ein Wiedersehen einiger ehemaliger Gorch-Fock-Fahrer. Auf dem letzten Treffen der Bordkameradschaft in Cuxhaven haben wir uns für die „Boot“ in Düsseldorf 2008 verabredet. Und so kamen Udo Roth, Hermann Dirkes und Peter Schiweck dann der Einladung von Raimond Ramolla nach Pulheim nach. Dazu gesellte sich auf Initiative von Udo noch Heinz Schlaback, der seinerzeit (1978-1981) als schier unerschütterlicher Rudergänger unser stolzes Schiff immer sicher auf Kurs hielt und es wie kaum ein anderer verstand, „hart am Wind“ zu fahren. Der Freitag war nach der Anreise angefüllt mit klönen, klönen, bisschen Köln angucken und nochmals klönen – schließlich hatte man sich eine ganze Menge zu erzählen. Da Hermann wegen anderer

Verpflichtungen erst gegen Mitternacht einlaufen konnte, kamen wir entsprechend spät (besser: früh) in die Kojen. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am Sonn-abend dann auf die „Boot“ – DIE maritime Messe für den ambitionierten Hobby-Kapitän. Beim Anblick schnittiger Motoryachten, schneller Segler und dem ganzen Drumherum verging die Zeit wie im Fluge. Es lagen schon tolle Schiffe dort – aller-dings sind die meisten für die Brieftasche des „Normalverdieners“ doch etwas zu dick. Nach der Messe ging es zurück in Raimonds Domizil, wo in gemütlicher Runde der Tag ausklang. Zur guten Stimmung trug wesentlich auch Raimonds Frau Silvia bei, die uns mit vielerlei kulinarischen Höhepunkten verwöhnte – insbesondere die Gulasch-suppe war absolute Weltklasse. Viel zu schnell ging das Wochenende vorbei, schon war Sonntag morgen und wir machten uns wieder auf den Weg gen Heimat, den Kopf voll mit neuen alten Geschichten und dem Bewusstsein, das „auf der Gorch Fock fahren“ über die Zeiten hinweg verbindet. Ohne die Bordkameradschaft hätten wir sicher nicht zusammengefunden, Hermann Dirkes und dem von ihm organisierten Internet-Auftritt ist es zu verdanken, dass es dieses Wiedersehen gab. Peter Schiweck

MaritimesWochenendeinPulheim

KameradentreffeninOsnabrück

TreffenEhemaligeraufderBOOTAm 27.1.2008 fand in Düsseldorf auf der „BOOT“ ein Treffen von ehemaligen Mitgliedern der Stammbesatzung des Segelschulschiffs Gorch Fock statt. Man traf sich am 26. im Hotel, bovor es in die Düsseldorfer Altstadt ging, an die wohl längste Theke der Welt! Ziel war die alte Privatbrauerei „Füchsen“. Das Wiedersehen nach mehr als 30 Jahren sollte ausgiebig gefeiert werden. Zu-erst wurde natürlich über das heutige Aussehen diskutiert. Nach dem sich die Wogen der Wiedersehensfreude geglättet hatten und einige Altbiere getrunken waren, ging es in den „Fuchsbau“ im Keller, wo eine große lange Tafel für uns reserviert war. Als jeder seine Grillhaxe hatte, also war erst einmal Ruhe im Bau da ja alle aßen. Plötzlich wurde nach alten Goch-Fock-Fahren im Haus gesucht und da standen noch zwei Kameraden mit Ihren Partnerinnen bei uns am Tisch. Alle rückten zusammen und es wurde ein schöner, langer, feuchter Abend, der nach dem Essen mit dem in Düsseldorf üblichen Absacker, einem Kilepitsch (Kräuterbitter) so nach und nach langsam zu Ende ging. Ich habe die Schnäpse nicht gezählt, habe aber noch sicher, jedoch ohne nennenswerte Erinnerung, meinen Heimweg mit Bahn und Fahrrad gefunden. Den anderen ging es glaube ich genauso. So wurde das Wiedersehen nach so langer Zeit also gebührend gefeiert. Am 27. dann wollten wir uns dann auf der BOOT am Stand der Wasserschutzpolizei beim Kameraden Hajo Strotkamp gegen 11 Uhr treffen. Man hatte auch nur einen Ausfall zu beklagen. Am Stand stieß dann auch Klaus Schmidt hinzu. Das Treffen soll im Sommer in Kiel oder im kom-menden Jahr zu wiederholt werden. Willi-Günther Bartusch

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12 BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Am Freitag, dem 16.4.2008 wurde zwischen der Bordkame-radschaft und der Reservistenkameradschaft Marine Kiel eine Partnerschaft vereinbart. Dazu trafen sich der 1. Vorsitzende der BK, Peter Jacobs, und der Schriftführer Hermann Dirkes mit dem 1. Vorsitzenden der RK, Frank Steffen, in Kiel auf dem V-Boot „Kuddel“ der Reservistenkameradschaft. Die V-Boote sind zwei der insgesamt 6 Boote umfassenden Flotte der RK, die im Tirpitzhafen ihren Liegeplatz haben. Lediglich diese zwei Bote liegen in den Sommermonaten von Mai bis September in einem kleinen Yachthafen am Hindenburgufer.

Der Grund, weshalb hier eine Partnerschaft angestrebt wur-de, war die Struktur der Bordkameradschaft als solches. Das Problem der BK ist, wenn man es denn so nennen will, dass sie zwar wie jede andere Marinekameradschaft im DMB einge-bunden ist, im Gegensatz zu örtlichen Organisationen jedoch nicht über ein Clubhaus oder Kameradschaftsheim verfügt, also kein „Zuhause“ hat.

Bei der RK-Marine-Kiel, ganz in der räumlichen Nähe zum Schiff sind die Mitglieder der Bordkameradschaft jederzeit gerne gesehen. Lange wurden auf beiden Seiten Überlegungen angestellt, wie eine Partnerschaft aussehen könnte. Ein kon-kretes Ergebnis liegt bis heute nicht vor. Keinesfalls sollte sie jedoch so aussehen, dass die RK die Boote und Schiffe repa-riert und Instand hält und die Gorch Focker kommen nur, um sich darauf herum schippern zu lassen. DAS verstehen beide Parteien NICHT unter einer Patenschaft.

Aufgrund der über das gesamte Bundesgebiet und darüber hinaus vertreut lebenden Kameraden sind aber auch z. B. regelmäßige „Arbeitsdienste“ unserer Mit-glieder nicht möglich. Das kann jedoch ganz individuell gelöst werden, wenn die Partnerschaft von einzelnen Mitgliedern in Anspruch genommen wird. Immer freitags trifft man sich am Nachmittag auf den Booten zum Kameradschaftsabend. Hier-bei werden nötige Einsätze besprochen und geplant. Regelmä-ßiges Kuttersegeln findet mittwochs auf Keule „Gorch-Fock-Klasse“ und donnerstags auf der Melon, einem ehemaligen

Im Yachthafen des Segelervereins am Hindenburgufer liegen in den Sommermonaten die bei-den V-Boote Kuddel und Küstennebel. In direkter Nachbarschaft zur Gorch Fock.

Die ersten persönlichen Kontakte waren sehr freundschaftlich.

Reservistenkameradschaft Marine KielNeue Partnerschaft zwischen BK und RK

V-Boot Küstennebel

V-Boot Kuddel

Burkhard Ufer und der 1. Vorsitzende, Frank Steffen.

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1�BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Reservistenkameradschaft Marine Kiel

Kutter der Deutschland statt. Eben-falls mitt-wochs wird mit dem Seekreuzer „Freibeuter“ gesegelt, mit den V-Boo-ten wird nach Verein-barung hin-aus gefahren. Grundsätz-lich ist jede helfende Hand gerne gesehen. Sicher gibt es auch andere Möglich-keiten, sich erkenntlich zu zeigen, wenn man diese Partnerschaft nutzen möchte. Reizvoll ist zum Beispiel auch die Vorstellung, „Aktivurlaub“ am Wasser zu machen. Gorch-Fock-Besichtigung inklusive! Für Ehemalige ist dies, so Kommandant Schatz, nach Voranmel-dung jederzeit möglich. Bei der Be-schaffung von passenden Unterkünften ist die RK gerne behilflich.

Am 29. Juni 2008 stellt die Reservis-tenkameradschaft Marine Kiel ihre beiden V-Boote der Bordkameradschaft zur Verfügung. Bis zu 40 Personen, vorwiegend Angehörige der Teilneh-mer, die bei der Ehemaligenfahrt dabei sind, werden von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr mit den Booten auf die Kieler Förde hinausgefahren und begleiten die Gorch Fock ein Stück weit. Ein ge-

nauer Ablaufplan steht noch nicht fest und kann kurzfristig abge-sprochen werden. Der Kostenbei-trag wird pro Person bei 5,00 € oder 10,00 € liegen, er ist abhängig davon, ob es einen oder zwei Törns in der angegebenen Zeit gibt. Anmel-dung bitte beim Schriftführer.

Unter der Lei-tung des neuen Vorsitzenden, hat in den letzten Jahren eine Gruppe der Mit-glieder mit viel Arbeit, Zeit und

Geld die Boote grundlegend saniert. So ist die Flotte wieder ein „Hingucker“ auf der Kieler Förde geworden. Trotz-dem wird die Arbeit an den Booten, auch in den nächsten Jahren nicht ausgehen. Die Ziele der RK sind ehr-geizig - deswegen soll eine verbesserte Terminabstimmung für ausreichend Helfer sorgen.

Das Kuttersegeln mit Schülern, behin-derten und gestrauchelten Jugendlichen wurde ebenfalls zu einem festen Be-standteil derAktivitäten. Die Betreuer und die Presse sind voll des Lobes über diese erfolgreiche Arbeit. Inzwischen stellt die RK einige Bootsführer und die Marinekutter, Jahr für Jahr kosten-los dem Camp 24|sieben von KIEL.SAILING CITY zur Verfügung.

Daneben nutzen die Betriebssport-gruppen von HDW (Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH), der HSH Nordbank und der Landeszentralbank die Marinekutter. Die Bootsführer sind allerdings grundsätzlich Mitglieder der Reservistenkameradschaft.

Das Kernstück sind allerdings die beiden Verkehrsboote „Kuddel“ und „Küstennebel“, mit denen tolle Ausflü-ge unternommen werden. Beide Boote sind bei anderen Reservistenkamerad-schaften und Gästen der Deutschen Marine sehr beliebt. Kameraden aus dem In- und Ausland lassen sich gerne auf dem Wasserwege die Schönheit Kiels zeigen. Aber auch Gäste vom Heer, der Luftwaffe sowie dem Ma-rinearsenal, wissen diese Kleinode zu schätzen.

Die RK führt Truppenbesuche durch, besichtigt Schiffe der Deutschen Marine und auch interessante Einrich-tungen außerhalb der Bundeswehr.

Inzwischen wurde auch der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit umgestaltet, neu strukturiert und ausgebaut. So wird die RK bei dienstlichen und öffentlichen Veranstaltungen durch die Kameraden Bert Schaumberg und Volker Rubach in Uniform vertreten. Die neu gestal-tete Homepage, ein Mail-Verteiler und die regelmäßigen RK Abende (im Sommer wöchentlich), dienen dem schnellen und umfassenden Informati-onsaustausch der Kameraden.

Kontakt zur Reservistenkameradschaft: Frank Steffen Scharweg 20, 24149 Kiel Tel.: 0431/2405804 (Anrufbeantworter) E-Mail: [email protected] Internet: www.rk-marine-kiel.de

... Besprechung und Klönschnack auf der Kuddel …

Seekreuzer „Freibeuter“.

...in einem kleinen Seglerhafen am Hindenburgufer.

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1� BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Erinnerungen an die 35. A AR Erlebnisbericht von

Klaus-Dieter Werth (Crew X/69)

Als OA habe ich an der 35. Reise (Kiel - Plymouth - Santa Cruz de Teneriffe - London - Kiel) teilgenommen, da war der Stamm so etwas wie ein natürliches Feindbild.

Mein Korporal war Maat Berends, Tolo genannt. Für die, die es nicht mehr wissen: Der Name Tolo kam von dem Putzmittel, Tolo und seine Mitteldeckstiger waren für das Reinigen des Hauptdecks verant-wortlich.

Wie alles Vergangene verklärt die Zeit die Dinge. Es ist einfach nur noch eine herrliche Erinnerung, die ich nicht missen möchte. Ich weiß aber, dass wir damals ganz schön oft geflucht hatten. Für uns OA‘s war das eben keine Vergnügungsreise.

Das fing gleich in der ersten (oder zweiten?) Nacht an. Wir waren oben im Skagerrak. Der Wind hatte kräftig zugelegt und mitten in der Nacht hieß es: „Raus, Segel festma-chen“. Wir hatten ja in Kiel reichlich Zeit das alles zu üben, wir hatten in Kiel auch Nachtübungen gemacht, d.h. spät abends Segel Setzen und Bergen bei Dunkelheit. Aber, eine Stadt wie Kiel wirft unwahrscheinlich viel Licht, da ist es nicht wirklich dun-kel! Jetzt im Skagerrak, total bedeckt, kein Mond, keine Sterne, jetzt war es dunkel! Nun, spätestens jetzt wussten wir, warum wir die Flunder auswendig lernen mussten. Übrigens, wer nach einer Woche dabei erwischt wurde, dass er irgendeinen Tampen nicht kannte, der hat die Flunder abgemalt, danach kannte er alle Tampen!

Eine der herrlichsten Erinnerungen ist der Regatta-Start in Plymouth. Es war einfach ein Wahnsinn in das Rigg zu steigen, die Segel loszumachen und her-unter zu schauen. In der Nähe Sagres, StaatsratLehmkuhl und ChristianRadich, dazu die etwas kleineren Fran-zosen LaEtoile und BellePoule, die Briten WinstonChurchill und Malcolm

Miller, Schweden Falken und Gladan und Bi-dusend Yachten rund herum. Die Gorch Fock machte fast einen Bilder-buchstart. Allerdings waren wir so gut an der Start-Linie, das man nochmal kurz die Maschine anwerfen musste, um mit Rückwärtsfahrt abzubremsen, sonst wä-ren wir zu früh über die Linie gelaufen.

Das Ende der Regatta war dann nicht so erfreulich. Man hatte uns aus Termin-

gründen die Hafenliegezeit in St. Cruz von 4 Tagen auf 1,5 Tage zusammenge-strichen. Hintergrund: Wir waren ja im Tall Ship Race Plymouth – Tenerife. In dem Jahr herrschten aber ziemlich flaue Winde. Da wir in der Regatte waren, durfte ja der Jockel nicht angeschmissen werden. Wir haben vor der französischen Küste geankert, damit uns die Tide nicht

wieder zurück versetzt. So ging das weiter, ob-wohl wir in der Regat-ta waren, haben wir im Atlantik Kuttermanö-ver gefahren und sind um das Schiff herum gepullt! Auch das ge-hört zur Kadettenaus-bildung - aber mitten in einer Regatta??!! Es gab viel Dikussionen, aber es wurde ent-schieden, die Regatta trotz der schlechten Bedingungen nicht abzubrechen. Der Er-folg war, dass wir mit erheblicher Verspätung in Tenerife einliefen. „DerAlte“ (Kpt. z.S. Ernst von Witzendorf, Anm. Red.)wollte am liebsten nur Wasser übernehmen (wir hat-ten wegen der Flaute Trinkwasser außen-bords gedrückt, um das Schiff leichter zu machen) und wieder auslaufen. Wir hatten ja einen Termin im nächsten Hafen Lon-don und solche Ter-

mine müssen aus diplomatischen Grün-den eingehalten werden. Die Stimmung sank auf den Nullpunkt. Da entschloss sich die Schiffsführung uns wenigstens 1,5 Tage zu gönnen. Da ich in Plymouth Wache hatte, konnte ich wenigstens die-se eineinhalb Tage an Land. Andere Ka-meraden hatten gerade mal einen halben Tag! Und das im schönen Tenerife.

Quel l e : B i ldze i tung

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BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock 1�

Als wir dann aus Tenerife ausliefen, hat es so richtig schön geblasen, so machte Segeln Spaß. Jetzt aber kam der Wind, der uns vorher gefehlt hatte, aus Norden. Da aber mussten wir hin, immer gegen an. Die Hälfte der Reise nach London sind wir dann gejockelt!

Es war auf unserer Reise in London, als das Unglaubliche geschah: „Herr Ka-pitän, in ihrer Wanne liegt eine nackte Dame“. Hintergrund, am Abend des

Bordempfanges, hatte sich eine der Be-sucherinnen auf die Toilette abgemeldet. Für die an Bord zu Besuch befindlichen Damen war das die Toilette des Kapi-täns, KzS v. Witzendorff. Die Dame fand es da offensichtlich so schön, dass sie gleich mal eben die Wanne benutzte. Es handelte sich um keine englische Lady, aber irgendwie war sie mit den Besu-chern zum Empfang an Bord gekommen. Irgendwann wurde sie vermisst und ein OA wurde auf die Suche geschickt.

Ich befand mich an diesem Abend an Land, so hatte ein Crew-Kamerad von mir die Freude, sie zu entdecken.

Anfang September waren wir dann wie-der zu Hause. Die Gorch Fock hat uns direkt in Flensburg abgesetzt und damals waren wir nur noch froh, wieder unse-re Kojen in den Räumen der MSM zu beziehen. Erst viel später kam dann die ewige Erinnerung: „Weiß ist das Schiff, das wir lieben...“.

Erinnerungen an die 35. A AR Erlebnisbericht von

Klaus-Dieter Werth (Crew X/69)

Quel l e : K ie l e r Nachr ich ten

S tape l lau f 1958 . Fo to : ThyssenKrupp .

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1� BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Auf der GORCH FOCK erhalten nicht nur Offizier- und seemännische Un-teroffizieranwärter ihre praktische und theoretische Ausbildung für spätere Verwendungen in der Deutschen Ma-rine. Die Ausbildung auf einem Segel-schulschiff prägt die Charaktereigen-schaften und den Gemeinschaftssinn, die für einen militärische Vorgesetzten unerlässlich sind. Ohne ein besonderes kameradschaftliches Zueinander sind besondere Begebenheiten an Bord nicht zu meistern.

Auf ihren Reisen um die Welt kommt die SSS Gorch Fock auch ihrem Auftrag „Botschafterin für Frieden, Freund-schaft und Verständigung zwischen den Völkern“ nach. Durch ihre zahlreichen Auslandsreisen unterstützen Besatzung und Schiff die Arbeit der deutschen Vertreter im Ausland und tragen so dazu bei, ein positives Bild von Deutschland zu zeichnen.

Unter tosendem Applaus glitt 1958 das Schiff ins Wasser. Als „Botschafterin in

Blau“ legte die „Gorch Fock“ seitdem in 112 Auslandsausbildungsreisen beina-he 700 000 Seemeilen zurück, was 32 Erdumrundungen entspricht. In mehr als 50 Ländern wurden 161 Häfen besucht. Etwa 14 000 Lehrgangsteilnehmer wur-den auf dem Windjammer ausgebildet, der noch heute zu den schnellsten und sichersten weltweit zählt.

Seit 1960 nimmt die GORCH FOCK regelmäßig an internationalen Großseg-lertreffen und Regatten teil und belegte

New York1962 1964 1976

F o t o : 1 9 6 2 B e s a t z u n g G o r c h F o c k

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1�BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

dabei stets die vorderen Plätze. Diese Veranstaltungen bieten den jungen Men-schen einen sportlichen Wettkampf auf See und eine völkerverbindende Begeg-nung im Hafen.

In diesem Jahr feiert die auf der ganzen Welt berühmte Gorch Fock ihren 50. Geburtstag und rückblickend lässt sich sagen, dass der Besuch des Schiffes in den Vereinigten Staaten, insbesondere in New York, stets für größte Aufmerksam-keit in allen Medien sorgte.

Bereits sechs Mal konnte die Millionen-stadt am Hudson River die Gorch Fock begrüßen, sechs Mal passierte das Segel-schulschiff die amerikanische Freiheits-statue, umgangssprachlich auch „Miss Liberty“ oder „Lady Liberty“ genannt, das wohl bekannteste Wahrzeichen von New York.

New-York-ReisenderGorchFock1962 auf der 9. Reise mit Kommandant Kpt. z.S. Wolfgang Erhardt, 1964 auf der 16. Reise mit Kommandant Kpt. z.S. Hans Engel, 1976 auf der 49. Reise mit Kommandant Kpt. z.S. Hans Freiherr von Stackelberg, 1992 auf der 93. Reise mit Kommandant Kpt. z.S. Immo von Schnurbein, 2000 auf der 120. Reise mit Komman-dant Kpt. z.S. John Schamong, 2007 auf der 147. Reise mit Komman-dant Kpt. z.S. Norbert Schatz

F o t o : K e n G i b s o n , N e w Yo r k

1976 1992 2000 2007New York

F o t o : 2 0 0 7 M a n f r e d O h d e .

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1� BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

7.März: Die Kaltfront eines Schnelläufer-Tiefs, das gestern den ganzen Tag nördlich von uns gelaufen war, erreichte uns um 01.30 Uhr und verursachte einen Windsprung von SSW auf WSW, wobei die Stärke von 8 Bf., in Böen 9 Bf., auf 6 Bf. abnahm. Da der Wind nun fast genau von achtern einkam, mußten alle Schratsegel geborgen werden; jedoch wurden die abends geborgenen Bramsegel wieder gesetzt. Der wind spielte sich aber wieder auf SSW, 6 Bf. mit gelegentlichen Böen 7 Bf. ein. Daher entschloß ich mich, um 04.00 Uhr die zu den stehenden Rah-segeln gehörenden Schratsegel wieder setzen zu lassen, um das ungebremste rollen des Schiffes zu dämpfen. Beim Abfieren des Besanbaumes zur Vorbe-reitung des Segelsetzens, riß sich um 04.16 Uhr die Bullentalje während des Belegens durch ein außergewöhnlich hartes Überwerfen und Zurückrollen

des Schiffes los, da die Bedienmann-schaft in den Wassergraben gerutscht war. Bei dem folgenden Schlagen des Baumes brachen in Kürze beide Schoten und Gaffelgeeren, ehe sie steifgesetzt werden konnten. 04.23 Uhr mit beiden Wachen Segel gebor-gen und danach versucht, mit Motor und Stagsegeln das Schiff möglichst ruhig zu legen, da ein regelrechtes Bei-legen durch die Unzugänglichkeit der Achterbrassen unmöglich war.

Das Einfangen und Festlaschen des nach kurzer Zeit am Lümmel ab-gebrochenen und später in 2 Teile gebrochenen Baumes dauerte durch die hohe Gefährdung des ganzen Hüttendecksbereiches in der stock-dunklen Nacht 1 Stunde und gelang (05.15 Uhr) schließlich dadurch, daß das Bruchende des Baumes in die Kartenhaustür stieß und die Mitte an den Bb-Besanpardunen beigefangen

werden konnte. In dieser Zeit hat der abgebrochene Baum eine Reihe Schä-den an den Achterdecks-Aufbauten und Einrichtungen angerichtet.

Nach seiner Sicherung in dieser eigen-tümlichen Stellung – aus dem Kar-tenhaus schräg nach Bb achtern oben über die Reling ragend – sowie dem Festlaschen des anderen Bruchstü-ckes, wurde 06.10 Uhr eine Vollzäh-ligkeitsmusterung durchgeführt, die die Vollzähligkeit und Unverletztheit aller Besatzungsangehörigen ergab. Das Schiff blieb bis zum Hellwerden liegen. Dann wurde aufgeklart und die Fahrt um 10.15 Uhr fortgesetzt.

Wind über den Rest des Tages SW-WSW, 5-7 Bf., Kurs 070°, gute Sicht. Nachts Panzerblenden geschlossen.

Mittagspos.: 47°50`N 11°52`W, Etmal 201 sm.

Fotos: Fregattenkapitän a. D. Günther Bender

Gorch Fock verlier t Be sanbaum

Ein Bruchstück des Besanbaumes hat sich im Schott zum Kartenhaus verkeilt.

Auszug aus dem Kommandantentagebuch

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1�BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Der kundige Leser hat natürlich sofort gemerkt, dass es sich hier nicht um eine aktuelle Begebenheit han-delt, sondern um ein – wenn auch weitgehend unbekanntes – Ereignis, dass schon viele Jahre zurück liegt. Nebenstehende Meldung von Ober-maat Wolfgang Paul, datiert am 12. März 1967 lässt erkennen, dass dieses Malheur bereits mehr als 40 Jahre zurück liegt.

Immerhin: Fünf Tage zwischen Ereig-nis und Meldung lassen Rückschlüsse zu, wie sehr sich die Schiffsführung unter Kapitän zur See Peter Lohmeyer mit der Aufklärung dieser Beinahe-Katastrophe beschäftigt haben muss.

Allerdings: Die hier abgedruckte Mel-dung von damals war zensiert und so zurechtgelegt, dass höhere Gewalt die Alleinschuld trug. Auch der Auszug aus dem Kommandantentagebuch lässt die Angelegenheit recht harmlos und nüchtern erscheinen. So war es aber nicht.

Heute, nach 41 Jahren, kann der wirkliche Vorgang wohl veröffentlicht werden. Auf den folgenden Seiten also der Bericht über den Bruch des Besans am 07.03.1967, wie es sich tatsächlich zugetragen hat.

Gorch Fock verlier t Be sanbaum

Die stürmische Nacht hat ihre Spuren selbst am Ruder hinterlassen.

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20 BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Ich bekam also den Befehl, den Besanbaum und die Gaffeln nach Steuerbord zu holen. Daraufhin machte ich dem Wachoffizier (Oberleutnant Pfeiffer) den Vorschlag, vorher den unteren Besan ausholen zu lassen, um die Mithilfe des Sturms auzu-nutzen und das Risiko des Ausrauschens des laufenden Gutes zu minimieren. Das Schiff rollte ungeheuer stark in der aufgewühlten See. Der Vorschlag wurde abgelehnt und als unnötig abgetan. Ich setzte die Kadet-ten also an die Stationen und begann das Manöver. Der Mann an der Bb. Besanschot verlor beim Fieren den Halt, fierte daher zu schnell,die Schot rauschte aus und die Ketten-reaktion konnte beginnen. Die 10 Mann an der Bullentallje konnten sich durch die plötzliche Lose nicht auf den Füßen halten, fielen durcheinander und verloren die Orientierung. Um die Jungs nicht weiter zu gefährden, gab ich den Be-fehl, auf das Mitteldeck zu laufen. Ich ver-suchte währenddessen, die holende Part der Bullentallje einzufangen und zu belegen. Das war allerdings unmöglich, und beim erneuten Überholen des Schiffes wurde ich , krampfhaft am Tampen hängend, über das Achterspill von der Steuerbordseite auf die Backbordseite geschleudert. Dabei hatte ich noch mächtiges Glück, dass mir nichts passiert ist. Einige Offiziere, die in ihrer Messe die Nacht durchgefeiert hatten, wurden auf die Situation aufmerksam. Der Versorgungsoffizier (Blacky Schwartz) kam durch das Achterluk, schnappte sich einen

herumfliegenden Tampen, schrie:“Ich hab ihn, ich hab ihn!“, rannte zum Komman-danten in die Kammer und wickelte das Taustück um dessen Tisch.

Oben ging der Kampf weiter. Die Steuer-bordschot brach beim erneuten Überholen des Baumes ebenfalls. Bootsmann Camlott versuchte nun mit mir zusammen, unter Mithilfe der Gaffelgeeren, den nun völlig freien Baum etwas enger einzufangen. Das gelang allerdings nur einige Sekun-den. Dann wurden sie wie Zwirnsfäden an Deck aus den Blöcken gerissen. Jetzt gab es eigentlich nur noch eine Möglichkeit: Ich rannte wieder zum Wachoffizier und sagte:“ Herr Oberleutnant, lassen Sie den den Besan ausholen, die Wucht des Sturms wird dem Baum und die Gaffeln auf der Leeseite festhalten.“ Aber wieder wurde mein Vorschlag ignoriert. Seine Antwort:“ Ich gehe unter Maschine in den Wind“. Und das war`s.

Was wäre geschehen, wenn ich einfach getan hätte, was ich für richtig hielt? (Be-fehlsverweigerung, Truppendienstgericht, Kompetenzanmaßung) Denn eins ist sicher: Wäre der Baum dann nicht gebrochen, hätte keiner nachweisen können, welche Maßnahme richtig war. Er drehte also bei dem wilden Seegang das Schiff in den Wind. Und dabei passierte es: Der entfes-selte Baum brach aus dem Lümmellager und begann nun mit noch gefährlicheren Bewegungen. Nun kam zu den chaotischen Seitenschlägen eine gefährliche Vorwärts-bewegung hinzu. Der Baum rutschte nun zusätzlich über das Kartenhaus auf das Hauptruder los, so dass die Rudergänger abgezogen werden mussten und nur noch ein Mann vom Stamm unter besonderer Vorsicht den Kurs halten konnte. Nach kurzer Beratung mit dem Kommandanten kamen wir zu dem Entschluss, die Han-gertrosse im Besantopp zu kappen. Hein Ruloffs, der Schmarting, holte ein Spe-zialbeil aus der Last und gab es mir mit dem Befehl, aufzuentern und auf Zuruf die Trosse mit kräftigen Schlägen zu kappen. Das war vielleicht ein Aufentern. Der schlagende Baum und die Gaffeln knall-ten von einer Seite zur anderen ins Want. Man bedenke, dass dabei das Schiff auch noch nach beiden Seiten um 40° überhol-te. Besonders krass war das auf der Ja-

kobsleiter. Jeder Schlag der Gaffeln und des Baumes ließen den Mast erzittern. Oben wartete ich auf den Kappbefehl. Und das damals (für Toppsunteroffiziere Gesetz) ohne Sicherung. Eine Hand an der Lei-ter, in der anderen das Hackebeil. Es kam nichts. Ich konnte auch nichts verstehen. Ein ungeheurer Lärm umgab mich. Der heulende Sturm, das Schlagen der Bäume, das Brechen der Wellen und zusätzlich plötzlich das Jaulen des Typhons. Von un-ten kam immer noch nichts. Und plötzlich wurde der Mast nicht mehr von krachenden Schlägen erschüttert. Das Typhon ver-stummte. Nur noch der Sturm und die See sangen ihren wilden Shanty. Und plötzlich ein grelles Licht. Von unten wurde ich mit dem Scheinwerfer angestrahlt, jemand gestikulierte wild in seinem Licht und ich erkannte daran, dass ich niederentern soll-te. Unten erfuhr ich dann, dass man schon einige Zeit versucht habe, mich durch Rufe herunter zu holen. Bei mir kam allerdings oben nichts an. Man machte sich daraufhin Sorgen über meinen Verbleib und besann sich plötzlich auf den Scheinwerfer. Hier erfuhr ich auch die Sache mit dem Typhon. Der Besanbaum hatte die dazu gehörende Technik zerschlagen und den Apparat aus-gelöst. Es war alles so gespenstisch in der tiefschwarzen Nacht. Warum es nicht zum Kappen des Hangers kam lag daran, dass der Besanbaum in der Zwischenzeit vom Kartenhaus heruntergestürzt war, noch ein-mal brach und sich dann mit großer Wucht durch das Bb. Kartenhausschott in den Kartentisch hineingerammt hatte. Hier nun konnte der Wüterich dann endlich einge-fangen und an der Backbordseite festge-lascht werden. Mit den Gaffelgeeren hatten wir keine so großen Mühen mehr. Einmal hielt der nun fest verkeilte Baum mit dem Hanger die Gaffeln einigermaßen,und die noch vorhandenen Gaffelgeeren konnten neu befestigt und dann belegt werden. In der Zwischenzeit hatte man die gesamte Besatzung an Deck geholt. Auf dem Achter-

VerlustdesBesanbaumsGrob betrachtet beschreibt meine damalige Meldung die Situation als Kurzfassung. Die Wirklichkeit sah so aus:

Bericht von Wolfgang Paul

OMT. Paul mit dem „Alten“.

Besanbaum „fest“!

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21BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

deck sah es recht chaotisch aus. Es kehrte dann aber bald wieder Ruhe ein. Bis auf die Wache konnten alle in die Hängemat-ten. Als wir uns dann zwischen 5°° und 6°° Uhr trockene Klamotten anziehen wollten, das nächste Unheil. Der U-Raum war zur Badewanne geworden. Allerdings nur für Kloakentaucher. In dem Sturm hatte sich das Ventil des Fäkaltanks aus irgendwelchen Gründen geöffnet. Die unteren Spinde waren alle abgesoffen und standen ca. 30cm unter der Jauche. Die schönen Souverniers schwabberten darin herum. Unter anderem ein Segelschiff, dass nun immer beim Über-holen des Schiffes von einer Seite zur an-deren sauste. Und das zwischen den ganzen Kupferbolzen. Das war eine Sauerei. Oben lag in seiner Hängematte (ich glaube, es war Heiko Scherer) ein Uffz. und sang:“Ein Schiff wird kommen!“ Charly Kowalsky kam, geweckt vom nahen Wellenschlag, schlaftrunken aus seiner Koje als das Schiff gerade nach Bb. überholte. Er wollte für Ruhe sorgen, riss das Schott auf und sorgte dafür, dass auch die Kammer reichlich von der Scheiße abbekam. Das war eine Nacht. Jedenfalls waren nun auch die Heizer gefordert, und die armen U-Decksreiniger hatten ihre liebe Mühe, einen akzeptabelen Geruch in den Raum zu bringen.

Wir liefen danach mit dem Schiff in die Seine – Mündung und befestigten den vor-erst provisorisch gesicherten Baum katas-trophenfest. Zu erwähnen ist noch, dass der Funkobermaat (Gerd Gaik) während des gesamten Wütens des Baumes mit seinem Vize im Funkschapp eingesperrt war und sein Ende nahen sah.

Aber, die Unbilden der Reise waren noch nicht vorbei. Am 09.03.1967 kam die Vortoppbram zu Malheur, weil drei Gordin-ge gebrochen waren. Um die Kadetten bei Sturmstärken von ca. 9 bf. nicht zu gefähr-den gingen wir mit einer Katastrophen-truppe, bestehend aus 8 seemännischen Unteroffizieren, nach oben und bargen das wild schlagende Segel. Anschließend lud uns der erste Offizier (Guschi Reichert)

zum Überprüfen seiner Whiskysorten ein. Bevor wir in die Vorbram enterten, nahm uns Kapitän Bender kurz zur Seite und sagte:“ Jungs, wenn einer von Euch da oben zu Schaden kommt, ich bringe den Alten vor das Truppendienstgericht.“ Wir kamen aber alle wieder gut herunter. Ich erinnere mich, dass in dieser Eingreiftruppe Erwin Zuchowski, Uwe Lesmeister, Walter Thiem, Klaus Mikulski, Helmut Kolodzey; Peter Witzke Wolfgang Paul waren. Den achten möchte ich hier nicht nennen, da er sich oben nicht auf die Rah hinaustraute und sich auf der Saling „versteckte.“ Es ist ja auch hinreichend bekannt, dass nicht alle seemännischen Uffze an Bord wirklich toppsfest waren. Bender bezog seine Kritik darauf, dass der Kommandant auf seiner vorletzten Reise versuchen wollte, das höchste Etmal zu erreichen und daher die Segel zu lange stehen ließ. Und er bekam sein Rekordetmal. Am 12.03.1967 segelten wir in 24 Stunden mit nur zwei Masten 298,8 Seemeilen.

Für uns blieben die Tage bis zur Heimat bei kräftigen Winden und schneller Fahrt ruhig, auf den Kommandanten wartete allerdings noch ein besonderes Erlebnis. Nach dem Einlaufen in die Eckernförder Bucht fuhr der Alte mit einer Pinnasse des Stützpunkts an Land, um die Modalitäten des Einlaufens in Kiel und die Sache mit dem Besan zu klären. Es muss einfach mein Schicksal auf dieser Reise gewesen sein, dass ich immer an den besonderen Dingen beteiligt sein durfte. Pinnasse und Kom-mandant kamen kurz nach 12°°Uhr von Land zurück. Ich stand als BdW. auf dem Mitteldeck, bereit für die Seite, Oberleut-nant Pfeiffer oben am Fallreep, die Begrü-ßung einzuleiten. Pfeiffer rief:“Sei…!“ und dann „ Stopp, keine Seite, Kommandant ist ins Wasser gefallen!“ Was war geschehen: Der Kommandant wollte ganz sportlich in voller Winteruniform und Aktentasche von der Pinnasse auf das Fallreep springen. Er sprang zu kurz und landete in der eisigen Ostsee. Ich bemerkte, als ich über den Schandeckel sah, nur eine schwimmende Mütze und einen Arm mit einer Aktenta-

sche daran aus dem Wasser ragen. Dann kam der prustende Alte hinterher. Wir wollten helfen, was aber katego-risch abge-lehnt wurde. Es war auch nicht nötig. Der fast 60-jährige Peter Lohmeyer gab Pfeiffer die Aktentasche und zog sich Respekt einflößend nahezu mühelos auf das See-fallreep. Und das in den nun so schweren Klamotten. Auf seine Seite verzichtete er allerdings und lief schnurstracks in seine Gemächer.

Die hervorgerufene Unruhe war bei Offizie-ren und Portopees nicht verborgen geblie-ben. Sie kamen neugierig an Deck. Dar-unter auch Hein Ruloffs. Der sah nur sein blitzblankes Deck und die große Wasserla-che und schrie:“Welches Schwein hat hier das Deck so versaut!“ Als er dann aber die näheren Umstände erfuhr, fand er schnell seine Ruhe wieder. Das war am 16.03.1967. Am nächsten Tag liefen wir in Kiel ein. Den Besan hatten wir mittlerweile an Steu-erbord auf dem Mitteldeck festgelascht und weil das Osterfest vor der Tür stand, hatten Offiziere und Portopees dem Baum eine schöne rote Schleife verpasst. Das wieder-um missfiel dem Kommandanten, der darin eine Verspottung sah.

Ja, Kameraden, so ging sie aus, die 24. Rei-se. Und da machen die heute ein Geschrei, wenn mal die Wogen die Zentimetergrenze überschreiten oder der Vogel in den At-lantik plumpst, wo ein Albatros eigentlich auch hingehört. Noch ein nennenswertes Ereignis fand auf der Reise statt: Einige Uffze und PUO`s mussten am 16.01.1967 beim IO. zur Bestrafung antreten. Wir bekamen Verweise und strenge Verweise wegen unserer Zollvergehen 1966. Guschi las uns unsere Urteile vor und zeigte uns anschließend, wie man zollfreien Schnaps und Tabak absolut sicher vernichten kann. Das war nicht die schlechteste Verurtei-lung. Wenn die Behörden in Deutschland gewusst hätten was wir diesmal im Gepäck hatten. Meine beiden Affen, Addi Beckers Paradiesvögel und die drei Kaimane, sowie der Leguan von ich weiß nicht mehr wem, hätten uns wieder stark belastet.

Fotos: Fregattenkapitän a. D. Günther Bender

Der Besanbaum steckt im Kartenhaus.

Beim ersten Licht wurde der Schaden vom Kommandanten Peter Lohmeyer selbst fotografiert.

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22 BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Gorch-Fock-CD

GORCH FOCK Segelschulschiff auf großer Fahrt

Vielen Gorch-Fock-Fahrern ist sie noch als Schallplatte bekannt, lange Zeit gab es sie an Bord zu kaufen.

„Es ist die Mannschaft, die hier singt, kein Kunstchor – 52 junge Stimmen aus einem 3-Monats-Lehrgang, wie er allabendlich auf dem Segelschulschiff das Mitteldeck be-völkert. Auch die Geräuschkulisse ist echt, vom Bellen des Bordhundes „Whisky“ bis zum Blasen des Windes, den uns die Ton-techniker der „Windrose“ zwischen Fä-röer und Aran-Inseln eingefangen haben. Für dieses Singen während der Abendronde gibt es – vor allem bei miesem Wetter – oft keine Spontane Begeisterung; die dabei waren, wer-den zugeben, es sogar manchmal verwünscht zu haben. Es gehörte schon die ganze Liebe zur Sache dazu, die Mannschaft einer 9-Wochen-Reise so weit zu bringen, dass ihre jungen, un-geschulten Stimmen die Aufnahme einer Lang-spielplatte lohnte. Und das Glück, ein paar gute Vorsänger dabeizuhaben – „Shantymen“, wie sie früher auf den Fracht-Segelschiffen hießen und hoch im Kurse standen. Möchten die, die sich um das Gelingen mühten, immer ebenso passionierte Nachfolger finden, auf dass die alten und neuen Lieder lebendig bleiben!“

H. Engel, Kommandant „Gorch Fock“ 1962–1965

Bekannt wurde diese LP auch durch die Zwischentexte von Kapitänleutnant Jürg Schmidt, die ausführlich von Leben auf der Gorch Fock erzählen und den Pfiffen aus der Bootmannsmaatenpfeife von Ober-maat Kowalski. Der damalige Ideengeber und Chorleiter Oberleutnant zur See Ul-rich Hühne, inzwischen auch Mitglied in der Bordkameradschaft verfügte noch über eine unbenutzte Original-Schallplatte, die in einem Tonstudio digitalisiert wurde und nun in allerbester Qualität hier als CD an-geboten wird.

Musik-CDmit18internationalen SeemannsliedernundShanties Preis:9,95€zzgl.Versandkosten

Gorch-Fock-Buch

Segelschulschiff Gorch Fock. 50 Jahre Botschafterin unter weißen Segeln

Exakt zum 50-jährigen Jubiläum erscheint im Verlag pietsch ein einzigartiger Bildband zum Segelschulschiff „Gorch Fock“. 1958 wurde das Schiff für die Bundesmarine in Dienst gestellt und dient in dieser Funktion bis heute der Deut-schen Marine. Offizier- und Unteroffizieranwär-ter erhalten hier ihre praktische und theoretische Ausbildung für eine spätere Verwendungen in der Flotte. Wer dieses Schiff einmal gesehen hat, wird wissen, warum sie nicht nur Segler in den Bann zieht. Mit diesem Buch wird die Geschichte Wort und Bild nachvollzogen. Bisher unveröffentlichte Bilder aus den privaten Archiven der Besatzung werden den Leser auf eine unvergessliche Zeitrei-se entführen.

ÜberdenAutor

Manfred Ohde ist ehemaliger Marinesoldat, Ge-schäftsführer der Firma Rondo-Uhren und hat bereits mehrere Titel u.a. auch zum Thema Gorch Fock veröffentlicht. Seit Mai 2007 ist Manfred Ohde Mitglied in der Bordkameradschaft ehem. Stammbesatzung SSS Gorch Fock. Besonders hervorzuheben ist seine unermüdliche Recherche bei Mitgliedern der Bordkameradschaft, ehema-ligen Gorch-Fock-Fahrern und Kommandanten, sowie seine guten Kontakte zum Schiff selbst. Während der letzten Reise besuchte er die Gorch Fock in New York und in Portimao. So ist ein außergewöhnliches Buch mit sensationellen, zum Teil noch nie veröffentlichten Fotos entstanden.

192Seiten,29sw-Abbildungen,169Farbab-bildungen,305x240mm,SchutzumschlagPreis:39.90€zzgl.Versandkosten

Gorch-Fock-Hörbuch

GORCH FOCK Seefahrt ist not!

„Seefahrt ist not!“, das ausdrucksstarke Epos über die See erschien 1913 und ist bis heute ein Meilenstein maritimer Literatur. Johann Kinau, 1880 als Sohn eines Fischers in Fin-kenwerder geboren, schrieb als „Gorch Fock“ Erzählungen über die See und das Leben an Bord. Er selbst wurde zunächst Buchhalter. Im Krieg zu den Waffen gerufen, setzte er alles daran, in der Marine zu dienen. 1916 fiel er – erst 36-jährig – in der größten Seeschlacht der Geschichte, der Skagerrakschlacht.

Gorch Focks Bücher werden bis heute gele-sen. Erstmals erscheint eines seiner Werke als Hörbuch, getreu seines Vermächtnisses: „Ich bin kein Seemann, aber die See und ihre Schiffe sprechen aus mir.“

Als Bonus-Track ist das Lied „Weiß ist das Schiff“ („Gorch Fock-Lied“) enthalten, ge-sungen vom Shantychor „Die Hornblower“ der Marinekameradschaft Tarp e.V.

Kapitän zur See Matthias Friese, Herausge-ber der „Edition Maritime Hörbücher“, hat Mitglieder der norddeutschen Gruppe Gode-wind gewonnen, den Literaturklassiker ein-zusprechen. Als Erzähler ist der Schauspieler Frank Jacobsen zu hören, Klaus Mewes wird gesprochen von Larry Evers, Gesang von Anja Bublitz und Klaus junior, genannt Stör-tebeker, vom 13-jährigen Nils Retzlaff. Eine umfangreiche Musik- und Geräuschkulisse rundet die adäquate Hörbuchumsetzung ab.

Laufzeit:396Minuten(5Cd‘s)Preis:19,95€zzgl.Versandkosten

Bestellungen bitte an:

Hermann Dirkes Kampstraße 8 37581 Bad Gandersheim Telefon (0 53 82) 95 82 91 E-Mail: [email protected]

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Nach meiner Berufsausbildung zum Bau- und Möbeltischler kam ich am 1.8.1957 zur Grund-ausbildung 1. S.ST.A. in Wilhelms-haven. Es folgten der A-Lehrgang 2. S.ST.A in Glücksburg - Meierwik, ab 1.4.1958 bis zum 30.9.1958 1. Geleitgeschwader „Brummer“, Cuxhaven, vom 1.10.1958 bis 1.04.1959 Marine-Dienststaffel u. Seenotstaffel, Kiel - Wik und ab2.4.1959 bis 30.9.1959 der B-Lehrgang 2. S.ST.A, Glücksburg - Meierwik. Nach einem kurzen Aufenthalt im Oktober/November 1959 im MStp Kdo Borkum, Bor-kum und im 4. M.AUSB. Bataillon, Brake ging es für ein viertel Jahr zum 2. Landungsgeschwader „Otter“, WHV.Vom 1.4.1960 bis zum 14.7.1965 war ich mit Unterbrechngen für Lehrgang M.U.S., Plön und abge-ordnet auf Bundeswehrfachschule Kiel, GM I, II, III Lehrgang) auf SSS „Gorch Fock“stationiert. Vom 15.-31.7.65 MStp Kdo, Kiel - Wik.Später folgten noch verschiedene MOB-Übungen, 1989 auf dem Troßschiff „Eifel“ und 1992, 1996 und 1998 auf dem Troßschiff „Rhön“

1.2.58 Beförderung zum Gefreiten1.8.59 Beförderung zum Obergefr.1.3.60 Beförderung zum Hptgefr.19.6.89 Beförderung zum Maat der Reserve.Nach meiner Bundeswehrzeit war ich als Zivilbediensteter auf dem Troßschiff „Rhön“ bis zu meinem Ruhestand tätig.Nach der BK-Gründung hatte ich, weil ich weiterhin zur See fuhr, wenig Zeit für die Belange der Bordkameradschaft. In meiner Freizeit halte ich mich gerne in der Natur auf und find hier vielfältige Aufgaben und arbeite gerne in Wald und Garten.

PeterJacobsGeboren bin ich am 23.1.1939 in Bremerhaven. Nach der Schulzeit habe ich ab 1954 eine Lehre als Schiffszimmerer und Schiffbauer bei der Rickmerswerft abso-viert, die ich 1957 erfolgreich abschloss. 1958 gind ich als Jungzimmermann zur Handels-schifffahrt bei der Unterweser-Reederei Bremen, ab Januar 1959 zur Bundesmarine.

Vom 1.10.1959 bis zum 16.12.1960 absolvierte ich auf SSS „Gorch Fock“ den F1 Lehrgang. Nach Ablauf meiner Bundeswehrdienstzeit gind es dann wieder zur Handelsschiff-fahrt bei URAG Bremen als Schiffszimmerer und Matrose (Prüfung in Bremen).Steuermann auf kleine Fahrt (Seefahrtschule Bremerhaven). Von Juli 1964 bis Juli 65 Steuermann auf Kümo. Ab August 1965 bis Februar 1975 auf mehreren Jacht- und Bootswerften als Bootsbauer, Zimmerer, Schiffbauer und Werftkapitän. Von Februar 1975 bis Januar 1977 Ausbildung zum

Schiffbautechniker mit Schweiß-lehrgänge GL u. REFA-Lehrgang.März 1977 bis Juni 1978 Schiff-bautechniker (Schiffsausrüstung) bei der Rickmerswerft. Es folgte eine Selbstständigkeit mit Boots-bau- und Reparaturarbeiten bis 2004. Meine Freizeit verbringe ich bei der Marinekameradschaft Bremerhaven und Seemannschor.Haus und Garten und bei der Firma „kannst mal eben“.

GüntherSchwellnus

Als ich vor gut 2 Jahren in einem Telefonat mit meinem ehemaligen Kommandanten, Kpt. z. S. Hans Freiherr von Stackelberg von der Existenz einer Bordkameradschaft erfuhr, belief sich deren Stärke inklu-sive einiger Ehefrauen, die auch als Mitglied geführt werden, auf 60 Personen. Durch das Internet kamen im Laufe der Zeit immer mehr hinzu, ein Ende ist nicht abzusehen. Genausosollesauchsein!! Laut unserer Satzung hat jeder, der zur Stammbesatzung gehörte, das Recht, Mitglied zu werden.

Das “Familiäre” bleibt dadurch ein stückweit auf der Strecke, so meinten einige ältere Kameraden und Andere: Es besteht die Gefahr, dass es zu unübersichtlich, zu anonym wird. Verstärkung in der BK gab es von Gorch-Fock-Fahrern aller Jahrzehnte. Und da es in einer Bordkamerad-schaft keinen Einstellungsstopp geben kann, wird sie vermutlich

kontinuierlich wachsen. Deshalb werdenin diesem Gorch-Fock-Ma-gazin die Kameraden in loser Folge vorgestellt.

Dazu benötige ich von jedem Mit-glied ein Foto zur Bordzeit und ein „Realtime-Foto“, damit man sieht, wie die Natur mit uns umgegan-gen ist . Dazu noch ein paar Zeilen über die Stehzeit und Verwendung an Bord, ein klein wenig über das familiäre Umfeld sowie über Beruf und Hobby. Wer mag kann auch gerne etwas über mehr über besonde-re Erlebnisse während seiner Bordzeit schreiben. Platz für „Dönekens“ wird es im Heft und im Internet immer geben. Am Liebsten sind schon di-gitalisierte Bilder. Wer diese Mög-lichkeit nicht hat, kann seine Fotos auch gerne per Post schicken. Bei den Texten gilt: alles was per E-Mail kommt, muss nicht noch einmal abgetippt werden. Vielen Dank!

Kameraden -Galerie

Am 29. Juni wird es sicher Gelegenheit geben, das ein oder andere Foto am Ruder zu machen. Dieses entstand im Mai diesen Jahres nach der Buchvorstellung in Kiel bei wunder-schönem „Kaiserwetter“. Foto: Manfred Ohde.

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An Bord der „Gorch Fock“ war ich von Ende Dezember 1960 bis Ende März 1961 Werftbesatzung in Kiel bei HDW. Anfang Januar 1962 Kommandierung auf „Gorch Fock“ zur Übernahme der Boots-mannslast, da mein erlernter Beruf (Stahl)-Schiffsbauer war ) und nicht (Holz)-Bootsbauer, wie Smarting Baumann vermutet hatte, blieb ich vorerst ( 2. Werftliegezeit bei HDW) an Bord. Mit allen Mitteln und mit Erfolg erreichte ich, an Bord blei-ben zu dürfen, um die erste Reise der über den Atlantik mitmachen zu können. Meine Aufgabe: Be-treuung der Unterrichtslast. Später dann die Übernahme der Taulast, sowie mit Bootsmann Erdmann Schmidt die Kantinenführung.

Alles zu den normalen Tätigkeiten eines Mitglieds der SE 11er Stamm Mannschaft.Nach der Familiengründung fing ich wegen Wohnungsbedarf als Bierfahrer an und habe mich im Laufe meines Arbeitslebens bis zum Verkaufsleiter mit Prokura „hoch“gearbeitet. Als Niederla-gen- und Betriebsstellenleiter war ich in Schleswig-Holstein in ver-schiedenen Firmen tätig, immer der Gastroszene verbunden. Seit 2004 bin ich, trotz Rente, noch immer einige Stunden in der Woche noch in meinem alten Job tätig und mir macht es Spaß, ohne Druck zu arbeiten. Hobby´s : „Die Welt kennenler-nen“, teilweise mit eigenem Boot auf der Ostsee, mit Segelschiffen um die Kanaren, mit Kreuzfahrern um West-Europa, mit dem Flieger bis nach Asien. Von Anfang an habe ich das alles mit Amateur-bildern für meine Erinnerung erhalten. Inzwischen hat auch der PC bei mir Einzug gehalten und ich mache mir viel Arbeit (lt. meiner Frau), meine privaten Filme auf DVD zu brennen. Als besondere Er-innerung ist für mich das Tagebuch von meinen drei ersten Reisen mit der „Gorch Fock“.

JürgenMorgenstern

Am 14.03.1949 bin ich in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach meiner schulischen Ausbildung habe ich zuerst eine KFZ- Lehre absolviert.Danach kam bekam ich einen Ein-berufungsbefehl zum Fliegerhorst Delmenhorst. Da ich aber als Kind zum größten Teil immer an der See meine Ferien verbringen durfte, stand für mich schon früh fest. Du gehst zur Marine. Dann der Schock: Fliegerhorst. Also habe ich mich kurzerhand auf vier Jahre bei der Marine verpflichtet. Nach bestan-dener Prüfung in Wilhelmshaven wurde ich dann zum 1.1.1969 nach Glücksstadt eingezogen. Da-nach ging es zum Gastenlehrgang nach Ellenberg und Glücksburg.Das KüMo Flensburg sollte mein

erstes Bordkommando werden. Wir lagen in Wilhelmshaven mit dem 4 MSG. Nach Außerdienststellung kam ich dann zur Gorch Fock. Ich habe gedacht, ich käme in den Stamm des Schiffes und bin der große King. Dieser Zahn wurde mir schnell gezogen und ich musste in den Lehrgang und habe so manches Mal das Schiff verflucht. Meine erste Reise führte mich nach Toulon, Falmouth, Monaco. Anschließend folgten die Lehr-gänge auf Borkum und Ellenberg zum Maaten. Direkt danach kam ich auf die Gorch Fock zurück. Bis Ende 1972 bin ich auf dem Schiff als Ausbilder gefahren und durfte viele Auslandshäfen unsicher machen. Das schönste Erlebnis war das Einlaufen in Kiel 1972 zur Olympiade. Als meine Bundeswehr-zeit endete ging ich in Mülheim zur Sportverwaltung, wo ich noch bis heute tätig bin. Im Jahr 2009 gehe ich in den Vorruhestand, den ich in Schleswig Holstein verbringen werde. Die See lässt einen einfach nicht los. Nun bin ich in der Bord-kameradschaft und freue mich über jedes Treffen mit ehemaligen Kameraden und natürlich besuche ich so oft ich kann auch das Schiff in Kiel.

Nach meinem Schulabschluss mit mittlerer Reife und meiner Ausbildung zum Industriekauf-mann trat ich 1959 als SaZ 3 in die Bundeswehr ein. Nach der Grund-ausbildung in Glückstadt und Gastenlehrgang beim MVS List/Sylt folgte ein Einsatz beim Rechts-berater der Stammdienststelle der Marine. Letzter Dienstgrad: Obergefreiter. Bis 1964 setzte ich meine Tätigkeit beim Rechtsberater als Verwaltungsangestellter fort. In dieser Zeit, von April 1963 bis Juni 1963 leistete ich eine Wehrübung auf der Gorch Fock (Stamm/zbV) ab. Es folgte im August 1964 noch eine weitere Wehrübung beim MVS als Lehrgangsteilnehmer F1. Dienstgrad: Hauptgefreiter.

Im Oktober 1964 dann der Eintritt in den Vorbereitungsdienst für den gehobenen nichttechnischen Dienst in der Bundeswehr-Verwal-tung bis September 1967. Es folgte in den nächsten beinahe 30 Jahren der „normale“ Aufstieg zum Regierungsinspektor, Regie-rungsoberinspektor und zum Re-gierungsamtmann (DiplVerwWirt). Während dieser Zeit mob-beordert im Stab MFmAbschnitt 2 Wilhelms haven-Sengwarden mit Wehrü-bungen im Dienstgrad Kapitän-leutnant. 1995 erfolgte meine Versetzung auf eigenen Wunsch in den Vorru-hestand gemäß BwBeaAnpGesetz in den (Vor-)Ruhestand.Schon immer liebten meine Frau Elke und ich ausgediente Reisen in das europäische und außereu-ropäische Ausland auf allen fünf Kontinenten.Seit dem sich meine Frau seit Ende 1999 ebenfalls im Ruhestand befindet, wurde diese Reisetätig-keit intensiviert und zur Passion. Es fehlen jedoch noch immer eine ganze Reihe von Ländern weltweit, die sich auf unserer Wunschliste befinden.

Klaus-PeterHoffstetter

Nach Eintritt als SaZ 4 im April 1973 durchlief ich einen der ersten „Schnelldurchläufe“ (Grund-ausbildung und F1 auf Borkum, Schiffssicherung in Neustadt, Geschützführerlehrgang in Kappeln und MUS in Plön), um zum 1. Januar 1974 als Gefreiter UA auf die Gorch Fock versetzt zu werden. Glücklicher Weise lag das Schiff abgetakelt in der Werft (HDW) und beim Auftakeln lernte ich jeden Tampen kennen. Es folgte meine planmäßige Beförderung zum Maaten am 1.4.1974 und kurz danach bekam ich meine erste Korparalschaft. Die 43. AAR wird mir immer in Erinnerung bleiben! Gerne erinnere ich mich an meine damaligen Kameraden, meinem

IO Immo von Schnurbein und meinem Kommandanten Kpt. z.S. Hans von Stackelberg, zu dem ich noch heute ein freundschaftliches Verhältnis pflege.Durch ein Versetzungsgesuch verließ ich, der Liebe wegen, im September 1974 die Gorch Fock – um danach auf dem Versorger Coburg, als Ausbilder 15 lange Monate auf Borkum und als seem. Nr. 2 auf dem Zerstörer Rommel meinen Dienst zu versehen ...Dabei wollte ich doch in den Bootshafen Kiel, um abends bei meiner Liebsten zu sein!!Höhepunkt und Abschluss meiner Marinezeit als Z8er war der drei-jährige Aufenthalt auf Sardinien, wo ich in der Ausbildungsstaffel des deutschen Luftwaffenübungs-platzkommandos in Decimomannu meinen Dienst in der Teileinheit Sea Survival (Überleben See) verrichtete. Neben Familie, Arbeit und Pflege der Gorch-Fock-Home-page engagiere ich mich noch als Schriftführer in der Bordkame-radschaft, dem von mir 1994 ge-gründeten Computerclub MacTreff Hildesheim und dem Hundesport im dt. Schäferhundeverein. Leider finde ich zu wenig Zeit für mein neuestes Hobby, dem Drechseln.

HermannDirkes

KlausSchmidt

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Ich war 1973-1975 elfer Stammbe-satzung. Nach meiner Dienstzeit habe ich geheiratet und war ein Jahr später stolzer Papa.Ich habe dann 16 Jahre lang in meinem alten Beruf, als Installateur gearbeitet und bin nun seit 16 Jahren bei der Stadt Bad Salzuflenbeschäftigt. 2002 konnten wir unsere Silberhochzeit feiern! Im August letzten Jahres hat mein Sohn geheiratet und seit dem 19.02.2008 bin ich stolzer Opa eines kleinen Jungen.

Ich bin mittlerweile fast 37 Jahre alt, seit sechs Jahren verheiratet und Vater von drei Jungs (5, 3 und 1 Jahr alt) und einem 4-jährigen Mädchen. Beruflich bin ich nach meinem Maschinenbaustudium als Wertanalytiker im strategischen Einkauf der DORMA Holding tätig. Weltweit unterwegs und immer bereit. In meiner Freizeit widme ich mich der Familie und gehe Jagen. Das Segeln und das Motor-radfahren möchte ich gerne wieder öfter praktizieren; aus zeitlichen Gründen leider inaktiv. Zu meiner Bordzeit: Im Rahmen meines Wehr-dienstes bin ich im Anschluss an meine Grundausbildung (Verwen-dungsreihe 43 - E-Mixer/ Heizer) in der Admiral Brommy Kaserne in Brake/ Unterweser gefragt worden, ob ich mir eine Verwendung als Schiffbetriebstechniker auf der Gorch Fock vorstellen könne. An die Option Segelschiff hatte ich keinen Gedanken verschwendet bzw. mir auch keine Hoffnung auf eine derartige Tätigkeit gemacht hatte. Gerne habe ich zugesagt und auch keinen Tag meiner neun Monate an Bord bereut. Im Rahmen der 99. AAR, die uns nach Trondheim und Edinburgh führen sollte, hatten wir einen

Wassereinbruch im Stevenrohr und die Reise wurde auf dem Weg vom Polarkreis nach Edinburgh abgebrochen. Auch das zum Ende meiner Dienstzeit geplante Bordfest im Kieler Schloss fand auf Grund des damaligen, plötzlichen Todes des Nato Generalsekretärs Manfred Wörner nicht statt und wurde verschoben. Trotz der Wid-rigkeiten haben wir als Heizer gut zusammengehalten und unseren Vorgesetzten, SBtsm. Dietrich Kurek-Kurka tatkräftig unterstützt. Ein besonderes Erlebnis war die Polartaufe, die mit viel Liebe zum Detail und größerem Aufwand vorbereitet wurde. Nähere Details werden hier nicht verraten, können aber gerne persönlich von Mann zu Mann ausgetauscht werden.

Ich bin jetzt 41 Jahre jung und war 8 Jahre bei der Marine. Davon hatte ich das Glück knapp zwei Jahre auf der Gorch Fock fahren zu dürfen. Meine erste Reise ging mit dem Flug nach Melbourne los wo ich meine Uffz -Ausbildung begann die aufgrund der Dauer der Reise viereinhalb Monate dauerte und mit einem für mich unvergeßlichen Einlaufen in Kiel während der Kieler Woche endete.Danach war ich dann ab Januar 1990 bis Juli 1991 als seemän-nischer Maat und Ausbilder auf der Gorch Fock. Im Nachhinein kann ich nur betonen, und das geht wohl euch allen so, daß dies meine schönste Zeit bei der Marine war.Das einschneidenste Erlebnis war wohl im Hafen von Palma de Mallorca als einer unserer neuen Offizieranwär-ter vom Vortopp aus 30 Metern aus den Wanten stürzte und knapp einen Meter vor mir an Deck aufschlug. Er hat diesen Sturz wie durch ein Wunder überlebt.

Ich freu mich riesig auf das nächste Treffen, gerade weil auch viele „Altgediente“ dabei sein werden.

ChristophMassfellerGelernt habe ich ursprünglich einen Metallberuf, Fräser. Dann kam meine Einberufung zum 1.4.1988 zur TMS nach Brake, von dort aus ging ich auf die Gorch Fock. Hier gefiel es mir so gut daß ich 80 Tage vor Ausscheiden an Bord meinen Z4 unterschrieb.Dies erwies sich im nachhinein als Fehler, wie ich nach Beendi-gung meiner Maatenausbildung und einiger Zeit auf meinem neuen Kommando, dem Tender Donau im 2SG in Kappeln an der Schlei, feststellen mußte. Hier wurden Kameradschaft und Niveau nicht so hoch gehalten... Zuletzt war ich dann wieder in Brake als Ausbilder, was mir wie-derum deutlich besser gefiel.Danach fing ich bei der DB AG, damals noch Bundesbahn als Schaffner an. Heute bin ich immer noch dort, allerdings als Lokomotivführer.Ich bin verheiratet und habe mit meiner Frau zusammen eine vierjährige Tochter.

Für Hobbys hat man bei meinen Arbeitszeiten nicht viel Zeit, wenn man sich noch ein wenig um die Familie kümmern möchte.

Ich lese gerne und viel, bin dafür ein absoluter Sportmuffel, mache gerne Fotos – wenn auch nicht unbedingt gute – und bin ein großer Naturfreund.

Karl-HeinzSchäfer StefanBubenzer

UweTeipel

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Unter der „Schirmherrschaft“ vom Proviantmeister HBtsm. Glatz und Zivilkoch, Herrn Eifler, kam ich am 19.4.1965 als Gefreiter direkt von der MVS List auf Sylt (kochte dort fürs O-Heim) auf die Gorch Fock. Am nächsten Tag liefen wir zur 18. AAR aus. Anschließend folgte die 19. AAR. Es folgte de F1 auf Sylt und anschließend die MUS Plön zum Maatenlehrgang. Am 01.4.1966 landete ich wieder auf der Gorch Fock um als Maat die 21. AAR und 22.AAR mitzuma-chen. Es gibt noch ca 3000 Dias von der Fahrenszeit…Meine Frau, mit der ich bereits zur Gorch-Fock-Zeit befreundet war, und ich haben 1969 geheiratet, eine Liebe, die bis zum heutigen

Tage anhält. Unsere Tochter Tanja ist 35 Jahre und Seefahrerin als As-sistent Hotel Direktor bei der NCL Cruse Line. Sohn Ramon, 33 Jahre, musikalischer Leiter und freischaf-fender Musik- und Theaterkünstler beim Münchner Sommertheater. Nach meiner Marinezeit seit April 1968 bin ich am Tegernsee daheim. Nach meiner Bw-Zeit habe ich die Hotelfachschule in Tegernsee besucht. Als Küchenlei-ter und Küchenmeister (ab 1970) leitete ich 11 Jahre die Abteilung Wirtschaftsbereich im Sanatorium Seeheim, eine Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen. 1979 übernahm ich die Betriebsleitung eines Ferienhotels in Tegernsee für 18 Jahre. Anschließend folgte die Selbständigkeit. Zum Schlusslandete ich wieder in List auf Sylt bei der MVS, BW-Kantine Mannschaftsheim „Blanker Hans“ und fühlte mich 4 Jahre (bis Ende 2004), sauwohl“ bei den Marinern. Die MVS wurde aufgelöst. Seit April 2008 beziehe ich meine vorgezogene Altersrente und fühle mich „pudelwohl“.Hobbies: Segeln, aktiver Sänger (Tenor), Rodeln, Skifahren, Lang-laufen oder Schneewandern.

HansBessel

2� BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Geboren wurde ich in Kiel, im selben Jahr in dem die Gorch Fock vom Stapel lief …Nach meinem Schulabschluß ent-schied ich mich, mein Hobby zum Beruf zu machen und begann mit meiner fotografischen Ausbildung.Mit Erfolg abgeschlossen, wollte ich erst einmal meinen Wehrdienst leisten und als echter Kieler Jung blieb da ja nur die Marine, was sonst? Also fing ich bei den Marinefliegern an, blieb der Foto-grafie treu und ließ mich als 57ger (Luftbildauswertung) ausbilden. War in Westerland, Tarp und letzlich in Kiel Holtenau im MFG 5. Meine Tätigkeit war überwiegend im Fotolabor, in der Luft (Sea-king oder Do 28), oder auf dem

Rollfeld an den Maschinen um Fotos zu machen. Mein Spieß war so begeistert von meiner Arbeit, dass er mir eine Mittelmeerfahrt auf einem Zerstörer anbot. Aber ich wollte mehr, etwas Einmaliges. Somit landete ich im März 1980 an Bord der Gorch Fock. Die 60. und 61. AAR waren für mich unvergeß-liche Reisen. Da viele Kameraden meinen Nachnamen nicht ausspre-chen konnten, wurde ich an Bord einfach „Gonzo“ (Sesamstraße) genannt. Ähnlichkeiten waren da rein zufällig und ungewollt. Ich habe viele Dias gemacht, die ich endlich 2005 zu einem Bildband binden ließ. Erstaunlicher Weise waren die Dias nach über 20 Jah-ren in einem sehr guten Zustand.Heute arbeite ich, nachdem ich noch eine Ausbildung zum Foto-fachkaufmann gemacht und meh-rere Fotogeschäfte geleitet habe, im Innendienst einer Handelsver-tretung, und berate Händlerin Sachen Fotozubehör. Nebenbei bin ich aber auch noch weiter großer Leidenschaft als freiberuf-licher Fotograf mit eigenem kleinen Studio tätig. Meine Liebe gilt der USA, wo ich noch einen Kame-raden aus der Gorch-Fock-Zeit habe und regelmäßig besuche.

MichaelBrzoza„Gonzo“

Liebe Kameraden,auf dem Treffen einiger Ehemaligen An-fang diesen Jahres auf der „Boot 2008“ kamen wir ins Gespräch, dass es eine schöne Idee wäre, wenn man mal wieder zusammen Segeln gehen würde.Da ich, soweit es meine Freizeit er-laubt, als Skipper solche Segeltörns auf der Ostsee organisiere, kamen wir auf die Idee darüber mal einen Bericht zu verfassen. Vielleicht finden sich ein paar Kameraden zusammen, die mal wie-

der Lust haben eine Woche Vergangenheit aufleben zu lassen. Die Törns finden in der Regel von Ende Mai bis Ende August statt und laufen von Samstag bis Freitags. Um das ganze Vorhaben finanzi-ell attraktiv zu halten müsste ich, falls eine Crew zusam-menkommt, bis spätestens November oder Dezember 2008 bindende Zusagen ha-ben, um einen Frühbucherra-batt in Anspruch nehmen zu können. Die Kosten liegen bei ca. 300 € pro Person.

Genaue Preise kann ich bekannt-geben, wenn die Anzahl der Personen und damit die Größe der Yacht feststeht. Die maximale Größe der Crew liegt zwischen acht und zehn Teilnehmer/innen. In der Regel übernehmen wir die Yacht Samstag Vormittag und können dann je nach Wind und Wetter eine genaue Route abstim-men. Damit der Spaßfaktor nicht

zu kurz kommt halte ich es meistens so, dass wir abends Häfen anlaufen. Je nach Crew und Wunsch können wir aber auch gerne Nachtmanöver fahren. Außer Spaß an Wind und Wellen sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Ebenso sind natürlich auch Damen gerne gesehen.Also, sollte ich euer Interesse geweckt haben oder sollten noch Fragen auftau-chen, meldet euch doch einfach bei mir. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir einen Törn zusammenbringen. Schöne Grüße aus OsnabrückHubert

Mit Kameraden zusammen h inaus au f d i e Os t see .

Huber t Hero ld in se inem E lemen t .

Privater Segeltörn: Mit Kameraden raus auf die Ostsee

Hubert HeroldBruchheide 7a 49163 BohmteTelefon: (0 54 71) 41 49 [email protected]

Kontakt

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2�BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Gorch-Fock-Historienfilm

Zurzeit entsteht beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) ein einzigartiger His-torienfilm über die Gorch Fock. Ein großer Teil des Films beschäftigt sich mit dem Bau der Gorch Fock und der ers-ten Stammbesatzung. Es wurden bereits Aufnahmen mit dem ehemaligen Kom-mandanten, Kapitän zur See Hans Frei-herr von Stackelberg, gemacht, dessen Haus kurzfristig zum Filmstudio umge-baut wurde. „Überall Studioleuchten und Spiegel!“, so der ehemalige Komman-dant. Weitere Aufnahmen fanden beim Treffen der ersten Korporäle im April diesen Jahres in Bad Harzburg in Harz statt. Am 12. Juni folgen die letzten Auf-nahmen an Bord der Gorch Fock, die zu diesem Anlass mit dem ältesten noch le-benden Kommandanten und den ersten Korporälen zu einer Tagesfahrt ablegt. Der Sendetermin für diese historische Gorch Fock Dokumentation ist Freitag, der 1. Au-gust um 20:15 im NDR Fernsehen.

Chronik der Kameradschaft

Vom Kameraden Claus Wedemeyer erhiel-ten wir die Chronik der ehem. Stammbe-satzung der Segelschulschiffe der Reichs- Kriegs- und Bundesmarine, „Niobe“, Gorch Fock“, Horst Wessel“, „Albert

Leo Schlageter“ und „Gorch Fock II“. Geschrieben wurde diese Chronik vom damaligen Ältermann Adolf Cornelius, der im letzten Jahr in einem Alter von 94 Jahren verstorben ist. A. Cornelius war Korporal auf SSS HORST WESSEL. Im Krieg ist er als Stabsobersteuermann Kommandant auf einem Räum-Boot ge-wesen und hat im englischen Kanal und vor Norwegen Minen geräumt. Nach dem Krieg ist er zur See gefahren und hat sei-nen Kapitän auf großer Fahrt, A6 gebaut. Es ist interessant, wie sich die Kameraden nach dem Krieg wieder gefunden haben und an dem Aufbau der Bundesmarine mitgearbeitet haben, denn sie sind da-malsnicht vom Himmel gefallen. Es war alles ganz schön mühsam, so Claus We-demeyer, der bereits am 16.8.1956 in die Marine eingetreten ist. So ein Schiff wie die Gorch Fock einzufahren und eine gute Besatzung zu formen, die es in den Griff bekommt, wäre ohne das Können der alten Kameraden gar nicht möglich gewesen. Die handschriftliche Chronik, die nicht einfach zu lesen ist, wird in nächster Zeit „digitalisiert“ und auf der Homepage veröffentlicht, damit nachfol-gende Kameraden sie lesen können und so wissen, wo sie bzw. wir herkommen.

Willkommhöft, Wedel

Die Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft ist eine Einrichtung am Schulau-er Fährhaus in Wedel an der Unterelbe. Schiffe, die den Hamburger Hafen anfah-ren oder verlassen, werden hier begrüßt oder verabschiedet, indem die Hamburger Flagge „gedippt“ und das Flaggensignal für „Gute Reise“ mit den Buchstaben „U“ und „W“ gehisst wird. Bei Schiffen über 500 Bruttoregistertonnen und solchen, die die deutschen Gewässer verlassen, wird außerdem die Nationalhymne ihres Heimatlandes gespielt. Das Schiff grüßt durch Dippen der Flagge zurück. Die In-formationen über die einkommenden und

seegehenden Schiffe erhält die Schiffsbe-grüßungsanlage über den Schiffsmelde-dienst. Besucher des Willkomm-Höft wer-den durch Lautsprecher über das jeweilige Schiff kurz informiert. Die Schiffsbegrü-ßungsanlage wurde durch Otto Friedrich Behnke am 12. Juni 1952 gegründet. Zur Zeit steht sie unter der Patenschaft der Nautischen Kameradschaft HANSEA. Im angeschlossenen Buddelschiff- und Mu-schelmuseum findet man mehr als 200 alte und neue Buddelschiffe in unter-schiedlichen Flaschentypen und aus aller Welt. Außerdem rund 1000 Muscheln, Schnecken und mehr aus allen Ozeanen unserer Welt. Antiquitäten rund um das Meer und die Schifffahrt ergänzen das Programm.

Chronogramm für die Gorch Fock

Dr. Hermann Krüssel, Chefredakteur und Vorsitzender des Lateinvereins mit dem Namen Pro Lingua Latina e.V. mit Sitz in Aachen hat der Gorch Fock ein Chro-nogramm gewidmet. Jedes Jahr erscheint eine Ausgabe, zu der auch Chronogramme gehören, die aktuelle Jubiläen würdigen. Und da die Gorch Fock in diesem Jah-re die 50. Wiederkehr ihres Stapellaufes feiert, wurde auch ihr ein Chronogramm widmen. Kurze Erklärung: Alle römischen Zahlzeichen addiert ergeben das Jubilä-umsjahr, in diesem Fall 2008.

Dias digitalisieren

So viele Mühen hat es gemacht, all die schönen Momente auf den Reisen in Bildern festzuhalten! Doch nun lagern diese Erinnerungen in Form von Dias fast vergessen massenhaft in Schachteln, Dosen und Magazinen. Wir planen, unsere Dias über einen Dienst-leister auf DVD brennen zu lassen. Für Einzelaufträge ist dies oft unerschwing-lich. Interessant wird es ab 10.000 Stück. Da kostet ein Dia nur noch 12 Cent. Wer sich an dieser Aktion beteiligen möchte, meldet sich bitte beim Schriftführer.

DIT UND DAT, VON JEDEM WAT

Ers te s Au f take ln be i e i s igem Wet t e r.

Begrüßungskapitän Gerhard Kruse bedient seit Januar 2003 die Schiffsbegrüßungsanlage.

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2� BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Am Freitag, den 16.5.2008, wurde im Landtag Kiel das neue Gorch-Fock-Buch von Manfred Ohde vorgestellt.

Manfred Ohde ist ehemaliger Marinesol-dat, Geschäftsführer der Firma Rondo-Uhren und hat bereits mehrere Titel u.a. auch zum Thema Gorch Fock veröffent-licht.

Zu den geladenen Gästen gehörten neben der Schiffsführung und einer Abordnung vom Schiff auch viele ehemalige Gorch-Fock-Fahrer und Mitglieder der Bordka-meradschaft ehemalige Stammbesatzung. Für viele gab es nach vielen Jahren hier ein erstes Wiedersehen.

Selbst der älteste noch lebende Komman-dant des Segelschulschiffes, Kapitän zur See a. D. Hans Freiherr von Stackelberg, ließ sich dieses Ereignis nicht entgehen und reiste mit seiner Frau nach Kiel.

Der Kommandant der Gorch Fock unter-strich die gute und enge Zusammenarbeit zwischen dem Schiff und dem Autor, der während der letzten Auslandsreise die Besatzung in New York und in Portimao besuchte.

Buchvorstellung 50 Jahre Gorch Fock

Segelschulschiff Gorch Fock 50 Jahre Botschafterin unter weissen Segeln

Manfred Ohde hebt mit einer Passage aus seinem Buch die Stammbesatzung hervor.

Eine Abordnung vom Segelschulschiff bezeugt das große Interesse an dem neuen Buch.Kapitän zur See Norbert Schatz, betont die gute Zusammenarbeit zwischen Besatzung und Autor.

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2�BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Diese Nähe zum Schiff ließ ein bemerkenswertes Buch entstehen, das einen spannenden Bogen von der Kiellegung im Jahre 1958 bis zur letzten Reise spannt, auf der die Stammbesat-zung neun Monate lang von Zuhause getrennt war. Die Stammbesatzung ist es auch, die Ohde in seinem Buch be-sonders hervorhebt, die ihm am Herzen liegt.

Nachdem das Buch vom Verlagsrepräsentanten, dem Autor und dem Kommandanten vorgestellt worden war, sprach Kapitän zur See a. D. Hans Freiherr von Stackelberg zu den Anwesenden. Besonders unterstrich er die Funktion des Schiffes als Botschafterin in Blau. Seit nunmehr 50 Jahren segelt die Repräsentantin Deutschlands über die Weltmeere. Sie unternahm mehr als 100 Auslandsreisen, besuchte 350 Häfen in 58 verschiedenen Ländern auf 5 Kontinenten. Dabei legte die „Botschafterin unter weißen Segeln“ über 700.000 Seemeilen zurück. Das entspricht ungefähr 32 Erdum-rundungen.

Nach einem kleinen Imbiss und Klönschnack unter alten und neuen Gorch-Fock-Fahrern folgte man gerne der Einladung von Kapitän Norbert Schatz auf das Schiff, auf dem es bei strahlendem Sonnenschein eine exklusive und kompetente Führung durch den Wacht-meister Adriano Scherbeitz gab.

Buchvorstellung 50 Jahre Gorch Fock

Kpt. z.S. Hans Freiherr von Stackelberg im Gespräch mit Crewchef Peter Jacobs.

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�0 BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Die See Wenn m i t i h r e n At em z ü g e n

s i c h d i e Dünun g s e n k t u n d h e b t ,u n d d i e Wind e s i e d u r c h p f l ü g e n ,d a n n v e r s p ü r s t d u , d a s s s i e l e b t .

Wenn d i e S t ü rm e Shan t y s g e i g e n ,Ra smu s a u s g e l a s s e n t o l l t

Und d i e Wel l e n Zähn e z e i g e n ,d a n n e r k e n n s t d u , d a s s s i e g r o l l t .

Wenn s i e w i l d e Bö e n h e t z e n ,l e ewä r t s j a g e n d um d i e Kimm,t a um e l n d u n t e r Wolk e n f e t z e n ,d a n n e r l e b s t d u i h r e n Gr imm.

Bi s t d u e i n s t a n Land g e g a n g e n ,a u f d e r S u c h e n a c h d em Glü ck ,z i e h t e i n h e im l i c h e s Ve r l a n g e n ,

d i c h s t e t s z u i h r z u r ü c kBern Hardy

Nur wer die Seefahrt hautnah erfahren hat – wie er, der 1987 verstorbene Schriftsteller Bern Hardy - kann auch augenzwinkernd darüber schreiben. Seine Gedichte sind so herzer-frischend, daß sie als Medizin für trübe Stunden bestens zu empfehlen sind. Bern Hardy verstand es, dass man beim Lesen die Wellen schlagen hört und den Geruch von frischem Teer in der Nase spürt. Es ist Lyrik die man nicht mehr aus der Hand legt.

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