Gottes Wille - Franz-Sales-VerlagGottes Wille 2 100 Jahre Licht 1906–2006 Liebe Leserinnen und...

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1 100 Jahre Licht 1906–2006 4 Juli/August 2006 ISSN 0171-5518 - 93. Jahrgang Die Salesianische Zeitschrift Auf den Punkt gebracht: Gottes Wille

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1100 Jahre Licht 1906–2006

4Juli/August 2006ISSN 0171-5518 - 93. Jahrgang

D i e S a l e s i a n i s c h e Z e i t s c h r i f t

Auf den Punkt gebracht:

Gottes Wille

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100 Jahre Licht 1906–20062

Liebe Leserinnen und Leser!

Inh

alt

4 Lebe Jesus in deinem LebenP. Lewis Fiorelli OSFS

8 Unter der Nazi-Diktatur 1933–1945P. Herbert Winklehner OSFS

10 Wo ist Gott sonntags in der Kirche?Thomas Schmeckpeper

12 Immanuel – Gott mit unsKatharina Grabner-Hayden

14 Dass die Welt gerettet werdeP. Peter Lüftenegger OSFS

16 MeditationJohanna Franzisks von Chantal

18 Vergelt’s Gott aus BrasilienSchwester Hedy Bergmann

20 Nachrichten aus der salesianischen Welt

31 Bücher

er „Wille Gottes“ ist nicht nur die Heraus-Dforderung des Glaubens an sich, sondernauch die große Herausforderung in der salesiani-schen Spiritualität. Dieser Herausforderung wollenwir uns in dieser LICHT-Ausgabe stellen. Im 100-Jahr-Jubiläum beschäftigen wir uns ja mit denwesentlichen salesianischen Themen des Glau-bens und in der Mitte all dieser Themen steht derWille Gottes.

ranz von Sales ist nicht zu verstehen, wennF man nicht weiß, dass er von einer Tatsachefelsenfest überzeugt war und aus dieser Überzeu-gung lebte: „Gott ist Liebe“.

Papst Benedikt XVI. hat uns exakt dieses zutiefstsalesianische Gottesbild in seiner ersten Enzyklikawieder neu in Erinnerung gerufen: DEUS ESTCARITAS – Gott ist Liebe. Der Papst beschreibt inseiner Enzyklika genau das, was Franz von Salesvor 400 Jahren als wesentlich erkannte. Dadurchbestätigt sich, wie wichtig und wie hochmodernFranz von Sales heute ist.

Die Schlussfolgerung aus dieser salesianischenÜberzeugung ist dann nur logisch: Wenn GottLiebe ist, dann kann der Wille Gottes, in welcherForm er sich auch zeigen mag, nichts anderes alsLiebe sein. „Gottes Wille ist Gottes Liebe“ lautetdaher auch ein wichtiger Satz in der salesiani-schen Lehre. Damit aber wird der Wille Gottes zueinem gewaltigen Prüfstein für uns. Wie kann einGott, der die Liebe ist, und dessen Wille Liebe ist,all das schuldlose Leid dieser Welt zulassen? Wiekann Liebe wollen, dass Unschuldige leidenmüssen?

ranz von Sales gibt genauso wenig eineF zufrieden stellende Antwort auf dieseFragen, wie alle anderen, die sich je mit dieserFrage beschäftigten. Sie ist nämlich letztlich nichtbeantwortbar. Der Bischof von Genf glaubtejedoch an das Trotzdem. Auch wenn alles drunter

und drüber geht, TROTZ-DEM vertraue ich Gott,weil ich weiß, dass er Liebeist. Oder: Weil Gott Liebeist und er diese Liebe füralles Leid der Welt amKreuz hingegeben hat, verliere ich trotz allemnicht den Mut, sondern schreite mutig voran, Tagfür Tag, Schritt für Schritt. Aus dieser Überzeu-gung heraus sprechen wir heute vom unverwüstli-chen salesianischen Optimismus, dem Mut desTrotzdem, der sich auf die Liebe Gottes stützt.

o hoffe ich, dass auch Sie sich durch dieseS LICHT-Ausgabe von der Liebe Gottes undseinem Willen, der die Liebe ist, ebenso heraus-fordern lassen, und durch diese Herausforderungerneut Mut und Optimismus schöpfen für ihrenAlltag und die Zukunft.

Es grüßt Sie herzlich

P. Herbert Winklehner OSFS

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Mit den Ohren des Herzensdem Klang Deines Willens lauschen

Deinen Sehnsuchtsspuren folgenMehr als ich mich nach Deinem Wort sehne

sehnst Du Dich nach mir

Mit den Augen des Herzensdas Licht Deines Willens erkennenDeinen Sehnsuchtsspuren folgenMehr als ich Dein Angesicht suchesuchst Du nach mir

Ute Weiner

Mit allen Fasern des Herzensden Geschmack Deines Willens kosten

Deinen Sehnsuchtsspuren folgenMehr als ich nach Deinem Leib dürste

dürstet Dich nach mir

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Zum Thema

ei heilig!“ Altes wie Neues Testament„S rufen die Gläubigen zur Heiligkeit auf(Lev 19,2; Mt 5,48). Der hl. Franz von Saleswiederholt diesen Ruf an die Christen seinerund unserer Zeit: „Gott will, dass wir vollkom-men werden ...“ (Philothea III,5). Er ist, wie wirim letzten Artikel dieser Reihe gesehen haben,vermutlich der erste und sicher der am meistendeutliche Kirchenlehrer in der Betonung derLehre des II. Vatikanischen Konzils von der„allgemeinen Berufung zur Heiligkeit“. AlleChristen sind zur Vollkommenheit berufen:Priester, Ordensleute und Laien (vgl. PhilotheaIII, 3).

Einssein mit Gott

Dass wir berufen sind, heilig zu werden, ist klar.Aber wie können wir inmitten der Geschäftigkeitdes modernen Lebens mit all seiner Verantwor-tung, seinen Ansprüchen und seinem Auf undAb tatsächlich heilig werden? Nach Franz vonSales stehen allen Christen zwei grundlegendeund sich gegenseitig bedingende Mittel zurHeiligkeit zur Verfügung: die Einheit mit Gottund die Nachahmung Christi oder, wie Franzvon Sales es gerne nennt, „Jesus zu leben“(Philothea III, 5).

Franz schrieb seine berühmte Abhandlungüber die Gottesliebe, um Christen eine prakti-sche Anleitung zur Verfügung zu stellen, wieman den Anspruch des Hauptgebotes, Gottüber alles und in allem zu lieben, erfüllen kann.

Lebe Jesus in deinem LebenDie Einheit mit dem Willen Gottes

Die salesianische Herausforderung, sich auf den Willen Gottes einzulassen, magauf den ersten Blick hart erscheinen. Möglich ist das auch nur aus dem

Vertrauen darauf, dass dieser Wille Gottes identisch mit der Liebe Gottes ist.P. Lewis Fiorelli, Generaloberer der Salesoblaten schlägt in diesem Sinn eine

Brücke vom Lieben hin zum Vertrauen auf Gottes Willen.

In diesem geistlichen Meisterwerk sagt er uns,dass das Wesen der Liebe zu Gott und somitder christlichen Heiligkeit darin besteht, mitGott im Herzen, im Wollen und im Alltagslebeneins zu sein. Er schreibt dort über die Erfahrungdes Einsseins mit Gott im Gebet und in denSakramenten (Bücher 6 und 7) und vom Über-fließen dieser Erfahrung in das Alltagsleben mitanderen Menschen (Bücher 8 und 9). Immerstellt er dabei seinen Leserinnen und Lesern dasBeispiel und die Praxis dieser Einheit mit Gottim Leben Jesu vor Augen.

Von der Gottes- zur Nächstenliebe

Die Einheit mit Gott, die ihren Ausdruck imGebet findet, ist liebevoll und persönlich.Deshalb nennt Franz sie „affektive Liebe“. Ineinem mutigen Bild vergleicht er sie mit derSchönheit und dem Wunder der menschlichenEmpfängnis. Im Gebet, besonders in dem desHerzens, und in den Sakramenten, besonders inder Eucharistie, wird Gottes Liebe in unserenHerzen empfangen. So wie die Empfängnisunweigerlich zur darauf folgenden Geburt führt,so muss die Liebe, die in unseren Herzenempfangen worden ist, im täglichen Zusammen-leben mit anderen Menschen weitergehen.Affektive Liebe zu Gott führt also zu einerkonkreten, effektiven Liebe zu unseren Mitmen-schen (Buch 6, Kap. 1). Für Franz sind die Liebezu Gott und zum Nächsten nur zwei Seitenderselben Münze, wie das auch in der Heiligen

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Schrift und von Jesus selbst ausgesprochen wird.Sie sind so innig miteinander verknüpft wieEmpfängnis und Geburt.

Affektive Einheit mit Gott ist eine Einheit desHerzens. Es ist eine innige Ich-Du-Beziehung,die der von Jesus erlebten „Abba-Erfahrung“ähnlich ist, wie sie manche Theologen heutenennen. Durch die Gnade der Annahme anKindes Statt ist uns Christen dieselbe liebendeund kindliche Intimität mit dem Vater ge-schenkt, die Jesus in seinem gesamten Lebenerfahren hat.

Affektive Einheit oder eine Einheit des Her-zens ist die Quelle unserer effektiven Einheitmit Gott, der Einheit des Wollens, die „imLeben und in der Tat“ zum Ausdruck kommt.Jesus selbst ist für diese beide Erfahrungen vonEinheit unser Vorbild. Wir lesen zum Beispielbei Markus, dass Jesus „an einen einsamen Ort“ging um zu beten (1,35–38). Als Antwort aufden göttlichen Willen geht Jesus von dieserEinheit mit seinem Vater aus zu seinem Dienst,die Frohe Botschaft zu verkünden und den

Menschen mit Mitgefühl und Barmherzigkeit zudienen. Für Franz von Sales ist diese Art, eineForm der Einheit mit Gott zu verlassen, um alsAntwort auf den Willen Gottes durch denliebevollen Dienst an anderen Menschen ineine andere Form der Einheit zu treten, derWeg, wie Jesus sein Leben lebte und wie derheutige Christ Jesus leben kann. Wenn wirJesus auf diese Weise leben, werden wirChristen heilig.

Für Franz ist also ebenso wie für Jesus dergöttliche Wille das entscheidende Bindegliedzwischen affektiver und effektiver Einheit. Jesussagte und tat immer und ausschließlich, wasGott von ihm wollte (Joh 4,34; 5,30; 8,28;12,49). Wenn Christen ihm dabei nachfolgen,lebt Jesus in ihnen und setzt durch sie seinErlösungswerk fort (vgl. Gal 2,20).

Wollen wie Gott will

Im Umfang von dreißig Kapiteln der Abhandlungstellt Franz von Sales seine mächtig überzeugen-de Lehre über die effektive Liebe vor (Bücher 8und 9). Aber einen der besten und den kürzes-ten Ausdruck seiner Lehre finden wir bei seinerMitarbeiterin und geistlichen Freundin, derheiligen Johanna von Chantal. In einem kurzenSatz sagt sie ihren Schwestern, mit dem Gebet„nur aus Liebe aufzuhören, die einfach dieseneinen Akt des Leidens verlangt“ (Sa Vie et sesoeuvres, III, 260).

In diesem Wort ist zuerst die zentrale Rolleder Liebe zu beachten. Es ist nur die Liebe, dieuns zu diesem Schritt von einem Ausdruck derEinheit (affektive Liebe) zum anderen (effektiveLiebe) veranlasst, vom ersten Gebot (Gotteslie-be) zum zweiten (Nächstenliebe). Liebe istnach der Lehre des heiligen Franz von Sales dieHaupttugend. Gott ist die Liebe, und dieseLiebe wird durch die Gnade des HeiligenGeistes in die Herzen der Gläubigen ausgegos-sen (Röm 5,5). Daher ist in der salesianischenSpiritualität eine Einheit des Herzens derabsolute Startpunkt für alles Folgende. Dieschöne erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI.,

Franz von Sales (Gemälde von Elisabeth Starr)

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Zum Thema

Deus Caritas Est, entnimmt ihre Anregung fürdie affektive Dimension der Gottesliebe so wieauch Franz von Sales aus dem Hohelied (Kap. 6und 10). Und sie spricht häufig, so wie auchFranz von Sales, von einer „Gemeinsamkeit desWollens“ (Kap. 17). Es gibt viele ähnlicheÜbereinstimmungen zwischen salesianischerSpiritualität und dieser wichtigen Enzyklika.

„Dieser eine Akt“: Liebe, die im Gebetempfangen wird, trägt ihre Frucht in unsererkonkreten täglichen Beziehung zu anderenMenschen. Aus diesem Grund liegt für Franzder Ort, um Gottes Liebe „in Leben und Tat“einzubringen, ganz allgemein gesprochen in denPflichten und in der Verantwortung unseresStandes und unmittelbar in der besonderenHaltung oder Tat, die in jedem Augenblick desAlltags oder von den konkreten Nöten unsererMitmenschen verlangt wird. Im Achten Buchseiner Abhandlung nennt Franz diese Form dereffektiven Liebe die „Liebe der Gleichförmig-keit“. Obwohl das Wort „Gleichförmigkeit“heute manchmal eine negative Bedeutung hat,heißt es für Franz etwas sehr Positives und sehrAktives. Damit passen wir unseren Willengroßherzig und kreativ dem an, was Gott vonuns will, wie sein Wille sich uns in den Pflich-ten, in der Verantwortung oder in den Erforder-nissen des gegenwärtigen Augenblicks oder

durch die konkreten Nöteanderer Menschen kundtut,besonders jener, die innerhalbunseres unmittelbaren Lebens-umfeldes stehen: Ehegatten,Kinder, Nachbarn und Kolle-gen. Heute würde Franz dieLiebe der Gleichförmigkeitsicher noch in einem weiterenSinn verstehen und darin auchdie größeren Sphären vonFrieden und Gerechtigkeit,Kultur und Umwelt einschlie-ßen.

Bewährungsprobe Leid

„Dass wir leiden“: Wir wissen, dass wir dasLeben nicht immer selbst in der Hand haben.Oft „widerfährt es uns“ einfach. Das gilt dasgesamte Leben hindurch in Situationen wieKrankheit, bei Unfällen, Beziehungskrisen oderfinanziellen Schwierigkeiten. Es gilt besonders,wenn wir mit zunehmendem Alter ein Abneh-men der Gesundheit, der geistigen und auchder seelischen Kräfte spüren, und es wird amhärtesten im Sterben und im Tod erfahren. ImNeunten Buch seiner Abhandlung nennt Franzdiese Form der effektiven Liebe die „Liebe derUnterwerfung“, womit er trotz des passivenKlangs dieses Ausdrucks ein robustes und oftheroisches Annehmen dessen meint, was Gottuns widerfahren lässt oder was immer „dasgöttliche Wohlgefallen“ sein mag. Wie in allemanderen ist Jesus auch hier unser Vorbild,besonders in seinem Leiden. Im Garten vonGetsemani betete Jesus, dass der Kelch desLeidens an ihm vorübergehen möge. Aber erbeendete dieses Gebet mit der Annahme alldessen, was der Vater von ihm in den schreckli-chen Stunden des Todes, die ihm bevorstan-den, wollen sollte: „Dein Wille geschehe“ (Mt26,42). Und am Kreuz, im Augenblick desTodes, legte Jesus sein ganzes Leben so wieauch den Erfolg seiner Frohen Botschaft und derAnfänge seiner Kirche in die liebenden und

Im Alltag Gottes Willen erfüllen

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sorgenden Hände seinesVaters: „Vater, in deine Händeempfehle ich meinen Geist“(Lk 24,46).

Der göttliche Wille war fürJesus alles. Er muss auch für unsalles werden, wenn wir heuteJesus leben. Wie der göttlicheWille auch zum Ausdruckkommen mag und ob wirhandeln, um ihn zu erfüllen,oder leiden, indem wir ihnannehmen, ist eine Sache des„heiligen Gleichmuts“, wie Franzvon Sales es nennt. Wie Jesusvertrauen wir einfach auf Gottund darauf, was Er will oderzulässt. Wir tun das, weil wir Ihnlieben und weil Er uns liebt. Wirglauben und wir wissen, dass inSeinen Händen alles gut wird. Solebte Jesus sein Leben und sonahm er seinen Tod an, undebenso lebt der Christ, wie Jesuslebte, und stirbt, wie Jesus starb.Nach einem Wort des hl. Franzvon Sales sind die Christengemeinsam mit Jesus „Liebhaberdes göttlichen Willens“. Für Gottund den Christen gibt es dahernur ein Herz, einen Willen undein Leben. Die christlicheWeisheit liegt in dieser Wahr-heit, und die christliche Heilig-keit wird durch diese Einheit zurWirklichkeit. ■ ■ ■ ■ ■

P. Lewis Fiorelli OSFSist derGeneralobereder Oblatendes hl. Franzvon Salesund lebt inWashingtonDC, USA

Geärgert

Zu LICHT 3/06 „Alltag“

Immer wieder freue ich mich, wenn

ein neues LICHT-Heft in meinem Brief-

kasten liegt. Aufmerksam lese ich alle

Artikel und Berichte. Diesmal habe

ich mich in Heft 3-06 ein wenig über

den Artikel von Thomas Schmeckpe-

per „geärgert“. Wie er, so kritisieren

viele junge Menschen die katholische

Kirche und deren festgelegte Dogma-

tik.

Doch eine gute und motivierende

Lösung hat Herr Schmeckpeper auf

seine Frage „Warum läuft der Kirche

die Jugend davon?“ mit der in Frage

gestellten Antwort „vielleicht weil es

ihr an Spritzigkeit fehlt?“ keineswegs in

seinem Artikel geben können. Im Um-

gang mit jungen Menschen treten sol-

che Äußerungen öfters an einen her-

an, aber spricht man sie auf ihre Vor-

stellungen und Wünsche bezüglich

katholischer Kirche an, so kommen

meist nur nicht umsetzbare Kritiken

oder ein ratloses Schweigen.

Wenn ich einen guten Freund be-

suche, erwarte ich wohl kaum nur

vorgespielte Action, sondern ich will

dem anderen zuhören und an sei-

nem wahren Leben Anteil nehmen.

So sollte ich mich auch fragen, „was

will ich wirklich von der katholischen

Kirche?“ Wenn Gott keine Möglich-

keit mehr bekommt, in den Herzen

der Menschen zu wirken, weil alle

Aktivitäten, alle Spritzigkeiten meinen

Blick auf das WAHRE versperren, dann

haben alle Veränderungen keinen blei-

benden, nährenden und heilsamen

Wert! So sollten wir wieder anfangen,

unser Wollen mehr auf den Willen

Gottes zu richten und IHM eine Chan-

ce geben, uns zu verändern.

Veronika J., Gummersbach

Nichts, was tröstet

Zu „A Brand New Day“ von Kathari-

na Grabner-Hayden in LICHT 3/06

LICHT 3/06 ist schön und gut gelungen,

aber Frau Grabner-Hayden, die lebhaft

und lebensnah schreibt, gibt nichts, was

tröstet und das Herz zu Gott erhebt. Es

ließe sich an vielen Stellen ihrer Erzäh-

lung die göttliche Tugend der Hoffnung

anknüpfen, so dass der Alltag, von dem

sie so begeistert schreibt, auch etwas

hergäbe, was erhebt – nämlich Hoff-

nung. So aber muss man sagen: Das

haben und wissen wir alles zur Genüge

– hilft uns aber nicht. Wie schön sie

bereits in LICHT 1/06 schreibt: „Ich

träume von einem Wellnessurlaub ganz

weit weg“ – ja, freilich – ich auch: das

ewige Leben, den Ruhetag, an dem ich

aus dem Gefängnis des (oft schon kran-

ken, alten, siechen) Leibes ausgehen

darf ins Land der Verheißung, des Lich-

tes, der Liebe und des Friedens – zu Gott,

zu Jesus und seiner Lichtwelt … Gewiss

hat Frau Grabner-Hayden auch eine

religiöse Ader – die Goldader! Warum

zeigt sie diese nicht? Die Füße konkret

auf der realen Erde mit ihrem Chaos –

aber das Herz beim Herrn, das ergäbe

eine spannungsreiche, gesunde Nah-

rung, um die von diesem Alltag geplagten

Leserinnen und Leser zu trösten, um ihr

Herz wegzuheben zum Herzen Jesu

Christi.

Peter L., Wien.

Herzlichen Dank für IhreZuschriften. Ihre Meinung istwertvoller Bestandteil unsererZeitschrift und hilft uns, dassunser LICHT zu Ihrem LICHTwird. Bitte senden Sie unsdaher auch weiterhin all IhreGedanken, Anregungen undKritik.

Ihre LICHT-Redaktion

Leser meinen

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100 Jahre Licht 1906–20068

100 Jahre Licht

it der MachtergreifungMAdolf Hitlers begann fürLICHT der ständige Kampf mitdem Reichsverband der deut-schen Presse. Jeder Artikel wurdegeprüft, ob er dem entspricht,was die Nazis unter „kirchlicherPresse“ verstanden.

BeschlagnahmungZweimal bestand LICHT diesePrüfung nicht. Sowohl LICHT 1/1932 als auch LICHT 1/1934wurden beschlagnahmt. In LICHT1/1932 waren es folgende Sätze,die – wie es in der schriftlichenBegründung des Reichspresseam-tes hieß – „den Nationalsozialis-mus als einen der Hauptfeindedes katholischen Glaubens cha-rakterisiert“:

„Weihnachten ist das Fest derLiebe … O wären wir doch vondieser beseligenden Liebe bis indie tiefsten Tiefen unserer Seeledurchdrungen! Es gäbe … keinenhassenden Nationalismus undkeinen wütenden Bolschewismusauf dieser Welt“ (Seite 6-7). Und:„Auch bei uns (in Deutschland)deuten viele Anzeichen aufSturm. Bei den politischen Stimm-abgaben der letzten Monatewächst heidnischer Gewaltwillevon links und rechts lawinenartigan“ (Seite 24).

Die salesianische ZeitschriftLICHT feiert 2006 ihren 100.Geburtstag. Aus diesemAnlass bringen wir in diesemJahrgang einen ausführlichenBericht über ihre Geschichte.

Unter derNazi-Diktatur

1933-1945

P. Herbert Winklehner OSFS

In LICHT 1/1934 wurden fol-gende Sätze P. Reisingers als Stim-mungsmache für einen Kultur-kampf gegen den Nationalsozia-lismus aufgefasst: „Der gläubigeKatholik wird auch nie feige seineÜberzeugung wirtschaftlichenVorteilen zum Opfer bringen. Umsolcher wegen wird er wederselbst dort mittun, wo es ihm seinGewissen verbietet, noch wird erseine Kinder denen anvertrauen,die für ihre religiöse Erziehungnicht Sorge tragen, nur um sichdie Gunst mächtiger zu sichern …Jedes Gotteskind muss auch einGotteskämpfer werden ... Werden Kampf scheut, ist ein unwür-diges Glied derselben … Ein Got-

teskämpfer kämpft dann für Gott,wenn gegen seine Kirche Sturmgelaufen wird“ (Seite 5-6).

Weitere KonsequenzenEine weitere Konsequenz derNazidiktatur war, dass der Öster-reicher P. Reisinger nicht mehrSchriftleiter einer „deutschen Zeit-schrift“ sein durfte. Daher über-nahmen von 1934 bis 1935 P.Peter Graf (1905-1983) und von1936-1939 P. Peter Gineiger(1882-1943) offiziell die Schrift-leitung. Der federführende Chef-redakteur blieb allerdings P. Rei-singer, selbst noch nach seinerErnennung zum 4. Provinzial derÖsterreichisch-Süddeutschen Pro-vinz der Sales-Oblaten im Jahr1937. Die Beiträge im LICHTmussten allerdings unpolitischerwerden. Nach einer Bestimmungder Reichspressekammer vom 17.Februar 1936 hat jeder Beitragund jede Abbildung einer kirchli-chen Zeitung „ihren Ursprung imReligiösen“ zu nehmen. Ist dasnicht der Fall, hat dies die soforti-ge Einstellung der Zeitung zurFolge. 1937 wurde das LICHTdeshalb verwarnt, weil ein Bei-trag über die „Winterzeit in Afri-ka“ und die dazugehörenden Bil-der diese Bestimmungen offen-bar verletzten.

Beschlagnahmt: Licht 1/1932

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Jahren stieg die Auflage von LICHTauf die Rekordmarke von 30.000Stück. Sie hätte noch größer seinkönnen, wäre diese „Papiernot“nicht gewesen.

Verlegung ins RosentalDie neuen Machthaber erwirktenauch eine Verlegung des FranzSales Verlages in Eichstätt. 1934erfuhren die Sales-Oblaten durcheinen vertraulichen Hinweis, dassihr Standort im Spitalsbau derWillibaldsburg den Nazis ein Dornim Auge ist und sie damit rechnenmüssen, dass der Mitvertrag, dernur bis 1937 gültig war, nichtmehr verlängert werden wird.Wiederholte Hausdurchsuchun-gen und andere Schikanen deute-ten ebenso darauf hin, dass dieSales-Oblaten, die in Eichstätt vorallem durch ihre großartige Ju-gendarbeit bekannt und beliebtwaren, von dort verschwindensollten.

Sofort machte man sich auf dieSuche nach einem neuen Wohn-sitz und fand ihn im nahen Rosen-tal, wo ein altes Gasthaus mitBierlager zum Verkauf anstand.Es diente zuletzt dem Eichstätter

Caritasverband als Jugendherber-ge, war aber inzwischen geschlos-sen worden. Noch im selben Jahrbegannen die ersten Sales-Obla-ten dieses Gasthaus zu einemKloster umzubauen. 1937 konn-ten dann alle Sales-Oblaten samtVerlag und Druckerei in das neuerrichtete Kloster umziehen.

Krieg und EndeZwei Jahre später, am 12. Sep-tember 1939, kurz nach Ausbruchdes Zweiten Weltkrieges, kamallerdings trotzdem das Aus. DieReichspressekammer schrieb:„Unter Bezugnahme auf meinRundschreiben 10/1939 ersucheich Sie, die weitere HerausgabeIhrer Zeitschrift ‚Das Licht’ absofort einzustellen.“

In der letzten LICHT-Ausgabe(6/1939) wird den Lesern mitge-teilt: „Infolge der Kriegserspa-rungsmaßnahmen kann auch un-sere Zeitschrift im neuen Jahr wieviele andere nicht mehr erschei-nen. Sie werden sicher dieserMaßnahme Verständnis entgegen-bringen. – Damit soll freilich dieVerbindung zu Ihnen nicht aufhö-ren. Wie bisher werden wir auchweiter für Sie beten. Auch Siekönnen uns durch das Gebet vielhelfen.“

Erst 1946, nach der großen Tra-gödie des Zweiten Weltkriegesund dem Zusammenbruch desDritten Reiches, konnte LICHTwieder erscheinen. ■■■■■

P. Herbert Winklehner ist Oblatedes hl. Franz von Sales, Leiterdes Franz Sales Verlages und

Chefredakteur der SalesianischenZeitschrift LICHT

Im Archiv des Franz Sales Verla-ges existiert noch heute der Schrift-verkehr zwischen der Reichspres-sekammer und dem Verlag, indem deutlich wird, wie sehr dieNationalsozialisten versuchten,mit allen möglichen Schikanendas Erscheinen von LICHT zuverhindern. Das beste Argumentwar dabei stets die „Papiernot“.

Aufgrund dieser „Papiernot“konnte das LICHT nicht jedes Malim vollen Umfang von 32 Seitenerscheinen, sondern mussteimmer wieder einmal um einigeSeiten reduziert werden. Aufgrundder „Papiernot“ verhinderten dieNationalsozialisten, dass der rie-sige Erfolg, den die Zeitschrift indiesen Jahren erlebte, nicht nochgrößer ausfiel. In den 1930-iger

P. Peter

Gineiger

(1882-1943)

P. Peter Graf

(1905-1983)

Das „neue“ Salesianum Rosental 1937

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100 Jahre Licht 1906–200610

Jugend meint

Wo ist Gott sonntagsin der Kirche?

Thomas Schmeckpeper

o befindet sich eigentlich der liebeW Gott, wenn wir sonntags in die Kircheschreiten, um dort die heilige Messe zu feiern?Vorne am Altar zwischen Gewändern undWeihrauch, versteckt und verschlossen imTabernakel oder hoch oben schwebend über derKirchengemeinde?

Auftauende Erlebnissemit glühenden Menschen

In Deutschland habe ich manchmal das Gefühl,dass er sich vielleicht sogar in den Orgelpfeifenverstecken könnte und alle sich bemühen, so

leise wie möglich zu singen, da man ihn jawecken könnte. Es könnte ja auch eine Beleidi-gung sein, im Hause Gottes eine laute undwilde Party zu schmeißen.

Eine Vorstellung, die den Afrikanern ziemlichfremd sein dürfte. Wer einmal einen Gottes-dienst nach afrikanischer Art miterleben durfte,weiß, wo der liebe Gott vermutet wird, nämlichneben einem in der Bank. Und um mit ihmzusammen zu feiern, kann keine Trommel zulaut und kein Kleid zu bunt sein. Die Vielfaltder Farben und Gesänge, und deren wunderba-rer Einklang, spiegelt nur Ansatzweise dasunerschöpfliche Vertrauen in die kraftschöpfen-

Afrika lebt, Afrika bewegt

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11100 Jahre Licht 1906–2006

Thomas Schmeckpeper istehemaliger Schüler

des Gymnasiums derSales-Oblaten,

Haus Overbach,Nordrhein-Westfalen

de Quelle des Glaubens an Gott wider. Und alsEuropäer kommt man sich nur allzu sehr ver-stockt und steif vor, wenn der Afrikaner anfängtseinen Glauben zu feiern. So entpuppte sich fürmich der vermeintliche Sprung ins kalte Wasserzum Sprung in den brodelnden Topf Afrikas.Kalte Vorstellungen und Statistiken wurden zuauftauenden Erlebnissen mit glühenden Men-schen, mal ganz abgesehen von der eigentli-chen Temperatur, die einen täglich von Schneeund Frost träumen lässt. Tja, und in Deutsch-land muss man selbst in der Kirche meist dieJacke anlassen. Afrika ist heiß. Afrika lebt. Afrikabewegt.

Kathedralen, Kelche und die Kirche

Ob alleine die Temperatur und das Wetter dieverschiedenen Arten der Glaubenszelebrierungausmachen? Mag nicht von der Hand zu weisensein, aber davon mal abgesehen müssen dieAfrikaner ja auch einiges nachholen in SachenGottesverehrung. Schließlich haben wir Kathedra-len aus Marmor, Kelche aus Gold und überhauptdie Kirche an sich aus dem Boden gestampft.

Dem obersten Kirchenvorstand haben wirEuropäer sogar einen eigenen Staat mit eigenerArmee eingerichtet, wo unser Heiliger Vaterzwischen Juwelen und kostbaren Wandteppi-chen die Stricke unserer Kirche in der Handhält. Und er nimmt sich sogar die Zeit undbesucht die Jugend der Welt in Köln und feiertmit denen ein riesiges Fest und sich selbst.Warum eigentlich? Warum konnte man krei-schende Teenies im Fernsehen beobachten, diein völliger Ekstase und Trance „Benedetto“ zumBesten gaben? Weil dieser eigentlich mal in denIrak fliegen sollte, um bei denen zu sein, dieihn ein bisschen nötiger haben? Nun gut,„Politik“ nennt man so was glaube ich. War jaauch vom Jesus ein bisschen verantwortungslos,sich einfach neben jemanden zu stellen, deroder die gerade gesteinigt wird, schließlich warer für viel größere und wichtigere Sachenvorgesehen.

Schweinshaxe und ein Fass Bier

Hört man eigentlich, dass ich sauer bin? Ichwerde ihnen versuchen zu erklären, warum. Esmacht mich sauer Menschen zu sehen, die Gottoder meistens eher die Kirche als Freifahrts-schein in die Heiligkeit sehen. Es macht michsauer Menschen zu sehen, die sagen, siewürden sich ganz den schützenden HändenGottes anvertrauen, und sich somit von jeglicherVerantwortung lösen. Es macht mich sauerMenschen zu sehen, die Armut predigen undReichtum vorleben. Es macht mich sauerMenschen zu sehen, die ihr eigenes Gewissenbereichern anstatt das Leben anderer. Wissensie, was ein guter Anfang wäre, um den eigentli-chen Sinn der Heiligen Messe wieder auflebenzu lassen? Wie wäre es mit einem riesigenBuffet, zu dem jeder eine Schweinshaxe, eineSchwarzwälder Kirschtorte oder von mir aus einFass Bier mitbringt? Das wäre im Sinne Gottes,weil es im Sinne der Gemeinschaft wäre. Oderempfinden sie es als gemeinschaftlich, einkleines Stück Brot in der Bank runterzuschlu-cken.

Natürlich ist das eine Utopie, von der ich hierrede. Schließlich müsste in meiner Vorstellungjeder schon am Samstag was vorbereiten, vondem sich womöglich noch der Nachbar denMagen voll haut. Tja, manchmal ist es besser,und vor allem einfacher bei den althergebrach-ten Methoden zu bleiben. Und mir persönlichwürde es auch schwer fallen, samstags einenSalat für den Gottesdienst vorzubereiten. Aberfürs Bierzapfen könnte man sich ja mal bereiterklären …! ■■■■■

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100 Jahre Licht 1906–200612

Im Licht der Frau

mmer wenn ich frühmorgens in denISpiegel schaue, reißt es mich. Die Frau, diemir aus dem Spiegel entgegen-blickt, ist alt und furchig gewor-den. Fältchen beginnen zuwachsen, Sorgen wie auchGelächter haben ihre Spurenhinterlassen.

Mein Sohn ertappt mich dabeiund meint ironisch: „Tempusfugit, die Zeit fließt, auch du wirstjetzt alt.“ Ein Pfeil mitten ins Herzeiner jeden Frau und das umsechs Uhr in der Früh. Er hat aberRecht. Dicker werden Cremesaufgetragen, stärker das Make-up.Je älter ich werde, desto längerstehe ich im Badezimmer unddecke die kleinen und größerenNarben wieder zu. Die Zeit ist sounbarmherzig, habe ich mir dochnoch einiges vorgenommen, ichwill noch so vieles mit meinenKindern und meinem Mannerleben, mich freuen, mit ihnenlachen und heulen. Reicht dieZeit dazu noch aus? Kann es nichtmorgen schon zu Ende sein?

oritz, unser Jüngster, warM fast sieben Monate imKrankenhaus. Er ist ein Engel, einEngel mit einem gebrochenenFlügel. Er muss aber nicht fliegenkönnen. Wir werden ihn allemittragen und mitfliegen lassen. Er

hat vielen Menschen durch seinen Kampf mitdem Leben gezeigt, wie kurz unsere Zeit

Immanuel –Gott mit unsKatharina Grabner-Hayden

Moritz Maria Immanuel Grabner:Herzlichen Dank an alle LICHT-Leserinnen und Leser,

die für mich gebetet haben und weiterhin beten.

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13100 Jahre Licht 1906–2006

KatharinaGrabner-Hayden ist

Unternehmensberaterin.Sie ist verheiratet und

hat vier Söhne.

bemessen ist, wie wichtig es ist, Prioritäten zusetzen, wie wichtig Stille und Gebet sind. Er hatuns die Angst vor dem Morgen genommen, vorder bedrückenden Erkenntnis, dass der heutigeTag vielleicht auch der letzte sein könnte.

ir sind in diesem vergangenen JahrMMenschen begegnet, die mir Flügelwaren. Kraftlos und verzweifelt über denGesundheitszustand meines Kindes konnte ichnicht einmal beten. Es war ein enges Leben ineinem engen Korsett, das mich fortwährendschnürte. Da waren die Ärzte, die immer wiederalle schrecklichen Möglichkeiten schilderten,damit wir uns nicht in falsche Hoffnungenverrannten. Ich sollte realistisch bleiben. Dawaren diese vielen Operationen, dieses Wartenund Bangen, das einen zum Wahnsinn treibt.

lltag. Den Kindern etwas kochen,AEinkaufen gehen, Therapien, mit denKleinen lernen, mit Professoren reden, Streitschlichten … Dieser Alltag, der bei uns gutorganisiert ist, er half mir, mich von einem Tagin den anderen zu retten. Und da war eswieder und immer wieder. Diese Flügel, diemich tragen sollten. Blümchen, die vor meinerTür lagen. Kleine Briefchen mit Wünschen undguten Gedanken, die ich am Scheibenwischermeines Autos fand. Zum Teil anonym, zum Teilmit Namen versehen. Ich müsse mich nichtmelden, ihre Gedanken und Gebete waren beimir.

un ist bereits mehr als ein Jahr vergan-N gen und wir haben es geschafft, nichtmehr von einem Tag auf den anderen zu leben.Das Mieder ist weiter geworden, wir könnenbesser durchatmen. Haben Freude, auch wennuns die Behinderung unseres Jüngsten oftbedrückt. Nein, die mögliche Behinderung ist esnicht, sondern der Schmerz und das Leid, dasdieses Kind erleben musste und wahrscheinlichnoch erleben wird müssen. Wir können unsdabei nur Flügel sein und uns tragen, so gut esgeht.

ns und vielen, die in dieser Zeit unsereUBegleiter waren, ist dabei klar geworden,dass es andere Wirklichkeiten gibt. Wir fandeneinen Schatz, den Schatz der Neuorientierung,den Schatz des gemeinsam ertragenen Leides,aber auch den Schatz der Freude und derHinwendung in einer Intensität, dass so man-chen wieder Flügel wuchsen. Wir fanden einenGott, der so nah bei uns war, mit dem wir redenkonnten und den wir oft auch beschimpften.Doch er war da.

r hat sich in Menschen gezeigt, die wirE ohne Moritz nicht kennen gelernt hätten.Da gibt es einen Therapeuten, der selbst einschwer behindertes Kind zu Hause hat. Er istunser Kraftspender. Da gibt es Krankenschwes-tern, die sich ihre Nachtdienste so einteilen,damit sie bei unserem Baby sein können, um esliebevoll zu betreuen, damit ich besser zuHause schlafen kann. Da gibt es rund um dieUhr Dienste, vom Bügeln bis zum Einkaufengehen, damit unser Alltag gelingen kann. Da gibtes Räume (Eichstätt und Dachsberg), in die mansich flüchten kann, in denen Ruhe und Friedenermöglicht wird.

Menschen mit Flügeln, Engel, die ER unsgeschickt hat.

iebe ist unser größter Schatz. Dieses zuL erkennen und zu bewahren, andere damittragen zu können, mit ihnen zu leben und zuatmen (trotz aller Mieder), das ermöglicht ER, erist Immanuel. Er ist ein Gott mit uns.

(Übrigens trägt Moritz auch diesen Namen.) ■■■■■

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100 Jahre Licht 1906–200614

Wunderbarer Gott

ie lange braucht der Mensch, bis er dieW Essenz des Evangeliums kapiert!Erkennt, dass der Vater seinen Sohn in die Weltgesandt hat, nicht dass er die Welt richte,sondern uns rette, damit wir nicht verloren,noch zugrunde gehen (vgl. Joh 3,16). Wiebrennt Franz von Sales es den Beichtvätern insGewissen, wie Christentum und Barmherzigkeitin eins zusammen gehen – wie sie gute Hirtensein und wirken müssen! Für uns alle ist es einRufzeichen, unser kleines, nichtiges, angeblichesVertrauen, das eher ein Misstrauen ist, wegzu-räumen und der Größe des Herrn in seinerLiebe, Weisheit und Macht im Herzen Raum zugeben. Unser Gottesbild soll hell, groß und wahrwerden - sein Maß annehmen.

Man kann es sich selbst nicht oft genug vorAugen führen, was er da schreibt.

Sollten wir es x-mal schon gelesen oder gehörthaben, so ist Wiederholung am Platz: „Vor allenDingen seien Sie liebevoll und diskret! Wenn Sieauf Menschen stoßen, die wegen sehr schlim-mer Sünden besonders verstört und niederge-schlagen sind, so müssen Sie gerade dieseMenschen mit allen Mitteln aufrichten undtrösten, sie der großen Erbarmung Gottes versi-chern, die unendlich mehr verzeiht, als alleSünden der Welt verdammen können. DerPrüfstein für einen guten Beichtvater ist seineBarmherzigkeit gegen die Fehler anderer undseine Unbarmherzigkeit gegen die eigenen.“

Wie eindringlich ist dieses Schreiben und wieernst die Mahnung.

Dass die Weltgerettet werde

P. Peter Lüftenegger OSFS

Ich habe noch keine andere Stelle gefunden, diees deutlicher ausdrückt, dass Gott vor allem denSündern, den Niedergedrückten nachgeht, umsie zu gewinnen, sie aufzurichten und ihnen denvertanen Himmel wieder aufzutun. Das heißtden glimmenden Docht nicht auslöschen unddas geknickte Rohr nicht zerbrechen. Derwesentliche Satzteil ist kursiv gedruckt, damitwir ihn uns hinter die Ohren, ins Hirn und Herzschreiben. Danach dürfen wir leben. Dannwerden wir nicht in Hoffnungslosigkeit verkom-men.

Franz korrigiert sich dann wegen der eigenenSchwächen auf eine Barmherzigkeit gegen sichselbst. Auch diese Aussage sollten wir unsgenau ansehen: „Mein armes Herz“, schreibter, „jetzt bist du wieder in die Grube gefallen,die wir doch so zu meiden entschlossen waren!Lass uns wieder aufstehen und ein für alle Maldie Eitelkeit lassen! Rufen wir die Barmherzig-keit Gottes an, vertrauen wir auf sie, sie wirduns helfen, in Zukunft fester zu sein. Kehrenwir auf den Weg der Demut zurück! Mut! Seienwir von jetzt an recht auf der Hut, mit GottesHilfe wird es gehen.“

Zuerst braucht es das Vertrauen – die nahr-hafte Ruhe in Gott – dann das tapfere Tun. Sokommt man aufs trockene Land, wenn man inden Sumpf geraten ist. Er wirft uns das Ret-tungsseil zu – ergreifen müssen wir es selber.Gott richtet uns die Medizinen her, abereinnehmen müssen wir sie schon selber. Aufsein WORT kann man bauen, seinen Fügungentrauen, seiner Liebe dürfen wir sicher sein. DiePrüfungen brauchen wir nicht fürchten, desguten Ausgangs können wir gewiss sein. Aber

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15100 Jahre Licht 1906–2006

P. Peter Lüftenegger istOblate des hl. Franz von

Sales und arbeitet alsSeelsorger in der Pfarrei

Franz von Sales in Wien,Österreich

„es genügt nicht zu wollen, was Gott will;man muss es auch mit allen Umständenwollen, wie Er will.“ Ich werde daran nichtzugrunde gehen. Nur sollten wir keinenSchritt tun, ohne uns an der Hand desVaters festzuhalten.

Gott holt uns dort ab, wo wir sind, kannuns aber nicht so lassen, wie wir sind.

Eine Seele, die vertrauensvoll darauf eingeht,wird rasch ans Licht und ins Reine kommen.Die Fügungen aus Gottes Hand anzuneh-men, macht uns transzendent auf ihn hin.„Trage oft dein Herz zu Gott und sei glück-lich, dass du IHM gehörst.“ (Franz vonSales). Glücklich, weil ich sein bin, und nichtunglücklich, weil vieles so anders kommt, alsich mir das vorstelle. Der Herr will uns weit,frei und beweglich.

Das, was Hindernis ist auf unserem Wegheim zu Gott, hat der Herr weggeräumt:Sünde, Tod und Hölle. Er hat dem Widersa-cher das Anrecht genommen, das er aufGrund der Sünde auf uns hatte. Durch dasLeben, entsühnende Leiden und Sterben istdie Gnade auf Erden mächtiger als die Erbsündeund Sünde geworden. „Stell dich in die Mitte“,sagt Jesus auch zu uns, „und strecke deineverdorrte Hand aus!“ Handle und wirke für deinewiges Heil! Entrinne der armseligen Perspekti-ve irdischer Enge.

Sursum Corda – Erhebet die Herzen! Wenndu den Herrn suchst, ist er zuvorkommendschon bei dir. Den Blick weiten und über diesesLeben hinausschauen! Das liegt wohl dahinter,wenn wir die weite Sicht von den Bergenlieben. Wie wenn eine Landschaft im Morgen-grauen allmählich aus der Nacht auftaucht, soist es mit der Geburt des Sohnes Gottes ausdem Vater. „Mein Sohn bist du, heute habe ichdich gezeugt wie den Tau in der Frühe“ – leise,sanft.

Jesus ging den Verlorenen nach. Niemandmuss verzweifeln, wenn er glaubt.

Jesus hat mit dem seinen auch unser Grabgeöffnet. Wenn wir ihn am Kreuz betrachten,erkennen wir, wie weit uns der Herrnachgegangen ist: bis auf den untersten Punkt.Sein Sturz aus dem Alpha ins Omega endet mitdem großen Schrei, uns zurück zu rufen von derbreiten Straße, die ins Verderben führt – dasswir unsere Schuld einsehen, uns versöhnen undheimführen lassen zu Gott, den Vater – der unsvon weitem kommen sieht, der uns entgegeneilt. ■■■■■

Jesus ging den Verlorenen nach. Niemand muss verzweifeln.

wenn er glaubt. (Der gute Hirte von Egino Weinert)

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100 Jahre Licht 1906–200616

Annecy, 1616

„Herr Grandis [Arzt des Franz von Sales] hat mir heute gesagt, dasswir Sie noch gut pflegen müssten, dass Sie nicht mehr so strenge Diäthalten sollen, dass Sie sich noch sehr halten und genau in Acht neh-men müssten wegen der Entzündung, die zu befürchten ist. Ich freuemich über all diese Anordnungen, auch dass Sie noch in Ihrer Einsam-keit bleiben, denn sie wird auch Ihrer lieben Seele zugute kommen.Ich konnte nicht sagen ‚unserer‘, denn es scheint mir, dass ich darannicht mehr teilhabe, so sehr finde ich mich entblößt und alles dessenberaubt, was mir das Kostbarste war.

Mein Gott, teurer Vater, wie weit ist das Messer vorgedrungen! Obich diese Gemütsverfassung lange aushalten kann? Wenigstens wirdmich Gottes Güte bei diesem Entschluss erhalten, wenn es ihm ge-fällt, wie ich es so sehr wünsche. Ihre Worte haben meine Seele sehrgestärkt. Es hat mich tief berührt und getröstet, wie Sie sagen, wel-chen Segen und welchen Trost es für Ihre Seele bedeute, mich ganzentblößt vor Gott zu wissen! ...

Ich bin voll Zuversicht und Mut, Frieden und Ruhe. Gott sei Dank,drängt es mich nicht, das zu betrachten, was ich ausgezogen habe. Inaller Einfachheit sehe ich es als etwas weit Entferntes an; wenn esmich aber doch ergreift, wende ich mich sogleich davon ab. Gelobt seiJener, der mich entäußert hat! Seine Güte bestärke und kräftige michin der Ausführung, wenn es sein Wille ist ...

Ich sagte Ihnen nicht, dass ich wenig Licht und inneren Trost habe.Ich bin nur ganz in Frieden und es scheint sogar, als habe der Herr indiesen vergangenen Tagen ein wenig die Freude entzogen, die dasGefühl seiner lieben Gegenwart verleiht. Auch heute bleibt mir mehroder minder nur sehr wenig, was meiner Seele Hilfe und Ruhe schen-ken könnte; vielleicht will unser guter Herr überall in meinem HerzenHand anlegen, um alles wegzunehmen und es von allem zu entblö-ßen; Sein heiligster Wille geschehe!“

Johanna Franziska von Chantal an Franz von Sales (DASal 5,293-294)

Ingrid und Christian Mitterecker, „Ewige Liebe“.6 Inkjet-Prints auf handgeschöpften Bütten. Limitierte und handsignierte Auflage: 100 Stück.

Erhältlich bis Ende des Jahres 2006 ab einer Spende von 70.- Euro für die LICHT-Aktion 2006.(Siehe dazu Seite 19)

Meditation

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17100 Jahre Licht 1906–2006

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100 Jahre Licht 1906–200618

Licht-Aktion 2006

chon viel Licht haben sieS Menschen gebracht, die sichauf der Schattenseite des Lebensbefinden. Immer wieder erhältdie LICHT-Redaktion Post vonOrganisationen und Instituten, diedurch die LICHT-Aktionen unter-stützt worden sind. So jetzt vonSchwester Hedy Bergmann vomSäkularinstitut des heiligen Franzvon Sales, die ein Kinderheim imbrasilianischen Palmeira leitet.Einige Auszüge aus ihrem Be-richt, in dem sie allen Spender-innen und Spendern herzlichdankt: „Herzlichen Dank an alleLicht-Leserinnen und Leser, dieunsere Arbeit für die Kinder inBrasilien unterstützten. Das Fotosoll ein bisschen von den Kindernerzählen, die im Kinderheim

Vergelt’s Gott ausBrasilien

Säkularinstitut des hl. Franz von Sales bedanktsich für Spende der LICHT-Aktion 2005

wohnen. Ganz vorne, die kleineViktoria, die als schwer krankesBaby zu uns gebracht wurde undjetzt ein Jahr alt ist, gesund undfröhlich. Dahinter von links nachrechts: Lukas, drei Jahre alt, einkranker Junge, der in regelmäßi-ger ärztlicher Behandlung ist; dieherzliche Najarilim, drei Jahre alt,Rafael, der an Asthma leidet.Natalja, die ihre neunjährigeSchulzeit bereits beendet hat undjetzt den Erstkommunionunter-richt für unsere Kinder organi-siert, hält auf ihren Schoß den 2-jährigen Marcelo. Er ist behindert.Aufgrund von Unterernährung hatsowohl sein Körper als auch seinGeist gelitten. Mit ärztlicher Hilfehoffen wir, dass er mit der Zeitwieder Kraft schöpft und Gehen

lernt. Ebenfalls sind noch dreiweitere Kinder aus einer Favellagekommen. Es sind Geschwister,die in großer Armut leben. DieMutter ist geistig behindert, derVater Alkoholiker. Insgesamt be-treuen wir rund um die Uhr neunKinder. Am Tag jedoch kommeninsgesamt zwischen 50 und 100Kinder zu uns. Ihre Spende hilftuns, dass wir auch in Zukunftdiese Arbeit tun können.“

Auch die LICHT-Redaktionsagt allen Leseinnen und Le-sern, die sich an der Spenden-aktion beteiligen, ein herzlichesVergelt’s Gott ■■■■■

Diakonenweihe inIndien

Große Freude herrschte bei den

Sales-Oblaten in Indien am 8. Mai

2006. Balaswamy Dande wurde im

Kloster Salespuram von Bischof

Varghese Chakkalakal aus der

Diözese Kannur zum Diakon

geweiht. Herzlichen Glückwunsch!

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19100 Jahre Licht 1906–2006

Ein wertvolles Geschenk:„Ewige Liebe“

Das Künstlerehepaar Ingrid und Christian

Mitterecker aus Wien, von denen die Idee

zur LICHT-Aktion „Zwei Vögel der Liebe“

stammt und diese in den vergangenen fünf

Jahren mit ihren Grafiken unterstützten,

wollen dies im sechsten Jahr mit einem

besonders wertvollen Geschenk tun. DieSpenderinnen und Spender erhalten abeiner Spende von 70.- Euro ihre Kunst-mappe „Ewige Liebe“. In dieser Mappe

sind jene Briefe auf handgeschöpftem

Büttenpapier abgedruckt, die Franz von

Sales und Johanna Franziska von Chantal einander während der Exerzitien des Jahres 1616 schrieben.

Illustriert sind die Briefe durch sechs farbige Inkjet-Prints mit Blumenmotiven. Jede Kunstmappe ist eine

Einzelanfertigung und handsigniert. Die Auflage ist auf 100 Stück limitiert (Siehe auch die Seite 16–17).

LICHT bedankt sich ganz herzlich bei Ingrid und Christian Mitterecker für diese großartige Unterstützung.

„Für Kinder in

Indien“

Wenn Sie den Kindern in Indien helfen wollen,richten Sie Ihre Spende bitte an folgende Konten:

Schon über 8.000.- EUR wurden von

Ihnen für die LICHT-Aktion 2006

gespendet. Wir danken Ihnen ganz

herzlich für diese großzügige Unter-

stützung und bitten Sie, uns weiterhin

für unser Internat in Indien zu helfen.

Es bedarf sehr wenig, um Kindern in

Indien eine Zukunft zu ermöglichen.

Ein Tag kostet in Indien für Schule,

Unterkunft und Verpflegung für ein

Kind nicht mehr als 3.- EURO. Damit bekommt das Kind alles, was es

für das Leben und die Schule benötigt, Bücher, Hefte, Schreibzeug

und Schulbus inbegriffen.

Für Deutschland: Kongregation der Oblaten des hl. Franz von Sales, Verwendungszweck:„Internat Indien“, LIGA-Bank Eichstätt (BLZ 750 903 00) Kontonummer: 10 760 23 08

Für Österreich: Kongregation der Oblaten des hl. Franz von Sales, Verwendungszweck:„Internat Indien“, Raiffeisenbank für NÖ/Wien (BLZ 32000) Kontonummer: 96-02.747.962

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100 Jahre Licht 1906–200620

Nachrichten aus der salesianischen Welt

aum fassen konnte die Se-K minarkirche die vielen Gläu-bigen, die am Sonntag zum Jubi-läumsgottesdienst mit Diözesan-bischof Dr. Gerhard Ludwig Mül-ler gekommen waren.

Persönlichkeiten aufchristlicher Basis

Insgesamt 22 Konzelebranten,meist ehemalige Schüler, feier-ten mit Bischof Müller den Fest-gottesdienst. Musikalisch gestal-tet wurde der Gottesdienst vomSchulchor des Hauses, unter derLeitung von Studiendirektor FritzLieb. Offiziell begrüßt wurde Bi-schof Müller von Rektor Pater

Ein Segen für Kircheund Welt

Fockenfeld feiert 60 JahreSpätberufenenschule

Josef Prinz. Er freute sich, dasszum Jubiläum der Diözesanbi-schof gekommen war. Ein ganzbesonderer Gruß galt auch demehemaligen Provinzial, Pater PaulLackner, der einst den Startschussin Fockenfeld gab. Gekommenwaren auch der gegenwärtige Pro-vinzial, Pater Konrad Haußner,sowie der ehemalige Leiter, PaterMax Hofinger aus Wien, der drei-ßig Jahre in Fockenfeld sehr er-folgreich wirkte.

Zu Beginn seiner Predigt erin-nerte Bischof Müller an ThereseNeumann, die Resl von Konners-reuth. Sie habe mit dafür gesorgt,dass wir heute 60 Jahre Spätberu-fenenschule und 50 Jahre Schule

in Fockenfeld feiern können. Dievergangenen 60 Jahre bezeich-nete Müller als Zeit, auf die wirdankbar zurückblicken sollten.Auf Gegenwart und Zukunft be-zogen erklärte er: „Es geht hierdarum, dass Menschen zu Per-sönlichkeiten auf christlicher Ba-sis geformt werden. Ihre Charis-men sollen später im Leben derKirche und der Gesellschaft wei-tergegeben werden.“ Die über500 Ordensberufe und Priester,die aus Fockenfeld hervorgegan-gen sind, seien ein deutlicherBeleg dafür, welcher Segen vonhier ausgeht. Aber auch all dieanderen Absolventen, geprägtvom christlichen Glauben in die-sem Hause, trügen eine beson-dere Verantwortung .

Festakt mit 440geladenen Gästen

Schon fast eine Liebeserklärungfür die Spätberufenenschule Fo-ckenfeld brachte der amtierendeAugsburger Landrat, Dr. Karl Vo-gele, beim anschließenden Fest-akt . „Wir alle sind stolz auf unserFockenfeld“, sagte der ehemali-ge Schüler, der 1955 hier begann.

Über 440 geladene Gäste wa-ren zum Festakt gekommen, dermusikalisch von den Waldsasse-ner Blechbläsern umrahmt wur-de. Nach dem festlichen Mittag-essen startete die Gratulations-cour der Ehrengäste, die aus-schließlich eine wohlwollendeMeinung zur Schule hatten. Pro-vinzial Pater Konrad Haußnernannte die Feier einmal mehrbeeindruckend. Für seine Ordens-

Stießen auf eine weitere erfolgreiche Zukunft der Spätberufenenschule

Fockenfeld an, Bischof Gerhard Ludwig Müller und Rektor Pater Josef Prinz

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21100 Jahre Licht 1906–2006

gemeinschaft, den Oblaten desheiligen Franz von Sales, sei derheutige Tag von großer Freude,aber auch Dankbarkeit geprägt.„Unsere Vorgänger haben damalsdie Zeichen der Zeit erkannt unddiese Schule ins Leben gerufen“,lobte Haußner und dankte allen,die mitwirkten und mitwirken,dass von hier aus geistliche Beru-fe in die Welt gehen. „Wir kön-nen damit etwas Wirksames fürdie Kirche tun und dies freutuns“, sagte der Provinzial abschlie-ßend. In seinen Dank bezog erausdrücklich die MallersdorferSchwestern ein, die seit mehr als50 Jahren erfolgreiche Dienstefür Fockenfeld verrichten. Für dieRegierung der Oberpfalz gratu-lierte Abteilungsdirektor BernhardCzinczoll, dessen beide Brüderschon seit Jahrzehnten in Focken-feld wirken. Er zeigte seine Be-wunderung für das Engagementder Sales-Oblaten, die 1946 mitMut und Optimismus diese Schu-le gründeten.

Aushängeschild für denLandkreis

Die Regionaloberin der Oblatin-nen des hl. Franz von SalesSchwester Magdalena-TheklaPrinz aus Linz, Oberösterreich,gratulierte der Schule und mein-te, der heilige Franz von Saleshabe die Schüler auch im Alltagbegleitet. Bürgermeister MichaelHamann bekannte seinen Stolz,die Spätberufenenschule Focken-feld in den Gemäuern seinerMarktgemeinde beheimatet zuwissen. Sein Dank galt jenen Pio-nieren, die einst Fockenfeld grün-

deten und hier wertvolle Diensteleisteten: „Fockenfeld ist für unsein Aushängeschild, für Konners-reuth und für den Landkreis“.Viele ehemalige Schüler seiendurch die Zeit in Fockenfeld ge-

prägt worden und zwar positiv.Für ihn selber gilt: „Ich bin einpositiv Geschädigter“ der Sales-Oblaten. ■■■■■

Josef Rosner

Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller im Kreise der

Fockenfelder Patres beim Festgottesdienst.

1946 wurde die Spätberufenenschule in Eichstätt gegründet. 1948 bis 1955

war sie in Schloss Hirschberg am Haarsee untergebracht.

Seit 1955 befindet sich die Schule in Fockenfeld.

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100 Jahre Licht 1906–200622

Nachrichten aus der salesianischen Welt

CSS – diese vier Buchsta-Iben stehen seit 1976 bei denSales-Oblaten für solide salesiani-sche Forschung wie auch für zu-kunftsweisende Glaubensverkün-digung im Geist des heiligen Franzvon Sales. Diese beiden Zielestanden schon bei der Gründungder Internationalen Kommissionim Vordergrund.

Besinnung auf diespirituellen Wurzeln

Das Zweite Vatikanische Konzilregte alle Ordensgemeinschaft an,sich neu auf ihre spirituellenWurzeln zu besinnen. Deshalbbeschloss das Generalkapitel derSales-Oblaten 1973, ein Gremi-um zu errichten, das der Ordens-gemeinschaft behilflich ist, sichwieder neu auf Leben und Lehredes heiligen Franz von Sales zubesinnen, und fragt: Wie kanndiese Spiritualität den Menschenvon Heute nahe gebracht wer-

Die salesianischeLehre verbreiten

30 Jahre „Internationale Kommission fürSalesianische Studien“ (ICSS)

den? Beim folgenden Generalka-pitel 1976 wurde dieses Gremi-um dann unter dem Namen „In-ternationale Kommission für sale-sianische Studien (ICSS)“ offiziellgegründet.

Seit 30 Jahren stellt sich nunICSS ihren Aufgaben sowohl durchwissenschaftliche Grundlagenfor-schung als auch durch ein popu-lärwissenschaftliches Engage-ment. Alles in allem geht es dar-um, den Sales-Oblaten zu hel-fen, ihre wichtigste Aufgabe zuverwirklichen, die in den Ordens-satzungen in Punkt 11 formuliertwird: „Wir Oblaten des heiligenFranz von Sales streben danach,die Nachfolge Christi und denDienst der Kirche in der moder-nen Welt zu verwirklichen, in-dem wir die salesianische Lehreleben und verbreiten. Wir beab-sichtigen, den heiligen Franz vonSales nachzuahmen und seinGedankengut in dieser Welt wei-terzugeben und zu verbreiten.“

Engagierte Fachleute

Die Kommission besteht aus dreiSales-Oblaten, die jeweils Fach-leute auf dem Gebiet der salesia-nischen Spiritualität sind und dieunterschiedlichen Sprachgruppender Ordensgemeinschaft vertre-ten. Derzeit sind dies P. JosephChorpenning (Vorsitzender) ausden USA, P. Dirk Koster aus denNiederlanden und P. HerbertWinklehner aus Österreich.

Erster ICSS-Vorsitzender war P.Anton Nobis (+1987) von derÖsterreichisch-Süddeutschen Pro-vinz der Sales-Oblaten. Er war bis

P. Anton

Nobis (+

1987),

erster ICSS-

Vorsitzender

1976-1985

P. Alexander

Pocetto,

ICSS-

Vorsitzender

1992-2002

Neueste Ausgabe des ICSS-Rundbriefes

rechts: Internetseite www.franz-von-sales.de

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23100 Jahre Licht 1906–2006

1969 Leiter des Franz Sales Verla-ges und fast 20 Jahre lang Chefre-dakteur der Zeitschrift LICHT.

Ihm folgte von 1985 bis 1992 P.James Langelaan (+1992) von derNiederländischen Provinz.

Von 1992 bis 2002 übernahmP. Alexander Pocetto aus derWilmington-Philadelphia Provinz(USA) die Leitung von ICSS. Die-ser veröffentlichte gemeinsam mitP. Herbert Winklehner und P.Jean Gayet aus Frankreich 1997erstmals den „ICSS Rundbrief“,der seither zwei Mal jährlich er-scheint und über salesianischeInitiativen und Aktivitäten welt-weit informiert.

P. Pocetto hatte auch die Idee,für die Aufgaben von ICSS diemoderne Computertechnik unddas Internet zu nutzen. Seit 2000geschieht dies unter der Internet-seite www.franz-von-sales.de, dieoffizielle Webseite von ICSS, diein englischer und deutscher Spra-che eine Fülle salesianischenWissens bereit hält und von P.Herbert Winklehner betreut wird.

Weitere ICSS-Mitglieder warenunter anderem P. Michel Tourna-de, der über die Grenzen Frank-reichs mit dem Buch „Eine Weltzum Verlieben“ bekannt wurde,in dem er die Philothea in heuti-ger Sprache aufschlüsselt, und derlangjährige Provinzial der Deut-schen Provinz und LICHT-Mitar-beiter P. Konrad Esser.

Finanzierung vonsalesianischen Projekten

Eine besondere Aufgabe von ICSSist die Bewertung von salesiani-schen Projekten, die von den Sa-

www.eslebejesus.deDie Internetseite zum Provinzjubiläum

100 Jahre Österreichisch-süd-deutsche Provinz der Sales-Ob-laten jetzt auch im Internet: Aufder Homepage www.eslebe-jesus.de finden Sie alles Wichti-ge über die Sales-Oblaten inBayern und Österreich. Sie er-halten Auskünfte zur Geschich-

te, über den Gründer, überdie Häuser und Mitgliedersowie zu den Jubiläumsver-anstaltungen. Eine Vielzahlvon salesianischen Links so-wie die umfassenden Infor-mationen zu der salesiani-schen Familie zeigt überdies,wie sehr Franz von Sales und

sein Denken, für das die Obla-ten des heiligen Franz von Salesin besonderer Weise stehen,auch in unserer Zeit noch prä-sent ist. Die Webseite ist so fürjeden, der mehr über die Sales-Oblaten erfahren möchte, einewahre Fundgrube. ■■■■■

ICSS-Mitglieder heute v. li.: P. Joseph Chorpenning (Vorsitzender),

P. Dirk Koster und P. Herbert Winklehner

les-Oblaten finanziell unterstütztwerden sollen. Jedes Jahr könnenSales-Oblaten solche Projekte beiICSS einreichen. Diese werdengeprüft und dem Generalat derSales-Oblaten mit einer Empfeh-lung vorgelegt.

ICSS initiiert jedoch auch eige-ne Projekte. Noch in diesem Jahrsoll ein ganz besonderes Buch-

projekt von ICSS erscheinen.Unter dem Titel „Die menschli-che Begegnung in der salesiani-schen Tradition“ sind in den Spra-chen Deutsch, Englisch und Fran-zösisch rund zwanzig Aufsätzegesammelt, die im Zusammen-hang mit der Beziehung von Franzvon Sales und Johanna Franziskavon Chantal stehen. ■■■■■

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100 Jahre Licht 1906–200624

Nachrichten aus der salesianischen Welt

ie sind voll von Lebensfreu-S de und liebevoll gedichtet– kurz gesagt: Sie sind salesia-nisch. Seit 20 Jahren schreibtund singt P. Josef Pichler OSFSChansons und gehört seit die-ser Zeit fest zur Garde der geist-lichen Liedermacher. 1958 imoberösterreichischen Eferdinggeboren trat er 1978 bei denSales-Oblaten ein. Als Diakonwirkte er zunächst ein Jahr langin Ingolstadt (Bayern), dann war

Der salesianischeSänger

P. Josef Pichler OSFS dichtet und singtseit 20 Jahren Chansons

er Kaplan in WienFavoriten. In die-se Zeit, in der erauch als Kinder-und Jugendchor-leiter arbeitete,fallen seine ers-ten Kompositio-nen.

Musik machthellhörig

Wie er auf dieIdee kam, Liederzu dichten? InGottesdienstengerade auch mit„Kirchenfernen“habe er nach derPredigt er lebt,dass die Men-schen besonders

hellhörig wurden, wenn erdanach ein Lied gesungen habe– so Pichler auf seiner Homepa-ge www.pichler-lieder.at.

Dann ging es Schlag aufSchlag: Von 1987 bis 2002 pro-duzierte der singende Sales-Oblate, der von 1986 bis 1992Lehrer am Gymnasium Dachs-berg war, insgesamt zehn MCs,CDs und LPs mit so optimisti-schen Titeln wie: „Jeden Taggeschehen Wunder“. „Mensch,

du, ich hab dich gern“ oder „Ichbin so froh, denn Du bist mirnah“. Ebenfalls entstehen achtLiederbücher.

Auch eine ganze Kindermes-se hat Pater Pichler mit der„Pöstlingberger Kindermesse“komponiert. Überhaupt sprichter Kinder besonders an, siemachen genauso gern mit ihmwie er mit ihnen Musik.

Das Gute am Glaubenhervorheben

Doch auch Erwachsenen ist ermit seinen Liedern Wegbegleiter– manchmal sogar Wegweiser.Seine Lieder hätten geholfen denliebenden Gott zu entdecken, soeine Hörerreaktion zu den Pich-ler-Songs. Oder: „Wie sehr ge-ben mir die Lieder Kraft in mei-nen seelischen Belastungen!“Tatsächlich will Josef Pichler „wiemit einem Vergrößerungsglas dasviele Gute und Frohmachende indieser Welt und in unserem Glau-ben hervorheben, damit wirgenug Kraft und Mut haben, dieProbleme zu bewältigen“, unddas gelingt ihm seit 20 Jahrenbestens.

Nur auf das Singen speziali-sieren möchte er sich jedochnicht. „Ich bin gerne Priester inder Pfarrei“, sagt der Seelsor-ger, der heute an der Wall-fahrtskirche Pöstlingberg in deroberösterreichischen Landes-hauptstadt Linz tätig ist, undfügt hinzu: „Außerdem bleibeich, bleiben meine Lieder durchdas Mitleben mit den Menschenlebensnäher.“ ■■■■■

Raymund Fobes

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25100 Jahre Licht 1906–2006

eit 1922 gehen die öster-S reichisch-süddeutsche unddie deutsche Provinz (Bundes-land Nordrhein-Westfalen) inner-halb der Kongregation der Obla-ten des hl. Franz von Sales ge-trennte Wege. Nun scheint eineWiedervereinigung unmittelbarbevorzustehen.

Vom 30. April bis 2. Mai 2005tagten jedenfalls die Provinzlei-tungen beider Provinzen im Sale-sianum Rosental, Eichstätt, Bay-ern und entschieden, alle not-wendigen Schritte zu unterneh-men, damit beide Provinzen zueiner zusammengeführt werdenkönnen. Der angepeilte Terminfür diesen Zusammenschluss istdas Jahr 2009.

Die Zusammenarbeit beider Pro-vinzen wurde schon in den letztenJahren immer enger. Vorreiter dafürwar die Zeitschrift LICHT, die seit1993 auch in einer Ausgabe für die

„Wiedervereinigung“2009?

Treffen der Provinzleitungen

deutsche Provinz erscheint. Einweiterer Schritt war dann die Zu-sammenarbeit in der Missionspro-kuratur und schließlich in der Bil-

dung eines gemeinsamen Novizia-tes, in dem junge Männer ausbeiden Provinzen ihre erste Or-densausbildung erhalten. ■■■■■

rei Schwerpunkte soll esD in der Arbeit der Sales-Oblaten der Österreichisch-Süd-deutschen Provinz in Zukunft ge-ben: Salesianische Bildung, Schuleund Pfarrseelsorge. Darauf einig-ten sich die 18 Teilnehmer desProvinzkapitels, das vom 3. bis 5.Mai 2006 im Bildungszentrum St.Franziskus in Ried im Innkreis, Ob-erösterreich tagte. Aufgrund dersinkenden Zahl jüngerer Mitbrü-der ist es notwendig, die nochvorhandenen Kräfte zu bündeln,was natürlich zur Folge hat, dass somanche Aufgabenfelder in Zukunftnicht mehr berücksichtigt werdenkönnen. Eine Aufgabe zu beendenoder aufzugeben, ist ein schmerz-

Drei Schwerpunkte fürdie Zukunft

Tagung des Provinzkapitels in Ried

licher Prozess, der den Kapitularenin diesen drei Tagen in ihren inten-

siven Diskussionen nur allzu deut-lich bewusst wurde. ■■■■■

v.li: P. Thomas Günther, P. Manfred Karduk, P. Konrad Lienhard, P. Provinzial

Josef Lienhard, P. Herbert Winklehner, P. Provinzial Konrad Haußner,

P. Bernhard Lauer, P. Josef Prinz, Br. Hans Leidenmühler, P. Bernd Heisterkamp

Weichenstellungen beim Provinzkapitel

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100 Jahre Licht 1906–200626

Nachrichten aus der salesianischen Welt

aus der Deutschen Provinz starbam 29. März 2006. Er wurde am7. Mai 1931 in Wuppertal gebo-ren. 1947 kam er als Schülernach Overbach und 1952 mach-te er in Paderborn sein Abitur,um anschließend ins Noviziatder Oblaten des hl. Franz vonSales in Paderborn einzutreten.

1953 legte er seine erste Pro-fess ab und 1959 empfing er diePriesterweihe. Danach ging erzu weiteren Studien nach Müns-ter und Bonn. Ebenfalls war erKaplan in Hennef-Bödingen.1963 wurde er Berufschullehrerin Geilenkirchen und Kaplan inMarienberg. 1966 kam er als

Kaplan nach Kaarst-Holzbüttgenund ein Jahr später wurde er dortPräses des SpätberufenenheimesSt. Michael. Ab 1970 war er inKaarst Pfarrer.

1977 ging er in die Mission nachBrasilien.

Als er 1995 nach Deutschlandzurückkehrte, war er zunächst Ka-plan in Düsseldorf, dann Pfarrerin Linnich und Welz.

Mehrere Jahre hindurch war P.Heinen auch als Autor für dieZeitschrift LICHT aktiv. In seinenArtikeln hob er vor allem denAspekt hervor, dass es eine we-sentliche Aufgabe des Christenist, sich für die Armen und Be-

P. Horst Heinen OSFS †

drängten einzusetzen. 2002 ar-beitete er für ein Jahr als Portu-giesenseelsorger der RegionHeinsberg und als Pfarrverwe-ser von Barmen, bis er dieseTätigkeit aus Krankheitsgründenaufgeben musste. Am 29. März2006 hat ein an Höhen undTiefen reiches Leben seine Er-füllung gefunden. ■ ■ ■ ■ ■

aus der Österreichisch-Süddeut-schen Provinz verstarb am 17.April 2006. Er wurde am 26. Mai1935 in Lennesrieth, DiözeseRegensburg, geboren. Nach derVolksschulzeit lernte er Land-wirt und kam mit den Sales-Oblaten in Kontakt. 1957 arbei-tete er zunächst als Postulant inder Landwirtschaft in Focken-feld und begann im Novembersein Noviziat in Eichstätt, das eram 21. November 1958 mit derersten Profess abschloss. Von1959 bis 1964 war er wieder inder Landwirtschaft in Focken-feld tätig. Am 17. September1964 legte er die Ewige Profess

ab. Von 1964 bis 1989 war er inder Landwirtschaft in Dachsberg/Oberösterreich tätig. 1989 kehr-te er nach Fockenfeld zurück undarbeitete bis 1996 ebenfalls inder Landwirtschaft. Nach Aufga-be der Landwirtschaft wurde ihmdie Pflege des Gartens anvertraut,dazu während der Ferien die Tä-tigkeit als Sakristan. Diese Tätig-keiten führte er aus, solange esseine Kräfte zuließen.

Im Mai 2005 konnte er seinen70. Geburtstag feiern.

In der letzten Zeit ließen auf-grund seiner Krankheit seine Kräf-te jedoch spürbar nach. Es folgtenmehrere Klinikaufenthalte. Am

Karfreitag kehrte er wieder nachFockenfeld zurück, doch in denfrühen Morgenstunden des Os-termontags hat ihn der Herr zusich gerufen.

Möge Gott, dem Bruder Aloissich in seinem Ordensleben an-vertraut hat, ihm die Auferste-hung zum ewigen Leben schen-ken. ■ ■ ■ ■ ■

Br. Alois Bocka OSFS †

P. Horst Heinen OSFS †

Br. Alois Bocka OSFS †

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27100 Jahre Licht 1906–2006

olgende Sales-Oblaten fei-F ern 2006 das Jubiläum ihrerErsten Profess oder Priesterweihe.

25 Jahre Profess

Österreichisch-süddeutsche ProvinzP. Ferdinand KarerP. Josef Költringer

Deutsche ProvinzP. Hans-Werner Günther

40 Jahre Profess

Deutsche ProvinzP. Bernhard BiermannP. Helmut EngelP. Konrad Lienhard

50 Jahre Profess

Österreichisch-süddeutsche ProvinzP. Josef Bürstlinger

55 Jahre Profess

Österreichisch-süddeutsche ProvinzP. Josef MerzP. Albert Rebmann

60 Jahre Profess

Österreichisch-süddeutsche ProvinzP. Gottfried PrinzP. Johann Wagner

Jubiläen bei denSales-Oblaten 2006

Jahrestage der Profess und Priesterweihe

70 Jahre Profess

Österreichisch-süddeutsche ProvinzBr. Arnold Müller

75 Jahre Profess

Deutsche Provinz P. Theo Syberichs

30 Jahre Priesterweihe

Österreichisch-süddeutsche ProvinzP. Johannes Haas

40 Jahre Priesterweihe

Österreichisch-süddeutsche ProvinzP. Georg GroisP. Hans JunkerP. Johann KönigsederP. Herbert MacekP. Josef ZehetnerDeutsche ProvinzP. Konrad BojaP. Konrad EsserP. Manfred Karduck

55 Jahre Priesterweihe

Österreichisch-süddeutsche ProvinzP. Gottfried PrinzP. Johann Wagner

Deutsche ProvinzP. Amandus HillmannP. Hans Wessling

70 Jahre Priesterweihe

Deutsche ProvinzP. Theo Syberichs ■■■■■

Jubilar P. Bernhard Biermann (Mitte) mit seinem Mitbruder von der

niederländischen Provinz P. Gerard Blom (rechts) und Weihbischof

Dr. Klaus Dick, Köln (links)

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100 Jahre Licht 1906–200628

Nachrichten aus der salesianischen Welt

Impressum: Herausgeber: Oblaten des hl. Franz von Sales; Schriftleiter: P. Herbert Winklehner, Eichstätt; Layout: Raymund Fobes, Eichstätt;Druck: Brönner & Daentler, Eichstätt; Verleger: Franz-Sales-Verlag, Rosental 1, D-85072 Eichstätt. LICHT erscheint 2-monatlich. Abbestellungen geltenfür das Ende des Jahrganges. Höhere Gewalt schließt Ansprüche an den Verlag aus. DEUTSCHLAND: Jahresabonnement EUR 10.- plus EUR 2.- Versand.(Einzelheft: EUR 1,70). Konto: Bankkonto Sparkasse Eichstätt 2014. (BLZ 721 513 40) SCHWEIZ: Jahresabonnement 20.- SFr plus 4.- SFr Versand.(Einzelheft: 3,50 SFr). Konto: Aargauische Kantonalbank, Konto 16 5.002.623.12 Konto-Korrent - Vertrieb: Postversand. ÖSTERREICH: Jahresabonne-ment EUR 10.- plus EUR 2.- Versand (Einzelheft: EUR 1,70). Konto: Postscheck-Konto Nr. 1911.985 Zeitschrift »Licht« Wien. Artikel, die mit dem Namenoder den Initialen des Verfassers gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Verlages dar.

Tag der offenen Tür in Haus Overbach

Anlässlich des Welttages für geistliche Berufe luden 19 Ordens-gemeinschaften im Bistum Aachen zu einem „Tag der offenenTür“ in ihre Klöster ein. Auch die Sales-Oblaten luden nach HausOverbach ein. Dieser Tag der Begegnung begann mit je einemGottesdienst in der Krypta um 10.00 Uhr und in der Klosterkircheum 11.00 Uhr. Neben den regelmäßigen Besuchern der Gottes-dienste nutzten die ca. 150 Besucher die Gelegenheit, gemein-sam zur Mittagszeit ein Süppchen zu essen und an vier Führungendurch die hellen und freundlichen Wohn-, Ess- und Vortragsräumeim Kloster teilzunehmen. Bei Kaffee und Kuchen wurden beiSonnenschein viele Gespräche im Innenhof geführt. In der Kryptakonnte man sich anhand einer Power-Point Präsentation über dasLeben des hl. Franz von Sales informieren.

s war das klassische „Ro-E meo und Julia“-Thema, auf-bereitet für das 21. Jahrhundert.

Romeo und Julia inOverbach

Musical „Runahi“ von Schülernkomponiert

Die junge Türkin Runahi, die denDeutschen Andreas liebt und ihndoch nicht lieben darf, weil ihre

Familie dagegen ist, steht im Mit-telpunkt eines Musicals, das zweiSchüler des Gymnasiums der Sa-les-Oblaten in Overbach kompo-niert und getextet haben. Ein Jahrlang haben die Abiturienten Chris-tian Nierlich und Andrej Rucheine Menge an Energie in diesesProjekt gesteckt und Freunde,Lehrer und Verwandte motiviert,sich an seiner Umsetzung zu be-teiligen. Aufgeführt wurde „Runa-hi“ am 24. und 26. März imausverkauften Haus Overbach. AmEnde gab es für alle StandingOvations, obgleich die Geschich-te – ähnlich wie bei Romeo undJulia – kein Happy-End fand. Viel-mehr fügten sich Runahi undAndreas ihrem Schicksal, so dassdem Erzähler das Fazit bleibt:„Scheinbar verloren und dochverbunden, werden die Grenzenendlich überwunden?“

Alles in allem: ein Musical, daszum Nachdenken anregt unddabei ein Thema anstößt, wasviele wohl betroffen macht – wiedas große Interesse daran in HausOverbach augenfällig zeigt. ■■■■■

Die Komponisten Andrej Ruch und

Christian Nierlich

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29100 Jahre Licht 1906–2006

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An dieLICHT-RedaktionP. H. WinklehnerRosental 1

D-85072 EICHSTÄTT

m Juni 2006 stand Deutsch-I land ganz im Banne der Fuß-ball-Weltmeisterschaft. Aus derganzen Welt kamen Fußballfansund wurde mit dem Slogan „ZuGast bei Freunden“ empfangen.

Aus aller Welt

Von 30. Juli bis 13. August 2006sind nun Sales-Oblaten aus allerWelt eingeladen, um in Focken-feld, Bayern, das Generalkapitelabzuhalten. Dieses internationa-le Treffen der Ordensgemein-schaft, die etwa 600 Mitgliederzählt und in 18 Ländern auf vier

Sales-Oblaten zu Gastin Deutschland

Generalkapitel 2006 in Fockenfeld

Kontinenten versucht, die salesi-anische Lehre zu leben und zuverbreiten, kommt alle sechs Jah-re zusammen, um über Themenzu sprechen und zu entscheiden,die den Gesamtorden betreffen.

Ein neuer Generaloberer

Zwei Ereignisse sind bei diesemGeneralkapitel – dem 18. in derGeschichte der Kongregation –außergewöhnlich: Die Ver-sammlung muss einen neuenGeneraloberen wählen, da die12-jährige Amtszeit von P. Le-wis S. Fiorelli ausläuft und er

nicht mehr wieder gewähltwerden kann.

Das zweite Ereignis betrifftdie österreichisch-süddeutscheProvinz des Sales-Oblaten, diein diesem Jahr ihr 100-jährigesBestehen feiert. In einem Fest-akt am 6. August 2006 in Fo-ckenfeld werden die Teilneh-mer des Generalkapitels mitweiteren Gästen dieses Jubilä-um feiern.

Die deutsche Provinz ist amKapitel durch P. Provinzial JosefLienhard, P. Manfred Karduckund Br. Markus Adelt und Ge-neralrat P. Konrad Eßer vertre-ten. Die Österreichisch-süd-deutsche Provinz vertritt P. Pro-vinzial Konrad Haußner, P. Jo-hann Schurm und P. HerbertWinklehner sowie Generalrat P.Sebastian Leitner und dem Mis-sionskoordinator P. Josef Köl-tringer. ■■■■■

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100 Jahre Licht 1906–200630

Die Weisheit des hl. Franz von Sales

für ein frohes Christsein in der Welt

Die Österreichisch-Süddeutsche Provinz leistete einige bedeutendeBeiträge für die Kirche und die Kongregation während der vergangenenhundert Jahre. Ich möchte den Oblaten dieser Provinz – in der Vergan-genheit und Gegenwart – meine persönliche Dankbarkeit dafür zumAusdruck bringen, dass sie den frohen Optimismus des hl. Franz vonSales unter den Menschen, denen sie dienten, durch all die Jahre sogroßzügig förderten. „Licht“ war dafür ein besonderes Werkzeug, umden einladenden Geist des heiligen Gentleman in den vergangenenhundert Jahren zu verbreiten. Möge es in den nächsten100 Jahren ebenso sein.Mit herzlichen Grüßen

P. Lewis S. Fiorelli OSFS, Generaloberer derOblaten des hl. Franz von Sales.

Bilder (Seite): Archiv Franz Sales Verlag (Titel,2, 5,7,8,9,11,13,15,18, 19, 21 unten, 22–26, 30); Winfried Banse (28); Marco Brunialti (12); Stephan Hörnle (3, 6); Ingrid u.Christian Mitterecker (17); Oblatinnen des hl. Franz von Sales (10); FriedhelmPützstück (27); Josef Rosner (20, 21 oben)

Wir gedenken derverstorbenen LICHT-Leserinnen und Leser:

HERR, VOLLENDE SIE IN

DEINER LIEBE

30

BADEN-BADEN: Sr. RufinaHermle;KIPPENHEIM: Ottilie Dorner;KRESSBERG: Elisabeth Gentner;LAIBSTADT: Benedikt Lang;MESSKIRCH: Dr. Viktor Nagel;PREIST: Luzia Peters;RHEINSTELLEN: TheophilBiskup;RHEYDT: Toni Wöffen;

Und es ist eine Lüge zubehaupten, das Leben seikurz. Unser Leben ist nichtkurz, sondern ewig. Wirhaben nicht den Tod, sonderndie Ewigkeit vor uns. Wirwurden nicht geboren um zusterben, sondern um zu lebenund ewig zu leben.

Ernesto Cardenal

Er war erfinderisch und hat auchin offenbar hoffnungslosen Situa-tionen neue Wege gesucht undgefunden. Als einen, der sich nichtunterkriegen ließ, stellt die Auto-rin Anne Hoffmann den heiligenFranz von Sales vor und zeigt, wiesehr es ihm mit viel Gottvertrau-en gelang, die Menschen für denGlauben zu gewinnen, denSchwesternorden der Heimsu-chung zu gründen und vieles an-dere mehr. Dank des flottenSchreibstils der Autorin ist einBüchlein entstanden, bei dem esdem Leser nie langweilig wirdund er obendrein in Franz vonSales ein nachahmenswertes Vor-

bild entde-cken kann.

Anne

Hoffmann

Mit derKraft desLächelnsVon derLust, neueWege zu beschreitenAus dem Leben vonFranz von Sales26 Seiten, geheftet, EUR 2,20Don Bosco VerlagAus der Reihe„Lebensgeschichtenaus der Don Bosco Familie“

Lust auf neue WegeFranz von Sales und die Kraft des Lächelns

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31100 Jahre Licht 1906–2006

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100 Jahre Licht 1906–200632

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fohlen. Ganz in diesem Sinn sind auch diemystischen Dialoge, die Antony Kolencherry,Missionar des heiligen Franz von Sales, nunveröffentlicht hat, zu verstehen: Worte, die vonHerzen kommen und zu Herzen gehen. Mitvielen anschaulichen Beispielen nähern sie sichden großen Fragen des Lebens: nach Gott, derLiebe, der Freude, dem Leiden und der wahrenFreiheit. Ein Buch zum Nach- und Weiterden-ken, das auf typisch salesianische Weise dasHerz und die Herzensmystik in den Mittelpunktstellt. Es ist sehr anregend geschrieben undvermittelt damit auf erfrischende Weise dieLehre des heiligen Franz von Sales.

Franz Wehrl: Doku-mentation der Kongre-gation der Oblatendes hl. Franz vonSales. Schwerpunkt:Österreichisch-süd-deutsche Provinzanlässlich ihres100jährigen Bestehens(1906-2006), 32 Seiten,Fotos, Broschur

Bei dieser Dokumentation, die Franz Wehrlanlässlich des 100-jährigen Provinzjubiläumszusammengestellt hat, geht es nicht bloß umeine Retrospektive der Vergangenheit. Es gehtauch darum, die wesentlichen inneren wieäußeren Absichten Gottes zur Gründung derOrdensgemeinschaft herauszustellen. Bis aufden heutigen Tag konnten die Sales-Oblatenviel bewegen, soweit sie aus der Sendung desEvangeliums heraus gelebt haben. In Wort undBild wird ihre Geschichte besonders in Öster-reich und Süddeutschland dokumentiert.