Gottesanbeterin und Osterluzeifalter

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GOTTESANBETERIN UND OSTERLUZEIFALTER AM WAGRAM ZU HAUSE. MIT UNSERER HILFE. AM WAGRAM ZU HAUSE – MIT UNSERER HILFE

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Am Wagram zu Hause - mit unserer Hilfe.

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GOTTESANBETERIN

UND

OSTERLUZEIFALTERAMWAGRAM ZU HAUSE.MIT UNSERER HILFE.

AM

WAGRAM

ZU

HAUSE

–MIT

UNSERER

HILFE

DIE GOTTESANBETERINDie Gottesanbeterin als einzige Vertreterin der Fangschrecken inMitteleuropa übt seit alters her eine besondere Faszination auf dieMenschen aus. Bildliche und schriftliche Darstellungen finden sichbereits bei den Ägyptern lange vor Christi Geburt. Die Gottesanbe-terin diente dem Shaolin-Mönch Wang Lang als Vorbild zur Ent-wicklung der Kampftechnik Kung-Fu. Bei einigen UreinwohnernAfrikas gelten Gottesanbeterinnen als Ahnherrn aller Lebewesenund in Marokko glaubte man, dass ihre Fangbeine stets nachNorden zeigten.

EIN BEZEICHNENDER NAME

In Lauerstellung hält die Got-tesanbeterin ihre Vorderbei-ne wie zum Gebet gefaltetunter dem Körper. Von dahererhielt sie auch ihren Namen.Der Gattungsname der wis-senschaftlichen BezeichnungMantis religiosa leitet sichvom griechischen Wort fürWahrsager, Seher oder Pro-phet ab.

HOCH SPEZIALISIERTE FANGARME

Die Vorderbeine der Gottesanbeterinsind zu Fang- und Greifbeinen umge-staltet. Diese mit beweglichen Dornenbewehrten Beine funktionieren wieein Klappmesser, welche beim Beute-fang blitzschnell zuschlagen. DieserVorgang vollzieht sich in nur 50 – 70Millisekunden. Durch diese Speziali-sierung hat die Gottesanbeterin ihreFähigkeit zum Springen eingebüßt.Weibliche Gottesanbeterinnen könnensich nur kletternd und schreitend fort-bewegen, die Männchen vermögenauch zu fliegen.

MÄNNCHEN GIB ACHTBei der Paarung pirscht sich das Männchen von hinten vorsichtigan das Weibchen heran, landet mit einem Flugsprung auf dessenRücken und klammert sich mit den Fangbeinen fest. Nach Beendi-gung der Paarung , die bis zu 20 Stunden dauern kann, muss sichdas Männchen beeilen, wegzukommen um nicht vom Weibchen er-beutet zu werden. Dieses Verhalten, welches eher eine Ausnahmeund nicht die Regel darstellt, trug den Weibchen den zweifelhaftenRuf ein, Gattenmörderinnen zu sein. Die Eier werden in einem Ko-kon, der aus einem schaumigen Sekret besteht an Steine undZweige geheftet. So erfolgt auch die Überwinterung und im näch-sten Frühjahr schlüpfen die Larven.

DER LEBENSRAUMGottesanbeterinnen bewohnen trockene, sonnige Lebensräume, dieein aus Gräsern und niederwüchsigen Kräutern bestehendes Pflan-zenkleid tragen, wie Trocken- und Halbtrockenrasen, Brachen,Wegränder und besonnte Waldränder. Hier ist auch für ein reichhal-tiges Nahrungsangebot in Form von Insekten gesorgt.Der Erhalt der noch vorhandenen Trocken- und Halbtrockenrasenam Wagram sollte uns daher ein Anliegen sein. Ein völliges Verbu-schen dieser Lebensräume würde das Verschwinden einer großenVielfalt an Pflanzen- und Tierarten bedeuten.

DER OSTERLUZEIFALTEREin weiterer Bewohner offener, warmer Lebensräume ist der Osterlu-zeifalter. Im Mittelmeergebiet häufig, kommt er nach Norden hinvereinzelt in den Südalpen und im östlichen Österreich vor. Auch inder Region Wagram ist er an einigen Stellen zu finden.

FALTERLEBEN IM JAHRESLAUF

Beobachten kann man den Oster-luzeifalter Zerynthia polyxena inden Monaten April und Mai, aller-dings fast nur bei Sonnenschein.Die Eier legen die Falter an dieBlattunterseite der Pflanze ab, dieder Raupe später als Futter dient.Die Raupen sind von Mai bis Julianzutreffen, ehe die Verpuppungeinsetzt. In diesem Ruhestadiumerfolgt auch die Überwinterung.

AUF EINE PFLANZE KOMMT ES ANDen Osterluzeifalter kann man hinsichtlich der Nahrungswahlseiner Raupen als Spezialisten bezeichnen, ernähren sich diesedoch von einer einzigen Pflanzenart, der Osterluzei Aristolochiaclematitis.Diese aus dem Mittelmeergebiet stammende Pflanze wächst inWeinbergen, an Wegrändern aber auch in Auwäldern. Die Raupenunseres Falters fressen zunächst nur die Blüten und die jungenTriebe, ab der zweiten Häutung auch die Blätter.

SCHMETTERLINGSSCHUTZ LEICHT GEMACHTDie enge Bindung des Osterluzeifalters an eine einzige Pflanzenarterhöht seinen Gefährdungsgrad. Verschwindet diese Pflanzeerlischt auch das Vorkommen des Falters. Wir sollten daher dieOsterluzei stehen lassen und dort, wo es notwendig ist, möglichstspät im Jahr mähen. Auf keinen Fall sollten wir diese interessantePflanze vor Beendigung des Raupenstadiums, also nicht vor EndeJuli, mähen. Den Tieren würde mit einem Schlag die Nahrungentzogen werden.

LEBENSRAUMWAGRAMSollten Sie Interesse an den Naturschutzaktivitäten in der RegionWagram haben und selbst etwas zum Schutz unserer Tier- undPflanzenwelt beitragen wollen, nehmen Sie bitte unter der Telefon-nummer 02278/2030 mit uns Kontakt auf.

Für den Inhalt verantwortlich:

Wolfgang Pegler, Dorfstraße 24, 3463 Starnwörth.© Fotos: Josef Stefan, Wolfgang Pegler, Text: Wolfgang Pegler.

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