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GRÜNER PFAD DURCH HALLE-NEUSTADT ©iStock.com/Ale-ks HALLE-NEUSTADT, ZU FUSS ODER MIT DEM RAD DER GRÜNE PFAD Halle-Neustadt – eine grüne Stadt? Das ist sicher nicht der erste Gedan- ke. Wer die 1964 gegründete Stadt im Westen Halles näher betrachtet, wird schnell erkennen, wie grün und großzügig der heutige Stadtteil Halles angelegt ist. Halle-Neustadt bietet im 50. Jahr seiner Gründung eine attrak- tive Lebensumgebung als lebendiger, zukunftsträchtiger und vor allem grüner Stadtteil. Der hier vorgestell- te Rad- und Fußweg führt durch die seinerzeit als erstes angelegten Wohn- gebiete Halle-Neustadts. Er verbindet zwölf Stationen und führt durch die kleinen grünen Oasen des Stadtteils. Radfahrern und Spaziergängern bie- ten sich interessante Blickwinkel auf Grünflächen, Gebäude und Kunstwerke aus der Entstehungszeit der Neustadt sowie auf Anlagen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Die kurzweilige Tour dauert mit dem Rad etwa eine Stunde, zu Fuß entspre- chend länger. Familien können einen Nachmittag entlang des Grünpfades verbringen. Wer die attraktiven Spiel- plätze nutzt oder auf einer der vielen Bänke verweilt, muss genügend Zeit einplanen. Das heute üppige Grün der Neustadt wurde schon mit Baubeginn 1964 an- gelegt. Für die vielen jungen Familien mit Kindern wurden große Flächen freigehalten und als Grünanlagen für Bewegung und Spiel im Freien gestal- tet. Die Freiflächen haben sich mit der Zeit verändert, neue Nutzungen sind hinzugekommen. Heute verbinden Fuß- und Radwege die Wohngebiete untereinander und mit der Dölauer Heide, dem Heidesee und der Saaleaue. Das Zusammenspiel von Architektur und Kunst im öffentlichen Raum ist eine weitere Besonderheit der Neu- stadt. Zeugnis dafür sind die zahlrei- chen Plastiken, Brunnen und Wand- gestaltungen, die entlang der Tour zu entdecken sind.

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER Stadt Halle (Saale) – Der Oberbürgermeister

V.I.S.D.P. Pressesprecher Drago Bock REDAKTION Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Umwelt,

Fachbereich Planen WEB www.halle.de E-MAIL [email protected] LAYOUT & SATZ Kulturfalter

Verlag (www.kulturfalter.de), Bianca Bley DRUCK Löhnert-Druck, Markranstädt AUFLAGE 1000

REDAKTIONSSCHLUSS 30.6.2014

BILDQUELLEN 1.1 | 1.4 Därr Landschaftsarchitekten 1.2 Gudrun Hensling 1.3 | 2.1 | 3.2 | 3.3 |

5.1 | 5.2 | 6.1 | 6.3 | 7.1 | 10.1 | 11.2 | 12.1 Thomas Ziegler, Stadt Halle (Saale) 2.2 | 2.3 | 2.4 | 2.5 | 3.1 |

4.2 | 4.3 | 7.2 | 8.1 | 9.3 | 11.1 Stadt Halle (Saale) 4.1 congrav new sports e.V. 6.2 Wolfgang Möller

8.2 | 8.3 | 9.2 aks landschaftsarchitektur 9.1 Werner Ziegler 10.2 Harald Brünig

PLANUNGSBÜROS FREIANLAGEN WEINBERGWIESEN Därr Landschaftsarchitekten (1995–2013),

TULPENBRUNNEN, GRÜNE GALERIE Schwarzenberger & Weißenborn (2008),

SKATEPARK studio51 (2009–2010), PASSAGE Gernot Schulz, acerplan (2004–2005),

GRÜNZUG & WASSERSPIELPLATZ „AM GASTRONOM“ aks landschaftsarchitektur, Architekturbüro

Schultz (2003–2005), SPIELPLATZ AM TREFF Landschaftsarchitekturbüro Köppel (2006),

PARK AM BRUCHSEE, SPORT-UND BILDUNGSZENTRUM, TAUBENBRUNNEN Stadt Halle (Saale)

GRÜNER PFAD DURCH

HALLE-NEUSTADT

©iStock.com/Ale-ks

HALLE-NEUSTADT, ZU FUSS ODER MIT DEM RAD

DER GRÜNE PFAD

Halle-Neustadt – eine grüne Stadt?

Das ist sicher nicht der erste Gedan-

ke. Wer die 1964 gegründete Stadt

im Westen Halles näher betrachtet,

wird schnell erkennen, wie grün und

großzügig der heutige Stadtteil Halles

angelegt ist. Halle-Neustadt bietet im

50. Jahr seiner Gründung eine attrak-

tive Lebensumgebung als lebendiger,

zukunftsträchtiger und vor allem

grüner Stadtteil. Der hier vorgestell-

te Rad- und Fußweg führt durch die

seinerzeit als erstes angelegten Wohn-

gebiete Halle-Neustadts. Er verbindet

zwölf Stationen und führt durch die

kleinen grünen Oasen des Stadtteils.

Radfahrern und Spaziergängern bie-

ten sich interessante Blickwinkel auf

Grünflächen, Gebäude und Kunstwerke

aus der Entstehungszeit der Neustadt

sowie auf Anlagen, die in den letzten

Jahren entstanden sind.

Die kurzweilige Tour dauert mit dem

Rad etwa eine Stunde, zu Fuß entspre-

chend länger. Familien können einen

Nachmittag entlang des Grünpfades

verbringen. Wer die attraktiven Spiel-

plätze nutzt oder auf einer der vielen

Bänke verweilt, muss genügend Zeit

einplanen.

Das heute üppige Grün der Neustadt

wurde schon mit Baubeginn 1964 an-

gelegt. Für die vielen jungen Familien

mit Kindern wurden große Flächen

freigehalten und als Grünanlagen für

Bewegung und Spiel im Freien gestal-

tet. Die Freiflächen haben sich mit der

Zeit verändert, neue Nutzungen sind

hinzugekommen. Heute verbinden

Fuß- und Radwege die Wohngebiete

untereinander und mit der Dölauer

Heide, dem Heidesee und der Saaleaue.

Das Zusammenspiel von Architektur

und Kunst im öffentlichen Raum ist

eine weitere Besonderheit der Neu-

stadt. Zeugnis dafür sind die zahlrei-

chen Plastiken, Brunnen und Wand-

gestaltungen, die entlang der Tour zu

entdecken sind.

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An der Magistrale

Nietlebener Straße

Eislebener Straße

Hemingwaystraße

Hallesche Straße

Hallorenstraße

Lilienstraße

Zollrain

An der Feuerw

ache

Gim

ritzer Dam

m

Lise-Meitner-Straße

Am Bruchsee

Richard-Paulick-Straße

Rennbahnring

Goldsteinstraße

Zscherbener Straße

Passendorfer Str.

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Str.

Matthias- G

rünewald-Straße

Zur S aaleaue

Halle-Saale-Schleife

AzaleenstraßeBruchsee

Am Bruchsee

Zerb

ster

Stra

ße

Daniel-

Pöppelmann-Straße

münder Straße

Tanger-

Semper-Straße

Gottfried-

LAGEPLAN GRÜNPFAD

1 WEINBERGWIESEN 2 TULPENBRUNNEN 3 GALERIE IM GRÜNEN 4 SKATEPARK 5 PASSAGE 6 PARK AM BRUCHSEE 7 SPORT- UND BILDUNGSZENTRUM 8 GRÜNZUG AM GASTRONOM 9 WASSERSPIELPLATZ AM GASTRONOM 10 TAUBENBRUNNEN 11 GRÜNZUG AM TREFF 12 FRAUENBRUNNEN

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01

01 WEINBERGWIESEN

02 TUL

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Heide-Süd ist über viele Jahr-

zehnte kaum öffentlich zugäng-

lich gewesen. Hier befanden sich

die Landesheil- und Pflegeanstalt

(1847–1945) und die Heeres- und

Luftnachrichtenschule (1934–1945).

Anschließend wurde das Areal von

den sowjetischen Truppen genutzt.

Das Kasernengelände war mit einer

Mauer umgeben. Einzige Nutzungs-

möglichkeit bot das im Bild erkenn-

bare „Magazin“, Einkaufsladen für die

russischen Offiziersfamilien.

Die Neugestaltung des Gebietes

anlässlich der Internationalen Bau-

ausstellung – IBA 2010 – hatte das

Ziel, dieses Wohngebietszentrum zu

erhalten und die Verbundenheit der

Bewohnerinnen und Bewohner mit

ihrem Wohnumfeld zu stärken. Der

Brunnenplatz erhielt eine neue Fas-

sung mit Sitzmauern und Bäumen;

der Brunnen selbst wurde aufwändig

saniert.

Anwohnerinnen und Anwohner

gestalteten Keramikfliesen, die in

den Boden des Platzes eingelassen

wurden. Der Brunnenboden und die

Platzeinfassung erhielten Tulpenab-

drücke.

Unter den Baumkronen östlich des

Brunnens wurde ein Flugsaurier aus

Holz aufgestellt. Das Spielgerät zum

Klettern, Balancieren, Springen und

Rutschen wurde individuell für die-

sen Raum gefertigt.

Nach der Aufgabe der militärischen

Nutzung 1991 entstand durch die

Ansiedlung von Universität und For-

schung, Wohnen und Arbeiten ein

neuer Stadtteil. Im südlichen Bereich

erstrecken sich die durchschnittlich

100 Meter breiten Weinbergwiesen.

Sie laden dank großzügig angelegter

Wege zum Spazierengehen, Joggen,

Radfahren und Spielen ein. Die Wie-

sen verbinden Saaleaue, Heide, Neu-

stadt und Altstadt.

Durch die Weinbergwiesen führen

die Radfernwege „Saale-Harz“ und

„Himmelsscheiben-Radweg“ vorbei

an Sport- und Spielangeboten. In die

naturnahe Gestaltung wurde der

Saugraben einbezogen. Dieser fließt

aus Richtung Westen zur Saale und

leitet einen Teil des Regenwassers

aus Heide-Süd ab.

01 WEINBERGWIESEN

Der Tulpenbrunnen prägt das Quar-

tierszentrum im 3. Wohnkomplex. Der

fünf Meter hohe Brunnen aus Natur-

stein, Glas und Metall wurde 1978 von

Bildhauer Heinz Beberniß geschaffen.

TULPENBRUNNEN

Die Weinbergwiesen entstanden als

natürlich gestaltete Landschaft erst

in den 90er Jahren auf einem ehe-

maligen Militärgelände. Der Name

erinnert an den früher in der Nähe

praktizierten Weinanbau.

02

1.2

2.2

2.3 2.4 2.5

1.3

1.4

2.1

01 WEINBERGWIESEN

02 TULPENBRUNNEN

1.1

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SKATEPARK

GALERIE IM GRÜNEN

Der Skatepark ist zu einem

beliebten Treffpunkt der Jugend

geworden. Regelmäßig finden Ver-

anstaltungen statt, die nicht nur

von Hallenserinnen und Hallensern

besucht werden. Neben Skateboard

können hier auch andere Rollsport-

arten trainiert werden. Dazu zählen

BMX, Rollerblade und Scooter.

Die Rollsportszene wurde von Beginn

an in die Planung einbezogen. Heute

kümmert sich der congrav new sports

e. V. engagiert um Nachwuchs und

Wettkämpfe. Der Verein ist mitver-

antwortlich für die ordnungsgemäße

Nutzung und Unterhaltung der Bahn.

Der Skatepark ist umgeben von

Wiesenflächen. Der vorhandene

Baumbestand wurde in die Anlage

integriert und ergänzt. Der Platz lädt

so zum Verweilen und Zuschauen ein.

Plastiken wie die „Sinnende“

von Horst Brühmann säumen den

Spazierweg der Galerie im Grünen.

Während der Internationalen Baus-

austellung (IBA) 2010 wurden in

diesem Grünraum nur behutsame

Veränderungen vorgenommen, um

die Kunstwerke angemessen zur Gel-

tung zu bringen.

Tiefgreifend verändert wurde das

fünfgeschossige Wohnhaus am

Oleanderweg. Hier entstanden neue

Wohnungsgrundrisse mit Terrassen

und Maisonetten, die besonders für

Familien geeignet sind. Die Erdge-

schosswohnungen erhielten Gärten,

die an die Galerie angrenzen.

Der östliche Eingang zum Neustädter

Zentrum bekam zur IBA 2010 mit dem

Skatepark ein attraktives und einpräg-

sames Gesicht. Davor gab es hier eine

grüne, aber unscheinbare Freifläche.

Der Grünzug zwischen Tulpenbrun-

nen und dem Neustädter Zentrum

erhielt seinen Namen „Grüne Galerie“,

weil auf Wiesenflächen verschiedene

Kunstwerke zwischen großen Baum-

gruppen inszeniert wurden.

03

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04 SKATEPARK

03 GALERIE IM GRÜNEN

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Eine Galerie verbindet über zwei

Ebenen den Gebäudekomplex. Für

die Belichtung der unteren Ebene

wurde die Galerie von den Gebäu-

den abgerückt. Durch zusätzlich ein-

gefügte Brücken entstanden neue

Überquerungsmöglichkeiten. Sitz-

plätze und Spielangebote bereichern

die Grünzone.

Der Bruchsee ist durch den

Abbau von Muschelkalk Ende des

19. Jahrhunderts entstanden und

wurde bis 1921 dafür genutzt. Der

Kalk wurde als Rohmaterial an die

Nietlebener Zementfabrik geliefert.

Der See wurde nach dem Ende des

Kalkabbaus geflutet. An seinen Ufern

errichtete die Familie Graeb ein Fur-

nierwerk, weshalb der See auch häu-

fig als Graebsee bezeichnet wird. Teile

der Gebäude oberhalb des Südufers

blieben noch viele Jahre erhalten.

Der See und seine Umgebung entwi-

ckelten sich zum Biotop für Gehölze,

Röhrichtbestände und Trockenrasen.

1979 wurde die westliche Steilwand

als Flächennaturdenkmal unter

Schutz gestellt. Heute gibt es einen

Rundweg sowie Rad- und Fußwege

zu den umliegenden Wohn- und Na-

herholungsgebieten.

Die Grünfläche vor dem Kultur-

treff bildet mit vielen Bäumen und

Sträuchern das Umfeld für mehrere

öffentliche Gebäude. Die ehemalige

Klubmensa wird heute durch den

Bürgerservice der Stadt Halle genutzt.

Der Kulturtreff bietet Räume für Ver-

anstaltungen und Ausstellungen.

Die gegenüberliegende Schwimm-

halle mit ihren 50-Meter-Bahnen,

Sprunghalle und Zuschauertribünen

steht sowohl dem Leistungssport als

auch der Öffentlichkeit zu Verfügung.

Das westlich angrenzende Gebäude

beherbergt die Berufsbildende Schule

„Gutjahr“. Nach 1990 wurden entlang

der Straße Am Bruchsee neue Wohn-

häuser gebaut. Mit individuellen Fas-

saden sowie verschiedenen Balkon-

und Loggialösungen begrenzen sie

im Osten den kleinen Park.Die Neustädter Passage begleitet

als Fußgängerzone die fünf Hoch-

haus-Scheiben im Zentrum der Neu-

stadt. Die Grünfläche zwischen Hotel

und Neustadt Centrum wurde 2005

als grünes Band mit Rasenhügeln neu

gestaltet.

Unmittelbar in der Nähe des Neustädter Zentrums befindet sich

der etwa zwei Hektar große und über zehn Meter tiefe Bruchsee.

Von 1936 bis Anfang der 50er Jahre wurde der See als Badeanstalt

genutzt. Mit dem Bau von Halle-Neustadt gab es Planungen, ein

Ausflugscafé zu errichten und einen Teil des Steilufers zu terrassieren.

Die Pläne wurden jedoch nicht realisiert.

Westlich des Bruchsees befindet sich

das Sport- und Bildungszentrum. Ne-

ben Schwimmhalle, Berufsschulen

und Abendgymnasium gibt es hier

eine wachsende Zahl von Sportein-

richtungen.

PASSAGE SPORT- UND BILDUNGSZENTRUM

PARK AM BRUCHSEE

07 SPORT- UND BILDUNGSZENTRUM 05 PASSAGE

06 PARK AM BRUCHSEE

0705

06

5.1 7.1

6.1

5.2

6.2

7.2

6.3

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Seit der Neugestaltung des

Grünzugs und der Spielflächen am

Gastronom im Jahr 2005 haben die

Kinder mit der Wasserspielachse

ganz neue Möglichkeiten Wasser zu

erleben. Die 52 Meter lange Achse ist

mit Hebezeugen und Mühlenrädern

versehen. Auch Baden ist hier erlaubt.

Der aus der Ursprungszeit der Neu-

stadt stammende Brunnen mit der

Plastik „Junges Paar“ vom Bildhauer

Martin Wetzel (1969) wurde in die

Umgestaltung einbezogen und nach

Süden erweitert. Die Plastik mar-

kierte bis zum November 2013 das

nördliche Ende der Wasserspielachse.

Leider ist diese Plastik gewaltsam

entwendet und beschädigt worden.

Sie wurde aber wieder gefunden und

gesichert. Die Wiederherstellung des

Kunstwerkes ist sowohl mit städti-

schen Mitteln als auch mit Fördermit-

teln, Spenden und Sponsorengeldern

geplant.

Große Baumdächer bilden die

grüne Kulisse für die Fußgängerzone

zwischen Magistrale und Zscherbe-

ner Straße. Fördermittel aus dem

Programm Soziale Stadt ermöglich-

ten 2005 eine Modernisierung der

Grünanlage.

Mit zahlreichen Bänken und einem

großzügigen Gräser- und Stauden-

band ist das heute als Seniorenwohn-

anlage genutzte Hochhaus umgeben.

Die Plastiken „Vater und Sohn“ von

Rudolf Hilscher und die „Afrikanerin

mit Kind“ von Gerhard Geyer erfreu-

ten sich bereits in den 60er Jahren

großer Beliebtheit. Nach der Umge-

staltung fügen sie sich in die neuen

Gräserfelder ein. Der Grünzug enthält

auch Strukturwände als Raumteiler

und Gestaltungselemente.

Das aktuelle Konzept greift vorhan-

dene Gestaltungsdetails auf und fügt

neue Elemente in moderner Formen-

sprache hinzu.

Der Grünzug verläuft durch das Zentrum des

ältesten Neustädter Stadtteils, entlang des

einst „längsten Hauses der DDR“ und einer

Reihe eingeschossiger Versorgungsgebäude.

Den Abschluss bildet das „Gastronom“, eine

bekannte Gaststätte mit Freisitz.

GRÜNZUG AM GASTRONOM

09 WASSERSPIELPLATZ AM GASTRONOM

08 GRÜNZUG AM GASTRONOM

08

Der Bereich des Wasserspielplatzes im Süden

des Wohngebietszentrums wurde bereits in den

60er Jahren als lebendiger Veranstaltungsort

geplant. Damals befand sich auf der südlichen

Freifläche ein großes Wasserbecken mit einer

erhöhten Innenfläche. Diese war in Form des

BUNA-Zeichens gearbeitet.

WASSERSPIELPLATZ AM GASTRONOM09

9.1

8.1

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Am Rand der Anlage befindet

sich der im Jahr 1970 von Rudolf

Hilscher gestaltete Taubenbrunnen.

Der Platz mit dem Rosengarten und

anschließendem Spielplatz ist ein

beliebter Treffpunkt. In den frühen

90er Jahren wurde das Gebiet umge-

staltet. Der Rosengarten mit Raster-

struktur wurde als Prinzip erhalten.

Der Brunnen ist augenblicklich außer

Betrieb. Das Jubiläum ist Anlass, eine

Brunnensanierung und Aufwertung

des Umfeldes in Angriff zu nehmen.

Der 2006–07 gebaute Spielplatz

„Drachennest“ ist ein integratives Pro-

jekt. Er wird von Kindern des Wohnge-

bietes ebenso genutzt, wie von den

Kindern der „Helen-Keller-Schule“,

Förderschule für Geistigbehinderte.

Der Drache ist barrierefrei, so dass

auch Kinder mit Rollstuhl zur Rutsche

gelangen können. Derzeit wird das

„Drachennest“ saniert. Die Wiederer-

öffnung ist im Herbst 2014 geplant.

Der Grünzug am Treff verbindet das

Stadtteilzentrum im Norden mit dem

Zentrum des zweiten Wohnkomplexes

und führt weiter bis nach Passendorf

am südlichen Rand der Neustadt.

GRÜNZUG AM TREFF

10 TAUBENBRUNNEN

11 GRÜNZUG AM TREFF 12 FRAUENBRUNNEN

11

Diese Grünanlage hat für Halle-Neu-

stadt symbolische Bedeutung. Die

auffliegenden Tauben stehen für den

Aufbau der Stadt und wurden 1980

in das Neustädter Stadtwappen auf-

genommen.

TAUBENBRUNNEN FRAUENBRUNNEN

1012Am Schlusspunkt des Pfades befindet

sich der Frauenbrunnen. Der Brunnen

wurde von dem Hallenser Bildhauer

Gerhard Lichtenfeld geschaffen und

1974 zum 10. Jahrestag der Grund-

steinlegung der Neustadt eingeweiht.

An der Gestaltung der Grünflächen

und Wege war der Künstler ebenfalls

beteiligt.

10.1

11.1 12.1

10.2

11.2

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V.I.S.D.P. Pressesprecher Drago Bock REDAKTION Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Umwelt,

Fachbereich Planen WEB www.halle.de E-MAIL [email protected] LAYOUT & SATZ Kulturfalter

Verlag (www.kulturfalter.de), Bianca Bley DRUCK Löhnert-Druck, Markranstädt AUFLAGE 1000

REDAKTIONSSCHLUSS 30.6.2014

BILDQUELLEN 1.1 | 1.4 Därr Landschaftsarchitekten 1.2 Gudrun Hensling 1.3 | 2.1 | 3.2 | 3.3 |

5.1 | 5.2 | 6.1 | 6.3 | 7.1 | 10.1 | 11.2 | 12.1 Thomas Ziegler, Stadt Halle (Saale) 2.2 | 2.3 | 2.4 | 2.5 | 3.1 |

4.2 | 4.3 | 7.2 | 8.1 | 9.3 | 11.1 Stadt Halle (Saale) 4.1 congrav new sports e.V. 6.2 Wolfgang Möller

8.2 | 8.3 | 9.2 aks landschaftsarchitektur 9.1 Werner Ziegler 10.2 Harald Brünig

PLANUNGSBÜROS FREIANLAGEN WEINBERGWIESEN Därr Landschaftsarchitekten (1995–2013),

TULPENBRUNNEN, GRÜNE GALERIE Schwarzenberger & Weißenborn (2008),

SKATEPARK studio51 (2009–2010), PASSAGE Gernot Schulz, acerplan (2004–2005),

GRÜNZUG & WASSERSPIELPLATZ „AM GASTRONOM“ aks landschaftsarchitektur, Architekturbüro

Schultz (2003–2005), SPIELPLATZ AM TREFF Landschaftsarchitekturbüro Köppel (2006),

PARK AM BRUCHSEE, SPORT-UND BILDUNGSZENTRUM, TAUBENBRUNNEN Stadt Halle (Saale)

GRÜNER PFAD DURCH

HALLE-NEUSTADT

©iStock.com/Ale-ks

HALLE-NEUSTADT, ZU FUSS ODER MIT DEM RAD

DER GRÜNE PFAD

Halle-Neustadt – eine grüne Stadt?

Das ist sicher nicht der erste Gedan-

ke. Wer die 1964 gegründete Stadt

im Westen Halles näher betrachtet,

wird schnell erkennen, wie grün und

großzügig der heutige Stadtteil Halles

angelegt ist. Halle-Neustadt bietet im

50. Jahr seiner Gründung eine attrak-

tive Lebensumgebung als lebendiger,

zukunftsträchtiger und vor allem

grüner Stadtteil. Der hier vorgestell-

te Rad- und Fußweg führt durch die

seinerzeit als erstes angelegten Wohn-

gebiete Halle-Neustadts. Er verbindet

zwölf Stationen und führt durch die

kleinen grünen Oasen des Stadtteils.

Radfahrern und Spaziergängern bie-

ten sich interessante Blickwinkel auf

Grünflächen, Gebäude und Kunstwerke

aus der Entstehungszeit der Neustadt

sowie auf Anlagen, die in den letzten

Jahren entstanden sind.

Die kurzweilige Tour dauert mit dem

Rad etwa eine Stunde, zu Fuß entspre-

chend länger. Familien können einen

Nachmittag entlang des Grünpfades

verbringen. Wer die attraktiven Spiel-

plätze nutzt oder auf einer der vielen

Bänke verweilt, muss genügend Zeit

einplanen.

Das heute üppige Grün der Neustadt

wurde schon mit Baubeginn 1964 an-

gelegt. Für die vielen jungen Familien

mit Kindern wurden große Flächen

freigehalten und als Grünanlagen für

Bewegung und Spiel im Freien gestal-

tet. Die Freiflächen haben sich mit der

Zeit verändert, neue Nutzungen sind

hinzugekommen. Heute verbinden

Fuß- und Radwege die Wohngebiete

untereinander und mit der Dölauer

Heide, dem Heidesee und der Saaleaue.

Das Zusammenspiel von Architektur

und Kunst im öffentlichen Raum ist

eine weitere Besonderheit der Neu-

stadt. Zeugnis dafür sind die zahlrei-

chen Plastiken, Brunnen und Wand-

gestaltungen, die entlang der Tour zu

entdecken sind.