Grüße aus der Abtei Frauenwörth · Durch das Gelöbnis der Stabilitas hat sie sich an einen...

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Grüße aus der Abtei Frauenwörth Magazin der Benediktinerinnen der Abtei Frauenwörth . 2013 Die Profess - Leben zwischen Zeit und Ewigkeit

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Grüße aus der Abtei Frauenwörth

Magazin der Benediktinerinnen der Abtei Frauenwörth . 2013

Die Profess - Leben zwischen Zeit und Ewigkeit

Äbtissin / Grußwort

„Das macht die Span-nung und die Dynamik dieser Lebensform aus.“

Grußwort ........................................... 02

DIE PROFESS ....................... 03-10 Professjubiläen ....................11-26

CHRONIK DER ABTEI ............ 27-41 ÖKONOMIE ........................... 43-49 FREUNDESKREIS .................. 51-52

Spenden .................................... 53 Krippe .................................. 54-55 Termine 2013 ............................ 55

Inhaltsverzeichnis

Liebe Verwandte, Freunde und Wohltäter, liebe Mitschwestern und Mitbrüder!

Wir, Benediktinerinnen von Frauenwörth, blicken auf ein Jahr der Fülle zurück. Zwei Frauen haben sich auf Lebenszeit an unsere Gemeinschaft gebunden, eine durch Ablegung der feierlichen Profess, eine durch Übertritt aus einer anderen benediktinischen Gemeinschaft.Eine Novizin schloss sich durch die zeitliche Profess auf drei Jahre an. Darüber hinaus feier-ten zwei Mitschwestern ihr Silbernes, drei ihr Goldenes und zwei ihr Diamantenes Professju-biläum. Fünfundzwanzig, fünfzig und sechzig Jahre Treue zur einmal gewählten Lebensform geben eindrücklich Zeugnis vom Zusammenwirken menschlicher und göttlicher Kraft in guten und in bösen Tagen.

Diese Ereignisse sind uns Anlass, den heurigen Rundbrief unter das Motto „Profess – zwi-schen Zeit und Ewigkeit“ zu stellen. Ähnlich wie die Ehe stellt auch die Profess - der end-gültige Eintritt in eine Ordensgemeinschaft - ein Beziehungsgeschehen zwischen Ich und menschlichem Du, Ich und göttlichem Du dar, das in einem lebenslangen Prozess gestaltet werden will. Das macht die Spannung und die Dynamik dieser Lebensform aus. Lesen Sie etwas darüber in den Beiträgen unserer Mitschwestern zum Thema!Zur Fülle dieses Jahres gehören auch die erfolgreich durchgeführte Fensteraustauschaktion auf der West- und Ostseite unseres Klosters und die energetische Sanierung des Speichers und des Daches. Mit Hilfe der Mitglieder unseres Freundeskreises, der Oblatengemeinschaft und zahlreicher privater Spender konnte ein erheblicher Teil der Sanierungsarbeiten abge-schlossen werden. Wir freuen uns sehr darüber und danken von Herzen!

Allen, denen unser Kloster am Herzen liegt, wünsche ich im Namen des ganzen Konvents einen gesegneten Gang durch den Advent, ein freudiges Fest der Menschwerdung Jesu Christi und viel Lebens- und Glaubenskraft für das Jahr 2013.

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Die Profess einem tieferen religiös-spirituellen Weg. Für den glaubend-suchenden Menschen wird es wohl im Tiefsten der Ruf sein, der schon Abra-ham im Buch Genesis in Bewegung bringt: „Zieh weg aus deinem Land, von deiner Ver- wandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.“ (Gen 12.1) Nelly Sachs drückt dieses „Gerufen werden“

so aus: „Fing nicht auch deine Menschwerdung, Gott, mit dieser Sehnsucht nach dem Men-schen an?“Letztlich ist Profess Antwort auf einen unerklär-baren, geheimnisvollen Anruf der Ewigen Liebe. Das drückt der Ritus der Professfeier gut aus.

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Die Profess – Leben zwischen Zeit und Ewigkeit

Lange bevor sich eine Frau endgültig in der Feier der Profess an unsere Gemeinschaft bindet, beginnt „der Weg ins Kloster“. „Alles beginnt mit der Sehnsucht, immer ist im Herzen Raum für mehr, für Schöneres, für Größeres“, schreibt Nelly Sachs in einem ihrer Gedichte (s.S. 5). Verschie-dene Sehnsüchte mögen es sein, die einen Menschen veranlassen, sich in eine Ordensgemeinschaft aufzuma-chen: Sehnsucht nach einem Ort der äußeren und inneren Beheimatung, nach Gemeinschaft mit Gleichgesinn-ten, nach glückendem Leben, nach

(Verheißung an Abraham, Wiener Genesis, 6. Jh.)

Alles beginnt mit der Sehnsucht,immer ist im Herzen Raum für mehr, für Schöneres, für Größeres.

Das ist des Menschen Größe und Not:Sehnsucht nach Stille, nach Freundschaft und Liebe.

Und wo Sehnsucht sich erfüllt, dort bricht sie noch stärker auf.Fing nicht auch deine Menschwerdung, Gott, mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?

So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen, dich zu suchen,und lass sie damit enden, dich gefunden zu haben.

Nelly Sachs

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Die Profess In der folgenden Befragung der Profitentin durch die Äbtissin wird deutlich, dass Profess ein Beziehungsgeschehen ist. Zum einen erinnert der Text an das Taufge-schehen und an die Bindung jeder Getauften an Christus.

Zum anderen wird betont, dass die Ordens-christin diese Bindung an Christus, das Treten in seinen Dienst, der konkret in einer be-stimmten Gemeinschaft und für die Kirche geleistet wird, bewusst und radikal vollzieht.

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Am Beginn steht die Einladung des Priesters (als Stellvertreter Christi), der der Novizin (der Neuen) zuruft:

„Komm, Tochter, höre mich, die Furcht des Herrn will ich dich lehren.“

Und die Gerufene schreitet mit einer brennenden Kerze in der Hand dem Altar entgegen, um ihr Gelöbnis abzulegen.

Die Profess

Der Priester lädt die Gemeinde zum Mitbe-ten der Allerheiligenlitanei ein:

Liebe Brüder und Schwestern!Gott hat diese unsere Schwester dazu beru-fen, im monastischen Leben Christus nachzu-

folgen. Lasst uns den allmächtigen Vater bitten, er möge seine Gnade über sie ausgießen und ihr helfen, das zu verwirklichen, was sie heute gelobt.

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Um dieser Hingabe auch leiblich Ausdruck zu verleihen, streckt sich die Neue mit dem Gesicht zur Erde vor dem Altar aus.

Die Gottesdienstgemeinde singt die Allerheiligenlitanei, mit der die großen Heiligen der Kirche um Weg-begleitung, Beistand und Hilfe für die Profitentin gebeten werden. Im abschließenden Fürbittgebet werden die Anliegen der Versammel-ten vor Gott gebracht.

Das nachfolgende Verlesen der hand- geschriebenen Professurkunde und der Professgesang bilden das Kern-stück des Ritus, wie es schon die Regel des Heiligen Benedikt vorgibt.

Die Profess Wortlaut der ProfessurkundeIm Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.Ich, Schwester N. N. aus N., (Erz-) Diözese N., lege die feierlichen Gelübde ab und verspreche Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam nach der Regel des heiligen Vaters Benediktus und den Konstitutionen dieses

Klosters zur Allerseligsten Jungfrau Maria in Frauenchiemsee, vor Gott und seinen Heiligen, vor der Äbtissin dieses Klosters, Frau N. N., in Gegenwart des hochwürdigsten Herrn N. N. und der Nonnen dieses Klosters sowie aller, die hier versammelt sind. Zur Bestätigung meines Gelöbnisses habe ich diese Urkunde eigenhän-dig ausgestellt. [Ort, Datum, Unterschrift]

Aus der Benediktsregel, Kapitel 58:

Über die Aufnahme von Brüdern

(17) Bei der Aufnahme versprecheer [der Novize] im Oratorium in Gegenwart aller Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam, (18) vor Gott und seinen Heiligen. (19) Über sein Versprechen verfasse er eine Urkunde auf den Namen der Heiligen, deren Reliquien dort sind, und des anwesenden Abtes. Diese Urkunde schreibe er mit eigener Hand.(20) Der Novize setze sein Zeichen darunter und lege die Urkunde mit eigener Hand auf den Altar.

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Die Profess

Aus der Benediktsregel, Kapitel 58:

Über die Aufnahme von Brüdern

(21) Wenn er sie [die Urkunde] niedergelegt hat, stimmt der Novize sofort folgenden Vers an:

„Nimm mich auf, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.“

(22) Diesen Vers wiederholt die gan-ze Gemeinschaft dreimal und fügt das „Ehre sei dem Vater“ hinzu.

Der eigentliche Professakt findet seinen Abschluss mit dem großen Segensgebet, das der Priester über die Neuprofessin spricht (s.S. 11).

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Die Profess aufgetragen, dein Volk durch die Wüste zu führen.Auf dem Berg Horeb hast du zum Propheten Elija gesprochen und ihn erfüllt mit brennen-dem Eifer für deinen heiligen Namen.Unter den von Frauen Geborenen hast du Jo- hannes den Täufer auserwählt und ihn zum Zeugen deines Lichtes gemacht.In der Fülle der Zeit aber hast du deinen eige-nen Sohn gesandt, Jesus Christus, geboren von der Jungfrau Maria. Du hast ihn gesandt, da-mit er uns den Weg weise zu dir.Er bestimmte zwölf Apostel und rief Männer und Frauen in seine Nachfolge. Sie sollten mit ihm leben und Zeugen seines Todes und seiner Auferstehung sein.Am Pfingsttag hast du in seinem Namen den Heiligen Geist über sie ausgegossen. Der jun-gen Gemeinde, die sich in Freude versammelte, hast du zahlreiche Gläubige hinzugefügt. Sie alle waren ein Herz und eine Seele in der Treue

brüderlicher und schwesterlicher Gemeinschaft.Seitdem hörst du nicht auf, deine Kirche auf ihrem Weg mit vielfältigen Gnadengaben zu stärken.Als eine dieser Gnadengaben hast du zahllo-sen Söhnen und Töchtern die Berufung zum monastischen Leben geschenkt.

Herr, schau voll Güte auf unsere Schwester N.. Heilige sie, segne sie, bewahre sie für immer. Gib ihr die Frucht des Geistes: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Dienstbereitschaft, Güte, Vertrauen, Demut und Selbstbeherr-schung. Dein Geist bestimme ihr Leben, dein Geist lasse sie handeln, dein Geist bewahre sie in seiner Liebe.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, dei-nen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet des Priesters:

Wir preisen dich, Herr, heiliger Vater,allmächtiger, ewiger Gott. In Christus Jesus hast du uns erwählt vor der Er-schaffung der Welt, damit wir heilig le-ben vor dir und deine Söhne und Töch-ter werden in deinem geliebten Sohn, zum Lob deiner herrlichen Gnade.Zu jeder Zeit hast du Menschen beru-fen, dir zu dienen im Gehorsam des Glaubens und vollkommen zu sein,wie du vollkommen bist.So hast du Abraham gerufen und ihm geboten, das Haus seines Vaters zu verlassen und in das Land zu ziehen,das du ihm zeigen wolltest.Du hast dich Mose geoffenbart und ihm

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Die Profess mir an um den Brautpreis meiner Treue: Dann wirst du den Herrn erkennen.“ Mit der Überreichung des Stundenbuches wird das vornehmste Apostolat der Benediktinerin

angesprochen, der tägliche Lobpreis Gottes und das fürbittende Gebet für die Welt, das sie täglich gemeinsam mit ihren Mitschwes-tern vollzieht.

Dann folgt die Übereichung der äus-seren Zeichen (der Insignien) dieser Lebensform: des Mönchsgewands (der Kukulle), des Schleiers, des Rin-ges und des Stundenbuches.

Das Mönchsgewand und der Schleier sollen Zeichen eines lauteren Lebens sein, das verborgen mit Christus in Gott gelebt wird.

Der Ring versinnbildlicht den ewigen Bund Gottes mit den Menschen, wie es der Prophet Hosea (2,21-23) beschreibt: „Ich traue dich mir an auf ewig, ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen, ich traue dich

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Die Profess Im Prolog zur Regel ruft Gott der Volksmenge zu: „Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht? Wenn du das hörst und antwortest: ´Ich´, dann sagt Gott zu dir: ´Willst du wahres und unver-gängliches Leben, bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen vor falscher Rede! Meide das Böse und tue das Gute; suche

Frieden und jage ihm nach!´“ (Prolog 15-17)Den Grund, warum wir Benediktinerinnen ver-suchen mit diesem unserem Lebensprogramm täglich neu zu beginnen, drückt ein japanisches Gedicht (Haiku) in wenigen Worten aus:Der Stern Erde ist etwas Besonderes:auf ihm wurde Gott Mensch.

Am Ende des Professritus wendet sich die neue Schwester ihrer Gemeinschaft zu und empfängt von jeder Mitschwes-ter die PAX (den Friedensgruß) als Zeichen der Aufnahme und Annahme in guten und in bösen Tagen.

Durch das Gelöbnis der Stabilitas hat sie sich an einen bestimmten Ort, an eine bestimmte Gemeinschaft gebunden, in der sie den ihr zugedachten Platz einnimmt und in der sie lebt, liebt und leidet bis zu ihrem Lebensende.

Profess bedeutet ein lebenslanges Suchen nach Gott im Bemühen um liebende Aufmerksamkeit für einander, für alle Menschen, für jede Kreatur, für die Schöpfung – für alles, was lebt.

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Zeitliche Profess aber auch die Möglichkeit des Alleinseins.Das Leben in einem benediktinischen Kloster ist ein gesundes Leben. In allem wird versucht, das rechte Maß und die Mitte zu finden und zu halten. Durch die äußere Ordnung findet man auch zur inneren Ordnung.Ich habe hier die Möglichkeit, „in Beziehung“ zu leben. Eine Beziehung zu mir, zu meinen Mit- menschen und zu Gott. Das ist nicht immer ein-fach und bleibt wohl eine lebenslange Aufgabe. Aber ich finde sie spannend und entdecke immer wieder neue Aspekte des Lebens.Ich habe viel Freude an meiner Tätigkeit im Klos-terladen, aber auch an den vielen Möglichkeiten zur Weiterbildung. So bekomme ich Klavier- und Orgelunterricht und finde auch in unserer Biblio-thek immer wieder etwas Neues. In unserer Gemeinschaft wird aber nicht nur Wert auf das „Geistige“ gelegt. Die körperliche und seelische Gesundheit ist ebenfalls wichtig. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und

Entspannung gehören auch zu einem gesunden Leben. Dieser ganzheitliche Ansatz gefällt mir gut.

Am 4. 0ktober, meinem Namenstag „Franzis-kus“ habe ich die „Zeitliche Profess“ abgelegt. D. h., ich habe mich für drei Jahre zu einem klös-terlichen Leben in Beständigkeit und Gehorsam verpflichtet. Das „klösterliche Leben“ - ausgerichtet nach dem Evangelium - steht für mich in erster Linie für ein gutes und gesundes Leben. Für die „Beständigkeit“ bin ich sehr dankbar, denn sie ermöglicht es mir, einen Platz im Leben gefunden zu haben und der „Gehorsam“ ist v.a. ein „Hören“ auf die kleinen, leisen Impulse von innen und au-ßen, die mir Gottes Weg für mich zeigen zu einem erfüllten Dasein in Freude und Lebendigkeit.

So freue ich mich auf meine nächsten 3 Novi-ziatsjahre, in denen ich manches Wissen noch vertiefen und auch in die Gemeinschaft noch weiter hineinwachsen kann.

Sr. Franziska Büning

Gedanken zu meiner 1. Profess

Ich bin Sr. Franziska und lebe seit drei Jahren hier im Kloster auf der Fraueninsel. Das ist die erste Hälfte der sechsjährigen Noviziatszeit, nach der man die „Zeitliche Profess“ ablegt, bevor man sich endgültig bindet. D.h. ich hatte schon viel Zeit, das Leben in dieser Gemeinschaft nach der Regel des Hl. Benedikt kennenzulernen, bevor ich eine festere Bindung eingehe.

Hier im Kloster habe ich vieles gefunden, was ich vorher, in meinem „weltlichen“ Leben vermisst habe: eine auf alle Le-benssituationen anwendbare Lebensre-gel, einen geregelten Tagesablauf, Ord-nung in allen Dingen, Gemeinschaft,

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Sr. Franziska

Ewige Profess Da beide verheiratet sind, sind sie sich bewusst, dass sie mit ihrem zunehmenden Vertrautsein an die Grenzen gehen, und so wird in einem der Briefe die Frage aufgeworfen: „Kann eine von vornherein aussichtslose Liebe trotzdem erfüllend sein?“ Im Ringen und im Wissen, dass diese Beziehung keine Zukunft hat, lautet die Antwort darauf:„Im Verlieren macht man wichtigere Erfah-rungen als beim Gewinnen.“Der Roman ist eine Ermutigung, sich auf das Risiko der Liebe einzulassen, auch wenn sie scheinbar keine Zukunft hat, eine Ermutigung, dass die Unmöglichkeit der Liebe den Menschen in neue, ungeahnte Dimensionen des Lebens hineinführt! In einem Interview hat es Martin Walser folgendermaßen ins Wort gebracht:„Dass man geliebt wird, muss man glauben!“Als ich den Roman in den vergangenen Tagen gelesen habe, musste ich immer wieder an Sie,liebe Sr. Agnes, denken, weil es auch bei Ihnen

zunächst eine aussichtslose Liebe war, als Sie hier auf die Fraueninsel im Chiemsee kamen. Innerlich spürten Sie, hier wird eine große Sehn-sucht in mir geweckt, und Ihre beiden Söhne haben es Ihnen auch bestätigt, eine aussichtslose Liebe, die sich aber in ihrem Leben erfüllen will,weil auch Sie in Ihrem Leben erfahren durften,dass man im Verlieren die wichtigeren Erfahrun-gen macht als beim Gewinnen, weil auch Sie darauf vertrauen und daran glauben, dass sie geliebt werden – vorbehaltlos. Es wird uns bewusst: All das, was wir heute feiern und wozu Sie heute Ihr Ja sprechen, das kann nicht unser Werk sein – kann nicht Ihr Werk sein,sondern kann nur das Werk eines anderen sein, der selbst erlebt hat, dass eine aussichtslose Liebe erfüllend ist, der selbst durchlitten hat, dass man im Verlieren die wichtigeren Erfahrungen macht als beim Gewinnen!Ein Gott, der im Verlieren – in der Hingabe, den Menschen für sich gewinnen will, wie es das

Ansprache von Abt Dr. Johannes Eckert OSB, Abtei St. Bonifaz, Mün-chen, am 14.9.2012 - Fest Kreuzerhö-hung - zur Feierlichen Profess von Sr. Agnes Soltau

Liebe Sr. Agnes, liebe Mitschwestern,liebe Schwestern und Brüder,

in der vergangenen Woche ist ein neuer Roman von Martin Walser er-schienen mit dem Titel: Das dreizehnte Kapitel! Beschrieben wird die Seelen-freundschaft eines Schriftstellers und einer Theologin, die sich bei einem Empfang kennen lernen, und einen in-tensiven Briefwechsel beginnen, in dem sie ihr Innerstes, ihre Empfindungen und Sehnsüchte miteinander teilen.

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Sr. Agnes

Ewige Profess All das kennen Sie, von den eigenen Kindern – von der Arbeit in der Pfarrgemeinde! All das kennen Sie, liebe Sr. Agnes, von der Arbeit in der Frauengruppe der Pfarrei, eine multikulturelle Gruppe, wo es letztlich darum ging, in der Spra-che der anderen ihr nahe zu kommen!Das ist die Bewegung Gottes zu uns Menschen:Hinabsteigen, um uns für sich zu gewinnen.So spricht der Philipperbrief von der Entäuße-rung im Sohn, wie sich etwa Verliebte entäußern,das Unmögliche wagen, um den anderen dadurch nahe zu sein: Es können da schon eigenartige Dinge geschehen, dass eine Verliebte etwa das Gleitschirmfliegen anfängt, um dem Angebeteten nahe zu sein oder ein junger Mann auf einmal im Haushalt mithilft, um seiner Freundin zu gefallen!Das ist die Bewegung Gottes der Entäußerung,der Charme, das Charis, die Gnade Gottes, dass er aus Liebe in die letzte Verlassenheit des Menschen geht, in die Nacht des Todes, in die letzte Angst von uns Menschen, um uns wie ein Verliebter zuzusagen: Hab keine Angst, ich will Dir nahe sein, weil ich Dich liebe, ich will Dich von Deiner Angst erlösen.Daher ist für uns Christen das Kreuz das Hoff-nungs- und Liebeszeichen, weil sich an ihm eine scheinbar aussichtslose Liebe erfüllt, weil im

Verlieren, in der Hingabe, der für uns entschei- dende Lebensgewinn liegt! Bei seinem Werben um uns Menschen drängt sich Gott mit seiner Liebe nicht auf: Er will die freie Entscheidung des Menschen, wie uns die erste Lesung vor Augen führt: Gott nimmt die Giftschlangen nicht einfach weg, entfernt sie nicht einfach nach dem Motto: So jetzt ist es wieder gut! Nein, er lässt ein Zeichen der Rettung aufstellen, an dem sich jeder frei orientieren kann, an dem sich das Volk neu sammeln kann, mit der Zusage: „Wer mir, dem lebendigen Gott sein Vertrauen schenkt, wer zur Signalstange mit der ehernen Schlange aufschaut, dem garantiere ich das Leben!“Ein Bild, das das Johannesevangelium aufnimmt und auf Jesus überträgt: „Wer zum Gekreuzigten aufschaut, der in die Nacht des Todes gegangen ist, der hat mit dem Erhöhten, d.h. mit dem Auferstandenen das Leben in Fülle!“

Liebe Schwestern und Brüder: „Dass man geliebt wird, muss man glauben!“

Wenn Sie, liebe Sr. Agnes, heute die Profess ablegen, dann bekennen Sie: Ich glaube, dass ich geliebt werde! Ich glaube, dass Du mich liebst!Ich glaube an diese Liebe, die mich seit meiner Taufe zum Leben befähigt, wie Sie mit dem Suscipe bekennen:

Evangelium ins Wort bringt:„Denn Gott hat die Welt so sehr ge- liebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“Das ist gemeint, wenn vom Hinabstei-gen Gottes im Sohn die Rede ist, so wie sich Eltern für das Kind auf den Boden niederknien, hinabsteigen, um mit ihm zu spielen: Das kann anstrengend sein, sich hineinbegeben in die Welt des Kin-des – mitspielen in einer anderen Welt, die manchmal uns Erwachsenen sehr fremd ist: All das bringt das heutige Fest der Kreuzerhöhung auf den Punkt: Im Blick auf das Kreuz wird deutlich, wer uns liebt und wie er liebt:

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Ewige Profess Dir will ich mein Leben ausrichten! Bei Dir will ich bleiben! Das wird von uns als Nonnen und Mönche ein Leben lang eingefordert, und wie beim Volk Israel, so müssen auch wir erleben, dass es Krisen und Ermüdungen gibt, dass uns – wie es wörtlich im Hebräischen heißt, der Atem ausgeht und wir zu murren beginnen, indem wir uns die Frage stellen: Warum hast Du mich hierher geführt?Und schon, liebe Schwestern und Brüder, macht sich das Gift breit, das unser Leben bedroht. In Vicovaro erlebt dies Benedikt – wie Mose, dass eine Mönchsgemeinschaft zu murren beginnt,weil sie sich an seiner Geradlinigkeit stört!Um Benedikt wieder loszuwerden, vergiften die Mönche den Wein des Abtes, ein Bild für die vergiftete Atmosphäre wie wir es alle kennen,wenn hinter versteckter Hand Stimmung gemacht wird, wenn man einen Mitbruder schlecht macht, wenn alles schlecht geredet wird – maledicere und dabei die eigenen Probleme überdeckt werden! Benedikt geht einen anderen Weg: Benedikt tut das, was sein Name bedeutet: „Bene-dicere“: Benedikt sagt das Gute - er segnet, so dass das Übel zum Vorschein kommt, indem der Becher zerbricht.

Es ist tröstlich, dass der hl. Benedikt in der Kunst bis heute mit zerbrochenem Becher dargestellt wird, weil auch er die Erfahrung machen durfte,dass man im Verlieren die wichtigeren Erfahrun-gen macht als beim Gewinnen.

Die Bruchstellen im Leben eines Mönchs, einer Nonne, die Bruchstellen im Leben einer Gemein-schaft, sie können zum Zeichen des Heils werden,dann, wenn wir wie Benedikt in aller Angefoch-tenheit, in allen Krisen und Bedrohungen, uns neu hinwenden zum Guten, segnen statt fluchen, d.h. wieder neu das Gute mächtig werden lassen.Die Bruchstellen können zum Zeichen des Heils werden, indem wir zu ihm aufschauen, der sich am Kreuz zerbrechen ließ!Das Kreuz des Herrn, der zerbrochene Becher Benedikts, manche Brüche und Wunden in unserem Leben werden so zum Zeichen des Heils, weil: „Im Verlieren, in der aussichtslosen Liebe ihr letzter Gewinn liegt!“

Dieser Liebe, liebe Sr. Agnes, dieser Liebe vertrau-en Sie Ihr Leben an, indem Sie in der Profess be-kennen: „Ich glaube, dass ich geliebt werde“,und das gilt für uns alle, denn:„Dass man geliebt wird, muss man glauben!“

Amen.

„Nimm mich an, oh Herr, gemäß Deiner Verheißung, und ich werde leben, lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!“Suscipere – Annehmen, das beschrieb in der Antike den Rechtsakt, wenn ein Vater das neugeborene Kind auf seinen Schoß setzte und damit bekannte: Du bist mein Kind!Dieser Liebe glauben Sie, Sr. Agnes, wenn Sie im Gehorsam versprechen: Auf Dich will ich hören!Dieser Liebe glauben Sie, wenn Sie in der Conversatio morum bekennen: An Dir will ich mein Leben ausrichten! Dieser Liebe glauben Sie, wenn Sie sich in der Stabilitas verpflichten: Bei Dir will ich bleiben! Auf Dich will ich hören! An

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Silberene Profess In unserer schnelllebigen Zeit ist es eher üblich, einer unangenehmen Situation auszuweichen als sie auszuhalten. Aber unser beständiges Da-Sein spricht eine andere Sprache.

Unser zweites Gelübde „conversatio morum“ - üblicherweise übersetzt mit „monastische Le-bensweise“ bedarf der Erklärung. Wir verstehen dies als eine Bereitschaft, uns mit den Gege-benheiten vor Ort zufrieden zu geben. Dies bedeutet nicht ein fades „Paßt scho“, sondern eher eine faire Einschätzung von vorhandenen Möglichkeiten. In seiner Regel wendet sich Benedikt unerbittlich gegen unterschwellige Unzufriedenheit, die mit ständigem Murren ein-her geht. Und so wird jeder echte Dialog schon im Keim erstickt. Ganz praktisch angewendet wird dies, wenn Gäste überrascht sind, weil sie im Zimmer keinen Internetanschluss vorfinden,

dann aber einsehen, dass es auch geht, wenn sie im Internetcafé zusammen mit Anderen die dort vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen.Das dritte Gelübde, „oboedientia“ - Gehorsam, ist für viele Menschen in unserer individua-listisch geprägten Zeit undenkbar. Aber von Kadavergehorsam ist hier nicht die Rede. Es ist eher ein Aufeinanderhören, ein Geist der Kooperation. Viele „Weltmenschen“ vergessen, wie viel Gehorsam sie tagtäglich leisten.

25 Jahre das eigene Leben nach der Regel auszu-richten prägt. Manche Art und Weise zu handeln ist mir nicht einmal mehr bewusst, so normal ist sie geworden. Dennoch gibt es immer noch Ka-pitel in unserer Regel, die ich mir jeden Tag neu ins Bewusstsein rufen muss, damit die nächsten 25 Jahre gelingen.

Sr. Scholastica McQueen

Hier sind meine Gedanken zu 25 Jahren Ordensleben

Jede persönliche „Klostergeschichte“ unterscheidet sich von allen anderen. In der Profess geloben wir erstens „stabi-litas loci“ - Beständigkeit am Ort. Dies ist eine Besonderheit der Benediktiner/innen. Wir treten in ein Kloster ein, und normalerweise werden wir dort unser ganzes Leben verbringen. Dies bedeutet eine ganz besonders starke Bindung an das Haus mit allem Auf und Ab. Der Aufbau des Seminarbereichs hat meine 25 Professjahre stark geprägt. Ich fühle mich privilegiert, unser benediktinisches Gedankengut so vielen Menschen wie möglich nahe zu bringen.

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Sr. Scholastica

Mutter Johanna und Sr. Scholastica nach der Silberprofess Sr. .Scholastica mit einer Seminargruppe am Chiemseeufer

Goldene Profess Gedanken zu meiner Goldenen Profess am 8.12., Fest Mariä Empfängnis, 2012.

In meiner Noviziatszeit feierte eine ältere Mit-schwester ihr Goldenes Professjubiläum.Bei der persönlichen Gratulation sagte ich zu ihr u. a.: „In der langen Klosterzeit werden Sie sicherlich viele Höhen und Tiefen erlebt haben?“ Sie bestätigte es und meinte, dass das zum

Leben dazu gehört.Inzwischen bin ich selbst soweit. Rückblickend stelle ich fest, dass es auch in meinem Leben „Tabor“- und „Kreuz“-Stationen mit langen „Alltagsstrecken“ im Wechsel gegeben hat. Aber dankbar für ein glückliches Ordensleben kann ich nur sagen:

„Er hat alles gut gemacht!“ (Mk 7,37)

Sr. Petra Heidler

Der Magnolienbaum im Kreuzgarten:

Sr. Petra wünschte sich als Geschenk zur Goldenen Profess ein Magnolienbäum-chen. Es sollte in der inneren Klausur im Kreuzgarten gepflanzt werden, damit sich alle Mitschwestern daran erfreuen können. Sr. Petra selbst ist immer wieder davon fasziniert, wie aus den dürren Zweigen im Frühjahr unzählige Knospen her-vorbrechen, aus denen die herrlichsten Blüten entstehen.Der Magnolienbaum ist ihr zum Le-bensbild geworden. Sie schöpft daraus das Vertrauen, dass sich das Leben auch nach langen Durststrecken immer wieder Bahn bricht.

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Sr. Petra

Goldene Profess

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Sr. Veronika

Gedanken zu meiner Goldenen Profess am 8. Dezember, Fest Mariä Empfängnis, 2012.

In großer Dankbarkeit schaue ich heute auf 50 Jahre meines Ordenslebens zurück. „Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, große Kraft gibt mir mein Gott.“

(1Sam 2,1)

Diesen schönen Vers aus dem Alten Testament singen wir wöchentlich in un-serem morgendlichen Chorgebet. Er gilt heute noch wie vor vielen Jahren, als ich Pfingsten 1961 in dieses Kloster eintrat.

Nun gilt es dem Herrn heute für Seine Liebe und Treue und für Seine Gnade, die mich durch 50 Jahre des klösterlichen Lebens begleitet haben, zusammen

mit meinen Mitschwestern Dank zu sagen. Ein Großteil des damaligen Konventes ist schon verstorben, aber manches Wort zur rechten Zeit ist mir in lebendiger Erinnerung geblieben. So auch dieses, das unsere damalige Äbtissin Mutter Stephania mir zu meiner 1. Profess im Dezember 1962 auf ein Gebetsbildchen schrieb: „Jetzt, o Herr, trete ich aus Deiner Kraft und Deinem Licht in meinen Alltag: Ich will arbeiten und wirken in Freude …“

Genau einen Tag später begann dann meine neue Aufgabe als Präfektin im Internat des Gymnasiums, die 20 Jahre bis zur Schließung der Schule 1982 andauern sollte. Daran schloss sich dann das Einarbeiten in den Mesnerdienst in unserer alten Klosterkir-che an. Diesen Dienst verrichte ich seither bis heute weiterhin mit viel Freude.Diese Jahre haben mir liebe und kostbare Be-gegnungen mit vielen Menschen (ehemaligen

Schülerinnen, Eltern, Gästen und Fremden) geschenkt, die mich sehr bereichert und oft beeindruckt haben. Die Anliegen der zahlrei-chen Pilger, die hierher kommen, die vielen Gottesdienste und Feierlichkeiten in unserer Kirche haben mich geprägt und mir die Augen geöffnet für die verschiedensten Nöte der Menschen. So kann ich alle Anliegen weiterhin in mein Gebet zwischen „Kloster und Welt“ mit hinein nehmen.

Dem Herrn und unserer großen Fürbitterin und Helferin, der Seligen Irmengard sei Alles ans Herz gelegt.

Danken möchte ich allen lieben Menschen die auch mich auf meinem Weg begleitet haben und denen ich viel verdanke. Auch sie sind heute an dem strahlenden Marienfest mit eingeschlossen.

Dem Herrn sei Dank für Alles! – Deo gratias. Sr. M. Veronika Hesper

Sr. Veronica im Gespräch mit einem Kirchenbesucher Münster, Mittelschiff mit Altar

Diamantene Profess Im Jahr 1946 begann die Vertreibung aus der Heimat. Unsere Familie wurde im Mai 1947 ausgewiesen und kam nach Sachsen, in die russische Besatzungszone, die spätere DDR.Nach einem Jahr, floh ich mit meiner jüngsten Schwester aus der DDR in die amerikanische Besatzungszone. Nach zwei abenteuerlichen, gefährlichen Nachtwanderungen querfeld-ein, immer an der Hochspannung entlang, erreichten wir Hof und fuhren von dort nach München: Währungsreform, kein Geld, keine Arbeit, keine Wohnung.

Durch Gottes Fügung kam ich am 1. Oktober nach Frauenchiemsee und wurde von den Be-nediktinerinnen als Schulsekretärin angestellt. Ich war glückselig, an diesem gesegneten, schönen Ort angstfrei und sorglos leben und arbeiten zu können. Aber, ich hatte ja keine „Zuzugsgenehmigung“ für die amerikanische Besatzungszone. Wenn ich immer wieder beim Bürgermeister die damals noch

notwendigen Gemeinschafts-Verpflegungs-scheine für die Internatsschülerinnen abholen musste, machte er mich darauf aufmerksam; er hätte mich eigentlich ausweisen und wieder in die DDR zurückschicken müssen. -

Da meldete mir eines Tages Frau Petronilla, die Zellerarin der Abtei, in seinem Auftrag: Wenn ich als Kandidatin ins Kloster eintreten würde, bekäme ich vom Landrat die Genehmigung. Da schlug ich wütend mit der Faust auf den Tisch und sagte ziemlich energisch: „Das kommt ja nicht in Frage! Das wäre ja eine Herausforde-rung Gottes!“ Frau Petronilla war verblüfft. Ich ging zu meinem Bruder, der als Heimkehrer aus der Gefangenschaft auf der Insel wohn-te, erzählte ihm diesen Vorfall und sagte, ich würde gleich meinen Rucksack packen und in die DDR zurückkehren. Mein Bruder beschwich-tigte mich und meinte, das solle ich nicht tun. Es werde sich schon eine andere Möglichkeit ergeben. - Ich blieb!

Gedanken zu meiner diamantenen Profess am 18. November 2012

Als Schlesierin erlebte ich am 8. Mai 1945, dem Ende des zweiten Welt-krieges, den Einmarsch der Russen in meine Heimatstadt Glatz mit Gewalt-herrschaft und Plünderung. Versteckt in unserem Luftschutzkeller, der mit einer Falltür verschlossen war, wurde ich mit meinen drei jüngerenSchwestern vor Vergewaltigung be-wahrt.

Nach den Russen kamen die Polen, übernahmen die Stadtverwaltung und ergriffen von allem Besitz. Für deutsche Kinder und Jugendliche gab es weder Schulunterricht noch Studium.

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Sr. Clara

Sr. Clara als Professe Sr. Clara im Kreis ihrer Geschwister

Diamantene Profess Und langsam erwachte in mir der Wunsch, Benediktinerin zu werden, und zwar hier auf der Fraueninsel. Es stünde ja nichts im Wege. Ich war in einer großen, gut katholischen Familie aufgewachsen, hatte das Oberlyzeum der Armen Schulschwestern bis zum Abitur besucht und „nebenbei“ in der Kaufm. Privatschule meines Vaters in Abendkursen Maschinenschreiben, Stenographie und Buchführung gelernt. Freilich war ich arm wie eine Kirchenmaus.

In der Pfingstmatutin 1949 wurde mir der Ge-danke an einen Klostereintritt zur Gewissheit. Aber etwas in mir sträubte sich dagegen. Da ließ ich mich am Abend von meinem Bruder ins Hotel „Linde“ zum Tanz ausführen. Der Gedanke blieb.

Nach einiger Zeit wagte ich es, Frau Äbtissin M. Stephania Wolf OSB um Aufnahme in den Kon-vent zu bitten. Sie zeigte sich erfreut und sagte, ich könne sofort eintreten. Aber ich kündigte meine Stelle und ging zuerst für ein Jahr zu mei-nen Eltern, die inzwischen ebenfalls aus der DDR geflohen waren und sehr arm in der französi-schen Besatzungszone lebten. Ich wollte mich noch prüfen und mich in dieser Zeit durch ein Fernstudium auf die Lehramtsprüfungen für Kurzschrift und Maschinenschreiben vorbereiten.

Dieser Unterricht wurde in den Chiemseer Schu-len als Wahlfach angeboten.

Im „Heiligen Jahr 1950“, am 19. Dezember, binich ins Kloster eingetreten und fühlte mich so- gleich wohl in der Noviziatsgemeinschaft. Auch die Lebensweise der Schwestern gefiel mir gut, und ich war glücklich und zufrieden. Aber nacheiniger Zeit ging es mir nicht mehr gut.

Die schrecklichen Erlebnisse der Nachkriegszeit waren nicht aufgearbeitet, die enge Klausur, die strenge Erziehung im Noviziat und das täglich 5-stündige lateinische Chorgebet waren zu viel. Nachts konnte ich nicht gut schlafen und hatte schwere Träume. Dann musste ich während der Gebetszeiten im Chor immer wieder weinen. Die gütige, verständnisvolle Mutter Stephania schick-te mich zur Erholung nach Mitterndorf auf unser Klostergut. Dort nahmen mich die Schwestern freundlich auf und erwarteten auch keine Hilfe in Haus und Garten. Ja, ich konnte nicht einmal mehr lesen. Auf meinen einsamen Spaziergän-gen durch Wald und Moor war es mein einziges Gebet: „Muss ich auch wandern durch finstere Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir. (Ps. 23). Dieses Du, Jesus Christus, wurde mir zum vertrauten Freund, mit dem ich ständig im Gespräch war.

Die schöne Chiemseelandschaft, dasruhige Leben, der freundliche Um-gang miteinander, alles war Bal-sam auf meine Seele. Ich lernte die Schwestern kennen und interessierte mich für ihre Lebensweise.

Da gab mir Frau Adelgundis die Regel des Heiligen Benedikt in die Hand und sagte einfach: „Da lesen Sie halt. Da steht‘s drin.“ Und ich las sie „heimlich“ aus purer Neugierde. An Hochfesten durfte ich von einem Chorfenster aus die Vesper miterleben. Der Choral-gesang, die feierlichen Zeremonien faszinierten mich und ich dachte: Gott ist so groß und gut. Da müssen doch Menschen ihn preisen.

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Diamantene Profess Du hast Gott das Opfer gebracht. Das darfst Du nicht zurücknehmen!“ - Und ich blieb.

Die Zeit verging. Ich wurde gesund und konnte am 18.11.52 aus ganzem Herzen meine Gelübde auf drei Jahre ablegen. Dann erwartete ich mit Freude die Ewige Profess und Jungfrauenweihe am 21.11.1955.

Nun war ich ganz eingebunden in das „ORA ET LABORA“ der Klostergemeinschaft, beruflich 25 Jahre lang als Schul-und Abteisekretärin und Lehrerin für kaufmännischen Unterricht. Ab 1975 durfte ich unsere Hausgäste betreuen.

Seit meinem 83. Geburtstag genieße ich meinen Ruhestand, d.h. ich bin frei von beruflichen Auf-gaben und kann mich ganz dem klösterlichen

Leben widmen.

Durch meine Tätigkeit in Schule und Gästehaus lernte ich viele Menschen kennen und hatte gute Kontakte. Ich bin glücklich und danke Gott, der mich berufen hat.

Seine Zusage: „Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen und in der kommenden Welt das ewige Leben“ (Mk 10,29) hat sich erfüllt, und so kann ich vertrauensvoll meinem Lebensende entgegen gehen.

DEO GRATIAS!

Sr. Clara Jung

Nach meiner Rückkehr ins Noviziat ging es mir wohl besser, aber ich dachte daran, das Kloster wieder zu verlassen. Dann ließ ich mich am 17.11.51 doch einkleiden, freilich mit schlechtem Gewissen.

Als später meine Mutter zu einem kurzen Besuch kam, fragte ich sie, ohne etwas von meinen Schwierigkei-ten erzählt zu haben: „Was würdest Du sagen, wenn ich wieder nach Hause käme?“ Meine Mutter hatte sich bei der Verabschiedung vor mei-nem Klostereintritt nur sehr schwer von mir getrennt, und so hoffte ich auf ihre Zustimmung.Aber sie sagte ernst: “Nein, Maria, das wäre mir nicht recht.

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Sr. Clara bei der Paxgebung mit Sr. AgnesGoldene Profess von Sr. Clara und Sr. Benedikta, 2002

Diamantene Profess Schließlich festigte sich in mir die Gewissheit, dass ich für ein Leben im Kloster berufen war. Ich wollte in Frauenchiemsee eintreten.Wir waren drei Postulantinnen, die am 2. Februar 1951 ins Kloster eingeführt wurden. Hinter unswurde die Klausurtür kräftig ins Schloss gewor-fen, und es begann der Klosteralltag mit Beach-tung der gesamten Tagesordnung, ohne Aus-nahmen. Der Tag war genau strukturiert mit 7 Gebetszeiten, Wecken um 4:40 Uhr, Mahlzeiten und Unterrichtseinheiten. Das gesamte Chorge-bet war in Latein. Zum Glück hatte ich schon in der Schule Latein gehabt und lernte mit Eiferdiese Sprache weiter. Die Klausur war sehr streng,wir durften den eigentlichen Klausurbereich nicht verlassen. Spaziergänge waren nur im Konvent-garten und im Noviziatsgarten erlaubt. In den Sprechzimmern waren als Abgrenzung zu den Gästen Gitter angebracht. Bald stellte ich mir

die Frage, was mich bewegt hatte, dieses streng strukturierte, örtlich sehr begrenzte Leben zu wählen und zu bejahen?Durch die täglichen Gebetszeiten, bei der Feier der Liturgie, bei der intensiven Beschäftigung mit den Texten der Heiligen Schrift, mit den Hymnen und Väterlesungen durfte ich allmählich erahnen, dass der Weg in der Nachfolge Jesu Christi die von ihm verheißene Fülle des Lebens in sich birgt. Am 17. November 1951 dem Fest der heiligen Gertrudis, wurde ich mit zwei Gefährtinnen ein-gekleidet und erhielt den Ordensnamen Benedik-ta. Es beglückte mich, als Benediktinerin Geseg-nete zu heißen - ein anspruchsvoller Auftrag. Jede im Noviziat hatte ihre je eigenen Aufgaben,mehrere Stunden täglich. Ich war in der Buch-binderei tätig, außerdem wurden wir regel-mäßig zum Tischdienen, zur Tischlesung, zum Akoluthendienst eingeteilt. Einmal im Jahr ging es zum Teeblättersammeln auf unser Klostergut Mitterndorf.

Diamantenes Jubiläum, 60 Jahre Pro-fess. Ich schaue zurück auf eine lange Wegstrecke meines Lebens.

Am 2.2.1951, dem Fest Mariä Lichtmess, bin ich in unser Kloster eingetreten, 21 Jahre alt. Diesem Eintritt ging eine lange Zeit des Ringens um eine gute Lebens-entscheidung voraus. Wegen meines sehr aktiven Einsatzes in der Pfarrjugend und auf Dekanatsebene wuchs einerseits der Wunsch, einen kirchlichen Beruf zu ergreifen. Andererseits schien es mir sehr erstrebenswert, wie meine Mutter eine Familie zu gründen und mindestens 5 Kinder zu haben. Durch Besuche in Be-uron kam ich mit den Benediktinern in Berührung, und meine Begeisterung für das Chorgebet und die Liturgie wuchs.

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Sr. Benedikta

Sr. Benedikta (l.) und Sr. Clara mit Eltern am Tag der ewigen Profess

Sr. Benedikta als Cellerarin mit Mitarbeitern (v.l.n.r.): Konrad Holzner (+), Ivan Molnar (+), Sepp Obermair, Gün-ter Leitgeb und Manfred Dauhrer und Sr. Katharina

Diamantene Profess Arbeitsaufgabe nun in der Likörkellerei sei. Am wichtigsten war die Herstellung des Likörs, das Ansetzen der Kräuter und das Mischen und Filtrieren mit der Zuckerlösung. Interessant war auch der Kontakt mit den Firmen- und Einzel-kunden, sowie mit den Vertretern, die unsere Produkte vertrieben.Ein Geschenk für mich war die Teilnahme am Theologischen Fernkurs des BDKJ, der von 1961-1963 stattfand, mit 3 Studienwochen, Lehrbrie-fen und Prüfungen. Bei den Veranstaltungen im Rahmen dieses Kurses warf schon das Konzil seine Strahlen voraus. Das Miterleben der Zeit des II. Vaticanums war faszinierend. Das Glück und die Freude zu dieser Kirche zu gehören, war unbeschreiblich. Die Texte der Dokumente und der zahlreichen Veröffentlichungen beschäftigten uns fortwährend. Mit Stolz erfüllte uns das Wir-ken unserer deutschen Kardinäle und Theologen und Papst Johannes XXIII. war hoch verehrt und geliebt!Das Konzil brachte große Veränderungen für das Leben in unserem Konvent: die Trennung von Chorfrauen und Schwestern wurde beendet, die Muttersprache erhielt Raum bei einem Teil des Chorgebets, die Konstitutionen wurden zeitge-mäß erneuert. Die Klausurvorschriften wurden revidiert, die Klausurgitter verschwanden, Spa-

ziergänge auf der Insel und zu unserem Landgut nach Mitterndorf brachten uns Bewegung in der herrlichen Natur, Ferienzeiten für die einzelnen Schwestern wurden gute Erholungsmöglichkei-ten. Die Kleidung wurde vereinfacht, der neue kleine Schleier setzte sich erst allmählich durch, Arbeitskleidung für verschiedene Tätigkeiten ist inzwischen selbstverständlich. Bei einem Besuch von Kardinal Döpfner in unserem Kloster erhielt auch das Baden im See die „oberhirtliche Geneh-migung“ mit dem Ausspruch: „Seid normal und schwimmt in eurem See!“ In den 60er-Jahren wollte mich unsere Äbtissin M. Stephania Wolf, mit dem Amt der Cellerarin betrauen. Weil ich keinerlei kaufmännische Vorbildung hatte, belegte ich einen Grundkurs für Erwachsene in Buchhaltung und BWL in der Handelsschule Sabel. Eine Beratung beim Direktor der VWA in München ergab, dass ich dort das nötige Rüstzeug erwerben könnte. So wurde ich Studentin dieser Akademie von 1967-1971 mit der Abschlussprüfung „Be-triebswirt FH“. Zunächst waren wir über 400 Hörer, nach den beiden ersten Semestern nur noch 215, Frauen nur 13, ich die einzige Klos-terfrau. Zunächst wurde ich argwöhnisch und distanziert beäugt, wurde dann aber bald für die Mithörer „unsere Schwester“.

Ein Jahr darauf erfolgte die zeitliche Profess am 18. November 1952 und am Fest Mariä Opferung, 21. November 1955, dem Patrozinium unserer Kloster-kirche, legte ich zusammen mit meiner Mitschwester M. Clara Jung die Ewige Profess ab. Kardinal Wendel stand der Feier vor und erteilte uns die Jung-frauenweihe. Der Ritus war geprägt von einer reich entfalteten Brautmystik, mit der Einladung: Veni, sponsa Christi, mit Übergabe von Schleier, Ring und Kranz als Zeichen bräutlicher Vermäh-lung. Mein Vater war tief beeindruckt und war von da an mit meinem Kloster-eintritt einverstanden. Kurze Zeit nach der Festfeier teilte mir Mutter Stephania mit, dass meine

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Diamantene Profess Jetzt, nach 37 Jahren Dienst als Cellerarin unse-rer Abtei, bewegt mich eine Fülle von Erinnerun-gen, Erfahrungen, Erlebnissen und Geschehnis-sen. Viele wichtige Entscheidungen verschiedener Größenordnung mussten getroffen und in Ver-antwortung durchgeführt werden. Nach einerAufbauphase nach dem 2. Weltkrieg mit zahlrei-chen Neu-, Umbau-, Erweiterungsbauten und wachsenden Schülerinnenzahlen zeigten sich be-reits Ende der 70er-Jahre eine rückläufige Ten-denz. Die Zahl der Mitschwestern verringerte sich (14 Jahre lang keine Profess) durch Mangel an Neueintritten. Hausintern mussten wir Aufgaben- und Arbeitsgebiete umstrukturieren. Die Likör-kellerei mit dem gesamten Vertrieb übernahm in einem Lizenzvertrag die Firma Franz Stettner & Sohn in Kolbermoor. Auf unserem Klostergut Mitterndorf wurde der gesamte Viehbestand ver-kauft, und die Felder und Wiesen an die benach-barten Bauern verpachtet. Die Firma Steinicke und die Jugendsiedlung Traunreut waren gute und zuverlässige Partner als Mieter für Gebäude und Teilflächen. Im Jahr 1983 haben wir unser Gym-nasium geschlossen und 1995 die Berufsfachschulen.Ab 1994 wurden mit Hilfe des Freundeskreisesneue Aufgaben, der veränderten Situation ent-sprechend, gesucht und gefunden. Als Cellerarin und Schriftführerin konnte ich viele Jahre die

Arbeit des Vereins mittragen. Die Schul- und In-ternatsräume wurden saniert, modernisiert und zu einem Seminarhaus umgebaut. Das ehe-malige Schwimmbad konnten wir mit großer finanzieller Unterstützung des erzbischöflichen Ordinariats zu einem Klosterladen umbauen, der zu einem Besucher-Magnet wurde. Unsere Gast-stätte, die nun ‚Klosterwirt“ heißt, ist verpachtet und versorgt die zahlreichen Seminargäste. Nach dem Rücktritt unserer Äbtissin Frau M. Domitilla Veith OSB, wählte mich der Konvent zur Priorin- Administratorin. Für 3 Jahre stand ich im Dienst der Leitung für die Gemeinschaft.In den vielen Jahren meines Ordenslebens mit seinen Freuden und Mühen durfte ich wesent-liche äußere und innere Erfahrungen machen. Das Betroffen-Sein von der Botschaft Jesu, das Kennenlernen seiner Lehre, die Auseinanderset-zung mit ihr, ihre Aneignung und Umsetzung im täglichen Leben nennt Benedikt Gottsuche. Durch Gebet und geistliche Lesung können wir unaufhörlich Kraft schöpfen für unsere Aufgabe als Glieder der Kirche. Unser Kloster will eine Schule für die praktischen Tugenden im Alltag sein, eine Gemeinschaft des gemeinsamen Erle-bens, Lernens, und Betens. Wir werden so fähigzum Austausch der Gaben nach innen und außen.

Sr. Benedikta Frick

Meinen zukünftigen Job als Cellerarin fanden sie großartig. Ich erlebte in München die sogenannten 68er-Jahre, eine von Krisen geschüttelte turbulente Zeit auch im Bereich der Kirche.Priester und Schwestern aus meiner engeren Umgebung ließen sich laisieren oder traten aus ihren Gemeinschaften aus. Die eigene Entscheidung wurde provozierend hinterfragt. Ich war inzwi-schen 39 Jahre alt. Die Zeit in München bereicherte mich mit Erfahrungen, dieich im Kloster nicht hätte machen können. Nach den Abschlussprüfungen im März 1971 kehrte ich dann gestärkt und dankbar in unser Kloster zurück, um meinen Dienst als Verwalterin zu beginnen.

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CHRONIK - Januar 2012

Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Ant- wort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt. 1Petr 3,15

Sr. Magdalena

Mutter Johanna wählt in der Weihnachtsansprache als Symbol den Apfel (Zei-chen für den Fall Adams im Paradies) gekrönt mit etwas Engelshaar (Zeichen der Erlösung in Christus). Als geistliches Wort für unsere Gemeinschaft stellt sie über das Jahr 2012 einen Kernsatz aus dem 1. Petrusbrief (s. links)

Anfang Januar verabschiedet sich Sr. Magdalena Schütz von ihrer langjähri-gen Tätigkeit als Leiterin des Klosterladens. Ihr Nachfolger wird ein weltlicher Angestellter, Herr Ludger Bitter. Mit großem Engagement widmet sich Sr. Mag-dalena nun dem Klosterarchiv und hält Kirchenführungen und Einkehrtage.

Sr. Hanna hat unsere Homepage neu gestaltet und stellt sie ins Netz. Auf ihr ist auch ein Online-Shop für die Klosterliköre zu finden. Ab Januar 2012 hat die Firma Stettner den Versand unserer Liköre übernommen.

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01.01. Jahresmotto10.01. Verabschiedung von Sr. Magdalena

aus dem Klosterladen10.01. Neugestaltung der Homepage

Neuer Online-Shop für Klosterlikör

Ludger Bitter

CHRONIK - Februar 2012

Achte also darauf, dass in dir nichtFinsternis statt Licht ist. Lk 11,35

09.02. Angestelltenfeier21.02. Faschingsfeier im Konvent26.02.-02.03.

Konventexerzitien mit Prof.Dr. Theodor Seidl, Scheyern

Prof. Dr. Seidl

Anfang Februar laden wir unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Ange-stelltenfeier ein. Wir feiern gemeinsam die Vesper im Münster, anschließend erzählt Sr. Hanna Wissenswertes über unsere Lebensform als Benediktinerin-nen. Das Beisammensein klingt mit einer gemütlichen Brotzeit beim Wirt aus.

Manchmal miteinander zu lachen und zu feiern ist für eine Gemeinschaft lebensnotwendig. Der Faschingsdienstag steht unter dem Thema: Was trägt eine Nonne bei sibirischen Temperaturen“. Einige Mitschwestern präsentieren ihr „Spitzenmodell“.

Ruhe und Einkehr genießen wir während der Konventexerzitien am Beginn der österlichen Bußzeit. Prof. Dr.Theo Seidl legt für uns Texte aus dem Alten Testament aus und präsentiert als besondere Zugabe Vertonungen der ent-sprechenden Bibelstellen.

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Unsere Mitarbeiter Bibelnachmittag mit Prof. Seidl Survival-Ausrüstung für die kalte Jahreszeit.

CHRONIK - März 2012

Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig. Lk 20,38

01.03. Heimgang von Sr. Josefa Mayer

Sr. Josefa

Josefa Mayer wurde am 3.4.1918 als 4. von 11 Kindern der Bauersfamilie Michael und Maria Mayer in Ullerting/Söchtenau geboren. Als sie 14 Jahre alt war, starb die Mutter. Von da an musste sie auf dem Bauernhof fest mithelfen. Während des 2. Weltkrieges wurden drei Brüder eingezogen, zwei sind gefallen.Im Oktober 1951 erfüllte sich ihr schon lang gehegter Wunsch, in unser Kloster ein-zutreten. Am 12.7.1952 wurde sie eingekleidet und erhielt den Namen Maria Josefa. Die Zeitliche Profess legte sie am 16.7.1954 ab, am 17.7.1957 die Ewige Profess.Schon im April 1958 übertrug ihr Mutter Stephania die Zuständigkeit für den Haus-halt in unserem Klostergut Mitterndorf. Neben der Sorge für Küche und Garten, das Pater- und Schwesternhaus, waren häufig auch Mitschwestern und Gäste zu be-treuen. Den Mitbrüdern der Abtei Metten, die in Mitterndorf als Seelsorger wirkten, gehörte Frau Josefas besondere Aufmerksamkeit. Ihr lag die Arbeit im Garten, das Schmücken der Kapelle, sowie die Obstverarbeitung sehr am Herzen. Unermüdlich schaffte sie und hatte stets ein offenes Ohr für alle, die kamen. Auch die Anliegen von Kirche und Welt hat sie als treue Beterin Gott anvertraut. Nach der Schließung des Klostergutes 1995 begleitete Frau Josefa nach 37 Jahren in Mitterndorf P. Beda Thum OSB nach Metten und betreute ihn dort, bis sie selbst der Pflege bedurfte.Im Mai 1999 holten wir Frau Josefa heim. Nach einem Oberschenkelhalsbruch 2001 war sie ganz zu pflegen. Die Zeit der Krankheit hat sie geduldig, tief gläubig und in echter Frömmigkeit angenommen. Die Übertragung unserer Gebetszeiten, das Hören von Musik, Berichte und Gespräche taten ihrem Herzen wohl. Frau Josefa durfte am Nachmittag des 1. März eingehen in die ewige Freude des Himmels.

Unsere liebe, älteste Mitschwester, Josefa (Philomena) Mayer durfte am 1.3.2012 im 94. Lebensjahr und im 58. Jahr ihrer Profess nach einer langen Krankheitszeit friedlich zu Gott heimgehen.

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P. Beda Thum OSB, Abtei Metten, mit Sr. Josefa in Mitterndorf

CHRONIK - März 2012

10.03. Verabschiedung von Alois Glück; Start der Fensteraktion

17.03. Laetare-Treffen in St. Bonifaz17.03. Benefizkonzert in Maxlrain24.03. Oblation von Frau Claudia Berger

In den März fallen Aktivitäten unseres Freundeskreises. Zum einen wird der lang-jährige Vorsitzende Herr Alois Glück verabschiedet und die Spendenaktion „Neue Fenster für die Abtei Frauenwörth“ gestartet. Zum anderen organisiert die neue Vorsitzende Frau Annemarie Biechl ein Benefizkonzert in Maxlrain zugunsten des Klosters. Sr. Hanna nimmt als Vertreterin unserer Gemeinschaft daran teil.Mutter Johanna fährt am 17.3. zum Laetare-Treffen der bayerischen Äbte und Äbtissinnen nach St. Bonifaz, München. Der Direktor der Katholischen Akademie in Bayern, Dr. Florian Schuller, referiert über das aktuelle Thema „Klöster heute – Kirchenorte zwischen Abbruch und Aufbruch“. Der Tag bietet darüber hinaus Gelegenheit zu kollegialem Austausch und geschwisterlichem Beisammensein.Durch die Oblation von Frau Claudia Berger, München, erhält unsere Obla-tengemeinschaft Zuwachs. Die Oblatinnen versuchen in ihrem Lebensumfeld ein vertieftes christliches Leben zu führen; dabei ist ihnen die Anbindung an die Abtei, die Einkehrtage, die Begegnungen, der Austausch untereinander und die ehrenamtliche Tätigkeit im Kloster eine Hilfe und Stütze.

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Alois Glück

Frau Biechl enthüllt des „Glücksfenster“, Abschiedsgeschenk vom Verein Benefizkonzert in Maxlrain Frau Berger (2.v.l.) nach ihrer Oblation

CHRONIK - April / Mai 2012

Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenom-men. Darum lebt auch in ihm! Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken! Kol 2,6.7

16.04. Vorstellung der Bilanz durch Bruder Stefan Veith OSB, Münsterschwarzach

5.-27.5. Exlibris-Ausstellung in Traunstein11.5. BKU-Tagung mit Prof. Dr. Weidenfeld

Br. Stephan

Seit einigen Jahren besucht uns im Frühjahr Br. Stefan Veith OSB aus Münster-schwarzach, um dem Konvent die Bilanz des vergangenen Jahres vorzustellen und zu erläutern. Als Steuerberater bringt er viel sachliche Kompetenz, und als Mitbruder Empathie für unsere Belange mit. Das ermöglicht uns, objektiv die Wirtschaftslage unseres Hauses zu analysieren und Neues zu lernen. Die Bilanz 2011 ist für Kloster und Betriebe recht zufriedenstellend ausgefallen.Die Deutsche Exlibris-Gesellschaft präsentiert vom 5. - 27. die Ausstellung, „Exlibris - große Kunst auf kleinen Blättern“, im Kunstraum Klosterkirche in Traunstein. Die Klosterbibliothek steuert u.a. ein Buch mit dem ältesten Exlibris (1679) der Ausstellung bei. Im Rahmen der 14. Frauenwörther Gespräche spricht Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld, Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung (CAP) und Professor für Politische Wissenchaften an der LMU München zum Thema: „Europas strategische Perspektiven - Probleme und Herausforderungen“. Gut verständlich formuliert er Visionen für eine gute Zukunft Europas.

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Prof. Weidenfeld

v.l.n.r.: P. Eberhard von Gemmingen SJ, Gerhard Lux, Michael Elsen, Prof. Weidenfeld, Jürgen HofmannExlibris Ausstellung in der Klosterkirche in Traunstein Buch aus der Klosterbibliothek

CHRONIK - Mai 2012

Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen! Spr 31,8

28.5. Ökumenischer Inseltag„Seht, ich schaffe Neues - merkt ihr es nicht?“

30.05. Goldene Profess von Sr. Caritasmit Prälat Dr. Walter Brugger

Der Ökumenische Inseltag, veranstaltet von den katholischen und evangelischen Dekanaten rund um den Chiemsee, wird zum kirchlichen Großereignis des Jahres 2012. Er wird eröffnet mit einem ökumenischen Gottesdienst bei strahlendem Wet-ter am Westufer der Insel. Anschließend sind die Besucher eingeladen zu einer Podiumsdiskussion mit Herrn Alois Glück, Präsident des ZdK, und Herrn Prof. Dr. Eckhard Nagel, Mediziner und Ethiker, zum Thema „Visionen für eine neue Kirche“. Den Tag über haben die Teilnehmer Gelegenheit, verschiedene Angebote innerhalb und außerhalb des Klosters anzunehmen (Meditation, sakralen Tanz, Kirchenfüh-rungen, Einführung in die Benediktsregel, Bibliodrama, seelsorgliches Gespräch etc.). Sr. Hanna und Sr. Franziska gestalten eine schöne Ausstellung über benediktinisches Leben in unserer Gemeinschaft. Der Tag findet seinen Abschluss mit der Vesper im Münster. Die Veranstalter können ca. 2000 Besucher begrüßen.Ende Mai eröffnet Frau Caritas mit der Feier ihrer Goldenen Profess den Reigen der heurigen Ordensjubiläen in unserem Konvent. Mit viel innerer Freude verbringt sieden Tag zusammen mit ihren Gästen, Prälat Walter Brugger und Frau Gunda Lang.

Sr. Caritas

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Dekan Fink und Dekanin Wirth beim Freiluft-Festgottesdienst am Ufer Ehepaar Glück besucht die Bilderausstellung Sr. Caritas mit ihren Gästen

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CHRONIK - Juni / Juli 2012

Und doch hat er sich nicht unbezeugt gelas-sen: Er tat Gutes, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten; mit Nahrung und mit Freude erfüllte er euer Herz. Apg 14,17

23.06. Jahresversammlung des Freundeskreises30.06. Besuch von Prof. Dopsch mit Studenten15.07. Irmengardfest mit Kardinal Wetter27.-31.7. 65. Begegnungstagung für Beraterin-

nen und Lehrkräfte der Fachbereiche Ernährung und Haushaltsleistungender bayerischen Landwirtschaft („Deppisch-Kurs“)

Heinz Dopsch

Ende Juni besucht Prof. Dr. Heinz Dopsch, Mitautor der Monographie „Kloster Frauenchiemsee“, die Abtei mit einer Gruppe von Mitarbeitern des Instituts für Alte Geschichte der Universität Salzburg zu einer Führung und zur Besichtigung der Torhalle. In anregendem Gespräch erfährt Mutter Johanna von den Wissen-schaftlern neue Details über die geschichtliche Frühzeit der Klöster und den Status der Äbtissinnen. Mit Freude begrüßen wir als Zelebranten und Festprediger Herrn Kardinal Friedrich Wetter zum Irmengardfest. Schon als Erzbischof von München und Freising ist er innerlich mit der Fraueninsel immer verbunden gewesen. Gefragt nach seinem Wunsch für das Erzbistum, antwortet Kardinal Wetter: „Die Menschen brauchen mehr innere Heimat!“ Diese Sorge wollen wir in unser fürbittendes Gebet nehmen. Die Capella Vocale, Prien, unter der Leitung von Herrn Rainer Schütz bringt die Missa l‘anno santo von Georg Ratzinger zur Aufführung.Der „Deppisch-Kurs“ trifft sich heuer zu seiner 65. Begegnungstagung. Wir danken für die langjährige Treue und Verbundenheit zu unserem Haus.

Kardinal Wetter

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Kardinal Wetter und Pfarrer Kronast beim Einzug in die Kirche Herr Schütz begrüßt Kardinal Wetter im Klosterhof Mitschwestern im Klosterhof

Keiner von uns ist allein groß geworden.Jemand hat sich niedergebeugt, um uns zu helfen. (Thurgood Marshall)

„Irmele - unser Sozialprojekt des Sommers“!

Am Dienstag nach dem Irmengardfest begab ich mich zeitig in die Stauden-beete des Bauerngartens um mich der Pflanzen anzunehmen, die nach dem Dauerregen des Vortages schwer darniederlagen. Bald hörte ich vom Kloster-wirt her aufgeregte Stimmen.

Ich unterdrückte meine aufkommende Neugier und blieb bei der Arbeit, denn schließlich meldete der Wetterdienst neue und ergiebige Regenfälle. Durch das Stimmengewirr hindurch erklang die sonore Bärenstimme unseres Steg-wartes Michi. Es ging um zwei noch sehr kleine Wildenten ohne Mutti.Ich hielt mich stad, und als die sonore Stimme bald lautstark erklärte, das Ganze sei eine Angelegenheit für die Frau Katharina, verbarg ich mich spon-tan im Pflanzendickicht – ahnte ich doch dunkel, was da auf mich zukommen könnte. Doch Michi marschierte auf die Klosterpforte zu; es gab kein Entrin-nen. Auf mein Rufen hin kam er freudestrahlend zurück und wies auf die klei-nen Entchen, die jammernd nach der Mutti riefen. Nun wurden sie eingefan-gen - unterstützt von unserem neuen Hausarzt Herrn Dr. Pusch - mir freudig mit guten Wünschen über den Gartenzaun gereicht, und ich war wider Willen wieder einmal Entenmutti.

Mittlerweile kam Frau Ruth hinzu, und auch sie zeigte sich wenig begeistert über den neuen Zuwachs, wussten wir doch beide um die Mühsal der Auf-zucht. Dennoch beschlossen wir die Annahme der augenscheinlichen Vollwaisen. Inzwischen eilte Michi noch einmal mit seinem Frühstücksei herbei, die Köchin, Frau Ruth, hackte dazu Brennnesselblätter klein, und es gab das erste Menü.

Wir bauten zunächst ein Schutzgehege, denn schließlich konnten wir nicht ständig um die Wege sein. Am anderen Tag starb eines der Geschwister, trotz aller Bemühungen und unter Rotlicht. Und wieder die Trauer. 35

Danach nahmen wir das inzwischen „Irmele“ genannte Entlein mit in den Kreuzgarten, da wir es dort ohne Gefahr frei laufen lassen konnten.

Das war eine glückliche Entscheidung, da dort immer wieder Mitschwestern waren, und Irmele so im Schutz der Klausur und unter den Kutten der Ordensfrauen prächtig und behütet heranwuchs. Allerdings konnte sie „nervtötend“ schreien, wenn sie sich allein fühlte. Lupinchen, unsere Hasen-Monsterbacke, genügte ihr in keinster Weise als Gesellschaftsdame.

In der zweiten Woche startete dann das Abenteuer Chiemsee. Eine Wildente gehört ins Wasser, logisch, so dachten wir. Frau Ruth stieg tapfer in den Badeanzug (die Wassertemperaturen ließen zu wünschen übrig), und so zogen wir los. Irmele, wie stets einem Hundl gleich, hinter uns her bis zum Seeufer. Doch keineswegs stürmte sie nun begeistert in die Fluten, offensichtlich fürchtete sie sich. Frau Ruth trug sie behutsam ins kühle Nass, doch sogleich erklomm sie ängstlich deren Schulter, um von dort aus den großen See kennen zu lernen.

Wenn Frau Ruth sie sanft von der Schulter streifte, sie in Händen hielt oder mit ihr spielte war noch alles ok. Wehe aber, sie tauchte unter, dann war die Panik perfekt, und Irmele hatte nur noch das rettende Ufer im Sinn.

Nach dem Abenteuer eilte sie glücklich zu ihren Wasserschüsseln im Kreuzgarten und erholte sich unter dem schützenden Skapulier von Frau Caritas.

Wir dachten damals noch, dass sich das schon geben würde. Doch keineswegs, es wurde schlimmer! Der letzte Badeausflug ging so daneben, dass wir es fortan ließen.

Inzwischen lebt Irmele gegenüber dem Klosteranger am Ostufer. Sie kommt regelmäßig zu Besuch, hilft bei der Gartenarbeit und nimmt gerne ein zusätzliches Frühstück oder auch ein Nachtmahl ein. Sie fliegt wie der Teufel, aber im Wasser hält sie sich in Ufernä-he. Was haben wir nur falsch gemacht ...? Sr. Katharina Heisterkamp36

CHRONIK - August 2012

Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt, hast mir das Trauergewand ausgezogenund mich mit Freude umgürtet. Ps 30,12

08.08. Richtfest in Mitterndorf (s.S. 38)10.08. Feier zum 75. Geburtstag von Pfarrer

Konrad Kronast

Pfarrer Kronast

Am 8. August lädt die Björn Schulz Stiftung zum Richtfest für den zweiten Bau-abschnitt auf den Irmengardhof nach Mitterndorf ein. Das ehemalige „Paterhaus“ des Klostergutes wird in Appartements für pflegebedürftige Kinder umgebaut.

Nach langjähriger Tätigkeit als Pfarrer von Übersee und Dekan übernimmt Konrad Kronast ab September 2012 als Ruhestandspfarrer die Kuratie Frau-enchiemsee und die Abtei Frauenwörth. In dem Jahr seiner Administration auf der Insel haben ihn die Insulaner bereits schätzen gelernt und lieb gewonnen. Diese Wertschätzung drücken Pfarrgemeinde und Konvent durch ein kleines Fest anlässlich seines 75. Geburtstags aus. Nach der Vesper im Münster überbringen Äbtissin Johanna Mayer, Bürgermeister Georg Huber, Herr Josef Austermayer von der Schlösserverwaltung, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Andrea Klampfleuthner und Kirchenpflegerin Bärbel Wieland Glückwünsche und Geschenke. Der Jubilar freut sich über die vielen guten Wünsche und verspricht, den Insulanern ein guter Seelsorger zu sein.

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Fröhliche Brotzeit vor dem Mesnerhaus Herr Holmer Lex, Mutter Johanna und Pfarrer Kronast Gratulation zum 75. Geburtstag

CHRONIK - September 2012

Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke. Neh 8,10

01.09. Kirchweihe 1230 JahreSilberprofess von Sr. Scholasticamit P. Aloys Liesenfeld SJ, München

14.09. Ewige Profess von Sr. Agnes mit Abt Dr. Johannes Eckert OSB,Abtei Sankt Bonifaz, München

15.09. Fest der Freunde in Mitterndorf

Mit der Feierlichen Profess am Fest Kreuzerhöhung wird Sr. Agnes endgültig in den Konvent aufgenommen. Seit einiger Zeit ist sie bereits als Gastschwester im Haus Scholastica tätig. Hilfreich für diesen Dienst wird ihr die Ausbildung zur Geistlichen Begleiterin im Europakloster Gut Aich sein, die sie im November abschließt. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen in ihrer Heimatpfarrei in Hamburg, wird Sr. Agnes darüber hinaus ab Oktober als Seelsorgehelferin in der Pfarrei mitarbeiten.Mutter Johanna nimmt am 15. September als Vertreterin unserer Gemeinschaft am Fest der Freunde der ersten Stunde im Irmengardhof in Mitterndorf teil. Auf liebenswürdige Weise bedankt sich Herr Jürgen Schulz beim Konvent, allen Institutionen und privaten Spendern, bei den anwesenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die mithelfen, das Klostergut in ein Urlaubshaus für Familien mit behinderten Kindern umzubauen. Durch kurze Referate und bei Hausführungen werden die Besucher mit der Arbeit am Irmengardhof vertraut gemacht. Ein feines Musikprogramm und ein gutes Essen runden das gelungene Fest ab.

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Blümchen und Beppo, die Stars des Streichelzoos Der Irmengard-Hof vor Beginn der 2. Bauphase Herr Schulz beim Richtfest auf dem Baugerüst

CHRONIK - Oktober 2012

Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott Gefallen. Hebr 13,16

04.10. 1. Profess von Sr. Franziska mit Inselpfarrer Konrad Kronast

11.10. Tod des Insulaners Hans Moser20.10. Silberprofess von Sr. Katharina

mit Pater Fabian Conrad SVD, St. Wendel 22.-24.10. Föderationskapitel in der Abtei Tettenweis

Hans Moser

Nach zweijähriger Probezeit tritt Sr. Katharina Baumann aus der Abtei Tettenweis durch die Übertragung der Stabilität in unsere Gemeinschaft über. Am 20.10. feiert sie im Münster ihr Silbernes Professjubiläum. In den vergangenen Jahren haben wir Sr. Katharina als eine handwerklich sehr begabte, praktische Ordensfrau mit wei-tem Herzen und wohltuender Menschenfreundlichkeit kennen und schätzen gelernt. Mutter Johanna und Sr. Hanna nehmen am Föderationskapitel der bayerischen Benediktinerinnenabteien in Tettenweis teil. Zur Moderatrix für die nächste dreijäh-rige Amtsperiode wird Mutter Johanna gewählt. Die Überarbeitung der gemein-samen Konstitutionen bildet den Schwerpunkt der Tagung. Neben der Beschäfti-gung mit Sachfragen sind bei diesen Treffen Begegnung und Austausch mit den Mitschwestern der anderen Klöster immer bereichernd und wohltuend. Die Insulaner trauern um Herrn Hans Moser, der am 11.10. unerwartet aus dem Leben geschieden ist. Herr Moser war jahrelang im Bauhof der Inselgemeinde tätig und leistete auch dem Kloster wertvolle Hilfe. Unser Beileid gilt seiner Frau Marianne (langjährige Mitarbeiterin in der Klosterküche) und seinen Kindern.

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Mutter Johanna, Sr. Katharina und Pater Fabian SVD im Kreuzgarten Arbeitssitzung während des Föderationskapitels Die Äbtissinnen und Delegierten des Kapitels

Festtafel beim Klosterwir t

CHRONIK - November 2012

Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch. Lk 17,21

02.11. Vorstands- u. Beiratssitzung in Mitterndorf18.11. Diamantprofess Sr. Clara u. Sr. Benedikta

mit Abt Barnabas Bögle OSB, Abtei Ettal

Anfang November trifft sich Vorstand und Beirat des Freundeskreises zur Besichtigung des leerstehenden Schulhauses in Mitterndorf. Daran schließt sich eine Gesprächs-runde im Säulensaal des Irmengard-Hofs an. Es werden Ideen über Verwendungs-möglichkeiten des Gebäudes gesammelt. Frau Bos von der Björn-Schulz-Stiftung gibt einen kurzen Überblick über die Stiftung und die Arbeit im Irmengard-Hof.

Am 18. November feiern Sr.Clara und Sr. Benedikta ihre diamantene Profess mit ei-nem feierlichen Gottesdienst im Münster, dem Abt Bar-nabas Bögle OSB, Ettal, vor-steht. Herr Weyerer und sei-ne Schola begleiten die Messe mit Choralgesang.

Vorstands- und Beiratssitzung am 2.11. im Irmengard-Hof Das leerstehende Schulgebäude Austausch vor dem Schulgebäude

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CHRONIK - November / Dezember 2012

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Joh 1,4

ab 25.11.Diözesanausstellung in Freising26.11. Tagung in der Abtei St. Walburg in

Eichstätt08.12. Goldene Profess v. Sr. Petra u. Sr. Veronika

mit P. Korbinian Birnbichler OSB,Abtei Sankt Peter, Salzburg

11.12. Tassilo-Gedenktag mit dem Bayernbund

Heilige Maria

Bei der Sonderausstellung „Seelenkind - Verehrt, verwöhnt, verklärt: - Das Jesuskind in Bayerns Frauenklöstern“ im Diözesanmuseum am Domberg in Freising wird die Skulpturengruppe „Heiliger Wandel“ aus unserem Kloster zu sehen sein. Das Kunstwerk stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und dürfte aus dem Künstlerkreis um Georg Petel stammen.

Am 26.11. sind Äbte und Äbtissinnen, Cellerare und Cellerarinnen in der Abtei St. Walburg in Eichstätt zu einer Tagung über die Problematik der von den deutschen Bischöfen erlassenen Grundordnung zum Arbeitsrecht eingeladen. Mutter Johanna und Frau Elisabeth nehmen daran teil.

Zum Gedenktag des Bayernherzogs Tassilo III., dem 1. Stifter unserer Abtei, feiern wir gemeinsam mit dem Bayernbund - Rosenheim die Vesper im Münster. Die Mitglieder des Bayernbundes sind uns seit Jahren freundschaft-lich verbunden. Sie beteiligen sich mit einer Fensterspende an der Aktion des Freundeskreises: „Ein Fenster für Frauenwörth“.

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Plakat zur Sonderausstellung im Diözesanmuseum in Freising „Heiliger Wandel“ in der Abtei Vorst. des Bayernbundes mit Vorsitzendem Herrn Glas (r.)

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ÖKONOMIE - Bericht der Cellerarin

ABENTEUER BAUSTELLE - Oh, sie bauen … !!!

OSB - Diese Abkürzung verweist auf unsere Ordenszugehörigkeit: Ordo Sancti Benedicti (Orden des heiligen Benedikt). Es gibt aber auch eine „weltliche“ Fassung: Oh, Sie Bauen! Und das geschah in diesem Jahr!

Das Hagelunwetter am 22.6.2011 hatte uns mitder Frage eines Fensteraustausches an der West-seite konfrontiert. Auch das Thema „Energetische Sanierung“ sollte aktiv angegangen werden.

So rückte am 16. Januar ein Team von 6 Per-sonen von der Joseph-Stiftung aus Bamberg unter der Leitung von Frau Michaela Meyer an, um eine energetische Bestandsanalyse vorzunehmen.

Die Joseph-Stiftung betreut, verwaltet und saniert Liegenschaften von Einrichtun-gen der katholischen Kirche aber auch von Privatpersonen. Sie beurteilt und bewer-tet u.a. im Auftrag von Gemeinden etc. die Substanz ihrer baulichen Anlagen.

Für unser Kerngebäude, Haus Benedikt, das sogenannte „Quadrum“, wurden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

• Austausch der Fenster an der Westfassade (Wetterseite)• Austausch der Fenster an der Ostfassade (kalte Ostwinde)• Dämmung des Dachbereichs an der Ostseite (Mansarden und Dachspitz)• Dämmung der obersten Geschossdecken im Süden und Westen (Wohnbereich

des Konvents).

Sr. Elisabeth

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Westfassade Ostfassade - Haus Benedikt Mansarden und Dachspitz - Haus Benedikt Oberste Geschossdecke - Haus Benedikt

ÖKONOMIE - Bericht der Cellerarin

Wir begannen mit den Fenstern an der Westseite. Dies ist der Wohnbereich von uns Schwestern. Die Fenster wurden in den 1980er Jahren eingebaut.

Es handelte sich um denkmalgerechte Kreuz-stockfenster, die jedoch der extremen Witterungs-situation nicht gewachsen waren. Man hatte damals die Altstöcke im Bauwerk belassen und die neuen Fensterstöcke darüber gestülpt. Beim Ausbau wurde der marode Zustand vieler Stöcke und Fenster erst richtig sichtbar. Dies bestätigte uns in unserer Entscheidung für einen Fensteraustausch.

Am 23. April begannen wir mit dem Gerüstauf-bau, Anfang Juni hatten wir über 50 schöne neue Galgenfenster an unserer Westfassade!

Mit Hilfe zahlreicher Spender, die sich bisher an der Spendenaktion „Ein Fenster für Frauenwörth“ beteiligten, konnten die neuen, soliden, schlagregenfesten, aber auch von ihrer Form her schönen Manufakturfenster zügig eingebaut werden.

Zeitgleich wurden etliche Zellen durch Anstriche, neue Heizkörper und Fußböden ver-schönert. So hat die Westseite unseres Klausurtraktes fast so etwas wie eine General-sanierung erhalten, an der wir uns jetzt hoffentlich viele Jahrzehnte erfreuen können.

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Baugerüst an der Westfassade Vorarbeiten für die neue Fensterrahmensetzung „unsere Männer“ legen mit Hand an neu eingebautes Fenster

das gestiftete „Glücks“-Fenster

ÖKONOMIE - Bericht der Cellerarin

Im Herbst ging es dann weiter mit der Ostseite, Haus Benedikt. Folgende Arbeiten standen an:

• Austausch der Dachdeckung• Dämmen des Dachspitzes• Dämmen der Außenwände der Mansarden im

3. Obergeschoss samt Gaubenaustausch• Austausch aller Fenster in diesem Bereich.

Es begann am 3. September mit der Baustellen-einrichtung. Geradezu abenteuerlich war das He-ranschaffen des Krans. Diesem musste zunächst eine Durchfahrt durch unser Posttor ermöglicht werden. Nachdem der Bogen mit viel Mühe abgenommen war, ergab sich die spannende Frage: Klappt es oder klappt es nicht? ... Es klappte!

Es war buchstäblich Millimeterarbeit. Der Sattelschlepper hatte große Mühe, den tonnen-schweren Koloss auf dem leicht ansteigenden und mit Rollsplitt versehenen Weg vorwärts zu bewegen. Ein LKW musste von hinten zusätzli-che Anschubhilfe leisten. Gleichzeitig erfolgte der Gerüstaufbau und dann ging es an die Arbeit.

Die Dachdecker nahmen die alte Deckung ab, brachten eine Spezialfolie auf und deckten das Dach und die Gauben neu mit Betonfaserplatten.

Anlieferung des Baukrans

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Nadelöhr am Posttor Gerüstaufbau neue Betonfaserplatten für das Dach Innendämmung des Dachspitzes

ÖKONOMIE - Bericht der Cellerarin

Im Dachspitz wurde die Heraklitverkleidung entfernt, alte Leitungen und Heizungen zu-rückgebaut und der gesamte Bereich von innen gedämmt.

Im Bereich der Mansardenzimmer boten sich nach Öffnen des Daches und des Gaubenbe-reiches Bilder, die uns nur zu sehr in unserer Entscheidung, diesen Bereich zu dämmen, bestä-tigten.

Interessant war auch, was sich in den Abseiten fand aus Internatszeiten …

Die alten Gauben wurden abgenommen und durch bereits gedämmte Fertiggauben ersetzt.

alte Dachgaube wird abgehoben

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der entkernte Dachspitz alte Leitungen werden zurückgebaut völlig ungedämmte Zwischenräume Internatsspuren in den Abseiten

... und abtransportier t neue Dachgaube schwebt heran ... und wird eingesetzt

ÖKONOMIE - Bericht der Cellerarin

Der große Raum zwischen Dachfläche und Zimmerwand musste in mühevoller Kleinarbeit gedämmt werden.

Geradezu wie am Schnürchen verlief der inzwi-schen erprobte Austausch der Fenster.

Ganz wichtig: Immer wieder Lagebesprechun-gen - auch auf „höchster Ebene“.

Und so arbeiteten wir uns vor, bis es Anfang No-vember an die Wiederherstellung der Zimmer innen ging.

Sr. Elisabeth und Herr Birner bei einer Lagebesprechung hoch oben über den Dächern von Haus Benedikt auf der Transportplattform des Baugerüsts

Sr. Birgitta, unsere Hausmeisterin, Herr Birner und Frau Scheck, Chefin der Baufirma, begutachten die Arbeiten in den Mansardenzimmern.

Dämmung der Dachflächen und der Zwischenräume zu den Zimmern Einsetzen der neuen Fenster Wiederherstellung der Gästezimmer

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Architekt Birner

ÖKONOMIE - Bericht der Cellerarin

Im Zuge unserer Bauarbeiten wurde uns klar, wie dringend die energetische Sanierung ist.

Da im Haus Tassilo eine ähnliche Situation vorliegt, wollen wir damit nach Ostern 2013 weitermachen. Die Kosten werden auf ca. 1 Million Euro beziffert.Der Kran wird bei uns überwintern und viele planerische Vorlaufarbeiten können wir von der jetzigen Baustelle übernehmen.

Es warten also noch viele Aufgaben auf uns. Wir hoffen weiterhin auf großzügige finanzielle Unterstützung. So wird es uns möglich, immer wieder wichtige Schritte zur Erhaltung unseres Klosters zu tun.

Blick vom 3. Geschoss (Mansarden) auf Haus Tassilo Blick vom Klosterhof auf Haus Tassilo

Sonnenaufgang vom Baugerüst

Blick vom Dach Haus Benedikt auf Haus Tassilo

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ÖKONOMIE - Bericht der Cellerarin

Zahlreiche Wohltäter haben sich bisher an der Aktion des Freundeskreises „Ein Fenster für Frauenwörth“ beteiligt und gespendet. Etliche davon sind „Fensterpaten“ für ein neues Fenster auf der Westseite geworden. Diese Fenster wur-den mit einer Stifterplakette versehen.

Diese sehr erfolgreiche Aktion läuft weiter. Auf un-serer Webseite können Sie direkt online spenden und/oder Fensterpate werden. Schauen Sie doch einfach einmal vorbei: www.frauenwoerth.de/start/freundeskreis/spendenvariante-a

DANK

Viele Menschen haben uns bei all diesen Maßnahmen unterstützt. Voll Dankbar-keit möchten wir ihnen ein herzliches „Vergelt’s Gott!“ sagen für die uneigen-nützige Hilfsbereitschaft und die Freude, die Sie uns damit bereitet haben.Da sind zum einen die direkt am Bau Tätigen zu nennen:

• Herr Architekt Helmut Birner, Unterwössen• Firma Bodenstein (Spengler), Marquartstein• Firma Dandl (Fenster), Fridolfing• Firma Elektro-Fritz (Elektroinstallateur), Rimsting• Firma Hainz (Trockenbau), Rimsting• Firma Frommwieser (Bau und Zimmerei), Rimsting• Firma Kraft (Dachdecker), Traunstein• Firma Mair (Einblasdämmung), Rosenheim• Firma Scheck (Bau), Prien• Firma Schupfner (Sanitär und Heizung), Tittmoning• Firma Zellerhoff (Malerbetrieb), Bayerisch Gmain

Vom Bayerischen Amt für Denkmalpflege erhielten wir einen Zuschuss von 10.000 €.

Der Freundeskreis unterstützte die Baumaßnahmen mit einer Spende von 70.000 €. In diesem Betrag sind 15.000 € von der Kulturstiftung des Landkreises Rosenheim enthalten, die uns Landrat Josef Neiderhell vermittelte.

Wählen Sie auf dieser Webseite einfach ein noch freies Fenster aus ...

Sonnenaufgang vom Baugerüst

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AUS DEM FREUNDESKREIS

Die Arbeit von Vorstand und Beirat 2012

17.02. Vorstandssitzung in Prien10.03. Verabschiedung von Alois Glück 12.05. Vorstandssitzung u. Beiratssitzung 23.07. Treffen „Team Öffentlichkeitsarbeit“ (TÖF)

Das „TÖF“ (Sr. Hanna Fahle, Monika Wrba, Wolf- gang Berka, Christian Glas, Monica Faber-Didczuhn, Korbinian Obermayer, Franz Mayer) versteht sich als das Kommunikationsorgan des Freundeskreises zur Ideenfindung und deren Umsetzung. Es arbeitet Vorstand und Beirat zu und berät und unterstützt die Abtei in ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

09.10. Treffen des TÖF02.11. Vorstands- u. Beiratssitzung in Mitterndorf14.11. Treffen des TÖF

Mitgliederversammlung

Bericht über die Jahresversammlung am 23. Juni 2012 in der Aula: Der Freundeskreis der Abtei Frauenwörth erfreut sich einer guten Entwick-lung. Überzeugend waren bei der Mitgliederversammlung in der Aula des Klosters die Informationen des Konvents und die Zahlen des Schatzmeisters.

Der Konvent des Klosters besteht, wie Äbtissin Johanna Mayer informierte, derzeit aus 23 Schwestern, 19 mit Ewiger Profess, zwei Novizinnen, eine zeitli-che Professe und eine Schwester im Übertritt. Erfolgreich laufen die Semina-re, die nach der Schließung des Schulbetriebes vor einigen Jahren als neues wirtschaftliches Standbein aufgebaut worden sind.

Waren es in den ersten Jahren der Seminarzeit 52 Gästegruppen, so konnten im Vorjahr mit 560 Seminaren rund 23.000 Übernachtungen erzielt werden. Wie Schwester Scholastica als Seminarleiterin berichtete, mussten im Vorjahr 130 Seminar-Anfragen aus Kapazitätsgründen leider abgesagt werden.

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Informationsmaterial für die Mitglieder des Freundeskreises Klaus Stöttner, Äbtissin Johanna, Annemarie Biechl Hochschulseminar mit Gruppenarbeit in der Aula

AUS DEM FREUNDESKREIS

Unter den Tagungsteilnehmern waren u. a. Gäs-te aus Oakland/Neuseeland, aus Ecuador sowie eine Ärzte-Gruppe vom Mont-Everest-Basis-Camp. Des Weiteren gehörten eine Osteopathie- Gruppe mit weltweit anerkannten Experten und jüngst eine Gruppe mit 160 Mathematik-Fachleuten aus 50 Ländern zu den Gästen auf der Insel. Im Sommer wird eine Gruppe mit NASA-Robotikern im Kloster erwartet. Mit all dem leistet die Abtei einen wichtigen Bei-trag zur Völkerverständigung und zum Dialog der Religionen untereinander.

Schatzmeister Martin Weichselgartner freute sich, dass im Vorjahr trotz vieler Aufgaben vom Förderverein 40.000 Euro für bauliche Verbesserun-gen an das Kloster überwiesen werden konnten.

Marquart Ensemble

Unmittelbar vor der Jahresversammlung entschloss sich der Beirat des Förder-vereins aufgrund der guten Finanz- und Spenden-Situation, nicht zuletzt auch wegen der erfolgreich angelaufenen „Fensteraktion“, weitere 70.000 Euro für Baumaßnahmen, insbesondere zur Erneuerung von Fenstern, zur Verfü-gung zu stellen.

Vorsitzende Annemarie Biechl dankte ob dieser erfreulichen Entwicklung und sagte, dass die Mitgliederwerbung und die bislang sehr erfolgreiche „Fensterak-tion“ weitergehe. Die „Fensteraktion“ begann mit einem „Glücks-Fenster“ für den Ehrenvorsitzenden Alois Glück und sie sieht vor, dass Spender als Fensterpa-te ihr „eigenes“ Fenster erhalten, durch das sie dann symbolisch schauen können. Ein weiteres Anliegen des Freundeskreises ist eine schnellere Internet-Verbindung für die Insel.

Die musikalische Gestaltung der Jahresversammlung übernahm das Marquart Ensemble aus Marquartstein.

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Einbau neuer Fenster Mathematische Formel für die Funktion eines Roboters Alois Glück blickt durch sein „Glücks-Fenster“

HELFEN SIE MIT! JEDE SPENDE IST UNS WILLKOMMEN!

Ihre Spende für„Die kalten Dächer der Abtei Frauenwörth - Haus Tassilo“

oder ...

Ihre Spende für„Ein Fenster für Frauenwörth“(Mit einer Spende ab 1000 Euro können Sie Fensterpate/patin werden!)

1/09 Ab EUR 200 Spendenbescheinigung Ja/Nein

Schreibmaschine:normale Schreibweise!Handschrift:Blockschrift in GROSSBUCHSTABEN

und dabei Kästchen beachten!

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Benediktinerinnen-Abtei Frauenwoerth, Frauenchiemsee

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Spende biszu EUR 200 als Spendenbeleg gueltig

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Sr. Katharina, unsere Schreinerin, packt tatkräftig mit an.

LIGA MünchenBLZ 750 903 00Kto-Nr. 850

54Wir wünschen allen unseren LeserInnen

eine gesegnete Weihnachtszeit!

TERMINE 2013

FrauenwörtherGespräche5. Juli 2013

Jahresversammlung des Freundeskreises15. Juni 2013

Irmengardfest14. Juli 2013

Krippenzeiten:Geburt Christi:24.12.2012 - 5.1.2013

Huldigung der Heiligen Drei Könige: 6.1.2013 - 13.1.2013(14. / 15.01.: Umbau der Krippe; es ist kein Besuch möglich!)

Hochzeit zu Kana: 16.1.2013 - 10.2.2013

Heuer spielen sie wieder auf zur Hochzeit zu Kana, unsere reizenden „Bandisti“.Sie verschönen das Fest der Liebe. Und weil es um die Liebe geht, ist Jesus mit seiner Mutter und den ersten Jüngern zu Gast.

Weil es um die Liebe geht, wirkt er sein erstes Zeichen. Der Wein, das Getränk der Freude und Zusage Gottes,geht nicht aus, und seine Jünger glaubten an ihn. …

Dargestellte Frohbotschaftvom 16. Januar – 10. Februar 2013durch die Krippenfigurender Abtei Frauenwörth im Chiemsee

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Benediktinerinnen-Abtei Frauenwörth im Chiemsee . 83256 Frauenchiemsee . Tel.: 08054/9070 . Fax: 08054/7967 . www.Frauenwoerth.de

„Professions-Brief“ (Professurkunde) einer Mitschwester von 1797 - Klosterarchiv