Greenpeace Pestizide Am Limit
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Pe
stizid
e
Pestizide am LimitDer Anstieg der in Deutschland in
pflanzlichen Lebensmitteln erlaubten
Pestizidrckstnde seit 1999
Analyse und Bewertung
Studie im Auftrag von Greenpeace e.V.
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Herausgeber: Greenpeace e.V., Groe Elbstrae 39, 22767 Hamburg, Tel: 040/30618-0, Fax: 040/30618-100; V.i.S.d.P.: Manfred Krautter; Politische Vertretung
Berlin, Marienstr. 19-20, 10117 Berlin; Email: [email protected]; www.greenpeace.de; Autor: Dipl.-Biol. Wolfgang Reuter, Fachtoxikologe, Freiburg; Titel-
fotos: C. Piecha, A. Kirchhof, M. Wendler alle Greenpeace; Druck: edp, Virchowstr. 12, 22767 Hamburg; Auflage: 500 Exemplare; Stand: 9/2004; gedruckt
auf 100% Recyclingpapier
Autor:
Dipl.-Biol. Wolfgang Reuter
Fachtoxikologe
Freiburg, den 02.09.2004
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel
1 Zusammenfassung2 Summary3 Das Verfahren zur Festlegung von Rckstands-Hchstmenge3.1 Ablauf des Verfahrens3.2 Rechtlicher Rahmen4 Bewertung der Festlegung der Hchstwerte4.1 Wahrscheinlichkeitsrechnungen statt Sicherheiten4.2 Mehrfachbelastung durch Pestizide4.3 Kinder4.4 Toxizittsuntersuchungen4.5 Metaboliten4.6 (Un-) Sicherheitsfaktor4.7 Verfahren zur Festlegung
5 Die Pestizid-Hchstmengen steigen 5.1 Die strksten Hchstwert-Vernderungen
5.1.1 Betroffene Lebensmittel 5.1.2 Betroffene Pestizide 5.1.3 Die Top Ten der strksten Vernderungen 5.2 Mehr Pestizide im Essen 5.3 Ursachen der Hchstwertvernderungen
6 Gesundheits- und Verbraucherschutz 6.1 Belastungen von Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs 6.2 Zunehmende Hchstmengenberschreitungen
6.3 Zunehmende Mehrfachbelastung 6.4 Erkrankungen 6.5 Das Vorsorgeprinzip
7 Fazit und Empfehlungen
8 Literatur
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1 Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie werden die nderungen der zulssigen Hch
in pflanzlichen Erzeugnissen in Deutschland in den letzten fnf Jahren
sequenzen fr die Konsumenten durch die vernderte zulssige Aufna
sowie die resultierenden, mglichen gesundheitlichen Folgen werden da
Erlaubte Pestizidrckstnde in deutschen Lebensmitteln wurden m
Die nach den geltenden Hchstmengenverordnungen zulssigen Hch
zidrckstnde in pflanzlichen Lebensmitteln sind in Deutschland zwisc
erheblich und zum Teil mehrfach jhrlich verndert worden. Gegenbe
fektiv 1132 Hchstwerte verndert worden, 59% davon waren Erhhung
kungen.
Bei den Erhhungen handelt es sich in neun von zehn Fllen um d
Hchstwerte fr bestimmte Erzeugnisse und in einem von zehn Fllen
stehender Werte. Die Anhebungen sind zum Teil extrem: Faktoren vo
bis Tausend sind keine Seltenheit, eine Erhhung um das 5000fac
Clorthalonil in Hopfen bildet das Maximum. Diese Erhhungen wurde
wirkstoffen vorgenommen, die gesundheitlich bedenklich sind. Die Anz
stoffe, fr die Hchstmengen festgesetzt sind, ist mit aktuell 488 geg
leicht gestiegen.
Strkere und hufigere Grenzwertanhebungen unter neuem Verbrau
Die Politik der Grenzwertanhebung hat sich durch die Einrichtung des V
ums im Jahr 2001 nicht verbessert im Gegenteil: In den Jahren 200
wesentlich mehr Hchstwerte angehoben als abgesenkt. Im Jahr 2003
werte angehoben - mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2000 mit 177 A
Es gab nicht nur mehr Grenzwertanhebungen als -absenkungen. Wenn
gen kam, wurden die Grenzwerte insgesamt deutlich strker angehobe
Schnitt wurden die Werte bei den Erhhungen um das 54fache herauf
Verschrfungen um das 30fache reduziert. Die strksten Erhhungen (S
de) wurden bei Hopfen (um das 10.042-fache), Strauchbeerenobst (
fach) teehnlichen Erzeugnissen (Kamille Hagebutte u 1166-fa
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Beispiel Bananen: Verbraucher mssen jhrlich 0,3 Gramm Pestizid
Den deutschen Verbrauchern werden in pflanzlichen Lebensmitteln deutan Pestiziden zugemutet als noch im Jahr 1999. Allein fr Bananen
Anhebungen eine zulssige Mehrbelastung der KonsumentInnen von
Milligramm Pestiziden pro Jahr, bei Tomaten von 112 Milligramm und
Milligramm zur Folge.
Grenzwertanhebungen auch bei gefhrlichen Pestiziden
Unter den zehn Pestiziden, bei denen die Grenzwerte am strksten hehaben acht besonders kritische Eigenschaften und ein gesundheitsgef
(Chlorthalonil, Azoxystrobin, Thiabendazol, Captan/Folpet, Cyfluthrin, Ip
Clofentezin). Diese Pestizide knnen z.T. Krebs auslsen, das Hormon-
system schdigen, Wasserorganismen gefhrden oder das Grundwasse
ber Ausnahmegenehmigungen (Allgemeinverfgungen), die auf Antr
eines EU-Mitgliedsstaates erteilt werden knnen, werden in DeutschlHchstmengen angehoben. Die Anzahl und die Hhe dieser Anhebung
an. Die Initiatoren und die Anlsse fr die Anhebung von Hchstwerten
ziehbar, da die Antrge auf Allgemeinverfgungen und auch die fr die Z
ziden nicht ffentlich sind.
Die Grenzwerte gewhren keine ausreichende Sicherheit: Setzt man di
der Hchstwerte voraus, drfte man beispielsweise tglich keine ganzeentsprechend mit dem Pestizid Prochloraz belastet ist, um nicht seine G
den, denn Prochloraz gilt als verdchtig, Krebs und endokrine Effekte a
der gelten wegen des geringeren Krpergewichtes entsprechend niedri
che Risiken gelten fr weitere Pestizid-/Erzeugnis-Kombinationen wie
oder Zitrusfrchte.
Nicht nur Grenzwerte steigen, sondern auch die berschreitungen d
Im Jahr 1999 wurden in Deutschland in 3,5% der Lebensmittel die gese
gen berschritten. Wenn wie in Deutschland die Pestizidgrenzwerte in L
em Umfang angehoben werden, sollte die Quote der berschreitunge
Gegenteil ist jedoch der Fall: Im Jahr 2002 wurden in 9% der Proben
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der EU gltige Vorsorgeprinzip wird in diesem Zusammenhang nicht
wrde die Absenkung der Hchstwerte auf die analytische Bestimmung
derung der kologischen Landwirtschaft, die ohne synthetische Pestiz
sprechen.
Die etablierten Verfahren zur Festlegung der Hchstwerte fr Pestizid
zeugnissen weisen verschiedene Mngel auf: Unter anderem werden M
und Kombinationswirkungen von Pestiziden nicht bercksichtigt, den b
lichkeiten von Kindern wird nicht ausreichend Rechnung getragen und d
chungen der Pestizide weisen Lcken im Bereich der Neuro- und Immendokrinen Wirkung auf. Die Verfahren selbst sind an vielen Stellen n
werden wegen der unausgewogenen Beteiligung zwischen Industrie-, U
cherverbnden kritisiert.
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2 Summary
(Highest maximum limits Increase in pesticide residuesin Germany since 1999; analysis and appraisal)
The study examined changes in the maximum residue limits for pesticid
vegetables over the last five years in Germany and described the con
sumers from this altered permitted intake of pesticides and the possi
health.
Maximum limits for pesticide residues allowed in German food incre
The maximum residue limits in cereal, fruit and vegetables have alte
Germany since 1999. Compared to then 1,132 residue limits had by 20
ged, 59% of these having increased and 41% fallen.
In nine out of ten of the increases new limits for certain products were in
out of ten, existing limits were raised. Some of the increases were extre
by factors of several hundred to a thousand were frequent; the maximu
factor of 5,000, for the fungicide chlorthalonil in hops. These increases
pesticides, which are thought to be harmful to human health. The numb
substances with set residue limits has to date increased slightly since488).
Greater and more frequent increases under new ministry of consum
The policy of raising limits did not change for the better after the minist
tection was set up in 2001. On the contrary, in 2002 and 2003 many creased than were reduced; over twice as many limits (391) were raise
to 2000 (177).
There were not only more increases than decreases in limits. When c
limits were on the whole raised much more greatly than they were low
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In eating bananas, for example, consumers can take in 0.3 grams year
German consumers are burdened with much greater amounts of pestic
even in 1999. The increases in limits for bananas alone mean a permis
den on consumers of an average of 273 milligrams of pesticide per ye
112 milligrams with tomatoes and 132 milligrams with wheat.
Increase in limits for hazardous pesticides too
Among the ten pesticides with the highest and most frequent increases,
critical properties and a potential for being harmful to health (chlorthalon
bendazol, captan/ folpet, cyfluthrin, iprodione, myclobutanil and clofent
cides can partially induce cancer, damage the hormone and repro
threaten water organisms and groundwater.
Further increases of the maximum residue limits in Germany are ma
permission for exceptions (Allgemeinverfgungen). Any importer in an E
apply for such, in effect creating further maximums in Germany. The
these increases is rising from year to year. Initiators and reasons for the
identifiable, since applications forAllgemeinverfgungenor pesticide lice
The limits are no guarantee of safety. Assuming the maximum residue l
legally permitted, one cannot eat a single banana, for example, which i
with the pesticide prochloraz, if health is not to be endangered, becaus
pected of causing cancer and endocrine disruption. Lower quantities
account of their lower body weight. Similar risks apply to further combi
and products, e.g. for strawberries and citrus fruits.
Not only are limits rising, exceedances of the limits are too
In 1999, 3.5% of foodstuffs exceeded the legal limits in Germany. If, as i
due limits increase, less food should exceed the limits. But the opposite
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ous scientific investigations give indications of a connection between p
sicknesses. The precautionary principle, in force in the EU, is not pra
pesticides. According to this principle the maximum residue limits would
the analytical limit of detection and ecological agriculture, which manag
pesticides, would be promoted.
The established procedures for determining the limits for pesticides in foo
certain points. For one thing, multiple contamination and combined effec
not considered; insufficient account is taken of the special sensitivities of
ity assessments of neuro and immuno-toxicity and endocrine disruption apesticides. The procedures themselves are not transparent at many poin
because of the imbalance in terms of participation by industrial and cons
in them.
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3 Das Verfahren zur Festlegung von Rckst
Hchstmengen
3.1 Ablauf des Verfahrens
Bei der Festlegung von Hchstwerten fr Rckstnde von Pestiziden in
Erzeugnissen ist das Ziel, nur so viele Pestizide einzusetzen, dass bes
Lebensmitteln nicht berschritten werden. Es geht also bei der Produktio
lichst wenig Wirkstoffe einzusetzen sie drfen nur nicht in zu hohen
bensmitteln zurckbleiben.
Die Frage, die es bei jeder Wirkstoff-Erzeugnis-Kombination zu beantw
halb welcher Konzentration des Pestizids im Lebensmittel keine Gefhrd
des Menschen mehr zu erwarten ist. Dieser Entscheidung nhert man si
Durch Messungen von Rckstnden in den Erzeugnissen aus d
und aus der landwirtschaftlichen Praxis
Von den Eigenschaften der Pestizide (toxikologische, chemische,
um die gesundheitlich akzeptablen Rckstandsmengen zu ermitteln
Von der landwirtschaftlichen Anwendung der Pestizide ausgehend wird
Rckstnde in welcher Hhe in den landwirtschaftlichen Erzeugnissen
anhand von Versuchen, die fr die Zulassung des Pestizids vom Antra
werden mssen, aber auch aus Erfahrungen, die erst nach der Zulassuwonnen werden, ermittelt. Aus den Ergebnissen wird fr jedes Pestizid e
ximum Residue Level (MRL) errechnet, der fr die jeweiligen landwirt
nisse zulssig ist. Um die daraus resultierende tgliche Aufnahme des
KonsumentInnen zu ermitteln, wird der MRL mit dem jhrlichen, durchsc
Konsum fr das jeweilige Erzeugnis multipliziert. Die einzelnen Werte
werden anschlieend addiert und man erhlt eine maximale gesamte
menge (Theoretical Maximum Daily Intake, TMDI) des Pestizids. Um
nahme fr eine bestimmte Region zu schtzen, werden weitere Faktore
z.B. welcher Anteil des Erzeugnisses in einem Land mit dem Pestizid
wie regionale Zubereitungsmethoden die Rckstnde verndern. Man
zugsregion die geschtzte tatschliche tgliche Aufnahme (Internationa
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dass in den Tierversuchen nur ein begrenzter Stichprobenumfang
sich bei einer greren Zahl von Individuen doch ein Effekt zeigen
dass verschiedene Spezies (darunter auch der Mensch) und Tiers
Empfindlichkeiten gegenber dem Stoff aufweisen knnen
Die Hhe der Faktoren ist willkrlich und wird meist fr beide Unsicherh
Insgesamt also wird der NOAEL meist durch 100 geteilt, um einen AD
schen zu erhalten. Der SF wird hher gewhlt, wenn die Datenbasis sch
betrachtete Effekt schwerwiegend oder irreversibel ist. Liegen Hinweis
Fetotoxiztt3oder postnatale Entwicklungsstrungen vor oder gibt es enlcken, wird ein weiterer Faktor von 10 bercksichtigt (UBA 2004). Er w
riger angesetzt, wenn bereits relevante Beobachtungen am Menschen vo
Bei der Ableitung des ADI werden Effekte von akut toxischen Pestiziden
nahme von greren Mengen nicht ausreichend bercksichtigt. Mitte de
daher eine weitere Gre hinzugekommen, die nicht die lebenslange, s
ge Aufnahme von Pestizidrckstnden bercksichtigen soll. Es wurde dosis (ARfD) entwickelt, die aus dem NOAEL aus Kurzzeittests des
wird. Nach WHO-Definition ist die ARfD die Menge des Pestizids, die in
zeit oder eines Tages aufgenommen werden kann, ohne dass daraus
sundheitsrisiko fr den Verbraucher resultiert (WHO 1997).
Zur Ermittlung eines Hchstwertes wird die aus dem MRL ermittelte tg
ge eines Menschen mit dem entsprechenden akzeptablen Aufnahmewverglichen. Bleibt die Aufnahmemenge unter der akzeptablen Menge
Hchstwert festgesetzt werden. Liegt sie hher, werden genauere Be
Aufnahmebedingungen im betreffenden Land angestellt. Ergeben diese
mssen die Anwendungsbedingungen des Pestizids verndert werden
lich, wird der Rckstand des Pestizids in dem betreffenden Erzeugnis n
MRL auf die untere analytische Bestimmungsgrenze festgelegt.
Alle diese Werte sind jedoch nicht fix, sondern werden nach dem Sta
angepasst. So finden regelmig Neuevaluierungen von Wirkstoffen s
Alimentarius (s.u.), aber auch von der EU-Kommission.
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Der CA gibt u.a. Empfehlungen fr internationale MRL heraus. Erarbei
gemeinsamen Treffen von WHO- und FAO-Experten (Joint Meetings
dues, JMPR). Diese bermitteln einer Unterabteilung des CA, der CoPesticide Residues, CCPR, Empfehlungen fr MRL-Werte. Die CCPR
und berweist sie bei positivem Ergebnis an die Codex Alimentarius-Ko
sie dann (bei Zustimmung) zu offiziellen Codex-MRLs ernennt. Der
Gremium, das internationale ADIs berechnet und verffentlicht.
EU
Die Zulassung von Pestiziden wird in der EU ber die Richtlinie 91/41
Festlegung von Pestizid-Hchstmengen in Lebensmitteln5 bercksichtigt
die Vorschlge der CA und der JMPR fr MRL- und ADI-Werte. Hierbe
wissenschaftliche Pflanzenausschuss der EU konsultiert, ab 2004 erst
Pflanzengesundheit, Pflanzenschutzmittel und Rckstnde (PPR) der 20
European Food Safety Authority (EFSA) die entsprechenden Gutachte
setzt sich aus 18 Wissenschaftlern von nationalen Zulassungsbehrdezusammen.
Ist ein Pestizid noch nicht in den Anhang I der Richtlinie 91/414 aufgen
damit zugelassen, sind die von der Kommission festgelegten Hchstwer
wird der Hchstwert zunchst als Vorsorgewert auf die untere analyt
grenze6festgelegt, sptestens nach vier Jahren wird der vorlufige Wer
gen Hchstwert. Bis dahin ist aber in aller Regel ber die Zulassung dedefinitiven Hchstmengen entschieden. Fr Wirkstoffe, fr die die EU ke
MRL festgelegt hat, knnen die Mitgliedsstaaten eigene, nationale MRLs
ist es, fr alle zugelassenen Wirkstoffe harmonisierte EU-MRLs zu erlass
Bei der Festlegung der Hchstmengen werden regelmig die Handels
die Welthandelsorganisation WTO) zu den beabsichtigten Hchstmeng
sultiert und deren Meinung bercksichtigt7
.Die EU strebt an, harmonisierte Zulassungen und Hchstmengen fr a
bensmittel festzulegen, um den innergemeinschaftlichen Handel zu e
Prozess noch andauert, existieren zur Zeit unterschiedliche Hchstwerte
sungen in den jeweiligen Mitgliedsstaaten.
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Ernte als in der Gemeinschaft erforderlich machen und somit zu hhere
fhren8.
Die EU-Kommission verffentlicht aktuelle Listen mit den in der EU f
bensmittel und Pestizide gltigen ca. 17.000 Hchstmengen (maxim
MRLs) im Internet.9
Die Europische Kommission hat im Jahr 2003 einen Verordnungsvorsc
lung und Harmonisierung der zulssigen Hchstmengen fr Pestizidrck
in Erzeugnissen pflanzlichen und tierischen Ursprungs vorgelegt. Gree
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen halten diesen Verordnu
ngend und haben Nachbesserungen verlangt11. Auch das Europapar
ersten Lesung des Verordnungsentwurfs im April dieses Jahres insges
gen vorgeschlagen. Die neue EU-Hchstmengenverordnung knnte no
ten.
Deutschland
In Deutschland sieht das Lebensmittel- und Bedarfsgegenstndeges
Pflanzenschutz- oder sonstige Mittel oder deren Abbau- und Reaktionsp
gen festzusetzen, die in oder auf Lebensmitteln nicht berschritten se
stands-Hchstmengen werden in Deutschland in den Anlagen zur Rc
genverordnung (Verordnung ber Hchstmengen an Rckstnden von
Schdlingsbekmpfungsmitteln, Dngemitteln und sonstigen Mitteln in
teln und Tabakerzeugnissen, RHmV) aufgelistet. Nach geltendem Rechboten
- Lebensmittel gewerbsmig in den Verkehr zu bringen, wenn sie Pflanderen Abbauprodukte enthalten, die die festgesetzten Hchstmengen b( 14 Absatz 1 Nr. 1 LMBG),
sondern auch
- wenn sie Pflanzenschutzmittel enthalten, die nicht zugelassen sind odmitteln angewendet werden drfen, das gilt jedoch nicht, wenn Hchssind ( 14 Absatz 1 Nr. 2 LMBG).
Die RHmV wurde seit der Neufassung von 1999 bis heute fnfmal gend
im Jahre 2003 Fr die Berechnung und Festlegung der Hchstmenge
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Tab. 1: Beispiel fr die Angabe von Hchstmengen fr Rckstnde eines Pfpflanzlichen Erzeugnissen in der Rckstands-Hchstmengenverordnung, 21.10.1999, Anlage 2, Liste A
Wirkstoff CAS-Nr. Chemische
Bezeichnung
Hchstmenge in
mg/kgMethoxychlor 72-43-5 1,1,1-Trichlor-2,2-bis (4-
methoxyphenyl)ethan10 G
2 GR
0,05 Teni
0,01 anbe
Lebensmittel, die den in der RHmV angegebenen Hchstwert bersc
verkauft werden.
In Deutschland waren am 01. Juli 2004 insgesamt 307 Pflanzenschutzm
lassen13
. Vergleicht man diese Stoffe mit den aktuell in den Anlagen dfllt auf, dass es mehr regulierte Stoffe im Sinne von definierten Hchs
gen (488) als zugelassene gibt. Dies liegt daran, dass in der RHmV auc
tigt werden, die in Deutschland nicht mehr oder noch nicht zugelassen s
Fr Pestizid-Wirkstoffe, die jedoch nicht in der RHmV gelistet sind, gelt
werte:
Sind sie in Deutschland nicht zugelassen, gilt fr sie gem 4Hchstwert von 0,01 mg/kg.
Sind es zugelassene Stoffe, so gilt fr sie der 8 des Lebensm
genstnde-Gesetzes (LMBG), der besagt, dass es verboten ist, Le
re derart herzustellen oder zu behandeln, dass ihr Verzehr geeigne
zu schdigen. Diese Gruppe bilden im wesentlichen neue Pestiz
noch im Verfahren fr die Berechnung der Hchstmenge befinden1
Die Mitgliedsstaaten der EU knnen andere Hchstwerte festlegen, als d
linien empfiehlt. Wenn ein Mitgliedsstaat der Ansicht ist, dass die Be
der EU bzw. oder des JMPR fr das eigene Land nicht mageblich si
gen Zubereitungsmethoden Verzehrsmengen u ) kann es eigene H
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reich seines bereits zugelassenen Pestizids beispielsweise von Getre
auszuweiten, muss er beim BVL einen neuen Antrag stellen. Diese An
nicht ffentlich zugnglich.
Ausnahmeregelungen zur RHmV
Nach dem LMBG drfen Lebensmittel, die nicht den in Deutschland gel
rechtlichen Bestimmungen entsprechen, im Prinzip nicht nach Deutsch
den (47 LMBG). Produkte, die in anderen EU-Staaten aber rechtm
sind jedoch in Deutschland ebenfalls zugelassen, auch wenn sie die h
rechtlichen Bestimmungen nicht erfllen (47a LMBG). Hierzu geh
stands-Hchstmengen von Pestiziden in Lebensmitteln.
Will ein Lebensmittel-Importeur aus einem anderen EU-Staat seine E
deutschen Markt bringen, hlt aber die Werte der deutschen RHmV n
beim Bundesamt fr Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BV
Allgemeinverfgung beantragen. Das Ministerium hat bei der Beurteilu
chen Gefahren eines Erzeugnisses die Erkenntnisse der international
bei Lebensmitteln die Ernhrungsgewohnheiten in der Bundesrepublik
rcksichtigen (47 a, Abs.2). Die berprfung der gesundheitlichen Aus
Bundesinstitut fr Risikobewertung (BfR) durchgefhrt. Soweit nicht zw
Gesundheitsschutzes entgegenstehen, muss das Bundesamt fr Ver
Lebensmittelsicherheit bei positivem Bescheid des BfR im Einvernehme
nisterien fr Verbraucherschutz, Ernhrung und Landwirtschaft und frfuhrkontrolle (ohne Beteiligung des Bundesrates) die Allgemeinverfgu
Antragsteller einen Rechtsanspruch auf den Erlass hat. Mit diesem Verfa
Warenverkehr in der EU Rechnung getragen werden (BVL 2004).
Ein Beispiel fr eine Allgemeinverfgung aus dem Jahr 2004 zeigt Tabel
Tab. 2: Allgemeinverfgung des Bundesamtes fr Verbraucherschutz und Lebe
29.7.2004 fr Cyprodinil. Quelle: BVL 2004
ErzeugnisGewhrte Hchst-
menge [mg/kg]
Hchstmenge nach
RHmV [mg/kg]
Erh
(Angab
Salat 2,0 0,05
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Weder die Antrge, noch die Ablehnungen oder deren Grnde sind
Lediglich die gewhrten Verfgungen knnen auf der Website des BVL
(www.bvl.bund.de/pflanzenschutz/Rueckst/ListePara47LMBG.pdf).
berwachung und Monitoring
Die Einhaltung der Hchstwerte wird in Deutschland anhand von zwei
terschiedlicher Zielsetzung kontrolliert: der amtlichen Lebensmittelberw
und dem Lebensmittel-Monitoring des Bundes. Im Rahmen der amtliche
wachung werden Proben zielorientiert gezogen, um eventuelle Verst
Lebensmittelrecht (z. B. berschreitung von Hchstmengen) zu erfass
dieser Beprobung liegen in der Verantwortlichkeit der Bundeslnder. Be
von den verantwortlichen Behrden der Lnder ggf. Manahmen ergrif
suchungen, ggf. Einleitung von Rechtsmanahmen, Bugelder). Das
bercksichtigt eine reprsentative Beprobung (Proben werden nach de
zogen).
Das BVL erstattet der EU-Kommission gem des gesttzten koord
gramms der Europischen Gemeinschaft (KP) (EU-Richtlinien 86/362
Bericht ber die in Deutschland gefundenen Rckstandsmengen von P
schaftlichen Erzeugnissen. Die Kommission verffentlicht jhrlich eine
Pestizidbelastung der Lebensmittel in den EU-Lndern, der im Interne
kann16.
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4 Bewertung der Festlegung der Hchstwer
Die Festsetzung der zugelassenen Hchstwerte fr Pestizide in Lebeden oben erluterten Verfahren zur Ableitung von NOAELs, MRLs und d
(z.B. ADIs). Folgende Sachverhalte und Faktoren werden bei diesen Ve
bzw. nicht ausreichend bercksichtigt.
4.1 Wahrscheinlichkeitsrechnungen statt Sicherheit
Jemand, der wesentlich mehr von bestimmten Erzeugnissen zu sich ni
rechnung des ADI oder der ARfD (durchschnittliche Verzehrsgewohnh
wurde, kann deutlich mehr Pestizide aufnehmen als in den Modellen
rcksichtigt wurde. Besonders KonsumentInnen mit einer Vorliebe fr ga
Erzeugnisse (z.B. Kartoffeln, Tomaten, Zitrusfrchte) sind einem beson
setzt. Die Berechnungen des JMPR hierzu beruhen vielfach auf Wahrs
men. So schreibt der JMPR z.B. zur ARfD:
It is considered unlikely that an individual will consume two different in large portion weights within a short period of time, and the presecommodities of the same pesticide at its MRL is considered even less
Statistisch bedeutet dies, dass eine gewisse Anzahl von Fllen existier
den ARfD erreicht oder berschreitet. Es ist beispielsweise durchaus de
ein Kilo belastete Bananen einkauft und diese ber den Tag zu sich
schreitungen der ARfD tatschlich in breitem Mae stattfinden, wurde in
der Stirling University fr Grobritannien berechnet. Es wurde gezeigt,
lich bis zu 200 britische Kinder pfel und Birnen essen, die so hoch be
die ARfD berschreiten und damit gesundheitliche Folgen wahrschein
daran, dass einzelne Frchte deutlich hher belastet sein knnen als d
von 10 Frchten, der von der amtlichen britischen Lebensmittelberwac
verffentlicht wird (Watterson 2004).
4.2 Mehrfachbelastung durch Pestizide
Die ADI-Werte sind generell auf die Belastung durch ein Pestizid ausg
Lebensmittel mehrere Wirkstoffe in Mengen unterhalb der Hchstwerte
Probe nicht beanstandet. Es gibt aber Pestizide, die in gleicher Weise
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In den USA ist diese Lcke in der Risikobewertung schon lange erkann
fahl der Nationale Forschungsrat NRC, knftig die Risiken durch mehre
gleichen Wirkmechanismus haben und auch alle Aufnahmepfade zu undas Bro fr Pestizid-Programme (OPP) der amerikanischen Umweltbe
linie fr eine kumulatives Risikobewertung vorgelegt (OPP 2002). Das
dass diese kumulative Risikobewertung eine bedeutende Rolle bei der B
ziden haben kann. Entsprechende Manahmen hat die EU-Kommission
eine neue Festlegung von MRLs nicht vorgesehen17.
Mit der Frage der Mehrfachbelastung beschftigte sich bereits zweim1981 sah er keine zwingende Eindeutigkeit, die bestehenden Verfahre
ADI zu ndern; 1996 stellte er dann fest, dass Interaktionen z
bestandteilen, Pestizid-, und Umweltrckstnden auftreten knnten, solc
aber von mehreren Faktoren abhingen. Das Ergebnis solchen Zusamme
erhhte, gleichbleibende oder verminderte Wirkung sein. Die bestehend
ren stellten jedoch eine ausreichende Sicherheit dar (WHO 1997). Diese
stellen jedoch einen Sicherheitspuffer fr die Speziesvariabilitt und de
benumfang dar und sind damit fr ganz andere Unsicherheiten zustnd
4.3 Kinder
Das Umweltbundesamt hat sich aktuell mit der besonderen Empfindlich
genber Chemikalien befasst (UBA 2004) und kommt u.a. zu folgenden
Eine generelle Antwort auf die Frage einer besonderen Empfindlichkeit vgrund der Heterogenitt der Reaktionsmechanismen des Organismus und
Durch viele spezifische Eigenschaften und Verhaltensweisen sind Kinder
fen strker exponiert als Erwachsene
Kinder knnen in verschiedenen Entwicklungsstufen empfindlicher, aber
als Erwachsene auf einzelne oder kombiniert auftretende Umweltschadsto
Weitere Forschung ber endokrinologische und speziell auch neuroend
gen von Umweltschadstoffen und die weitere intensive Betrachtung der sden Umwelt im Hinblick auf die Auswirkung auf Kinder in jeder Entwicklu
Hierbei sollte das Augenmerk nicht nur auf die klassische Dosis-Wirk
werden, sondern, u.a. im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung von A
munologische Zusammenhnge
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Beispiele fr eine besondere Empfindlichkeit von Kindern sind u.a. das
ausgebildete Immunsystem oder die noch unvollstndig ausgebildete Ba
fe zwischen Blutkreislauf und Gehirn (Blut-Hirn-Schranke). In Tierversucgezeigt werden, dass diese Blut-Hirn-Schranke durch die orale Gabe v
lssiger werden kann (Gupta et al. 1999). Ist dies auch beim Menschen
Mglichkeit einer zustzlichen neuronalen Schdigung auch durch and
sonders bei Kindern (Kombinationseffekt, s.o. (UBA 2004)). In einer aktu
des niederlndischen Gesundheitsrates zur Empfindlichkeit von Kinder
den wird beschrieben, dass whrend der Ausbildung der jungen Organstoffen so genannte verwundbare Fenster existieren. Tierversuche ha
diesen Zeiten Organe nachhaltig geschdigt werden knnen; obwohl sie
knnten im Erwachsenenalter Funktionsbeeintrchtigungen auftreten. H
gen Versuchstieren zum Teil eine kurze oder einmalige Exposition aus.
chen, ob Expositionen geringer Mengen an Pestiziden ber Nahrungsm
des Menschen derart beeinflussen knnen, gibt es nicht (GHR-NL 2004)
Kinder sind unter anderem zu bestimmten Zeiten, wegen unterschiedli
(z.B. Umsetzung von Schadstoffen) und anatomischer (z.B. relative Org
setzungen und auch aufgrund ihrer speziellen Ernhrungssituationen (
die Erfahrungen mit Suglingen, die ber lngere Zeit nur ein Lebensm
gegenber Chemikalien empfindlicher als Erwachsene. Darber hinau
Prozesse noch nicht verstanden noch wei niemand umfassend genu
Aufnahme von Pestiziden besonders auf die Entwicklung von Kindern hsen der Krankheit, Pubertt oder anderen besonderen Situationen we
Faktoren hinzukommen.
Die besondere Empfindlichkeit von Kindern gegenber Pestiziden wird
festlegung nur insoweit bercksichtigt, als dass auf den Sicherheitsfak
variabilitt verwiesen wird (hierzu siehe auch unten) und bei Hinweisen
chen auf besondere Gefhrdung ggf. ein weiterer Faktor von 10 fr die Bbercksichtigt wird (UBA 2004). Ob damit der besonderen Rolle der
Rechnung getragen wird, ist nicht belegt. Die amerikanische Umweltb
sichtigt in ihren Leitlinien zur Bewertung kumulativer Risiken durch Pes
Rolle von Kindern (OPP 2002).
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Fertigkost! Diese Lcke beim Gesundheitsschutz von Kindern vor Pestiz
tabel.
4.4 Toxizittsuntersuchungen
In der EU gelten zur Zeit 1136 Substanzen als aktive Pestizid-Wirkstoff
nem bestimmten Stichtag in Alt-, Neu- und andere Stoffe unterschiede
gehren die meisten von ihnen (984), 110 sind Neustoffe und 42 fallen
rung andere (bereits verboten oder nicht als aktive Substanz angeseh
Tests auf Neurotoxizitt, Immuntoxizitt und endokrine Wirkung w
Pestiziden nicht durchgefhrt. Dennoch knnen anhand von Berichten
nachtrglich Hinweise auf das mgliche toxische Potenzial in diesen dr
nen werden. Daher tauchen z.B. auf der Liste der in der EU als endokr
den Stoffe auch viele Alt-Pestizide auf (EU 2001). Bis 2008 sollen alle ve
onen fr die Altstoffe von den Behrden der EU-Mitgliedsstaaten zusa
bewertet werden.
Neue Stoffe mssen zwar heute auf Neurotoxizitt untersucht werde
Untersuchung der Nachkommen auf neurologische Schdigung bei Kon
ter whrend der Schwangerschaft ist jedoch beispielsweise nicht erfo
eine gezielte Prfung von Pestiziden auf endokrine Wirkung und Immu
derlich (EU-Richtlinie 91/414, Anhang II). So knnen Schden in der em
lungsphase von Nerven- und Immunsystem bei jungen Tieren, die sic
nenalter ausprgen, unentdeckt bleiben (GHR-NL 2004).
4.5 Metaboliten
Jedes Pestizid wird mit der Zeit im Boden und in der Pflanze chemisch
siert). Diese Produkte verbleiben ebenso wie die Ausgangssubstanze
den Pflanzen. Zwar sind einige Metaboliten aus den Wirkstoffunters
Hchstwerte oder Messungen in Lebensmitteln gibt es fr diese Produkt
im menschlichen Organismus werden Fremdstoffe verndert, mit dem Zzu machen und dann mit dem Urin ausscheiden zu knnen. Einige S
durch die krpereigenen Metabolisierungssysteme erst zu giftigen Stoffe
tung), z.B. bei bestimmten polyzyklische Aromaten, die von krpereigen
krebserzeugenden Agenzien umgesetzt werden
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tieren, haben aber bisher keine Bercksichtigung bei der ADI-Bestimm
der Division des NOAEL durch 100 (s. Kap. 3.1) in der Praxis keine Sch
niemand.
Zur Pharmakokinetik:
Die Pharmakokinetik beschreibt das Schicksal des Stoffes im Organism
schiedenen Spezies (von Tier zu Mensch, aber auch von Mensch zu
schiedlich ausgeprgt sein, da sie ber verschiedene Mechanismen der
sierung, also der chemischen Umsetzung, verfgen. Hieraus resultieren
Aufenthaltszeiten der Wirkstoffe im Krper, verschiedene Zielorgane un
nicht gesichert, dass durch den verwendeten Sicherheitsfaktor 10 dies
reichend bercksichtigt sind.
Die US-EPA und der niederlndische Gesundheitsrat schlagen vor, au
ren Empfindlichkeit von Kindern einen weiteren Sicherheitsfaktor von 1
des ADI bzw. AdfR einzubeziehen, wenn die toxikologischen Daten ents
ergeben, aber auch, wenn aussagekrftige Daten fehlen (US-EPA 2002,
4.7 Verfahren zur Festlegung
Das Verfahren zur Festlegung von Hchstmengen findet in vielen Stad
senen Tren, unter Ausschluss von Verbraucherschutzgruppen und de
Es wird nicht transparent gemacht, wie die MRL genau festgelegt werde
fluss oder Einspruch die Industrie hierauf hat. Beispielsweise ist unklar,
ner der EU (ber die Welthandelsorganisation WTO) zu den beabsichtig
nderungen konsultiert und deren Meinung bercksichtigt wird19(s. K
land werden die Allgemeinverfgungen im Einvernehmen mit dem Bu
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erteilt.
Das Pestizid-Aktions-Netzwerk e.V. (PAN) und die Verbraucherinitiative
falsche Grundausrichtung des Codex Alimentarius, die sich an dem Z
von Pestiziden zu halten, orientieren sollte. Auch die fehlende Transpa
der ffentlichkeit an den Prozessen der Genehmigung von Pestiziden w
seien viele Dokumente ber die Sitzungen des Codex Alimentarius sehr
oder gar nicht ffentlich zugnglich und die Identitt der Delegationstei
d Sit i ht ff tli h (PAN/VI 2003)
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schen und die hohe Anzahl an Wirkstoffen mit ihren vielfltigen Eigensch
geheuer groe Kombinationsmglichkeiten von Interaktionen. Es wunde
die Methoden zur Festlegung von Hchstwerten in Lebensmitteln trotz erund Kosten mangelhaft in mehreren bedeutenden Bereichen sind. Durch
ber die Wirkungsweise von Pestiziden (z.B. endokrine Wirkung) nimmt
hierbei noch weiter zu.
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5 Die Pestizid-Hchstmengen steigen
In den letzten fnf Jahren, seit der Neufassung der RHmV im Jahre 19
land ber die RHmV 1124 Einzelvernderungen der Hchstmengen fr
chen Erzeugnissen vorgenommen worden. Hierbei standen 739 Anhebu
spricht 65,7%) 385 Absenkungsvorgnge (34,2%) gegenber. Vergleich
tiven Vernderungen von 1999 bis 2003, sind letztendlich 670 Hchstwe
ben und 462 (40,8%) abgesenkt worden (vgl. Abb. 2).
Abb. 1: Effektive Vernderung der Hchstmengen fr Pestizide in pflanzlich
1999-2004 (Quelle: eigene Berechnungen aus RHmV)
Bei den Erhhungen handelte es sich aber in nur 11 % der Flle um V
bestehenderHchstwerte. Bei 89 % der Erhhungen wurde durch die E
en, expliziten Hchstwertes fr ein bestimmtes Erzeugnis eine Anhebung
Abb. 2), weil vor der Einfhrung des neuen Wertes der Hchstwert f
Lebensmittel galt, der immer deutlich unter den Werten fr die spezielle
Er stellt meist die analytische Bestimmungsgrenze und damit eine Art Vo
Bei den Verminderungen handelte es sich in nur 87 der 462 Flle um di
59%
41%
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Abb. 2: Aufteilung der Erhhungen der Hchstmengen fr Pestizide in pflan
1999-2004 auf Anhebung bestehender Hchstwerte und Einfhrung neuer H
eigene Berechnungen aus RHmV)
Die Hhe der Vernderungen ist zum Teil extrem. Die hchste nder
Hopfen vorgenommen, dessen Hchstwert fr Chlorthalonil in der 5. n
von 0,01 mg/kg um das 5000fache, auf 50 mg/kg, angehoben wurde. D
kungen lagen bei je 1000 fr Methoxychlor in Gemse und in Obst durc
verordnung 2002 von 10 auf 0,01 mg/kg.Im Durchschnitt aller Vernderungen wurden die Hchstwerte um den F
um den Faktor 30 vermindert.
Nach der Neufassung der Hchstmengenverordnung 1999 wurden ein
derungen vorgenommen, die gleichmig aus Erhhungen und Vermin
(vgl. Abb. 3). Im Jahr 2001 wurde keine neue RHmV erlassen. Erst 200
hnliche Anzahl Erhhungen der Hchstwerte wie 2000 vorgenommen Verschrfungen. 2003 wurden drei neue Hchstmengenverordnungen
die letzte zur Zeit im Entwurf vorliegt. Mit diesen drei RHmV werden deu
rungen (536) und Erhhungen (391) als je zuvor vorgenommen. Nur 14
schrft
11%
89%
Anhebung b
Einfhrung HM
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Abb. 3: nderungen der Hchstmengen fr Pestizide in pflanzlichen Lebens
Jahr. Helle Sulen: Erhhungen, dunkle Sulen: Verminderungen (Quelle: eige
RHmV)
5.1 Die strksten Hchstwert-Vernderungen
5.1.1 Betroffene Lebensmittel
Um ein Bild davon zu bekommen, welche pflanzlichen Erzeugnisse denfigsten Vernderungen unterlagen, wurden die Erhhungs- und die Ab
ber alle Pestizide pro Erzeugnis summiert. Zum Verstndnis der Berechn
Bei Zitronen wurde der Hchstwert fr Iprodion um das 250-fache, fr M
das 20-fache, fr Lambda-Cyhalotrin um das zehnfache, fr Chlorpyrifo
xur um das sechsfache erhht. Dies ergibt in der Summe einen Erhhun
Es sei darauf hingewiesen, dass diese Listen keine Aussage ber diekungsstrken und -weisen der Wirkstoffe bercksichtigen; es werden le
genvernderungen betrachtet.Aus Platzgrnden kann hier nur eine Erg
stellt werden. Die vollen Datenstze knnen beim Herausgeber als Ex
werden
177
0
171
39
178
0
62
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
2000 2001 2002 2
Anzah
l
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Tab. 3: Sortierte Summe der Erhhungsfaktoren >500 und der zugehrigen V
fr die Hchstmengen ber alle Pestizid-Wirkstoffe pro pflanzlichem Erzeugn
(Quelle: eigene Berechnungen aus RHmV)
Rang ErzeugnisSumme
Erhhungsfaktoren Absen
1 Hopfen 10042,0 2 Johannisbeeren 1702,5 3 Strauchbeerenobst 1550,0 4 Stachelbeeren 1402,5 5 Teehnliche Erzeugnisse 1166,0 6 Stangensellerie 1145,0 7 Porree 1065,0 8 Frische Kruter 988,0 9 Bananen 777,7
10 Frhlingszwiebeln 774,5 11 Salatarten 597,0 12 Keltertrauben 571,5
13 Erdbeeren 549,2 14 Tee 526,5 15 Einleggurken 502,0 16 Kiwis 500,0
Neben weiteren Erzeugnissen wurden die Werte fr Endivien, Papayas
nen, Sojabohnen, Ananas, Mangos, Peperoni, Majoran, Feldsalat, Limo
Haselnsse, Obstsfte und Avocados nur angehoben und fr kein Pestiz
Die deutlichsten Verschrfungen werden in Tabelle 3a dargestellt.
Tab. 3a: Sortierte Summe der Verminderungsfaktoren >500 und der zugehrig
fr die Hchstmengen ber alle Pestizid-Wirkstoffe pro pflanzlichem Erzeugn
(Quelle: eigene Berechnungen aus RHmV)
Rang Erzeugnis
Summe
Absenkungsfaktoren Erhh1 Kiwis 1580,02 Hopfen 1236,53 Gemse 1026,04 Obst auer Schalenfrchte 1024,05 K b t 748 6
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den, auf der anderen Seite aber fr einzelne Erzeugnisse aus diesen G
tisch erhht wurden (z.B. Stangensellerie, Porree, verschiedene Beeren,
5.1.2 Betroffene Pestizide
Fr die Pestizid-Wirkstoffe, fr die die hufigsten und strksten Erhhu
wurden, ergibt sich eine Reihenfolge gem Tabelle 4.
Tab. 4: Summe der Erhhungsfaktoren ab 500 fr die Hchstmengen aller Erz
Wirkstoff von 1999 bis 2003 mit Auswahl besonders betroffener Erzeugnisse
Rang Pestizid-Wirkstoff Art Alt-/Neustoff Zulassungsinhaber und Land SummeErhhung1 Chlorthalonil F A Syngenta D, Vischimi I 13560,0
2 Azoxystrobin F N Syngenta D 2272,0
3 Fenhexamid F N Bayer D 2255,8
4 Thiabendazol F A Sthler D, Cheminova DK 1419,7
5 Captan und Folpet F A C: Makhteshim-Agan D; Tomen FF: Makhteshim-Agan D, SyngentaD, BASF D
1300,0
6 Cyfluthrin I A Makhteshim-Agan D 1070,0
7 Dimethomorph F A BASF D 1048,0
8 Iprodion F A Syngenta D, BASF D, Scotts Ce-laflor D
1047,5
9 Myclobutanil F A Dow D 999,5
10 Clofentezin I A Makhteshim-Agan D 894,0
11 Tridemorph F A - 754,0
12 Prochloraz F A BASF D, Makhteshim-Agan D,Bayer D, Sumitomo D, Nufarm D
751,5
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Tab. 5: Wichtige bekannte toxische Eigenschaften der zehn Pestizide mit den s
hebungen (laut PAN Pestizid-Datenbank unter www.pesticideinfo.org, Stand: 10
Chlorthalonil Eventuell krebserzeugend beim Menschen; giftig bis
Wasserorganismen; potenziell grundwassergefhrde
bar in Bden
Azoxystrobin Eventuell mutagen22; giftig bis sehr giftig gegenbe
potenziell grundwassergefhrdend
Fenhexamid Potentiell grundwassergefhrdendThiabendazol Mglicherweise krebserzeugend am Menschen; hoch
Captan und Folpet C: krebserzeugende Wirkung unklar; giftig gegenbe
F: Mglicherweise krebserzeugend; mig giftig bis
serorganismen
Cyfluthrin Verdchtig, hormonell wirksam zu sein; eventuell ngegenber Wasserorganismen
Dimethomorph mig toxisch gegenber Wasserorganismen
Iprodion Mglicherweise krebserzeugend; verdchtig, hormo
Hinweise auf Neurotoxizitt; mig bis sehr giftig ge
nismen; potenziell grundwassergefhrdend
Myclobutanil Reproduktionstoxisch; verdchtig, hormonell wirksam
Clofentezin Mglicherweise krebserzeugend; verdchtig, hormon
Demnach sind auch bei Pestizidwirkstoffen, die gesundheitlich hoch bed
ve Grenzwertanhebungen vorgenommen wurden, z.B. fr Chlorthalonil o
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Die deutlichsten Absenkungen sind demgegenber in Tab. 6 dargestellt.
Tab. 6: Summe der Verminderungsfaktoren ab 500 fr die Hchstmengen aller
zid-Wirkstoff von 1999 bis 2003 mit Auswahl besonders betroffener Erzeugnisse
Rang Pestizid-Wirkstoff Art Alt-/Neustoff Zulassungsinhaber und Land23 SummeAbsenkung
1 Methoxychlor I A nicht zugelassen 2205,0
2 Phosmet I A nicht zugelassen 1775,0
3 Propoxur I A nicht zugelassen 1320,0 A
4 Ethiofencarbgrup-pe
I A nicht zugelassen 1165,0
AA
5 Dalapon H A nicht zugelassen 750,0
6 Diazinon I,A A nicht zugelassen 715,6
7 Cyhexatin, Azo-cyclotin
A A Cyhexatin: nicht zugelassenAzocyclotin: Bayer D
588,3
8 Fenfuram F A keine Angaben 582,0
9 Endosulfan I,A A nicht zugelassen 506,6
10 Fenhexamid F N Bayer D 506,0
F=Fungizid, I=Insektizid, A=Acarizid (Antimilbenmittel)
5.1.3 Die Top Ten der strksten Vernderungen
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Tab. 7: Die Top Ten der Erhhungen der Hchstmengen von Pestiziden in pfla
1999 bis 2003
Rang Pestizid Erzeugnis Erhhun
1 Chlorthalonil Hopfen
2 Captan und Folpet Hopfen
3 Cyfluthrin Hopfen
Dimetomorph Hopfen
Chlorthalonil Johannisbeeren
Chlorthalonil Porree
Chlorthalonil Stachelbeeren
Chlorthalonil Stangensellerie
Chlorthalonil Strauchbeerenobst
Azoxystrobin teehnliche Erzeugnisse
4 Tebuconazol Hopfen
5 Chlorthalonil Einleggurken
Chlorthalonil frische Kruter
Chlorthalonil Frhlingszwiebeln
Fenhexamid Kiwis
Fenhexamid Strauchbeerenobst
6 Azoxystrobin Hopfen
Tridemorph Tee
7 Thiabendazol Avocados
Chlorthalonil Blumenkohle
Clofentezin Brombeeren
Chlorthalonil Erdbeeren
Clofentezin Himbeeren
Tolylfluanid Hopfen
Tridemorph Hopfen
Chlorthalonil Keltertrauben
Chlorthalonil kopfkohl
Myclobutanil Zitrusfrchte
8 Fenhexamid Aprikosen
Iprodion Chinakohl
Fenhexamid Heidelbeeren Fenhexamid Johannisbeeren
Fenhexamid Pfirsiche
Fenhexamid Stachelbeeren
Iprodion Zitronen
9 Myclobutanil Bananen
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Tab. 8: Die Top Ten der Verminderungen der Hchstmengen von Pestiziden
nissen 1999 bis 2003
Rang Pestizid Erzeugnis Erhh
1 Methoxychlor Gemse
Methoxychlor Obst
2 Cyhexatin, Azocyclotin Hopfen
Dalapon Wildfrchte
3 Phosmet Kiwis
Heptenophos Hopfen
4 Fenhexamid Kleinfrchte und Beeren
Fenhexamid Steinobst
5 Methoxychlor Getreide
Disulfoton Hopfen
Ethiofencarbgruppe Kirschen
Ethiofencarbgruppe Salatarten
Cartap Tee
6 Propamocarb Kopfsalat
Dalapon Wildwachsende Pilze
7 Ethiofencarbgruppe Aprikosen
Ethiofencarbgruppe Artischocken
Dicofol Bananen
Fenfuram Beere
Dicofol Erdbeeren
Thiabendazol Erdbeeren
Pyrazophos Hopfen
Ethiofencarbgruppe Johannisbeeren
Thiabendazol Kernobst
Fenfuram Kirschen
Fenfuram Kleinfrchte
Chlormequat Mais
Methamidophos Paprika
Ethiofencarbgruppe Pfirsiche
Ethiofencarbgruppe Pflaumen
Fenfuram Straauchbeerenobst
8 Fenbutatin-oxid Aprikosen
Fenbutatin-oxid Pfirsiche
9 Chlormequat pfel
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Propoxur Knollensellerie
Fluazifop Kohlgemse
Propoxur Kohlgemse
Ethiofencarbgruppe Kohlgemse auer Blumenkohl
Propoxur Oliven
Propoxur Rote Rben
Propoxur Salatarten auer Kresse
Propoxur Solanaceen
Propoxur Spinat und verwandte Arten
Propoxur Stangensellerie
Propoxur Steinobst
Fenfuram Trauben
Propoxur Trauben
Propoxur Zitrusfrchte
Propoxur Zucchini
10 HeptenophosBeeren- und Kleinobst auerTrauben, Kern-, Steinobst
Brompropylat Hopfen
Fenvalerat Hopfen
Triazophos Karotten
Dicofol Kernobst
Acephat Kopfsalat
Triazophos Pastinaken
Formetanat Zitrussfte
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5.2 Mehr Pestizide im Essen
Durch die Legalisierung hherer Pestizidrckstnde nehmen die Verbrau
heute mit groer Wahrscheinlichkeit mehr Pestizide ber das Essen au
Anhand von drei hufig und auch regelmig in bedeutenden Menge
bensmitteln soll gezeigt werden, wie sich die mglichen Aufnahmemenge
Bananen
Die Hchstwerte fr Bananen sind innerhalb der letzten fnf Jahre fr
und fr zwei verschrft worden. Summiert man die Hchstwerte von 1990,68 Milligramm Pestizide in einem Kilo Bananen vorhanden sein (vgl.
durch die Erhhungen der Rckstands-Hchstmengen davon insgesa
erlaubt. Fr die Pestizide, deren Hchstwerte vermindert wurden, erre
sprechende Differenz von 2,46 mg/kg. In der Differenz ergeben diese
gramm.
Tabelle 9: Berechnung der durch die Vernderung der Hchstmengen legal m
an Pestiziden ber Bananen 2004 gegenber 1999
Bananen
Erhhungen Legale Menge an Pestiziden 2004 Legale Menge an Pestiziden 1999 Zunahme
Verminderungen Legale Menge an Pestiziden 1999 Legale Menge an Pestiziden 2004 Abnahme
Differenz Zunahme - Abnahme x Pro Kopf Verbrauch
Legale Mehrbelastung pro Kopf
Da in Deutschland jhrlich ca. 10,8 kg Bananen pro Kopf gegessen w
bedeuten die Erhhungen also, dass 2004 gegenber 1999 legal 273 M
tizide pro Kopf verzehrt werden drfen. Die hchste Hchstmenge eines
d i B l bt i t i t 8 /k (f P hl )
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Tabelle 10: Berechnung der durch die Vernderung der Hchstmengen legal m
me an Pestiziden ber Tomaten 2004 gegenber 1999
Tomaten
Erhhungen Legale Menge an Pestiziden 2004 Legale Menge an Pestiziden 1999 Zunahme
Verminderungen Legale Menge an Pestiziden 1999 Legale Menge an Pestiziden 2004 Abnahme
Differenz Zunahme Abnahme x Pro Kopf Verbrauch
Legale Mehrbelastung pro Kopf
Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 17,5 kg Tomaten in Deutschland (Steine legale, potenzielle Mehraufnahme von 112 Milligramm Pestizide
Vergleich: In Tomaten betrgt der hchste erlaubte Hchstwert eines e
mg/kg (fr Bitertanol).
Weizen
Beim Weizen wurden die Werte fr acht Wirkstoffe erhht und fr drei ve
te ein Kilogramm Weizen 0,46 Milligramm der acht Wirkstoffe enthalten,ligramm (vgl. Tab. 11).
Tabelle 11: Berechnung der durch die Vernderung der Hchstmengen legal m
me an Pestiziden ber Weizen 2004 gegenber 1999
Weizen
Erhhungen Legale Menge an Pestiziden 2004 Legale Menge an Pestiziden 1999 Zunahme
Verminderungen Legale Menge an Pestiziden 1999 Legale Menge an Pestiziden 2004
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Wer mehr als der Durchschnittsverzehrer von den betrachteten Erzeugn
dessen Belastung liegt dementsprechend hher. Die gesamte mglich
den in diesen drei Erzeugnissen erhlt man aber erst, wenn die Mengenaddiert werden, die zustzlich legal vorhanden sein drfen, deren Wert
ren aber nicht verndert worden sind.
Zur gesamten legal mglichen Mehrbelastung der KonsumentInnen b
hinweg kommen dann noch die Mengen hinzu, die durch die Erhhung v
alle anderen Lebensmittel 2004 grer sein drfen als noch vor fnf Jah
5.3 Ursachen der Hchstwertvernderungen
Hchstwerte fr Pestizid-Rckstnde in pflanzlichen Erzeugnissen werd
der Regel durch Neufassungen der RHmV (Verabschiedung durch de
dert. Die Neufassungen der RHmV dienen der Umsetzung von EU-Richt
ggf. nach der Bewertung der Wirkstoffe durch die Kommission formuli
EU verabschiedet. Antrge auf Zulassung von Pflanzenschutzmitteln ka
ein Pflanzenschutzmittel erstmalig in den Verkehr bringen oder einfhPflSchG); es muss also nicht zwangslufig ein Hersteller die Zulassung b
Nach Einschtzung des BVL sollten die Hchstwerte immer dann be
neue Erkenntnisse aus der Toxikologie der Wirkstoffe gewonnen werde
rung des ADI bzw. der ARfD fhren. Die Hchstmengen in den RHmV
regelmig auf ihre aktuelle Gltigkeit hin berprft; dies wird selbst v
soll aber im Rahmen des bergangsprozesses der RHmV in das neuerecht vorgenommen werden. Dies wird aber auch die Erhhung einiger
ten, weil in anderen EU-Lnden gltige, hhere Hchstwerte bernomm
kungen von Hchstwerten werden vorgenommen, wenn keine Zulassu
fende Pestizid mehr besteht (BVL H 2004).
Hchstwertvernderungen werden aber faktisch auch ber die in Kap
Allgemeinverfgungen vorgenommen. Seit 1993 sind vom BVL 71 Aerlassen worden, wobei aber auch Abweisungen erfolgt sind24. Bis heut
noch 54 in Kraft. Die Anzahl der Verfgungen pro Jahr steigt seit 1999
12), was vom BVL damit erklrt wird, dass seit 2001 jede Wirkstoff/E
einzeln beantragt werden muss24
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Die meisten Antrge gestellt wurden von Italien (97) und Spanien (93) (
wurden die mit Abstand meisten Antrge Spanien, gefolgt von den Nied(BVL 2004). Gegenstand der Antrge sind immer Erhhungen von Hch
che Lebensmittel, vor allem fr Tomaten, Paprika, Salat, pfel und Gurke
Im Jahr 2003 wurden insgesamt 18 Allgemeinverfgungen zu Rckstan
Deutschland ausgesprochen. In fnf der Antrge wurden Hchstwerte
tragt, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Fr sie gilt nach 1 Ab
der Hchstwert von 0,01 mg/kg, es sei denn, sie sind in der deutschen gilt der dort angegebene Wert. Fr 14 Erzeugnisse wurden hhere Men
Deutschland zugelassen, darunter zweimal bis zum Einhundertfachen
dass 2004 das Ausma der Erhhungen um eine Grenordnung zunim
Halbjahr wurden allein neun Bewilligungen fr Hchstmengen erteilt, die
zwanzigfache hher liegen als die in Deutschland gltigen Werte. In de
dies nur vereinzelt zu beobachten (BVL 2004).
Es sind weder die Antrge auf Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, n
Gewhrung einer Allgemeinverfgung ffentlich zugnglich. Auch die Ab
des BVL fr Allgemeinverfgungen sind nicht ffentlich. Damit sind di
Initiatoren dieser Antrge nur dem BVL bekannt. Als Grund fr die Anhe
wertes ber eine Allgemeinverfgung braucht der Antragsteller nur nach
Pestizid in seinem Land fr das entsprechende Erzeugnis rechtmig zu
damit Rechtsanspruch auf Gewhrung des Antrags (s. Kap. 3.2)
Fazit
Die genauen Anlsse fr Vernderungen von Hchstmengen (z.B. ne
Toxikologie) sind nicht ffentlich verfgbar und damit fr nicht nachvo
eine nicht akzeptable Intransparenz des Verfahrens dar. Durch die st
Ausnahmegenehmigungen und ihr grer werdendes Ausma stiegMehrbelastung mit Pestiziden in Deutschland in den letzten Jahren an
Harmonisierung der Hchstwerte fr Pestizidrckstnde in der EU,
Hchstmengen angehoben werden, voraussichtlich weiter steigen.
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6 Bedeutung der HchstmengenvernderuGesundheits- und Verbraucherschutz
6.1 Belastungen von Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs
Es gibt eine ganze Reihe von zugelassenen und eingesetzten Pestizide
che Gesundheit schdigen knnen. Sie stehen unter dem Verdacht, en
gende, immuntoxische, reproduktionstoxische und/oder neurotoxische E
sitzen. Exemplarisch seien im folgenden fnf Beispiele solcher toxikolog
tizidwirkstoffe herausgegriffen, deren Hchstwerte in bedeutenden Lebeland in den letzten fnf Jahren erheblich angehoben worden sind. Fr d
nung wurde angenommen, dass die entsprechenden Erzeugnisse bis
lastet sind25. Es lsst sich nun errechnen, welche Menge eines bestim
tglich lebenslang bzw. einmalig/portionsweise gegessen werden kann
die ARfD zu berschreiten. Bezugsgre der folgenden Berechnungen
60kg Krpergewicht. Die Daten fr die Berechnungen sind den Hchstm
und Angaben des BfR fr ADI- und ARfD-Werte in Deutschland26entnom
Beispiel 1: Bananen und Prochloraz
Prochloraz, ein Fungizid, ist als mglicherweise krebserzeugend einge
tig, endokrin wirksam zu sein; es gibt Hinweise auf immuntoxische Eigen
toxische Eigenschaften ist es bisher nicht systematisch untersucht word
P 1985).
Der Hchstwert fr Bananen wurde 2003 mit der 7. Hchstmengen-n
von 0,05 mg/kg auf 8 mg/kg angehoben eine Erhhung des H
160fache. Der deutsche ADI fr Prochloraz liegt bei 0,01 mg/kg und
0,1mg/kg. Die maximal zulssige tgliche Aufnahme betrgt damit 0,6
zulssige einmalige/portionsweise Aufnahme sechs Milligramm. Dies w
cher Aufnahme von 75 Gramm Bananen oder bei einmaliger Aufnahme
reicht. Der durchschnittliche Verzehr von Bananen in Deutschland liegpro Kopf und Tag (10,8 kg pro Jahr27). Jemand, der also tglich eine der
isst, berschreitet bereits den ADI, wer ber den Tag verteilt 750 Gram
der Hchstwert-Anhebung htte man fr die berschreitung des ADI t
ARfD i li 120 k B 2002 d i D t h
-
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Beispiel 2: Erdbeeren und Chlorthalonil
Das Fungizid Chlorthalonil ist als beim Menschen mglicherweise kre
stuft28; es gibt keine hinreichenden Untersuchungen auf immun- und nezial (US-EPA 1999, IPCS 1996).
2000 wurde mit der 5. Hchstmengen-nderungsverordnung der Hchst
in Erdbeeren von 0,01 mg/kg um das 300fache auf 3 mg/kg heraufges
liegen bei 0,015 mg/kg/d bzw. bei 0,015 mg/kg. Die tgliche und portion
nahme betrgt somit 0,9mg/Tag oder 0,9 mg einmalig. Diese Menge
Gramm Erdbeeren erreicht. Wer also mehr als eine halbe Schale einer Cbelasteter Erdbeeren verspeist, berschreitet bereits die tolerierbaren G
hebung wren zur Erreichung von ADI und ARfD der Konsum von 90 kg
dig gewesen. 2002 wurde in Deutschland der Hchstwert fr Chlorthal
mse in 2,2% der gezogenen Proben erreicht oder berschritten (RKPL
Beispiel 3: Zitrusfrchte und Myclobutanil
Das Fungizid Myclobutanil ist unter Verdacht, endokrin wirksam zu sein
onstoxische Eigenschaften gezeigt; auf immun- und neurotoxische Eige
her nicht systematisch untersucht worden (EU 2001, JMPR M 1992).
Der Hchstwert fr Myclobutanil in Zitrusfrchten wurde 2003 mit de
nderungsverordnung um das 300fache von 0,01 mg/kg auf 3mg/kg erh
ADI ist 0,025 mg/kg/d, es drfen also 1,5 mg pro Tag aufgenommen we
also weniger als 500 Gramm Zitrusfrchte gegessen werden, um nicht d2002 wurde in Deutschland der Hchstwert fr Myclobutanil in 2,3% d
und Gemseproben erreicht oder berschritten (RKPL 2002).
Beispiel 4: Johannisbeeren und Vinclozolin
Das Fungizid Vinclozolin gilt als mglicherweise krebserzeugend. Es
und hat reproduktionstoxische Eigenschaften. Es gibt Hinweise auf imm
al. Auf Neurotoxizitt ist bisher nicht spezifisch getestet worden. Es geh
organic pollutants (POPs)29. Es ist bereits in drei Lndern reglementiert
EPA 2000, EU 2001, JMPR V 1995).
Fr Vinclozolin in Johannisbeeren wurde 2000 mit der 5. Hchstmenge
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Beispiel 5: Brombeeren oder Himbeeren und Clofentezin
Clofentezin ist ein Insektizid mit mglicherweise krebserzeugendem
unter dem Verdacht, endokrin wirksam zu sein. Die existierenden UntHinweise auf neuro- und immuntoxische Eigenschaften (EU 2001, JMPR
Der Hchstwert fr Clofentezin in Brombeeren und in Himbeeren wu
Hchstmengen-nderungsverordnung von 0,01 mg/kg auf 3mg/kg erh
ADI ist 0,02 mg/kg/d, es drfen also tglich 1,2 mg aufgenommen we
einer Menge von 200 Gramm belasteter Himbeeren und 200 Gramm be
pro Tag.
Fr Kinder gelten wegen ihres geringeren Gewichtes entsprechend re
die Aufnahme der Erzeugnisse. So drfte beispielsweise ein Kind von 2
nur 25 Gramm legal mit Prochloraz belasteter Bananen tglich essen,
reichen.
Fazit
Selbst wenn es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass jemand regelmig
zum zulssigen Hchstwert mit Prochloraz belastet sind oder tglich Ora
die entsprechend mit Myclobutanil belastet sind, so zeigen die Untersc
auf, dass die Aufnahmemengen nun in reale Dimensionen gerckt sind
von Prochloraz in Bananen und Chlorthalonil in Erdbeeren wrde mit
sogar direkt die akzeptable Aufnahmemenge berschritten gesundhe
dann nicht mehr auszuschlieen.
6.2 Zunehmende Hchstmengenberschreitungen
Nach dem krzlich verffentlichten Bericht der EU-Kommission wurde
38% aller Lebensmittelproben Pestizide gefunden. Die Anteile der P
Hchstwertes steigen bereits seit 1996 auf 5,5% im Jahr 2002 (vgl. ADeutschland wurden mit 45,4% der Lebensmittel fter Rckstnde g
Durchschnitt; die berschreitungsquote lag mit 8,7% sogar deutlich hh
1999 wurden in nur 3,5% der Proben Pestizide ber den Hchstwerten
Diese Tendenz zu mehr Hchstmengenberschreitungen scheint sich bi
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Abb. 4: Ergebnisse aus Pestizid-Rckstandsmessungen in der EU 19962002und Getreide (Quelle: EU 2002)
Zusammenfassend stellt der EU-Bericht fest, dass die ARfD in zahlreichten wurde und ein Gesundheitsrisiko, besonders fr empfindliche Gr
schlossen werden kann (EU 2002).
Lebensmittel aus biologischem Anbau schneiden entscheidend besser
wurden nur in drei von 37 Proben Pestizide nachgewiesen und in eine
Hchstwert von 0,01 mg/kg berschritten. Die amtliche Lebensmittel-
Wrttemberg kam zu dem Ergebnis, dass ko-Paprika bis auf wenige nen es sich um konventionelle Ware oder um einen Verschnitt mit k
handeln drfte, keine Rckstnde an Pflanzenschutzmitteln ber 0,01
2004).
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6.3 Zunehmende Mehrfachbelastung
Die tgliche duldbare Aufnahme von Chlorthalonil liegt in Deutschla
Menschen bei 0,9 mg tglich (s.o.). Bei Chlorthalonil sind fr 39 explizitenisse Hchstwerte ausgewiesen, die bis zum 5000fachen ber dem We
liche Erzeugnisse liegt. So knnen, neben den oben angefhrten Bana
Erzeugnisse hohe Werte des Pestizids aufweisen. Der ADI als auch die
nil wrde mit tglicher oder auch einmaliger Aufnahme von bereits 10
100 Gramm Erdbeeren und 30 Gramm Johannisbeeren erreicht. Isst ma
se noch entsprechend belasteten Porree, Sellerie und/oder Stachelbeer
te gilt wie fr die Johannisbeeren der im Jahr 2000 um das eintausendfa
wert von 10mg/kg), liegt man weit ber ADI bzw. ARfD.
In vielen Proben der amtlichen Lebensmittelberwachung lassen sich zu
zide finden: In Deutschland wurde 2002 in jeder dritten Positiv-Probe me
zid gefunden. Bei der Hlfte aller untersuchten Proben an Trauben wu
Wirkstoffe gefunden; die Anteile bei Erdbeeren, pfel, Birnen, Paprika,
liegen nicht weit darunter (BVL 2002). EU-weit werden immer mehr Pro
lastung in Obst, Gemse und Getreide gefunden. Traf dies 1999 noch a
zu, waren 2002 20,7 % mehrfach mit Pestiziden belastet (vgl. Abb. 5, EU
re bei den Proben mit vier oder mehr Rckstnden steigt der Anteil v
(1998: 2 %, 1999: 2,2 % 2000: 2,8 % und 2002: 5,4 %). ber 60 von kna
Deutschland wiesen sogar 10 und mehr Pestizide auf (EU 2002).
Abb. 5: Ergebnisse aus Pestizid-Rckstandsmessungen in der EU 19962002
gen in Frchten, Gemse und Getreide (Quelle: EU 2002)
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fachbelastungen und die zunehmende Zahl der gefundenen Pestizide in
ein nicht akzeptables Gesundheitsrisiko dar.
6.4 Erkrankungen
In westlichen Industrielndern werden in den letzten Jahren bedenkli
Entwicklungen beobachtet. Einige davon sind:
Rckgang der Spermiendichte bei Mnnern (Sharpe 2003, Swan e
Anstieg der ungewollten Kinderlosigkeit (Leyendecker 1997, Strow
Anstieg der Raten verschiedener Krebsarten (Power et al. 2001, Q
dami et al. 1994)
Zunahme von Allergien und Unvertrglichkeiten (RKI 2001, Werfel/
Auftreten von endokrinen Effekten in der Tierwelt (UBA 2002)
Zunahme von Verhaltensaufflligkeiten (z.B. ADS) und Aggre
(Schubert et al. oD, Singer 1999, 2002)
Zunahme von Autismus und anderen pervasive dirsorder diseas
nien, besonders bei Kindern (SOC 1999)
Zunahme von Gehirnerkrankungen (z.B. Alzheimer, Parkinson) (Pr
Die Frage ist nun, ob die Aufnahme von Pestiziden einen Anteil an der
wicklungen hat.
Zusammenhnge jedoch ausschlielich auf Pestizide zurckzufhren, is
weil die KonsumentInnen meist einem sehr vielfltigen Gemisch von Ch
sind: Abgase, Lebensmittel-Zusatzstoffe, Pestizide, Kosmetika, Schadst
aus Wohnrumen usw. Es sind dies oft geringe bis sehr geringe Konzen
aber in sehr groer und zunehmender Vielfalt. Hinzu kommen noch weidingte, z.B. psychosoziale Faktoren.
Verschiedene Institutionen tragen Ergebnisse zusammen, die Hinweise
ge geben. Eine Zusammenstellung von Studien, die sich mit einem m
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Beim Vorliegen solcher z.T. deutlicher Hinweise auf Zusammenhnge
Auswirkungen wre vor dem Hintergrund des Vorsorgeprinzips Handeln
6.5 Das Vorsorgeprinzip
Seit 2000 gilt in der EU das Vorsorgeprinzip, wonach bereits ein begrn
reicht, um Manahmen zur Reduzierung eines Risikos einzuleiten (EU
dieser Formulierung, dass ein Beweis, also eine zweifelsfreie Rckfhru
nicht mehr notwendig ist.
Diesem Vorsorgeprinzip laufen folgende Entwicklungen entgegen: Anheben von Hchstmengen fr Rckstnde von kritischen Pestizi
Wahrscheinliche Gesundheitsschden durch berschreitung der H
Einsatz von Pestiziden, deren Auswirkungen nicht ausreichend bek
Nichtbercksichtigung von Hinweisen auf den Zusammenhang und Gehirnerkrankungen
Nichtbercksichtigung von Hinweisen auf Kombinationswirkung voden
Fr Baby-Fertigkost existieren bereits scharfe Hchstwerte, die sich ric
Ziel, dass in diesen Produkten keine Rckstnde von Pestiziden vorhan
entieren. Warum Babys, die aus frischen Erzeugnissen von den Elter
Nahrung erhalten, um Grenordnungen hher belastet werden drfen
noch konsequent. Gleiches gilt fr ltere Kinder, die keine solche Fertign
nehmen.
Die Bercksichtigung von hheren Sicherheitsfaktoren bei der Ableitung
nahmewerte, wenn Datenlcken z.B. fr die Bewertungen von Risiken f
sind, ist ein richtiger Schritt zur Anwendung des Vorsorgeprinzips.
Die Deklarationen westlicher Staatenbndnisse zum Schutz von Kinde
eine klare Sprache (RKI 2001):
Wir sind entschlossen, eine Politik zu entwickelnund Manahmen umzusetzen, die bewirken, dass
sich Kinder vor und nach der Geburt in einer sicherenUmwelt so entwickeln knnen, dass sie den fr sie
bestmglichen Gesundheitszustand erreichen
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Die Realitt zeigt aber, dass diese Ansprche bei Pestiziden in Lebe
werden.
Der scharfe Grenzwert fr Pestizide im Trinkwasser in der EU wurde vaufgestellt, dass dieses bedeutende Lebensmittel prinzipiell keine Fremd
Zudem gilt hier ein Summengrenzwert fr alle Pestizide. Lebensmittel d
so viel Pestizide enthalten, dass in bestimmten Situationen die Schdig
nicht ausgeschlossen ist. Eine obere Grenze fr die Belastung existiert
hohe Vielfalt von Pestiziden gar nicht, weil es keinen Summengrenzwer
ser gibt. Warum zwischen diesen beiden Lebensmitteln solch gravieren
macht werden, ist nicht nachvollziehbar und luft dem Prinzipder Vorso
Es ist berfllig, auch fr Pestizide generell Vorsorgewerte festzulegen,
der Gesundheit vor allem von Kindern, so weit wie nur mglich ausschlie
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7 Fazit und Empfehlungen
Die legal mgliche Belastung der Lebensmittel mit Pestiziden hat sich d
zung von Hchstwerten fr Pestizide in pflanzlichen Erzeugnissen in
letzten fnf Jahren um ein Vielfaches erhht. Diese Heraufsetzungen wu
zidwirkstoffen vorgenommen, die gesundheitlich besonders bedenklich
dass selbst die erhhten Hchstwerte in zunehmendem Ma berschrit
gesetzlich vorgeschriebene maximale Aufnahmemengen bertroffen w
fachbelastungen von Obst und Gemse mit Pestiziden nehmen zu. Dam
heit der KonsumentInnen wahrscheinlich bereits geschdigt. Durch die sAllgemeinverfgungen und die dadurch erwirkte Anhebung von Grenz
weitere potenzielle Belastung fr die Verbraucher hinzu.
Viele Pestizide, auch solche, fr die Hchstwerte heraufgesetzt worden
im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen, reproduktions-, immun-, oder
ken oder endokrin wirksam zu sein. Systematisch sind die meisten Pes
letzteren drei Eigenschaften nie untersucht worden.Das in der EU eigentlich geltende Vorsorgeprinzip muss auf die Hchst
den angewendet werden, um die hohen Risiken der Auswirkungen vo
Gesundheit, vor allem die der Kinder, zu reduzieren. Die Hchstwerte
Wirkstoff sollten stufenweise auf die Hhe der analytischen Bestimm
werden, wie es fr Baby-Fertigkost schon jetzt gilt. Prioritr sollten hier
delt werden, von denen bekannt ist oder die im Verdacht stehen, Gesunschden zu verursachen. Die Einfhrung eines Summengrenzwertes a
ser-Vorsorgewertes ist zur weiteren Entlastung ebenfalls erforderlich.
Der einzige Weg, der grundstzlich aus dem schwierigen Themenkompl
keit von Gesundheits- oder Umweltschden durch Pestizide herausf
Vermeidung von Pestiziden in der Landwirtschaft. Die kologische Land
es mglich ist, ohne synthetische Pestizide qualitativ sehr hochwertige E
produzieren. Es sollten daher alle Anstrengungen unternommen werde
bensmittelproduktion zu frdern. Es ist zwar begrenswert, dass der An
fr den kologischen Landbau und der Anteil der kontrolliert biologisch
am Verkauf von Lebensmitteln in Deutschland steigt, doch sind die a
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Greenpeace e.V., Groe Elbstr. 39, 22767 HamburgTel. 040/306 18-0,Fax 040/30618-100Email : mail @ greenpe ace.de, Politische Vertretung Berlin, Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Tel.030/ 30 88 99- 0, Fax 030/30 88 99-30 Internet: www. greenpeace.de
lichen Lebensmitteln einen Giftcocktail unterschiedlichster Zusammenset-zung zu schlucken. Denn nach wie vor landen groe Mengen von Pestizidenauf Pflanzen und ckern.
Daran hat auch die Einrichtung eines Verbraucherministeriums in Deutsch-land nichts gendert. Im Gegenteil: Immer grere Mengen von Pestizid-Rckstnden in Obst und Gemse, Getreide und Krutern werden erlaubt.Gleichzeitig steigt die Spritzmittel-Belastung in Lebensmitteln fortwhrend an.
Die vorliegende Studie untersucht die steigenden Grenzwerte fr Pestizide inpflanzlichen Erzeugnissen und nennt die mglichen Auswirkungen auf die
Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher.
Greenpeace fordert: Essen ohne Pestizidrckstnde.Dabei gilt vor allem:
Pestizid-Grenzwerte in Lebensmitteln drfen nicht weiter herauf gesetztwerden! Statt dessen mssen in Deutschland und der EU die zulssigenPestizidbelastungen nach dem Vorsorgeprinzip auf ein Minimum redu-ziert und Grenzwerte fr Mehrfachbelastungen erlassen werden;
Die Lebensmittelberwachung muss deutlich verbessert werden undsicher stellen, dass keine Ware verkauft wird,die die gesetzlichen Hchst-mengen fr Pestizide und Schadstoffe nicht einhlt;
Mittelfristig soll in allen Lebensmitteln ein Pestizid-Vorsorgewert von0,01mg/kg eingehalten werden;
Untersuchungsergebnisse mssen verffentlicht werden. Wer Ware ver-kauft, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht, muss ffent-
lich benannt werden.
Ein Verbraucherinformationsgesetz ist ntig die behrdlichen