Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für...

7

Transcript of Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für...

Page 1: Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für eine sichere Unter-scheidung von viralem und bakteriellem Infekt einer weiterführenden
Page 2: Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für eine sichere Unter-scheidung von viralem und bakteriellem Infekt einer weiterführenden

2 Angewandte Komplementärmedizin | AKOM 06 | 2018

Grippe und grippale Infekte Thema | Ein Dauerthema?

Thema

Page 3: Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für eine sichere Unter-scheidung von viralem und bakteriellem Infekt einer weiterführenden

� 306 | 2018 AKOM | Angewandte Komplementärmedizin

Foto

: © Seba

stian

Kau

litzk

i - Fo

tolia

.com

Der�vergangene�Winter� bescherte� uns� eine�Grippe-Welle,�die�kaum�jemanden�verschonte.��Dabei�stachen�nicht�nur�hohe�Fallzahlen�heraus,�sondern�auch�eine�Zunahme�von�

Stärke�und�Dauer�der�Symptome.�Schon�seit�einigen�Jahren�lässt�sich�beobachten,�dass�Infekte�heftiger�verlaufen,�Patienten�eine�längere� Erholungszeit� benötigen� oder� in� kurzem� Zeitabstand�ein�weiterer� Infekt� folgt.�Wesentlich�häufiger�als�die�Virus-Grip-pe�tritt�allerdings�die�meist�durch�Rhinoviren�ausgelöste�Rhinitis�auf.�Da� in�der�Regel�die�Nasennebenhöhlen�mitbetroffen�sind,�spricht�man�von�einer�Rhinosinusitis.�Sie�gilt�als�mehr�oder�weni-ger�harmlos,�in�der�Regel�selbstlimitierend�und�sollte�sich�nach�sieben�Tagen�deutlich�verbessern.�

Nasennebenhöhlen-Entzündung – in der Top five der AntibiosenTrotzdem stellt die Rhinosinusitis einen der fünf häufigsten Gründe für eine Antibiotika-Verordnung [1] dar, obwohl eine spontane Abheilungsrate von bis zu 80% besteht und bakteriel-le Infektionen 200-mal seltener vorkommen als virale.

Oft genug werden Antibiotika als Allheilmittel vom Patienten eingefordert und aufgrund möglicher Komplikationen, die ins-gesamt jedoch selten sind (0,2%-2% aller Fälle) verordnet. Oh-

Nicola Gruber

Thema

Page 4: Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für eine sichere Unter-scheidung von viralem und bakteriellem Infekt einer weiterführenden

4

Thema

Angewandte Komplementärmedizin | AKOM 06 | 2018

nehin bedarf es für eine sichere Unter-scheidung von viralem und bakteriellem Infekt einer weiterführenden Untersu-chung, die sich im medizinischen Alltag kaum durchführen lässt, da Husten und Nasennebenhöhlenentzündung zu den häufigsten Gründen einer ärztlichen Kon-sultation zählen.

Allein aufgrund der Symptome gestaltet sich die Unterscheidung von viralem und bakteriellem Infekt als schwierig. Auch das oft beschriebene Kennzeichen des eitrigen Sekrets bedeutet nicht gleich eine bakterielle Infektion [2], denn es ent-hält viele Leukozyten und abgestorbene Schleimhautzellen und tritt in der Hei-lungsphase eines viralen Infektes häufig auf. Erst wenn sich Symptome verschlech-tern oder sich ein erneuter Fieberanstieg abzeichnet, geht man von einer bakteri-ellen Infektion aus. Sicherheit geben aber erst bildgebende Verfahren, Blutbild und Sinuspunktion. Verschiedene klinische Studien [3] zeigten allerdings, dass auch hier die Therapie mit Antibiotika wenig Erfolg verspricht, denn 69% der Fälle heil-ten auch ohne Antibiotika aus. Sowohl die WHO [4] als auch die DEGAM [5] for-dern aufgrund der weltweiten Zunahme von Resistenzentwicklungen ausdrück-lich einen Verzicht auf Antibiotika bei un-komplizierten Erkältungskrankheiten.

Naturheilkundliche TherapieMit deutlich weniger Nebenwirkungen ist die Therapie mit pflanzlichen Wirkstoffen verbunden. So zeigten Präparate wie An-gocin®, die Kapuzinerkresse und Meerret-tich enthalten, eine gute Wirksamkeit [6].Sowohl in der akuten Phase als auch pro-phylaktisch kann Spenglersan® G-Rhinol in die Nase eingesprüht werden. Es ent-hält Antigen und Antitoxin in einer D9 von Influenza Virus A, Haemophilus influ-enzae und Klebsiella Pneumoniae.Dass auch minimale Wirkstoffkonzentra-tionen einen Effekt auf die Nasenschleim-hautzellen haben, wies bereits 1997 Prof. Bundschuh nach [7].

Die chronische SinusitisSo oder so gehört eine akute Rhinosinusi-

tis konsequent therapiert, denn sie kann in einer chronischen Problematik enden, insbesondere, wenn anatomische Beson-derheiten – beispielsweise eine schiefe Nasenscheidewand oder Polypen – vor-liegen, die zu mangelnder Belüftung und Sekretstau führen. Weitere Faktoren, wie häufiger Gebrauch abschwellender Na-sentropfen, Rauchen oder das Einatmen von Stäuben, stören die Selbstreinigungs-funktion der Nase mitunter empfindlich. Einen chronischen Entzündungsreiz bie-ten ferner Schimmelpilzsporen, die in Wohnräumen ein häufiges Problem dar-stellen.

Chronische Sinusitiden bleiben oft unbemerkt, da typische Symptome, wie klopfender Gesichtsschmerz oder Fieber, fehlen. Diffuser Kopfschmerz, Schleim im Rachen, nasale Sprache und unspezifisches Krankheitsgefühl kön-nen Ausdruck einer chronischen Nasen-nebenhöhlenentzündung sein.

Die Komplikationsrate liegt hier höher, insbesondere, wenn es Siebbeinzellen und Keilbeinhöhle betreffen.

Wann spricht man eigentlich von akuter und wann von chronischer Sinusitis?Akute SinusitisErwachsene: Symptomatik weniger als 8 Wochen oder weniger als 4 Episoden im Jahr Kinder: Symptomatik unter 12 Wochen oder weniger als 6 Episoden im Jahr

Akute rezidivierende Sinusitisvollständige Rückbildung der akuten Symptomatik, Erwachsene: mehr als 4 Episoden im JahrKinder: wiederkehrende Episoden mit vollständiger Rückbildung der Sympto-matik

Chronische Sinusitis Erwachsene: Symptomatik länger als 8 Wochen oder mehr als 4 Episoden im Jahr Kinder: Symptomatik über 12 Wochen oder mehr als 6 Episoden im Jahr

Die chronische Sinusitis ist oft schwieri-ger zu therapieren; und auch nach einem

operativen Eingriff halten Beschwerden und Infektanfälligkeit oftmals noch lange an. In der naturheilkundlichen Praxis kann unterstützend ein Phytotherapeutikum oder ein homöopathisches Komplexmit-tel, wie Sinfrontal® [8], eingesetzt werden. Als homöopathisches Einzelmittel nutzt man gerne Cinnabaris D4 (3x1 Tbl. tgl.) für trockene Schleime, Druck über der Na-senwurzel, Kalium bichromicum D4 (3x1 Tbl. tgl.) für feste Schleime oder Silicea D6 (3x1 Tbl. tgl.) als chronisches Eiterungs-mittel.

Zusätzlich oder als Monotherapie findet Spenglersan® G-Rhinol sowohl akut (3x2 Sprühstöße in jedes Nasenloch) als auch prophylaktisch (1-2 Sprühstöße in jedes Nasenloch) vor der beginnenden Erkäl-tungszeit Verwendung. Bei chronischen Entzündungen hat sich oft eine zusätzli-che Enzym-Therapie bewährt, z.B. mit Re-gazym, Karazym oder Wobenzym.

Sinusitis – ein Grund zum Husten?Eingeatmete Keime aus der Nasenne-benhöhle führen zu rezidivierenden Bronchitiden. Man spricht von einem sinubronchialen Syndrom.

Virus-Infekte stellen zwar den häufigsten Grund für akuten Husten dar, es gibt je-doch viele weitere Ursachen, wie z.B. eine bis dahin nicht erkannte Allergie. Ein Hus-ten, der länger als acht Wochen dauert, bedarf grundsätzlich weiterer Abklärung. Neben dem häufigsten Grund, dem Rau-chen, sollten andere Ursachen, wie In-fektionskrankheiten, Herzerkrankungen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Reflux, Autoimmunerkrankungen oder Krebs, ausgeschlossen werden.

Silent InflammationChronische Entzündungen, wie Nasen-nebenhöhlenentzündung, Parodon-titis, Zahnwurzelentzündungen usw., belasten den gesamten Organismus. Wir bezeichnen sie auch als Silent In-flammation oder Herdgeschehen.

Erfahrungsgemäß führen sie zu Fernwir-kungen wie Gelenkentzündungen, allge-

Page 5: Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für eine sichere Unter-scheidung von viralem und bakteriellem Infekt einer weiterführenden

� 5

Thema

06 | 2018 AKOM | Angewandte Komplementärmedizin

Thema

dung und Entzündungshemmung geschädigt. Die Zusam-mensetzung des schützenden Schleimfilms verändert sich und bietet einen idealen Nährboden für Keime. Dies unterstützt wie-derum die Entzündung. Die ständige Zytokin-Erhöhung kann sich auf den gesamten Organismus auswirken, denn gerade die Immunbotenstoffe stehen im Verdacht, an Erkrankungen, wie Arteriosklerose, Arthrose oder Diabetes, beteiligt zu sein. Auch eine ungünstige Zusammensetzung der Darmflora scheint bei der Erhöhung von Immunbotenstoffen eine wesentliche Rolle zu spielen und wird sogar mit Erkrankungen wie Alzheimer[9] in Verbindung gebracht.

Zungendiagnose Es erweist sich als gar nicht so einfach, einer chronischen Sinu-sitis auf die Spur zu kommen, zumal der Patient oft mit ganz anderen Symptomen, z.B. mit Gelenkbeschwerden unklarer Genese, in die Praxis kommt. Wertvolle Anhaltspunkte liefert jedoch die Zungendiagnose, mit den folgenden möglichen Entzündungsanzeichen: eine rote Zunge oder/und rote Pünkt-chen in der Zunge sowie ein eher zäh wirkender Belag, der oft unregelmäßig auftritt, auch gerne einseitig stärker. Dies kann tatsächlich Sekret aus der meist einseitig stärker betroffenen Nasennebenhöhle sein, der auf den hinteren Zungenanteil ab-tropft. Beläge, die wie ausgestanzt wirken, werden oft mit dem homöopathischen Mittel Cinnabaris in Verbindung gebracht.

Der verschnupfte Darm Die häufigen Antibiosen bei Sinusitis und Bronchitis beein-flussen auch das Zusammenspiel der großen Immunbarrieren. Denn die zweite, wesentlich größere Kontaktfläche zwischen innen und außen stellt der Darm dar. Kommt es durch eine Antibiose zu einer Veränderung der bakteriellen Zusammen-setzung der Darmflora und einer Störung des Schleimfilms, wird der Darm durchlässiger für Bestandteile von Bakterien, Toxinen und unverdauten Nahrungsbestandteilen. Darin liegt ein weiterer Grund für Irritationen des Immunsystems. Deshalb setzt die Naturheilkunde traditionell eine Darmsanierung bei Infektneigung und Allergien ein. Schon der Tuberkulose-Arzt und Bakteriologe Dr. Spengler (1860-1937) ließ seine Patienten LACTA-Essig trinken und die Haut damit einreiben. Dieser mild-saure Essig, der bis Ende der 1950er-Jahre in vielen Küchen zu Hause war, enthielt reichlich rechtsdrehende, für den Darm sehr wichtige Milchsäure und gehört, neben den Ballaststoffen, zu den sogenannten Präbiotika. Als ebenso wichtig erweisen sich die milchsäurebildende Bakterien, Probiotika, die wir heute viel zu wenig in unserer Nahrung finden. Gerne werden Präbiotika und Probiotika, z.B. Lactasan™ (2x2 Kps.) und Intestisan™ (2x1 Kps.), in Kapselform kombiniert. Gerade wenn die Schleimhäu-te des Darms und des Respirationstraktes betroffen sind, leistet Mucosa comp. als Injektion oder als Einnahme mit dem Adapli-kator gute Dienste.

meiner Schwäche und Infektanfälligkeit. Überdies stehen solche versteckten Entzündungen auch im Verdacht, für Krankheitsbil-der wie Arteriosklerose verantwortlich zu sein.

Eine der wenigen Möglichkeiten in einer naturheilkundlichen Praxis einem Herdgeschehen auf die Spur zu kommen, bietet der Spenglersan® Bluttest. Das Blut enthält, als Folge durchge-machter Erkrankungen, Antikörper. Die Spenglersan® Testsubs-tanzen wirken im Bluttest nach Schwarz als Antigen. Es kommt zu einer mit bloßem Auge sichtbaren Agglutination. Agglutinie-ren bestimmte Felder (D oder Dx) stark positiv, verweist dies auf ein Herdgeschehen, eine versteckte Entzündung, die weiterer anamnestischer und diagnostischer Abklärung bedarf.

Rolle der ImmunbotenstoffeDer Nasenrachenraum stellt mit seiner Schleimhaut und dem lymphatischen Gewebe eine große immunologische Barrie-re dar. Neben Gewebsmakrophagen finden sich in Haut und Schleimhaut Spezialisten unter den Fresszellen: die Langer-hanszellen. Sie präsentieren Antigene mit einer Häufigkeit von 800 Zellen pro Quadratmillimeter. Sie gehören zu den dendriti-schen Zellen und sind ein wichtiges Bindeglied von Körperober-fläche und Immunsystem. Sie bewachen diese Grenzfläche und sind zur aktiven Bewegung befähigt. Sie aktivieren in ihrer Umgebung andere Immunzellen durch die Ausschüttung von Zytokinen – den Immunbotenstoffen – und präsentieren ihr Antigenmaterial im nächst gelegenen Lymphknoten. Eine wei-tere Fraktion der dendritischen Zellen sitzt im lymphatischen Gewebe des Waldeyer-Rachenrings. Sie präsentieren weniger Antigenmaterial, schütten jedoch wesentlich mehr Zytokine aus; und spielen vor allem für die virale Abwehr eine wichtige Rolle. Damit aus der Inflammation kein Flächenbrand entsteht, ruft die ständige Aktivierung von Fresszellen über bestimmte Enzyme Gegenspieler im Immunsystem auf den Plan, die regu-latorischen T-Zellen, die die Entzündung hemmen. Chronische Entzündungen führen deshalb zu geringeren Symptomen, da gleichzeitig eine Suppression stattfindet.

Die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen mit ihrem empfindli-chen Flimmerepithel wird durch das Auf und Ab von Entzün-

Heilpraktikerin und Pharmareferentin. Diver-se Weiterbildungen in Homöopathie, tradi-tionelle Verfahren und Akupunktur, unter anderem an der Akademie für fachärztliche Akupunktur & integrative Medizin, HannoverDozentin für medizinische Grundlagen und Naturheilverfahren im Ausbildungsbereich der Heilpraktiker seit 2005.

Kontakt: [email protected]

Nicola Gruber

Page 6: Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für eine sichere Unter-scheidung von viralem und bakteriellem Infekt einer weiterführenden

6

Thema

Angewandte Komplementärmedizin | AKOM 06 | 2018

Indiz, dass hier vor allem das Nervensystem irritiert ist. Ferner klagte sie über ständiges Sodbrennen – auch dies ein Ausdruck von dauerhaftem Stress. Reflux sowie saure Dämpfe aus dem Magen können zu einer Reizung des Lungenvagus führen und sogar Asthma-Anfälle auslösen. Hier führte also eine gründliche Anamnese auf den richtigen Weg. Daraus ergab sich eine ver-gleichsweise einfache Therapie: Ich verordnete ihr Spenglersan® Kolloide G (morgens), K (mittags) und T (abends). Es werden je-weils 10 Sprühstöße in der Ellenbeuge eingerieben. Zum Ein-nehmen empfahl ich Broncho-Entoxin® (3x10 Tropfen). Es zeigte sich schnell eine erhebliche Besserung. Die angeratene Umstel-lung der Ernährung fiel ihr zunächst schwer; und sie zog einen vom Hausarzt favorisierten Therapieversuch mit Omeprazol vor. Die Hustensymptomatik verschwand komplett. Erst später ge-lang eine Ernährungsumstellung auf basische Kost und ein Ver-zicht der dauerhaften Einnahme von Omeprazol.

ZusammenfassungEine Erkältungskrankheit sollte nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern in der Akutsituation sinnvoll therapiert werden. Es heißt nicht umsonst Erkältung, denn Kälte führt zu einer Minderdurchblutung der Schleimhäute. Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus. Nun haben Viren, die sich in ge-schlossenen Räumen vermehrt aufhalten, leichtes Spiel, in die vorgeschädigte Schleimhaut einzudringen. Das Immunsystem greift zum Abwehrmechanismus der Entzündung und der Pa-tient leidet an den typischen Erkältungs-Symptomen. Das Ziel der Inflammation ist die Eliminierung des Virus und die Repa-ratur des Gewebes. Dies erreicht man unter anderem durch eine Mehrdurchblutung im Zielgebiet. Früher wurde eine Erkäl-tungskrankheit erfolgreich mit wärmenden, durchblutungsför-dernden Maßnahmen therapiert: Inhalieren, Schwitzen, Fußbä-der, Wickel [10] und Ruhe. Vorbeugend lohnen sich abhärtende Verfahren wie Wechselbäder nach Kneipp oder regelmäßige Saunagänge. Die Förderung und nicht die Verringerung der Durchblutung und Sekretion stellt hier also die geeignete Maß-nahme dar. Gerade diese erste Sekretionsphase entscheidet über den weiteren Verlauf der Erkrankung. Deshalb sollte sie von Beginn an mit naturheilkundlichen Präparaten unterstützt werden, z.B. Erkältungs-Entoxin welches unter anderem Echin-acea [11] enthält, Gripp-Heel oder Meta-Virulent um nur einige bewährte Präparate zu nennen.

Postnasal Drip und hyperreagibles BronchialsystemAuch nach therapierten Infekten kann es zu lang anhaltenden Symptomen kommen. Anhaltender Schleimfluss im Rachen aus den Nasennebenhöhlen ohne bakteriellen Befund und lange bestehender Reiz- und Kitzelhusten sind keine Seltenheit. Ver-bleibt ein hyperreagibles Bronchialsystem, treten schon bei geringstem Anlass, wie Temperaturwechsel, Gerüchen oder Stäuben, entzündliche bzw. asthmatische Beschwerden auf. Bei entzündlichen, allergieähnlichen und chronischen Erkran-kungen hilft eine Kombination aus verschiedenen Spengler-san®-Kolloiden, z.B. Spenglersan® G (20 ml) einmal täglich mor-gens 10 Sprühstöße in die Ellenbeuge einreiben, Spenglersan® K (20 ml) einmal täglich mittags 10 Sprühstöße in die Ellenbeuge einreiben und Spenglersan® T (20 ml) einmal täglich abends 10 Sprühstöße in die Ellenbeuge einreiben. Bei chronischen Pro-zessen sollte immer an eine Entgiftung und Ausleitung gedacht werden, z.B. mit dem Entoxin-Set oder der Kuckucks-Kur von Dr. Gustav Klein-Naturarzneii. Auch Vitamine und Mikronähr-stoffe wie Zink, Selen, Vitamin D3 und Vitamin C aus natürlichen Quellen z.B. aus Acerola können phasenweise eingesetzt wer-den.

Stress und EntzündungOft unterschätzt wird das Zusammenspiel verschiedener Auslöser, wie immunologischer Faktoren und Stress.

Es ist von erheblicher Wichtigkeit, einen Infekt in Ruhe auszuku-rieren, denn großen Einfluss auf das Immunsystem haben auch die Stresshormone, wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol.

Eine Verschlechterung der Mikrozirkulation, gepaart mit einer Entzündungshemmung, wirkt während der Akutsituation einer Erkältungskrankheit kontraproduktiv. Lindenblütentee, ein tra-ditionelles Erkältungsmittel, hilft sowohl mit seinen schweißtrei-benden als auch beruhigenden Eigenschaften.

KasuistikSo erinnere ich mich an einen eindrucksvollen Fall einer Lehre-rin aus meiner Praxis. Sie klagte über chronischen Husten seit fünf und Sinusitiden seit 15 Jahren. Vor einem Jahr suchte sie einen Lungenfacharzt auf. Röntgen und bakteriologische Unter-suchungen zeigten jedoch keine Ergebnisse. Mehrfach wurden die Nasennebenhöhlen operativ saniert und Antibiotika verord-net. Der Reizzustand bestand jedoch weiterhin. Die Anamnese, die wegen des permanenten trockenen Reizhustens schwierig war, ergab, dass der chronische Husten während einer Mutter-Kind-Kur vor fünf Jahren begann. Ein Infekt grassierte während des Aufenthalts und sowohl sie als auch ihre Kinder erkrankten. Der Erholungswert sei gleich Null gewesen und zu Hause muss-te sie sofort wieder arbeiten. Ich verabreichte ihr in der Praxis 10 Tropfen Broncho-Entoxin®. Es enthält entkrampfende Subs-tanzen und diese zeigten eine spontane Wirkung. Ein deutliches

Page 7: Grippe und - spenglersan.de · 4 Thema ngewandte omplementärmedizin 06 | 2018 nehin bedarf es für eine sichere Unter-scheidung von viralem und bakteriellem Infekt einer weiterführenden

� 7

Thema

06 | 2018 AKOM | Angewandte Komplementärmedizin

Thema

1. Williamson, I. G., Rumsby, K., Benge, S., Moore, M., Smith, P. W., Cross, M., Little, P.: Antibiotics and topic nasal steroid for treatment of acute maxillary sinusitis: A randomized controlled trial JAMA. 2007 Dec 5; 298(21):2487-2496

2. Lacroix, J. S., Ricchetti, A., Lew, D. et al. (2002): Symptoms and clinical and radiological signs predicting the presence of pathogenic bacteria in acute rhinosinusitis. Acta Otolaryngol 122:192-196

3. Snow, V., Mottur-Pilson, C., Hickner, J. M.: Principles of appropriate antibiotic use for acute sinusitis in adults Ann Intern Med 2001;134:495-7

4. 22 WHO: Global Action Plan on Antimicrobial Resistance 2015, S 3(13) u. S 10(39 - 43). ISBN9789241509763.

5. DGHNO-KHC/DEGAM 2017 Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (DGHNO-KHC), Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Leitlinie S2k-Rhinosinusitis 2017: S. 52

6. Goos, K.-H. et. al.: Wirksamkeit und Verträglichkeit eines pflanzlichen Arzneimittels mit Kapuzinerkressenkraut und Meerrettich bei akuter Sinusitis, akuter Bronchitis und akuter Blasenentzündung im Vergleich zu anderen Therapien unter den Bedingungen der täglichen Praxis Arzneim.-Forsch. /Drug Res. 2006 (56),Nr.3:249-257

7. Bundschuh, G.: Somatische Effekte nach Applikation geringster Wirkstoffdosen (Non-Dosis/Wirkungsbeziehung). Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 2005; 46(5): 261-266

8. Zabolotnyi, D. I., Kneis, K. C., Richardson, A., Rettenberger, R., Heger, M., Kaszkin-Bettag, M., Heger, P. W.: Efficacy of a complex homeopathic medication (Sinfrontal) in patients with acute maxillary sinusitis: a prospective,randomized,double-blind,placebo-controlled, multicenter clinical trial, Explore(NY). 2007 mar-Apr;3(2):98-109

9. T. Harach et al.: Reduction of Abeta amyloid pathology in APPPS1 transgenic mice in the absence of gut microbiota, Scientific Reports, DOI: 10.1038/srep41802

10. 23 DEGAM: Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin-S3- Leitlinie Nr. 11 Langfassung Husten, Feb. 2014, S 25

11. Pilkington, K.: CAM-Cancer Consortium. Echinacea spp [online document]. http://www.cam-cancer.org/The-Summaries/Herbal-products/Echinacea-spp. February 8, 2017

Mehr zum Thema