Grundlagen der Elektrotechnik I (GET 1) · Heinrich Frohne, «Elektrische und magnetische Felder»...

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1 -1- Grundlagen der Elektrotechnik I (GET 1) Lehrstuhl für Allgemeine und Theoretische Elektrotechnik (ATE) Abteilung für Elektrotechnik und Informationstechnik Fakultät für Ingenieurwissenschaften Universität Duisburg-Essen Norbert Koster Daniel Erni (BA 342, [email protected]) (BA 337, [email protected]) Markus Pell (BA 302, [email protected]) -2- Inhalt 1. Grundlagen 2. Das elektrische Feld 3. Der elektrische Strom 4. Das Magnetfeld © P. Leuchtmann

Transcript of Grundlagen der Elektrotechnik I (GET 1) · Heinrich Frohne, «Elektrische und magnetische Felder»...

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    Grundlagen der Elektrotechnik I

    (GET 1)

    Lehrstuhl für Allgemeine und Theoretische Elektrotechnik (ATE)

    Abteilung für Elektrotechnik und Informationstechnik

    Fakultät für Ingenieurwissenschaften

    Universität Duisburg-Essen

    Norbert Koster

    Daniel Erni

    (BA 342, [email protected])

    (BA 337, [email protected])

    Markus Pell

    (BA 302, [email protected])

    -2-

    Inhalt

    1. Grundlagen

    2. Das elektrische Feld

    3. Der elektrische Strom

    4. Das Magnetfeld

    © P. Leuchtmann

  • 2

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    Einführung I

    Vorlesungsunterlagen

    • Lehrbuch:

    für die Vorlesungen GET I

    • Ergänzende Unterlagen zur Vorlesung:

    Bildmaterial zum Buch

    Ergänzende Manuskripte

    Aufgabenstellungen

    Alles via Moodle-Server:

    http://moodle.uni-duisburg-essen.de/

    • Alternative Lehrbücher:

    Heinrich Frohne,

    «Elektrische und magnetische Felder»

    Teubner, 1994, 482 Seiten, leider vergriffen

    H, Frohne, K.-H. Löcherer, H. Müller

    «Moeller Grundlagen der Elektrotechnik»

    Teubner, 2005, 551 Seiten, 38.90

    Ingo Wolff

    Verlagsbuchhandlung

    Dr. Wolff, 2003

    401 Seiten, 35.50

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    1. Die Grundlagen

    Grundlagen der Elektrotechnik GET 1

    • Einführung

    • Modell der Elektrizität

    • Physikalische Grössen

    • Die physikalischen Einheiten

    • Grössengleichungen

    • Die physikalischen Grundlagen

    • Die Elektrizität und ihre atomare Struktur[Buch Seite 1-13]

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    Einführung I

    Die Elektroingenieurin

    Der Elektroingenieur beschäftigt sich mit:

    Die Welt der Elektrotechnik

    Google Bildsuche

    «Elektrotechnik»

    • Energie:Elektrische Energieversorgung, Energie-

    wandlung, Antriebe, Traktion, Werkstoffe,

    Regulation,…

    • Information:Nachrichtenübertragung, Datenverarbeitung,

    Fernerkundung, Logistik, Automatisierung,

    Werkstoffe, Regulation, …

    Gegenwärtig sehr vielfältig und stark

    disziplinär orientiertes Fachgebiet.

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    Einführung II

    Die Elektroingenieurin

    Der Elektroingenieur betätigt sich

    zunehmend/auch in Gebieten wie:

    Die Welt der Elektrotechnik

    • Medizin:Biomedizinische Technik, Rehabilitation,…

    • Biologie:Strahlungsimmission, Nanowissenschaften,

    neue Materialien,…

    • Grundlagen:Quanteninformation, Grossforschung,

    CERN, Messwesen,…

    • Gesellschaft:Risikoforschung, Mensch-Maschine,

    Innovation, Marketing, soziotechnischer

    Wandel, Umwelt, Entwicklungshilfe…

  • 4

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    Einführung III

    Die Welt der Elektrotechnik

    • Multidisziplinär:Elektroingenieurinnen und -ingenieure

    arbeiten bereits heute in den unter-

    schiedlichsten Berufsbranchen.

    • Interdisziplinär:Elektrotechnik bietet heute eine ideale

    Ausgangslage für interdisziplinäres

    Arbeiten.

    • Die grössten Maschinen der Welt !Energienetz, Telefonnetz.

    Sie haben ein gutes Studium gewählt !

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    Einführung IV

    Erscheinung und Beschrei-

    bung der Elektrizität

    • Wir haben kein spezielles Sinnesorganfür Elektrizität.

    • Wir spüren lediglich die Wirkungender Elektrizität: z.B. Kraft, Wärme,

    Schall und Licht.

    • Elektromagnetismus ist eine Theorie,welche viele dieser Erscheinungen

    erklären kann.

    • Elektromagnetismus liegt ausserhalbder Erfahrungswelt der Mechanik, d.h.

    es gibt hierzu wenig Alltagserfahrung.

    • Wir brauchen anschauliche Modellefür die Beschreibung des Elektro-

    magnetismus.

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    Einführung V

    Modelle der Elektrizität

    • Gibt es anschauliche Modelle für dieBeschreibung des Elektromagnetismus?

    • Nein – Ergebnisse von Experimentenmüssen abstrahiert werden, d.h. sie sind

    nur mit geeigneten Modellen nachzu-

    vollziehen.

    • Z.B. Physik: mathematische Modelle(wichtig: haben keinen Realitätsstatus !).

    • Modelle der Elektrizität sind zudem indas «Theoriegerüst» der Physik

    einzupassen (z.B. Energieerhaltung).

    • Wie baut man Modelle für die «unfassbare»elektromagnetische Wirklichkeit?

    • Genau das ist der Inhalt dieser Vorlesung !

    Toronto Star, 2005 (fehlerhaft !)

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    Einführung VI

    Modellbildung

    Erscheinungen

    Begriffe

    Symbolische Beziehungen

    Konventionen

    Physikalische Vorgänge

    Physikalische Grössen

    Messvorschrift

    Labor

    Formeln

    Einheiten

    Induktion, Deduktion, Erfahrung

    Praxis, Politik

    Modelle

    für die

    Wirklich-

    keit

    Theorien

    Disziplinen

    Wissens-

    kulturen

    Wissen-

    schaft

    wir

    Energie E (kursiv)

    Massendefekt

    E = m·c2

    eV

    Kernspaltung

    abgeleitete Einheit der Energie

    vergleichen oder erweitern

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    Einführung VII

    Physikalische Grössen

    Formeln

    • Wegstrecke s Meter (m)

    • Masse m Kilogramm (Kg)

    • Zeit t Sekunde (s)

    • elektrische Stromstärke i Ampère (A)

    • Temperatur T Kelvin (K)

    • Stoffmenge n Mol (mol)

    • Lichtstärke I Candela (Cd)

    SI-Einheiten:

    MKSA-Einheiten:

    (nur 4 genügen für

    die Grundlagen der

    Elektrotechnik)

    • neues Teilgebiet tendiert

    zu neuen phys. Grundgrössen.

    • Elektrotechnik:

    Ladung Q

    (besser: Stromstärke i)

    elektrische Feldkonstante 0

    Physikalische Grössen

    Grund-/Basisgrössen

    (nicht aus anderen

    Grössen definierbar)(erweitern?)

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    • 4 physikalische Grundgrössen des Einheitensystem derMKSA-Systems. Elektrotechnik.

    • Messung: Messgrösse in Vielfachen (Zahlenwerte) Einheiten der Grundgrösse(Einheitsgrössen) angeben.

    • Zahlenwert und Einheit beschreiben nur zusammen die physikalische Grösse.

    • Es sei a eine physikalische Grösse, denn gelten die Operatoren:

    Einführung VIII

    Physikalische Einheiten

    physikalische Grösse( ) = Zahlenwert( ) Einheit( )

    Zahlenwert von a = a{ }

    Einheit von a = a[ ]a = a{ } a[ ]

  • 7

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    Einführung IX

    • Einheiten wurden in denGrössendimensionen der

    Lebenswelt definiert

    (siehe Buch Seite 7-8).

    • Physikalische Vorgängegeschehen oft in anderen

    Grössenordnungen.

    Abk. für Zehnerpotenzen

    (SI-Präfixe).

    • Beispiele:

    Laserpointer: f = 0.47 PHz

    Nanosensorchip: V ~ zl (Liter)

    XUV-Laserpuls: T = 250 as

    • Seit 2002: «yokto»

    Grössenordnung

    !!Kle

    inschre

    ibung

    Gro

    ssschre

    ibung

    !!

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    Einführung X

    • Für physikalische Grössen, die keine Grundgrössen sind abgeleitete Einheiten.

    • Im Rahmen derSI-Einheiten zu-

    gelassen.

    • Abgeleitetes Systemausgehend von 1V:

    1 kg = 1Vm-2s3A

    «elektr. Einheiten».

    • ZusammenstellungAnhang A4 (Buch).

    Abgeleitete Einheiten

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    Merke:

    Einführung XI

    • Nur Grössengleichungen beschreibenphysikalische (elektrotechnische) Vorgänge.

    • Grössengleichungen müssen sowohl die Zahlenwert-gleichung als auch die Einheitengleichung erfüllen.

    • Grössengleichungen sind stets mit Zahlenwertenund zugehörigen Einhiten zu schreiben!

    Grössengleichungen

    v =s

    tv{ } v[ ] =

    s{ } s[ ]t{ } t[ ]

    v{ }=s{ }t{ }

    v[ ] =s[ ]t[ ]

    Grössen-

    gleichung

    Zahlenwertgleichung

    Einheitengleichung

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    Einführung XI

    Die phyikalischen Grundlagen

    1. Metallkugel M mit trockenem

    Seidentuch reiben.

    2. Kleiner Körper K wird angezogen.

    3. Metallkugel M mit Finger

    berühren: Wirkung weg.

    4. Anziehung F hängt

    von der Distanz ab.

    Kraftwirkung F mit Mitteln der Mechanik nicht erklärbar («wunderbare» Fernwirkung).

    Den Körpern K, M wird neue physikalische Eigenschaft zugeschrieben: Elektrizität.

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    • Durch z.B. Reibung kann ein Material «elektrisiert» werden.

    • Jedes Material kann (entsprechend) «elektrisiert» werden.

    • Elektrisierte Materialien üben auf alle kleinen Körper in der

    Umgebung eine anziehende Kraft F aus.

    • Kausalität: «Kraft muss eine Ursache haben»

    «Durch Reibung wird ein ˝Fluidum˝ aufs Material gebracht»

    «Fluidum ist ursächlich für Anziehung».

    • Das materialartige Fluidum heisst elektrische Ladung Q.

    • Leiter: frei bewegliche Ladung. Isolator: verharrende Ladung.

    • Mathematisierung: zahlreiche Tests in Messanordnungen, z.B.:

    Einführung XII

    Phänomenologie der Elektrostatik

    FR

    Q

    F = F R,Q,Material( )Q2

    1R5

    Q[ ]=As=C

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    Einführung XIII

    Synthese aus zahlreichen Beobachtungen

    1. Es gibt zwei Arten von Ladungen: positive und negative.

    2. «Ladungsfluidum» ist teilbar bis auf eine kleinste Einnheit.

    3. Ladung kann durch Berührung übertragen (abgeleitet)

    werden.

    4. Ungleiche Ladungen ziehen sich an, gleiche stossen sich ab.

    5. Wirkung der positiven Ladung kann durch diejenige der

    negativen Ladung kompensiert werden.

    6. Natur tendiert zur Ladungsneutralität.

    7. Ausgehend von 5. und 6. gilt Ladungserhaltung.

    Aber: Was ist Elektrizität?

  • 10

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    Einführung XIV

    Atomare Struktur der Elektrizität

    Interessant: Phänomenologie

    der Elektrizität reproduziert

    sich auch im Kleinsten:

    • Anziehung:Atom als «Sonnensystem»

    • Elementarladung (Proton):e = +1.602·10-19 As

    • Ladungsneutralität:n = p

    1 mm

    1 cm

    Kern

    Elektron

    -

    Hülle

    100 m

    npn

    n

    n

    Elektron

    Neutron

    Proton

    ElektronenhülleAtomkern

    -

    --

    p

    p

    Bohr‘sches

    Atommodell

    Grössenverhältnisse

    (1012-fach)

    (10 fm)

    p: Anzahl Protonen im Kern (Kernladungszahl)

    Ordnungszahl Z des Elements.

    n: Anzahl Elektronen in Atomhülle

    A: Anzahl Nukleonen im Kern (Massenzahl)

    Ionisierung: weglösen

    eines Elektrons ergibt:

    Ion (+e ),

    freies Elektron (-e).

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    Einführung XV

    Periodensystem

    I II III IV

    Gruppe

    V VI VII 0

    Periode

    12

    3

    H He

    Li Be B C N O F Ne

    Na Mg Ar Si P S Cl Ar

    # Schale

    # Valenzelektronen

    Elektronenkonfigurationen

    bestimmen Eigenschaften:

    Leiter, Halbleiter, Isolator.

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    Zusammenfassung

    Otto von Guericke (1672)

    Reiben einer Schwefelkugel

    1. Welt der Elektrotechnik

    Energie, Information, Medizin,

    Biologie,…

    2. Modellbildung

    Physikalische Vorgänge, physikalische

    Grössen, Formeln, Einheiten.

    3. Die Grundlagen

    Elektrizität: Ladung, Kraftwirkung,

    Ladungsarten, Ladungserhaltung.

    4. Die atomare Struktur

    Bohr‘sches Atommodell,

    Elementarladung, Ionisierung,

    Ladungstrennung.

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