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Grundlagen und Ziele eines ganzheitlichen Prüfkonzepts für elektrische Geräte, Maschinen und Anlagen

Stefan Euler

Fachdozent und BDSH e.V. geprüfter Sachverständiger Elektrotechnik; Geschäftsführer MEBEDO Akademie GmbH und MEBEDO Consulting GmbH

Hinweis zu den folgenden Folien

Die folgenden Folien dienen zur visuellen Unterstützung eines Vortrags oder eines Seminars.

Grundlagen und Ziele eines ganzheitlichen Prüfkonzepts für elektrische Geräte, Maschinen und Anlagen Stand 08.01.14 2

Die Folien1 erheben nicht den Anspruch „selbsterklärend“ zu sein und sind nur im Zusammenhang mit den Ausführungen des Vortragenden im richtigen Sinne zu verstehen.

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1) Es wird durchgängig das generische Maskulinum verwendet, welches weibliche und männliche Personen einschließt.

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Grundlage und Ziele eines Prüfmanagementsystems

Ganzheitliches Prüfkonzept der Elektrosicherheit

(GP-Konzept)

Grundlagen und Ziele eines ganzheitlichen Prüfkonzepts für elektrische Geräte, Maschinen und Anlagen Stand 08.01.14

Ganzheitliches PrüfkonzeptForderung

4Grundlagen und Ziele eines ganzheitlichen Prüfkonzepts für elektrische Geräte, Maschinen und Anlagen Stand 08.01.14

Ganzheitliches PrüfkonzeptZustandsveränderung

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Alter Zustand „Einheitsbrei“

Zustands-veränderung „GP-Konzept“

Zu neuen Ufern bewegen!

Merksatz: Erfüllung der Pflicht, jedoch keine Kür!


Ganzheitliches Prüfkonzept

Ein professionelles Prüfmanagementsystem der Elektrosicherheit schützt Ihr Unternehmen – und findet meist gewinnbringende Potenziale



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• Moderne Managementmethoden sind heute in den meisten Unternehmen Normalität.

• Doch ausgerechnet die wichtige Elektrosicherheit kommtnoch immer viel zu kurz.

• Dabei lauern gerade hier existentielle Gefahren, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden!

• Durch den Aufbau eines rechtssicheren Prüfmanagements, kann man diese Risiken minimieren und unter Umständen auch noch Kosten senken.


Ganzheitliches Prüfkonzept

Häufig klammern sich die Unternehmen jedoch an alte Zöpfe und verlieren dabei den Blick für das große Ganze!

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Die verPENte Installation

Eine tickende Zeitbombe durch „neue“ Lasten!

Belastung

durch Ober-

schwingungen

Berührungs-schutz


VerPENte Installation


Belastung durch Oberschwingungen

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Fortgeschrittene Verschmorung durch Neutralleiterüberlastung



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• Die Unternehmen sollten selbstkritisch das bei ihnen im Einsatz befindliche System der erforderlichen Prüfungen für die Elektrosicherheit hinterfragen.

• Ist es nur ein notwendiges Übel oder doch auch eine Chance für eine höhere Verfügbarkeit der Geräte, Maschinen und Anlagen?


Schadenstatistik des GDVBrandursachen (Industrie-Feuerversicherung)

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Feuer & Feuer Feuer & Feuer –– BetriebsunterbrechungBetriebsunterbrechung(ab 1999 mit EC und All (ab 1999 mit EC und All –– Risk)Risk)

Anzahl der Feuerschäden 1.333

Schadenaufwand 3.791 Mio. EUR


Brandgefahren und BrandursachenÜbersicht

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Typische Mängelin elektrischen Anlagen

technischer Defektan elektrischen Betriebsmitteln

unvorschriftsmäßige Planung oderErrichtung elektrischer Betriebsmittel

nicht bestimmungsgemäßer Gebrauchelektrischer Betriebsmittel

6666 %%

3333 %%



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Zu neuen Ufern bewegen!

•Raus aus dem Einheitsbrei der elektrischen Prüfungen.• Denn dabei wird meist nur „gepflastert“, anstatt wirklich

„geheilt“. •Also rein in ein „Ganzheitliches Prüfkonzept“ für die Elektrosicherheit.

• Hierbei werden nicht nur die Fehler, sondern auch die Ursachen ermittelt und radikal ausgemerzt.

• Das schafft Freiraum für vorbeugende Wartung und Instandhaltung. Und spart somit meist auch noch Geld.


Ganzheitliches PrüfkonzeptGrundlagen

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• Wiederkehrende Prüfungen gemäß DIN VDE 0105-100 an ortsfesten Maschinen und Anlagen, wie auch die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Arbeitsmittel nach DIN VDE 0701-0702 sollen Mängel aufdecken. Das sind z. B. Mängel, die nach der Inbetriebnahme aufgetreten sind und den Betrieb behindern oder Gefährdungen hervorrufen können.

• Notwendige Abschaltungen, Teildemontagen, Funktionstests, Probeläufe usw. erfordern Verfügbarkeitskompromisse und/oder Aufwendungen, die oftmals nicht realisierbar erscheinen.

• Aus diesem Grund ist es ratsam ein Prüfmanagementsystem für vorbeugende Wartung und Prüfung gemäß Gefährdungsbeurteilung nach § 3 Betriebssicherheitsverordnung zu erstellen, welches sich über den gesamten ermittelten Prüfturnus erstreckt.


Ganzheitliches PrüfkonzeptRechtsgrundlagen

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DIN VDE 0105-100:2009-10 (Auszug) 5.3.101.0.4

„Bei Anlagen, die im normalen Betrieb einem wirksamen Managementsystem für vorbeugende Unterhaltung und Wartung unterliegen, dürfen die wiederkehrenden Prüfungen durch die angemessene Durchführung einer dauernden Überwachung und Wartung der Anlage und all ihrer Betriebsmittel durch Elektrofachkräfte ersetzt werden.

Geeignete Nachweise müssen zur Verfügung gehalten werden.“



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TRBS 1201 unter Absatz 3.1 Allgemeines (Auszug)

„Wenn Arbeitsmittel Schäden verursachenden Einflüssen unterliegen, die zu gefährlichen Situationen führen können, können die Anforderungen nach § 10 Abs. 2 Satz 1 BetrSichV auch durch die ständige Überwachung erfüllt werden.

Arbeitsmittel gelten als ständig überwacht, wenn sie unter verantwortlicher Einbeziehung der befähigten Person durch qualifiziertes Fachpersonal in Stand gehalten werden und durch messtechnische Maßnahmen überwacht werden.

Dabei muss sichergestellt sein, dass Schäden rechtzeitig entdeckt und behoben werden können.“



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Durchführungsanweisung zur BGV A3 § 5

Die Forderungen sind für ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel z. B. auch erfüllt, wenn diese von einer Elektrofachkraft ständigüberwacht werden.

Ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel gelten als ständigüberwacht, wenn sie kontinuierlich

•von Elektrofachkräften instandgehalten

und

•durch messtechnische Maßnahmen im Rahmen des Betreibens (z. B. Überwachen des Isolationswiderstandes) geprüft werden.


Ganzheitliches PrüfkonzeptStändige Überwachung


Quelle: Bender

Ganzheitliches PrüfkonzeptZielsetzung


Aufbau eines transparenten Prüfkonzeptes im Unternehmen

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Wichtige Fragen:

•Wann fängt am sinnvollsten ein Prüfkonzept an?

•Wer prüft was?

•Wann wird geprüft?

•In welchem Umfang (Prüftiefe)?

•Wer legt die Fristen fest?



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Zu welchem Zeitpunkt beginnt sinnvoller Weise der Aufbau eines Prüfkonzeptes?

Antwort: bereits in der Beschaffungsphase

Optimierung des Beschaffungsprozesses durch Einbindung des Einkaufs

Klare Vorgaben bei der Auftragsvergabe tätigen.Diese wichtigen Vorgaben sollte der Einkäufer ganz eng mit dem Techniker zusammen abstimmen und dem Auftragnehmer im Vorfeld unterbreiten! Microsoft

owerPoint-Präsentatio


Aktuelle SituationBeispiele mangelnder Beschaffung

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Mehrfachsteckdosenleiste

Microsoft owerPoint-Präsentatio



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Wasserkocher


BedienungsanleitungBeispiel eines Herstellers



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Die gleichen Probleme gibt es auch häufig bei der Beschaffung von Maschinen und Anlagen.

Fehlende bzw. mangelhafte Dokumente, wie z. B.:

•Konformitätserklärung•Bedienungsanleitung•Pläne•Protokolle•usw.



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Die gleichen Probleme gibt es auch häufig bei der Beschaffung von Dienstleistungen.

Oft angetroffene Praxis: Mangelhafte Befähigung der ausführenden Personen und/oder unzureichende Dokumentation.

Beispiele aus der Praxis auf den folgenden Seiten


PrüfungenMangelhafte Dokumentation



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Wann muss die erste Prüfung eines Arbeitsmittels im Unternehmen erfolgen?

Antwort: Bevor das Arbeitsmittel dem Nutzer erstmals zur Verfügung gestellt wird.

Prüfung vor der ersten Inbetriebnahme

Microsoft owerPoint Presentatio


Ganzheitliches PrüfkonzeptMöglichkeiten einer Erstprüfung

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• Protokoll / Bescheinigung durch den Hersteller>>> Eine CE-Kennzeichnung ist nicht ausreichend <<<zzgl. einer Sichtprüfung auf eventuelle Transportschäden durch den Arbeitgeber bzw. einer von ihm beauftragten Person vor der Inbetriebnahme im Unternehmen.

Hier muss eine transparente und nachvollziehbare Regelung im Unternehmen existieren!

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Ganzheitliches Prüfkonzept im Überblick

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Optimierung des Beschaffungsprozesses durch Einbindung des EinkaufsOptimierung des Beschaffungsprozesses durch Einbindung des Einkaufs

Prüfung vor der ersten InbetriebnahmePrüfung vor der ersten Inbetriebnahme

Optimierung des BetriebsprozessesOptimierung des Betriebsprozesses

Einbindung der Instandhalter - Ständige Überwachung der Anlagen durch ElektrofachkräfteEinbindung der Instandhalter - Ständige Überwachung der Anlagen durch Elektrofachkräfte

Einbindung der Mitarbeiter - Inaugenscheinnahme von Arbeitsmitteln durch die BenutzerEinbindung der Mitarbeiter - Inaugenscheinnahme von Arbeitsmitteln durch die Benutzer

Prüfung nach Instandsetzung, Erweiterung, Änderung durch Befähigte PersonenPrüfung nach Instandsetzung, Erweiterung, Änderung durch Befähigte Personen

Außerordentliche SichtprüfungenAußerordentliche Sichtprüfungen

Unterstützende Maßnahmen: Thermografie, Netzanalyse, RCM, TemperaturüberwachungUnterstützende Maßnahmen: Thermografie, Netzanalyse, RCM, Temperaturüberwachung



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Wann sollte sinnvoller Weise eine Inaugenscheinnahme des Arbeitsmittels durchgeführt werden?

Lösung: Arbeitstäglich bevor das Arbeitsmittel vom Nutzer zur Anwendung gebracht wird.

Einbindung der Mitarbeiter - Inaugenscheinnahme von Arbeitsmitteln durch die Benutzer


Ganzheitliches Prüfkonzept - Beispielhafte Regelungen



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Wann muss z. B. auch eine Prüfung eines Arbeitsmittels im Unternehmen erfolgen?

Lösung: Nach einer Instandsetzung, Erweiterung, Änderung durch Befähigte Personen.

Prüfung nach Instandsetzung, Erweiterung, Änderung durch Befähigte Personen


Protokoll aus der Praxis nach einem Motortausch


Weiße Schrift auf weißem Grund!Meist ist kein Protokoll bzgl. der erforderlichen Prüfung der Elektrosicherheit vorhanden. Es gibt nur die Rechnung mit anhängendem Tätigkeitsnachweis.

Ganzheitliches Prüfkonzept - Beispielhafte Regelungen


Ganzheitliches PrüfkonzeptUmsetzung

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Organisation bei der Beschaffung:EDV Geräte

Arbeitsmittel

Maschinen

Anlagen

Erstprüfung durch Hersteller

Organisation der Erstprüfung

Erstprüfung durch Errichter

Erstprüfung durch Errichter

VA, AA, PC

VA, AA, PC

VA, LV, PC

VA, LV, PC

Legende:VA = Verfahrensanweisungen PC = Prüfprotokolle und ChecklistenAA = Arbeitsanweisungen LV = Leistungsverzeichnisse



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Organisation während des Betriebs:EDV Geräte

Arbeitsmittel

Maschinen

Anlagen

Sichtprüfung durch Benutzer

Organisation der Prüfung

Aufbau ständige Überwachung

Aufbau ständige Überwachung

VA, AA, PC

VA, AA, PC

VA, LV, PC

VA, LV, PC

Legende:VA = Verfahrensanweisungen PC = Prüfprotokolle und ChecklistenAA = Arbeitsanweisungen LV = Leistungsverzeichnisse


Prüfung nach Reparatur - z. B.

Motortausch inklusive Protokoll

Erstprüfungen durchBefähigte Personen

Errichterbescheinigunggeleaster/gemieteter Geräte

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VdS-Prüfungen

Differenzstrom-

überwachungen

Kabel- / Leitungs-untersuchungen

Wärmebildanalysen

Netzanalysen

100% geprüfte Austauschkomponenten

Stichprobenartige Isolationsprüfung bei geplanten Stillständen

Einbindung der Mitarbeiter durch

Sichtprüfung vor der Benutzung von Arbeitsmitteln

RCD-Prüftasten halbjährlich betätigen

Befähigte Personen nach TRBS 1203

Zwischenprüfungen in Form von Sichtkontrollen per Checkliste



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Und vieles mehr…


Ganzheitliches PrüfkonzeptVorteile

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• Gewährleisten der Elektrosicherheit,

• Erhöhen der Verfügbarkeit von Geräten, Maschinen und Anlagen,

• Reduzierung ungeplanter Ausfälle,

• Verringerung von Folgeschäden,

• Verbesserung betrieblicher Abläufe,

• Praxisgerechte Prüfinhalte und Fristen,

• Kostenoptimierung,

• Umsetzen der gesetzlichen Forderungen unter Berücksichtigung der

Wirtschaftlichkeit,

• Kostenersparnis und durch die Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen

• Erhöhung der Sicherheit der MitarbeiterGrundlagen und Ziele eines ganzheitlichen Prüfkonzepts für elektrische Geräte, Maschinen und Anlagen Stand 08.01.14

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