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Grundlegende statistische Methoden der geowissenschaftlichen Datenauswertung am Computer Methodenkurs im SS 2006 Prof. Heiko Paeth

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Grundlegende statistische Methoden der geowissenschaftlichen

Datenauswertung am Computer

Methodenkurs im SS 2006

Prof. Heiko Paeth

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Wissenschaftliche Arbeitsschritte

Hypothese,Fragestellung,

Zielsetzung

Daten-akquisition(Messung,

Modellierung)

Datenanalyse(Qualitäts-kontrolle,Statistik)

Daten-visualisierung

(Graphiken,Karten)

Präsentation(Medien,Poster,

Vortrag, …)

1.

2.

3.

4.

5.

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Schritt 1: Fragestellung

Beschreibung der charakteristischen Ausprägungen des Mittelmeer-klimas:

• mittlere Zustände

• typische Variabilität

• Extremwerte

• Instationaritäten

Klimadefinition

• Großraum

• Region

• Teilregion

• Gitterboxen

{

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Schritt 2: Datenakquisition

in Ermangelung verfügbarer hochauflösender, vollständiger und homogener Beobachtungsreihen: Daten von einem regionalen Klimamodell (REMO)

• Sektor: 30°W-60°E ; 15°S-45°N• räumliche Auflösung: 0,5° horizontal; 20 Hybridlevel vertikal• zeitliche Auflösung: Tageswerte• Antriebsdaten: globale “Beobachtungsdaten“ bzw. Klimamodelldaten• Zeitraum 1: 1979-2003 (natürliche und anthropogene Antriebe)• Zeitraum 2: 2000-2025 (Treibhausgasanstieg, Landnutzungsänderungen)

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Schritt 2: Datenakquisition

Jahresgangder solaren

Einstrahlung

atmosphärischerAntrieb aus6-stündigen

globalen Datensätzen

atmosphärischerAntrieb aus6-stündigen

globalen Datensätzen Meeres-

oberflächen-temperaturen

Boden-modell

Jahresgang vonVegetationsanteil

WaldanteilAlbedo

Orographie

Wolkenund

Nieder-schlag

Strahlungs-schema

mit CO2, CH4 , NOx,

FCKW

Parameterisierungen

...t

q;...

t

v;...

t

T;...

t

p

Druck, Temperatur,Wind, Feuchte …

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die Parametrisierungen und unbekannten Anfangsbedingungen implizieren bei allen Modellen Unsicherheiten und Fehler

Beobachtungs- und Modelldaten verhalten sich wie folgt zueinander:

selbst in einem perfekten Modell gilt:

eine komplexe, nichtlineare Realität lässt sich niemals mathematisch exakt mit einem Modell reproduzieren

im vorliegenden Fall ist das regionale Klimamodell in hinreichendem Einklang mit dem beobachteten Klimasystem im Mittelmeerraum

Schritt 2: Datenakquisition

),,,(),,,(),,,(),,,( ' zyxtzyxtEEzyxtXzyxtY mmmmo

),,,(),,,(),,,( ' zyxtzyxtXzyxtY mmo

realerWert

simulierter Wert

systema-tischerFehler

raumzeit-abhängiger

Fehler

zufälligerFehler

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Schritt 3: Datenanalyse

die statistische Auswertung der Daten soll mit der Programmiersprache FORTRAN in der Entwicklungsumgebung des Betriebssystems LINUX erfolgen:

• Karten der jährlichen und saisonalen Mittelwerte• Darstellung der synoptischen, saisonalen und interannuellen Variabilität• Zeitreihen der regionalen und großräumigen Entwicklung• Entwicklung von Klimadiagrammen• Berechnung von Hovmöller-Diagrammen• Cluster-Analyse • Hoch- und Tiefpassfilterung• Standardisierung von Zeitreihen• Berechnung von Zeitreihentrends• räumliche und zeitliche Korrelation• multiple Regression• Autokorrelation• Signifikanztests• Berechnung von Composites• geographische und orographische Profile• Bestimmung der Regenzeit• Darstellung von Verteilungsfunktionen• Bestimmung von Extremereignissen• Hauptkomponentenanalyse• …

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konventionelle Programme: Maus-gesteuert, intuitiv, Windows-kompatibel, verbreitet, unflexibel, teuer, Nutzer-orientiert (z.B. Excel)

professionelle Programme: Skriptsprachen-basiert, lernaufwendig, Linux-kompatibel, hochflexibel, Freeware, Layout-orientiert (z.B. GMT)

Schritt 4: Datenvisualisierung

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Schritt 5: Präsentation

Vortrag, Posterpräsentation, Zeitschrift, Internet:

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Leistungsnachweise

Gruppenarbeit:

Einzelarbeit:

• Posterausstellung zum Thema Mittelmeerklima basierend auf den gemeinsam erarbeiteten statistischen Auswertungen und graphischen Darstellungen• Internetseiten mit Klimadiagrammen zu einzelnen Teilregionen

• Präsentation eines “Mini-Projektes“ durch jeden Kursteilnehmer in der letzten Sitzung auf der Grundlage der oben beschriebenen Arbeitsschritte

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Literatur

Statistik:

Fortran:

Mittelmeerklima:

• Lionello, P.; Malanotte-Rizzoli, P. and Boscolo, R. (Eds.): The Mediterranean Climate: an Overview of the Main Characteristics and Issues. Elsevier, Amsterdam, 2006.

• Lamprecht, G.: Fortran77. Einführung in die Programmiersprache. Vieweg, Braunschweig, 1987.• Engeln-Müllges, G. und Niederdrenk, K.: Fortran90. Grundkurs Computerpraxis. Rowohlt, Hamburg, 1996.

• Bahrenberg, G.; Giese, E. und Nipper, J.: Statistische Methoden in der Geographie, Bd. 1+2. Teubner, Stuttgart, 1990/1992.• Schönwiese, C.-D.: Praktische Statistik für Meteorologen und Geowissenschaftler. Bornträger , Stuttgart, 1992.• Clauß, G.; Finze, F.-R. und Partzsch, L.: Statistik für Soziologen, Pädagogen, Psychologen und Mediziner. Harri Deutsch, Frankfurt/Main, 2004.• von Storch, H. and Zwiers, F.W.: Statistical Analysis in Climate Research. Cambridge University Press, 1999.

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Rechnerlandschaft am GIUW

Geo-Pool: 13 PCs mit Betriebssystem Windows XP

CIP-Pool: 16 PCs mit Betriebssystem Windows XP:

die Partition k:\geozip\ ist als gemeinsame Plattform von allen Rechnern aus erreichbar und dient der Bereitstellung größerer Datenmengen

CIP : Computer Investitions Programme (Rechner zu Lehrzwecken an Hochschulen)

jeder Teilnehmer hat (hoffentlich) einen Account (Username, Password)

für Programmiersprache Fortran und Datenvisualisierungsprogramm GMT wird Betriebssystem Linux benötigt (vorläufig: Emulation (Wetteifer, Nachbildung) unter Windows)

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Arbeitsablauf

bei der Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen werden meist verschiedene Prozesse und Programme am Computer genutzt:

Startendes Betriebs-

systems

Öffnen einer zu bearbeitenden

Datei mit einemEditor

Bearbeiteneines

Textdokuments,einer Graphik

oder einesProgramms

mit denEditorbefehlen

Abspeichernder

bearbeitetenDatei auf einem

Speicher-medium

(Festplatte, CD)

Übersetzen(Kompilieren)

des Programms

in Maschinen-sprache

Ausführendes

kompiliertenProgramms

Nach-bearbeitungdes berech-

netenErgebnisses

(weiteresProgramm,

Visualisierung)

Dokumentationoder

Präsentationdes berech-

netenErgebnisses(Ausdruck,

Datei)

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Starten des Betriebssystems

Einschalten des Computers bewirkt automatisch Booten: Betriebs-system wird vom Master Boot Record auf der Festplatte in Hauptspeicher (RAM) geladen

nach Booten ist eine vollständige Konsole verfügbar: Eingabeeinheit (Maus+Tastatur) sowie Ausgabeeinheit (Bildschirm)

Eingabeoberfläche kann graphisch (Windows, Maus) oder befehls-zeilenorientiert (DOS, Tastatur) sein

Einloggen (Benutzername+Kennwort) führt auf die graphische Windows-Eingabeoberfläche, die selbst ein Programm ist und nun weitere Programme zugänglich macht

für Linux-Anwendungen wird Emulation gestartet mit Desktop-Icons

cygwin oder X

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Betriebssystem Windows

folgende Anwendungen (Programme) werden im Verlaufe des Methodenkurses benötigt:

wichtigste Befehle im DOS-Eingabemodus:

DOS-Eingabeaufforderung (befehlszeilenorientiert): Dateiverwaltung, Kopieren

Excel-Tabellenkalkulation: Visualisierung der berechneten Ergebnisse

Editor: Öffnen, Bearbeiten und Speichern der Fortran-Programme

Powerpoint: Präsentation der Ergebnisse (Poster)

cd

md

rmdir

dir

copy

del

move

edit

Verzeichnis wechseln [change directory]: cd verz_name bzw. cd ..

Verzeichnis erstellen: md fortran

Verzeichnis löschen (muss leer sein)

Anzeigen der Dateien im aktuellen Verzeichnis

kopieren einer Datei: cp file1 ..\verz_name\file2

löschen einer Datei

verschieben bzw. umbennen einer Datei

einfacher ASCII-Editor mit Maussteuerung

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Betriebssystem Linux

Starten der Linux-Emulation unter Windows öffnet eine befehlszeilen-orientierte Eingabeoberfläche (Shell) oder eine graphische Bedienerober-fläche (X-Window)

hier wird die sogenannte Bourne-Again Shell “bash“ verwendet

Einstellungen für das Erscheinungsbild der Shell werden in den Umgebungsdateien /etc/profile und /home/user/.bashrc getätigt (wirksam mit source .bashrc oder bei Neustart der Shell):

zu praktisch jedem Programm gibt es Hilfsseiten (Manual Pages), die im Befehlszeilenmodus über man befehl_name aufgerufen werden

Prompting

Aliasing

globale Pfadangaben

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Betriebssystem Linux

wichtigste Befehle im Linux-Eingabemodus:

cd

mkdir

rmdir

cp

rm

mv

joe/vi

pwd

ls

chmod

df

du

find

more

grep

diff

whoami

date

ps

kill

wc

Verzeichnis wechseln [change directory]: cd verz_name bzw. cd ..

Verzeichnis erstellen: md fortran

Verzeichnis löschen (muss leer sein)

kopieren einer Datei: cp file1 ../verz_name/file2

löschen einer Datei

verschieben bzw. umbennen einer Datei

einfache ASCII-Editoren mit Tastensteuerung

Anzeigen des aktuellen Verzeichnisses

Anzeigen der Dateien im aktuellen Verzeichnis: ls –l , ls –la , ls –lrt

Änderung von Zugriffsrechten: chmod (u,g,o)(+,-)(r,w,x)

Abfrage der Speicherbelegung von Partitionen

Abfrage des Speicherbelegung von Verzeichnissen

Suchen von Dateien: find / -name file_name

seitenweise Ausgabe von Dateiinhalten am Bildschirm ohne Bearbeitungsoption

Durchsuchen von ASCII-Dateien nach Textmustern

Feststellung von Unterschieden zwischen Dateien

Ausgabe der aktuellen User-ID

Ausgabe von Datum und Zeit

Abfrage laufender Prozesse

Abbruch laufender Prozesse

Zählen von Dateien im aktuellen Verzeichnis

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Bash-Shell

Start der Shell mit Mausklick auf den Button unter Windows

Beenden der Shell mit exit

Cursor auf / ab ruft letzte Befehle im Eingabemodus auf

Tabulatortaste |↔| ergänzt begonnene Befehle oder Dateinamen

nachgestelltes & schickt Programmausführung in den Hintergrund und gibt Shell frei

Pipe-Symbol | verbindet zwei Befehle, z.B.: ls –l | wc

Joker-Symbol * Platzhalter für Datei- und Verzeichnisnamen

einzelne Shell-Befehle können auch in Shellskripten gebündelt werden

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joe-Editor praktischer ASCII-Editor unter Linux mit Tastensteuerung: Aufruf mit joe file_name

Befehle werden über Strg -Taste angesprochen (siehe ^KH), z.B.:

beim Abspeichern wird Sicherheitskopie file_name~ erzeugt

^KX

^C

^KU

^KV

^KB

^KK

^KC

^KM

^KY

^KF

^L

^KL

^_

^KO

^KE

Verlassen und Abspeichern

Verlassen ohne Abspeichern

in erste Zeile springen

in letzte Zeile springen

Anfang markierter Bereich

Ende markierter Bereich

Kopieren des markierten Bereichs

Verschieben des markierten Bereichs

Löschen des markierten Bereichs

Textstring in Datei suchen

nächsten Textstring anzeigen

in bestimmte Zeile springen

letzten Befehl rückgängig machen

Fenster teilen

neue Datei öffnen

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Dateisystem

elektronische Speicherung von Informationen erfolgt binär mit den Zuständen 0 und 1 (Bit); 8 Bit-Informationen ergeben ein Zeichen (Byte)

Zahlen im Wertebereich ± 231=2·109 können mit 4 Bytes dargestellt werden, z.B.:

Vielzahl von Zeichen oder Zahlen in Dateien abgespeichert, die auf dem Computer einem Ordnungsprinzip (Dateisystem) unterliegen:

1 0 1 0 1 084 = 1·26 + 0·25 + 1·24 + 0·23 + 1·22 + 0·20

Partitionen,Stammverzeichnis:

c:\d:\

/verz1//verz2/

Verzeichnisbaum:

uverz1\uuverz1\... uuverz2\...uverz2\uuverz3\... uuverz4\...

uverz1/uuverz1/… uuverz2/…

Einzeldateien:

file_name.suffix

[Buchstaben Zahlen . - _ ]/[, / \ ? * : ; @ ~]

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relative Adressierung von Verzeichnissen und Dateien:

absolute Adressierung von Verzeichnissen und Daten:

Dateiattribute unter Linux:

wichtigste Verzeichnisse für Methodenkurs:

Dateisystem

Windows & Linux : cd ../../uverz1/uuverz2

Windows : cd c:\uverz1\uuverz2

Linux : cd /verz1/uverz2/uuverz3

drwxr-xr-x 1 user group 1295382 Datum : Verzeichnis

-rwxr-xr-x 1 user group 1295382 Datum : Datei

readwrite fürexecute

UserGroupOthers

Linux Windows

Home-Verzeichnis:

Fortran-Verzeichnis:

Ergebnis-Verzeichnis:

Rohdaten-Verzeichnis:

/home/user/

/home/user/fortran/

/home/user/output/

/cygdrive/k/geozip/…/paeth/

c:\Programme\cygwin\home\user\

c:\Programme\cygwin\home\user\fortran\

c:\Programme\cygwin\home\user\output\

k:\geozip\...\paeth\

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Fortran

Fortran steht für Formula Translator: speziell für formelmäßige Berechnungen mit dem Computer

Hochsprache: Sprachelemente sind an naturwissenschaftlich arbeitende Menschen angepasst (mathematische Funktionen etc.)

Versionen: Fortran77 (1978), Fortran90 (1991), Fortran95 (1995)

auch heute noch Basissprache für praktisch alle Modellanwendungen in den Naturwissenschaften

alternativ auch C und C++ (seit 1990): analoge Struktur, andere Syntax

Dateien mit Fortran-Quellcode haben die Dateiendung .f bzw. .for

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Compiler

die Übersetzung vom für den Menschen verständlichen Quellcode zum maschinenlesbaren Executable wird von einem Compiler bewerkstelligt

Fortran-Compiler für Windows sind meist sehr teuer oder haben Eigenarten bzgl. des Quellcodes

deshalb hier kostenloser Fortran-Compiler von GNU unter Linux-Emulation

Aufruf des Compilers im Befehlszeilenmodus von Linux:

g77 –o file_name.exe file_name.f [Optionen, Bibliotheken]

mit alias-Befehl bzw. Shellskript:

g77 file_name

User erhält automatisch das Recht, das Executable auszuführen

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Arbeitsschritte

das Arbeiten mit Fortran beinhaltet i.d.R. die folgenden Arbeitsschritte:

Starten einesbeliebigenTexteditors

(ASCII, nicht Word & Co.)

Bearbeitender Textdatei

mit demFortran-

Quellcode(“Program-

mieren“)

Abspeichernder

Quellcode-Datei

Aufrufdes Compilers

im Befehls-zeilenmodus

Ausführendes

Executablesim Befehls-

zeilenmodus

Editierenoder

Weiter-verarbeiten

der Ergebnis-datei

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Allgemeine Form des Quelltextes

Fortran-Befehle werden im Quellcode zeilenweise in Datei geschrieben und nach dem Kompilieren auch zeilenweise ausgeführt

allgemein ist in der Quellcode-Datei zu beachten:

nur eine Anweisung pro Zeile

zwischen Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden

Spaltenbelegung:

1-5 : Anweisungsmarke (Label, Kommentarzeichen)

6 : Zeichen für Zeilenfortsetzung

7-72 : Raum für Anweisungen (Fortran-Befehle)

>73 : vom Compiler nicht interpretierter Raum für Kommentare

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Sprachelemente

hier werden nur die wichtigsten Sprachelemente zusammengefasst; am besten lässt sich der Sprachumfang direkt beim Programmieren erweitern

end logisches Ende des Programms

program bezeichnet in erster Programmzeile den internen Programmnamen

implicit none schaltet implizite Variablendeklaration aus

real

integer

character

logical

Deklaration von Variablen als Fließkommazahl, ganze Zahl, Zeichenkette oder Binärwert (wahr, falsch)

+

-

*

/

**

sqrt()

exp()

log()

max()

cos()

sin()

arithmetische Operatoren

mathematische Funktionen

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Sprachelemente

.LT.

.LE.

.EQ.

.GE.

.GT.

.NE.

arithmetische Vergleichsoperatoren

.AND.

.OR.

.NOT.

logische Operatoren

// Verkettung von Zeichenketten

parameter Zuweisung von Konstanten

data Zuweisung von Konstanten in einem Vektor

print Ausgabe von Ergebnissen auf Standardausgabe (Bildschirm)

open Öffnen von Dateien

close Schließen von vorab geöffneten Dateien

write Schreiben von Ergebnissen auf Bildschirm oder in Datei

read Lesen von INput vom Bildschirm oder aus Datei

do … enddo wiederholte Ausführung von Programmteilen

if … then … else … endif

bedingte Ausführung von Programmteilen

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Beispielprogramm

program beispiel_fortran_programm implicit nonec **********************************************************c * - dieses Programm vereint beispielhaft einige der *c * wichtigsten Sprachelemente von Fortran *c * - das Programm liest Temperaturen in Grad Celsius ein *c * rechnet in Kelvin um und schreibt das Ergebnis in *c * eine neue Datei *c **********************************************************c---- Vereinbarungsteil ---------------------------------------- integer nt,ja,bs character infile*11,outfile*10 real kv parameter(infile='celsius.dat', ! Input-Datei mit Werten 1 nt=11, ! Anzahl der Zeitpunkte 1 kv=273.15, ! Umrechnungsgroesse 1 bs=1, ! 0=nicht ; 1=Bildschirmausgabe 1 outfile='kelvin.dat') ! Output-Datei fuer Ergebnisse integer jahr(nt) real temp(nt),neutemp(nt)c---- Temperaturzeitreihe aus ASCII-Datei einlesen ------------- open(11,file=infile,form='formatted') do ja=1,nt read(11,'(i6,f8.1)') jahr(ja),temp(ja) enddo close(11) write(6,*) 'Daten eingelesen !'c---- Input-Daten am Bildschirm ausgeben ----------------------- write(6,'(a19)') ' Eingelesene Daten:' do ja=1,nt write(6,'(2i6,f10.2)') ja,jahr(ja),temp(ja) enddo

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Beispielprogramm

c---- Temperaturdaten umrechnen -------------------------------- do ja=1,nt neutemp(ja)=temp(ja)+kv enddo write(6,*) 'Daten umgerechnet !' c---- neue Temperaturdaten in Datei schreiben ------------------ open(21,file=outfile,form='formatted') do ja=1,nt write(21,'(i6,f8.1)') jahr(ja),neutemp(ja) enddo close(21) write(6,*) 'Neue Temperaturdaten in Datei geschrieben !'c---- ggf. neue Temperaturdaten auf Bildschirm schreiben ------- if (bs.eq.1) then write(6,'(a20)') ' Umgerechnete Daten:' do ja=1,nt write(6,'(2i6,f10.2)') ja,jahr(ja),neutemp(ja) enddo else write(6,'(a45)') ' Sie haben keine Ergebnisausgabe gewuenscht !' endifc---- Schluss -------------------------------------------------- write(6,*) 'Das Programm endet nun. Einen schoenen Tag noch!' end

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Statistische Verfahren

arithmetisches Mittel:

Varianz:

Standardabweichung:

Variationskoeffizient:

Standardisierung:

Tiefpassfilterung:

Hochpassfilterung:

n

iixn

x1

1

n

ii xx

ns

1

22 )(1

1

n

ii xx

ns

1

2)(1

1

%100x

sv

s

xxx ii

ˆ

2

2

1'

fi

fij

ji xf

x

iii xxx '"

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Statistische Verfahren

n

ii

n

iii

xx

yyxxb

1

2

1

)(

))(( linearer Trend:

y-Achsenabschnitt:

Regressionsgerade:

Korrelationskoeffizient:

Bestimmtheitsmaß:

xbya

iii

ii

axby

axby

ˆ

n

ii

n

ii

n

iii

yyxx

yyxxr

1

2

1

2

1

)()(

))((

%1002 rB

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Statistische Verfahren

Autokorrelation:

Kreuzkorrelation:

multiple Regression:

n

i

ni

n

i

ni

n

i

ni

ni

A

xxxx

xxxxr

1

2..1

1

2..1

1

..1..1

)()(

))((

n

ii

n

ii

n

iii

C

yyxx

yyxxr

1

2

1

2

1

)()(

))((

yXXXa

xaay

TT

m

jijji

1

10

)(

ˆ

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#-- Shell angeben -----------------------------------------------------------

#!/bin/sh

#-- Daten in ASCII einlesen und in GRID umwandeln ---------------------------

xyz2grd /home/heiko/hab/seminar/ypremedi.gmt -Gkarte.grd -R-10/40/30/44 -I0.5echo ' Daten umgewandelt !'

#-- Daten als Pixel oder interpolierte Pixel zeichnen -----------------------

#grdimage karte.grd -R-10/40/30/44 -JX8/2.3d -Ba5f5/a5f5WSne -Cfarbe200.cpt \# -X2 -Y3.3 -K > medi.psgrdview -Qs karte.grd -R-10/40/30/44 -JX8/2.3d -Ba5f5/a5f5WSne -Cfarbe200.cpt \ -X2 -Y3.3 -K > medi.psecho ' Pixel gezeichnet !'

#-- Karte mit Kuestenlinien und Laendergrenzen zeichnen ---------------------

pscoast -A1000 -N1 -R-10/40/30/44 -JX8/2.3d -W10 -O -K >> medi.psecho ' Karte gezeichnet !'

#-- Abbildung beschriften ---------------------------------------------------

pstext -N -Jx1 -R0/6/0/6.2 -O -K -N <<END>> medi.ps 4.0 2.6 16 0.0 1 2 Mittlerer Jahresniederschlag 4.0 -0.55 14 0 1 2 geogr. L\342nge -0.6 1.15 14 90 1 2 geogr. BreiteENDecho ' Abbildung beschriftet !'

#-- Legende zeichnen --------------------------------------------------------

psscale -Cfarbe200.cpt -L -D4/-0.8/8/0.2h -O >> medi.psecho ' Legende gezeichnet !‚

Gen

eric

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