Gurktalerhütte

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Karseggalm, 1.603 m Die Karseggalm ist wohl eine der urigsten Hütten im ganzen Alpenraum. Die ca. 400 Jahre alte Almhütte liegt im Norden vom Großarltal. Ganz einfach erreicht man diese Hütte über einen Wanderweg von der Breitenebenalm. Kommt man in die Hütte, so wird man gleich überrascht. Der Boden im Inneren der Hütte ist mit Lehm und Baumrinde ausgelegt. Es kann schon sein, dass die „Wehstatt“, so heißt die „Küche“ in einer alten Hütte voll Rauch ist. Hier befindet sich nämlich, wie sich die meisten Menschen nicht mehr vorstellen können, eine offene Feuerstelle. Hier wird eine Spezialität aus dem Großarltal hergestellt: der Knetkäse. Diesen bekommt sonst auf keiner Hütte mehr, da man eben eine offene Feuerstelle braucht, um den Käse räuchern zu können. Einmal in der Woche kann man der Sennerin oder dem Senner beim Herstellen vom für das Großarltal so typischen Sauerkäse zuschauen.

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Gurktalerhütte

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Karseggalm, 1.603 m 

 

 

Die Karseggalm ist wohl eine der urigsten Hütten im ganzen Alpenraum. Die ca. 400 Jahre alte Almhütte liegt im Norden vom Großarltal. Ganz einfach erreicht man diese Hütte über einen Wanderweg von der Breitenebenalm.  

Kommt man in die Hütte, so wird man gleich überrascht. Der Boden im Inneren der Hütte ist mit Lehm und Baumrinde ausgelegt. Es kann schon sein, dass die „Wehstatt“, so heißt die „Küche“ in einer alten Hütte voll Rauch ist. Hier befindet sich nämlich, wie sich die meisten Menschen  nicht mehr vorstellen können, eine offene Feuerstelle. 

 

 

Hier wird eine Spezialität aus dem Großarltal hergestellt: der Knetkäse. Diesen bekommt sonst auf keiner Hütte mehr, da man eben eine offene Feuerstelle braucht, um den Käse räuchern zu können.  Einmal in der Woche kann man der Sennerin oder dem Senner beim Herstellen vom für das Großarltal so typischen Sauerkäse zuschauen.  

Neben der Feuerstelle lehnt eine Leiter. Klettert man dort hinauf, wird man gleich noch einmal überrascht: Es gibt keine Betten auf dieser Alm, hier wird noch im Heu geschlafen! 

Am Abend zünden die Sennleute Kerzen an und schön langsam dämmert einem, dass es hier keinen Strom gibt! Man fühlt sich ganz einfach um Jahrzehnte zurückversetzt. Man verliert die Zeit aus den Augen und genießt einfach nur mehr den Augenblick! 

Die Gaumenfreuden kommen auf der Karseggalm auch nicht zu kurz. Neben dem Sauerkäse und dem Knetkäse gibt es selbstgebackenes Brot, richtig gelbe Almbutter, Wurst, Speck, Süßkäse, Topfenaufstrich… Dazu ein Glas frischer Voll‐ oder Buttermilch. Danach folgt ein Häferl Almkaffee und meistens gibt es auch Kuchen dazu. Zum Abschluss gibt es ein Stamperl selberbrennten Schnaps. 

 

 

Was man wirklich einmal erleben sollte, ist ein Sonnenuntergang auf der Karseggalm. Wenn die letzten warmen Sonnenstrahlen schön langsam hinter dem Berg verschwinden, dann möchte man am liebsten die Zeit festhalten und nicht mehr loslassen. 

 

 

 

Auch kann man von der Karseggalm herrliche Wanderungen machen: zur Unterwandalm, Muggenfeldalm, Maurachalm oder Breitenebenalm, auf die Kitzstein‐Gabel oder den Penkkopf. Alle, die ein bisschen weiter wandern möchten, können ganz bis zum Saukarkopf gehen. 

Die Sennleute Willi, Anna und Sepp haben immer einen Schmäh auf Lager oder wissen eine Geschichte aus vergangener Zeit und eins ist sicher, es wird einem bestimmt nie langweilig auf der Karseggalm.  

Die Karseggalm hat noch, wenn es das Wetter erlaubt und kein Schnee fällt, bis Ende Oktober geöffnet und es lohnt sich allemal, dieser urigen Almhütte im Großarltal einen Besuch abzustatten.