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Gut, wenn man fast alles recyceln kann. Besser, wenn erst gar nichts kaputtgeht. Langlebig und umweltschonend: der Antos von Mercedes-Benz. Der Antos von Mercedes-Benz ist hart im Nehmen. Dreigeteilte Stoßfänger mit stabilen Stahlecken und Wartungsintervalle von bis zu 120.000 Kilometer sind nur zwei Belege für seine robuste Konstitution. Damit steckt er auch die härtesten Einsätze locker weg. Aber auch in Sachen Umweltverträglichkeit können Sie sich auf den Antos verlassen: Neue, emissionsreduzierte Euro-VI-Motoren und einsatzoptimierte Antriebsstrang- konfigurationen sorgen für niedrigen Kraftstoffverbrauch. Mehr Informationen unter www.mercedes-benz.de/kommunal

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Gut, wenn man fast alles recyceln kann. Besser, wenn erst gar nichts kaputtgeht. Langlebig und umweltschonend: der Antos von Mercedes-Benz. Der Antos von Mercedes-Benz ist hart im Nehmen. Dreigeteilte Stoßfänger mit stabilen Stahl ecken und Wartungsintervalle von bis zu 120.000 Kilometer sind nur zwei Belege für seine robuste Konstitution. Damit steckt er auch die härtesten Einsätze locker weg. Aber auch in Sachen Umweltverträglichkeit können Sie sich auf den Antos verlassen: Neue, emissions reduzierte Euro-VI-Motoren und einsatzoptimierte Antriebsstrang-konfigurationen sorgen für niedrigen Kraftstoffverbrauch. Mehr Informationen unter www.mercedes-benz.de/kommunal

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Zeitschrift

Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich, Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten

Heft 05/2016

Aus dem Inhalt

50 Jahre IFAT: Wie war das damals 1966? 5

Abfallverbrennungsanlagen – Neue gesetzliche Anforderungen zum 1. Januar 2016 5

Neues Verpackungsdesign des DuPont™ Tyvek® Classic Xpert kann dazu beitragen, die Treibhaus-gasemissionen signifi kant zu senken 6

Wasserver- und -entsorgung zukunftsfest ausrichten 8

Deutlich wachsendes Interesse an Verwertungslösungen 10

EdDE kritisiert drohende Bürokratisierung und zunehmenden Aufwand durch die vorgesehene Neuregelung der EfbV 11

Ausgediente PVC-Fenster und -Bodenbelägeaus Troisdorf erhalten zweites Leben 12

Altpapierbranche bleibt bedeutender Rohstoff-lieferant für Papierindustrie 13

Wie kann die Erfassung von Küchenabfällenverbessert werden? 15

Effi zienz für die Rasenpfl ege 18

bvse-Appell: Getrennte Bioabfallsammlungendlich fl ächendeckend umsetzen! 21

Klimaneutrale Altkleider-Container –beachtliche Ergebnisse für den Klimaschutz 22

Hailo bringt großvolumigen Wertstoffbehälterfür den Gewerbe- und Kommunalbedarf auf den Markt 22

JOBA entwickelt Container zur Entsorgungvon alten Medikamenten 24

GVIAJET 12 – Höchstleistung für Baustellen 24

Die Produktion von Ersatzbrennstoffenmit der KAHL Flachmatrizenpresse 24

Fachreihe zu Sicherheit und Effi zienzsteigerungin der Wasserwirtschaft 26

Risikofaktor Baustellendiebstahl 26

Stadtwerke müssen in intelligent gesteuerteVerteilnetze investieren können 28

Diese Aufl age enthält Beilagen:

Haufe Lexware Services GmbH & Co. KGMünzingerstr. 9, 79111 Freiburg

Verlag für VersorgungswirtschaftHansastr. 15, 80686 München

Mission sauberes Hannover 28

Uferbefestigung in Winsen/Luhe ausTrimax®-Kunststoffprofi len 29

Aus Verwaltung und Wirtschaft 30

Aus der Industrie 49

Veranstaltungen 63

Personalien 68

Büchertisch 69

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4 Kommunalwirtschaft 05/2016

Containerlösungen zur Wärme- und Strom-versorgung für Kommunen und Quartiere

Wirtschaftliche Lösungen für Kommunen sind Systeme zur gleichzeitigen Wärme- und Stromerzeugung. Viessmann liefert leistungsstarke und schlüsselfertige Containerlösungen mit kurzer Installationszeit. Sie sind insbesondere auf den Betrieb mit regenerativen Ener-gieträgern zugeschnitten. Das zentrale Aggregat ist ein Blockheizkraftwerk zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom. Dieses kann je nach regionaler Ver-fügbarkeit und aktuellen energiepolitischen Rahmenbe-dingungen mit einem Biomassekessel oder weiteren Wärmeerzeugern aus dem Viessmann Komplettange-bot kombiniert werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.viessmann.de

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5Kommunalwirtschaft 05/2016

Verlagsort Wuppertal Heft 05 2016

Zeitschrift für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgabender Städte, Landkreise und Landgemeinden

Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.

Gegründetim Jahre 1910

in Berlin

VerlagKommunal-Verlag

Fachverlag für Kommunalwirtschaft und UmwelttechnikWuppertal

Die IFAT, die von 30. Mai bis 3. Juni 2016 auf dem Messegelände in München stattfi ndet, wird 50 Jahre alt. Als „Internationale Fach-messe für Abwassertechnik“ feierte sie 1966 Premiere. Auf einer Fläche von 18.000 Quadratmetern nahmen 147 Aussteller aus neun Ländern sowie 10.200 Besucher aus 40 Nationen teil. Alles kleiner, alles irgendwie anders… Vier Zeitzeugen, die damals dabei waren, standen uns Rede und Antwort und erinnern sich.

So zum Beispiel Professor Dr.-Ing.E.h. Hermann H. Hahn PhD, der noch ganz genau um die Rahmenbedingungen in den 1960er Jahren weiß: „Die erste IFAT fand in einer Zeit statt, als der Begriff ‚Umwelt‘ noch nicht in aller Leute Mund war. Sie hat allerdings die weltweite Rolle dieser Herausforderungen mit publik und akzeptiert gemacht.“ Von der Premiere scheint er heute noch begeistert: „Zum ersten Mal sah ich, dass das, was ich an der Harvard Universität studierte, von weltweitem Interesse sein könnte und ein internationales und wis-senschaftlich, sowie auch ingenieurtechnisch ausgewiesenes Publi-kum zusammenbrachte.“

Und das schien auch dringend nötig: „Bis in die 1960er Jahre gab es keine spezielle Messe für die Bereiche Abwasser und Wasser. Als man sich dann damit beschäftigte, hat der Zustand der Kanäle

50 Jahre IFAT

Wie war das damals 1966?und Leitungen viele überrascht und regelrecht erschreckt“, erinnert sich Horst J. Schumacher, Verleger und Herausgeber der Zeitschrift „Kommunalwirtschaft“. „Dann hatte die Messe München die Initial-zündung zur ersten IFAT.“

Eine Initialzündung, die eine 50jährige Erfolgsgeschichte startete. Für Tom Kallmann, damals der Auslandsvertreter der Messe München in den USA, steht fest: „Ich sage nur: ‚res ipsa loquitur‘ - die Sache spricht für sich. Das Konzept der IFAT, das sich über die Jahre stän-dig weiterentwickelt und der Umwelttechnologiebranche angepasst hat, zeigt, dass die Erfi nder dieser Veranstaltung sehr vorausschau-end und visionär waren.“ Und Manfred Fischer, der 1966 als fertiger Bauingenieur mit zweijähriger Berufserfahrung die Premiere erlebte, ergänzt: „Die Entwicklung der IFAT in diesen 50 Jahren ist unglaublich. Damals waren die Besucher eine kleine Familie von deutschen Ab-wasserfachleuten und heute kommen die Teilnehmer weltweit ange-reist.“ Auch Fischer selbst reist immer wieder gerne an: „Tatsächlich war ich bei allen vergangenen 18 Messen dabei. Nur schade, dass die Jubiläumsmesse, also die 19te, keine besondere Zahl ist.“

In der Tat schade - die mehr als 3.000 Aussteller und über 135.000 erwarteten Besucher wird dieser kleine Makel aber hoffentlich nicht weiter stören.

Abfallverbrennungsanlagen

Neue gesetzliche Anforderungen zum 1. Januar 2016

München. Zum 1. Januar 2016 treten neue Anforderungen für den Betrieb von Abfallverbrennungsanlagen in Kraft, die in den Geltungs-bereich der 17. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) fallen. Zusätzlich zu den Emissionen müssen in Zukunft auch die Verbrennungsbedingungen in den Anlagen kontinuierlich überwacht werden.

„Durch optimale Verbrennungsbedingungen reduzieren sich die im Verbrennungsprozess entstehenden Schadstoffe, die damit der

Umwelt nachhaltig entzogen sind“, sagt Gaylord Höß vom Prüfl abo-ratorium Emissionsmessungen/Kalibrierungen der TÜV SÜD Indus-trie Service GmbH. Aus diesem Grund fordert die 17. BImSchV eine kontinuierliche Messung der Mindesttemperatur des Verbrennungs-prozesses und eine jährliche Funktionsprüfung aller Messeinrichtun-gen, die für die Kontrolle der Verbrennungs-bedingungen genutzt werden. „Zudem müssen diese Messeinrichtungen alle drei Jahre kalibriert werden“, so Gaylord Höß. Diese Anforderungen gelten ab dem 1. Januar 2016.

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6 Kommunalwirtschaft 05/2016

Die Experten von TÜV SÜD Industrie Service un-terstützen die Anlagenbetreiber mit modernsten und fl exiblen Messeinrichtungen bei der Kalibrierung von Messystemen zur kontinuierlichen Registrierung und Überwachung der Verbrennungstemperatur. Die Leis-tungen umfassen die Erstellung eines anlagenspezifi -schen Prüfplanes, die Durchführung und Begleitung der Messungen vor Ort sowie die Zusammenfassung und Dokumentation der Ergebnisse in einem Prüfbericht. Bei Bedarf unterstützen die Experten die Betreiber bei der Umsetzung des Überwachungskonzeptes und dem Einbau bzw. der Anordnung der Messstutzen in den Messebenen.

Neues Verpackungsdesign des DuPont™ Tyvek® Classic Xpert kann dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen signifi kant zu senken

Luxemburg, im Januar 2016. Die Ergebnisse einer von DuPont be-auftragten Untersuchung zeigen, dass der neue DuPont™ Tyvek® Classic Xpert Eco-Pack im Vergleich zur herkömmlichen Verpa-ckungslösung einen deutlich verringerten Umwelteinfl uss besitzt.

So ergibt sich über die gesamte Lebensdauer der Verpackung eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 3 Tonnen CO2-Äquivalent, eine Senkung des Primärenergiebedarfs um 77.700 MJ sowie eine Verringerung des Abfallaufkommens um 820 kg. Für die Kunden bedeutet diese geringere Abfallmenge neben Umweltvortei-len auch eine Reduktion der Kosten für die Behandlung und Entsor-gung der Verpackung an deren Lebensende.

Bei der Standardverpackung ist jeder einzelne Schutzanzug zu-sammen mit einer Gebrauchsanweisung in einen Polybeutel ein-geschweißt. Je 25 Anzüge sind in einem sogenannten Value Pack zusammengefasst. Ein Karton enthält 4 solcher Value Packs, ins-gesamt also 100 Schutzanzüge. Dazu Deborah Sondag, Marketing Specialist für die Region EMEA bei DuPont Protection Technologies: „Beim neuen Tyvek® Classic Xpert

Eco-Pack sind die Schutzanzüge nicht mehr einzeln in Polybeu-teln verpackt, sondern befi nden sich zu je 25 Stück lose in einem Va-

Kategorie Vermiedene Menge Einheit

Treibhauspotenzial 3045 kg CO2 eq Entspricht dem Treibhauspotenzial von 35 Flügen eines Einzelnen von Paris nach Toulouse.

Versauerungs-potenzial 18 kg SO2 equ Entspricht dem Versauerungspotenzial des monatli-

chen Stromverbrauchs von 15 Europäern.

Trinkwasserbedarf u. Abwasseraufkommen 58 m3 Entspricht dem Wasserverbrauch von 332 Vollbädern.

Primärenergiebedarf 77731 MJ

Entspricht dem Primärenergiebedarf des monatlichen Stromverbrauchs von 14 Europäern.Entspricht dem Primärenergiebedarf von 1698 kg Rohöl.

Abfallaufkommen 823 kg Entspricht dem monatlichen Abfallaufkommen von 21 Europäern.

lue Pack. Jeder Value Pack enthält nur eine Gebrauchsanweisung. Somit sparen wir beim neuen Eco-Pack 100 Prozent der Polybeutel und 96 Prozent der Gebrauchsanweisungen ein.“

Die von BIO by Deloitte durchgeführte Untersuchung Environmen-tal Benefi ts of Packaging Reduction vergleicht die Umweltwirkung beider Verpackungskonzepte auf Basis standardisierter Verfahren einer Lebenszyklusanalyse. Hierfür wurde zunächst eine Sachbi-lanz erstellt, die die einzelnen Schritte zur Produktion der Polybeu-tel und Gebrauchsanweisungen sowie deren Anlieferung zu DuPont (Upstream-Prozesse) als auch die Auslieferung zum Kunden und die Entsorgung (Downstream-Prozesse) umfasst. Anschließend erfolg-te die Bewertung der Umweltwirkung auf Basis der Kriterien Treib-hauspotenzial, Versauerungspotenzial, Trinkwasserbedarf und Ab-wasseraufkommen, Primärenergiebedarf sowie Abfallaufkommen.

Für die Bewertung wurden drei verschiedene Szenarien durch-gespielt, die sich in Liefermenge, Transportentfernung und End-of-Life-Szenario (Entsorgung auf Deponien, thermische Verwertung oder Recycling; abhängig von den landesüblichen Verwertungsver-fahren) unterscheiden. Basierend auf einer Liefermenge von 35.000 Schutzanzügen und Transport per Lkw nach Frankreich (Szenario B), ergibt sich die folgende Bilanz:

Sondag abschließend: „In der heutigen Zeit spielt die Doku-mentation der Umweltwirkung von Produkten für die Kommu-nikationsstrategie eines Unter-nehmens eine immer wichtige-re Rolle. Mit der vorliegenden Untersuchung sind wir in der Lage, unseren Kunden konkre-te Informationen zu den Um-weltvorteilen des neuen Verpa-ckungskonzepts zur Verfügung zu stellen, die diese einfach in ihre eigenen Umweltmanage-mentprogramme übernehmen können.“

Tyvek® Classic Xpert gehört zu den marktführenden Typ 5 (Partikel) und Typ 6 (Flüssig-keiten) Schutzanzügen mit be-grenzter Einsatzdauer. Im Ver-gleich mit anderen Typ 5 und 6

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8 Kommunalwirtschaft 05/2016

Wasserver- und -entsorgung zukunftsfest ausrichten

Ergebnisse aus 13 Forschungsprojekten veröffentlicht: Für den Er-halt der gewohnt hohen Leistungen der Trinkwasserver- und Abwas-serentsorgung sind Umdenken und die Umsetzung von Innovationen erforderlich

Die Versorgung mit Trinkwasser und Entsorgung von Abwasser werden in Deutschland von den meisten Menschen als selbstver-ständlich angesehen. Doch demografi sche Veränderungen, die Aus-wirkungen des Klimawandels, die Anforderungen der Energiewende und weitere aktuelle Tendenzen stellen die Wasserinfrastrukturen in Deutschland vor erhebliche Herausforderungen. Die Anpassungs-fähigkeit der teilweise veralteten Systeme muss verbessert werden. Damit die gewohnt hohen Leistungen der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung erhalten bleiben, sind ein Umdenken und die Umsetzung von Innovationen erforderlich.

Um den Handlungsbedarf in diesem wichtigen Zukunftsfeld zu er-kennen und darauf frühzeitig reagieren zu können, wurde vom Bun-desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Fördermaß-nahme „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ (INIS) mit insgesamt 33 Millionen Euro fi nanziert. Die Fördermaßnah-me INIS ist im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanage-ment“ (NaWaM) verankert. In 13 Forschungsprojekten wurden in-novative technische Systemlösungen zur Optimierung bestehender Anlagen und deren Betrieb sowie zur sektorübergreifenden Erschlie-ßung von Energie- und Ressourcenpotenzialen entwickelt. Darüber hinaus wurden Management- und Planungsansätze sowie Modelle zur Organisation, Struktur und Steuerung künftiger Infrastrukturpla-nung erarbeitet, die eine langfristige Transformation der Systeme möglich machen.

Begleitet wird die Fördermaßnahme durch das Vernetzungs- und Transfervorhaben INISnet. INISnet wird vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), von der DVGW-Forschungsstelle TUHH, Techni-schen Universität Hamburg-Harburg, und von der Deutschen Ver-einigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) ge-meinsam durchgeführt.

Auf der Abschlusskonferenz zur INIS-Fördermaßnahme am 20. und 21. April 2016 in Berlin werden die Ergebnisse aus den 13 For-schungsprojekten den Teilnehmenden aus Wasserwirtschaft, Stadt-entwicklung, Politik und Forschung vorgestellt. Die Ergebnisse sollen Impulse für eine zukunftsfähige Gestaltung der Wasserversorgung

Schutzanzügen auf dem Markt bietet der Tyvek® Classic Xpert eine höhere Schutzwirkung. So beträgt die gesamte nach innen gerichte-te Leckage, die im Rahmen der Typ 5 Tests gemessen wird, lediglich 1 %. Damit schneidet er deutlich besser ab als ein typischer Schutz-anzug aus Mikroporösem Film (5 %) oder SMS-Material (10 %), wie in Bild 2 dargestellt. Die Qualität der Partikelbarriere wird beeinfl usst durch das verwendete Material, die Nahtkonstruktion sowie das An-zugdesign.

Auch bei der Barriere gegen Flüssigkeiten lohnt sich ein Blick auf die mit Tyvek® gemessenen Werte: Bei Tests zur Bestimmung der Beständigkeit eines Materials gegen die Penetration und Permea-tion von Flüssigkeiten, bewies Tyvek® eine hohe Barriere vor und nach Abrieb, während andere Materialien von vornherein geringere Werte erreichten oder nach Abrieb komplett versagten.

Weitere Informationen zum Tyvek® Classic Xpert Eco-Pack: www.tyvek.de/ecopack.

Gesamte nach innen gerichtete Leckage verschiedener Typ 5 Schutzanzüge (TILa, Durchschnittswert für 20 getestet

Anzüge für alle Aktivitäten gemäß EN ISO 13982-2). Anzüge an Maske, Arm- und Beinabschlüssen sowie Reißver-

schlussabdeckung abgeklebt.

und Abwasserentsorgung geben. In der vom BMBF angestoßenen Forschung sind anwendungsreife Lösungen für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung entwi-ckelt worden. Allerdings reicht der Erkenntnisgewinn allein nicht aus, um die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen. Der Abstand zwischen den vorliegenden Erkenntnissen und der tatsächlichen Umsetzung muss deutlich verringert werden. Gesellschaft, Medien und insbesondere die Politik sind gefordert, nun auch die Umsetzung voranzutreiben. Aus der Gesamtschau der INIS-Ergebnisse lässt sich folgender Status quo-Bericht mit zehn daraus folgenden Botschaften ableiten:

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung unter Veränderungsdruck

Die Wasserwirtschaft ist in einem hoch urbanisierten und indust-rialisierten Land wie Deutschland ein essenzieller Teil der Daseins-vorsorge. Die Infrastrukturen der Wasserwirtschaft sorgen im Span-nungsfeld zwischen Umwelteinfl üssen und anthropogenen Eingriffen für die sichere Versorgung mit Trinkwasser, für hygienische Verhält-nisse in Siedlungen, für Überfl utungsschutz und für den Schutz der Umwelt. Sie ermöglichen erst eine Vielzahl von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten und sind dadurch eine Säule unseres Wohlstands.

Die deutsche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung befi n-den sich europa- und weltweit im Vergleich aktuell auf einem hohen Stand. Die dazu gehörigen Infrastrukturen stellen ein großes Anla-genvermögen dar, deren Erhalt und Erneuerung erheblicher Aufwen-dungen bedarf. Laut den Aussagen der großen Fachverbände der Wasserwirtschaft werden jährlich sechs bis sieben Milliarden Euro in Anlagen und Netze investiert. Mit Blick auf die aktuellen Netzerneu-erungsraten wird vielfach argumentiert, dass der eigentliche Investi-tionsbedarf rund zweimal so hoch liegt. Parallelen zum Investitions-stau bei Straßen, Brücken und Schienennetzen liegen auf der Hand, sind allerdings nur selten sichtbar, denn die Infrastrukturen liegen größtenteils wortwörtlich im Sand vergraben.

Zum hohen Investitionsbedarf hinzu kommt ein wachsender Verän-derungsdruck auf die Infrastrukturen der Wasserver- und Abwasse-rentsorgung. Einige der zentralen Stichworte sind hier: Klimawandel, demografi sche Veränderungen, Spurenstoffe und Energiewende. Innerstädtische Überfl utungen und gewässerschädliche Mischwas-

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9Kommunalwirtschaft 05/2016

Überzeugt Unternehmer, Entscheider und Fahrer zugleich: der Unimog.Kompakt, kraftvoll, robust: die Kommunalprofis von Mercedes-Benz. Städten und Gemeinden gehen die Aufgaben nie aus. Die Budgets dagegen werden knapper. Verlangen Sie deshalb nach wirtschaftlichen und viel-seitigen Lösungen. Der Unimog macht Ihnen die Entscheidung leicht:

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serüberläufe infolge von überlasteten Kanälen bei Starkregen sind heute bereits weitverbreitete und ernsthafte Probleme. Wasserarme Regionen hingegen kämpfen mit saisonalen Knappheitsproblemen und Qualitätsbeeinträchtigungen und suchen die Lösung, etwa im Ausbau teurer Regional- und Fernversorgungssysteme. Andern-orts führt eine sinkende Wassernachfrage, zum Beispiel aufgrund abnehmender Bevölkerungszahlen, zu Unterauslastungen von Net-zen und Anlagen. Die zunehmende und fl ächendeckende Belastung von Gewässern mit anthropogenen Spurenstoffen wie Arzneimitteln, Industriechemikalien oder Pfl anzenschutzmitteln stellt gesteigerte Anforderungen an die Behandlungsverfahren für Trinkwasser und Abwasser zugleich. Und nicht zuletzt ist die ressourcenintensive Wasserwirtschaft dazu aufgefordert, ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.

Die Anpassung der Wasserver- und Abwasserentsorgungssys-teme an diese sich überlagernden und zum Teil widerstreitenden Herausforderungen erfordern Innovationen und Umdenken auf allen Ebenen: von neuen technischen Lösungen und ihrer Integration in der Stadtentwicklung über Management - und Finanzierungsansät-ze bis hin zum regulativen Rahmen und Verbraucherverhalten. Nur so können die hohen Leistungen der Wasserwirtschaft bei weiterhin bezahlbaren Preisen in Zukunft gesichert werden.

Zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung – zehn Botschaften an Politik und Praxis:

Technische Systeme: Anlagen und Betrieb optimieren1. Der Weg in die Zukunft führt über eine Optimierung des Be-

stands. Herkömmliche Planungsprozesse mit langen Zeithorizonten haben statische Lösungen und vielfach überdimensionierte Anlagen hervorgebracht. Die Systeme verursachen hohe Fixkosten für Unter-halt und Betrieb und weisen deshalb große Optimierungspotentiale auf. Die Herausforderung liegt darin, die Leistungsfähigkeit des Sys-tems unter verschiedenen Belastungssituationen zu sichern.

2. Robuste und fl exible Lösungen ermöglichen eine zukunftsfähi-

ge Gestaltung des urbanen Wasserhaushalts. Vor dem Hintergrund zu erwartender Prognoseunsicherheiten werden robuste Systeme benötigt, die auch bei unerwarteten Extremereignissen nicht voll-ständig versagen und zugleich kosteneffi zient sowie rückbau- und erweiterungsfähig konstruiert sind. Dezentrale Komponenten kön-nen die Anpassungsfähigkeit der Systeme erhöhen. Flexible Pla-nungsprozesse und Betriebsweisen sind erforderlich, um kurz- und mittelfristig bzw. stufenweise auf unvorhersehbare Entwicklungen reagieren zu können.

3. Ein Schlüssel für die Optimierung liegt im intelligenten Betrieb. Während in allen wesentlichen Infrastrukturbereichen die intelligen-te, IT-basierte Steuerung bereits Standard ist, sind die städtischen Wasserinfrastrukturen größtenteils immer noch auf dem Stand der Technik des 19. und 20. Jahrhunderts. Durch den Einsatz von Mess-, Steuer- und Datentechnik lassen sich Kontaminationen schneller erkennen und erhebliche Reserven in den bestehenden Entwässe-rungssystemen aktivieren.

Sektorübergreifende Lösungen: Erschließung ungenutzter Potenziale4. Abwasser ist eine Ressource, kein Abfall. Technologien und

Konzepte zur energetischen und stoffl ichen Wiederverwendung bzw. Nutzung von Abwasser sind erarbeitet und können umgesetzt werden. Mehr noch: alternative dezentrale Wasseraufbereitungs-technologien können zu innovativen Lebensmittelanbaumethoden beitragen, bedürfen in dieser Hinsicht allerdings noch der Weiter-entwicklung.

5. „Energieeffi zienz“ der Wasserinfrastrukturen muss begriffl ich weiterentwickelt werden. Die Erweiterung der Wasserinfrastruktur-systeme um Funktionen der Energieerzeugung als Beitrag zur Ener-giewende schlägt sich bislang nicht in der Bewertung der „Energie-effi zienz“ solcher Anlagen nieder. Eine alleinige Quantifi zierung über den Bedarf an Jahreskilowattstunden (kWh/a) pro Leistungseinheit (m3 Trinkwasserversorgung bzw. gereinigtes Abwasser) erfasst den Beitrag der Wasserinfrastrukturen zur Energiewende nicht sachge-recht.

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10 Kommunalwirtschaft 05/2016

Deutlich wachsendes Interesse an Verwertungslösungen

Berlin/Bonn (dialoginar) – Erneut mit großem Erfolg hat die Aktion PV-CRecycling bei der „Fachtagung Abbruch“ am 04. und 05. März in Ber-lin die bundesweiten Recyclinglösungen für Bodenbeläge, Dachbah-nen, Fenster, Türen, Rollladen, Planen und Rohre aus PVC vorgestellt.

„Der seit Jahren anhaltende Trend zum selektiven Rückbau, also der Ausschleusung wertvoller Rohstoffe, wie unserem PVC-Boden-belag, nimmt immer mehr Fahrt auf. Das Interesse an unseren Ver-wertungslösungen steigt deutlich. So viele Kontakte zu potentiellen Kunden wie in diesem Jahr hatten wir tatsächlich noch nie“, freute sich denn auch Dr. Jochen Zimmermann, Geschäftsführer der be-reits seit über 25 Jahren tätigen Arbeitsgemeinschaft PVC-Boden-belag Recycling (AgPR), am Rande der 22. Aufl age des größtem Treffs der Abbruchbranche in Europa.

Wichtige Zielgruppe

Großes Interesse einer Zielgruppe, die in ihrer Bedeutung für die Recyclingsysteme immens wichtig ist, wie Michael Vetter Geschäfts-führer der Rewindo GmbH, im Verbund zuständig für das Recycling ausgebauter Fenster, Türen und Rollladen, zu berichten weiß: „Geht es um die Beschaffung wichtiger Sekundärrohstoffe für die erfolgrei-

che Umsetzung unserer Recyclinglösungen, sind die Abbruchunter-nehmen als potentielle Rohstoffl ieferanten natürlich enorm wichtige Ansprechpartner. Die alljährlich vom Deutschen Abbruchverband or-ganisierte Tagung bietet uns eine hervorragende Möglichkeit, immer wieder mit vielen Firmen ins Gespräch zu kommen und ihnen unsere Angebote vorzustellen.“

Praxisnahe Umsetzung

Ob mit deutschlandweiten Annahmestellen (z.B. Bodenbeläge) oder mit Abholservice (z.B. Dachbahnen oder Fenster), in der Praxis werden dann Lösungen geboten, die für die Abbruchunternehmer möglichst einfach, baustellengerecht und unbürokratisch umzuset-zen sind. „Eine E-Mail oder ein Fax genügt, um den Abtransport von alten Dachbahnen in Gang zu setzen“, weiß beispielsweise Karin Arz, Geschäftsführerin von ROOFCOLLECT, dem Recyclingsystem für Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen, zu berichten. Entspre-chend viel gefragt als Ansprechpartnerin war die Recyclingspezi-alistin vor Ort und ließ auch dabei die entsprechende Praxisnähe walten: Anhand verschiedener Musterbahnen aus Rückbau erklärte sie den interessierten Besuchern, worauf an der Baustelle zu achten ist, damit die Bahnen fi t für das Recycling sind.

Wasser in der Stadt: Integration von Stadt- und Infrastrukturentwicklung6. Wassersensitive Stadtentwicklung setzt integrierende Pla-

nungsprozesse voraus. Die Hauptaufgaben der Siedlungsentwässe-rung, der Schutz von Menschen und deren Eigentum einerseits und der Gewässerschutz andererseits, lassen sich allein durch konventi-onelle unterirdische Systeme nur begrenzt erfüllen. Optimale Lösun-gen, die z.B. auch einen positiven Beitrag zur Stadtklima- oder Frei-raumqualität leisten können, lassen sich nur durch eine verbesserte räumliche Organisation der Stadt erzielen. Dazu müssen verstärkt multifunktionale Flächennutzungen für den Rückhalt, die Versicke-rung und die Verdunstung von Niederschlagswasser in den Stadt-raum integriert werden.

Entscheiden und Kommunizieren: zum Umgang mit Komplexität7. Eine Unsicherheitsbetrachtung muss zum Standardwerkzeug

der Planer werden. Das Konzept der Unsicherheitsbetrachtung muss fest in den Köpfen von Planern, Betreibern und Entschei-dungsträgern verankert werden. Die Auswirkungen der erheblichen Ungewissheiten zukünftiger Entwicklungen können über die fun-dierte Erstellung von Szenarien und deren Bewertung, z.B. durch Simulationsmodelle, aufgezeigt und so die Komplexität und Unge-wissheit reduziert werden. Nur über eine interdisziplinäre und res-sortübergreifende Bearbeitung können Wasserinfrastrukturen sicher und zukunftsfähig geplant werden.

8. Multifunktionelle Infrastrukturen erfordern eine ganzheitliche Bewertung. Die angestrebte Multifunktionalität neuartiger Infrastruk-turen, aber auch die vielfältigen Wechselwirkungen von Teilsystemen

und -prozessen, erfordern zwingend eine integrierte Bewertung der Ziele und Wirkungen von Maßnahmen und Entscheidungen. Auch die indirekten Wirkungen von Infrastruktursystemen sind entlang ih-rer gesamten Wertschöpfungskette zu berücksichtigen.

Transformation: Akteure, Strategien und Institutionen9. Es liegt im Interesse der Kommunen, den Transformationspro-

zess zu koordinieren. Bei der Implementierung von multifunktionel-len und differenzierten Systemlösungen für Wasser-, Energie- und Ressourcenmanagement auf Stadt-, Quartiers- und Gebäudeebene werden Leistungen und Anlagen teilweise dezentralisiert oder in den privaten Raum verlagert. Es Bedarf neuer Kooperationsformen zwi-schen Ver- und Entsorgungsträgern und mit den Bürgern. Der Kom-mune obliegt die kommunale Daseinsvorsorge. Sie ist dem örtlichen Gemeinwohl verpfl ichtet und prädestiniert, diesen Transformations-prozess im Gemeinwohlinteresse zu koordinieren. In der operativen Umsetzung und im Betrieb können dabei vielfältige unternehmeri-sche Strategieoptionen sinnvoll sein.

10. Demonstrationsprojekte sind der notwendige nächste Schritt, um Umsetzungshemmnisse zu erkennen und abzubauen. Die Trans-formation bestehender Wasserinfrastrukturen auf Gebäude- wie auch Quartiersebene ist technisch und organisatorisch möglich und wird zur Verbesserung der Zukunftsfähigkeit bestehender Systeme als sinnvoll und erforderlich erachtet. In Hinblick auf den rechtlichen Regulierungsrahmen und fi nanzielle Anreizsysteme sind derzeit viele Fragen offen. Diese wirken sich als Umsetzungshemmnisse aus. Vor diesem Hintergrund sollten Demonstrationsprojekte forciert werden.

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11Kommunalwirtschaft 05/2016

Am 27. April 2016 ist der langjährige VDV-Geschäftsführer Reiner Metz im Alter von 55 Jahren völlig überraschend und plötzlich verstorben. Er war über 20 Jahre im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen tätig, zunächst als Leiter des Fachbereichs „Personen- beförderungsrecht und Finanzierung“, seit dem 01. Juli 2003 als Geschäftsführer Personenverkehr.

Der VDV blickt voller Dankbarkeit und Respekt auf Reiner Metz Lebensleistung für den Verband und für die ÖPNV-Branche. Er zählte zu den Persönlichkeiten, die den VDV und den ÖPNV in Deutschland nachhaltig geprägt haben. Durch seinen kontinuierlichen und unermüdlichen Einsatz haben der Verband und die Branche vielerorts hohe Anerkennung erfahren. Während seiner fast 13-jährigen Tätigkeit als Geschäftsführer hat er mit Geschick und außergewöhnlichem Engagement an der Schnittstelle zwischen Ehrenamt und Hauptamt die Geschicke des VDV maßgeblich mit gesteuert. Ihm war es immer ein besonderes Anliegen, den öffentlichen Personenverkehr in Deutschland als relevanten und unverzichtbaren Teil der Gesellschaft zu positionieren und weiterzuentwickeln.

Mit großer Hingabe kämpfte Reiner Metz vor allem bei der Politik in Europa, im Bund sowie in den Ländern und Kommunen für einen fairen Rechts- und Ordnungsrahmen und eine ausreichende Finanzierung der Branche.

Er wird uns, den Mitgliedern und Mitarbeiter/innen des VDV, als freundlicher, ehrlicher und immer verbindlicher Kollege in Erinnerung bleiben. Wir danken Reiner Metz für alles, was er für den Verband, seine Mitglieder und den ÖPNV in Deutschland getan und gemeinsam mit uns entwickelt hat. Er fehlt uns als Weggefährte und Experte sehr.

Unsere Gedanken und unser Trost gelten den Hinterbliebenen.

In stillem Gedenken nehmen Abschied Präsidium, Geschäftsführung und Mitarbeiter/innen

Nachruf

EdDE kritisiert drohende Bürokratisierung und zunehmenden Aufwanddurch die vorgesehene Neuregelung der EfbV

Köln, 30.03.2016. In ihrer Stellungnahme zum Referentenentwurf der „2. Verordnung zur Fortentwicklung der abfallrechtlichen Über-wachung“ weist die Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsor-gungswirtschaft e.V. (EdDE) das Bundesministerium für Umwelt, Na-turschutz, Bau- und Reaktorsicherheit (BMUB) darauf hin, dass die im Verordnungsentwurf vorgesehene Umsetzung der Novellierung der Entsorgungsfachbetriebeverordnung (EfbV) zu einer verschärf-ten behördlichen Reglementierung und einem erheblich höheren, unnötig bürokratischen Aufwand sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Zertifi zierern gegenüber der heutigen Zertifi zierungs-praxis führen wird. Dies entwertet nach Auffassung der EdDE das bewährte Instrument „Entsorgungsfachbetrieb“, das eine freiwillige Selbstkontrollmaßnahme der Wirtschaft ist und auch zukünftig blei-ben sollte. Das Instrument Entsorgungsfachbetrieb droht aufgrund einer überbordenden behördlichen Kontrolle und Einfl ussnahme, sowie Einschränkung der Gestaltungsmöglichkeiten der Zertifi zierer zukünftig an Attraktivität und Bedeutung zu verlieren.

Die EdDE führt in ihrer Stellungnahme an das BMUB aber auch positiv aus, dass der vorgelegte Referentenentwurf der Verordnung gegenüber dem im Juli letzten Jahres vorgelegten Arbeitsentwurf schon praxistauglicher gestaltet ist und erfreulicherweise einige der von EdDE und EVGE (Europäische Vereinigung der Gemeinschaf-ten zur Zertifi zierung von Entsorgungsfachbetrieben e.V.) bereits im Vorjahr zum Arbeitsentwurf vorgetragenen Änderungsvorschlä-

ge berücksichtigt hat. Dennoch gibt es auch im Referentenentwurf immer noch praxisferne Regelungen, welche die EdDE und die EVGE erneut kritisch bewerten und mit Änderungsvorschlägen ver-sehen haben. Insbesondere werden in dem Referentenentwurf die neue Pfl icht zur aufwändigen Vorprüfung von an der Zertifi zierung interessierten Unternehmen noch vor Aufnahme als Mitglied einer Entsorgergemeinschaft, die umfangreichen neuen Mitteilungspfl ich-ten der Zertifi zierer gegenüber den Behörden, die neue Pfl icht zur Übersendung aller Überwachungsberichte der Unternehmen an die zuständige Behörde, eine zusätzliche jährliche Nachweisführung der Sachverständigeneignung gegenüber den Behörden, unverzügliche Mitteilung neuer Mitglieder an die Behörden sowie die Vorgabe ei-nes Einheitszertifi kates und in Teilen ungeeignete Vorgaben für Min-destinhalte von Überwachungsberichten kritisiert.

Nach Auffassung der EdDE werden diese und weitere der im Re-ferentenentwurf vorgesehenen Regelungen die bisher sehr erfolgrei-che und bewährte Entsorgungsfachbetriebezertifi zierung insgesamt bürokratischer und teurer werden lassen, was dann bei gleichzeitig erhöhter behördlicher Einfl ussnahme und fehlenden Anreizen sei-tens der Gesetzgebung in Form von neuen Erleichterungen für Ent-sorgungsfachbetriebe zu einer verminderten Zertifi zierungsbereit-schaft der Unternehmen führen kann. Dies würde dann das allseits angestrebte Ziel einer Qualitätssicherung und allgemeinen kontinu-ierlichen Verbesserung der Dienstleistungen der Branche durch die Entsorgungsfachbetriebezertifi zierung letztendlich konterkarieren.

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12 Kommunalwirtschaft 05/2016

Altpapierbranche bleibt bedeutender Rohstoffl ieferant für Papierindustrie

Düsseldorf. Der Negativ-Trend bei grafi schen Papieren hält an. Das machte Per-Ove Nordström, Senior Expert bei McKinsey & Compa-ny, Schweden, beim 19. Internationalen bvse-Altpapiertag vor mehr als 500 Teilnehmern deutlich.

Die Probleme in diesem Segment sind nach seiner Ansicht sowohl struktureller wie auch konjunktureller Natur. Die Aufl agen von Zei-tungen und Magazinen sind rückläufi g und diese Entwicklung geht weiter. Die Werbetreibenden setzten außerdem zunehmend auf elek-tronische Werbeträger. Gleichzeitig führt die konjunkturell schwie-rige europäische wie weltweite Situation dazu, dass weniger Wer-bung im Printbereich platziert wird.

Ganz anders stellt sich die Situation im Bereich der Wellpappe dar. Die weltweiten Produktionskapazitäten werden derzeit kräftig

ausgebaut. Auch China engagiert sich und tritt als ernstzunehmen-der Wettbewerber im Markt auf.

Nordström geht daher davon aus, dass sich die Unternehmen der Papierindustrie trotz der schwierigen Situation im grafi schen Bereich, durch die deutlichen Steigerungen bei den Transportverpa-ckungen, wirtschaftlich erholen werden. Allerdings, auch das mach-te er deutlich: „Von dieser positiven Entwicklung werden vor allem international aufgestellte Konzerne profi tieren.“

Auch die Nachfrage nach Altpapier wird größer, glaubt der McKin-sey-Experte. Er verweist darauf, dass gerade bei der Produktion von Transportkartonagen auf Altpapier als Rohstoff gesetzt wird. Das zeige sich auch daran, dass 90 Prozent der neuen Kapazitäten auf Produktionsanlagen entfallen, die auf die Verarbeitung von Altpapier ausgelegt sind.

Die Geschichte geht weiter:

Ausgediente PVC-Fenster und -Bodenbeläge aus Troisdorf erhalten zweites Leben

Troisdorf (prs). - Im Industriepark in Troisdorf endet ein Stück Indus-triegeschichte. Jahrzehntelang wurden in den Produktionsanlagen auf dem einstigen Gelände der Dynamit Nobel Kunststoffrohre (ab 1962, Hersteller: dynarohr) und Kunststoff-Fensterprofi le der noch heute existierenden Marke „Trocal“ extrudiert, zuletzt durch die pro-fi ne GmbH.

Ende 2009 wurde die Fertigung stillgelegt und die Profi lproduktion auf die Standorte Berlin und Pirmasens aufgeteilt. Derzeit veranlasst die T-Park GmbH, heutige Eigentümerin des Areals, den umwelt-gerechten Rückbau des Büro- und Produktionsgebäudes. Dort entsteht ein moderner Gewerbepark mit kleinteiligen Einheiten zur fl exiblen Nutzung mit einer Gesamtfl äche von rund 10.000 Quad-ratmeter. Das Abbruchunternehmen Peter Kolb GmbH aus Aschaf-fenburg trennt die alten Baumaterialien weitgehend voneinander. Deutlich wird dies besonders bei den ausgedienten PVC-Baustof-fen. Etwa 150 alte PVC-Fenster sowie ca. 1.100 Quadratmeter PVC-Bodenbeläge werden in Containern gesammelt und anschließend werkstoffl ich recycelt, anstatt in die Müllverbrennung zu wandern.

Dass dies so funktioniert, dafür sorgen die Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn, und die Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag-Recycling (AgPR), deren Wiederverwertungsan-lage sich nahezu in Sichtweite befi ndet. Die Kunststoff-Altfenster haben einen etwas weiteren Weg als die Bodenbeläge: Sie werden per LKW zu der auf PVCFensterrecycling spezialisierten Anlage der VEKA Umwelttechnik GmbH nördlich von Eisenach transportiert. Dort beginnt in mehreren Schritten der technisch hochwertige Re-cyclingprozess. Die PVC-Altfenster werden zunächst geshreddert und weiter zerkleinert. Dann erfolgt in unterschiedlichen Verfahren die sortenreine Trennung in Metall, Gummi, Glasreste und Kunst-stoff. Letzterer wird erhitzt und durch einen Filter gepresst, um letzte Fremdpartikel auszusondern. Das dabei zurück gewonnene reine PVC-Granulat ist schließlich der Ausgangsstoff für neue Kunststoff-fenster mit Recyclingkern.

„Die Troisdorfer Industriegeschichte geht also zumindest für die alten PVCFenster und -Bodenbeläge weiter, wenn auch an anderen Orten“, so Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Und sie könnte noch Jahrhunderte weiter gehen. Denn wissenschaftliche Versuche ergaben, dass Kunststofffenster, deren Lebensdauer wenigstens 30-40 Jahre beträgt, ohne Qualitätsverlust mindestens siebenmal recy-celt und wiederverwertet werden können. Zu den Gesellschaftern der 2002 gegründeten, bundesweit tätigen Recycling-Organisation gehört neben sieben weiteren deutschen Systemhäusern auch die profi ne GmbH. Zusammen mit seinen Recycling- Partnern konnte Rewindo im Jahr 2015 einen Rücklauf von über 27.000 Tonnen PVC-Regranulat aus Altfenstern erreichen, was etwa 1,5 Mio. Fensterein-heiten entspricht.

Ein zweites Leben wird es auch für die im T-Park ausgebauten PV-CBodenbeläge geben. In der Anlage der AgPR wurden im Jahr 2015 ca. 2.500 Tonnen recycelt. „Die angelieferten PVC-Alt-Bodenbeläge werden nach Aussortierung anderer Materialien in der 1991 errich-teten Recyclinganlage zu Feinmahlgut verarbeitet. Bei Eignung lässt sich dieses problemlos bei der Produktion neuer PVC-Fußbodenbe-läge einsetzen“, erläuterte Betriebsleiter Heinz A. Lübben. Das seit 1990 tätige Sammelsystem unterhält darüber hinaus ein bundes-weites, dichtes Netz von Annahmestellen. „Unsere Anlage feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. PVC-Bodenbeläge haben an diesem Standort allerdings eine weit längere Tradition“, so AgPR-Geschäftsführer Dr. Jochen Zimmermann. „Schon in den 1930er Jahren wurden hier von der Firma Mipolam als Ersatz für Gummi erste Bodenbeläge aus PVC entwickelt und produziert.“

Für die Abbruchbranche in Deutschland ist das Troisdorfer Projekt ein gutes Beispiel für den seit vielen Jahren propagierten selektiven Rückbau von Gebäuden. „Neuhochdeutsch“ sprechen Fachleute heute von „Urban Mining“. Es bedeutet den Abbau von Wertstoffen wie PVC im städtischen Bereich im Rahmen von Abbruchmaßnah-men an Wohn- oder Gewerbegebäuden. „Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken“, sagte Michael Vetter.

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Wie kann die Erfassung von Küchenabfällen verbessert werden?

Das mittelständische Unternehmen Novamont dürfte vielen in Deutschland unbekannt sein. Produkte aus seinen Materialien fi n-den sich aber in Millionen deutscher Haushalte. Bioabfallsäcke aus seinem Werkstoff waren die ersten ihrer Art, die 1992 zum ersten Mal in ganz Europa fl ächendeckend in einem deutschen Landkreis eingesetzt wurden.

Seitdem hat Novamont seine Werkstoffe, die unter der Marke Mater-Bi bekannt sind, stetig weiterentwickelt, um sowohl dem Bür-ger eine reißfeste, wasserfeste und hygienische Sammelhilfe für den feuchten Küchenabfall anbieten zu können, als auch eine optimale biologische Abbaubarkeit zu gewährleisten. Novamont hat sich aber auch von Anfang an intensiv mit den Bedingungen in der Abfallwirt-schaft – die von Staat zu Staat, von Bundesland zu Bundesland und von Kreis zu Kreis oft sehr variieren – auseinandergesetzt und die Prozesse, die beim biologischen Abbau organischer Materie ab-laufen, im Detail analysiert. Außerdem hat Novamont immer wieder Praxisversuche zur Optimierung der getrennten Sammlung von Bio-abfällen angeregt und unterstützt. Im Folgenden werden die wich-tigsten Ergebnisse einer Studie, die in einer repräsentativen deut-schen Kommune durchgeführt wurde, zusammengefasst.

Zusammenfassung

Hintergrund der Untersuchung ist die bundesweit unbefriedigen-de Erfassung von energiereichen, haushaltsstämmigen Bioabfällen (Küchen- und Nahrungsabfällen). Daher wurden in verschiedenen Versuchsgebieten mit insgesamt ca. 3.300 Einwohnern in der Stadt Vellmar im Landkreis Kassel biologisch abbaubare Biobeutel (Mater-Bi®-Material der Firma Novamont) zur komfortablen und hygieni-schen Erfassung von Biogut ausgegeben. An dem Versuch waren ca. 950 Haushalte in Geschossbebauung und ca. 700 Haushalte in 1–2-Familienhausbebauung beteiligt. Durch die Ausgabe der Bio-beutel konnte der Anteil an haushaltsstämmigen Bioabfällen im Mit-tel um 23 % gesteigert werden, gleichzeitig ging der Anteil an Stör-

stoffen im Biogut zurück, was wesentlich auf die Substitution von PE-Beuteln durch biologisch abbaubare Beutel zurückzuführen war.

Die Ergebnisse einer Umfrage bei allen Haushalten dokumentie-ren eine hohe Akzeptanz für die Biobeutel und bestätigen verschie-dene Verbesserungen bei der Sammlung durch den Gebrauch der Biobeutel. Durch Aufbereitungs- und Abbauversuche wurde eine optimierte Verfahrensweise in der diskontinuierlichen Bioabfallver-gärungsanlage (Lohfelden) untersucht und das Abbauverhalten in der anaeroben und aeroben Phase überprüft.

Ein vollständiger Abbau der Biobeutel konnte nach sechs Wochen Nachrotte gemäß den Vorgaben des RAL-Gütezeichens nachgewie-sen werden.

1 Hintergrund und Veranlassung

Mit 9,1 Millionen Mg erfasstem Bio- und Grüngut blieb die bun-desweite Erfassungsmenge 2012 gegenüber dem Vorjahr unverän-dert. Somit stellen die Bioabfälle die größte separat erfasste Wert-stofffraktion in Deutschland dar. Hierbei stammen ca. 4,4 Millionen Mg aus der Biotonne (Biogut) und ca. 4,7 Millionen Mg aus der se-paraten Grüngutsammlung.

Wie hoch die Erfassungsrate von Bioabfällen aus dem privaten Bereich tatsächlich ist, lässt sich nicht ableiten. Umgekehrt kann man nur festhalten, dass im Mittel noch annähernd 40% unseres Hausmülls (ohne Geschäftsmüll) aus nativorganischen Abfällen be-steht. Dies sind die Ergebnisse umfangreicher Hausmüllanalysen, die in ca. 25 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten in acht Bundes-ländern in Deutschland durchgeführt wurden. Demzufolge befi nden sich bundesweit in unserem Hausmüll noch ca. 4 bis 5 Millionen Mg Bioabfälle. Somit ist der Bioabfall nicht nur die größte getrennt erfasste Wertstofffraktion, sondern auch die größte nicht getrennt erfasste Wertstofffraktion in Deutschland.

Konsequenterweise wird im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ge-fordert, dass spätestens ab dem 1. Januar 2015 überlassungspfl ich-tige Bioabfälle getrennt zu erfassen sind. Das KrWG gibt hierbei auch

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14 Kommunalwirtschaft 05/2016

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vor, was unter Bioabfällen zu verstehen ist: Neben Garten- und Park-abfällen sowie Landschaftspfl egeabfällen umfassen diese insbeson-dere auch Nahrungs- und Küchenabfälle aus privaten Haushaltungen. Gerade die haushaltsstämmigen Küchen- und Nahrungsabfälle wei-sen einen vergleichsweise hohen Energiegehalt auf, der mittels einer Bioabfallvergärung in idealerweise erschlossen werden kann. Aus ökologischen Gründen soll in der Bioabfallverwertung die Kaskaden-nutzung umgesetzt werden, was heißt, dass sowohl eine energetische als auch eine stoffl iche Nutzung erreicht werden soll.

Betrachtet man die Entwicklung der Bioguterfassung in Deutsch-land, zeigt sich, dass im Hinblick auf eine weitere Potenzialer-schließung der Status quo der gegenwärtigen Bioguterfassung kri-tisch hinterfragt und neue Ideen und Innovationen entwickelt und umgesetzt werden müssen. Vor diesem Hintergrund setzt sich die Abfallentsorgung Kreis Kassel für eine weitere Verbesserung des Sammelsystems ein. Er bietet seinen Bürgern zur Optimierung der getrennten Sammlung der nassen und energiereichen Küchen- und Nahrungsabfälle bereits kostengünstig kompostierbare Biobeutel an, um eine einfache, saubere und hygienische Erfassung zu ermög-lichen. Zudem erwartet der Kreis durch den Einsatz von kompostier-baren Biobeuteln ein Zurückdrängen des Einsatzes von konventio-nellen, nicht kompostierbaren PE-Beuteln.

Zur Unterscheidung ist eine einheitliche Kennzeichnung kompos-tierbarer Bioabfall-Beutel notwendig. Der Verbund kompostierbare Produkte e.V. hat Anfang 2015 eine Empfehlung für eine einheitliche Kennzeichnung kompostierbarer Bioabfall-Beutel veröffentlicht, um so die geprüften und zertifi zierten Beutel eindeutig von ungeeigne-ten Plastiktüten unterscheiden zu können. Kernstück der Empfeh-lungen ist der „Keimling“, der in Gitter- oder Rautenform auf dem gesamten Beutel aufgedruckt ist.

Um eine weitere Optimierung der Bioabfallsammlung zu unter-stützen, hat die Abfallentsorgung Kreis Kassel der Durchführung eines Praxisversuches im Landkreis zugestimmt. Die Firma Nova-mont SpA als Hersteller des BAW-Rohmaterials Mater-Bi® hat in Abstimmung mit der Abfallentsorgung Landkreis Kassel die IGLux Witzenhausen GmbH und die Witzenhausen-Institut GmbH beauf-tragt, Optimierungspotenziale der Bioabfallerfassung in einem groß-technischen Praxisversuch zu untersuchen. Ziel der Versuche war es, in Abstimmung mit der Abfallentsorgung Kreis Kassel, Antworten auf folgende Fragestellungen zu erhalten:

• Kann in verschiedenen Versuchsgebieten durch eine fl ächende- ckende Bereitstellung der kompostierbaren Biobeutel mit be- gleitender Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz für die Bioabfall- sammlung gesteigert werden?

• Welche Vorteile ergeben sich insbesondere für die Sammlung in der Mehrgeschossbauweise im Hinblick auf das Handling und die Akzeptanz der Haushalte?

• Welche zusätzlichen Mengen an Küchen- und Nahrungsabfäl- len können durch eine fl ächendeckende und kostenfreie Bereit- stellung erreicht werden und welche Vor- bzw. Nachteile ergeben sich für die Vergärungsanlage?

• Können die Fremdstoffeinträge durch PE-Beutel reduziert werden?• Wie verhalten sich die Biobeutel in der Prozesskette auf der

Behandlungsanlage und welche Optimierungen in der Aufberei- tung sind gegebenenfalls erforderlich?

• Wie bauen sich die Biobeutel in der Kaskadennutzung der Bio- abfälle (anaerobe und aerobe Behandlung) auf der Behand- lungsanlage ab?

Die verwendeten Biobeutel aus dem biologisch abbaubaren Grundstoff Mater-Bi® und die belüfteten Vorsortiergefäße wurden von der Firma NATURABIOMAT GmbH zur Verfügung gestellt.

2 Versuchsgebiete und Versuchsdurchführung; 2.1 Auswahl der Versuchsgebiete

Als Untersuchungsgebiet im Landkreis Kassel wurde die Stadt Vellmar ausgewählt. Die Einwohnerzahl von Vellmar beträgt 18.131 und die Bevölkerungsdichte ist mit 1.298 Einwohner pro km2 relativ hoch. Aufgrund des hohen Anteils an Häusern in Mehrgeschoss-bauweise bot sich die Stadt Vellmar als Versuchsgebiet an. Neben einigen Wohnanlagen sind aber auch Gebiete mit aufgelockerter Bebauung vorhanden, sodass eine Vergleichsmöglichkeit zwischen den Bebauungsstrukturen gegeben war. In Vellmar – so wie im ge-samten Landkreis Kassel – ist seit 20 Jahren die Biotonne eingeführt und es besteht für die Bürger ein Anschluss- und Benutzungszwang.

Der Landkreis Kassel ist mit einer Erfassungsmenge von 174 kg Bioabfällen pro Einwohner und Jahr (Bilanz 2013) Spitzenreiter in Hessen und in Deutschland, dennoch wurde im Rahmen einer aktu-ellen Restmüllanalyse ein Anteil von Küchen- und Nahrungsabfällen in Höhe von 34 % im Restabfall ermittelt.

Die Biogasmengen auf der kreiseigenen Bioabfallvergärungsanla-ge werden über ein Satelliten-BHKW zur Gemeinde Lohfelden opti-mal genutzt, können aber im Interesse des kommunalen Betreibers noch weiter gesteigert werden.

2.2 Verteilen der Starterkits und begleitende Öffentlichkeitsarbeit

Zwei Wochen vor der Verteilung der Starterkits wurde jeder Haus-halt in den Versuchsgebieten mit einem Brief der Abfallentsorgung Kreis Kassel über das Projekt informiert. Jeder Haushalt erhielt ein Starterkit bestehend aus einem belüfteten Vorsortiergefäß, zwei Rol-len à 25 Biobeutel aus Mater-Bi® sowie ein Faltblatt, in dem die wesentlichen Vorteile und die Handhabung beschrieben wurden. Die Verteilung der Starterkits wurde durch Artikel in der lokalen Presse begleitet.

Im weiteren Projektverlauf bis Dezember 2014 wurden die Haus-halte noch zweimal über die lokale Presse informiert. Vor der Ein-führung der Biobeutel wurden in den Versuchsgebieten jeweils eine Analyse des Rest- und des Bioabfalls (Nullanalyse) und während des Projektes zwei weitere Bioabfallanalysen durchführt.

3 Ergebnisse der Bioguterfassung vor und nach der Biobeuteleinführung

Im Rahmen der Nullanalyse (vor Versuchsbeginn) wurde festge-stellt, dass im Restmüll noch in etwa die gleiche Menge an haus-haltsstämmiger Organik vorhanden war, wie sie derzeit über die Biotonne abgeschöpft wurde. Im Mittel waren dies ca. 0,6 kg pro Einwohner und Woche oder 30 kg/E*a (inklusive verpackter Lebens-mittel).

Während der Versuchsphase von Juli bis Dezember 2014 wurden zwei Bioabfallanalysen durchgeführt. Ziel war die Quantifi zierung ei-ner potenziellen Verlagerung der haushaltsstämmigen Organik von der Restmüll- in die Biotonne durch die Bereitstellung der Biobeutel. Als Ergebnis wurde Folgendes ermittelt.

BebauungsstrukturHaushalte Gesamt

ausgeteilte Starterkits

Prozent der Haushalte mit Starterkit

Geschossbebauung 949 921 97,0 %

1–2 Familienhaus-bebauung

702 670 95,4 %

Gesamt 1651 1591 96,4 %

Ergebnis Anzahl der Haushalte und ausgeteilte Starterkits

3.1 Rückgang des Störstoffgehalts in der Biotonne

Der Störstoffgehalt in der Biotonne hat sich deutlich reduziert, nachdem die BAW-Biobeutel eingesetzt wurden. Betrug der Störstoffanteil vor dem Biobeutel-Einsatz im Mittel im Versuchsge-biet noch 3,2 %, konnte dieser um mehr als die Hälfte auf 1,4 % reduziert werden. In der Ge-schossbebauung konnte der Störstoffgehalt so-

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gar von 7,1 % auf 2,9 % reduziert werden. Gründe hierfür waren vor allem die Substitution von PE-Beuteln durch biologisch abbaubare Biobeutel.

3.2 Steigerung der Erfassung haushaltsstämmiger Organik durch den Einsatz von Biobeuteln

Die erfasste Menge haushaltsstämmiger Organik konnte durch den Einsatz von Biobeuteln deutlich gesteigert werden. Wurden im Mittel vor Einsatz des Biobeutels ca. 0,57 kg pro Einwohner und Woche an haushaltsstämmiger Organik erfasst, konnte dieser Wert nach Einsatz des Biobeutels auf 0,70 kg pro Einwohner und Woche gesteigert wer-den. Damit wurde eine Steigerung von knapp 23 % erreicht.

In der Geschossbebauung fi el die Steigerung von 0,58 kg auf 0,77 kg pro Einwohner und Woche noch deutlicher aus. Damit betrug die Steigerung dort sogar knapp 33 %. Bei der 1–2 Familienhausbebau-ung lag die Steigerungsrate bei ca. 22 %.

Die Zusammensetzung der Bioabfälle (Biotonne) in der 1–2 Famili-enhausbebauung und in der Geschossbebauung zeigte jedoch deut-liche Unterschiede auf. Waren die Anteile an haushaltsstämmigen Bioabfällen in der 1–2 Familienhausbebauung und in den Geschoss-bebauungen noch relativ vergleichbar, zeigten sich deutliche Unter-schiede im Anteil an Gartenabfällen. Dadurch war die Gesamtmenge der Bioabfälle in der Biotonne in der 1–2 Familienhausbebauung, be-dingt durch die großen Gärten, ca. viermal so groß wie in der Ge-schossbebauung. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Analysen in der Vegetationszeit und gerade die letzte Sortierkampag-ne im Herbst mit einem sehr großen Laubanfall durchgeführt wurden.

4 Befragung der Versuchsteilnehmer

Nach einer Projektdauer von 16 Wochen wurden im Oktober das Benutzerverhalten und die Akzeptanz für die Biobeutel mittels eines Fragebogens untersucht, der mit einem Begleitschreiben der Abfal-

Anteile an Störstoffen in der Biotonne vor und während des Biobeuteleinsatzes

Ergebnisse Fragebogen: Wohnsituation der befragten Haushalte

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16 Kommunalwirtschaft 05/2016

lentsorgung Kreis Kassel an alle Haushalte in den Versuchsgebieten verteilt wurde.

Der Fragebogen enthielt 16 Fragen im Wesentlichen zu folgenden Themenfeldern:

1. Auswirkung der Biobeutel auf die gesammelten Biogut-Fraktionen2. Auswirkung der Biobeutel auf den Sammlungskomfort3. Bewertung der Biobeutelqualität4. Bereitschaft zur Weiternutzung5. Bewertung der Handhabung des neuen Sammelsystems6. Weiternutzung der Biobeutel im Anschluss an das ProjektMit knapp 33 % zurückgesandter Fragebögen konnte eine sehr

gute Rücklaufquote erzielt werden. Der Rücklauf aus der 1–2 Famili-enhausbebauung war mit 40 % höher als der aus der Geschossbe-bauung (ca. 28 %).

Aus Abbildung oben wird ersichtlich, dass die Wohnsituation der befragten Haushalte den Gebietsstrukturen entspricht und somit ne-ben der hohen Rücklaufquote sicherstellt, dass die Ergebnisse der Fragebogenaktion als ausreichend repräsentativ bezeichnet werden können.

Insgesamt haben sich 96,7 % aller Haushalte an dem Projekt be-teiligt, wobei 68,9 % sowohl das belüftete Vorsortiergefäß als auch die Biobeutel und 27,8 % nur die Biobeutel verwendet haben.

In den Gebieten mit Geschossbebauung war die Anzahl der Teil-nehmer, die das belüftete Gefäß und die Biobeutel verwendet hat, höher als in der 1–2 Familienhausbebauung.

Ein Grund hierfür ist vermutlich der höhere Anteil an bereits fest installierten kombinierten Trennsystemen in der Küche bei den 1–2 Familienhäusern (26 %) im Vergleich zur Geschossbebauung (17 %).

4.1 Auswirkung der Biobeutel auf die gesammelten Biogut-Fraktionen

Die Haushalte wurden befragt, welche Biogut-Fraktionen im Haushalt vor und nach dem Projekt in die Biotonne gegeben wur-den.

Dabei war der Prozentsatz an gesammelten Küchenabfallfrakti-onen schon vor Versuchsbeginn hoch. Insbesondere bei den hygi-enisch eher unbedenklichen Fraktionen „Obst- und Gemüsereste“ und „Brot- und Kuchenreste“ waren die Anteile mit 88 bzw. 83 % kaum noch zu steigern.

Durchschnittlich wurden nach der Einführung des Vorsortiergefä-ßes und der Biobeutel 21,8 % mehr Speise- und Küchenabfälle in die Biotonne gegeben. Bei allen Fraktionen wurden Steigerungen festgestellt. Die höchsten Steigerungsraten mit mehr als 25 % liegen bei den Fraktionen „Knochen und Gräten“ (25,6 %), „gekochte Spei-sereste“ (26 %), „Milch- und Eierprodukte“ (26,1 %). Besonders her-vorzuheben ist die Zunahme der Entsorgung von verdorbenen und abgelaufenen Lebensmitteln über die Biotonne um 41,6 %. Deut-

Ergebnisse Fragebogen: Verbesserung der Sammlung durch den Einsatz von Biobeuteln

Einfl uss des belüfteten Vorsortiergefäßes auf die Verbesse-rung der Sammlung in der Küche

Ergebnis Fragebogen: Nutzung der ausgeteilten Vorsortiergefäße und Biobeutel

liche Unterschiede zwischen den Bebauungsstrukturen sind nicht zu erkennen. Die Ergebnisse der Befragung decken sich tendenziell mit den Bioabfallanalysen, bei denen eine Steigerung der Biogut-mengen von knapp 23 % festgestellt wurde. Die vergleichsweise hohe Mengenerfassung vor Beginn des Versuches konnte durch die Einführung der Biobeutel noch gesteigert werden.

4.2 Auswirkung der Biobeutel auf den Sammlungskomfort

Insgesamt haben 84,6 % der teilnehmenden Haushalte mindes-tens eine Verbesserung bemerkt. Die Verbesserungen lagen im We-sentlichen in der Auswirkung auf die Sauberkeit der Biotonne und der Vorsortiergefäße. Dabei haben die Nutzer des belüfteten Vor-sortiergefäßes häufi ger Verbesserungen bei der Sammlung in der Küche festgestellt.

4.3 Bereitschaft zur weiteren Nutzung der Biobeutel

Insgesamt würden 93,1 % der befragen Haushalte die Biobeutel weiternutzen. Davon waren 59,2 % zu einer Zahlung von einem Euro pro Rolle bereit, 33,9 % würden die Beutel nur bei einer kostenlosen Bezugsmöglichkeit weiter nutzen.

5 Aufbereitungsversuche für Biogut

Ziel der Aufbereitungsversuche war es, das Biogut in den Beu-teln dem anaeroben Prozess zugänglich zu machen. Hierzu ist die Öffnung des Biobeutels erforderlich. Aus den Testgebieten wurde frischer Biotonnenabfall erfasst und bonitiert.

Nach Begutachtung der vier Haufwerke wurden jeweils zwei Pro-ben à fünfzehn Beutel gezogen. Auffällig war die geringere Menge an Bioabfall aus den verdichteten Bereichen (Mehrfamilienhäuser) und die höhere Konzentration an Beuteln in diesen Haufwerken.

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18 Kommunalwirtschaft 05/2016

Effi zienz für die Rasenpfl egeDie richtigen Maschinen vereinen Pfl egequalität und Wirtschaftlichkeit

Gepfl egte Rasenfl ächen sind Visitenkarten - für Kommunen genauso wie für Unternehmen. Der Markt bietet eine Vielzahl von Maschinen, um die hierfür erforderlichen Arbeiten effi zient zu erledigen.

Eine bedarfsgerechte Pfl ege einer Rasenfl äche sorgt nicht nur für eine schöne Optik, sie vermeidet auf eine teure Neuanlage. Dazu wird im Frühjahr die Grundlage gelegt: Durch den Frost aufgeworfe-ne Erde wird durch Walzen eingeebnet. Oberfl ächennahes Vertiku-tieren sorgt dafür, dass wieder Luft an die Wurzeln der Graspfl anzen gelangt. Moos und Unkraut wird entfernt, die dünnen Gräser bleiben zwischen den Messern stehen.

Nach einigen Tagen – das Wurzelwerk soll sich erst beruhigen und der Rasen bereits mit dem Wachstum begonnen haben – können die

ersten Düngergaben eingebracht werden. Würde direkt nach dem Vertikutieren gedüngt, könnten die Pfl anzen die Nährstoffe noch nicht aufnehmen.

Unterhaltspfl ege im Sommer

Intensiv genutzte Flächen oder Grünfl ächen, die einen Park-ähn-lichen Charakter haben sollen, müssen regelmäßig gemäht werden. Dazu stehen verschiedene Mähmethoden zur Wahl: Für ein beson-ders feines, elegantes Mähergebnis werden Spindelmäher einge-setzt. Sie arbeiten nach dem Scherenprinzip: Dabei schneiden an einer rotierenden Spindel angeordnete Obermesser das Gras gegen ein feststehendes Untermesser. Spindelmäher stoßen allerdings bei

Umgekehrt wurde bei der 1–2 Familienhausbebauung eine deutlich größere Menge an Bioabfall, aber eine geringere Konzentration an Beuteln festgestellt. Dies ist im Wesentlichen auf den hohen Anteil an Gartenabfällen zurückzuführen. Die extrahierten Beutel wurden begutachtet und Angaben über den Zustand ermittelt.

Die gesammelten Daten aus der Begutachtung des Bioguts bzw. der ausgeschleusten Beutel werden im Folgenden zusammenfas-send dargestellt. Hierbei wurde zwischen offenen und verknoteten Beuteln sowie zusätzlich nach beschädigten Beuteln (zerrissen, durchstochen usw.) differenziert. Zusammenfassend können folgen-de Ergebnisse über den Zustand der Biobeutel festgehalten werden:

• Etwa zwei Drittel der eingesetzten Beutel waren verknotet.• Bei den Mehrfamilienhäusern war ein höherer Anteil an verkno-

teten Beuteln festzustellen.• Etwa die Hälfte der Beutel war beschädigt.• Bei den 1–2 Familienhäusern war ein höherer Anteil an beschä-

digten Beuteln festzustellen. Dies liegt vor allem an dem höheren Gartenanteil (spitze Äste usw.).

Anschließend wurde das Biogutmaterial mit einem handelsüb-lichen Zerkleinerer für die Vergärung aufbereitet. Dafür wurde ein Komptech Crambo 5200 direct als langsam laufender Zweiwellen-zerkleinerer mit einem Siebkorb von 225 mm eingesetzt. Ziel war es zu überprüfen, ob die Biobeutel beim Zerkleinerungsvorgang ent-sprechend geöffnet wurden. Die Durchsatzleistung des Zerkleine-rungsaggregats entsprach den erwarteten Durchsatzvorgaben. Der Wirkungsgrad des Komptech Crambo 5200 direct lag im Hinblick auf die Öffnung der Beutel bei ca. 90 bis 95 %.

Die Vorzerkleinerung der Bioabfälle und der damit erreichbare Aufschluss der Beutelinhalte (BAW- und PE-Beutel!) und die zusätz-liche Materialhomogenisierung, wird zukünftig auf der Anlage Loh-felden zur Optimierung der Vergärung dauerhaft praktiziert.

6 Abbauversuche der Bioabfallbeutel

Der rückstandslose Abbau der Biobeutel während des Vergä-rungs- und Kompostierungsprozesses ist für die Qualität und die Vermarktung der produzierten Komposte von entscheidender Be-deutung. Insbesondere im Hinblick auf die Änderungen im neuen Düngemittelgesetz zu den Gehalten an Fremdstoffen in Komposten sollte die Verwendung von Biobeuteln bei der Sammlung nicht zu einer Erhöhung der Fremdstoffe beitragen.

Im Fortgang des Aufbereitungsversuches wurde auf der Vergä-rungsanlage Lohfelden in einem Tastversuch der Abbau der Biobeu-tel mit zusätzlichen Einlegeproben überprüft. Die Anlage in Lohfelden arbeitet mit einem diskontinuierlichen Vergärungsverfahren mit einer

Aufenthaltszeit von ca. 21 Tagen und einer nachgeschalteten Kom-postierung (offene bzw. überdachte Mieten) von ca. vier bis sechs Wochen zur Produktion von Fertigkompost. Es wurden sechs Säcke aus Kunststoffnetz mit jeweils vier Biobeuteln à 1,2 kg Küchenabfall befüllt. Der Bioabfall wurde gemäß der regulären Betriebsweise der Anlage mit ca. 35 % Gärrest und 10 % Rübenschnitzeln gemischt. Bei der Hälfte der Proben wurden die Biobeutel zerkleinert, das heißt jeweils in vier Teile geschnitten und somit eine Aufbereitung simu-liert. Mit Kunststoffbändern fi xiert, wurden diese Säcke in das im Fermenter befi ndliche Material eingegraben.

Nach 21 Tagen Aufenthaltszeit im Fermenter wurden die Einlege-proben mit dem Tunnelinhalt ausgetragen, und die Inhalte der Proben-säcke nach den enthaltenen Biobeuteln begutachtet. Die Biobeutel waren nach der Vergärung nur leicht „angequollen“. Eine Zersetzung war nicht zu erkennen. Nach der Begutachtung wurden die Biobeutel wieder in den Probesäcken mit dem Rottematerial gemischt und in die Nachrotte eingelegt. Während der Nachrottezeit von sechs Wo-chen (bis Rottegrad 5) wurde die Miete sechsmal mit einem Umsetzer (Firma Backhus) umgesetzt. Die Einlegeproben wurden dabei vorher entnommen und nach dem Umsetzen wieder eingelegt.

Eine Durchmischung des Probenmaterials als Simulation des Umsetzvorgangs wurde nur an zwei Umsetzterminen durchge-führt. Nach jeweils vier und sechs Wochen wurden die Inhalte der Probesäcke auf enthaltene Reste von Biobeuteln visuell überprüft und in einem unabhängigen Labor gemäß den Vorgaben des RAL-Gütezeichens auf Fremdstoffe, bzw. BAW-Reste untersucht und der Rottegrad bestimmt. Nach vier Wochen Nachrotte konnten visuell keine Biobeutelreste mehr entdeckt werden. Der Kompost hatte einen Rottegrad von 4 (Tmax 37 °C). Nach sechs Wochen Nachrotte wurden visuell vor Ort und im Labor keine Biobeutelres-te mehr nachgewiesen. Die Miete hatte den Rottegrad 5 (Tmax 25 °C). Als Fazit des Tastversuches können folgende Punkte festge-halten werden:

• Ein Abbau der Biobeutel war nach drei Wochen anaerober Behandlung visuell nicht zu erkennen.

• Nach 24 Tagen Nachrotte wurden in einer von zwei untersuchten Proben noch kleine Reste von Biobeuteln identifi ziert. Die Beutel- reste bestanden vorwiegend aus zwei ca. 10 mm großen „Ver- packungen“.

• Nach 42 Tagen Nachrotte wurden auch im Labor keine Reste von Biobeuteln mehr gefunden.

• Ein Unterschied in den Ergebnissen zwischen der Einlage von zerkleinerten und ganzen Biobeuteln wurde nicht festgestellt.

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19Kommunalwirtschaft 05/2016

zu hohem Gras an ihre Grenzen. Zudem können Äste oder ähnliches dazu führen, dass Spindeln beschädigt werden und aufwändig neu geschliffen werden müssen.

Daher werden bei „gröberen“ Mähaufgaben Sichel- oder Krei-selmäher eingesetzt. Kreiselmäher ermöglichen eine hohe Arbeits-geschwindigkeit und werden in großen Arbeitsbreiten angeboten. Allerdings erfordern sie auch eine hohe Antriebsleistung. Für das Mähen von zum Beispiel Straßenbegleitgrün sind zudem besonde-re Schutzmaßnahmen nötig, da Kreiselmäher Steine oder ähnliches aufwirbeln – so könnten eventuell parkende Autos beschädigt wer-den. Daher Sichelmäher nie ohne die vorgesehenen Schutzvorrich-tungen betreiben.

Für Flächen, die nur zwei- oder dreimal im Jahr gemäht werden, bietet sich der Einsatz eines Schlegelmähers an. Beim ihm rotiert eine Walze, an der die Schlegel frei hängend befestigt sind. Mit diesem Verfahren kann selbst ein Meter hohes Gras und Gebüsch gemäht werden. Moderne Schlegelmäher bieten aber auch eine so hohe Schnittqualität, dass sie zum Beispiel auf Sportplätzen einge-setzt werden können.

Schlegel- und Kreiselmäher werden zudem häufi g beim Mulch-mähen verwendet: Dabei wird das Schnittgut so extrem zerkleinert, dass es nicht mehr von der Rasenfl äche entfernt werden muss. Es entsteht kein Abfall, sondern das Schnittgut wird zersetzt und er-möglicht einen geschlossenen Nährstoffkreislauf.

Auf das Mulchmähen sollte man allerdings im Herbst, zum Sai-sonschluss, verzichten: Das Mähgut würde sonst nass werden, sich mit liegengebliebenem Laub vermischen und das darunter liegende Gras ersticken. Im Spätherbst kann zudem die Mähfrequenz redu-ziert werden. Dabei sollte das Gras wieder etwas höher wachsen als im Sommer – so bleiben die Vegetationspunkte geschützt.

Neben dem Mähen kann der Rasen – bei hohen Anforderungen – im Sommer zudem intensiv gelüftet werden: Bei dieser „Aerifi zie-rung“ werden durch ein Spezialgerät dicht an dicht Löcher in die Rasenfl äche „gestanzt“. Das erhöht die Luftzufuhr und verbessert die Nährstoffaufnahme. In besonders beanspruchten Bereichen kann auch eine maschinelle Tiefenlockerung ohne Beschädigung der Grasnarbe erfolgen.

Die richtige Maschine für die Rasenpfl ege

Um diese Arbeiten effi zient erledigen zu können, bietet der Markt eine Vielzahl von unterschiedlichen Mehrzweck-Maschinen, die durch die entsprechenden Anbaugeräte für die verschiedenen Pfl e-gearbeiten genutzt werden können.

Für kleinere Flächen bieten sich nach wie vor kompakte handge-führte Motorgeräte an. Sie lassen sich je nach Ausführung mit den unterschiedlichsten Geräten ausrüsten und bieten somit eine hohe Flexibilität. Allerdings ist die Flächenleistung für größere Rasenfl ä-chen zu gering, ganz zu schweigen vom mangelnden Komfort für den Bediener, der hinter dem Gerät herlaufen muss. Zudem ist der Transport von Einsatzort zu Einsatzort aufwändig, erfordert er doch einen Pritschenwagen oder zumindest einen Anhänger.

Hier sind Kompakttraktoren eindeutig im Vorteil: Auf ihnen sitzt der Fahrer bequem, größere Modelle bieten zudem eine komfortable Kabine. Ihr Hauptanbauraum befi ndet sich am Heck: Eine leistungs-starke Hydraulik und die massive, großdimensionierte Hinterachse erlauben den Einsatz auch schwerer Geräte. Allerdings ist die Sicht auf das Anbaugerät nicht so vorteilhaft: Um den hinteren Bereich im Auge zu behalten, muss sich der Fahrer ständig umdrehen, was weder bequem noch ergonomisch sinnvoll ist. Viele Kompakttrakto-ren bieten alternativ auch einen Frontanbauraum: Doch hier wird die Sicht durch die Motorhaube eingeschränkt. Zudem setzt die Trag-fähigkeit der Vorderachse Grenzen bei der Nutzung dieses Monta-geraums.

In den letzten Jahren haben sich daher zunehmend multifunktio-nale Geräteträger mit Knicklenkung und vier gleich großen Rädern durchgesetzt. Sie bieten gegenüber dem klassischen Kompakttrak-tor eine Vielzahl von Vorteilen: Einen bequemeren Arbeitsplatz, eine

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viel bessere Sicht auf die Anbaugerät sowie ein spurtreues Arbeiten in engen Kurven. Das Gerätekonzept ermöglicht zudem drei vollwer-tige Anbauräume an Front, Heck und auf einer Pritsche. Die Lastver-teilung ist dabei so ausgewogen, dass auch schwere Anbaugeräte an der Frontaushebung montiert werden können. Dank der Knick-lenkung folgen die Anbaugeräte dem Lenkeinschlag – so kann mit einem Frontmähwerk exakt bis in eine Ecke oder an ein Hindernis heran gemäht werden.

Flexible Nutzungsmöglichkeiten für den Ganzjahreseinsatz

In der Regel lassen sich diese knickgelenkten Geräteträger nicht nur für die Rasenpfl ege einsetzen – mit entsprechendem Umbausets können sie das ganze Jahr über Aufgaben erfüllen, zum Beispiel im Winterdienst oder bei der Straßenreinigung.

Um wetterunabhängig zu sein und auch Steigungen sicher zu bewältigen, empfi ehlt sich eine Maschine mit permanentem Allrad-Antrieb. Zudem sollte die Maschine über ein Schnellwechselsystem verfügen: So lassen sich die unterschiedlichen Anbaugeräte in we-nigen Minuten austauschen – optimaler Weise von nur einem Mann. Natürlich gilt: Je weniger umgerüstet werden muss, desto besser. Der Hako Citymaster 1600 nutzt zum Beispiel für die Aufnahme des Schnittguts beim Rasenmähen den gleichen Behälter wie beim Stra-ßenkehren. Derartige Schnellwechselsysteme sind auch für Betrie-be interessant, die ihre Maschine nur für die Rasenpfl ege einsetzen: Denn indem die Anbaugeräte schnell demontiert werden können, lassen sich Wartungs- und Reinigungsarbeiten nach der Arbeit we-sentlich leichter durchführen.

Wichtiges Kriterium für einen wirtschaftlichen Einsatz ist auch die Fahrt zwischen den Einsatzorten: Die Maschinen sollten daher eine hohe Transportgeschwindigkeit bieten, mit 40 km/h kann die Ma-schine leicht im Stadtverkehr mithalten. Wenn die Maschine dann noch von Haus aus eine Traktor-Zulassung hat, kann sie sogar ver-schiedene Anbaugeräte, Saatgut, Dünger oder ähnliches auf einem Anhänger mitführen – bei einer Zulassung als Arbeitsmaschine ist ein Anhängerbetrieb dagegen nicht erlaubt.

Alternative zum Kauf

Nicht immer ist ein Kauf der beste Weg zu einer neuen Maschine: Sind zum Beispiel die Finanzmittel ausgeschöpft oder rechtfertigt

die Auftragslage nicht eine Rundumausstattung für Arbeiten im gan-zen Jahr, ist die Miete der benötigten Maschinen eine Alternative. Ei-nige Hersteller bieten hierfür speziell eine sogenannte Saison-Miete: Dabei wird die Maschine für einen defi nierten Zeitraum, zum Beispiel von Mitte April bis in den Oktober, gemietet. Die Saison-Miete sollte dabei natürlich das gewünschte Modell mit den benötigten Arbeits-werkzeugen umfassen, aber auch alle Inspektionen, die im Mietzeit-raum anfallen, sollten enthalten sein. Vollkasko-Versicherung, eine unbegrenzte Laufl eistung während der Mietdauer und die Überprü-fung der Maschinen durch externen Experten (zum Beispiel von der DEKRA) runden einen derartigen Vertrag ab. Mit einer so gestalteten Saison-Miete sind die Miet- und Unterhaltungskosten Jahr für Jahr exakt kalkulierbar.

Gerätwechsel Front

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bvse-Appell: Getrennte Bioabfallsammlung endlich fl ächendeckend umsetzen!

Seit dem 1. Januar 2015 dürfen keine Bioabfälle mehr im Restabfall entsorgt werden. Das schreibt das Kreislaufwirtschaftsgesetz vor. „Trotzdem zögern immer noch viele Kommunen mit der Einführung einer Biotonne für private Haushalte, die eine fl ächendeckende und einheitlichen Sammlung von Bioabfällen gewährleisten und damit erheblich zum Ressourcenschutz beitragen würde“, kritisierte bvse-Fachreferent Andreas Habel anlässlich eines Pressegesprächs im Rahmen der New-App-Konferenz am 14. April in Berlin.

Laut eines Gutachtes, welches im Auftrag des Umweltbundes-amtes durchgeführt wurde, hatten von den 402 Landkreisen Anfang 2015 mindestens 57 Landkreise keine Biotonne eingeführt, obwohl diese Regelungen die Kommunen nicht unvorbereitet traf, denn die Verpfl ichtung ist bereits seit 2012 bekannt. Das Gesamtaufkommen biogener Abfälle wird in Deutschland mit ca. 9,1 Mio. Tonnen beziffert.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass bei einem Anschluss-grad von 70 % das für die stoffl iche oder energetische Nutzung ge-nerierbare Potenzial von Bioabfällen bei ca. 6,4 Mio. Tonnen liegt. „Geht man also von einem nun erreichten Anschlussgrad von 85 % aus, dürfte das genutzte Potenzial bei erst 7,7 Mio. Tonnen liegen. Mindestens 1,4 Mio. Tonnen nutzbares Potenzial an Bioabfällen, zu denen sowohl Grünabfälle aus dem Garten als auch Speisereste aus Küchenabfällen zählen, wird noch verschenkt“, beklagt Habel und fordert die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger auf, die aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz begründete Verpfl ichtung ein fl ächende-ckendes Angebot zur Getrennterfassung von Bioabfällen aus Haus-halten nun endgültig umzusetzen.

Das von den Kommunen oft zitierte Argument der Eigenverwer-tung durch Kompostierung lässt der Experte dabei nicht gelten. Schließlich tragen die Gebietskörperschaften Verantwortung für alle in ihrem Einzugsgebiet lebenden Privatpersonen. Sie können nicht davon ausgehen, dass ausnahmslos alle Haushalte in ihrem Gebiet eine Eigenverwertung betreiben. Darüber hinaus ist die Bewirtschaf-tung von Nutzgärten, selbst in landwirtschaftlichen Gebieten, rück-läufi g und Speisereste eignen sich ohnehin nicht gut für eine Eigen-kompostierung. Sortieranalysen zeigen, dass immer noch ca. 15 bis 20 kg Organik pro Einwohner und Jahr im Restabfall landen. Zu dem von den Kommunen oft ins Feld geführten, weiteren Argument der Unwirtschaftlichkeit in ländlich dünn besiedelten Gebieten, erteilte selbst das Bundesumweltministerium in Beantwortung einer Anfra-ge von den Grünen eine Abfuhr. Eine signifi kante Gebührensteige-rung für sich alleine genommen sei kein hinreichender Grund, um auf die getrennte Bioabfallsammlung zu verzichten, hieß es.

Bei der anstehenden Novelle der Bioabfallverordnung fordert der bvse darüber hinaus, geeignete Maßnahmen zur Reduzierung der Störstoffquoten schon bei der Erfassung zu berücksichtigen. In den letzten Jahren habe es einen signifi kanten Anstieg von Fremdstof-fen wie Kunststoffen oder mineralischen Abfällen im Bioabfall gege-ben, der mittlerweile bis zu 10 bis 15 Gewichtsprozent beträgt. „Die Nachbehandlung bei den Aufbereitern ist aufwendig und teuer – hier könnten konsequentere Sichtkontrollen und direkte Ansprachen der Bürger durch die Gebietskörperschaften zu erheblichen Verbesse-rungen führen“, so Habel.

Um den hohen technischen Stand der Aufbereitungsanlagen,

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22 Kommunalwirtschaft 05/2016

Klimaneutrale Altkleider-Container – beachtliche Ergebnisse für den Klimaschutz

Im März 2014 hatte die Bremer JOBA GmbH, Europas größter Her-steller von Altkleider-Containern, die ersten klimaneutralen Altklei-der-Container auf den Markt gebracht. Das Consulting-Unterneh-men CO2OL, das dieses Projekt von Beginn an begleitet, hat jetzt erste beeindruckende Ergebnisse vorgelegt.

Mit den klimaneutralen Altkleider-Containern haben unsere Kun-den einen „JOBA-Wald“ mit rund 14.500 Bäumen in Äthiopien fi nan-ziert. Dieser Wald im zentraläthiopischen Sodo hat eine Fläche von etwa 13 Hektar. Das entspricht der Größe von gut 18 Fußballfeldern. Mit den inzwischen mehr als 1.500 klimaneutralen JOBA-Containern wurden somit mehr als 2.000 Tonnen des gefährlichen Treibhausga-ses CO2 kompensiert.

Vor 2 Jahren hat JOBA gemeinsam mit CO2OL analysiert, wo über-haupt CO2-Emissionen im Produktionsprozess der Container entste-hen. Dieser CO2-Fußabdruck ergab, dass mit der Produktion jedes Containers die Emission von mehr als einer Tonne Kohlenstoffdioxid verbunden ist. Bei den klimaneutralen Containern erwerben JOBA-Kunden zugleich Zertifi kate, mit deren Erlösen Wiederaufforstungs-

projekte in Äthiopien fi nanziert werden. In der Wachstumsphase der Bäume wird der Atmosphäre besonders viel von dem klimaschädli-chen CO2 entzogen. Äthiopien, das von Hungersnöten und Kriegen geplagt wurde, hatte um die Jahrtausendwende nur noch 4 Prozent der ursprünglichen Waldbestände. Insofern hat die Wiederauffors-tung hier eine besondere Bedeutung. Mit dem neuen Wald werden zudem neue Lebensräume für Tiere und Pfl anzen geschaffen. Durch diese neue Biodiversität und auch durch die mit dem Projekt ver-bundenen sozialen Effekte wie z.B. neue Arbeitsplätze entsteht loka-le Wertschöpfung. „Diese lässt sich auch monetär abbilden, nämlich für das JOBA-Projekt mit einem Wert von circa 250.000 Dollar“, sagt Julian Ekelhof, Director CO2OL Climate Solutions.

„Diese Initiative zeigt, mit welchen relativ geringen Mitteln wir schon einen beachtenswerten Effekt für den Klimaschutz erreichen können. Das ist für uns ein großer Ansporn, künftig auch die Kom-munen und weitere Kunden von diesem Konzept der klimaneutra-len Container zu überzeugen“, so JOBA-Geschäftsführer Kai-Uwe Jobst.

Abfalltrennung mit System

Hailo bringt großvolumigen Wertstoffbehälter für den Gewerbe- und Kommunalbedarf auf den MarktDie Abfall- und Wertstoffbehälter von Hailo Commercial setzen seit vielen Jahren Standards, wenn es um die Abfallentsorgung im öf-fentlichen Raum geht. Das durchdachte, vielfältige Portfolio umfasst unterschiedliche Modelle für die speziellen Bedürfnisse an Standor-ten mit hohem Publikumsverkehr.

Mit dem Profi Line WSB 120 Separator bringt Hailo jetzt eine neue Serie für den Gewerbe- und Kommunalbedarf auf den Markt. Dazu zählen Einkaufszentren und Messen genauso wie Bahnhöfe, Flug-häfen oder Verwaltungs- und Produktionsgebäude. Das System zeichnet sich durch ein optisch und funktionell schlüssiges Pro-duktdesign aus, das dem Anliegen der Nutzer auf perfekte Weise entgegenkommt.

Sortenreine Wertstoffentsorgung

Das Abfalltrennsystem besteht aus Wertstoffbehältern mit ei-nem Fassungsvolumen von jeweils 120 Litern, die mit Verbindungsklam-mern aneinandergereiht werden. Die Müllsäcke werden in einer sta-bilen Halterung befestigt und können komfortabel durch Öffnen der Fronttür eingesetzt und entnommen werden. Der Zugang über die Öffnung der Fronttür erleichtert zudem die Reinigung des Innen-raums.

Jedes Behältnis verfügt standardmäßig über einen offenen Ein-wurf, was eine Grundnotwendigkeit für den Einsatz in den publi-kumsstarken Bereichen darstellt. Die Einwurfklappen werden mit wechselbaren, farbigen Einsätzen geliefert, die werkzeuglos mittels Klett montiert werden. Die Trennung von Abfällen wird durch die Far-be optisch dargestellt und den Nutzern damit erleichtert. Darüber hinaus liegt ein Aufkleberset (Farbe und Piktogramme) bei, die auf den Behältern befestigt werden können und die zusätzlich Hinweise zu den zu entsorgenden Wertstoffen geben. „In diesem optisch ein-heitlichen System können bis zu vier unterschiedliche Wertstoffe ge-trennt werden. Und das dank der engen Aneinanderreihung der Ein-zelmodule auf engstem Raum. Damit sorgt der WSB Separator für aufgeräumte Optik bei gleichzeitiger Platzeinsparung im Vergleich zu vier vergleichbar großen Solitärlösungen“, bringt Oliver Hörz, Ge-schäftsbereichsleiter Hailo Commercial, das System auf den Punkt.

Die Fertigung aus hochwertigem, technischem Kunststoff (ABS) unter der Berücksichtigung höchster Qualitätsstandards in Deutsch-land macht den Hailo Profi Line WSB 120 Separator extrem langlebig und damit wirtschaftlich. Durch die große Aufstandsfl äche ist er be-sonders stabil, kann aber bei Bedarf mit Hilfe des im Lieferumfang enthaltenen Mobilsets problemlos verschoben werden. Mit diesen zahlreichen Ausstattungsmerkmalen, die das Leben schöner und einfacher machen, erfüllt die Neuheit sämtliche hohe Qualitätsan-sprüche seitens Hailo an Funktionalität und Design.

die Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit zu sichern, weiter zu halten und auszubauen, muss für die Abfallbehandler eine Investiti-onssicherheit geschaffen werden. Dies ist nur in einem fairen Wett-bewerb mit den Kommunen unter Ausschluss von Inhouse-Verga-

ben und langfristigen Ausschreibungen möglich. Außerdem sollten regionale Konzepte mit gleichzeitiger hochwertiger Verwertung vor Ort gefördert werden, lautet die Forderung des bvse-Fachverband Ersatzbrennstoffe, Altholz und Biogene Abfälle.

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24 Kommunalwirtschaft 05/2016

Die Produktion von Ersatzbrennstoffen mit der KAHL Flachmatrizenpresse

VIAJET 12 – Höchstleistung für Baustellen FAUN zeigt mit der VIAJET 8 und VIAJET 12 zwei Kehrmaschinen für den harten Einsatz auf Baustellen

JOBA entwickelt Container zur Entsorgung von alten Medikamenten

Die Firma Amandus Kahl ist seit den 70ziger Jahren in dem Umwelt- und Recyclingmarkt tätig. In fast allen Regionen der Erde gibt es im-mer wieder Überlegungen und Bestrebungen, die Abfallentsorgung nachhaltig zu gestalten. Die Gewinnung von Energie aus Abfall spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die Konzepte hierfür sind vielfältig und länderspezifi sch.

Amandus Kahl bietet mit seiner Anlagentechnik und seinen Enginee-ringleistungen ein Angebotsspektrum von der Einzelmaschine über die Kleinanlage bis zu hin zu kompletten Anlagensystemen für die Herstel-lung von Ersatzbrennstoff aus Hausmüll und hausmüllähnlichen Abfäl-len. Am Ende des Prozesses steht ein qualitativ hochwertiger Ersatz-brennstoff zur Verfügung, der alle Voraussetzungen für die kontrollierte

Grimma. Vom 11. – 17. April 2016 präsentiert die FAUN Gruppe an-lässlich der BAUMA in München zwei Kehrmaschinen der POWER-Klasse. Beide Fahrzeuge wurden speziell für Baustelleneinsätze kon-zipiert.

Für Reinigungseinsätze, die viel Wasser, Zuladung und Leistung erfordern, entwickelte FAUN die VIAJET 12. Die in München ausge-stellte Maschine ist auf einem 3-Achs-Fahrgestell von Volvo mon-tiert und wird bei einem Schweizer Kunden in Einsatz gehen. Der Behälter umfasst ein Systemvolumen von 12 m³ und der serienmä-ßige Wassertank beinhaltet 4.700 Liter. Der Behälter wurde um 200 mm erhöht und an Hochdachfahrerhäuser angepasst. Damit bietet das Fahrzeug mehr Zuladung und der Fahrer sitzt in einem deut-lich komfortableren Fahrerhaus. Die VIAJET 12 verfügt mit 32.000 m³/h über genügend Saugleistung, um bei Spezialeinsätzen alle Saugsysteme gleichzeitig zu betreiben. Einen hohen Fahrkomfort

Das Problem dürfte in vielen Haushalten bekannt sein: Wer seinen Tablettenschrank gründlich durchforstet, wird wohl viele Medika-mente entdecken, bei denen das Haltbarkeitsdatum schon längst abgelaufen ist. Doch wie kann man diese richtig entsorgen?

Bis 2009 waren Apotheken gesetzlich verpfl ichtet, Alt-Medika-mente zurückzunehmen. Doch diese Regelung gilt nicht mehr. Vie-le Verbraucher sind verunsichert: Wie sollen Medikamente richtig entsorgt werden, ohne der Natur oder gar anderen Menschen zu schaden? Die Bremer JOBA GmbH, Europas größter Hersteller von Altkleider-Containern, hat jetzt einen diebstahlsicheren „Medizin-schrank“ entwickelt. Dort können Kunden bei Ihrer Apotheke jeder-zeit alte Medikamente einwerfen. Die Apotheke übernimmt dann die sichere Entsorgung.

Als erste Apotheke in Bremen hat die Ring-Apotheke in Schwach-hausen einen gut sichtbaren Medizinschrank installiert. Noch ein paar Fakten, die die Notwendigkeit einer fachgerechten Entsorgung von Medikamenten unterstreichen: Nach einer repräsentativen Stu-die des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) aus dem Jahr 2014:

• entsorgen nur 15 Prozent der Deutschen ihre Medikamente fachgerecht über den Hausmüll

• 47 Prozent der Deutschen entsorgen Reste von Flüssigmedika- menten über die Spüle oder die Toilette

• 150 verschiedene Wirkstoffe von Arzneimitteln sind in verschie- denen Gewässern, teilweise und in geringen Dosen auch im Trink- und Grundwasser nachweisbar

bietet der Hydrostat HS 3000, welcher mit automatisierten Getrie-ben kombiniert werden kann. Besonderheit der Maschine ist das von FAUN entwickelte Flächen-Reinigungssystem SC250U. Die hier eingebaute Wasserhochdruckanlage HYDROJET kann unabhängig vom Saugmundstück angehoben werden und somit werden Schä-den im Reinigungseinsatz vermieden. Dieses Fahrzeug wird zudem in Kombination mit einer FLATJET-Düsenbalkenanlage gezeigt. Bei-de Hochdruck-Reinigungsanlagen werden über eine 300 bar Hoch-druck-Wasserpumpe mit Wasser versorgt. Wie auch schon bei der VIAJET 8, kann die Reinigungsanlage der VIAJET 12 um bis zu 150 mm links und rechts außerhalb der Fahrzeugkante teleskopiert he-rausfahren, um so die Reifenfl anken von der Fräskante fern zu hal-ten. Die FAUN Gruppe beschäftigt europaweit 1.000 Mitarbeiter und erzielte 2015 einen Umsatz von 275 Mio. Euro. Der Aufbauhersteller ist der führende Anbieter von Abfallsammelfahrzeugen und Kehrma-schinen und unterhält sechs Produktionswerke in fünf Ländern.

und kalkulierbare Energieproduktion aus Abfall erfüllt. Je nach Aufga-benstellung erarbeitet Kahl das verfahrenstechnische Konzept und führt die Anlagenplanung, Lieferung und Inbetriebnahme durch.Auf Kahl- Anlagen können Ersatzbrennstoffe in Form von Fluff und Pellets herstellt werden. Bei der Fluffherstellung wird das Material auf eine defi nierte Korngröße zerkleinert und leicht vorverdichtet. Dadurch wird bereits ein Teil des Staubes gebunden. Die Vorver-dichtung und teilweise Staubbindung ist ein Vorteil gegenüber dem Einsatz einer schneidenden Zerkleinerungstechnik.Im Vergleich zu der schneidenden Zerkleinerungstechnik bietet die Flachmatrizenpresse von Kahl noch einen deutlich größeren Vorteil. Auf der gleichen Maschine kann durch Wechsel der Matrize in kür-zester Zeit die Produktion von Fluff auf Pellets umgestellt werden.

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25Kommunalwirtschaft 05/2016

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Die Kleinanlagen sind nicht nur für die Herstellung von Ersatzbrenn-stoff auf der Basis von Hausmüll und hausmüllähnlichen Abfällen geeignet, sondern können auch in die Prozesskette von Betrieben integriert werden bei denen Nebenprodukte in der Produktion an-fallen. Die pelletierten Nebenprodukte können dann als Ersatz für Regelbrennstoffe eingesetzt oder zum Beispiel als Reduktionsmittel für die Stahlindustrie eingesetzt werden.

KAHL Pelletpressen eignen sich hervorragend für die Pelletierung unterschiedlichster Produkte

Die Pelletierung nachwachsender Rohstoffe zur Energiegewinnung ist für KAHL seit über 30 Jahren ein Thema, das zum Beispiel auch durch Forschungsaufträge nach der Energiekrise in den 70er Jahren an uns herangetragen wurde. Strohpelletieranlagen und Trocken-grün-Pelletieranlagen gehören ebenfalls seit dieser Zeit zu unserem Lieferprogramm. Wir können also auf eine große Erfahrung zurück-blicken. Bei der Verarbeitung dieser Produkte zahlt sich schwe-rer Maschinenbau aus. Das Resultat ist eine hohe Betriebssicher-heit und Verfügbarkeit für den ununterbrochenen Dauerbetrieb der Anlage.

Weitere Einsatzmöglichkeiten für die Pelletierung mit KAHL Pressen:

Holzabfälle, Sägespäne, Holz- und Schleifstaub, Stroh, Landwirt-schaftliche Biomasse, Altpapier, Haus- und Industriemüll, Altreifen, Klärschlamm, Kunststoffabfälle und vieles andere mehr ...

gute Dosierbarkeit. Der eigentli-che Vorteil ist allerdings, dass es zu keiner Entmischung während der Lagerung und dem Transport kommen kann. Eine wesentliche Voraussetzung für die Substitution von Regelbrennstoffen durch Er-satzbrennstoffe (EBS) aus Hausmüll und hausmüllähnlichen Abfällen ist damit gewährleistet.Ein weiterer Marktvorteil der Kahl - Anlagen ist die kurzfristige Produkti-onsumstellung von Fluff auf Pellets. Diese hohe Flexibilität ermöglicht es, dem Betreiber mit seiner Pro-duktion zeitnah auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren. Andere Technologien am Markt vermögen dies nicht zu leisten. Bevor das Material auf der Flachma-trizenpresse zu einem Ersatzbrenn-stoff verarbeitet wird, sind die ange-lieferten Abfälle von den Störstoffen zu entfrachten. Die Wertstoffe wie Metalle, Nichteisenmetalle und Elek-trogeräte werden aussortiert. Der Abfall wird vorzerkleinert. Je nach Feuchte und Zusammensetzung des aufbereiteten Abfalls kann es erfor-derlich sein, diesen noch zu trocken bzw. biologisch zu stabilisieren.KAHL hat für die jetzigen Märkte entsprechende Konzepte entwickelt und umgesetzt. Über die einzel-nen Betriebseinheiten, bestehend aus Dosierung und Flachmatrizen-presse, der Kleinanlagen bis hin zu Komplettlösungen, bietet Amandus Kahl ein weitreichendes Leistungs-spektrum an.

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26 Kommunalwirtschaft 05/2016

Risikofaktor Baustellendiebstahl Intelligente Kameratechnik sichert Werte und gewährleistet planmäßigen Baufortschritt

KROHNE Academy 2016:

Fachreihe zu Sicherheit und Effi zienzsteigerung in der Wasserwirtschaft

Kriminalität im Baubereich schädigt die Branche jedes Jahr in Milli-onenhöhe. Neben dem Verlust meist hochwertiger Maschinen und Werkzeuge sind oftmals auch Verzögerungen im Bauverlauf zu ver-zeichnen.

Um diese, kaum zu kalkulierenden Risiken zu minimieren, ist ein professionelles Schutzkonzept erforderlich. Neben den obligato-rischen Maßnahmen, wie dem Aufstellen von Absperrungen oder Bauzäunen, empfi ehlt es sich, die Baustelle – und vor allem die dor-tigen Geräte – professionell zu schützen. Eine zuverlässige Methode ist in diesem Kontext die intelligente Baustellenüberwachung mittels Videotechnik. Das Unternehmen Maibach aus dem münsterländi-schen Velen bietet mit BauWatch ein Kamerasystem an, das die Baustelle zuverlässig rund um die Uhr im Blick hat.

Die mediale Berichterstattung offenbart es beinahe täglich: Schwerwiegende Fälle von Baustellendiebstahl in der ganzen Bun-desrepublik. Von Baustoffen über Werkzeug bis hin zu großen Bau-

In Zusammenarbeit mit WILO, HAWLE, PHOENIX Contact, WAVIN und VIDEC veranstaltete die KROHNE Academy vom 23. Februar bis zum 10. März 2016 eine fachübergreifende Seminarreihe zum Thema „Sicherheit und Effi zienzsteigerung in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“. Insgesamt besuchten 390 Teilnehmer die Vorträge in den Städten Fulda, Wolfsburg, Donaueschingen und München.

Mario Hübner von Wilo in Hof referierte in jeder Stadt zu den drei Haupthemen im Water Management-Bereich des Pumpenherstel-lers – von der Wasserversorgung über den Abwassertransport bis hin zur Reinigung von Abwasser. In der Wasserversorgung spielt vor allem die neue Zetos K 8, kombiniert mit den Permanentmagnetmo-toren, eine große Rolle. „Erklärt haben wir hier beispielsweise die Beschichtungen Ceram CT für die Wirkungsgradsteigerung sowie Ceram Tefl on gegen Verockerungen bei den Hydraulikteilen“, erklärt Mario Hübner. „Zudem haben wir auch ein Programm für Wirtschaft-lichkeitsbetrachtungen und Amortisation vorgestellt.“

Die Vorträge legten den Schwerpunkt auch auf das Zusammen-spiel der Anlagenkennlinie mit der Q/H-Linie und das Aufzeigen von Möglichkeiten die Aggregate möglichst 24 Stunden lang laufen zu lassen. In diesem Fall wird mit kleineren Strömungsverlusten in der Druckleitung und einer geringeren Brunnenabsenkungen gearbeitet, damit das Gesamtsystem im Optimum laufen kann.

Auch beim Thema Abwassertransport wurde das gesamte Sys-tem betrachtet. Es wurden diverse Hydrauliktypen vorgestellt, wie beispielsweise die SOLID-Baureihe bzw. Freistromradtechnik für Rohabwasser und Abwasserpumpen mit hohen Wirkungsgraden für vorgereinigtes Abwasser. „Ein weiteres wichtiges Thema war für uns auch die Wichtigkeit im Hinblick auf die Abstimmung von Bau-werk und Pumpe“, so Hübner. „Dafür konnten viele Praxisbeispiele und deren Umbau aufgezeigt werden, durch welchen ein besserer, verzopfungsarmer Pumpbetrieb gewährleistet werden kann.“

Weiterhin wurden im Bereich der Abwasserförderung Beschich-tungssysteme für Pumpen vorgestellt. Diese bieten dank der um-fangreichen Ceram-Reihe von Wilo viele Möglichkeiten gegen Kor-rosion, Abrasion oder in MAP-Prozessen gegen das Zusetzen der Aggregate, was die Standzeit der Pumpen ungemein erhöht.

Der dritte Vortrag umfasste das Thema der intelligenten Prozes-soptimierung mit Tauchmotorrührwerken, unter anderem zur Eli-mination von Mikroverunreinigungen: „Da Rührwerke sehr oft im Dauerbetrieb arbeiten, geht es bei diesem Thema um die Energieef-fi zienz“, weiß Hübner. „Hier wurden bereits IE 4 Motoren gezeigt, die wir seit kurzem in unserem Baukastensystem mit den hocheffi zien-ten meist 3-fl ügligen, langsam-laufenden Rührwerken kombinieren. Vorgestellt werden diese auf der IFAT 2016 in München.“ Auch hier verweist Mario Hübner zusätzlich auf wichtige Punkte für höhere Einsparmaßnahmen bei der Berücksichtigung der richtigen Abstim-mung zwischen Belüftung und Umwälzung, so wie einer kompeten-ten Beratung mit den Betreibern.

Zusätzlich besprochen wurden auch zwei Anlagen für die vierte Reinigungsstufe, welche mit Pulveraktivkohleverfahren arbeiten. In den sogenannten Reaktorbecken konnte mit Hilfe der CFD-Unter-stützung gezeigt werden, wie der Energieeintrag reduziert werden kann. In der Schweiz zum Beispiel sollen in den nächsten Jahren viele Kläranlagen auf die vierte Reinigungsstufe umgebaut werden. Hübners Ausblick zum Ende der Vortragsreihe: „Es werden viele Veränderungen in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung notwendig. Durch Seminare wie die KROHNE Academy, bei denen Betreiber, Ingenieurbüros und Praktiker zusammen kommen, bietet sich eine großartige Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen.“

Somit werden in nächster Zeit viele Seminare in Deutschland, Ös-terreich und der Schweiz stattfi nden. Weitere Informationen fi nden Sie unter: http://www.wilo.com/de/watermanagement im Bereich „News und Infos“, unter der Rubrik „Termine“.

maschinen – nichts vor Dieben sicher. Darüber hinaus sind es vor allem Kupferkabel und Dieselkraftstoff, die angesichts steigender Rohstoffkosten zunehmend ins Visier der Diebe gelangen.

Wirtschaftliches Risiko durch Baustellendiebstahl

Eine Entwicklung, die sich inzwischen zu einem wirtschaftlichen Risikofaktor für Bauunternehmer entwickelt. Denn wenngleich der Wert der gestohlenen Beute nicht immer immens sein muss, so kommen den geschädigten Unternehmen doch die Folgen oftmals teuer zu stehen: fehlende Maschinen, unvollständiges Material, leere Tanks – Die Arbeit ruht und die Bauverzögerung sowie damit ein-hergehende Vertragsstrafen verursachen zusätzliche Kosten, die so nicht kalkuliert waren. Hinzu kommt, dass sich kostenintensive In-vestitionen in Bau¬maschinen wie Bagger, Raupen oder Krane nur bei regel¬mäßiger Auslastung rentieren. Werden sie, etwa aufgrund des gestohlenen Kraftstoffes, nicht eingesetzt, liegt Kapital unnötig

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brach. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Baustellen außerhalb der Arbeitszeiten professionell geschützt sind.

Ausgefeilte Sicherheitskonzepte

Im Bereich des Baustellenschutzes ist die Prävention von ent-scheidender Bedeutung: Denn es handelt sich keineswegs nur um Gelegenheitsdiebe, sondern zunehmend um organisierte Banden, die äußerst professionell vorgehen. Wohl auch daher liegt die Auf-klärungsrate in Fällen von Klau am Bau – nach Angaben der Poli-zei – bundesweit bei nur rund 12 Prozent; die Chancen, wieder an sein Eigentum zu gelangen, sind demnach eher gering. Zumal meist Zeugen fehlen, die verlässliche Angaben zu Vorgang und Tatzeit ma-chen könnten. Gefragt sind daher vermehrt videogestützte Konzepte, die den Baustellenschutz zuverlässig sicherstellen. „Das BauWatch-System setzt genau hier an. Es umfasst mehrere perfekt aufeinander abgestimmte Komponenten. Jeder einzelne Sicherheitsschritt sorgt dafür, dass sich Auftraggeber auf einen perfekten Baustellenschutz verlassen können. Dabei passen wir unsere intelligente Kameratech-nik immer wieder an den jeweiligen Baufortschritt an und installieren bei Bedarf neue Kameras“, erklärt Rune Happe, Projektleiter bei Bau-Watch. Auf diese Weise werden nicht nur fi nanzielle Einbußen durch Einbruch und Materialschwund vermieden, sondern auch deutlich weniger Folgeschäden durch Bauverzögerungen verzeichnet.

Schnell, intelligent und zuverlässig

Der Weg des BauWatch-Systems auf die jeweilige Baustelle ist denkbar einfach: Innerhalb von maximal fünf Werktagen nach Auf-tragseingang gelangen die Kameras bundesweit an den gewünsch-ten Ort. Bereits nach der rund einstündigen Installation durch kompetente BauWatch-Servicetechniker ist der Baustellenschutz einsatzbereit: Kommt es jetzt zu Zwischenfällen in dem zuvor defi -nierten Detektionsbereich, erkennt eine intelligente Software selbst-ständig unerwünschte Personen oder Fahrzeuge und löst automa-tisch einen stillen Alarm aus. Zur Verhinderung von Fehl-Alarmen erfolgt vorab zudem eine Verifi zierung durch die BauWatch-Melde-zentrale. Letztere ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt. „Durch die Kombination von intelligenter Technik und menschlicher Bewertung wird sichergestellt, dass nur in tatsächlich kritischen Si-tuationen ein Alarm abgesetzt wird“, so Happe. Alle Alarme leitet die BauWatch-Meldezentrale an ein Wahlziel weiter – zum Beispiel an

Direkt vor Ort installieren erfahrene BauWatch-Servicetechniker das Kamerasystem in rund einer Stunde.

den Aufraggeber selbst, zur Polizei oder an einen Sicherheitsdienst. Ein weiterer Vorteil: Im Schadensfall dokumentiert das Video-Sys-tem alle Vorkommnisse und liefert Bilder zur Überführung der Täter. Diese dienen zur Beweisführung und Klärung des Sachverhalts mit den unterschiedlichen Instanzen – wie zum Beispiel Polizei, Staats-anwaltschaft und Versicherungen.

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Mission sauberes HannoverAbfallwirtschaft Region Hannover setzt bei Nass- und Trockenreinigung auf Kehrtechnologie von Schmidt

Stadtwerke müssen in intelligent gesteuerte Verteilnetze investieren können

Für die Mitarbeiter der Abteilung Stadtreinigung der Abfallwirtschaft Region Hannover, kurz aha, beginnt der Arbeitstag früh. Sehr früh. Während sich viele Einwohner der niedersächsischen Landeshaupt-stadt noch im Tiefschlaf befi nden, herrscht auf den sechs Betriebs-stätten im ganzen Stadtgebiet bereits emsiges Treiben.

Eine Kehrmaschine nach der anderen verlässt mit ihrem Fahrer die Höfe. Rund 260 Kollegen sorgen mit Kehrgeräten oder Winter-dienstfahrzeugen zu jeder Jahreszeit für saubere und sichere Stras-sen in Hannover – zusammen mit einer ganzen Reihe an Swingo Kompaktkehrmaschinen von Schmidt. 21 an der Zahl, um genau zu sein. „Die ersten Swingo 200+ Kehrmaschinen haben wir nun seit 2013 im Einsatz und sind sehr zufrieden mit der Leistung und der Zuverlässigkeit“, so Mathias Quast, Abteilungsleiter Stadtreinigung, Winterdienst und Werkstatt. „Aus ein paar wenigen wurde so über die Jahre eine ganze Swingo Flotte.“

Köln, 29.03.2016 – Kommunale Unternehmen verantworten deutschlandweit ein Verteilnetz von 690.000 Kilometern. „In diese Stromnetze speisen 97 Prozent der erneuerbaren Energien ein.

Genau hier fi ndet also die Energiewende statt“, so Andreas Feicht, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen. „Die Ver-teilnetze müssen kurz- und mittelfristig mit erheblichem fi nanziellem Aufwand modernisiert, ausgebaut und digitalisiert werden. Damit die Integration von Sonnen- und Windenergie gelingt, braucht es wirtschaftlich gesunde Netzgesellschaften. Allerdings schätzt die Bundesregierung die Bedeutung der Verteilnetze für das Gelingen nicht richtig ein.“ Derzeit liegt ein Entwurf für die sogenannte Anreiz-regulierung vor. Diese soll eigentlich regeln, dass in den nächsten Jahren milliardenschwere Investitionen in die Verteilnetze ausgelöst werden können.

„Mit den vorliegenden Plänen passiert aber immer noch genau das Gegenteil“, so Andreas Feicht. „Durch die neu hinzugekomme-

nen deutlichen Verschlechterungen der Regulierungsbedingungen könnten hunderte Verteilnetzbetreiber die Energieinfrastruktur von morgen nicht optimieren. Auch das politische Ziel, die dezentrale Energiewende, wäre nur schwer erreichbar.“

Andreas Feicht: „Wir brauchen daher einen modernen Regulie-rungsrahmen. Dieser muss Anreize bieten, um schnell, effi zient und wirtschaftlich vertretbar in die Modernisierung, den Neu- und Ausbau sowie in die Digitalisierung von Verteilnetzen zu investieren. Bei dem vorgelegten Regierungsentwurf müssen zentrale Elemente substanziell nachgebessert werden. Nur dann sind die Stadtwerke in der Lage, ihren Beitrag zur Optimierung der Netzinfrastrukturen zu leisten.“

Die Anreizregulierungsverordnung benötigt die Zustimmung des Bundesrates. Deshalb appelliert die VKU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen an die Landesre-gierung, sich weiter für die Belange der kommunalen Netzgesellschaften einzusetzen, hinter denen hunder-te von Kommunen stehen.

Die Swingo Kehrmaschinen sind bei aha an bis zu 7 Tagen pro Woche im Einsatz. Die Tagesschicht beginnt bereits um 5.30 Uhr. In der belebten Innenstadt rund um die City- Fussgängerzonen und den Bahnhofsplatz wird zwischen 14.00–22.00 Uhr noch eine zu-sätzliche Einheit eingesetzt. Dort ist auch sonntags zwischen 3.00 und 6.00 Uhr ein Mitarbeiter unterwegs, um die Spuren der Nacht zu beseitigen.

„Städtebauliche Massnahmen haben in der Vergangenheit dazu beigetragen, die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen, und wir beobachten eine steigende Nutzung des öffentlichen Raums“, so Mathias Quast. „Zugleich steigt die Erwartungshaltung, diese Flä-chen jederzeit in sauberem Zustand vorzufi nden. Gerade intensiv genutzte Flächen sind allerdings großer Verschmutzung ausgesetzt. Vom normalen Kehricht abgesehen, kämpfen wir auch gegen Es-sensreste, klebende Getränkerückstände oder betonharte Kaugum-mireste die das Straßenpfl aster verschmutzen. Das wird besonders in trockenen Sommermonaten auf heller Pfl asterung, wie zum Bei-spiel beim neu gestalteten Trammplatz vor dem Rathaus zur Her-ausforderung. Gerade in regenarmen Zeiten setzt sich der Schmutz besonders hartnäckig auf dem Pfl aster fest und kann trotz Trocken-reinigung nicht gänzlich beseitigt werden.“

Nach einem Beschluss des Stadtrates sind seit 2014 daher circa 47.000 m2 hell gepfl asterte Flächen in der Innenstadt in den Sommer-monaten einmal wöchentlich nass zu reinigen. Nach intensiven Tests selbstfahrender Reinigungsmaschinen verschiedener Hersteller konnte das Schwemmfahrzeug Cityjet 3000 von Schmidt überzeu-gen. Mit bis zu 280bar Hochdruck und einer Wassertemperatur von 90 Grad werden auch hartnäckige und eingetrocknete Verschmut-zungen rückstandslos entfernt – selbst bei sensiblen Trittfl ächen aus offenporigem Granit. Die Heisswasserreinigung hat darüber hinaus den Vorteil, dass auf chemische Zusätze verzichtet werden kann. Die beiden Cityjet’s mit einer Arbeitsbreite von 1400mm sind mit ei-nem Waschkopf mit zwei rotierenden Sprüharmen ausgerüstet. Das Schmutzwasser wird dabei wieder abgesaugt und in der Maschi-

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29Kommunalwirtschaft 05/2016

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Setzt neue Maßstäbe - Schmidt Swingo 200+ Koanda

IFAT 2016

Stand 513/9

Wir sind auf der

ne aufgenommen, sodass nur eine saubere Fläche zurückbleibt. Im Frühjahr 2016 werden sich die beiden neuen Schmidt Cityjet 3000 in den Fuhrpark der aha einreihen und die Schmidt Flotte in ihrer Mission „sauberes Hannover“ verstärken.

„Die Meinung unserer Mitarbeiter ist uns sehr wichtig. Ihre Be-wertung fl ießt daher auch maßgeblich in die Beschaffung neuer Gerätschaften ein“, erklärt Mathias Quast. „Unsere Fahrer loben insbesondere das gute Fahrverhalten, den Fahrkomfort, die intuitive Bedienung und die gute Saugleistung der Schmidt Kehrmaschinen. Aber auch der grosse Tankinhalt und dass sich Kessel, Siebe, Saug-mund und Kühler der Swingo einfach reinigen lassen, spielt eine wichtige Rolle. Die Schmidt Maschinen sind bei uns im Vergleich nur sehr selten in der Werkstatt, abgesehen von regelmässigen War-tungsarbeiten. Auch das ist ein entscheidender Punkt in unserer Langfristkalkulation. Durch den guten Kontakt zum Hersteller kön-nen wir darüber hinaus dazu beitragen, unsere Erfahrungen aus dem

Praxiseinsatz in die Produkte einfl iessen zu lassen, und wir schätzen diese Möglichkeit des Austausches sehr.“

Schmidt Swingo auch im Winterdienst unterwegs

Hannover ist eine fahrradfreundliche Kommune. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtver-kehrsaufkommen bis 2025 zu verdoppeln, was einen Radverkehrs-anteil von 25% am Transportaufkommen bedeutet – auch im Winter. Das setzt allerdings geräumte Wege voraus. Die Kehrmaschinen von Schmidt lassen sich innerhalb kurzer Zeit auf entsprechendes Winterdienst-Equipment umrüsten und sind in Hannover dann auf Radwegen oder in der Innenstadt unterwegs. „Dann sind bei uns die Swingo‘s mit Schneepfl ug und Solesprüher gefragt“, so Mathias Quast. Ganz nach dem Motto „Mission sauberes und sicheres Han-nover“ – 365 Tage im Jahr.

Uferbefestigung in Winsen/Luhe aus Trimax®-Kunststoffprofi len

Im Wohngebiet am Kattenstieg werden die Grundstücke durch einen Grabenverlauf begrenzt, der durch eine hölzerne Uferbefestigung gesichert wird. Diese Ufersicherung tut seit Jahren ihren Dienst, aber regelmäßig wechselnde Wasserstände nagen am Holz und sie muß saniert werden. Bei der Planung befaßte man sich deshalb gleich damit, nachhaltige Baustoffe zum Einsatz zu bringen.

Realisiert wurde dieses durch den Einsatz von TRIMAX®, dem bauaufsichtlich zugelassenen, glasfaserverstärkten und sortenrei-nen Recycling-Kunststoff, dessen Materialeigenschaften hervorra-gend den Erfordernissen im Wasserwechselbereich entsprechen. Es ist leicht zu verarbeiten und zeichnet sich besonders durch seine Langlebigkeit und Wartungsfreiheit aus.

TRIMAX® -Profi le nehmen kein Wasser auf, sind also verrottungs-fest, konstant im Gewicht und daher statisch zuverlässig berechen-bar. Der Hersteller bietet eine Garantie von 30 Jahre Garantie gegen die Durchrottung. TRIMAX® ist resistent gegen Insekten-, Pilz- und Bohrmuschelbefall, UV-beständig und frostsicher, folglich splittern und verspröden die Profi le nicht, zeigen keine unschönen Farbver-änderungen und sind bei Bedarf wenig beschwerlich mit dem Hoch-druckreiniger zu säubern. Weitere Pfl ege- oder gar kostenintensive Instandsetzungsarbeiten sind künftig nicht mehr nötig. Die Profi le haben die Rutschfestigkeitsklasse R11, was sie auch bei Nässe immer sicher begehbar macht. TRIMAX® ist ungiftig für Flora und Fauna und zu 100 % recyclebar. Dieses besondere Maß an Umwelt-freundlichkeit, verbunden mit den zuvor beschriebenen Eigenschaf-ten und Vorteilen, macht TRIMAX®-Baumaterial zu einem innovati-ven und zukunftsträchtigen Werkstoff.

Bei der ca. 80 m langen und 1,25 m hohen Uferbefestigung, her-gestellt im Berliner Verbau, hat man im Abstand von 1,20 m verzink-te 3,00 m lange, 100 Breitfl ansch I-Profi le aus Stahl eingebracht. Diese bieten den waagerecht eingebauten, grauen TRIMAX® 5 x 25 cm Nut- und Federprofi len ausreichend Halt, um dem Erddruck entgegenzuwirken und gleichzeitig dem Fließwasser genügend Wi-derstand gegen eventuellen Uferabriß u. Auskolkungen entgegen-zusetzen. Die Abdeckung bilden hellbraune 3 x 30 cm TRIMAX®-Riffelbohlen.

Optisch und materiell zeigt sich die Uferbefestigung seither in her-vorragendem Zustand und gibt berechtigten Anlaß zu viel Lob und höchster Zufriedenheit.

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Aus Verwaltung und Wirtschaft

Innovativ und energieeffi zient: Sauberes Wasser ohne Chemie

Europäische Union fördert Forschungsprojekt „Eco-UV“ mit knapp vier Millionen Euro – chemiefreie Wasseraufbereitung und Entkei-mung von Trinkwasser.

Ob als Rohstoff, Kühl- oder Lösemittel: Wasser ist auch aus der industriellen Produktion nicht wegzudenken. Die umweltschonen-de Aufbereitung dieses Prozesswassers ist Gegenstand des For-schungsprojekts „Eco-UV“, welches die Europäische Union mit 3,9 Millionen Euro im Programm „Horizon 2020“ fördert. Ingenieure des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickeln dafür effi -ziente UV-Strahler und langlebige Betriebselektronik.

Ultraviolette (UV) Strahlung wird unter anderem bereits in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt: Die kurzwellige Strahlung kann die Keimzahl in kurzer Zeit deutlich reduzieren – ganz ohne chemische Zusatzstoffe. Ziel des EU-Projekts „Eco-UV“ mit Part-ner aus Industrie und Wissenschaft ist es, eine innovative UV-Technologie zur Wasseraufbereitung – von der Entkeimung von Trinkwasser bis zur Entgiftung von Prozesswasser aus der Indust-rie – zu entwickeln. Das Verfahren soll zudem den Ausstoß an Koh-lendioxid (CO2) sowie die Umweltbelastung insgesamt reduzieren. „Hohe Energieeffi zienz und lange Lebensdauer werden wesent-liche Merkmale des neuen Systems sein“, sagt Dr. Rainer Kling vom Lichttechnischen Institut des KIT, der den Karlsruher Teil des Projektes leitet. „Am KIT entwickeln wir dafür das ‚Herzstück‘: ei-

nen neuen, quecksilberfreien UV-Strahler.“ Die Ingenieure des KIT liefern außerdem das Vorschaltgerät für diese Lampe. „Hier errei-chen wir mit Siliziumkarbid als Halbleitermaterial eine sehr hohe Leistungsdichte. Wir erhöhen damit nicht nur den Wirkungsgrad, sondern sparen gleichzeitig Energie und CO2 ein.“

Das Projekt wird die neue UV-Strahler-Technologie unter realen Anwendungen und vollständig erproben – mit Blick auf langfristige Stabilität, Alterungseffekte und Dosis-Wirkungs-Beziehung. Dazu führt „Eco-UV“ Industrie und Wissenschaft in diesem gemeinsa-men Projekt zusammen: Die am KIT entwickelten Strahler wer-den in eine Anlage des britischen UV-Systemherstellers Hanovia (Gesamtkoordinator) integriert. Die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT übernimmt das Monitoring und die Zertifi zierung der Systeme, das schwedische Umweltforschungs-institut IVL erstellt eine vollständige Lebenszyklus-Bewertung von Kosten und Nutzen für die Umwelt im Vergleich zu herkömmlichen UV-Technologien. So sollen für verschiedene Endbenutzer-Anwen-dungen Testprotokolle abgeleitet werden, die als Grundlage für eine zukünftige standardisierte Validierung für UV-Anwendungen in der EU dienen können.

Eco-UV wird mit Mitteln aus der Europäischen Union Horizont 2020 Forschungs- und Innovationsprogramm unter Grant Nr 641.702 gefördert.

Das Projekt „Eco-UV“ entwickelt Verfahren zur chemiefreien Reinigung von Wasser in der Industrie (Foto: pixabay.com)

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Anlagen für die Herstellung von Ersatzbrennstoffenaus Hausmüll als Pellets oder Fluff

Umweltschutz statt Umweltschmutz – bei BIC auch ohne EU-Richtlinie!

BIC Deutschland & Österreich startet wegweisendes Projekt und stellt seine Werbetaschen von Plastik auf stabile Papiertaschen um. Spezialist BAGS BY RIEDLE lieferte dafür individuell gestaltete Ta-schen mit klassischem Flachhenkel.

Derzeit werden jedes Jahr knapp 100 Milliarden Plastiktüten in Europa in Umlauf gebracht. Untersuchungen belegen, dass dies 198 Tüten pro Jahr und Bürger entspricht, nahezu alle davon sind Einwegtüten. Um die Gefährdung von Mensch und Tier auf dem Land und in den Meeren durch Plastikmüll zu verringern hat der Rat der Europäischen Union eine Senkung des Verbrauchs von Plastiktüten beschlossen. Diese EU-Richtlinie ist am 1. Oktober 2015 in Kraft ge-treten und so soll der Verbrauch von derzeit 76 Plastik-tüten pro Bundesbürger auf 40 Stück pro Einwohner bis zum Jahr 2025 gesenkt werden.

Um eine gesetzliche „Tüten-Abgabe“ durch Bezahl-pfl icht nicht realisieren zu müssen verhandelt das Bun-desumweltministerium derzeit mit etlichen Branchen-verbänden und weiteren Institutionen über freiwillige Selbstverpfl ichtungen, keine kostenlosen Plastiktüten mehr abzugeben.

Der beste Umweltschutz aber ist, erst gar keine Plastiktüte in Um-lauf zu bringen und so setzt BIC Deutschland & Österreich ein deut-liches Zeichen. Erstmalig wurde hier in hoher Aufl age eine individuell gestaltete Papiertasche mit klassischem Flachhenkel produziert.

Dank Griffverstärkung und Blockboden konnten die vorgegeben Qualitätsanforderungen für die entsprechenden Anwendungszwe-cke erfüllt werden. Auf dieser Grundlage wird gewährleistet, dass die Papiertasche auch durch die Mehrfachverwendung einen hohen Nutzen erzielt. Umweltschutz statt Umweltschmutz gelingt so auf ganzer Linie.

Dass es dem französischen Konzern mit dem Thema Umwelt-schutz wirklich ernst ist, zeigt er auch als offi zieller Partner der 21.

UN-Klimakonferenz (Conference of the Parties to the United Nations Framework Convention on Cli-mate Change, COP21/CMP11). Auf der Konferenz, die vom 30. November bis zum 11. Dezember 2015 im französischen Le Bourget stattfand erhielten die zahlreich teilnehmenden Staats- und Regierungs-chefs neben Kugelschreibern und Bleistiften auch Notizbücher, die allesamt nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Standards produziert werden.

Mit BAGS BY RIEDLE hat das Unternehmen BIC einen Partner gewählt, der sich auch selbst der Verantwortung stellt. So weiß Volker Riedle, Geschäftsführer und Innovator, dass es nicht viel hilft, billige ASIA-Produktionen an den Kunden zu

bringen. Auch macht es für ihn keinen Sinn nur über reine Material-eigenschaften zu sprechen ohne die Produktion und Transportwege im Rahmen eines ökonomischen Gesamtkonzepts in den Focus zu stellen. Natürlich geht es auch darum, durch die Vermeidung von

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Rohrvortrieb im Fokus

Einsatzgebiete, Regelwerk, Qualifi kation, Gütesicherung

Kanäle sind das unsichtbare Fundament einer jeden zivilisierten Gesellschaft. Substanzerhalt, Instandhaltung und Modernisierung dieser Netze gehören zu der überaus wichtigen und gleichzeitig an-spruchsvollen Aufgabe der Netzbetreiber.

Zukunftsorientiert und werterhaltend sollen die Investitionen an Kanalnetzen sein, um kommenden Generationen die Chance zu ermöglichen, ein Kanalnetz auf ähnlichem Niveau zu betreiben. Doch wie ist die hierzu notwendige Lebensdauer der Bauwerke trotz eingeschränkter Investitionsmöglichkeiten zu verwirklichen? Um angesichts der angespannten Finanzlage auch eine langfristige Wirtschaftlichkeit zu erreichen, müssen Investitionen in Hinblick auf Technik, Qualität und Lebensdauer optimiert sein.

Bauherren haben heute die Auswahl zwischen einer Vielzahl technisch ausgereifter Erneuerungs- und Sanierungsverfahren. In Abhängigkeit der Randbedingungen kommen zur Erneuerung des Abwassernetzes neben dem Kanalbau in offener Bauweise auch grabenlose Verfahren wirschaftlich zum Einsatz. Die Vorteile der Vor-triebstechniken liegen auf der Hand: grabenlose Verfahren ermög-lichen eine Ausführung, die besonders die Beeinträchtigungen für Anwohner sowie Fußgänger- und Straßenverkehr in überschaubaren Grenzen halten.

Viele Verfahren, viele Regeln

Die Auswahl geeigneter Werkstoffe und Verfahren, die zugehö-rigen Normen, Vorschriften und Merkblätter und vor allem die in-dividuellen Rahmenbedingungen einer Baumaßnahme sind zu be-achten und setzen Qualifi kation bei den Baupartnern voraus. Das gilt für die Erstellung des erforderlichen Baugrundgutachtens, für Ausschreibung ebenso wie für die Ausführung und Bauüberwa-chung. Dass durchaus nicht immer alle Beteiligten auf dem gleichen Kenntnisstand sind, weiß auch Dipl.-Ing. Stephan Tolkmitt, einer der vom Güteausschuss der Gütegemeinschaft Kanalbau beauftragten Prüfi ngenieure. Daher sollten Bauherren bei der Umsetzung ent-sprechender Maßnahmen besonders darauf achten, mit Profi s zu arbeiten.

Nur dauerhaft intakte und dichte Kanäle ermöglichen letztlich tragbare Entsorgungskosten – hierin ist sich Tolkmitt mit seinem Kollegen Dipl.-Ing. Dieter Walter einig, der ebenfalls als Prüfi nge-nieur für die Gütegemeinschaft Kanalbau tätig ist. „Angesichts die-ser Tatsache und der von schadhaften Kanälen ausgehenden Um-weltbeeinträchtigungen ist eine zuverlässige Qualitätssicherung im Kanalbau besonders wichtig“, so Walter. Auftraggeber berücksich-tigen dies durch Sicherstellung der Qualifi kation der ausführenden

Plastikmüll Seetiere und Vögel zu retten aber insbesondere setzt er auf die Entwicklung von nachhaltigen ganzheitlichen Umweltkon-zepten.

Daher ist es Riedle gleichermaßen wichtig, sich bei der Herstel-lung der Papiertragetaschen nicht nur der ökologischen, sondern auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen. So war sein Entschluss, sich der EPPA (European Promotional Products Association) anzuschließen nur folgerichtig. Der damit verbundene

Verhaltenskodex beinhaltet fairen Handel, sichere und gesunde Ar-beitsplätze und den verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Umwelt.

Diese Beispiele beweisen neue und innovative Umwelt- und Nachhaltigkeits- konzepte gibt es auch ohne gesetzliche Vorschrif-ten; aber vielleicht trägt die aktuelle Diskussion um die „Tüten-Ab-gabe“ dazu bei, dass doch möglichst viele Unternehmen freiwillig und frühzeitig auf hochwertige Papiertragetaschen umsteigen.

Die Qualifi kation der Mitarbeiter und die Ausstattung eines Unternehmens tragen maßgeblich zum Erfolg einer Baumaßnahme bei. Foto: Güteschutz Kanalbau

Unternehmen. Dazu haben sie als gemeinsames Instrument der RAL-Gütesicherung Kanalbau geschaf-fen.

Hervorragende Grundlage

In den Güte- und Prüfbestim-mungen RAL-GZ 961 fi nden sich detaillierte Anforderungen an die Fachkunde, technische Leistungsfä-higkeit und technische Zuverlässig-keit der ausführenden Unternehmen sowie Ingenieurbüros, die mit Aus-schreibung und Bauüberwachung entsprechender Maßnahmen beauf-tragt werden. Ziel ist es, Bauherren von entsprechenden Maßnahmen eine leicht handhabbare Möglichkeit anzubieten, ausführende Unterneh-men und Ingenieurbüros mit nach-gewiesener Fachkunde und Erfah-rung auszuwählen.

Der Qualifi kationsnachweis für ausführende Unternehmen auf Basis der RAL-GZ 961 hat sich in Deutschland in den zurückliegen-den 25 Jahren zu einem Standard

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33Kommunalwirtschaft 05/2016

GU-Index Immer gut informiert über den Erdgaspreis

NCG H-Gas Front Year Tagestrend

entwickelt. Der Ausschreibende, der dafür zu sorgen hat, dass ge-eignete Bauverfahren nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik eingesetzt werden, trägt mindestens in gleichem Maße zum Erfolg einer Maßnahme bei. Vor diesem Hintergrund ist die Beur-teilungsgruppe „AB – Ausschreibung und Bauüberwachung“ als zusätzlicher Baustein zur Qualitätssicherung durch die Gütegemein-schaft geschaffen worden. Zur Gütegemeinschaft gehören heute 1.100 Auftraggeber und Ingenieur-Büros und ca. 2.600 Unterneh-men mit dem Gütezeichen in unterschiedlichen Beurteilungsgrup-pen.

Erfahrung nachgewiesen

Bauherren fi nden Gütezeicheninhaber sowohl auf Seiten der In-genieur-Büros als auch auf Seiten der ausführenden Unternehmen über eine entsprechende Suchmaschine auf www.kanalbau.com. In dieser können Gütezeicheninhaber z.B. über die Beurteilungsgrup-pen gefi ltert werden.

Aufgrund der unterschiedlichen zum Einsatz kommenden Tech-niken in der Ausführung sind je nach Maßnahme unterschiedliche Qualifi kationen vom Unternehmen gefordert. Ausführenden Unter-nehmen weisen daher ihre Erfahrung und Zuverlässigkeit durch das Gütezeichen Kanalbau der entsprechenden Beurteilungsgruppe nach. Diese werden in der RAL-Gütesicherung unterschieden durch folgende Ausführungsbereiche:

• Gruppen VOD und VO, für Arbeiten mit offenem Schild unter bzw. ohne Druckluft

• Gruppen VMD und VM für Microtunnelbau unter bzw. ohne Druckluft

• Gruppe VP für Pilotrohrverfahren.

Ihre Qualifi kation im Bereich Ausschreibung und Bauüberwachung von Vortriebsmaßnahmen können derzeit folgende Büros über das Gütezeichen Kanalbau Beurteilungsgruppe ABV nachweisen:

• ACI-AQUAPROJECT CONSULT Ingenieurgesellschaft mbH, Dresden

• Björnsen Beratende Ingenieure GmbH, Koblenz• Dipl.-Ing. Gajowski GmbH, Baunatal• Franz Fischer Ingenieurbüro GmbH, Erftstadt• MOLL-prd GmbH & Co. KG Planungsgesellschaft für Rohrvor-

trieb und Dükerbau, Schmallenberg

• Oppermann GmbH Ingenieurbüro Beratende Ingenieure, Vellmar• S & P Consult GmbH, Bochum

Zusätzliche Hilfestellung für die technisch einwandfreie Umset-zung entsprechender Projekte bietet die Gütegemeinschaft Kanal-bau. Hierzu gehören unter anderem die Broschüren „Rohrvortrieb – Herstellung von Abwasserleitungen und -kanälen in grabenloser Bauweise“ sowie „Leitfäden zur Eigenüberwachung bei Ausschrei-bung“ und „Bauüberwachung“ von Rohrvortriebsarbeiten (Beurtei-lungsgruppe ABV) und bei der Ausführung entsprechender Arbeiten in den verschiedenen Beurteilungsgruppen Vortrieb. Vor allem bei der Dokumentation der Eigenüberwachung bieten die Leitfäden eine hervorragende Arbeitsgrundlage. Die Unterlagen sind über www.ka-nalbau.com frei verfügbar.

Komplexes Regelwerk

Instrumente wie diese können dazu beitragen, die verschiedenen Projektphasen – von der Planung über die Ausschreibung bis zur Bau-ausführung – einfacher, strukturierter und im Sinne eines nachhaltigen Kanalbaus erfolgsorientiert zu gestalten. Dennoch bleibt die Beschäf-tigung mit einem Fachgebiet wie dem Rohrvortrieb insbesondere mit Blick auf die vielen Bestimmungen und Regeln und die Vielfalt an tech-nischen Möglichkeiten sehr komplex. Entsprechende Anforderungen sind festgelegt, etwa in Arbeitsblättern und DIN-Normen. Diese werden sukzessive aktualisiert und den Regeln der Technik angepasst.

Über die damit verbundenen Auswirkungen berichtet Tolkmitt re-gelmäßig auf branchentypischen Veranstaltungen, wie unlängst im März auf dem von TÜV Rheinland Industrie Service GmbH und Gü-teschutz Kanalbau e.V. organisierten Nürnberger Informations- und Erfahrungsaustausch zum Rohrvortrieb. Auf Foren wie diesen disku-tieren Mitarbeiter von kommunalen Auftraggebern, Ingenieurbüros, Rohrvortriebsunternehmen und Hersteller von Vortriebsrohren über Grundlagen der Vortriebspraxis sowie über Vortriebsprojekte und Verfahren, über Qualitätssicherung bei Rohrvortriebsmaßnahmen aber auch über aktuelle Entwicklungen im Regelwerk.

An geeigneten Mitteln für einen fach- und sachgerechten Umgang mit der Infrastruktur und für den Eisnsatz der Rohrvortriebstechnik mangelt es nicht – angefangen bei technischen Verfahren und den dazugehörigen Normen und Regelwerken bis hin zur Auswahl geeig-neter Baupartner für eine Ausführung in der gewünschten Qualität.

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34 Kommunalwirtschaft 05/2016

bvse: Entsorgungsfachbetriebe stärken

Eine neue Entsorgungsfachbetriebeverordnung sollte zum Ziel ha-ben, das bewährte Instrument des Entsorgungsfachbetriebs zu stärken und zukunftsfest zu machen. Der vorliegende Referenten-entwurf stellt dafür im Vergleich zum Arbeitsentwurf eine deutlich verbesserte Grundlage dar, wie bvse-Geschäftsführer Jörg Lacher in der Anhörung gegenüber Vertretern des Bundesumweltministeriums deutlich machte.

Gleichwohl sieht der bvse noch weiteres Verbesserungspotenzial. Nach Auffassung des Verbandes sollte verstärkt gewürdigt werden, dass Entsorgungsbetriebe erhebliche fi nanzielle wie personelle An-strengungen unternehmen, damit sie zum Entsorgungsfachbetrieb zertifi ziert werden können beziehungsweise diese Zertifi zierung erhalten bleibt. Es sei daher auch im allgemeinen Interesse, dass genau diese qualitätsbewussten Unternehmen auch bevorzugt be-auftragt werden – sowohl von der öffentlichen Hand wie auch der Privatwirtschaft.

Konkret fordert der bvse die stärkere Anrechnung der Efb-Zerti-fi zierung bei der Festlegung und Durchführung der Überwachung durch die zuständigen Behörden. In Betracht komme beispielsweise eine verringerte Überwachungsfrequenz, die Berücksichtigung be-reits durch die Zertifi zierung überprüfter Sachverhalte, aber auch eine Gebührenfreistellung bzw. -anrechnung bei Vor-Ort-Überprü-fungen durch die zuständigen Überwachungsbehörden. Aktuell könnte der Entsorgungsfachbetrieb auch bei der Novellierung der

TA Luft hinsichtlich der Eignung der Betriebsorganisation des Anla-genbetreibers angerechnet werden.

Der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. und die bvse-Entsorgergemeinschaft e.V. kritisieren im vorliegenden Referentenentwurf nach wie vor die zu hohe Regelungsdichte. Die überzogenen Mitteilungs-, Mitwirkungs- und Nachweispfl ichten und die damit verbundenen Bußgeldandrohungen werden daher abge-lehnt.

Auf Kritik des bvse stößt auch, dass unangekündigte Überprü-fungen bei den Unternehmen vor Ort durchgeführt werden sollen. Der organisatorische und auch fi nanzielle Aufwand stehen hier, nach Ansicht des bvse, nicht in einem vernünftigen Verhältnis. Bei un-angekündigten Überprüfungen sei es beispielsweise nicht unwahr-scheinlich, dass Verantwortliche nicht vor Ort sind. Das sei mit dem Ziel, eine qualitativ gute Zertifi zierung nachhaltig zu gewährleisten, nicht zu vereinbaren.

Auch das Sachverständige nur fünf Jahre durchgehend einen Be-trieb auditieren dürfen, hält der bvse für kontraproduktiv. Sachver-ständige, die das zu zertifi zierende Unternehmen kennen, wissen ge-nau, worauf sie zu achten haben. Das ist ein Vorteil und nicht etwa ein Nachteil. Es sollte daher den Sachverständigenorganisationen und Entsorgergemeinschaften selbst überlassen bleiben, ob und in wel-chem Rhythmus Sachverständigenwechsel vorgenommen werden.

Neue Daily Euro 6Der beste Partner, um das Transportgeschäft mit seinem revolutionären Info- und Fahrzeugmanagement System „DAILY BUSINESS UP“ anzukurbeln

Der Neue Daily Euro 6 baut auf den Stärken der Daily-Familie auf und führt DAILY BUSINESS UP, die exklusive, von Iveco entwickelte Konnektivitäts-Funktion ein, die ihn zum perfekten Partner für den Ausbau der Transportgeschäfte macht

Die Daily Hi-Matic Euro 6 Familie der neuesten Generation bietet ein einzigartig breites Spektrum an Leistungsstufen bis zu 210 PS und 470 Nm und setzt mit dem neuen intelligenten EcoSwitch PRO-System neue Messstäbe in puncto Kraftstoffeffi zienz Neuer Daily Euro 6 Highlights:

• Bis zu 8% Kraftstoffeinsparung• bis zu 12% Einsparungen bei Wartungs- und Reparaturkosten• Eine komfortable und leise Kabine mit 4 dB Geräuschreduktion

und eine neue Welt der Konnektivität mit DAILY BUSINESS UP für eine rationale Fahrzeitgestaltung

• Erweiterte Daily Hi-Matic Euro 6 Familie mit 5 Leistungsstufen• Einzigartig breites Spektrum an 4-Zylinder-Motoren von 120 bis

210 PS• Auswahl an Euro 6-Motorentechnologien, um den Ansprüchen

der Kunden gerecht zu werden

Mont Blanc, 21. April 2016

Nachdem der im Jahre 2014 vorgestellte Daily die Märkte im Sturm erobert und Auszeichnungen auf der ganzen Welt gesammelt hat, legt Iveco mit dem Neuen Daily Euro 6 und seiner durchdachten App DAILY BUSINESS UP die Messlatte erneut um einiges höher. Aufbauend auf seiner bewährten Stärke, Vielseitigkeit, Leistung und Haltbarkeit führt der Neue Daily Euro 6 neue Funktionen ein, deren

Technologie die Grenzen von Performance verschieben, den Kom-fort auf eine neue Stufe stellen, noch mehr Konnektivität liefern und den Total Cost of Ownership senken. Dies spiegelt seinen Business-instinkt wider und macht ihn zum perfekten Geschäftspartner.

Der Launch des Neuen Daily Euro 6 in großer Höhe

Iveco wählte die beeindruckende Bergstationtation „SkyWay Mont Blanc“ auf der Helbronner Spitze als Location für die Pressevorstel-lung des Neuen Daily Euro 6 - der höchste Launch eines leichten Nutzfahrzeugs (LCV) aller Zeiten. Pierre Lahutte, Iveco Brand Pre-sident, meinte dazu: “Wir haben uns für diesen großartigen Ort ent-schieden, weil es um die Werte geht, auf die wir bei Iveco unsere Zukunft aufbauen. Es ist unsere Überzeugung, dass ein Unterneh-men die Herausforderung der Nachhaltigkeit annehmen muss, um erfolgreich zu sein, und SkyWay ist der lebende Beweis dafür, dass es möglich ist, Lösungen mit Null Auswirkungen an den extremsten Orten zu entwickeln. Dies ist die ökologischste Seilbahn in der Welt: Sie nutzt die fortschrittlichsten Technologien für eine Transportleis-tung, die fast an ein Zero-Energy-Gebäude heranreicht. Ebenso wie der Daily eine Technologie für die Maximierung der Kraftstoffeffi zi-enz und die Senkung des Verbrauchs und der Emissionen nutzt, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Also präsentieren wir hier, auf dem Dach Europas, 3.500 Meter über dem Meeresspie-gel, das beste LCV aller Zeiten den Neuen Daily Euro 6.“

Der beste Daily aller Zeiten wird noch besser

Der Neue Daily Euro 6 baut auf dem Erfolg des im Jahre 2014 lancierten Neuen Daily auf. Der „beste Daily aller Zeiten“ wurde

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35Kommunalwirtschaft 05/2016

Im Fokus: WohnungsbauEine weitsichtige Entscheidung der Stadt Hofheim/Ts.: die für die akute Unterbringung von Asylbewerbern benötigten Gebäude werden so geplant, dass sie im Anschluss als Sozialwohnungen vermietet werden können. Die Flexibilität des Modulbaus und die detailgetreue Umsetzung des Architekturkonzepts waren wesentliche Gründe, Losberger mit dem Bau des aus vier Gebäuden bestehenden Komplexes zu beauftragen. Mehr dazu unter www.losberger.com/asylwohnheime

zum „International Van of the Year 2015“ gekrönt und hat Auszeich-nungen in der ganzen Welt gesammelt - von Deutschland, wo er zum „Besten Nutzfahrzeug bis 3,5 Tonnen“ und zum „Besten KEP Transporter 2015“ ernannt wurde und der Daily Hi-Matic den „In-novationspreis für KEP-Transporter 2015“ gewann, bis Chile, wo er den Titel „2016 Best Commercial Vehicle“ bekam. Der Neue Daily Euro 6 liefert mit seinen neuen und leistungsfähigen Motoren mit 2,3 und 3,0 Liter Hubraum sowie 210 PS und 470 Nm an der Spit-ze der Baureihe Tag für Tag eine unerreichte Leistung. Dank seiner fortschrittlichen Antriebstechnologien verbessert er seine Kraft-stoffeffi zienz weiter mit Einsparungen von bis zu 8% im Vergleich zu den bisherigen Euro 5-Modellen. Die niedrigen Wartungs- und Reparaturkosten aufgrund der verlängerten Wartungsintervalle und langlebiger Komponenten führen zu zusätzlichen Einsparungen von bis zu 12%. Mit der neuen App namens DAILY BUSINESS UP ist der Fahrer immer verbunden und genießt die Vorteile eines Fahrund Business-Assistenten an Bord.

Produktiver Komfort in einem professionellen Arbeitsumfeld

Der Neue Daily Euro 6 führt neue Funktionen ein, die das Niveau von Komfort und Funktionalität der Kabine weiter erhöhen. Die Ka-bine ist mit einem um 4 Dezibel reduzierten Geräuschpegel noch lei-ser als bei den Vorgängermodellen, sodass sich die Fahrzeugakustik und die Geräuscherkennung um 8% verbessern.

Das komfortable Interieur verfügt über ein neues Lederlenkrad, blaue Sitzbezüge und neue Textil-Schaumstoff-Kopfstützen. Das Layout wurde überarbeitet und um bis zu 18 strategisch platzier-te Ablagefächer für eine bessere Zugänglichkeit in der Kabine er-weitert. Das funktionale Armaturenbrett führt neue Funktionen ein,

um eine verbundene professionelle Workstation zu erschaffen. Das neue in das Armaturenbrett integrierte Digitalradio (DAB) bietet alle wichtigen DAB- und FM-Funktionen mit sämtlichen Multimedia- und Telefonverwaltungs-Funktionalitäten, die man von einem High-End- Fahrzeug erwartet. Eine praktische Docking-Station kann mobile Geräte in verschiedenen Größen beherbergen und auch als Abla-gefl äche genutzt werden. Zwei leicht erreichbare USBs machen es möglich, Multimedia-Inhalte über das neue DAB-Radio zu genießen und mobile Geräte aufzuladen. Ein optionales induktives Ladegerät ist auch für Smartphones mit den neuesten Technologien verfügbar. Mit all diesen Features bietet die Kabine ein professionelles Umfeld, in dem Fahrer und Passagiere in aller Sicherheit produktiv arbeiten können.

Eine großartige Umgebung, die mit einer neuen Stufe der On-Board-Konnektivität immer verbunden ist

Um die an Bord verbrachte Zeit möglichst rational zu gestalten, ist der Neue Daily Euro 6 das erste Nutzfahrzeug, das die On-Board-Konnektivität nicht mehr nur als Infotainment-Angebot ansieht, son-dern sie mit einer eigenen exklusiven App namens „DAILY BUSI-NESS UP“ in ein professionelles Arbeitswerkzeug verwandelt.

DAILY BUSINESS UP kann mit Funktionen wie dem Driving Style Evaluation (DSE)-System, dem professionellen Navigationssystem von Sygic und dem interaktiven Benutzer-Handbuch als Fahreras-sistent des Kunden agieren. Die App dient auch als Business-Assis-tent des Fahrers und hilft dabei, die Effi zienz der Flotte mit Fleetwork zu optimieren und den Überblick über Liniendienste zu behalten. Die App kümmert sich auch um Kundenbetreuung und liefert eine direk-te Verbindung zum IVECO Assistance Non Stop, dem 24/7 Pannen-

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dienst. All diese Eigenschaften tragen zum niedrigeren Total Cost of Ownership des Neuen Daily Euro 6 und einer gesunden Bilanz für den Kunden bei.

Der Neue Daily Euro 6 führt auch eine neue Art und Weise der Konnektivität ein, die keine Installation von Geräten im Fahrzeug erfordert; die Fahrer können mit dem Fahrzeug und dessen Motor über ihr eigenes Smartphone oder Tablet mit DAILY BUSINESS UP kommunizieren. Die Bluetooth-Verbindung mit dem Fahrzeug wird automatisch durch das neue Digitalradio hergestellt, und in wenigen Sekunden wird der Neue Daily Euro 6 zu einer professionellen ver-bundenen Workstation.

Raffaele Di Donfrancesco, Iveco Daily Business Line Director, meinte dazu: „Das exklusive neue DAILY BUSINESS UP ist eine weitere Demonstration des Geschäftsinstinkts des Neuen Daily Euro 6 und seiner Fähigkeit, die Businessanforderungen unserer Kun-den vorwegzunehmen und erfüllen. Diese innovative App dient als Fahrerassistenz und liefert Echtzeit-Fahrtipps, die zu erheblichen Kraftstoffeinsparungen führen. Außerdem schafft sie eine nahtlose Verbindung zwischen dem Backoffi ce unserer Kunden und ihrem Fahrzeug, das sich in ein vollwertiges mobiles Büro verwandelt. DAI-LY BUSINESS UP wird unseren Kunden einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, um ihre Unternehmen zu entwickeln und auszubauen.“

Absoluter Fahrspaß mit der Daily Hi-Matic Euro 6-Familie der neuesten Generation

Das Euro 6-Angebot des Neuen Daily umfasst auch die branchen-weit einzigartige Hi-Matic-Familie, die mit Funktionen wie dem ergono-mischen Multifunktionshebel und der selbstanpassenden Schaltstra-tegie für höchsten Komfort und jede Menge Sicherheit, Leistung und Produktivität sorgt. Sein intelligentes EcoSwitch PRO-System weiß – ohne Eingriff des Fahrers – genau, wann es intervenieren muss. Es erkennt, ob das Fahrzeug beladen ist oder nicht, um den Kraftstoffver-brauch zu reduzieren und die Emissionen weiter zu senken, was sich wiederum positiv auf die Produktivität des Kunden auswirkt. Dieses Fahrzeug ist ein Beispiel dafür, wie Iveco den Fahrer in den Mittelpunkt des Design-Prozesses stellt, die Produktivität verbessert und absolu-

Der Daily bietet zwei 4-Zylinder-Motoren mit einem Hubraum von 2,3 und 3,0 Litern, die in den umfangreichen Einsatzbereichen mit einem zGG zwischen 3,3 und 7,2 to für Spitzenleistungen garantie-ren. Es ist auch mit dem exklusiven patentierten MULTIJET II-Sys-tem ausgestattet, das die Verbrennung und Emissionen optimiert.

Der optimierte 3,0-Liter-F1C-Motor, der über 20.000 Stunden auf dem Prüfstand und über 1,5 Millionen Kilometer auf der Straße ge-testet wurde, verfügt über die Selektive-Katalytische-Reduktions-Technologie (SCR), die die NOx-Emissionen kontrolliert. Neue elek-trische Einspritzdüsen helfen, die Verbrennung zu optimieren und die Feinstaubemissionen am zu senken. So entwickelt er die nötige Kraft für die anspruchsvollsten Einsätze mit hoher Kilometerleistung bei bemerkenswert niedrigem Kraftstoffverbrauch, langen War-tungsintervallen und dadurch geringeren Betriebskosten.

Der brandneue 2,3-Liter-F1A-Motor wurde von der Basis aus überarbeitet. Durch den Einsatz modernster Werkstoffe und einer virtuellen Optimierung konnte Iveco das Motorgewicht um 6% re-duzieren. Durch eine verringerte Reibung, eine weitere Optimie-rung der Kühlung und des MULTIJET II-Einspritzsystems, sowie den Einbau einer Ölpumpe mit variablem Durchsatz konnte unter anderem der Kraftstoffverbrauch im NEFZ-Zyklus um 8% verbes-sert werden.

Der F1A wurde mehr als 35.000 Stunden auf dem Prüfstand und über 1,3 Millionen Kilometer auf der Straße getestet und garantiert mit all diesen technischen Eingriffen, einem etwas höheren Hubraum im Vergleich zu zum Wettbewerb sowie einem Niederdruck-Abgas-rückführungssystem eine natürliche Senkung der Abgasemissionen. So ist nur ein vereinfachtes Nachbehandlungssystem erforderlich.

Bei der nächsten Stufe des Neuen Daily Euro 6, Anfang 2017, wird der F1A-Motor über die SCR-Technologie verfügen. Mit dieser Lösung nimmt Iveco, mit über 25 Jahren Erfahrung ein Vorreiter in Sachen SCR, eine führende Rolle ein und erfüllt die RDE-Emissions-grenzwerte bereits 3 Jahre vor deren Inkrafttreten im Jahre 2020.

Und als Beweis für sein Kundennähe besitzt der Neue Daily Euro 6

ten Fahrspaß liefert. Die neue Generation der Daily Hi-Matic-Produktfamilie wurde erweitert, um mit einer breiteren Modellpa-lette allen geschäftlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Nachhaltige Technologie im Dienste der Transporteure

Die neue Daily Euro 6-Baureihe bie-tet zwei Vierzylinder-Motoren, mit 2,3 und 3,0 Liter Hubraum, einer Leistung zwischen 120 und 210 PS, sowie einem Drehmoment zwischen 320 und 470 Nm – mit erheblichen Kraftstoffeinsparungen von bis zu 8% (beim NEFZ-Zyklus) im Vergleich zu den Euro 5-Vorgängermo-dellen.

Die Motorenstrategie von Iveco nutzt die Führungsposition des Unternehmens in puncto Motoren und SCR-Techno-logie: Sie ist durch das Streben nach Spitzleistungen geprägt und bietet be-reits lange vor dem Inkrafttreten der neu-en Regelungen im Jahre 2020 Lösungen an, welche im Hinblick auf die Emissio-nen im praktischen Fahrbetrieb (RDE) gerüstet sind.

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37Kommunalwirtschaft 05/2016

Leseproben und weitere Informationen unter www.kohlhammer.de W. Kohlhammer GmbH · 70549 Stuttgart · Fax 0711/7863 - 8430 · [email protected]

2016. 224 Seiten. Kart. € 44,–ISBN 978-3-17-022993-8Recht und Verwaltung

Schütte/Horstkotte/Hünemörder/Wiedemann

Wasser Energie VerkehrVergaberecht für Praktiker – Eine Einführung anhand von Fällen

Die Sektorenverordnung gilt für die Vergabe von Aufträgen in den Bereichen Energie, Trinkwasser und Verkehr. Öffentliche Auftraggeber sind in diesen Sektoren bei der Vergabe von Liefer-, Bau- und Dienstleistungsaufträgen betroffen. Das Buch beschäftigt sich mit den praktischen Abläufen der Ver-gabeverfahren für Sektorenauftraggeber und differenziert nach Vergaben oberhalb und unterhalb der Schwellenwerte. Wichtige Strukturen und Zusammenhänge werden anhand von praktischen Beispiels-fällen nachvollziehbar. Besonders aktuellen Aufgabenstellungen, wie z. B. dem Verhandlungsverfahren, sowie Fragen des Rechtsschutzes sind jeweils eigene Kapitel gewidmet. Im Anhang finden sich Texte zentraler Vergabevorschriften.

Die Rechtsanwälte Dieter B. Schütte, Michael Horstkotte und Olaf Hünemörder beraten Zweckverbände und Stadtwerke und leiten Fachseminare im Bereich des Vergaberechts. Jörg Wiedemann befasst sich als Richter am OLG Naumburg mit dem Vergaberecht.auch als

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die Flexibilität, die Verfügbarkeit der Niederdruck-AGR bei Motoren mit F1A-Motor für Kunden mit geringer Kilometerleistung beizube-halten, die diese Lösung bevorzugen.

In Bezug auf Leistung tragen neue Funktionen wie die Ölpum-pe mit variablem Durchsatz und die Turbine mit variabler Geometrie beim F1A-Motor, der EcoSwitch PRO, der leichtere Motor und die reduzierte Reibung bei Motoren und Achsen weiter zum hervorra-genden Kraftstoffverbrauch des Daily, zu den niedrigen Betriebskos-ten, einer hohen Leistung und einem hohen Drehmoment bei.

Die breite Motorenangebot umfasst auch „saubere“ Versionen: den Daily Natural Power, der mit komprimiertem Erdgas (CNG) fährt, dank seines sauberen und leisen Betriebs ein Vorteil in städtischen Gebieten mit verkehrsberuhigten Zonen, und den Daily Electric, das leise Null-Emissionen-Version.

Der beste Partner für die Transportbranche mit einem niedri-gen Total Cost of Ownership

Alle neuen Funktionen tragen dazu bei, den Total Cost of Owner-ship des Neuen Daily Euro 6 zu senken. Das Fahrzeug wartet mit Funktionen auf, die einen exzellenten Kraftstoffverbrauch zur Folge haben: von der Turbine mit variabler Geometrie bei den Modellen mit 140 bis 180 PS, die eine effi zientere Nutzung des Motors ge-währleistet, bis hin zum neuen intelligenten EcoSwitch PROSystem, welches das Drehmoment bei Bedarf ohne Zutun des Fahrers au-tomatisch reduziert, sodass der Kraftstoffverbrauch ohne Abstriche bei der Produktivität gesenkt wird.

Zusammen mit den effi zienten Motor- und Antriebstechnologien führen diese innovativen Lösungen zu einer hervorragenden Reduk-tion des Kraftstoffverbrauchs: bis zu 8% im Vergleich zu den Euro 5-Modellen. Darüber hinaus kann der Fahrer sage und schreibe 15% Kraftstoff sparen, wenn er den Echtzeit-Anweisungen des Driving Style Evaluation (DSE)-Systems folgt.

Die Wartungsintervalle wurden durch die Verwendung von langle-bigen Komponenten und Verbrauchsmaterialien auf 50.000 km er-weitert, wodurch sich die Betriebszeit zwischen den Servicearbeiten um 20% erhöht. Die optimierte Bremsanlage mit neuen, härteren

Bremsbelägen ist noch effi zienter und robuster. Zusammen mit der Harmonisierung der Wartungseingriffe resultiert dies in einer höhe-ren Fahrzeugverfügbarkeit einer deutlichen Reduzierung der War-tungs- und Reparaturkosten: bis zu 12% je nach Fahrzeugeinsatz.

Das vielseitigste Fahrzeug und der perfekte Partner für Fahr-zeugausstatter

Der Daily ist das vielseitigste Fahrzeug seiner Klasse mit dem branchenweit größten Modellangebot mit 3,3 bis 7,2 Tonnen ZGG und 7,3 m3 bis 19,6 m3 Ladevolumen. Die außergewöhnliche Viel-seitigkeit und Vielfalt an Varianten – Kastenwagen, halbverglaster Kastenwagen, Fahrgestell, Windlauf und Doppelkabine – eröffnet eine Fülle von Möglichkeiten für eine Vielzahl von Missionen. Darü-ber hinaus ist das Fahrgestell mit speziellen Stahlquerträgern mit C-Profi l die beste Plattform für Fahrzeugausstatter für verschiedenste Einsatzbereiche (z.B. als Camper, Rettungswagen, Abschleppwa-gen oder Müllwagen). Diese herausragende Vielseitigkeit wird mit der Einführung des neuen 5.100 mm Radstands beim 7-Tonnen-Modell zusätzlich erweitert, sodass die mögliche Aufbaulänge für die Fahrgestell-Versionen maximiert wird und es noch mehr Anpas-sungsmöglichkeiten für Ausstatter gibt.

Daily Minibus Euro 6: Personentransport in luxuriösem Komfort

Das umfangreiche Angebot an Daily Minibus Euro 6-Modellen bietet eine Lösung für eine Vielzahl von Personentransporteinsät-zen: Reisen mit Komfort und Stil, Überland-Einsätze mit einer bran-chenweit führenden Fahrgastkapazität und Schulbusse, die speziell für die Beförderung der Schüler konzipiert wurden. Die 6,5-Tonnen-Version an der Spitze der Baureihe ist das beste Standard-Fahrzeug seiner Klasse auf dem Markt mit einer Kapazität von bis zu 22 Pas-sagieren und reichlich Stauraum. Wie die anderen Modelle in der Daily-Familie ist er mit einer Auswahl von Diesel, Natural Power (Erdgas)- und Elektromotoren verfügbar. Darüber hinaus enthält die Daily Euro 6 Hi-Matic-Familie jetzt auch eine Minibus-Version. Der Daily Minibus Euro 6 hat dieselbe Leistung und die gleichen nied-rigen Betriebskosten der anderen Modelle in dieser Produktfamilie und bietet einen luxuriösen Komfort und eine stilvolle Umgebung für Personentransporteinsätze.

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Hergestellt in Suzzara, Heimat des Daily

Der Neue Daily Euro 6 wird in der Produktionsanlage von Iveco in Suzzara, Italien, hergestellt, die vollständig auf diese Produktfamilie fokussiert ist. Die Anlage basiert auf den World Class Manufacturing-Prozessen (WCM), um den hohen Grad an Komplexität zu bewälti-gen, die mit der Herstellung des sehr umfassenden Daily-Baureihe verbunden ist. Sie hat sage und schreibe 11.000 Produktvarianten. WCM ist eine Methode, die auf fehlerfreie Prozesse abzielt, um null Fehler, null Abfälle und null Unfälle zu erreichen. Es ist ein konti-nuierlicher Verbesserungsprozess, der sich auf die Beteiligung aller an der Produktion beteiligten Mitarbeiter konzentriert. Der Betrieb in Suzzara hat WCM im Jahr 2007 eingeführt und in nur fünf Jahren die Silbermedaillen-Zertifi zierung erreicht, was die hohe Qualität be-scheinigt, die es liefert.

Iveco investiert in die Anlagen in Suzzara als Vorbereitung für die Einführung des Neuen Daily Euro 6, um die Reaktion auf die Nach-frage der Märkte weiter zu verbessern.

Jenseits des Produkts

Der Geschäftsinstinkt des Neuen Daily Euro 6 geht über das Pro-dukt hinaus: es geht auch darum, unseren Kunden dabei zu hel-

fen, ihr Business einfach und effi zient mit dem richtigen Angebot in puncto Zubehör, Finanzierung, technischer Unterstützung, After-Sales-Service und 24/7 Pannenhilfe zu betreiben. Der Zugriff darauf ist jetzt dank DAILY BUSINESS UP noch einfacher.

Iveco kann die Kunden dabei unterstützen, ihr Unternehmen mit einer maßgeschneiderten Finanzierung für den Daily Euro 6 - wie Daylease, einem Vertrags- und Finanzierungs-Paketangebot mit monatlichen Raten für Fahrzeug, Wartung und Reparatur, - voran-zutreiben.

Neuer Daily Euro 6: Business-Instinkt für die Transportindustrie

Der Daily Euro 6 ist der jüngste Neuzugang in einer Produktfa-milie, die auf eine lange Geschichte als Vorreiter bei den leichten Nutzfahrzeugen zurückblickt und sich mit Innovation, Kraft und hoher Kundenzufriedenheit einen Namen gemacht hat. Mit seinem Business-Instinkt hat sie es verstanden, die Bedürfnisse von Trans-portunternehmen vorwegzunehmen. Abschließende meinte Pierre Lahutte: „Wir haben mehr als 2,8 Millionen Daily Fahrzeuge verkauft, seit das erste Model vom Band gerollt ist. Mit dem Neuen Daily Euro 6 wollen wir diese Zahl deutlich steigern. Der beste Daily aller Zeiten ist noch besser geworden.“

con::lyte - Runderneuertes Terminal für Wasserqualitäts-Parameter

Der neue con::lyte ist ein im Funktionsumfang erweitertes Terminal zur Anzeige und Kontrolle von kontinuierlichen Wasserqualitäts-Messungen.

Der con::lyte erhält zusätzliche Funktionalität durch den ein-gebauten PID-Regler, indem die Echtzeit-Daten der Sensoren zur Steuerung von dynamischen Prozessen herangezogen werden können. Zum neuen Leistungsumfang gehören ein Hochgeschwin-digkeits-Prozessor, die Funktionalität zur Datenprotokollierung und bis zu 512 MB interner Speicher. Für eine intuitive Benutzerführung sorgt die ergonomische, mehrsprachige Bedienoberfl äche. Neue Sensoren können ganz einfach hinzugefügt, Kalibrierungen einfach durchgeführt und die Daten bequem über eine USB Schnittstelle heruntergeladen werden. Dies zusammen genommen ergibt eine erhebliche Steigerung der Benutzerfreundlichkeit.

Der con::lyte ist mit analogen und digitalen Eingängen ausge-stattet. Bis zu drei s::can Wasserqualitäts-Sensoren können an das Gerät angeschlossen und bis zu sechs Parameter gleichzeitig

angezeigt werden. Außerdem sind mehrere Ausgabemöglichkei-ten zu zentralen Prozessleit- und Datenbanksystemen verfüg-bar (4-20mA Analogausgänge, modbus RTU oder profi bus DP Schnittstellen).

GWU-Umwelttechnik GmbH ist exklusiver Vertriebs- und Service-partner für Deutschland und arbeitet bereits seit 1986 erfolgreich im Bereich Messtechnik für Wasser und Abwasser. Schwerpunkte sind Durchfl ussmessung und durch die Partnerschaft mit dem österrei-chischen Spezialisten für Online-Wasseranalytik, s::can Messtech-nik GmbH, auch die Messung von chemischen und physikalischen Größen zur Bestimmung der Wasser- und Abwasserqualität. Die Kompetenzen umfassen ebenfalls die Planung und Realisierung von hochkomplexen Messsystemen und Messnetzen.

Weitere Betätigungsfelder sind Messungen von Niederschlag und weiteren atmosphärischen Parametern z.B. in den Bereichen Luft-reinhaltung und Windenergie.

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Drei Mal schnellerDer Rückbau einer Sondermülldeponie mit 600 bar Hochdrucktechnik von Kärcher

In Kölliken (Schweiz) steht seit dem Jahr 2007 eine der größten frei-stehenden Hallen weltweit. Sie ist 160 Meter breit und etwa 300 Me-ter lang. Eingehaust ist dort eine ehemalige Sondermülldeponie, die rückgebaut wird.

Aufgrund der zahlreichen Gefahrenstoffe eine komplexe Heraus-forderung, der sich die Arge Phönix angenommen hat — ein Zusam-menschluss von vier Unternehmen aus der Schweiz. Rückgrat der Arbeiten sind die eingesetzten Baumaschinen, die besonders hart-näckigen Verschmutzungen ausgesetzt sind und daher regelmäßig gewartet werden müssen. Bevor dies geschehen kann, ist eine um-fassende Reinigung notwendig. Zu diesem Zweck im Dauereinsatz: Hochdrucktechnik von Kärcher.

Klar defi nierte Sektoren: Wie der Rückbau organisiert ist

Um Sicherheit für Mensch und Umwelt zu gewährleisten, ist die Halle für den Rückbau der Sondermülldeponie in Kölliken in ver-schiedene Sektoren unterteilt. Im Schwarzbereich herrscht Unter-druck, damit die schadstoffbelasteten Materialien rückgebaut wer-den können, ohne dass dabei kontaminierte Luft nach außen dringt. Dafür sorgen große Luftfi lteranlagen, gegen die selbst Turnhallen klein wirken. Schutzanzüge und Atemgerät gehören zur vorgeschrie-benen Ausrüstung für die dort tätigen Mitarbeiter. In diesem Sektor wird der Müll zunächst mechanisch sortiert und anschließend che-misch analysiert. Danach werden die Stoffe in spezielle Transport-container verpackt und verlassen den Gefahrenbereich durch eine Schleuse. Im dahinterliegenden, schadstofffreien Weißbereich ist die Verladezone angesiedelt. Von dort erfolgt der Abtransport der Materialien – zur Wiederverwertung, Verbrennung oder Untertage-Einlagerung. Außerdem befi nden sich im Weißbereich Werkstätten zur Wartung und Reparatur der eingesetzten Baumaschinen.

Einsatz am Limit: Zwischen Schwarz und Weiß

Die Bagger und Beobachtungsfahrzeuge, die im Schwarzbereich arbeiten, sind hartnäckigen Verschmutzungen ausgesetzt. Öl- und Farbschlämme, Harze, Kitte, Dichtungsmassen und Leime zählen zu

Bagger zwei Mitarbeiter sechs Stunden beschäftigt – mit dem leis-tungsstärkeren Gerät sind die Reinigungsarbeiten in zwei Stunden erledigt.“ Entschieden habe man sich für Kärcher, da das Unterneh-men aus Winnenden in kürzester Zeit ein Leihgerät zur Verfügung stellen konnte. „Das zahlt sich für uns jeden Tag aus, “ so Marcel Hotz.

Heißwasser, Hochdruck und Fördermenge: Drei Parameter für gute Ergebnisse

Hintergrund der Zeiteinsparung ist die Kombination aus bis zu 85 °C heißem Wasser mit Hochdruck. Denn die Zuführung von Wärme sorgt für ein schnelles Aufbrechen von Schmutzrückständen. Jede Temperaturerhöhung um 10 °C beschleunigt die chemischen Pro-zesse und halbiert so die Reaktionszeit. Öle, Fette oder Ruße zerfl ie-ßen durch die Wärmezufuhr und können so leichter entfernt werden.

Neben Druck und Temperatur gilt es, die Wassermenge zu be-rücksichtigen. Große Volumina an gelöstem Schmutz müssen beim Reinigen durch das Wasser abtransportiert werden – in der Regel sind hier Fördermengen von 1.000 Litern in der Stunde erforderlich. In Kölliken wird das Waschwasser vor Ort in Absetzbecken geleitet. Die Feststoffe gehen anschließend in die Entsorgung, das übrige Wasser wird über eine eigene Kläranlage gereinigt.

Eine Arbeitserleichterung, die sich auszahlt

Für die Mitarbeiter, die auch in der Schleuse mit Schutzanzügen und Atemgerät ausgerüstet sind, schafft das richtige Reinigungsge-rät zudem eine deutliche Arbeitserleichterung: Mit dem energierei-chen Wasserstrahl lassen sich Stellen reinigen, die von Hand oder mit anderen Methoden nur mühsam zu erreichen sind. In Kölliken beispielsweise war die Reinigung der Stegzwischenräume der Rau-penplatten von ausgehärteten oder verklebten Material mit den zu-vor eingesetzten Geräten fast oder gar nicht durchführbar.

Marcel Hotz resümiert: „Die Reinigungsarbeiten an den Bauma-schinen können beim Rückbau einer Sondermülldeponie zum Eng-

den klebrigen, teilweise schnell aushärtenden Substanzen, die in Industrie- und Chemieabfäl-len enthalten sind. Sie setzen sich an Fahrwerken, Raupen, Spezialwerkzeugen, Schau-feln und Fahrzeugoberfl ächen fest und greifen das Material an oder schränken sogar die Funktion der Maschinen ein. So entsteht ein erhöhter Bedarf an Wartungs- und Reparaturarbei-ten.

Bevor die Baumaschinen dazu in den Weißbereich ge-bracht werden können, müssen sie in der Schleuse gereinigt werden. Marcel Hotz, zuständi-ger Polier vor Ort, erklärt: „Vor der Entscheidung für das Heiß-wassergerät von Kärcher mit 600 bar haben wir handelsübli-che Geräte mit 200 bis 250 bar eingesetzt. Damit waren zum Beispiel für einen 30-Tonnen-

Die Sondermülldeponie in Kölliken (Schweiz) ist eine der größten freistehenden Hallen weltweit.

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pass werden, denn wenn wir dafür zu lange brauchen, hält das den ganzen Betrieb auf. Insbesondere dann, wenn das für Wartung oder Reparatur ausgeschleuste Gerät erst später wieder in den Einsatz kommt.“

Wenn der Frühling kommt: Grüne Wiesen statt Sondermüll

Zu den Maschinen von Kärcher zählt übrigens nicht nur das Heiß-wassergerät in der Schleuse. Zusätzlich arbeitete das Kaltwasserge-rät EcoCold 500/30 Classic der Kärcher-Tochter Woma im Schwarz-

bereich, um große Teile vor der Einlagerung in die Container grob zu reinigen. „Mit Abbau und Entsorgung sind wir jetzt fast fertig. Zurzeit wird der Felsuntergrund beprobt, das heißt, wir entnehmen Bohrker-ne bis fünf Meter Tiefe, damit die Belastung gemessen werden kann. Dann entscheiden die zuständigen Stellen, wie viel Felsrückbau wir durchführen müssen. Wenn alles planmäßig verläuft, ist das kom-plette Projekt im Frühjahr 2016 abgeschlossen“, berichtet Marcel Hotz. Und danach? Soll die riesige Halle tatsächlich Wiesen Platz machen, die wieder dort wachsen werden, wo einst Sondermüll ein-gelagert wurde.

Mit ECOPREC® ideale Grundlage für vielbefahreneVerkehrsader in Langenhagen geschaffenDas fl exibel gebundene Bettungsmaterial bietet viele Vorteile bei der Straßen-Sanierung

Gehrden. Wenn sich gepfl asterte Straßen in keinem ordnungsge-mäßen Zustand mehr befi nden, liegt das meistens weniger an den Pfl astersteinen, sondern vielmehr an einer fehlerhaften Bauausfüh-rung.

Insbesondere die Wahl falscher Baustoffgemische für Bettung und Tragschicht führt in Verbindung mit Wassereintritt zu einem typischen Schadensbild bei Pfl asterdecken So auch geschehen in Langenhagen. Auf einer von Linienbussen vielbefahrenen zentralen Kreuzung des Le-Trait-Platzes im Stadtteil Godshorn hatte die hohe Belastung durch das starke Befahren der Kreuzung von drei Seiten eine Verdichtung der Bettung und der Tragschicht zur Folge. Im be-troffenen Bereich lagen hochkant verlegte Pfl asterklinker. Im Laufe der Zeit wurde die verdichtete Bettung zermahlen und über die Fuge ausgetragen. Als Folge lag das Pfl aster nicht mehr fest, verschob sich und fi ng an zu klappern. Um diesem Problem zu begegnen, trat die Stadt Langenhagen an das BERDING BETON Werk am Standort Gehrden mit der Anfrage für diese Baumaßnahme das Sanierungs-material ECOPREC® zu liefern. Ursprung dieses Ansatzes war eine vorherige Informationsveranstaltung mit der Stadt Langenhagen zum ECOPREC®-System.

ECOPREC® ist ein spezielles fl exibel gebundenes bituminöses Bettungs- und Fugenmaterial für stabilere Pfl asterfl ächen. Es wurde in einem europäischen Forschungsprojekt entwickelt und ermög-licht Sanierungsverfahren für gepfl asterte Flächen, bei dem nicht die komplette Tragschicht entfernt und entsorgt werden muss. Das vorhandene Pfl aster und die Bettung werden aufgenommen und

nachfolgend lediglich die Tragschicht angeglichen und verdichtet. Anstelle der herkömmlichen Bettung wird dann ECOPREC®, heiß oder kalt, verbaut. Die Kosten für den Aus- und Neueinbau entfal-len. Die Verarbeitung ist leicht und unkompliziert. Das Bettungsma-terial ECOPREC® bietet beste Eigenschaften hinsichtlich Stabilität, Verarbeitung, Fugenfüllung und Wasserundurchlässigkeit. Oder mit anderen Worten ECOPREC® sorgt für eine lange Lebensdauer von gepfl asterten Flächen.

Bei der Baumaßnahme in Langenhagen war nicht nur die Wirt-schaftlichkeit durch Weiternutzung der vorhandenen Tragschicht ein wichtiges Argument für ECOPREC®. Im Rahmen eines gemein-samen Besichtigungstermins machten sich alle Beteiligten vor Ort ein Bild von dem Sanierungsfall. Dabei stellte die Firma BERDING BETON noch einmal die Vorteile von ECOPREC® im Detail vor. Da es sich um eine zentrale Verkehrsader handelte, war, aufgrund der mit der Baumaßnahme verbundenen Vollsperrung, eine kurze Bau-zeit wichtig. Ein weiterer Grund der Stadt Langenhagen, sich für das ECOPREC®-System zu entscheiden.

Mitte Oktober wurde mit den Arbeiten begonnen. Die fachmän-nische Ausführung übernahm die Nordwestdeutsche Baugesell-schaft mbH aus Salzgitter, die das Material zum ersten Mal einsetz-te. Beim Heißeinbau der ECOPREC®-Bettungsschicht mit Fertiger gab es keine Probleme, was zu großer Zufriedenheit aller Beteiligten führte. Für die Pfl asterausführung wurde ein Betonpfl asterstein mit Verschiebesicherung in den Abmessungen 30x15x10 cm gewählt. Nach nur vier Wochen Bauzeit konnte die Maßnahme noch früher als erwartet erfolgreich abgeschlossen werden.

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Energiepotenzial von Mist und Gülle nutzen

Profi tabler Einstieg in die Biogasproduktion mit dem neuen Kleinanlagenkonzept von Schmack Biogas

Full-Liner Doppstadt auf der IFAT 2016Schwierige Materialien wirtschaftlich zerkleinern und trennen: Doppstadt zeigt Lösungen für den internationalen Markt

Schwandorf, 17. März 2016. Jährlich produzieren Millionen von Schweinen und Rindern mehr als 200 Millionen Tonnen Gülle. In Deutschland werden bisher weniger als 25 Prozent des vorhande-nen Potenzials an Gülle und Stallmist energetisch genutzt, obwohl das Erneuerbare-Energien Gesetz insbesondere die Investition in Gülle-Kleinanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von bis zu 75 Kilowatt (kW) mit höheren Vergütungssätzen (23,53 ct/kWh) fördert.

Dass sich die Biogaserzeugung mit Gülle und Festmist auch im kleinen Maßstab lohnt, beweist Schmack Biogas mit dem neuen Konzept der Gülle-Kleinanlage, COCCUS® Farm 75 kW. Bisher gelten Biogasanlagen unter 150 kW elektrischer Leistung als kost-spielig, weil die Investitionskosten je Kilowatt installierter Leistung relativ hoch sind. Um diese Kosten zu reduzieren, wurde bei dem

Auf der Weltleitmesse für Wasser-, Abfall-, und Rohstoffwirtschaft vom 30. Mai bis 3. Juni 2016 in München präsentiert Lösungsan-bieter Doppstadt seine Kompetenz im Recycling. Zu den neuen Maschinen und Technologien im Portfolio gehören Zerkleinerungs- und Separationstechniken mit hohem Durchsatz bei geringem Reini-gungs- und Wartungsaufwand.

Alle Doppstadt-Lösungen haben dabei eines gemeinsam: Durch die Kombination von Maschinen können mehrere Verfahren in einem Arbeitsgang durchlaufen werden. Über den Austausch einzelner Komponenten werden unterschiedliche Anforderungen realisiert und kundenspezifi sche Lösungen erzielt.

Dieses Baukastenprinzip zeichnet das Unternehmen aus: Jedes Verfahren und jede Maschine, die entwickelt werden, passen wie Puzzlestücke in das Doppstadt-Portfolio. Dadurch kann das Unter-nehmen nahezu jeden Kundenwunsch erfüllen und so gut wie alle in

der Umwelttechnik üblichen Verfahren abdecken. Auf den Vorführ-geländen, den Exponatfl ächen und in den Hallen B1 und C2, sind Maschinen zu sehen, die unterschiedliche Verfahren im Rohstoffre-cycling repräsentieren: u. a. Anwendungen, um das eingegebene Material sauber und schnell in Fraktionen zu separieren, für die Wie-deraufbereitung leichter Stoffgemische wie Kompost oder Biomasse sowie Wasch- und Nassmüll-Recyclingsysteme.

Auf den Vorführgeländen zeigt Doppstadt seine Lösungen in Ak-tion: Der mobile Windsichter „Taifun“ produziert auf dem Gelände des VDBUM bis zu vier Fraktionen gleichzeitig und der Splitter X2 separiert dort selbst sehr klebriges Material sauber und schnell in bis zu drei Fraktionen. Auf dem Vorführgelände des VDMA arbeiten mobile Universalzerkleinerer und Hacker von Doppstadt: Sie zerklei-nern Biowertstoffe und Altholz bei hoher Leistung in kurzer Zeit und kommen dabei mit wenig Energie und Kraftstoff aus.

Separationstechniken von Lösungsanbieter Doppstadt:

Mit der Splittertechnologie wird auch sehr klebriges Material

sauber und schnell in bis zu drei Fraktionen separiert.

neuen Kleinanlagenkonzept an vielen Stellschrauben gedreht, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Nicht zuletzt aufgrund der Nutzung bewährter Komponenten und Baugruppen aus eigener Herstellung kann Schmack die Kleinanlage zu einem fairen Preis-Leistungsver-hältnis anbieten.

Die neue Kleinanlage „COCCUS® Farm 75 kW“ ermöglicht auch kleineren landwirtschaftlichen Betrieben einen profi tablen Einstieg in die Biogasproduktion. Das Anlagenkonzept ist speziell auf die An-forderungen kleiner viehhaltender Betriebe zugeschnitten mit einem hohem Einsatz von Gülle und Mist (mind. 80%). Zusätzlich können Betreiber mit einem intelligenten Wärmekonzept ihre eigenen Ener-giekosten senken bzw. Mehrerlöse erzielen.

Landwirtschaftliche Betriebe sollten die Chancen der Reststoff-verwertung in kleinen Hofbiogasanlagen nutzen. Der Einsatz von 80 bis 100 Prozent Gülle oder Mist sind nach wie vor eine Kategorie,

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die sich rechnet. Für die Güllevergärung spricht auch, dass keine zu-sätzlichen Anbaufl ächen benötigt werden und der Gärrückstand ein hervorragender organischer Dünger ist. In Zeiten gesunkener Roh-

stoffpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse ist die 75 kW Anlage nicht nur ein kreislauforientiertes Zukunftsmodell für umweltbewuss-te Landwirte, sondern auch eine stabile zusätzliche Einnahmequelle.

Italienischer Energieversorger setzt 40 neue Unimog ein

Stets zur Stelle bei Notfällen im Stromnetz

Wendige Unimog U 218 mit Hubarbeitsbühne, Überragende Fahr-eigenschaften im Gelände, Einsatz auch an schwer zugänglichen Stellen

Stuttgart/Rom - Eine Flotte von nicht weniger als 40 Unimog U 218 hilft das Netz der Stromversorgung in Italien ständig funktions-fähig zu halten. Die im vergangenen Jahr an den großen italienischen Stromversorger Enel ausgelieferten, mit einer Hubarbeitsbühne ver-sehenen Spezialfahrzeuge haben sich vom ersten Tag an bewährt. Insgesamt befi nden sich 112 Mercedes-Benz Unimog in Diensten von Enel. Ihre Aufgabe ist es, in schwer zugänglichem Gelände drin-gende Reparaturund Wartungsarbeiten zu ermöglichen. Dabei geht es um schnelles Handeln in Notfällen, wenn nämlich unterbrochene Stromleitungen instand zu setzen sind, etwa nach Schneeverwe-hungen oder Erdrutschen. Die Unimog müssen dabei abseits aller Straßen und Wege auf Flächen operieren, die kein herkömmliches Straßenfahrzeug erreichen kann. Das gilt für alle Jahreszeiten und jedes Wetter – ein für die sprichwörtliche Vielseitigkeit des Unimog typisches Einsatzfeld. Den Noteinsatztrupps des Stromversorgers erspart die Beschaffung der Unimog bisher notwendige mühsame Fußmärsche zu schlecht erreichbaren Punkten.

Zuverlässig unterwegs auf schwierigen Passagen

Geradezu prädestiniert für diese anspruchsvolle Aufgabe ist der Mercedes-Benz Unimog mit seinen überragenden Fahreigenschaf-ten im Gelände. Die Portalachsen bringen hohe Bodenfreiheit, große Achsverschränkung und Differenzialsperren erlauben das Passie-

ren extrem schwieriger Passagen. Dazu ist der Unimog U 218 sehr wendig, sein Wendekreis von 12,6 m entspricht Pkw-Format. Kurze Überhänge und günstige Böschungswinkel vorn und hinten erhöhen die Manövrierfähigkeit. So ist sichergestellt, dass Reparaturstellen im Enel-Netz zügig und zuverlässig erreicht werden. Sowohl am Einsatzort wie auch auf der Fahrt dorthin entlastet der Unimog den Fahrer unter anderem durch den ungehinderten Blick auf Fahrbahn und Gelände dank der modernen Freisichtkabine.

Der Unimog U 218 gehört zur Baureihe der professionellen Ge-räteträger und ist mit einem 130 kW (177 PS) starken Vierzylinder-motor ausgerüstet. Die auf dem Fahrgestell montierte Arbeitsbühne vom Typ Oil & Steel Scorpion 15 E wird über die leistungsstarke und feinfühlige Arbeitshydraulik des Unimog gesteuert. Der Teleskoparm schafft eine maximale Arbeitshöhe von 15,9 m und eine seitliche Reichweite von 10,3 m. Der Korb kann eine Last von maximal 200 kg tragen.

112 Unimog im Fuhrpark von Enel

Zusammen mit den 40 neuen Unimog U 218 wurden auch acht Mercedes-Benz Atego 1024 4x4, versehen mit einem Anbaukran, ausgeliefert. Die Allradlastwagen verfügen über 175 kW (238 PS) und haben verstärkte Achsen und Stoßdämpfer. Schon vor dieser Lieferung hat Enel auf Fahrzeuge von Mercedes-Benz gesetzt. Es standen da bereits 70 Unimog U 20 und zwei Unimog U 500 im Einsatz, dazu 220 Lastwagen der Baureihe Atego und 150 Einheiten des Transporters Sprinter.

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Neuheiten Herbst 2016

Deutlich wachsendes Interesse an Verwertungslösungen

Entdecken Sie die neuen Blumenzwiebeln, die Frühjahr blühen, im neuesten Herbstkatalog 2016 von Verver Export.

Das neue Thema: TOUR D’EUROPE

Die öffentlichen Grünanlagen in der Stadt werden immer wichti-ger. Ganz gewiss, wenn wir uns dessen bewusst werden, dass im Jahr 2030 gut 60 % der Weltbevölkerung in städtischen Regionen wohnen. Die Stadt wächst momentan doppelt so schnell wie die ländlichen Gebiete!

Wir beurteilen in der Praxis immer mehr aufgrund der Qualität an-statt aufgrund der Quantität. Wir haben eine zunehmend bewusstere Sichtweise der Umgebung und der Natur. Wie wir unser Umfeld erle-ben, hat einen großen Einfl uss auf unsere tägliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität.

Lernen & inspirieren: Wir leben alle in Europa. Jeder Ort in Euro-pa hat seine eigenen Vorzüge. Ein Talent. Etwas Einzigartiges. Und dennoch sind wir miteinander verbunden. Wir teilen Kultur und Ge-schichte. Wir können voneinander lernen und einander inspirieren. Gemeinsam!

Höchste Zeit – wie wir bei Verver Export fi nden -, um eine Tour durch Europa zu machen. Grenzen verschwimmen, wir werden im-mer multikultureller, aber gerade die einzigartigen Eigenschaften,

Erneut mit großem Erfolg hat die Aktion PVC-Recycling bei der „Fach-tagung Abbruch“ am 04. und 05. März in Berlin die bundesweiten Re-cyclinglösungen für Bodenbeläge, Dachbahnen, Fenster, Türen, Rollla-den, Planen und Rohre aus PVC vorgestellt.

„Der seit Jahren anhaltende Trend zum selektiven Rückbau, also der Ausschleusung wertvoller Rohstoffe, wie unserem PVC-Boden-belag, nimmt immer mehr Fahrt auf. Das Interesse an unseren Ver-wertungslösungen steigt deutlich. So viele Kontakte zu potentiellen Kunden wie in diesem Jahr hatten wir tatsächlich noch nie“, freute sich denn auch Dr. Jochen Zimmermann, Geschäftsführer der be-reits seit über 25 Jahren tätigen Arbeitsgemeinschaft PVC-Boden-belag Recycling (AgPR), am Rande der 22. Aufl age des größtem Treffs der Abbruchbranche in Europa.

Wichtige Zielgruppe

Großes Interesse einer Zielgruppe, die in ihrer Bedeutung für die Recyclingsysteme immens wichtig ist, wie Michael Vetter Geschäfts-führer der Rewindo GmbH, im Verbund zuständig für das Recycling ausgebauter Fenster, Türen und Rollladen, zu berichten weiß: „Geht es um die Beschaffung wichtiger Sekundärrohstoffe für die erfolgrei-

che Umsetzung unserer Recyclinglösungen, sind die Abbruchunter-nehmen als potentielle Rohstoffl ieferanten natürlich enorm wichtige Ansprechpartner. Die alljährlich vom Deutschen Abbruchverband or-ganisierte Tagung bietet uns eine hervorragende Möglichkeit, immer wieder mit vielen Firmen ins Gespräch zu kommen und ihnen unsere Angebote vorzustellen.“

Praxisnahe Umsetzung

Ob mit deutschlandweiten Annahmestellen (z.B. Bodenbeläge) oder mit Abholservice (z.B. Dachbahnen oder Fenster), in der Praxis werden dann Lösungen geboten, die für die Abbruchunternehmer möglichst einfach, baustellengerecht und unbürokratisch umzuset-zen sind. „Eine E-Mail oder ein Fax genügt, um den Abtransport von alten Dachbahnen in Gang zu setzen“, weiß beispielsweise Karin Arz, Geschäftsführerin von ROOFCOLLECT, dem Recyclingsystem für Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen, zu berichten. Entspre-chend viel gefragt als Ansprechpartnerin war die Recyclingspezi-alistin vor Ort und ließ auch dabei die entsprechende Praxisnähe walten: Anhand verschiedener Musterbahnen aus Rückbau erklärte sie den interessierten Besuchern, worauf an der Baustelle zu achten ist, damit die Bahnen fi t für das Recycling sind.

Charakterzüge eines Landes und seiner Bevölkerung verbinden uns. Begleiten Sie uns auf der Reise? Einige Neuheiten des neuen Herbstkataloges 2016:

Allium (Zierlauch) ‘White Giant’: Eine perfekte runde Form mit ganz vielen kleinen, leuchtend weißen Blüten. Dank des robus-ten, langen Stiels ist diese Allium auch als Schnittblume bestens geeignet.

Botanische Krokusse chrysanthus ‘Orange Monarch’: Der einzi-ge Krokus in den Farben Orange und (nahezu) Schwarz. Daher also eine besondere Erscheinung.

Trompeten/Großer Kelch Narzissen ‘Perfect Lady’: In diesem Fall geht es um die perfekte Farbkombination in einer einzigen Blume. Leicht frivol geformte Krone in lachs-orange.

Triumph Tulpen: kurze Sorten ‘Sweet Sixteen’: Eine schöne Bereicherung des Sortiments. Rosa war eine Farbe, die bei den kurzen TriumphTulpen so früh noch nicht vertreten war. Schöner Farbton und besonders robust.

Muscari ‘Baby’s Breath’: Schöne pastellblaue Muscari, die zudem leicht duftet. Diese Zuchtsorte wurde 1970 auf Zypern von Jenny Robinson gefunden. Gelegentlich wird diese Sorte auch unter diesem Namen gehandelt.

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Abwasserkonzept für „Stuttgart 21“

Flowtite- Vortriebsrohre mit Schlüsselrolle beim Leitungsneubau

SIMONA 2015: Umsatz- und Ergebnisprognose übertroffen

Da beim aktuellen Komplettumbau des Eisenbahnknotenpunktes Stuttgart tief in den Untergrund der Stuttgarter Innenstadt einge-griffen wird, muss im Rahmen des Großprojekts „Stuttgart 21“ auch das Abwasserkanalisationsnetz der Stuttgarter City teilweise neu strukturiert werden. In diesem Rahmen erhielt AMIANTIT Germany GmbH 2015 den Auftrag zur Fertigung und Lieferung von 113 Me-tern GFK-Vortriebsrohren des Systems Flowtite sowie der zugehö-rigen Schächte.

Das Infrastruktur-Bauprojekt „S 21 Stuttgart-Ulm“ ist die größte Bahn-Baumaßnahme in Baden-Württemberg seit über 100 Jahren und derzeit eine der größten Verkehrsbaustellen deutschlandweit.

Umsatz steigt dank gutem USA- und Deutschland-Geschäft auf 360 Mio. EUR - EBIT auf 27 Mio. EUR gesteigert – 2016 herausfordern-des Umfeld

Kirn, 27.04.2016. Der SIMONA Konzern hat 2015 ein erfolgrei-ches Geschäftsjahr abgeschlossen. Der Umsatz wuchs um 7,1 Pro-zent auf 360,3 Mio. EUR und liegt über der Prognose von 345-355 Mio. EUR. Vor allem in Deutschland und den USA konnten die Um-satzerlöse zulegen. Mit 26,7 Mio. EUR wurde die EBIT-Prognose von 22-26 Mio. EUR ebenfalls übertroffen. Die EBIT-Marge beträgt 7,4 Prozent. Cashfl ow, ROCE und Eigenkapitalquote konnte das welt-weit tätige Unternehmen der Kunststoffverarbeitung weiter steigern. Auf 2016 blickt SIMONA verhalten. Geopolitische Risiken, fehlendes Vertrauen in der europäischen Wirtschaft für Ausrüstungsinvestitio-nen und die gedämpften Aussichten für die Weltkonjunktur trüben den Ausblick.

„Der Ausbau unseres internationalen Geschäfts in den USA, die gute Konjunktur in Deutschland und das Re-Engineering in Europa waren entscheidend für den Erfolg des Geschäftsjahres.“, so Wolf-gang Moyses, Vorsitzender des Vorstandes der SIMONA AG. „In den USA ist es uns gelungen, das Industrie-Geschäft erfolgreich zu restrukturieren und unser Aviation-Geschäft auszubauen. In Europa haben wir weiter die Effi zienz gesteigert und mit dem neuen Techno-logiezentrum unser Materialportfolio erweitert.“, so Moyses weiter.

Die Umsatzerlöse der Region „Europa“ (nach Sitz der umsatzge-nerierenden Geschäftseinheit) sind um 1,1 Prozent auf 261,3 Mio. EUR (Vorjahr 258,5 Mio. EUR) gestiegen. In Deutschland konnte wiederum ein überproportionales Umsatzwachstum von 8,3 Prozent erzielt werden. Auch in Spanien hat SIMONA von der sich erholen-den Wirtschaft profi tiert. Die Umsatzrückgänge in Russland konnten mit höheren Umsätzen in Polen und Tschechien teilweise kompen-siert werden. Die Region „Amerika“ hat den größten Beitrag zum Wachstum des Konzerns geleistet. Hier stiegen die Umsatzerlöse auf 81,7 Mio. EUR (Vorjahr 60,8 Mio. EUR). Im Geschäft mit Indus-trial Products konnten Marktanteile zurückgewonnen werden. Das Aviation-Geschäft der Tochtergesellschaft Boltaron hat die hoch-gesteckten Umsatzerwartungen übertroffen. In der Region „Asien und Pazifi k“ stagnierten die Umsatzerlöse bei 17,3 Mio. EUR und die Wachstumsziele wurden nicht erreicht. Das Marktumfeld war in Folge der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft schwierig.

Beide Divisionen (Halbzeuge und Fertigteile sowie Rohre und

Formteile) haben eine positive Umsatzentwicklung gezeigt. Mit Halbzeugen und Fertigteilen wurden 276,9 Mio. EUR (Vorjahr 259,5 Mio. EUR) erlöst, ein Plus von 6,7 Prozent.

Das Geschäft mit Rohren und Formteilen hat sich nach verhal-tenem Beginn im Jahresverlauf dynamisch entwickelt. Zuwächse konnten vor allem im Projektgeschäft und mit Großaufträgen erzielt werden, während sich das Industriegeschäft im Export schwächer zeigte. Insgesamt wurden im Produktbereich Rohre und Formteile Umsatzerlöse von 83,4 Mio. EUR (Vorjahr 77,1 Mio. EUR) erzielt. Das entspricht einem Wachstum von 8,3 Prozent.

Das Ergebnis hat der SIMONA Konzern im Geschäftsjahr 2015 deutlich steigern können. Das EBIT ist von 17,8 Mio. EUR auf 26,7 Mio. EUR gestiegen. Darin sind positive Währungseffekte von 4,7 Mio. EUR enthalten. Die budgetierte EBIT-Marge von 5,5 Prozent wurde mit 7,4 Prozent übertroffen. Der ROCE (Return on Capital Employed) lag mit 12,1 Prozent sowohl über Vorjahr (8,3 Prozent) als auch über dem Zielwert von 6-8 Prozent. „Die Veränderungen der Vertriebs- und Logistikstrukturen haben zu einem höheren Ergebnisbeitrag fast aller europäischen Tochtergesellschaften geführt. Das USA-Geschäft hat einen signifi kanten Ergebnisbeitrag geliefert.“, so Moyses.

Technologisch hat SIMONA 2015 entscheidende Weichen ge-stellt. Das neue Technologiezentrum am Stammsitz Kirn hat das Materialportfolio erweitert und vielversprechende Entwicklungspart-nerschaften ermöglicht. Zwei Anlagen zur Verarbeitung von Hoch-temperaturwerkstoffen haben den Betrieb aufgenommen. Ein Lie-ferprogramm aus dem Hochleistungskunststoff PFA ist seit Anfang 2016 verfügbar.

2016 ist das wirtschaftliche Umfeld herausfordernd. SIMONA er-wartet einen Konzernumsatz von 355-365 Mio. EUR und ein EBIT von 18-22 Mio. EUR. In Westeuropa soll ein leichtes Wachstum er-zielt werden, stärkere Wachstumsimpulse werden von Osteuropa erwartet. In den USA soll das gute Vorjahresniveau wieder erreicht werden. In Asien wird eine Vertriebsoffensive gestartet. In Indien wird 2016 eine eigene Tochtergesellschaft eröffnet, um das hohe Poten-zial des indischen Kunststoffmarktes noch besser auszuschöpfen.

Im ersten Quartal 2016 stieg der Konzernumsatz um 1,5 Prozent auf 89,0 Mio. EUR. Das EBIT liegt im ersten Quartal mit 6,1 Mio. EUR (EBIT-Marge 6,8 Prozent) auf Zielkurs, allerdings unter Vorjahr (6,4 Mio. EUR / 7,3 Prozent). Einem verbesserten Rohergebnis standen höhere Personal- und sonstige Aufwendungen gegenüber. Die nega-tiven Währungseinfl üsse betrugen im ersten Quartal ca. 2 Mio. EUR.

Da beim Komplettumbau des Hauptbahnhofs Stuttgart tief und großfl ächig in den technischen Untergrund der Innenstadt einge-griffen wird, muss im Rahmen von Stuttgart 21 auch das Abwas-ser-Kanalisationsnetz der Stuttgarter City in wesentlichen Teilen neu strukturiert werden. Das geschieht, wo immer es möglich ist, mit grabenlosen Bautechniken wie der Leitungs-Neuverlegung im Schildvortrieb-Verfahren. In diesem Rahmen erhielt AMIANTIT Ger-many GmbH 2015 den Auftrag zur Fertigung und Lieferung von 113 Metern GFK-Vortriebsrohren des Systems Flowtite sowie der zuge-hörigen Tangentialschächte.

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert werden im Werkstandort Döbeln der Amiantit Germany GmbH leistungsstarke Rohre aus

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Entree Vert Holland

Pure Kraft der Natur im stadtischen Raum

Entree Vert Holland vermietet und verkauft farbenfrohe, üppig blü-hende Blumenampeln, Blumentürme und Geranienpyramiden in je-dem gewünschten Format, die jede Einkaufsstraße und jeden öffent-lichen Raum lebendiger machen.

Seit 2001 liefert Van den Berg Entree vert holland farbenfroh blü-hende Sommerbepfl anzung und immergrüne Winterbepfl anzung in Kübeln. Diverse Kommunen, Städte, Flughäfen und City Marke-tings haben sich bereits von den kräftigen Farben und der vielsei-tigen Anwendbarkeit der Produkte in verschiedenen Umgebungen inspirieren lassen.Ganz gleich, ob es Ihnen um Verschönerung, Dekoration oder das Setzen von Akzenten geht: Die Produkte von Van den Berg Entree vert holland sind echte Blickfänger.Prachtvol-le Blumen in bunten Zusammenstellungen sind im heutigen Stra-ßenbild ein Mehrwert. Sie sorgen für eine positive Atmosphäre, und zwar nicht nur für Anwohner, sondern zum Beispiel auch für Touristen, die sich gleich willkommen fühlen. Darüber hinaus sind Pfl anzen umweltfreundlich, tragen u.a. zu einem gesunden CO2-Klima bei und fangen außerdem noch Feinstaub. Geschäftsführer Peter van den Berg betont, dass sein Unternehmen für Qualität steht. Vom Steckling bis zum vollständig bewachsenen Pfl anzen-

Glasfaserverstärktem Kunststoff, kurz GFK, in der patentierten Wi-ckelrohr-Technologie hergestellt. In dieser Zeit haben GFK-Rohre des Systems Flowtite nicht nur erhebliche Anteile des Marktes für Neubau und Sanierung von Abwassernetzen erobert; die bewährte Technologie hat auch wichtige und Richtung weisende Neuerungen und Weiterentwicklungen erfahren. Zu den Schlüsselinnovationen der letzten Jahre gehört die Expansion der GFK-Wickelrohrtech-nologie in den Markt des grabenlosen Neubaus in Rohrvortriebs-Technik.

Inzwischen werden Flowtite-Vortriebsrohre in Außendurchmes-sern von 427 bis 2453 Millimetern und in Wandstärken bis 85 Milli-meter gefertigt. Aus solchen Parametern resultieren bemerkenswer-te Ringsteifi gkeiten von SN 32.000 bis zu SN 1.000.000. Derartige Rohre nehmen praktisch jede eingetragene statische und dynami-sche Last schadlos auf, die im Untergrund einer Großstadt realis-tischerweise zu erwarten ist. Zugleich halten die Rohre auch den Kräften stand, die während des grabenlosen Einbaus verfahrensbe-dingt einwirken.

Im Rahmen der Neustrukturierung des Stuttgarter Abwasser-netzes wurde unter anderem der unterirdische Neubau eines 113 Meter langen Abschnitts eines Mischwassersammlers im Bereich des an der Bundesstraße 14 gelegenen Baden-Württembergischen Innenministeriums notwendig. Aufgrund der langjährigen erfolgrei-chen Zusammenarbeit von Amiantit Germany mit dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart, dem Generalunternehmen Züblin AG und deren Subunternehmen Bramm Bau GmbH, kamen hier nach den statischen und hydraulischen Vorgaben dieses Projektes gefer-tigte Flowtite-Vortriebsrohre zum Einsatz. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachabteilung von Amiantit Germany wurden Rohre Od 1720 mm mit 52,5 Millimetern Wandstärke in Längen bis zu 3 Metern gefertigt, geliefert und letztlich im Verfahren des „offe-nen Schildvortriebs“ durch den ZÜBLIN- Subunternehmer Bramm Bau GmbH eingebaut. Der Vortrieb fand über drei Teilstrecken von jeweils über 30 Metern Länge statt.

In die beiden Startbaugruben des Vortriebs wurden zwischen-zeitlich auch noch monolithische Tangentialschachtbauwerke aus GFK gesetzt und an die unterirdisch verlegten Rohrstränge ange-

schlossen. Punktuell, und da bei diesem Projekt kein durchgehend geradliniger Trassenverlauf vorlag, war zudem im Schachtbereich der Einbau von Segmentbögen erforderlich, die werkseitig aus den Vortriebsrohren maßgefertigt worden waren.

Eine besondere Randbedingung dieses Projektes war die Tatsa-che, dass die Vortriebsrohre jeweils „just in time“ auf der Baustel-le angeliefert werden mussten, weil es vor Ort an Flächen für ein Rohrlager in ausreichender Dimension fehlte. Zudem musste eine der Teilstrecken mitten im Vortriebsvorgang über Wochen hinweg in „Winterruhe“ versetzt werden, was dem letztendlichen Bau-Erfolg jedoch keinen Abbruch tat. Das gesamte Projekt wurde zur uneinge-schränkten Zufriedenheit aller Beteiligten fristgemäß realisiert.

Zum Liefer- und Bauprogramm gehörten neben den Vortriebsrohren OD 1720 auch die passenden

Segmentbögen und Tangentialschächte aus GFK.

kübel: Keine einzige Pfl anze verlässt den Betrieb, ohne persönlich überprüft zu werden. Dies schlägt sich auch in den Referenzen für Van den Berg Entree vert holland nieder: Der Mehrwert liegt im per-sönlichen Kontakt, der eine hohe Qualität und einen guten Service mit sich bringt. Während der gesamten Sommersaison erteilt Van den Berg maßgeschneiderte Ratschläge - von Woche zu Woche, abgestimmt auf das jeweils vorherrschende Wetter. Obwohl die Pfl anzen wenig Pfl ege brauchen, wirkt sich eine gute Pfl ege positiv auf die Qualität aus, wie Van den Berg zu bedenken gibt. Pfl ege-verträge sind eine sinnvolle Ergänzung für Kunden, die sich nach der Anschaffung um die Pfl ege der gelieferten Kübel keine Sorgen mehr machen wollen.

Auch in den Wintermonaten, wenn die Pfl anzen überwintern, ist die Gewährleistung der Qualität wichtig. Nach dem Rücktransport wird jeder Pfl anzenkübel überprüft - auf Wachstum, Blütenqualität und eventuelle Krankheiten. Die alte Bepfl anzung wird durch neue ersetzt, und die einwandfreien Pfl anzen werden beschnitten, gerei-nigt und an ihren Platz gesetzt. 2012 wurde ein neuer Komplex für die Überwinterung der Pfl anzen gebaut. Auch die Beschaffenheit eines solchen Treibhauses hat Einfl uss auf das Wachstumspotenti-

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al der Pfl anzen. Dieses neue Treibhaus ist der Stolz des Unterneh-mens: Umweltfreundlich, energiesparend und nach dem neusten Stand der Technik gebaut ist es ein optimaler Überwinterungsort

für die Pfl anzen. Gesellschaftlich verantwortungsvolles und um-weltfreundliches Arbeiten ist bei Van den Berg Entree vert holland ein Mehrwert.

Hervorragendes Ergebnis für Grundfos trotz schwieriger Marktbedingungen

Dem stagnierenden Pumpenmarkt weltweit zum Trotz konnte die Grundfos Gruppe ein moderates Umsatzwachstum von 0,8 Prozent, gemessen in lokalen Währungen, erwirtschaften und damit ihr Be-triebsergebnis deutlich steigern.

Verglichen mit dem Vorjahresergebnis von 118 Mill. Euro belief sich das Ergebnis (EBIT) auf 268 Mill. Euro. Der Gewinn nach Steu-ern (PAT) konnte mit 194 Mill. Euro den Vorjahreswert nahezu ver-dreifachen (2014: 67 Mill. Euro).

Der auf insgesamt 3,3 Mrd. Euro gestiegene Konzernumsatz stellt verglichen mit 2014 ein Umsatzwachstum von 5 Prozent gemessen in dänischer Landeswährung dar. Das Umsatzwachstum in däni-schen Kronen profi tierte von Wechselkurserhöhungen einiger wich-tiger Währungen.

Zu Beginn des Jahres 2015 setzte sich das Konzernmanagement klare Ziele: Neben einer deutlichen Verbesserung des operativen Er-gebnisses wollte man den globalen Marktanteil halten und die neue Grundfos Strategie 2020 erfolgreich implementieren.

„Unser Ergebnis wie auch der Cashfl ow haben sich deutlich ver-bessert, und das ist auf eine klare Fokussierung und defi nierte Prio-ritäten zurückzuführen. Wir halten oder erhöhen unsere Marktanteile in strategisch wichtigen Märkten. Und die Unternehmensstrategie, den Fokus auf das Kerngeschäft zu legen und verbesserte Kunden-beziehungen an erste Stelle zu stellen, ist aufgegangen“, sagt Kon-zernpräsident Mads Nipper.

Denn es sind die besseren und noch engeren Kundenbeziehung gewesen, die insbesondere zu diesem starken Ergebnis beigetragen haben. Auch wenn sich der Wettbewerb global massiv verschärft hat und viele Kunden mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämp-fen, konnte das Unternehmen auf die ungebrochene Loyalität seiner Kunden auch im letzten Jahr zählen.

„Wir haben unsere Erwartungen erfüllt und wir sind mit dem Er-gebnis zufrieden. Und das ist schon etwas in Anbetracht der un-übersichtlichen Situation auf dem Weltmarkt. Russland - einst einer unserer am schnellsten wachsenden und profi tabelsten Märkte - ist stark zurückgefallen, und Chinas Wachstum ist ins Stocken geraten. Unser stärkstes Wachstum sehen wir in Nord- und Südamerika, so dass wir insgesamt unter schwierigen Marktbedingungen ein mode-rates Umsatzwachstum erreicht haben. Ich führe dies zurück auf un-sere innovativen hochwertigen Produkte und die Fähigkeit unseres Unternehmens, gute Kundenbeziehungen zu pfl egen und aufrecht zu halten“, erklärt Nipper.

Trotz einer schwachen europäischen Wirtschaft sieht Grundfos Fortschritte in Märkten wie Italien, Polen, Ungarn, der Türkei, der Tschechischen Republik und den baltischen Staaten, die allesamt gute Wachstumszahlen verzeichneten. In den USA, dem weltweit größten Pumpenmarkt, stieg der Umsatz um 12 Prozent, auf den südamerikanischen Märkten sogar um 18 Prozent. Auch in Japan und Vietnam gab es positive Entwicklungstendenzen.

Im gebäudetechnischen OEM-Segment, in dem Grundfos einige der weltweit größten Kesselhersteller beliefert, haben die EU-weit verschärften Energieeffi zienz-Anforderungen an Pumpen und Mo-toren für Grundfos besondere Impulse gegeben. Denn die Kunden dieser Branche wissen, dass Grundfos einige der energieeffi zientes-ten Lösungen auf dem Markt anbietet.

Auch das Ziel, nachhaltig die Umweltbelastungen zu verringern und die CO2-Emissionen unter dem Wert von 2008 zu halten, konnte Grundfos erreichen. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr die CO2-Emissionen, den Energieverbrauch und den Wasserverbrauch im Vergleich zum Vorjahr reduzieren können und ist sogar unter den eigenen Richtwerten aus dem Jahr 2008 geblieben.

Bilanz der NRW.BANK zum 31. Dezember 2015

Bilanzposten Aktiva 31.12.2015 31.12.2014

Mrd. € Mrd. € Mrd. € %

Forderungen an Kreditinstitute 33,4 33,7 -0,3 -0,9

Forderungen an Kunden 60,3 60,2 0,1 0,2

39,4 42,9 -3,5 -8,2

2,5 2,5 0,0 0,0

Sonstige Aktiva 5,6 4,5 1,1 24,4

Bilanzsumme 141,2 143,8 -2,6 -1,8

Veränderungzum Vorjahr

Schuldverschreibungen und anderefestverzinsliche Wertpapiere

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen

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47Kommunalwirtschaft 05/2016

gate.ruhr ist die neue Adresse für die internationale Logistik-Branche

gate.ruhr - die neue Victoria: So lautet der Name des künftigen In-dustrie- und Gewerbegebietes, das in den nächsten Jahren auf dem rund 90 Hektar großen Gelände des Bergwerks Auguste Victoria (AV) entstehen soll. Den Namen und das Logo haben die RAG Montan Immobilien GmbH und die Stadt Marl heute gemeinsam im Rahmeneiner Lichtkunstpräsentation vorgestellt.

Die international renommierten Lichtkünstler Detlef Hartung (Köln) und Georg Trenz (München) projizierten dazu eine animierte Licht-Text-Installation zum Thema Strukturwandel auf die Fassade des Förderturms von Schacht 7 und nutzten damit erstmals ein berg-bauliches Gebäude für ihre ortsbezogene Lichtkunst.

„Bedeutende Projekte erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Mit der Vermittlung wirtschaftlicher Ideen über die Kunst setzen wir ein Zeichen, mit dem wir die besondere Bedeutung unseres Vorhabens für die gesamte Region hervorheben und zeigen, dass wir bereit sind, neue Wege zu gehen“, sagte Bürgermeister Werner Arndt im Beisein von Bergwerksdirektor Jürgen Kroker und Ulrich Wessel, Geschäftsführer der RAG Montan Immobilien GmbH sowie zahlrei-cher Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

Um den Folgen der Zechenschließung zu begegnen, wollen die RAG Montan Immobilien GmbH als Immobilientochter des Fläche-neigentümers RAG AG und die Stadt Marl auf der zum Jahreswech-sel stillgelegten Schachtanlage neue Industrie- und Gewerbefl ächen insbesondere für Unternehmen aus dem Bereich der Logistik entwi-ckeln und so bis zu 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze ansiedeln. Wer-ner Arndt: „Mit seinen nachhaltigen wirtschaftlichen und beschäfti-gungsfördernden Impulsen öffnet gate.ruhr ein wichtiges Tor in die Zukunft der Stadt Marl und der gesamten Region“.

Das Gelände der ehemaligen Schachtanlage AV 3/7 gehört zu den wenigen größeren Flächen in der Emscher-Lippe-Region

Bilanzposten Passiva 31.12.2015 31.12.2014

Mrd. € Mrd. € Mrd. € %

38,4 39,7 -1,3 -3,3

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 17,8 19,3 -1,5 -7,8

Verbriefte Verbindlichkeiten 58,7 58,2 0,5 0,9

Rückstellungen 2,3 2,1 0,2 9,5

Nachrangige Verbindlichkeiten 2,1 2,2 -0,1 -4,5

Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,8 0,7 0,1 14,3

Eigenkapital 18,0 17,9 0,1 0,6

Sonstige Passiva 3,1 3,7 -0,6 -16,2

Bilanzsumme 141,2 143,8 -2,6 -1,8

Veränderungzum Vorjahr

Verbindlichkeiten gegenüberKreditinstituten

und dem Ruhrgebiet, die mittelfristig für Industrie- und Gewer-beansiedlungen erschlossen werden können. Es zeichnet sich aufgrund seiner besonderen Lage als Tor zum Ruhrgebiet sowie wegen seiner optimalen Anbindung an Straße, Schiene und Kanal aus und ist damit für europaweit agierende Unternehmen beson-ders attraktiv. Arndt: „Wir wollen gate.ruhr zu einer ersten Ad-resse für international ambitionierte Unternehmen machen, die in Marl optimale Voraussetzungen fi nden sollen, um sich das Ruhr-gebiet und die anderen Wirtschaftsräume im Zentrum Europa zu erschließen“.

Der Name gate.ruhr – die neue Victoria transportiert die zentrale Lage und exzellente Verkehrsanbindung des Standortes, die Strahl-kraft und die internationale Ausrichtung unseres Vorhabens ebenso wie die bergbauliche Tradition des Standortes auf optisch anspre-chende Art und Weise.

Auch Ulrich Wessel, Geschäftsführer der RAG Montan Immobilien GmbH, ist überzeugt, dass gate.ruhr eine Erfolgsgeschichte wird. „gate.ruhr wird der gesamten Emscher –Lippe-Region nachhaltige Impulse geben. Dafür werden wir unsere Erfahrungen aus zahlrei-chen Projekten zur Nachfolgenutzung ehemaliger Bergbaufl ächen einbringen und so ganz im Rahmen unser gesellschaftlichen Ver-antwortung als Unternehmen im RAG Verbund für eine erfolgreiche Revitalisierung des Areals Sorge tragen.“

Mit der Vermarktung der ehemaligen Bergbaufl äche soll bereits in vier Jahren begonnen werden. Erste Ergebnisse der Machbarkeits-studie haben ergeben, dass der Entwicklung des Geländes keine grundsätzlichen Hemmnisse entgegenstehen. Deshalb wird bis Ende des kommenden Jahres mit fi nanzieller Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen ein tragfähiges Strukturkonzept für die nach-haltige Revitalisierung der Fläche erarbeitet, auf dessen Grundlage die Nutzung und Erschließung konkret geplant werden können.

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48 Kommunalwirtschaft 05/2016

Schön, leise, wirtschaftlich: die Containerbox SILENT 800 von PAUL WOLFF

Hilfe für Helfer: Know-how zum Betrieb der Anlagen gefragt.

Aktuell stellt der Hersteller von Abfallsammelsystemen PAUL WOLFF seine Containerbox SILENT 800 vor. Die neuen Müllgroßbehälter für Container mit einem Volumen bis 800 Litern setzen gleich in mehr-facher Hinsicht Maßstäbe: Sie sind technisch ausgereift, ästhetisch ansprechend und zugleich kostensenkend.

Raffi nierte technische Details wie das einzigartige Tür- und Schließkonzept garantieren ein angenehm leises Handling. Das Öff-nen der Deckel und Schlösser ist mit einer Hand möglich und die Deckel schließen nach Einwurf des Abfalls selbsttätig.

Die SILENT 800-Containerboxen überzeugen aber nicht nur durch den hohen Bedienungskomfort, sondern auch durch ihre Wirtschaft-lichkeit: Dank reduzierter Einwurföffnungen sowie der Option einer Einwurfberechtigung über eine zentrale Schließung lassen sich die

Energie-Contracting wird oftmals im Zusammenhang mit der Finan-zierung einer Anlage ins Spiel gebracht. Im Kurhaus Bad Boll gab vor allem die Kompetenz der Südwärme beim eigenverantwortlichen Anlagenbetrieb den Ausschlag.

Bad Boll / Unterschleißheim, 29.03.2016: Der Klinikverbund Christophsbad GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG betreibt heute eine Vielzahl von Akut- und Tageskliniken, mehrere Ambulanzen und medizinische Zentren sowie zwei Rehakliniken. Eine dieser Einrich-tungen ist das Kurhaus Bad Boll im Landkreis Göppingen am Rande der Schwäbischen Alb gelegen. Die Rehaklinik Bad Boll zählt mit Ihrer über 400 Jahre alten Geschichte zu den traditionsreichsten Ein-richtungen dieser Art in Deutschland. Sie ist eine der führenden Kli-niken für orthopädische Rehabilitation in Baden-Württemberg. Bad Boll hat sich als Anziehungspunkt und Synonym für gesundheitsbe-wusste Menschen, die aktiv ihr Wohlbefi nden steigern wollen, einen Namen gemacht. Der hohe medizinische und therapeutische An-spruch des Hauses, fi ndet seine Fortsetzung auch in zeitgemäßen Standards der Energieversorgung. So hat man in einer der anderen Kliniken des Verbundes bereits positive Erfahrungen mit dem Einsatz eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) zur Wärme- und Stromerzeu-gung gewonnen. Die Südwärme konnte mit ihrem Kompetenzzent-rum, der Firma Maier Heizungsbau, Köngen, hier bereits erfolgreiche Hilfestellungen geben. Als nun für Kurhaus und Rehaklinik in Bad

Boll ebenfalls der Einsatz eines BHKW entschieden wurde, war die Südwärme mit einem Energiecontracting-Vertrag mit im Boot. Das Besondere: In diesem Fall trug der Kunde, die Kurhaus Bad Boll GmbH, die Investitionskosten von rund einer halben Million Euro selbst. Der Vertrag mit Südwärme umfasst den eigenverantwortli-chen Betrieb der Anlage, inklusive 24 Stunden Fernüberwachung und Vollgarantiewartung in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Kom-petenzzentrum, Firma Maier Heizungsbau, Köngen.

Die Südwärme unterstützte den Kunden zusätzlich in allen recht-lichen und wirtschaftlichen Belangen rund um den Bau und Betrieb des BHKW. Das neue BHKW hat eine Leistung von 239 kW elek-trisch und 372 kW thermisch. Es wurde inzwischen in die beste-hende Technikzentrale installiert, in der bereits zwei Gaskessel mit gesamt 1.300kW vorhanden sind. Der eigenerzeugte Strom wird im Gebäude genutzt und deckt 77% des Gesamtbedarfs ab. Neben den erfreulichen Einsparungen bei den Energiekosten, kann sich die Umweltbilanz sehen lassen. Im Vergleich zur herkömmlichen Wär-meerzeugung über Gaskessel und Strombezug über das öffentliche Netz, werden durch die Energieversorgung über das BHWK zirka 730 to CO2-Einsparung realisiert. Das entspricht einer Fahrleistung mit dem Auto bei einem CO2-Ausstoß von 135 g/km (derzeitiger Flottenverbrauch in Deutschland) von ca. 5.404.000 km. Wieder eine Südwärme-Lösung, die sowohl unter wirtschaftlichen als auch öko-logischen Aspekten überzeugt.

Müllkosten im Vergleich zu offenstehenden Systemen um bis zu 30 Prozent minimieren. Erhältlich sind die Boxen in den vier Varianten für Restmüll, Papier, Leichtverpackung und Bioabfälle.

Daneben stellt PAUL WOLFF weitere ober- und unterirdische Lö-sungen für das saubere, geruchsarme Sammeln von Abfällen und Wertstoffen vor. Die oberirdischen Behältnisse verfügen über ein Füllvolumen von 120 bis 1100 Liter, die unterirdischen Abfallsam-melsysteme fassen bis zu 5 m³.

Alle Abfallsammelsysteme von PAUL WOLFF werden auf der Basis einer gemeinsamen Plattformstrategie produziert. Die Vortei-le: Reduzierung unterschiedlicher Produkte, Vereinheitlichung der Schließsysteme, gleiches Handling bei der Nutzung unterschiedli-cher Schranksysteme fl exible Fertigungsplanung mit kürzeren Lie-ferzeiten.

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49Kommunalwirtschaft 05/2016

Aus der Industrie

Iveco und SMET vereinbaren strategische Partnerschaft über den Einsatz von 330 umweltfreundlichen LKW, ein Viertel davon mit umweltfreundlichem LNG-AntriebIveco hat bereits die ersten 10 Einheiten der mit LNG (tiefge-kühltes, verfl üssigtes Erdgas) an den Logistiker SMET ausge-liefert, der seine Flotte auf einen umweltfreundlichen Transport trimmt. Damit ist Italien in der Riege von Ländern wie Spanien und den Niederlanden gut vertreten, die bei LNG eine Vorrei-terrolle spielen.

Alleine in Madrid fahren einige hundert Müllsammelfahrzeu-ge als auch Omnibusse von Iveco mit Erdgas in komprimierter Form, das aus reichlich vorkommenden Deponiegasen pro-duziert wird. Da diese Gase bereits einen „CO2–Lebenslauf“ hinter sich haben, ist der Transport damit CO2 neutral. Um entweder die Reichweite der Fahrzeuge zu erhöhen oder die Tankfrequenz zu verringern, ist der nächste logische Schritt der Umstieg von komprimiertem Erdgas (CNG) zum verfl üssigten Erdgas (LNG). Mit diesem Schritt geht eine Volumenreduktion um den Faktor 600 einher. Neben der Verfügbarkeit des Depo-niegases als Kraftstoff und der Sauberkeit der Abgase ist es für die Stadt von entscheidender Bedeutung gewesen, dass die Geräuschemission eines Gasmotors gemessen nur halb so laut ist als die eines Diesel: Die Müllabfuhr fi ndet schließlich in den Innenbezirken Madrids fast zur Nachtzeit statt, weil ein Durchkommen tagsüber unmöglich wäre.

Iveco wird in den nächsten drei Jahren an den Kontraktlo-gistiker SMET 330 Schwer-LKW des Typs Stralis ausliefern. 25 % davon werden mit LNG Motoren laufen und somit die Umweltbilanz des Unternehmens signifi kant entlasten. Die ersten zehn davon, allesamt Stralis AT440S33T/P, wurden be-reits am vergangenen Freitag, den 11. März von Pierre Lahut-te, Iveco Brand President an Domenico De Rosa, SMET Chief Commercial Offi cer, übergeben.

Pierre Lahutte meinte dazu: „der vor Jahren eingeschlage-ne Weg, auf umweltfreundliche Fahrzeuge zu setzen, trägt jetzt Früchte. Insbesondere das Vorantreiben der Erdgastechnologie als derzeit beste Alternative zahlt sich jetzt aus. Die SMET Fahr-

Der Einsatz von Erdgas als Kraftstoff bringt mehrere Vortei-le für den Kunden, sowohl in wirtschaftlicher als auch in um-weltbezogener Art und Weise. Die Partikelemissionen werden durch die Reinheit des Kraftstoffs um 95% abgesenkt. NOx (Stickoxid) wird durch einen Katalysator um 35 % reduziert und der CO2 Ausstoß um 10%. Den kann man durch die Zu-gabe beliebiger Mengen von Biogas bis auf 100% drücken. Aufgrund des hohen Energiegehalts von Methan ist der Ver-brauch zudem ca. 10% geringer. Und - oft verkannt als Emis-sion – ist der Geräuschpegel um 5 db(A) niedriger. Auf einem Messgerät bedeutet das einen um die Hälfte verringerten Ausschlag. Iveco nutzt auch selber diese Umweltvorteile, weil diese Fahrzeuge ab April auch zwischen den Iveco Werken Suzzara und Turin eingesetzt werden. Iveco hat alle Straßen-baureihen, vom Transporter über das mittelschwere Fahrzeug bis zum Schwer-LKW mit Erdgasmotoren im Programm. Drei Motorenbaureihen ermöglichen ein Leistungsspektrum von 136 bis 330 PS.

Bei CNH Industrial, dem Mutterkonzern von Iveco, hat Nachhaltigkeit Tradition. Im Dow Jones Sustainability Index für Europa und weltweit ist CNH Industrial im Industriesektor seit Jahren Spitzenreiter. Der Index ist ein Bewertungsmaß-stab für Investoren, die auf ein nachhaltiges Investment Wert legen. Iveco unterstützt auch das Projekt, die europäischen Hauptmagistralen der Logistik bis 2018 mit einem ausreichen-den LNG Tankstellennetz zu versehen (Blue Corridor).

Die anderen Fahrzeuge aus dem Rahmenvertrag sind Euro VI Modelle mit der Bezeichnung AS440S48T/P. Die 480 PS stammen aus einem Cursor 11 Motor mit der abgasrückfüh-rungsfreien HI-SCR Technologie. Weil nur frische Verbren-nungsluft verwendet wird, ist der Wirkungsgrad hervorragend und die Abgaskonditionierung derart, dass der Partikelfi lter ohne exotherme Reaktion (Dieseleinspritzung in den Auspuff) auskommt. Das schont die Abgasreinigungsanlage und hält die Komplexität der Anlage in Grenzen.

zeuge sind zudem in der Lage, zu 100 % Biodiesel zu ver-wenden. CNH Industrial und Iveco unterstützen auch die Entwicklung von Bio-Methan als Kraftstoff in ganz Europa mit Schwerpunkt Italien, weil dadurch sogar ein CO2 neut-raler Transport möglich ist.“

Bei den zehn Fahrzeugen mit LNG als Kraftstoff handelt es sich um 330 PS starke Trucks mit einem Iveco Cursor 8 C-LNG Euro VI Motor. Der Kraft-stoff, in jedem Fall Methan, ist in diesem Fall einmal in einem 510 Liter großen kryogenisch befülltem LNG Tank in fl üssiger Form sowie in vier CNG Tanks à 70 Liter gasförmig gelagert. Damit ist eine Reichweite von 750 km gegeben.

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50 Kommunalwirtschaft 05/2016

Stadt. Land. Mehr.

Aebi MT – Der kompakte Transporter für alle die mehr wollen, jetzt auch mit Sattelaufl ieger

Alpha3 von Grundfos erhält Energieeffi zienzpreis Perpetuum 2016

Kompakter Schmalspurtransporter, agiler Schnellläufer und mul-tifunktionaler Geräteträger. Alles vereint in einem Fahrzeug? Wer denkt, diese Kombination sei unmöglich, sollte sich den Aebi MT einmal genauer ansehen, denn das Schweizer Traditionsunterneh-men Aebi trifft mit der Transporterreihe „Aebi MT“ vielseitige An-forderungen und verbindet mit der neuen Sattelaufl ieger-Option die Vorteile eines kompakten Transporters mit der Freiheit einer grossen Zugkombination.

Der Aebi MT ist ein Wandlungskünstler und hat es faustdick hinter den Rädern. Drei Modellvarianten und zwei verschiedene Kabinen-breiten mit 1,60 oder 1,70 Metern sind erhältlich. Mit bis zu 115 kW (156 PS) und einem VM Turbodiesel (Euro 6) mit sechs Zylindern bringt das Spitzenmodell, der MT750, ordentlich Leistung auf die Strasse. Die maximale Nutzlast beträgt 4,8 Tonnen - ein Vorteil der sich auszahlt. Mit Allradantrieb inklusive Untersetzung und sperr-barem Differential macht der Aebi MT zudem auch im Gelände

Das Grundfos-System Alpha3 für den vereinfachten hydraulischen Abgleich ist im Februar mit dem Energieeffi zienzpreis Perpetuum 2016 ausgezeichnet worden. Ausgelobt wird der Preis von der Deut-schen Unternehmensinitiative Energieeffi zienz e.V. (DENEFF).

Die 2010 in Berlin gegründete Initiative setzt sich als erstes un-abhängiges, branchenübergreifendes Netzwerk von knapp 120 Vorreiterunternehmen für ambitionierte und effektive Energieeffi zi-enzpolitik ein. Mit dem Preis zeichnet die Jury herausragende Ener-gieeffi zienz-Innovationen aus.

Grundfos erhielt den Jurypreis für sein 2015 vorgestelltes Alpha3-System, mit dem sich schnell und unkompliziert ein hydraulischer Abgleich durchführen lässt. Das System besteht aus der Hochef-fi zienzpumpe Alpha3, dem Lesegerät Alpha Reader und der App Grundfos GO Balance. Über Pumpe und Reader erfasst das Sys-tem die Betriebsdaten und führt per App schrittweise durch den Abgleich. Das Ergebnis wird per pdf als Bericht protokolliert und erfüllt die einschlägigen Normen und Richtlinien. Der hydraulische Abgleich, der in der Mehrzahl der Wohnungen in Deutschland noch fehlt, spart bis zu 20 Prozent Wärmeenergie ein. Hinzu kommt der reduzierte Stromverbrauch der Alpha3, die zusammen mit dem

Schwestermodell Alpha2 die effi zienteste Pumpe ihrer Klasse ist. Die Verleihung des Perpetuum 2016 fand am 24. Februar im Rah-men der Jahresauftaktkonferenz der DENEFF statt. Den Jurypreis für Grundfos nahm Peter K. Kölling, Leiter Strategic Cooperation/Partner Management bei Grundfos, entgegen. Darüber hinaus wur-de der Perpetuum 2016 noch in den Kategorien Publikums- und Nachwuchspreis verliehen. In seiner Laudatio lobte Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der DENEFF, die Preisträger hätten „beindru-ckend demonstriert, dass wir längst nicht am Ende der Fahnenstan-ge angelangt sind und wie wir künftig noch schneller, besser und vor allem mitreißender Energie einsparen können.“ Grundfos habe gezeigt, wie der hydraulische Abgleich von Heizungsanlagen durch Digitalisierung stark erleichtert werden kann.

„Die erneute Auszeichnung unserer Alpha3 erfüllt uns mit Stolz und bestätigt unseren Entwicklungsansatz“, erläutert Kölling. „Wir geben uns nicht mit dem technisch größtmöglichen Wirkungsgrad der Pumpe zufrieden, sondern denken in Systemen, die wir mit intel-ligenten, praxisorientierten Lösungen weiterentwickeln wollen. Das System Alpha3 ist dafür ein perfektes Beispiel. Es ist für den Hand-werker einfach zu handhaben und trägt dazu bei, dass noch mehr Heizungsanlagen effi zienter betrieben werden können.“

eine gute Figur. Eine stabile Leiterrahmenkonstruktion aus C-Pro-fi len, mehreren hydraulische Nebenantriebsmöglichkeiten und hohe Achslasten ermöglichen vielseitige Aufbauten. Eine ergonomisch gestaltete 3-Sitz oder 2-Sitz Kabine sorgt für angenehmen Fahr-komfort. Neben Kranaufbau, Abrollkipper oder Absetzsystem für Transportaufgaben, ist der Aebi MT Basis für eine fast unbegrenzte Anzahl an Aufbaumöglichkeiten. Schwemmbalken oder Kehrbürs-te für Reinigungsarbeiten, Mäharbeiten mit einem Frontausleger-Schlägelmäher, Müll- oder Kanalreinigungsaufbau, Feuerwehr- oder Armeeausrüstung für Einrichtungen des Zivilschutzes und nicht zu vergessen, Winterdienstaufgaben mit Schneepfl ug und Streuerauf-bau. Weil all diese Möglichkeiten aber noch nicht genug sind, prä-sentiert Aebi zur IFAT vom 30.05.–3.06. in München einen weitere Option: den Aebi MT mit Sattelaufl ieger.

Ein interessantes Fahrzeug nicht nur für Kommunen, Speditionen, Energiedienstleister, Bauunternehmen, Landschaftsgärtner oder Forstwirte, welche einen Allradtransporter suchen, der sich auch für den Einsatz bei engen Platzverhältnissen eignet. Mit einem zulässi-gen Gesamtgewicht von 11 Tonnen und einer Nutzlast von rund 7 Tonnen verträgt der Aebi MT mit Sattelaufl eger grosszügige Zula-dung. Die Länge beträgt mit Sattelaufl eger insgesamt ca. 12 Meter. Wird dieser abgekoppelt, verringert sich die Länge des Fahrzeugs auf 5,3 Meter. Alleinstellungsmerkmal ist die serienmässige Druck-luftbremsanlage, nicht nur beim Sattel, sondern auch beim Aebi MT. Das sorgt nicht nur für ein grosses Plus an Sicherheit, sondern erlaubt auch die Kombination mit Anhängern über 3,5 Tonnen Ge-samtgewicht.

Doch der Aebi MT mit Sattel kann weit mehr als nur transportieren. Als Sattelzug in Kombination mit der Schmidt TSS, einer kombinier-ten Räum- und Sprüheinheit, ist er ein idealer Partner im Winterdienst und sorgt auch in engen Gassen oder Fussgängerzonen für effi ziente Glättebekämpfung. Nur fahren müssen Sie ihn noch selbst.

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51Kommunalwirtschaft 05/2016

Umlegung der Ltg. 6/19 in Halle (Westf.) im Bereich Hesselner Straße und Loddenbach

Kompostierbare Plastiktüten schaffen Märkte und Perspektiven

Im Rahmen der Baumaßnahme „Neubau der BAB A 33 Abschnitt 7.1 Halle (Westfalen) - Borgholzhausen“ hat der Landesbetrieb Stra-ßenbau Nordrhein-Westfalen Open Grid Europe aufgefordert, die in Betrieb befi ndliche Leitung 6/19 (DN 300) „Anschluss Osnabrück“ auf einer Länge von ca. 600 m umzulegen.

Der Start der Baumaßnahme seitens der Open Grid Europe erfolgt am 04.04.2016, bevor ab Juni 2016 die Vorbereitungen von Straßen NRW getroffen werden, den Bau der A 33 in Halle/Westfalen im Bereich der Hesselner Straße durchzuführen. Die Umlegung der Leitung erfolgt im Bereich der Holtfelder Straße, Hesselner Straße und Stockkämper Weg.

Das nova-Institut veröffentlicht die erste umfassende Marktstudie zum Verbrauch von biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffprodukten in Europa: 100.000 Tonnen waren es im Jahr 2015, der Bedarf könnte auf über 300.000 Tonnen im Jahr 2020 stei-gen.

Kompostierbare Plastiktüten dominieren den Markt für biologisch abbaubare Kunststoffe in Europa. Sie transportieren nicht nur Ein-käufe und Bioabfälle, sie befördern auch die Hoffnung der Industrie auf hohe Wachstumsraten. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die verfügbare Infrastruktur der Bioabfallverwertung spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermarktung. Sie wirken entweder als Katalysator oder als Nadelöhr. Dies sind Ergebnisse einer de-taillierten Studie der nova-Experten zum Verbrauch biologisch ab-baubarer Kunststoffe in verschiedenen Anwendungsbereichen und Ländern, bei der auch jeweils die länderspezifi schen Rahmenbedin-gungen durchleuchtet werden. Der Gesamtmarkt für bioabbaubare und kompostierbare Produkte ist auf etwa 100.000 Tonnen gewach-sen. Bei geeigneten Rahmenbedingungen wird ein Anstieg auf über 300.000 Tonnen im Jahr 2020 erwartet.

Laut der Marktstudie „Consumption of biodegradable and com-postable plastic products in Europe“ sind etwa zwei Drittel aller Produkte am Markt Beutel und Taschen, ein Großteil davon Trage-taschen oder Bioabfallbeutel. Alle anderen Segmente zeigen eine große Produktvielfalt, sind aber meistens noch kleinvolumig. „Die Unternehmen haben einen echten Markt- und Produktfokus gefun-den“, freut sich Michael Carus, Geschäftsführer des nova-Instituts, „in diesem Segment zeigt sich der Wert der Produkte bereits glas-klar“. Das Expertenteam untersuchte den Verbrauch von meist PLA- oder Stärke-basierten Kunststoffen nach Land oder Region, Anwen-dungssegment und Kunststofftyp.

Untersucht wurden die Märkte und politischen Rahmenbedingun-gen von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Spani-en, der Schweiz, den Niederlanden und Großbritannien sowie Skan-dinavien. „Wir waren überrascht welch starken Einfl uss Politik und Gesetzgebung auf die Marktentwicklung ausüben“, erklärt der lei-tende Analyst Harald Käb. Die Europäische Union hat im Jahr 2015 eine Gesetzgebung zur Reduzierung des Verbrauchs dünnwandiger Tragetaschen erlassen. Italien ist das erste Land, das Freiräume zur Begünstigung kompostierbarer Einkaufstüten genutzt hat. Gesetz-geberische Maßnahmen betreffen nicht nur Tragetaschen, sondern

auch andere Sorten von Plastikbeuteln. Die Durchsetzung von Re-duktionszielen eröffnet Politikern die Möglichkeit, Innovationen im Bereich bio-basierter und bioabbaubarer Kunststoffprodukte zu fördern. Wachstumsprognosen für das Jahr 2020 hängen stark da-von ab, welche gesetzlichen Rahmenbedingungen zugrunde gelegt werden.

Italien ist dank seiner Tragetaschen-Gesetzgebung zum geogra-fi schen Marktführer in Europa geworden. Der Markt in Deutschland wird dagegen durch eine nachteilige Bioabfallverordnung behindert. Wie sensibel Märkte auf die Rahmenbedingungen reagieren, wird aus den erfassten Daten zum Verbrauch nach Produkttyp und Land deutlich.

Kurzlebige Einwegartikel, die meist aus kompostierbaren Polyes-terfolien hergestellt und als abfallwirtschaftliche Lösungen vermarket werden, sind die aktuellen Bestseller. Diverse Becher und Behälter aus biobasiertem PLA werden in erheblichem Umfang als Service- und Verkaufsverpackungen verwendet. Das breite Spektrum von PLA-Anwendungen reicht von faserigen Vliesen oder Textilien bis hin zu Getränkefl aschen und Verpackungsschäumen. Stärke-ba-sierte Werkstoffe erobern neue Märkte wie zum Beispiel Kaffeekap-seln oder Anwendungen in der Aquakultur. Funktionale Erzeugnisse wie Barriereverpackungen oder bioabbaubare Outdoor-Produkte erreichen gegenwärtig nur geringe Tonnagen, doch sie besitzen das Potenzial zum Marktdurchbruch. Eine Reihe unterschiedlicher Polyester bildet den materiellen Kern des Marktes bioabbaubarer Kunststoffprodukte. Sie kommen auch für besonders schadstoffar-me und sichere Produkte in Frage, wie sie viele Konsumenten heute beispielsweise für Spielzeug oder andere Kinderartikel fordern.

Mit geeigneten und verlässlichen Standards für kompostierbare und biologisch abbaubare Kunststoffe sowie besseren gesetzlichen Rahmenbedingungen könnte sich der Markt innerhalb überschau-barer Zeit vervielfachen. Anreize können auch aus den Forderungen nach „mehr Kreislaufwirtschaft!“ und „weniger nicht-bioabbaubares Mikroplastik in der Umwelt!“ formuliert werden. Die englischspra-chige Studie enthält mehr als 200 PowerPoint® Folien zu Markt- und Unternehmensdaten, aussichtsreichen Anwendungen und ein Feature über Bioabbaubarkeit und Kompostierung in Europa. Auf weiteren 100 Folien werden die politischen und gesetzlichen Rah-menbedingungen in Europa und den erfassten Mitgliedstaaten dar-gestellt und erläutert.

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52 Kommunalwirtschaft 05/2016

Im Zuge des Neubaus der BAB A 33 wird der Loddenbach von beauftragten Büros der Straßen NRW renaturiert. Im Bereich des Loddenbaches wird die Ltg. 6/19 auf einer Länge von ca. 30 m in derselben Trasse tiefer gelegt, da ansonsten eine nicht regelkonfor-

me Minderdeckung mit Erdreich bestehen würde. Die während der Bauzeit genutzten Flächen werden nach Abschluss der Bauarbeiten wieder in ihren ursprünglichen Zustand gebracht.

Alfa Laval mit neuer Anwendung zur Reduzierung der Gesamtbetriebskosten im Abwassergeschäft

GWP mit Messestand und Länderspecials im Forum A5

Alfa Laval (www.alfalaval.de) hat eine neue Anwendung zur Kosten-berechnung entwickelt, das den Kunden des Unternehmens dabei hilft, die Gesamtbetriebskosten eines Dekanters über den gesamten Lebenszyklus zu minimieren. Das Programm basiert auf dem einzig-artigen Wissen und Know-how von Alfa Laval in der Abwasserbe-handlung.

Die neue Anwendung nutzt Daten aus Wartung, Reparatur und laufendem Betrieb (Maintenance, Repair und Operational = MRO), um die Gesamtkostenstruktur zu ermitteln. Wenn das Ergebnis vor-liegt, führen die Experten von Alfa Laval gemeinsam mit den Kunden eine Auswertung durch, analysieren die Daten und identifi zieren auf der Grundlage der langjährigen Erfahrung sowie ihrer Prozesskennt-nis die Verbesserungsmöglichkeiten.

„Die Ergebnisse sind manchmal überraschend“, sagt Martin Le-odolter, Service Manager Industry bei Alfa Laval Mid Europe. „Im Abwassergeschäft sind die Entsorgung und der Polymerverbrauch

Mehr als 3.000 Aussteller aus über 50 Ländern, rund 135.000 er-wartete Besucher, 230.000 m² Ausstellungsfl äche (115.000 m² da-von entfallen auf den Bereich Wasser und Abwasser) – das sind die Kennzahlen IFAT 2016, die vom 30. Mai bis 3. Juni auf dem Messe-gelände in München stattfi ndet.

Aber die weltweit führende Umwelttechnologiemesse und Innova-tionsplattform für die Branche bietet zu ihrem 50-jährigen Jubiläum noch viel mehr als nur große Zahlen: Ein hochkarätiges Rahmenpro-gramm mit Fachvorträgen, Länder- und Themenspecials, Podiums-diskussionen und Ausstellerpräsentationen.

Der Weg durch die Hallen lohnt sich

Technologien, Produkte, Dienstleistungsangebote und technische Systeme aus allen Bereichen erwartet die Besucher an den Ausstel-lungsständen auf dem Messegelände an fünf Tagen. Die IFAT um-fasst alle Anwendungsfelder der modernen und zukunftsorientierten Umwelttechnologien, ihre Innovationen stehen im Dienst einer lang-fristigen Nutzung von vorhandenen Ressourcen zur Wahrung und Mehrung der Lebens- und Umweltqualität. German Water Partner-ship (GWP) ist auch hier in diesem Jahr wieder mit dabei.

Die Länderspecials im Forum (Halle A5)

Aktuelle Themen aus der Wasserwirtschaft und das Eintauchen in die verschiedensten internationalen Märkte mit ihren jeweiligen He-

rausforderungen versprechen die Keynotes, Vorträge, Diskussionen und Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Industrie sowie Wissenschaft und Forschung in den Länderspecials. Was bewegt hier die Branche? Welche politischen Voraussetzungen haben sich gegebenenfalls geändert und was gilt es nun zu tun?

German Water Partnership zeichnet in Kooperation mit dem Bun-desministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) verantwortlich für die Länderspecials Iran (31.05.2016), Türkei (31.05.2016) und Indien (01.06.2016). Hervorzuheben ist hier insbe-sondere das Länderspecial Iran mit Keynotes von Sattar Mahmoodi, Iranischer Vizeminister für Energie, und Gunther Adler, Staatssekretär im BMUB, sowie die Vorstellung von Kooperationsmöglichkeiten im Iran durch Hamid Reza Janbaz, Geschäftsführer der National Water and Wastewater Engineering Company (NWWEC).

Darüber hinaus widmet sich GWP in einem Länderspecial dem vietnamesischen Markt (01.06.2016) sowie gemeinsam mit der Arab Countries Water Utilities Association (ACWUA) im Länderspecial MENA (31.05.2016) dem Thema „Wasserlösungen für nachhaltige Entwicklung in der MENA-Region: Erfahrungen und Lehren.“

GWP-Gemeinschaftsstand (Halle A5, Stand 315/414)

Auf den Gemeinschaftsstand mit 23 Mitgliedern und Partnern lädt German Water Partnership alle Interessierten herzlichst zum Be-such ein. In Halle A5, Stand 315/414, stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne für Fragen, Informationen und Gespräche zur Verfügung.

zwei entscheidende Kostentreiber. Ein besseres Verständnis der Kostenstruktur ist hierbei entscheidend, um Lösungen zu fi nden, mit denen die Gesamtkosten minimiert werden können.“

Auf der Grundlage der Daten können die Experten von Alfa Laval Maßnahmen identifi zieren und implementieren, mit denen die Per-formance der Dekanter so gesteigert wird, dass der Trockengrad des Kuchens optimiert und der Polymerverbrauch verringert wird. „Selbst ein kleiner Anstieg beim Trockengrad des Kuchens oder eine geringe Abnahme des Polymerverbrauchs kann zu einer deutlichen Kostenreduzierung führen. Die Bedeutung von ein paar Prozent-punkten wird leider oft unterschätzt“, so Martin Leodolter.

Die anschließenden Verbesserungsvorschläge können von einer einfachen Feinabstimmung der Dekantereinstellungen bis zur Imple-mentierung von Instandhaltungsprogrammen oder Geräte-Upgrades reichen. In Fällen, in denen die detaillierte Analyse der Ergebnisse einen ungewöhnlich hohen Energie- oder Polymerverbrauch zeigt – oder andere Betriebskosten vom normalen Rahmen abweichen

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53Kommunalwirtschaft 05/2016

ZOELLER – Neuheiten zur IFAT 2016

Abfallsammelfahrzeug Medium X4 mit neuem Heckteil

Heimspiel für die Niederlassung Oldenburg

Der Medium X4 ist in Kombination mit einem Fahrgestell und kurzen Radstand das ideale Müllfahrzeug für den innerstädtischen Einsatz.

Das neu entwickelte Heckteil in Verbindung mit dem veränderten Frontrahmen bietet mehr Ladevolumen und ist Grundlage für diver-se weitere Vorteile: Der kurze Überhang bietet eine hohe Wendigkeit des Fahrzeugs. Das deutlich reduzierte Aufbaugewicht bei gleich-zeitiger Volumenerhöhung sorgt für eine erhöhte Nutzlast und die standardisierte Befestigung von integrierten Liftern, z.B. dem neue Delta 2316, führt zu einer Schwerpunktverlagerung in Richtung des Fahrerhauses für eine optimale Vorderachsauslastung ohne zusätz-liche Ballastierung.

Der Micro XL Aufbau wird mit einem neuen integrierten Low Level Lifter, Typ 359 Light gezeigt. Er zeichnet sich durch eine einfache Joystickbedienung, eine klappbare Rutsche und einer hydraulischen Behälterverriegelung aus. Der Micro XL ist mit Volumen von 7 und 8 m³ verfügbar und damit ideal auf 7,5 t Fahrgestelle wie z.B. den Mitsubishi Fuso Canter ( alternativ mit 8,55 t Gesamtgewicht ) an-gepasst.

Ebenfalls neu vorgestellt wird der integrierte Lifter Delta 2316. Dieser High-Level Lifter für die Abfuhr von Hausmüll, Bio- und Wert-stoffen zeichnet sich durch eine direkte Montage an das Heckteil ( kurzer Überhang ), eine Gewichtseinsparung von sagenhaften 250,-kg und durch seine breite Einwurföffnung aus.

Aus der Seitenladerfamilie werden der SLF 22, der SLF XL mit Lif-ter C 1100 und der SLF XL mit Lifter Heavy ausgestellt bzw. in Aktion gezeigt. Die hohe Flexibilität ( wählbare Nahaufnahme und seitlich verfahrbare Kammaufnahme um jeweils 100 mm beim C 1100 und Heavy Lifter ) überzeugen genauso wie die große Wendigkeit und

In jedem Sinne des Wortes naheliegend war für die Oldenburger Nie-derlassung der DIRINGER & SCHEIDEL ROHRSANIERUNG GmbH & Co. KG die Teilnahme am Oldenburger Rohrleitungsforum.

Auf der Veranstaltung am 11. und 12. Februar, die in diesem Jahr bereits zum 30. Mal stattfand, präsentierte das Unternehmen seine breitgefächerte Produktpalette an modernen Sanierungstechniken. Außerdem konnten die Besucher sich am Stand über die Produkte der auf Rohrinnendichtsysteme spezialisierten Schwesterfi rma Pipe-Seal-Tec informieren. Mit der Resonanz auf den Auftritt der D&S Rohr-

–, bietet Alfa Laval umfassende Services und Monitoring-Dienste, um solche Anomalien gezielt zu untersuchen. Beispielsweise ein Zustands-Audit, um den mechanischen Zustand des Dekanters ex-akt zu quantifi zieren. Oder ein Performance-Audit, um dessen tat-sächliche Leistung zu messen. Beide Services bieten dem Kunden nicht nur faktenbasierte Erkenntnisse, sondern auch entscheidende Hinweise, wie die Leistung zu verbessern ist.

„Unsere neue Berechnungsanwendung für die Lebenszykluskos-ten für Dekanter bietet den Kunden eine effektive Möglichkeit, die

Prozesse bei der Abwasserbehandlung zu optimieren“, fasst Martin Leodolter zusammen.

Neben den bereits erwähnten Zustands- und Performance-Audits bietet Alfa Laval zahlreiche andere Dienstleistungen, um die Kunden in dieser Branche zu unterstützen. Das Alfa Laval 360° Service-Port-folio beinhaltet Services und Lösungen für jeden einzelnen Aspekt der beim Kunden eingesetzten Produkte und für jede Phase des Le-benszyklus – einschließlich der Inbetriebnahme, der Wartung, dem Support, der Optimierung und der Überwachungsdienste.

sanierung zeigt sich NL-Leiter Richard Mohr sehr zufrieden: „Auch in diesem Jahr war wieder das ‚Who is who’ der Branche von Nord bis Süd vertreten, und wir haben zahlreiche gute Gespräche mit interes-sierten Fachbesuchern geführt.“ Zum Teil sei der Erfolg der Veran-staltung sicher auch dem gut gewählten Termin des Branchentreffs geschuldet: „Zum Jahresauftakt und nach der Weihnachtspause sind die Leute einfach entspannter und aufnahmefreudiger als etwa am Jahresende – das ist ein großes Plus.“ Für die D&S Rohrsanierung steht jedenfalls schon heute fest, dass das Unternehmen auch beim Oldenburger Rohrleitungsforum 2017 mit von der Partie sein wird.

die im Vergleich niedrige Aufbauhöhe. Mit dem Heavy Lifter lassen sich neben MGB 1.100 Liter auch SUB 2.3 und SUB 3.2 Behälter entleeren, da die max. Hubkraft 1.200 kg beträgt. Die Besucher sind eingeladen, um sich die pendelnde Verdichtungsbewegung sowie die genannte Flexibilität anhand einer Präsentation auf dem Messe-stand anzuschauen.

Auf der VAK-Show Truck in Action wird die ZÖLLER-KIPPER GmbH einem neuen Umleerlifter Typ 679 mit verstellbaren Kombi-Klapparm für Taschenbehälter, Doppelzapfen- und 1.1 Zapfenauf-nahme (der Frontlader am Heck!) sowie einen Sperrmüllaufbau Ma-gnum XXL mit einem E-PTO der Fa. Banke zeigen.

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54 Kommunalwirtschaft 05/2016

Mit Energie aus einem großen Batteriepaket wird dabei die Ver-dichtereinheit über einen Elektromotor angetrieben. Das Batterie-paket wird während der Nacht über das Stromnetz aufgeladen. Der Antriebsmotor des Lkw kann sofort nach Erreichen der Sammelstelle abgeschaltet werden. In der Vorführung wird ein Sperrmüllfahrzeug gezeigt. Auch hier ist eine lärm arme Abfuhr genauso bedeutend wie bei der Behälterentleerung. Die Lärmemission wird deutlich reduziert,

da der Aufbau während des Verdichtungsvorganges seine Leistung von einem Elektromotor bekommt. Der Fahrzeugmotor kann während der Beladung mit Sperrmüll und deren Verdichtung ausgeschaltet werden. Das ist an vielen Sperrmüllsammelplätzen sinnvoll, da die Beladung durchaus einige Minuten dauern kann und der Fahrer in manchen Fällen auch der Lader ist. Das Ergebnis ist eine deutlich re-duzierte Lärmemission während der Sammelgutaufnahme.

70 MAN TGS an malaysische Spedition LTS Group übergebenGünstiger Verbrauch und Total Cost of Ownership überzeugten den Spediteur

Mit 70 Sattelzugmaschinen vom Typ MAN TGS 19.360 4x2 BLS er-weitert die malaysische Lee Ting San Group (LTS Group) ihre Flotte für den Fernverkehr erheblich.

Die Entscheidung für den MAN TGS fi el wegen seiner niedrigen Total Cost of Ownership (TCO) und hohen Zuverlässigkeit. Lee Kah Chye, CEO der LTS Group, begründet die Auswahl dieses Fahr-zeuges: „Der MAN TGS überzeugt mit Fahrleistung, Nutzlast und geringem Kraftstoffverbrauch. Zudem ist das Fahrzeug komfortabel und einfach zu bedienen, was unsere Fahrer im Fernverkehr sehr zu schätzen wissen.“ Ein weiteres Argument für den CEO stellte die Nähe der MAN-Niederlassung zum Firmenstammsitz in Prai dar. Das reduziere den Zeitaufwand für die erforderlichen Wartungs- und Servicearbeiten, was wiederum der Auslastung und Nutzungsdauer der Fahrzeuge zugute kommt. Geschäftsführer Hartmut Müller von MAN Truck & Bus (M) Sdn Bhd freute sich bei der Fahrzeugüberga-be: „Der Auftrag der LTS Group zeigt, dass MAN die strengen An-

forderungen des Kunden an kraftstoffsparende und wirtschaftliche Fahrzeuge erfüllt.“

Im Vergleich zu anderen auf dem malaysischen Markt einge-setzten Sattelzugmaschinen bietet der MAN TGS ein Plus von 360 Kilogramm Nutzlast. Mit dem dynamischen und sparsamen D20 Common-Rail-Motor bewährt sich der MAN TGS 19.360 mit L-Fah-rerhaus sowohl auf asphaltierter Straße als auch auf geschotterter Piste. Zum Komfort des Fahrers tragen die automatisierte 12-Gang-Schaltung MAN TipMatic, die sehr geräumige L-Kabine mit einem Bett und die guten Sichtverhältnisse bei.

Beiheimatet in Prai, verfügt der Logistikdienstleister LTS Group über ein dichtes Netzwerk an Standorten in Malaysia und führt auch grenzüberschreitende Transporte beispielsweise nach Singapur und Thailand durch. Mit einer Flotte von fast 1000 Fahrzeugen betreut die LTS Group namhafte Kunden wie DHL, Schlumberger, Dell und KLM.

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Im „Untergrund des Untergrundes“ Swietelsky-Faber saniert Abwassersysteme des Frankfurter Flughafens

SIMONA auf der IFAT 2016

Kanalsanierung im Untergrund?Das isteigentlich eine Banalität. Dass jedoch Kanalsanierung „im Untergrund des Untergrundes“ durch-aus eine neue Qualität hat, erlebten die Experten der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung zu Jahresbeginn 2016 auf bzw. unter dem Frankfurter Flughafen. Dort baute das Unternehmen im Auftrag des Flughafenbetreibers FRAPORT unter anderem einige Kilometer Nadelfi lz-Schlauchliner DN 100 – 200 und Glasfaser-Schlauchliner bis DN 500 in die Entwässerungsleitungen unter dem Kellergeschoß von Terminal 1 ein – in solcher Örtlichkeit durchaus eine Herausfor-derung. In einem weiteren Bauabschnitt kamen mehrere Kilometer DN 200 – 1000 lichthärtende GFK-Liner in Kanäle auf dem Vorfeld des Airport zum Einsatz.

Nach der bundesweit geltenden Rechtslage des Wasserhaus-haltsgesetzes sind auch die Abwassernetze privater Liegenschaften systematisch zu inspizieren (§ 54 WHG) und im Falle von Baumän-geln zu sanieren (§ 55 WHG). Das gilt auch und nicht zuletzt für

Kirn, 26.04.2016. Die SIMONA AG, einer der führenden Hersteller von thermoplastischen Kunststoffprodukten, stellt auf der IFAT 2016 (30.05. bis 03.06.2016 in München) Produktneuheiten für Anwen-dungen in den Bereichen Sanierung und Wasseraufbereitung vor und zeigt ihre Expertise in der Herstellung von Sonderlösungen so-wie eine Bandbreite individueller Schachteinbauten.

SIMONA® gespritzte Bögen mit langen Schweißenden d 450/500 mm

Mit einer Werkzeuginvestition haben wir das Lieferprogramm der SIMONA® gespritzten Bögen um die Dimensionen d 450 mm und d 500 mm in den Druckklassen SDR 11/17 und 17,6 erweitert. Die neu-en Formteile sind in PE 100 und PP erhältlich. Der besondere Vorteil: Die neuen gespritzten Bögen werden auch mit langen Schweißen-den produziert. Damit bietet SIMONA als erster Kunststoffproduzent am Markt die Möglichkeit, Formteile in diesen Dimensionen auch mittels Elektroschweißmuffe zu verbinden.

SIMONA® PE 100 Extrudierte Eiprofi le

In den Dimensionen d 220 mm x 320 mm (DN200/300) präsen-tiert SIMONA das weltweit erste extrudierte Eiprofi l aus PE 100 ohne Baulängeneinschränkung. Die direkte Extrusion des Eiprofi lrohres ermöglicht eine projektindividuelle Rohrlängenfestlegung. Verlege-leistung und Wirtschaftlichkeit erhöhen sich, da die Schweißarbei-ten um ein Vielfaches reduziert werden können. Das Eiprofi l wird in komplett schwarzer oder grauer Ausführung aus PE 100 gefertigt. Sprechen Sie uns auf unsere Standard- und vielen Sonderprofi le an.

SIMONA® PP Steckmodule für das Tight-in-Pipe Verfahren (TIP)

Unser Produktprogramm für die Sanierung wurde um kurze PP Steckmodule mit erhöhter Werkstoffsteifi gkeit ergänzt. Die rohr-wandintegrierte, glatte Steckverbindung der neuen SIMONA® PP Steckmodule ermöglicht eine grabenlose Sanierung über vorhande-

ne Schachtbauwerke oder Baugruben durch TIP-Lining oder Ein-zelrohrlining mit Ringraum. Erhältlich sind die Rohrmodule in den Durchmessern d 192 mm bis ca. 980 mm.

SIMONA® Innensättel

Die neuen SIMONA® Innensättel wurden speziell für die graben-losen Anbindung des Anschlusskanals an PE und PP Liningrohre entwickelt. Mittels Hutprofi l oder Verpresstechnik werden die neuen Innensättel angeschlossen.

SIMONA® PE 100 AP-Line Abrasion Protect

Mit unserem SIMONA® PE 100 AP-Line Abrasion Protect Sys-tem, stellen wir unsere Weiterentwicklung der coextrudierten Rohre und Formteile mit hochmolekularer abriebfester Innenschicht vor. Insbesondere im hydraulischen und pneumatischen Feststofftrans-port kommen die Rohre und Formteile zum Einsatz und besitzen eine gegenüber Standard PE 100 vielfach höhere Kerb- und Schlag-festigkeit.

Individuelle Schachteinbauten und Druckrohrleitungsschächte von SIMONA

Mit den SIMONA Schachteinbauten für Betonschächte und den monolithischen Kunststoffschächten aus der hauseigenen Kunst-stoffwerkstatt liefern wir werkseitig vorgefertigte Systemlösungen als Alternative zur kompletten Edelstahlausrüstung. Die Vorteile dieser Varianten sind die hohe Qualität, Flexibilität und Wirtschaft-lichkeit durch die werkseitige Herstellung, die direkte Anschluss-möglichkeit der Kunststoffl eitung an der Schachtaußenseite mittels Schweißverbindung (ohne außenliegenden Flansch und ohne Ver-satz) sowie die schnelle Installation des kompletten Schachtbauwer-kes auf der Baustelle.

Informieren Sie sich zudem über unsere Be- und Entlüftungssys-teme mit und ohne Schacht, Entleerungseinheiten oder individuellen monolithischen Kontrollschächte.

Flughäfen mit ihren speziellen Abwässern. Bei der FRAPORT AG; dem Betreiber des Frankfurter Airports, nimmt man diese Verpfl ich-tung sehr ernst und kommt ihr daher konsequent nach. Nach einer fl ächendeckenden Inspektion der Abwasserleitungen unter Termi-nals, Vor- und Rollfeldern, ist 2014die Sanierung aller Anlagen an-gelaufen, die zuvor als schadhaft identifi ziert wurden. Ein Arbeits-schwerpunkt des ersten Quartals waren die Entwässerungskanäle und -Schächte unterhalb von Terminal 1, genau gesagt: Unterhalb des Kellers von Terminal 1. Denn der Hauptterminal des Flughafens für den internationalen Luftverkehr ist vollfl ächig unterkellert. Über dieses Kellergeschoß werden alle Geschäfte und Gastronomiebe-triebe der zum Terminal gehörenden Shopping-Zone beliefert und entsorgt. Unter dem Terminal gibt es einfür Fahrzeuge bis 3 m Höhe zugängliches Straßennetz.

Der über einen halben Kilometer langen Versorgungstunnel-Hauptachse und ihren diversen Seitensträngen folgen, wie bei einem oberirdischen Straßennetz, die Abwasserkanäle. Unter den Decken

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der Servicestraßen-Tunnel verläuft die sonstige Versorgungs-Infra-struktur des darüber liegenden Terminals, von Strom- und Daten-kabeln bis hin zu Be- und Entlüftungsrohren. Das bedeutet: Ober-halb der Fahrzeughöhe von 3 mgibt es keinen Bewegungsspielraum mehr – auch nicht für Kanalsanierungsarbeiten und -fahrzeuge. Für das Konzept zur Sanierung der Kanäle des Terminal-Kellers hatte diese beengte Örtlichkeit zwei wichtige Konsequenzen:

– An eine offene Erneuerung der Rohre war erst gar nicht zu den-ken. Dies wäre mit einem exorbitanten Arbeits- und Kostenaufwand verbunden gewesen und hätte die Versorgung des Terminals Mona-te lang lahm gelegt.

– Es konnten nur solche grabenlosen Sanierungsverfahren in Be-tracht gezogen werden, die sich durch ein Minimum an Equipment, maximale Mobilität vor Ort und kürzest mögliche Einbauzeiten aus-zeichnen.

Vor diesem Hintergrund bekam letztendlich die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung den Auftrag zur Sanierung der FRAPORT-Ka-näle. Nicht unwichtig war dabei, dass sich Swietelsky-Faber in der Vergangenheit gerade bei der Sanierung von Flughafen-Abwasser-systemen einen Ruf als leistungsstarker und kreativer Problemlöser mit exzellenten organisatorischen Fähigkeiten erworben hat. Letz-teres ist bei Sanierungsarbeiten auf Flughäfen oft erfolgsentschei-dend, denn es gibt kaum schwieriger zu managende Bauprojekte als diese: Das beinhaltet ein vom Airport-Betreiber (im strengen Wortsinne!) „minutiös“ vorgegebenes Bautiming sowie Sicherheits-Vorschriften, die im Tiefbau konkurrenzlos sind.

Im FRAPORT-Keller sah das konkret so aus, dass hier exakt ab 16:00 Uhr und bis 04:00 Uhr morgens gearbeitet werden durfte; in der restliche Zeit waren die Servicestraßen frei von Sanierungs-technik zu halten. Der Zugang zu der unterirdische Baustelle war wiederum ein in höchstem Maße reglementierter und kontrollierter Vorgang; für jedes Fahrzeug und jeden Mitarbeiter waren nicht über-tragbare Ausweise erforderlich - und zwar für unterschiedliche Bau-bereiche jeweils separate.

Zur Sanierung kamen in Nennweiten ab DN 250 mit UV-Licht ausgehärtete UV-Schlauchliner zum Einsatz. Die Lichthärtungstech-nologie erfüllt mustergültig die vorgenannten Vorgaben (minimierte Ausrüstung, Bauabwicklung in sehr knapp bemessenen Zeitfens-tern) und bietet angesichts des hoch belastbaren Werkstoffs GFK eine nachhaltige Sanierungswirkung. In den Seitensträngen mit Lei-tungen einer Dimension < DN 200 griff man auf Nadelfi lzliner zurück, die per Drucktrommel pneumatisch inversiert und durch Heißluft-zirkulation ausgehärtet wurden. Bei dieser Verfahrensvariante kann auf den Einsatz von Fahrzeugen gänzlich verzichtet werden, was in den Seitensträngen der Logistik-Unterwelt von Terminal 1 beson-ders vorteilhaft war.

Der Haupteinsatz im Keller des Terminal 1 begann am Abend des 07.02.2016 die Sanierung des Abwasser-Hauptsammlers unter der zentralen Versorgungsstraße. Hier wurden über die Gesamtstrecke von rund ½ Kilometer GFK-Liner der Dimensionen DN 300 und DN 500 eingebaut - an sich ein Routine-Job für die erfahrenen Sanierer, wäre da nicht das besondere Umfeld gewesen. Schon die erforder-lichen Vorarbeiten hatten es in sich, insbesondere die Wasserhal-tung, die notwendig war, um die Sanierungsstrecke trocken zu legen und dennoch den Abwasserbetrieb in der Shopping-Zone darüber sicher zu stellen. Dazu wurde eine Bypass Leitung aus SML Stahl DN 300 an der Betonwand der unterirdischen Straße installiert. Die-se Konstruktion war, wie auch diverse einmündende Seitenstränge der Wasserhaltung, nur realisierbar, indem mehrere Betonwände per Kernbohrung geöffnet wurden, und zog mehrtägige Vorarbeiten nach sich, einschließlich des Aufbaus leistungsstarker Pumpen zum Abwassertransport.

Die Zugänglichkeit zur sanierungsbedürftigen Leitung schuf man durch bedarfsgerecht gesetzte Montageöffnungen (insgesamt wur-den im Kellerbereich rund 200 solcher Zugänge geschaffen!) über die auch die Schlauchliner eingezogen bzw. inversiert wurden.Im Falle der Hauptleitung zog man insgesamt 9 GFK-Liner per Winde ein und stellte sie durch Luftdruck jeweils formschlüssig im Kanal auf. Schließlich wurden die Liner ausgehärtet, indem man eine UV-Einheit in gleichmäßiger Geschwindigkeit hindurch zog - eine kon-kurrenzlos schnelle Vorgehensweise, die auch in allen Sanierungs-abschnitten zum gewünschten hochwertigen Ergebnis führte. In mehreren Leitungen kamen, alternativ zu den Schlauchlinern, GFK-Kurzliner zur Reparatur punktueller Defekte zum Einbau - insgesamt rund 350 Stück. Da natürlich nach dem Schlauchlining auch die Verbindung zu den Anschlussleitungen wieder hergestellt werden mussten, waren alles in allem rund 300 Stutzen per Roboter auf zu fräsen und durch Hutprofi l-Auskleidungen einzubinden. Zu einem lückenlosen Sanierungs-Vollprogramm abgerundet wurde all dies durch die Beschichtung von etwa 1000 Quadratmetern Schacht-wänden.

Der gesamte Bauabschnitt „Keller Terminal 1“ aller notwendige Vor-, Neben- und Nacharbeiten dauerte Mitte April noch an. Für die Sanierungsteams von Swietelsky-Faber bedeutet das nun aber keineswegs wochenlange Arbeit im Untergeschoss. Denn teilweise zeitgleich zum Keller-Projekt läuftein weitererBauabschnitt auf dem Flughafen-Vorfeld: Dortwerdennach und nacheinige Kilometer GFK-Liner in Nennweiten von DN 200 bis DN 1000 eingebaut.

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ALBA SE steigert operatives Ergebnis erneut deutlichEBITDA steigt um 22,5 Prozent auf 41,2 Millionen Euro bei leichtem Umsatzrückgang um 0,2 Milliarden Euro auf 1,4 Milliarden Euro. EBT erhöht sich trotz außerordentlicher Abschreibungen um 44,2 Milli-onen Euro und ist nach zwei Negativ-Jahren mit 9,9 Millionen Euro wieder positiv

Köln. Der börsennotierte Umweltdienstleister und Rohstoffhänd-ler ALBA SE und die mit ihm verbundenen Tochterunternehmen ha-ben im Geschäftsjahr 2015 erneut ein besseres Ergebnis erzielt als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg um 7,6 Millionen Euro oder 22,5 Prozent auf 41,2 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis entwickelte sich noch besser: Nach zwei Jahren mit negativem EBT schnellte der Wert um 44,2 Millionen Euro in die Höhe und war mit 9,9 Millionen Euro wie ange-kündigt wieder positiv. „Die Zahlen beweisen, dass unser Kurs der Umstrukturierung richtig ist. Unsere Planungen im Hinblick auf das operative Ergebnis wurden bestätigt“, sagte Dr. Axel Schweitzer, Ver-waltungsratsvorsitzender der ALBA SE, anlässlich der Vorlage des Jahresabschlusses 2015. „Das Segment Dienstleistung entwickelte sich positiv, aber im Stahl- und Metallrecycling mussten wir mit au-ßergewöhnlich schwierigen Rahmenbedingungen zurechtkommen. Deshalb müssen wir unseren Umstrukturierungskurs fortsetzen und alle begonnenen und geplanten Maßnahmen umsetzen.“ Diese Rah-menbedingungen hatten zur Folge, dass das Ergebnis vor Steuern (EBT) aufgrund der Bilanzierungsvorschriften mit außerplanmäßigen Abschreibungen auf Firmenwerte und auf sonstige immaterielle Ver-mögenswerte erheblich belastet wurde. Dennoch konnte ein positi-ves EBT für 2015 erreicht werden. Die Umsatzerlöse sanken von 1,6 Milliarden Euro 2014 auf 1,4 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2015.

Neue Projekte in Deutschland – Fortschritte in China

Im Inland verstärkt die ALBA SE ihre Aktivitäten, um Produkt-kreisläufe zu schließen und mit innovativen Detaillösungen spezi-elle Kundenanforderungen zu erfüllen. So bietet die INTERSEROH Dienstleistungs GmbH ab sofort Versandhändlern von Elektro- und Elektronikgeräten einen maßgeschneiderten Recycling-Service an. Dieser vereinfacht die Entsorgung ausrangierter Elektrogeräte nach den Vorgaben des neuen Elektroaltgerätegesetzes (ElektroG). Dabei übernimmt Interseroh von den Händlern alle Arten von kleinen und großen Altgeräten zu einem Pauschalpreis (fl at rate). Die Geräterück-nahme wird durch ein spezielles, neu aufgebautes Annahmestellen-Netzwerk sichergestellt. Zur Leistung zählt auch das erforderliche Nachweiswesen zur Erfüllung aller gesetzlichen Verpfl ichtungen.

Um die Umweltbilanz von Einweg-Pfandfl aschen aus Kunststoff zu verbessern, hat Interseroh das „Mobile Zählzentrum“ entwickelt. Während bisher die leeren Verpackungen von den Zentrallagern der Handelsketten oder Getränkegroßhändlern aufwändig zu stationä-ren Zählzentren transportiert werden, erledigt der Interseroh-LKW das Zählen, Zerstören und Verdichten der Kunststoffbehälter dort, wo sie ankommen. Das zerkleinerte Material lässt sich direkt zum Verwerter transportieren, etliche Fahrten von Handel zu den Zähl-zentren werden überfl üssig. Das entlastet die Umwelt und die Bilanz

der Unternehmen. Derzeit wird das Mobile Zählzentrum den ersten Kunden für Testwochen angeboten.

Weitere Fortschritte erzielte die ALBA Group in ihrem China-Geschäft. Im Spätsommer 2016 wird der erste Spatenstich für die Green Fuel-Anlage in Jieyang erfolgen. Dort werden nach einem von der ALBA Group entwickelten Verfahren aus Restmüll Schadstoffe separiert und Wertstoffe zurückgewonnen. Der Rest wird zu Pellets verarbeitet, die als Ersatzbrennstoff beispielsweise in Kraftwerken eingesetzt werden.

Beim Bau der modernsten Recycling-Anlage für Elektro- und Elektronikschrott Südostasiens in Hongkong laufen die Arbeiten nach Plan. Im Januar erfolgte hier der erste Spatenstich, die Anlage soll Mitte 2017 fertiggestellt sein. Teil dieses Auftrages ist auch der Aufbau eines Sammelsystems für ausrangierte Elektro-Großgeräte für die 7-Millionen-Metropole.

Preisverfall stellte beide Segmente der ALBA SE vor Herausforderungen

Überkapazitäten in der globalen Stahlproduktion, weiter rückläu-fi ge Eisenerzpreise und Überkapazitäten im deutschen Schrottrecy-cling – diesen Belastungen konnte die ALBA SE durch eine erfolg-reiche Umstrukturierung trotzen, so dass das EBITDA im Segment Stahl- und Metallrecycling in den ersten drei Quartalen kontinuierlich auf 16,3 Mio. Euro anstieg. Der massive Einbruch der Schrottprei-se im vierten Quartal ließ sich dann nicht mehr ausgleichen – das Quartals-EBITDA lag bei -8,4 Mio. Euro. Innerhalb von 12 Monaten sanken die Schrottpreise um rund 30 Prozent. Mit der Umsetzung aller geplanten Anpassungsmaßnahmen wird es der ALBA SE gelin-gen, diesen Preisverfall auszugleichen.

„Im Segment Dienstleistung prägte ein intensiver Wettbewerb mit Preisnachlässen und einem starken Rückgang der Vermarktungs-konditionen für einzelne Fraktionen das Berichtsjahr“, bilanzierte Axel Schweitzer. So ging beim Kunststoffrecycling der durchschnitt-liche Preis für transparentes PET 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 44,2 Prozent zurück, der Durchschnittspreis für buntes PET sogar um 85,3 Prozent. Allerdings sorgten der Systemstart in Österreich und die seit Beginn des Geschäftsjahres gültige siebte Novelle der Verpackungsverordnung für steigende Umsätze im Verkaufsverpa-ckungsrecycling. Rechtzeitig zum 25-jährigen Jubiläum der Verpa-ckungsverordnung und von Interseroh steht das System damit nun-mehr auf stabilen Füßen.

Den Erfolg der in der ALBA SE vorgenommenen Umstrukturierung zeigt das um die außerplanmäßigen Abschreibungen bereinigte EBT. Es beträgt 24,0 Millionen Euro und liegt damit um 20,1 Millionen Euro über dem bereinigten Vorjahreswert von 3,9 Millionen Euro. Da-mit übertrifft das bereinigte EBT die zu Jahresbeginn aufgestellten Erwartungen.

„Das vergangene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass wir mit dem Umbau der ALBA SE wie der gesamten ALBA Group richtig liegen. Wir verlängern die Wertschöpfungsketten und verbessern damit die Qualitäten unserer aufbereiteten Materialien“, so Schweitzer weiter. „Diese erfolgreiche Strategie wird auch 2016 fortgeführt.“

Biogas – besser als sein Ruf

Für die Energiewende spielt Biogas eine wichtige Rolle. Doch die Skep-sis gegenüber dieser Art der Energiegewinnung ist groß. Ob man die Anlagen nun für gefährlich hält oder von „Vermaisung“ die Rede ist – die Vorurteile lassen sich einfach entkräften, wenn man die Menschen in die Planung einbezieht. In enger Abstimmung mit der Gemeinde,

dem Bürgermeister und der Bevölkerung ging jetzt auf dem ehema-ligen Kraftwerksgelände Thierbach eine neue Biogasanlage ans Netz.

Wo früher vier Kühltürme eines Kohlekraftwerks die Umgebung prägten, leuchten heute in Thierbach, südlich von Leipzig, die vier

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weißen Kuppeln der Gärbehälter einer Biogasanlage. Sie sind acht Meter hoch, der größte misst 33 Meter Durchmesser und inzwi-schen produziert die Anlage Gas. Auf den Flächen daneben wurde bereits ein dreiteiliges Fahrsilo errichtet. Hier können 60.000 Ton-nen Vergärungsstoffe, also der komplette Jahresbedarf der Anlage, bevorratet werden. Das ist notwendig, da sich die Lieferungen auf die Erntezeiten konzentrieren. Im Umkreis von bis zu zwanzig Kilo-metern werden dafür Rüben, Mais und Grünpfl anzen angebaut. Für die Landwirte der Region Thierbach ist die Biogasanlage, als neuer Abnehmer ihrer Produkte, in jedem Fall ein Gewinn.

„Natürlich hat man uns auch hier auf die ‚Vermaisung‘ angespro-chen“, erklärt Harald Felker, Geschäftsführer der UDI-Bioenergie, der die Planung und Realisierung betreute. Die Biogasanlage Thier-bach gehört zum Portfolio der UDI-Gruppe in Nürnberg. „Tatsäch-lich ist es aber so, dass Energiemais in Deutschland nur auf sechs Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfl äche angebaut wird. Somit ist der tatsächliche Zuwachs an Maisfl ächen eher gering. Auch das Argument, dass man mit dem Anbau der Energiepfl anzen in Kon-kurrenz zur Nahrungsmittelproduktion gehe und deshalb die Nah-rungsmittelpreise hochtreibe, konnten wir entkräften.“ Die Verteue-rung von Lebensmitteln und Agrarrohstoffen sei von vielen Faktoren abhängig. Man denke dabei beispielsweise an das Klima, Instabilität und Kriege, aber auch an Spekulationen an den Warenterminbörsen.

„Glücklicherweise konnten wir den Anwohnern auch die Ängs-te, dass Biogasanlagen explodieren und erhebliche Schäden für Mensch und Natur verursachen, nehmen“, so Felker weiter. „Un-fälle auf Biogasanlagen sind selten. Die Ursachen liegen meist bei unsachgemäßen Reinigungs- oder Wartungsarbeiten. Um dies zu vermeiden, arbeitet ausschließlich intensiv geschultes Fachpersonal auf unseren Anlagen.“

Interessant ist aber auch, was nach der Biogasproduktion übrig bleibt: Der sogenannte Gärrest. „Wegen seines hohen Gehalts an Nährstoffen, kann der Gärrest ideal als organischer Dünger auf den Acker ausgebracht werden. Je nach Kultur, wie beispielsweise Som-merweizen, ersetzt er den Mineraldünger. Das ist ein Plus für die Na-

tur.“ Der häufi g verwendete, mineralische Phosphatdünger enthalte Uran, das sich durch den Regen im Boden absetzt. Schon seit 1985 besteht Klarheit über den ursächlichen Zusammenhang zwischen Phosphatdüngung und Urangehalt in Oberfl ächengewässern. „Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, dass die Bauern mehr zu orga-nischen Düngemitteln greifen. Die Gärreste der Biogasanlagen sind eine günstige Alternative.“, schließt Felker. Biogasanlagen sind tat-sächlich besser als ihr Ruf. Sie produzieren nicht nur saubere Ener-gie in Form von Gas oder Strom und Wärme, sie produzieren auch einen „gesunden“ Dünger.

Seit Ende Februar dieses Jahres ist die Biogasanlage Thierbach nun am Netz. Das Rohbiogas wird mittels eines speziellen Verfahrens gereinigt, direkt ins Erdgasnetz eingespeist und kann dann überall dort entnommen werden, wo es sinnvolle Verwendung fi ndet. Eine Leitung läuft direkt neben dem Grundstück entlang. „Unser deut-sches Erdgasnetz mit circa 245.000 km Leitungslänge, zahlreichen Gasspeichern und einer Kapazität von 200 Terrawattstunden, ist der größte Energiespeicher Deutschlands“, führt Felker aus. „Deshalb brauchen wir für unser Biogas keine neuen Trassen. Wir speisen ins Gasnetz ein und die Stadtwerke beispielsweise können irgendwo in Deutschland auf das Gas zugreifen und ihre Blockheizkraftwerke für Gewerbegebiete und Großverbraucher betreiben. Natürlich kann das Gas auch direkt an private Verbraucher gehen.“

Die Biogasanlage Thierbach kann bis zu 700 Normkubikmeter Biomethan pro Stunde liefern. Das heißt: Die Anlage ersetzt 700 m³ Erdgas stündlich und erzeugt so rechnerisch deutlich über 50 Millio-nen KWh Energie im Jahr. Damit könnten dann 3.200 Haushalte mit sauberem Strom und Wärme versorgt werden.

Die Anlage in Thierbach ist eines von 48 Biogasprojekten, das die UDI-Gruppe bereits realisieren konnte. Der Finanzdienstleister und Projektierer gehört mit über 15.900 Kunden zu den Pionieren im Bereich „grünes Geld“. UDI ermöglichte mit seinen Geldanlagen den Bau von 380 Windkraftanlagen, 48 Biogasanlagen und 73 So-larprojekten.

Mehr Infos zu UDI fi nden Sie unter www.udi.de

Spezialschutzglas für den DenkmalschutzWeltneuheiten aus dem Bauwesen auf BMWi-Mittelstandstag in Berlin

Mit rund einem Dutzend Neuheiten allein aus dem Bauwesen wird der diesjährige Innovationstag Mittelstand in Berlin erneut zum Treffpunkt für Industrieforscher sowie künftige Anwender und Nutzer mit Fördermitteln entwickelter Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.

Auf dem Technik-Open Air am 2. Juni hat auch ein Schatten spen-dendes Sicherheitsfenster speziell für denkmalgeschützte Gebäude Weltpremiere. Die inzwischen zum Patent angemeldete Neuheit aus dem brandenburgischen Wiesenburg sorgt dafür, dass gleißende Sonne im Inneren von Kirchen, Schlössern und Museen die histori-schen Anstriche, Tapeten, Fußböden oder Möbel nicht beschädigt. Entwickelt von der Tischlerei Spatzier, gehören die UV-Fenster zu den mehr als 200 Zeugnissen mittelständischen Erfi ndergeistes, die auf dem Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zu sehen sind. Das abgestimm-te Programmportfolio, mit dem das Ministerium innovationswillige mittelständische Unternehmen unterstützt, wird derzeit im Rahmen einer bundesweiten Roadshow „Von der Idee zum Markterfolg – In-

novationsprogramme für den Mittelstand“ vorgestellt, die mit dem Innovationstag ihren Abschluss fi ndet.

Mehr als vier Mrd. Euro für über 30.000 ZIM-Projekte

Die meisten Exponate, wie im Fall des Schutzglasverbundes aus dem familiengeführten Handwerkunternehmen (www.tischlerei-spatzier.de), wurden über das Zentrale Innovationsprogramm Mittel-stand (ZIM) gefördert. Allein für Forschungs- und Entwicklungspro-jekte im Bauwesen bewilligte das Ministerium aus diesem Fördertopf von Anfang 2015 bis Ende März 2016 rund 45 Mio. Euro. Mit einem aktuellen Jahresbudget von über 540 Mio. Euro verhilft das ZIM jähr-lich mehreren Tausend Ideen aus dem Mittelstand zum Durchbruch. Die Unternehmen loben dabei besonders die Branchen- und Tech-nologieoffenheit sowie die vergleichsweise geringen bürokratischen Hürden. Auch die Möglichkeit, dank verschiedener Programmsäu-len bedarfsabhängig zwischen einzelbetrieblichen oder kooperati-ven Vorhaben mit Partnerunternehmen und der Wissenschaft sowie der Unterstützung von Firmennetzwerken wählen zu können, wird

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geschätzt. Transnationale Kooperationsvorhaben werden im ZIM besonders unterstützt. Seit Programmstart Mitte 2008 wurden für über 30.000 Vorhaben mehr als vier Milliarden Euro bewilligt.

Demnächst in UNESCO-Weltkulturerbe-Bauten

Das gegen UV-Strahlen schützende Fenster kann den ultravio-letten Anteil des Sonnenlichts dauerhaft zuverlässig und in einem größeren Wellenbereich als bisher möglich absorbieren. Gegen-über herkömmlicher Bauweise mit Klebefolien werden jetzt bei der Fertigung ein Basis- und ein Schutzglas mit einem lichthärtenden Acrylat verklebt, in das der UV-Absorber eingebettet ist. Mit einer Kleberschicht von weniger als einem Millimeter können Gläser un-terschiedlicher Dicke und Oberfl ächenbeschaffenheit sicher und spannungsarm verbunden werden. Das Produkt ist dadurch dünner als bisherige Scheiben aus industrieller Fertigung und passt so be-sonders gut in historische Fensterrahmen.

Glastafeln können nach Kundenwunsch in unterschiedlichen For-men und Größen angefertigt, aber auch im Nachhinein den histori-schen Vorbildern gemäß angepasst und bearbeitet werden. „Ohne die ZIM-Förderung wäre für uns als mittelständisches Unternehmen mit drei Meistern und zehn Gesellen die Entwicklung der Schutzglä-ser nicht möglich gewesen“, sagt Projektverantwortlicher Jörg Spat-zier. Stolz ist der Meister, dass seine Firma bereits Aufträge für Neu-verglasungen in den Schlössern Wörlitz, Oranienbaum und Königs Wusterhausen erhalten hat – alle drei gehören zum UNESCO-Welt-kulturerbe. Hilfe bei der Entwicklung der Verbundgläser erhielten die Wiesenburger Handwerker unter anderen von Wissenschaftlern der Uni Potsdam sowie von Klebstoffexperten aus Bitterfeld und Cos-wig. In der Tischlerei wurde inzwischen eine neue Mitarbeiterin für Produktion, Zuschnitt und Versand eingestellt.

Explosionsschutz am Bau

Das ebenfalls ZIM-geförderte Projekt HYDRA - Energieabsorp-tion mit Hybridverbunden aus drapierfähigem Material und Alumi-niumschaum – ist auf den Innovationstag nach mehr als zweiein-halbjähriger Entwicklungszeit als Prototyp zu sehen. Die Innovation aus Sachsen soll Bauwerken vor Explosionen schützen. Dazu wurde ein Verbundwerkstoff aus Stahl, textilen Metalldrahtstrukturen und Aluminiumschaum entwickelt, der die zerstörerische Kraft einer Druckwelle reduziert. Die Sandwich-Platten können je nach Erfor-dernis fest oder auch nur temporär mit dem zu schützenden Ge-bäude verbunden werden. Entwickelt wurde diese Weltneuheit ge-meinsam von Fachleuten des Sächsischen Textilforschungsinstituts e. V. (STFI), des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU), der Drahtweberei Pausa und dem Leichtbau-Planungsbüro SMK Ingenieure GmbH & Co. KG.

Den rund 300 ausstellenden Unternehmen und Forschungsein-richtungen bietet die Innovationsschau, zu der sich Bundeswirt-schaftsminister Sigmar Gabriel mit einer Rede angekündigt hat, eine ideale Plattform für den Dialog von Wissenschaft und Industrie so-wie mit Vertretern von Politik und Gesellschaft.

So wie hier im Schloss Oranienbaum fügen sich aufwendig restaurierte eichene Fenster in das Bauwerks-ensemble ein. Die Innovation der Wiesenburger Tischlerei

ermöglicht es, die UV-Schutzgläser bei höchster Funktionalität dem historischen Vorbild anzupassen

(Quelle: Tischlerei Spatzier)

FBS-Gemeinschaftsstand auf der IFAT 2016FBS-Betonbauteile bieten Formenvielfalt nach Maß

„Mit FBS-Betonbauteilen sind Sie mit Sicherheit gut in Form“ heißt das übergeordnete Motto der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS) und ihrer Mitgliedsfi rmen auf der in-ternationalen Fachmesse IFAT 2016. Der Gemeinschaftsstand in Halle B5 329/428 bietet zum vierten Mal in Folge den beteiligten Mitgliedsunternehmen und Fördermitgliedern die Möglichkeit, der Fachöffentlichkeit ihr Unternehmen und ihre Produkte zu präsen-tieren. Auf einer rund 400 m2 großen Ausstellungsfl äche erhalten

Besucher aktuelle Informationen rund um Nachhaltigkeit, Betone, moderne Anwendungs- und Fertigungstechnologien sowie Beton-bauteile für die Kanalisation, die den veränderten Klimabedingun-gen und Umweltansprüchen genügen. Mit dabei: BERDING BE-TON GmbH, Betonwerk Müller GmbH & Co.KG, Finger Baustoffe GmbH, Josef Schnurrer GmbH & Co.KG, Hawkeye Pedershaab, Hans Rinninger & Sohn GmbH & Co.KG und die Prinzing-Pfeiffer GmbH.

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Geballte FBS-Qualität unter einem Dach

Seit fast 30 Jahren setzen sich die FBS und ihre Mitglieder für einen hohen Qualitätsstandard von Betonrohren und -schächten ein. Das FBS-Qualitätszeichen steht für ein Höchstmaß an Ferti-gungs- und Produktqualität bei der Herstellung von Betonbauteilen für Abwasserleitungen und -kanäle. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei den Aspekten der Nachhaltigkeit. Hierzu zählt unter ande-rem die Verwendung von ökologisch günstigen Werkstoffen. Bei der Kanalinstandhaltung ist es in vielen Fällen nachhaltiger, einen Kanal zu erneuern, anstatt ihn zu sanieren. Eingeladen sind Vertreter aus Kommunen und Tiefbauämtern, Ingenieurbüros und bauausführen-den Unternehmen sowie Verbänden um sich über all diese Themen zu informieren. Auch die FBS-Akademie ist wieder Thema in Mün-chen. Studierende werden zu einer Reihe von Fachvorträgen aus dem Vortragspaket „Planung, Bau und Betrieb von Abwasserleitun-gen und –kanälen“ an den Stand eingeladen.

AGR unterstützt Anpfl anzung neuer Bäume im EmscherbruchDie AGR Gruppe unterstützt 2016 erneut die Anpfl anzung heimi-scher Baumarten im Forstgebiet Emscherbruch in Gelsenkirchen. Matthias Klar, Förster im örtlichen Forststützpunkt des Regionalver-bands Ruhr (RVR), pfl anzt hier mit seinem Team in den nächsten Monaten 2.000 langlebige und standortgerechte Bäume. Die Stielei-chen, Hainbuchen, Rotbuchen und Schwarzerlen sind beim Setzen bereits drei bis vier Jahre alt und haben eine Größe zwischen 120 und 150 Zentimetern.

Seit 2012 hat die AGR Gruppe die Anpfl anzung von etwa 10.000 standortgerechten Bäumen gesponsert. Die neuen Gehölze wach-sen auf RVR-Flächen in der Umgebung der AGR-Standorte im Hertener Süden und in Gelsenkirchen-Resse. Bäume haben eine wichtige Funktion bei der Speicherung des klimaschädlichen Koh-lendioxids (CO2).

Neben der Produktion von Energie aus Abfall und der Erfassung und Verstromung von Deponiegas setzt die 1982 gegründete AGR damit auch außerhalb ihres klassischen Arbeitsbereichs Recycling

und Abfallentsorgung auf Klimaschutz. Schon durch seine Arbeit spart das Unternehmen rechnerisch jedes Jahr rund 260.000 Ton-nen CO2-Aquivalente ein. Das entspricht der Speicherkapazität ei-nes Mischwaldes auf gut 30.000 Fußballfeldern.

„Als Unternehmen aus der Region und für die Region sind wir uns unserer Verantwortung an unseren Standorten bewusst. Darum wollen wir hier auch den Klimaschutz weiter stärken“, betont AGR-Geschäftsführer Joachim Ronge.

Die Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR) ist mit rund 880 Mitarbeitern eine mittelständisch strukturierte Gruppe im Eigentum des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Sie arbeitet in den fünf Geschäftsfeldern Kreislaufwirtschaft und Logistik, Thermische Behandlung, Deponiemanagement, Umweltdienstleistungen sowie Sekundärerzeugnisse. Die AGR leistet hiermit einen wichtigen Bei-trag zur Entsorgungssicherheit in der Region und gewinnt aus den abfallwirtschaftlichen Aktivitäten Strom, Dampf und Fernwärme so-wie Sekundärrohstoffe.

Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft

TÜV SÜD zweimal auf der IFAT 2016 in München vertreten

Auf der IFAT 2016 ist TÜV SÜD zweimal vertreten: mit TÜV SÜD Industrie Service aus Mannheim am Stand der DWA Deutschen Ver-einigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (Stand EWE.1), und mit TÜV SÜD Water Services aus Singapur am Stand der DME Deutsche Meerwasserentsalzung (Stand EWE.3). Die IFAT fi ndet vom 30. Mai bis 3. Juni 2016 in München statt.

„Am DWA-Stand präsentieren wir unser breites Leistungsspek-trum zur Umwelt- und Wasseranalytik für Wasserversorger, Kom-munen, Gebäudebetreiber und die Industrie“, sagt André Croissant, Projektleiter Abwassertechnik bei der TÜV SÜD Industrie Service GmbH in Mannheim. „Eines unserer zentralen Themen sind die viel-

fältigen und komplexen normativen Anforderungen an die Qualität von Roh- und Trinkwasser.“ Grundlegend dafür ist die EU-Richtlinie 98/83/EG, die hierzulande durch die Trinkwasserverordnung (Trink-wV 2001) umgesetzt wird.

Im Fokus: Meerwasser mit Membranverfahren entsalzen

„Wir rechnen in den kommenden Jahren weltweit mit mehr In-vestitionen in die Konstruktion und Modernisierung der Wasserinf-rastruktur“, sagt Gerald R. Kresta, Leiter Business Development von TÜV SÜD Water Services in Singapur. „Mit unseren Dienstleistungen helfen wir unseren Kunden nicht nur bei der effi zienteren Nutzung

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Neue Filterlösung für Wasserstrahl-schneidanlagenWTA Eco von Woma fi ltert auch feinste Schwebstoffreste

Woma bietet mit der neuen Einleiteranlage WTA Eco Betreibern von Wasserstrahlschneidanlagen jetzt erstmals die Möglichkeit, das an-fallende Abwasser dank eines Flockungsmittels umweltgerecht und vorschriftsmäßig in die Kanalisation zu leiten. Die WTA Eco kann je-derzeit problemlos in bestehende Filteranlagen eingebaut werden.

Beim Wasserstrahlschneiden von Metall, Stein oder Kunststoff fallen in dem Abwasser Fest- und Schwebstoffe sowie für den Schneidvorgang zugesetztes Öl an. Die Feststoffe lassen sich mit einer Absauganlage oder anderen Techniken einfach entfernen. Das in einer Emulsion mit dem Wasser gelöste Öl und die Schwebstoffe konnten bislang nicht herausgefi ltert werden. Das Abwasser ent-sprach daher in vielen Fällen nicht den Grenzwerten des Wasser-haushaltsgesetzes. Mithilfe der WTA Eco von Woma lassen sich jetzt auch feine Schmutz- und Schwebstoffanteile vor dem Einleiten in die Kanalisation entfernen.

Die Anlage wird nach der Absaugvorrichtung und dem Absetz-becken installiert, die nur die Feststoffe aus dem Wasser fi ltern. Die WTA Eco setzt ein Flockungsmittel zu, das Schwebstoffreste und auch kleinste Öltröpfchen bindet. So bleiben diese restlos in dem nachgeschalteten Sandfi lter der Anlage hängen.

Mithilfe der WTA Eco von Woma lassen sich auch feinste Öltröpfchen und Schwebstoffe

vor dem Einleiten in die Kanalisation herausfi ltern.

von Wasser, sondern auch dabei, mehr Wasser wirtschaftlich zur Verfügung zu stellen.“ Die Weiterverwendung und die Wiederaufbe-reitung von Wasser sind insbesondere ein Thema für die Industrie. Die Entsalzung von Meerwasser betrifft vor allem den öffentlichen und privaten Sektor – und teilweise den Eigenbedarf von Industrie-anlagen.

„Bei der Entsalzung von Meerwasser mit Membranverfahren verfolgen wir einen doppelten Ansatz“, erklärt Kresta. Zum einen unterstützen wir unsere Kunden bei der Optimierung bestehender Anlagen, wo wir noch viel Potenzial sehen. Zum anderen bieten wir Qualitätssicherung und -kontrolle für neue oder im großen Umfang erweiterte Anlagen.“ Bei bestehenden Anlagen geht es vor allem um

Energieeffi zienz sowie den geringeren Einsatz von Chemikalien oder um verbesserte Reinigungsverfahren. Hierzu muss ein hohes Maß an Wissen über den Prozess der Umkehrosmose vorhanden sein und in die Bewertung und die Prüfverfahren einfl ießen. Das gilt auch für die Umweltverträglichkeitsprüfung.

Die Leistungen von TÜV SÜD Water Services reichen von der Planung über die Errichtung bis zur Inbetriebnahme. Darun-ter fällt u. a. die Qualifi zierung von Membranen in einer eigenen unabhängigen Prüfeinrichtung. TÜV SÜD ist sowohl Mitglied in der DWA Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Ab-wasser und Abfall e.V. als auch im DME Deutsche Meerwasser-entsalzung e.V.

Wolf Power Systems auf der IFAT in MünchenSie ist die Weltleitmesse für Wasser- , Abwasser- , Abfall- und Roh-stoffwirtschaft. Die IFAT vom 30. Mai bis 3. Juni in München. Über 3.000 Aussteller aus 59 Ländern präsentieren auch in diesem Jahr Strategien und Lösungen, um Ressourcen in intelligenten Kreisläu-fen so einzusetzen, dass sie langfristig erhalten bleiben. Vertreten ist in diesem Jahr auch Wolf Power Systems.

Am Messestand der Mainburger dreht sich auf der IFAT, wie gewohnt, alles um intelligente und zukunftssichere Systeme und Lösungen für den effi zienten Reccourceneinsatz. Die Wolf GmbH

präsentiert an Halle/Stand B3.211 auf 100 Quadratmetern aktuelle Geräte und Systeme. Im Mittelpunkt stehen Blockheizkraftwerke der Wolf- Tochter Kuntschar + Schlüter. Im Segment Heizung stellt Wolf den Gas- Brennwertkessel MGK 2- 390 vor, im Bereich Klima und Lüftung das erfolgreiche Comfort- Flach- Lüftungsgerät CFL sowie das neue Kompaktlüftungsgerät CKL- Pool. Die Schwimmbadgeräte sind speziell für die Be- und Entlüftung sowie die Entfeuchtung von kleinen geschlossenen Schwimmhallen konzipiert. Zu allen Berei-chen und Themen stehen kompetente Wolf- Mitarbeiter am Messe-stand in München als Ansprechpartner zur Verfügung.

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Arbeit macht Dreck – besonders, wenn es draußen bei Wind und Wetter zur Sache geht. Deshalb müssen Fahrzeuge, Geräte, Gebäu-de und Flächen regelmäßig gereinigt werden. Eine Aufgabe, die mit den neuen Hochdruckreinigern STIHL RE 232, RE 272 PLUS und RE 282 PLUS nun noch sauberer, schneller und bequemer erledigt werden kann. Die drei neuen Geräte zeigen, was in der Praxis zählt: leistungsfähige Pumpen, clevere Ausstattungsmerkmale und eine komfortable Handhabung. Zudem sorgen die durchdachten Details für ein optimales Reinigungsergebnis.

Für den professionellen Anspruch von Landwirten, Forstbetrie-ben, Bauunternehmen, Kommunalbetrieben und Serviceunterneh-men hat STIHL eine neue Serie von leistungsfähigen und praktischen Kaltwasser-Hochdruckreinigern entwickelt: das neue Profi -Ein-stiegsgerät STIHL RE 232 und seine beiden größeren Brüder, der RE 272 PLUS und der RE 282 PLUS. Bereits das Einstiegsgerät RE 232 bringt satte 145 bar auf den Schlauch – und entfernt so selbst hartnäckige Verschmutzungen im Nu. Der Arbeitsdruck kann beim RE 272 PLUS über die Druck- und Mengenregulierung am Gerät zwischen 45 und 150 bar stufenlos eingestellt werden – am Stark-stromgerät STIHL RE 282 PLUS sind es zwischen 60 und 160 bar.

Im Alltag beweisen die STIHL Hochdruckreiniger ihre durchdach-te Ergonomie. Durch die großen, geländegängigen Räder mit einem Durchmesser von 250 Millimeter lassen sich die Geräte auch auf unwegsamem Gebiet sicher manövrieren. Besonders schnell und einfach: Das Stromkabel ist ordentlich verstaut und fi xiert, so dass es vor dem Start nicht erst aufwändig entwirrt werden muss oder bei der Arbeit im Weg ist. Dank des drehbaren Netzkabel-Hakens lässt es sich bei der Inbetriebnahme mit einem einzigen Handgriff ent-nehmen. Auch die Spritzpistole ist mit einer praktischen Halterung immer am rechten Platz. Bleibt nur noch der Hochdruckschlauch. Hier haben der RE 272 PLUS und der RE 282 PLUS den Dreh – mit einer Schlauchtrommel und automatischer Schlauchführung – raus. Durch den 15 Meter langen Hochdruckschlauchs sind auch weit-läufi gere Reinigungsarbeiten ohne Nachführen des Geräts möglich.

Bei starken Verschmutzungen oder empfi ndlichen Oberfl ächen kann es sinnvoll sein, die Düse während eines Reinigungsvorgangs zu wechseln. Das ist aufgrund der ergonomischen Profi -Spritzen-einrichtung mit Schnellkupplung im Handumdrehen erledigt. Beim RE 272 PLUS und RE 282 PLUS gehört ein zweites Strahlrohr mit vormontierter Rotordüse zum Lieferumfang. Und für den Fall, dass Druck und Wasser alleine nicht ausreichen, können alle drei Gerä-te externe Reinigungsmittel ansaugen. Praktisch dabei: Die beiden leistungsstärkeren Modelle verfügen über einen integrierten 2,5

Technische Daten

Kaltwasser-Hochdruckreiniger

STIHL RE 232

STIHL RE 272 PLUS

STIHL RE 282 PLUS

Arbeitsdruck (bar): 145 45 – 150 60 – 160

Min./max. Wasserdurch- satz (l/h):

590 / 660 560 / 620 700 / 760

Netzspannung (V/Phasen/Hz): 230/1~50 230/1~50 400/3~50

Leistung (kW): 3,3 3,0 3,5

Gewicht (kg): 36,0 42,0 42,0

Schalldruckpegel (dB(A)):* 75,7 72,4 73,4

Schallleistungs-pegel (dB(A)):* 89,9 86,6 87,6

Vibrationswert (m/s²):** <1,5 <1,5 <1,5

Raddurchmesser (mm): 250 250 250

Schlauchlänge (m): 10 15 15

Ausstattung:

Strahlrohr mit Flach-strahldüse, Halte-

rung für Spritzpisto-le,

Kabelfixierung, ergonomische Profi-Spritzeinrichtung mit

Schnellkupplung, zweiter Tragegriff

zum einfachen Ver-laden

Wie STIHL RE 232, zusätzlich zweites Strahlrohr mit vor-

montierter Rotordü-se, integrierter Was-serfilter, Hochdruck-schlauchtrommel mit

automatischer Schlauchführung,

Reinigungsmittelbe-hälter

Wie STIHL RE 272 PLUS

Unverbindliche Preisempfehlung (Euro):***

949,00 1.299,00 1.399,00

Ab sofort im Fachhandel erhältlich

* K-Faktor nach RL 2006/42/EG = 2,5 dB(A); ** K-Faktor nach RL 2006/42/EG = 2 m/s²; *** Preisangaben je-

weils inkl. 19 % MwSt

Die neuen Profi -Hochdruckreiniger von STIHL – für jeden Dreck zu haben

Liter-Behälter für das Reinigungsmittel. Eine weitere Neuerung bei den PLUS-Modellen ist der serienmäßig verbaute Wasserfi lter, der die Pumpe dauerhaft vor Verschmutzungen schützt. Er wurde platz-sparend und stolpersicher in die Gehäusekontur integriert. Für den RE 232 ist er optional erhältlich.

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Nach einer aktuellen Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Gar-ten- Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) bewerten die Be-triebe des Garten- und Landschaftsbaus ihre aktuelle Geschäftslage als positiv. „Das wirtschaftliche Umfeld für den Garten- und Land-schaftsbau ist nach wie vor ausgezeichnet und die Branche blickt optimistisch in die Zukunft“, kommentiert BGL-Präsident August Forster die Ergebnisse der Befragung unter den knapp 3.700 Mit-gliedsbetrieben. „Schon seit Jahren zeigt sich die Geschäftslage durchgängig auf annähernd gleich hohem Niveau. Dies hat zur Fol-ge, dass 98,52 Prozent der Betriebe auch für das laufende Jahr mit einer positiven Konjunktur rechnen“, fügt Forster an.

Die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage zeigen auch, dass die Auftragslage der Betriebe vielversprechend ist. So reichen

BGL-Konjunkturumfrage: Gute Aussichten und viel Optimismus die Aufträge in der Pfl ege durchschnittlich für eine Vollbeschäftigung für die nächsten zwölf Wochen. Im Bereich Neubau sind die Betriebe sogar für 13 Wochen im Durchschnitt ausgelastet.

Fünf-Jahres-Perspektive weiterhin optimistisch

Ein positives Bild zeichnet die aktuelle Konjunkturumfrage der Landschaftsgärtner auch zu den Zukunftsaussichten der Branche für die nächsten fünf Jahre. So geht aus der Umfrage hervor, dass 2,86 Prozent der Betriebe die Aussichten für die Branche mit der Note „Sehr gut“ einschätzen. 50,78 Prozent beurteilen die Perspek-tiven als „Gut“ und 42,19 Prozent als „Befriedigend“. Damit schät-zen über 95 Prozent der befragten Unternehmen die wirtschaftliche Zukunft der Branche für die nächsten Jahre als positiv ein.

Veranstaltungen

Internationale Leitmesse ist ausgebucht:

ORGATEC 2016 mit 20 % mehr Ausstellungsfl ächeMesse vermeldet deutliches Flächenwachstum / ORGATEC 2016 belegt 130.000 qm brutto / Microsoft und Samsung und erstmals dabei

Noch sind es rund fünf Monate, bis die ORGATEC 2016 ihre Tore öffnet. Doch schon jetzt ist die internationale Leitmesse für moderne Arbeitswelten nahezu ausgebucht, die vermietete Fläche wächst um 20 Prozent. Mit Öffnung der Hallen 5.2 und 10.1 steht Ausstellern und Besuchern darum auch deutlich mehr Platz zur Verfügung, wenn die ORGATEC vom 25. bis 29. Oktober 2016 in Köln die aktuellsten Trends und Lösungen für das Offi ce von morgen präsentiert.

Die Tatsache, dass die ORGATEC das Thema Arbeitswel-ten ganzheitlich betrachtet führt dazu, dass sich immer mehr namhafte Firmen entschließen, die Messe zu nutzen, um ihre Produkte und Dienstleistungen einem hochkarätigen Fach-publikum zu präsentieren. Zu den Unternehmen, die in die-sem Jahr erstmals auf der ORGATEC vertreten sind zählen auch Global Player wie Microsoft, Polycom und Samsung. Darüber hinaus konnte die ORGATEC insbesondere die Zahl

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64 Kommunalwirtschaft 05/2016

27. Mülheimer Wassertechnisches Seminar am 15.06.2016

„Adsorption in der Wasseraufbereitung: Renaissance einer bewährten Technologie“

Die Adsorption gehört in der Wasseraufbereitung schon seit mehreren Jahrzehnten zu den Standardverfahren für die Ent-fernung von natürlichen und anthropogenen organischen Wasserinhaltsstoffen. Lange Jahre hat es allerdings nur we-nige technologische Weiterentwicklungen und Optimierungen gegeben, da die verwendeten Materialien und Prozesse in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht weitgehend die An-forderungen der Anwender erfüllt haben.

Seit einigen Jahren jedoch sind im Wesentlichen aufgrund der steigenden Beachtung von organischen Mikroschadstof-fen zunehmende Anstrengungen zu verzeichnen, die Effekti-vität und Effi zienz der Adsorption zu steigern und die Kosten dieser Technologie weiter zu senken. Neue Entwicklungen bei den eingesetzten Materialien, den Größen und Formen der Ad-sorbentien, den Aktivierungs- bzw. Reaktivierungsprozessen sowie den Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Aufberei-tungsprozessen machen dies deutlich.

Ziele des vom IWW Mülheim und TZW Karlsruhe gemein-sam ausgerichteten 27. Mülheimer Wassertechnischen Se-minars sind, neue wissenschaftliche Ansätze und innovative Entwicklungen zur Adsorption, ihre Umsetzung in die Praxis und weiteres Optimierungspotenzial im nationalen und inter-nationalen Kontext aufzuzeigen. Das Seminar ist eine gute Ergänzung zu dem vom 19.04. bis 20.04.2016 in Duisburg stattfi ndenden DVGW-Vertiefungskurs „Einsatz von Aktivkoh-le zur Trinkwasseraufbereitung – Grundlagen, Anforderungen, Betriebserfahrungen“.

Die Inhalte des Seminars zielen auf Vertreter aus Wasserver-sorgung, Abwasserreinigung, Kommunen, Industrie, Gesund-heits- und Wasserwirtschaftsbehörden, Wissenschaft.

Am Vortag (14.06.2016) veranstaltet Prof. Dr.-Ing. Stefan Panglisch, Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik der Uni-versität Duisburg-Essen und das Zentrum für Wasser- und Um-weltforschung (ZWU) einen hochkarätig besetzten Forschungs-workshop mit national und international führenden Forschern.

der Unternehmen aus dem Ausland deutlich steigern. So liegt der Auslandsanteil auf Ausstellerseite jetzt bei rund 73 Prozent Besonders stark vertreten sind Aussteller aus Itali-en, Spanien, Skandinavien und der Türkei. Erwartet werden wieder über 50.000 meinungsbildende Fachbesucher aus aller Welt, die sich über die Neuheiten und Trends aus den Bereichen Einrichtung, Boden, Akustik, Licht, Medien- und Konferenztechnik informieren. Das Fachbesucherspektrum erstreckt sich vom Start-Up-Gründer, über Händler und Ent-scheider aus dem Mittelstand bis hin zu Planern, Architekten, Innenarchitekten sowie Führungskräften aus den Bereichen Einkauf und Personal von Großkonzernen.

Die Veranstaltung beschäftigt sich mit den Anforderungen moderner Arbeitswelten.Als einzige Messe und Kommunika-tionsplattform denkt die ORGATEC Arbeit neu. In ihren The-menbereichen „Contract“, „Mobile“, „Space“ und „Offi ce“ zeigt sie die ganze Welt der Arbeit und gibt maßgebliche Impulse für die Gestaltung inspirierender Arbeitswelten – im Büro, zuhause und unterwegs. Das begleitende Rahmenpro-gramm der ORGATEC 2016 vertieft diese Themen. Hochka-

rätig besetzte Kongresse und Vorträge, Sonderschauen und weitere Branchenhighlights bieten umfassende Informationen und Seite viel Gelegenheit brancheninternen Austausch. So bietet beispielsweise das Trendforum unter der Moderation von Hajo Schumacher wieder eine Fülle an informativen Vor-trägen und spannenden Gesprächsrunden zu Bürogestaltung und Arbeitskultur mit namhaften Referenten und internatio-nalen Teilnehmern. Im Fokus der Veranstaltungsreihe stehen aktuelle Trendentwicklungen der Arbeitsplatzgestaltung der Zukunft. Und auf dem ORGATEC Boulevard wird mit Hilfe vie-ler Partner das Motto „Creativity Works“ an unterschiedlichen Inseln in spektakulär Szene gesetzt.

Auch die Speakers Corner wird in diesem Jahr wieder Teil des ORGATEC EventProgramms sein. Nach einer äußerst er-folgreichen Premiere im Jahr 2014 können ausstellende Un-ternehmen erneut auf der Bühne in Halle 11.2 dem internatio-nalen Fachpublikum präsentieren. Interessenten können sich noch bis Ende Juli für einen der begehrten Präsentationsslots bewerben.

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65Kommunalwirtschaft 05/2016

Abwasser unter Druck8. OWL Abwassertag in Steinhagen

Zum achten Mal lud der Pumpenhersteller Pentair Jung Pumpen interessiertes Fachpublikum zum jährlich stattfi ndenden OWL Ab-wassertag nach Steinhagen ein. Die hochkarätig besetzte Veranstal-tung mit dem diesjährigen Titel „Abwasser unter Druck“ beschäftigte sich mit dem Thema Druckentwässerung und lockte 160 Besucher aus ganz Deutschland nach Ostwestfalen Lippe (OWL). Die Referen-tinnen und Referenten aus Forschung und Praxis betrachteten die Druckentwässerung aus verschiedenen Blickwinkeln und lieferten facettenreiche Einblicke.

Potentiale der Druckentwässerung

Marco Koch, Leiter der Verkaufsförderung bei Gastgeber Jung Pumpen, gab einen kurzen Abriss über die Geschichte der Druck-entwässerung. Das Verfahren hat in Deutschland Tradition. Erstmals wurde es 1968 in größerem Umfang in Hamburg angewendet, in-zwischen sind bundesweit etwa 350.000 bis 400.000 Pumpstati-onen im Einsatz. Seit mehr als 30 Jahren bietet der Steinhagener Pumpenhersteller Schacht-, Pumpen- und Steuerungstechnik an. Nach dieser langen Zeit liegen die Potentiale nun in der Sanierung, denn der „Zahn der Zeit“ hat den Anlagenkomponenten zugesetzt. Für Druckentwässerungsschächte aus Kunststoff trifft das nicht zu. Sie sind korrosionsfest und haben daher kein Alterungsproblem. Ganz anders sieht es bei dem Schachtinnenleben aus. Oft ist dieses korrodiert und muss ersetzt werden. Dieser Ausgangslage tragen Austauschsets Rechnung. Sie bestehen aus Traverse, Kupplung, Kugelhahn und Rückschlagventil. Alle Komponenten sind aus kor-rosionsfesten Materialien (Kunststoff und Edelstahl) und können komplett gegen die alten Schachtinnereien ausgetauscht werden. Da sowohl der Kunststoffschacht als auch die Pumpe erhalten blei-ben, ist die Investition für das Set und den Umbau eher gering. Der Austausch der Traverse mitsamt der Peripherie kann mit geringsten Flurschäden erfolgen, da allenfalls der Druckrohranschluss – sofern er außerhalb des Schachtes erfolgt – kleinere Erdarbeiten erfordert.

Dichtheitsprüfung von Druckleitungen - geht das?

Lassen sich Druckleitungen prüfen und wo liegen die Besonder-heiten? Diese Frage warf Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.- Ing. Sissis Kamaria-nakis vom Institut für Unterirdische Infrastruktur (IKT) auf. Hierzu wird am IKT intensiv geforscht und folgende Erkenntnisse lassen sich zusammenfassen: Es gibt verschiedene Verfahren zur Dicht-heitsprüfung von Druckleitungen aber keine klaren Regelwerke zur Sanierung. Auch sind die Prüfverfahren nicht immer anwendbar, z.B. weil der vorgeschriebene 1,5 fache Systemdruck womöglich die Leitung beschädigt oder die Prüfung schlicht zu zeitaufwendig ist. Da Druckleitungen dem Geländeverlauf angepasst sind, gibt es viele Hoch- und Tiefpunkte oft aber keine Be-und Entlüftungsventile , so dass Lufteinschlüsse die Prüfergebnisse verfälschen. Inspektions-öffnungen sind selten und so beschränken sich die Inspektionen im Regelfall auf die Pumpstationen. Häufi g handelt es sich um kilome-terlange Leitungen, deren genauer Verlauf nicht immer bekannt ist. Auch sind vorhandene Inspektionstechniken aus dem Freispiegel-bereich in der Regel nicht übertragbar, da diese häufi g erst ab DN 200 und damit nicht in den in den dünnen Druckleitungen einsetzbar sind. An verkürzten und optimierten Prüfverfahren wird derzeit ge-arbeitet.

Auf die Pfl ege kommt es an

Das Einzugsgebiet des Brandenburgischen Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverbandes (HWAZ) ist eine ländlich geprägte und vom Bevölkerungsrückgang stark betroffene Region. Mit der Einwohnerzahl sank auch die jährliche Wasserabgabe, während

Schacht vorher

Schacht nachher

die Kosten für die Infrastruktur gleich blieben. Dennoch mussten Spitzenlasten bedient werden, was laut Verbandsvorsteher Mario Kestin zwangsläufi g Preissteigerungen nach sich zog und ein Um-denken erforderte. Unter Berücksichtigung der Investitions- und Folgekosten rechnete sich die Druckentwässerung für den HWAZ und so wurden von 1997 bis 2001 über 158.000 m Druckleitungen verlegt, 181 Haupt- und Zwischenpumpstationen sowie 765 Haus-pumpstationen errichtet. Aus deren Instandhaltung und Pfl ege lie-gen folgende Erfahrungen vor: Nicht die Länge von Druckleitungen ist entscheidend für das Auftreten von Verstopfungen, sondern z.B. zusätzliche Sonderbauwerke (Düker) oder auch nicht genutzte Hausanschlussdruckleitungen. Als Konsequenz daraus werden in-aktive Hausanschlüsse nachträglich abgesperrt bzw. vor Wiederin-betriebnahme entsperrt und entlüftet sowie verstopfungsgefährdete Sonderbauwerke regelmäßig gespült. Kompressorstationen spülen automatisch die Druckleitungen und verhindern so Ablagerungen sowie Geruchsbelästigungen am Druckleitungsende. Die Haupt- und Zwischenpumpwerke unterliegen einer 14- tägigen optischen Kontrolle vor Ort und eine jährliche Zustandsanalyse gibt Aufschluss über den Handlungsbedarf.

Abwasserpumpen - alles Öko oder was?

Bevor Prof. Dr.-Ing. Paul Uwe Thamsen vom Institut für Strö-mungsmechanik der der TU Berlin auf europäische Ökodesign-Richtlinie zu sprechen kam, ging es zunächst um Müll im Abwasser und dessen Auswirkungen auf die Abwasserinfrastruktur. Das Team um Professor Thamsen hat eine zunehmende Verstopfungshäufi g-keit von Abwasserpumpen festgestellt und sieht hier einen klaren Zusammenhang zu einem stark wachsenden Anteil an Vliesstof-fen wie Feucht-, Wisch- und Reinigungstüchern im Abwasser. Hier kommt die europäische Ökodesign-Richtlinie ins Spiel. Ihr unterlie-gen alle energiebetriebenen Produkte die europaweit ein Marktvo-

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66 Kommunalwirtschaft 05/2016

lumen von mehr als 200.000 Stück besitzen, von denen erhebliche Umweltauswirkungen ausgehen und die ein hohes Potential bei der Verbesserung der Umweltverträglichkeit aufweisen, - mit anderen Worten auch Abwasserpumpen. Haben diese einen geringen Ener-gieverbrauch, so erfüllen sie die europäischen Anforderungen. Die Funktionalität der Pumpen wird dabei nicht betrachtet. Dies würde in der Konsequenz das Aus für Freistromradpumpen bedeuten, ob-wohl diese, gerade mit Blick auf die Faserstoffe im Abwasser, tech-nisch viel besser geeignet wären. Allein die schlechtere Energieef-fi zienz gegenüber z.B. Kanalradpumpen würde sie disqualifi zieren. Diesen Missstand will Prof. Thamsen nicht hinnehmen und führte mit synthetischem Abwasser (abgeleitet aus Rechengutanalysen von Klärwerken) eine Funktionsprüfung für Abwasserpumpen durch. Diese Prüfung ergab, dass mit steigender Verschmutzung des Ab-wassers der Wirkungsgrad von Kanalradpumpen sinkt, während der von Freistromradpumpen steigt, obwohl diese weniger energieeffi -zient sind. Eine Erkenntnis, die nach Meinung von Professor Tham-sen die Brüsseler Energiekommissare keinesfalls außer Acht lassen sollten.

Satzungsregelungen - welche sind sinnvoll, welche nicht?

Rechtsanwältin Daniela Deifuß-Kruse von BRANDI Rechtsan-wälte in Paderborn führte zu Sinn und Unsinn von Regelungen in Entwässerungssatzungen im Bereich der Druckentwässerung aus. Insbesondere die Satzungsregelungen zur Wartung der privaten Anlagenteile sind oftmals entweder realitätsfremd und unpraktisch oder rechtlich fragwürdig. Soweit beispielsweise gefordert wird, dass der Grundstückseigentümer einen Wartungsvertrag mit einem Fachunternehmer abschließen muss, der eine Wartung der Druck-pumpe entsprechend den Angaben des Herstellers sicherstellt, ist dies rechtlich bedenklich. Zum einen kann der Anlagenbetreiber nur solche Regelungen treffen, die zum Schutz des Betriebs der öffent-lichen Anlage wirken – dies ist aber bei dem Verweis auf Hersteller-regelungen nicht gesichert. Zum anderen ist die Verpfl ichtung zum Abschluss eines Vertrages mit einem Dritten bedenklich. Die starre Regelung lässt z.B. nicht zu, dass bei eigener Fachkunde die War-tung selbst durchgeführt wird. Eine gerichtliche Überprüfung solcher Regelungen unter diesen Gesichtspunkten fehlt zwar noch – bei der Gestaltung oder Überarbeitung von Satzungen sollte jedoch nach geeigneteren und sichereren Formulierungen gesucht werden.

Das DWA Arbeitsblatt A113 ist in Bearbeitung

Prof. Dr. habil. Hartmut Eckstädt stellte das sich in Bearbeitung befi ndliche neue Arbeitsblatt DWA-A 113 vor, welches künftig das bisherige Regelwerk ergänzen wird. Es wurde für die hydraulische

Dimensionierung und den Leistungsnachweis von Abwasserdruck-systemen außerhalb von Gebäuden entwickelt. Im Fokus stehen die abwasserspezifi schen Besonderheiten von Abwasserdruck-systemen sowie die Betrachtung des Gesamtsystems. Im Anhang des Arbeitsblattes fi nden sich zahlreiche Hinweise zu Bemessung, Gestaltung und Betrieb sowie eine Reihe von Rechenbeispielen. Derzeit wird das Gelbdruckverfahren vorbereitet, das heißt, der Normentwurf liegt demnächst zur Prüfung und Stellungnahme vor. Laut DWA wird es künftig eine Gemeinschaftspublikation geben, die die Arbeitsblätter DWA-A 134 (Planung und Bau von Abwasser-pumpanlagen), DWA-A 116 (Druckluftspülung von Abwassertrans-portleitungen) Teile 1-3, DWA-A 113 und die europäische Normung prEN16932 Teile 1-3 zusammenfassen soll.

Effektiv gegen Schwefelwasserstoff

Sulfi de sind für die Korrosion von Pumpen, Leitungen und Schäch-ten sowie für Geruchsemissionen verantwortlich und es gilt, diese intelligent zu reduzieren. Dr.-Ing. Ute Urban von der Energie- und Umweltberatung erklärte, dass mit zunehmender Länge von Abwas-serleitungen der Sulfatgehalt abnimmt und zu Sulfi d reduziert wird. Der Schwefelwasserstoff führt dann zu Geruchs- und Korrosions-problemen. Nach modellhaften Untersuchungen präsentierte Frau Dr. Urban zwei Verfahren, die Sulfi de sehr effektiv reduzieren. Zum einen hat sich die feinblasige Belüftung durch einen mit Löchern versehenen Schlauch, der direkt in die Abwasserleitung eingebracht wird, als wirksam erwiesen. Hier ist die Auswahl des Einsatzortes entscheidend. Zum anderen ist es gelungen, durch ein intelligentes Dosiersystem zur chemischen Abwasserbehandlung den Sulfi dge-halt deutlich zu reduzieren. Das System, welches in Zusammenar-beit mit der ECH Elektrochemie Halle GmbH entwickelt wurde, misst den Gehalt von Schwefelwasserstoff und dosiert bedarfsgenau die Chemikalienmenge, die eine Bildung des Gases verhindert. Dadurch können Kosten gespart und eine unnötige Umweltbelastung durch Überdosierung verhindert werden.

Resümee und Ausblick

So breitgefächert wie das Publikum war auch der Blick auf das Thema, das kam bei allen Teilnehmern gut an. Vertreter von Städten und Kommunen, Zweckverbänden, Kläranlagen, Abwasser – und Umweltbetrieben sowie Planer und Tiefbauer aber auch Vertreter aus der Wissenschaft nutzten die Möglichkeit, einmal über den Tel-lerrand zu blicken. Auch im nächsten Jahr gibt es wieder die Mög-lichkeit dazu. Am 19. Januar 2017 wird der 9. OWL Abwassertag stattfi nden. Themenvorschläge werden gern entgegen genommen. Im August wird das neue Programm veröffentlicht.

links: Die Referenten der Veranstaltung

rechts: Erfahrungsaustausch beim 8. OWL Abwassertag

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67Kommunalwirtschaft 05/2016

InnoTrans 2016: Vorhang auf mit Kanada

Eröffnung mit Yves Desjardins-Siciliano von VIA Rail / Kanadische Ausstellerbeteiligung auf Höchststand

Fulminant und hochkarätig wird die kommende InnoTrans in vier spannende und informative Messetage starten. Den Auf-takt macht am 20. September die Eröffnung im Palais am Funkturm, für die sich auch bedeutender Besuch aus Kana-da angekündigt hat. Yves Desjardins-Siciliano, Präsident und CEO des staatseigenen kanadischen Verkehrsunternehmens VIA Rail Canada Inc., wird im Rahmen der Veranstaltung unter anderem an die gemeinsame Verantwortung des Bahnsektors in Hinblick auf den Klimawandel appellieren.

Die schwierigste Aufgabe für Industrieländer wie Kanada sei ihm zufolge die Überwindung der menschlichen Abhängigkeit vom Auto. Für VIA Rail formuliert der CEO daher klare Ziele: „Private Kraftfahrzeuge sind der Hauptemittent von Treibhaus-gasen. VIA Rail möchte sich dieser Herausforderung stellen und sein Fahrgastaufkommen in den nächsten 30 Jahren ver-dreifachen“, so Desjardins-Siciliano.

Starke kanadische Ausstellerbeteiligung

Auf mehr Schienenverkehr setzen auch die kanadischen Aussteller auf der InnoTrans 2016, deren Anzahl sich in den vergangenen acht Jahren verdreifacht hat. Dabei bringen die Firmen ein breites Produkt- und Serviceangebot auf das Ber-liner Messegelände mit: von integrierten Softwarelösungen (Giro Inc.) über Fußbodenbeläge für den Bahnbereich (Baul-tar Concept Inc.) bis hin zu speziellen Ersatzteilkomponenten (Rail and Traction Canada Inc.).

Ein Bild von der Wirtschaftskraft Québecs können sich Fachbesucher in Halle 11.2 machen. Unter dem Dach des Gemeinschaftsstands präsentieren sich 20 regionale Firmen. Organisiert wird der Stand vom Québecer Wirtschaftsminis-terium in Kooperation mit der Vertretung der Regierung von Québec und dem Spitzencluster für Landverkehr.

„Die InnoTrans 2016 ist ein unverzichtbarer Termin. Deshalb wird sich die Provinz Québec mit ihren Unternehmen hier auf-stellen, um die Innovationsfähigkeit und das Know-how Qué-becs potenziellen Partnern aus Deutschland, Europa und der Welt zu präsentieren“, so Claude Trudelle, Generaldelegierter von Québec in München.

Über die InnoTrans

Die InnoTrans ist die internationale Leitmesse für Verkehrs-technik, die alle zwei Jahre in Berlin stattfi ndet. 133.595 Fach-besucher aus 146 Ländern informierten sich auf der jüngsten Veranstaltung bei 2.761 Ausstellern aus 55 Ländern über die Innovationen der globalen Bahnindustrie. Zu den fünf Messe-segmenten der InnoTrans zählen Railway Technology, Railway Infrastructure sowie Public Transport, Interiors und Tunnel Construction. Veranstalter der InnoTrans ist die Messe Berlin. Die elfte InnoTrans fi ndet vom 20. bis 23. September 2016 auf dem Berliner Messegelände statt. Mehr Informationen stehen online unter bereit.

enercity-Energie-Effi zienzpreis für Norddeutschland 2016 Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber Viessmann Werke/GALAB Laboratories und Stadtwerke Georgsmarienhütte ausgezeichnet

Auch 2016 würdigt enercity das herausragende Engagement rund um den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressour-cen mit dem enercity-Energie-Effi zienzpreis für Norddeutsch-land. Die dotierte Auszeichnung rückt zukunftsweisende Pro-jekte weiter in die Öffentlichkeit und stellt dabei insbesondere den beispielhaften Charakter in den Vordergrund.

Gemeinsam mit den Partnern TÜV Nord AG, Sparkasse Han-nover und NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale Hannover wurde der enercity-Energie-Effi zienzpreis für Nord-deutschland 2016 am 27. April 2016 im Schloss Herrenhau-sen in Hannover verliehen. Die Auszeichnung berücksichtigt die drei Kategorien „Großunternehmen“, „Kleine und mittlere Unternehmen“ und „Wissenschaftliche Leistungen“ und ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Der niedersächsische Ministerprä-sident Stephan Weil war erneut Schirmherr. Die Eröffnung der Veranstaltung erfolgte erstmalig durch Frau Dr. Susanna Zap-reva, Vorsitzende des Vorstands von enercity.

Gewinner der Kategorie „Großunternehmen“

Der enercity-Energie-Effi zienzpreis für Norddeutschland 2016 in der Kategorie „Großunternehmen“ geht an die Viessmann Werke GmbH, Allendorf, und die GALAB Laboratories GmbH, Hamburg.

Dr. Guido Rettig, Vorstandsvorsitzender der TÜV Nord AG, zeichnete die Preisträger für die Realisierung einer innovativen Eis-heizung aus. Bei der Installation im Neubau der GALAB handelt es sich um Europas größten kommerziell betriebenen Eisspeicher für Wärme- und Kältenutzung. Ein mit 1.000.000 Liter Wasser befüll-ter, unterirdisch liegender Wassertank dient als Energiespeicher für Wärme und Kälte. Im Winter entzieht eine elektrische Sole-/Wasser-Wärmepumpe dem Wasser die Energie zum Heizen der Laborluft. Gleichzeitig wird die Entzugsenergie zur Kühlung der La-borfl ächen genutzt oder im Eisspeicher zwischengespeichert. Der Eisspeicher friert so langsam zu, und die frei werdende Kristallisa-tionsenergie wird genutzt. Im Sommer kühlt das Eis die Laborluft über ein Rohrsystem im Fußboden. Der Eisspeicher taut langsam wieder auf. So kann er zeitgleich Wärme und Kälte abgeben. Der Wärme- und Kältebedarf des Gebäudes wurde so um 59 Prozent gegenüber einer konventionellen Heizungs- und Klimatechnik re-duziert, die Kosten für die Kühlung sogar um 99 Prozent.

Gewinner der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“

Der enercity-Energie-Effi zienzpreis für Norddeutschland 2016 in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“ geht an die Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH und ihren Eigen-betrieb Abwasser.

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68 Kommunalwirtschaft 05/2016

Personalien

Eckhard Forst wird neuer Vorstands-vorsitzender der NRW.BANK

Der Verwaltungsrat der NRW.BANK hat auf Empfehlung des Präsidial- und Nominierungsausschusses Eckhard Forst zum 1. November 2016 als Vorstandsvorsitzenden der NRW.BANK bestellt. Er folgt auf Klaus Neuhaus, der die Förderbank Ende Oktober regulär mit dem Erreichen seines 65. Lebensjahres verlässt. Der Beschluss steht noch – wie bei derartigen Beset-zungsverfahren üblich – unter dem Vorbehalt der Zustimmung der nationalen und der Europäischen Bankenaufsicht.

Forst ist bislang Mitglied des Vorstands der Norddeutschen Landesbank Girozentrale (NORD/LB). Der 56-jährige gelernte Banker und Jurist verantwortet dort unter anderem das Fir-menkundengeschäft sowie die gewerbliche Immobilienfi nan-zierung.

NRW-Wirtschaftsminister und Vorsitzender des Verwal-tungsrats, Garrelt Duin: „Mit Eckhard Forst ist es uns gelun-gen, einen versierten Finanzexperten zu verpfl ichten, der die NRW.BANK mit seinen Erfahrungen bereichern und an die er-folgreiche Arbeit des aktuellen Vorstands anknüpfen wird.“ Er freue sich auf die Zusammenarbeit, so Duin weiter.

Klaus Neuhaus gehört seit 2006 dem Vorstand der NRW.BANK an, seit Mai 2014 ist er Vorstandsvorsitzender. Duin würdigte seine Leistungen: „Herr Neuhaus hat die Bank in dem schwierigen regulatorischen Umfeld zukunftssicher aufgestellt und hinterlässt ein gut bestelltes Haus. Ich danke Herrn Neu-haus für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche ihm alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand.“

Lebenslauf Eckhard Forst

Eckhard Forst ist seit Anfang 2007 Mitglied des Vorstands der Norddeutschen Landesbank Girozentrale (NORD/LB) in Hannover. Derzeit verantwortet er dort unter anderem das Fir-menkundengeschäft einschließlich Wohnungswirtschaft und Eckhard Forst

Dr. Tobias Priesing, Bereichsdirektor Fachberatung und Corporate Finance der Sparkasse Hannover, übergab den von der Sparkasse und der NORD/LB gestifteten Preis an die Stadtwerke Georgsmarienhütte und würdigte damit deren zukunftsweisende Behandlung von Klärschlamm. Statt die Abfälle zur Düngung auf landwirtschaftliche Flächen aufzu-bringen, hat das Unternehmen einen Kreislauf entwickelt, der die Entsorgung nicht nur ökologisch vorbildlich löst, sondern auch energieeffi zient nutzt. Auf dem Gelände der Kläranlage stehen heute zusätzlich eine Biogasanlage sowie Anlagen zur Entwässerung und Trocknung des Klärschlamms. Sowohl die Faulgase aus der Gärung als auch das Gas aus der Biogas-anlage, die mit Abfallprodukten aus der Lebensmittelindustrie gefüttert wird, werden in Blockheizkraftwerken verbrannt. Die Energie aus all den Abfallstoffen reicht für den Betrieb der ge-samten Anlage und versorgt zusätzlich bis zu 1.800 Haushalte mit Strom. Auch die Anlage zur Trocknung der Gärreste und der Klärschlämme wird dadurch betrieben. Das Trockengut wird anschließend in der Industrie verbrannt. Mit der Abwärme aus der Stromerzeugung werden der Faulbehälter, der Fer-menter sowie das Betriebs- und das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Georgsmarienhütte beheizt.

Gewinner der Kategorie „Wissenschaftliche Leistungen“

Der enercity-Energie-Effi zienzpreis für Norddeutschland 2016 in der Kategorie „Wissenschaftliche Leistungen“ geht an Professor Dr. Hans Joachim Schellnhuber.

Oberbürgermeister Stefan Schostok übergab den von ener-city gestifteten Preis an Professor Dr. Hans Joachim Schelln-huber und zeichnete ihn damit für sein Lebenswerk aus. Deutschlands wichtigster Klimaforscher genießt internatio-nale Reputation. Seit über dreißig Jahren kämpft der Grün-dungsdirektor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gegen den Klimawandel und dessen dramatische Folgen. Neben seiner Forschungstätigkeit ist Professor Schellnhuber auch als Berater und Redner aktiv und sensibilisiert so Poli-tik, Wirtschaft und Gesellschaft für das Thema Klimawandel. Er sieht sich selber in der Verantwortung, seine Erkenntnisse über die Fachwelt hinaus zu teilen – in allgemeinverständli-cher Sprache, so dass alle die Botschaft verstehen, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sein werden, um noch rechtzeitig zu handeln.

„enercity dialog“ zur „Zukunft der Mobilität in der Energiewende“

An die Preisverleihung des enercity Energie-Effi zienzprei-ses für Norddeutschland 2016 schloss sich der 27. „enerci-ty dialog“ an. Nach einem Einführungsvortrag von Professor Schellnhuber diskutierte das Podium, bestehend aus Kathe-rina Reiche (Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommu-naler Unternehmen, VKU), Dr. Timm Kehler (Geschäftsführer Zukunft ERDGAS GmbH), Dr. Kay Lindemann (Geschäftsführer Verband der Automobilindustrie e.V., VDA) sowie die enercity-Vorstandsvorsitzende Dr. Susanna Zapreva, zur „Zukunft der Mobilität in der Energiewende“.

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69Kommunalwirtschaft 05/2016

Jan Recknagel übernimmt Leitung des Kärcher-Vertriebs DeutschlandMit Wirkung zum 1. März wird Jan Recknagel neuer Geschäfts-führer der Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH.

Mit Wirkung zum 1. März wird Jan Recknagel neuer Ge-schäftsführer der Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH. Bereits seit 2008 ist er im Unternehmen tätig und besitzt als langjähriger Vertriebsleiter umfassende Kenntnis der Branche. Zuvor sam-melte er 17 Jahre Erfahrung im Vertriebsweg Fachhandel bei zwei Unternehmen der Heizungs-Sanitär-Branche – in den letzten beiden Jahren leitend als Geschäftsführer. Bei Kärcher steuerte der Diplom-Kaufmann sowohl den Vertrieb der Kon-sumergeräte wie auch der Produkte für den professionellen Anwendungsbereich.

In seiner neuen Funkti-on folgt Jan Recknagel auf Christian May, der noch bis Ende Juni 2016 Mitglied der Geschäftsführung der Ver-triebsgesellschaft bleibt. Da-nach wird er sich vollständig auf seine Aufgaben als Ge-schäftsführer der Kärcher-Gruppe konzentrieren.

Agrar-Banking. Auch die Bereiche Structured Finance (Ener-gie und Infrastruktur), Relationship Management Institutionelle Kunden sowie gewerbliche Immobilienfi nanzierung fallen in sein Ressort.

Zuvor war er seit dem Jahr 2003 Mitglied der Geschäfts-leitung bei der Deutschen Bank AG in Bielefeld und verant-wortete als Managing Director den Bereich Corporate- und Investment-Banking.

Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deut-schen Bank AG in Düsseldorf und seinem Studium der Recht-wissenschaften hatte Forst ab 1990 mehrere Stationen in der Deutschen Bank AG in Düsseldorf durchlaufen – unter ande-rem in der Rechtsabteilung sowie in der Firmen- und Großkun-denbetreuung. Ende 1999 wechselte er als Managing Director,

zuständig für das Firmenkundengeschäft, zur Deutschen Bank AG in Paris. Der 56-jährige gebürtige Düsseldorfer ist verheira-tet und hat zwei Kinder.

Über die NRW.BANK

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer – das Land NRW – bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. Dazu bündelt sie Förderprogramme des Landes, des Bundes und der Eu-ropäischen Union und kombiniert sie mit eigenen Fremd- und Eigenkapitalprodukten sowie Beratungsangeboten. Sie arbei-tet wettbewerbsneutral und im Hausbankenverfahren mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen.

Büchertisch

Integriertes Regenwassermanagement für den wassersensiblen Umbau von StädtenRezension von Klaus W. König, www.klauswkoenig.com

„Innerstädtische Quartiere sind aufgrund ihrer hohen Be-bauungsdichte sowie ihres hohen Versiegelungsgrades von Starkregenereignissen und daraus resultierenden Überfl utun-gen besonders betroffen. Sie sollten deshalb zukünftig was-sersensibel umgebaut werden. Dies bedarf einer engen Zu-sammenarbeit zwischen der Wasserwirtschaft und der Stadt-, Freiraum- und Verkehrsplanung“, so die Quintessenz von Dr.-Ing. Elke Kruse. Ihre Kurzfassung auf zwei Seiten stellt für die Leser gleich zu Beginn der Lektüre den Zusammenhang her zwischen Klimawandel, Starkregen und Überfl utungen einer-seits sowie Folgekosten andererseits. Leider nutzen nur we-nige Kommunalverwaltungen die anstehende Transformation ihres Entwässerungssystems gleichzeitig als Chance zur Auf-wertung bestehender Quartiere. Im Gegensatz dazu, so meint die Autorin, erstellen New York, Rotterdam und Singapur auf gesamtstädtischer Ebene integrierte Konzepte für ihr Regen-

wassermanagement unter Berücksichtigung des öffentlichen Raumes.

Schlüsselbegriffe (Keywords) und ein englisches Abstract zeigen den hohen wissenschaftlichen Anspruch des Buches. Im Vorwort erfährt man einiges zu den Beweggründen und dem Werdegang der Autorin. Elke Kruse ist selbstständige Landschaftsarchitektin und seit 2009 wissenschaftliche Mit-arbeiterin im Fachbereich Umweltgerechte Stadt- und Infra-strukturplanung von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Dickhaut, Hafen City Universität Hamburg (HCU). Sie erhielt als erste das von Hamburg Wasser verliehene Wilhelm-Lindley-Stipendium und nutzte dies als Vorbereitung für ihre Promotion. Zwi-schenergebnis war 2011 die Publikation „Integriertes Regen-wassermanagement großräumig planen, Potentiale und Ent-wicklungsmöglichkeiten für Hamburg“. Das nun vorliegende

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70 Kommunalwirtschaft 05/2016

Elke Kruse. Integriertes Regenwassermanagement für den wassersensiblen Umbau von Städten. 2015. 246 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen.

Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart. ISBN 978-3-8167-9474-5. 89,– Euro

chen. Das temporäre blaue Netzwerk als Alternative dazu für Städte, deren inneren Quartiere keinen Platz für Versickerungs-fl ächen aufweisen oder die über größere, ehemals industriell genutzte Bereiche verfügen. Und das blau-grüne Netzwerk für die Öffnung bisher verrohrter Gewässerabschnitte.

Sympathisch bei diesem Buch ist neben den hervorragend gemachten Illustrationen das Querformat. Es wirkt im Zusam-menhang mit den Puzzlestücken, die auch das Cover zieren, wie ein Skizzenblock oder wie die Anleitung zu einem Spiel. Das könnte die Anwendung der von Elke Kruse formulierten Empfehlungen in der Planungspraxis erleichtern, indem es Vorbehalte gegen rein wissenschaftlich-theoretische Betrach-tungen abbauen hilft. Der spielerische Stadtumbau kann so-fort beginnen, wenn die aus 13 Arbeitsschritten bestehende Anleitung auf Seite 196 vorab kurz durchgelesen wird.

Fachbuch gilt weit über Hamburg hinaus. Es gibt den Inhalt der im Oktober 2014 an der HCU vorgelegten Promotion wieder.

Die Methodik dieser Analyse und Emp-fehlung wird im 1. Kapitel auf 25 Seiten der Einführung vermittelt. Ausgangssituation, Thesen sowie Fragen und Ziele der Untersu-chung sind dort formuliert, zentrale Begriffe wie Integriertes Regenwassermanagement und Großräumige Gestaltungsstrategie defi -niert – bevor in Kapitel 2 die Referenzbeispie-le New York City, Rotterdam und Singapur vorgestellt werden. Die Autorin fragte jeweils Beteiligte vor Ort: Wer war die treibende Kraft? Wieviel Wagemut steckte in den Pilot-projekten? Wurden Öffentlichkeit und Sicher-heitsaspekte einbezogen? Welche ökono-mischen Aspekte standen im Vordergrund? Fazit: Die Akteure waren nicht allein auf rein technisch orientierte Lösungen fokussiert, sondern sahen gleichzeitig die gestalteri-schen Möglichkeiten, die der Umbau bot und haben diese strategisch für ihre Stadt- und Freiraumentwicklung genutzt.

Schließlich wird in Kapitel 3 von Elke Kruse geprüft, ob und wie derartige Lösungen auf

Verlag: Kommunal-Verlag – Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH – 42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 – ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10

Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal – Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 – ISSN Nr. 0450-7169

Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:Druck + Verlagsgesellschaft Südwest mbH – Ostring 6, 76133 Karlsruhe – Tel. 0721 62 83 0 – [email protected]

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nichtunbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.

Einzelheftpreis: 10,- €, Jahresabonnementpreis 120,- € (inkl. MwSt) zzgl. Versandkosten, Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres

Hamburg übertragbar sind. In Kapitel 4 folgt eine pragmati-sche Anleitung für die Wasserwirtschaft sowie die Stadt- und Freiraumplanung anderer Städte. Die erforderlichen Planungs-instrumente werden aufgelistet, das notwendige Vorgehen in einem Katalog mit 13 Arbeitsschritten praxistauglich struktu-riert. Bemerkenswert hier sind die 12 Illustrationen - markante Varianten eines isometrisch dargestellten Innenstadtquartiers. Man bekommt beim Betrachten Lust, die Straßenzüge weiter-zuziehen und die angedeuteten Ideen fortzuführen. Diese Illus-trationen wirken wie Puzzleteile, wie Elemente eines Stadtmo-dells, mit denen man Zug um Zug den Charakter bestehender Quartiere auswechselt. Sie tragen blaue und grüne Signaturen, passend zu den drei großräumigen Gestaltungsstrategien, die Elke Kruse je nach Standort empfi ehlt: Das grüne Netzwerk für Städte, deren Bodenbedingungen eine Versickerung ermögli-

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71Kommunalwirtschaft 05/2016

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