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A 11570 Wirtschaftskompass Ausgabe 10|2017 Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum Berufliche Schule der Landes- hauptstadt Schwerin – Technik S. 26 Familienbewusste Personalpolitik S. 32 Regionale Exoten aus Westmecklenburg S. 34 FOLGE 18 KEIMZELLEN DER WIRTSCHAFT DIE INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE IN WESTMECKLENBURG Gewerbegebiet Lübesse Seite 10 Gut zu wissen: GRÜNDEN, NACHFOLGEN, FINANZIEREN

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Wirtschaftskompass

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017

Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum

Berufliche Schule der Landes-hauptstadt Schwerin – Technik S. 26

Familienbewusste Personalpolitik S. 32

Regionale Exotenaus Westmecklenburg S. 34

FOLGE

18KEIMZELLEN DER WIRTSCHAFTDIE INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE IN WESTMECKLENBURG

Gewerbegebiet Lübesse Seite 10

Gut zu wissen:GRÜNDEN, NACHFOLGEN, FINANZIEREN

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 1

STANDPUNKT ■STANDPUNKT ■

Das Vorhaben, sich in die Selbstständigkeit zu begeben, kann verschiedenste Gründe haben. Innovative Ideen sollen umgesetzt werden, Kreativität, der Drang zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, Unternehmenslust oder eine selbst gewählte Profession sind dabei genauso zu nennen, wie finanzielle Hand-lungszwänge.

Gegenwärtig geht es der deutschen Wirt-schaft außerordentlich gut. „Die Wirtschaft brummt“, sagt man hinlänglich. Dazu gehören hohe Exportkennziffern, ein sehr gutes Steu-

eraufkommen, eine hohe Beschäftigung, gute Konsumkennziffern und robust aufgestellte Unternehmen, die optimistische Erwartungen äußern. Die Zeit der sogenannten „Notgrün-dungen“ ist lange vorbei. Gründungen wer-den seltener, sind aber eben auch qualitativ anspruchsvoller vorbereitet.

Heute haben Existenzgründer in der Regel konkrete Vorstellungen, gute Konzepte, haben den Markt bereits bewertet, die Risiken kalku-liert und im besten Fall sogar schon jemanden an der Seite, der bereit ist, einen Teil des finan-ziellen Risikos zu tragen. Auch Beratungslei-stungen der IHK gehören zum Portfolio dieser Gründer. Übrigens kostenlos, unabhängig und kompetent! Hier werden Konzepte hinterfragt,

Tipps zur Finanzierung oder Förderung gege-ben oder auch Veranstaltungen angeboten, die zahlreiche Themen zur Existenzgründung, zur Unternehmenssicherung bis hin zur Nachfolge vermitteln.

Dennoch, eine Gründung ist immer mit einem hohen Risiko verbunden. Neben allen Idealen wie Freiheit, Selbstverwirklichung oder Unab-hängigkeit, die ohne Zweifel auch eine Rolle spielen, müssen sich Gründer auf viele Ent-behrungen einstellen. Mehr zu leisten, als der Durchschnitt der Bevölkerung, weniger Freizeit zu haben, mehr Verantwortung zu tragen, sich jeden Tag neu zu behaupten, sind zunächst typische „Nebenwirkungen“. Dessen müssen sich gerade Gründer bewusst sein.

Selbstständig heißt eben vor allem SELBST und STÄNDIG! Gleichzeitig ist es wirklich der Weg zur Selbstbestimmung und Selbstverwirkli-chung. Und ja, mehr Freiräume gibt es auch: um zu entscheiden, zu führen oder zu verant-worten, sich und sein Unternehmen immer wieder in Frage zu stellen, zu modernisieren, zu investieren und irgendwann an die nächste Generation zu übergeben.

Selbstständige tragen zu einem großen Teil unsere Gesellschaft. Sie übernehmen Verant-wortung, sind Arbeitgeber, fördern das kultu-relle, soziale und sportliche Leben, engagieren sich neben einer anstrengenden Rolle in ihren Unternehmen oft auch noch in vielen anderen ehrenamtlichen Bereichen. Selbstständigkeit ist also ein hohes Gut unseres Wirtschaftssy-stems. Ein unverzichtbares, Fundament mit viel individuellem Freiraum und noch mehr Verant-wortung. Deshalb ist die Rolle des Unterneh-mers nicht hoch genug zu schätzen.

Freiräume mit viel Verantwortung

„Selbstständigkeit ist also ein hohes Gut unseres Wirtschaftssystems. Ein unverzichtbares, Funda-ment mit viel individuellem Freiraum und noch mehr Verantwortung."

Siegbert Eisenach

Hauptgeschäftsführer

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■  INHALT

SERVICE: Hauptgeschäftsführung 0385 5103-120Standortpolitik / International 0385 5103-200Existenzgründung & Unternehmensförderung 0385 5103-300 Innovation & Umwelt 0385 5103-300Aus- & Weiterbildung 0385 5103-400Recht, Steuern / Zentrale Dienste 0385 5103-500Medien & Kommunikation 0385 5103-140

IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin, [email protected], www.ihkzuschwerin.de

Das IHK-Magazin „Wirtschaftskompass“ ist als PDF auch unter www.ihkzuschwerin.de online abrufbar. Bitte benachrichtigen Sie uns unter Angabe Ihrer Ident-Nr., wenn Sie zukünftig keine Printausgabe des IHK-Magazins mehr erhalten möchten, per E-Mail: [email protected]

2 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Titelthema 10|2017: Gut zu wissen: Gründen, Nachfolgen, Finanzieren

Seite 14

■  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURGRecruiting Stammtisch der TOP ARBEITGEBER 3 Führungswechsel beim Nahverkehr Schwerin 4 Grundsteinlegung für Logistikzentrum 4

■  STANDORTPOLITIKLändliche GestaltungsRäume 6IHKs vergaben Medienpreis RUFER 9Industrie- und Gewerbegebiete in Westmecklenburg 10

■  TITELTHEMAGut zu wissen: Gründen, Nachfolgen, Finanzieren 14Vier Fragen an Andrea Juhnke 16Vier Fragen an Hjördis Steiner 16Vier Fragen an Robert Lemp 17Vier Fragen an Maria Babik 17Von der Gründung bis zur Expansion… 19Wie zukunftsfähig ist Mecklenburg-Vorpommern? 20Wir wollen im Mittelstand wachsen… 21Unternehmensnachfolgebörse nexxt-change 22Die Nachfolge in Familienunternehmen 23

■  AUS- & WEITERBILDUNG Stabile Ausbildungssituation 24Berufliche Schule der Landeshauptstadt Schwerin – Technik 26IHK würdigt Superleistungen in der Berufsausbildung 28

■  INNOVATION & UMWELTSchweriner forschen an Schweißverfahren 30POP-Abfall-Überwachungs-Verordnung in Kraft 30

■ EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG Familienbewusste Personalpolitik 32Regionale Exoten aus Mecklenburg 34Drei Fragen an Gerhard Martin 34

■    INTERNATIONALUS-Sanktionen gegen Russland 36Runder-Tisch-Gespräch Skandinavien 36Export-Tour-Stopp 2017 in Torgelow 37

■  RECHT & STEUERN IHK-Veranstaltungen 38Insolvenzverfahren 39Die häufigsten Abmahngründe bei Online-Shops 40

Entwicklungspotenziale:Länliche GestaltungsRäume

Ausbildungssituation: Westmecklenburg hält Niveau

Seite 40

Seite 24

Seite 6

Rechtlicher Fehler:Abmahngründe für Online-Shops

• Handel: Lebensraum Innenstadt• Immobilienwirtschaft• Bundestagswahl 2017: Ergebnisse

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 3

Recruiting Stammtisch der TOP ARBEITGEBER

Im Mittelpunkt des zweiten Termins stan-den Social Recruiting und Active Sourcing. Norbert Spangenberg, Leiter Personal und

Compliance beim DVZ, führte in die Veran-staltung ein. Er gab einen Überblick in den Status quo der Recruiting-Aktivitäten seiner Abteilung und skizzierte die Candidate Jour-ney, die ein Bewerber aktuell bei ihnen durch-läuft. Als DVZ-Fachmann für Active Sourcing verdeutlichte Rico Wittmann anschließend die wachsenden Herausforderungen der Per-sonalgewinnung und zeichnete ein Bild seiner täglichen Arbeit in den sozialen Netzwerken. MANDARIN-Speaker Nils Heilmann schloss die Vortragsreihe mit einer kurzen Präsenta-tion über Social Recruiting und einigen Best-Practice-Beispielen ab. Im Anschluss erhielten die Teilnehmer in vier „Mini-Workshops“ tief-ergehende Einblicke ins Thema Social-Media-Strategie und die Möglichkeiten von Facebook, Instagram und XING. „Wir freuen uns enorm, dass sich bereits beim zweiten Termin die Teil-nehmerzahl verdoppelt hat. Die Bandbreite an Unternehmen und Branchen, die bei unserem

Stammtisch vertreten sind, unterstreicht die Bedeutung der Themen Personalsuche und -gewinnung für die regionale Wirtschaft.“ zog Kevin Friedersdorf, Geschäftsführer von MAN-DARIN MEDIEN, als Fazit des Abends.

Hintergrund der Initiative ist, dass zahlreiche Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern branchenübergreifend vor der wachsen-den Herausforderung stehen, leere Stellen mit fähigem Personal zu besetzen. Der neue Stammtisch soll Lösungen aufzeigen und hel-fen, innovative Wege im Recruiting zu gehen.

MANDARIN MEDIEN ist Initiator und Schirm-herr der Veranstaltungsreihe „Recruiting Stammtisch der TOP ARBEITGEBER.“ Die Digi-talagentur mit Sitz in Schwerin und Hamburg wurde 2002 gegründet. Die Agentur bietet einfache Lösungen und hochwertige Dienst-leistungen für alle digitalen Herausforde-rungen an. Fast 50 Macher, Nerds und Kreative arbeiten dabei unter dem MANDARIN-Motto: Messbar mehr Erfolg. n

Information:Mandarin MedienKevin Friedersdorf 0385 [email protected]

Am 6. September 2017 fand der zweite Recruiting Stammtisch der TOP ARBEITGEBER im Datenverarbeitungszentrum M-V GmbH (DVZ) in Schwerin statt. Unter dem Motto „Gemeinsam Fachkräfte finden“ hat die Digitalagentur MANDARIN MEDIEN die Veranstaltungsreihe im Mai 2017 initiiert. Der Recruiting Stammtisch wird quartalsweise bei unterschiedlichen „Gastgebern“ ausgerichtet. Teilnehmer sind Entscheider und Personaler unterschiedlichster Unternehmen. Das gemeinsame Ziel der TOP ARBEITGEBER aus Mecklenburg-Vorpommern heißt: Neue digitale Recruiting-Lösungen für den wachsenden Personalengpass zu finden. Der dritte Stammtisch, mit der Themenstellung „Employer Branding“, ist für Januar 2018 geplant.

MV WERFTEN begrüßt Auszubildende

Die MV WERFTEN Gruppe investiert weiter in den eigenen Fachkräftenachwuchs. Am 1. September 2017 startete für 90 neue Aus-zubildende und 12 Studenten, die ein duales Studium absolvieren, das Ausbildungsjahr. Die drei Werftstandorte in Wismar, Stralsund und Rostock sind von den IHKs in MV mehrfach als TOP Ausbildungsbetrieb geehrt worden. Neben den Ausbildungsrichtungen Anlagenmecha-niker, Konstruktionsmechaniker, Fertigungs-mechaniker, Industrieelektriker für Betriebs-technik und Mechatroniker wird von den MV WERFTEN auch ein Duales Studium Maschi-nenbau angeboten.

Darüber hinaus ist in Wismar heute bei der MV WERFTEN Fertigmodule GmbH offiziell der

Produktionsstart der Kabinenproduktion für die sogenannte „Global Class“ erfolgt. Insge-samt werden rund 3.400 Kabinen pro Schiff gebaut. Darüber hinaus werden für die Endea-vor Class (Megayachten) Crewkabinen, etwa 150 pro Schiff, gefertigt. An der Westtangente in Wismar sollen auf einer Fläche von 9.000 Quadratmeter Kabinen vor allem für große Schiffe gefertigt werden. Die MV WERFTEN

Fertigmodule GmbH investiert mehr als 17 Millionen Euro in die Kabinenfertigung. Bis zu 200 Arbeitsplätze sind hier vor Ort in den kommenden Jahren perspektivisch geplant. Die Global Class und die Endenavor Class werden ab 2018 bei MV WERFTEN in Wismar, Rostock und Stralsund gebaut. Die Kabinen werden als komplett vormontierte Module zu den Werf-ten geliefert und dort installiert. n

WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■

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4 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

■  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG

Führungswechsel beim Nahverkehr Schwerin

Mit der Übergabe der Geschäfte an Wilfried Eisenberg ging im Nahver-kehr Schwerin eine Ära zu Ende, die

von einer anstrengenden, kompetenten und erfolgreichen Arbeit getragen wurde. Mit 22 Jahren an der Spitze verabschiedete sich Nor-bert Klatt als dienstältester Chef eines kom-munalen Unternehmens in den Ruhestand. Durch seine engagierte Arbeit und mit einem starken Team von Mitarbeitern, das ihm über mehr als zwei Jahrzehnte den Rücken stärkte, gelang es, den Nahverkehr Schwerin zu einem leistungsstarken Verkehrsbetrieb des öffentli-chen Personennahverkehrs zu entwickeln.

Peter Todt, stellvertretender Hauptgeschäfts-führer der IHK zu Schwerin dankte Norbert Klatt für seine Leistungen und insbesondere auch für seine ehrenamtliche Arbeit im Ver-kehrsausschuss der IHK zu Schwerin, wo er seit 1996 bereits Mitglied ist. Seine hohe fachliche Kompetenz brachte Norbert Klatt stetig in die verkehrspolitische Arbeit der IHK zu Schwe-rin ein und übernahm Mitverantwortung für die oftmals auch schwierige Erreichung zahlreicher verkehrspolitischer Ziele, die für die Wirtschaft der Region Westmecklenburg zu vertreten waren. Mit Wilfried Eisenberg begrüßt die IHK zu Schwerin einen ebenso

Am 1. September 2017 erfolgte die Übergabe der Geschäftsführung im Nahverkehr Schwerin vom Norbert Klatt an Wilfried Eisenberg. Peter Todt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, dankte Norbert Klatt für seine erfolgreiche und verantwortungsvolle Arbeit.

Wilfried Eisenberg (rechts) übernahm die Geschäfte der Nahverkehr Schwerin GmbH mit Wirkung vom 01.09.2017 von Norbert Klatt.

Grundsteinlegung für Logistikzentrum

Dazu zählen unter anderem die Marken Fjällräven, Primus und Hanwag sowie die Einzelhändler Globetrotter Ausrü-

stung in Deutschland, Partioaitta in Finnland und Naturkompaniet in Schweden. Dafür ent-stehen im Industriegebiet eine neue, knapp 10.000 Quadratmeter große Logistikhalle sowie ein über zwei Etagen angrenzendes Büroge-bäude. Weiterhin wird in den Maschinenpark investiert, unter anderem in eine automati-sierte Taschensortieranlage, Anlagen für das Retourenlager sowie Gabelstapler. Die Stand-ortvorteile Mecklenburg-Vorpommerns haben das Unternehmen überzeugt. Vor allem die Anbindung an die Übersee- und Ostseehäfen über das naheliegende Bundesautobahnnetz und die dadurch mögliche gute Erreichbarkeit der Märkte in Deutschland und Skandinavien waren für das Unternehmen ausschlaggebend bei der Standortwahl.

Hans-Joachim Heuer, Director Supply Chain Management der Fenix Outdoor Logistics GmbH, dazu: „Hinsichtlich der Infrastruktur

und Anbindung haben wir in Ludwigslust opti-male Bedingungen gefunden. Wir bauen hier eine `Best in Class´-Logistik für die Zukunft auf und ich hoffe, dass wir bei anhaltender

positiver Geschäftsentwicklung sehr bald die nächsten Ausbaustufen umsetzen können.“ Insgesamt belaufen sich die Investitionen des Unternehmens auf 18,8 Millionen Euro. Das

Die Fenix Outdoor Logistics GmbH errichtet im Ludwigsluster Industriegebiet Stüdekoppel ein neues Logistik-Zentrum. Das Unternehmen gehört zur Schweizer Gesellschaft Fenix Outdoor International AG, stellt Outdoor-Produkte her und vermarktet diese. Von Ludwigslust aus soll nach Unternehmensangaben ab Ende 2018 das gesamte Versandgeschäft für die Fenix Holding abgewickelt werden.

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WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■

erfahrenen wie kompetenten und engagierten Verkehrsexperten an der Spitze des Nahver-kehrs Schwerin. In einem ersten Gespräch mit der IHK zu Schwerin hat Eisenberg schon einige seiner Ziele für die künftige Arbeit im Nahver-kehr Schwerin benannt. Dazu zählt u. a. eine weitere bedarfsgerechte Angebotsentwicklung für die zahlreichen Kunden des Nahverkehrs. Ebenso wird er auch künftig dafür einstehen, dass die öffentlichen Mittel mit hohem ökono-mischem Erfolg im Sinne der Daseinsvorsorge für die Nutzer des Nahverkehrs eingesetzt werden. Aber auch den aktuellen Themen wie der Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum und dem Zukunftsthema des auto-nomen Fahrens im ÖPNV will er sich zuwen-den. Eisenberg selber sei Missionar und will die Fähigkeit, Halluzinationen vom Machbaren zu unterscheiden als einen seiner Grundsätze verstanden wissen. Die IHK freut sich darüber, dass Wilfried Eisenberg auch seine Bereitschaft bekundet hat, im Verkehrsausschuss der IHK mitzuwirken und wünscht ihm für seine neue Tätigkeit im Nahverkehr Schwerin viel Kraft, Gesundheit und Erfolg. n

Wirtschaftsministerium unterstützt das Vor-haben im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschafts-struktur“ (GRW) in Höhe von knapp 2,7 Milli-onen Euro.

Informationen zum UnternehmenDie Fenix Outdoor International AG ist eine Schweizer Gesellschaft mit Sitz in Zug. Die Gruppe teilt sich in drei Segmente: Marken, Global Sales und Einzelhandel (Frilufts Retail). Das Fenix Outdoor Markensegment besteht aus fünf Outdoor-Marken (Fjällräven, Han-wag, Brunton, Primus und Tierra). Der Einzel-handelsbereich besteht aus Naturkompaniet (Schweden), Partioaitta (Finnland) und Globe-trotter Ausrüstung (Deutschland). n

Annika Kuchmetzki

v. l.: Rolf Christiansen, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim; Swen Wericke, Goldbeck Bau; Dietrich Monstadt, Mitglied des Bundes-tages; Harry Glawe, Wirtschaftsminister des Landes MV; Reinhard Mach, Bürgermeister der Stadt Ludwigslust; Hans-Joachim Heuer, Fenix Outdoor Logistics GmbH; Berit Steinberg, Wirt-schaftsfördergesellschaft Südwestmecklenburg; Ulf Gustafsson, Fenix Outdoor International AG

Praktikum in der IHK zu Schwerin

Die gebürtige Schwerinerin Annika Kuchmetzki ist 21 Jahre jung und derzeit Studentin der Sozialökonomie (B.A.) im vierten Semester an der Universität Hamburg. Gegenwärtig absolviert die junge Frau ein vierwöchiges Praktikum in der IHK zu Schwerin.

Das Studium der Sozialökonomie zeichnet sich durch einen interdisziplinären Aufbau der Wirtschafts-, Rechts- sowie Sozialwissenschaften aus. Der selbstge-wählte Schwerpunkt der wissbegierigen Studentin liegt im Wirtschafts-und Arbeitsrecht.

„Während ich hauptsächlich im Geschäftsbereich Recht, Steuern und zentrale Dienste tätig bin, ermöglicht die IHK zu Schwerin es mir, auch in den weiteren unterschiedlichen Tätigkeitsfelder des Hauses vielfältige Einblicke, zum Beispiel in Form von internen und externen Veranstaltungen oder Beratungsgesprächen, zu gewinnen. Diese Erfahrungen nehme ich gern für mein Studium sowie meinen weiteren Weg mit und möchte mich an dieser Stelle recht herzlich bei den Organi-satoren für diese Möglichkeit bedanken.“

IHK-Regionalausschuss Nordwestmecklenburg

Die Mitglieder des Regionalausschusses tagten am 04. September 2017 im Ener-giepark Krassow. Sie informierten sich über die Entwicklung des Unternehmens, ange-strebte Märkte und Entwicklungsziele.

Nach einer Information durch den Geschäftsführer, Thorsten Fichtler, über aktuelle und neue Projekte, diskutierten die Mitglieder über die weitere Entwicklung in der Region. Schwerpunkte waren dabei vor allem die Fachkräftegewinnung und -sicherung sowie die Unterstützungslei-stungen durch die IHK zu Schwerin. Es wur-den die Ausbildungsdaten zum 31. August vorgestellt sowie notwendige Schritte zur Fachkräftesicherung diskutiert. Hier wurde die Forderung erhoben, die Richtlinie zur Berufs- und Studienorientierung in Meck-lenburg-Vorpommern zügig an allen Schu-len umzusetzen und stärker in den Schulen präsent zu sein.

Es geht darum, die Vorteile der klas-sischen Facharbeitertätigkeit und der damit verbundenen dualen Berufsausbil-dung zu bewerben, die damit verbundenen

Zukunftsperspektiven aufzuzeigen und so dem allgemein zunehmenden Trend der Akademisierung entgegenzuwirken.

Die Mitglieder des Regionalausschusses informierten sich über das Projekt „Calliope Mini“. Der Minicomputer bietet eine gute Möglichkeit, in den Klassenstufen 5 bis 8 Programmierlogik und Programmierschritte zu erlernen und mit praxistauglichen Bei-spielen zu erleben. Die Unternehmensver-treter sicherten ihre Unterstützung bei der Finanzierung von Klassensätzen zu. n

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Bild: IHK

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6 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

■  STANDORTPOLITIK

Ländliche GestaltungsRäume

Hierzu zählen nicht nur eigene Ideen ein-zubringen, sondern auch all diejenigen an einen Tisch zu bringen, die mit ihrem

Wissen, ihrer Erfahrung und ihrem Engage-ment zum Gelingen beitragen können.

Eine neue RaumkategorieDie „Ländlichen GestaltungsRäume“ (LGR) sind eine spezifische Raumkategorie im Landes-raumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern vom Juni 2016 (LEP MV 2016). Im Vorwort des Ministers zum LEP MV 2016 heißt es hierzu: „Hierbei handelt es sich um Räume, die für eine erfolgreiche Wohlstands- und Wirtschaftsentwicklung deutlich mehr Herausforderungen unterliegen als andere Regionen des Landes. Entwicklungsstrategien und -maßnahmen sollen auf die Bedürfnisse dieser Räume zugeschnitten werden. Zum Bei-spiel soll das Instrument des Regionalen Flä-chennutzungsplans dort modellhaft erprobt werden. Der Einsatz dieses Instruments in strukturschwachen ländlichen Räumen stellt bundesweit ein Novum dar.“ In der öffentli-chen Wahrnehmung entsteht regelmäßig der

Eindruck, dass es sich hierbei ausschließlich um Regionen im östlichen Landesteil handle. Aber auch in Westmecklenburg gibt es „Länd-liche GestaltungsRäume“ (LGR). Hierzu zählen die Nahbereiche der Zentralen Orte Goldberg, Bruel, Sternberg sowie Warin (siehe Auszug aus dem LEP MV 2016).

Die Sicherungs- und Entwicklungsmaßnahmen für die Ländlichen GestaltungsRäume sollen dem Dreiklang „Information, Innovation, Koo-peration“ folgen. „Information“ bedeutet, dass die LGR bei der Erstellung von Studien und Gutachten Unterstützung erhalten. Auf Basis der Analyse der bisherigen Entwicklung sollen Konzepte für die Regionalentwicklung erstellt werden. Wichtig ist der Obersten Landespla-nungsbehörde hierbei, dass alle relevanten Gesellschaftsgruppen vor Ort einbezogen werden. Der Begriff „Innovation“ umfasst die Möglichkeit der Abweichung von Standards und Normen in den LGR, um in so genannten „Experimentierräumen“ zu prüfen, wie Ent-wicklungshemmnisse und Bürokratielasten abgebaut werden können. Ähnliche Methoden

wurden bereits in Skandinavien angewandt. Als mögliche Anwendungsbereiche nennt das LEP MV 2016 z. B. den ÖPNV und die Vergabe von Fördermitteln. Besonderes Augenmerk legt das LEP MV 2016 auch auf den Aspekt der „Kooperation“, der sowohl die horizontale als auch die vertikale Dimension umfasst.

Auf Landesebene wird die Entwicklung der LändlichenGestaltungsräume durch eine Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG LGR) gesteuert. Voraussichtlich Mitte Oktober wird die IMAG mehrere Modellregionen einrichten, von denen eine Modellregion den Nahbereich des Zentralen Orts Goldberg umfassen könnte.

Handlungsfelder Mobilität, Infrastruktur und Bildung entschlossen angehenEine große Herausforderung für die LGR ist die Mobilität im ländlichen Raum. Auf Grund län-gerer Strecken und weniger Fahrgäste ist der öffentlichen Nahverkehr für die Aufgabenträ-ger deutlich teurer als in stärker verdichteten Räumen. Der öffentliche Nahverkehr ist jedoch nicht nur als Bestandteil der Daseinsvorsorge

Das Goethe Zitat: „Alles auf der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und auf einen festen Entschluss an“ eignet sich sehr gut als Leitlinie für die Regionalentwicklung in den „Ländlichen GestaltungsRäumen in Westmecklenburg.“ Die IHK zu Schwerin hat sich vorgenommen, diese Teilräume bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung besonders zu unterstützen.

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STANDORTPOLITIK ■

zu sichern, sondern darf auch als Standortfak-tor nicht unterschätzt werden. Es geht unter anderem auch darum, dass Auszubildende ihre Berufsschulen mit dem öffentlichen Nahver-kehr erreichen können. Nur so können auch im ländlichen Raum Unternehmensstandorte erhalten bleiben, die u. a. mit ihren Gewerbe-steuern wesentlich zur Finanzierung der kom-munalen Haushalte beitragen.

Gleichwohl bleibt auch die Frage der Berufs-schulstandorte selbst ein wichtiger Wirt-schaftsfaktor. Möglicherweise können in den LGR Kooperationsmodelle für „Blended Learning“ erprobt werden. Hierunter versteht man die Kombination von unterschiedlichen Methoden und Medien, etwa aus Präsenzun-terricht und E-Learning. Diese Kooperations-potenziale sinnvoll zu erschließen, kann ein innovatives Handlungsfeld für den ländlichen Raum werden. Ziel muss sein, eine Ausbildung auch im ländlichen Raum zu vertretbaren Rah-menbedingungen für die Auszubildenden, ihre Familien und die Ausbildungsunternehmen zu ermöglichen. Dabei geht es nicht allein um

Bild: pixabay, Funki50

Kriterien zur Festlegung der Ländlichen GestaltungsRäume

Zu den Ländlichen GestaltungsRäumen zählen

aus dem Mittelbereich der Zentralen Orte die Nahbereiche der Zentralen Orte

Anklam Anklam, Ducherow

Demmin Dargun, Demmin, Jarmen, Loitz

Grimmen Grimmen, Tribsees

Güstrow Krakow am See

Neubrandenburg Altentreptow, Friedland, Malchin, Woldegk

Neustrelitz Feldberger Seenlandschaft

Parchim Goldberg

Ribnitz-Damgarten Bad Sülze

Schwerin Brüel, Sternberg

Teterow Gnoien

Ueckermünde Eggesin, Ferdinandshof, Torgelow, Ueckermünde

Wismar Warin

Bild: Oberste Landesplanungsbehörde, Mai 2016

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den finanziellen Aspekt. Durch die Reduzie-rung der Fahrzeiten würde ein Teil der langen Abwesenheit vom Ausbildungsort entfallen. Die Attraktivität der dualen Berufsausbildung im ländlichen Raum würde erhöht.

In einigen Teilbereichen können auch neue Mobilitätslösungen erprobt werden. Wer bei-spielsweise über autonomes Fahren in MV nachdenkt, könnte dies in Regionen testen, in denen viele Touristen aus Großstädten zu Gast sind und bereits autonome Stadtbahnen ken-nen. Insbesondere für die touristischen Ent-wicklungsperspektiven zwischen der Müritz-Region und der Sternberger Seenlandschaft ist eine Vernetzung mit den touristischen Hot-spots in Plau am See, Wismar und Schwerin unerlässlich. Dies betrifft nicht nur den Nah-verkehr, sondern auch die Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Angebote und der Vermarktung. Neue Angebote könnten ins-besondere digitale Karten aller Art zu Wegen (Wandern, Radfahren, Reiten, Angeln, etc.) und Zusatzinformationen zu Sehenswürdigkeiten, Historie und weiteren touristischen sowie gas-tronomischen Angeboten sein. Häufig wird als besondere Herausforderung die Instandhal-

tung der Infrastruktur benannt. Eine wesent-liche Voraussetzung für die vorgenannten Maßnahmen ist ein schneller Ausbau der digi-talen Infrastruktur mit einem leistungsfähigen Glasfasernetz. Aber auch die Instandhaltung und notwendige Sanierung von Brücken sowie die Pflege des Radwegenetzes zählt zu den Herausforderungen in den ländlichen Gestal-tungsRäumen.

Teilweise hat die Landesregierung bereits ihrerseits die genannten Handlungsfelder aufgegriffen. Da insbesondere die Frage der Mobilität in den LGR eine besondere Relevanz hat, besteht ebenfalls die Notwendigkeit, den überarbeiteten Entwurf des Integrierten Lan-desverkehrsplans (IVLP) zeitnah vorzulegen, um auf dieser Basis gemeinsam mit allen rele-vanten Gesellschaftsgruppen die Frage der bedarfsgerechten Mobilitätsangebote für die kommenden Jahre bzw. Jahrzehnte erörtern zu können.

Vernetzung mit den NachbarnWirtschaftliche Verflechtungsräume enden nicht an Ortsgrenzen. Daher wird der „Koo-peration“ zu Recht eine hohe Bedeutung für

die Entwicklung der Ländlichen Gestaltungs-Räume zugewiesen. Umgekehrt können die Nachbarn auch von erfolgreichen Modell-projekten profitieren, in denen sie vielleicht schon von Beginn an als Projektpartner aktiv sind oder die nach einer erfolgreichen Erpro-bung auf andere Regionen übertragen werden können. Ein Beispiel für eine solche Koope-ration könnte der Radtourismus in den länd-lichen GestaltungsRäumen in Kooperation mit den angrenzenden touristischen Hotspots sein. Hierfür Konzepte zu entwickeln, die auch neue digitale Angebote enthalten und durch eine gute Kooperationsbasis die nachhaltige Nutzung der Infrastruktur sichern, könnte ein Erfolgsmodell werden.

Ohne Zweifel gibt es in der Region und bei den Nachbarn viele gute Ideen, wie eine positive wirtschaftliche Entwicklung in den ländlichen GestaltungsRäumen gelingen kann. Die IHK zu Schwerin lädt zu zwei Diskussionsrunden ein, um Ideen für die Entwicklung in den Länd-lichen GestaltungsRäumen – nicht nur aus der Unternehmerschaft - zu sammeln. Eingeladen sind alle, die mit ihrem Wissen, ihrer Erfahrung und ihrem Engagement zum Gelingen beitra-gen können und wollen:

Dienstag, 17. Oktober 2017 Gemeindezentrum Dobbertin Im Park, 19399 Dobbertin

Dienstag, 24. Oktober 2017Stadthalle WarinSchulstraße 4,19417 Warin n

Information:IHK zu SchwerinStefanie Scharrenbach 0385 5103-201 [email protected]

Hannes Schubert 0385 [email protected]

■  STANDORTPOLITIK

Impressionen ländlicher Gestaltungsräume: v. l. Badestelle in Sternberg, Touristinformation in Warin und Wassersportidyll in Plau am See

Wirtschaftsfaktor im Amt Goldberg-Mildenitz - Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH

Bilder: IHK

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 9

Die Gratulanten und Preisträger anlässlich der Vergabe des Medienpreises "RUFER" in der optimal media GmbH in Röbel

STANDORTPOLITIK ■

Bilder: Norbert Fellechner

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Der IHK-Medienpreis „RUFER“ wurde in den Kategorien Print, Hörfunk und Fernsehen ver-geben. In der Kategorie „Wirtschaft online“ wurde eine Anerkennung ausgesprochen. Ein-gereicht werden konnten im Jahr 2016 veröf-fentlichte Beiträge, die sich auf die Wirtschaft in MV beziehen. Mit dem „RUFER“ würdigten die drei IHKs in Mecklenburg-Vorpommern die engagierte Arbeit der Wirtschaftsjourna-listen und motivieren zugleich, mehr aus der Wirtschaft und über Wirtschaftsthemen zu informieren. Damit fördern die IHKs in Neu-brandenburg, Rostock und Schwerin einen differenzierenden und verantwortungsvollen Wirtschaftsjournalismus. Eine allgemein ver-ständliche und sachliche Berichterstattung soll das öffentliche Verständnis für Marktwirt-schaft wecken. Der Geschäftsführer der Man-darin Medien Gesellschaft für digitale Lösun-gen mbH, Kevin Friedersdorf, der ehrenamtlich im DIHK-Ausschusses Kommunikation und

Medien tätig ist, würdigte die Preisträger als Vertreter der IHK zu Schwerin. Die eingereichten 53 Beiträge sind das beste Ergebnis in der Geschichte des „RUFER“. Die Vielzahl der Arbeiten dokumentiert, dass das Thema „Wirtschaft" eine beachtenswerte Rolle in den Redaktionen spielt.

Nach einem Grußwort des Ministers für Wirt-schaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklen-burg-Vorpommern, Harry Glawe, und einer Vorstellung des Unternehmens optimal media durch dessen Geschäftsführer Jörg Hahn wur-den die Preise an die Journalisten verliehen.

Mit der Verleihung des Medienpreises erhiel-ten die Preisträger nicht nur die ausgelobte Summe von 2.000 Euro je Kategorie und 500 Euro im Bereich Online, sondern auch eine von der Künstlerin Dorothea Maroske geschaffene Skulptur, den „RUFER“.

Mit dem „RUFER“ wurden geehrt

In der Kategorie Print: Olaf Preuß, Die Welt / Die Welt am SonntagBeitragsreihe zur Werftensituation in Meck-lenburg-Vorpommern

In der Kategorie Hörfunk:Silke Hasselmann, Deutschlandfunk KulturDie Zukunft liegt unter Wasser – Rostock will weltweiter Vorreiter in der Unterwasserwirt-schaft werden

In der Kategorie Fernsehen:Dörthe Rochow, Udo Tanske, NDR FernsehenWie geht das? Strandkorb – handgemachtes Kultobjekt

Anerkennung Kategorie Wirtschaft:Antje Rußbüldt-Gest, Wir sind Müritzerwww.wir-sind-mueritzer.de n

IHKs vergaben Medienpreis RUFERBereits zum 9. Mal vergaben die IHKs in Neubrandenburg, Rostock und Schwerin den Medienpreis „RUFER“. Dieser Preis soll Journalisten motivieren, wirtschaftliche Themen allgemein verständlich aufzubereiten.

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10 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

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■  STANDORTPOLITIK

Lage und ErreichbarkeitDas Gewerbegebiet der Gemeinde Lübesse befindet sich in einer sehr verkehrsgünstigen Lage. So ist die Autobahn in ca. 10 Minuten zu erreichen. Auch die günstige Lage zwischen den Städten Schwerin und Ludwiglust ist durchaus von Vorteil. Dadurch ist ein Arbeits-platz in Lübesse auch für die Bewohner der Umlandgemeinden attraktiv.

Die Gemeinde Lübesse versucht Investoren-wünsche weitestgehend zu berücksichtigen.

Projekte können so zeitnah realisiert wer-den. Die Versorgungsinfrastruktur für Strom, Gas, Trinkwasser und Abwasser liegt an. Im Moment ist die Gemeinde dabei zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, ansässige Unter-nehmen günstig mit Energie zu versorgen.

Angesiedelte UnternehmenEtwa 30 kleine und größere Unternehmen haben sich aufgrund der guten Rahmenbe-dingungen vor Ort bereits angesiedelt. Dazu gehören Logistikunternehmen wie die Trans-

port Theurer und R-T Logistik. Das Unterneh-men Harry Brot hat im Gewerbegebiet ein Auslieferungslager.

Die Firma BUK produziert in Lübesse Dra-chenboote. Auch die Firmen Vomek, PS Fah-ling, Meyer Bau, Betonwerk Fehrbellin, Lie-sen, Elmenhorst und Scania sind überregional bekannt. Dazu kommen Handwerksbetriebe verschiedener Gewerke. Der Eigenbetrieb „Ener-giedorf Lübesse“ betreibt seit 2009 auf einer Fläche von 13 Hektar eine Photovoltaikanlage.

Industrie- und Gewerbegebiete in WestmecklenburgGewerbegebiet Lübesse

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FOLGE

„Unser Gewerbegebiet in Lübesse ist ca. 70 Hektar groß und ist mittlerweile zu etwa zweidrittel belegt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die hervorragende Anbindung an die Autobahnen A24 und A14, sowie die unmittelbare Nähe zu Schwerin. Der Quadratmeterpreis im Gewerbegebiet liegt voll erschlossen bei 7,50 EUR. Dazu machen sich aber auch weitere Standortvorteile bemerk-bar: Das Energiedorf Lübesse ist eine sehr agile und vitale Dorf-Gemeinde, die sich zunehmend ver-jüngt. Gerade auch für junge Familien ist Lübesse aufgrund der moderaten Mietpreise und der sehr guten Jugendbetreuung attraktiv. Schnell findet man hier Anschluss in eine gewachsene Gemein-schaft. Ebenso schnell reagieren wir bei Anfragen von Investoren, denn wir freuen uns über jedes Unternehmen, das sich bei uns ansiedelt.“Burghard Engel, Bürgermeister der Gemeinde Lübesse

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 11

Standortdaten

Faktoren Daten

Standort Lübesse (PLZ 19077 )Zusammenhängendes Gelände am Ortseingang

Eigentümer Gemeinde Lübesse

Größe 60 Hektar, voll erschlossen

Auslastung ca. 70 Prozent

Parzellierung Entsprechend der Nachfrage

Planungs-/Baurecht Bebauungspläne auf der Internetseite des Amtes Ludwigslust Land unter Verwaltung, Rechtskräftige Bebauungspläne

Anbindung an das Verkehrsnetz unmittelbar gelegen an der L72

Entfernung zu Bundesautobahnen A 24: 5 Kilometer, A 14: 5 Kilometer, A 20: 60 Kilometer

Entfernung zu Bundes-/ Landesstraßen B 5: 20 Kilometer, B 321: 20 Kilometer

Entfernung zu Häfen Wismar: 90 KilometerHamburg: 65 KilometerRostock: 190 Kilometer

Entfernung zu Flughäfen Hamburg-Fuhlsbüttel: 120 KilometerSchwerin-Parchim: 30 KilometerRostock-Laage: 90 KilometerBerlin-Tegel: 180 Kilometer

Entfernung SchwerinEntfernung Ludwigslust

16 Kilometer16 Kilometer

Anzahl angesiedelter Unternehmen ca. 30 Unternehmen

Kaufpreis 9 bis 10 Euro pro Quadratmeter

Hebesätze Gewerbesteuer: 350 ProzentGrundsteuer A: 340 ProzentGrundsteuer B: 373 Prozent

STANDORTPOLITIK ■

FOLGE

18Ansprechpartner und Informationen zum Gewerbegebiet Lübesse

Hannes SchubertIndustrie- und Handelskammer zu Schwerin 0385 [email protected]

Berit SteinbergWirtschaftsförderungsgesellschaftSüdwestmecklenburg mbH 03874 [email protected]

„Die Agp Lübesse - Agrarpro-duktgesellschaft mbH Mecklen-burg-Vorpommern beschäftigt insgesamt über 100 Mitarbeiter. Unseren Standort hätten wir uns kaum optimaler wünschen können.

Seit 1990 sind wir als Agp in Lübesse ansässig, zuvor gab es hier aber bereits einen großen land-wirtschaftlichen Pflanzenproduk-tionsbetrieb, aus dem wir damals hervorgegangen sind. Mittlerweile haben wir viele neue Geschäfts-zweige installiert, die erfolgreich laufen – auch aufgrund der stra-tegisch gerade auch für uns sehr günstigen Verkehrsanbindungen und des vorhandenen Breitband-Internets, die leider nicht an allen Standorten der Agp Lübesse so gut ist wie hier.“

Rainer Mönch, Geschäftsführer der Agp

Lübesse - Agrarproduktgesellschaft mbH

Mecklenburg-Vorpommern

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12 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Neue Strategie für Regionalmarketing

Neues aus dem Regionalmarketing Mecklen-burg-Schwerin e.V.: Mit der neuen Regional-marke „Westmecklenburg. Leben. Arbeiten. Heimat.“ wirbt der Verein künftig für West-mecklenburg als attraktiven Lebens- und Wirt-schaftsstandort. Das macht es möglich, erst-mals alle Aktivitäten, die zwischen Klütz und Dömitz, Boizenburg und Plau bestehen, unter einem Dach zu vermarkten und gemeinsam mit allen Akteuren aktiv am Image der Region zu arbeiten.

Zur Verbreitung der Botschaft werden vor allem die digitalen Medien genutzt. Die neue Website www.westmecklenburg.de zeigt Westmecklenburg als eine Region, in der man bestens leben und arbeiten kann. Alles das, was die Region ausmacht und zu bieten hat – liebenswerte Städte und Dörfer mit regem Vereinsleben, Kulturgenuss, Veranstaltungen, Aktiverholung in wunderbarer Natur bis hin zu hervorragenden Studienmöglichkeiten, diversen Job- und Ausbildungsangeboten in familienfreundlichen Unternehmen, Kitas mit langen Öffnungszeiten sowie günstigen Lebenshaltungskosten – fasst die Website schlüssig zusammen.

Wie gut der Einklang zwischen Arbeit und Freizeit funktioniert, erfährt man in span-nenden Geschichten über Menschen, die in Westmecklenburg wohnen und ihre berufliche Heimat gefunden haben. Zum Website-Start wird zum Beispiel von Anne erzählt, die zehn

wunderbare Jahre in Neuseeland verbracht hat und nun glücklich in Schwerin lebt. Viele andere persönliche Geschichten werden fol-gen. Aber auch Wissenswertes aus der Region, aus einzelnen Städten und Gemeinden werden nach und nach die Website bereichern, die von der Agentur Dreilaut aus Schwerin gestaltet wurde.

Über die Website und Social-Media-Kanäle wird der Regionalmarketingverein künftig mit diesen Zielgruppen kommunizieren. Für diese Themen hat der Verein eine neue Mitarbeiterin eingestellt und damit seine Geschäftsstelle auf drei Mitarbeiter erweitert.

Zum integrierten Standort-Marketing für Westmecklenburg gehört auch, die Region auf Messen und Roadshows in benachbarten Regi-onen wie der Prignitz, der Altmark oder dem Wendland bekannt zu machen und die dort lebenden Menschen für Westmecklenburg zu begeistern. Außerdem arbeitet der Regional-marketingverein an Kooperationsprojekten zwischen Unternehmen, so ist ein Werksver-kaufsführer für Westmecklenburg in Arbeit. n

Information: 0385 [email protected]

Jetzt online: die neue Website www.westmecklenburg.de

Bild: RMV

25 Jahre frischer Wind – Wirtschaftsjunioren feiern Jubiläum

Die Wirtschaftsjunioren aus der Region emp-fingen rund 60 Gäste aus Wirtschaft, Poli-tik und Sozialem zu ihrem 25. Jubiläum im Ludwig-Bölkow-Haus. Prof. Eyko Ewers von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit Schwerin referierte in einem spannenden Vor-trag über das Thema Arbeit 4.0. Ob mit Kin-dern Sport treiben, Jugendlichen Wirtschafts-wissen vermitteln oder Spenden für regionale,

soziale Projekte generieren – die Wirtschafts-junioren leben das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns. Seit genau 10 Jahren werden sie zudem von den erfahrenen Mitgliedern des WJ Senior Circle unterstützt. Genau wie die WJ jetzt, waren sie Junioren und tragen den frischen Wind und das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns in Westmecklenburg weiter. IHK-Präsident Hans Thon lobte die Verdienste

beider Vereine und betonte den hohen Wert ehrenamtlicher Arbeit für die Gesellschaft. Prof. Eyko Ewers von der Hochschule der Bun-desagentur für Arbeit (HdBA) in Schwerin beleuchtete die Veränderungen der Arbeits- und Berufswelt in den kommenden Jahren. Die technischen Erneuerungen verändern das Tätigkeitsprofil vieler Berufsgruppen und stel-len an Arbeitnehmer wie Arbeitgeber neue Anforderungen. Kann eine Maschinen meinen Job machen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Vortrags. Unter job-futuromat.ard.de kann dieser Frage für fast alle Berufe aus wissen-schaftlicher Sicht nachgegangen werden. n

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■  STANDORTPOLITIK

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 13

Keine neuen Schulden, keine Steuererhö-hungen, keine Aufweichung der Arbeit-nehmerrechte: Die Liste dessen, was die Par-teivertreter bei der Diskussionsveranstaltung der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern am 7. September im Ozeaneum in Stralsund künftig

den Wählern nicht zumuten wollen, war lang. Kerstin Kassner (DIE LINKE), Claudia Mül-ler (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), Eckhardt Rehberg (CDU), Hagen Reinhold (FDP), Sonja Steffen (SPD) und Leif-Erik Holm (AfD) waren sich einig beim Ziel, die Digitalisierung vor-

anzubringen und den Arbeitskräftemangel zu beheben. Doch der Weg dorthin wurde ebenso kontrovers diskutiert wie Pläne der Linken zur Betriebsbesteuerung, die Eckhardt Rehberg, CDU, als "Axt anlegen an den deutschen Mit-telstand" bezeichnete. Aus Sicht des Publi-kums, darunter viele Gastronomen, von beson-derem Interesse: Soll es bei den sieben Prozent Umsatzsteuer für Beherbungsumsätze bleiben? Über alle Parteigrenzen hinaus bestand nahezu Konsens: Als Politiker aus Mecklenburg-Vor-pommern lässt sich eine Änderung der Absen-kung, so wie in einigen Parteiprogrammen gefordert, nicht unterstützen. Aus der Unter-nehmerschaft kam die Bitte an die Kandidaten, darauf hinzuwirken, zu einer gesunden Zins-politik zurückzukehren. n

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STANDORTPOLITIK ■

Wahlforum bei den Walen

v. l.: Claudia Müller (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜ-NEN), Eckhardt Rehberg (CDU), Kerstin Kassner (DIE LINKE), Hagen Reinhold (FDP), Sonja Steffen (SPD) und Leif-Erik Holm (AfD) bei den Walen im Stralsunder Ozeaneum.

Bild: Christian Rödel

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Schritte in die Selbstständigkeit6

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1. PHASE: SELBSTÜBERPRÜFUNG

Persönliche Ziele ordnen

Fachliche Voraussetzungen klären

Kaufmännische Eignung prüfen

Kapitalbasis einschätzen

Aktionsteam prüfen

Formalitäten prüfen

2. PHASE: INFORMATION

Branchenzuordnung klären

Informationsquellen nutzen

Behörden kontaktieren

Berater auswählen

Markt analysieren

Preisspielraum ausloten

Idee überprüfen

Projekt rechtlich strukturieren

Bestehenden Betrieb übernehmen

Unternehmen taufen

3. PHASE: KONZEPTION

Businessplan formulieren

Investitionsbedarf planen

Umsatz- und Kostenplan aufstellen

Finanzierung planen

Liquidität planen

Sicherheiten sammeln

Altersvorsorge sichern

Ehevertrag aufsetzen

Risikomanagement konzipieren

14 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

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TITELTHEMA ■

Vieles muss durchdacht, entschieden, manchmal umgestoßen, gegebenen-falls neu geplant und dann umgesetzt

werden. Dabei unterstützt die IHK zu Schwe-rin potentielle Gründer. Wir beraten genau zu diesen Fragen. Wir gehen dabei konkret auf die Gründungsvorhaben ein. Ein Haus-meister hat andere Fragen und muss andere Regeln beachten als ein Einzelhändler oder ein Versicherungsvertreter. Bei produzierenden Unternehmen gestaltet sich das Umfeld wie-derum ganz anders. In einem Aufschlussge-spräch klären wir u. a., ob die Gründungsidee grundsätzlich umsetzbar ist, erläutern die gewerberechtlichen Voraussetzungen, erklären die notwendige Kunden- und Wettbewerbsa-nalyse, sprechen über die Anforderungen an einen geeigneten Standort und schauen, wel-che Fördermittel in diesem Stadium der Grün-dung und später passen. Die IHK zu Schwerin

organisiert Beratungssprechtagen zu unter-schiedlichen Themen wie Unternehmensfinan-zierung, online-Marketing, Versicherung, Mar-keting, Steuern und Unternehmensnachfolge. Experten aus den Bereichen beantworten an diesen Tagen Jungunternehmern und gestan-denen Unternehmern ihre Fragen.

In individuellen Beratungsgesprächen infor-miert die IHK zu Schwerin über Möglichkeiten, wie die geplante Investition des Gründers und des Unternehmers finanziert werden kann – passt ein Zuschuss oder ein zinsgünstiges Darlehen? Springt möglicherweise die Bürg-schaft ein, weil das Eigenkapital zu gering ist? Bei Investitionen fertigt die IHK zu Schwerin außerdem die fachliche Stellungnahme zum Investitionsvorhaben. Diese dient dem finan-zierenden Institut, dem Förderträger, der Bank als wichtige Entscheidungshilfe. n

Information:IHK zu SchwerinFrank Witt 0385 [email protected]

Christine Dörband 385 [email protected]

Angret Mans 0385 [email protected]

Gut zu wissen: Gründen, Nachfolgen, FinanzierenAm Anfang steht die Idee der Selbstständigkeit. Dann kommen die ersten Fragen: Kann ich davon leben? Zu welchem Preis biete ich meine Waren oder Leistungen an? Wie sichere ich mich ab? Brauche ich einen Businessplan und was schreibe ich da rein? Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen? Gibt es Fördermittel? Welcher Schritt kommt zuerst? Wie kalkuliere ich meinen Umsatz und wie meine Kosten? Wer finanziert mein Vorhaben? Wer sind meine Ansprechpartner? Wo finde ich meine Kunden? Wie werbe ich?

5. PHASE: REALISIERUNG

Bankgespräch führen

Geschäftsräume auswählen

Objekt kaufen oder mieten

Infrastruktur und Logistik sichern

Lieferanten ansprechen

Kunden treffen

Presse informieren

Unternehmen anmelden

Registereintrag beantragen

Marketingkonzept festlegen

Mitarbeiter rekrutieren

EDV einrichten

Akten anlegen

Steuerterminplan aufstellen

Arbeitsverträge aufsetzen

Eröffnungstermin fixieren

4. PHASE: ENTSCHEIDUNG

Entscheidung vorbereiten

Mit dem Berater abstimmen

Entscheidung treffen

6. PHASE: ENTSCHEIDUNG

Eröffnung bekannt machen

Kunden interessieren

Entwicklung kontrollieren

Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 15

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16 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

4Welche Motive führten zu Ihrer Entscheidung, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen? Sicherlich war eines meiner Motive das Streben nach Selbstbestimmung. Darüber hinaus brau-che ich die Herausforderung und Abwechslung in meinem Leben. Obwohl ich vor 10 Jahren auf die Frage, ob ich das Unternehmen meiner Eltern mal übernehmen werde, immer mit Nein geantwortet habe. Doch die Verbundenheit zu dem Unternehmen, die sich über die Jahre hin-weg entwickelt hat und die tiefe Verwurzelung meiner Motive, wie bspw. die Selbstentschei-dung, haben mich letzten Endes dort hinge-bracht, wo ich heute bin: seit mittlerweile 2 Jahren Unternehmerin eines mittelständischen Nahversorgerbetriebes.

Wenn Sie heute in Ihr Existenzgründungskon-zept schauen – haben Sie es so umgesetzt? Gab es Änderungen in wesentlichen Punkten?Wir haben die Firmenübernahme bzw. meine Existenzgründung von einer Unternehmens-beratung begleiten lassen. Das Ergebnis war ein Beratungsbericht, der die Ist-Situation des Unternehmens auf Papier gebracht hat, ergänzt um die Plan-Zahlen zur erfolgreichen Weiterführung des Unternehmens. Es war not-wendig und hilfreich bei den Überlegungen zur Finanzierung bis hin zu den Gesprächen mit den Banken. So liegt meinem Unterneh-men das KfW Existenzgründerdarlehen sowie die Rechtsform GmbH & Co. KG entsprechend

den Empfehlungen des Beratungsberichtes zugrunde. Doch muss ich gestehen, dass es seither kein Leitfaden mehr für meine täg-liche Arbeit ist. Zum Einen ist der Bericht dafür nicht ausgelegt und zum Anderen habe ich meine Zahlen und Visionen im Kopf.

Erschwerten Hindernisse die Gründung? Wie konnten Sie diese überwinden?Hindernisse gab es auf meinem Weg in die Selbstständigkeit ehrlich gesagt nicht. Es gab Aufgaben, die es zu lösen galt: welche Finan-zierungsform kommt für mich in Frage? Wel-che Unternehmensform passt zu mir und dem Unternehmen? Ich hatte das Glück meine Selbstständigkeit mit einem Unternehmen zu wagen, welches zu dem Zeitpunkt meiner Gründung 24 Jahre am Markt war und mit welchem ich unmittelbar groß geworden bin. Die Hindernisse die entstehen können, wenn ein Unternehmen erst aufgebaut werden muss, haben meine Eltern damals überwunden. Kurz gesagt: bei meiner Gründung gab es konkrete Zahlen, Daten und Fakten. Darauf lässt es sich leichter aufbauen, als auf etwas, was bis dato vielleicht nur auf dem Papier oder im Kopf exi-stiert.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in 5 Jahren?Ich habe es mir mittlerweile abgewöhnt in Jahreseinheiten zu denken. 5 Jahre sind eine lange Zeit. Ich habe eine Vision und die heißt,

den Grundgedanken unseres Unternehmens weiterführen: Nahversorger im Bereich Do it yourself zu sein. Unsere Stärken liegen in der Beratungskompetenz und dem persönlichen Umgang mit unseren Kunden. Das mit den Anforderungen zu paaren, denen der statio-näre Handel heute und auch künftig gegen-übersteht ist die Aufgabe unseres Unterneh-mens. Das messen wir nicht in Jahren. Wir meistern alles in Etappen; entsprechend den Gegebenheiten und unseren Möglichkeiten. n

Juhnke Baumarkt- u. Baustoffhandel GmbH & Co. KG, Lützow

■  TITELTHEMA

Welche Motive führten zu Ihrer Entscheidung, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen? Die Idee zu Kramer & Kutscher wollte ein-fach ins Leben: Wie kommen wirklich regional angebaute gute Lebensmittel zum Kunden? Woher weiß ich, wie Lebensmittel enkeltaug-lich produziert werden? Mit 5 Menschen an einem Tisch, bei einem leckeren Bio-Café, star-tete die Idee und wenn schon 5 Menschen und viele weitere Interessierte dabei sind, ist die Gründung einer Genossenschaft einfach nahe-liegend.

Wenn Sie heute in Ihr Existenzgründungskon-zept schauen - haben Sie es so umgesetzt? Gab es Änderungen in wesentlichen Punkten? Grundsätzlich ist es immer noch dieselbe Idee; der Weg ist manchmal steinig und so muss man auch einige Haken schlagen.

Erschwerten Hindernisse die Gründung? Wie konnten Sie diese überwinden? Das Gründen selbst ist ja geradezu leicht, gegenüber dem weitermachen ;-) nein ernst-haft sobald mehr als eine Person am Tisch sitzt, ist es hilfreich auch gleich gute, neutrale Bera-ter mit im Boot zu haben. Die Gegensätze und Vielfalt der beteiligten Menschen ist manch-mal schwer zu ertragen, aber ohne sie wäre es nur halb so dynamisch!

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in 5 Jahren? Alles ist in Bewegung, auf dem Weg hin zu den 5 Jahren brauchen wir erst noch einen guten neuen Standort in 2018. Dann gibt es in 5 Jahren bei uns auch einen riesengroßen "bunten Teller" mit Produkten der Region, der so schwer ist, dass 2 Nikoläuse nötig sind, ihn an den Bestimmungsort zu bringen. n

Hjördis Steiner, Vorstand Kramer & Kutscher eG, Suckow

Vier Fragen an Andrea Juhnke

... an Hjördis Steiner

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 17

TITELTHEMA ■

... an Robert LempWelche Motive führten zu Ihrer Entscheidung, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen? Meine Hauptmotive waren zum einen, dass ich meinen eigenen Anspruch von einer bedarfs-gerechten Kundenberatung verwirklichen und meinen Arbeitstag flexibel gestalten kann. Ein weiterer großer Vorteil war, dass ich meine Agentur direkt in meinem Wohnort eröffnen konnte und ich somit eine direkte Bindung zu meinen Kunden habe.

Wenn Sie heute in Ihr Existenzgründungskon-zept schauen - haben Sie es so umgesetzt? Gab es Änderungen in wesentlichen Punkten? Das Gründungskonzept wurde im Wesent-lichen umgesetzt, darüber hinaus konnte eine Innendienstleiterin eingestellt werden. Ab dem 1. September werden wir dann zusätzlich von einem neuen Kollegen unterstützt. In den kommenden Monaten wird eine Bürogemein-schaft beabsichtigt um den bestehenden Kun-denstamm bestmöglich betreuen zu können.

Erschwerten Hindernisse die Gründung? Wie konnten Sie diese überwinden? Da bereits in meiner Ausbildung feststand, dass ich mich nach erfolgreichem Abschluss selbstständig machen würde, hatte ich genü-gend Zeit mich für den Gründungszeitraum vorzubereiten. Bei entstandenen Fragen bzw. Unsicherheiten konnte ich mich stets an die IHK wenden und bekam ausführliche Tipps und Hinweise diese zu bewältigen.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in 5 Jahren? Da bekannter Weise nach Oben immer Luft ist, würde ich mir wünschen, dass wir als Team und Agentur vor Ort noch mehr Kunden zufriedenstellen können. Die Digitalisierung und eine größtmögliche Transparenz sind für unsere Zukunft das Hauptaugenmerk. Demzu-folge möchten wir uns technisch so weiterent-wickeln, dass wir nicht nur regional unseren Kunden Service bieten, sondern dieses auch überregional tun können. n

Robert Lemp, Hauptagentur der ERGO Beratung und Vertrieb AG, Warin

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... an Maria BabikWelche Motive führten zu Ihrer Entscheidung, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen?Ich träumte schon als Kind von einem eigenen Pferdehof und mich hat die Leidenschaft zu diesen schönen Tieren nie losgelassen. Im vor-letzten Jahr gab es bei meinem Mann beruf-liche Veränderungen und wir beschlossen, gemeinsam die bereits bestehende kleine Pfer-depension zu vergrößern. Seit fast ạanderthalb Jahren führen und gestalten wir nun gemein-sam unseren Reiterhof mit verschiedenen Frei-zeitangeboten für Pferdeliebhaber. Sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, sich entwickeln und entfalten zu können ist ein großes Plus in der selbständigen Arbeit.

Wenn Sie heute in Ihr Existenzgründungskon-zept schauen – haben Sie es so umgesetzt? Gab es Änderungen in wesentlichen Punkten?Unser Konzept für den Hof war im Großen und Ganzen ein guter Rahmen zur Orientierung. Natürlich gab es Abweichungen und Verände-rungen.

Unsere Ziele sind noch nicht ganz erreicht, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung. Viele Dinge kann man im Vorfeld gar nicht erahnen und der Blick sollte immer offen sein für ungeahnte Möglichkeiten.

Erschwerten Hindernisse die Gründung? Wie konnten Sie diese überwinden?Das größte Hindernis welches uns begegnete, war der Druck, die Verantwortung, Ängste und Sorgen in der Gründungsphase und auch später immer mal wieder. Ständige Überle-gungen, ob sich das Unternehmen rechnet, wo kann man noch Gelder beantragen, um Investitionen zu tätigen und wie gestaltet sich unser Familienleben. Da sind Familie, Freunde und kompetente Beratung sehr wichtig. Im Pferdebereich sind die Nebenkosten extrem hoch, hinzu kommen die ganzen Abgaben wie Steuern, Versicherungen und Beiträge, die zu leisten sind. Der finanzielle Druck ist nicht zu unterschätzen. Die Fähigkeit, sich nach Feier-abend entspannt hinzusetzen und die Rech-nungen und Briefe zu vergessen, ist in meinen Augen eine wichtige Lernaufgabe.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in 5 Jahren?Für die Zukunft wünschen wir uns einen wei-ter wachsenden Kundenstamm und ein Kun-denbewusstsein, welches für individuelle Frei-zeitgestaltung und artgerechte Pferdehaltung bereit ist mehr zu zahlen. Im Sinne der Pferde führen wir einen Hof, wo die Freundschaft und ein abwechslungsreiches Training der Pferde an oberster Stelle stehen. Das ist ein hoher

Aufwand und auch mit entsprechenden Kosten verbunden. Wenn mehr Menschen sich von der Qualität statt von der Masse leiten ließen und mit offenen Augen und offenen Herzen den Pferden begegnen wollen, und wir den Rah-men dafür geben können das wäre eine schöne Vision für die Zukunft. n

Maria Babik, Reiterhof Babik, 19372 Matzlow

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18 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Die Existenzgründungsförderung ist ein Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik der Landesregierung und im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in einem eigenen Referat organisatorisch zusammengefasst.

Existenzgründungsförderung neu organisiert

■  TITELTHEMA

Die Existenzgründungsförderung des Lan-des Mecklenburg-Vorpommern verfolgt drei wesentliche Ziele:

• Wir wollen Menschen motivieren zu inno-vativen und zukunftsweisenden Ideen für Produkte und Dienstleistungen und selbst unternehmerisch tätig zu werden.

• Wir wollen den Weg in die Selbstständigkeit, diese Ideen erfolgreich am Markt umzuset-zen, unterstützen.

• Wir unterstützen insbesondere potenzielle Gründerinnen und Gründer aus Hoch-schulen, wissenschaftlichen Einrichtungen und forschungs- und entwicklungsstarken Unternehmen sowie junge innovative Unternehmer.

Von Bedeutung ist dabei, dass die Existenz-gründung im Ergebnis auch die Existenz sichert. Die Existenzgründungsförderung des Landes MV verfügt über mehrere Instrumente:

• Das Programm Gründerstipendium unter-stützt Gründungswillige mit Hochschul-abschluss oder beruflicher Praxis bei der Umsetzung ihrer innovativen und wissens-basierten Geschäftsidee durch Beihilfen zum Lebensunterhalt für bis zu 18 Monate. Hier geht es monatlich um 1.200 Euro, bei Pro-movierten um 1.400 Euro.

• Über die ebenfalls aus ESF-Mitteln finan-zierte Richtlinie zur Förderung von Entre-preneurship werden Projekte gefördert, die insbesondere Studentinnen und Studenten

für das Unternehmertum begeistern sollen. Weitere Projekte richten sich an Gründungs-willige, um sie über die Möglichkeiten und Chancen einer Gründung zu informieren, zu beraten, zu qualifizieren und bei einer tat-sächlichen Gründung zu betreuen.

• Auch für nicht technologieorientierte Grün-dungsinteressierte gibt es Unterstützungs-möglichkeiten durch das Wirtschafts- und Arbeitsministerium, beispielsweise mittels Mikrodarlehen (bis 20.000 Euro) oder Bil-dungsgutscheinen für Weiterbildungskurse oder Beratung/Begleitung zur Qualifizierung für Existenzgründungen und Unterneh-mensnachfolgen.

Anlaufstellen für die Erstberatung der Grün-dungsinteressierten sind die Industrie- und Handelskammern bzw. Handwerkskammern in der jeweiligen Region. Darüber hinaus geben die GSA – Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung mbH, das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) und das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpom-mern (LFI MV) Auskunft zu den Förderinstru-menten. Zentrale Informationsplattform für Unterneh-mensgründung und Unternehmensnachfolge im Land ist das Gründerportal www.gruender-mv.de. n

Information:Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MVDr. Steffen Clauß 0385 [email protected]

Drei Beispiele zur Förderung von Entrepreneurship:

Weil das Interesse an Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten für Grün-dungswillige im Land groß ist, gibt es das Gründerportal www.gruender-mv.de. Das Portal ist in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 600.000-mal aufgerufen worden. Alle zur Gründung notwendigen Informationen, Kon-taktadressen und Fördermöglichkeiten sind komprimiert auf der Internetseite dargestellt. Zudem werden Weiterbil-dungstermine, Hinweise zu aktuellen Wettbewerben für Start-ups und inter-aktive Online-Hilfen angeboten. Darü-ber hinaus sind auf dem Gründerportal über 200 bereits umgesetzte Start-up-Ideen aus Mecklenburg-Vorpommern in Interviews und Videos abgebildet. Das Internetportal gibt Antworten und benennt Ansprechpartner – von der Finanzierung über Versicherungen bis hin zu Marketing und Öffentlichkeits-arbeit.

Der landesweite Ideenwettbewerb „inspired“, der jährlich an den Hoch-schulen und Forschungseinrichtungen des Landes durchgeführt wird, sucht kluge Köpfe mit innovativen und zukunftsweisenden Ideen. Ziel des Wett-bewerbs ist es, Ideen zu identifizieren und die Ideentragenden mit wert-vollen Kontakten, intensivem Coaching und wichtigen Erfahrungswerten der Beteiligten bei der Weiterentwicklung der Ideenskizzen zu einer tragfähigen Geschäftsidee zu unterstützen.

Mit dem Projekt Techno Startup MV 2020 werden an den Standorten der Technologiezentren im Land durch begleitende Beratung und bedarfsge-rechte Schulungen von Gründern und Jungunternehmern insbesondere Team-gründungen in technologie- und wis-sensbasierten Bereichen unterstützt. n

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 19

schlossgut gross schwansee · Silvius Dornier GmbH & Co. KGAm Park 1 · 23942 Gross SchwanseeTel.: +49 (0) 3 88 27 - 88 48 - 0 · Fax: +49 (0) 3 88 27 - 88 48 - [email protected] · www.schwansee.de

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TITELTHEMA ■

Chancen ergreifen bedeutet in der Regel auch investieren. Bei der Unterneh-mensgründung, der Erweiterung oder

der Regelung der Unternehmensnachfolge. Die passende Einbindung der vorhandenen Förderprogramme erhöht die Erfolgschancen deutlich, ist aber aufwändig und erfordert viel Wissen. Die Firmenkundenberater der Spar-kasse Mecklenburg-Schwerin suchen nicht nur den „großen Abschluss“ mit wenig Aufwand. Sie nehmen sich die Zeit, mit allen denkbaren Optionen den Start des Unternehmens oder die Investition erfolgreich zu gestalten. Denn das Ziel der Sparkasse ist nicht in erster Linie eine beeindruckende Rendite, sondern eine prosperierende Region mit guten Chancen für Arbeitnehmer und Unternehmer. Eben typisch Sparkasse.

Wenn dann „der Stein am Rollen ist“ gilt es, in engem Kontakt zu bleiben. Unsere Firmen-kundenberater sind hier vor Ort, schnell und persönlich erreichbar. Das ist eine Qualität, die viele Wettbewerber oder gar Internetbanken nicht bieten können. Vertrauen ist dann die Basis für eine langjährige, erfolgreiche Zusam-menarbeit. Zum Nutzen des Unternehmens und der Sparkasse. „Win-Win“- Das ist unser Ziel.

Zu allen speziellen Fragen finden Sie einen kompetenten Ansprechpartner hier vor Ort. Sei es die Absicherung des Unternehmens oder Ihre private Vorsorge, Mitarbeiter unserer Versicherungsagentur finden die richtigen Lösungen. Zahlungsverkehr, Electronic-Ban-king und Vermögensanlage lösen wir nicht

über FAQ-Listen auf einer Homepage – bei uns sprechen Sie mit Mitarbeitern im Haus. Für Fragen zum Leasing und Factoring ste-hen Ihnen Partner der S-Finanzgruppe mit umfangreichen Erfahrungen und bester Repu-tation bereit. n

Von der Gründung bis zur Expansion…Eine der zentralen Aufgaben der Kreditwirtschaft ist die Versorgung der regionalen kleinen und mittleren Unternehmen mit Finanzierungen. Diese Funktion als „Motor des Mittelstandes“ gehört untrennbar zum genetischen Code jeder Sparkasse. Regionale Kreditinstitute sind nah dran; an den Bürgern, den Kommunen und auch der Wirtschaft. Eng eingebunden in die regionalen Netzwerke kennen Sie die Herausforderungen und die Chancen der Wirtschaft vor Ort.

Marcus Noreck, Firmenkunden-

berater, Spar-kasse Mecklen-burg-Schwerin

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20 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Die Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren in Mecklenburg-Vorpommern positiv entwickelt. Ist das Land auf dem Weg zum ernstzunehmenden Wirtschaftsstandort?

Es gibt Regionen in MV, die schon vorher wich-tige Wirtschaftsstandorte im Land waren und in denen in den vergangenen Jahren wich-tige Ansiedlungen gelungen sind. Dennoch ist Mecklenburg-Vorpommern ein Flächenland und nicht jede Region profitiert von der Nähe zu anderen Standorten. Die Bemühungen, durch Ansiedlungen etwa die Industrie zu stär-ken, fruchten erfreulicherweise schrittweise. Und durch die vorhandene Infrastruktur rückt Mecklenburg-Vorpommern merklich näher an Hamburg und Berlin heran. Wir befinden uns also auf einem Weg, der optimistisch stimmt, aber durchaus noch Luft nach oben lässt.

Worin sehen Sie die Herausforderungen, die auf dem Weg noch zu meistern sind?

Ein Großteil der Aufgaben liegt am Ende bei den Unternehmen: Digitalisierung voran-treiben, Innovationskraft weiterentwickeln, unternehmerischen Generationenwechsel voll-ziehen, Fachkräfte binden. Das alles geht aber nicht, ohne dass die entsprechenden Rahmen-bedingungen dafür vorliegen. Insofern sind

wir alle in der Pflicht, uns zu engagieren und den Weg mit zu bereiten.

Welches sind denn aus Ihrer Sicht derzeit die größten Baustellen?

Einerseits muss das Land weiterhin an seiner Attraktivität als Wirtschaftsstandort arbei-ten. Andererseits braucht das Unternehmer-tum ordentlich Aufwind. In Zeiten steigender Beschäftigtenzahlen und Gehaltsniveaus ist die Bereitschaft, den geregelten Arbeitsalltag mit festem Einkommen gegen einen Fulltime-job mit einem hohen Maß an Verantwortung, Risiko und Verwaltungsaufwand zu tauschen, gering. Fehlen uns aber langfristig Gründer und Nachfolger, wird das massive Auswir-kungen auf die Wirtschaftsstruktur haben, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern.

Was halten Sie für geeignete Maßnahmen, um das Gründungs- und Nachfolgegeschehen zu fördern?

Es gibt bereits einige Angebote für Gründer und Nachfolger. Sie setzen allerdings erst spät an. Das Bewusstsein für unternehmerisches, verantwortungsvolles Handeln sollte schon viel früher vermittelt werden. Auch Perspektiven spielen eine große Rolle. Als Arbeitnehmer in

Mecklenburg-Vorpommern zu bleiben oder gar hierher zu kommen, ist für qualifizierte Fachkräfte eine bewusste Entscheidung, die in gewissem Maße auch Verzicht bedeutet. Stim-men aber die Umgebungsfaktoren und Per-spektiven, dann ist Mecklenburg-Vorpommern ein wunderschönes Land – auch zum Arbeiten. Verfügt ein Unternehmen über fähige Mitar-beiter, sollten sie gerade in kleineren Betrie-ben als Führungskraft aufgebaut werden. Der Schritt zur Nachfolge ist dann für alle Betei-ligten nicht mehr so groß. Schließlich ist die Suche nach einem geeigneten Nachfolger die langwierigste und oft mit Enttäuschungen behaftete Teilaufgabe der Übergabe.

Eine der häufig benannten Hürden für Grün-der oder Nachfolger, innovative und techno-logieorientierte Unternehmen ist die Finanzie-rung. Welche Hilfen gibt es da?

Gründern und Jungunternehmern fehlt es an einer Bankhistorie, um sie für die Kreditinsti-tute als Kunden einschätzbar zu machen. Innovationen und neue Technologien haben ein schwer kalkulierbares Erfolgsrisiko. Man kann schlicht nicht abschätzen, ob das neue Produkt etwa auf dem Markt platziert werden kann. So wächst das Eigenrisiko der Banken, die gegebenenfalls von einer Vorhabenfinan-zierung Abstand nehmen. Hier können Bürg-schaften und stille Beteiligungen greifen. Im ersten Fall bürgt die Bürgschaftsbank für den Gründer oder Unternehmer gegenüber der Hausbank, insbesondere, wenn nur unzurei-chende Kreditsicherheiten vorhanden sind. Durch die Übernahme eines Großteils des Risi-kos reduziert sich das Eigenrisiko der Hausbank entsprechend, sodass es zu einer Finanzierung kommt. Gründer etwa können ihr Vorhaben auch vor dem ersten Bankgespräch von der Bürgschaftsbank prüfen lassen und bei posi-tiver Beurteilung mit einer Bürgschaftszusage in die Verhandlungen eintreten.

Eine stille Beteiligung ist eher als Finanzie-rungsbaustein geeignet. Die Eigenkapital ähnliche Beteiligung kann eine vorhandene Finanzierungslücke schließen und damit die Gesamtfinanzierung sichern. Bei dieser spe-ziellen Form der Unternehmensbeteiligung

Wie zukunftsfähig ist Mecklenburg-Vorpommern?Der „Wirtschaftskompass“ führte ein Interview mit Dr. Thomas Drews, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern.

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Wir wollen im Mittelstand wachsen…Im Interview mit Ramon Teller, verantwortlich für das Firmenkundengeschäft der Commerzbank AG in der Region Schwerin

liegt die Verantwortung weiterhin ganz beim Unternehmer. Die Mittelständische Beteili-gungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, bietet beispielsweise stille Beteiligungen spe-ziell für innovative und technologieorientierte Unternehmen in verschiedenen Phasen an.Die Bürgschaftsbank bietet neuerdings auch Darlehen an, die dann beantragt werden kön-nen, wenn die Hausbank das Vorhaben nicht oder nicht im erforderlichen Umfang begleitet. Jüngst gibt es solch ein Programm für inno-vative Unternehmen aus der Ernährungs- und Landwirtschaft, die damit bei der Marktein-führung neuer Produkte unterstützt werden.

Seit fast zwei Jahren verantwortet die Bürg-schaftsbank auch die Koordinierungsstelle „Unternehmensnachfolge in Mecklenburg-Vorpommern“. Wie sieht Ihr Zwischenfazit aus?

Die Arbeit der Koordinierungsstelle wird durchweg positiv wahrgenommen, das spie-geln uns auch die Industrie- und Handels-kammern und die Handwerkskammern sowie das Wirtschaftsministerium als Projektpartner wider. Es liegt aber noch sehr viel Arbeit vor uns. Große Schwierigkeiten sehen wir in der Bereitschaft der Unternehmer ab 55 Jahren, sich intensiv und ausdauernd mit dem Thema Nachfolge zu befassen. Das eigene Unterneh-merende zu planen, ist eine unangenehme Aufgabe und das Tagesgeschäft fordert meist die ganze Aufmerksamkeit. Die Zeit läuft aber ebenso und eine gut geplante, geordnete Nachfolge braucht nun einmal fünf bis zehn Jahre Vorlaufzeit. Den Nachfolgeinteressierten sitzt die Zeit weniger im Nacken. Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch sie viel Vorarbeit zu leisten haben, um vorbereitet ein Unterneh-men zu übernehmen. Beide Seiten finden in der Koordinierungsstelle einen Ansprechpart-ner, der durch den gesamten Nachfolgeprozess begleiten kann. Viele Übergabe- und Übernah-mewillige haben bereits den Kontakt zu den Koordinatoren gesucht. Die Nachfolge-Sprech-tage, die regional mit den jeweiligen Kammern durchgeführt werden, sind regelmäßig ausge-lastet. Trotzdem können wir bei den bis 2025 zu erwartenden 12.000 Unternehmensnach-folgen heute erst nur am Anfang stehen.

Wie schätzen Sie also die Zukunftsfähigkeit unseres Landes ein?

Natürlich ist Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfähig. Was in den vergangenen Jah-ren und Jahrzehnten gelungen ist, ist viel wert. Es liegt aber noch ein weiter Weg mit großen Aufgaben vor uns. Wichtig ist, dass Wirtschaft und Politik den Anschluss nicht verpassen. n

TITELTHEMA ■

Der Firmenkundenvorstand der Commerz-bank, Michael Reuther, hat eine Mittelstand-soffensive ausgerufen. Wie erfolgreich sind Sie bisher auf diesem Weg in Mecklenburg-Vorpommern?

Wir haben im letzten Jahr in der Region bereits viele neue mittelständische Kun-den gewinnen können. Das Wachstum ist ein klares Bekenntnis des Firmenkunden-geschäfts zu Ostdeutschland und seinen starken Branchen. Wir untermauern das bun-desweit und branchenübergreifend mit einer neuen Mittelstands-Kreditinitiative in Höhe von 6 Milliarden Euro.

Als Grundlage für künftiges Wachstum hat die Commerzbank ihr Mittelstandsgeschäft jüngst neu geordnet. Was hat sie zu diesem Schritt veranlasst?

Wir haben nach rund zwölf Jahren das erfolgreiche Modell unserer Mittelstands-bank analysiert und an die zukünftigen Ent-wicklungen im Bankengeschäft angepasst. Dabei stand die Frage im Fokus, wie wir im Sinne unserer Kunden das Firmenkunden-geschäft noch effizienter gestalten können, indem wir die Prozesse, beispielsweise die Kreditbearbeitung, beschleunigen.

Was sind die Herausforderungen auf die Unternehmen in unserer Region?

Eine wichtige Zukunftsaufgabe ist die Inter-nationalisierung unserer Firmenkunden. Wir haben im Zuge der Neustrukturierung unsere Produktvielfalt reduziert, die Qualität der Produkte kalibriert und bieten diese für unsere Kunden nun verstärkt für ihr Aus-landsgeschäft an. Wir beraten dabei den Unternehmer vor Ort und nutzen dazu unser Netzwerk von inter-nationalen Partnern. Unser Ziel ist es, dass Risiko unserer Kunden im Auslandsgeschäft zu minimieren, etwa durch die Absicherung von Zins- und Währungsrisiken. Auch das Dokumentengeschäft gewinnt wieder an Bedeutung. Bei diesen Themen sind wir mit unserer starken Expertise im Auslandsge-schäft als Bank führend.

Das Auslandsgeschäft ist für den Mittelstand gegenwärtig allerdings nicht ohne Risiken. Wie verunsichert sind Ihre Kunden ob der aktuellen politischen Geschehnisse?

Zunächst muss man einmal festhalten: Die deutsche Wirtschaft wächst immer noch robust, dank ihrer Innovationskraft und eben auch der frühzeitigen Internationalisierung. Unser Mittelstand beherrscht das Geschäft in den globalen Märkten. Das ist eine Stärke, auf die wir stolz sein können. Natürlich beo-bachten unsere Firmenkunden eine zuneh-mende Volatilität in den Märkten, nicht nur in Asien und den USA, sondern auch in Europa, etwa durch den Brexit oder die Ent-wicklungen in der Türkei. Wir spüren eine zunehmende Besorgnis bei den Kunden, aber auch einen professionellen Umgang mit der Situation. Die Devise kann deshalb nicht sein, dass Auslandsgeschäft einzustellen, sondern es besser abzusichern.

Für welche Herausforderungen muss sich der ostdeutsche Mittelstand aktuell wappnen?

Neben der Internationalisierung gewinnt die Nachfolgesuche an Bedeutung. Sie betrifft in Ostdeutschland in den kommenden Jah-ren 20.000 Unternehmen mit rund 270.000 Arbeitsplätzen. Ein herausragendes Thema wird zudem die Digitalisierung sein. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Digitalisie-rung zum entscheidenden Faktor im Wettbe-werb der Standorte wird. Das betrifft sowohl Fragen der Infrastruktur, etwa bei der Ver-sorgung mit schnellem Internet, als auch das Tempo, mit dem Unternehmen ihre Prozesse digitalisieren werden. n

Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 21

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22 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Unternehmensnachfolgebörse nexxt-changenexxt-change ist eine Internetplattform des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, der KfW Bankengruppe, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands in Zusammenarbeit mit den Partnern der Aktion "nexxt".

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Unternehmer, die ihren Betrieb ganz oder teilweise abgeben wollen und keinen Nachfolger innerhalb der Familie oder

der Mitarbeiterschaft finden, können kosten-frei und anonym die nexxt-change-Unter-nehmensbörse (www.nexxt-change.org) zur regionalen oder bundesweiten Suche nach externen Nachfolgern nutzen. Gleichzeitig bietet die nexxt-change-Unternehmensbörse Existenzgründern mit der Suchfunktion ein Recherchetool für übergabewillige Unter-nehmen und damit eine Alternative zur Neu-gründung. In der Internetbörse, die von vielen Wirtschaftskammern in Deutschland gepflegt wird, kann nach verschiedenen Branchen, Regionen, Umsatz- und Beschäftigtengrößen-klassen gesucht werden. Mit der Einrichtung eines Abos werden automatisch die neuesten Inserate angezeigt.

IHK zu Schwerin unterstütztDie IHK zu Schwerin unterstützt bei der Ein-tragung von Übergabe- und Übernahmewün-schen, gibt Tipps für textliche Formulierungen

und berät zu ergänzenden Suchaktivitäten. Aus unserer Erfahrung ist die Eingabe von Umsatz- und Beschäftigtengrößenklassen sehr hilfreich für ein erfolgreiches Matching. Von der Vermittlung ausgeschlossen ist die Veräußerung von Unternehmensteilen, wie z. B. Immobilien, Betriebseinrichtungen und GmbH-Mänteln. Die Zuschriften der Inte-ressenten sollten jeweils individuell auf die Anzeige ausgerichtet sein, um die Erfolgsaus-sichten zu erhöhen.

Der potenzielle Existenzgründer, der einen Betrieb übernehmen möchte oder als Teilha-ber in ein Unternehmen einsteigen möchte, sollte über angemessene Qualifikationen und/oder Branchenerfahrung verfügen und sich rechtzeitig über die Finanzierung des eventu-ellen Unternehmenskaufes Gedanken machen. Die Industrie- und Handelskammer zu Schwe-rin informiert durch Merkblätter, Broschüren, Finanzierungssprechtage sowie individuelle Beratungen über geeignete Finanzierungs-möglichkeiten.

Seit 2016 pflegt die u. a. von der IHK zu Schwerin initiierte und bei der Bürgschafts-bank Mecklenburg-Vorpommern (BMV) ange-siedelte Koordinierungsstelle Unternehmens-nachfolge in Ergänzung zu nexxt-change eine nicht-öffentliche Datenbank zur Zusam-menführung von Übernahmeinteressenten und übergabewilligen Betriebsinhabern aus Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Basis persönlicher Gespräche sowie detaillierter Exposees prüfen die Mitarbeiter der Koordinie-rungsstelle Angebote und Nachfragen sowie begleiten auf Wunsch auch die Verhandlungen und den Nachfolgeprozess. Gelegenheit zur Kontaktaufnahme bestehen im Rahmen der monatlichen IHK / BMV-Sprechtage zur Unter-nehmensnachfolge und unter www.unternehmensnachfolge-in-mv.de. n

Information:IHK zu SchwerinFrank Witt 0385 [email protected]

Unternehmerinnen-Stammtisch Westmecklenburg

Einfach mal raus, mit anderen Unternehmerinnen reden und austauschen, Kontakte knüpfen. Die IHK zu Schwerin, die Handwerkskammer Schwerin, die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Schwerin sowie der SELVnet e. V. aus Parchim laden zum traditionellen Unternehmerinnen-Stammtisch - in diesem Jahr in und mit der Unterstützung der Stadt Wittenburg ein. Seien Sie sehr gern mit dabei.

Los geht es am 10. Oktober in Wittenburg um 18 Uhr am Marktplatz vor dem Rathaus. Der Wittenburger Nachtwächter führt uns durch die Stadt. Wir entde-cken dabei drei Unternehmerinnen, die sich vorstellen und spannende Einblicke in ihre Unternehmen geben. Die Führung setzt sich im Mehlweltenmuseum fort und endet gemütlich bei Essen, Trinken und Gesprächen.

Nähere Informationen finden Sie unter www.ihkzuschwerin.de, Dokumenten-nummer 3805526 oder melden Sie sich gleich persönlich bei uns an:

Information:IHK zu Schwerin IHK zu SchwerinChristine Dörband Angret Mans 0385 5103-313 0385 [email protected] [email protected].

Bild: pixabay

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 23

Die Nachfolge in FamilienunternehmenDas Wichtigste am Anfang: Familienunternehmen bilden das Rückgrat für ein wirtschaftlich starkes Mecklenburg-Vorpommern – HEUTE, MORGEN und in der ZUKUNFT. Aus unserer mehrjährigen Erfahrung in der Nachfolgebegleitung von Familienunternehmen ergaben sich regelmäßig viele Fragestellungen und Themenkomplexe. Im Nachfolgenden stellen wir als einen Auszug dieser Themen die unterschiedlichen Nachfolgeoptionen kurz vor.

TITELTHEMA ■

Besser mit uns.

0385 39 555–0 Weitere Informationen unter www.bbm-v.de

Finanzierungen für neue Produkte in der Ernährungs- und Landwirtschaft. Haben Ihre Ideen gefruchtet? Dann wird es jetzt Zeit, erfolgreich zu ernten! Mit einem ErLa-Darlehen für neue Produkte in der Ernährungs- und Landwirtschaft bieten wir das perfekte Finanzierungsprogramm. Für Investitionen und Betriebsmittel zur Realisierung einer erfolgreichen Markteinführung.

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Gefördert durch:EuropäischE union Europäischer sozialfonds

EUROPÄISCHE UNIONEuropäischer Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums

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Eine Geburtsurkunde – als Sohn oder Toch-ter des Einzelfirmeninhabers - ist ohne Zweifel ungeeignet um eine zutreffende

Aussage über die Qualifikation des Nach-wuchses zu treffen. Fachliche und persönliche Voraussetzungen müssen, um die Führung eines Familienunternehmens wahrzunehmen, bestehen.Die Entwicklung von Kompetenzen und Auf-gaben wird zeitlich fixiert (Übergabeplan), die Leistungserbringung des Jünglings wird somit mess- und nachweisbar gemacht. Die Über-gabe kann getrennt nach Übertragung der

Führungsverantwortung und des Eigentums erfolgen. Von Anfang

an hat in einer Sache absolute Klarheit, mit Eintritt des Nach-

folgers in das Unternehmen, zu bestehen – den finan-

ziellen Verhältnissen. In Bezug auf die Praxis bleibt zu erwähnen, dass der Faktor Zeit nicht von unerheb-licher Bedeutung ist (bspw. gesundheitlicher

Zustand des Altunter-nehmers).

Fremdmanagement (Verkauf)Sofern keine geeigneten oder übernahmewil-ligen Abkömmlinge vorhanden sind, ist ernst-haft über einen Verkauf nachzudenken. Der Verkauf als erfolgreiche Lösung ist langfristig vorzubereiten – Stichwort: Käufersuche, Ein-sicht in die Geschäftsbücher und Verhand-lungen. Die vertrauliche Behandlung dieser sensiblen Daten wird über ein sog. Letter of Intent (eine beiderseitige Absichtserklärung) gesichert.

Zur Wertbestimmung des Unternehmens gibt unterschiedliche Methoden, bspw. das Ertrags-wertverfahren. Hierunter wird die Kapitalisie-rung zukünftig erwarteter Gewinne verstan-den (bspw. Discounted-Cash-Flow Methode). Zur Überprüfung bzw. Ergänzung können Ergebnisse aus der Substanzwertmethode herangezogen werden (Mischwert). Übernimmt die bereits im Unternehmen befindliche Geschäftsführung die Gesellschaf-teranteile, spricht man von einem Manage-ment Buy-Out (MBO). Gegensatz hiervon ist ein externes Management, welches in die unternehmerische Tätigkeit wechselt - Management Buy-In (MBI).

Fremdmanagement (Stiftungen / Börsengang / Liquidation )Stiftungsgründungen werden meist anderen Nachfolgemöglichkeiten hinten angestellt, können jedoch vor dem Hintergrund von Erb-schaftssteuer als Alternative interessant sein. Auch die Optionen einer Umwandlung in eine börsennotierte Aktiengesellschaft oder die Liquidation gibt es. Da diese Möglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen ohne einen hohen Bekanntheitsgrad praktisch kaum bestehen bzw. die Auflösung / Einstellung der bisherigen Unternehmensleistungen mit sich bringt, werden diese Optionen hier nicht näher beleuchtet.

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Sven Reinartz (links)Bereichsleiter Firmenkunden VR-Bank eG Thomas MöllerVorstandsbeauftragter FirmenkundenVR-Bank eG n

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24 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

■  AUS- & WEITERBILDUNG

Stabile AusbildungssituationIn der IHK zu Schwerin wurden zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres bis zum 1. September 2017 insgesamt 1.174 Ausbildungsverträge in den IHK-Unternehmen Westmecklenburgs eingetragen. Das Niveau des Vorjahres wurde somit gehalten. In den kaufmännischen Ausbildungsberufen liegt der Anteil der hier durch die IHK zu Schwerin betreuten Jugendlichen bei insgesamt 68 Prozent. Im ersten Ausbildungsjahr kommen gegenwärtig ca. 8 Prozent der Auszubildenden aus anderen Ländern.

Im Sommer 2017 wurde die positive Ent-wicklung bei der Anzahl der Schulbeginner in Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt.

Nach Angaben des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV haben 15.300 Schulanfänger an allgemeinbildenden Schu-len begonnen, damit zum fünften Mal in Folge eine Steigerung zum Vorjahr. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler an den privaten Schulen beträgt mit 1.600 ca. 11 Prozent. Tra-ditionell sind Industrie, Handel und Dienstlei-tungen die stärksten Ausbildungsbereiche in Mecklenburg-Vorpommern. Rund 61 Prozent der neuen Auszubildenden sind männlich und 39 Prozent weiblich. Die Schulabschlüsse sind breit gestreut. Fast 56 Prozent der neuen Aus-bildungsverträge werden mit Absolventen der Regionalschule geschlossen (mittlere Reife), 23 Prozent mit Fachhochschul- und Hochschul-reife, 17 Prozent mit Berufsreife und 2 Prozent ohne Schulabschluss.

Die Berufsbereiche sind breit gestreut. An der Spitze steht der Handel mit 19 Prozent, gefolgt der Metalltechnik mit 14 Prozent, dem Hotel- und Gastgewerbe mit 13 Prozent, und den sonstigen Berufen (Büro, Lagerlogistik, kaufmännisch) mit 21 Prozent.

Ausländische JugendlicheDie Gewinnung von ausländischen Jugend-lichen für die Berufsausbildung ist eine gute und sinnvolle Ergänzung zur Entspannung der gegenwärtigen Situation auf dem Ausbil-dungsmarkt. Bisher konnten 99 ausländische Auszubildende in den Ausbildungsunterneh-men Westmecklenburgs begrüßt werden. Es haben sich weitere Ausbildungsverträge angekündigt, überwiegend im Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Jugendlichen aller Ausbildungsjahre kommen aus 26 Staaten. An der Spitze steht Spanien mit 86, gefolgt von der Ukraine mit 22 und Syrien mit 20

Jugendlichen. Es sind aber auch junge Leute aus Griechenland, der Russischen Föderation, Afghanistan, Ungarn, Polen und Irak vertre-ten. Mit den 82 ausländischen Auszubilden-den im 2. Ausbildungsjahr und den 43 im 3. Ausbildungsjahr sowie 3 im 4. Ausbildungs-jahr absolvieren insgesamt 227 ausländische Jugendliche ihre Berufsausbildung in den IHK-Unternehmen Westmecklenburgs. Diese Jugendlichen erfahren häufig in den Unter-nehmen besondere und intensive Betreuung, z. B. bei der Suche nach einer Unterkunft sowie beim Erlernen und Festigen der deut-schen Sprache. Durch diese Hilfe kann die Aus-bildung erfolgreich verlaufen.

IHK-Lehrstellenbörse nutzenEs war in diesem Jahr sehr deutlich zu spü-ren, dass viele Schulabgänger in ihren Ent-scheidungen träge waren. Zahlreiche Verträge erreichten die Industrie- und Handelskammer

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 25

AUS- & WEITERBILDUNG ■

Bild: IHK / Winkler

zu Schwerin erst in den letzten Tagen vor dem Ausbildungsstart. Diese Situation muss sich zum Ausbildungsstart 2018 wieder ändern. Vor allem die Eltern sollten ihren Kindern bei der Berufswahl helfen und sie zu Entscheidungen führen. Die IHK-Lehrstellenbörse hat sich bewährt und kann eine wichtige Hilfe bei der Berufsausbil-dungswahl sein. Jugendliche können sich hier über die Ausbildungsangebote in Industrie, Handel und Dienstleistungen informieren.

Weiterhin kontinuierlich werbenNach dem Ausbildungsstart ist vor dem Ausbil-dungsstart. Jetzt läuft bereits die Vorbereitung für den Ausbildungsstart 2018 an. Die Vorstel-lung der Perspektiven in Westmecklenburg, die Suche nach Ideen für die Gewinnung weiterer ausländischer Jugendlicher für die Berufsaus-bildung und die Integration von Flüchtlingen, sind dabei die Schwerpunkte.

Somit stehen die IHK-Ausbildungsunterneh-men Westmecklenburgs vor neuen Herausfor-derungen. Diese zu bewältigen gelingt nur, wenn Ausbildungsunternehmen und Ausbil-dungsinteressierte gleichermaßen und ständig aufeinander zugehen. Erfolgreiche Berufsaus-bildung ist ein langer und kontinuierlicher Weg.

Ausbildungsabbrüche vermeidenEin Schwerpunkt zur Vorbereitung auf das neue Ausbildungsjahr liegt in der Reduzierung der vorzeitigen Lösungen von Ausbildungsver-hältnissen. Das beginnt bei einer effektiveren Berufsorientierung über Praktika und endet nicht zuletzt beim Auftreten von Unterneh-mensvertretern in den Schulen, um die Anfor-derungen in den einzelnen Berufsbereichen bekannter, notwendige Leistungsansprüche transparenter und so Berufsausbildung erfolg-reicher zu machen.

Insgesamt wird eingeschätzt, dass die Region für das neue Ausbildungsjahr gut aufgestellt ist. Die aktuelle Berufsausbildung ist ein gutes Bild für die wirtschaftliche Ausrichtung der Region und spiegelt Industrie, Handel und Dienstleistung wider.

Die Ausbildungsberater der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin helfen gern. n

Information:IHK zu SchwerinPeter Todt 0385 5103-401todt@schwerin.ihk.dewww.ihkzuschwerin.dewww.ihk-lehrstellenboerse.de

Ausländische Jugendliche in Westmecklenburg

Mit dem 01.09.2017 befinden sich 227 ausländische Jugendliche in der Berufsausbildung.

• 1. Ausbildungsjahr: 99• 2. Ausbildungsjahr: 82• 3. Ausbildungsjahr: 43• 4. Ausbildungsjahr: 3

24 Herkunftsstaaten:Griechenland: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Lettland: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Niederlande: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Polen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Portugal: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Spanien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86Tschechische Republik: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Ungarn: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Albanien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2Bulgarien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Kroatien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Moldau, Republik: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Rumänien:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Russische Förderation: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Türkei: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Ukraine: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Afghanistan: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Indien: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Irak: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Iran: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Kasachstan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Syrien, Arabische Republik: . . . . . . . . . . . . 20Vietnam:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2Sonstige: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Handwerk

Industrie und Handel

Öffentlicher Dienst

Landwirtschaft

Freie Berufe

Hauswirtschaft

Seeschifffahrt

Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in MV nach Angben des BIBB

22,2 %

63,8 %

2,0 %

0,1 %

3,3 % 4,4 %

4,3 %

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26 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Heute ist die Schule kompetenter Partner der Wirtschaft bei der dualen Berufs-ausbildung. Für praxisnahes und hand-

lungsorientiertes Lernen steht ein großzügiges Laborgebäude mit modernster Ausstattung zur Verfügung. In computergestützten Lern-umgebungen erwerben die Auszubildenden praxisorientiertes Wissen und wenden es z. B. an CNC-Maschinen, Motorprüfständen oder elektrischen bzw. hydraulisch- pneumatischen Anlagen an.Die Berufliche Schule bietet jungen Leuten vielfältige Möglichkeiten, in Vollzeitunter-richt höhere Schulabschlüsse zu erreichen. Am Fachgymnasium kann die Allgemeine Hoch-schulreife mit Spezialkenntnissen der Infor-matik bzw. der Mediengestaltung erworben werden. Liegt bereits Berufspraxis vor, kann ein Fachschulstudium aufgenommen werden, das mit dem Titel „Staatlich geprüfter Techniker“ abschließt.

Schwerpunkte im SchulprogrammDie Berufliche Schule der Landeshauptstadt Schwerin - Technik qualifiziert in den Schul-arten Berufsvorbereitung, Helfer-, Werker- und Fachpraktikerausbildung, Berufsschule, Fachgymnasium und Fachschule. Die Schule ist spezialisiert in den Berufsfeldern Metall-technik, Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik / Informatik sowie Bautechnik. Sie leistet damit einen Beitrag zur allgemeinen und beruflichen Bildung, Aus- und Weiterbildung. Die Schule strebt durch Qualitätssicherungs- und Aus-bildungskonzepte, die Lehrerfortbildung ein-schließen, hohe Leistungs- und Entwicklungs-standards an. Als Regionales berufliches Bildungszentrum in Schwerin kooperiert die Schule mit den Bil-dungspartnern und Hochschulen, um einen engen Bezug zur sich ständig wandelnden Berufspraxis sowie zum Fortschritt in Wis-senschaft und Technik zu gewährleisten. Der

notwendigen Strukturwandel in der Region wird durch Modernisierung bestehender und Einrichtung neuer Bildungsgänge berücksich-tigt. Gute Aus- und Weiterbildung, durch die Jugendliche sich auf lebenslanges Lernen vor-bereiten, ist unser Beitrag im Kampf gegen Arbeitslosigkeit wie auch zur Sicherung des Fachkräftebedarfs.

Ausstattung und RäumeAlle Klassenräume haben Internetzugang und sind mit PC und Beamer ausgestattet, sodass der Unterrichtsstoff mit modernen Medien vermittelt werden kann. Der berufstheore-tische Unterricht findet in Lernumgebungen statt, die berufsspezifisch ausgestattet sind. Experimentierstände für Elektroniker, eine KFZ-Werkstatt sowie CNC-Maschinen stehen zur Verfügung. Für die selbständigen Arbeits-phasen stehen den Schülern PC-Arbeitsplätze zur Verfügung.

■  AUS- & WEITERBILDUNG

Berufliche Schule der Landeshauptstadt Schwerin – TechnikDie Berufliche Schule der Landeshauptstadt Schwerin - Technik blickt auf eine lange Tradition im Bereich der technischen Ausbildung zurück. Generationen junger Menschen absolvierten hier ihre theoretische Berufsausbildung, legten das Abitur ab oder absolvierten ein Studium an der Ingenieurschule.

Bilder: IHK / Winkler

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 27

Der NeubauGegenwärtig finden die Bauplanungen für einen vom Land MV geförderten Neubau der Beruflichen Schule am gleichen Standort statt. Geplanter Termin der Fertigstellung ist 2020. Dieses architektonisch interessante Gebäude stellt in jeder Hinsicht einen Qualitätssprung der Lern- und Arbeitsbedingungen dar und wird die technische berufliche Bildung in Schwerin auf ein völlig neues Niveau heben.

Die Berufliche Schule umfasst folgende Schularten/ Bildungsgänge:• Berufsschule (duale Berufsausbildung)• Berufsvorbereitung (darunter auch Berufs-

vorbereitung für ausländische Schüler BVJA)• Fachgymnasium mit den Fachrichtungen

Datenverarbeitungstechnik und Gestal-tungs- und Medientechnik

• Fachschule mit den Fachrichtungen Elektro-technik und Maschinentechnik

75 Lehrkräfte unterrichten 1700 Schüler, die in 94 Klassen lernen.

Das FachgymnasiumAm Fachgymnasium erhalten die Schüler innerhalb von drei Jahren die allgemeine Hochschulreife verbunden mit der Spezialbil-dung in einem beruflichen Schwerpunktfach. Damit ist ein Studium an allen Universitäten und Hochschulen in jedem Studienfach mög-lich. Als Schwerpunkt können gewählt werden Datenverarbeitungstechnik oder Gestaltungs- und Medientechnik.

Die Fachschule Die Fachschule richtet sich an Bewerber mit einer abgeschlossenen technischen Berufs-ausbildung sowie Berufserfahrung. Angeboten werden die Fachrichtung Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik und die Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Konstruktion. Der erfolg-reiche Abschluss als staatlich geprüfter Tech-niker berechtigt zum Studium an Universitäten und Fachhochschulen. n

Information:IHK zu Schwerin, Peter Todt 0385 5103-402, [email protected]

Petra Voß, Direktorin der Beruflichen Schule der Landeshauptstadt Schwerin - Technik

Die duale Berufsausbildung

Die Berufliche Schule ist Partner der Wirtschaft für folgende Ausbildungs-berufe:

Elektrotechnik / Informatik • Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik • Elektroniker für Betriebstechnik • Fachinformatiker - Systemintegration • Fachinformatiker - Anwendungs-

entwicklung • IT - Systemelektroniker• Mechatroniker

Metalltechnik / Fahrzeugtechnik • Feinwerkmechaniker• Fertigungsmechaniker• Industriemechniker• Kraftfahrzeugmechatroniker• Werkzeugmechaniker• Zerspanungsmechaniker Bautechnik • Dachdecker• Lackierer (Fahrzeuglackierer) • Maler und Lackierer• Straßenbauer

sonstige Ausbildungsberufe • Fachkraft für Schutz und Sicherheit • Servicekraft für Schutz und Sicherheit • Technischer Produktdesigner • Technischer Systemplaner • Vermessungstechniker • Geomatiker

Werker- und Fachpraktikerberufe • Fachpraktiker für Hauswirtschaft • Hochbaufachwerker• Bau- und Metallmaler• Fachpraktiker Metallbau • Fachpraktiker im Verkauf • Fachpraktiker für Holzverarbeitung • Fachpraktiker für Kraftfahrzeug-

mechatronikBilder: IHK/Winkler

AUS- & WEITERBILDUNG ■

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28 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

■  AUS- & WEITERBILDUNG

Die IHK-Zeugnisse wurden vom Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus, Harry Glawe, und vom Präsidenten der Indus-

trie- und Handelskammer zu Schwerin, Hans Thon, überreicht. Gleichzeitig würdigten beide die beteiligten IHK-Ausbildungsunternehmen sowie die Leistungen der Beruflichen Schulen.

Präsident Thon bedankte sich bei den Absol-venten für die erreichten Ausbildungslei-stungen: „Sie haben in den letzten Wochen bewiesen, dass die Ausbildung auch zu super Ergebnissen führen kann. Sie sind die besten Absolventen Ihrer Berufsgruppen. Darauf sollten Sie stolz sein.“

Gleichzeitig dankte er den IHK-Ausbildungs-unternehmen für die Ausbildungsleistungen. „Berufsausbildung ist der richtige Weg für uns als Unternehmen. Es hilft uns nicht, einen Fachkräftemangel zu beklagen, sondern wird sind als Unternehmer in erster Linie gefordert, unseren Nachwuchs, der sich einmal für uns entschieden hat, auch so zu entwickeln, dass er über die Fähigkeiten und Fertigkeiten ver-fügt, die wir brauchen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und wir für unsere eigenen Leute – entwickeln und fördern sie“, hob Thon hervor.Thon forderte die Absolventen auf, mit Ihren Bemühungen nicht nachzulassen. „Ruhen Sie

sich bitte nicht zu lange aus. Wir haben in Ihrer Zeugnismappe ganz bewusst noch wei-tere Folien vorgesehen, die derzeit noch frei sind. Hier können weitere Abschlüsse bzw. deren Nachweise hinein. Das beginnt mit ver-schiedenen fachlichen Zusatzqualifikationen, geht über weitere Sprachkompetenzen und reicht bis zu den Aufstiegsfortbildungen zum Industriemeister, Fachwirt oder Aus- und Wei-terbildungspädagoge bzw. zum Ausbilder“.

Gleichzeitig wurde die feierliche Zeugnisüber-gabe genutzt, um herausragende Initiativen in der Berufsorientierung und Azubigewinnung im Rahmen der gemeinsamen Fachkräftekam-pagne „Durchstarten in MV“ zu würdigen.

Birgit KamkeMecklenburgisches Förderzentrum Schwerin, Schule mit dem Förderschwerpunkt körper-liche und motorische EntwicklungBirgit Kamke ist Koordinatorin, Ansprechpart-nerin, Wegbegleiterin und Ratgeberin, u. a. für den Einstieg ins Berufsleben von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderungen in der Schule. Sie organisiert die Berufsfrühorientierung und Schülerbe-triebspraktika ab Klassenstufe 7, wobei sich die Schüler (mit den o. g. Behinderungen) mit zunehmender Jahrgangsstufe eigenstän-dig die Unternehmen suchen. Es findet ein regelmäßiger Meinungs- und Erfahrungsaus-tausch der Praktikanten am Schuljahresende statt, an dem auch Schüler teilnehmen, die dieses Praktikum noch vor sich haben. Birgit Kamke beteiligt sich an der Zusammenarbeit

IHK würdigt Superleistungen in der BerufsausbildungIm Sommer 2017 haben sich fast 1.100 Auszubildende Westmecklenburgs den IHK-Abschlussprüfungen gestellt. Die Prüfungen wurden am 31. August 2017 abgeschlossen. Höhepunkt war die feierliche Zeugnisübergabe für die besten Absolventen der IHK-Sommerprüfungen.

Die Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV“ bedankte sich für die hervorragenden Leistungen in der Berufsausbildung bei Günter Siemes, Birgit Kamke und Andreas Heiden (v. l.)

Bilder: IHK / Cordes

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in großem Netzwerk (u. a. Bundesagentur für Arbeit, den Behinderten-Werkstätten, den Berufsbildungswerken, der IHK, den Ausbildungsbetrieben und Beratungsinstitutionen sowie regionalen Bildungsträgern) für die berufliche Inte-gration „ihrer“ benachteiligten Schüler. Sie betreut das BVJ in Kooperation mit dem BSFZ (Berufsschulförderzentrum). Sie „kämpft“ für Ihre Schüler, motiviert und fordert aber auch.

Andreas HeidenAusbildungsleiter Schoeller Allibert GmbH, SchwerinAndreas Heiden als Ausbilder und „seine“ Auszubilden-den fehlen auf (fast) keiner Berufsorientierungsmesse der Region. Egal ob als einer von 80 Ausstellern oder als ein-ziges produzierendes Unternehmen auf einer kleineren Schulmesse. Andreas Heiden und die Schoeller Allibert GmbH präsentieren technische Ausbildungsberufe in einer Branche mit Zukunft. Die Produktionsmuster – verbunden mit den anschaulichen Darstellungen der Standbetreuer – ermöglichen u. a. einen super Einblick in den relativ unbe-kannten Beruf des Verfahrensmechanikers für Kunststoff und Kautschuktechnik. Er kommt in den Unterricht, ermög-licht unkompliziert und kurzfristig Praktika und Unterneh-mensbesuche, ist aktiv in der Jury des Berufswahlsiegels MV. Das Unternehmen ist sportbegeistert und bietet auch den Schülern des Sportgymnasiums Schwerin und des FCM (Fussball-Club Mecklenburg) mit teils herausfordernden Trainingszeiten die Möglichkeit einer zukunftssichernden Ausbildung in der Region.

Günter SiemesAusbildungsleiter Menck Fenster GmbH, WittenfördenGünter Siemes ist bereits seit 1993 für die Ausbildung des Nachwuchses im Unternehmen (bisher über 80 Azubis) ver-antwortlich (Ausbildungsleiter). Aktuell bildet er 10 Holz-mechaniker und 1 Technischen Produktdesigner aus. Prak-tikum, EQ oder Ausbildung – alles ist möglich mit und bei ihm. Internationalität ist im Unternehmen kein Fremdwort, egal ob bei Auszubildenden und Mitarbeitern. Sie kommen aus Polen, Spanien, Schweiz, Usbekistan oder Eritrea. Er vermittelt Begriffe wie Zuverlässigkeit, Präzision und Ver-antwortungsbewusstsein. Günter Siemes ist darüber hinaus langjähriger Prüfer für die IHK zu Schwerin. Er setzt das Motto um: „Aus der Praxis – für die Praxis“. n

Information:IHK zu SchwerinPeter Todt0385 5103-401 [email protected]

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30 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Ziel des neuen Verfahrens ist es, Ausfall-zeiten aufgrund von Reparaturen in Zukunft deutlich zu reduzieren. Denn

Turbinenschaufeln sind in der Regel sehr heißrissempfindlich und damit nur bedingt schweißbar. Aufgrund der extremen Betriebs-beanspruchungen unterliegen die Turbinen-schaufeln einem ungemein hohen Verschleiß, das macht die Instandhaltung sehr kostenin-tensiv.

Vorwärmtechnik für Laserpulver-schweißanlagen wird entwickeltTurbinen sind rotierende Strömungsmaschi-nen, die durch strömende Flüssigkeiten oder Gase mechanische Leistung erzeugen. Zum Einsatz kommen sie beispielsweise in den Antriebseinheiten von Flugzeugen oder Schif-fen, aber auch in Gas- oder Ölkraftwerken. In der Regel werden die Schaufeln von Tur-binen aus Nickelbasislegierungen gefertigt, die nur bedingt zum Schweißen geeignet sind. Um dennoch Rekonditionierungsverfah-ren durchführen zu können, sollen die Laser-pulverschweißanlagen in dem Vorhaben mit einer induktiven Vorwärmtechnik ausgestattet

werden. Somit kann neben der konventionell-automatischen Schweißfertigung im Kronen-bereich ohne Vorwärmung zukünftig auch eine spezielle Schweißfertigung erfolgen, bei der die Turbinenschaufeln im Kronenbereich lokal vorgewärmt werden. Der Lösungsansatz des Forschungsvorhabens sieht vor, dass eine weitgehend eigenständige Einheit entwickelt wird. Das hat den Vorteil, dass diese bei Bedarf an der Fertigungsanlage direkt angebracht und über eine Hard- und Software-Schnitt-stelle verbunden werden kann.

Zwei Projektpartner forschen an dem innovativen VerfahrenDer Fokus der OT Oberflächentechnik GmbH liegt zunächst auf der technischen Vorberei-tung der geplanten Versuchsschweißungen sowie der anschließenden metallurgischen Untersuchung und deren Auswertung. Die SLV M-V GmbH wird federführend für die Schweißversuche verantwortlich sein. Zusätz-lich wird die Forschungseinrichtung die Anfor-derungen zur Durchführung einer digitalen Radioskopie ermitteln und daraus resultierend die Verfahrensparameter bestimmen sowie

diese in realen Bauteilversuchen validieren. Die Fertigstellung, Erprobung und Inbetriebnahme der Anlagentechnik ist für den Beginn des nächsten Jahres vorgesehen.

Wirtschaftsministerium unterstützt vor OrtDas Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von knapp 662.000 Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionen der Projektpartner auf mehr als 950.000 Euro. Für die Förderung von For-schung, Entwicklung und Innovation (FEuI) stellt das Wirtschaftsministerium Mecklen-burg-Vorpommern in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt 168 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln zur Verfügung. Unterstützt werden vor allem auch Verbundprojekte. Das sind Projekte von Unternehmen, Hochschulen sowie außeruniversitären Forschungseinrich-tungen.

Die ProjektpartnerDie OT Oberflächentechnik GmbH & Co. KG ist ein zertifiziertes Unternehmen, das sich auf die

Das Schweriner Unternehmen OT Oberflächentechnik GmbH & Co. KG forscht derzeit zusammen mit der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern GmbH (SLV M-V GmbH, Rostock) an einem neuen Schweißverfahren. Dieses soll bei der Instandsetzung von Turbinenschaufeln angewendet werden und so deren Verschleißwiderstand deutlich erhöhen.

Schweriner forschen an Schweißverfahren

Bild: pixabay.de

■  INNOVATION & UMWELT

Neuer „ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit“ der KfW

Die KfW unterstützt gezielt die digitale Trans-formation und die Innovationstätigkeit des Mit-telstandes mit einem neuen Förderprogramm. Wie Untersuchungen von KfW-Research zei-gen, schöpfen weite Teile der mittelständischen Unternehmen in Deutschland das Potenzial der Digitalisierung bei Weitem nicht aus. Der Anteil der innovativen Unternehmen ist zuletzt auf einen Tiefststand gesunken.

Der neue „ERP-Digitalisierungs- und Innova-tionskredit" ist zur Finanzierung von Digitali-sierungs- und Innovationsvorhaben breit ein-setzbar. Gefördert wird die Digitalisierung von Produkten, Produktionsprozessen und Verfah-ren – beispielsweise die Vernetzung der Produk-tionssysteme unter dem Stichwort Industrie 4.0.

Auch Maßnahmen zur Ausrichtung der Unter-nehmensstrategie bzw. Unternehmensorgani-sation auf die Digitalisierung können begleitet werden. Darüber hinaus werden Innovations-vorhaben finanziert, bei denen Unternehmen neue oder substantiell verbesserte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entwickeln. Zudem steht das Programm allen Unternehmen, die im Sinne des Programms Horizon 2020 der Europäischen Union als innovativ gelten, zur Abdeckung ihres Finanzierungsbedarfs offen. Hierzu zählen z. B. schnell wachsende Unter-nehmen oder Unternehmen mit besonders hohen Ausgaben für Forschung und Entwick-lung. Kernelement der Förderung ist eine optionale Haftungsfreistellung in Höhe von 70 Prozent Bild: artefaktum / pixelio.de

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 31

Die Verordnung zur Überwachung von nicht gefährlichen Abfällen mit persistenten organischen Schadstoffen und zur Änderung der Abfallverzeichnis-Verordnung ist am 1. August 2017 in Kraft getreten.

POP-Abfall-Überwachungs-Verordnung in Kraft

komplette Regeneration von Bauteilen aus sta-tionären Gas- und Dampfturbinen sowie auf das Oberflächenbeschichten mit metallischen und keramischen Werkstoffen spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet seinen Kunden indivi-duelle Applikationen für die Bearbeitung von Bauteilen aus unterschiedlichen, überwiegend Hochtemperatur-Werkstoffen an.www.ot-schwerin.de

Die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsan-stalt Mecklenburg-Vorpommern GmbH ist eine staatlich anerkannte Einrichtung nach dem Weiterbildungsförderungsgesetz. Gegründet wurde sie 1990 an der Universität Rostock, Fachbereich Maschinenbau und Schiffstechnik. Für die Gründung war bestimmend, auf den Gebieten der Werkstoff-, Schweiß- und Laser-technik in MV beratend und unterstützend tätig sein zu wollen, das Prüf- und Überwa-chungssystem auf diesen Gebieten zu fördern und damit einen Beitrag für die Entwicklung und den Wiederaufbau von Wirtschaft und Industrie zu leisten. n

www.slv-rostock.de

für Kredite an Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern. Die KfW kann einen umfang-reichen Teil des Ausfallrisikos übernehmen und so den durchleitenden Hausbanken die Kredit-vergabe erleichtern. Durch die Unterstützung der Europäischen Union kann die KfW gerade Unternehmen mit einer schwächeren Bonität besonders günstige Konditionen anbieten. Auch die Konditionen für kleine und mittlere Unter-nehmen (gemäß EU-Definition) werden zusätz-lich vergünstigt. n

Information:IHK zu SchwerinFrank Witt 0385 [email protected]

Kernstück der Verordnung ist Artikel 1, der die Verordnung über die Getrennt-sammlung und Überwachung von nicht gefährlichen Abfällen mit persistenten organischen Schadstoffen (POP-Abfall-Überwachungs-Verordnung – POP-Abfall-

ÜberwV) umfasst. Die POP-Abfall-ÜberwV sieht Vorgaben für bestimmte überwa-chungsbedürftige nicht gefährliche Abfälle mit persistenten organischen Schadstoffen – d. h. bestimmte POP-haltige Abfälle wie z. B. HBCD-haltige Abfälle – vor, wie insbe-sondere Getrennthaltungspflichten, Nachweis- und Registerpflichten.

Ziel der Verordnung ist es zum Einen, dass POP-haltige Abfälle nur als gefährlicher Abfall eingestuft werden, soweit dies auch EU-rechtlich geboten ist, und zum Ande-ren, dass alle POP-haltigen Abfälle unabhängig von ihrer Einstufung als gefährlicher oder nicht gefährlicher Abfall in vergleichbarem Maße getrennt gesammelt, nicht ver-mischt und überwacht werden. Die Verordnung verfolgt das Ziel zu einer dauerhaft tragfähigen Lösung der Problematik der Entsorgung und Überwachung POP-haltiger Abfälle zu gelangen, z. B. bei der Entsorgung von HBCD-haltigen Dämmstoffen. Nähere Informationen erhalten Sie im Internet www.ihkzuschwerin.de (Dokumentennummer 3832004). n

Information:IHK zu SchwerinThomas Lust 0385 [email protected]

INNOVATION & UMWELT ■

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32 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Weniger Arbeitsausfälle, eine geringere Personalfluktuation und ein starkes Arbeitgeberbild bei Belegschaft,

Bewerbern und Kunden sind nur einige der Vorteile der Unternehmen, die eine familienbe-wusste Personalpolitik verfolgen. Die schließt nicht nur Kinder mit ein, sondern auch pfle-gebedürftige Familienangehörige. Die mög-lichen Instrumente für die Unternehmen sind so unterschiedlich wie die jeweiligen Bedarfe. Ein Anfang ist gemacht, wenn zum Beispiel Informationen über Betreuungsangebote im Pausenraum der Mitarbeiter ausgelegt wer-den, die Vereinbarkeit Gegenstand bei Perso-nalgesprächen ist und während der Elternzeit aktiv Kontakt zum Mitarbeiter gehalten wird.

Je nach Unternehmen und Branche bieten sich auch Maßnahmen wie Teilzeit-oder Projektbe-schäftigungen sowie Weiterbildungsmöglich-keiten während der Elternzeit, Homeoffice, die Einrichtung eines Eltern-Kind-Arbeitsplatzes, Kooperationen oder Belegplätze in lokalen Kitas, die Einführung von Mutti-Vati-Schich-ten sowie finanzielle und sachliche Zuwen-dungen zur Kinderbetreuung an, die zum Teil steuer- oder abgabenfrei sind.

Zeigen Sie Ihr EngagementUnternehmen, die eine familienbewusste Per-sonalpolitik leben, sollten diese auch nach außen und innen zeigen. Potenzielle Bewerber und auch Kunden bemessen solch einem Enga-

gement eine hohen Wert bei. Ebenfalls ist es wichtig, den eigenen Mitarbeitern die Leistun-gen zu zeigen, da diese nicht selbstverständlich sind. Das kostenfreie Siegel „Familienfreund-liches Unternehmen“ der Wirtschaftsförderung Südwestmecklenburg ist für Unternehmen im Landkreis Ludwigslust-Parchim ein gutes Instrument ihr Engagement nach außen zu tragen. n

Information:IHK zu SchwerinMarco Woldt 0385 [email protected]

Die Kita hat Urlaub, die Tagesmama ist erkrankt, die Großeltern wohnen zu weit weg: Was nun? Die meisten Eltern stehen irgendwann vor dem Problem Betreuungslücken überbrücken zu müssen. Dann drückt die Zeit und Stress kommt auf, denn die Arbeit wartet auch.

Familienbewusste Personalpolitik

■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Organisieren, Kommunizieren, Führen: Familienbewusste und zukunftsfähige Personalpolitik im Gastgewerbe13. November 2017, 10:00 bis 13:00 UhrHotel Alter Speicher in Wismar30 Euro p.P.

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Seminarreihe

13. und 21. November 2017

Seminarreihe für eine familienbewusste Personalpolitik – zusammen mit dem bundesweiten Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“

Alles zu „meiner“ Zeit – Forum zur individualisierten Personalpolitik (alle Branchen)21. November 2017, 14:00 bis 17:00 UhrIHK zu Schwerin30 Euro p.P.

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 33

Wenn Sie durch diese Seiten blättern, haben wir alle hoffentlich noch den berühmten goldenen Herbst vor uns. Aber haben Sie nicht auch schon die Weihnachtstage und den Jahreswechsel in Ihrer Planung?

Sie haben bestimmt noch nicht die Gans und den Tannenbaum bestellt, aber den einen oder anderen Gedanken in Geschenke und Besuche investiert.

Und wie sieht es im Büro aus? Steht nicht nur die Organisation Ihrer privaten, sondern auch, die der Firmenweihnachtsfeier auf Ihrer „to do“ - Liste?

Sie und Ihre Mitarbeiter haben in den vergangenen Monaten hart gearbeitet?

Sie haben zusammen mit Ihren Mitarbeitern neue Ideen umgesetzt und schon Pläne für das Jahr 2018?

Zeigen Sie Ihren Kollegen und Ihren Mitarbeitern Wertschätzung für die vollbrachten Leistungen und ihren Einsatz. Belohnen Sie die Leistungen des Jahres mit einer Einladung in eines der schönsten Restaurants Schwerins.

Sie haben es sich verdient.

Die Schweriner Schloss Localitäten bieten Ihnen für Ihre Weihnachtsfeier ein wunderschönes Ambiente, eine exzellente Küche und selbstverständlich einen aufmerksamen Service.

Wählen Sie ein Menü aus oder lassen Sie sich ein Buffet zusammenstellen. Die Schweriner Schloss Localitäten machen Ihnen Vorschläge - Sie haben die Wahl.

Feiern Sie - klassisch Weihnachten im Turmzimmer, in der Orangerie oder im prunkvollen Schlosscafé. Die Kapazitäten liegen zwischen 20 bis max. 200 Personen. Verbinden Sie Ihre Weihnachtsfeier mit einer individuellen Schlossführung, vom Keller bis zur Kuppel. Wenn Sie möchten schicken wir auch den Weihnachtsmann vorbei.

Das Team der Schweriner Schloss Localitäten freut sich auf Sie.

Kontakt: Schweriner Schloss LocalitätenJeannette Albrecht, Telefon: 0385 / 52 52 919E-Mail: [email protected]

Weihnachten im Schweriner Schloss

Einmal im Schloss …Buchen Siedie Schweriner Schloss Localitätenfür Ihre Weihnachtsfeier.Wir verwöhnen sowohl die kleineren,als auch die größeren Firmengruppen.Genießen Sie ein festliches Menü oderein reichhaltiges Buffet.

Eine schöne Bescherung …,entspannt feiern.

ALLE JAHRE WIEDERsteht plötzlich dieWeihnachtsfeier vor der Tür.

EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■

Privat- und Erwerbsleben miteinander zu vereinba-ren ist nicht immer leicht für Arbeit-nehmer. Ein Arbeitgeber, der heute

darauf setzt, seinen Mitarbeitern ein optimales Umfeld zu bieten, in dem sich Arbeit und Leben im Einklang befinden, erwirbt sich entscheidende Vorteile beim Wettbewerb um Fach-kräfte. Und um die Voraussicht dieser Arbeitgeber zu unterstützen, zeichnen wir seit 2015 das familienfreundliche Engagement solcher Unternehmen in unserem Landkreis aus.“

Berit Steinberg, Geschäftsführerin der WiFög

Ausgezeichnete, familienfreundliche Unternehmen

• RoweMed AG - Medical 4 Life (Parchim)• REFORM KONTOR GmbH & Co. KG

(Zarrentin)• MBP medical biomaterial products GmbH

(Neustadt-Glewe)• Brocki´s Hotel Stadt Hamburg (Parchim)• Lewitz Werkstätten GmbH (Parchim)• Fleischwerk EDEKA Nord GmbH

(Lüttow-Valluhn)• Textil-Service Mecklenburg GmbH

(Parchim) • AcryliCon Polymers GmbH

(Neustadt-Glewe)• Stadt Ludwigslust• Trolli GmbH (Hagenow)• GiB mbH (Ludwigslust)• DS Produkte GmbH (Valluhn/Gallin)• Drinkuth AG (Boizenburg)• Asklepios Klinik (Parchim)• Berschneider GmbH• Diakoniewerk Neues Ufer gGmbH (Rampe) • HELIOS Klinik (Leezen)• Mecklenburger Landpute GmbH (Severin) • BBS Start GmbH (Ludwigslust)

• Block Menü GmbH (Zarrentin)• bmp bulk medicines & pharmaceuticals

production Gmbh (Parchim)• Stadtverwaltung Hagenow• Finitex GmbH (Hagenow)• Dachdeckermeister Frank Hüttenrauch

(Pinnow OT Godern)• Elektro Düde GmbH (Glaisin) • Jochmann GmbH (Parchim)• Physiotherapie Döscher-Düde

(Ludwigslust)• Friseurhandwerk „Neue Linie“ e.G.

(Grabow)• August Hildebrandt GmbH (Wittenförden), • HENKEL Beiz-Elektropoliertechnik

(Neustadt-Glewe) • HMS Holzindustrie Hagenow GmbH

(Hagenow)• Stadtwerke Parchim (Parchim)• Sörgel & Bunsen Gerüstbau GmbH

(Fahrbinde)• Lewens Sonnenschutz -

Systeme GmbH & Co. KG (Ludwigslust)

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34 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

3■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Wie bei den meisten anderen Wels-farmen in Deutschland war auch in Sukow der Ausgangspunkt für den

Einstieg in das Fischgeschäft eine Biogasan-lage. Aufgrund seiner Herkunft benötigt der Afrikanische Wels viel Wärme. Da er in der Lage ist, aus der Luft Sauerstoff zu atmen und sich auch dabei nicht verkühlen darf, müssen sowohl die Becken als auch die Halle, in der sie stehen, ganzjährig auf 28 °C erwärmt werden. Die Energie hierfür ist ein Nebenprodukt der Stromproduktion der Biogasanlage aus nach-wachsenden Rohstoffen und Rindergülle.

„Als wir die Anlage geplant haben, dachte ich, dass Technik und Aufzucht eine größere Herausforderung sein werden als die Vermark-tung“, so Jens Fröhlich, einer der Gründungs-mitglieder des Unternehmens. „Mit der Zeit hat sich herausgestellt, dass es genau anders herum ist.“ Der Afrikanische Wels ist sehr

robust und frohwüchsig und daher besonders geeignet für die Haltung in der Aquakultur. Als „Kleinkinder“ mit einem Gewicht zwischen zehn und 20 Gramm ziehen alle zwei Wochen Jungfische auf der Welsfarm ein. In knapp sechs Monaten wachsen die Welse zu einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 1,5 Kilogramm heran. Das einzige, was sie dazu benötigen, sind neben der Wärme spezielles Futter und eine gute Wasserqualität. Es gibt bisher keine bekannten Krankheiten oder Para-siten, die in der Anlage zum Problem werden können. Der Einsatz von Medikamenten oder Hor-monen ist also nicht notwendig. „Auch wenn man kein Spezialist für Fische ist, kann man sich mit der Hilfe von Experten relativ schnell das nötige Wissen aneignen, um diese Wels-art aufzuziehen“, so Christian Karp, Landwirt aus Kraak und seit 2015 Mitgesellschafter der Sukower Welsfarm.

Eine viel größere Herausforderung sei es, einen konstanten Absatz für die Fische zu sichern. Seit 2016 gehört zu der Anlage auch eine eigene Schlachtung, in der am Tag ungefähr eine Tonne Fisch von Hand verarbeitet werden kann. „Vorher waren wir davon abhängig, dass LKWs aus Deutschland, Polen oder Holland kamen und die Welse lebend abholten“, erklärt Catharina Haenning, zuständig für Marketing und Vertrieb. „Nun können wir zusätzlich aus-genommene Fische und Filets in unterschied-lichen Größen frisch und tiefgefroren anbie-ten.“ Seitdem sei die Vermarktung um einiges leich-ter geworden: „Wir konnten einige Kunden dazugewinnen, die besonders die Aufzucht in Mecklenburg, die Nachhaltigkeit und das ‚Frei von‘ unseres Sukower Welses schätzen. Und wir arbeiten weiter daran, dass diese außer-gewöhnliche Fischart bei Handel und Verbrau-chern noch bekannter wird.“ n

Seit 2012 hat eine nicht gerade landestypische Tierart ihr Zuhause in Sukow bei Schwerin. Zirka 230.000 Afrikanische Welse wachsen hier Jahr für Jahr bei der Sukower Bioenergie und Welsfarm GmbH & Co. KG heran.

Regionale Exoten aus Mecklenburg

In Sukow bei Schwerin wachsen jährlich 230.000 Afrikanische Welse heran.

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 35

3 EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■

Mecklenburg-Vorpommern hat Meeres- und Binnenfischerei und auch die landbasierte Aquakultur. Wohin wird die Reise gehen mit diesen drei Arten der „Fischerei“?Wir sehen bereits seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts einen zunehmenden Rückgang der Fischbestände in den Meeren weltweit. 61,3 Prozent der weltweiten Fänge gelten derzeit als maximal befischt, 28,8 Pro-zent als überfischt. Heutzutage versucht man die Probleme durch Fischereiabkommen, Quo-ten und technische Maßnahmen ohne wirk-lichen Erfolg in den Griff zu bekommen. Wir haben heute in MV noch 236 Haupterwerbs-fischer. In wenigen Jahren werden wir nur noch 150 Haupterwerbsfischer haben. Dage-gen hat sich die Binnenfischerei wirtschaftlich gut entwickelt. Die Fischer sind Unternehmer, die erkannt haben, dass sie ihren Fisch an die Endverbraucher direkt vermarkten müssen, um davon leben zu können. Ich gehe davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage der etwa 50 Binnenfischer in Mecklenburg-Vorpommern in der Zukunft zwar langsam aber weiterhin posi-tiv entwickeln wird. Da liegt es nahe, in einem Agrar- und Touris-musland wie Mecklenburg-Vorpommern über Aquakultur nachzudenken, also die kontrol-lierte Aufzucht möglichst heimischer Orga-nismen wie Fische, Krebse, Garnelen oder Muscheln. Aquakultur ist keine Fischerei, da Fischerei lediglich den Fischfang umfasst. Mit nur 2,4 Prozent der Gesamtnachfrage an Fisch hat die Aquakultur keine wirklich wirtschaft-liche Bedeutung in Deutschland, auch nicht in Mecklenburg-Vorpommern. Deutschland ist, was Aquakultur angeht, ein Entwicklungsland.

Hier liegen dennoch Chancen und Möglich-keiten für Investoren. Allerdings ist der Weg steinig und schnelle Gewinne sind eine Illusion.

Welchen Herausforderungen stehen wir bei der Aquakultur heute gegenüber?Kreislaufanlagen haben neben dem Vor-teil einer kontrollierten Umwelt den Vorzug, dass das Wasser immer wieder genutzt wer-den kann. Daher sind die Konflikte mit den Umweltbehörden wenn überhaupt gering. Im Zuge der Entwicklung unseres Instituts der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei wurde immer deutlicher, dass es nicht reicht, ein Institut an einer Fragestellung forschen zu lassen. Vielmehr geht es darum, für potentielle Unternehmen eine Infrastruk-tur im Land zu entwickeln und aufzubauen, die die Rahmenbedingungen für private Investiti-onen verbessert. Inzwischen ist eine Reihe von Forschungseinrichtungen in der Aquakultur tätig. Dazu gehören die Universität Rostock, die Mikrobiologen der Universitäten in Greifs-wald und Hamburg, die Bundesforschungs-anstalt für Tiergesundheit auf der Insel Riems und die Fischgenetiker des Leibnitz-Institutes für Nutztierbiologie in Dummerstorf.In unserer Landesforschungsanstalt entwickeln wir seit einigen Jahren die Vermehrung und Aufzucht von Zander. Die Zanderstämme, die dafür eingesetzt wurden, stammten aus drei verschiedenen Wildbeständen, weil Zander nie domestiziert und selektiert wurden. Daher kommt der Ermittlung des Genoms der Zander und der Gene, die zum Beispiel für Stress oder Wachstum zuständig sind, eine enorme Bedeu-tung zu. Wir wollen hier mit Hilfe des züch-

terischen Fortschritts robuste Fische erhalten, die an die Bedingungen in einer Kreislauf-anlage besser angepasst sind als Wildfische. Neben der Forschung ist es wichtig, potenti-ellen Investoren qualifiziertes und gut aus-gebildetes Personal bieten zu können. Daher wurde in Rostock der Lehrstuhl Aquakultur und Sea Ranching eingerichtet, der jedes Jahr fast 20 Absolventen hat.

Die nachhaltige Nutzung der Ressourcen ist gerade auch in der Aquakultur ein Thema. Wo liegt da die Zukunft?Neben den Kreislaufanlagen widmen wir uns im Land seit einiger Zeit der Aquaponik, also der Kombination von Fischaufzucht und der Aufzucht von Pflanzen. Dort werden die Nähr-stoffe aus der Aquakultur den Tomaten, den Kräutern oder anderen Pflanzen zur Verfügung gestellt. Zu diesem Zweck haben wir der Uni-versität Rostock ein Gewächshaus finanziert, auch bekannt als das „FischGlasHaus“. Hier fin-den zahlreiche Versuche statt, um eine sichere und ökonomisch tragfähige Lösung für eine kommerzielle Umsetzung der Aquaponik in der Zukunft anbieten zu können. Außerdem werden wir in Zukunft auch wieder an einer Lösung arbeiten, um Fische in der Ostsee ohne eine Belastung mit Stickstoff und Phosphor aufziehen zu können. n

Information:Gerhard MartinMinisterium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern 0385 [email protected]

Drei Fragen an Gerhard Martin

Bilder: Henrik Matzen

Gerhard Martin, Experte für Fischerei und Aquakultur im Ministerium für

Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern

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36 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

■  INTERNATIONAL

Die Unterzeichnung des „Countering America´s Adversaries Through Sanc-tions Act” durch US-Präsidenten Trump

vor gut einem Monat hat europäische und deutsche Unternehmen in Sorge versetzt. Das Gesetz, das zuvor fast einstimmig vom US-Kongress beschlossen wurde, sieht u. a. neue US-Sanktionen gegen Russland – mit exter-ritorialer Wirkung – vor. Sollte der entspre-chende Anschnitt mit exterritorialer Wirkung tatsächlich zur Anwendung kommen, ist davon auszugehen, dass auch europäische und deut-sche Unternehmen von etwaigen Strafmaß-nahmen betroffen wären. Wie diese aussehen

könnten, ist in Abschnitt 235 des US-Gesetzes dargelegt: Sie reichen von der Verweigerung von Ausfuhrerlaubnissen und Exportkrediten bis hin zu einem Ausschluss ausländischer Fir-men von Ausschreibungsverfahren in den USA.

Austausch verfolgte zwei ZielstellungenErstens sollte dieser Austausch einer Bestands-aufnahme bzw. dem Einfangen eines Stim-mungsbildes aus den (potenziell) betroffenen Unternehmen dienen. Dabei wurde deutlich, dass zwar bisher kein Fall bekannt ist, in dem Unternehmen bereits sanktioniert wurden, die psychologische Wirkung des „Damokles-

schwertes“ der im US-Gesetz verankerten möglichen Strafmaßnahmen ist jedoch schon jetzt spürbar. Unternehmerische Entschei-dungen werden durch die derzeitige Unsicher-heit in Hinblick auf die tatsächliche Anwen-dung des Gesetzes erheblich erschwert.

Zweitens war das Treffen vor allem darauf ausgerichtet, das weitere Vorgehen und den Austausch mit der US-Administration zur Anwendung des neuen Gesetzes zu diskutie-ren. Hierbei wurde deutlich, dass deutsche Unternehmen große Hoffnungen in den der-zeit laufenden Konsultationsprozess zwischen

Anne Geitmann stellte in ihrem Impuls-vortrag sehr anschaulich die Wirt-schaftsstruktur Schwedens dar, die

geprägt ist von vielen Kleinstunternehmen und auch Großunternehmen. Im Gegensatz zu Deutschland finde man jedoch selten Unter-nehmen mittlerer Größe, was bei der Suche nach geeigneten Geschäftspartnern häufig eine Herausforderung darstelle. Rund 74 Pro-zent der schwedischen Unternehmen haben nach Aussage von Anne Geitmann keine Angestellten, weitere 22,4 Prozent maximal 9 Angestellte. Zudem erläuterte sie die regio-nale Verteilung der Branchencluster, um den Anwesenden eine Orientierung zu geben, wel-

che Regionen sich abhängig von der jeweiligen Branche für den Markteinstieg besonders eig-nen. Anne Geitmann hob außerdem die Unter-schiede bei der Nutzung digitaler Angebote hervor. Während in Deutschland insbesondere die Industrie die Möglichkeiten der Digitalisie-rung aufgreife, seien in Schweden vor allem die Privatpersonen deutlich affiner, digitale Services zu nutzen und ihre persönlichen Daten zu teilen. Daher eigne sich der schwedische Markt hervorragend, um z. B. neue Apps zu testen. Dr. Bernd-Dietmar Lepsow, Geschäfts-führer der Basis Consulting GmbH aus Wismar und Mitglied der Vollversammlung der IHK zu Schwerin, teilte seine Erfahrungen im Umgang

mit skandinavischen Geschäftspartnern. Der Aufbau von vertrauensvollen und langfristig angelegten Beziehungen sei immens wichtig. Grundsätzlich verfüge Schweden aktuell über eine gute Binnenkonjunktur und einen gesät-tigten Markt. Gleichwohl können deutsche Unternehmen mit innovativen Produkten und guten Services überzeugen.

Hilfe bei der GeschäftspartnersucheÜber den Erfahrungsaustausch hinaus lädt die IHK zu Schwerin in Kooperation mit der IHK zu Rostock und dem Enterprise Europe Network Unternehmen zum „Baltic Business Dialog“ ein. Ziel ist es, Unternehmen aus Westmecklen-burg, Dänemark und Südschweden eine Platt-form für einen internationalen Wirtschafts-austausch zu bieten.Besonderes Element der Veranstaltung am 5. Oktober 2017 in der IHK zu Schwerin ist die Kooperationsbörse, für die sich Unternehmen bereits jetzt registrieren können. Über das Enterprise Europe Network wird die Kooperati-onsbörse auch bei potentiellen Geschäftspart-nern aus Dänemark und Schweden beworben. Die Registrierung für die Kooperationsbörse sowie weitere Informationen finden Sie unter: www.b2match.eu/mv-bbd2017. n

Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter namhafter Unternehmen nutzten die Gelegenheit, sich mit Vertretern des DIHKs, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie des Auswärtigen Amts zu der aktuellen Problematik der weiteren US-Sanktionen gegenüber Russland auszutauschen.

Am Runden Tisch trafen sich am 18. August 2017 Unternehmerinnen und Unternehmer zu einem Erfahrungsaustausch mit Anne Geitmann von der AHK Schweden. Ein besonderer Fokus der Veranstaltung lag auf dem Zielmarkt Schweden, passend zum zeitgleich in Wismar stattfindenden Schwedenfest.

US-Sanktionen gegen Russland

Runder-Tisch-Gespräch Skandinavien

Bild: IHK

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 37

INTERNATIONAL ■

Insbesondere auf Messen können Unter-nehmen ihre Leistungen und Know-how präsentieren und mit dem unmittelbaren

Kontakt Kunden gewinnen und binden. Eine gut organisierte Messebeteiligung ist immer ein effizientes Vertriebsinstrument. Mit kaum einer anderen Marketingaktivität lassen sich in kurzer Zeit und zu überschaubaren Kosten ähnliche Ergebnisse erzielen wie mit einer

Messeteilnahme als Aussteller. Auf dem Pro-gramm der Tour stand zunächst die Unter-nehmenspräsentation des Gastgebers. Ein Unternehmen, welches sich mit dem Bau von anspruchsvollen und großvolumigen Messe-ständen deutschland- und europaweit einen Namen gemacht hat. Namhafte Automo-bilhersteller und Technologieunternehmen gehören zum Kundenkreis. Dr. Peter Neven,

Geschäftsführer des Ausstellungs- und Mes-seausschuss der Deutschen Wirtschaft e. V. (AUMA), informierte über das Messeangebot in Deutschland und in der Welt und die Mög-lichkeiten der Finanzierung und Förderung von Messeauftritten. Ein großes Aushängeschild des Landes ist der Gemeinschaftsstand auf der weltweit größten Industriemesse in Hannover. Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, gab Einblicke in die Orga-nisation des Gemeinschaftsstandes, die feder-führend bei der IHK zu Schwerin für das Land liegt. Sowohl die Landesregierung als auch die IHKs in MV wollen stetig weitere Unternehmen für eine Beteiligung am Gemeinschaftsstand gewinnen. Erfahrene Aussteller schätzen die Vorteile eines Gemeinschaftsstandes. Durch die organisatorische Hilfe der IHK, die Messeförde-rung des Landes und die Unterstützung durch andere Aussteller wird auch „Messeneulin-gen“ eine Beteiligung erleichtert. Interessierte Unternehmen sprechen gern die IHK zu Schwe-rin an. n

Information:IHK zu SchwerinUlf Dreßler 0385 5103-208, [email protected]

Messen sind das Marketinginstrument Nr. 1 – das war Thema der 18. Export-Tour des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Eingeladen wurde in das Unternehmen Wittenberg GmbH & Co. KG in Torgelow. Um sich am Markt zu behaupten, ist die Teilnahme an Messen für Unternehmen unerlässlich.

Export-Tour-Stopp 2017 in Torgelow

der Europäischen Kommission und der in den USA für die Ausgestaltung der Sanktionen zuständigen Behörde (OFAC-Office of Foreign Assets Control) setzen.

Ergebnisse der AHK-Umfrage RusslandFlankiert wurden die Schilderungen der anwe-senden Unternehmensvertreter von den Ergeb-nissen einer Umfrage, die die Auslandshan-delskammer (AHK) Russland im August 2017 zum Thema „Neue US-Sanktionen gegen Russ-land“ durchgeführt hat. Laut Umfrage rechnet ein Drittel der Unternehmen mit mittleren (21 Prozent) und schwerwiegenden (12 Prozent)

Einbußen durch die US-Sanktionen, ein wei-teres Drittel mit leichteren Einbußen (32 Pro-zent) und ein Drittel mit keinerlei Folgen (35 Prozent).

Gleichzeitig bekennen sich die Unternehmen zum russischen Markt. 72 Prozent haben vor, Investitionen und Aktivitäten im geplanten Maße beizubehalten, 15 Prozent wollen diese erhöhen, nur 13 Prozent planen eine Redu-zierung ihres Geschäfts. Auf der politischen Ebene gehen 87 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die neuen Sanktionen die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen

leicht (53 Prozent) oder sogar schwer (34 Pro-zent) belastet werden. 92 Prozent halten die neuen Sanktionen für ungerechtfertigt. 96 Prozent möchten nicht, dass sich Bundesregie-rung und EU den Sanktionen anschließen.

An der Umfrage hat sich trotz des traditio-nellen russischen Ferienmonats die Rekord-zahl von 193 Firmen beteiligt. Dies zeigt, wie besorgt die Unternehmen sind.

Umfangreiche Informationen stellt die AHK Russland online zur Verfügung www.russland.ahk.de. n

Bild: pixabay

V. l.: Dr. Peter Neven, AUMA e. V.; Siegbert Eisenach, IHK zu Schwerin; Patrick Dahlemann, Parlamen-tarischer Staatssekretär Vorpommern; Johannes Wittenberg, Metallbau Wittenberg GmbH & Co. KG

Bild: IHK

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■  AKTUELLE IHK-VERANSTALTUNGSANGEBOTE

Mi. 04.10.

Beratungssprechtag zur Unternehmensfinanzierung09:00 - 17:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Frank Witt, Tel.: 0385 5103-306, [email protected]

Do. 05.10.

Baltic Business Dialog 201713:00 - 18:30 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Henrike Güdokeit, Tel.: 0385 5103-215, [email protected]

Fr. 06.10.

Wirtschaft, Arbeit, Kirche - Der ehrbare Kaufmann und das christliche Menschenbild14:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin Anmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern, Tel.: 0385 5103-510, [email protected]

Sa. 07.10.

Feierliche Zeugnisübergabe der Fortbildungsprüfungen11:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Katja Kammin, Tel.: 0385 5103-407, E-Mail: [email protected]

Mo. 09.10.

Beratungssprechtag Steuern11:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Poel, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

Di. 10.10.

Beratungssprechtag Versicherungen09:00 - 15:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Stefan Gelzer, Ass. iur., Tel.: 0385 5103-311, [email protected]

Mi. 11.10.

Beratungssprechtag Online-Marketing (Internet/E-Commerce/Social Media)09:00 - 15:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Poel, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferent/in: Diana Fölsch, allerhandmeer Social Media ServiceAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

Mi. - Fr. 11. - 13.10.

24. Nordische Bausachverständigen-Tagejeweils ab 09:30 Uhr, Hansestadt Wismar, Rathaus, Bürgerschaftssaal, Am Markt 1, 23966 WismarAnmeldung: IHK zu Schwerin, Tel.: 0385 5103-510, [email protected]

Mo. - Fr. 16. - 20.10.

Informationsveranstaltung für die Begabtenförderung15:00 - 17:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Katja Kammin, Tel.: 0385 5103-407, [email protected]

Mo. 16.10.

Schweriner WissenschaftswocheEröffnungsveranstaltung am 16.10.2017, 18:00 Uhr, Rathaus Schwerin, Schweriner Markt / Demmlersaal,Am Markt 14, 19055 SchwerinAnmeldung: IHK zu Schwerin, Thomas Lust, Tel: 0385 5103-308, [email protected]

Di. 17.10.

Beratungssprechtag zur Unternehmensnachfolge09:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Poel, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Frank Witt, Tel.: 0385 5103-306, [email protected]

Di. 18.10.

Eine Hochschule – viele Kooperationsmöglichkeiten17:00 Uhr, Hochschule Wismar, Philipp-Müller-Straße 14, 23966 WismarAnmeldung: Fax: 0385 7788723 [email protected]

Do. 02.11.

Unterrichtung nach dem Gast stättengesetz10:00 - 14:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Wismar, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferent/in: Dipl.-Ing. Ronald Paulowitz, Institut für Hygiene und LebensmittelsicherheitKosten: 38,00 EURAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

IHK-Schulpreis 2017 - Auszeichnungsveranstaltung14:30 - 17:30 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Mecklenburg-Vorpommern, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Jana Horn, Tel.: 0385 5103-416, [email protected]

Fr. 03.11.

Beratungssprechtag Marketing09:00 - 14:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Poel, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

Mo. 06.11.

Schulung für Beschäftigte im Lebensmittelbereich09:00 - 12:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Vorpommern, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinKosten: 15,00 EURAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

Beratungssprechtag Steuern11:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Poel, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Angret Mans, Tel.: 0385 5103-309, [email protected]

IHK-VeranstaltungskalenderIHK-VeranstaltungenDiese Termine sind nur eine kleine Auswahl des um fangreichen An gebotes der IHK-Veran stal tungen. Unter www.ihkzuschwerin.de, Dok.-Nr. 3016920, ist die Veranstaltungsdatenbank mit detaillierten Hinweisen online abrufbar. Eine direkte Online anmeldung ist möglich.

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38 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

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Wirtschaftskompass 10|2017 ■ 39

RECHT & STEUERN ■

Hinweis zu den Insolvenzbekanntmachungen

Die Veröffentlichung der Insolvenzbekanntmachungen stellt einen Service für die Mitgliedsunternehmen der IHK zu Schwerin dar. Wegen der in den Bekanntmachungen enthaltenen Anmeldefristen für Forderungen weisen wir auf folgendes hin: Der Eröffnungsbeschluss des Insolvenzgerichts wird amtlich unter www.insolvenzbekanntmachungen.de veröffentlicht. Gesetzte Fristen gelten auch dann, wenn ein Gläubiger sie nicht zur Kenntnis nimmt. Sollte ein Gläubiger die im Beschluss gesetzte Frist versäumen, kann er seine Forderungen dennoch nachträglich anmelden. Hierfür muss jedoch das zuständige Insolvenzgericht einen neuen Termin anberaumen, in dem die gestellten Forderungen geprüft werden.

InsolvenzverfahrenÜber das Vermögen desEnrico Limbersky, geboren am 16.08.1970, Zarrentiner Straße 60, 19258 Gresse, derzeit: Kühlungsborner Straße 29a, 18246 Bützow, wurde am 24.08.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 291/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Franz Mie-deck, Mozartstraße 2, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 5509951. Forderungen sind bis zum 05.10.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derDr. Roßbach, Mausch & Dr. Dangers GmbH, Hagenower Straße 73, 19061 Schwerin, vertreten durch den Geschäftsführer Marc Mausch, Französische Allee 28, 72072 Tübingen, wurde am 24.08.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 306/17)eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Bettina Schmudde, Valentinskamp 70 / EMPORIO, 20354 Hamburg, Telefon: 040 808136400, Telefax: 040 808136578. Forderungen sind bis zum 05.10.2017 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derPetra Schulz, geb. Schultz, geboren am 02.12.1959, Sternberger Straße 20a, 19412 Brüel, Inhaber der Bäckerei Schulz, Brüel, wurde am 01.09.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (581 IN 394/17) eröff-net. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Uta Plischkaner, Johannes-Stelling-Straße 1, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 591390, Telefax: 0385 5913944. Forderungen sind bis zum 13.10.2017 bei der Insolvenzverwalte-rin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derMaplan Machining GmbH, Werkstraße 206, 19061 Schwerin, vertreten durch den Geschäftsführer Birger Otto Hammerstein, Pecher Waldstraße 11, 53343 Wachtberg, wurde am 01.09.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsge-richt Schwerin (580 IN 337/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Stephan Münzel, Moorfuhrtweg 11, 22301 Hamburg, Telefon: 040 65052590. Forderungen sind bis zum 13.10.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derBianka Hein, geb. Klug, geboren am 12.07.1964, Floerkestraße 14, 19300 Grabow, wurde am 31.08.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 458/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Iris von Bruchhausen, Ostorfer Ufer 1, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 5574760. Forderungen sind bis zum 12.10.2017 bei der Insolvenzverwalte-rin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derLuXus Transporte 2.0 GmbH, Schlachterstraße 17, 19055 Schwerin, vertreten durch die Geschäftsführerin Vanessa Thamm, Adlerstraße 49, 53859 Nieder-kassel, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 12001, wurde am 04.09.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 377/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Dr. Ste-fan Frielinghaus, Alexandrinenstraße 17, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 572770. Forderungen sind bis zum 16.10.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

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40 ■  Wirtschaftskompass 10|201740 ■  Wirtschaftskompass 10|2017

Erscheinungstag: 02. Oktober 2017

Verlag: maxpress agentur für kommunikation GmbH & Co. KG Stadionstr. 1, 19061 SchwerinTelefon: 0385 76052-52E-Mail: [email protected]

Druck: MOD Offsetdruck GmbHGewerbestr. 3, 23942 Dassow

Druckauflage: 19.500 Exemplare (IV/2017)Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Mitglieder der IHK zu Schwerin erhalten das Objekt im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenfrei.

Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handels kammer zu SchwerinEigentümer und Verlag: Industrie- und Handels kammer zu SchwerinPostfach 1110 41, 19010 SchwerinLudwig-Bölkow-HausGraf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin Telefon: 0385 5103-0Telefax: 0385 5103-999E-Mail: [email protected]: Siegbert Eisenach Redaktion: Andreas KrausTitelfoto: Existensgründerin, IHK/Foto Winkler

Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der IHK zu Schwerin. Im freien Ver-kauf beträgt der Bezugspreis pro Heft 1,50 Euro. Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind und als solche kenntlich gemachte Zitate, geben nicht un bedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung und Änderung aller Beiträge vor. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellen-angabe (Belegexemplar erbeten).

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)

Dieser Ausgabe liegen eine Beilage von 19.000 Stück des Ferienparks Retgendorf sowie 19.000 Stück „B4B" bei.

Impressum

Erfahrungsgemäß konzentrieren sich Abmahnungen am häufigsten auf das Feld der Produktbezeichnung, insbesondere

die spezielle Kennzeichnung von Lebensmit-teln. Neben den allgemeinen Pflichtangaben, sollten gesundheits- und nährwertbezogene Angaben nach der HCVO oder DiätV besonders gründlich aufgeführt werden. Vermeiden Sie hier kostspielige Fehler und informieren Sie sich gerne vorab bei uns!

Informationspflichten im FernabsatzAn zweiter Stelle steht die Verletzung von Informationspflichten im E-Commerce bzw. Fernabsatz. Seit Januar 2016 müssen Händler auf ihrer Website einen leicht zugänglichen Link zur sog. Online-Streitbeilegungsplatt-form (OS-Plattform) angeben. Dieser Link muss tatsächlich abrufbar sein, die Darstel-lung als reine Textform ist nicht ausreichend.Weiterführende Informationen können Sie auf unserer Internetseite www.ihkzuschwerin.de unter der Dokumentennummer 3165774 abru-fen. Ferner sind Händler verpflichtet, Kunden über die Speicherung von Vertragstexten nach

Vertragsschluss zu informieren. Auch fehlende oder fehlerhafte Informationen zur den tech-nischen Schritten zum Vertragsschluss, tech-nischen Mitteln gegen Eingabefehler, Hinwei-sen auf das gesetzliche Gewährleistungsrecht und zur Nennung der wesentlichen Merkmale auf der Produktseite sollten vermieden wären.

Angaben bezüglich des Versandes, Widerrufsrechts und ProduktbilderNeben den oben genannten Fehlern, können Verstöße bei der Angabe von Versand oder des Widerrufrechts ebenfalls zu Abmahnungen führen. Achten Sie darauf, dass Sie für den Verbraucher keine irreführenden oder wider-sprüchlichen Angaben zum versicherten Ver-sand, Versanddauer, Lieferfrist etc. machen.

Es sollte ein vollständiges Formular für einen eventuellen Widerruf sowie eine Widerrufbe-lehrung mit Telefonnummer und Kontaktdaten im Online-Shop hinterlegt sein. Falls Produkt-bilder auf der Shop-Seite verwendet werden, dürfen diese nicht von Mitbewerbern kopiert und als eigene veröffentlich werden, da diese

urheberrechtlich geschützt sind. Des Weiteren sollten fehlerhafte Preisangaben bzw. fehlende Grundpreisangaben sowie UVP vermieden wer-den. Wenn Sie Produkte in Fertigpackungen, offenen Packungen oder als Verkaufsein-heiten ohne Umhüllung nach Gewicht, Volu-men, Länge oder Fläche anbieten, müssen Sie Grundpreise angeben und das bereits, wenn Sie für das Produkt unter der Angabe von Prei-sen werben. Somit müssen die Grundpreise bereits auf den Übersichtseiten Ihres Shops angeben werden. Grundsätzlich gilt: Machen Sie nur wahrheitsgemäße Angaben, die für den Verbraucher gut einsehbar und unmissver-ständlich sind.

Haben Sie konkrete Fragen zur richtigen Gestaltung Ihres Online-Shops? Wir stehen Ihnen gerne zur Beratung zur Verfügung! n

Information:IHK zu SchwerinAss. iur. Thilo Krüger 0385 [email protected]

Rechtliche Fehler im Online-Shop führen oftmals zu teuren Abmahnungen. Dabei sind sie häufig vermeidbar. Im folgendem möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die häufigsten Abmahngründe in der Praxis geben.

Die häufigsten Abmahngründe bei Online-Shops

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