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Sachverständigenbüro Mokroß Gebäudeschadstoffe Bauprodukte SiGe-Koordination SVB Mokroß, Inh.: Dipl.-Chem. Heiner Mokroß Bankverbindung: Postbank Essen Am Marktweg 43, 42781 Haan-Gruiten IBAN: DE7636 0100 4305 4065 8435 Tel./Fax: 02104-8311-17/-34 BIC: PBNKDEFFXXX Mobil: 0172-9566416, Email: [email protected] www.mokross.de Gutachten zur Untersuchung der Innenraumluft auf flüchtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) GS An den Linden (3 Räume) Lindenallee 54 47533 Kleve Messungen vom 18.04.2019 Haan-Gruiten, den 26.04.2019

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Sachverständigenbüro Mokroß Gebäudeschadstoffe – Bauprodukte – SiGe-Koordination

SVB Mokroß, Inh.: Dipl.-Chem. Heiner Mokroß Bankverbindung: Postbank Essen Am Marktweg 43, 42781 Haan-Gruiten IBAN: DE7636 0100 4305 4065 8435 Tel./Fax: 02104-8311-17/-34 BIC: PBNKDEFFXXX Mobil: 0172-9566416, Email: [email protected] www.mokross.de

Gutachten

zur Untersuchung der Innenraumluft

auf flüchtige polyzyklische aromatische

Kohlenwasserstoffe (PAK)

GS An den Linden (3 Räume)

Lindenallee 54

47533 Kleve

Messungen vom 18.04.2019

Haan-Gruiten, den 26.04.2019

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Inhalt 1 Ausgangssituation und Auftrag ............................................................................. 4

2 Probenahmestrategie und Prüfverfahren .............................................................. 4

2.1 Äußere Witterungsbedingungen .................................................................... 4

3 Probenahmedaten und Messergebnisse .............................................................. 5

3.1 Messpunkt 1 (MP 1): EG, Raum B1-05 ......................................................... 5

3.2 Messpunkt 2 (MP 2): 1.OG, Raum B2-02 ...................................................... 7

3.3 Messpunkt 3 (MP 3): EG, Raum C1-02 ......................................................... 9

4 Bewertung der Messergebnisse ......................................................................... 11

4.1 Bewertungsgrundlagen für PAK in der Raumluft ......................................... 11

Konzept der Richtwerte RW I und RW II ............................................... 11

Richtwerte für flüchtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

PAK (Naphtalin und Naphthalin-ähnliche Verbindungen) ................................... 13

4.2 Zusammenfassung und Bewertung der Messergebnisse ............................ 14

5 Anhang: Fotodokumentation ............................................................................... 15

6 Anhang: Informationen zum Messort in Anlehnung an DIN EN ISO 16000-1 ..... 18

Auftraggeber: Gebäudemanagement der Stadt Kleve

Objekt: GS An den Linden, Lindenallee 54, 47533 Kleve

Probenahme: 18.04.2019

Messtechniker*in: S. Domath (akkreditiertes Labor)

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Witterungsbedingungen/Klimadaten außen ............................................... 4

Tabelle 2: MP 1 - Messergebnisse leichtflüchtige polyzyklische aromatische

Kohlenwasserstoffe (PAK) .......................................................................................... 6

Tabelle 3: MP 2 - Messergebnisse leichtflüchtige polyzyklische aromatische

Kohlenwasserstoffe (PAK) .......................................................................................... 8

Tabelle 4: MP 3 - Messergebnisse leichtflüchtige polycyclische aromatische

Kohlenwasserstoffe (PAK) ........................................................................................ 10

Tabelle 5: Richtwerte I und II für Naphthalin und Naphthalin-ähnliche Verbindungen

in [µg/m3] .................................................................................................................. 13

Tabelle 6: Messwerte und Richtwerte RW I und RW II für Naphthalin und Naphthalin-

ähnliche Verbindungen ............................................................................................ 14

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: graphische Darstellung der Zusammenhänge zwischen Vorsorge

(RWI)- und Interventionswert (RW II) ...................................................................... 12

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1 Ausgangssituation und Auftrag

Das Sachverständigenbüro Mokroß wurde beauftragt, in drei Räumen der GS An den

Linden in Kleve Innenraumluftmessungen auf flüchtige PAK (polyzyklische

aromatische Kohlenwasserstoffe) durchzuführen und zu bewerten. Die Probenahme

und Analyse erfolgte durch ein akkreditiertes Labor.

Ziel der Messung war die Überprüfung der Einhaltung von Innenraumrichtwerten.

2 Probenahmestrategie und Prüfverfahren

Die allgemeine und die spezielle Messstrategie der Probenahme entsprechen der

VDI-Richtlinie 4300 Blatt 1 (Dezember 1995) und DIN EN ISO 16000-5 (Juni 2007).

Die Probenahme erfolgte durch Sorption an Chromosorb 106. Im Labor wurde das

Trägermaterial unter Zugabe vier interner Standards (Ethylbenzoat, 1-

Bromnaphthalin, DBP-d4, DEHP-d4) mit Toluol desorbiert. Die Bestimmung der

einzelnen Substanzen erfolgt kapillargaschromatographisch mit einem niederauf-

lösendem Massenspektrometer (GC/LRMS) im kombinierten Scan/Selected Ion

Modus (SIM/Scan).

2.1 Äußere Witterungsbedingungen

In Tabelle 1 sind die äußeren Witterungsbedingungen und Klimadaten zum Zeitpunkt

der Raumluftmessungen zusammengefasst.

Tabelle 1: Witterungsbedingungen/Klimadaten außen

Datum /

Uhrzeit

Temperatur

[°C]

relative

Feuchte

[% rF]

Luftdruck

[mbar]

Wetterlage

09:45 14.3 55 1025 Sonnig

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3 Probenahmedaten und Messergebnisse

3.1 Messpunkt 1 (MP 1): EG, Raum B1-05

Probenbezeichnung: 190272-1804-001

Ort der Messung: Raummitte, > 1,5 m von Wandflächen

Probenahmegerät: Desaga GS 312 [P 58]

Probenahmezeitraum:

07:56 Uhr - 09:56 Uhr

Volumenstrom: ca. 2,0 l/min

Probenvolumen: 0,237 m³

Absorbens: Chromosorb 106 Typ Niosh

Klimatische Randbedingungen während der Probenahme*:

Lüftungsstatus: Nutzungsübliche Lüftungsbedingungen (s.

Anmerkungen)

Nutzungsbedingungen: Probenahme außerhalb der Nutzung

Lufttemperatur: 20.4 °C

Relative Luftfeuchte:

39 %rF

* die Daten wurden zu Beginn und gegen Ende der Probenahme erhoben. Die Werte zeigen den

Mittelwert über den Probennahmezeitraum.

Anmerkungen: Vor Beginn der Messung gelüftet, nach jeweils 45 min

während der Probenahmezeit eine erneute Stosslüftung

für jeweils 5 min.

In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der PAK-Messung am MP 1 dokumentiert.

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Tabelle 2: MP 1 - Messergebnisse leichtflüchtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Substanz Konzentration

[µg/m3]

Bestimmungs-

grenze

[µg/m3]

Bizyklische PAK

Naphthalin 6,4 <0,21

1-Methylnaphthalin 0,47 <0,084

2-Methylnaphthalin 1,4 <0,084

2,6-Dimethylnaphthalin n.b. <0,11

weitere

Dimethylnaphthaline n.b.

<0,40

Summe (bizykl. PAK) 8,3

Trizyklische PAK

Acenaphthylen n.b. <0,042

Acenaphthen 0,14 <0,042

Fluoren n.b. <0,042

Phenanthren 0,063 <0,034

Anthracen n.b. <0,034

Summe (trizykl. PAK) 0,2

Summe (bi- und trizykl. PAK)

8,5

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3.2 Messpunkt 2 (MP 2): 1.OG, Raum B2-02

Probenbezeichnung: 190272-1804-002

Ort der Messung: Raummitte, > 1,5 m von Wandflächen

Probenahmegerät: Desaga GS 312 [P 59]

Probenahmezeitraum:

08:06 Uhr - 10:06 Uhr

Volumenstrom: ca. 1,9 l/min

Probenvolumen: 0,232 m³

Absorbens: Chromosorb 106 Typ Niosh

Klimatische Randbedingungen während der Probenahme*:

Lüftungsstatus: Nutzungsübliche Lüftungsbedingungen (s.

Anmerkungen)

Nutzungsbedingungen: Probenahme außerhalb der Nutzung

Lufttemperatur: 20 °C

Relative Luftfeuchte:

39 %rF

* die Daten wurden zu Beginn und gegen Ende der Probenahme erhoben. Die Werte zeigen den

Mittelwert über den Probennahmezeitraum.

Anmerkungen: Vor Beginn der Messung gelüftet, nach jeweils 45 min

während der Probenahmezeit eine erneute Stosslüftung

für jeweils 5 min.

In Tabelle 3 sind die Ergebnisse der PAK-Messung am MP 2 dokumentiert.

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Tabelle 3: MP 2 - Messergebnisse leichtflüchtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Substanz Konzentration

[µg/m3]

Bestimmungs-

grenze

[µg/m3]

Bizyklische PAK

Naphthalin 2,9 <0,22

1-Methylnaphthalin 0,23 <0,086

2-Methylnaphthalin 0,68 <0,086

2,6-Dimethylnaphthalin n.b. <0,11

weitere

Dimethylnaphthaline n.b. <0,32

Summe (bizykl. PAK) 3,8

Trizyklische PAK

Acenaphthylen n.b. <0,043

Acenaphthen 0,071 <0,043

Fluoren n.b. <0,043

Phenanthren 0,046 <0,034

Anthracen n.b. <0,034

Summe (trizykl. PAK) 0,1

Summe (bi- und trizykl. PAK)

3,9

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3.3 Messpunkt 3 (MP 3): EG, Raum C1-02

Probenbezeichnung: 190272-1804-003

Ort der Messung: Raummitte, > 1,5 m von Wandflächen

Probenahmegerät: Desaga GS 312 [P 56]

Probenahmezeitraum:

08:16 Uhr - 10:16 Uhr

Volumenstrom: ca. 2,1 l/min

Probenvolumen: 0,252 m³

Absorbens: Chromosorb 106 Typ Niosh

Klimatische Randbedingungen während der Probenahme*:

Lüftungsstatus: Nutzungsübliche Lüftungsbedingungen (s.

Anmerkungen)

Nutzungsbedingungen: Probenahme außerhalb der Nutzung

Lufttemperatur: 19 °C

Relative Luftfeuchte:

43 %rF

* die Daten wurden zu Beginn und gegen Ende der Probenahme erhoben. Die Werte zeigen den

Mittelwert über den Probennahmezeitraum.

Anmerkungen: Vor Beginn der Messung gelüftet, nach jeweils 45 min

während der Probenahmezeit eine erneute Stosslüftung

für jeweils 5 min.

In Tabelle 4 sind die Ergebnisse der PAK-Messung am MP 3 dokumentiert.

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Tabelle 4: MP 3 - Messergebnisse leichtflüchtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Substanz Konzentration

[µg/m3]

BG

[µg/m3]

Bizyklische PAK

Naphthalin 3,8 <0,20

1-Methylnaphthalin 0,27 <0,079

2-Methylnaphthalin 0,81 <0,079

2,6-Dimethylnaphthalin n.b. <0,099

weitere

Dimethylnaphthaline n.b. <0,30

Summe (bizykl. PAK) 4,9

Trizyklische PAK

Acenaphthylen n.b. <0,040

Acenaphthen 0,10 <0,040

Fluoren n.b. <0,040

Phenanthren 0,055 <0,032

Anthracen n.b. <0,032

Summe (trizykl. PAK) 0,2

Summe (bi- und trizykl. PAK)

5,1

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4 Bewertung der Messergebnisse

4.1 Bewertungsgrundlagen für PAK in der Raumluft

Konzept der Richtwerte RW I und RW II

Den wesentlichen rechtlichen Rahmen für die Festsetzung von Richtwerten in der

Innenraumluft bildet das Baurecht. Gemäß den Landesbauordnungen ist ein

Gebäude so zu errichten und zu unterhalten, dass die Nutzer keinen

Gesundheitsgefahren oder erheblichen Belästigungen ausgesetzt sind.

Nach einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz obliegt die Festlegung

toxikologisch begründeter Richtwerte (RW) für die Innenraumluft dem AIR

(Ausschuss für Innenraumrichtwerte) des Umweltbundesamtes (früher: Ad-hoc-

Arbeitsgruppe für Innenraumrichtwerte der Innenraumlufthygiene-Komission des

Umweltbundesamtes) und der Arbeitsgemeinschaft der Oberen Landesgesund-

heitsbehörden. Mit der Veröffentlichung des so genannten Basisschemas hat die

damalige Ad-hoc-AG für Innenraumrichtwerte der Innenraumlufthygiene-Komission

des Umweltbundesamtes eine Leitlinie für die Abschätzung von Risiken durch

Verunreinigungen der Innenraumluft vorgegeben. Auf dieser Grundlage werden

Richtwerte für Substanzen in der Raumluft abgeleitet. Es gibt zwei Richtwert-

Kategorien: Richtwert I (RW I) und

Richtwert II (RW II).

Der Richtwert I (RW I) ist die Konzentration eines Stoffes in der Innenraumluft, bei

der im Rahmen einer Einzelstoffbetrachtung nach gegenwärtigem Erkenntnisstand

auch bei lebenslanger Exposition keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu

erwarten sind. Eine Überschreitung ist mit einer über das übliche Maß

hinausgehenden, hygienisch unerwünschten Belastung verbunden.

Der Richtwert II (RW II) ist ein wirkungsbezogener, begründeter Wert, der sich auf

die gegenwärtigen toxikologischen und epidemiologischen Kenntnisse zur

Wirkungsschwelle eines Stoffes unter Einführung von Unsicherheitsfaktoren stützt.

Er stellt die Konzentration eines Stoffes dar, bei deren Erreichen bzw. Überschreiten

unverzüglich Handlungsbedarf besteht, da diese Konzentration geeignet ist,

insbesondere für empfindliche Personen bei Daueraufenthalt in den Räumen eine

gesundheitliche Gefährdung darzustellen. Der Richtwert II definiert somit gem. § 3

Abs. 1 Satz 1 und § 16 der LBO eine Gefahrenschwelle. Bei Überschreitung des RW

II sind zur Abwendung möglicher Gesundheitsgefahren Nutzungsempfehlungen

auszusprechen und unverzüglich expositionsmindernde Maßnahmen einzuleiten.

Eine Schließung der Räume kann notwendig sein. Die Überschreitung des RW II soll

mit einer Kontrollmessung unter üblichen Nutzungs- bzw. Lüftungsbedingungen und -

soweit möglich und sinnvoll - einer Bestimmung der inneren Belastung der

Raumnutzer verbunden werden.

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In Abbildung 1 ist der Zusammenhang zwischen RW I (Vorsorgewert) und RW II

(Gefahrenwert) grafisch dargestellt.

Abbildung 1: graphische Darstellung der Zusammenhänge zwischen Vorsorge (RWI)- und

Interventionswert (RW II)

Wenn die Quelle der Belastung identifiziert ist, ist sie in der Regel zu entfernen, bei

bauseitigen Quellen durch entsprechende bauliche Maßnahmen. Falls die Quelle

nicht kurzzeitig entfernt werden kann, sind in Abhängigkeit von den örtlichen

Gegebenheiten ggf. vorläufige oder alternative Maßnahmen (Versiegelung,

Abschottung, Anstriche und/oder Einschränkung oder Aufgabe der Raumnutzung)

mögliche Optionen.

Bei Überschreitung des Richtwertes I im Bereich zwischen RW II und RW I ist eine

unmittelbare Gefährdung der Gesundheit nicht zu erwarten. Insbesondere bei der

Wahrnehmung von Gerüchen kann es jedoch zu Befindlichkeitsstörungen und

gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.

Nach derzeitiger wissenschaftlicher Auffassung führen diese Beeinträchtigungen

nicht zu nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit, können aber unter

Umständen bei wiederholter oder längerer Einwirkung eine unzumutbare Belästigung

darstellen.

Aus Vorsorgegründen besteht auch im Konzentrationsbereich zwischen RW I und

RW II, dem sogenannten „Besorgnisbereich“ Handlungsbedarf. Unter dem

Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit sollen jedoch zunächst keine baulichen oder

sonstigen quellenbezogenen Veränderungen vorgenommen werden, sondern es ist

vor allem verstärkt zu lüften und einzelfallbezogen (z.B. bei SVOC) verstärkt zu

reinigen. Bei staubgebundenen schwerflüchtigen Substanzen ist die Exposition

gegenüber Bodenstaub durch regelmäßige staubbindende Reinigung (z.B. feuchtes

Wischen) zu verringern.

Wenn jedoch trotz nachweisbar intensiveren Lüftens eine Kontrollmessung nach

einer gewissen Zeit (in der Regel nach einem Monat) keine erkennbare

Verbesserung der Luftqualität anzeigt und der Richtwert I nach wie vor überschritten

wird, sind in einem zweiten Schritt auch für Konzentrationen im Bereich zwischen

RW I und RW II weitergehende, ggf. auch bauliche Maßnahmen zu empfehlen, da

eine über einen längeren Zeitraum (> 12 Monate) erhöhte Belastung aus Gründen

Vorsorgebereich Besorgnisbereich Gefahrenbereich

RW I RW II

steigende Stoffkonzentration

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der Vorsorge nicht akzeptabel ist. Ziel der langfristigen Maßnahmen ist die

Unterschreitung des Richtwertes I.

Richtwerte für flüchtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

PAK (Naphtalin und Naphthalin-ähnliche Verbindungen)

2004 wurden erstmals durch die Ad-hoc-AG IRK/AOLG (heute AIR) Richtwerte für

Naphthalin in der Innenraumluft festgelegt. Im September 2013 wurden neue

vorläufige Richtwerte für Naphthalin und zusätzlich Summenrichtwerte für flüchtige

PAK veröffentlicht. Diese flüchtigen bi- und trizyklischen aromatischen

Kohlenwasserstoffe werden auch als Naphthalin-ähnliche Verbindungen bezeichnet.

In Tabelle 5 sind die Richtwerte I und II für Naphthalin und Naphthalin-ähnliche

Verbindungen zusammengefasst.

Tabelle 5: Richtwerte I und II für Naphthalin und Naphthalin-ähnliche Verbindungen in [µg/m3]

Richtwerte [µg/m³] Naphthalin

Naphthalin-ähnliche Verbindungen

Σ bizyklische aromatische

Kohlenwasserstoffe1

Σ bi- + trizyklische aromatische

Kohlenwasserstoffe 2

Richtwert RW I 3 10 10 10

Richtwert RW II 3 30 30 30

1 Bicyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (gem. Def. Ad-hoc-AG IRK) =

Naphthalin, Methylnaphthaline, Dimethylnaphthaline

2 Tricyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (gem. Def. Ad-hoc-AG IRK) =

Acenaphthylen, Acenaphthen, Fluoren, Anthracen und Phenanthren

3 Bei den Richtwerten für die Summe bicyclische PAK und für die Summe bi- + tri-cyclische PAK

handelt es sich um vorläufige Richtwerte

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4.2 Zusammenfassung und Bewertung der Messergebnisse

Am 18.04.2019 erfolgten in drei Räumen (Raum B1-05, B2-02 und C1-02) der

Grundschule an den Linden Raumluftmessungen auf leichtflüchtige polyzyklische

aromatische Kohlenwasserstoffe (Naphthalin und Naphthalin-ähnliche

Verbindungen).

Die Messung erfolgte unter Nutzungsbedingungen:

Es wurde zu Beginn der Messung gelüftet und es erfolgte nach jeweils 45 min

während der Probenahmezeit eine weitere Stoßlüftung für jeweils 5 min.

In Tabelle 6 sind die gemessenen Luftwerte den Richtwerten RW I und RW II

gegenübergestellt.

Tabelle 6: Messwerte und Richtwerte RW I und RW II für Naphthalin und Naphthalin-ähnliche

Verbindungen

Fußnoten siehe Seite 13

Im Ergebnis der Messung ist festzustellen, dass alle Richtwerte RW I

(Vorsorgewerte) unterschritten werden. Es besteht hinsichtlich flüchtiger PAK kein

Handlungsbedarf.

Haan-Gruiten, den 26.04.2019

Dr. Andrea Franck-Mokroß

Raum

Raumluft-

temperatur

[°C]

Messwerte [µg/m3]

Naphthalin

Σ bicyclische

aromatische

Kohlenwasserstoffe1

Σ bi- + tricyclische

aromatische

Kohlenwasserstoffe2

EG

Raum B1-05 20,4 6,4 8,3 8,5

1.OG

Raum B2-02 20 2,9 3,8 3,9

EG

Raum C1-02 19 3,8 4,9 5,1

Richtwert RW I3 10 10 10

Richtwert RW II3 30 30 30

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5 Anhang: Fotodokumentation

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6 Anhang: Informationen zum Messort in Anlehnung an DIN EN ISO 16000-1

Gebäudebezogene Angaben

Objekttyp: Schulgebäude

Baujahr / Alter: 1950

Anzahl der Geschosse: Bis zu 3

Umgebung des Gebäudes: Städtisch Zentrum, ruhige bis mäßige Verkehrslage

Wärmetechnische

Modernisierungen: Einbau neuer Fenster (2018)

Heizsystem: Warmwasserheizung

Zentrale RLT-Anlage: Nein

Anlass der Untersuchung/Art der Nutzerbeschwerden:

Statusmessung/Kontrollmessung zur Prüfung der Einhaltung von Innenraumrichtwerten

Witterungsbedingungen zum Messtermin

Mittlere Außentemperatur: 14,3 °C

Mittlere Luftfeuchtigkeit: 55 % rF

Luftdruck: 1025 hPa

Wetterlage: Sonnig

Windverhältnisse: Leichte Brise überwiegend aus: Nordost

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Messpunkt MP1: EG, Raum B1-05

Datum der Messung: 18.04.2019

Der Raum wird genutzt als: Unterrichtsraum

Größe des Raumes: ca. 59,5 m²

Raumhöhe: ca. 3,5 m

Raumvolumen: ca. 208 m³

Maximale Raumtiefe (bezogen auf

Zugangstüren oder zu öffnende

Fenster): ca. 6,3 m

Zu öffnende Fensterflächen:

Anzahl Ausrichtung Fläche gesamt

ca. m²

Flügel zu öffnen Kippstellung

möglich

8 Nordosten 6,4 ja ja

8 Oberlichter Nordosten 6,4 ja ja

Art der Einrichtung: Der Raum ist unmöbliert

Beladung des Raumes: -

Üblicher Nutzungszeitraum und/oder -

dauer: Werktags während der Schulzeit

Durchschnittl. Anzahl der Nutzer: Zur Zeit ungenutzt

Technische Lüftungseinrichtungen: Keine

Klimatisierung des Raumes: Keine

Heizflächen/Heizkörper: Anzahl: 4

Lage: Heizkörper unter Fenster

Bodenbelag: Parkett

Wandbeschichtung: Putz/Anstrich

Decke: Abhangdecke (Akustikplatten)

Unterhaltsreinigung: Intervall: Täglich

Reinigungsart: Fegen bzw. feucht wischen (im Wechsel)

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Sensorische Wahrnehmungen nach Kriterien aus dem AGÖF-Leitfaden und dem Entwurf DIN

ISO 16000-30 (subjektive Bewertung des MT)

Geruchsintensität: 1,5 (schwacher Geruch)

Geruchsqualität (riecht nach): Mottenkugeln

Hedonik: 2,5 (nicht unangenehm)

Akzeptanz: 0,6 (akzeptabel)

Letzte Renovierung vor < 24 Monaten:

Neuer Anstrich, neue Fenster, Fußbodenversiegelung

2018

Einrichtung/Möbel vor <12 Monaten:

-

Mögliche Emissionsquellen (nach

Einschätzung des MT): Bodenaufbau

Messpunkt MP2: 1.OG, Raum B2-02

Datum der Messung: 18.04.2019

Der Raum wird genutzt als: Unterrichtsraum

Größe des Raumes: ca. 57 m²

Raumhöhe: ca. 3,6 m

Raumvolumen: ca. 205 m³

Maximale Raumtiefe (bezogen auf

Zugangstüren oder zu öffnende

Fenster): ca. 6,3 m

Zu öffnende Fensterflächen:

Anzahl Ausrichtung Fläche gesamt

ca. m²

Flügel zu öffnen Kippstellung

möglich

8 Südosten 6,4 ja ja

8 Oberlichter Südosten 6,4 ja ja

Art der Einrichtung: Typische Unterrichtsraummöblierung

Beladung des Raumes: Mittel

Üblicher Nutzungszeitraum und/oder -

dauer: Werktags während der Schulzeit

Durchschnittl. Anzahl der Nutzer: Bis zu 26

Technische Lüftungseinrichtungen: Keine

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auf flüchtige PAK, GS An den Linden, Kleve

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SVB Mokroß Am Marktweg 43 42781 Haan-Gruiten Email: [email protected]

www.mokross.de

Klimatisierung des Raumes: Keine

Heizflächen/Heizkörper: Anzahl: 4

Lage: Heizkörper unter Fenster

Bodenbelag: Parkett

Wandbeschichtung: Putz/Anstrich

Decke: Massive Decke mit Anstrich

Unterhaltsreinigung: Intervall: Täglich

Reinigungsart: Fegen bzw. feucht wischen (im Wechsel)

Sensorische Wahrnehmungen nach Kriterien aus dem AGÖF-Leitfaden und dem Entwurf DIN

ISO 16000-30 (subjektive Bewertung des MT)

Geruchsintensität: 1 (sehr schwacher Geruch)

Geruchsqualität (riecht nach): Muffiger Geruch

Hedonik: 3 (nicht unangenehm)

Akzeptanz: 0,6 (akzeptabel)

Letzte Renovierung vor < 24 Monaten:

Neuer Anstrich, neue Fenster, Fußbodenversiegelung

2018

Einrichtung/Möbel vor <12 Monaten:

Keine

Mögliche Emissionsquellen (nach

Einschätzung des MT): Bodenaufbau

Messpunkt MP3: EG, Raum C1-02

Datum der Messung: 18.04.2019

Der Raum wird genutzt als: Unterrichtsraum (OGS)

Größe des Raumes: ca. 82 m²

Raumhöhe: ca. 3,5 m

Raumvolumen: ca. 287 m³

Maximale Raumtiefe (bezogen auf

Zugangstüren oder zu öffnende

Fenster): ca. 6,5 m

SVB Mokroß Haan-Gruiten

Gutachten zur Untersuchung der Innenraumluft

auf flüchtige PAK, GS An den Linden, Kleve

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SVB Mokroß Am Marktweg 43 42781 Haan-Gruiten Email: [email protected]

www.mokross.de

Zu öffnende Fensterflächen:

Anzahl Ausrichtung Fläche gesamt

ca. m²

Flügel zu öffnen Kippstellung

möglich

14 Südwesten 10,5 ja ja

14 Oberlichter Südwesten 10,5 ja ja

Art der Einrichtung: Typische Unterrichtsraummöblierung

Beladung des Raumes: Mittel

Üblicher Nutzungszeitraum und/oder -

dauer:

Werktags während der Schulzeit und zeitweise auch

während der Ferien

Durchschnittl. Anzahl der Nutzer: Bis zu 41

Technische Lüftungseinrichtungen: Keine

Klimatisierung des Raumes: Keine

Heizflächen/Heizkörper: Anzahl: 7

Lage: Heizkörper unter Fenster

Bodenbelag: Parkett

Wandbeschichtung: Putz/Anstrich

Decke: Abhangdecke (Akustikplatten)

Unterhaltsreinigung: Intervall: Täglich

Reinigungsart: Fegen bzw. feucht wischen (im Wechsel)

Sensorische Wahrnehmungen nach Kriterien aus dem AGÖF-Leitfaden und dem Entwurf DIN

ISO 16000-30 (subjektive Bewertung des MT)

Geruchsintensität: 2,5 (schwacher Geruch)

Geruchsqualität (riecht nach): Mottenkugeln

Hedonik: 0,5 (nicht unangenehm)

Akzeptanz: 0,4 (akzeptabel)

Letzte Renovierung vor < 24 Monaten:

Neuer Anstrich, neue Fenster, Fußbodenversiegelung

2018

Einrichtung/Möbel vor <12 Monaten:

Keine

Mögliche Emissionsquellen (nach

Einschätzung des MT): Bodenaufbau

Alle Angaben in diesem Protokoll ergeben sich entweder aus Informationen des Auftraggebers, oder beruhen – wenn vom AG

keine Informationen verfügbar waren – auf einer Einschätzung des Messtechnikers.