Gute Lehrerinnen und Lehrer - PH Zürich · 2015-05-21 · Der Titel für meine Vertiefungsarbeit...

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Gute Lehrerinnen und Lehrer Aus der Sicht von Kindern und Eltern Standard 9: Sicherstellung der Qualität und professionelle Weiterentwicklung Vorgelegt von: Diana Toggweiler Oberlandstrasse 104 8610 Uster Eingereicht bei: Prof. Dr. Hans Berner Pädagogische Hochschule Zürich Fachbereich Bildung und Erziehung Lagerstrasse 2 8090 Zürich Zürich, 14.04.14 Vertiefungsarbeit: Studiengang 2011, Bachelor of Arts in Primary Education

Transcript of Gute Lehrerinnen und Lehrer - PH Zürich · 2015-05-21 · Der Titel für meine Vertiefungsarbeit...

Gute Lehrerinnen und Lehrer

Aus der Sicht von Kindern und Eltern

Standard 9: Sicherstellung der Qualität und professionelle Weiterentwicklung

Vorgelegt von: Diana Toggweiler Oberlandstrasse 104 8610 Uster Eingereicht bei: Prof. Dr. Hans Berner Pädagogische Hochschule Zürich

Fachbereich Bildung und Erziehung Lagerstrasse 2 8090 Zürich

Zürich, 14.04.14

Vertiefungsarbeit: Studiengang 2011, Bachelor of Arts in Primary Education

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich allen Personen danken, die mich bei der Erstellung der

Vertiefungsarbeit unterstützt und begleitet haben.

Ein spezieller Dank geht an

- alle Teilnehmer der Umfrage, welche sich Zeit genommen haben, diese ehrlich

und ausführlich zu bearbeiten

- Prof. Dr. Hans Berner für die angenehme und fachlich kompetente Betreuung und

Begleitung

- meine Eltern, Peter und Carmela Toggweiler, fürs fleissige Korrekturlesen.

Uster, 10.4.14

Diana Toggweiler

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

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Inhaltsverzeichnis

1. Einführung ................................................................................................................. 3

1.1. Grund für die Themenwahl / Persönlicher Bezug ............................................................ 3

1.2. Standardbezug .............................................................................................................. 3

1.3. Fragestellung und Hypothesen ....................................................................................... 4

2. Theoriebezug ............................................................................................................. 5

2.1. Merkmale von guten Lehrpersonen ................................................................................ 5

2.1.1. Terhart: Die Zeit für Lehrerleitbilder ist abgelaufen ....................................................... 5

2.1.2. Hattie: Die wichtigsten Ergebnisse seiner Meta-Analysen .............................................. 6

2.1.3. Standards der Pädagogische Hochschule Zürich ............................................................. 8

2.1.4. Personalbeurteilung an Zürcher Schulen ........................................................................ 9

2.2. Gute Lehrperson – guter Unterricht? ................................................................................ 10

2.2.1. Unterrichtsrelevante Lehrermerkmale ......................................................................... 10

2.2.2. Sachkompetenz ............................................................................................................. 10

2.2.3. Orientierungen von Lehrpersonen ................................................................................ 10

2.2.4. Vorbildfunktion einer Lehrperson ................................................................................. 10

2.3. Zusammenhänge und Widersprüche ............................................................................ 11

3. Empirischer Teil ....................................................................................................... 12

3.1. Verfahren und Beschrieb der Umfrage. ........................................................................ 12

3.2. Auswertung ................................................................................................................. 13

3.2.1. Frage 1 und 2 ................................................................................................................. 13

3.2.1.1. Frage 1: Antworten der Kinder ................................................................................................... 14

3.2.1.2. Frage 1 Antworten der Eltern ..................................................................................................... 15

3.2.1.3. Frage 2: Antworten der Kinder ................................................................................................... 16

3.2.1.4. Frage 2: Antworten der Eltern .................................................................................................... 17

3.2.1.3. Vergleich Kinder und Elternantworten zu Frage 1 und 2 ............................................................ 18

3.2.2. Frage 3 ........................................................................................................................... 22

3.2.3. Frage 4 und 5 ................................................................................................................. 23

3.2.3.1. Zitate Frage 4 .......................................................................................................................... 23

3.2.3.2. Zitate Frage 5 .......................................................................................................................... 24

3.2.4. Frage 6 ........................................................................................................................... 25

3.3. Zusammenfassung der Resultate .................................................................................. 26

4. Fazit ......................................................................................................................... 27

4.1. Vergleich Theorie und Resultate................................................................................... 27

4.2. Beantwortung der Hypothesen .................................................................................... 27

5. Eigene Erkenntnisse ................................................................................................. 28

6. Schlusswort ............................................................................................................. 28

7. Quellen .................................................................................................................... 29

8. Anhang .................................................................................................................... 30

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

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1. Einführung „Eine gute Lehrperson ist ein Mensch, der mit Kindern Kind sein kann und mit Erwachsenen erwachsen.“ (48, w)

1.1. Grund für die Themenwahl / Persönlicher Bezug Der Grund für meine Themenwahl ist ein Erlebnis aus meinem ersten Praxistag an der Schule in Kleinandelfingen, welches mir bis heute fest in Erinnerung geblieben ist. Und zwar wurden wir mit einer kleinen musikalischen Darbietung der Schüler begrüsst. Anschliessend kamen die Kinder zu uns Studenten und drückten jedem ein oder zwei kleine Zettelchen in die Hand, auf denen ihre Wünsche an eine Lehrperson festgehalten waren. Ich fand es sehr spannend zu lesen, was sich diese Unterstufen-Kinder von einer guten Lehrperson wünschen. So kam mir beim Aufkommen der Vertiefungsarbeit die Idee, mich mit der Frage nach einer guten Lehrperson auseinanderzusetzen. Es erfreute mich sehr, dass genau dieses Thema auf der Liste mit den Themenvorschlägen der Pädagogischen Hochschule Zürich stand; betreut durch Herrn Berner. Bei seiner Ausschreibung konnte man wählen, aus welcher Sicht die Fragestellung angegangen werden möchte.

Für mich war durch das beschriebene Erlebnis und aufgrund der Ehrlichkeit und Direktheit von Kindern klar, dass ich zum einen sicherlich die Sicht der Kinder aufnehmen möchte.

Der Grund, wieso ich mich auch für die Befragung der Eltern entschieden habe, ist der, dass ich oft die Erfahrung gemacht habe, dass die Wünsche der Eltern in eine andere Richtung gehen als jene der Kinder; zum Beispiel bei Übertritten in die Sekundarstufe oder ins Gymnasium. Ich wollte überprüfen, ob dies beim Thema „Gute Lehrpersonen“ auch so ist. Der Titel für meine Vertiefungsarbeit stand somit fest: „Gute Lehrer und Lehrerinnen – aus der Sicht von Kindern und Eltern“.

1.2. Standardbezug Durch meine gewonnenen Erkenntnisse aus dieser Arbeit erhoffe ich mir eine persönliche Weiterentwicklung als Lehrperson. Aus diesem Grund setze ich meine Vertiefungsarbeit in den Standard 9 „Sicherstellung und Qualität und professionelle Weiterentwicklung - Die Lehrperson evaluiert die Wirkung ihres professionellen Handelns auf Schülerinnen und Schüler sowie andere im Schulfeld Beteiligten. Sie geht ihre berufliche und persönliche Weiterentwicklung gezielt an.“ (Kompetenzstrukturmodell der PHZH, Ausgabe März 2011) Ich möchte die Erwartungen der Kinder und Eltern an eine Lehrperson erfahren und versuchen, diese in meinem Beruf als Lehrperson umzusetzen.

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1.3. Fragestellung und Hypothesen Mit dieser Arbeit möchte ich herausfinden, was für Eigenschaften und Merkmale sich Eltern und Kinder für eine Lehrperson wünschen. Was ist für sie eine gute Lehrperson? Was muss eine Lehrperson vorweisen, damit sie als gut eingestuft wird? Ich vermute, dass sich Kinder eher eine lustige, freundliche und lockere Lehrperson wünschen, während die Eltern eine faire, strikte und kluge Lehrperson bevorzugen. Ausgehend von diesen Vermutungen stelle ich zwei Hypothesen auf:

Hypothese 1: Kinder wünschen sich eine lustige, freundliche und lockere Lehrperson.

Hypothese 2: Eltern wünschen sich eine faire, strikte und kluge Lehrperson.

Um das herauszufinden, habe ich eine Umfrage in vier verschiedenen Klassen durchgeführt; inklusiv deren Eltern. Bei der Auswertung habe ich verschiedene Blickwinkel beleuchtet und sowohl Unterschiede zwischen den Klassen betrachtet als auch Geschlechterunterschiede oder Ungleichheiten zwischen den Antworten der Kinder und Eltern. Die Ergebnisse sind unter Punkt 3 erläutert.

Im Theorieteil habe ich mich allgemein mit dem Thema „Gute Lehrer und Lehrerinnen“ befasst und beschrieben, welche Merkmale aus heutiger Sicht unverzichtbar sind, um eine gute Lehrperson zu sein.

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2. Theoriebezug Was ist eine gute Lehrperson? Welche Merkmale soll eine gute Lehrperson aufweisen? Nach Helmke und Terhart lassen sich die Eigenschaften eines schlechten Lehrers sofort aufzählen. „Jeder weiss, dass es sie gibt. Jeder kennt einen. Jeder hatte schon mal einen. Einen schlechten Lehrer. Einen wirklich schlechten Lehrer. Die betroffenen Schüler, Eltern, Kollegen, Vorgesetzten wissen ein entsprechendes Lied zu singen. Und es sind immer die gleichen Elemente, die genannt werden: fehlendes oder veraltetes Fachwissen; nicht vorhandene didaktisch-methodische Fähigkeiten; unzusammenhängendes und unverständliches Unterrichten; Ignoranz gegenüber Lehrplanvorgaben; unberechenbares, unverständliches und unzuverlässiges Zensieren; völlige Unfähigkeit, auf Kinder oder Jugendliche eingehen zu können; bizarre Unterrichtsmethoden; strafbare Disziplinierungstechniken; offen zur Schau gestellte Verachtung von kollegialem Miteinander; eisige Herablassung (oder völlige Distanzlosigkeit) zu Schülern, Eltern, Kollegen; Intrigantentum; perfekte Minimalisierung des Arbeitseinsatzes; Verbreitung von Zynismus und so weiter.“ (Terhart, 2002b, S.91)

2.1. Merkmale von guten Lehrpersonen Schon in vielen unterschiedlichen Büchern wurde versucht, die Merkmale einer guten Lehrperson aufzulisten und zu definieren. Daneben gibt es aber auch andere Felder, wo versucht wurde, diese Eigenschaften zu kategorisieren; zum Beispiel beim Ausbildungsort der Lehrpersonen und bei den Beurteilungsverfahren der Schulpflege. Aus diesem Grund möchte unter diesem Punkt vier verschiedene Lösungsversuche für gute Lehrpersonen vorstellen: Die Erkenntnisse von Terhart und Hattie, die Professionsstandards der Pädagogischen Hochschule Zürich und die Personalbeurteilung. 2.1.1. Terhart: Die Zeit für Lehrerleitbilder ist abgelaufen

Terhart erklärt in seinem Buch „Lehrerberuf und Lehrerbildung“, dass die Zeit für Lehrerleitbilder abgelaufen ist. „Um es gleich vorweg zu sagen: Nicht nur ist die Zeit der so genannten „normativen“ Leitbilder für Lehrkräfte, die aus einem bestimmten Menschenbild, einer Weltanschauung oder einer politisch-pädagogischen Gross-Theorie heraus ableiten, wie ein Lehrer zu sein und was er zu tun können hat, abgelaufen – auch die Möglichkeit der Erstellung von klaren Trendextrapolationen und einer darauf gegründeten Beschreibung zukünftig notwendigen Kompetenzen besteht in seriöser Form auch in diesem Bereich nicht.“ (Terhart, 2001, S. 174) Dabei zeigt Terhart (2001) in seinem Buch auf, welche zusätzlichen Herausforderungen uns im Lehrerberuf erwarten und gibt uns dann aber trotzdem Ratschläge, mit welchen Kompetenzen diesen begegnet werden sollen. Mit Herausforderungen ist in diesem Zusammenhang besonders der Erziehungsanspruch an eine Lehrperson gemeint, der immer stärker zu werden scheint. Er nennt vier grundlegende Kompetenzen (vgl. Terhart, 2001):

- Organisation von Lernprozessen: Die Organisation von Lernen und Lehren bleibt die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Lehrer. Dabei ist einerseits das Vorhandensein des benötigten Wissens und der Fähigkeiten, die vermittelt werden sollen gemeint und andererseits auch das Wissen und die Fähigkeiten diesen Vermittlungsprozess so zu organisieren, dass es die Kinder verstehen. Unter dem zu vermittelnden Wissen ist sowohl das kognitive, soziale, moralische, ästhetische und auch motorische Wissen gemeint.

- Qualitätssicherung: Von grosser Wichtigkeit ist auch die Kompetenz des Lehrers, seine Fähigkeiten und sein Wissen kontinuierlich zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch die Nützlichkeit der Zusammenarbeit im Kollegium.

- Heranführung an Selbstständigkeit: Den Kindern sollen an die Fähigkeit zur selbstständigen Organisation ihres Lernens herangeführt werden. Für die Verfestigung ist es wichtig, dass Kinder lernen Zusammenhänge zu sehen und Wissen zu verknüpfen.

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- Zusammenarbeit mit ausserschulischen Institutionen: Besonders in Zukunft wird diese Kompetenz immer wichtiger werden. Es geht um die Zusammenarbeit mit Institutionen der Jugend-und Kulturarbeit, Beratung und sozialen Hilfe und nicht die Übernahme deren Aufgabe. Lehrpersonen müssen lernen, dass sie sich Hilfe holen dürfen und nicht mit allem alleine klar kommen müssen.

2.1.2. Hattie: Die wichtigsten Ergebnisse seiner Meta-Analysen

John Hattie ist ein neuseeländischer Bildungsforscher. Seine Datensammlung ist die umfangreichste, die es im Bildungsbereich je gab. Er nahm 800 Meta Analysen als Grundlage, welche mehr als 50000 Einzelstudien beinhalten. Dabei waren insgesamt 250 Millionen Schüler und Schülerinnen involviert. Mit Hilfe dieser Datenbasis überprüfte Hattie 137 Einflussfaktoren auf ihre Wirksamkeit für den Lernerfolg der Kinder.

In einem Bericht auf 3sat werden Hatties Erkenntnisse zusammengefasst und folgende Faktoren als am wichtigsten oder unwichtigsten erachtet:

- Eine gute Wirkung wird erzielt durch... o Feedback von den Schüler und Schülerinnen o Stundenziele formulieren

- Keinen Einfluss hat... o Die Form des Unterrichts (Ob Frontal- oder Selbstgesteuerter Unterricht) o Die Klassengrösse o Hausaufgaben o Sitzenbleiben

Hattie fordert, dass sich die Lehrpersonen stetig austauschen und dass es bessere Angebote für Aus-und Weiterbildungen geben soll.

Eine weitere wichtige Feststellung von Hattie, die im Fernsehbericht betont wird, ist, dass der Lehrer entscheidend zum Lernerfolg beiträgt. Hattie macht im Bericht folgende Aussage: „Es kommt weniger darauf an, was die Lehrpersonen tun, sondern wie sie denken. Sie müssen verstehen, was ihre Wirkung ist. Und wenn etwas nicht wirkt, müssen sie sich ändern und nicht die Schüler. Die Lehrer müssen etwas anderes ausprobieren und schauen, ob das besser wirkt. Sie müssen permanent die Schüler zum Lernen aktivieren und prüfen, ob sie damit erfolgreich sind.“

In seinem Buch „Lernen sichtbar machen“ erklärt er im Kapitel „Die Beiträge der Lehrperson“ aber, dass nicht alle Lehrpersonen effektiv sind, da nicht alle Lehrpersonen gleichermassen Experten sind. Es besteht also eine grosse Varianz im Lernerfolg der Kinder aufgrund von Lehrpersonen. Dabei ist entscheidend herauszufinden, auf welche Art und Weise sich Lehrpersonen in ihrem Einfluss auf den Lernerfolg unterscheiden. Was macht den grössten Unterschied aus?

Stellt man Personen die Frage, welche Lehrpersonen entscheidend waren in der Schullaufbahn, erfährt man folgende Wahlgründe: Die Liebe für das Fach und das Näherbringen der damit verbundenen Herausforderungen. Wird hingegen die Frage nach der besten Lehrperson gestellt, verändern sich die Richtwerte und es werden Lehrpersonen genannt, die eine gute Beziehung zu den Kindern aufbauen; ihnen helfen, verschiedene Lernstrategien zu entwickeln; hilfsbereit sind und gut erklären können.

Im Folgenden habe ich die Lehrer-Faktoren, die Hattie (2013) in seinen Studien auf ihre Wirksamkeit überprüft hat, aufgeführt. Zu jedem Faktor habe ich den erzielten Effekt auf Lernende und eine kurze Erläuterung notiert.

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Faktor Effekt Erläuterung

Lehrpersonen-Effekt

gering/mittel

Zwischen sieben und 21% der Varianz bei dem Lernerfolg hängt mit der Varianz der Lehrpersonen zusammen. Dabei spielt besonders bei Schulen mit niedrigem sozioökonomischen Status eine Rolle, welche Lehrperson ein Kind bekommt, während dies in Schulen mit hohem sozioökonomischen Status nicht von grosser Wichtigkeit ist.

Lehrerbildung

gering Es gibt keinen allgemeinen Standard, der vorgibt wie und wo Lehrpersonen ausgebildet werden sollen. Der Effekt der Ausbildung auf die Leistungen der Kinder ist vernachlässigbar, dennoch muss angemerkt werden, dass Lehrpersonen, die in dem Fach, das sie unterrichten, ausgebildet sind, effektiver sind.

Micro-Teaching

hoch Die Durchführungen von Mini-Lektionen für eine kleine Gruppe von Lernenden, die gefilmt und anschliessend reflektiert werden, erzielen einen positiven Effekt.

Fachkompetenz

gering Es herrscht die allgemeine Ansicht, dass Fachwissen die grundlegende Voraussetzung für eine gute Lehrperson bildet. Dennoch gibt es nur wenige empirische Befunde, die dafür sprechen. Hattie’s Meta Analyse schwächt diese Aussage, indem der Einfluss der Fachkompetenz nicht so hoch ist wie angenommen.

Qualität der Lehrperson (aus Schülersicht)

mittel Das Feedback-Geben von Schülerinnen- und Schülerseite leistet nur einen mittleren Beitrag zur Verbesserung des Lernerfolgs der Kinder. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Lehrpersonen dem Feedback oft zu wenig Beachtung schenken.

Lehrer-Schüler-Beziehung

hoch Die Motivation der Kinder in die Schule zu gehen, hängt oft davon ab, ob sie die Lehrperson mögen oder nicht. Eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung ist erstrebenswert und hat einen hohen Effekt auf den Lernerfolg der Kinder.

Lehrerfort- und -weiterbildung

mittel/hoch

Lehrerfort-und Weiterbildung trägt positiv dazu bei die Arbeitsleistung und die Zufriedenheit der Lehrpersonen zu verbessern. Diese Effekte sind geringer im Hinblick auf die Kinder, aber dennoch positiv.

Lehrererwartungen

mittel/ hoch

Fehlende und falsche Erwartungen können einen Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder haben.

Nichtetikettieren von Lernenden

mittel/ hoch

Die Studie zeigt, dass durch den Verzicht vom Etikettieren der Kinder in „schwache“ und „starke“ Schülerinnen und Schüler ein mittlerer bis hoher Effekt auf die Leistungen erreicht werden kann. Durch eine Klassifizierung kann die Erwartungshaltung der Lehrperson negativ beeinflusst werden.

Klarheit der Lehrperson

hoch Dieser Punkt beinhaltet Organisation, Erläuterungen, Beispiel geben, angeleitete Übungen und Bewertung des Lernverhaltens der Lernenden.

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Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Klarheit der Lehrperson, die Art der Lehrer-Schüler-Beziehung und das Micro-Teaching die wichtigsten Aspekte bilden, die ein Lehrer zum Lernerfolg beisteuern kann.

„Diejenigen Lehrpersonen, die bestimmte Unterrichtsmethoden verwenden, die hohe Erwartungen an alle Lernenden stellen und die positive Lehrer-Schüler-Beziehungen aufbauen, haben mit einer hohen Wahrscheinlichkeit überdurchschnittliche Effekte auf die Schülerleistungen.“ (Hattie, 2013, S.151)

2.1.3. Standards der Pädagogische Hochschule Zürich

Die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) gibt allen Studierenden ein kleines Büchlein ab mit Kompetenzen, die während dem Studium erlernt werden sollen und welche von späteren Lehrpersonen erwartet werden. Die Professionsstandards der PHZH zeigen auf, wie eine gute Lehrperson sein soll. Aus diesem Grund habe ich die Standards der PHZH bei der Elternumfrage angefügt, um zu sehen, ob die Eltern diese Punkte auch als wichtig erachten. Die Auswertung dazu ist unter Punkt 3.2.4. zu finden.

Die Professionsstandards sind die Folgenden:

1) Fachspezifisches Wissen und Können: Die Lehrperson verfügt über Fachwissen, versteht die zentralen Konzepte, Forschungsinstrumente und Strukturen ihrer Disziplinen.

2) Lernen, denken und Entwicklung: Die Lehrperson versteht wie die Schülerinnen und Schüler lernen, denken und sich entwickeln.

3) Motivation und Interesse: Die Lehrperson verfügt über Motivation und Interesse.

4) Heterogenität: Die Lehrperson anerkennt die Verschiedenheit ihrer Schülerinnen und Schüler bezüglich sozialer Herkunft, Kultur, Bedingungen des Aufwachsens, Sprache, Gender, Alter und Lernvoraussetzungen.

5) Kooperation, Partizipation und soziales Umfeld: Die Lehrperson kooperiert mit ihrer Schulklasse, den Eltern, den KollegInnen , vorgesetzten Instanzen und allen weiteren am Schulfeld Beteiligten und partizipiert an der Bearbeitung schulbezogener Aufgaben.

6) Kommunikation: Die Lehrperson kennt Grundlagen von Kommunikation und kommunikativem Handeln.

7) Planung, Durchführung von Unterricht: Die Lehrperson unterrichtet auf der Grundlage des Lehrplans, der Lehrmittel und der Schulprogramme.

8) Diagnose und Beurteilung: Die Lehrperson setzt verschiedene Beurteilungsformen ein und wendet verschiedene Verfahren an, um Lernergebnisse und –leistungen zu beobachten und zu diagnostizieren.

9) Sicherstellung der Qualität und professionelle Weiterentwicklung: Die Lehrperson evaluiert die Wirkung ihres professionellen Handelns auf Schülerinne und Schüler sowie andere am Schulfeld Beteiligten.

10) Schule und Gesellschaft: Die Lehrperson weiss, dass das Gesamtsystem Schule in der Dynamik unterschiedlicher Realitäten und Ansprüche steht.

11) Schule als Organisation: Die Lehrperson verfügt über systemisches Verständnis der Schule als Organisation.

12) Beruf in der Lebensbalance: Die Lehrperson verfügt über Strategien, die Anforderungen des Berufes zu bewältigen, und nimmt auf ihre physischen und psychischen Ressourcen Rücksicht.

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2.1.4. Personalbeurteilung an Zürcher Schulen

Nicht nur in Büchern oder in Übersichten zu den Standards von Hochschulen findet man Beschreibungen zu wünschenswerten Merkmalen für Lehrpersonen, sondern auch bei den Beurteilungsformularen der Schweizer Volksschulen.

Um die Qualität der Lehrpersonen an den Schulen zu sichern, wurden in Zürich und auch in anderen Kantonen Personalbeurteilungen an Schulen eingeführt. In Zürich trägt das Modell den Namen „Mitarbeiterbeurteilung – MAB“. Entstanden ist die Idee für das MAB 1990, da Revisionen für die Bezahlung von Staatsangestellter fällig waren und neue Lohnsysteme erarbeitet werden mussten. Diese neuen Lohnsysteme kamen mit der Bedingung, dass Personalbeurteilungen eingeführt werden müssen. So kamen 1992 die ersten Modelle zur Mitarbeiterbeurteilung. Diese sind bis heute nicht besonders beliebt und von der Lehrerschaft nur gezwungenermassen akzeptiert. Die Beurteilung erfolgt durch die Schulpflege; durch Laien im Schulumfeld, was ebenfalls ein Grund für die Unstimmigkeiten betreffend den MAB’s darstellt.

Die Mitarbeiterbeurteilung der Volksschule umfasst zwei Bereiche: die formative Förderung, einen Zielvereinbarungsprozess (1x pro Jahr) und die summative, lohnwirksame Beurteilung (normalerweise alle 4 Jahre). „Das Verfahren zur Beurteilung orientiert sich explizit an in Unternehmen erprobten Beobachtungs-und Beurteilungsverfahren des Assessment-Center Ansatzes. Es werden jene drei Methoden verwendet, die bei der Personalbeurteilung an Volksschulen schweizweit zum Einsatz kommen: Verhaltensbeobachtungen im Unterricht, Mitarbeitergespräche und kriterienorientierte Einstufungen.“ (Legler, 2006, S.75) Die Mitarbeitergespräche werden in drei Teilen durchgeführt: Es gibt ein Feedbackgespräch, ein Erkundungsgespräch und ein Beurteilungsgespräch. Für meine Arbeit sind die Inhalte und Gütekriterien für die Beurteilung relevant. Bei der Beurteilung werden vier Bereiche mit neun Dimensionen unterschieden:

1. Klassenführung o Grundhaltung o Gemeinschaftsförderung o Beziehung zu einzelnen Schülerinnen und Schüler

2. Unterrichtsgestaltung o Zielorientiertes Unterrichten o Geeignete Lehr- und Lernformen o Förderung eigenverantwortlichen Lernens

3. Engagement für Lehrerteam und Schule o Zusammenarbeit im Lehrerteam, mit Schulleitung, mit Schulpflege, mit

Fachpersonen und mit Eltern o Mitwirkung im Schulhaus, in der Schulgemeinde und im Schulwesen

4. Weiterbildung o Auseinandersetzung mit Veränderungen und persönliche Weiterentwicklung

Die Schulpflege darf dabei, nach Anhörung der Schulleitung, zu den neun obligatorischen Dimensionen noch weitere den vier Bereichen entsprechende Dimensionen festlegen.

(http://www.vsa.zh.ch/internet/bildungsdirektion/vsa/de/personelles/personalfuehrung/mitarbeiterbeurteilungmab/informationen.html, 10.10.13)

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2.2. Gute Lehrperson – guter Unterricht?

2.2.1. Unterrichtsrelevante Lehrermerkmale Führt eine gute Lehrperson direkt zu gutem Unterricht? In der früheren Lehrerforschung versuchte man Charaktermerkmale (wie z.B. Geduld) oder einen bestimmten Führungs- oder Unterrichtstil, die einen guten Unterricht nach sich ziehen, zu identifizieren. Dabei suchte man nach Merkmalen der sogenannten „positiven Lehrerpersönlichkeit“. Helmke (2012) weist darauf hin, dass man aber bei diesen empirischen Untersuchungen auf keine klaren Zusammenhänge stiess und somit gelten diese Forschungsversuche als gescheitert. Dies liegt daran, dass die Vielfalt an Aufgaben einer Lehrperson zu gross ist und der Weg von einem Persönlichkeitsmerkmal bis hin zu einer Verbesserung des Lernprozesses des Kindes zu lang und unkontrollierbar.

Inzwischen hat sich die Lehrerforschung aber verändert und neue Perspektiven ins Visier genommen. Heute liegt der Fokus nicht mehr auf allgemeinen, berufs- und unterrichtsfremden Persönlichkeitsmerkmalen von Lehrpersonen, sondern auf Kompetenzen und Orientierungen mit einem inhaltlichen Bezug zum Unterricht.

2.2.2. Sachkompetenz Sachkompetenz ist zweifellos eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Unterricht. „Das eleganteste Lehr-Lern-Szenario, die ausgefeilteste Unterrichtsmethode nützt nichts, wenn es an Sach-und Fachkompetenz fehlt.“ (Helmke, 2012, S. 111) Die Sachkompetenz beinhaltet aber nicht nur das fachliche Wissen, sondern auch das fachdidaktische Wissen. Ohne vorhandenes didaktisches Wissen, nützt auch ein noch so grosses fachliches Wissen nichts; und umgekehrt. Diese beiden Formen sind als eng miteinander verknüpft und voneinander abhängig.

2.2.3. Orientierungen von Lehrpersonen Ebenso wichtig wie die Sachkompetenz erscheint nach Helmke (2012) auch die Einstellung der Lehrkraft zum unterrichtenden Fach. So sind Engagement, Enthusiasmus und Humor ebenfalls förderlich für einen guten Unterricht.

Die Forschungen von Donald A. Schön haben gezeigt, dass die Selbstreflexion des eigenen Unterrichts eine Schlüsselbedingung ist für die Weiterentwicklung als Lehrperson.

2.2.4. Vorbildfunktion einer Lehrperson Viele Merkmale einer Lehrperson wirken doppelt: Einerseits haben sie direkten Einfluss auf den geleisteten Unterricht, andererseits wirken sie als Modelle und können die Persönlichkeit und Eigenschaften der Kinder verändern. Der Grund dafür ist das Beobachtungslernen, was bei Kindern weit verbreitet ist. Man sieht oder hört etwas und ahmt dies teils bewusst, teils unbewusst nach. So haben Lehrpersonen besonders im Sprachbereich eine Vorbildfunktion; sie sind die wichtigsten Sprachmodelle. „Lehrkräfte, deren sprachliche Klarheit zu wünschen übrig lässt, üben damit einen doppelt negativen Einfluss aus: Zum einen erschweren sie den Lernprozess der Schüler, zum anderen signalisieren sie unbewusst, dass sie der Beherrschung der Muttersprache keine besondere Bedeutung beimessen.“ (Helmke, 2012, S. 109)

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2.3. Zusammenhänge und Widersprüche

Beim Lesen meiner Ausführungen der Theorie zeigt sich deutlich ein Widerspruch zwischen zwei Autoren: Hattie (2013) und Helmke (2012) behaupten bezüglich der Sach- und Fachkompetenz etwas Unterschiedliches. Nach den Metaanalysen von Hattie hat die Fachkompetenz nur einen geringen Einfluss auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler, während Helmke diesen Punkt als am grundlegendsten erachtet. Unterstützung erhält Helmke von Terhart (2001), welcher das Fachwissen ebenfalls als wichtig erachtet, um den an eine Lehrperson gestellten Herausforderungen gerecht zu werden. Gleichermassen verhält es sich mit den zwölf Professionstandards der PHZH, bei denen das Fachdidaktische Wissen an erster Stelle steht (siehe Punkt 2.1.3.). Weniger wichtig scheint das Fachwissen bei den Mitarbeiterbeurteilungen im Kanton Zürich zu sein. Dort nimmt das Fachwissen keine Beurteilungsdimension ein, sondern nur die Unterrichtsgestaltung. Meiner Meinung könnte das Ergebnis der Metanalyse von Hattie dadurch zustande kommen, dass bei der Fach-und Sachkompetenz zwar ein gewisses Minimum vorhanden sein muss, damit überhaupt Wissen vermittelt werden kann, aber dass diese Kurve nicht mehr gross zunimmt und keinen bedeutenden Unterschied mehr bringt. Gemeint ist damit, dass ich als Lehrperson das Grundprinzip von einem Sachverhalt verstehen muss, aber nicht jedes Detail dazu. Dies denke ich, gilt besonders für den Kindergarten und die Primarstufe. Ich vermute, dass die Bedeutung des Fachwissens stufenabhängig ist, in der Oberstufe wohl am wichtigsten. Was die Meinungen der Eltern und Kinder betreffend der Fach-und Sachkompetenz ist, zeige ich im nächsten Kapitel auf. Die Theorieteile zeigen daneben auch viele Gemeinsamkeiten: Die Beziehungen zwischen den Schülerinnen und Schülern und der Lehrperson sind sehr wichtig, wie auch Weiterbildungen, Austausch mit dem Kollegium, die Unterrichtsgestaltung und die Klarheit der Lehrperson.

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3. Empirischer Teil

3.1. Verfahren und Beschrieb der Umfrage. Ich habe die Umfrage in vier Klassen verschiedener Stufen durchgeführt, bei denen sowohl die Kinder als auch die Eltern der betreffenden Klasse befragt wurden. Dies betraf zwei Gemeinden: Mönchaltorf und Neftenbach. In Neftenbach wurde eine 3. Klasse, meine Quartalspraktikumsklasse, und eine 6. Klasse untersucht, in Mönchaltorf eine 2. Sekundarklasse und eine 3. Grundstufenklasse. Der Fragebogen wurde je nach Stufe schwieriger gestaltet, so dass drei Versionen entstanden sind: Unterstufe, Mittelstufe/Sekundarstufe und Eltern (siehe Anhang).

Beide Gemeinden sind eher ländlich und klein. Neftenbach ist eine Gemeinde mit ca. 5300 Einwohnern und liegt im unteren Tösstal nahe Winterthur (www.neftenbach.ch). Mönchaltorf zählt ca. 3450 Einwohner und befindet sich im Zürcher Oberland in der Nähe von Uster (www.moenchaltorf.ch).

Die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler betrug mit 72 Antworten 100%. Leider fiel die Elternbeteiligung sehr niedrig aus. Wenn beide Elternteile und somit 144 Personen an der Befragung teilgenommen hätten, würde die Beteiligung bei 46.43% liegen. Werden die beiden Eltern als eine Partie gerechnet, liegt sie bei guten 93.96%. Dies bedeutet, dass der Fragebogen bei einzelnen Partien gar nicht ausgefüllt wurde. Bei den Grundstufenkinder war das Engagement der Eltern am niedrigsten; in der 6. Klasse am höchsten.

Umfrageteilnehmer:

1. Klasse: 12 Kinder (8 Mädchen, 4 Knaben) Alter: 7-8 Jahre

5 Eltern (4 Frauen, 1 Mann)

3. Klasse: 18 Kinder (9 Mädchen, 9 Knaben) Alter: 9-10 Jahre

17 Eltern (10 Frauen, 7 Männer)

6. Klasse: 17 Kinder (11 Mädchen, 6 Knaben) Alter: 11-13 Jahre

22 Eltern (15 Frauen, 7 Männer)

Sekundarstufe: 25 Kinder (17 Mädchen, 8 Knaben) Alter: 14-15 Jahre

23 Eltern (19 Frauen, 4 Männer)

Total Kinder: 72 (45 Mädchen, 27 Knaben)

Total Eltern: 67 (48 Frauen, 19 Männer)

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3.2. Auswertung

„Eine Lehrerin muss viel lernen, dass sie Lehrerin werden kann.“ (7J, w)

Da im Fragebogen sowohl offene Fragen als auch Fragen mit Auswahlmöglichkeiten zum Ankreuzen beinhaltet waren, war die Auswertung dementsprechend sehr aufwändig, und ich musste zwei verschiedene Auswertungsstrategien anwenden.

Bei Frage 1, 2, 4 und 5 (Unterstufe 1, 2 und 3) habe ich zuerst die genannten Kriterien aufgeschrieben und erst dann Striche zu jedem Kriterium gemacht. Die Kriterien wurden gegliedert in folgende vier Punkte:

- Persönlichkeit - Auftrittskompetenz - Unterricht - Umgang mit Kindern / Eltern / Kollegen

Die Ergebnisse der einzelnen Fragen sind in den Kapiteln 3.2.1. bis 3.2.4 aufgelistet. In 3.3. werden die Ergebnisse grob zusammengefasst und die wichtigsten Erkenntnisse festgehalten.

Bemerkung Geschlechtsunterschiede:

Zwischen den weiblichen und männlichen Teilnehmern konnte ich keine Hinweise auf eine abweichende Nennung der Kriterien feststellen. Beiden Geschlechtergruppen waren ähnliche Merkmale wichtig oder unwichtig. Da der Unterschied zwischen den Geschlechtern derart gering ausfiel, habe ich dies nur bei der Auswertung von Frage 6 (nur in Elternfragebogen) berücksichtigt und unterteilt und bei allen anderen nicht.

Einige Bemerkungen zur Bearbeitung des Fragebogens gibt es aber:

Bei den Kindern haben die Mädchen den Fragebogen ausführlicher bearbeitet als die Knaben und mehr Merkmale genannt.

Bei der Auswertung der Erwachsenen ist klar zu bemerken, dass der Anteil der Männer sehr klein war. So waren von 67 Teilnehmern nur 19 Männer zu zählen. Der Frauenanteil mit 48 Stimmen war also mehr als doppelt so hoch.

3.2.1. Frage 1 und 2 Da die Frage (Was macht für dich eine gute Lehrperson aus? / Was magst du nicht an einer Lehrperson?) sehr offen gestellt wurde, gab es dementsprechend sehr viele, verschiedene Antworten. Ich habe versucht diese Antworten zu kategorisieren in die bereits unter Punkt 3.2. beschriebenen Kategorien: Persönlichkeit, Auftrittskompetenz, Unterricht und Umgang mit Kindern / Eltern / Kollegen.

Die Ergebnisse habe ich in einer Excel-Tabelle zusammengestellt. Die gelb markierten Kriterien sind die meist genannten pro Kategorie. Die Zahlen in den Kästchen stehen für die Anzahl Stimmen pro Klasse für das genannte Merkmal. Die Summe der abgegebenen Stimmen pro Klasse korreliert aber nicht mit der Anzahl Kinder in der Klasse, da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so viele Kriterien angeben durften, wie sie mochten. Ganz rechts der Tabelle steht das Total an Stimmen über alle Klassen oder Eltern hinweg. Aufgrund der Möglichkeit zu Mehrfachnennungen muss deshalb auch auf Prozentangaben verzichtet werden.

Die Inhalte der Antworten bei Frage 1 waren praktisch gleich wie bei Frage 4 und 5.

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3.2.1.1. Frage 1: Antworten der Kinder

Frage 1: Was macht für dich eine gute Lehrperson aus?

Die drei meist genannten, wünschenswerten Merkmale über alle Kategorien sind:

- Gut erklären können (21 Stimmen)

- Freundlich (35 Stimmen)

- Spass, humorvoll (21 Stimmen)

Daneben werden Geduld, eine gute Beziehung zu den SuS und Fairness ebenfalls als sehr wichtig

erachtet.

Zitate:

„Sie muss nett sein und streng. Aber nicht zu streng.“ (11, w)

„Sie soll wissen, wovon sie redet, sonst kann man es auch nicht gut den Schülern beibringen.“ (14, w)

„Sie soll klug, nicht zu streng sein, Spass verstehen und einen abwechslungsreichen Unterricht bieten.

Interessante oder langweilige Themen in einen spannenden Unterricht verpacken!“ (15, w)

„Ich mag an einer Lehrperson, wenn sie lacht und nicht ernst schaut.“ (9, w)

„Sie muss uns viel beibringen, dann ist sie eine gute Lehrperson.“ (10, w)

Persönlichkeit 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Humor, Spass, lustig 2 1 8 10 21

Freundlich, nett 2 10 10 13 35

Fair 1 6 5 12

Aufgestellt 1 1 2

Engagiert / motiviert / interessiert 1 1 2

Hilfsbereitschaft 2 2 2 6

Streng 2 2 4

Locker / nicht streng 5 2 2 9

Ausgeglichen 1 1

Klug 1 1 1 3

Verständnisvoll 1 4 5

Positiv / optimistisch / gute Laune 1 1

Vertrauensvoll 1 1

Nervenstark 0

Auftreten 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Modern 1 1

Gepflegte Erscheinung 0

Lachen 1 1

Freude am Beruf 2 2

Grenzen setzen / Struktur 1 2 3

Konsequent 2 2

Geduld 1 4 5

Durchsetzungsvermögen 1 1 2

Pünktlichkeit / Zuverlässigkeit 1 2 3

Selbstbewusst 2 2

Unterricht 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Gut erklären 2 3 5 11 21

Spannende&unterhaltsame Stunden 3 1 2 6

Verständlich 3 3

Gleichbehandlung / Neutralität 1 1

Motivierend 3 3

Fördert alle SuS, individualisieren 2 2

Fachwissen / Allgemeinbildung 1 1

Vorbereitet 1 1

Erfahrung 0

Lehrplan einhalten 0

Viele Ausflüge 2 2

Experimente 3 3

Musikalisch 1 1

Umgang mit SuS / Eltern / Kollegen 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Offene Kommunikation 0

Beziehung zu S 1 1 1 3

Respekt / Toleranz 1 1 2

Einfühlsvermögen / Empathie 1 1

Ehrlichkeit 1 1

Flexibilität 0

Freude an Kindern 0

Transparent 0

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

15

Persönlichkeit 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Humor, Spass, lustig 2 2 4 8

Freundlich, nett 1 1 4 1 7

Fair 3 6 6 4 19

Aufgestellt 1 1 3 5

Engagiert / motiviert / interessiert 3 3 4 3 13

Hilfsbereitschaft 2 1 3 6

Streng 1 1 2

Locker / nicht streng 0

Ausgeglichen 1 3 1 5

Klug 1 1 2

Verständnisvoll 3 3 2 3 11

Positiv / optimistisch / gute Laune 1 2 3

Vertrauensvoll 0

Nervenstark 1 2 1 1 5

Auftreten 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Modern 0

Gepflegte Erscheinung 1 1 1 3

Lachen 0

Freude am Beruf 1 2 2 4 9

Grenzen setzen / Struktur 1 2 3 6

Konsequent 2 3 4 4 13

Geduld 3 4 4 5 16

Durchsetzungsvermögen 1 1

Pünktlichkeit / Zuverlässigkeit 1 1 2 1 5

Selbstbewusst 1 2 3 6

Unterricht 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Gut erklären 3 3 1 7

Spannende&unterhaltsame Stunden 1 1 2 4

Verständlich 1 2 3

Gleichbehandlung / Neutralität 2 1 3 6

Motivierend 1 2 3 6 12

Fördert alle SuS, individualisieren 3 2 5

Fachwissen / Allgemeinbildung 2 3 2 8 15

Vorbereitet 1 1

Erfahrung 1 1 2

Lehrplan einhalten 2 2

Viele Ausflüge 0

Experimente 0

Sportlich 1 1

Umgang mit SuS / Eltern / Kollegen 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Offene Kommunikation 2 3 5

Beziehung zu S 3 3

Respekt / Toleranz 2 1 3 1 7

Einfühlsvermögen / Empathie 2 3 1 6 12

Ehrlichkeit 1 2 1 4

Flexibilität 1 1

Freude an Kindern 3 7 10

Transparent 2 2

3.2.1.2. Frage 1 Antworten der Eltern

Frage 1: Was macht für dich eine gute Lehrperson aus?

Bei den Eltern gibt es mehr Streuungen bei den Antworten und es werden drei andere Merkmale am

stärksten bewertet:

- Fairness (19 Stimmen)

- Geduld (16 Stimmen)

- Fachwissen (15 Stimmen)

Ebenfalls fast nahezu gleich viele Nennungen (10-13 Stimmen) erhalten: Freude am Beruf,

Konsequent, Geduld, Einfühlvermögen/Empathie, Freude an Kindern, engagiert, motivierend.

Zitate:

„Tolerant Buben gegenüber.“ (49, m)

„Dass Stärken gefördert werden und die Schwächen toleriert werden, wenn sie für die schulische

Weiterentwicklung nicht sehr relevant sind.“ (37, w)

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

16

Persönlichkeit 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Keinen Spass versteht/kein Humor 2 6 8

Unfreundlich 4 2 6

Unfair 2 7 4 13

Faul / lustlos 1 1 2

Böse / agressiv 1 4 1 5

Nicht kritikfähig 0

Unaufmerksam 1 1

Zu streng 1 5 8 7 21

Auftreten 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Schüchtern / unsicher / nervös 1 1 2

Vorurteile 1 1

Schreien / Schimpfen 2 6 1 1 10

Inkonsequentes Verhalten 2 2

Zu nett; kein Durchsetzungsvermögen 1 1

Unzuverlässig / unpünktlich 1 1 2

Gewalttätig 1 1

Rechthaberisch / überheblich 0

Mürrisch / sauer / stur 1 1 2

Unmotiviert / desinteressiert 1 1

Umgang mit SuS / Eltern / Kollegen 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Beleidigen der SuS 1 2 3

Ungeduldig 2 2

Nicht an SuS glaubt 1 1

Drohungen / Druck machen 1 1

Bloss stellen 1 1 2

Nicht ernst nehmen 1 1 2

Keine Beziehung zu SuS 0

Konservativ / Intolerant 0

3.2.1.3. Frage 2: Antworten der Kinder

Was magst du nicht an einer Lehrperson?

Bei Frage 2 werden von den Kindern folgende drei negative Merkmale am häufigsten genannt :

- Schreien (10 Stimmen)

- Zu streng (21 Stimmen)

- Unfair (13 Stimmen)

Des Weiteren werden Bevorzugung, Ungleichbehandlung, kein Humor und ungeduldig ebenfalls

häufig als sehr negativ bewertet.

Zitate:

„Wenn die Lehrpersonen andere Jugendliche bevorzugen, nur weil sie „cool“ sind und damit sie in

deren Augen gut dasteht.“ (14, w)“

„Eine LP muss ein grosses Allgemeinwissen haben. Sie sollte auch Fragen beantworten können, die

nicht zu ihrem Schulfach gehören. Sie sollte auch über Politik Bescheid wissen.“ (14, m)

„Dass man die Teams nicht selber bilden kann.“ (9, m)

„Wenn sie grausam schimpfen.“ (9, m)

„Wenn immer alles perfekt sein muss.“

„Wenn die Lehrperson ungerecht ist und nicht zuhört!!!!“ (9, w)

Unterricht 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Fehlendes Fachwissen 2 2

Ungleichbehandlung / parteiisch 3 3 6

Nicht erklären können 1 2 3

Langsam 1 1 2

Ungepflegt 1 1

Respektlos 2 1 3

Schlechte Laune / launisch / gelangweilt 1 3 4

Lieblingskinder / Bevorzugung 5 2 7

Viele Haus - oder Strafaufgaben 2 2

Langweilige, fantasielose Lektionen 1 1

Unorganisiert / chaotisch / unstrukturiert 2 2

Stur Lehrplan verfolgen 0

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

17

Persönlichkeit 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Keinen Spass versteht/kein Humor 1 1

Unfreundlich 1 1 2

Unfair 1 4 2 4 11

Faul / lustlos 1 1 2

Böse / agressiv 1 1

Nicht kritikfähig 1 1 2

Unaufmerksam 0

Zu streng 1 1

Auftreten 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Schüchtern / unsicher / nervös 1 1 1 1 4

Vorurteile 2 2

Schreien / Schimpfen 2 1 2 5

Inkonsequentes Verhalten 1 2 3

Zu nett; kein Durchsetzungsvermögen 1 2 1 1 5

Unzuverlässig / unpünktlich 2 2 1 5

Gewalttätig 1 2 1 4

Rechthaberisch / überheblich 1 1 1 3

Mürrisch / sauer / stur 1 1 2

Unmotiviert / desinteressiert 2 3 5

Unterricht 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Fehlendes Fachwissen 2 2

Ungleichbehandlung / parteiisch 3 4 7 7 21

Nicht erklären können 1 1 2

Langsam 1 1

Ungepflegt 0

Respektlos 1 1

Schlechte Laune / launisch / gelangweilt 1 4 4 9

Lieblingskinder haben / Bevorzugung 2 4 2 8

Viele Haus - oder Strafaufgaben 1 1

Langweilige / fantasielose Lektionen 2 1 3

Unorganisiert / chaotisch / unstrukturiert 1 1 1 3

Stur Lehrplan verfolgen 1 1 2

Umgang mit SuS / Eltern / Kollegen 1. K

lass

e

3. K

lass

e

6. K

lass

e

2. S

ek

Tota

l

Beleidigen der SuS 0

Ungeduldig 1 1 1 3

Nicht an SuS glaubt 0

Drohungen / Druck machen 1 1

Bloss stellen 1 2 6 2 11

Nicht ernst nehmen 1 1 2

Keine Beziehung zu SuS 1 1 1 3

Konservativ / Intolerant 2 2

3.2.1.4. Frage 2: Antworten der Eltern

Was mögen Sie nicht an einer Lehrperson?

Bei den Eltern sind folgende 3 negativen Merkmale am häufigsten:

- Ungleichbehandlung (21 Stimmen)

- Unfair (11 Stimmen)

- Bloss stellen (11 Stimmen)

Besonders oft werden auch die Merkmale launisch, Bevorzugung, schreien, zu nett, unmotiviert und

unzuverlässig genannt.

Zitate:

„Probleme mit Eltern aufs Kind projezieren.“ (39, w)

„Auf negative Eigenschafen fokussiert sein.“ (46, w)

„Eine Lehrperson, die sich über die Kinder erhebt: Ihr wisst nichts- ich lerne euch.“ (44, w)

„Für grössere Probleme mit einzelnen Schülern nicht lange warten, sondern Hilfe anfordern.

(Schulleiter etc)“ (43, w)

„Keine Kuschelpädagogik.“ (37, w)

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

18

3.2.1.3. Vergleich Kinder und Elternantworten zu Frage 1 und 2

Gewünschte Kriterien (Frage 1)

Persönlichkeit: Den Kindern sind Humor und Freundlichkeit deutlich wichtiger als den Eltern. Den

Eltern hingegen sind Motivation, Fairness und Verständnis besonders wichtig.

Auftreten: Die Eltern wünschen sich ein geduldiges, konsequentes Verhalten sowie ein Ausstrahlen

von Freude am Beruf. Die Kinder haben diesem Bereich allgemein weniger Gewichtung geschenkt

und am ehesten noch für die Merkmale Geduld, Struktur und Zuverlässigkeit gestimmt.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Persönlichkeit

Kinder

Eltern

0 2 4 6 8

10 12 14 16 18

Auftreten

Kinder

Eltern

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

19

Unterricht: Die Kinder wünschen sich für den Unterricht, dass die Lehrperson gut erklären kann,

während die Eltern eine motivierende Art und Fachwissen sehr schätzen.

Umgang mit Kindern, Eltern, Kollegen: Die Nennungen der Kinder fielen in dieser Kategorie gering aus.

Lediglich die Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern und die Toleranz wurden von einigen

Kindern angesprochen. Die Eltern haben in diesem Bereich fleissiger aufgezählt. Besonders das

Einfühlvermögen und die Freude an Kindern wurden zehn bis zwölf Mal notiert.

0

5

10

15

20

25

Unterricht

Kinder

Eltern

0

2

4

6

8

10

12

14

Umgang mit Kindern / Eltern / Kollegen

Kinder

Eltern

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

20

Unerwünschte Merkmale (Frage 2)

Persönlichkeit: Eine zu strenge Lehrperson mögen mehr als 20 Kinder nicht. Bei den Eltern sind

besonders unfaire Lehrpersonen nicht gerne gesehen.

Auftreten: Bei den Kindern sind schreiende Lehrpersonen am unbeliebtesten; bei den Eltern gab es

sehr unterschiedliche Nennungen, die von unmotiviert, über gewalttätig, unzuverlässig, schreien bis

zu rechthaberisch reichen.

0

5

10

15

20

25

Persönlichkeit

Kinder

Eltern

0

2

4

6

8

10

12

Auftreten

Kinder

Eltern

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

21

Unterricht: Für den Unterricht ist bei den Eltern Ungleichbehandlung der grösste Fehltritt. Bei den

Kindern findet Bevorzugung und Lieblingskinder-haben am meisten Widerstand.

Umgang mit Kindern, Eltern und Kollegen: Für die Eltern steht in dieser Kategorie mit 11 Stimmen das

„Bloss stellen“ an oberster Stelle der unerwünschten Kriterien. Bei den Kindern gab es nur

vereinzelte Nennungen für Beleidigen, Ungeduld, Nicht-ernst-genommen werden und auch fürs

Bloss-stellen.

0

5

10

15

20

25

Unterricht

Kinder

Eltern

0

2

4

6

8

10

12

Umgang mit SuS / Eltern / Kollegen

Kinder

Eltern

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

22

3.2.2. Frage 3 Diese Frage wurde aufgrund des Schwierigkeitsniveaus beim Fragebogen der Unterstufenkinder weggelassen. Somit sind in den drei untenstehenden Tabellen nur die Antworten der 6. Klasse, 2. Sek und der Eltern vorzufinden. Bei jedem Punkt ist das Feld mit den meisten Stimmen Gelb markiert.

2. Sek 25 SuS: 17 Mädchen, 8 Knaben Merkmal Gar nicht wichtig Eher nicht wichtig Wichtig Sehr wichtig

Die Lehrperson ist engagiert. 1 17 7 Die Lehrperson ist witzig. 9 13 3 Die Lehrperson kann gut erklären. 3 22 Die Lehrperson ist pünktlich und gut vorbereitet. 11 14 Die Lehrperson kennt mich gut. 10 15 Die Lehrperson ist gerecht. 4 21 Die Lehrperson fördert alle Kinder. 11 14 Die Lehrperson nimmt meine Anliegen und Fragen ernst. 11 14 Die Lehrperson kann mich motivieren. 3 15 7

Eltern Total 67 Teilnehmer (48 Frauen, 19 Männer) Merkmal Gar nicht wichtig Eher nicht wichtig Wichtig Sehr wichtig

Engagement, Leidenschaft 23 44 Humor 9 41 17 Fachwissen 23 44 Zuverlässigkeit 21 46 Gute Beziehung zu den SchülerInnen 3 19 48 Fairness, Gerechtigkeit 4 63 Individuelle Förderung jedes Kindes 35 32

Die bei Frage drei aufgelisteten Merkmale wurden alle als wichtig oder sehr wichtig eingestuft. Die Antworten der 6. Klasse und 1. Sek sind fast deckungsgleich bis auf die zwei Punkte „Die Lehrperson ist engagiert“ und „Die Lehrperson ist witzig“, welche von den Sekundarstufenkindern nur als wichtig und nicht sehr wichtig eingestuft wurde. Bei den Eltern wurde auch alles als „sehr wichtig“ benannt, ausser die individuelle Förderung des Kindes und der Humor der Lehrperson. Auffallend bei allen drei Tabellen ist, dass Fairness und Gerechtigkeit am deutlichsten als „sehr wichtig“ angesehen wurde (bei den Eltern mit 63 Stimmen, Sek mit 21 Stimmen und die 6. Klasse mit 15 Stimmen).

6. Klasse 17 SuS: 11 Mädchen, 6 Knaben Merkmal Gar nicht wichtig Eher nicht wichtig Wichtig Sehr wichtig

Die Lehrperson ist engagiert. 2 7 8 Die Lehrperson ist witzig. 6 4 7 Die Lehrperson kann gut erklären. 4 13 Die Lehrperson ist pünktlich und gut vorbereitet. 1 7 9 Die Lehrperson kennt mich gut. 4 12 1 Die Lehrperson ist gerecht. 2 15 Die Lehrperson fördert alle Kinder. 4 13 Die Lehrperson nimmt meine Anliegen und Fragen ernst. 1 7 9 Die Lehrperson kann mich motivieren. 1 9 7

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

23

3.2.3. Frage 4 und 5 Die Antworten zu diesen Fragen waren nahezu deckungsgleich mit den Antworten bei Frage 1, deshalb wird auf eine detaillierte Darstellung der Ergebnisse als Diagramm oder Tabelle verzichtet. Dennoch möchte ich einzelne Antworten hervorheben und einige Zitate festhalten.

3.2.3.1. Zitate Frage 4

„Denk an deine Schulzeit zurück: Welche Lehrperson war bis jetzt am besten? Warum gerade diese

Person? Was hat sie zu einer guten Lehrperson gemacht?“

Kinder

„Er war streng aber trotzdem fair und freundlich.“ (12, w)

„Weil sie jede Person motivieren konnte.“ (14, w)

„Sie motiviert, verständnisvoll ist und es einem, wenn es sein muss, 10x erklärt.“ (14, w)

„Ihr Klassenzimmer war der schönste Ort im ganzen Schulhaus.“ (15, w)

„Bei uns an der Schule hat fast jeder Lehrer etwas Gutes; die einen können gut erklären,

andere sind engagiert, offen, vertrauenswürdig und nehmen einem ernst.“ (14, w)

„Weil sie sehr motiviert, verständlich, engagiert, hilfsbereit ist und Freude an den Schülern

hat.“ (14, w)

Eltern

„Fachliches in Gesamtzusammenhänge bringen; das machte für mich Schule

spannend.“ (45, m)

„Frau Müller, sie hatte ein herzliches Lachen.“ (44, w)

„Disziplin und Spass im Gleichgewicht.“ (47, m)

„Lob für die Dinge, die ein Kind gut macht und dadurch Stärkung des Selbstbewusstseins.

Fachliche Kompetenz, wie und wodurch lernt ein Kind am besten. Gute, wertfreie und

sachliche Kommunikation.“ (45, w)

„Ihn interessierte nicht woher einer kam, sondern wer mitarbeitete.“ (48, m)

„Konnte gut auf Buben (das Wilde in uns) eingehen.“ (49, m)

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

24

3.2.3.2. Zitate Frage 5

Beschreibe in einem Satz eine gute Lehrperson. Eine gute Lehrperson ist ein Mensch, der…

1. Klasse:

„lieb ist.“ (7, w) 9 Kinder der 1. Klasse haben dies bei Frage 3 als Antwort geschrieben!

3. Klasse:

„mir hilft.“ (10, w)

„nicht gemein ist.“ (10, m)

„Humor hat“ (9, m)

„viel weiss.“ (9, m)

„gut mit Kindern umgehen kann.“ (9, w)

„mir viele Dinge beibringt.“ (9, m)

„viel über sich erzählt.“ (9, m)

6. Klasse:

„gut erklären kann und so ist, wie er ist.“ (13, w)

„Humor hat und viel mit der Klasse macht.“ (13, m)

„lustig, verständnisvoll, unparteiisch, und hilfsbereit ist.“ (13, w)

„Mich so nimmt, wie ich bin.“ (12, w)

Eltern

„Seinen Beruf liebt und ihn mit viel Engagement ausführt.“ (41, w)

„Die eigene Freude am Beruf auf die SchülerInnen übertragen kann.“ (46, w)

„Die Kinder dort abholen kann, wo sie stehen.“ (45, w)

„Der seine Linien durchsetzen und trotzdem auf die individuellen Bedürfnisse eingehen

kann.“ (47, m)

„Der mit Kindern Kind sein kann und mit Erwachsenen erwachsen.“ (48, w)

„Das Kind in seinem Können fördert.“ (45, w)

„Mit Freude und Herzblut unterrichtet.“ (44, m)

2. Sek

„gut erklären kann, zuverlässig und verständnisvoll ist.“ (15, w)

„viel Humor hat und Köpfchen.“ (15, w)

„der Arbeitsfreude ausstrahlt.“ (15, w)

„lacht, Freude ausstrahlt und erklären kann.“ (14, w)

„gut vor einer Klasse reden und erklären kann und bei der man merkt, dass er oder sie eine

Ahnung hat, von was sie erzählt.“ (14, w)

„Kinder gern hat und verständnisvoll ist.“ (14, w)

„die Schüler versteht, mag und alle gleich behandelt.“ (14, w)

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

25

3.2.4. Frage 6 Bei dieser Frage wurden die männlichen (m) und weiblichen (w) Antworten getrennt aufgelistet. Um die Darstellung übersichtlicher zu gestalten, habe ich die Felder mit den meisten Stimmen gelb markiert; aber nur wo es eindeutig war. Bei knappen Entscheiden erhielten die Felder eine orange Farbe.

Bereits beim Betrachten der Farben fällt auf, dass die Männer und Frauen gleich abgestimmt haben. Einzig bei Punkt 10 hat sich eine deutliche Mehrheit für den Standard „Schule und Gesellschaft“ als wichtig einzustufen entschieden, während die Männer zwischen sehr wichtig und wichtig pendeln. Allgemein kann gesagt werden, dass die Standards von den Eltern mehrheitlich als wichtig bis sehr wichtig eingestuft wurden. Am wenigsten Anklang fanden die Standards 7, 10 und 11, welche die Themen Planung, Durchführung von Unterricht, Schule und Gesellschaft und Schule als Organisation beinhalten. Auch beim Standard 8 „Diagnose und Beurteilung“ sowie Standard 9 „Sicherstellung der Qualität und professionelle Weiterentwicklung“ gab es ebenfalls einige ablehnende Stimmen.

Auswertung Frage 6: Kompetenzstrukturmodell der PHZH Gar nicht wichtig

Eher nicht wichtig

Eher wichtig Sehr wichtig

w m w m w m w m

1) Fachspezifisches Wissen und Können: Die Lehrperson verfügt über Fachwissen, versteht die zentralen Konzepte, Forschungsinstrumente und Strukturen ihrer Disziplinen.

1 16 7 27 10

2) Lernen, denken und Entwicklung: Die Lehrperson versteht wie die Schülerinnen und Schüler lernen, denken und sich entwickeln.

10 3 34 15

3) Motivation und Interesse: Die Lehrperson verfügt über Motivation und Interesse. 3 41 18 4) Heterogenität: Die Lehrperson anerkennt die Verschiedenheit ihrer Schülerinnen und Schüler bezüglich sozialer Herkunft, Kultur, Bedingungen des Aufwachsens, Sprache, Gender, Alter und Lernvoraussetzungen.

1 4 20 4 22 10

5) Kooperation, Partizipation und soziales Umfeld: Die Lehrperson kooperiert mit ihrer Schulklasse, den Eltern, den KollegInnen , vorgesetzten Instanzen und allen weiteren am Schulfeld Beteiligten und partizipiert an der Bearbeitung schulbezogener Aufgaben.

1 2 23 9 19 7

6) Kommunikation: Die Lehrperson kennt Grundlagen von Kommunikation und kommunikativem Handeln. 19 9 25 9 7) Planung, Durchführung von Unterrich: Die Lehrperson unterrichtet auf der Grundlage des Lehrplans, der Lehrmittel und der Schulprogramme.

1 10 4 26 10 7 4

8) Diagnose und Beurteilung: Die Lehrperson setzt verschiedene Beurteilungsformen ein und wendet verschiedene Verfahren an, um Lernergebnisse und –leistungen zu beobachten und zu diagnostizieren.

4 3 23 7 17 8

9) Sicherstellung der Qualität und professionelle Weiterentwicklung: Die Lehrperson evaluiert die Wirkung ihres professionellen Handelns auf Schülerinne und Schüler sowie andere am Schulfeld Beteiligten.

6 6 20 5 18 7

10) Schule und Gesellschaft: Die Lehrperson weiss, dass das Gesamtsystem Schule in der Dynamik unterschiedlicher Realitäten und Ansprüche steht.

1 6 3 25 8 13 6

11) Schule als Organisation: Die Lehrperson verfügt über systemisches Verständnis der Schule als Organisation. 2 16 7 20 6 8 2 12) Beruf in der Lebensbalance: Die Lehrperson verfügt über Strategien, die Anforderungen des Berufes zu bewältigen, und nimmt auf ihre physischen und psychischen Ressourcen Rücksicht.

1 17 7 26 11

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

26

3.3. Zusammenfassung der Resultate Nach Betrachtung aller Resultate kann gesagt werden, dass die Unterschiede betreffend den Klassen gering sind. Dies betrifft vor allem die Klassen innerhalb der Primarstufe. Beim Vergleich mit der Sekundarstufe zeigt sich leicht die Tendenz, dass der Punkt „gut erklären können“ zunehmend an Wichtigkeit gewinnt. Es gab auf der Sekundarstufe in diesem Punkt 11 Stimmen, während bei der 1. bis zur 6. Klasse jeweils immer nur 2-5 Stimmen zu zählen sind. Daneben gab es auch bei den Merkmalen „Geduld“ und „Motivation“ mehr Nennungen. Um diesen Sachverhalt aber wirklich belegen zu können, müsste eine weitere Umfrage vorgenommen werden. Noch deutlicher verhält es sich mit den Differenzen zwischen Jungen/Mädchen und Frauen/Männer. Diese sind nur minim vorhanden, weshalb ich, wie schon unter Punkt 3.2 erwähnt, bei der Auswertung nicht darauf eingegangen bin.

Der Vergleich zwischen den Kindern und den Eltern zeigt dann aber doch bemerkenswerte Unterschiede:

- Bei den positiven Merkmalen wurden bei den Eltern „Fairness“, „Geduld“ und „Fachwissen“ am meisten genannt, während es bei den Kindern „gut erklären können“, „freundlich“ und „Humor“ waren.

- Im Bereich der 3 meist genannten negativen Merkmale wurde „unfair“ von beiden Gruppen angegeben, wobei es bei Kinder zusätzlich „Schreien“ und „zu streng“ auf Podest schafften und bei den Eltern „Ungleichbehandlung“ und „bloss stellen“.

Bei Frage 3 wurden von allen Teilnehmern (6. Klasse, Sek und Eltern) „Fairness und Gerechtigkeit“ als am wichtigsten angesehen.

Die Umfrage der Eltern beinhaltete auch die Standards der PHZH, die aufzeigt, dass alle Standards von den Eltern als bedeutend bis sehr bedeutend angesehen werden. Dies bestätigt also die Richtziele der PHZH.

Diana Toggweiler Vertiefungsarbeit Gute Lehrpersonen

27

4. Fazit

4.1. Vergleich Theorie und Resultate Bereits zu Beginn meines Theorieteiles unter Punkt 2.1.1. erwähne ich die Aussage von Terhart (2001), dass die Zeit für Lehrerleitbilder abgelaufen ist. Auch mir ging es bei meiner Auswertung und der Darstellung der Ergebnisse nicht darum, ein Leitbild zu erstellen, sondern vielmehr die wichtigsten Punkte darzulegen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Dabei geht es besonders auch um die Unterschiede zwischen den Meinungen der Eltern und der Kinder, die unter Punkt 3.3. aufgeführt sind. Wie ich in der Einleitung unter Punkt 2 aufgezeigt habe, wird in der Literatur beschrieben, dass besonders schlechte Lehrer einfacher zu benennen sind als die Guten. In meiner Umfrage war aber auffallend, dass bei den Fragen nach den positiven Eigenschaften deutlich mehr genannt wurden als bei den negativen. Diese Erkenntnis liegt aber möglicherweise auch daran, dass viele der Teilnehmer Glück mit ihren bisherigen Lehrern hatten. Beim erwähnten Widerspruch von Hattie und Helmke (siehe Punkt 2.3) unterstützen die Ergebnisse meiner Umfrage die Aussage von Helmke, dass das Fachwissen einen entscheidenden Stellenwert einnimmt. Sowohl von den Eltern wie auch den Jugendlichen der 2. Sekundarstufe wird dieses Merkmal als sehr wichtig eingestuft. Dabei muss ich aber bemerken, dass meine Umfrage keine Aussage darüber machen kann, ob die von den Kindern und Eltern als wichtig erachteten Merkmale einen Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder haben. Erfreulich für die PHZH wird sein, dass alle zwölf, an die angehenden Lehrpersonen geforderten Professionsstandards, von den Eltern als wichtig bis sehr wichtig eingestuft werden.

4.2. Beantwortung der Hypothesen Hypothese 1: Kinder wünschen sich eine lustige, freundliche und lockere Lehrperson. Bei meiner Hypothese lag ich beinahe richtig. „Lustig“ und „freundlich“ wurden von den Kindern unter die drei häufigsten Merkmale gewählt, zusätzlich aber „gut erklären“ anstatt „locker“. Bereits im jungen Alter erkennen die Kinder also, worum es in der Schule geht; nämlich darum möglichst viel zu lernen. Hypothese 2: Eltern wünschen sich eine faire, strikte und kluge Lehrperson. Auch hier habe ich fast richtig vermutet und lag ebenfalls nur bei einem Merkmal daneben. Vor der Eigenschaft „strikt“ wünschen sich die Eltern „Geduld“ für eine Lehrperson. Möglicherweise spielen da die eigenen Erfahrungen der Eltern mit, zum Beispiel bei der Unterstützung für die Hausaufgaben.

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5. Eigene Erkenntnisse

Da ich das Thema für die Vertiefungsarbeit selber gewählt habe und somit dem persönlichen Interesse nachgegangen bin, war meine Motivation für die Auseinandersetzung mit dem Thema „Gute Lehrpersonen – aus der Sicht der Eltern und Kinder“ sehr hoch. Vor allem der empirische Teil meiner Arbeit fesselte mich sehr, da ich direkte Antworten und Stellungsnahmen von Kindern und Eltern sehr spannend finde. Die Ergebnisse meiner Umfrage und der Bearbeitung der Literatur haben gezeigt, dass die Erwartungen, welche an Lehrpersonen gestellt werden, sehr vielseitig und hoch sind. Es erscheint unmöglich, allen Wünschen gerecht zu werden. Als Lehrperson sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen, sich aber bewusst sein, welche Kompetenzen wichtig sind. Ich möchte besonders die sechs meist gewünschten Merkmale präsent halten und diese anstreben: Fairness, Geduld, Fachwissen, gut erklären können, Freundlichkeit und Humor.

Daneben werden mir einige Aussagen besonders in Erinnerung bleiben, wie: - „Eine gute Lehrperson ist ein Mensch, der mit Kindern Kind sein kann und mit Erwachsenen

erwachsen.“ (48, w) - „Eine gute Lehrperson nimmt mich so, wie ich bin.“ (12, w) - „Ihr Klassenzimmer war der schönste Ort im ganzen Schulhaus.“ (15, w) - „Sie ist motiviert und verständnisvoll und erklärt es einem, wenn es sein muss, 10x.“ (14, w) - „Eine Gute Lehrperson ist ein Mensch, der die eigene Freude am Beruf auf die Schülerinnen

und Schüler übertragen kann.“ (46, w)

Während der Arbeit sind mir weiterführende Themen aufgefallen, die mir in diesem Zusammenhang

spannend erscheinen:

- Wie sinnvoll ist eine Mitarbeiterbeurteilung durch die Schulpflege? - Wieso nahmen so wenig Männer an der Umfrage teil? Obliegt die Verantwortung für die

schulischen Angelegenheiten bei den Müttern?

6. Schlusswort

Im ersten Semester, am 12.11.11, bekam ich von meiner Mentorin während einer Mentoratssitzung den Auftrag, zu notieren, was für mich eine gute Lehrperson bedeutet. Ich habe damals folgendes aufgeschrieben: „Eine gute Lehrperson hat FREUDE an ihrem Beruf und strahlt diese Freude auch gegen aussen aus. Sie baut eine Beziehung auf zu jedem ihrer Schüler und hat Vertrauen in sein Können. Ihr ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur einfach ihre Arbeiten erledigen, sondern diese auch verstehen. Es gibt so viele positive Eigenschaften, welche eine Lehrperson besitzen sollte und deshalb ist es schwierig, die wichtigsten herauszupicken. Heute würde ich den Satz nach wie vor ähnlich formulieren und zwar so: „Eine gute Lehrperson hat Freude an Kindern und an ihrem Beruf. Sie baut eine Beziehung auf zu jedem ihrer Schüler und hat Vertrauen in sein Können. Sie ist humorvoll, fair und fördert alle Kinder.“

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7. Quellen

Bücher:

- Berner, Hans; Fraefel, Urban und Zumsteg, Barbara (2011). Didaktisch handeln und denken 1.

Zürich: Verlag Pestalozzianum.

- Helmke, Andreas (2012). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Seelze-Velber: Friedrich Verlag Gmbh.

- Legler, Anna (2006). Beurteilung von Lehrpersonen an Schweizer Volksschulen. St. Gallen: Verlag Pestalozzianum.

- Terhart, Ewald (2001). Lehrerberuf und Lehrerbildung. Weinheim und Basel: Beltz Verlag. - Hattie, John (2013). Lernen sichtbar machen. Baltmannsweiler: Schneider Verlag

Hohengehren.

Internetquellen:

- www.neftenbach.ch - http://www.moenchaltorf.ch - http://www.zh.ch/internet/bildungsdirektion/vsa/de/personelles/personalfuehrung/mitarbe

iterbeurteilungmab.html - http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=36044 - http://visible-learning.org

Abbildungsverzeichnis:

- Abbildung 1 (Titelbild): http://www.edudemic.com/the-3-characteristics-of-a-great-teacher/

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8. Anhang

- Elternbrief

- Fragebogen der Eltern, Unterstufe, Mittelstufe und Oberstufe

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Uster, 28.3.13

Umfrage „Gute Lehrerinnen und Lehrer – aus der Sicht von Kindern und Eltern“

Sehr geehrte Eltern

Im Rahmen meiner Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich schreibe ich eine

Vertiefungsarbeit zum Thema „Gute Lehrerinnen und Lehrer – aus der Sicht von Kindern und Eltern“.

Dazu möchte ich die Eltern und Schulkinder von vier verschiedenen Klassen unterschiedlicher

Altersstufen befragen; die Klasse Ihres Kindes ist eine davon.

Ich wäre Ihnen deshalb sehr dankbar, wenn Sie den beiliegenden Fragebogen ausfüllen und Ihrem

Kind wieder mit in die Schule geben.

Ich habe nur eine Version des Fragebogens beigelegt, würde es aber trotzdem sehr begrüssen, wenn

ihn beide Elternteile ausfüllen. Sie können einfach beim Ankreuzen mit zwei verschiedenen Farben

arbeiten.

Ich verpflichte mich, ihre Aussagen und Antworten anonym auszuwerten.

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

Freundliche Grüsse

Diana Toggweiler

Beilage:

- Fragebogen

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Gute Lehrerinnen und Lehrer

Aus der Sicht von Kindern und Eltern

Alter:

Geschlecht: männlich weiblich

Ort:

Fragebogen Eltern

1. Was für Eigenschaften wünschen Sie sich für die Lehrperson ihres

Kindes?

2. Was sollte eine Lehrperson nicht tun? Wie sollte sie nicht sein?

3. Wie wichtig sind Ihnen folgende Merkmale. Kreuzen Sie an.

Merkmal Gar nicht wichtig Eher nicht wichtig Wichtig Sehr wichtig

Engagement, Leidenschaft Humor Fachwissen Zuverlässigkeit Gute Beziehung zu den SchülerInnen Fairness, Gerechtigkeit Individuelle Förderung jedes Kindes

4. Überlegen Sie sich, wer Ihnen aus der eigenen Schulzeit oder aus der Schulzeit ihres Kindes als

gute Lehrperson geblieben ist. Warum gerade diese Person? Was hat Sie zu einer guten

Lehrperson gemacht?

5. Beschreiben Sie in einem Satz eine gute Lehrperson.

Eine gute Lehrperson ist ein Mensch, der…

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6. Die untenstehenden Kompetenzen sollen nach der Ausbildung zur Lehrperson vorhanden sein.

Welche sind Ihnen wichtig, welche nicht?

Kompetenz Gar nicht wichtig

Eher nicht wichtig

Eher wichtig

Sehr wichtig

1) Fachspezifisches Wissen und Können: Die Lehrperson verfügt über Fachwissen, versteht die zentralen Konzepte, Forschungsinstrumente und Strukturen ihrer Disziplinen.

2) Lernen, denken und Entwicklung: Die Lehrperson versteht wie die SchülerInnen lernen, denken und sich entwickeln.

3) Motivation und Interesse: Die Lehrperson verfügt über Motivation und Interesse.

4) Heterogenität: Die Lehrperson anerkennt die Verschiedenheit ihrer Schülerinnen und Schüler bezüglich sozialer Herkunft, Kultur, Bedingungen des Aufwachsens, Sprache, Gender, Alter und Lernvoraussetzungen.

5) Kooperation, Partizipation und soziales Umfeld: Die Lehrperson kooperiert mit ihrer Schulklasse, den Eltern, den KollegInnen , vorgesetzten Instanzen und allen weiteren am Schulfeld Beteiligten und partizipiert an der Bearbeitung schulbezogener Aufgaben.

6) Kommunikation: Die Lehrperson kennt Grundlagen von Kommunikation und kommunikativem Handeln.

7) Planung, Durchführung von Unterrich: Die Lehrperson unterrichtet auf der Grundlage des Lehrplans, der Lehrmittel und der Schulprogramme.

8) Diagnose und Beurteilung: Die Lehrperson setzt verschiedene Beurteilungsformen ein und wendet verschiedene Verfahren an, um Lernergebnisse und –leistungen zu beobachten und zu diagnostizieren.

9) Sicherstellung der Qualität und professionelle Weiterentwicklung: Die Lehrperson evaluiert die Wirkung ihres professionellen Handelns auf Schülerinne und Schüler sowie andere am Schulfeld Beteiligten.

10) Schule und Gesellschaft: Die Lehrperson weiss, dass das Gesamtsystem Schule in der Dynamik unterschiedlicher Realitäten und Ansprüche steht.

11) Schule als Organisation: Die Lehrperson verfügt über systemisches Verständnis der Schule als Organisation.

12) Beruf in der Lebensbalance: Die Lehrperson verfügt über Strategien, die Anforderungen des Berufes zu bewältigen, und nimmt auf ihre physischen und psychischen Ressourcen Rücksicht.

(Kompetenzstrukturmodell der Pädagogischen Hochschule Zürich, Ausgabe März 2011)

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Gute Lehrerinnen und Lehrer

Alter:

Geschlecht: männlich weiblich

Klasse:

Ort:

Fragebogen Unterstufe

1. Was ist für dich eine gute Lehrperson? Was

magst du an einer Lehrperson?

2. Was magst du nicht an einer Lehrperson?

3. Beschreibe in einem Satz eine gute Lehrperson.

Eine gute Lehrperson ist ein Mensch, der…

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Gute Lehrerinnen und Lehrer

Fragebogen Mittel- und Oberstufe

Alter:

Geschlecht: männlich weiblich

Klasse:

Ort:

1. Was macht für dich eine gute Lehrperson aus? Welche Eigenschaften hat sie?

2. Was magst du nicht an einer Lehrperson? Wie sollte eine Lehrperson nicht sein?

3. Wie wichtig sind dir folgende Merkmale? Kreuze an.

Merkmal Gar nicht wichtig Eher nicht wichtig Wichtig Sehr wichtig

Die Lehrperson ist engagiert. Die Lehrperson ist witzig. Die Lehrperson kann gut erklären. Die Lehrperson ist pünktlich und gut vorbereitet.

Die Lehrperson kennt mich gut. Die Lehrperson ist gerecht. Die Lehrperson fördert alle Kinder. Die Lehrperson nimmt meine Anliegen und Fragen ernst.

Die Lehrperson kann mich motivieren.

4. Denk an deine Schulzeit zurück: Welche Lehrperson war bis jetzt am besten? Warum gerade

diese Person? Was hat sie zu einer guten Lehrperson gemacht?

5. Beschreibe in einem Satz eine gute Lehrperson.

Eine gute Lehrperson ist ein Mensch, der…