Gutes Geld

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3 Zukunftsinstitut I Gutes Geld Innovationsdruck setzen. Denn im Zuge des Megatrends Konnektivität geraten auch Geld und Finanzen in den Sog digitaler Vernetzung – mit positiven Effekten. Mobile Payment, virtuelle Währungen, Crowdinvesting, Share- conomy, Peer-to-Peer-Kredite, Social Money und Social Banking – eine Fülle an Innovationen rund ums Geld setzt einen Prozess in Gang, der auf grundlegende Weise vieles von dem ändert, was wir bis heute als selbstver- ständlich erachten: Alltagspraktiken, Konsummuster, Investitions- und Anlageverhalten, die Gestaltung des Point of Sale, Geschäftsprozesse und Wirtschaftskreis- läufe. Letztlich sind mit einer neuen Kultur des Be- zahlens und im Umgang mit Geld auch ganz neue Wert- maßstäbe und Formen der Wertschöpfung verbunden. Das hat enorme Konsequenzen: Was lange Zeit nur als abstraktes Szenario für die Welt des Konsums, des Handels und der Finanzen diskutiert wurde, wird nun Wirklichkeit. Wie diese neuen Realitäten aussehen werden, zeigen wir mit dieser Trendstudie. Die Chancen und Potenziale für Unternehmen sind enorm. Genauso vielfältig sind aber auch die Anforde- rungen an Unternehmer und Manager. Es ist definitiv an der Zeit, über neue Businessmodelle und Strategien in der Kommunikation mit Kunden nachzudenken, über erweiterte Wertschöpfungsketten, Produkt- und Serviceinnovationen für das 21. Jahrhundert. Wir möchten mit dieser Studie einen Beitrag dazu leisten und wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre! Liebe Leserinnen und Leser, Über Geld spricht man nicht! – Dieses gesellschaftliche Tabu hat bis heute weithin Bestand und in mancherlei Hinsicht durchaus seine Berechtigung. Dass wir es als Trend- und Zukunftsforscher dennoch tun, hat hingegen einen einfachen Grund. Die Art und Weise, wie wir mit Geld umgehen, wandelt sich derzeit so sehr wie nie zuvor. Keine Frage: Bereits in den letzten Jahrzehnten gab es Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft, die zu wichtigen Neuerungen beigetragen haben – angefangen bei der zunehmenden Verbreitung von Kreditkarten und Kartenzahlungssystemen oder des Online-Bankings über die Einführung des Euros bis hin zur beginnenden Ära des E-Commerce. Doch nichts davon hat bisher eine vergleichbare Wirkung entfaltet wie die aktuelle Dynamik. Die Zukunft des Geldes hat eine völlig neue Qualität: Das Universalmedium wandelt sich nicht nur in seinen Transaktionsformen, sondern vor allem auch in seinen sozialen Funktionen. Während sich Handelsunternehmen, Banken und Zah- lungsdienstleister, IT- und Telekommunikationskonzerne derzeit Gedanken über Innovationen, neue Systeme und Standards zum bargeld- und kartenlosen Bezahlen machen, reichen die „Money-Trends“, die die Ökonomie von morgen bestimmen werden, bereits viel weiter. Die Autoren der Studie sprechen gar vom „geldlosen Geld“. Anhand vieler Best Practice-Beispiele zeigen sie, wie die Spielregeln der vernetzten Wirtschaft neue Akteure auf den Plan rufen und etablierte Player unter VORWORT omas Huber Chefredakteur Christian Rauch Mitglied der Geschäftsleitung

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Die neue Studie „Gutes Geld“ zeigt, wie die Spielregeln einer umfassend vernetzten Wirtschaft bislang unbekannte Akteure auf den Plan rufen, etablierte Player unter Innovationsdruck setzen und dabei neue Chancen für Ihr Geschäftsmodell entstehen.

Transcript of Gutes Geld

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    Zukunftsinstitut I Gutes GeldIMPRESSUM

    Innovationsdruck setzen. Denn im Zuge des Megatrends Konnektivitt geraten auch Geld und Finanzen in den Sog digitaler Vernetzung mit positiven Eekten. Mobile Payment, virtuelle Whrungen, Crowdinvesting, Share-conomy, Peer-to-Peer-Kredite, Social Money und Social Banking eine Flle an Innovationen rund ums Geld setzt einen Prozess in Gang, der auf grundlegende Weise vieles von dem ndert, was wir bis heute als selbstver-stndlich erachten: Alltagspraktiken, Konsummuster, Investitions- und Anlageverhalten, die Gestaltung des Point of Sale, Geschftsprozesse und Wirtschaftskreis-lufe. Letztlich sind mit einer neuen Kultur des Be- zahlens und im Umgang mit Geld auch ganz neue Wert-mastbe und Formen der Wertschpfung verbunden.Das hat enorme Konsequenzen: Was lange Zeit nur als abstraktes Szenario fr die Welt des Konsums, des Handels und der Finanzen diskutiert wurde, wird nun Wirklichkeit. Wie diese neuen Realitten aussehen werden, zeigen wir mit dieser Trendstudie.Die Chancen und Potenziale fr Unternehmen sind enorm. Genauso vielfltig sind aber auch die Anforde-rungen an Unternehmer und Manager. Es ist denitiv an der Zeit, ber neue Businessmodelle und Strategien in der Kommunikation mit Kunden nachzudenken, ber erweiterte Wertschpfungsketten, Produkt- und Serviceinnovationen fr das 21. Jahrhundert.Wir mchten mit dieser Studie einen Beitrag dazu leisten und wnschen Ihnen eine inspirierende Lektre!

    Liebe Leserinnen und Leser, ber Geld spricht man nicht! Dieses gesellschaftliche Tabu hat bis heute weithin Bestand und in mancherlei Hinsicht durchaus seine Berechtigung. Dass wir es als Trend- und Zukunftsforscher dennoch tun, hat hingegen einen einfachen Grund. Die Art und Weise, wie wir mit Geld umgehen, wandelt sich derzeit so sehr wie nie zuvor. Keine Frage: Bereits in den letzten Jahrzehnten gab es Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft, die zu wichtigen Neuerungen beigetragen haben angefangen bei der zunehmenden Verbreitung von Kreditkarten und Kartenzahlungssystemen oder des Online-Bankings ber die Einfhrung des Euros bis hin zur beginnenden ra des E-Commerce. Doch nichts davon hat bisher eine vergleichbare Wirkung entfaltet wie die aktuelle Dynamik. Die Zukunft des Geldes hat eine vllig neue Qualitt: Das Universalmedium wandelt sich nicht nur in seinen Transaktionsformen, sondern vor allem auch in seinen sozialen Funktionen.Whrend sich Handelsunternehmen, Banken und Zah-lungsdienstleister, IT- und Telekommunikationskonzerne derzeit Gedanken ber Innovationen, neue Systeme und Standards zum bargeld- und kartenlosen Bezahlen machen, reichen die Money-Trends, die die konomie von morgen bestimmen werden, bereits viel weiter. Die Autoren der Studie sprechen gar vom geldlosen Geld. Anhand vieler Best Practice-Beispiele zeigen sie, wie die Spielregeln der vernetzten Wirtschaft neue Akteure auf den Plan rufen und etablierte Player unter

    VORWORT

    omas HuberChefredakteur

    Christian Rauch Mitglied der Geschftsleitung

    HerausgeberZukunftsinstitut GmbHKaiserstr. 53, 60329 FrankfurtTel. + 49 69 2648489-0, Fax: [email protected]

    ChefredaktionThomas Huber

    AutorenThomas HuberAnja KirigChristian RauchChristian Schuldt

    Redaktionelle MitarbeitDavid Dorn

    LektoratKatja-Elisabeth Pfrommer

    Grak-Designsimone leitenberger_konzept und gestaltungwww.simoneleitenberger.de

    ISBN 978-3-938284-90-2

    Zukunftsinstitut GmbH, September 2014 Alle Rechte vorbehalten.

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    Zukunftsinstitut I Gutes Geld

    1894

    Erste Kreditkarten werden in den USA an Hotel-stammgste ausgegeben

    1920

    Minerallfi rmen und Kaufhuser geben Kreditkarten aus

    1950

    Universelle Kreditkarte kommt auf den Markt

    1976

    Alfred Richter erfi ndet das PIN/TAN-Verfahren

    Wie wir in Zukunft bezahlen werden und digitale Whrungen Wertschpfung und Mrkte verndern

    Der digitale Lebensstil erzeugt ein anderes Geldsystem. Finanzen im Zeitalter von Transparenz und Partizipation

    1996

    Einfhrung der Geldkarte, Prepaid-Karte

    2012

    30% aller Onlinekufe zahlen deutsche Verbraucher per Paypal

    2011

    Google Wallet kommt auf den Markt

    2010

    Der Social-Payment-

    Service Flattr wird gegrndet

    2005

    Rund 100.000 Chinesen leben hauptberufl ich vom virtuellen

    Gold Farming in sog. Massive

    Multiplayer Online Games

    2003

    Im Internet wird bereits

    mit ber 50 ver-

    schiedenen Zahlungs-

    mitteln abge-

    rechnet

    2002

    Einfhrung des Euros

    2007

    Beginn der Finanzkrise

    Einfhrung der Mobile Payment-Whrung M-Pesa in Kenia durch

    Vodafone, steigend

    Einfhrung von Bitcoins als digitales

    Geld

    20091983

    Durch Bildschirmtext (BTX) wird erstmals Home-Banking mglich

    Inhalt

    GUTES GELD

    DIE EVOLUTION DES GELDES ...................................

    DIGITAL FINANCE ......................................................

    SOCIAL MONEY: Geld neu denken und machen .........................

    SHARE, CARE & CHANGE: Geldloses Geld wird Normalitt .........

    DO-IT-YOURSELF-MONEY: Die Kraft des Komplementren ........

    VIRTUELLE WHRUNGEN: Der Aufstieg digitalen Geldes ...........

    MOBILE PAYMENT: Die Flexibilisierung des Bezahlens ...............

    TRUST ECONOMY: Die neue Netz-Wirtschaft .............................

    HYBRIDISIERUNG: Herausforderungen fr Geldsysteme .............

    FINANCE 3.0: Geld im Internet der Dinge .......................................

    DIE ZUKNFTE DES GELDES ...............................................

    CASHLESS FUTURE ..................................................

    BEZAHLEN NACH DEM PEER-TO-PEER-PRINZIP ................

    DAS ENDE DES BARGELDS IM HANDEL .................................

    MOBILE MONEY: Das Handy wird zur Geldbrse .......................

    VIRTUELLE WERTSCHPFUNG: Digi-Whrungen verndern die Mrkte ...........................................................................................

    KRYPTOWHRUNGEN: Pop-up-Money im virtuellen Kapitalmarkt ......................................................................................

    FUTURE VALUES ........................................................

    GREENVESTMENT: Privatkunden als Motoren des Wandels ........

    ALTERNATIVWHRUNGEN FR REGIONALE WIRTSCHAFTSKREISLUFE ................................................

    REPUTATION ALS WHRUNG: Das soziale Kapital ..................

    PARTIZIPATIONSGESELLSCHAFT: Vertrauen als Grundbedrfnis ..........................................................

    KOLLABORATIVER KONSUM: Macht und Mythos ....................

    SHARING-ECONOMY: Die Wertschpfung von morgen .............

    NOFIT Unternehmen ohne Pro tabsicht .......................................

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    Geld ist das lteste und wichtigsteInformationssystem der Menschheit.Eine Erfolgsgeschichte mit o enem Ausgang

    DIE EVOLUTION DES GELDES Seite 8

    DIGITAL FINANCE Seite 12

    CASHLESS FUTURE Seite 34

    FUTURE VALUES Seite 58

    DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES

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    Zukunftsinstitut I Gutes Geld

    1894

    Erste Kreditkarten werden in den USA an Hotel-stammgste ausgegeben

    1920

    Minerallfi rmen und Kaufhuser geben Kreditkarten aus

    1950

    Universelle Kreditkarte kommt auf den Markt

    1976

    Alfred Richter erfi ndet das PIN/TAN-Verfahren

    Wie wir in Zukunft bezahlen werden und digitale Whrungen Wertschpfung und Mrkte verndern

    Der digitale Lebensstil erzeugt ein anderes Geldsystem. Finanzen im Zeitalter von Transparenz und Partizipation

    1996

    Einfhrung der Geldkarte, Prepaid-Karte

    2012

    30% aller Onlinekufe zahlen deutsche Verbraucher per Paypal

    2011

    Google Wallet kommt auf den Markt

    2010

    Der Social-Payment-

    Service Flattr wird gegrndet

    2005

    Rund 100.000 Chinesen leben hauptberufl ich vom virtuellen

    Gold Farming in sog. Massive

    Multiplayer Online Games

    2003

    Im Internet wird bereits

    mit ber 50 ver-

    schiedenen Zahlungs-

    mitteln abge-

    rechnet

    2002

    Einfhrung des Euros

    2007

    Beginn der Finanzkrise

    Einfhrung der Mobile Payment-Whrung M-Pesa in Kenia durch

    Vodafone, steigend

    Einfhrung von Bitcoins als digitales

    Geld

    20091983

    Durch Bildschirmtext (BTX) wird erstmals Home-Banking mglich

    Inhalt

    GUTES GELD

    DIE EVOLUTION DES GELDES ...................................

    DIGITAL FINANCE ......................................................

    SOCIAL MONEY: Geld neu denken und machen .........................

    SHARE, CARE & CHANGE: Geldloses Geld wird Normalitt .........

    DO-IT-YOURSELF-MONEY: Die Kraft des Komplementren ........

    VIRTUELLE WHRUNGEN: Der Aufstieg digitalen Geldes ...........

    MOBILE PAYMENT: Die Flexibilisierung des Bezahlens ...............

    TRUST ECONOMY: Die neue Netz-Wirtschaft .............................

    HYBRIDISIERUNG: Herausforderungen fr Geldsysteme .............

    FINANCE 3.0: Geld im Internet der Dinge .......................................

    DIE ZUKNFTE DES GELDES ...............................................

    CASHLESS FUTURE ..................................................

    BEZAHLEN NACH DEM PEER-TO-PEER-PRINZIP ................

    DAS ENDE DES BARGELDS IM HANDEL .................................

    MOBILE MONEY: Das Handy wird zur Geldbrse .......................

    VIRTUELLE WERTSCHPFUNG: Digi-Whrungen verndern die Mrkte ...........................................................................................

    KRYPTOWHRUNGEN: Pop-up-Money im virtuellen Kapitalmarkt ......................................................................................

    FUTURE VALUES ........................................................

    GREENVESTMENT: Privatkunden als Motoren des Wandels ........

    ALTERNATIVWHRUNGEN FR REGIONALE WIRTSCHAFTSKREISLUFE ................................................

    REPUTATION ALS WHRUNG: Das soziale Kapital ..................

    PARTIZIPATIONSGESELLSCHAFT: Vertrauen als Grundbedrfnis ..........................................................

    KOLLABORATIVER KONSUM: Macht und Mythos ....................

    SHARING-ECONOMY: Die Wertschpfung von morgen .............

    NOFIT Unternehmen ohne Pro tabsicht .......................................

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    Geld ist das lteste und wichtigsteInformationssystem der Menschheit.Eine Erfolgsgeschichte mit o enem Ausgang

    DIE EVOLUTION DES GELDES Seite 8

    DIGITAL FINANCE Seite 12

    CASHLESS FUTURE Seite 34

    FUTURE VALUES Seite 58

    DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES DIE EVOLUTION DES GELDES

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    DIGITAL FINANCE

    Die Evolution des Geldes

    GELD IST DIE EINZIGE SPRACHE, DIE BERALL

    AUF DER WELT VERSTANDEN WIRD, UND ZUGLEICH

    DAS LTESTE UND WICHTIGSTE INFORMATIONSSYSTEM

    DER MENSCHHEIT. SEIT URZEITEN BEGLEITET GELD

    DIE GESELLSCHAFTLICHE EVOLUTION.

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    DIGITAL FINANCE

    Die Evolution des Geldes

    GELD IST DIE EINZIGE SPRACHE, DIE BERALL

    AUF DER WELT VERSTANDEN WIRD, UND ZUGLEICH

    DAS LTESTE UND WICHTIGSTE INFORMATIONSSYSTEM

    DER MENSCHHEIT. SEIT URZEITEN BEGLEITET GELD

    DIE GESELLSCHAFTLICHE EVOLUTION.

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    Zukunftsinstitut I Gutes Geld

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    EINLEITUNG

    Schon die Schrift wurde erfunden, um Buchfhrungsangelegenheiten zu organisieren: Die frhesten schriftlichen Zeugnisse der Menschheit, entstanden um 3200 v. Chr. in der sumerischen Stadt Uruk, handeln nicht von Mythen oder religisen Gleichnissen, sondern von Einlagegeschften, Transaktionen und Kreditvergaben.

    Geld als Vergleichsmedium: Eine Erfolgsgeschichte mit offenem Ausgang

    Seit Jahrtausenden prgt das Medium Geld das menschliche Miteinander und passt seine Form und Funktion dem sozialen und technologischen Wandel an. Auch heute benden wir uns in einem tiefgrei-fenden Transformationsprozess, angetrieben durch die Kommunikationsmglichkeiten des Internets und den neuen Modus der Vernetzung, der smtliche Bereiche von Gesellschaft und Wirtschaft prgt. Der digitale Wandel und der Megatrend Konnektivitt heben gesellschaftliche und konomische Systeme auf eine neue Evolutionsstufe, erzeugen eine neue Realitt die auch das uralte Medium Geld revolutio-niert. Es gibt kaum einen spannenderen Moment, um der Frage nach der Zukunft des Geldes nachzugehen: Welche Rolle wird das Geld in der kommenden Netz-werkgesellschaft spielen? Welche Formen wird es annehmen, und nach welchen Magaben werden wir Geld in Zukunft benutzen? Dass das Medium Geld bis heute sprichwrtlich die Welt regiert, liegt an seiner hochgradig exiblen Verwend-barkeit. Seine Nutzung ist eine Abstraktionsleistung, die eine Flle von Einsatzmglichkeiten ernet: Geld kann Tausch-, Zahlungs- und Wertaufbewahrungs-mittel sein, und als allgemeine Recheneinheit schat es einen gemeinsamen Verstndigungsnenner. Immer ist Geld dabei eine Form von Komplexittsreduktion. Es vereinfacht die Welt, indem es Unvergleichbares

    vergleichbarer macht. Das gelingt mit einer trick- reichen Kanalisierung von Kommunikation: Einerseits reduziert Geld die Anzahl mglicher An-schlusskommunikationen. Weil nur noch zhlt, was im Medium Geld kommuniziert wird. Oder anders ausgedrckt: Nur was sich mit Geld bezahlen lsst, hat einen Wert. Andererseits ernet es eine Vielzahl neuer Kommunikationsoptionen. Da sich prinzipiell alles Mgliche in die Sprache des Geldes bersetzen lsst, sprich: weil sich mit Geld inzwischen fast alles kaufen lsst. Vor einigen Jahren bot ein junger Mann aus Seattle ber eBay sogar seine Seele zum Verkauf an. Die Gebote der Auktion steigerten sich bis auf 400 Dollar fr die immaterielle Ware.

    Seine Ermglichungsfunktion erfllte das Medium Geld zunchst als allgemeines Tauschmittel, in Form von Warengeld. Als erste erfolgreiche Whrung gilt die Kauri-Muschel, die sich ab 1500 v. Chr. vom alten China aus verbreitete. Nachhaltiger, vor allem wegen ihrer physischen Bestndigkeit, war der Siegeszug der Edelmetalle Gold und Silber, die sich im Mittelalter in vielen Lndern zur oziellen Whrung entwickelten. Ebenfalls im Mittelalter wurde in Europa das Papier-geld populr, das bereits im 10. Jahrhundert in China erfunden worden war. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der bargeldlose Zahlungsverkehr, der im

    herrscht ein wachsendes Unbehagen gegenber den selbstverstrkenden Mechanismen des Spar- und Kreditzinsensystems sowie der zinsgesteuerten Umver-teilung von unten nach oben. Weil steigende Schulden aufgrund von Kreditzinsen nicht mehr bedient werden knnen, ist permanentes Wachstum zur obligatorischen Rahmenbedingung geworden, um das System am Laufen zu halten. Wirklich gedmpft werden kann diese Dynamik im Zweifelsfall nur mittels einer Aufrechnung der berbordenden Vermgen und Schulden, sei es in Form einer Whrungsreform, eines Schuldenschnittes oder eines Crashs. Die Folge ist ein Machtverlust der Zentralbanken, eine Flucht aus zentralen Whrungen wie Dollar, Euro und Pfund und die Suche nach alter-nativen Zahlungssystemen und Wertspeichern.

    Vor diesem Hintergrund ernet der digitale Wandel vllig neue Optionen und Potenziale. Die Hyperver- netzung der Gesellschaft schat eine Flle an Mglich-keiten fr einen neuen Umgang mit Geld und fr alternative Zahlungs- und Abrechnungssysteme, in analoger wie in digitaler Form, die zum Teil schon eigene, unabhngige Whrungsrume im virtuellen Raum bilden. Die Zukunft des Geldes hat bereits begonnen. Sie wird angetrieben von einem Prozess, der unsere Gegenwart schon nachhaltig verndert hat: der digitalen Transformation der Gesellschaft. //

    20. Jahrhundert zum Standard wurde und den Inter-bankenhandel sowie berweisungen fr alle ermg-lichte. Diese fortwhrende Abstrahierung und Genera-lisierung hat zu einer quasireligisen Allgegenwart des Geldes gefhrt: Die brgerliche Gesellschaft ersetzt die Omniprsenz Gottes durch die Omniprsenz des Geldes, meinte der Soziologe Niklas Luhmann.So wie die Omniprsenz Gottes rein virtuell ist und keine physische Entsprechung hat, ist auch das heutige Geld nicht mehr gebunden an eine materielle Wirklich-keit. Bereits im frhen 20. Jahrhundert, ausgelst durch den Finanzbedarf zu Beginn des Ersten Weltkriegs, wichen die meisten Staaten von der Deckung des Geldes durch Edelmetalle ab. Das heutige Zentralbank-geld wie Dollar und Euro ist sogenanntes Fiatgeld (von lat. at: Es werde): eine monetre Creatio ex nihilo, die auf der Kreditvergabe privater Banken beruht. So grndet das heutige Geldsystem ausschlielich auf dem Vertrauen der Teilnehmer und dem Glauben an die Stabilitt staatlicher Whrungen, die durch geldpoliti-sche Regulierungsmanahmen gewhrleistet werden soll. Genau hier aber hat das Vertrauensverhltnis zum Geld, insbesondere in westliche Whrungen, tiefe Risse erlitten. So wurde die Finanzkrise von 2008 nicht zuletzt ausgelst durch eine ra ausufernder Liquiditt: Allein zwischen 1987 und 2006 war die Geldmenge in den USA um rund 300 Prozent angewachsen. Zudem

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    EINLEITUNG

    Schon die Schrift wurde erfunden, um Buchfhrungsangelegenheiten zu organisieren: Die frhesten schriftlichen Zeugnisse der Menschheit, entstanden um 3200 v. Chr. in der sumerischen Stadt Uruk, handeln nicht von Mythen oder religisen Gleichnissen, sondern von Einlagegeschften, Transaktionen und Kreditvergaben.

    Geld als Vergleichsmedium: Eine Erfolgsgeschichte mit offenem Ausgang

    Seit Jahrtausenden prgt das Medium Geld das menschliche Miteinander und passt seine Form und Funktion dem sozialen und technologischen Wandel an. Auch heute benden wir uns in einem tiefgrei-fenden Transformationsprozess, angetrieben durch die Kommunikationsmglichkeiten des Internets und den neuen Modus der Vernetzung, der smtliche Bereiche von Gesellschaft und Wirtschaft prgt. Der digitale Wandel und der Megatrend Konnektivitt heben gesellschaftliche und konomische Systeme auf eine neue Evolutionsstufe, erzeugen eine neue Realitt die auch das uralte Medium Geld revolutio-niert. Es gibt kaum einen spannenderen Moment, um der Frage nach der Zukunft des Geldes nachzugehen: Welche Rolle wird das Geld in der kommenden Netz-werkgesellschaft spielen? Welche Formen wird es annehmen, und nach welchen Magaben werden wir Geld in Zukunft benutzen? Dass das Medium Geld bis heute sprichwrtlich die Welt regiert, liegt an seiner hochgradig exiblen Verwend-barkeit. Seine Nutzung ist eine Abstraktionsleistung, die eine Flle von Einsatzmglichkeiten ernet: Geld kann Tausch-, Zahlungs- und Wertaufbewahrungs-mittel sein, und als allgemeine Recheneinheit schat es einen gemeinsamen Verstndigungsnenner. Immer ist Geld dabei eine Form von Komplexittsreduktion. Es vereinfacht die Welt, indem es Unvergleichbares

    vergleichbarer macht. Das gelingt mit einer trick- reichen Kanalisierung von Kommunikation: Einerseits reduziert Geld die Anzahl mglicher An-schlusskommunikationen. Weil nur noch zhlt, was im Medium Geld kommuniziert wird. Oder anders ausgedrckt: Nur was sich mit Geld bezahlen lsst, hat einen Wert. Andererseits ernet es eine Vielzahl neuer Kommunikationsoptionen. Da sich prinzipiell alles Mgliche in die Sprache des Geldes bersetzen lsst, sprich: weil sich mit Geld inzwischen fast alles kaufen lsst. Vor einigen Jahren bot ein junger Mann aus Seattle ber eBay sogar seine Seele zum Verkauf an. Die Gebote der Auktion steigerten sich bis auf 400 Dollar fr die immaterielle Ware.

    Seine Ermglichungsfunktion erfllte das Medium Geld zunchst als allgemeines Tauschmittel, in Form von Warengeld. Als erste erfolgreiche Whrung gilt die Kauri-Muschel, die sich ab 1500 v. Chr. vom alten China aus verbreitete. Nachhaltiger, vor allem wegen ihrer physischen Bestndigkeit, war der Siegeszug der Edelmetalle Gold und Silber, die sich im Mittelalter in vielen Lndern zur oziellen Whrung entwickelten. Ebenfalls im Mittelalter wurde in Europa das Papier-geld populr, das bereits im 10. Jahrhundert in China erfunden worden war. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der bargeldlose Zahlungsverkehr, der im

    herrscht ein wachsendes Unbehagen gegenber den selbstverstrkenden Mechanismen des Spar- und Kreditzinsensystems sowie der zinsgesteuerten Umver-teilung von unten nach oben. Weil steigende Schulden aufgrund von Kreditzinsen nicht mehr bedient werden knnen, ist permanentes Wachstum zur obligatorischen Rahmenbedingung geworden, um das System am Laufen zu halten. Wirklich gedmpft werden kann diese Dynamik im Zweifelsfall nur mittels einer Aufrechnung der berbordenden Vermgen und Schulden, sei es in Form einer Whrungsreform, eines Schuldenschnittes oder eines Crashs. Die Folge ist ein Machtverlust der Zentralbanken, eine Flucht aus zentralen Whrungen wie Dollar, Euro und Pfund und die Suche nach alter-nativen Zahlungssystemen und Wertspeichern.

    Vor diesem Hintergrund ernet der digitale Wandel vllig neue Optionen und Potenziale. Die Hyperver- netzung der Gesellschaft schat eine Flle an Mglich-keiten fr einen neuen Umgang mit Geld und fr alternative Zahlungs- und Abrechnungssysteme, in analoger wie in digitaler Form, die zum Teil schon eigene, unabhngige Whrungsrume im virtuellen Raum bilden. Die Zukunft des Geldes hat bereits begonnen. Sie wird angetrieben von einem Prozess, der unsere Gegenwart schon nachhaltig verndert hat: der digitalen Transformation der Gesellschaft. //

    20. Jahrhundert zum Standard wurde und den Inter-bankenhandel sowie berweisungen fr alle ermg-lichte. Diese fortwhrende Abstrahierung und Genera-lisierung hat zu einer quasireligisen Allgegenwart des Geldes gefhrt: Die brgerliche Gesellschaft ersetzt die Omniprsenz Gottes durch die Omniprsenz des Geldes, meinte der Soziologe Niklas Luhmann.So wie die Omniprsenz Gottes rein virtuell ist und keine physische Entsprechung hat, ist auch das heutige Geld nicht mehr gebunden an eine materielle Wirklich-keit. Bereits im frhen 20. Jahrhundert, ausgelst durch den Finanzbedarf zu Beginn des Ersten Weltkriegs, wichen die meisten Staaten von der Deckung des Geldes durch Edelmetalle ab. Das heutige Zentralbank-geld wie Dollar und Euro ist sogenanntes Fiatgeld (von lat. at: Es werde): eine monetre Creatio ex nihilo, die auf der Kreditvergabe privater Banken beruht. So grndet das heutige Geldsystem ausschlielich auf dem Vertrauen der Teilnehmer und dem Glauben an die Stabilitt staatlicher Whrungen, die durch geldpoliti-sche Regulierungsmanahmen gewhrleistet werden soll. Genau hier aber hat das Vertrauensverhltnis zum Geld, insbesondere in westliche Whrungen, tiefe Risse erlitten. So wurde die Finanzkrise von 2008 nicht zuletzt ausgelst durch eine ra ausufernder Liquiditt: Allein zwischen 1987 und 2006 war die Geldmenge in den USA um rund 300 Prozent angewachsen. Zudem

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    Mit dem Smartphone wird eine bargeldlose Zukunft pltzlich vorstellbar.

    Dort ist die Relevanz der nutzergetriebenen Inter-aktion rasant zum dominanten Erfolgsfaktor avanciert. Nach dem Motto von der Masse zur Community hat sich der E-Commerce zum Social Commerce weiterent-wickelt. Konsumenten vertrauen heute zunehmend der virtuellen Crowd. Sie nutzen neue Potenziale in Sachen Produktauswahl, Preisvergleich und Einkaufserlebnis auch in Finanzangelegenheiten, etwa in Form von Social Saving, dem gemeinschaftlichen Sparen auf individuelle oder kollektive Ziele hin.

    Banken und Finanzdienstleister stellt dieser Umbruch vor groe Herausforderungen. Wenn sich Communitys in sozialen Netzwerken oder Foren zum ema Geld- anlage autonom austauschen, mssen Dienstleister ihre bisherigen Geschftspraktiken berdenken.

    Es gilt, mehr aktive Beteiligung und Produkttrans-parenz zuzulassen und das Brckeln der eigenen Vormachtstellung zu akzeptieren. Zugleich bietet Social Media gerade im Finanzbereich auch eine groe Chance, den Anschluss nicht zu verlieren, enttuschte Privatkunden nach der Glaubwrdigkeitskrise in den Jahren nach 2008 zurckzuerobern und eine Markenwelt im Netz zu kreieren, die den Verbraucher ins Zentrum stellt. Erste Beispiele, wie solche Social-Strategien aussehen knnten, liefern sogenannte Social Banks. So setzt die US-amerikanische Simple Bank gezielt auf Kunden- nhe durch Transparenz und Einfachheit, die neusee-lndische ASB Bank hat die erste Facebook-Bank- liale gegrndet, bei der sich Kunden im Chat mit

    Geld und Finanzen im Zeitalter von Transparenz und Partizipation:Der Wandel des Internets vom reinen Rezeptionsmedium zum Mitmach-Medium des Web 2.0 und die immer dichter und mobiler werdende digitale Vernetzung ben einen nachhaltigen Einfluss auf smtliche Gesellschaftsbereiche aus. Besonders deutlich ist dieser Vernderungsprozess im Wirtschaftssystem zu beobachten.

    Der digitale Lebensstil erzeugt ein anderes Geldsystem

    Digital Finance

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    Mit dem Smartphone wird eine bargeldlose Zukunft pltzlich vorstellbar.

    Dort ist die Relevanz der nutzergetriebenen Inter-aktion rasant zum dominanten Erfolgsfaktor avanciert. Nach dem Motto von der Masse zur Community hat sich der E-Commerce zum Social Commerce weiterent-wickelt. Konsumenten vertrauen heute zunehmend der virtuellen Crowd. Sie nutzen neue Potenziale in Sachen Produktauswahl, Preisvergleich und Einkaufserlebnis auch in Finanzangelegenheiten, etwa in Form von Social Saving, dem gemeinschaftlichen Sparen auf individuelle oder kollektive Ziele hin.

    Banken und Finanzdienstleister stellt dieser Umbruch vor groe Herausforderungen. Wenn sich Communitys in sozialen Netzwerken oder Foren zum ema Geld- anlage autonom austauschen, mssen Dienstleister ihre bisherigen Geschftspraktiken berdenken.

    Es gilt, mehr aktive Beteiligung und Produkttrans-parenz zuzulassen und das Brckeln der eigenen Vormachtstellung zu akzeptieren. Zugleich bietet Social Media gerade im Finanzbereich auch eine groe Chance, den Anschluss nicht zu verlieren, enttuschte Privatkunden nach der Glaubwrdigkeitskrise in den Jahren nach 2008 zurckzuerobern und eine Markenwelt im Netz zu kreieren, die den Verbraucher ins Zentrum stellt. Erste Beispiele, wie solche Social-Strategien aussehen knnten, liefern sogenannte Social Banks. So setzt die US-amerikanische Simple Bank gezielt auf Kunden- nhe durch Transparenz und Einfachheit, die neusee-lndische ASB Bank hat die erste Facebook-Bank- liale gegrndet, bei der sich Kunden im Chat mit

    Geld und Finanzen im Zeitalter von Transparenz und Partizipation:Der Wandel des Internets vom reinen Rezeptionsmedium zum Mitmach-Medium des Web 2.0 und die immer dichter und mobiler werdende digitale Vernetzung ben einen nachhaltigen Einfluss auf smtliche Gesellschaftsbereiche aus. Besonders deutlich ist dieser Vernderungsprozess im Wirtschaftssystem zu beobachten.

    Der digitale Lebensstil erzeugt ein anderes Geldsystem

    Digital Finance

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    nutzung bis hin zur Kundenbindung: Konsumenten haben heute individuellere Ansprche und erwarten personalisierbare Produkte, um die eigenen Wnsche und Bedrfnisse zu verwirklichen. Das gilt auch beim ema Geld und Bezahlen: Die neue Vielfalt an Lebens-formen und -stilen, der wachsende Wunsch nach Autonomie und Selbstbestimmung fhren nicht nur zu neuen Konsumprferenzen, sondern prgen auch den Umgang mit Finanzprodukten. Als ein Schritt in diese Richtung knnen Angebote im Bereich Mass Custo-mization gesehen werden, etwa A nity Credit Cards, die auf bestimmte Interessengruppen zugeschnitten sind von der Golf Card mit reduzierter Greenfee bis zur WWF-Card, die bei jeder Transaktion einen Soli-Support abbucht. Denkbar sind in diesem Umfeld aber auch usergenerierte Finanzprodukte und Business-Modelle, bei denen die Kunden in den Entwicklungs-prozess einbezogen werden oder die Produkte selbst zusammenstellen.Gewissermaen komplementr zur fortschreitenden Flexibilisierung der Lebensverhltnisse liegt ein weiterer groer Treiber des digitalen Lebensstils: der Fokus auf Nachhaltigkeit, Qualitt und Ressourcen-schutz, bekannt als Lifestyle of Health and Sustaina-bility (LOHAS). Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Konsumkultur verschiebt die Koordinaten des Wirt-schaftssystems zugleich in Richtung einer Wohl-fhl-konomie. Denn es geht dabei nicht nur um die Attribute fair, grn und gesund, sondern ebenso um eine Steigerung der individuellen Lebensqualitt und des sorgenfreien Genieens.

    LOHAS-BANKEN zeigen, wie der Nachhaltigkeitsgedanke auch bei Finanzprodukten umgesetzt werden kann. Sei es durch ethisch-kologische Geldanlagen, wie sie etwa die EthikBank oder die GLS-Bank (Gemein-schaftsbank fr Leihen und Schenken) anbieten, oder in Form grner Kreditkarten. Bei der Visa GreenCard, wie sie beispielsweise ClimaCount vertreibt, werden fr alle Produkte und Dienst-leistungen, die man mit ihr bezahlt, automatisch die damit verbundenen CO2-Emissionen ermittelt und anschlieend per Spende an Klimaschutz-projekte kompensiert. www.visagreencard.nl / www.climacount.com

    Die Beispiele zeigen Versuche, die alten Geldstruktu-ren an die neuen Gegebenheiten des Web 2.0 und der Welt 2.0 anzupassen. Weitaus grundlegender und folgenreicher ist dagegen die Suche nach echten Alter-nativen zu herkmmlichen Geld- und Finanzmodellen. Die fortwhrende Finanz- und Staatsschuldenkrise hat das Vertrauen in das System des Zentralbankgeldes so stark beschdigt, dass sich Whrungsexperimente einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Frei nach dem Motto es gibt kein richtiges Geld im falschen geht es dabei weniger um grne Kreditkarten als um einen grundle-genden Wandel unseres Geldverstndnisses im Zeichen des Sozialmediums Internet: alternative Anstze fr knftige Geld- und Finanzsysteme, innovative Formen des Bezahlens und neue Whrungen im und durch das

    Bankberatern sieben Tage in der Woche auf Augenhhe austauschen knnen, und die Mnchner Fidor Bank punktet mit technisch avancierten Applikationen wie einem E-Wallet zum mobilen Geldtransfer zwischen den Nutzern. Auch diese Beispiele verdeutlichen: Die Digitalisierung ist keine rein technologiegetriebene Entwicklung, sondern vor allem ein sozialer Prozess. Der digitale Wandel rckt den Menschen mehr denn je ins Zentrum. Das Finanzsystem und damit auch das Geld muss sich dem neuen digitalen Lifestyle anpassen.Eine relevanter werdende Rolle spielt dabei die mobile Revolution. 2013 wurden weltweit mehr als eine Milli-arde Smartphones verkauft, Tendenz steigend. In der Always-on-Gesellschaft ist das Handy zu einem Alltagsbegleiter geworden, der neue Communitys und Konsumgewohnheiten entstehen lsst. Wir sind immer mehr unterwegs, beru ich wie privat, und entwickeln

    dadurch eine Mobil-Identitt, die sukzessive zur neuen Normalitt wird. Eine Folge dieser Mobilisierung sind immer exibler und situativer werdende Zugnge zum Geld. Schon heute kann man Bargeld nicht nur an Automaten allein in Deutschland sind das rund 56.000 oder in Bank lialen, sondern auch an Tank-stellen oder in Supermrkten erhalten. In diesem Kontext entsteht ein groer Zukunftsmarkt fr inno-vative Lsungen, die passgenau auf mobile Bedrf-nisse zugeschnitten sind umso mehr, je strker die Konvergenz von realer und virtueller Welt wchst und das Internet der Dinge Gestalt annimmt.

    Flexibilisierung ist ein durchgngiges Muster des digitalen Lifestyles. Angetrieben wird es von den Mega-trends Konnektivitt und Individualisierung, die starken Ein uss auf die Mrkte und Branchen der Zu-kunft ausben. Von Konsumverhalten ber Medien-

    Wettstreit der Systeme: Derzeit ist noch vllig o en, welche Bezahlarten die Oberhand gewinnen.

    E-Commerce: Das Internet wird zum MarktplatzAnteil der Personen, die in den letzten 3 Monaten im Internet eingekauft haben (Prozent)

    Quelle: Eurostat 2014

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    201320122011201020092008200720062005200420032002

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    nutzung bis hin zur Kundenbindung: Konsumenten haben heute individuellere Ansprche und erwarten personalisierbare Produkte, um die eigenen Wnsche und Bedrfnisse zu verwirklichen. Das gilt auch beim ema Geld und Bezahlen: Die neue Vielfalt an Lebens-formen und -stilen, der wachsende Wunsch nach Autonomie und Selbstbestimmung fhren nicht nur zu neuen Konsumprferenzen, sondern prgen auch den Umgang mit Finanzprodukten. Als ein Schritt in diese Richtung knnen Angebote im Bereich Mass Custo-mization gesehen werden, etwa A nity Credit Cards, die auf bestimmte Interessengruppen zugeschnitten sind von der Golf Card mit reduzierter Greenfee bis zur WWF-Card, die bei jeder Transaktion einen Soli-Support abbucht. Denkbar sind in diesem Umfeld aber auch usergenerierte Finanzprodukte und Business-Modelle, bei denen die Kunden in den Entwicklungs-prozess einbezogen werden oder die Produkte selbst zusammenstellen.Gewissermaen komplementr zur fortschreitenden Flexibilisierung der Lebensverhltnisse liegt ein weiterer groer Treiber des digitalen Lebensstils: der Fokus auf Nachhaltigkeit, Qualitt und Ressourcen-schutz, bekannt als Lifestyle of Health and Sustaina-bility (LOHAS). Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Konsumkultur verschiebt die Koordinaten des Wirt-schaftssystems zugleich in Richtung einer Wohl-fhl-konomie. Denn es geht dabei nicht nur um die Attribute fair, grn und gesund, sondern ebenso um eine Steigerung der individuellen Lebensqualitt und des sorgenfreien Genieens.

    LOHAS-BANKEN zeigen, wie der Nachhaltigkeitsgedanke auch bei Finanzprodukten umgesetzt werden kann. Sei es durch ethisch-kologische Geldanlagen, wie sie etwa die EthikBank oder die GLS-Bank (Gemein-schaftsbank fr Leihen und Schenken) anbieten, oder in Form grner Kreditkarten. Bei der Visa GreenCard, wie sie beispielsweise ClimaCount vertreibt, werden fr alle Produkte und Dienst-leistungen, die man mit ihr bezahlt, automatisch die damit verbundenen CO2-Emissionen ermittelt und anschlieend per Spende an Klimaschutz-projekte kompensiert. www.visagreencard.nl / www.climacount.com

    Die Beispiele zeigen Versuche, die alten Geldstruktu-ren an die neuen Gegebenheiten des Web 2.0 und der Welt 2.0 anzupassen. Weitaus grundlegender und folgenreicher ist dagegen die Suche nach echten Alter-nativen zu herkmmlichen Geld- und Finanzmodellen. Die fortwhrende Finanz- und Staatsschuldenkrise hat das Vertrauen in das System des Zentralbankgeldes so stark beschdigt, dass sich Whrungsexperimente einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Frei nach dem Motto es gibt kein richtiges Geld im falschen geht es dabei weniger um grne Kreditkarten als um einen grundle-genden Wandel unseres Geldverstndnisses im Zeichen des Sozialmediums Internet: alternative Anstze fr knftige Geld- und Finanzsysteme, innovative Formen des Bezahlens und neue Whrungen im und durch das

    Bankberatern sieben Tage in der Woche auf Augenhhe austauschen knnen, und die Mnchner Fidor Bank punktet mit technisch avancierten Applikationen wie einem E-Wallet zum mobilen Geldtransfer zwischen den Nutzern. Auch diese Beispiele verdeutlichen: Die Digitalisierung ist keine rein technologiegetriebene Entwicklung, sondern vor allem ein sozialer Prozess. Der digitale Wandel rckt den Menschen mehr denn je ins Zentrum. Das Finanzsystem und damit auch das Geld muss sich dem neuen digitalen Lifestyle anpassen.Eine relevanter werdende Rolle spielt dabei die mobile Revolution. 2013 wurden weltweit mehr als eine Milli-arde Smartphones verkauft, Tendenz steigend. In der Always-on-Gesellschaft ist das Handy zu einem Alltagsbegleiter geworden, der neue Communitys und Konsumgewohnheiten entstehen lsst. Wir sind immer mehr unterwegs, beru ich wie privat, und entwickeln

    dadurch eine Mobil-Identitt, die sukzessive zur neuen Normalitt wird. Eine Folge dieser Mobilisierung sind immer exibler und situativer werdende Zugnge zum Geld. Schon heute kann man Bargeld nicht nur an Automaten allein in Deutschland sind das rund 56.000 oder in Bank lialen, sondern auch an Tank-stellen oder in Supermrkten erhalten. In diesem Kontext entsteht ein groer Zukunftsmarkt fr inno-vative Lsungen, die passgenau auf mobile Bedrf-nisse zugeschnitten sind umso mehr, je strker die Konvergenz von realer und virtueller Welt wchst und das Internet der Dinge Gestalt annimmt.

    Flexibilisierung ist ein durchgngiges Muster des digitalen Lifestyles. Angetrieben wird es von den Mega-trends Konnektivitt und Individualisierung, die starken Ein uss auf die Mrkte und Branchen der Zu-kunft ausben. Von Konsumverhalten ber Medien-

    Wettstreit der Systeme: Derzeit ist noch vllig o en, welche Bezahlarten die Oberhand gewinnen.

    E-Commerce: Das Internet wird zum MarktplatzAnteil der Personen, die in den letzten 3 Monaten im Internet eingekauft haben (Prozent)

    Quelle: Eurostat 2014

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    sich kritische Konsumenten ber die Vor- und Nach-teile von Produkten aus, empowerte Verbraucher interessieren sich mehr denn je fr Herstellungs-bedingungen, Ressourcenverbrauch und Umwelt-vertrglichkeit von Produkten. Der Markt verlangt heute von Unternehmen ein zunehmendes Ma an Transparenz.Im Zeichen des LOHAS-Trends wird Wachstum zusehends umde niert zu einer Mixtur aus konomie, kologie und sozialem Engagement. emen wie Globalisierung, Klimawandel und Rohsto verknap-pung sind inzwischen dauerprsent, das Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein von Konsumenten steigt kontinuierlich. Fr Unternehmen wird daher die strategische Entwicklung einer Corporate Social Responsibility immer unerlsslicher. Wir erleben die Evolution einer neuen Business-Moral: Kunden erwarten eine Good Governance, ein konstruktives Mitdenken bei der Lsung groer gesellschaftlicher Herausforderungen. In dieser neuen Greenonomics-Wirtschaft knnen sich auch ethisch-kologische Kriterien zum Anlagetrend entwickeln. Nicht Marketing-Hypes, sondern nachhaltige Investments sind zunehmend der Garant fr gute Brsenkurse der Finanzmarktkrise zum Trotz.

    Banken und Finanzdienstleister mssen im Zuge dieser Entwicklung radikal umdenken. Heute und in Zukunft geht es verstrkt darum, die eigene Mitverantwortung zu erhhen, gesellschaftliches Bewusstsein besser zu kommunizieren und Wertediskussionen nicht nur zuzulassen, sondern aktiv zu frdern. Nur so lsst sich das Vertrauen der Kunden gewinnen und halten. Zudem ist ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement auch die aussichtsreichste Strategie, um Vertrauens- und Repu-tationsverluste mittel- und langfristig auszugleichen. So knnte knftig der Einbezug von Umwelt- und Sozi-alkriterien in Aktienanalysen oder eine Reputations-beurteilung von Asset Managern zum Standard werden, und neue Bewertungssysteme fr Finanzprodukte knnten neben Rendite, Liquiditt und Risiko auch den sozial-kologischen Mehrwert berechnen.

    Diese allgemeine Tendenz zur Remoralisierung der Wirtschaft erfasst auch das amoralische Medium Geld, das in seiner Abstraktheit eigentlich gerade

    die Befreiung von moralischen oder wohlttigen Begrndungen und Rechtfertigungen verspricht. Getragen von der Vision eines intakten kosystems und einer lebenswerten Zukunft, bildet sich ein neues, nachhaltigkeitsorientiertes Geldbewusstsein heraus. Auch eine wachsende Aufmerksamkeit fr die potenziell gemeinschaftsschdigenden E ekte eines Zinssystems, das Vermgende durch Sparzinsen frdert und Minder-bemittelte durch Kreditzinsen sanktioniert, trgt dazu bei, die ethische Wertneutralitt des Geldes infrage zu stellen.

    Parallel dazu werden die ermchtigten Kunden zusehends unabhngiger von den Zwngen der Massenproduktion. Angefangen bei der wachsenden Verschmelzung von Internet und Handy, ber die freie Verfgbarkeit von Open-Source-Software wie Linux-Betriebssystemen oder Wiki-Enzyklopdien bis hin zur Open Hardware des Maker Movements, die digitale Do-it-yourself-Produktionen ermglicht, verwandelt das Openness-Potenzial des Internets Konsumenten immer mehr in Prosumenten. ber das Netz teilen sie innovative Ideen und setzen sie eigenmchtig um, frei von den Beschrnkungen des Big Business. Damit bietet das Netz auch einen optimalen Nhrboden fr neue, kollektivistische Formen der Geldgenerierung.

    PRIVATE EQUIT Y DURCH COMMUNIT YEin groes Projekt mit vielen Kleinbeitrgen zu starten, das ist eigentlich keine neue Idee. Doch die Realisierung ist durch das Internet so einfach geworden wie nie zuvor. Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter, Indiegogo oder Startnext helfen dabei, Menschen mit gleichen Interessen zusam-menzubringen, um gemeinsame Projekte zu nan-zieren. Von der Masse zur Community lautet die Devise, die immer fter auch frs Sparen auf ein gemeinschaftliches Ziel hin gilt. Das Netz liefert das Potenzial, schnell und un-kompliziert eine kritische Masse an Investoren zu erreichen und so die aktive Beteiligung vieler verschiedener Menschen an den untersttzten Projekten zu ermglichen. www.kickstarter.com www.indiegogo.com www.startnext.de

    Netz. Den gemeinsamen Nenner bilden dabei die neuen Mglichkeiten der Vergemeinschaftung, die durch das World Wide Web gescha en werden und das Geld social werden lassen.

    Social Money: Geld neu denken und machen

    Der Siegeszug sozialer Medien und Netzwerke ist nur ein besonders augenscheinliches Beispiel fr die Tatsache, dass das Internet die Welt zusammenwachsen

    lsst. Die soziale Kraft, die vom Netz ausgeht, erstreckt sich auf die gesamte Gesellschaft und demokratisiert auch das Finanz- und Wirtschaftssystem. Zusehends verteilt sich die Machtbalance von wenigen groen Playern hin zu vielen kleinen Akteuren, die mitbestim-men wollen und knnen. Und sie verndert auch unsere Arbeits- und Organisationskultur, wie das ema Social Business zeigt. In Zuge dieser Transformation wird auch das Medium Geld resozialisiert. Mrkte sind Gesprche, hie es bereits 1999 im programma-tischen Cluetrain-Manifest (www.cluetrain.com). Heute, anderthalb Jahrzehnte spter, ist diese Prokla-mation lngst Realitt geworden. Im Netz tauschen

    Geldanlagen mit doppeltem GewinnUmwelt- und nachhaltigkeitsorientierte Publikumsfonds in Europa (Anzahl und verwaltetes Vermgen in Milliarden Euro)

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    Zahl der Fonds (kumuliert, linke Skala)

    Anlagevolumen in den Fonds (in Mrd. Euro, rechte Skala)

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    Quelle: Avanzi SRI Research, Vigeo

    1989 1994 1999 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

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    sich kritische Konsumenten ber die Vor- und Nach-teile von Produkten aus, empowerte Verbraucher interessieren sich mehr denn je fr Herstellungs-bedingungen, Ressourcenverbrauch und Umwelt-vertrglichkeit von Produkten. Der Markt verlangt heute von Unternehmen ein zunehmendes Ma an Transparenz.Im Zeichen des LOHAS-Trends wird Wachstum zusehends umde niert zu einer Mixtur aus konomie, kologie und sozialem Engagement. emen wie Globalisierung, Klimawandel und Rohsto verknap-pung sind inzwischen dauerprsent, das Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein von Konsumenten steigt kontinuierlich. Fr Unternehmen wird daher die strategische Entwicklung einer Corporate Social Responsibility immer unerlsslicher. Wir erleben die Evolution einer neuen Business-Moral: Kunden erwarten eine Good Governance, ein konstruktives Mitdenken bei der Lsung groer gesellschaftlicher Herausforderungen. In dieser neuen Greenonomics-Wirtschaft knnen sich auch ethisch-kologische Kriterien zum Anlagetrend entwickeln. Nicht Marketing-Hypes, sondern nachhaltige Investments sind zunehmend der Garant fr gute Brsenkurse der Finanzmarktkrise zum Trotz.

    Banken und Finanzdienstleister mssen im Zuge dieser Entwicklung radikal umdenken. Heute und in Zukunft geht es verstrkt darum, die eigene Mitverantwortung zu erhhen, gesellschaftliches Bewusstsein besser zu kommunizieren und Wertediskussionen nicht nur zuzulassen, sondern aktiv zu frdern. Nur so lsst sich das Vertrauen der Kunden gewinnen und halten. Zudem ist ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement auch die aussichtsreichste Strategie, um Vertrauens- und Repu-tationsverluste mittel- und langfristig auszugleichen. So knnte knftig der Einbezug von Umwelt- und Sozi-alkriterien in Aktienanalysen oder eine Reputations-beurteilung von Asset Managern zum Standard werden, und neue Bewertungssysteme fr Finanzprodukte knnten neben Rendite, Liquiditt und Risiko auch den sozial-kologischen Mehrwert berechnen.

    Diese allgemeine Tendenz zur Remoralisierung der Wirtschaft erfasst auch das amoralische Medium Geld, das in seiner Abstraktheit eigentlich gerade

    die Befreiung von moralischen oder wohlttigen Begrndungen und Rechtfertigungen verspricht. Getragen von der Vision eines intakten kosystems und einer lebenswerten Zukunft, bildet sich ein neues, nachhaltigkeitsorientiertes Geldbewusstsein heraus. Auch eine wachsende Aufmerksamkeit fr die potenziell gemeinschaftsschdigenden E ekte eines Zinssystems, das Vermgende durch Sparzinsen frdert und Minder-bemittelte durch Kreditzinsen sanktioniert, trgt dazu bei, die ethische Wertneutralitt des Geldes infrage zu stellen.

    Parallel dazu werden die ermchtigten Kunden zusehends unabhngiger von den Zwngen der Massenproduktion. Angefangen bei der wachsenden Verschmelzung von Internet und Handy, ber die freie Verfgbarkeit von Open-Source-Software wie Linux-Betriebssystemen oder Wiki-Enzyklopdien bis hin zur Open Hardware des Maker Movements, die digitale Do-it-yourself-Produktionen ermglicht, verwandelt das Openness-Potenzial des Internets Konsumenten immer mehr in Prosumenten. ber das Netz teilen sie innovative Ideen und setzen sie eigenmchtig um, frei von den Beschrnkungen des Big Business. Damit bietet das Netz auch einen optimalen Nhrboden fr neue, kollektivistische Formen der Geldgenerierung.

    PRIVATE EQUIT Y DURCH COMMUNIT YEin groes Projekt mit vielen Kleinbeitrgen zu starten, das ist eigentlich keine neue Idee. Doch die Realisierung ist durch das Internet so einfach geworden wie nie zuvor. Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter, Indiegogo oder Startnext helfen dabei, Menschen mit gleichen Interessen zusam-menzubringen, um gemeinsame Projekte zu nan-zieren. Von der Masse zur Community lautet die Devise, die immer fter auch frs Sparen auf ein gemeinschaftliches Ziel hin gilt. Das Netz liefert das Potenzial, schnell und un-kompliziert eine kritische Masse an Investoren zu erreichen und so die aktive Beteiligung vieler verschiedener Menschen an den untersttzten Projekten zu ermglichen. www.kickstarter.com www.indiegogo.com www.startnext.de

    Netz. Den gemeinsamen Nenner bilden dabei die neuen Mglichkeiten der Vergemeinschaftung, die durch das World Wide Web gescha en werden und das Geld social werden lassen.

    Social Money: Geld neu denken und machen

    Der Siegeszug sozialer Medien und Netzwerke ist nur ein besonders augenscheinliches Beispiel fr die Tatsache, dass das Internet die Welt zusammenwachsen

    lsst. Die soziale Kraft, die vom Netz ausgeht, erstreckt sich auf die gesamte Gesellschaft und demokratisiert auch das Finanz- und Wirtschaftssystem. Zusehends verteilt sich die Machtbalance von wenigen groen Playern hin zu vielen kleinen Akteuren, die mitbestim-men wollen und knnen. Und sie verndert auch unsere Arbeits- und Organisationskultur, wie das ema Social Business zeigt. In Zuge dieser Transformation wird auch das Medium Geld resozialisiert. Mrkte sind Gesprche, hie es bereits 1999 im programma-tischen Cluetrain-Manifest (www.cluetrain.com). Heute, anderthalb Jahrzehnte spter, ist diese Prokla-mation lngst Realitt geworden. Im Netz tauschen

    Geldanlagen mit doppeltem GewinnUmwelt- und nachhaltigkeitsorientierte Publikumsfonds in Europa (Anzahl und verwaltetes Vermgen in Milliarden Euro)

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    Anlagevolumen in den Fonds (in Mrd. Euro, rechte Skala)

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    Quelle: Avanzi SRI Research, Vigeo

    1989 1994 1999 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

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  • GUTES GELD

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    Thomas Huber, Anja Kirig, Christian Rauch, Christian SchuldtSeptember 2014220, zzgl. 7 % MwSt. ISBN 978-3-938284-90-2

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