HALLO WIESBADEN! - mensch-westend.de · gut aufpassen müssen“, sagt Mehmet Asil (43), Chemiker...

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Oktober 2014 // Nr. 11 www.mensch-westend.de AUSGEZEICHNET // Seite 3 Integrationspreis geht an M!W MIT KOCHREZEPT // Seiten 6-7 Besuch bei Familie Diop POGROMNACHT // Seite 22 Der Auftakt zum Holocaust GESUNDHEIT // Seite 17 Vorbereiten auf kalte Jahreszeit HALLO WIESBADEN! PROJEKT: WIE SEBASTIAN MOHAMED HILFT, IN DER GESELLSCHAFT ANZUKOMMEN // Seiten 12-13

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Oktober 2014 // Nr. 11 www.mensch-westend.de

AUSGEZEICHNET // Seite 3

Integrationspreisgeht an M!W

MIT KOCHREZEPT // Seiten 6-7

Besuch bei Familie Diop

POGROMNACHT // Seite 22

Der Auftakt zum Holocaust

GESUNDHEIT // Seite 17

Vorbereiten aufkalte Jahreszeit

HALLO WIESBADEN!PROJEKT: WIE SEBASTIAN MOHAMED HILFT, IN DERGESELLSCHAFT ANZUKOMMEN // Seiten 12-13

2 // INHALT Oktober 2014 // Nr. 11

„Warum hat deine Schwester denIntegrationspreis gewonnen?“

Wer kennt sie nicht: Momente, in denenman vor Aufregung oder Freude etwasschneller redet und nicht mehr daraufachtet, Sätze richtig auszusprechen. Sodass das Gesagte leicht missverstandenwerden kann. Wie sich das anfühlt, ha-be ich in letzter Zeit am eigenen Leib er-fahren: Nicht selten, wenn ich stolz da-von erzählte, dass „Mensch!Westend“den Integrationspreis der Stadt gewon-nen hat, erhielt ich die irritierte Reak-tion: „Aha. Und warum hat deineSchwester jetzt den Preis gewonnen?“Diese Nachfrage hat mich wiederum ir-ritiert: wieso meine Schwester? Was hatsie denn mit unserer Zeitung zu tun? Bisich irgendwann auf den Grund kam:Wenn man „Mensch!Westend“ zuschnell ausspricht oder vernuschelt,wird daraus – „Mein(e) Schwester“.Selbstredend habe ich meine tatsächli-che Schwester dann auch zur Verlei-hung im Rathaus eingeladen...

P.S. Es war übrigens sehr schön, dass soviele Menschen aus dem Westend ander Verleihung teilgenommen haben.Danke!

Ihr Erdal Aslan

ERDITORIAL

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IMPRESSUM

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KONTAKT

INTEGRATIONSPREIS

M!W wird mit Integrationspreis der Stadt SEITE 3 Wiesbaden ausgezeichnet

WESTEND

Die „Türkenklasse“: Treffen nach 30 Jahren SEITE 4

Halle am Platz der Deutschen Einheit: SEITE 5 Ortsbeirat gegen Sponsor-Namen

ZUHAUSE IM WESTEND

Besuch bei Familie Diop SEITE 6

Senegalesisches Rezept der Familie Diop: SEITE 7 „Mafe“ – Reis & Fleisch in Erdnusssoße

PORTRÄT

Steuergesetz-Dschungel: Beratungsstelle hilft SEITE 8

WESTEND UND DIE WELT

Judentum und Islam: Zwei Feste am selben SEITE 9 Tag – „Jom Kippur“ und das Opferfest

WIESBADEN

Moschee distanziert sich von Gewalt SEITE 10

Migrantinnen: Vorbilder sollen Schule machen

Stadtmitarbeiter unzufrieden

Studenten: Bezahlbarer Wohnraum gesucht SEITE 11

TITELTHEMA

Projekt: Sebastian hilft Mohamed, SEITEN 12-13 in der Gesellschaft anzukommen

FOTOAKTION TITELHELDEN

Sommerfest: „Wir sind Mensch!Westend“ SEITE 14-15

RATGEBER

So werfen Sie den Müll richtig weg SEITE 16

Gesundheit: Vorbereiten auf kalte Jahreszeit SEITE 17

UNTERHALTUNG

Tipps: Buch, Volleyball live und Lesung SEITE 18

Westend Cartoon, Straßenlexikon und SEITE 19 Sprichwörter aus 101 Nationen: Spanien

KRUSCHEL – DIE KINDERSEITE SEITE 20

Unterschied zwischen Grippe und Schnupfen

UMFRAGE

Was war Ihr bisher größter Erfolg? SEITE 21

DAMALS IM WESTEND

Schickels Geschichten: Die Pogromnacht – SEITE 22 Der Beginn der Judenverfolgung

TIPPS UND TERMINE SEITE 23

INHALT

Die nächste Ausgabe von Mensch!Westend erscheint am 13. November.

20Die „Türkenklasse“ von 1979 – Treffen nach 30 Jahren

Fotoaktion: „Titelhelden“ unter sich

4Studenten: Wohnraum gesucht

17Lohnsteuer: Beratungsstelle hilft

14

Hallo Wiesbaden: Zwei Einwanderer „kommen an“

12-13

INTEGRATIONSPREIS // 3Oktober 2014 // Nr. 11

Oberbürgermeister überreicht Mensch!Westend den Integrationspreis im Rathaus

VON DE‘ LEUT‘ FÜR DIE LEUT‘Seit 2007 verleiht die Stadt Wiesbaden denIntegrationspreis. Und auch beim achtenMal fand die Jury unter zwölf Bewerberneinen ganz besonderen Sieger: Gewürdigtwird das seit einem Jahr monatlich he-rausgegebene Stadtteilmagazin „Mensch!Westend“ der Verlagsgruppe Rhein Main.

Sensibel und authentisch

Die im November 2013 erstmals erschie-nene Zeitung trage „erheblich dazu bei,das Wir-Gefühl im Westend zu stärken“, soOberbürgermeister Sven Gerich (SPD) beider Verleihung im Rathaus. „Dies gelingtdurch eine Berichterstattung, die gleicher-maßen einfühlsam, sensibel, humorvollund authentisch von den Bewohnern desWestends handelt.“ Und von ihnen mitge-staltet werde, wie Salih Dogan, der Vorsit-zende des Ausländerbeirats herausstrich.

Der Oberbürgermeister bediente sich amEnde der Laudatio eines Zitats seiner Vor-gänger-Legende Georg Buch, der jungenPolitikern stets den Rat auf den Weg gab:„Man muss bei de Leut‘ sein.“ In diesem

Sinne, so Gerich, freue er sich außerordent-lich, „dass heute ein Projekt ausgezeich-net wird, dass von de‘ Leut‘, mit de‘ Leut‘und für die Leut‘ gemacht wird“. Redak-tionsleiter Erdal Aslan bestätigte in seinemDank für die mit 2500 Euro dotierte Aus-zeichnung die Intention von

„Mensch!Westend“: „Wir wollen allenMenschen des Stadtteils eine Stimme ge-ben und dafür sorgen, dass sich die Nach-barn besser kennenlernen und auch besserverstehen.“ Der Integrationspreis sei fürihn einer der wichtigsten Preise über-haupt, die eine Stadt vergeben könne:

„Denn wenn wir als Gesellschaft funktio-nieren wollen, müssen wir kontinuierlichdarauf hinarbeiten, dass sich alle Bürger,aus welcher Kultur sie auch stammen mö-gen, mit ihrer Stadt identifizieren.“ Dasgelte vor allem in Wiesbaden, wo rund 50Prozent der eingeschulten Kinder auslän-dische Wurzeln hätten. „Jedes Integra-tionsprojekt, wie klein es auch sein mag,verdient eine besondere Würdigung.“

Der Mensch im Mittelpunkt

Bei allem, so schloss Aslan, stehe derMensch im Mittelpunkt. So erkläre sichauch der ungewöhnliche Standort desAusrufezeichens im Titel der Stadtteilzei-tung: „Wir verfolgen den Wunsch, dieseungezwungene, natürlich bunte Verflech-tung der Menschen aus allen Kulturen ab-zubilden. Vielleicht mit dem Hintergedan-ken: Integration soll nicht nur sein – Integ-ration ist schon.“

Text: Heinz-Jürgen Hauzel

Foto: RMB/Heiko Kubenka

Oberbürgermeister Sven Gerich (mit Amtskette) überreicht den Integrationspreis an Erdal Aslan(2.v.r.), leitender Redakteur von Mensch!Westend. Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickelsowie Integrationsdezernentin und Jury-Vorsitzende Rose-Lore Scholz assistieren.

4 // WESTEND Oktober 2014 // Nr. 11

„die kunst-koffer“feiern 10. Jahr

Das Jubiläumsjahr 2014 der Kunst-Kofferbietet monatlich ein buntes Programmaus Veranstaltungen und Neuigkeiten. AmSonntag, 12. Oktober, findet von15 bis 18 Uhr das große Fest zum 10.Geburtstag auf dem Blücher-Spielplatzstatt. Mit von der Partie sind alle Kunst-Koffer-Angebote zum kostenfreien Mit-machen. Alle Kinder und Erwachsenensind dazu eingeladen. Weitere Informatio-nen unter Telefon 0611 / 9490603 oder perE-Mail: [email protected]. (era)

Helfen, aber wie?Zivilcourage lernen

Viele kennen die Situation: Jemand wirdzum Beispiel im Bus bedroht, man willhelfen, weiß aber nicht, wie. Deswegenbieten das Polizeipräsidium Westhessen,die Stadt und Eswe-Verkehr gemeinsammit dem Netzwerk gegen Gewalt ein Se-minar für Erwachsene an, in dem Tipps fürhelfendes Verhalten gegeben werden. DieTeilnahme ist kostenlos. Das Seminar fin-det am Samstag, 8. November, von14 bis 18 Uhr im Kinderzentrum Well-ritzhof, Wellritzstraße 21, statt. Anmel-dung per E-Mail an [email protected] oder telefo-nisch unter 0611/345-1621. (era)

KURZ & KNAPP

Rückblick „Hotel Westend 2014“

„Zimmer frei im Hotel Westend!“ gingam 14. September erfolgreich zu Ende.Herzlichen Dank an alle, die an dem ab-wechslungsreichen Programm mitge-wirkt haben! Das Westend hat sich malwieder in seinen vielen Facetten zeigenkönnen. Vor allem der als Hotel-Loungeherausgeputzte ehemalige Waschsalon,in dem acht tolle Veranstaltungen statt-fanden, hat für viel Gesprächsstoff ge-sorgt. Viele BesucherInnen hätten sichsehr gefreut, wenn dieser Leerstandwieder regelmäßig seine Türen öffnet,gerne auch in seiner ursprünglichenNutzung als Waschsalon. Was bleibt,sind viele schöne Erinnerungen und gu-te Ideen für das nächste Jahr. Haben Sieauch Ideen und Wünsche für Veranstal-tungen, Kurse oder Projekte? Dannmelden Sie sich gerne im Stadtteilbürovon Kubis e.V. in der Wellritzstraße 49.

Ute Ledwoyt, Stadtteilmanagerin

KUBIS-BLICK

Teffen nach über 30 Jahren: Die Klassenkameraden haben sich das Restaurant Sultan ausgesucht, weil viele früher im Westend wohnten.

Gastarbeiterkinder erinnern sich gemeinsam mit Lehrern

DIE „TÜRKENKLASSE“ –TREFFEN NACH 30 JAHRENMakbule Yaras kann ihre Tränen nicht zu-rückhalten. „Es ist ein unglaublich schö-nes Gefühl, meine Schüler nach so langerZeit vereint wiederzusehen“, sagt die 69-jährige Lehrerin, nachdem sie und ihr Ehe-mann Cemil – ebenfalls einer der Lehrer –von ihren ehemaligen Schülern per res-pektvollem Handkuss begrüßt wurden.Nach über 30 Jahren hat sich die soge-nannte Türkenklasse, die von 1979 bis1983 gemeinsam die Robert-Schumann-Grundschule besuchte, wiedergetroffen.

Schulbücher aus der Türkei

Türkische Gastarbeiterkinder wurden da-mals in getrennten Klassen untergebracht,erzählt Makbule Yaras. „Sie konnten keinDeutsch, also haben wir sie mit Schulbü-chern aus der Türkei unterrichtet. Sie hat-ten höchstens vier bis fünf StundenDeutsch in der Woche.“ Dass sie von deneinheimischen Schülern getrennt wurden ,habe seinen Grund gehabt, sagt der da-malige Schüler Kubilay Senal: „Die Ver-antwortlichen haben nichts Böses imSchilde geführt, sie dachten, die Gast-arbeiter kehren zurück, also sollten sieweiter auf Türkisch unterrichtet werden.“

Kubilay ist einer der wenigen, die studierthaben. Einige haben sich selbstständig ge-macht, andere eine Ausbildung absolviert,viele von ihnen sind heute Eltern, nur we-nige sind zurück in die Türkei. „Es gab Leh-rer aus der Helene-Lange-Schule, die frühgemerkt haben, dass die Eltern nicht mehrgehen werden. Also haben sie die talen-tiertesten Schüler getestet und aufs Gym-

nasium geschickt“, erzählt Makbule Yaras.Darunter Kubilay Senal – er ist heuteRechtsanwalt.

„Dabei war Kubilay damals einer der Still-sten“, erinnert sich Gülten Karaahmet. Siehat schon vor drei Monaten begonnen,den Abend zu organisieren. „Und ich habealle sofort wiedererkannt“, sagt sie la-chend. Mit manchen habe sie noch regel-mäßig Kontakt.

Wie etwa mit Hicran Albayrak. „Oh, diePausenbrote von Hicran sahen immer solecker aus“, schwärmt sie. „Wir haben diePausenbrote untereinander geteilt. Dasswir kein Deutsch konnten, hat uns damalsnoch enger zusammengeschweißt“, sagtHicran, die damals wie viele im Westendgewohnt hat. „Das Viertel war früher nichtso dicht bewohnt, jeder kannte jeden, esherrschte ein anderer Zusammenhalt.“

Den ganzen Abend lang schwelgen dieehemaligen Klassenkameraden in Erinne-rungen. Die Lausbuben von damals, Nuhund Deniz, sorgen auch bei diesem Treffenfür gute Stimmung. „Ich habe damals alsKlassensprecher auf die beiden besondersgut aufpassen müssen“, sagt Mehmet Asil(43), Chemiker bei der Kalle GmbH.

Am Ende des Treffens möchte Makbule Ya-ras an den damaligen Schulleiter (undmittlerweile verstorbenen) Theo Kleemannerinnern: „Er hat uns damals die neuestenSchulräume zur Verfügung gestellt, mitden Worten: ‚Die Kinder leben nicht in denbesten Wohnungen, wenigstens sollen siehier die besten Räume bekommen‘.“ Daswürden sie alle niemals vergessen.

Text: Erdal Aslan

Fotos: Erdal Aslan, Schumann-Schule

Ein Klassenfoto von früher in der Robert-Schumann-Schule.

WESTEND // 5Oktober 2014 // Nr. 11

Ortsbeirat stimmt gegen Sponsor-Namen für neue Halle am Platz der Deutschen Einheit

„WIR WOLLEN DAS NICHT“Die deutsche Einheit war Thema bei einerSitzung des Ortsbeirats Westend/Bleichstra-ße. Diskutiert wurde über 1848 und den Auf-stand für Freiheit und Einheit und über diefriedliche Revolution 1989 in einem TeilDeutschlands. Für die Beiratsmitglieder lie-fert der Stolz auf beide Daten zwei guteGründe, an einem Namen wie „Platz derDeutschen Einheit“ festzuhalten . Bei einerEnthaltung votierten die Ortsbeiratsmitglie-der dagegen, den Platz in der Mitte der Stadtumzubenennen und der Sporthalle, die da-rauf steht und vor Kurzem eröffnet wurde,den Namen des Platzes zu geben.

Eindeutige Rechtslage

Ortsvorsteher Michael Bischoff machte demPublikum im Saal des Georg-Buch-Hausesdie Rechtslage klar: Es ist den Ortsbeirätenvorbehalten, die Straßen, Plätze und öffentli-chen Gebäude zu benennen, soweit sie inihren Gebieten liegen. Deshalb habe der Fi-nanzausschuss des Stadtparlaments gut da-ran getan, den Streit um die Benennung vonzwei Plätzen und einer Halle gar nicht erst zu

führen und das Votum des zuständigen Orts-beirats abzuwarten.

„Es mag in anderen Städten Alltag sein, dassSporthallen nach ihren Sponsoren benannt

werden“, erklärte der SPD-Mann Peter Schi-ckel. „Wir wollen das nicht.“ Der Pirat Mar-kus Kairies kritisierte Christoph Manjura,SPD-Fraktionschef im Rathaus, der gemein-sam mit Koalitionspartner CDU darüber

nachgedacht hat, ob man nicht für bis zu200 000 Euro die Namensrechte verhökernkönnte, um dem Verein Geld in die Kasse zuspülen. „Wir waren uns doch schon einig,dass die Halle niemals einen kommerziellenNamen bekommt.“ Also auch nicht Naspa-Halle, falls die bereit gewesen wäre, ihrenSchriftzug für viel Geld an der Halle anbrin-gen zu lassen.

Dieses „Nur keine Experimente“ gilt für dieFreiflächen rund um die Volleyballhalle. Wäh-rend der Planungsphase war von einem„Stadt-“ und einem „Quartiersplatz“ dieRede. Doch eine klare Abgrenzung sei kaummöglich. Jetzt noch mal die alte Bezeich-nung Boseplatz heraus zu kramen, hielt auchkeiner für angebracht. Tatsächlich hieß derPlatz von 1912 bis 1958 nach dem preußi-schen General Julius von Bose. „Die Bezeich-nung ist vergessen – nicht mal mehr die Äl-teren benutzen den Namen“, sagte Schickel.

Text: Ingeborg Toth

Fotomontage: VRM/SB

Nach Meinung des Ortsbeirats Westend/Bleichstraße sollen für die Halle am Platz der Deut-schen Einheit – hier eine Fotomontage – keine Namensrechte veräußert werden.

6 // ZUHAUSE IM WESTEND Oktober 2014 // Nr. 11

Eine sympathische Familie: Ophelia und Gora Diop mit den Kindern Yolaine (4 Jahre), Charlotte (2), Amina Felice (6) und Yacine (4). Rechts Amy Ndiaye, das Au-Pair-Mädchen aus Senegal, die fürden Foto-Termin wie Gora und Amina eine typische Tracht angezogen hat.

Die deutsch-senegalesische Familie Diop lebt seit 2006 im Westend

EINE LIEBESGESCHICHTE,DIE BARFUSS BEGANNOphelia musste die Schuhe ausziehen, siekonnte nicht anders. Die damals 24-Jährigestand mitten auf der Tanzfläche einer stu-dentischen „Afro-Party“ in Trier und be-wegte sich barfuß im Rhythmus der senega-lesischen Trommelmusik. Beeindruckt beob-achtete Gora Diop die Deutsche, die wohldie Welt um sich vergessen hatte. Als sie ei-nige Zeit später „erwachte“ und gehenwollte, ging er auf sie zu. „Kommst du heu-te Abend nochmal wieder?“, fragte Gora.

„Schon in diesem Moment war etwas zwi-schen uns“, sagt Ophelia, als wir über zwölfJahre später in ihrem Wohnzimmer imWestend sitzen und die vier gemeinsamenKinder während des Gesprächs um uns he-rumspringen. Sie kam also wieder – und

nach einem Jahr waren die beiden ein Ehe-paar. Seit 2006 leben sie „sehr gerne“ imWestend. „Er wollte ja schon nach drei Mo-naten heiraten. Und ich dachte mir: Jetztspinnt er“, erzählt die gebürtigeSchwäbin lachend.

Im überwiegend muslimischenSenegal ist es üblich, dass mansich schnell entscheidet und erst zu-sammenlebt, wenn man verheiratetist, erklärt Gora. „Außerdem hatOphelia mich an diesem Abend ge-fragt, ob ich etwas trinken möch-te. Sie war die erste Deutscheseit dem einen Jahr, in dem ichin Deutschland (Politik)studierte, die mir das anbot– also musste ich sie heira-ten“, sagt Gora scherzend.

Sonst seien die Deutschen, bisauf wenige Ausnahmen, eher auf Distanzgegangen. „Ich war geschockt, als ich hierankam: Die Leute liefen für mich wie mitScheuklappen herum , sie begrüßten sichnicht, die jungen Leute saßen im Bus, wäh-rend die älteren standen“, erinnert sich Go-ra, heute 41 und Hotelfachmann. Zudemwar es kalt. „Ich fragte mich: Was macheich in diesem Land?“

In seiner Heimatstadt Rufisque herrsche einanderer Zusammenhalt. „Als wäre die Stadtein einziges gemeinschaftliches Wesen“, er-

gänzt Psychologin Ophelia (37), die einmalim Jahr mit der Familie nach Senegal reist.„Mich beeindruckt, dass die verschiedenenReligionsgruppen dort ihre Feste gemein-sam feiern. Die Christen zum Beispiel ko-

chen dann neben Gerichten ausSchwein eigens für die Musli-me Rindfleisch.“ Die Kindersollen übrigens beide Religio-nen kennenlernen.

Ophelia liebt es, dass Gora aus einer ande-ren Kultur stammt. „In Senegal wird nicht

groß geplant, man ist spontan. DieLeute kommen einfach vorbei oder

rufen an, egal wie spät es ist.Man ist jederzeit willkom-men. Das Konzept Uhrzeitexistiert nicht“, erzählt sie.

Was gleichzeitig Nach-teile habe: „Busse kön-nen schon mal zwei

Stunden später kommen“, sagt Gora.

Er selbst plane auch heutzutage nicht gerneim Privatleben. „Auf der Arbeit bin ich aberpünktlich.“ Diese Disziplin wie auch die Zu-verlässigkeit der Deutschen habe er sehrschätzen gelernt. Was ihm hier, also imWestend, noch fehlt, sind mehr Spielplätze.Damit die Kinder nicht nur in der Wohnung,sondern auch vor der Haustür herumtollenkönnen. Oder tanzen, am besten barfuß.

Text & Fotos: Erdal Aslan

Der Senegal(französisch Ré-publique du Sé-négal) ist einStaat in West-

afrika. Sein Gebiet ist etwa halb sogroß wie Deutschland. Die Hauptstadtheißt Dakar. Der Senegal wurde 1960 unabhängigvon Frankreich und ist einer der we-nigen demokratischen Staaten in Afri-ka. Der Staatspräsident heißt MackySall, der Regierungschef ist Premiermi-nister Mohamed Ben Abdallah Dionne. Senegal hat rund 13,5 Millionen Ein-wohner, mehr als 90 Prozent beken-nen sich zum Islam. In Wiesbaden le-ben laut Statistikamt 39 Menschen mitsenegalesischen Wurzeln.

SENEGAL

In der Rubrik „Zuhause im Westend“stellen wir Familien aus dem Westendvor. Für jede Folge besuchen wir eineFamilie, die ihre kulturellen Wurzeln imAusland hat. Als einen besonderen Bo-nus nehmen wir ein Kochrezept der Fa-milie mit, das Sie auf der folgendenSeite finden.

Sie kennen eine Familie, die wir andieser Stelle vorstellen sollten?Dann schreiben Sie uns eine E-Mailan [email protected] oder rufen Sieuns unter der Nummer 0611/355-5252 an.

KENNEN SIE EINE FAMILIE?

Die Wohnzimmercouch eignet sich auch pri-ma als Trampolin – meinen die Kinder.

ZUHAUSE IM WESTEND // 7Oktober 2014 // Nr. 11

Zubereitungszeit etwa 45 Minuten Zutaten für 4 Personen Öl2 Kartoffeln2 Süßkartoffeln500g RindergulaschSalzTomatenmark (halbe Tube)3 EL Erdnussbutter (vom Asia-Laden)1 Zitrone dazu Basmatireis Folgende Zutaten im Mörserkleinstampfen: 1 Zwiebel1 Knoblauchzehe1/2 Paprika/ChilischotenPfeffer1 Maggi-Würfel

Zubereitung 300 bis 400 Gramm Basmatireis wa-schen und mit einem Teelöffel Salz undetwas Öl aufsetzen. Das Fleisch in Öl anbraten. Tomaten-mark hinzufügen und köcheln lassen, bises dunkelrot ist. Dabei ab und zu umrüh-ren. Dann drei Tassen Wasser hinzugebenund die zuvor im Mörser zerstampftenZutaten und etwas Salz ebenfalls einrüh-ren. In einer kleinen Schüssel die Erdnuss-butter mit etwas Wasser verrühren unddazugeben. Jetzt die Soße circa 30 Minu-ten köcheln lassen. Die Soße ist fertig,wenn das Öl aus der Erdnussbutter oben-auf schwimmt.Die Kartoffeln in etwas Salzwasser ko-chen und anschließend in die Soße hinzu-geben.Am Schluss mit ein paar Spritzern Zitroneabschmecken. Gemeinsam mit Basmatireis servieren.

Senegalesisches Rezept der Familie Diop: Fleisch & Reis in Erdnusssoße

MAFE – ESSEN À LA SENEGAL

Amina & Amypräsentieren„Mafe“. Oftwird auch ge-meinsam aus

dem großen Tablett gegessen.

Fotos: Erdal Aslan;VRM/SB

8 // PORTRÄT Oktober 2014 // Nr. 11

In den Beratungsstellen des Lohnsteuerhilfevereins finden die Mitglieder Unterstützung in allen Steuerfragen.

Die Beratungsstelle der Lohnsteuerhilfe in der Westendstraße berät Arbeitnehmer

HILFE IM STEUERGESETZ-DSCHUNGELSteuern. Allein das Wort ruft bei manchemschon kalte Schauer hervor. Mit einer zu-nehmend komplizierteren Steuergesetzge-bung wird es für viele Menschen immerschwerer, die jährliche Einkommensteuer-erklärung (allein) anzufertigen. Und nichtzuletzt kann sich nicht jeder Bürger dieprofessionelle Dienstleistung eines Steuer-beraters leisten. Vor 50 Jahren hat der Ge-setzgeber deshalb Abhilfe geschaffen: dieGeburtsstunde der Lohnsteuerhilfevereine.Dort gibt es – für die angemeldeten Mit-glieder – in Beratungsstellen vor Ort eineerschwingliche steuerliche Beratung, umdie Steuerlast zu verkleinern und zusätzli-che Vergünstigungen zu erhalten.

Der Lohnsteuerhilfverein Hessen e.V. hatrund 10 000 Mitglieder und betreibt 14 Be-ratungsstellen im Bundesland, von Alten-stadt bis Wiesbaden. Seit 1982 gibt es dieBeratungsstelle Wiesbaden, die etwas ver-steckt in der Westendstraße liegt.

Hier berät Johannes Strobl, Rechtsanwaltund Fachanwalt für Steuerrecht, die Mit-glieder in Steuersachen. Dabei geht es umdie Einkommensteuererklärung, um Kin-dergeldansprüche, Arbeitnehmersparzula-ge, Altersvorsorge (Riesterrente) und dieMöglichkeiten, etwa beim Kauf eines Hau-ses Steuern zu sparen.

„Wir konzentrieren uns auf die Interessender Arbeitnehmer“, kennzeichnet Dieter P.Gonze, Vorstandsvorsitzender des Lohn-steuerhilfevereins Hessen, die Beratungs-arbeit. Dabei geht es dann, anders alsbeim Steuerberater, der meist überwiegendGewerbetreibende als Mandanten hat, umklassische Arbeitnehmer-Themen, etwa umAbfindung, Kurzarbeit – oder einfach umdie Frage, ob jemand überhaupt eine Ein-kommensteuererklärung machen muss.

Steuerinfos auf der Website

Bei Interesse an einer Beratung findet manauf der Website (siehe Infokasten) eineCheckliste zum Beratungsgespräch: Daraufsteht, welche Belege benötigt werden undüber welche Themen von Werbungskostenüber außergewöhnliche Belastungen (wieZuzahlungen für Medikamente, Brille,Zahnarzt und Kur) bis haushaltsnaheDienstleistungen gesprochen wird. Zu-gleich findet man auf der Website des Ver-eins auch eine umfangreiche Informations-datenbank, in der man nach Begriffen su-chen kann – auch ohne Mitglied zu sein.„Beim Besuch in der Beratungsstelle wirddann die Mitgliedschaft geprüft“, erklärtGonze.

Neben der Beratungsstelle des Lohnsteuer-

hilfevereins Hessen im Westend gibt es inWiesbaden auch eine Beratungsstelle des„konkurrierenden“ Vereins VereinigteLohnsteuerhilfe e.V. (Adelheidstraße 12).Schließlich, so schätzt Gonze, werden inDeutschland zwei Millionen Menschen vonLohnsteuerhilfeverbänden vertreten.

Text: Sascha Kircher

Fotos: Lohnsteuerhilfe Hessen e.V.,wita/Paul Müller (Archiv)

Der Verein Lohnsteuerhilfe Hessene.V. vertritt die steuerlichen Interessenvon Arbeitnehmern, Rentnern, Pensio-nären, Auszubildenden und Arbeitslosengegenüber den Finanzbehörden. ZurLeistung gehören die Erstellung der Ein-kommensteuererklärung und die Be-ratung zu Kindergeld, Riesterförde-rung und Eigenheimerwerb. Um eineBeratung zu bekommen, muss man Mit-glied werden. Der jährliche Mitgliedsbei-trag richtet sich nach dem Einkommen. Die Beratungsstelle Wiesbaden bestehtseit 1982 und wird vom WiesbadenerRechtsanwalt und Steuerrecht-Fachan-walt Johannes Strobl geleitet. Beratungsstelle WiesbadenWestendstraße 2065195 WiesbadenTelefon 0611/18 40 876Fax 0611/18 40 874E-Mail [email protected] nach telefonischer Vereinba-rung. Informationen gibt es im Internet unterwww.lv-alh.de

LOHNSTEUERHILFE

Johannes Strobl leitet die Wiesbadener Bera-tungsstelle.

WESTEND UND DIE WELT // 9Oktober 2014 // Nr. 11

Juden feiern Jom Kippur, Muslime das Opferfest

ZWEI FESTE AN EINEM TAGAm 4. Oktober wurde gleich zwei Malgefeiert: Die Juden begingen in allerWelt Jom Kippur, den Versöhnungs-tag. Die Muslime haben am selbenTag das islamische Opferfest, welchesan den Propheten Ibrahim erinnernsoll, gefeiert. Auch im Westend und inganz Wiesbaden wurden die zwei ho-hen Feste begangen. Wir erklären aufdieser Seite, welchen Hintergrund dieFeiertage haben.

Jom Kippur

Jom Kippur, der Versöhnungstag, ist seitder Zerstörung des jüdischen Tempelsdurch die Römer der höchste Feiertag derJuden. Er ist ein strenger Fastentag: VomBeginn des Festes am Vorabend bis zumnächsten Abend sind weder Essen nochTrinken erlaubt. Selbst Körperpflege, aus-genommen das Benetzen der Hände undAugen mit Wasser, ist untersagt.

Jom Kippur bildet den Abschluss von zehnBußtagen, die mit dem Neujahrsfest,Rosch Haschana, beginnen. In diesenzehn Tagen soll der Gläubige seineSchwierigkeiten mit anderen Menschenbedenken und sich um Versöhnung mitihnen bemühen. DerGottesdienst in derSynagoge dauert denganzen Tag,die Beten-den tragenweiße Klei-dung und eine weißeKopfbedeckung. Zum Ende des Tages er-klingt das Schofar, das Widderhorn. Nach

dem Fasten wird ein festliches Mahl ein-genommen.

Islamisches Opferfest

Das islamische Opfer-fest bildet Höhepunktund Abschluss der jähr-lichen Pilgerfahrt derMuslime nach Mekka.Das Fest erinnert an

den Propheten Ibrahim(Abraham), der auf Got-

tes Geheiß bereit war, sei-nen erstgeborenen Sohn Ismail

zu opfern. Eine ähnliche Überlieferungbietet die jüdisch-christliche Tradition,

nach der Abraham die Opferung seinesSohnes Isaak vorbereitete.

Die Gläubigen feiern den glücklichen Aus-gang dieser Prüfung, bei der der Sohn ge-rettet wurde und Ibrahim an seiner Stelleeinen Widder schlachtete. Die Geschichtevon Ibrahim und seinem Sohn zeigt isla-mischen Theologen zufolge Allahs Barm-herzigkeit gegenüber den Menschen.

Das viertägige Opferfest gehört zu denhöchsten Festen der mehr als 1,6 Milliar-den Muslime in der Welt. Auch inDeutschland, wo mehr als vier MillionenMuslime leben, treffen sich die Gläubigenam Morgen zum Gebet in der Moschee.

Nach der Tradition soll jede Familie einOpfertier, wie im Koran vorgeschrieben,auf rituelle Weise schlachten. Man legtdas Tier, zumeist ein Schaf, mit dem Kopfin Richtung Mekka und lässt es an derHalsschlagader ausbluten. Das Schächtenohne vorherige Betäubung ist in Deutsch-land nach dem deutschen Tierschutzge-setz allerdings verboten. Nach einemUrteil des Bundesverfassungsgerichtsvom Januar 2002 müssen Behörden je-doch Ausnahmegenehmigungen erteilen,wenn ein Antragsteller persönlich derÜberzeugung ist, dass sein Glaube dasSchächten erfordert. (red/era)

Foto: Kadir Ince

Kurz vor dem Festgebet zum Opferfest morgens um 8 Uhr in der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße.

Der Klang des Wid-derhorns beendetdas jüdische JomKippur.

10 // WIESBADEN Oktober 2014 // Nr. 11Inhalte von: &

Islamischer Kulturverein Kostheim distanziert sich von Gewalt

„MEHR ALS FRAGENKÖNNEN WIR NICHT“„Eine solche Geschichte, die Dummheiteines Menschen, macht die gute Arbeit vonJahren kaputt“, sagt Said Nasri, Sprecherdes Islamischen Kulturvereins in Kostheim.Die Geschichte – das meint den Versucheines 22-jährigen Kostheimers, der sich aufden Weg über die Türkei nach Syrien aufge-macht hatte, um sich der Terrormiliz Islami-scher Staat anzuschließen. In seiner Beglei-tung ein 15-Jähriger. Der 22-Jährige hattein der Moschee des Kulturvereins regelmä-ßig gebetet, der 15-jährige – ein Konvertit –sei allenfalls ein paar Mal in der Moscheegewesen. Der Fall hatte jüngst bundesweitfür Schlagzeilen gesorgt. Verbunden mit derFrage, was geht in der Gemeinde vor?

Dialog und Transparenz

Nasri, zuvor langjähriger Vorsitzender desVereins und ein Verfechter von Dialog undTransparenz, nutzte den Tag der offenenMoschee auch, um den nichtmuslimischenBesuchern die Sicht des Vereins darzulegen.Was reitet einen 22-Jährigen, sich Zug umZug abzukapseln von der Jugendarbeit, inder er sich lange engagiert hatte? Wasbringt den Sohn eines Vereinsmitgliedesdazu, einen Weg hin zum Terror einschla-gen zu wollen?

Drängende Fragen, auf die es aber keineeinfache Antworten gebe, sagte Nasri.„Wie sollen wir als Verein gegen die Ver-führung Jugendlicher durch die Botschaftenim Internet angehen?“ Alle, nicht nur diemuslimischen Vereine, seien gefordert, die-se Form der Verführung zu bekämpfen. DerGlaube werde für Gewalt missbraucht. Da-von distanziere man sich entschieden. „Wirsind es leid, dass Kriminelle unsere Religionderart benutzen“, sagt Nasri. Aus dem Ge-dankengut des Vereins jedenfalls habe der

22-Jährige die Radikalisierung nicht erfah-ren. „Darauf legen wir großen Wert“, be-tont Zouhir Lemkaddem, der Vorsitzende.„Auch wir haben Angst“, unterstreicht Vor-standsmitglied Souliman Quarzarf. Angstauch deshalb, weil man die eigenen Kinderverlieren könne, wenn sie empfänglich wer-den für die Losungen der Islamisten. Obman denn mögliche Verhaltensänderungennicht rechtzeitig bemerken könne, wollte

eine der Besucherinnen wissen. „Wir kön-nen den Menschen nun mal nicht in denKopf schauen“, meint Nasri. Man habe sichGedanken gemacht und gekümmert, alssich der 22-Jährige abgesondert habe.„Mehr als fragen können wir nicht.“

Text: Wolfgang Degen

Foto: hbz/Jörg Henkel

Migrantinnen: Kampagne „ME“ zum beruflichen Ein- und Wiedereinstieg

VORBILDER SOLLEN SCHULE MACHEN„Migrantinnen sollen durch diese Kam-pagne motiviert werden, den Einstieg oderWiedereinstieg in das Berufsleben zu wa-gen“, fasste Integrationsdezernentin Ro-se-Lore Scholz (CDU) das Ziel zusammen. Ende September wurde im Rathaus diekommunale Kampagne „Me – Migrantin-nen und Erwerbstätigkeit“ vorgestellt. Esgeht um Orientierung und Chancen, umProblemfelder wie Vereinbarkeit von Fami-lie und Beruf, Kinderbetreuung und Förder-möglichkeiten. Die Informationen dazusind in einer Broschüre gebündelt. Sprach-kenntnisse seien ein Schlüssel und damit

eine der Hürden, die von den Migrantin-nen aber genommen werden müssten,sagte Carola Voelkel von der Agentur fürArbeit. Die Kampagne setzt auf Vorbilderund die Wirkung von Bildern. Zum einenstellt der Film „Ich habe es geschafft“ be-ruflich erfolgreiche Frauen vor . Mutmacherpräsentieren sich zudem auf Plakaten, dieseit 7. Oktober in der Stadt zu sehen sind. Text: Wolfgang Degen

Auch die Ali Masjid Moschee in Kostheim beteiligte sich am Tag der offenen Moschee. Im Fokusstanden dabei auch die beiden jungen Männer, die sich der Terrormiliz IS angeschlossen hatten.

Vermisste totaufgefunden

Die seit dem 25. September vermisste 60-Jährige aus Wiesbaden ist tot. Nach Anga-ben der Polizei hat ein Spaziergänger dieLeiche der Frau am 1. Oktober gegen 11Uhr in einem Waldstück im Bereich der Plat-te gefunden. Der Fundort ist etwa 800 Me-ter von dem Parkplatz entfernt, an dem dieFrau ihren VW-Golf abgestellt hatte. Auf-wendige Suchaktionen hatten keine Hin-weise geliefert. Erste Untersuchungen erga-ben nach Angaben der Polizei bisher keineAnzeichen auf ein Fremdverschulden. (deg)

Stadtmitarbeiter oft unzufrieden

Die Stadt Wiesbaden hat ein Problem mitder Führungskultur innerhalb der Verwal-tung. Das legt zumindest eine Befragungunter den 5000 Mitarbeitern nahe. Die Be-diensteten der Stadt waren unter anderemzu ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz, zuStress, Burn-out, Mobbing oder Führungs-qualität befragt worden. Schlusslicht sinddie Ämter Integration (Ausländerbehörde)unter Dezernentin Rose-Lore Scholz (CDU)und Revision unter Oberbürgermeister SvenGerich (SPD). (pak)

Neue Unterkunft für Flüchtlinge

Sozialdezernent Arno Goßmann rechnet bisEnde dieses Jahres mit 600 Flüchtlingenund Asylbewerbern, die der Stadt Wiesba-den zugewiesen werden. Im bisherigen Jah-resverlauf waren es 495 Personen, für 2015spricht Goßmann von mindestens 1000Neuankömmlingen . Die Gemeinschafts-unterkunft in der Mainzer Straße ist inzwi-schen voll, ab 13. Oktober können im ehe-maligen Polizeirevier „In der Witz“ in Kastel56 Personen untergebracht werden. (red)

KURZ & KNAPP

Sie sollen Mut machen: Diese Frauen sind seit dem 7. Oktober auf Plakaten zu sehen. Migran-tinnen, die es „geschafft haben“.

Weitere Infos bei Razaw Akram unterTelefon 0611/312181 oder per E-Mail an:[email protected].

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WIESBADEN // 11Oktober 2014 // Nr. 11 Inhalte von: &

Das gute alte Schwarze Brett: Mietangebote an der Hochschule Rhein-Main.

Preise für Studenten in Wiesbaden kaum bezahlbar

WOHNRAUM GESUCHTNoch kann Ernst-Michael Stiegler von der Hoch-schule Rhein-Main noch keine abschließendenZahlen zu Einschreibungen nennen. Aber die vomVorjahr: „Im vergangenen Wintersemester hattenwir 3130 Einschreibungen, davon rund 2500 (Erst-semester) in Wiesbaden“, so der Leiter der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit in der Hochschule. Be-deutet, dass wieder wohnungssuchende Studen-ten in die Landeshauptstadt strömen werden, aufder Suche nach bezahlbaren Bleiben.

„Es muss sich was tun“, sagt Ines Wirthgen, beimAStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) für dieSozial- und Förderberatung zuständig. „Es fehlt bezahlbarer Wohnraum.“ Vor allem die Miethöhein Wiesbaden sei ein Problem: „Bei 224 EuroBAföG-Zuschuss fürs Wohnen sind Preise von umdie 400 Euro für ein Zimmer nicht mehr realis-tisch“, sagt Wirthgen.

Für die Wohnungssuche wird gerade ein Portal imInternet aufgebaut, in dem Privatleute Annoncenaufgeben können, ansonsten dient das gute alte

Schwarze Brett als Vermittlungsbörse. Die Kam-pagne des Studentenwerks Frankfurt am Main ruftgemeinsam mit den Städten Frankfurt und Wies-baden sowie den Hochschulen und den ASten imRhein-Main-Gebiet dazu auf, günstigen Wohn-raum für Studierende bereitzustellen. Unterwww.wohnraum-gesucht.de können Privatver-mieter kostenlos ihre Angebote eingeben. Zwarbietet das Studentenwerk bereits 1850 Wohn-heimplätze in 17 Häusern an, darunter zwei inRüsselsheim, in Wiesbaden allerdings bisher nicht.„Wir haben aber etwas in der Pipeline“, berichtetKatrin Wenzel, Marketingleiterin des FrankfurterStudentenwerks. Im alten Arbeitsgericht in derAdolfsallee sollen um die 80 Plätze entstehen, sagtWenzel. Im Juli wurde der Bauantrag eingereicht,mit der Maßnahme soll möglichst im Novemberbegonnen werden, sodass die Hoffnung bestehe,dass sie im kommenden Jahr fertiggestellt ist.

Text: Birgit Emnet

Foto: wita/Uwe Stotz

12 // TITELTHEMA Oktober 2014 // Nr. 11

Tandem-Projekt von Kubis: Wie Sebastian Mohamed hilft, hier Anschluss zu finden

WIESBADEN, WIR KOMMEN...ANSebastian Wlostowski überlegt kurz, wieer es ausdrücken kann, ohne falsch ver-standen zu werden. Dann sagt der 22-Jäh-rige, der vor acht Jahren mit seiner Familieaus Polen nach Deutschland gezogen ist:„Wie verständnisvoll ein Deutscher auchsein mag – er wird es niemals ganz nach-vollziehen können, wie es ist, als Zuge-wanderter sich in diesem Land einzufin-den.“ Diese Erkenntnis war mit ein Grund,warum der 22-Jährige sich als Ehrenamtli-cher beim Verein Kubis beworben hat, alser von dem Projekt „Hallo und willkom-men in Wiesbaden“ gehört hat.

„Mehr Freund als Projekt“

Ein Projekt, bei dem Einheimische oderMigranten, die schon länger hier leben,einem neuen Zuwanderer den Start in dieGesellschaft erleichtern sollen (siehe auchSeite 13). „Bei uns war das sehr schnellmehr als ein Projekt, eher Freundschaft“,sagt Mohamed Boukhriss, dem Sebastianals Tandem-Partner von Kubis zugewiesenworden ist. Seit elf Monaten kennen diebeiden sich mittlerweile. Mohamed (22)ist vor über einem Jahr als Sprachschüleraus Marokko gekommen und lebt bei sei-ner Schwester. „Wegen eines blöden Um-stands konnte ich mich in Marokko nicht

an der Uni einschreiben. Ich wollte keinJahr verlieren, also bin ich hierher gekom-men.“ Mohamed hat in Wiesbaden aktivnach Kontakten gesucht, in der Sprach-schule hat man ihn auf Kubis aufmerksamgemacht.

Und er ist froh, Sebastian getroffen zu ha-ben. „Wir sprechen über alle möglichen

Dinge. Und das Gute ist: Er hört mir auchzu“, erzählt Mohamed. Da er noch nichtperfekt Deutsch spreche, seien mancheMenschen schnell gelangweilt, „weil ichlänger brauche, Sätze zu formulieren“.Zwar habe er schon in Marokko angefan-gen, Deutsch zu lernen, „aber Umgangs-sprache ist etwas ganz anderes, man ver-steht am Anfang nichts“. Wenn man aberhier ankommen wolle, müsse man dieSprache können.

Sebastian, Auszubildender zum Bürokauf-mann für Groß- und Außenhandel, hat frü-her nach der Schule stundenlang nochDeutsch gepaukt. „Wir üben auch mitMohamed Deutsch. Aber er will nichtständig korrigiert werden“, sagt Sebas-tian lachend. Was auch in Ordnung sei,denn das Motto des Projekts sei: „Ich öff-ne ihm die Türen, er geht alleine hin-durch.“ Mohamed ergänzt: „Ich will amliebsten alles selbstständig machen.“

Was (noch) nicht immer geht, etwa beiBehördengängen. Aber auch weil Moha-med zu Beginn die Stadt noch nicht kann-te. An seinen ersten Eindruck von Wiesba-den erinnert sich Mohamed ganz genauund sagt lachend: „Ich dachte, ‚Oha, wasist das? Wie sauber und geordnet alles

ist.‘“ Mittlerweile kennt er seine neue Hei-mat etwas näher: „Ich konnte ihm viel zei-gen, vom Kurpark bis hin zur Uni Mainz,wo er mal später eventuell studieren will.Wir waren auch mal im Theater, wir habenuns Goethes Faust angeschaut“, erzähltSebastian. „Wobei ich nur zwei, drei Pro-zent verstanden habe, aber trotzdem wares cool“, sagt Mohamed.

„Hätte ich auch gebraucht“

Man spürt, dass die beiden sich gut ver-stehen, Freunde geworden sind. „Wir soll-ten uns pro Monat fünf Stunden treffen –manchmal vergehen allein an einemAbend fünf Stunden“, sagt Sebastian. AmSchluss meint Mohamed, dass ihm nichtsBesseres als dieses Projekt passierenkonnte. „Ich habe wirklich davon profi-tiert, dass ich jemanden hatte, der mir denStart hier erleichtert hat. Ich werde jetztauch selbst als Ehrenamtlicher helfen.“Sebastian hört das gerne und sagt mit einbisschen Wehmut: „Auch ich hätte zu Be-ginn genau so eine Hilfe gebraucht.“

Text: Erdal Aslan

Fotos: Erdal Aslan, RMB/Heiko Ku-benka (Archiv)

Das Projekt „Hallo und willkommen inWiesbaden“ wird vom Verein Kubis als Trä-ger gemeinsam mit dem Kooperationspart-ner Migramundi durchgeführt und soll Zu-wanderern den Start in Wiesbaden er-leichtern. Bis Ende August 2015 wird esvon der Stadt mit 9000 Euro pro Jahr undvom Bundesamt für Migration und Flüchtlin-ge mit 148 000 Euro gefördert. Ziel ist es, Neuzuwanderern und Men-schen, die bereits länger in Wiesbaden le-ben, ohne Fuß gefasst zu haben, Wege fürein gutes Leben in unserer Stadt aufzuzei-gen. In sogenannten Tandems, alsoZweiergruppen, helfen Ehrenamtlichebis zu sechs Monate lang einem Migran-

ten bei Ämtergängen, zeigen ihnen dieStadt und bringen ihnen die für sie wichti-gen Anlaufstellen näher, oder greifen ihnenbeim Zugang zu Seminaren oder Maßnah-men unter die Arme. Etwa vier bis fünf Stun-den pro Monat sollen sie sich treffen. DerEhrenamtliche erhält eine Aufwandsent-schädigung von zehn Euro pro Stunde. „Die Teilnehmer können sich natürlich öfterpro Monat treffen, mehr können wir aberleider nicht zahlen“, sagt Janet Yalaza, Vor-sitzende von Kubis. „Wir achten bei derAuswahl darauf, dass die jeweiligenPartner zum Beispiel vom Alter und derBildung her in etwa zueinander pas-sen.“ Wichtig sei, meint Yalaza, dass man

gegenseitig voneinander lernt. „So, dassbeide Vorurteile abbauen, falls überhauptwelche bestehen.“ Die Ehrenamtlichen be-suchen acht bis zehn Seminare, wo sie unteranderem in interkultureller Kompetenz ge-schult werden. Insgesamt gibt es momentan 13 Paare beiKubis, zwei Zuwanderer würden aufder Warteliste stehen. „Gemeinsam mitMigramundi haben wir schon 50 Menschenbetreut“, sagt Janet Yalaza. Außer den Tandems gibt es Treffen mit So-zialpädagogen, an dem alle gemeinsam teil-nehmen und nochmal verschiedene The-men ansprechen können.

Die Teilnehmer der Betreuung werden nachGeschlechtern getrennt begleitet. Kubisnimmt sich der Männer an, die Frauen wer-den von Migramundi betreut. „Wobei wirFrauen nicht ablehnen, wenn sie bei uns an-fragen“, ergänzt Yalaza. Die Teilnehmerwerden von den Migrationsberatungsstellender verschiedenen Träger, dem Jobcenter derAgentur für Arbeit sowie Institutionen undIntegrationskursträgern an Kubis vermittelt. Anmeldung und Informationen bei JanetYalaza: Kubis e.V., Wellritzstraße 49, 65183Wiesbaden, Tel.: 0611/58296043, Mobil:0178/2971417, E-Mail: [email protected]. Vor allem ehrenamtlicheMänner werden noch gesucht.

DAS PROJEKT: „HALLO UND WILLKOMMEN IN WIESBADEN“ – EHRENAMTLICHE MÄNNER GESUCHTAls Sebastian Wlostowksi vor acht Jah-ren in Deutschland ankam, wurde erauch teilweise mit Vorurteilen konfron-tiert. „Natürlich habe ich den Spruch über‚Polen, die Autos klauen‘ hören müssen“,sagt der 22-Jährige. Das Schlimmste seifür ihn gewesen, dass er die Sprachenicht ausreichend konnte. „Man hat dieSprüche verstanden, konnte abernicht antworten.“ Ein anderes Vorurteil beziehungsweiseSchubladendenken sei ihm von der da-maligen Realschulleitung begegnet. „Alsich meinen Wunsch äußerte, auf einGymnasium zu wechseln, meinte derSchulleiter: ‚Das schaffst du niemals‘.“Er hat es geschafft und sein Abitur auf derLeibnizschule gemacht.

VORURTEILE

14 // TITELHELDEN UNTER SICH Oktober 2014 // Nr. 11

Stand der multikulturellen Stadtteilzeitung beim Internationalen Sommerfest

WIR SIND MENSCH!WESTENDÖmer Sekmen und Salih Dogan vom Wies-badener Ausländerbeirat staunten nichtschlecht: „Wie kommt man auf so eineIdee?“ oder „Wow, das ist ja ist richtigschön geworden“ – so lauteten nur zweider begeisterten Reaktionen, die der Standvon Mensch!Westend beim InternationalenSommerfest auslöste.

Schon zum 39. Mal fand das Fest des Aus-länderbeirats statt, das den Schlossplatzzum Schmelztiegel der Kulturen verwandelt:Über 40 Nationen waren mit Ständen, Fol-kloretänzen und kulinarischen Spezialitätenvertreten. Bei dem Event mit über 5000Gästen durfte die multikulturelle Stadtteil-

zeitung der VRM natürlich nicht fehlen. Mitder Unterstützung aus der Marketingabtei-lung hatte sich das Mensch!Westend-Teamfolgendes für die Veranstaltung ausge-dacht: eine Sitzecke aus Strohballen, aufdenen gemütliche Orient-Kissen und -Tü-cher liegen, schwarzer Tee aus dem Samo-war, Baklava (türkisches Süßgebäck), sowieArtikel und Fotos aus dem Magazin, die aufDepafit-Platten gedruckt waren.

Doch der absolute Hit und die Idee des Ta-ges war zweifelsohne die „Titelhelden-Ta-fel“: eine Titelseite von Mensch!Westend,ebenfalls gedruckt auf einer stabilen Depa-fit-Platte – mit einem Unterschied: An der

Stelle, wo sich normalerweise das große Ti-telbild befindet, war ein Loch – somit konn-ten Besucher des Standes ihren Kopf rein-halten und „Unser Titelheld“ werden.

Ob Wiesbadens Ex-Oberbürgermeister Hel-mut Müller, die Migrationsbeauftragten desPolizeipräsidiums Westhessen oder Vertre-ter des Türkischen Konsulats – sie alle ka-men vorbei, informierten sich überMensch!Westend und wurden zu Titelhel-den. Rund 150 Fotos konnte das Stand-Team – vertreten unter anderem durch WK-Volontärin Eva Bender, AZ-Volontärin undWestend-Bewohnerin Nadine Schwarz, Sa-scha Kircher, Erdal Aslan sowie die Prakti-

kantinnen Debora De Nisi und Dimitra Pip-sou – schießen. Besonders erfreulich andem sehr gut besuchten Stand waren dieGespräche mit vielen Lesern und ehemali-gen wie künftigen Protagonisten von M!W.Und Besucher, die das Magazin bisher nochnicht kannten, konnten sich alle bisher er-schienenen Druckausgaben mitnehmen.

Text: Erdal Aslan

Fotos: Mensch!Westend

Christoph Müller, Schutzmann vor Ort imWestend.

Auf unserer Facebook-Seite können Sieweitere Bilder sehen: www.facebook.com/menschwestend

w

Trio in Rot: Sascha Kircher, Redakteur in der WK-Chefredaktion, Volontärin Nadine Schwarz und Er-dal Aslan, redaktioneller Leiter von Mensch!Westend, am Stand beim Internationalen Sommerfest.

TITELHELDEN UNTER SICH // 15Oktober 2014 // Nr. 11

Titelhelden im Rathaus: Der SPD-Stadtverordnete Simon Rottloff und Oberbürgermeister SvenGerich bei der Verleihung des Integrationspreises an Mensch!Westend.

Echte Titelhelden: Familie Schmauß zierte tatsächlich bereits die Titelseite (der Februar-Aus-gabe) von Mensch!Westend.

16 // RATGEBER Oktober 2014 // Nr. 11

Infos der Entsorgungsbetriebe Wiesbaden zur Abfallentsorgung

SO WERFEN SIE DEN MÜLL RICHTIG WEGWas ist Biomüll, was kommt in die Wertstofftonne? Die richtige Abfallentsorgung istnicht ganz einfach. Darum geben die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wies-baden (ELW) hier Tipps, was wohin gehört. Denn viele Dinge, die weggeworfen wer-den, können noch nützlich sein: etwa Bioabfall, aus dem Energie wird, oder Papier undGlas, die komplett recyclet werden.

Text: Sascha Kircher, ELW Fotos: ELW/Sabine Bartsch

In der Altpapiertonne (blauer Clip amDeckel) werden Papier und Kartonagengesammelt. Heftklammern können inZeitschriften und Broschüren bleiben,eingeklebte CD-ROMs oder Parfümpro-ben sollten entfernt werden, auch grö-ßere Mengen Klebeband (zum Beispielbei Kartons).

Das darf in den Altpapierbehäl-ter: Akten, Broschüren, Katalogeund Prospekte, Bücher und Hefte,

Schreib-, Kopier- und Computer-papiere, Kartonagen, Pappen,

Papierverpackungen, Zeitungen undZeitschriften.

Das darf nicht in die Altpapiertonne:Backpapier, Hygienepapier (z. B.Papiertaschentücher), Fotos, Kohle-papier, Tapeten, Thermopapier (ausdem Faxgerät), Transparentpapier, mitPlastik oder Aluminium beschichtetesPapier (Verbundverpackungen wieMilch- und Getränketüten).

Altpapier

Die Biotonne (brauner Clip am Deckel)gibt es in zwei Größen: 120 Liter und240 Liter. Sie kostet nichts extra undkann von mehreren Nachbarn gemein-schaftlich genutzt werden.

Das darf in die Biotonne: Apfelgrotzen,Bananenschalen, Brotreste (tro-cken/verschimmelt), Eierschalen, Fe-dern, Filtertüten mit Kaffeesatz, Fisch-gräten, Gartenabfälle, Gemüseabfälle,Haare, Holzspäne (unbehandelt), Kaf-feepads, Kartoffelschalen, Kleintier-streu, Lebensmittel (verdorben), Nuss-schalen, Obstabfälle, Schnitt- und Topf-blumen (verwelkt), Sägemehl, Speise-reste, Teebeutel, Zitronenschalen.

In die Restabfalltonne gehört alles, was Sie inden anderen Behältern nicht loswerden, zumBeispiel Zigarettenkippen, Hygieneartikel, Ta-peten und Glühbirnen.

Restmülltonne

Altglas wird über Altglascon-tainer gesammelt, die an 346Orten in der Stadt platziert sind.Alle Standorte der Glascontainergibt es unter www.elw.de.

Altglas

Sperrmüllservice: 0611/31 97 00. Ver-einbaren Sie einen Termin, an dem dieELW Ihren Sperrmüll bei Ihnen abholen.Weitere Infos unter http://www.elw.de/sperrmuellservice.html Abgabe von Sonderabfällen an unse-rer Sonderabfallkleinannahme auf derDeponie, am Schadstoffmobil und aufden Wertstoffhöfen. Weitere Infos unterhttp://www.elw.de/ sonderabfallkleinannahme.html

Weitere Informationen zur Abfallentsor-gung (Abfallkalender, Übersicht derWertstoffhöfe, usw.) im Netz unterwww.elw.de. Dort gibt es die Broschüre„Abfalltrennung im Überblick“ indeutsch, türkisch, englisch und russischzum Download. Das ELW-Service-Center, Telefon0611/31 9700, E-Mail [email protected], istmontags bis donnerstags von 7 bis 16Uhr, freitags von 7 bis 14 Uhr besetzt.

SONSTIGES

WertstofftonneAb 1. Januar 2015 wird die Wertstofftonne (gelberClip am Deckel) in Wiesbaden eingeführt, dazuwerden jedoch keine neuen Behälter aufgestellt.

Biotonne

Das darf in die Wertstofftonne:

Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbund-stoffen (Joghurtbecher, Plastikflaschen, Tuben, Konservendo-sen, Getränkekartons, Styropor)

Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff (Plastikeimer,Schüsseln, Kinderspielzeug, Gießkannen, Pflanztöpfchen, Ge-frierdosen, Transportboxen, Folien, CDs und DVDs, Schallplat-ten und Musikkassetten) und Metall (Kochtöpfe, Pfannen,Backformen, Backbleche, Aluminiumschalen, Besteck, Werk-zeuge, Schrauben, Nägel)

GESUNDHEIT // 17Oktober 2014 // Nr. 11

Dr. Lutz Lührs gibt Tipps, wie man sich am besten auf den goldenen Herbst einstellt

VORBEREITEN AUF KALTE JAHRESZEITMit seinen vielen Farben und dem war-men Licht ist der Herbst für viele eine be-sonders schöne Jahreszeit. Vor allemdann, wenn wir mit einem so schönenWetter wie in diesem Jahr verwöhnt wer-den. Trotzdem sind genau jetzt viele Men-schen krank. Ursache dafür ist zum einen,dass die Umstellung von Sommer aufWinter für unseren Körper anstrengendist. Zum anderen macht es uns das Wetterbei der Auswahl der Kleidung nicht gera-de leicht. Am Morgen ist es noch kalt undwir frieren, spätestens gegen Mittagkommen wir dann aber in unseren Kla-motten ins Schwitzen. Das steigert die In-fektanfälligkeit und Viren sind Tür und Torgeöffnet.

Auf Bewegung achten

Es ist also genau jetzt besonders wichtig,auf seine Gesundheit zu achten, um ge-sund in und dann auch durch den Winterzu kommen.

An erster Stelle steht hierbei trotz der im-mer kürzer werdenden Tage, auf ausrei-chend Bewegung am besten an der fri-schen Luft zu achten. Sollte es nicht hun-dertprozentig gelingen, das Bewegungs-niveau vom Sommer beizubehalten mussman die Kalorienzufuhr entsprechend an-passen, um dem Winterspeck vorzubeu-gen.

Abgesehen davon ist regelmäßige Be-wegung jetzt besonders wichtig, dadiese unser Immunsystem stärktund wir uns so besser vor Infektenschützen können. Ein kleinerNebeneffekt: Wenn wir uns draußenaufhalten, unterstützen wir unserenKörper bei der Vitamin-D-Bildung, dasfür die Knochen wichtig ist.

Frisches Obst gegen Infekte

Neben der Bewegung spielt natürlich dietägliche Ernährung eine wesentliche Rol-le. Jetzt heißt es, auf eine besonders aus-gewogene und abwechslungsreicheMischkost zu achten. Frische Obst- undGemüsesorten schützen uns vor Infekten.

Besonders zu empfeh-len ist dabei alles,

was bunt ist. In denbesonders farben-frohen Obst- undGemüsesorten sind

neben Vitaminenauch besonders viele

sekundäre Pflanzenstof-fe, die uns zusätzlich schützen. Also ranan die Zitrusfrüchte, aber auch Äpfel undBirnen enthalten ordentlich Vitamin C.

Interessant ist auch, dass die saisonalenGemüsesorten uns besonders gut mit denVitaminen und Mineralstoffen versorgen,die wir im Moment am dringendstenbrauchen. Also beim Gemüse auch mal

an Weiß-, Grün- und Rotkohl denken, derist nämlich besonders gesund.

Ausreichend trinken

Also, wie wäre es mal mit einem buntenGemüseeintopf mit frischen Zutaten vomWiesbadener Wochenmarkt? Der unter-stützt Sie außerdem bei der Deckung desFlüssigkeitsbedarfs. Das Trinken wird mitden sinkenden Außentemperaturen gernevergessen, dabei kann der Flüssigkeitsbe-darf durch die Heizungsluft sogar höhersein als sonst. Also, ausreichend trinken,auch wenn es draußen nicht mehr sowarm ist. Gut geeignet sind neben Was-ser alle Tees sowie dünne Obst- und Ge-müsesaftschorlen. Es zählt aber auch Kaf-fee.

Süßhunger, ist das ein Problem? Trocken-früchte und Nüsse sind eine leckere Alter-native zu Schokolade und Kuchen. DerSüßhunger wird gestillt und Vitamine, Mi-neralstoffe und wertvolle Fettsäuren gibtes gratis dazu. Aber Vorsicht: Nicht zuviel, denn leider haben auch diese Kalo-rien.

Ich wünsche Ihnen einen tollen und ge-sunden Herbst!

Text: Lutz Lührs

Foto:Halfpoint - Fotolia, Dionisvera -Fotolia.de

Dr. med. Lutz Lührs, Jahrgang 1974,Facharzt für Innere Medizin, Sportmedi-zin und Notfallmedizin. Studium an derUni Mainz 1995-2001. AnschließendAssistenzarzt im St. Josephs-HospitalWiesbaden 2001-2007, seit 2008 Fach-arzt für Innere Medizin. Gemeinsammit seinem Bruder Dr. Till Lührs führt erseit 1995 Ernährungsberatungendurch. Kontakt: Dr. med. Lutz Lührs, Schier-steiner Str. 42, 65187 Wiesbaden,www.hausarztpraxis-wiesbaden.de

ZUR PERSON

Dr. Lutz Lührs

Ausreichend Bewegung an der frischen Luft – auch zur kalten Jahreszeit ein Muss.

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18 // UNTERHALTUNG Oktober 2014 // Nr. 11

BUCH // TIPP

Sind „Pass-Deutsche“ Mittelfeldspieler inder deutschen Nationalmannschaft? Isteine „Vorbereitungsgesellschaft“ eineAlien-Kolonie, die die Ergreifung der Welt-herrschaft plant? Nein, alle drei Begriffestammen aus der sogenannten „Auslän-der-Debatte“ in Deutschland. Mehr als 13Millionen Menschen in Deutschland sindMitbürger mit Migrationshintergrund (Mi-MiMis). Deren Zusammenleben mit den„Schon-immer-Deutschen“ hat viele kurio-se Begriffe hervorgebracht. Der erfahreneMiMiMi und Grünen-Bundestagsabgeord-nete Omid Nouripour sammelt diese Begrif-fe und erklärt sie, mit einem Augenzwin-kern, allerdings auch nicht immer zornfrei.

Omid Nouripour wurde in Teheran geboren,kam mit 13 Jahren nach Deutschland undwuchs in Frankfurt auf. Seit dem Jahr 2002hat er einen deutschen Pass und kam kurzdarauf in den Bundesvorstand von Bündnis90/Die Grünen. 2006 rückte er für JoschkaFischer in den Bundestag nach. Er hat undhatte vielfältige Funktionen, unter anderemals sicherheitspolitischer Sprecher der Par-tei. Außerdem spricht er fließend Hessischund ist Fan von Eintracht Frankfurt.

Deutscher Taschenbuch Verlag, Oktober2014, 200 Seiten broschiert, 14,90 Euro,ISBN-10: 3423260327, ISBN-13: 978-3423260329

„Kleines Lexikon für MiMiMis und Bio-Deutsche“ von Omid Nouripour

SPORT // TIPP

Das erste Spiel in der Halle am Platz derDeutschen Einheit kann steigen: Die neueSaison der Volleyball-Bundesliga startet amSamstag, 18. Oktober, um 14.30 Uhr inWiesbaden mit der offiziellen Eröffnungs-feier sowie dem Duell zwischen dem Vol-leyballclub Wiesbaden (VCW) und den Ro-ten Raben Vilsbiburg. Der VCW, Bronzeme-dalliengewinner der letzten Saison, ist be-reits erfolgreich in das Jahr 2014 gestartetund hat mit dem DVV-Pokal den vierten na-tionalen Titel der Vereinsgeschichte geholt.

Der Dauerkarten-Verkauf lief auch schonnach den Vorstellungen des VCW. „Eskonnten mehr Dauerkarten verkauft wer-den als in der letzten Saison“, berichtet Na-dine Büchholz, Ticketing-Verantwortliche

beim VCW. Mit der neuen Sporthalle amPlatz der Deutschen Einheit hat der hessi-sche Bundesligist viel mehr Plätze amSpielfeldrand. Bis Weihnachten wird dasTeam von VCW-Trainer Andreas Vollmersieben Bundesliga-Heimspiele bestreiten.

Für die VCW-Heimspiele wird es Eintritts-karten in zwei Preis-Kategorien (ab zehnEuro) zu kaufen geben, die alle eine Sitz-platz-Garantie beinhalten. Alle gekauftenTickets im Vorverkauf berechtigen zu einerkostenfreien An- und Abreise mit demKombiTicket des RMV. An der Abendkassegibt es einen Aufschlag von einem Euro.Weitere Infos unter www.vc-wiesbaden.de.

Foto: Huebner/Klein

1. Saisonspiel für Volleyballclub Wiesbaden gegen Rote Raben Vilsbiburg, Samstag, 18. Oktober, 14.30 Uhr, Halle am Platz der Deutschen Einheit

Giftinfozentrale: 0 61 31 / 1 92 40 Polizeinotruf: 110 Feuerwehr / Rettungs-dienst: • Notruf: 112 • Krankentransport: 19 222 Sperr-Notruf: (zur Sper-rung von EC- und Kreditkartensowie elektronischen Berechti-gungen) 116 116 Zahnärztliche Notdienste: Notdiensthabender Zahn-arzt: 01 80 / 5 60 70 11 Ärzte / Kliniken: Ärztlicher Notdienst: Asklepios-Paulinen-Klinik, Geisenheimer Straße 10 Tel. 06 11 / 46 10 10, montags,dienstags und donnerstags ab20 Uhr; mittwochs ab 14 Uhr;freitags ab 17 Uhr sowie anWochenenden und Feiertagen. Apotheken-Notdienst: Kostenlose Serviceruf-nummer: 08 00 / 0 02 28 33 Tierärztlicher Notdienst: Tel. 0611 / 4 68 70,www.wiesbadener-tieraerz-te.de Technische Notdienste: ESWE-Versorgung: Entstörungsdienste Gas/Was-ser/Strom: 06 11 / 7 80-22 01 Beratung: Frauen helfen Frauen: Beratung für von häuslicherGewalt betroffenen Frauen,Mo – Fr, 9 – 16 Uhr,06 11 / 5 12 12 Polizeiliche Beratungs-stelle: 06 11 / 3 45-16 12 (AB), Bleichstraße 16 Alle Angaben ohne Gewähr.

NOTFALLNUMMERN

KINO // TIPP

Ab Oktober tourt das französische Ju-gendfilmfestival „Cinéfête“ zum 15. Maldurch ganz Deutschland. Feierlich eröff-net wird die Tournee durch 120 Standortezum ersten Mal in Wiesbaden mit Franzö-sischschülern aus der Landeshauptstadtund dem Umkreis. Am Montag, 13. Okto-ber, um 11.30 Uhr läuft in der CaligariFilmbühne als Eröffnungsfilm SamuelCollardeys Fußballdrama „Comme unlion“ (deutsch: Wie ein Löwe): Der jungeMitri (15) lebt in einem Dorf im Senegal.Wie viele Jugendliche in seinem Alterspielt er Fußball und träumt von Barcaund Chelsea. Als ein französischer Talent-

scout auf ihn aufmerksam wird, sieht erdas als seine Chance. In Paris angekom-men, geht alles den Bach hinunter... Col-lardeys Film wurde mit echten Nach-wuchsspielern des Proficlubs FC Sochauxgedreht. Außerdem bis 17. Oktober imProgramm: der Zeichentrickfilm „Le Tab-leau“, die Komödie „L‘Italien“, das Dra-ma „Une bouteille à la mer“, die Komö-die „La Cage Dorée“, das Drama „Séra-phine“ und die Komödie „Populaire“.Programm, Preise und Anmeldung unterwww.medienzentrum-wiesbaden.de

Foto: Medienzentrum Wiesbaden

„Cinéfête“ – Französisches Jugendfilmfestival, 13. bis 17. Oktober, Caligari FilmBühne

UNTERHALTUNG // 19Oktober 2014 // Nr. 11

Janna

In der Reihe „We.stand.for.Westend.“hat Fotografin Polina Baymakova-Koch zwölf Frauen aus dem Westendfotografiert, die auch selbst jeweilseinen Text zum Stadtteil verfasst haben(siehe unten). In jeder Ausgabe präsen-tieren wir ein Foto.Kontakt zur Fotografin: Atelier „Pro-jekt(tor)“, Blücherstraße 23, Telefon:0163/1947149, Internet: www.baymakova.de

FOTOREIHE

Sprichwörter aus 101 Nationen: Spanien

A CABALLOREGALADO NO LEMIRES EL DIENTEDas Sprichwort stammt aus dem Spanischen und bedeutetwörtlich übersetzt: „Einem geschenkten Pferd schaut mannicht auf den Zahn“. Im Deutschen heißt das Sprichwort:„Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“. Bedeu-tung: Ein Geschenk sollte man nicht kritisieren, sondern dank-bar annehmen. Archivfoto: Heidi Sturm

Janna (Foto oben) wurde in einem Hinter-hof in der Lothringer Straße fotografiertund schreibt zum Westend folgendes:

„‚Mau!‘, ruft es schon von Weitem ausdem Hinterhof, sobald ich die schwereHolztür aufschließe. Bonny begrüßt michmeist sehr energisch, während ich kon-zentriert nach meinem Postschlüssel su-che. Im hohen weiß-aubergine gestriche-nen Torbogen hallt es so arg, dass sich diekleine, hübsche Hofkatze riesig anhört,

ganz zu schweigen von den Absatzschu-hen, die ich trage. Genau dieser Aufgangmit seinen altmodischen Fliesen und demverzierten Torbogen, der von einer schö-nen alten Holztür umrahmt wird, wareiner der Gründe dafür, dass ich mich fürdas Westend entschieden habe.

Vor genau einem Jahr bestand für michdas Westend nur aus dem kleinen, polni-schen Supermarkt ‚Smakosz‘, was übri-gens ‚Genießer‘ heißt, sowie dem ehema-

ligen Andreasmarkt auf dem ElsässerPlatz und dem Canal du Midi. Dass ich inLaufnähe einen so wunderbaren Ladenwie den Delight Secondhand findenkönnte, war mir damals noch nicht klar.

Die erste eigene Wohnung ist immer et-was Besonderes. Nicht nur, dass ich mitmeiner Nachbarin Jana über den Innen-hof hinweg „fenstern“ kann, wir treffenuns sogar regelmäßig auf ein Glas Weinoder zum Salsa-Abend. Für mich unge-

wöhnlich, da ich die Wiesbadener Nach-barschaftskultur als eher anonym ken-nengelernt habe.

Schließlich wurde ich auf Polinas Post aufFacebook aufmerksam und bewarb michals Model für das Shooting über Frauendes Westends. Ich wollte so eine tolleIdee unbedingt unterstützen und fühlemich seit dem Fotoshooting meinem Vier-tel noch viel verbundener und als Teil deskulturellen Westend-Mix. ‚Mau!‘“

Die Bülowstraße ist nach Friedrich WilhelmGraf Bülow von Dennewitz (1755-1816)benannt. Er war ein preußischer General inden Freiheitskriegen gegen Napoleon. DieBülowstraße in Wiesbaden entstand1897. (Quelle: Wiesbadens Straßennamen,Thorsten Reiß)

STRASSENLEXIKON

20 // KRUSCHEL – DIE KINDERSEITE Oktober 2014 // Nr. 11

Kontakt:

Kruschel-Redaktion: Eva Fauth / Lena Witte Gestaltung: Carina EssKontakt: [email protected].: 06131 / 485816

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835 Kilo und 500 Grammbringt dieser Kürbis auf dieWaage – das ist etwa so vielwie 9 kräftige Männer zusam-men wiegen. Kräftige Männerwaren auch gefragt, um die-sen Kürbis auf die Waage zuheben. Mit ihm hat ein Züch-ter aus dem Land Belgien dieKürbis-Wiegemeisterschaftengewonnen, die in der Näheder Stadt Köln stattfanden.Sein Riesenkürbis gilt nun alsder schwerste Kürbis in ganzEuropa. (ef)

Zahl des Monats

D er Deutschlehrer

fragt: „Wenn Goethe

heute leben würde, glaubt

ihr, er wäre dann so

berühmt?“ Thomas

meldet sich:

„Noch viel be-

rühmter. Immer-

hin wäre er über

250 Jahre alt!“

Witz des Monats

Wenn alle niesenERKÄLTUNG Es gibt einen Unterschied zwischen Schnupfen und Grippe

Jetzt kommt wieder die Jahres-zeit der laufenden Nasen.

Dann wird von einem Schnupfenoder einer Grippe gesprochen.Zwischen beiden Erkrankungenbesteht aber ein großer Unter-schied.Beide werden durch so genann-

te Viren verursacht. Der Schnup-fen häufig durch Rhinoviren unddie wesentlich gefährlichereGrippe durch das Influenza-Vi-rus. Wenn du daran erkrankt bist,hat eine Tröpfcheninfektion statt-gefunden, also jemand hat beimHusten oder Niesen die Viren indie Luft gepustet und du hast die-se eingeatmet. Dein Körper ver-sucht, diese Krankheitserreger zubekämpfen. Das macht er durcheine Erhöhung der Körpertempe-ratur, also Fieber, und der Produk-tion von Schleim, dem Schnup-fen. Am Anfang hast du dann

häufig ein leichtes Kratzen imHals, es folgen Hals- und Kopf-schmerzen, und die Nase läuft.Bei der gefährlicheren Grippe

beginnt alles wesentlich schnel-ler, innerhalb weniger Stundenfühlt man sich müde, hat keinenAppetit, Kopf- und Gliederschmer-zen folgen, zeitgleich kommt es

zu hohem Fieber, trockenem Hus-ten und einer verstopften Nase.Wichtig ist bei beiden Krankhei-

ten, dass du dich ausruhst, ein-fach einmal zuhause im Bettbleibst, ein Buch liest oder längerschläfst. Du solltest viel trinken,Salbeitee zum Beispiel, damit duschnell wieder gesund wirst.

Von Gerhard Trabert

Fotos: drubig-photo / Malyshchyts Viktar (beide Fotolia.de), Rätsel: Carina Ess – VRM (Fotos: heinteh / Vera Kuttelvaserova / Mara Zemgaliete / Lucky Dragon / adisa (alle Fotolia.de))

Lösu

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UMFRAGE // 21Oktober 2014 // Nr. 11

WAS IST DER GRÖSSTE ERFOLG IN IHREM LEBEN?

Erfolg, was heißt schon Erfolg? Erfolgreichsein, das sind für mich die kleinen Dingeim Leben, die Etappensiege, nicht so sehrdie Karriere. Der größte Erfolg in meinemberuflichen Leben war meine Ausbildungzur Raumausstatterin. Das ist eigentlichein Männerberuf, so anstregend und hartwie der ist. Und trotzdem habe ich einensehr guten Abschluss geschafft. Und mei-ne Kinder, die sind ein großer Erfolg. Ichhabe fünf, vier Mädchen und einen Jun-gen und alles sind Wunschkinder. Aberdas ist ja für jede Frau so, dass sie sichKinder wünscht. Und ist es nicht eigent-lich der größte Erfolg, dass man lebt? Fotos & Text: Sophie Buzludag

Mahmood Pourdjahedi, 58, Kioskbe-sitzer, iranische Wurzeln

Hosaey Aslampour, 37, Friseurin, af-ghanische Wurzeln

Baris Kizil, 15, Schüler, türkische Wur-zeln

Irene Zakens de Lemos, 61, Aushilfe,deutsche Wurzeln

Ich war mit meiner Fußballmannschaftsehr erfolgreich. Wir sind in acht Jahrensieben Mal Meister in der Gruppenligageworden. Und ich war schon mal Be-zirksmeister im Tischtennis. Aber da ich jasehr jung bin, liegen die größten Erfolgein meinem Leben noch vor mir. Mir istwichtig, Erfolg im Beruf zu haben. Dasbedeutet für mich nicht nur, viel zu ver-dienen, sondern auch einer guten undverdienstvollen Arbeit nachzugehen. Da-für möchte ich erfolgreich die Schule ab-schließen. Ich möchte für meine Familiesorgen können. Denn wenn meine Fami-lie gesund ist, ist das der größte Erfolg fürmich.

Ich war vor fünf Jahren ganz unten inmeinem Leben. Depressionen und Schei-dung haben mir sehr zu schaffen ge-macht. Aber ich habe mich selbst wiederhochgekämpft und eine Friseurlehre an-gefangen. Damals konnte ich noch nichtso gut Deutsch, aber ich habe die Ausbil-dung statt in drei Jahren in 16 Monatengemacht. In der Zeit war es ganz schönhart, allein für mein Kind und mich zu sor-gen. Aber ich habe es geschafft. Ich woll-te beweisen, dass Frauen nicht schwachsind und die wahre Stärke eines Men-schen von innen kommt. Mein nächstesZiel ist die Meisterprüfung. Die soll auchder nächste große Erfolg werden.

Unser freies und ruhiges Leben inDeutschland ist ein Erfolg. Ich bin 1986mit meiner Familie aus dem Iran ausge-wandert, wegen der politischen Situation.Dann habe ich sehr erfolgreich für die Fir-ma Eismann gearbeitet. In einem Jahr ha-be ich 2000 neue Kunden geworben –und das, obwohl mein Deutsch nicht gutwar. Seit 1998 sind meine Frau und ichselbstständig. Wir stehen auf eigenen Bei-nen und sind von niemandem abhängig.Aber der größte Erfolg in meinem Lebensind meine beiden schönen und erfolgrei-chen Kinder. Meine Tochter ist 26, sie iststudierte Sozialpädagogin und mein Sohnist 33, er ist Informatik-Ingenieur.

„Die Baustellensituation in derBleichstraße ist furchtbar. An derEcke Hellmundstraße ist seit dreiWochen eine Baustelle, dieeigentlich nur brach liegt. Durchden ständigen Stau leiden die Ge-schäfte . Wie sieht denn der gene-relle Plan für die Bleichstraße über-haupt aus? Was ist zum Beispielmit dem Taxiplatz? Wann soll derBach freigelegt werden? Und natür-lich: Warum arbeitet auf den Bau-stellen nie jemand?“ Michael Bischoff, Westend-Ortsvorste-her, beantwortet die Bürgerfrage:„Durch personelle Engpässe bei den Bau-firmen und Lieferschwierigkeiten beimMaterial hat sich die ursprüngliche Bau-

zeit, die am 29. September abgeschlos-sen sein sollte, verzögert. Laut Aussageder Straßenverkehrsbehörde sollen dieBauarbeiten an der Ecke Hellmundstraßejetzt so schnell es geht beendet werden.Der Baustart für das Projekt „Bäche ansLicht“ wird am Platz der Deutschen Ein-heit im Laufe der nächsten Wochen star-ten, wenn entschieden ist, welche Firmaden Zuschlag für die Ausführung des Pla-nes bekommt. Einen neuen Taxihalte-platz wird es wohl auch geben, wannund wo dieser dann sein wird, liegt nochan der Entscheidung der dafür zuständi-gen Ämter. Haben Sie eine Frage an den Ortsbei-rat? Dann schicken Sie eine E-Mail [email protected]. Fotos: Sophie Buzludag, RMB/Kubenka (Archiv)

BÜRGER FRAGT, ORTSBEIRAT ANTWORTET

Michael Bischoff,Westend-

Ortsvorsteher(SPD)

Jürgen Schmidt

22 // DAMALS IM WESTEND Oktober 2014 // Nr. 11

Schickels Geschichten: Jüdisches Leben im Westend – und wie die Nazis es zerstörten

DER AUFTAKT DES SCHRECKENSHans Peter Schickel (78) lebt seit seinerGeburt im Westend. Auf dieser Seite er-zählt er aus seinem Leben im Viertel. Inder elften Folge der Serie geht es umdie Folgen der „Reichspogromnacht“1938.

Am 9. November jährt sich zum 76. Mal dasVerbrechen der Nazis an der jüdischen Be-völkerung, das als „Reichspogromnacht“den Auftakt für den späteren Holocaust bil-dete. Reichsweit verloren zwischen dem 7.und 13. November 1938 rund 400 jüdischeMenschen ihr Leben . Über 1400 Synagogen,Betstuben und sonstige Versammlungsräu-me sowie Tausende Geschäfte, Wohnungenund jüdische Friedhöfe wurden zerstört. We-gen des dabei massenweise zu Bruch ge-gangenen Glases war für diese Schandtatsogleich der Begriff „Reichskristallnacht“üblich.

Antisemitische Gewaltorgie

Als am 10. November die wunderschöne Sy-nagoge im orientalischen Stil am Michels-berg der braunen Brandstiftung zum Opferfiel, war ich zwar schon auf der Welt, aber alsZweijähriger noch nicht in der Lage, das Er-eignis wahrzunehmen, geschweige denn zubegreifen. Was ich darüber weiß, beruht aufden Schilderungen meiner Mutter, die dasEreignis immer wieder mit Abscheu schilder-te .

Meine Mutter war mit dem Ehepaar Juliusund Flora Rothschild gut bekannt. Die Roth-schilds betrieben in der vorderen Wellritz-straße ein Geschäft für Berufskleidung. Alsmeine Mutter von der antisemitischen Ge-waltorgie des 9./10. Novembers erfuhr, eiltesie in aufgeregter Sorge dorthin. Sie schilder-te später immer wieder ihren Schrecken, densie empfand, als sie im ersten Eindruck ineiner hinter den geborstenen Schaufensternliegenden Figur den erschlagenen Sohn derFamilie Rothschild zu erkennen glaubte. Die-ser war damals etwa 18 Jahre alt. Zu ihrer Er-

leichterung stellte sich beim näheren Hin-schauen heraus, dass es sich bei dieser Figurum eine umgefallene Schaufensterpuppehandelte.

Dem Sohn blieben KZ und Holocaust erspart,weil er gleich nach der Reichspogromnachtemigrierte. Wie ich erst sehr spät erfuhr, leb-te er in Südafrika und besuchte seine Hei-matstadt Wiesbaden immer wieder, solangees seine Gesundheit zuließ. Leider habe ichkeine Gelegenheit gehabt, ihn kennenzuler-nen. Seine Eltern, beide Jahrgang 1882,überlebten die Judenverfolgung nicht. Siewohnten bis zu ihrer Deportation im Bis-marckring Nr. 18. Julius Rothschild wurdeam 18. Dezember 1938 im KZ Buchenwaldermordet. Flora Rothschild, geborene Strauß,wurde 1941 nach Lodz deportiert und kamim Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno)ums Leben. Ihr genaues Todesdatum istnicht bekannt. Beiden sind vor dem Haus imBismarckring 18 Stolpersteine gewidmet.

Ich bin in der Wellritzstraße 47 aufgewach-sen. Zu diesem eher schmalbrüstigen Wohn-

gebäude gehörte in einer Grundstücksein-heit auch die breit angelegte Nr. 45 (EckeWalramstraße). Beide Häuser gehörten derjüdischen Familie Kahn. Sie wurden „ari-siert“, wie die Nazis das nannten. Das heißt,die Grundstücke mussten zum Vorzugspreisan nichtjüdische Interessenten zwangsver-

äußert werden. An diesen Enteignungen warder Nazi-Oberbürgermeister Erich Mix ver-antwortlich beteiligt, dem nach dem Kriegeine zweite Karriere ermöglicht wurde.

Traditionelles Leben

Nutznießer in diesem Fall war der Installati-ons- und Spenglermeister Stahl, der in derSeerobenstraße nahe des Dürerplatzeswohnte. Er war bis zum Kriegsende unserHausherr. Danach musste er die AnwesenWellritzstraße 45 und 47 an die überlebendeTochter von Frieda Kahn zurückgeben. Auchan Frieda Kahn erinnert vor dem Haus Well-ritzstraße 45 ein Stolperstein. Sie wurde1942 deportiert und in Sobibor ermordet.

Das Aktive Museum Spiegelgasse (AMS) hatsich im Dezember 2010 mit der Geschichteosteuropäischer Juden im Westend von1889 bis zur Deportation zahlreicher Judenaus diesem Viertel im Jahr 1942 beschäftigt.Das Leben im „ostjüdischen Westend“ kannman als einen eigenen, ganz speziellen Mik-rokosmos begreifen. Von den etwa 130 jüdi-schen Familien osteuropäischer Herkunftwohnten rund 60 im Westend. Sie führtenein traditionelles Leben mit eigener Infra-struktur (Betraum, Lebensmittelläden,Handwerksbetrieben u.a.) und gehörtenmehrheitlich dem unteren sozial-ökonomi-schen Milieu an. Trotzdem waren Kontaktezu Christen und liberalen Juden als Kundenin ihren Gebrauchtwaren-, Kleider- und Anti-quitätengeschäften selbstverständlich. Ichwerde es nie begreifen und mich niemals da-mit abfinden, dass es auch in unserer Stadtmöglich war, Wiesbadener Bürgerinnen undBürger jüdischen Glaubens nicht nur aus derStadtgesellschaft zu entfernen, sondern ih-nen auch konkret und brutal das Lebens-recht abzusprechen.

Text: Hans Peter Schickel

Fotos: Stadtarchiv, Hans Peter Schi-ckel, Aktives Museum Spiegelgasse

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge am Mi-chelsberg mehrfach in Brand gesetzt und zerstört. Die Außenmauern wurden 1939 abgerissen.

Helmut Rothschild bei einem Mahngang1992 in Wiesbaden.

An die von den Nationalsozialisten ermorderten Eheleute Rothschild erinnern vor dem HausBismarckring 18 zwei Stolpersteine.

TIPPS & TERMINE // 23Oktober 2014 // Nr. 11

„Lieder, die unter die Haut gehen“

Achtung, Gänsehaut-Gefahr: Im HinterhofPalazzo, Walramstraße 35, präsentierenRuth Michler und Andreas Karthäuser amSonntag, 12. Oktober, ab 17 Uhr Variatio-nen vom Chanson an einem Hauch vonHurz. „Émotions vocales“ mit einem Pro-gramm aus frechen und melancholischen„Liedern, die unter die Haut gehen“. Vor-verkauf und Informationen unter Telefon0611/541978.

Ein Abend mit Texten von Mark Twain

Zum 90. Geburtstag der Büchergilde Gu-tenberg lesen die Schauspielerin RenateKohn und Helge Heynold, dessen Stimmeden Radiohörern vom Hessischen Rund-funk bekannt ist, am Freitag, 17. Oktober,im Literaturhaus Villa Clementine Textevon Mark Twain im Duett und Solo. Beglei-tet werden sie vom MultiinstrumentalistenGert Zimanowski. Die Veranstaltung be-ginnt um 19.30 Uhr und kostet 10 EuroEintritt. Voranmeldung und Kartenreser-vierung unter der Telefonnummer0611/40 57 67.

Flohmarkt für Kindersachen

im Café WellRitz

Das Café WellRitz organisiert am Freitag,17. Oktober, zwischen 14 und 16 Uhreinen Flohmarkt für Kindersachen . Ver-käufer können sich im Café WellRitz unterder Telefonnummer 0611/4508524 oderper E-Mail an [email protected] anmelden. Tische sind vorhanden,eine Standgebühr ist nicht erforderlich,

Kinder werden bei Bedarf betreut. Je nachWetter findet der Flohmarkt drinnen oderdraußen statt.

Kostenlose Reparatur im „Repair Café“

Kleinstreparaturen können wieder amSamstag, 18. Oktober, von 10 bis 13 Uhrim „Repair Café“ unter Anleitung durch-geführt werden. Im Mittelpunkt steht da-bei die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Initiative„Wiesbaden-im-Wandel“ will damit einenBeitrag zum schonenden Umgang mit Res-sourcen leisten. Annahmeschluss für Re-paraturen ist um 12 Uhr. Ort: Café Anders-wo, Blücherstraße 17, 65195 Wiesbaden.

FamilienkochkursHexenküche

Vampiräpfel, Gemüsegeister oder einschauriger Kürbiskopf? Zu Halloween öff-net die zauberhafte Hexenküche: AmSonntag, 19. Oktober, köcheln Kinder undEltern von 11 bis 14 Uhr gemeinsam miteinem Koch des Café WellRitz leckere,spannende Gruselgerichte. Anmeldungbei Petra Schierholz per E-Mail an [email protected] oder unter

der Telefonnummer 0611/411875-12.Kosten: Für Erwachsene zwölf Euro, fürKinder sechs Euro.

„Schöne Ferien“ in der Walramstraße

In der zweiten Herbstferienwoche wird imRahmen von „Schöne Ferien vor Ort“ dieWalramstaße (zwischen Wellritz- und Her-mannstraße) vom 28. bis 31. Oktober ge-sperrt und von 13 bis 17 Uhr zur Spielstra-ße erklärt. Kinder von sechs bis zwölf Jah-ren können in der Hüpfburg oder auf derRollrutsche toben. Die Kreativen findenAngebote in den Tipis und bei den Kunst-werkern. Für Eltern ist das KiEZ-Elterncaféjeden Tag von 15 bis 17 Uhr (manchmalauch schon früher) auf der Walramstraßeein Treffpunkt mit Kaffee und Gebäck.Schöne Ferien vor Ort ist ein offenes undkostenfreies Spiel- und Kulturangebot derAbteilung „Wi & You – Schöne Ferien“ Sie haben eine interessante Veran-staltung, die wir ankündigen sol-len? Dann schicken Sie uns allewichtigen Informationen an folgen-de E-Mail-Adresse: [email protected]

VERANSTALTUNGEN IM WESTEND

Helge Heynold liest am 17. Oktobervon Mark Twain. Foto: Büchergilde