HAMBURG HOLZ ON TOP STEGREIFWETTBEWERB STEGREIFAUFGABE … · 2017. 7. 12. · STEGREIFAUFGABE...
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HOLZ ON TOP
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„Das Konzept unseres Entwurfes ist es nicht Aufmerksamkeit zu erregen, sondern die
Aufmerksamkeit anderer zu erwidern. Die öffentliche Tribüne auf dem Dach lädt ein
sich zu setzen, um das pulsierende Leben der Reeperbahn und des Spielbudenplatzes
zu beobachten.“
Kommentar der Jury:
Die (von der Jury u. a. auch als „Sambadrom“ titulierte) Arbeit überzeugt durch
das gekonnte Eingehen auf wesentliche Punkte der Aufgabenstellung. Das mar-
kante und stadträumlich ansprechende Erscheinungsbild der mehrgeschossigen
Aufstockung, die von einer zuschauertribünenartigen Kombination aus Dacht-
errasse und Sitzstufen abgeschlossen wird, ist aufgebaut auf einem schlüssigen
konstruktiven Konzept, das auf die statischen Möglichkeiten des bestehenden
Tragwerks zurückgreift. Die Geste des in den Straßenraum kippenden, in seiner
Gesamtheit optisch blockartig wirkenden Aufbaus betont die Thematik des „HOLZ
on Top“, durch die aus horizontalen Holzlamellen gebildete, schräg abwärts wei-
sende Sichtschutzebene gleichermaßen wie durch die ebenfalls in Holz aufgeführ-
ten darüber liegenden Sitzstufen. Die optisch und konzeptionell ansprechenden
baukörperlichen Gestaltungselemente werden durch gut strukturierte Grundris-
süberlegungen untersetzt.
1. Preis: Entwurf von Dimitrios Traianos und Christian Behrens
Dimitrios Traianos und Christian Behrens
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CHRISTIAN BEHRENS, DIMITRIOS TRAIANOS
F. 01
F. 02
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TOM EHLERS
F. 01
F. 02
„Ich erweitere die heterogene Architektur des Spielbudenplatzes mit einem Entwurf,
welcher sich mit seiner Struktur vom Bestand abhebt. Der Körper wird mitsamt der
Dachterrasse von einer markanten „Holzhaut“ ummantelt, welche die Dachformen
der Umgebung aufnimmt.“
Kommentar der Jury:
Die vorgeschlagene mit Holzlamellen verkleidete Aufstockung legt einen klaren
Schwerpunkt auf stadträumliche Einbindung durch die Aufnahme der Dachschräge
des benachbarten Gebäudes auf der West- und die generelle vertikale Ausrichtung
der Frontfassade des Gebäudes auf der Ostseite. Dies erreicht der Autor indem
die aus den Holzlamellen gebildete Ebene vor der Dachterrasse torsionsartig in
sich verdreht geführt wird und so verschieden stark geneigte seitliche Anschluss-
kanten bietet. Die Arbeit ist geprägt durch die Balance zwischen Rücksichtnah-
me auf Bestehendes und einem eigenständigem Charakter, der es dem Gebäude
erlaubt seinen Platz im Kiezgeschehen selbstbewusst zu behaupten. Die Struktur
der Grundrisse und die Fluchtwegkonzeption entsprechen nicht dem Niveau der
stadträumlichen Qualitäten der Arbeit.
2. Preis: Entwurf von Tom Ehlers
Tom Ehlers
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MARK ANDRESEN, CHRISTOPH BERLINER
„Die Aufstockung des Docks soll natürlich und interessant zugleich wirken. Die Fassade
vereint die Elemente Glas zur Belichtung des Innenraums und Holzpaneele. Das Thema
Holzbau wird zudem durch eine begrünte Fassade unterstützt. Im Inneren greift eine
Split-Level Lösung die Höhendifferenzen des Bestandes auf und wird gekrönt durch
eine Bar mit Dachterasse.“
Kommentar der Jury:
Die Split-Level Konzeption nimmt den Gebäudebestand von innen her überzeugend
auf. Der Höhenunterschied der beiden Bestandsgebäudeteile wird konsequent in
den darüber neu aufgebauten Geschossen fortgeführt und prägt schließlich gut
lesbar die Dachlinie in Richtung Spielbudenplatz. Die vertikalen Lamellen unter-
schiedlicher Länge dienen als Elemente der Verzahnung neuer und alter Fassa-
denteile und verweisen deutlich auf gestalterische Qualitäten und Möglichkei-
ten modernen Holzbaus. Nicht überzeugen können in diesem Zusammenhang der
obere und untere ‚freie‘ Abschluss der Holzlamellen, die Idee einer Begrünung der
Fassade ist nicht erkennbar und schwer realisierbar.
3. Preis: Entwurf von Mark Andresen und Christoph Berliner
Christoph Berliner
Mark Andresen
F. 01 F. 02
F. 03 F. 04
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BASTIAN DÄHNERT
F. 01
F. 01
„Die Kiezkrone besteht aus mehreren Modulen, welche aus Holztafelwänden konzipiert sind. Zum
Spielbudenplatz hin ist eine Metallverkleidung und zum Innenhof eine Holzverschalung geplant. Der
Entwurf passt sich architektonisch an die Kiezkultur an, gleichzeitig entsteht eine Dachlandschaft
aus Holz..“
Auszeichnung: Entwurf von Bastian Dähnert
Bastian Dähnert
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KIRA & LEO GÜNTER
F. 01
F. 01
„Das Ziel war es die markante Umgebung in das Gebäude zu holen. Die Reeperbahn muss man se-
hen und füllen. Die Treppenterrasse stößt mit ihrer Form in das turbulente Leben und verschafft dem
Nutzer einen Blick über die gesamte Straße. Die Glasfassade fängt alles ein wie der Bildsensor einer
Kamera.“
Auszeichnung: Kira & Leo Günter
Leo Günter
Kira Günter
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ALINA IVASENKO
F. 01
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„Im Laufe der Jahre wurde das Nachverdichten der Stadt immer wichtiger. Die Aufstockung des
DOCKS gibt uns eine Möglichkeit die Stadt architektonisch zu erweitern. Diese Möglichkeit habe ich
genutzt, um das Gebäude als Ganzes aufzuwerten, so dass es an der Reeperbahn am Tag und in der
Nacht auffällt.“
Auszeichnung: Entwurf von Alina Ivasenko
Alina Ivasenko
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DARIA KUVAKINA
F. 02
F. 04
„Die neue Aufstockung ist über zwei Ebenen organisiert. Auch das Bestandsgebäude wird teilweise
neu gestaltet. Dadurch bleiben das Geschoss des rechten Teils mit einer Bar- / Kneipenfunktion und
eine offene Terrasse davor. Beide können unabhängig von den oben liegenden Räumen genutzt wer-
den.“
Auszeichnung: Entwurf von Daria Kuvakina
Daria Kuvakina
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STEGREIFAUFGABE
LENNERT WEGNER
F. 01 F. 02
F. 03
„Da im Laufe der Jahrzehnte die Nachbarschaft extrem gewachsen ist, verwächst jetzt auch die Baulücke über dem Docks.
Ausgehend von einer zentralen Erschließung durch einen Fahrstuhl, wird sich kontinuierlich weiter nach oben entwickelt.“
Auszeichnung: Entwurf von Lennert Wegner
HAMBURG
AUSBILDUNG
ARCHITEKTUR
STEGREIF
Studierende der Architektur lernen die Be-
herrschung der Kerndisziplinen und Tätigkei-
ten des Entwerfens und Konstruierens von
Hochbau-Projekten, auch im Zusammenhang
mit Städtebau und Landschaftsplanung, sowie
die Integration einer Reihe von dazugehöri-
gen Fachinhalten, wie z.B. der Tragwerkslehre,
Bauphysik, Baustoffkunde, Gebäudetechnik
über die Bauökonomie, Baugeschichte, Archi-
tektursoziologie, Architekturtheorie bis zum
Bau- und Planungsrecht.
Diese Integrationsleistung wird in unter-
schiedlichem Umfang während des Studiums
am Beispiel von Entwurfsprojekten geübt, die
Aufgabenstellungen verschiedenster Komple-
xität von kleinen bis zu großen Wohnbauten
und Schulen, Krankenhäusern, Sport-, Kultur-
und Verkehrsbauten beinhalten.
Stegreif-Entwerfen ist eine Entwurfsdisziplin im
architektonischen Entwurfsprozess, die in kur-
zer Zeit ein Spektrum von Ideen sichtbar und ver-
gleichbar macht, ohne bereits in detaillierte und
ausführungs-orientierte Planungsschritte einzu-
greifen. Das Stegreif-Entwerfen als Studienfach
trainiert das schnelle Generieren von grundsätzli-
chen, architektonisch-gestalterischen Ideen zu ei-
ner bestimmten Aufgabe während eines begrenz-
ten Zeitraumes, der üblicherweise zwischen einem
und vierzehn Tagen liegen kann, je nach Umfang
und Komplexität der Aufgabe.
HAMBURG
BAUEN MIT HOLZ
WOLFGANG WILLKOMM
HEINER LIPPE
KARSTEN LAY
„Die Profis der Zukunft bauen natürlich mit Holz - dafür schulden
wir ihnen die beste Qualifikation in der Ausbildung für Entwurf,
Planung und Bauausführung.“
Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Willkomm, Ressourceneffizienz in Architektur und Planung
HafenCity Universität, Hamburg
„Die notwendige Nachverdichtung unserer Städte wird auch in die
Höhe erfolgen. Für viele dieser Aufstockungen ist der nachhaltige
und reversible Baustoff Holz ideal.“
Prof. Dr.-Ing. Karsten Ley, Städtebau, Stadtplanung, Entwurf und Architekturtheoriehochschule 21
in Buxtehude
„Es ist fundamental wichtig, Studierende der Architektur, des
Bauingenieurwesen und des Städtebaus von Anfang an mit den
Prinzipien des Nachhaltigen Bauens vertraut zu machen. Das ist
die Herausforderung jedes Zeitalters gewesen, heute jedoch ist sie
ernster und aktueller denn je!“
Prof. Heiner Lippe, Architekt, Nachhaltiges Planen und Bauen,Energetische Sanierung, technische
Diagnostik, Fachhochschule Lübeck
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HAMBURG
WETTBEWERB
AUFGABE
AKTEURE
JURY
HOLZ ON TOP
Neue Grundstücke für Wohnungen sind in den Groß-
städten sehr knapp, so auch in Hamburg. Aber es
gibt viele städtische Gebäude, die mit einem oder
sogar mehreren Geschossen aufgestockt werden
können. Dafür bietet vor allem der moderne Holz-
bau die besten Voraussetzungen. Die Studieren-
den der Architektur unserer Hochschulen sollten
mit nachahmenswerten Beispielen nachweisen, wie
diese städtische Nachverdichtung in hoher archi-
tektonischer Qualität realisiert werden kann. Als
markantes Beispiel für viele ähnliche städtische
Objekte dient der Club DOCKS auf der Reeper-
bahn am Spielbudenplatz. Zwei alte Wohnhäuser
wurden in den vergangenen Jahrzehnten mit vielen
Umbauten im Erdgeschoss und über die gesamte
Grundstückstiefe bis zur Kastanienallee zum Ver-
anstaltungsort ausgebaut.
In diesem Stegreif-Entwurf war eine zweigeschos-
sige Holzbau-Aufstockung mit Schlafräumen/Dor-
mitories, Cafeteria/Rooftop-Bar und Dachterrasse
für die oberen Geschosse dieser Vorderhäuser zu
entwickeln.
Als Tragstruktur können die ggf. zu ertüchtigenden
Gebäudetrennwände zu den Nachbarbauten und
die Trennwand beider Vorderhäuser genutzt wer-
den. Straßen-parallele Wände können als raumho-
he wandartige Träger dienen. Von der Bauflucht
Spielbudenplatz kann die Bausubstanz in voller
Breite aufgestockt werden. Die vorhandene Lüf-
tungstechnik auf dem Dach ist dann weiter hoch-
zuführen und architektonisch zu integrieren. Die
zwei im EG-Grundriss vorhandenen Treppen kön-
nen als Fluchtwege ausgebaut werden. Ein Fahr-
stuhl sollte in ihrer Nähe integriert werden.
Prof. Klaus Sill Konzeptionelles Entwerfen & Gebäudelehre,
HafenCity Universität, Hamburg
Dr. Björn DietrichAbteilungsleiter der Energieabteilung,
Behörde für Energie und Umwelt, Hamburg
Prof. Wolfgang WillkommBaukonstruktion & Baustofftechnologie
HafenCity Universität, Hamburg
Prof. Heiner LippeTechnische Gebäudediagnostik & energetische
Gebäudesanierung, Fachhochschule Lübeck
Dipl.-Ing. M. A. Matthias KulckeAngewandte Bautechnik
Technische Universität Hamburg
AusloberinBehörde für Umwelt und Energie, Hamburg
BetreuungHafenCity Universität, Hamburg
Fachhochschule Lübeck
Pläne und SkizzenSprinkenhof GmbH
Teilnehmende HochschulenHafenCity Universität, Hamburg
Fachhochschule Lübeck
Hochschule 21, Buxtehude
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WENIGER FOSSILE ENERGIE
VORBILD HAMBURG
KLIMASCHUTZ
WIRTSCHAFTLICHKEIT
Der Energieverbrauch bei der Nutzung von Gebäu-
den konnte in der Vergangenheit deutlich reduziert
werden. Der für das Errichten eines Gebäudes not-
wendige Energieeinsatz hingegen wurde bisher je-
doch kaum beachtet. Tatsächlich aber benötigt der
Bau eines modernen Gebäudes, von der Bereitstel-
lung aller notwendigen Rohstoffe bis zu ihrer Ent-
sorgung und Verwertung nach dem Rückbau, mehr
Energie als sein Betrieb – selbst dann, wenn das
Gebäude viele Jahrzehnte lang genutzt wird. Für
eine Stadt wie Hamburg, die sich ehrgeizige Klima-
schutzziele gesetzt hat, ist es also wichtig, darüber
nachzudenken, wie wir diesen Energiebedarf und
die damit verbundene Klimabelastung verringern
können. Große Chancen dafür bietet der Baustoff
Holz.
Der Holzbau hat im norddeutschen Raum lange
Zeit ein Schattendasein gefristet. Die Internati-
onale Bauausstellung IBA 2013 in Hamburg hat
gezeigt, dass der Norden Deutschlands nicht der
weiße Fleck auf der Holzbaulandkarte bleiben will.
Mit der neuen Hamburger Holzbauförderung sorgt
die Umweltbehörde seit 2017 für zusätzlichen Rü-
ckenwind. Denn jeder Neubau, der aus Holz gebaut
wird statt aus konventionellen Baustoffen, trägt
zum Klimaschutz bei und leistet einen Beitrag für
mehr kostengünstige Wohn- und Gewerbeflächen
in Hamburg.
Darüber hinaus hat Hamburg seit Juni 2017 eine
neue Hochbauordnung. Sie erleichtert den Einsatz
von Holz für größerer Bauvorhaben. Auch das Bau-
en im Bestand wie zum Beispiel Aufstockungen in
Holzbauweise profitieren hiervon.
Holz bindet im Laufe seines Wachstums CO2 aus
der Atmosphäre. Darüber hinaus verursacht die
Herstellung von Baumaterialien aus Holz weniger
klimaschädliche Emissionen als die von minerali-
schen Baustoffen. Das im Vergleich zu Beton oder
Stahl geringe Gewicht macht es möglich, beste-
hende Gebäude aufzustocken. So entsteht attrak-
tiver Wohnraum ohne zusätzliche Flächen zu
beanspruchen.
Auch wirtschaftlich bietet der Holzbau Vorteile.
Kurze Bauzeiten, hoch wärmegedämmte Bautei-
le und eine durchdachte Vorfertigung senken die
Baukosten, erhöhen die Qualität der Gebäude und
reduzieren die Belastung unserer Stadt durch Bau-
lärm und Baustellenverkehr. Auch volkswirtschaft-
lich ist die Holzverwendung von Bedeutung. In der
Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaften mehr als
700.000 Menschen mehr als 120 Milliarden Euro
pro Jahr. Die Wälder in Deutschland erfüllen dar-
über hinaus wichtige Funktionen für Gesellschaft
und Umwelt.
HAMBURG
BAUEN MIT HOLZ