Handlungskompetenz erwerben im Gemüsebeet

Handlungskompetenz erwerben im Gemüsebeet -

spielerisch und schmackhaft

31. August 2017

DI Karoline Meixner-Katzmann, BEd

Einen Menschen zu bilden heißt nicht, ein Gefäß zu füllen,

sondern ein Feuer zu entfachen.

(Aristophanes)

Informationsblock – 1,5 Stunden (circa)

15 Minuten Pause

Führung über das Gelände der Gartenbauschule Langenlois

Praxisblock

Einführung in das Pädagogische Bildungsprogramm (DI

Thomas Ochsenhofer)

DI Karoline Meixner-Katzmann

Handlungskompetenz erwerben im Gemüsebeet

Theoretischer Teil:

1.Wozu Gartenbau/ Gemüseanbau in der Schule?

2.Erdmischungen

3.Anzuchttöpfe

4.Hochbeete

5.Pflanzgefäße



6.Grundausstattung Werkzeug

7.Pflanzenportraits

8.Erdäpfel und Erdäpfelpyramide

9.Kompostierung



Fachkompetenz Sozialkompetenz Selbst- oder

Persönlichkeitskompetenz

Stufe 1

Fachliches Wissen besitzen

Andere in ihrer Eigenart

wahrnehmen können

Ein Selbstbild haben, das realistisch

ist

Stufe 2 Fachliches Wissen anwenden

können

Sich mit anderen verständigen

können Überzeugend zu handeln verstehen

Stufe 3 Fachlich engagiert handeln Bereit sein, sich mit anderen

zu verständigen

Bereit sein, soziale Verantwortung

zu übernehmen

HANDLUNGSKOMPETENZ


In Bezug auf

Fachkompetenz

In Bezug auf

Sozialkompetenz

In Bezug auf Selbst- oder

Persönlichkeitskompetenz

Methoden-

kompetenz

Anwendung von

Problemlösungsmethoden

Anwendung von Methoden

zur Konfliktlösung Lernmethodenkompetenz

Wo bleibt die Methodenkompetenz…?!

Diese ist vieldimensional und findet sich in allen Bereichen:

1.Wozu Gemüseanbau bzw. Gartenbau in der Schule?

Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen

Sie verstehen Ursache und Wirkung

Sie erwerben Selbstvertrauen

Selbstwirksamkeit wird erfahren



Foto: Meixner-Katzmann

1.Wozu Gemüseanbau in der Schule?

Die Schüler/-innen erwerben/ vertiefen die Liebe zur Natur

in einer sicheren und schönen Umgebung

Sie können ihrem Forscherdrang nachgehen

Teamwork und Kommunikation werden geübt



Kompetenzen, die im Garten erworben werden:

Körperbewusstsein

Beide Seiten des Körpers verwenden

(ziehen, rechen, graben,…)

Handlungsplanung

Sinn für Schönheit



Kompetenzen, die im Garten erworben werden:

Balance

Koordination

Schärfen der Beobachtungsgabe (Ausschau halten nach

Vögeln, Schmetterlingen,…)



Störungen, denen in der Volksschule unter anderem gärtnernd

entgegengewirkt werden kann:

Stärkung von Naturverbundenheit und Umweltbewusstsein

Bewusstheit für Nachhaltigkeit

Entwicklung vernetzter Denkprozesse

Selbstständiges Entwickeln und

Verknüpfen von erlerntem Fachwissen



Quelle:pixabay

Selbstreflexion erlernen

Konzentrationsfähigkeit stärken

Selbsteinschätzung erwerben

Bewegungsmangel entgegenwirken

Motorische Unsicherheiten ausgleichen

Gewaltbereitschaft vermindern



Frustrationstoleranz trainieren

Begeisterungsfähigkeit vermitteln

Gesunde Ernährungs-

gewohnheiten anlegen

Soziale Kompetenz erwerben

Konfliktfähigkeit erlernen



Quelle:pixabay

2.Erdmischungen:

→ Anzuchterde/ Aussaaterde ≠ Erde im Beet

Anzuchterde Mischung: …oder fertig im Sack kaufen

1 Teil Maulwurfshügelerde (gesiebt)

1 Teil Sand

Wichtig ist die Lockerheit der Anzuchterde!



Zur Erde im Gemüsebeet ist zu sagen, dass…

…sie jedes Jahr – je nach angebauter Kultur – mit Kompost

gedüngt werden sollte.

→ Starkzehrer

→ Mittelzehrer

→ Schwachzehrer

Eine Liste dazu finden Sie in Ihren Unterlagen!



3.Anzuchttöpfe:

alte Eierkartons (können mitsamt Karton

eingepflanzt werden)

Selbstgemachte Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier



©Meixner-Katzmann

3.Anzuchttöpfe:

Saatplatten (Quick pots)

Alte Töpfe und Halterungen aus dem Bau- oder Blumenmarkt

Verpackungen von Eis etc. – ans Löcher bohren

für den Wasserabzug denken!



Foto: Wikipedia

Verschiedene Beetformen:

- Flachbeete

z.B. als Pizzabeet



Foto: Meixner-Katzmann

Foto: Pixabay

Aufbau eines Pizzabeetes:

Einen Kreis mit ca. 1,5 m Durchmesser markieren (das geht

am besten mit einer leeren PET-Flasche, die mit Sand befüllt

wurde – in die Mitte einen Stock einschlagen und die Flasche

mit einer Schnur anbinden, dann einmal im Kreis gehen und

den Sand rausrieseln lassen – das ergibt die perfekte

Kreismarkierung)



Aufbau eines Pizzabeetes:

Den Rand mit großen Kieselsteinen abgrenzen

Segmente wie bei einer Pizza abteilen

Thymian, Oregano, Basilikum und Paradeiser in die Segmente

pflanzen



4.Hochbeete:



©Dr.A.Trunschke /unterwegsblog.de ©Dr.A.Trunschke /unterwegsblog.de

4.Hochbeete:



©Wikipedia

©Commons/ Wikipedia

©Wikipedia

4.Weitere Hochbeetformen:



©Meixner-Katzmann ©Meixner-Katzmann

©Meixner-Katzmann

…und noch mehr Hochbeetformen - Marke Upcycling:



©Meixner-Katzmann

©Meixner-Katzmann

4.Hochbeet Aufbau & Befüllung:



©Biologiedidaktik/ Uni Salzburg

Unten verzinktes Drahtgitter einlegen gegen Wühlmäuse

Noppenfolie über den Rand hinaufziehen und gegen Abrutschen befestigen

5.Pflanzgefäße:

Ausgediente Reissäcke aus indischen oder

asiatischen Restaurants

Leere Tetrapacks

Alte Paletten (zum Beispiel auf willhaben.at)

Alte Waschzuber aus Blech



Noch mehr Upcycling:



…alte Holztransportkisten



Wichtig bei allen zu bepflanzenden Gefäßen:

Eine ausreichende Drainageschicht…

…die mit Schotter oder Blähton (leichter) als unterster Lage

erreicht wird

Darauf legt man als nächste Lage unbedingt ein Stück Vlies,

damit die Erd- und die Schotterschicht sich nicht vermischen



6.Grundausstattung an Werkzeug

Klein beginnen!

In der Elternschaft/ Großeltern/ Elternverein fragen, was

eventuell an die Schule gespendet werden kann

Einen Schulbasar/ Ostermarkt/ Flohmarkt veranstalten, um

Mittel zu lukrieren



©Burgon&Ball

6.Grundausstattung an Werkzeug

Zu Beginn nur wenige Werkzeuge kaufen, dafür aber hochwertige!

Kein Kunststoff, Ausnahme: Erdschauferl

für die Ansaat (z.B. bei IKEA,…)

Ansonsten Werkzeug aus Edelstahl und Holzgriffe, die rosten nicht

und die Stiele lassen sich austauschen.



Was braucht man als Grundausstattung:

Einige Handschauferln

Einige Kunststoffkübel (Baumarkt) mit Griff

Zwei Grabegabeln (gibt es auch für Kinder) zum Lockern der

Erde im Beet

Einige Gießkannen (kleine mit abnehmbarer Gießrose)




Eine (Kinder-)Scheibtruhe/ Schubkarre

Erde/ Kompost

Eventuell Astschere/ Gartenschere (Rosenscheren sind

besonders gut für kleine Hände geeignet)




Erdsieb

Anzuchtgefäße

Alte Gabeln/Holzstaberl zum Pikieren (Vereinzeln) der

Jungpflanzen




Einige Handjätwerkzeuge

Eventuell Handschuhe





Tipps zur Aussaat

Rechen oder Haue/Heindl zum Ziehen der

Saatrillen

Pflanzschnur (Länge je nach Beetmaß)

Eventuell Maßband

Eventuell Sand zum Strecken von feinem

Saatgut (Karotten, Gelbe Rüben…)



Tipps zur Aussaat

Günstig: ein paar Radieschensamen zum Markieren

der besonders langsam keimenden Saatreihen

(Petersilie, Karotten, Pastinaken…)

Etiketten und wasserfester Stift/ Bleistift

Gießkanne

Besonders leicht zu handhaben sind Erbsen, Fisolen

(Achtung: die Früchte sind roh giftig!), Kürbisse, Zucchini,

Gurken und Zuckermais.

Diese Samen können gleich im richtigen Abstand gelegt

werden.



Die Saatrillen nach dem Säen mit der Hand oder dem Rechen

mit Erde auffüllen und etwas andrücken, damit Erdkontakt

hergestellt ist (das geht am bequemsten mit dem

Rechenrücken).

Das Angießen der Reihen nur mit feiner Brause, damit das

Saatgut in der Erde bleibt!



Die Jungpflanzen können entweder selbst aus Samen

gezogen werden (Mini-Gewächshaus oder die vorher

genannten Gefäße)

Sie können aber auch in Gärtnereien, Baumärkten,

Gartencenters oder sogar im Lebensmittelhandel gekauft

werden

ACHTUNG: auf Bio-Qualität achten!



Saatgutempfehlung für ungeduldige Entdecker:

Pflanzen mit kurzer Entwicklungszeit und schnellen Erfolgen:

Kresse, Spinat, Radieschen, Babyleaf Salat, Pflücksalat

Saatgutempfehlung für kleine Genießer:

Kulturen mit längerer Entwicklungsdauer und großem

Genuss:

Tomaten, Paprika, Erdbeeren



7.Pflanzenportraits



©Pixabay



Tomaten/ Paradeiser:

Sorte „Matina“, kartoffelblättrig – eine Freilandtomate mit

gutem Geschmack, geeignet für Salate. Die früheste

Freilandtomate des gesamten Sortiments. Die Früchte sind

mittelgroß, leuchtendrot und sehr platzfest. „Matina“ gehört

zu den kartoffelblättrigen Tomatensorten, die Keimlinge sehen daher ähnlich

aus wie Paprika.

Aussaat: Günstiger Zeitpunkt 1. bis 15. März. Anzucht bei 15 - 20°

C. Auf hellen Standort achten

Saattiefe: 1 cm

Keimdauer: 6 - 12 Tage, bei einer Temperatur von 20- 26° C.

Pflanzabstand: 60 x 80 cm, tief pflanzen bis zum ersten Blatt.

Seitentriebe laufend ausbrechen

©pixabay/ Byrev



Sorte „Zieglers Fleisch“ – eine Fleischtomate geeignet für

gefüllte Tomaten, zum Grillen, zum Überbacken, für Ragouts

und Saucen. Fleischtomaten sind weniger saftig als andere

Tomatensorten. Es handelt sich bei dieser Sorte um eine

„Seltene landwirtschaftliche Kulturpflanze“ (SLK), deren

Anbau im Rahmen der ÖPUL-Förderung sogar gefördert wird.

Aussaat: Günstiger Zeitpunkt 1. bis 15. März. Anzucht bei 15 - 20°

C. Auf hellen Standort achten

Saattiefe: In Samenkornstärke mit Erde bedecken

Keimdauer: 6 - 12 Tage, bei einer Temperatur von 18-20° C.

Pflanzabstand: 80 x 80 cm, tief pflanzen bis zum ersten Blatt.

Seitentriebe laufend ausbrechen



Paprika

Sorte „Neusiedler Ideal“ - Früh reifende Sorte mit großen,

backigen, gelbgrünen Früchten, die rot abreifen. Für den

Frischverzehr, Salate, als Beilage oder auch gefüllt. Nicht nur

fürs Gewächshaus sondern auch fürs Freiland geeignet.

Aussaat: Februar-März Liebt sonnigen, warmen,

windgeschützten Standort und durchlässigen, humosen

und nährstoffreichen Boden mit ausreichender Feuchte.

Saattiefe: 0,5 – 1 cm hoch mit Erde bedecken

Keimdauer: 10 - 20 Tage bei 20 - 25°C

Pflanzabstand: Ab April mit 50 x 70 cm Abstand ins Gewächshaus oder

Mitte Mai bis Juni ins Freiland pflanzen. Organisch mit

Pferdemist oder Kompost düngen (Wärme!). Voll

ausgefärbte Früchte haben den höchsten Vitamin C -

Gehalt

© Pixabay



Salat

Eissalat Sorte „Fortunas“ - resistent gegen die „Grüne

Salatlaus“ und gegen den „Falschen Mehltau“, bildet

große, feste Köpfe mit knackigen und saftigen Blättern.

Spitzensorte. Gut lagerfähig.

Aussaat: Februar – Juli, optimal bei 15-20 °C

Saattiefe: in Samenkornstärke mit Erde bedecken

Keimdauer: 7 - 14 Tage

Pflanzabstand: muss auf 25 cm Abstand vereinzelt werden, damit sich

die Salatköpfe gut entwickeln können

©Pixabay/ Symbolfoto



Eissalat Sorte „Grazer Krauthäuptel“ – mittelgroße

Köpfe mit roter Maserung, bekannte österreichische Sorte,

auch als „Krachsalat“ bekannt, gut mehltauresistent, gute

Lagerfähigkeit

Aussaat: ab Mitte Jänner unter Glas, ab Mitte

März im Freiland


Keimdauer: 7 - 10 Tage

Pflanzabstand: 35 mal 30 cm Abstand



Basilikum

Sorte „Hohes Grünes Superbo“ - Das gesamte Kraut ohne

Wurzeln wird bei Blühbeginn geerntet und frisch oder

getrocknet verwendet. Nicht mitkochen, sondern erst am Ende

der Kochzeit beigeben. Es ist das typische Kraut, um Pesto zu

erzeugen oder das man auf einer Pizza findet, auch für

Mozzarella mit Tomaten ist es unentbehrlich

Aussaat: von März – Juni, gut feucht halten

Saattiefe: NICHT mit Erde bedecken – Basilikum ist ein

sogenannter Lichtkeimer, braucht also Licht, um zu

keimen!

Keimdauer: 2 - 3 Wochen bei 20°C

Pflanzabstand: 25 mal 25 cm

©Pixabay



Sorte „Bacego“ – verwendet wie Sorte „Hohes Grünes

Superbo“

Achtung: Saatscheiben für Töpfe mit 8 cm , die

Saatscheibe auf die Erde auflegen, andrücken und gut

gießen – NICHT mit Erde bedecken!

Aussaat: von März – Juni, gut feucht halten

Keimdauer: 2 - 3 Wochen bei 20°C

Pflanzabstand: ist hier nicht nötig, kann im Topf bleiben, in dem es ausgesät

wurde

Kann frisch oder getrocknet verwendet werden.

© Flickr


Handlungskompetenz erwerben im Gemüsebeet Gartenkresse

Sorte „Sprinter“ – die Kultivierung von Kresse ist das

ganze Jahr über möglich und sie liefert auch im Winter

beachtliche Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen.

Kresse keimt sehr schnell und eine Handvoll frisch

abgeschnittene Kresse passt fast über jedes Gericht!

Aussaat: kann im Zimmer jederzeit auf einem sogenannten

„Kresseigel“ aus Ton erfolgen oder sogar auf feuchter

Watte oder Vlies. Natürlich kann auch ganz klassisch in

Erde angesät werden! Im Freiland März – Oktober auf

ein sehr fein vorbereitetes Beet säen, nur kleine

Pflanzflächen anbauen, damit immer frisch geerntet

werden kann!

Saattiefe: Ca. 3 cm hoch mit Erde bedecken

Keimdauer: 2 - 3 Tage im Zimmer, im Freiland 8-18 Tage

Pflanzabstand: kann sehr dicht gesät werden und muss nicht pikiert

werden

© Wikipedia



Karotten

Frühe Sorte „Nantaise 2“ – Geeignet

sowohl für den Frühanbau als

Bundkarotte als auch für den späten

Anbau als Lagerkarotte. Bei gesunder

Ware Lagerung bis ins Frühjahr möglich.

Aussaat: für den Frühanbau ab Ende Februar, für den Lageranbau

bis Ende Mai

Saattiefe: 1,5 – 2cm hoch mit Erde bedecken

Keimdauer: bis zu 3 Wochen

Pflanzabstand: 30 – 40 cm Reihenabstand; in der Reihe 2-3 cm Abstand

© Pixabay/ Symbolfoto



Sorte „Robila“

Lange, schlanke zylinderförmige, gut

abgestumpfte Herbst- und Wintermöhre. Gut

durchgefärbt und mit ausgeprägt süßem

Geschmack. Gut geeignet für lockere,

humusreiche oder sandige Böden; bringt aber

auch auf mittelschweren Böden gute

Qualitäten.

Kulturdauer 160 Tage.

Bei der Aussaat von Karotten ist zu beachten, dass das Saatgut

sehr fein ist. Als günstig hat sich erwiesen, das Saatgut mit Sand

(1:3) zu strecken und es vorsichtig gemeinsam auszubringen.

Die Keimdauer von Karotten ist sehr lange – bis zu drei Wochen.

Wenn die Karotten zu dicht aufgehen, muss man diese

ausdünnen, das heißt, einige dazwischen

herausziehen. Oder Sie besorgen/basteln

ein Saatband (das machen wir später!).



Foto: Dieter Hofmann/ Flickr



Zuckererbsen

Sorte „Ambrosia“ - Mittelfrühe Zuckererbse 'Ambrosia'

mit fleischigen Hülsen und süßem Geschmack. Sind die

Samen noch nicht entwickelt, können die ganzen

Hülsen geerntet werden, danach entwickeln sich

mittelgroße, besonders süße Körner. Frisch gepflückt

schmecken diese Erbsen am besten. Aufleiten an Schnüren oder Draht ist

wichtig, damit sich die Pflanzen voll entwickeln können.

Aussaat: April – Mai

Saattiefe: 2-3 cm hoch mit Erde bedecken

Keimdauer: 8- 14 Tage

Pflanzabstand: in der Reihe 10 cm, zwischen den Reihen 50 cm

Foto: wikimedia



Zucchini

Sorte „Black Forest“

Die Zucchini gehört zu den

Gemüsearten, die leicht

anzubauen sind, sowohl im Garten als auch auf dem Balkon. Es gibt

auch gelbe, grüne und gestreifte Sorten in länglicher oder in

Kürbisform.

Aussaat: Mitte April bis Ende Mai

Saattiefe: 2-3 cm hoch mit Erde bedecken, drinnen vorziehen

Keimdauer: 6-10 Tage

Pflanzabstand: 1x1m

Foto: pixabay

Zucchini tragen normalerweise so viele Früchte, dass eine

vierköpfige Familie bereits mit ein bis zwei Pflanzen gut

versorgt ist. In manchen Jahren hingegen bilden die Pflanzen

zwar viele Blüten, setzen aber kaum Früchte an. Zudem

beginnen die wenigen jungen Früchte oft auch noch schnell

zu faulen und lösen sich bereits im Jugendstadium von der

Mutterpflanze.



Ursache für dieses Problem ist meist eine unzureichende

Befruchtung der weiblichen Blüten. Eine schwache

Fruchtbildung ist meistens witterungsbedingt und tritt vor

allem in kühlen, nassen Sommern auf. Betroffen sind davon

besonders wärmeliebende Zucchini-Sorten.



Die Lösung: Pflücken Sie eine voll entwickelte männliche

Blüte ab, entfernen Sie die Blütenblätter und streichen Sie

mit den Staubfäden über die Narben der weiblichen Blüten.

Sobald nach erfolgreicher Befruchtung die Fruchtknoten

schwellen und die Blütenblätter zu welken beginnen, sollten

Sie diese entfernen.



Die Blütenblätter sind bei feuchter Witterung

Haupteintrittspforten für Pilzerreger, die anschließend auf

die jungen, noch weichen Früchte übergreifen.



Männliche und weibliche Blüten…



Männliche Blüte

Weibliche Blüte

Männliche Blüten haben meist sehr lange Stiele. Daran erkennt man sie schon zeitig. Sie werden vorzugsweise geerntet, um sie als Zucchini-Blüten auf den Markt zu bringen. Wenn man den Rest im Inneren entfernt, kann man sie vorzüglich füllen.



Gurke

Sorte „Marketmore“ ist eine glatte schlanke

Frucht und wird bis zu 25 cm lang. Die

krankheitsresistente Pflanze ist sehr ertragreich

und ist weit gehend bitterfrei. Sie eignet sich

hervorragend für Salate oder für die Zubereitung

von Senfgurken. Gurken sind Kletterpflanzen und

können daher auch platzsparend an Zäunen und

Spalieren gezogen werden. In rauen Lagen sollten sie im Gewächshaus

gezogen werden.

Aussaat: Mitte Mai direkt ins Beet

Saattiefe: circa 1 cm hoch mit Erde bedecken

Keimdauer: 6 – 14 Tage

Pflanzabstand: 60 x 60 cm

© Wikipedia



Mangold

Sorte „Five Colours“ ist die Interessanteste im Anbau.

Ein bunter Mangold, dessen Blattfarben zwischen

hellgrün, dunkelgrün und rot variieren während die

Stiele Nuancen von weiß, gelb, orange, rot und

violett aufweisen. Blätter und Stiele können von

Frühsommer bis Herbst laufend beerntet werden,

wenn man das Herz der Pflanze nicht verletzt.

Besonderheit: Das Saatgut besteht aus Knäueln, d.h. aus einem Korn

können sich 2-4 Pflanzen entwickeln.

Aussaat: ab März

Saattiefe: 3 cm hoch mit Erde bedecken


Pflanzabstand: 12 cm in der Reihe, 40 cm zwischen den Reihen

© Pixabay



Radieschen:

Sorte „Saxa“ und „Saxa Treib“ sind die

frühesten Sorten für den Anbau unter Glas oder

Folie und auch für den Start im Freiland. Für

den Anbau im Sommer nicht geeignet wegen

Schossgefahr.

Sorte „Eiszapfen“ sehen aus wie Minirettiche, sind aber Radieschen. Sie

haben eine längliche und spitz zulaufende, rein weiße Form. Geeignet für den

frühen Anbau auch unter Glas oder Vlies.

Aussaat: im Frühjahr, sobald sich der Boden bearbeiten lässt.

Saattiefe: 1 cm

Keimdauer: ca. 7 Tage

Pflanzabstand: 4-5 cm zwischen den Samen innerhalb der Reihe,

zwischen den einzelnen Reihen 15 cm

© Pixabay/ Sponchia


Handlungskompetenz erwerben im Gemüsebeet Kürbis

Sehr viele

verschiedene

Sorten (gute

Speisekürbisse

sind Hokkaido-,

Moschus- und

Riesenkürbis)

Grundsätzlich teilt man die Kürbisse in Sommer- und Winterkürbisse

ein. Sommerkürbisse werden meist nach der Ernte zubereitet oder

weiterverarbeitet, während sich Winterkürbisse gut lagern lassen.

Aussaat: ab Anfang Mai direkt im Freiland oder drinnen ab Mitte

April

Saattiefe: jeweils zwei Samen 2 cm hoch mit Erde bedecken

Keimdauer: 6-10 Tage

Pflanzabstand: 1x1m

© Pixabay/ Bev

Was wäre ein Garten ohne Blumen?





Kapuzinerkresse

Sorte „Hohe Mischung“ – ist sowohl eine Zierpflanze

als auch essbar, blüht wunderschön und reich, nicht

rankend, es gibt auch rankende Sorten der

Kapuzinerkresse, blüht von Juli - Oktober

Aussaat: März – April im Glashaus,

April – Juni im Freiland

Saattiefe: pro Ablagestelle 2-3 Körner in die Erde legen und in

Samenkornstärke mit Erde bedecken

Keimdauer: bei 15 - 20 bis zu 4 Wochen


©Pixabay



Zinnien

Sorte „Pompon-Mischung“ – gedeihen auf jedem

guten Gartenboden, ist empfindlich gegen Spätfröste

und muss daher vor kalten Nächten mit Vlies

abgedeckt werden. Blüht von Juli - Oktober

Aussaat: Februar – April im Glashaus,

keine Direktsaat im Freiland!!




© Pixabay/ Hans



Löwenmaul oder Froschgoscherl

Sorte „Hohe Mischung“ – gedeiht auf sonnigen bis

halbschattigen Standorten, blüht von Juli - Oktober

Aussaat: Februar – März im Glashaus,

keine Direktsaat im Freiland, nicht mit Erde

bedecken, Lichtkeimer wie das oben angeführte

Basilikum




© Pixabay


Spaß und Erfolg mit Gemüse im Kindergarten DI Karo Meixner-Katzmann Schulpraxis in der lfs Tullnerbach

Es gibt auch zweijährige Pflanzen (zum Beispiel das Stiefmütterchen – siehe

Foto). Diese keimen im ersten Jahr, im zweiten Jahr blühen und fruchten sie.

Weiters gibt es noch Stauden, diese treiben jedes Jahr neu aus und müssen nicht nachgesät

werden. Ein gut geplantes Staudenbeet bereitet viele Jahre Freude und macht wenig Arbeit!

Bekannte Beispiele sind:

Sonnenhut Schafgarbe Rittersporn Sonnenbraut

© Pixabay

© Wikimedia

z.B. Thema ,,Kartoffel":

Von der Anpflanzung über Pflege und Ernte im Schulgarten



8.Erdäpfel

Erdäpfel sind ein dankbares Gemüse für den Anbau in der

Schule, da sie erst im Herbst geerntet werden können.

Der Bau einer Erdäpfelpyramide macht zusammen mit den

Kindern und eventuell Eltern als Unterstützung großen Spaß!



In Ihren Unterlagen finden Sie die Bauanleitung für die

Erdäpfelpyramide

Aufgestellt wird sie an einem ebenen Platz, die

Grasnarbe sollte intakt bleiben und direkt darauf wird

die Pyramide aufgebaut.



Man unterscheidet Pflanzkartoffel und

Speisekartoffel

Prinzipiell kann man beide in den Garten setzen,

doch Pflanzkartoffel sind aufgrund ihrer speziellen

Zuchtart widerstandfähiger gegen Krankheiten



Am Beispiel der Kartoffel lässt sich zeigen, warum Vielfalt so

wichtig ist: Mitte des 19.Jahrhunderts befiel ein Pilz die

beiden Kartoffelarten, die in Irland kultiviert wurden.

1 Mio. Iren starben, mindestens eine weitere Mio. verließ

das Land Richtung Amerika. Bis heute (!!!) hat die

Bevölkerungszahl Irlands nicht wieder die Zahl von vor 1845

erreicht.



Wie werden Erdäpfel angebaut?

Saaterdäpfel vorkeimen (zum Beispiel Mitte April in einem

Eierkarton bei Licht), Trieb max. 5 cm lang werden lassen

Triebe, die ganz fahl sind (wegen mangelndem Licht) brechen

ab und wachsen dann nicht weiter

Erdäpfel können halbiert werden und die Schnittfläche wird

in Holzasche getaucht – das verdoppelt das Saatgut



Nun werden die vorgetriebenen Erdäpfel vorsichtig in das

Beet gelegt, etwa 10 cm tief – nach den Eisheiligen (15.Mai)

Sobald das Laub etwa 10 cm hoch ist, kann das erste Mal

„angehäufelt“ werden, etwa 5 cm hoch

Wenn das Laub wieder gewachsen ist, kann ein zweites Mal

angehäufelt werden, diesmal nur etwa 3 cm

Vermeiden von Staunässe!



Erdäpfel kommen aus den Anden, dort hat jedes Dorf

mehrere eigene Sorten

Diese werden durch immer neue Kreuzungen und

Rückkreuzungen mit Wildsorten ständig verändert

In den Anden gibt es im Vergleich zu Europa eine riesige

Vielfalt (allein 90 Wildsorten in Peru)

In Österreich bewahrt die Arche Noah insgesamt 200 Sorten



Erdäpfel werden bestäubt

Manche blühen und erzeugen dann sogar Früchte

Die Website www.toffi.net bietet unzählige Kartoffelrezepte,

die Sie mit den Schüler/-innen zubereiten können!



http://www.toffi.net/

Sie gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und sind

daher giftig

Vor allem die Früchte sind sehr giftig – daher rechtzeitig

abschneiden

Trotzdem sind Anbauversuche mit Erdäpfeln lustig, da aus

einer Kartoffelfrucht viele verschiedene Arten werden, das

nennt man Aufspaltung



Als der Erdapfel nach Europa kam, wurde er als Zierpflanze

verwendet

Als die Menschen ihn zu essen begannen, vergifteten sich

viele an grün gewordenen Knollen bzw. durch den Genuss

der Früchte (diese sehen Cocktailparadeisern ähnlich)

Kartoffelkäfer können nur abgeklaubt und vernichtet werden,

sonst fressen sie die Pflanzen ratzekahl



Vorbeugen gegen Krankheiten durch Pflanzenstärkung

Phacelia-Untersaat ist hilfreich

Auch Mischkultur mit Minze oder Kapuzinerkresse hilft den

Erdäpfeln, gesund zu bleiben

Viel hacken hilft gegen Drahtwürmer, die mögen das nicht



9.Kompostierung:

Wenn man in der Schule viel gärtnert und darüber hinaus

Gesunde Jause zubereitet, fällt enorm viel organischer

„Abfall“ an.

Dieser kann auch in einem Schulgarten bedenkenlos

kompostiert werden.



Was darf nun auf einen Komposthaufen:

Alle organischen Abfälle außer gespritzte Schalen von

Südfrüchten (Bananen, Orangen, Zitronen,…)

Diese möglichst zerkleinern, damit die Mikroorganismen gut

arbeiten können

Um Geruchsbildung zu vermeiden, kann bedenkenlos

Steinmehl darüber gestreut werden



Wichtig ist eine lockere Schichtung, damit es zu einer Rotte

kommt

Um diese zu erreichen, wird immer wieder umgeschichtet

und Äste und Strauchschnitt eingebracht

Ein gut geführter Komposthaufen hat eine Kerntemperatur

von 70°C



Unkraut/ Beikraut sollte nur kompostiert werden, wenn es

noch keine Samen ausgebildet hat

Fleischabfälle und gekochtes Essen dürfen nicht auf den

Kompost! Dies lockt Ratten an und steigert den Salzgehalt.

Halten Sie den Kompost feucht

Als Abdeckung ist ein Kompostvlies hilfreich

Der Kompost sollte alle 3 Monate vermischt werden



Nach einem halben Jahr ist er fertig und kann durch ein

Kompostsieb „geworfen“ werden – der Neigungswinkel des

Siebs bestimmt die Feinheit der gewonnenen Erde – je

steiler, desto feiner

Dies gelingt leicht, wenn es auf eine Schubkarre aufgestützt

wird



Die Kompostierung erspart die Anschaffung von Dünger

Der fertige Kompost verbessert zudem die Bodenstruktur

Mit den Kindern können die Tiere im Kompost beobachtet

werden, die wertvolle Arbeit verrichten



Und nun wünsche ich allen

frohes Gärtnern, gutes Gelingen

und eine reiche Ernte!



Handlungskompetenz erwerben im Gemüsebeet

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