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Cornelia Tödt Musikgeschichte: Moderne Handlungsorientierte Materialien für einen motivierenden Unterricht Downloadauszug aus dem Originaltitel: DOWNLOAD Bergedorfer Unterrichtsideen Cornelia Tödt 7.–9. Klasse Handlungsorientierte Materialien für einen motivierenden Unterricht Musikgeschichte vom Mittelalter bis zur Moderne

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Cornelia Tödt

Musikgeschichte: ModerneHandlungsorientierte Materialien für einen motivierenden Unterricht

Downloadauszug aus dem Originaltitel:

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Handlungsorientierte Materialien für einen motivierenden Unterricht

Musikgeschichte vom Mittelalter bis zur Moderne

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Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich, aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfolgt.

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Einleitung

1© PERSEN Verlag

„Bei der zweiten Musik hatte ich das Gefühl, dass ich lebe …“ (Äußerung eines Schülers nach dem Besuch eines Schülerkonzertes)

Musik ist allgegenwärtig! Sie umgibt uns täglich und ihre Wirkung auf Körper und Geist ist wohl unumstritten. Der kreative Umgang mit Musik fördert einen bleibenden und nachhaltigen „Hör“- Eindruck.

Wenn wir alles richtig gemacht haben, verlassen die Schüler1 den Musikraum nach dem Unterricht mit einem Lied auf den Lippen, einem „Wurm im Ohr“ oder einer Melodie im Herzen. Dieses „hohe“ Ziel scheint erreicht, wenn durch das Hörerleben die Fantasie beflügelt wird. Im Musikunterricht gelingt dies vor allem dann, wenn genug Raum und Zeit vorhanden sind, um Gestaltungsmöglichkeiten zu schaffen.

Neben dem freudvoll-kreativen Umgang mit der Musik gehören die Musik- und Notenlehre und darun-ter die musikgeschichtliche Einordnung ebenfalls zum Lehrstoff des Musikunterrichts. Musiklehrwerke, Lexika und Internet halten eine Fülle an Informationen bereit, die es nun methodisch-didaktisch aufzu-arbeiten gilt. Dabei sehen wir uns sowohl mit kunst- als auch zeitgeschichtlichen Angaben konfrontiert. Welche Informationen sind für die Schüler bedeutsam? Wie können sie sich einen Überblick verschaf-fen und relevantes Wissen abrufbar bereithalten?

Hierbei wird das vorliegende Heft helfen. Es enthält die nötigen Materialien, mit denen sich die Schüler in selbstständiger Tätigkeit eine Übersicht über die europäische Musikgeschichte vom Mittelalter bis zur Moderne erarbeiten. So können grundlegende Kenntnisse zu den wichtigsten musikalischen Ent-wicklungen der vergangenen zwei Jahrtausende gesammelt und darüber hinaus kunst- und zeitge-schichtliche Ereignisse eingeordnet werden.

Sie als Lehrkraft (auch als fachfremd unterrichtende) können sofort und mit nur wenig Vorbereitungs-aufwand mit der Arbeit beginnen.

Das Material wird Ihnen zu einem flexibel einsetzbaren und effizienten Helfer bei der Wissensvermitt-lung zum Thema Musikgeschichte werden. Dennoch darf die Anlage des Musikunterrichts nicht auf den trockenen Faktenerwerb zielen. Tragen Sie dazu bei, dass das Hören der Musik stets in den Vor-dergrund gestellt wird, indem das Hörerlebnis beständig Ausgangspunkt bleibt, und dass Ihre Schüler

… durch den Zauber der Musik spüren dürfen, dass sie leben!

Ihre

Cornelia Tödt

1 Der besseren Lesbarkeit wegen wird im Folgenden in der verallgemeinernden Form von „Schülern“, „Lehrern“ etc. gespro-chen. Selbstverständlich sind auch alle Schülerinnen, Lehrerinnen etc. ausdrücklich gemeint.

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ModerneUnterrichtsskizzen

Unterrichtsskizzen

Materialien ## HB 6 „Violinkonzert“## ST „Moderne“## AB „Von der Romantik zur Neuen Musik“ (Lesetext)## AB „Von der Romantik zur Neuen Musik“

Definition: Was heißt modern?Erfreulicherweise können allein die Bezeichnungen der meisten Kunstepochen schon zum Anlass genommen werden, in das neue Thema einzusteigen. Ansichten über den Begriff „modern“ auszutauschen, ist sicherlich für die Schüler sehr motivierend. Interessant wird es, wenn die Schüleräußerungen ergänzt, hinterfragt und kritisch diskutiert werden.

Tafelbild

Modern ist:

## neu## aktuell## zeitgemäß## modegerecht## fetzig## schick## in

aber auch:

## vergänglich (Modeerscheinungen halten sich teilweise nicht lange)

## entartet (Begriff aus der Zeit des Nationalsozialismus, der sich eigentlich auf medizinische Sachverhalte bezieht und die angebliche Deformierung moderner Kunst beschreibt)

## gar nicht so neu (beeinflusst durch Traditionen, z. B. Pier-cing und Tattoos)

## Mainstream (Massengeschmack)

Ist das noch Musik? Das Vorspielen des Stückes „4’33’’ “ von John Cage dürfte auch den auf dem Klavier wenig versierten oder fachfremd unterrichtenden Musiklehrern gelingen. Mit etwas schauspieleri-schem Talent ergibt sich ein unterhaltsamer Einstieg in die Unterrichtseinheit zur Epoche der Moderne. Ausgehend von dem Zitat Cages (s. Hintergrundinformation) lässt sich die Diskussion über Ton und Stille in der Musik sowie über die Entwicklungen der Neuen Musik ab 1950 anregen.

Hintergrundinformation:Am 29. August 1952 erlebten die in der Maverick Concert Hall bei Woodstock eingetroffenen Zuhö-rer ein Hörerlebnis der besonderen Art. Zur Aufführung kam das in drei Sätzen komponierte Musik-stück „4’33’’ “. Der Pianist David Tudor öffnete zu Beginn des Konzertes den Klavierdeckel und schloss ihn nach vier Minuten und 33 Sekunden wieder. In der Zwischenzeit war nichts zu hören. Es ist wohl nachvollziehbar, wie entrüstet das Publikum auf diesen Vortrag reagierte. Der Komponist John Cage beschreibt seine Interpretation von Musik so: „Die Musik, mit der ich mich beschäftige, muss nicht unbedingt Musik genannt werden. In ihr gibt es nichts, woran man sich erinnern soll. Keine Themen, nur Aktivität von Ton und Stille.“ Immerhin wurde das Stück „4’33’’ “ so populär, dass es zwölf Jahre später sogar das erste Mal im Rundfunk gesendet wurde. Hier wurde nach Ablauf der „4’33’’ “ auch tosender Applaus eingespielt.

SMS-Sendung „John Cage“ aus der Reihe „SMS – short music stories“ auf www.musicademy.de

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ModerneUnterrichtsskizzen

Von der Romantik zur Moderne (AB, HB 6)Die Epoche der Moderne umfasst eine Vielzahl von Musikrichtungen mit charakteristischen musikalischen Merkmalen, wobei sich Kompositionstechniken mitunter stark voneinander unterscheiden. Einige Komponisten schufen sogar bislang noch nicht dagewesene Ton- systeme. Der Übergang von der Epoche der Romantik zur Neuen Musik ab 1950 vollzog sich über Stilrichtungen, die im Unterricht gut über Beispiele aus der impressionistischen und expressionistischen Malerei verdeutlicht werden können. Einen groben Überblick über die musikalischen Entwicklungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie ausgewähl-ter Stilrichtungen der Neuen Musik ab 1950 erhalten die Schüler über das Arbeitsblatt, das sie mithilfe des dazugehörigen Lesetextes bearbeiten. Aus den gewonnenen Informationen sollte es den Schülern nun möglich sein, das vorliegende Hörbeispiel der „Minimal Music“ zuzuordnen.

HB 6 Philip Glass: „Violinkonzert“

Von ernster Musik und Unterhaltungsmusik (E- und U-Musik)Im Zuge der Entstehung der Verwertungsgesellschaften, vor allem der 1933 in Deutsch-land gegründeten GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und Vervielfälti-gungsrechte), ergab sich bei der Verteilung der Tantiemen ein Problem. Künstler, die ein umfangreiches und aufwändiges Werk nur wenige Male im Konzertsaal zur Aufführung bringen konnten, sind denen gegenüber benachteiligt, deren Hit tausendfach im Radio gespielt wird. Deshalb werden die Ausschüttungen an die Komponisten durch ein Punkte-system bewertet und festgelegt. Dieses richtet sich nach der Spieldauer und dem Beset-zungsaufwand eines Musikstücks. Aus diesem Grund entstand die Unterteilung in ernste Musik und Unterhaltungsmusik, kurz E- und U-Musik. Den Schülern wird bewusst, dass es sich bei der Musik, die größtenteils ihren Hörgewohn-heiten entspricht, um Unterhaltungsmusik handelt. Dies kann zum Anlass genommen werden, aktuelle Musikrichtungen zu benennen, zu beschreiben bzw. durch Beispiele vorzustellen und somit das Thema Musikgeschichte abzuschließen.

TafelbildWas hört ihr denn so?

Blues Techno Rock’n’Roll Rock Black Music Pop Gothic Rap Hip Hop Heavy Metal Jazz

SMS-Sendung „Die Gema. Was kostet Musik?“ aus der Reihe „SMS – short music stories“ auf www.musicademy.de

Ausblick Der Begriff „modern“ geht auf das lateinischen Wort „modo“ zurück, was so viel bedeutet wie „eben erst“ (als Gegenteil von „alt“). Was heute modern ist, ist morgen schon wieder unmodern. Wie kann es dann sein, dass eine ganze Epoche diese Bezeichnung trägt? Weshalb gibt es im 21. Jahrhundert noch keine geeignete neue Bezeichnung für die nun eigentlich schon in die Jahre gekommene Epoche der Moderne? Diesen Fragen können Sie mit Ihren Schülern nachgehen. Abschließend bietet es sich an, gemeinsam nach einer angebrachten Bezeichnung für die gegenwärtige Musik zu suchen.

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ModerneAuf unserer Zeitreise durch die europäische Musikgeschichte sind wir nun im 20. Jahrhundert angekommen. Die Kunstepoche ab 1900 wird als die Moderne bezeichnet.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Europa und die Welt von den beiden Weltkriegen erschüttert. Allerorts wütete Zerstörung und viele Menschen erfuhren unermessliches Leid. Außerdem veränderte sich die Lebensweise der Menschen durch die Folgen der Industrialisierung enorm. Ihr kennt das ja! Wenn das Leben durch äußere Einflüsse einmal aus den Fugen gerät, braucht man eine Weile, um sich umzustellen. Das gilt ebenso für die Kunst.

In den Wirren jener Zeit suchten die Künstler nach neuen Ausdrucksformen oder besannen sich auf Stilmittel früherer Epochen.

Viele Künstler wurden in der Zeit des Nationalsozialismus auch verfolgt, mussten fliehen und lebten im Exil. Dadurch verbreiteten sich künstlerische Ideen weltweit und vermischten sich teilweise mit den Einflüssen anderer Kulturen.

Die Epoche der Moderne umfasst daher ganz unterschiedliche Kunstrichtungen, die sich teilweise nur schwer voneinander abgrenzen lassen und manchmal von eher unkonventionellen Formen geprägt sind. So kann es vorkommen, dass die Kunst der Moderne mitunter unverständlich oder befremdlich wirkt.

In der Musik wird dies durch neuartige Kompositionstechniken deutlich. Arnold Schönberg (1874–1951) gilt als der Erfinder der Zwölftontechnik; Claude Debussy (1862–1918) beschäftigte sich unter anderem mit der Ganztontechnik. Bei der Komposition werden hier entgegen des bestehenden Ton- artenprinzips entweder alle zwölf Halbtöne oder nur die sechs Ganztöne einer Oktave berücksichtigt.

Beim Musizieren wurde viel ausprobiert und experimentiert. John Cage (1912–1992) präparierte sein Klavier, um außergewöhnliche Klänge zu er-zeugen. Carl Orff (1885–1982) schuf mit seiner „Carmina Burana“ ein Werk, in dem er mittelalterliche Elemente verarbeitete. Als einer der einflussreichs-ten Komponisten der Moderne gilt Karlheinz Stockhausen (1928–2007), der sich schon sehr früh mit elektronischer Musik beschäftigte.

Das Instrumentarium vervollständigt sich um elektronische (wie Synthesizer, Keyboard oder Drumcomputer) sowie um elektromechanische Instrumente (wie E-Gitarre oder Hammond Orgel). Eine frühe Errungenschaft der Techni-sierung war die Erfindung des Grammofons im Jahr 1887, was auf die Ver- breitung und Vermarktung von Musik enormen Einfluss hatte.

Unterhaltungsmusik

Parallel zur klassischen ernsten Musik rückt die sogenannte Unterhaltungsmusik seit Beginn des 20. Jahrhunderts mehr und mehr in den Vordergrund. Der Begriff Unterhaltungsmusik taucht schon in der Romantik als Bezeichnung für unterhaltende Tanzmusik auf.

Die musikalischen Traditionen und das Musikempfinden afrikanischer Menschen, die nach Amerika verschleppt wurden und dort als Sklaven unter unwürdigen Bedingungen leben mussten, beeinfluss-ten die musikalischen Entwicklungen nachhaltig. Aus den Worksongs und den Spirituals entwickelte

Grammofon

Das im Stil der Klassischen Moderne gebaute Bauhaus in Dessau

ModerneSachtext

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ModerneSachtext

sich Ende des 19. Jahrhunderts in den Südstaaten Amerikas der Blues. Etwa in dieselbe Zeit fällt die Entstehung eines typischen Klaviermusikstils, der Ragtime genannt wird.

Blues und Ragtime sind die Vorläufer des Jazz, der sich um 1900 als eigen-ständige Musikrichtung entwickelt. Zu den bekanntesten Jazzmusikern zählt Louis Armstrong (1901–1971). Mit der Entwicklung des Jazz wird das Saxo-fon sehr populär. Der Ton wird, wie bei einer Klarinette, durch ein in Schwin-gung versetztes Rohrblatt erzeugt. Das Saxofon mit seinem warmen, sehr variablen Klang und dem großen Tonumfang wurde schon im Jahre 1840 vom belgischen Instrumentenbauer und Musiker Adolphe Sax erfunden. Zu seiner Beerdigung (1894) sollen auf dem Friedhof in Montmartre Saxofonis-ten aus aller Welt gespielt haben.

Aus dem Rock’n’Roll entstand etwa um 1960 die Rockmusik und etablierte sich ausgehend von Europa (England) in der ganzen Welt. Bis heute erlebt die Rockmusik zahlreiche Veränderungen, die sich in unterschiedlichen und eigenständigen Musik- stilen manifestieren. Sie unterscheiden sich durch die Art des Gesangs, Melodik, Rhythmik und das Tempo und spiegeln häufig eine Gruppenzugehörigkeit wider. Als Gemeinsamkeit gilt, dass es sich um populäre, erfolgreich vermarktete Musik handelt, die den Musikgeschmack einer breiten Masse trifft. Zur Standardbesetzung einer Rockband gehören Gesang, Schlagzeug, E- und Bassgitarre und häufig das Keyboard.

Der Jazzmusiker Bob Berg

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ModerneLesetext

Von der Romantik zur Neuen Musik

Die Epoche der Moderne wird in der Musik auch als „Neue Musik“, „Zeit-genössische Musik“ oder „Musik der Gegenwart“ bezeichnet. Der Begriff Neue Musik hat sich durchgesetzt und meint die unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen von 1950 bis zur Gegenwart. Der Über-gang von der Romantik zur Neuen Musik verlief über die aus der Kunst und der Literatur hervorgegangenen Stilrichtungen des Impressionismus (Ende des 19. Jahrhunderts) und des Expressionismus (1910–1925). Während die Künstler des Impressionismus einen sinnlich empfundenen Eindruck der Wirklichkeit vermitteln wollten, konfrontierten die Expres- sionisten das Publikum mit ihrer ausdrucksstarken und leidenschaft- lichen Betrachtung der Realität. In der Musik gilt der französische Komponist Claude Debussy (1862–1918) als bedeutendster Vertreter des Impressionismus; einer der Hauptvertreter des musikalischen Expressionismus ist Kurt Weill (1900–1950).

Um 1920 entwickelte Arnold Schönberg (1874–1951) eine neue Kom- positionstechnik, auf deren Grundlage neben dem bestehenden Ton- artensystems die Zwölftonmusik entstand. Alle zwölf Halbtöne einer Tonleiter werden hier gleichberechtigt behandelt. In einer Komposition werden diese zu einer Reihe arrangiert, wobei sich kein Ton wiederholen darf. Die Zwölftonmusik ist kein Musikstil, sondern eine Kompositionsmethode, die wegen des Fehlens von Tonleitern und Tonarten als „atonal“ bezeichnet wird. Das musikalische Wirken um Arnold Schönberg in Wien wird in der Musikgeschichte als „Neue Wiener Schule“ bezeichnet, welche die Entwick-lungen der „Neuen Musik“ ab 1950 beeinflusst.

Eine Weiterentwicklung der Zwölftonreihentechnik stellt die Serielle Musik dar. Neben der Anordnung der Tonhöhen werden in diesem Musikstil auch die Tonlänge, die Lautstärke und die Klangfarbe nach strengen mathematischen Regeln und zudem in Zahlenreihen festgelegt. Ein Komponist dieser Musik-richtung ist Pierre Boulez (*1925).

Gegen Ende der 1950er-Jahre gewinnt die Aleatorik als Stilrichtung der Neuen Musik vor allem durch das Schaffen des amerikanischen Komponisten John Cage (1912–1992) große Bedeutung. Aleatorische Musik (lat. alea = Würfel) ist eine zufällig hervorgebrachte Musik und setzt somit der musikalischen Ex-perimentierfreude „die Krone auf“.

Als Gegenstück zur atonalen Musik entstand in den 1960er-Jahren in den USA die Minimal Music. Grundlage dieser Kompositionen sind einfache musikalische Motive (patterns), die sich über eine längere Zeit ständig wiederholen und im Verlauf nur minimal variiert werden. Der amerikanische Komponist Philip Glass (*1937) gehört zu den bekanntesten Vertretern des musikalischen Minimalis-mus.

Das expressionistische Gemälde „Spanisches Mädchen“ von

Alexej von Jawlensky

Arnold Schönberg, Los Angeles 1948

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ModerneArbeitsblatt

Von der Romantik zur Neuen Musik

u Lies den Text und ergänze die Übersicht.

v Trage die Bezeichnungen der Stilrichtungen, einen charakterisierenden Begriff und einen Vertreter in die Textfelder ein. Finde zum Begriff „Neue Musik“ weitere Bezeichnungen.

Zufallsmusik – Pierre Boulez – Zwölftonmusik – Zeitgenössische Musik – Eindruckskunst – Arnold Schönberg – Aleatorik – Philip Glass – musikalischer Minimalismus – Expressionismus – Musik nach Zahlen – Minimal Music – Claude Debussy – Kurt Weill – Ausdruckskunst – Serielle Musik – Musik der Gegenwart

Romantik bis 1900Impressionismus (Ende 19. Jahrhundert)

=

Vertreter:

(1910–1925)

=

Vertreter:

Neue Musik (ab 1950)

= Reihentechnik aus 12 Halbtönen

Vertreter:

=

Vertreter:

=

Vertreter: John Cage

=

Vertreter:

Neue Wiener Schule

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Lösungen

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Von der Romantik zur Neuen Musik Seite 7

Romantik bis 1900Impressionismus (Ende 19. Jahrhundert)

= Eindruckskunst

Vertreter: Claude Debussy

Expressionismus (1910–1925)

= Ausdruckskunst

Vertreter: Kurt Weill

Neue Musik (ab 1950)

Zeitgenössische Musik

Musik der Gegenwart

Zwölftonmusik

= Reihentechnik aus 12 Halbtönen

Vertreter: Arnold Schönberg

Serielle Musik

= Musik nach Zahlen

Vertreter: Pierre Boulez

Aleatorik

= Zufallsmusik

Vertreter: John Cage

Minimal Music

= Musikalischer Minimalismus

Vertreter: Philip Glass

Neue Wiener Schule

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Literatur- und Quellenverzeichnis

9© PERSEN Verlag

Textquellen

Buschendorf, Florian: 200 Methoden für den Musikunterricht. Mühlheim 2010.

Dülmen, Richard van: Kultur und Alltag in der Frühen Neuzeit. Religion, Magie, Aufklärung. München 2005.

Eichendorff, Joseph von: Werke. Erster Theil. Gedichte. Berlin 1841, S. 382f.

Geiss, Imanuel: Geschichte griffbereit. Dortmund 1993.

Haller, Andreas; Holzäpfel, Lars: Glass, Crumb und Co. Begegnungen mit Neuer Musik nach 1950 für die Sekundarstufe. Donauwörth 2004.

Hempel, Gunter; Hempel Irene; Zeraschi, Helmut; Ziegenrücker, Wieland: Stichwort Musik. Musiklexikon für die Jugend. Leipzig 1977.

Leuchtner, Martin; Waizmann, Bruno: Tonleiterlineal: DUR bis MOLL. Freiburg im Breisgau 2008.

Mittelstädt, Holger: Fundgrube Musik. Berlin 2007.

Netzel, Claudius: Musik in der 9./10. Klasse. Buxtehude 2006.

Skorepa, Harald: ULTIMUS Lexikon der Musikinstrumente. Berlin 2002.

Zacharias, Horst: Geschichte der Musik. Die Geschichte der deutschen Romantik. Mannheim 2005.

Internetquellen

www.musicademy.de

www.musik-steiermark.at

www.planet-schule.de

www.schulmusiker.info

www.medienwerkstatt-online.de

Bildquellen

S. 4: Bauhaus Dessau © Lelikron, lizensiert unter Creative Commons-Lizenz Namensnennung- Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported. URL: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dessau_Bauhaus_neu.JPG

S. 4: Grammofon © Tony Bowden, Wikimedia Commons, lizensiert unter Creative Commons Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“. URL: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sagadi_grammofon.jpg?uselang=de

S. 5: Bob Berg © Brianmcmillen, lizensiert unter Creative Commons-Lizenz Namensnennung- Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported. URL: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bob_Berg.jpg

S. 6: Gemälde „Spanisches Mädchen“ (1912) von Alexej von Jawlenksy © AustinTowers, Gemeinfrei verfügbar unter Wikimedia Commons. URL: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alexej_von_Jawlensky_Spanisches_M%C3%A4dchen.jpg?uselang=de

S. 6: Arnold Schönberg (Los Angeles 1948) © Schoenberg Archives (USC), verfügbar unter: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arnold_Schoenberg_la_1948.jpg

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Cover: Harfe © Peter Heimpel, Fotolia.com (#32832117)Fotos: Musizierende Smileys © butenkow – Fotolia.com (#48677368)Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH

Bestellnr.: 23317DA6

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