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Grüne Wirtschaft Salzburg | 16 9 2015 Grüne Wirtschaft Salzburg | 16. 9. 2015 Hans Holzinger Wie wirtschaften? Wie wirtschaften? Makroökonomische und gesellschaftliche Ansätze

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Grüne Wirtschaft Salzburg | 16 9 2015Grüne Wirtschaft  Salzburg | 16. 9. 2015

Hans Holzinger

Wie wirtschaften?Wie wirtschaften?Makroökonomische und gesellschaftliche Ansätze

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Wie wirtschaften?

• 16. September 2015: Ansätze auf volkswirt‐schaftlicher und gesellschafticher EbeneWIFI Salzburg, Saal 2+3 (Foyer)

• 14 Oktober 2015: Ansätze auf Unternehmensebene• 14. Oktober 2015: Ansätze auf UnternehmensebeneWirtschaftskammer Salzburg, Konferenzraum (Foyer)

• 11 November 2015: PionierInnen des Wandels11. November 2015: PionierInnen des WandelsOrt: Wirtschaftskammer Salzburg, Konferenzraum (Foyer)

Beginn: jeweils 19 Uhr

JBZ

Team: Kurt Egger, Michael Girkinger (GWS), Hans Holzinger (JBZ)Moderation: LAbg. Josef Scheinast

H. Holzin

ger/J

Infos & Anmeldung:  www.gruenewirtschaft.at

© 

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Übersicht

• Mehrfachkrise ‐ Globale Trends• Wirtschaftsstruktur Salzburgs• Wirtschaftsstruktur Salzburgs• Kurze Geschichte der Wirtschaft• Neuansätze und Zukunftsstrategien

JBZ

H. Holzin

ger/J

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Page 4: Hans Holzinger Wie wirtschaften?Wie wirtschaften?...Keynesianismus, „sozialdemokratisches Zeitalter“, Kalter Krieg, „Ko‐Existenz“ der Systeme, Entkolonialisierung • Finanzkapitalismus:

Wiener Zeitung 4. September 2015

JBZ

H. Holzin

ger/J

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Ziel von Wirtschaften

Definition laut Duden: Wirtschaft ist die Summe der Einrichtungen zur Deckung des menschlichen Bedarfs an g gGütern und Dienstleistungen (wertneutral)

• Vorbemerkung: Wie Wirtschaft organisiert wird (= Mittel), ist nicht naturgegeben, sondern menschengemacht und daher veränderbar (Gefahr der Mythenbildung).

• Erste Fragen:  Was wird produziert? Wer produziert unter welchen Umständen? Für wen wird produziert? Wer bestimmt den Bedarf? Die Nachfrager? Die Politik? Die Unternehmen?

JBZ

den Bedarf? Die Nachfrager? Die Politik? Die Unternehmen? Gibt es einen Unterschied zwischen Bedarf und (künstlich) geschaffenen Bedürfnissen? Wer darf wie über die 

H. Holzin

ger/Jg

Produktionsfaktoren [Arbeit, Kapital, Umwelt] verfügen? Wer definiert & schützt das Gemeinwohl‐Interesse? 

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Befunde und Diagnosen

Mehrfachkrise• Hungerkrise Finanzkrise Klimakrise RessourcenkriseHungerkrise, Finanzkrise, Klimakrise, Ressourcenkrise, 

Verschuldungskrise, Demografische Krise, Arbeitsmarktkrise, Wachstumskrise, Demokratiekrise, Komplexitätskrise …

Zustands‐Diagnosen (negativ)• Welt‐Risikogesellschaft, Erschöpfte Gesellschaft, Angst‐Gesell‐

schaft, Ich‐Gesellschaft, Postdemokratie, Ende des demokra‐tischen Kapitalismus, Neo‐Feudalismus, Pumpkapitalismus

JBZ

Visionen (positiv)• Postfossile Gesellschaft, Wir‐Gesellschaft, Bürger‐Gesellschaft, 

2000 W G ll h f E äh /E i ä i ä

H. Holzin

ger/J2000 Watt‐Gesellschaft, Ernährungs‐/Energiesouveränität, 

Kreislaufwirtschaft, Great Transition, Post‐Kollaps‐Gesellschaft, Care‐Zeitalter Ökonomie des guten Lebens Buen vivir“ ©

 Care‐Zeitalter, Ökonomie des guten Lebens, „Buen vivir

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BEFUNDE

Globale Entwicklungen

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Warum müssen wir über Nachhaltigkeit reden?

Landwirtschaft: 3000 Prozent

Gütererzeugung: 3500 Prozent

Dienstleistungen: 2500 Prozent

Lebenserwartung verdoppelt

JBZ

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Mobilität verhundertfacht

H. Holzin

ger/J

d k i i ä i i h h d

Mobilität verhundertfacht

© Produktivitätssteigerungen im 20. Jahrhundert

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Hohe Produktivität stopft die Welt mit Dingen voll

Produktion eines Kühlschranks1975 80 A b it t d1975: 80 Arbeitsstunden

Heute: 1 ArbeitsstundeQuelle: Popp u.a.: Lebensqualität – made in Austria. 2009

Pro Woche 1 Million neue Autos

Pro Sekunde 7 neue PCs

JBZ

V hält i B / Ni ht B

Pro Sekunde 7 neue PCs

H. Holzin

ger/JVerhältnis Bauern / Nicht‐Bauern

1500: 8/2   1900: 1/4   Heute: 1/20

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Exponentielle Wachstumskurven

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Nach: Leonard, Annie (2009): The Story of Stuff. S. 21

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Nachhaltige Entwicklung?Jeden Tag(weltweit)(weltweit)

gehen 970 Millionen Menschen hungrig 

schlafen

sterben 30.000 Kinder an Hunger und 

Unterernährung

belasten 60 Millionen Tonnen CO2 die 

werden 50.000 Hektar Tropenwald vernichtet

Atmosphäre

d 200 000 T

p

t b bi 100 Tiwerden 200.000 Tonnen Fische gefangen

sterben bis zu 100 Tier‐und Pflanzen‐arten aus

nimmt das verfügbare Ackerland um 20.000 

Hektar ab Quellen: UNDP, UBA, OECD

© H. Holzinger  | www.jungk‐bibliothek.at

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Gravitationsmodell:Kapital wird dort investiert, wo dieinvestiert, wo die

größte Rendite zu erwarten, d.h. die größte Kaufkraft h d i t i htvorhanden ist, nicht

dort, wo der größte Bedarf besteht.

JBZVermögenszuwachs der 10 reichsten Familien 

H. Holzin

ger/J

Aus: Atlas der Globalisierung 2008

in den USA = globale Entwicklungshilfe 

© Aus: Atlas der Globalisierung 2008

© H. Holzinger/JBZ

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JBZStromproduktion

H. Holzin

ger/Jp

2005

Grafik nach: Atlas der

© 

Globalisierung 2007, S. 72

© H. Holzinger/JBZ

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Das fossile Zeitalter als kurzes historisches Intermezzo?

2 Grad‐Ziel = 2 t CO2/Kopf  Österreich: ca 8 t/KopfWürde bedeuten: 2/3 des Erdöls unter der Erde lassen!Würde bedeuten: 2/3 des Erdöls unter der Erde lassen!

"Alle Energieformen verzeichnen steigendeV b h hl b i di f il B ffVerbrauchszahlen, wobei die fossilen Brennstoffe, die derzeit 87% des weltweiten Energieangebotsausmachen, 2035 immer noch 82% ausmachen

2 Solar

werden. … Während einige immer noch das globale Fördermaximum beschwören, entdeckt die Branche täglich neue Vorkommen.“ (Abdalla 

JBZ

2. Solar‐zeitalter

1 Solarzeitalter Erdölzeitalter

g (Salem El‐Badri, OPEC Generalsekretär)

H. Holzin

ger/J

0 500 1000 1500 2000 2500

1. Solarzeitalter Erdölzeitalter

© 

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Nach: Kohleatlas. Hg. von der Heinrich‐Böll‐Stiftung, 2015

© 

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CO2‐Emmissionen aus Energieerzeugung

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Nach: Kohleatlas. Hg. von der Heinrich‐Böll‐Stiftung, 2015

© 

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CO2‐Emmissionen aus Kohleverbrennung

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© 

Nach: Kohleatlas. Hg. von der Heinrich‐Böll‐Stiftung, 2015

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CO2‐Fussabdruck Österreichs

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China als größter Eisenerz‐Importeur

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Neue Energiebasis

2000 2010 2020 2030 2040 2050 Jäh li h P i ä i EJ/ 2100

Solarsparzeitalter

Andere ErneuerbareSolarthermie (Wärme)Andere Erneuerbare

2000    2010    2020    2030    2040    2050  Jährlicher Primärenergiesatz EJ/a  2100

1.600

1.400

Solar-strom

Solarstrom (Fotovoltaik)WindBiomasseWasserkraft

1.200

1.000stromAtom-

strom

WasserkraftKernenergieGasKohleÖl

800

600

JBZ

Öl400

200

0

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Prognose des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen Nach: Sonnenzeitung 1/2007, www.sonnenzeitung.com

0

© g g / , g

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Ressourcenverbrauch muss drastisch sinken

Naturverbrauch 1980-2002: Materialintensität um 25 % gesunken; Welt-BSP um 83 % gewachsen

Industrieländerg ; g

2000- 2020: 50 % Steigerung des globalen Ressourcenverbrauchs

Seit 1960: Konsum versechsfacht

ReboundeffektNachhaltiges Niveau

Reboundeffekt

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Entwicklungsländer

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Nach Jill Jäger: Was verträgt unsere Erde noch? Frankfurt, 2007.

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Dreigeteilte Welt: Neue Konsumentenklasse2 Milliarden

„westlicher“ Lebensstilfleischzentriertfleischzentriertautofixiertgeräteintensiv

2 Milliarden2 Mrd. 2 Milliarden einfache, agrarische Lebensweise, Leben mit und von der Natur

„westlicher“ Lebensstil

7 Mrd.Weltbevölkerung

mit und von der Natur Existenzgrundlagen werden zerstört

3 Milliarden

JBZ

Weltbevölkerung 3 Milliarden einfache, städtische Lebensweise Überleben in der Stadt?

H. Holzin

ger/JÜberleben in der Stadt,

informelle Wirtschaft, SlumZUKUNFT?

?Grafik: NASA

© Vgl. Fair Future. Wuppertal-Institut

2005.

Grafik: NASA

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Nicholas Stern: Untätigkeit wird teuer

JBZ

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Nicholas Stern, Vorwort zu „Corporation 2020, Warum wir Wirtschaft 

© 

neu denken müssen“ von Pavan Sukhdev, 2013

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Anstieg der Menschen auf der Flucht

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ger/J

Quelle: www.dietagesschau.de, 18.6.2015. Angaben in Mio

© Q g , g

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Arbeitslosigkeit in der EU

JBZ

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Quelle: www.finanzen.de

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Jugend‐Arbeitslosigkeit in der EU

JBZ

H. Holzin

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Tagesschau.de 12. 11. 2013

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Zunahme der Arbeitslosigkeit

JBZ

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ger/J

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Zunahme der Erwerbspersonen & Erwerbstätigen

Bevölkerungsentwicklung, ErwerbspersonenÖ

8 00

9,00

und Erwerbstätige in Österreich 1951‐2012

6,00

7,00

8,00

Bevölkerung

4,00

5,00

Millione

n

evölkerung

Erwerbspersonen

Erwerbstätige

Nichterwerbstätige

V ll it

JBZ

1 00

2,00

3,00Vollzeit

Teilzeit

Quelle: Statistik Austria, n. Hain 2014

H. Holzin

ger/J

0,00

1,00

1951 1961 1971 1981 1991 2001 2012JBZ‐Grafik

© 

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Anstieg der Verschuldung

JBZ

H. Holzin

ger/J

© 

Die Zeit 27. 8. 2015

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Anstieg der Verschuldung

Die Zeit 27. 8. 2015

JBZ

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© 

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© H. Holzinger  | www.jungk‐bibliothek.at

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Devisentransaktionen 1974‐1998 spekulativ & real

JBZ

n. Bernard A. Lietaer: Das Geld der Zukunft. 1999 dt 2002

H. Holzin

ger/J1999, dt. 2002.

© 

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Frühe Warnungen vor Finanzkrisen

• „Währungsprobleme werden uns dazu bringen, dass wir uns„Währungsprobleme werden uns dazu bringen, dass wir uns in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends dem letzten Tabu zuwenden – dem Geld.“

• „Anders als manche Menschen meinen, ist Geld keine gute Möglichkeit, Werte zu speichern.“

• „Devisentransaktionen stellen heute das Handelsvolumen bei allen anderen Anlagearten in den Schatten. … Als Folge davon h b di D i ä kt t l i d üb li f t

JBZ

haben die Devisenmärkte erstmals in der überlieferten Geschichte für nahezu jedermann lebenswichtige Bedeutung erhalten “

H. Holzin

ger/Jerhalten.

Bernard A. Lietaer: Das Geld der Zukunft. 1999, dt. 2002. Zitate S. 18, 74, 79 

© 

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Gesundheitsprobleme durch Arbeit

JBZ1 Million ArbeitnehmerInnen fühlen sich belastet

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Statistik Austria, Mikrozensus‐Arbeitskräfteerhebung im Jahr 2013

1 Million ArbeitnehmerInnen fühlen sich belastet

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JBZ

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3 x 3‐Formel unseres „Wohlstands“3 x 3 Formel unseres „Wohlstands3 x Versageng• Mehrheit von 

Wohlstand ausgeschlossen 3 x Ideologien

3 x Auswege• Kultur derausgeschlossen

• Natur ausbeutend und nicht 

g• Ideologie der 

Knappheit

• Kultur der Inklusion

nachhaltig• Immer mehr Stress 

im Wohlstand

• Ideologie des Wachstums

• Kultur der Verortungim Wohlstand

• Neu: Erkauft mit ( )

• Ideologie des Konsums

g• Kultur des G(öffentlichen) 

SchuldenGenug

Hans Holzinger: Neuer Wohlstand. 

© H. Holzinger  | www.jungk‐bibliothek.at

Leben und Wirtschaften auf einem begrenzten Planeten. Salzburg, JBZ‐Verl. 2012. 256 S. 

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WIRTSCHAFTWIRTSCHAFT SALZBURGSSALZBURGS

Daten und Fakten

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Salzburg: Betriebsgrößen nach Beschäftigen

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Quelle: Arbeiterkammer Salzburg 2015 © Quelle: Arbeiterkammer Salzburg 2015

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WKS‐Mitglieder: Die 10 größten Fachgruppen

JBZ

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ger/J

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Quelle: Kammermitgliederstatistik 2014. Salzburg. 

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WKS‐Mitglieder nach Rechtsform der Unternehmen

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Quelle: Kammermitgliederstatistik 2014. Salzburg. 

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Ein‐Personen‐Unternehmen (EPUs) nach Branchen (A)

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Quelle: Factsheet EPUs. WKÖ 2015.

Page 42: Hans Holzinger Wie wirtschaften?Wie wirtschaften?...Keynesianismus, „sozialdemokratisches Zeitalter“, Kalter Krieg, „Ko‐Existenz“ der Systeme, Entkolonialisierung • Finanzkapitalismus:

Ein‐Personen‐Unternehmen nach Bundesländern

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Quelle: Factsheet EPUs. WKÖ 2015.

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Beschäftigte 2014 (Jahresdurchschnitt)

• Erwerbspersonen: 278.100• Davon männlich: 145.700• Weiblich: 132 400• Weiblich: 132.400• Erwerbsquote (15 bis unter 65 Jahre): 76,3• Unselbständig Beschäftigte: 244.647• Darunter Land‐ und Forstwirtschaft: 1.124

JBZ

• Produzierender Bereich: 55.053• Dienstleistungsbereich: 181 761

H. Holzin

ger/J• Dienstleistungsbereich: 181.761

© 

Quelle: Salzburger Zahlenspiegel 2015www.salzburg.gv.at/statistik_daten_zahlenspiegel2015‐folder.pdf

Page 44: Hans Holzinger Wie wirtschaften?Wie wirtschaften?...Keynesianismus, „sozialdemokratisches Zeitalter“, Kalter Krieg, „Ko‐Existenz“ der Systeme, Entkolonialisierung • Finanzkapitalismus:

Wertschöpfung: Bruttoregionalprodukt 2014

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Quelle: Salzburger Zahlenspiegel 2015www.salzburg.gv.at/statistik_daten_zahlenspiegel2015‐folder.pdf

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Page 45: Hans Holzinger Wie wirtschaften?Wie wirtschaften?...Keynesianismus, „sozialdemokratisches Zeitalter“, Kalter Krieg, „Ko‐Existenz“ der Systeme, Entkolonialisierung • Finanzkapitalismus:

Arbeitsplätze: Unselbständig Beschäftigte 2014

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Quelle: Salzburger Zahlenspiegel 2015www.salzburg.gv.at/statistik_daten_zahlenspiegel2015‐folder.pdf

Page 46: Hans Holzinger Wie wirtschaften?Wie wirtschaften?...Keynesianismus, „sozialdemokratisches Zeitalter“, Kalter Krieg, „Ko‐Existenz“ der Systeme, Entkolonialisierung • Finanzkapitalismus:

Arbeitsplätze: Unselbständig Beschäftigte 2014

JBZ

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Quelle: WKS: Salzburg in Zahlen. Wichtige Daten zu Wirtschaft und Bevölkerung. 2013.

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Entwicklung Arbeitslosigkeit

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Quelle: Salzburger Zahlenspiegel 2015www.salzburg.gv.at/statistik_daten_zahlenspiegel2015‐folder.pdf

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Bedeutung des Tourismus: Übernachtungen

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Quelle: Salzburger Zahlenspiegel 2015www.salzburg.gv.at/statistik_daten_zahlenspiegel2015‐folder.pdf

Page 49: Hans Holzinger Wie wirtschaften?Wie wirtschaften?...Keynesianismus, „sozialdemokratisches Zeitalter“, Kalter Krieg, „Ko‐Existenz“ der Systeme, Entkolonialisierung • Finanzkapitalismus:

Strukturwandel: KFZ‐Zulassungen

JBZ

H. Holzin

ger/J

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Quelle: Salzburger Zahlenspiegel 2015www.salzburg.gv.at/statistik_daten_zahlenspiegel2015‐folder.pdf

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KURZE GESCHICHTEKURZE GESCHICHTEDES WIRTSCHAFTENSDES WIRTSCHAFTENS

Phasen und Modelle

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Kurze Geschichte des Wirtschaftens

ÜbergängeI d t i li i & F ühk it li E fi d d• Industrialisierung & Frühkapitalismus: Erfindung  der Dampfmaschine, erste Fabriken, Ausbeutung der ArbeiterInnen, freie Marktwirtschaft nach Adam Smith

• Arbeiterbewegung: Kampf um Arbeiterrechte, „Fordismus“, Sozialdemokratie, 1. Weltkrieg 

• Marxismus & Kommunismus: Industrialisierung Planwirtschaft• Marxismus & Kommunismus: Industrialisierung, Planwirtschaft, Arbeiterräte, Scheitern in den 1980er‐Jahren

• Weltwirtschaftskrise: Faschismus, Stalinismus, 2. Weltkrieg, USA: 

JBZ

New Deal, Nazi‐Deutschland: Kriegswirtschaft

Literaturtipps: F bi S h idl D E d d M hi G hi ht i h it d

H. Holzin

ger/JFabian Scheidler: Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden 

Zivilisation. Wien, 2015; Franz Groll: Von der Finanzkrise zur solidarischen Wirtschaft. Hamburg, 2009.

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Kurze Geschichte des Wirtschaftens

Übergängeg g• Konsumkapitalismus: Wiederaufbau, Wachstumsphase, 

Keynesianismus, „sozialdemokratisches Zeitalter“, Kalter Krieg, y g„Ko‐Existenz“ der Systeme, Entkolonialisierung

• Finanzkapitalismus: Aufkündigung des Bretton Woods‐System, freie Wechselkurse, Zunahme von Spekulation, Digitalisierung, „Neoliberalismus“, Staatsverschuldung, Finanzkrisen, Staatsbankrotte ?

JBZ

Staatsbankrotte, ….?

Literaturtipp: Stefan Schulmeister: Mitten in der Krise. Wien 2010.

H. Holzin

ger/J

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Kurze Geschichte des Wirtschaftens

Übergängeg g• Nachhaltige Entwicklung: Grenzen des Wachstums (Club of

Rome 1972), UN‐Konferenz für Umwelt und Entwicklung (1992), ) g ( )Folgekonferenzen

• Vorläufer: Entbettung/Große Transformation (Polany), Entropie (Georgescu‐Roegen), Steady Economy (Daly), Soziale Ökologie (Fischer‐Kowalski)Ö Ö

JBZ

• Ökologische Ökonomie: Internalisierung ökologischer Kosten (Binswanger, Weizsäcker)

H. Holzin

ger/J

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Wirtschaftsmodelle

• Freie Marktwirtschaft: Produktion analog Nachfrage, freier Markt, Selbstregulation, Privateigentum (negative Freiheit)

• Kapitalistische Marktwirtschaft: Großunternehmen, l k ( h )Konzentrationsprozesse, Weltmärkte (negative Freiheit)

• Planwirtschaft: Produktion nach Jahresplänen, staatliche L k St t i t (b t F ih it)Lenkung, Staatseigentum (begrenzte Freiheit)

• Soziale Marktwirtschaft: Verbindung freier Märkte mit staatlichen Regulierungen Wohlfahrtsstaat (positive Freiheit)

JBZ

staatlichen Regulierungen, Wohlfahrtsstaat (positive Freiheit)• Öko‐Soziale Marktwirtschaft: Ökologische Rahmen‐

bedingungen Ressourcensteuern (positive Freiheit)

H. Holzin

ger/Jbedingungen, Ressourcensteuern (positive Freiheit)

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NEUE ANSÄTZE

Strategien gegen die Mehrfachkrise

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Neue Ansätze – Ökologische Strategien

• Effizienzansatz: Ökologische Modernisierung (Jännicke), Faktor X (Schmidt Bleek v Weizsäcker) Cradle to CradleFaktor X (Schmidt‐Bleek, v. Weizsäcker),Cradle to Cradle (Baumgart), Blue Economy  (Pauli), Green Economy (Sukhdev)> Innovationen, Ökosteuern, staatl. Anreize, Top Runner‐Prinzip, , , p p

• Suffizienzansatz: Kritik an Konsumgesellschaft, Degrowth, Decroissance, „Buen Vivir“, Suffizienzpolitik, De‐Monetarisierung> Lebensstile des Genug, erweiterter W.begriff, Care‐Economy

• Postwachstumsökonomie: Wohlstandssicherung ohne weiteres 

JBZ

Wirtschaftswachstum (Jackson, Paech, Miegel, Latouche, Zahrndt, Röbke, Ax/Hinterberger, www.postwachstum.de )> erweiterte Wohlstandsindikatoren Wachstum sozial und

H. Holzin

ger/J> erweiterte Wohlstandsindikatoren, Wachstum sozial und 

ökologisch verträglicher Bereiche, Schrumpfung anderer Bereiche, Neuverteilung von Arbeit und Wirtschaftsprodukt

© , g p

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Neue Ansätze – Strategien zur Finanzkrise

• Bändigung der Finanzmärkte: Austrocknung Steueroasen, Vermögensbremse“ Finanztransaktionssteuer Verbot„Vermögensbremse , Finanztransaktionssteuer, Verbot hochriskanter Finanzinstrumente, Bankeninsolvenzrecht (attac, Dietz, Schulmeister, Schweizer Rat für Wirtschafts‐ und S i l litik )Sozialpolitik u.a.)

• Vollgeld statt Schuldgeld: Verbot Banken‐Geldschöpfung, staatliches Geld Banken als Transferstelle Monetativestaatliches Geld, Banken als Transferstelle, Monetative(Fisher, Schweizer Rat für Wirtschafts‐ und Sozialpolitik  u. a.) 

• Ethische Banken: Soziale und ökologische Kriterien für 

JBZ

Investments und Anlagen, z.B. GLS, Steyler Bank, Gemeinwohl‐Bank)

• Regio Geld: Regional und Zweitwährungen Regionalisierung

H. Holzin

ger/J• Regio‐Geld: Regional‐ und Zweitwährungen, Regionalisierung 

(Kennedy, Lietaer, Binswanger, Gahrmann u.a., Vorläufer: Kohr), Zeitscheine (z. B. „Wir gemeinsam“)

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Neue Ansätze – Strategien gegen Arbeitslosigkeit

• Umverteilung Wirtschaftsprodukt: Gleichheitsforschung (Wilkinson/Picket Piketty) Vermögensbesteuerung (Layard(Wilkinson/Picket, Piketty), Vermögensbesteuerung (Layard, Schulmeister), Grundeinkommen (Werner u.a.)

• Umverteilung Erwerbsarbeit: Arbeitszeitverkürzung, neue g g,Arbeitszeitmodelle, Sabbaticals (Gewerkschaften u.a.)

• Ausbau öffentlicher Sektor: Forcierung sozialer Dienstleistungen (Marterbauer u.a.), Öko‐Investitionen (Schleicher, Schulmeister)

• Erweiterter Wirtschaftsbegriff: Care‐Economy (Mascha‐Madörin, 

JBZ

Gubitzer), Feminist. Ökonomie (Haugg, Winterfeld, Mies u.a.)• Neue Wohlstandsmessung: Human Development Index (UNO), 

B Lif I d (OECD) B N i l lü k (Bh ) H

H. Holzin

ger/JBetter Life Index (OECD), Brutto‐Nationalglück (Bhutan), Happy 

Planet Index (New Economic Foundation, Wohlstandsquintett (Denkwerk Zukunft) Wie geht´s Österreich (Statistik Austria) ©

 (Denkwerk Zukunft), Wie geht s Österreich (Statistik Austria)

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JBZ

H. Holzin

ger/J

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„Wie geht´s Österreich“ (Statistik Austria)

JBZ

H. Holzin

ger/J

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Bezahlte und unbezahlte Arbeit (Gubitzer 2011)

JBZ

H. Holzin

ger/J

© 

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Neue Ansätze – Strategien für Unternehmen (Teil 2)

• Zertifikate & Labels: Produktlabels, EMAS, Deutscher Nachhaltigkeitskodex Klimabündnis‐ FamilienfreundlicheNachhaltigkeitskodex, Klimabündnis , Familienfreundliche Betriebe u.a. EU‐Plan: Nicht‐monetäres Berichtswesen, Best‐ statt Billigstbieter‐Prinzip Land Salzburg

• Corporate Social Responsibility (CSR): freiwillige Selbst‐verpflichtungen von Unternehmen, CSR‐Leitfaden der WKS

• KonsumentInnen‐Demokratie: Bewusster/ethischer Konsum, Kritik an Unternehmenspraktiken, Crowdfunding

JBZ

• Neue Unternehmensformen: Genossenschafts‐/Stiftungsuntern., Social Entrepreneurs, Postwachstums‐Unternehmen, Kooperatives Wirtschaften (WIR u a )

H. Holzin

ger/JKooperatives Wirtschaften (WIR u.a.) 

• Gemeinwohl‐Ökonomie: Gemeinwohl‐Bilanz (Unternehmen, Regionen) ©

 Regionen)

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Systemischer Wechsel nötig

• Ab 1800: Übergang von  • Ab 1950: Übergang von der handwerklichen zur industriellen Produk‐

der bedarfsorientierten zur Bedürfnisse weckenden 

tionsweise und globale Ausweitung

Wirtschaftsweise> massive Werbemittel, 

> hoher Güterausstoß, hoher Umweltverbrauch

Fehlallokation von Mitteln, Wirtschaftsversagen

• Zukunft: Übergang zu einer Globalökonomie der Grundbedürnis‐Befriedigung, in der die „Needs“ aller vor den „Wants“ der Bevorzugten kommen. 

• Doch wie soll das gehen?© H. Holzinger  | www.jungk‐bibliothek.at

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Weiterführende LiteraturWeiterführende Literatur

www prozukunft orgwww.prozukunft.org

Danke für die Aufmerksamkeit

Robert‐Jungk‐Bibliothek für Zukunftsfragen, Strubergasse 18, 5020 Salzburgwww.jungk‐bibliothek.at | http://jungk‐bibliothek.org 

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Nachhaltigkeitsdiskurs ‐ Zentrale Thesen

• These 1:Das Thema Nachhaltigkeit wurde viel zu lange nur als Appell an die BürgerInnen zur Verhaltensänderung kommuniziert.g g

• These 2:Öko‐Institute haben zwar kluge Analysen und Zukunftsleit‐Öko Institute haben zwar kluge Analysen und Zukunftsleitplanken vorgelegt, Politik und Wirtschaft folgten jedoch den Mainstream‐Instituten der Wirtschaftsforschung

JBZ

Mainstream Instituten der Wirtschaftsforschung.

• These 3:D i h T i W h t B häfti

H. Holzin

ger/JDas magische Trio „Wachstum – Beschäftigung –

Wohlstandsmehrung“ bestimmt(e) das Geschehen.

© 

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Zukunftsstrategien• Strategie 1: Ökoinnovationen setzen sich nur durch, 

wenn sie sich rechnen. Dies erfordert eine Verteuerung der Ressourceninputs sowie der Emissionen (Abfälle).

• Strategie 2: Ansätze der Selbstorganisation (Bottom up) sowie der politischen Regulierung (Top down) ergänzen einander.

• Strategie 3: Ressourcenleichte Lebensstile der Suffizienz können und müssen durch politische Rahmenbedingungen gefördert werden (etwa neue Arbeitszeitmodelle,  Transferleistungen).

JBZ

• Strategie 4: Nachhaltige Wirtschaftsstrukturen führen in eine Postwachstumsgesellschaft. Diese gelingt mit einer doppelten Umverteilung von den hohen u den niedrigen Einkommen

H. Holzin

ger/JUmverteilung: von den hohen zu den niedrigen Einkommen 

sowie vom privaten zum öffentlichen Konsum.

© 

© H. Holzinger  | www.jungk‐bibliothek.at

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Lokale Zukunftspfade• Anderer Lebensstil: Befreiung vom Überfluss (Paech), Ich habe genug (Verein SOL), Degrowth, Decroissance

• Zivilgesellschaft: Unterstützung kritischer NGOs wie Clean Clothes, Clean IT, attac, Via Campesina u. a.

• Lokale Ökonomie: Regionalwährungen, Lebensmittel‐ & Energiesouveränität, neue Arbeitszeitmodelle, T i i B (H ki ) V Sh ETransition‐Bewegung (Hopkins), Verortung, Share‐Econ.

• Konsumentenrechte: Werbesteuer/‐verbote, lange G ti f i t Rü k h büh V h i

JBZ

Garantiefristen, Rücknahmegebühren, Verursacherprinz.• Neue Unternehmensformen: Genossenschaften, Stiftungsunternehmen Gemeinwohlökonomie (Felber);

H. Holzin

ger/JStiftungsunternehmen, Gemeinwohlökonomie (Felber); 

Crowd‐Financing (Waldviertler), ethisches Investment>Wirkt nur lokal aber leicht(er) umsetzbar © > Wirkt nur lokal, aber leicht(er) umsetzbar

© H. Holzinger  | www.jungk‐bibliothek.at

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Globale Zukunftspfade

• Weltsteuerpolitik: Globalsteuern auf Ressourcen & Emissionen, auf Finanzgeschäfte & Rüstung, generell: auf Welthandel, Unterbindung von Steuerflucht z.B. Attac

• Weltsozialpolitik – Nachholende Entwicklung über Anschubfinanzierung statt Krediten, g ,z. B. Global Marshall Plan‐Initiative

• Weltumweltpolitik: Globale Ressourcen und Emissions

JBZ

• Weltumweltpolitik: Globale Ressourcen‐ und Emissions‐kontingente, Schutz von Gemeingütern (UNEP, UNDP).

( )

H. Holzin

ger/J> Wirkt global, aber schwer(er) umsetzbar

Wer Sind die Akteure? G87, G8, G20, UN?

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© H. Holzinger  | www.jungk‐bibliothek.at