Hans Kienesberger: wild & tender

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Hans Kienesberger wild & tender Temperamalerei 1985 – ‘89 DAS EWIGE ARCHIV

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Temperamalerei 1985 – ‘89

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Hans Kienesberger: wild & tender. Anmerkungen zu einem malerischen Werk.

Der beste Bogenschütze ist derjenige, der sich selbst zum richtigen Zeitpunkt vergisst und den Pfeil loslässt. Dies sei der springende Punkt, meint Hans Kienesberger, dies könne man nicht durch einen Willensakt herbeiführen, sondern nur durch lange und geduldige Übung.

Hans Kienesberger begann als 17-jähriger zu üben, als er Lack auf alte Schulzeichenbretter schüttete – seither übt er weiter, täglich und unbeirrt. Sein Werk ist im Laufe der Jahrzehnte so umfangreich und vielfältig geworden, dass er selbst immer aufs Neue überrascht ist, wenn er Mappen mit älteren Arbeiten wiederfindet und längst vergessene Blätter, Bilder, Fotografien und Objekte wiederentdeckt.In mehr als 40-jähriger Übungspraxis ist ein facettenreiches, mäanderndes, teilweise ausuferndes Universum entstanden, das sei-nesgleichen sucht: Es umfasst Malereien, Zeichnungen, Plastiken, Objekte, Druckgrafiken und Fotozyklen (vgl. die Publikation Hans Kienesberger, Subcutan, Fotoarbeiten 1971 – 2002, Wien 2009).

Wie ein chinesischer Mönch arbeitet Hans Kienesberger beharrlich und stetig in der relativen Abgeschiedenheit des oberösterreichi-schen Salzkammergutes, in Gmunden am Traunsee, weitestgehend ohne nennenswerten Zuspruch und ohne materielle Anerkennung, Jahr um Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt.

Auf wesentliche Bezugspunkte seiner Arbeit angesprochen, nennt er seine ebenfalls jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Zen-Buddhismus einerseits und andererseits Künstler wie den deutschen Maler Emil Schumacher (1912 – 1999), Mitbegründer der abstrakten Kunst in Deutschland und Vertreter des Informel, die ihn inspirierten, bewegten, ihm auch Kraft gaben und geben.

Die vorliegende Publikation fokussiert auf eine Werkgruppe von Temperamalereien auf Papier, der in den Jahren 1985 bis 1989 entstand. Augenscheinlich dem Informel zuzuordnen, sieht Hans Kienesberger darin entscheidend und zuvorderst die Selbstreflexion des wandelnden, sich wandelnden Künstlers. Die Prämisse: Der Künstler weiss, was Kunst ist, ist nicht mehr selbstverständlich. Der hier vorzufindende Kunstbegriff greift weit über den kunsthistorischen Kontext hinaus: es geht um eine Handlungsform, die selbstver-ständlich in einen kunsthistorischen Kontext eingebettet ist, aber den Handlungsvollzug in der Ist-Zeit zum Kern, zum Thema hat.

Zen-inspirierte Malerei steht selbst in einem langen Zeitkontinuum, das bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Bezogen auf zeitge-nössische Maler erwähnt Kienesberger auch Jackson Pollock, (1912 – 1956) dessen Arbeit ebenfalls in starkem Bezug zum Zen-Bud-dhismus entstand. Zweifelsohne können ebenso Pierre Soulages und die Pariser Künstlergruppe COBRA (u.a. Pierre Alechinsky, Karel Appel, Asger Jorn) als Planeten dieses künstlerischen Universums angesehen werden.

Parallel zu den informellen Arbeiten entstanden und entstehen immer wieder auch Landschaftsbilder und Akte in unterschiedlichsten Techniken, Formaten und Ausformungen. Figurative Prozesse und Bildfindungen entwickelten sich im Rahmen von Erweiterungs-projekten, oft auch unter Einbeziehung der Fotografie, (vgl. Traunsteinbilder). Insbesondere sei hier auf kritisch/ironische Archi-tekturvisionen im Rahmen der von Hans Kienesberger 1978 mitgegründeten Produzentengruppe Bild-Manufaktur-Traunsee (BMT), Kienesberger · Pilar · Putz verwiesen, die von 1978 – 1981 die Multiple-Edition DER TRAUNSEHER herausgab.

Hans Kienesberger nahm und nimmt in präzisen Fotozyklen und penibel ausgearbeiteten Zeichnungen Stellung zu Landschafts-verwüstung und Waschbeton-Brutalismen, er bringt sich dort ein, wo es ihm zwingend und notwendig erscheint.

Aktuell und zentral bedeutsam für seine Arbeit ist die Erkennung und Wahrnehmung der Lebensprozesse aus buddhistischer Sicht, die Selbstanalyse ebenso wie die Analyse der sogenannten Wirklichkeit. Kern- und Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die Frage: Wie komme ich zum Handeln? Den Künstler interessieren die Prozesse, die Wirklichkeit interpretieren und die Interpretation der künstle-rischen Identität. Es gibt für ihn nichts Festgelegtes, keine fixierte Sichtweise. Alles sei abhängig von momentanen Bewußtseins- und Informationszuständen und der folgenden Interpretation. Das Ergebnis des künstlerischen Tuns sei (nur) ein Hinweis auf eine bestimmte Zeitspanne der Existenz. Nicht mehr und nicht weniger.

Für den Betrachter/die Betrachterin ergibt sich daraus nun die Möglichkeit und vor allem die einmalige Chance, die Ergebnisse dieser langen, beständigen Arbeit von Hans Kienesberger in einer bestimmten Zeitspanne – potentiell: in der Ist-Zeit – selbst zu sehen, zu spüren und zu erleben. Dies kann, muss aber nicht: wild, zärtlich oder unfassbar sein.

Möge die Übung gelingen!

Peter Putz Das Ewige Archiv

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Ohne Titel, 1985, Tempera auf Papier, 63 x 46 cm

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Ohne Titel, 1985, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 47 x 61 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 41 x 64 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 50 x 60 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 60.5 x 47 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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o. T., 1986, Tempera auf Papier, 66 x 47 cm

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o. T., 1986, Tempera auf Papier, 48 x 61 cm

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beide: o. T., 1986, Tempera auf Papier, 46 x 64 cm

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beide: o. T., 1986, Tempera auf Papier, 46 x 64 cm

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o. T., 1985, Tempera auf Papier, 60 x 47 cm

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o. T., 1986, Tempera auf Papier, 70 x 50 cm

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o. T., 1989, Tempera auf Papier, 62 x 44 cm

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o. T., 1989, Tempera auf Papier, 62 x 44 cm

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o. T., 1989, Tempera auf Papier, 62 x 44 cm

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o. T., 1989, Tempera auf Papier, 62 x 44 cm

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o. T., 1986, Tempera auf Papier, 61 x 43 cm

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o. T., 1986, Tempera auf Papier, 61,5 x 47 cm

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o. T., 1986, Tempera auf Papier, 56 x 45 cm

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o. T., 1987, Tempera auf Papier, 60 x 42 cm

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o. T., 1986, Tempera auf Papier, 64 x 48 cm

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o. T., 1987, Tempera auf Papier, 64 x 48 cm

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o. T., 1986, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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o. T., 1987, Tempera auf Papier, 61 x 47 cm

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Hans Kienesberger

1948 * Gmunden, O.Ö.Seit 1966 künstlerische Arbeit in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Multiple, Skulptur und kontextbezogene Rauminstallationen.

1978 Gemeinsam mit Walter Pilar und Peter Putz Gründung der Bildmanufaktur Traunsee und Herausgeber der Bild-Text-Samm-lung DER TRAUNSEHER (1978 – 1981). Preise und Stipendien (Auswahl)2000 Krumau-Stipendium des Landes Oberösterreich 1995 Krakau-Stipendium des BMfUK1984 Österr. Grafikwettbewerb: Preis des Landes Salzburg 1982 Staatsstipendium des BMfUK1981 Theodor-Körner-Förderpreis 1976 Geist und Form VII: Preis des Landes Vorarlberg

Einzelausstellungen (Auswahl)2010 Galerie Spectrum, Linz, Subcutan, Fotoarbeiten 1971 – ‘022008 Retrospektive im Rahmen der OÖ. Landesausstellung: DER TRAUNSEHER 1978 – 1981 und die Bildmanufaktur- Traunsee. (mit Walter Pilar und Peter Putz) Buchdokumentation (Bibliothek der Provinz)2007 Galerie Schloß Puchheim, Attnang 2003 Galerie artefakt, Palais Ferstel, Wien2001 Galerie Schloß Puchheim, Attnang Galerie Thiele, Linz 2000 Atelier d. Landes O.Ö., Krumau, Tschechien1997 Atelierhaus Westbahnstraße d. BMfUK1992 Galerie Lindner, Wien ATW Galerie, Wien1989 Galerie Lindner, Wien Künstlerhaus Ringgalerie, Salzburg1986 Galerie MAERZ, Linz 1983 Galerie der Wiener Secession1982 Galerie Stubenbastei, Wien Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)2006 Kammerhofgalerie Gmunden2005 Kunstmuseum Mühlhausen , BRD2004 Kulturwerkstatt Uferstöckl, Wallsee2003 Galerie Gut Gasteil2001 Kunst Wien, MAK2000 Neue Galerie d. Stadt Linz, Photographie – die Sammlung1999 Galerie 422, Gmunden1998 Casa Strobele, Borgo, Italien1997 Museum Jenny-Marx Haus, Salzwedel1996 BWA Galeria, Bialystok, Polen1995 Offenes Kulturhaus Linz Projektwerkstatt1994 Galerie Museum Modern Art Hünfeld, BRD1992 Kunsthalle Vilnius/Litauen Ausstellungshalle d. Russischen Kulturfonds, Moskau1991 Buchmesse Frankfurt1989 Inter-Art-Galerie, Paris1987 Trakl-Haus, Salzburg

1984 Tiroler Landesmuseum1982 Neue Galerie der Stadt Linz1976 Galerie Hildebrand, Klagenfurt

Werke befinden sich u.a. im Besitz von: (Auswahl) Grafische Sammlung Albertina, WienLENTOS Kunstmuseum, Linz OÖ. LandesgalerieRupertinum SalzburgSchiele Art Centrum, Krumau/CZ

Veröffentlichungen und Texte: Hans Kienesberger, Subcutan, Fotoarbeiten 1971 – 2002, Hrsg. Peter Putz, Das Ewige Archiv, Wien 2009J. Kienesberger, W. Pilar, P. Putz: DER TRAUNSEHER 1978 – 1981, Buch zur Retrospektive, Bibliothek der Provinz, Weitra 2008Fotografie – Die Sammlung 2008, LENTOS Kunstmuseum, Hrsg. Dr. Brigitte Reutner, Linz 2008Photographie – Die Sammlung 2000/2001, LENTOS Kunstmuseum, Hrsg. Peter Baum, Linz 2001Geschichte der Fotografie in Österreich, Bd. 2, Hrsg. Otto Hochreiter und Timm Starl, Bad Ischl 1983Landstrich Nr. 3, Widerstand. Eine Reise in der Heimat. Fotoessay, 1982FOTOGESCHICHTE, Heft 4, Hrsg. Timm Starl, Eine Flussregulierung, gem. m. Peter Baumgartner, Frankfurt/Main 1982Katalog zum Wettbewerb „Geist und Form“ (Preis des Landes Vorarlberg), Wien 1976

Hans Kienesberger Traungasse 3A-4810 GmundenTel.: 0699 105 93 [email protected]

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Gestaltung: Studio Putz+ Medien · Grafik · Kunst

Repros, Porträt, Atelierfotos unddigitale Bildbearbeitung: Peter Putz

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Abgebildete Werke: © Hans Kienesberger, VBK, 2010Alle Rechte vorbehalten

Cover, Innenseite Backcover und Backcover: Details aus den abgebildeten Werken alle: Hans Kienesberger, o. T., Tempera auf Papier

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