HausBlumenküche Mössingen: leben infamiliärer Atmosphäre · _____ Mössingen ofen strahlt...

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Mössingen Haus "Blumenküche" Mössingen: leben in familiärer Atmosphäre Von lngeborg Stepper MÖSSINGEN. Mitten in der Steinlachstadt, am Rande des Neu- baugebiets "In der Slumenküche" wurde auf dem Gewann "Blumenküche" ein Pflegeheim errichtet, das nach neuesten Konzepten ein Angebot vor allem für Menschen mit Demenz bieten soll. Esträgt den schönen Namen "Haus Blumenküche" und fügt sich mit seiner offenen, ansprechenden Architektur perfekt in die Bebauung. Mit einem neuen Pflegeheimkonzept wird der Hausgemeinschaft von 72 Be- wohnern in sechs Wohnungen Rech- nung getragen. Jede Wohnung verfügt über eine eigene Küche, ein geräumiges Wohnzimmer, das gemütlich mit Sofas, einem Fernseher und einem Computer- arbeitsplatz ausgestattet ist. Ein Kamin- - 16 -------------------------------- Ausgabe 3 I 2010 I journal plus

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Mössingen

Haus "Blumenküche" Mössingen:leben in familiärer Atmosphäre

Von lngeborg Stepper

MÖSSINGEN. Mitten in der Steinlachstadt, am Rande des Neu-baugebiets "In der Slumenküche" wurde auf dem Gewann"Blumenküche" ein Pflegeheim errichtet, das nach neuestenKonzepten ein Angebot vor allem für Menschen mit Demenzbieten soll. Esträgt den schönen Namen "Haus Blumenküche"und fügt sich mit seiner offenen, ansprechenden Architekturperfekt in die Bebauung.

Mit einem neuen Pflegeheimkonzeptwird der Hausgemeinschaft von 72 Be-wohnern in sechs Wohnungen Rech-nung getragen. Jede Wohnung verfügtüber eine eigene Küche, ein geräumigesWohnzimmer, das gemütlich mit Sofas,einem Fernseher und einem Computer-arbeitsplatz ausgestattet ist. Ein Kamin-

- 16 --------------------------------Ausgabe 3 I 2010 I journal plus

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ofen strahlt Gemütlichkeit aus. Zu jeder Wohnung gehört eineWäschekammer, in der der Bedarf an frischer Wäsche für diekleine Wohneinheit gestapelt ist. Das Haus ist von oben bis un-ten mit Teppichboden ausgestattet, um eine Atmosphäre wiezuhause anzustreben. Die Zimmerstruktur im Haus besteht aus46 Einzelzimmern und 13 Doppelzimmern. Sämtliche Neben-räume wie Mehrzweckraum, Therapieraum. Lagerräume, Per-sonalaufenthaltsraum und Pflegebäder sind vorhanden. Vonherkömmlichen Pflegeeinrichtungen unterscheidet sich dasBenevit-Hausgemeinschaftskonzept durch eine natürliche Ta-gesstruktur. Diese soll zur Erhaltung, Stärkung und Reakti-vierung der Alltagskompetenz der Bewohner beitragen. BeimRundgang durch das Haus trifft man beispielsweise Bewohner,die in der Küche bei der Zubereitung der Mahlzeiten, beim Ku-chenbacken oder mit Tischdecken beschäftigt sind. Eine ältereDame bügelt für ihr Leben gern. Sie darf diese Tätigkeit auchim "Haus in der Blumenküche" ausüben. Darüber ist sie sehrglücklich. Monatlich wird ein Flicknachmittag angeboten, andem nicht nur gestopft und genäht wird, sondern auch die Neu-igkeiten vom Haus ausgetauscht werden. Die Selbstständigkeitder Bewohner wird also gefördert und unterstützt. Sie merken,dass sie noch gebraucht werden. Ein familienähnlicher Alltagwird im Haus gelebt. "Wir geben dem Tag Struktur," ergänztHeimleiterin Petra Dreher das Konzept. Das hat sich vor al-lem für Menschen mit Demenz bewährt. Aber auch andere alte,pflegebedürftige Menschen sind hier gut aufgehoben.Selbstverständlich ist Fachpersonal immer dabei. Die Arbeit inder Küche, ob es nun Gemüseputzen oder Kartoffelrädle ma-chen heißt, wird vom hauswirtschaftlichen Personal angeleitet.Jeder Bewohner darf mithelfen, muss aber nicht. Alle Diens-te werden im Haus erledigt. Essenkochen gehört dazu, dennes gibt keine Großküche, Wäschernachen ebenfalls. Es werdenkeinerlei externe Dienstleister in Anspruch genommen.

Ganzheitliches Konzept

Hauseigenes, examiniertes Pflegepersonal gewährleistet Pflegebis zur höchsten Stufe. Der Pflegepersonalschlüssel im "HausBlumenküche" weist einen Mindestanteil davon von 50 Pro-zent auf. Das ausgebildete Pflegepersonal macht nur die be-handlungsmedizinischen Tätigkeiten. Die Verantwortlichenbetonen, dass sie damit auf dem neuesten Stand im BereichAltenpflege sind. Das Haus Blumenküche ist die so genanntevierte Generation der Pflegeheime. Vor drei Jahren wurde es inBetrieb genommen. Die klassischen Pflegeheime zuvor warenauf Funktionalität aufgebaut. Aus dieser Zeit kommt der Be-griff "satt und sauber". Krankenhausähnliche Atmosphäre isthier verpönt. Dieses neue Konzept ist jedoch arbeitsintensiver,aber die Menschen fühlen sich im Heim wohler. Als multipro-fessionelles Team sehen die Mitarbeiter ihre Aufgaben ganz-heitlich. Neue Erkenntnisse aus Wissenschaft, Forschung undPraxis fließen in die tägliche Arbeit ein.

Ausgabe 31 2010 I journal plus

Raum für Privatsphäre

Wenn im Sommer der Garten wieder benutzt werden kann,bieten sich hier viele Aktivitäten für die Bewohner. Aber auchdas ganze Jahr über gibt es beispielsweise Kurse im kreativenGestalten, Aquarellmalen oder Übungen zur Sturzprophyla-xe. Wöchentlich freitags steht der Besuch des Wochenmark-tes auf dem Programm. Gemeinsames Singen und Lachenkommt nicht zu kurz. Regelmässige Andachten, Ausflüge undGymnastik gehören ebenfalls zum Programm. Das Haus bietetauch ausreichend Raum für Privatsphäre und selbstbestimmteTätigkeiten. Der Tagesablauf der Bewohner wird nicht durchPflege, sondern durch normale Alltagsaktivitäten bestimmt.Die familiäre Atmosphäre vermittelt Geborgenheit. Dadurchverbessert sich der Allgemeinzustand der Bewohner, Lebens-freude und Lebensqualität nehmen zu.

KontaktadresseHaus BlumenküchePflegeheim nach dem BeneVit-Hausgemeinsc haftskonzept

Johannes-Kepler-Str. 6, 72116 Mössingen,Tel. 0 74 73/94 92 90,E-Mail: Blumenkü[email protected]

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