Hausgottesdienst Zu Hause. Verbunden. Miteinander. Mit Gott. · das Zeugnis von dem Herrn. O...

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Hausgottesdienst Zu Hause. Verbunden. Miteinander. Mit Gott. Feiere Gottesdienst von zu Hause aus. Am Sonntag um 10 Uhr. Zünde eine Kerze an und bete mit uns. Durch Gottes Geist sind wir verbunden. Alles was du brauchst: eine Kerze und eine Liturgie. Die Liturgie bekommst du von uns. Auf der Homepage. Per Mail. Per Brief. Gib uns Bescheid! Kirchengemeinde Oberrahmede: www.kirche-oberrahmede.de [email protected] Telefon: 02351 52324 Kirchengemeinde Rahmede: www.kirche-rahmede.de [email protected] Telefon: 02352 52257 Pfarrer Thorsten Brinkmeier [email protected] Telefon: 02351 53346 Gottesdienst am 31. Mai 2020 Pfingsten Ab diesem Sonntag feiern wir auch wieder Gottesdienst in der Friedrichskirche! Beginn ist um 9.30 Uhr. Bitte bringen Sie Ihre Mund-Nase-Maske mit! Alle weiteren Informationen finden Sie auf dem Info-Blatt oder unter www.kirche-rahmede.de Die Gottesdienste in der Friedrichskirche werden aufgenommen und anschließend (als eine Art Hörbuch oder Seite von 1 13

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Hausgottesdienst

Zu Hause. Verbunden. Miteinander. Mit Gott.

Feiere Gottesdienst von zu Hause aus.Am Sonntag um 10 Uhr.

Zünde eine Kerze an und bete mit uns.Durch Gottes Geist sind wir verbunden.

Alles was du brauchst: eine Kerze und eine Liturgie.Die Liturgie bekommst du von uns.

Auf der Homepage. Per Mail. Per Brief.Gib uns Bescheid!

Kirchengemeinde Oberrahmede: www.kirche-oberrahmede.degemeindebuero@kirche-oberrahmede.deTelefon: 02351 52324

Kirchengemeinde Rahmede: [email protected]: 02352 52257

Pfarrer Thorsten Brinkmeier [email protected]: 02351 53346

Gottesdienst am 31. Mai 2020 Pfingsten

Ab diesem Sonntag feiern wir auch wieder Gottesdienst in der Friedrichskirche! Beginn ist um 9.30 Uhr. Bitte bringen Sie Ihre Mund-Nase-Maske mit! Alle weiteren Informationen finden Sie auf dem Info-Blatt oder unter www.kirche-rahmede.de

Die Gottesdienste in der Friedrichskirche werden aufgenommen und anschließend (als eine Art Hörbuch oder

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Podcast) online auf unsere Homepage www.kirche-rahmede.de gestellt.

Die Hausgottesdienste versenden wir auch weiterhin per Post oder Mail an alle, die dies wünschen! Bitte melden Sie sich im Gemeindebüro, falls auch Sie das Manuskript bekommen wollen. Sie können auch gern ein Exemplar aus der Box am Schaukasten oder aus der Stern-Apotheke mitnehmen.

Wochenspruch zum Pfingstfest: Sacharja 4,6b Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Kräftig wie Feuer oder Wind wird er dargestellt. Erfüllt vom heiligen Geist fingen die Jünger an zu predigen „in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab“. Pfingsten – das ist der Geburtstag der Kirche.

www.kirchenjahr-evangelisch.de

10.00 Uhr: Glocken läuten

Entzünden der Kerze

Einstimmung

Die Glocken läuten und rufen zum Gottesdienst.

Jesus sagt: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Wir sind versammelt.An unterschiedlichen Orten.Zur gleichen Zeit.Im gemeinsamen Glauben.Wir feiern in Gottes Namen.Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

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Gebet am Anfang

Guter Gott,aus kleinsten Anfängen hast du deine Kirche entstehen lassen - mit Menschen, die du begeistert hastfür dich und alles, was dir wichtig ist.

Wir bitten dich:Begeistere auch unsfür ein Leben,in dem dein Wort mehr zähltals alle Worte dieser Zeit,

Begeistere auch unsfür eine Gemeinschaft,die durch deine Kraft mehr gestärkt wirdals durch alle Kräfte dieser Erde.

Begeistere auch unsfür einen Dienst,der dein Kreuz höher achtetals alle Hoheitszeichen dieser Welt.Amen.

Bibeltext des Sonntages: Apostelgeschichte 2,1-21

Dann kam der Pfingsttag.Alle, die zu Jesus gehört hatten, waren an einem Ort versammelt.Plötzlich kam vom Himmel her ein Rauschen wie von einem starken Wind.Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich aufhielten.Dann erschien ihnen etwas wie züngelnde Flammen.Die verteilten sich und ließen sich auf jedem Einzelnen von ihnen nieder.Alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt.Sie begannen, in fremden Sprachen zu reden –ganz so, wie der Geist es ihnen eingab.In Jerusalem lebten auch fromme Juden aus aller Welt, die sich hier niedergelassen hatten.Als das Rauschen einsetzte, strömten sie zusammen.Sie waren verstört, denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.Erstaunt und verwundert sagten sie:»Sind das denn nicht alles Leute aus Galiläa, die hier reden?Wie kommt es, dass jeder von uns sie in seiner Muttersprache reden hört?Wir kommen aus Persien, Medien und Elam.

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Wir stammen aus Mesopotamien, Judäa, Kappadozien,aus Pontus und der Provinz Asien,aus Phrygien und Pamphylien.Aus Ägypten und der Gegend von Zyrene in Libyen,ja sogar aus Rom sind Besucher hier.Wir sind Juden von Geburt an und Fremde, die zum jüdischen Glauben übergetreten sind.Auch Kreter und Araber sind dabei.Wir alle hören diese Leute in unseren eigenen Sprachen erzählen,was Gott Großes getan hat.«Erstaunt und ratlos sagte einer zum anderen: »Was hat das wohl zu bedeuten?«13 Wieder andere spotteten:»Die haben zu viel neuen Wein getrunken!«Da trat Petrus vor die Menge und mit ihm die anderen elf Apostel.Mit lauter Stimme rief er ihnen zu:»Ihr Männer von Judäa! Bewohner von Jerusalem!Lasst euch erklären, was hier vorgeht, und hört mir gut zu!Diese Leute sind nicht betrunken, wie ihr meint.Es ist ja erst die dritte Stunde des Tages.Nein, was hier geschieht, hat der Prophet Joel vorhergesagt:›Gott spricht: Das wird in den letzten Tagen geschehen:Ich werde meinen Geist über alle Menschen ausgießen.Eure Söhne und eure Töchter werden als Propheten reden.Eure jungen Männer werden Visionen schauenund eure Alten von Gott gesandte Träume träumen.Über alle, die mir dienen, Männer und Frauen,werde ich in diesen Tagen meinen Geist ausgießen.Und sie werden als Propheten reden.Ich werde Wunder tun droben am Himmel.Und ich werde Zeichen erscheinen lassen unten auf der Erde:Blut und Feuer und dichte Rauchwolken.Die Sonne wird sich verfinstern,und der Mond wird sich in Blut verwandeln.Dies alles geschieht, bevor der große und prächtige Tag des Herrn anbricht.Jeder, der dann den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden!‹

Das erste Lied zum Sonntag: Herr, ich komme zu dir

Herr, ich komme zu dir, und ich steh vor dir so, wie ich bin.Alles, was mich bewegt, lege ich vor dich hin.

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Herr, ich komme zu dir, und ich schütte mein Herz bei dir aus.Was mich hindert, ganz bei dir zu sein, räume aus.Meine Sorgen sind dir nicht verborgen, du wirst sorgen für mich.Voll Vertrauen will ich auf dich schauen. Herr, ich baue auf dich!Gib mir ein neues, ungeteiltes Herz.Lege ein neues Lied in meinen Mund.Fülle mich neu mit deinem Geist, denn du bewirkst dein Lob in mir.

Das zweite Lied zum Sonntag: O komm, du Geist der Wahrheit

1. O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein,verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein.Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an,dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann.

3. Unglaub und Torheit brüsten sich frecher jetzt als je;darum musst du uns rüsten mit Waffen aus der Höh.Du musst uns Kraft verleihen, Geduld und Glaubenstreuund musst uns ganz befreien von aller Menschenscheu.

2. O du, den unser größter Regent uns zugesagt:komm zu uns, werter Tröster, und mach uns unverzagt.Gib uns in dieser schlaffen und glaubensarmen Zeitdie scharf geschliffnen Waffen der ersten Christenheit.

7. Du Heilger Geist, bereite ein Pfingstfest nah und fern;mit deiner Kraft begleite das Zeugnis von dem Herrn.O öffne du die Herzen der Welt und uns den Mund,daß wir in Freud und Schmerzen das Heil ihr machen kund.

Predigt: Der Heilige Geist

Der Friede Gottes sei mit uns allen. Amen.

1. Der Fels

„Das einzige, was wir tun können als Kirche: uns zurückbesinnen auf das, was Kirche soll. Und ich sage das nicht als Wissenschaftler, sondern als

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Kirchenmitglied: Wir sind hier alle zu Besuch und der Besuch war hinten am Ende des Lebens immer zu kurz. Und während des Besuchs sollten wir uns einigermaßen anständig benehmen. Und zu dem anständig benehmen gehört auch, dass man nicht Panik und Hysterien schürt, sondern auf Luther hört, der gesagt hat: Wenn ich weiß, dass morgen die Welt untergeht, pflanze ich heute noch einen Apfelbaum.“

Am Dienstag in den Lüdenscheider Nachrichten.Ein Interview mit dem Wirtschaftswissenschaftler Professor Bernd Raffelhüschen.Es ging um die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kirchensteuer.Mittendrin standen diese tollen, einfachen, klaren Worte.

Und es ging noch weiter.Frage: „Haben Sie das vermisst in der letzten Zeit?“ Antwort: „Ja, sehr. … Ich glaube, die Kirche hat die Chance verpasst, Fels in der Brandung zu sein, also ein beruhigender Faktor in einer gesellschaftlichen Paniksituation.“

Ich weiß nicht, ob die Kirche wirklich die Chance verpasst hat.Und das Zitat stammt höchstwahrscheinlich nicht von Martin Luther.Aber das ist egal, denn die Worte sind trotzdem gut und richtig und wichtig.

Auf jeden Fall teile ich seine Sehnsucht nach starken Worten der Hoffnung (oder auch nach Worten einer starken Hoffnung) mit ihm.Und wie genau hat auf den Punkt gebracht, wie der Heilige Geist wirkt.

Er ist nicht der Geist der Panik und der Hysterie.Er ist nicht der Geist der Verschwörungstheorien.Er ist nicht der Geist, der Menschen aufwiegelt und Sündenböcke sucht.Er ist nicht der Geist, der Hass schürt und aggressive Grenzen zieht.

Sondern der Heilige Geist ist der Geist der Hoffnung, Er pflanzt auch am letzten Tag noch einen Apfelbaum.Er pflanzt eigentlich jeden Tag ein Bäumchen der Hoffnung.Er ist der Geist der Zuversicht und der Unaufgeregtheit.Er schenkt Ruhe in unruhigen Zeiten.Er ist ein Fels in der Brandung der Unsicherheit und Sorge.Er ist der Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.Und dieser Geist stärkt unser Vertrauen auf Gott.

Es „wird regiert“. So sagte es Karl Barth, der berühmte Theologe und Pfarrer.

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Wörtlich: „Nur ja die Ohren nicht hängen lassen! Nie! Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau oder in Washington oder in Peking, sondern … hier auf Erden, aber ganz von oben, vom Himmel her!“

Es wird reagiert - auch in den Hauptstädten der Welt, das schon.Aber nicht nur und nicht exklusiv.Gott hat das Sagen und das Heft in der Hand.Und hält seine Hand über uns. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

2. Wind und Feuer

Gottes Wege sind schon sehr besonders.Davon erzählt die Pfingstgeschichte.

Seit Jesu Tod, seit den Tagen des Passafests, sind fünfzig Tage vergangen. Fünfzig heißt auf griechisch pentecoste. Daher kommt unser Wort Pfingsten - mit der Bedeutung der fünfzigste Tag.

In Jerusalem feiert man das Wochenfest, hebräisch Schavuot. Ursprünglich ist es ein altes Erntedankfest. Später aber wird es verbunden mit Gottes Geschenk der Thora am Sinai. Die Menschen feiern, dass Gott seinen Bund mit ihnen schließt.Sie feiern die Thora, also Gottes Zusagen, seinen Willen und seine Gebote. Sie trinken Milch und essen Speisen, die mit Milch und Honig bereitet sind. Das ist ein Symbol. So wie Kinder Milch trinken, so „trinken“ Menschen Gottes Wort. Sie sind drauf angewiesen, stärken und nähren sich und erfreuen sich daran.

Kein Wunder, dass sich der Heilige Geist diese Fest auswählt.Es steht ja dafür, dass Gott sich mit uns verbindet und verbündet.Ihn brauchen wir, wie Kinder Milch brauchen.Er macht Jesus in uns gegenwärtig.Er ist Jesu wunderbares Geschenk.

Das Wochenfest ist verbunden mit einer Wallfahrt nach Jerusalem.Schon in normalen Zeiten kommen in der Hauptstadt viele Menschen aus vielen Ländern zusammen.In den Festzeiten sind es noch mehr.Die Stadt ist voller Menschen und voller Leben.

Mit Ausnahme einer kleinen Gruppe.

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Die hält sich fern von den Straßen und Plätzen, fern vom Leben.Sie bleibt im Haus, meidet das bunte Leben der Festtage.Es sind die Christinnen und Christen.Ob sie sich noch nicht auf die Straße trauen? Ob sie nicht wissen, was sie dort tun sollen? Ob sie noch warten oder abwarten? Lukas erzählt es uns nicht. Sie sind beisammen an einem Ort, so schreibt er. Das hört sich nicht nach Action und Dynamik an. Noch nicht - denn bald wird alles anders.

Denn der Heilige Geist kommt - und ändert alles.Ein Brausen erfüllt das Haus.Es ist wie in einem gewaltigen Sturm.Widerstand ist sinnlos.Der Sturm weht die kleine Gemeinschaft hinaus aus dem Haus.Hinaus auf die Straßen, hinaus ins Festleben der großen Stadt.Und hinein ins pralle Leben.Hinein in den Auftrag, den Jesus ihnen gegeben hatte.Kurz bevor er in Gottes Welt zurückkehrte.„Seid meine Zeuginnen und Zeugen in Jerusalem, in Judäa und Samarien und bis ans Ende der Welt.“

Mit anderen freien Worten:Steht für mich ein - draußen auf den Straßen, im Leben, im Alltag. Erzählt vom Evangelium. Gebt Gott die Ehre und Menschen die Liebe und Hilfe, die sie brauchen. Überall wo ihr lebt oder hinkommt. Der Heilige Geist ist unser Rückenwind.Der uns aus den Häusern und Kirchen weht.Auf die Straßen und Plätze, ins Leben mit all seinen Stationen.Und der uns hilft, Jesus zu bezeugen.

Und dann ist da noch ein zweites Zeichen: Feuer, feurige Zungen erfüllen das Haus. Eine Vision.

Sie weist zurück an den Horeb.Gott nimmt Mose in seinen Dienst.Er gibt ihm die große, die übergroße Aufgabe: Führe mein Volk aus Ägypten in die Freiheit! Und Mose sagt: Ich kann das nicht, ich bin zu klein, ich kann nicht reden. Mose findet 1000 weitere gute Gründe.Aber Gott ist ein Feuer, in dem ein Busch brennt ohne zu verbrennen.

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Ein Bild für Gottes Kraft und Macht.Ein Bild dafür, wie Zeit und Ewigkeit sich ineinander verschränken.Ein kleiner, normaler und unscheinbarer Busch wird plötzlich zum Zeichen für Gottes feurige Gegenwart.

Der Heilige Geist macht, dass wir Feuer und Flamme für Jesus werden. Er schürt das Feuer der Begeisterung.Ich habe auch kurz über ein anderes Sprichwort nachgedacht. Es passt genau so gut, aber es wäre in einer Predigt etwas ungewöhnlich. Aber nun gut, hier ist es: Der Heilige Geist macht uns Feuer unter dem … äh, Hintern.

Der Heilige Geist ist ein Geist der Motivation.So prägt er Menschen und Gemeinden im Sinne Jesu.

3. Zungen

Und er bewirkt, dass Jesu Worte und Taten uns ins Herz gehen.Dass sie persönlich werden.Es sind Worte an uns, für uns, Worte für unser Leben.Der Heilige Geist lässt schreibt sie uns hinter die Löffel (auch so eine Redewendung, siehe oben).Und ins Herz.

Lukas erzählt uns das auf eine wunderbare Weise.Er weiß, dass eine Gabe des Heiligen Geistes die Zungenrede ist.Durch den Heiligen Geist können Menschen „in Zungen" reden.So die wörtliche Übersetzung aus dem Griechischen: Reden „in Zungen“.Das Fachwort dazu ist Glossolalie, von den griechischen Worten glossa (Zunge) und lalein (reden).Als Gabe des Geistes ist die Zungenrede hoch geschätzt schon zur Zeit des Paulus, also vor Lukas.Und bis heute wird sie hoch geschätzt in den Pfingstkirchen dieser Welt.

Zungenrede ist Ekstase. Wer so redet, ist außer sich, ist ganz von einer höheren Macht ergriffen.Und er redet in einer Art himmlischen Sprache, die andere nicht verstehen.Übrigens gibt es Zungenrede in vielen Religionen und Kulturen, manchmal auch verbunden mit einer bestimmten Technik, sich in Trance zu versetzen.Wer einmal irgendwo in der Welt Glossolalie miterlebt hat weiß: Sie ist ein durchaus spektakuläres Phänomen.

Allerdings ist sie nicht immer unproblematisch.

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Sie ist auch eine Spielwiese für Selbstdarsteller und Schauspieler.Für Menschen, die sich selbst für ganz wichtig und toll halten.Die ihre Gabe, die Zungenrede, für die größte aller Geistesgaben halten.Kurz: Sie kann auch viel Unheil stiften.Und aus einem Gottesdienst eine Bühnenshow machen.

Paulus hat das Thema Zungenrede intensiv umgetrieben.In der Gemeinde in Korinth war das ein großes Thema.Paulus schreibt: Zungenrede ist schön und gut und wichtig.Aber entscheidend ist, dass die ganze Gemeinde im Glauben gestärkt wird.Dass sie Gottes Willen leben kann und verstehen kann.Dass Klarheit und Verstehen herrschen - statt der Bewunderung dessen, was zwar spektakulär aussieht, was aber niemand nachvollziehen kann.Überhaupt: Die höchste Geistesgabe ist die Liebe.Paulus dankt für die Gabe der Zungenrede. Und er fährt fort: Aber besser fünf klare und verständliche Worte für alle reden als zehntausend Worte in Zungen. (1. Korinther 14,18+19)

Und jetzt zu Lukas und seinen Worten.Er erzählt: Die Christinnen und Christen wurden erfüllt vom Heiligen Geist.Sie fingen an zu predigen.In Zungen? Also in Zungenrede, Glossolalie?Das schreibt Lukas gerade nicht. Sondern er fügt ein weiteres Wort hinzu: „in anderen Zungen“.Und dann muss man richtig übersetzen: „in anderen Sprachen“.Denn das griechische Wort für Zunge (glossa) heißt auch Sprache, je nach Kontext.

Also: Sie predigen in anderen Sprachen.Und plötzlich verstehen die Menschen aus allen Gegenden des römischen Reiches.Plötzlich verstehen die Menschen aus dem Iran, der Türkei, dem Irak, aus Ägypten und Libyen, aus Rom, von den Inseln und aus den Wüsten der Welt).Das sind die heutigen Namen der Länder und Gebiete, die Lukas nennt (und die im Gottesdienst so schwer vorzulesen sind).„Wir hören in unseren Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.“ Sie verstehen: Gott spricht sie an. Persönlich. „Du bist gemeint, es geht um dein Leben!“

Gottes Geist ist der Geist der Klarheit und Verständlichkeit.Damit die Botschaft die Menschen ins Herz treffen kann.Und klar: Die Botschaft überwindet Grenzen, die Menschen ziehen.

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Überwindet die Barriere der Sprachen und Herkunft.Gemeinde ist eine bunte Gemeinschaft.

Und der Heilige Geist schafft Einheit, wo Trennung und Abgrenzung war.

5. Wein

Klar, es gibt auch Gegenwind.Spott. Unverständnis: Die sind doch besoffen! Die haben zu viel Wein getrunken!Und auch Fragen gibt es: Was bedeutet das?

Spott müssen Christen aushalten.Fragen müssen sie ernst nehmen.

Petrus fängt an zu reden, erklärt.Er redet vom Leben der Gemeinde, die morgens um neun Uhr (die dritte Stunde des Tages, der um sechs Uhr beginnt) natürlich keinen Wein trinkt.Von Gottes Wirken, das morgens um neun schon so wunderbar sein kann.Von Gottes Willen und Gottes Geist, der an alle Menschen (be)trifft.Von Gottes Wundern, die die Welt ändern.Und von Jesus, in dem Gott sich selbst gezeigt hat.

In Petrus ist der Heilige Geist „bei der Arbeit“.Er trägt Gottes Wort auf die Straßen und Plätze Jerusalems hinaus.Er ist dabei kein Geist der Überforderung.Er fordert nichts Unmögliches von uns.Wir sind nicht Petrus oder Paulus.Es sind, glaube ich, so oft die kleinen Worte und Gesten im Alltag, die Jesus aufleuchten lassen.Hauptsache, der Heilige Geist weht uns aus den engen Räumen ins bunte Leben.Hauptsache, die anderen wissen, für wen wir Feuer und Flamme sind.Amen.

Pfarrer Thorsten Brinkmeier

Vertiefung…: … zum Beispiel durch ein stilles oder gesprochenes Gebet vor den Fürbitten.… oder durch ein gestaltetes Gebet: Steine stehen für Lasten, Teelichter für schöne und besondere Momente und ein Kreuz steht für Lob und Anbetung.

Fürbitten

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Heiliger Geist,Feuer und Lebenskraft,Gottes Gegenwart in unserer Mitte,wir bitten dich:

Heiliger Geist,komm mit deinen Gaben.Komm mit deiner Weisheit.Wir bitten dich um deine Weisheit für alle,die das Zusammenleben der Völker beeinflussen.Wir bitten dich um Weisheit für alle,deren Worte Einfluss haben.Erbarme dich!

Heiliger Geist,komm mit deinen Gaben.Komm und schenke Glaubenskraft.Wir bitten dich um Einheit für deine weltweite Gemeinde,um Liebe zueinander,um Verständnis füreinander,um Geduld miteinander.Wir bitten dich um Glaubenskraft für alle,die um ihres Glaubens willen bedrängt und verfolgt werden.Erbarme dich!

Heiliger Geist,komm mit deinen Gaben.Komm und schenke Geduld und Ausdauer.Wir bitten dich für alle, die sich um alte und kranke Menschen kümmern.Wir bitten dich für die Menschen,die in den Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten.Wir bitten dich auch für die Forscher,die nach einem Mittel oder einem Impfstoff gegen Corona suchen.Erbarme dich!

Heiliger Geist,komm mit deinen Gaben.Komm mit deiner Liebe.Wir bitten dich für alle,die an diesem Pfingstfest den Heiligen Geist, den Tröster besonders brauchen.Wir bitten dich für sie um Trost und Segen.Erbarme dich!

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Heiliger Geist,Feuer und Lebenskraft,Gottes Gegenwart in unserer Mitte,du bist der Trost für die Trauernden,du machst neu das Antlitz der Erde.Erneuere, belebe und begeistere uns und alle, für die wir bitten.

Nun beten wir, wie Jesus es uns gelehrt hat:

Vater unser

Vater unser im Himmel,geheiligt werde Dein Name.Dein Reich komme.Dein Wille geschehe,wie im Himmel, so auf Erden.Unser tägliches Brot gib uns heute.Und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.Und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen.Denn Dein ist das Reichund die Kraft und die Herrlichkeitin Ewigkeit. Amen.

Segen

Hände öffnen und laut sprechen: Der Herr segne uns und behüte uns.Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.Amen.

Vielleicht Musik hören.

Kerze löschen.

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