Höchstspannungsleitung Brunsbüttel Großgartach (von ......ANHANG 2.3: MACHBARKEIT VON...

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0 28.02.2019 Unterlagen nach § 8 NABEG SchB HorG PehM

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Bundesfachplanung

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A100_ArgeSL_P8_V3_0_TEC_1005 Der Inhalt gibt die Ansicht der Vorhabenträger wieder und nicht die Meinung der

Europäischen Kommission

Höchstspannungsleitung Brunsbüttel – Großgartach

BBPIG Vorhaben Nr. 3

Abschnitt B (von Scheeßel bis Bad Gandersheim / Seesen)

Unterlagen nach § 8 NABEG

II TECHNISCHE BESCHREIBUNG DES VORHABENS

ANHANG 2.3: MACHBARKEIT VON UNTERBOHRUNGEN - HESSEN

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Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V3_0_TEC_1005 II Technische Beschreibung des Vorhabens, Anhang 2.3 Vorhaben Nr. 3

ARGE SuedLink 1 | 82 A100_ArgeSL_P8_V3_0_TEC_1005_Anhang2.3.docx © ArgeSL 2019

INHALTSVERZEICHNIS

1 ZUSAMMENFASSUNG 9

2 VORWORT & ZWECK 11

3 TECHNISCHER HINTERGRUND 12

4 KLASSIFIZIERUNG UND BEWERTUNGSMETHODIK 14

4.1 Risikoklassen 14

4.2 Natura 2000-Anteil 15

4.3 Baustelleneinrichtungsflächen 16

4.4 Platzbedarf für Vorstrecken und Schutzrohreinzug 17

4.5 Auffächerung von HDD-Bohrungen 18

4.6 Grundwasser 19

4.7 Achsdefinition von HDD-Querungen 20

5 AUSFÜHRUNG VON HDD BOHRUNGEN - PROBLEMATIK 21

5.1 Geologie im Projektgebiet 21

5.2 Karst 23

5.3 Lockergesteine (Böden) 25

6 HDD-MACHBARKEITSUNTERSUCHUNGEN HESSEN 27

6.1 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 73 – Wendershausen (3 aufeinanderfolgende

HDD) 27

6.1.1 Beschreibung / Lage / Karte / Fotos 27

6.1.2 Geologie vor Ort 27

6.1.3 Technische Situation vor Ort 28

6.1.4 Technische Einschätzung zur Machbarkeit 29

6.2 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 73 – Hilgershausen 29





6.3 FFH-Gebiet DE 4725-306, TKS 73 – Hilgershausen Süd 32

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6.4 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 74 - Werleshausen 36





6.5 Technische Engstelle R-K-74-03, TKS 74 - Albungen 38





6.6 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 76 - Germerode 39





6.7 FFH-Gebiet DE 4825, TKS 76 - Waldkappel 43





6.8 FFH-Gebiet DE 4725-306, TKS 77 - Niddawitzhausen 46





6.9 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 77 – Datterode (Ost) 49


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6.10 FFH-Gebiet DE 4926-305, TKS 77 - Archfeld 50





6.11 Naturschutzgebiet Ulfewiesen, TKS 86 - Weiterode 54





6.12 FFH-Gebiet DE 5125-350, TKS 94 - Lengers 56





6.13 FFH-Gebiet DE 5325-308, TKS 102 - Mackenzell 58





6.14 FFH-Gebiet DE 5325-308, TKS 104 - Silges 60





6.15 FFH-Gebiet DE 5624-305 und DE 5723-350, TKS 105c/106c/107 - Ziegelhütte

Süd 61


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6.16 FFH-Gebiet DE 5323-303, TKS 106b - Ebersburg 65





6.17 FFH-Gebiet DE 5624-303, TKS 107 - Schwarzenfels 66





6.18 FFH-Gebiet DE 5624-307, TKS 107 - Oberzell 68





7 HDD-MACHBARKEITSUNTERSUCHUNGEN ALTERNATIVKORRIDORE HESSEN 70

7.1 FFH-Gebiet DE 5523-302, TKS 322 - Uttrichshausen 71





7.2 FFH-Gebiet DE 5323-303, TKS 105b - Rönshausen 76





8 LITERATUR / NORMEN 82

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1 HDD-Methodik (Quelle: Technische Richtlinien des DCA (2015)) 13

Abbildung 2 Idealisierte Aufweitung des Stammstrecken-Wegerechtsstreifens bei

geschlossenen Querungen mittels einzelner HDD 19

Abbildung 3: Gesteine in Deutschland, die Karsterscheinungen zeigen (rot umrandet:

Karstgefährdete Schichten im Projektgebiet); (Quelle: PRINZ & STRAUSS 2011) 22

Abbildung 4 Darstellung der Entstehung einer Doline / Erdfalles durch Subrosion / Suffosion

(Quelle: MICHAEL et al. 2003 (Felsbau 21/3)). 24

Abbildung 5 Lage der HDD bei Wendershausen; grün: FFH-Gebiete; rot: verkarstungsfähige

Gesteine (Zechstein) 27

Abbildung 6 Karststrukturen aus dem Luftbild (rote Kreise) 28

Abbildung 7 Lage der HDD bei Hilgershausen; grün: FFH- und VSchG-Gebiete; rot:

verkarstungsfähige Gesteine (Zechstein); weißer Kreis: Karsthöhle Hohlstein

(Kammerbach) 29

Abbildung 8 Kreisrunde Erscheinungen auf dem Luftbild nordöstlich der HDD 31

Abbildung 9 Lage der HDD südlich von Hilgershausen; grün: FFH-Gebiete und VSchG; rot:

verkarstungsfähige Gesteine (Zechstein); 32

Abbildung 10 Foto Eingang Hohlstein Höhle (unterer Bildrand) aufgenommen im Zuge der

Begehung Mai 2017. 33

Abbildung 11 Foto einer Senke im Wald entlang der HDD-Trasse (roter Kreis), aufgenommen im

Zuge der Begehung Mai 2017. 34

Abbildung 12 Foto mit Blickrichtung Nordnordwest entlang dem Verlauf der HDD, aufgenommen

im Zuge der Begehung Mai 2017. 35

Abbildung 13 Lage der HDD südlich von Werleshausen; grün: FFH-Gebiete und VSchG; rot:

verkarstungsfähige Gesteine. 36

Abbildung 14 Lage der HDD nordwestlich von Albungen; grün: FFH-Gebiete und VSchG; rot:

verkarstungsfähige Gesteine (Zechstein). 38

Abbildung 15 Lage der HDD südwestlich von Germerode; grün: VSchG und FFH-Gebiete. 39

Abbildung 16 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Südwest, entlang dem Verlauf der

geplanten HDD. 40

Abbildung 17 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Nordost, Aufschluss an Bachufer mit

braunrotem Schluff. 41

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Abbildung 18 Foto (Begehung Mai 2017) Aufschluss entlang L3334 mit cm-gebankten

Sandsteinen. 42

Abbildung 19 Lage der HDD bei Waldkappel; grün: FFH-Gebiete. 43

Abbildung 20 Foto (Begehung Mai 2017) Aufschluss neben L3226 (östlich der HDD) mit cm-

gebankten Sand- und Schluffsteinen. 44

Abbildung 21 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Südwest zum geplanten nördlichen

Ende der HDD. 45

Abbildung 22 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung West, senkrecht zum Verlauf der HDD

(südliches Ende). Freileitung ist am oberen linken Bildrand zu erkennen. 45

Abbildung 23 Lage der HDD nordwestlich von Niddawitzhausen; grün: FFH-Gebiete, rot

schraffiert: Karstrisiko-Flächen, rot: karstgefährdete Gesteine. 46

Abbildung 24 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Nordwest, senkrecht zum Verlauf der

HDD, Kalkstein-Aufschluss mit offener Kluft (Bildmitte). 47

Abbildung 25 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Süd, Blick auf die landwirtschaftlichen

Flächen am südlichen Teil der HDD. 48

Abbildung 26 Lage der HDD östlich von Datterode (rechts im Bild); grün: FFH-Gebiet, blau

schraffiert: WSG III, rot: karstgefährdete Gesteine. 49

Abbildung 27 Lage der HDD südlich von Archfeld; grün: FFH-Gebiet, blau schraffiert: WSG III,

rot: karstgefährdete Gesteine. 50

Abbildung 28 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Nord, Kalkstein-Aufschluss am

bewaldeten Steilhang. 51

Abbildung 29 Foto (Begehung Mai 2017) mit cm-großem Mikrokarst. 52

Abbildung 30 Foto (Begehung Mai 2017) Blickrichtung Süd, südlicher Teil der HDD. 53

Abbildung 31 Lage der HDD bei Weiterode; grün: Naturschutzgebiet (NSG). 54

Abbildung 32 Lage der HDD südlich von Lengers; grün: FFH-Gebiete 56

Abbildung 33 Kreisrunde Erscheinungen auf dem Luftbild nördlich der Werra 57

Abbildung 34 Lage der HDD südwestlich von Mackenzell; grün: FFH-Gebiete, rot:

karstgefährdete Gesteine, blau schraffiert: WSG III. 58

Abbildung 35 Lage der HDD nordwestlich von Silges; grün: FFH-Gebiete und VSchG, rot:

karstgefährdete Gesteine. 60

Abbildung 36 Lage der HDD südlich von Oberzell; grün: NSG und FFH-Gebiete, rot:

karstgefährdete Gesteine. 61

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Abbildung 37 Foto (Begehung Mai 2017) Blickrichtung Nordwest entlang dem Verlauf der HDD.

62

Abbildung 38 Foto (Begehung Mai 2017) nördlich der HDD, mit vermutlich Biberdamm, der den

Bach aufstaut. 63

Abbildung 39 Foto (Begehung Mai 2017) nördlich der HDD, gerundete bis kantengerundete

(Steine bis Blöcke) Gerölle im Bach. 63

Abbildung 40 Lage der HDD bei Ebersburg; grün: FFH-Gebiet, rot: karstgefährdete Gesteine,

blau schraffiert: WSG III und WSG II. 65

Abbildung 41 Lage der HDD bei Schwarzenfels; grün: NSG und FFH-Gebiete, blau schraffiert:

WSG III, rot: karstgefährdete Gesteine. 66

Abbildung 42 Foto (Begehung Mai 2017) Blickrichtung Nordwest, Quellaustritt in Wiesenfläche.

67

Abbildung 43 Lage der HDD südlich von Oberzell; grün: NSG und FFH-Gebiete, blau schraffiert:

WSG III, rot: karstgefährdete Gesteine. 68

Abbildung 44 Foto (Begehung Mai 2017) an der nordöstlichen Seite der HDD, mit Basalt- und

Sandstein-Blöcken. 69

Abbildung 45 Lage der HDD bei Uttrichshausen; grün: FFH-Gebiete, türkis: geplanter Standort

der HDD. 71

Abbildung 46 Foto, Blickrichtung Ost, der Döllau im Bereich der geplanten HDD 72

Abbildung 47 Foto aufgenommen nahe dem Entwässerungsrohr in der Talflur 73

Abbildung 48 Foto, Blickrichtung Nordwest, von der Böschung zum nördlichen Hang mit

subhorizontal gelagerten Sandstein-Schichten 74

Abbildung 49 Foto, Blickrichtung Nord, von der Döllau aus entlang dem Verlauf der geplanten

HDD 75

Abbildung 50 Lage der HDD bei Rönshausen (rot: Alternativkorridor); grün: NSG und FFH-

Gebiete, türkis: geplanter Standort der HDD. 76

Abbildung 51 Foto eines angetroffenen Sandstein-Blocks in der Böschung an der südlichen

Seite der HDD im Wald 77

Abbildung 52 Foto, Blickrichtung Nord entlang der HDD, mit Flussläufen in der zu querenden

Talfur 78

Abbildung 53 Foto eines angetroffenen Sandstein-Blocks in der Böschung an der südlichen

Seite der HDD im Wald 79

Abbildung 54 Foto, Blickrichtung Süd, vom nördlichen Ende der HDD aus, entlang der geplanten

HDD 80

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Abbildung 55 Foto, Blickrichtung Nord, von der Mitte der HDD aus (Talflur), entlang der

geplanten HDD. 80

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1 Tabelle der HDD-Querungen mit Natura 2000-Bezug und techn. Engstellen in

Hessen. 9

Tabelle 2 Flächenbedarf von Bohranlagen (ohne weiteres Baustellenzubehör) 17

Tabelle 3 Flächenbedarf von HDD-Baustellen (Startgrube)3 17

Tabelle 4 Tabelle der HDD-Querungen in Alternativkorridoren 70

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1 ZUSAMMENFASSUNG

Im Rahmen der vorliegenden Machbarkeitsstudie werden die HDD-Bohrungen (englisch

kurz HDD = horizontal directional drilling) detaillierter untersucht, die bereits in 2017 in ei-

ner Machbarkeitsstudie im Rahmen der Erstellung des Antrags nach § 6 NABEG in Natu-

ra 2000-Gebieten und an technischen Engstellen ermittelt wurden1. Dazu zählen jene

HDD, die im Rahmen dieser ersten Studie entweder in Risikoklasse 3a oder 3b eingestuft

wurden.

Die Risikoklassifizierung für die Machbarkeitsstudie ist in Kapitel 4.1 näher erläutert.

Die folgende Tabelle 1 gibt die Risikoklassen der einzelnen HDD in Hessen sowie den

Längenanteil der Querung eines Natura 2000-Schutzgebietes im Verhältnis zur Gesamt-

länge an. Die Risikoklassifizierung aus 2017 wurde für die in der Machbarkeitsstudie un-

tersuchten HDD aktualisiert. Die Tabelle 1 enthält somit alle ursprünglich untersuchten

HDD in Hessen, sowie jene HDD, für welche anhand der Einstufung keine vertieften Un-

tersuchungen im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie durchgeführt wurden. Die HDD in

Hessen, an denen vertiefte Untersuchungen durchgeführt wurden, sind in Tabelle 1 mit

einer 1) markiert. Für die erfolgt eine detaillierte Betrachtung in Kap. 6.

Von den insgesamt 34 HDD Querungen in Hessen, sind zwei in Risikoklasse 1, 17 in Ri-

sikoklasse 2, 7 in Risikoklasse 3a, 7 in Risikoklasse 3b und eine in Risikoklasse 4.

In die vorliegende Machbarkeitsstudie wurden auch die HDD-Achslagen und HDD-Längen

von potenziellen Trassenachsen (potTA) einbezogen, die im Rahmen der Unterlagen

nach § 8 NABEG ermittelt worden sind (vgl. auch Unterlage II, Anhang 1).

Tabelle 1 Tabelle der HDD-Querungen mit Natura 2000-Bezug und techn. Engstellen

in Hessen.

TKS Risiko-klasse

Schutzgebiet (FFH/VSchG mit Angabe

der DE-Nummer)

techn. Engstelle

Ort HDD-Länge

[m]

Stamm-strecke

Höhenun-terschied

[m]

Anteil Schutzge-biete [%]

73 3a 4825-302 Wendershausen1)

538 ja 40 16

73 3b 4825-302 Wendershausen1)

778 ja 40 81

73 3b 4825-302 Wendershausen1)

725 ja 20 100

73 3b 4825-302 Hilgershausen 1) 207 ja 20 30

73 4 4725-306 Hilgershausen

(Süd) 1)

946 ja 15 61

74 3b 4825-302 Werleshausen1)

653 ja 40 11

74 2 4626-420 Allendorf 777 ja 60 26

74 3a

R-K-74-03 Albungen 1) 199 ja 20 0

76 3a 4825-302

Germerode 1) 908 ja 40 80

76 2 4825-302

Waldkappel 1)

956 ja 10 76

1 gemäß: A100-ARGESL-AD-00087: HDD-Analyse an Natura2000-Gebieten und Technischen Engstellen

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TKS Risiko-klasse

Schutzgebiet (FFH/VSchG mit Angabe

der DE-Nummer)

techn. Engstelle

Ort HDD-Länge

[m]

Stamm-strecke

Höhenun-terschied

[m]

Anteil Schutzge-biete [%]

77 3b 4725-306

Niddawitzhausen 1) 579 ja 3 45

77 2 4825-302 Datterode (Nord) 956 ja 20 94

77 3a 4825-302 Datterode (Ost) 1)

953 ja 80 97

77 3b 4926-305

Archfeld 1) 616 ja 43 36

77 1 5125-350/ 5328-305

Wommen 375 ja 10 12

87 2 5024-305 Sorga 643 ja 0 49

86 2 NSG

Weiterode 1)

470 ja 10 0

90 2

T-90-01 Ronshausen 314 ja 3 0

91 2 5024-305 Hermannshof 779 ja 15 32

93a 2 5125-350

Heimboldshausen 301 ja 10 9

94 3b 5125-350 Lengers1)

312 ja 40 13

102 2 5325-308

Mackenzell 1) 550 ja 20 5

104 2 5325-308

Silges 1)

734 ja 10 4

105b 2 5323-303

Rönshausen 780 ja 10 62

105c 2 5624-305 / 5723-350

Ziegelhütte Süd 1) 837 ja 15 43

105c 2 5624-305

Ziegelhütte (Nord) 359 ja 15 23

105c 1 5523-302

Rothemann 520 ja 0 5

106b 2 5323-303

Ebersburg 1)

550 ja 5 52

106c 2 5624-305

Ziegelhütte (Ost) 351 ja 5 12

106b 2 5323-303

Memlos 330 ja 5 8

107 3a 5624-303

Schwarzenfels 1) 934 ja 60 39

107 3a 5624-307

Oberzell 1) 856 ja 50 16

1) vertiefte Untersuchung im Rahmen der vorliegenden Machbarkeitsstudie

Risikoklasse 1

Risikoklasse 2

Risikoklasse 3a

Risikoklasse 3b

Risikoklasse 4

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2 VORWORT & ZWECK

Wie in Unterlage IV.2 dargelegt, werden für die im Untersuchungsraum liegenden Natura

2000-Gebiete im Rahmen der Vorprüfungen der Bundesfachplanung beurteilt, ob Beein-

trächtigungen des jeweiligen Gebiets bereits ohne vertiefte Prüfung aufgrund fehlender

Wirkbezüge sicher ausgeschlossen werden können.

Die HDD wird dabei als Wahl einer technischen Ausführungsvariante in die Prüfung ein-

bezogen. Auf Ebene §8-Verfahren ist davon auszugehen, dass es bei ordnungsgemäßer

Durchführung und entsprechenden Sicherheiten (ausreichend Abstand Start/Ziel vom Na-

tura 2000-Gebiet, ausreichende Tieflage der Bohrung) keine Beeinträchtigungen des Na-

tura 2000-Gebiets geben wird.

Die Aussagen zur Machbarkeit von HDD als Maßnahme einer kompletten Unterquerung

eines Natura 2000-Gebietes sind daher in zweierlei Hinsicht erforderlich:

Zeitnah zur Definition des Kartierumfanges: Überall, wo bei Durchführung der

„HDD-Bohrung“ “ als Wahl der technischen Ausführungsvariante die Machbarkeit

gewährleistet ist sind keine Kartierungen erforderlich.

Überall, wo bei Durchführung der „HDD-Bohrung“ “ als Wahl der technischen Aus-

führungsvariante die Machbarkeit nicht gewährleistet ist (v.a. Karstgebiete) sind in

der Regel Kartierungen erforderlich, soweit keine anderweitigen Bestandsdaten

vorliegen

im weiteren Projektverlauf im Rahmen der FFH-Vorprüfungen / FFH-

Verträglichkeitsprüfungen für die Unterlagen nach § 8 NABEG: Erläuterung, wa-

rum HDD-Bohrungen voll wirksam sind (Vorprüfung) / ggf. nicht voll wirksam sind

(Verträglichkeitsprüfung), um erhebliche Beeinträchtigungen auszuschließen

Dort, wo eine Machbarkeit nicht sicher gegeben ist (z.B. mangelnde Untersuchungstiefe,

bautechnische Machbarkeit tatsächlich fraglich), muss aufgrund der hohen rechtlichen An-

forderungen im Natura 2000-Kontext geprüft werden, ob erhebliche Beeinträchtigungen

entstehen können. Hier muss eine Verträglichkeitsprüfung durchgeführt und damit in der

Regel auch kartiert werden (Ausnahme: aktuelle Managementpläne liegen vor).

Neben den naturschutzfachlichen Entscheidungen im Natura 2000-Kontext (Erfordernis

Verträglichkeitsprüfungen) sind auch Aussagen zu HDD an technischen Engstellen erfor-

derlich. In diesen Fällen soll die grundsätzliche Machbarkeit des Korridors überprüft wer-

den: Stellt sich an einer technischen Engstelle heraus, dass aufgrund der schwierigen

Baugrundverhältnisse die Machbarkeit einer HDD nicht gegeben bzw. mit hohem Risiko

behaftet ist, könnte dies im schlimmsten Fall die Machbarkeit des Korridors in Frage stel-

len.

Vor allem in Gebieten, die derzeit als karstgefährdet gelten, ist eine solche Aussage not-

wendig.

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Detailtiefe & Limits:

Alle unumgänglichen Natura 2000-Querungen, d.h. überall, wo ein solches Gebiet

einen Korridor komplett als Riegel versperrt.

Alle besonderen technischen Engstellen. Untersucht wird, ob dort eine HDD als

technische Ausführungsvariante oder sogar als einzig mögliche Bautechnik in Be-

tracht kommt.

Die Längenangaben ergeben sich rechnerisch aus den im GIS vorläufig festgesetzten

HDD-Strecken. Die metergenaue Angabe soll jedoch keinesfalls eine entsprechend ge-

naue Planung der einzelnen HDD unterstellen. Die HDD-Strecken wurden lediglich als

Desktop-Abschätzung im GIS auf der Basis der DTK100, ggf. der DTK25 und als WMS-

Service eingespielten detaillierten Luftbildern festgelegt. Detailplanungen für die einzelnen

HDD fehlen zum jetzigen Zeitpunkt und müssen im Rahmen der Bauausführungsplanung

durchgeführt werden. Baustelleneinrichtungsflächen der jeweiligen HDD wurden bei der

Besichtigung vor Ort überprüft wo der physische Zugang möglich war.

Die im Rahmen der ersten Studie „HDD-Analyse an Natura2000-Gebieten und Techni-

schen Engstellen“ (Dok-Nr. A100-ARGESL-AD-00087) getroffenen Aussagen zu tech-

nisch kritischen Engstellen bzw. vermutete Karstgefährdung wurde nachfolgend durch ei-

ne vertiefte Literaturrecherche (Bohrprofile, Geologische Landesämter etc.) und Bege-

hungen vor Ort überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

3 TECHNISCHER HINTERGRUND

Horizontales gesteuertes Bohren (HDD) ist ein Bauverfahren zu grabenlosen Verlegung

von Leitungen. Dabei wird eine Pilotbohrung mit relativ kleinem Durchmesser durchge-

führt. Anschließend werden weitere Aufweitungsschritte („reamings“) durchgeführt bis der

erforderliche Enddurchmesser erreicht wird. Nach Erreichen des gewünschten End-

durchmessers der Bohrung wird das Schutzrohr eingezogen. Das Bohrloch wird dabei le-

diglich durch eine Stützflüssigkeit offen gehalten. Im Zuge der Kabelinstallation wird das

Kabel später in das Schutzrohr eingezogen.

Nachfolgende Abbildung illustriert den Bohrvorgang.

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Abbildung 1 HDD-Methodik (Quelle: Technische Richtlinien des DCA (2015))

Durch geschlossene Bauweisen im Untergrund sind, bei ordnungsgemäßer Durchführung,

keine Einwirkungen auf Schutzgebiete (Fauna und Flora) zu erwarten. Die Einwirkungen

durch Lärm oder Staub durch den Bohrbetrieb stehen in keinem Verhältnis zu den Einwir-

kungen die bei einer offenen Bauweise erzielt werden. Aufgrund der Bauausführung der

HDD Bohrungen werden jedoch im Vergleich zur offenen Bauweise zusätzliche Flächen

zur Baustelleneinrichtung sowie Zufahrtswege benötigt. Diese Anforderungen sind außer-

halb von Schutzgebieten erforderlich, womit sich Einflüsse auf das jeweilige Schutzgebiet

vermeiden lassen.

Zusätzlich können, sofern erforderlich, die Bauzeiten dahingehend geplant werden, dass

nur außerhalb der Wachstumsperiode und evtl. Brutzeiten gebaut wird (im Winter). Dies

muss jedoch für die jeweiligen Lokalitäten einzeln betrachtet werden, um Einflüsse sowohl

auf Fauna und Flora sowie das Schutzgut Boden oder weitere Nutzungen des Bereiches

so gering wie möglich zu halten.

Grundwasserabsenkungen werden üblicherweise nicht verursacht, da keine dauerhafte

Grundwasserentnahme stattfindet. Weiterhin ist auch ein Transport von Spülflüssigkeit

durch Grundwasser nicht zu erwarten, da das Spülmittel (Bentonit) als viskose Masse den

gegenteiligen Effekt erzielt. Weiterhin ist auch keine qualitative Beeinträchtigung des

Grundwassers zu erwarten, da die Bohrspülung an der Bohrlochwand einen Filterkuchen

ausbildet und nicht in das umgebende Erdreich eindringt. Die Viskosität der Spülflüssig-

keit muss daher auf die geologischen Verhältnisse abgestimmt sein.

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Das Spül- und Stützmittel (Bentonit) ist ein rein natürlicher Rohstoff der aus einer Mi-

schung aus Tonmineralen besteht, hauptsächlich das stark quellfähige Tonmineral Mont-

morillonit. Ein Kontakt mit offenen Fließgewässern sollte vermieden werden, ist jedoch

auch nicht vorgesehen oder erforderlich, da oft eine HDD zu Unterquerung von Fließge-

wässern durchgeführt wird. Ausbläsern („frac-out“) muss mit ausreichender Bohrtiefe und

/ oder Spülzusätzen (langkettige Polymere) zur erhöhten Viskosität begegnet werden. Ein

Nachweis ausreichender Überdeckung basierend auf dem dort vorzufindenden Baugrund

ist zu führen.

Die HDD wurden in, nach dem derzeitigen Planungsstand, optimalen, konkreten Achsla-

gen und grob prognostizierten Längen im GIS festgelegt. „Grob prognostiziert“ heißt, die

Länge wurde geschätzt anhand der örtlichen Lageverhältnisse, und nicht etwa aus be-

rechneten Bohrkurven mit vorgegebenen Krümmungsradien und Höhenprofil berechnet.

Es wird darauf hingewiesen, dass für jede Bohrung ein Baugrundgutachten zu erstellen

sein wird.

Zur grabenlosen Bauweise existieren neben HDD-Bohrungen andere bautechnische Vari-

anten wie Rohrpressung oder Mikrotunnel. Im Rahmen dieses Berichtes werden aus-

schließlich Querungen im HDD-Verfahren betrachtet. Alternative Techniken benötigen

mitunter andere Voraussetzungen bzgl. Platzverhältnissen, Geologie, Querungslängen

etc. Sollen diese Verfahren zur Anwendung kommen ist eine separate Machbarkeitsstudie

empfehlenswert.

Die maximale Lieferlänge auf einer Kabelspule hängt u.a. von den örtlichen Begrenzun-

gen der Straßenverkehrsordnung ab. Abhängig von den Gegebenheiten an der Kabelt-

rasse wird im Standardfall mit Kabellängen von ca. 1000 m gerechnet. Einzelne Erdkabe-

labschnitte werden durch vorgefertigte Muffen miteinander verbunden. Da diese Muffen

nicht in Schutzrohre einer HDD-Bohrung eingezogen werden können, ist die Gesamtlänge

einer HDD-Bohrung auf ca. 1000 m beschränkt.

4 KLASSIFIZIERUNG UND BEWERTUNGSMETHODIK

4.1 Risikoklassen

Sämtliche Querungen wurden in vier Risiko-Klassen unterteilt:

1) voraussichtlich einfache Verhältnisse:

einfache Topographie = kein nennenswerter Höhenunterschied und

einfache = homogene Hydrogeologie (Lockermaterial: Sand, Schluff, Ton)

keine räumliche Einengung zur Auffächerung im Korridor

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2) voraussichtlich komplexe Verhältnisse ohne vertiefte Prüferfordernis2:

bereits absehbare Breitenprobleme der Auffächerung an Engstellen (ca. 10 m Ab-

stand zwischen jeder HDD)

Beengte Verhältnisse zum Vorstrecken der Schutzrohre

komplexe geologische Verhältnisse mit ähnlichen geotechnischen Eigenschaften

(Fels, Sandstein)

wechselnde Hydrogeologie / Grundwasserleiter

3) voraussichtlich komplexe Verhältnisse mit Prüferfordernis2:

insbesondere große Höhenunterschiede (ab 20 Hm) und/oder

Keine oder sehr beengte Platzverhältnisse zum Vorstrecken der Schutzrohre

Komplexe geologische Abfolgen: Bereiche mit unterschiedlichen geotechnischen

Eigenschaften wie Fels und/oder Lockermaterialwechselnde hydrologische Ver-

hältnisse / gespannte Grundwasseraquifere im Bohrbereich

Die Risikoklasse 3 wird weiter unterteilt in die Kategorien 3a und 3b.

Die Risikoklasse 3a wird im Wesentlichen durch die oben beschriebenen Kriterien be-

stimmt.

In der Risikoklasse 3b werden Gebiete mit Karst- und Erdfallgefährdung beschrieben.

In der Risikoklasse 4 werden Gebiete als Ergebnis der vertieften Prüfung mit erhöhtem

Restrisiko beschrieben für den möglichen Fall das eine Bohrung fehlschlägt, Bohrköpfe

aufgegeben werden müssen und neue Bohrung(en) horizontal oder vertikal versetzt an-

gesetzt werden müssen. Ein erhöhter Bentonitverbrauch ist ebenfalls wahrscheinlich.

Von einem Versagen der kompletten Bohrung (und somit ggf. offener Querung eines

FFH-Gebietes) ist bei sorgfältiger Detailplanung und entsprechender Qualifikation der

Baufirma nicht auszugehen. Alle HDD sind nach derzeitigem Kenntnisstand aus techni-

scher und geologischer Sicht machbar.

4.2 Natura 2000-Anteil

Für Querungen der Risikoklassen 3 und 4 wurde zudem der Anteil an zu unterquerenden

Natura 2000-Gebieten ermittelt. Wenn weniger als 15 % oder weniger als 50 m der Ge-

samtlänge der Bohrung auf ein Natura 2000-Gebiet entfällt, so wird eine Wahrscheinlich-

keit zur Beeinträchtigung des Natura 2000-Gebiets durch eine fehlgeschlagene Bohrung

als gering betrachtet.

2 abgeleitet aus den Angaben in Kapitel 1.3 in Bericht A100-ARGESL-AD-00087: HDD-Analyse an Natura 2000-Gebieten und Technischen Engstellen

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Dies dient der umweltrechtlichen Bewertung des technischen Risikos im Falle von Beein-

trächtigungen des Schutzgebiets durch mit der Bohrung verbundenen Arbeiten.

Beeinträchtigungen im Sinne eines worst case-Szenarios sind etwa mögliche Schachtar-

beiten zur Bergung von steckengebliebenen und gebrochenen Bohrköpfen bzw. Bohrspü-

lungsausbläser.

4.3 Baustelleneinrichtungsflächen

Im Rahmen der Baustelleneinrichtung gibt es Unterschiede im Flächenbedarf für die

Baustelleneinrichtungsflächen aufgrund der jeweils vor Ort erforderlichen Baugeräte.

Grundsätzlich ist der Platzbedarf für den Startbereich als größer zu bewerten.

Der Umfang und die Art der Baustelleneinrichtung werden dabei maßgeblich von folgen-

den Einflussgrößen bestimmt:

Anzahl der HGÜ-Kabel sowie etwaige Schutzrohre für LWL-Kabel

Länge der HDD-Querung

Bauzeit (Sommer/Winter)

Baugrund (Geologie, Grundwasserverhältnisse)

Bohrwinkel

topographische Einflüsse (Geländeform, Nachbarbebauung, Bewuchs etc.)

innerbetriebliche Einflüsse wie Art und Typ der Bohranlage (Zugkraft), Größe der

Bohrgestänge, Größe der Bentonitaufbereitungsanlage etc.

lokale Einflüsse wie Geländeform, Zugänglichkeit, Nachbarbebauung (Wohngebie-

te) etc.

Lage von Fremdleitungen (Auflagen der Betreiber) und Zufahrtsstraßen

Je nach Art der eingesetzten Maschinen kann der individuelle Platzbedarf variieren. Je

höher die Zugkräfte der Bohranlagen sind desto höher ist auch der Platzbedarf. Im Fol-

genden sind derzeit gängige Bohranlagen und entsprechender Flächenbedarf aufgeführt.

Der Flächenbedarf wurde empirisch ermittelt und abgeschätzt. Die Daten wurden mithilfe

der HDD Design Software BoreAidTM erhoben. Die Software wurde von dem amerikani-

schen Bohrgerätehersteller Vermeer Manufacturing Ltd. entwickelt. Der tatsächliche Flä-

chenbedarf hängt von den oben erwähnten Faktoren ab, die zum aktuellen Zeitpunkt

Großteils nicht bekannt sind.

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Tabelle 2 Flächenbedarf von Bohranlagen (ohne weiteres Baustellenzubehör)3

Bohranlage (Zugkraft) Ø Rohr Bohrlänge Flächenbedarf

< 10t bis 300 mm 200 m 4 m² - 50 m²

> 10t < 40t 50 mm – 800 mm 600 m 50 m² - 200 m²

> 40t - 100t 50 mm – 1.200 mm 1.000 m 200 m² - 1.400 m²

> 100t 50 mm – 1.400 mm 5.000 m 1.400 m² - 8.000 m²

Werden mehrere Bohrungen an einer Querung durchgeführt, werden im Verlauf der Arbei-

ten die Bohranlagen und Baumaschinen umgesetzt und optimiert, sodass sich kein linea-

rer Mehrbedarf an Fläche pro zusätzlicher Bohrung ergibt.

Unter Berücksichtigung des derzeitigen technischen Planungsstands sind unten angeführ-

te Richtwerte zum Flächenbedarf zur Baustelleneinrichtung für SuedLink zu erwarten wel-

che auch bei der Begehung vor Ort zur Einschätzung der Platzverhältnisse herangezogen

wurden. Die Werte gelten jeweils für die Seite der Startgrube wo auch die Bohranlage

verortet ist – BE-Flächen für die Zielgrube sind daher etwas weniger flächenintensiv. Die

vorliegenden Zahlen wurden anhand der Planungssoftware BoreAidTM von Vermeer Ma-

nufacturing Ltd. empirisch ermittelt.

Tabelle 3 Flächenbedarf von HDD-Baustellen (Startgrube)3

Bohrlänge BE-Fläche für 1 Schutzrohr

BE-Fläche für 10 Schutzrohre (Incl. LWL)

Flächenbedarf

bis 200 m 8 m x 20 m 50 m x 20 m 1.000 m²

bis 500 m 30 m x 45 m 50 m x 45 m 2.250 m²

bis 1.000 m 45 m x 60 m 50 m x 60 m 3.000 m²

4.4 Platzbedarf für Vorstrecken und Schutzrohreinzug

Um das Schutzrohr in den Bohrkanal einziehen zu können, ist es notwendig dieses im Be-

reich der Zielgrube vorzustrecken. Da der Einzug am besten kontinuierlich erfolgt um das

Risiko eines kollabierenden Bohrkanals zu minimieren, sollte das Schutzrohr über die ge-

samte Länge der HDD-Querung vorgestreckt sein. In Ausnahmefällen und bei räumlich

3 empirische Ergebnisse gemäß Software BoreAid

TM

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begrenzten Bereichen kann das Vorstrecken allerdings auch während des Einzugs erfol-

gen, dies ist jedoch nicht die bevorzugte Methode.

Der Einzug erfolgt dabei über einen Oberbogen, der dazu dient, das Schutzrohr in den

Bohrkanal zu führen. Zur Unterstützung des Rohres können unterschiedliche Konstruktio-

nen (Gerüste) genutzt werden, wobei der Aufwand für den Oberbogen abhängig ist von:

- Rohrmaterial

- Rohrwandstärke (= Biegesteifigkeit),

- Austrittswinkel der Pilotbohrung

- Jahreszeit (Biegefähigkeit nimmt bei kalten Umgebungstemperaturen ab)

Zur Beurteilung der Platzverhältnisse zum Vorstrecken wurde die einfache Länge der

HDD als erforderliche Strecke herangezogen unter Berücksichtigung der Möglichkeit zum

Biegen des Schutzrohres. Als Faustformel für elastische Biegeradien wurden für Stahl

1000xDA4 und für HDPE 50xDA5 angenommen, wobei als Außendurchmesser 225 mm

angenommen wurden.

4.5 Auffächerung von HDD-Bohrungen

Die Abstände der Kabel zueinander werden in den HDD-Bereichen aufgeweitet, da die

Bohrungen Mindestabstände zueinander einhalten müssen, die sich einerseits aus der

Steuergenauigkeit des Verfahrens, andererseits aus den erforderlichen Abständen zur

Wärmeableitung (Abhängig von der Geologie) im Untergrund ergeben. Die erforderliche

Schutzstreifenbreite wird daher unterschiedlich ausfallen.

Grundsätzlich gilt, dass sich der Achsabstand der einzelnen HDD mit zunehmender Ver-

legetiefe vergrößern muss, um die Wärmeableitung hinreichend zu gewährleisten. Dabei

ist es unerheblich welches Schutzgut (Straße, Fluss, Bahnlinie) gequert wird. Je nach ört-

lichen Gegebenheiten, Bodenüberdeckung und Anforderungen an die Wärmeableitung

der HDD können die hier dargestellten Abstände erheblich abweichen.

4 nach: DIN EN 1594 Kap. 9.3.6

5 nach: Technische Richtlinien des DCA (2015): Informationen und Empfehlungen für Planung, Bau und Do-

kumentationen von HDD-Projekten sowie Pipelife Austria (03/2015): Verlegeanleitung/Werknorm PE Pipelife Austria

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Abbildung 2 Idealisierte Aufweitung des Stammstrecken-Wegerechtsstreifens bei ge-

schlossenen Querungen mittels einzelner HDD6

Die Technik der HDD-Bohrung ermöglicht es nicht nur vertikale Bögen sondern auch hori-

zontale Bögen zu bohren, sodass die einzelnen Start- und Zielgruben direkt nebeneinan-

der liegen können, die Bohrkanäle jedoch die erforderlichen Achsabstände zueinander

haben.

4.6 Grundwasser

Für HDD-Bohrungen im Bereich von anstehendem Grundwasser muss dieses bei der

Planung des Bohrkanals berücksichtigt werden. Wenn Bohrungen gespannte Aquifere

kreuzen kann dies zu artesischen Brunnen im Bereich des Austrittslochs des Bohrkopfes

führen. Lässt sich im Rahmen der Planung des Bohrkanals ein solches Szenario nicht

vermeiden sind hydrostatische Berechnungen zur Abschätzung von Auslaufmengen und -

dauer durchzuführen. Gegebenenfalls muss vorab Grundwassermanagement zur Absen-

kung / Entspannung des Grundwasserspiegels betrieben werden.

6 aus: A100_ArgeSL_P6_V3_0004 Antrag nach § 6 NABEG: Kapitel 2: Technische Projektbeschreibung

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Grundsätzlich sind Querungen auch in gespannten Grundwasseraquiferen durchführbar,

wenn die notwendigen technischen Vorbereitungen getroffen werden, um anfallendes

Quellwasser kontrolliert abzuführen und nach Abschluss der Bauarbeiten weitere Was-

seraustritte dauerhaft zu vermeiden.

Im Rahmen der Untersuchung zu diesem Bericht fand die Grundwassersituation der ein-

zelnen Querungen Berücksichtigung bei der Bewertung, wenn sich vor Ort Anzeichen da-

für zeigten wie z. B. Quellfassungen im Start- und Zielgrubenbereich.

4.7 Achsdefinition von HDD-Querungen

Die Achsen der jeweiligen HDD-Querungen wurden entsprechend der Verteilung der

Raumwiderstandklassen (RWK)7 vor bzw. nach dem zu querenden Hindernis sowie unter

bautechnischen Aspekten (Topographie, Hangneigung, Seitenhänge) grob skizziert. Da-

bei wurde die Lage der Start- und Zielgrube (und somit die Achse) nachfolgenden Krite-

rien definiert:

- Verortung der Start- und Zielgrube in Bereichen mit ausreichend Platz zur Baustellen-

einrichtung und / oder,

- Verortung der Start- und Zielgrube außerhalb von RWK-Flächen der Klasse I*, I oder II

und / oder,

- Verlängerung der HDD über das eigentliche Hindernis hinaus, wenn räumlich nahelie-

gende ebenfalls geschlossen zu querende Hindernisse auftreten (z. B. Steilhang,

Straßen, Bahnlinien nach Flussquerungen) und / oder,

- Berücksichtigung einer möglichen Trassenachse in offener Verlegung im TKS vor und

nach der HDD-Querung und Annäherung an Selbige und / oder,

- Minimierung der HDD-Länge

- Anpassung an die potenzielle Trassenachse.

Wie in Kapitel 2 beschrieben, wurden im Rahmen der Machbarkeitsstudie die Längen der

HDD rechnerisch aus einer Desktop Studie festgelegt. Die exakte Länge sowie Eintritts-

bzw. Austrittswinkel jeder einzelnen HDD muss im Folgenden unter Berücksichtigung de-

taillierter Baugrunderkundungen und anhand eines Bohrprofils erfolgen.

Treten im Bereich einer HDD-Querung komplexe geologische Gegebenheiten und somit

hohe Risikoklassen auf, kann für die untersuchten Querungen nur bedingt eine alternative

Achse im TKS definiert werden da die Verortung der Achse maßgeblich durch die Lage

der RWK definiert wird. Infolge dessen müssen diese komplexeren Verhältnisse im Rah-

men der Detailplanung und bei der Bauausführung durch die Wahl qualifizierter Baufirmen

hinreichend gewürdigt werden um eine erfolgreiche HDD-Bohrung zu gewährleisten.

7 vgl. Antrag nach § 6 NABEG

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5 AUSFÜHRUNG VON HDD BOHRUNGEN - PROBLEMATIK

Die folgenden geologischen Faktoren können die Bauausführung einer HDD-Bohrung im

Projektgebiet beeinflussen:

Blockführendes Lockermaterial, Findlinge: tritt z.B. an der Basis von steilen Fels-

böschungen auf, oder auch in verfüllten Karst-Hohlräumen

Lockermaterial mit hoher hydraulischer Durchlässigkeit

Karst (Hohlräume offen, verfüllt/verbrochen)

Ungünstig orientierte und/oder offene Trennflächen (Klüfte)

Die Faktoren beeinflussen in verschiedenem Maße die Steuerbarkeit der Bohrung, den

Spülverlust, das Bohrwerkzeug und die Stabilität des Bohrloches.

Das größte Risiko im Projektgebiet aus geologischer Sicht stellt Karst dar.

Im Rahmen der geologischen Bearbeitung zur HDD- Machbarkeit wurden, an den im Vor-

feld festgelegten, karstgefährdeten HDD-Standorten (siehe A100-ARGESL-AD-00087)

Recherchearbeiten durchgeführt, gefolgt von einer Geländebegehung im Mai 2017 und

ergänzenden Untersuchungen in 2018 als Folge der Vorschläge von Alternativkorridoren

in der Festlegung des Untersuchungsrahmens nach § 7 Abs. 4 NABEG.

Daraufhin wurden die geologischen Einheiten mit erhöhtem Karstpotenzial im Projektge-

biet ermittelt, sowie deren geologische Rahmenbedingungen recherchiert.

Zusätzlich wurden in den betroffenen Bundesländern über die jeweiligen Landesämter

verzeichnete und dokumentierte Karststrukturen, sowie Bohrungsdaten erhoben. Dies

diente zur Recherche des Karstpotenzials in der Umgebung eines geplanten HDD-

Standortes. Zusätzlich wurden über Internet-Recherche Informationen von speläologi-

schen Vereinen und Daten zu Aufschlüssen, Geotopen, Höhlen und ähnliches gesam-

melt.

Die in den folgenden Kapiteln dargelegten Informationen und Ergebnisse der verwende-

ten Unterlagen und der Begehung vom Mai 2017 sind eine Momentaufnahme, detaillierte-

re Baugrunderkundungen sind im Rahmen weiterführender Planungen erforderlich.

5.1 Geologie im Projektgebiet

Karstphänomene sind in der Regel an bestimmte lithologische Einheiten gebunden, die

lösliche Bestandteile in den Gesteinen aufweisen. Dabei können in Deutschland Einheiten

festgelegt werden, die als karstanfällig gelten (siehe Abbildung 3).

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Abbildung 3: Gesteine in Deutschland, die Karsterscheinungen zeigen (rot umrandet:

Karstgefährdete Schichten im Projektgebiet); (Quelle: PRINZ & STRAUSS 2011)

Im Projektgebiet werden hauptsächlich verkarstungsanfällige Gesteine vom Perm bis in

die Trias angetroffen. Eine Ausnahme bildet ein Bereich in Niedersachsen (um Delligsen,

TKS 60), in dem Sulfatkarst in den Einheiten des Oberjura dokumentiert ist.

Die unterschiedlichen Einheiten haben alle die Evaporit-Vorkommen in deren Schichtab-

folgen gemein. Evaporite, die in erster Linie als Steinsalz- oder Sulfat-Horizonte ausgebil-

det sind, bilden leicht lösliche Komponenten innerhalb der Schichtabfolgen. Dadurch ent-

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stehen aufgrund der Lösung unterirdische Hohlräume, die heute als Höhlen vorzufinden

sind. Den größeren Anteil an Karststrukturen machen in dem Projektgebiet hingegen Do-

linen und Erdfälle aus, die in den meisten Fällen wieder verfüllt sind. Die Dolinen und Erd-

fälle entstehen durch Nachbrechen von den Hohlraum überlagernden Schichten. Dolinen /

Erdfälle können daher auch in Schichten mit eher geringer Karstgefährdung auftreten

(siehe Abbildung 4).

Die Schichten mit dem größten Karstpotenzial bzw. den meisten dokumentierten Karst-

strukturen in den einzelnen Bundesländern des Projektgebietes sind:

Baden-Württemberg: Mittel Keuper, Mittlerer und Oberer Muschelkalk

Bayern: Mittlerer und Oberer Muschelkalk, Oberer Buntsandstein

Hessen: Zechstein, Oberer Buntsandstein, Mittlerer Muschelkalk

Niedersachsen: Mittel Keuper, Mittlerer Muschelkalk, Ausnahme: Oberjura

Thüringen: Mittel Keuper, Oberer und Mittlerer Muschelkalk, Oberer Buntsandstein

5.2 Karst

Als Karst werden sowohl ober- wie auch unterirdische Geländeformen bezeichnet, die

aufgrund von Lösung / Ablaugung gewisser Bestandteile der Gesteine entstanden sind.

Dabei können die löslichen Komponenten Karbonate oder auch Evaporite wie Sulfate

(Gips, Anhydrit) und Salze sein.

Prozesse bzw. Erscheinungen, die bei der Bildung von Karst beteiligt sind (siehe Abbil-

dung 4):

Subrosion: ist die chemische Ablaugung leicht löslicher Gesteine (z.B. Salze) unter

der Erdoberfläche.

Suffosion: ist die physikalische Umlagerung und Abtransport der Feinanteile

wodurch die Porosität / Permeabilität erhöht werden.

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Abbildung 4 Darstellung der Entstehung einer Doline / Erdfalles durch Subrosion /

Suffosion (Quelle: MICHAEL et al. 2003 (Felsbau 21/3)).

Die Karsterscheinungen, die im Projektgebiet auftreten, umfassen:

Dolinen / Erdfälle (meist wiederverfüllt)

Höhlen

Karstspalten

oberflächennaher Mikrokarst (cm-große Lösungserscheinungen)

Auswirkungen (Karst) auf HDD-Machbarkeit:

Offene Hohlräume, die im Zuge der Bauausführung angetroffen werden können folgende

Auswirkungen zeigen:

Erschwerte Steuerbarkeit der Bohrung

Verlust der Spül- und Stützflüssigkeit (Ausbläser, frac-out)

Möglicher Verbruch des Bohrloches

Verfüllte / verbrochene Hohlräume, wie z.B. alte Erdfälle oder Dolinen, verursachen eben-

falls Schwierigkeiten im Rahmen der Bauausführung der HDD. Diese Schwierigkeiten

hängen unter anderem von dem Verfüllungsmaterial (Zusammensetzung, Korngrößen,

usw.) ab. Folgende Auswirkungen können verfüllte Hohlräume zeigen:

Erschwerte Steuerbarkeit (im Falle von blockigem Lockermaterial)

Verlust der Spül- und Stützflüssigkeit (bei großer hydraulischer Durchlässigkeit

des Materials, z.B. Kies)

Erfordernis unterschiedlicher Bohrwerkzeuge (bei Wechsel von Locker- zu Fest-

gestein)

Möglicher Verbruch des Bohrloches

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5.3 Lockergesteine (Böden)

Die Ausführung von HDD Bohrungen in fein- bis grobkörnigem Lockergesteinen (Böden)

stellt in der Regel keine Schwierigkeiten dar. Jedoch sind bereits in der Planung Böden zu

berücksichtigen, die problematisch für die Ausführung von HDD sein können, z.B. sehr lo-

cker bis locker gelagerte Schichtfolgen und / oder sehr grobkörnige Abschnitte (Blöcke)

und / oder Schichtfolgen mitstarker hydraulischer Durchlässigkeit und / oder räumlich sehr

heterogenem Aufbau.

Hohe hydraulische Durchlässigkeit des Bodens ist z.B. bei grobkörnig-dominierten Abla-

gerungen zu erwarten, wie z.B. Kies-Lagen mit geringen Feinkornanteilen. Solche Schich-

ten sind vor allem im Bereich von Flussquerungen zu erwarten.

Beim Durchbohren von grobkörnig dominierten Schichten kann das Risiko auftreten, dass

es durch die hohe Durchlässigkeit des Bodens zu Ausbläsern der Spül- bzw. Stützmittel

kommt. D.h. hier sind übermäßiger Spülflüssigkeitsdruck zu vermeiden und technische

Maßnahmen für jede derart gefährdete HDD einzeln zu bewerten.

Weitere mögliche Gefährdungsbilder können bei geringer Standfestigkeit des Bodens der

Verbruch des Bohrloches sein; in wasserführenden Schichten kann es zur Drainagebil-

dung durch das aufgefahrene Bohrloch kommen, mit der Folge des Eindringens von spü-

lungsfremdem Grundwasser in den Bohrkanal und gegebenenfalls Ausspülungsprozes-

sen (Suffosion, „piping“).

Die Richtwerte, ab denen die Ausführung einer HDD in grobkörnigen Böden als schwierig

einzustufen ist, sind empirisch ermittelt und sehen folgende Kriterien vor8:

grobkörniges Lockermaterial mit ≥ 40 % Kies / Steine / Blöcke

Durchlässigkeit ≥ 5x10-³ m/s

Mögliche (technische) Maßnahmen zur Risikominimierung in solchen Fällen:

Wenn möglich, Vermeidung von grobkörnig dominierten Schichten / Lagen und

Ausweichen in geotechnisch günstigere Verhältnisse.

Erhöhung der Überdeckung.

Erhöhung des Bohrdurchmessers sowie der Viskosität der Spülflüssigkeit. Hoch-

viskose Spülungen stützen die Bohrlochwand und verringern etwaige Spülwasser-

verluste.

Partiell können kritische Strecken durch eine mit Zement versetzte Suspension

verfestigt und wieder aufgebohrt werden.

8 nach: Technische Richtlinien des DCA (2015)

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Notwendigkeit, Methodik und Ausmaß derartiger Maßnahmen sind im Zuge detaillierter

Baugrunderkundungen zu evaluieren.

Neben hohen hydraulischen Durchlässigkeiten kann es zu Erschwernissen bei der Bau-

ausführung durch heterogene Verhältnisse im Untergrund kommen. Dabei spielen vor al-

lem Übergänge zwischen kompetenten und inkompetenten Schichten (z.B. Übergänge

Fest- zu Lockergestein) sowie blockführende Lockergesteins-Schichten (z.B. Findlinge,

grobkörniger Hang-/Verwitterungsschutt, Sturzablagerungen) eine Rolle.

Diese heterogenen Verhältnisse beeinflussen in erster Linie die Steuerbarkeit der HDD-

Bohrung, da es zu Ablenkungen des Bohrkopfes kommen kann. Des Weiteren kann es

bei Wechsellagerungen von standfesten und weniger standfesten Schichten zum Ver-

bruch des Bohrloches kommen.

Auf Grundlage von detaillierten Baugrunderkundungen sind die Baugrundverhältnisse zu

erfassen, und zur Risikominimierung die Lokalität / Raumlage von HDD Bohrungen gege-

benenfalls anzupassen (zu verschieben). Falls eine frühzeitige Vermeidung kritischer Un-

tergrundverhältnisse nicht möglich wäre, ist zu berücksichtigen, dass im Zuge der Bau-

ausführung eine oder mehrere HDD neu angesetzt werden müssen. Etwaige negative

Auswirkungen auf das zu unterbohrende Gelände sind nicht zu erwarten.

Eine zuverlässige Prognose ist vor allem in Gebieten schwierig, in denen Findlinge und /

oder Sturzschutt (Blöcke) erwartet werden. Zu berücksichtigen ist, dass die gängigen Er-

kundungsmethoden (z.B. Bohrungen, Schürfe, Druck-/ Rammsondierungen) nur punktuel-

le Aufschlüsse liefern, wodurch einzelne Blöcke z.T. unerkannt bleiben können. Auch li-

nien-/flächenhafte Erkundungen mittels geophysikalischer Methoden (z.B. Geoelektrik,

Georadar) erfassen Blöcke oft nicht in der für HDD bautechnisch erforderlichen Genauig-

keit.

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6 HDD-MACHBARKEITSUNTERSUCHUNGEN HESSEN

6.1 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 73 – Wendershausen (3 aufeinanderfolgende HDD)

6.1.1 Beschreibung / Lage / Karte / Fotos

Abbildung 5 Lage der HDD bei Wendershausen; grün: FFH-Gebiete; rot: ver-

karstungsfähige Gesteine (Zechstein)

Die 3 HDD befinden sich westlich der Ortschaft Wendershausen und queren das FFH-

Gebiet Werra- und Wehretal.

6.1.2 Geologie vor Ort

Die beiden südlichen HDD kommen in Dolomit- und Kalkstein der Werra- bis Straßfurt-

Folge (Zechstein) zu liegen. Neben Dolomit und Kalkstein finden sich auch Ton- und

Schluffsteine, basal bituminöse Kupfermergel, Anhydrit, Steinsalz / Lösungsrückstände in

dieser Einheit, die durch Auslaugung teils große Hohlräume bilden können.

Am nördlichen Ende der mittlere HDD werden Gesteine der Leine- und Aller-Folge ge-

quert. Diese werden von Tonstein (Salzton), Dolomitstein (Plattendolomit), Kalkstein, An-

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hydrit, Steinsalz /Lösungsrückstände (durch Auslaugung werden teils große Hohlräume

gebildet), Sandstein und Konglomerate aufgebaut.

Die nördliche HDD quert am Südende Einheiten der Gelnhausen- und Salmünster-Folge

aus dem Unteren Buntsandstein (Sand- Tonsteinwechselfolgen), die von Löß und

Lößlehmen aus der Weichsel-Kaltzeit überdeckt sind (Schluff, schwach tonig, schwach

feinsandig). Am Nordende stehen fluviatile Ablagerungen aus Schluff, Sand und Ton/Kies

an, über deren Grundwasserführung aktuell keine Daten vorliegen.

Genauerer Untersuchungen bedarf es bei den Karststrukturen in den Einheiten des Zech-

steins, die auch im Luftbild im südlichen Bereich der 3 HDD erkennbar sind (Abbildung 6).

Abbildung 6 Karststrukturen aus dem Luftbild (rote Kreise)

6.1.3 Technische Situation vor Ort

Es gibt ausreichend Platz zur Baustelleneinrichtung auf Acker- und Wiesenflächen auf

beiden Seiten der jeweiligen Querung. Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschließen-

den Einzug des Schutzrohres sind vor allem am Nordende der nördlichsten HDD gege-

ben. Dazwischen sind die Arbeitsflächen aufgrund des Waldbestandes und der Morpholo-

gie begrenzt. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen und Feldwege gegeben.

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Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit von Baumaschinen sind durch das FFH-

Gebiet gegeben. Die Topographie ist im Südwesten hügelig.

6.1.4 Technische Einschätzung zur Machbarkeit

Die HDD wird als machbar eingestuft, aufgrund der angetroffenen Lithologie bzw. den

Karsterscheinungen im Umkreis der Querung besteht eine Karstgefährdung in dem Ge-

biet. Entlang der HDD können im Bereich der Flussquerung grobkörnige Lockermaterial-

Lagen auftreten, die für die HDD Bohrungen vermieden werden sollten. Diese Lagen kön-

nen zum Verbruch des Bohrlochs bzw. zu Verlust der Spülflüssigkeit führen.

Detailliertere Baugrunduntersuchungen sind in diesem Bereich von Nöten um die Karst-

strukturen zu erkunden bzw. um weitere Karstgefährdungen ausschließen oder lokalisie-

ren zu können. Dabei ist vor allem auf unterirdische, nicht verfüllte Hohlräume zu achten.

Die Querung ist für die südliche und mittlere HDD in Risikoklasse 3b und für die nördliche

HDD in Risikoklasse 3a einzustufen. Die Gesamtlänge der geplanten HDD beträgt 538 m

für die nördliche und 778 m bzw. 725 m für die mittlere und südliche HDD. Der Anteil an

Schutzgebieten beträgt somit rund 70 % der Gesamtlänge der drei HDD.

6.2 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 73 – Hilgershausen


Abbildung 7 Lage der HDD bei Hilgershausen; grün: FFH- und VSchG-

Gebiete; rot: verkarstungsfähige Gesteine (Zechstein); wei-

ßer Kreis: Karsthöhle Hohlstein (Kammerbach)

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Die HDD befindet sich westlich der Ortschaft Hilgershausen und quert das FFH-Gebiet

Werra- und Wehretal.

Der gesamte Teil der HDD verläuft in einem vom Landesamt (Hessisches Landesamt für

Umwelt und Geologie: http://atlas.umwelt.hessen.de/atlas [Stand: 20.07.2017])

ausgewiesenem Karst-Gefährdungsgebiet.


Die HDD kommt in Dolomit- und Kalkstein der Werra- bis Straßfurt-Folge (Zechstein) zu

liegen. Neben Dolomit und Kalkstein finden sich auch Ton- und Schluffsteine, basal bi-

tuminöse Kupfermergel, Anhydrit, Steinsalz / Lösungsrückstände in dieser Einheit, die

durch Auslaugung teils große Hohlräume bilden können.

Westlich der HDD grenzen Sand-, Schluff- und Tonsteine der Unteren Buntsandsteinserie

(Trias) an. Nördlich treten noch Basalte (Tertiär) und weitere Sandsteine der Solling-Folge

(Trias) auf. Auf den älteren Einheiten auflagernd findet sich nördlich der HDD quartäre

gemischtkörnige Fließerde, die häufig Steinen enthält.

Hohlstein (Höhle Kammerbach, siehe Abbildung 10): Der Hohlstein entstand speläolo-

gisch durch die lösende Wirkung kohlensäurehaltigen Wassers, das zunächst in Klüfte

und Fugen eindrang und das Höhlensystem mit dem Höhlensee aus dem Zechsteinkalk

auswusch. Die Höhle ist 50 m lang, 20 m breit und bis zu 12 m hoch.

Hie- und Kripplöcher: Das Naturdenkmal ist ein fossiler Rest des 250 Millionen Jahre alten

Zechsteinmeers und besteht aus Gips- und Dolomitfelsen sowie Dolinen. Das unter Na-

turschutz stehende Gebiet umfasst 17 Hektar und besteht aus zwei Teilbereichen, den

nördlich gelegenen Kripplöchern etwa 1,5 km nördlich von Frankershausen und den wei-

ter südwestlich gelegenen Hielöchern nahezu unmittelbar am nordwestlichen Ortsrand

von Frankershausen.

Im Zuge der Begehung im Mai 2017 wurde südlich der HDD ein Festgesteinsaufschluss

neben der Ortsstraße angetroffen. Das Gestein besteht aus geklüftetem Kalkstein, ver-

mutlich Zechsteinkalk. Die Klüfte fallen steil hangabwärts ein, der intakte Fels am Auf-

schluss zeigt keine Verkarstung. Neben der geplanten Bohrtrasse wurden zwei Senken

mit ungeklärter Herkunft am Hang im Wald angetroffen (siehe Abbildung 11). Die Senken

können daher anthropogen entstanden sein, aber auch Hinweis auf kleinere Erdfälle ge-

ben.

Auch das Luftbild zeigt in der näheren Umgebung der HDD kreisförmige Erscheinungen,

die auf Erdfälle hindeuten könnten (Abbildung 8). Entwurf

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http://atlas.umwelt.hessen.de/atlas



Abbildung 8 Kreisrunde Erscheinungen auf dem Luftbild nordöstlich der HDD


Es gibt ausreichend Platz zur Baustelleneinrichtung auf Acker- und Wiesenflächen auf

beiden Seiten der Querung. Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschließenden Einzug

des Schutz-rohres sind auf beiden Seiten der Querung vorhanden. Zufahrtswege sind

über Ortsstraßen und Feldwege gegeben.

Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit von Baumaschinen sind durch die parallel zur

HDD-Querung verlaufenden Freileitungen und das nahgelegene FFH-Gebiet auf der nörd-

lichen Seite gegeben. Die Topographie ist leicht hügelig und daher unkritisch.




biet. Die Querung ist in Risikoklasse 3b einzustufen.

Detailliertere Baugrunduntersuchungen sind in diesem Bereich von Nöten um die unge-

klärten Senken zu erkunden bzw. um weitere Karstgefährdungen ausschließen oder loka-

lisieren zu können. Dabei ist vor allem auf unterirdische, nicht verfüllte Hohlräume zu ach-

ten.

Die HDD-Querung stellt im Falle einer Nicht-Machbarkeit kein Ausschlusskriterium des

TKS 73 dar, da hier lediglich eine Bündelung mit einer vorhandenen Freileitung favorisiert

wurde, jedoch eine Umtrassierung zugunsten einer offenen Bauweise immer noch mög-

lich ist. Dennoch ist eine detailliertere Baugrunduntersuchung notwendig um Restrisiken

auszuschließen.

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Die Gesamtlänge der geplanten HDD beträgt 207 m, wovon sich 62 m in einem Natura

2000-Gebiet befinden. Der Anteil an Schutzgebieten beträgt somit 30 % der Gesamtlänge

der HDD.

6.3 FFH-Gebiet DE 4725-306, TKS 73 – Hilgershausen Süd


Abbildung 9 Lage der HDD südlich von Hilgershausen; grün: FFH-

Gebiete und VSchG; rot: verkarstungsfähige Gesteine (Zechstein);

Die HDD befindet sich südlich von Hilgershausen (Meißner und Meißner Vorland) und

quert ein FFH-Gebiet. Nördlich sowie südöstlich der HDD befinden sich Karststrukturen

(siehe Abbildung 9).

Der Hauptteil der HDD verläuft in einem vom Landesamt (Hessisches Landesamt für

Umwelt und Geologie: http://atlas.umwelt.hessen.de/atlas [Stand: 20.07.2017])

ausgewiesenem Karst-Gefährdungsgebiet.


Die vorherrschenden Gesteinseinheiten sind die Zechstein-Abfolgen der Werra- bis

Staßfurt-Folgen. Die Gesteine bestehen hauptsächlich aus Dolomit und Kalkstein, basal

möglicherweise bituminös, dazu Anhydrit- oder Steinsalzlagen bzw. Lösungsrückstände,

die durch Auslaugung teils große Hohlräume bilden können.

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Bei den dokumentierten Karststrukturen (siehe Abbildung 9) handelt es sich um eine Höh-

le (Hohlstein) nördlich der HDD, sowie einem Gebiet mit zahlreichen Dolinen sowie Gips-

felsen (Hie- und Kripplöcher) südöstlich der HDD gelegen.

Hohlstein (Höhle Kammerbach, siehe Abbildung 10): Der Hohlstein entstand speläolo-

gisch durch die lösende Wirkung kohlensäurehaltigen Wassers, das zunächst in Klüfte

und Fugen eindrang und das Höhlensystem mit dem Höhlensee aus dem Zechsteinkalk

auswusch. Die Höhle ist 50 m lang, 20 m breit und bis zu 12 m hoch.

Abbildung 10 Foto Eingang Hohlstein Höhle (unterer Bildrand) auf-

genommen im Zuge der Begehung Mai 2017.

Hie- und Kripplöcher: Das Naturdenkmal ist ein fossiler Rest des 250 Millionen Jahre alten

Zechsteinmeers und besteht aus Gips- und Dolomitfelsen sowie Dolinen. Das unter Na-

turschutz stehende Gebiet umfasst 17 Hektar und besteht aus zwei Teilbereichen, den

nördlich gelegenen Kripplöchern etwa 1,5 km nördlich von Frankershausen und den wei-

ter südwestlich gelegenen Hielöchern nahezu unmittelbar am nordwestlichen Ortsrand

von Frankershausen.

ca. 1m

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Im Zuge der Begehung im Mai 2017 wurde am nördlichen Ende der HDD ein Festge-

steinsaufschluss neben der Ortsstraße angetroffen. Das Gestein besteht aus geklüftetem

Kalkstein, vermutlich Zechsteinkalk. Die Klüfte fallen steil hangabwärts ein, der intakte

Fels am Aufschluss zeigt keine Verkarstung. Neben der geplanten Bohrtrasse wurden

zwei Senken mit ungeklärter Herkunft am Hang im Wald angetroffen (siehe Abbildung 11).

Die Senken können daher anthropogen entstanden sein, aber auch Hinweis auf kleinere

Erdfälle geben.

Abbildung 11 Foto einer Senke im Wald entlang der HDD-Trasse

(roter Kreis), aufgenommen im Zuge der Begehung

Mai 2017.

Der bewaldete Hang zeigt entlang der Trasse meist kalkigen Hangschutt, der teils Karst-

poren Bereich von mehreren cm aufweist.

Der südlichste Teil der HDD verläuft auf Ackerflächen bestehend aus gemischtkörnigen

Böden.

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Es gibt ausreichend Platz zur Baustelleneinrichtung und Vorstrecken der Schutzrohre auf

Ackerflächen auf der Südseite der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen gege-

ben. Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit von Baumaschinen sind durch die paral-

lel zur HDD-Querung verlaufenden Freileitungen und ein nahgelegenes FFH-Gebiet auf

der nördlichen Seite gegeben (siehe Abbildung 12). Die Topographie ist leicht hügelig und

daher unkritisch.

Abbildung 12 Foto mit Blickrichtung Nordnordwest entlang dem Verlauf der HDD,

aufgenommen im Zuge der Begehung Mai 2017.




biet.

Detailliertere Baugrunduntersuchungen sind in diesem Bereich von Nöten um die unge-

klärten Senken zu erkunden bzw. um weitere Karstgefährdungen ausschließen oder loka-

lisieren zu können. Dabei ist vor allem auf unterirdische, nicht verfüllte Hohlräume zu ach-

ten.

Die Querung ist in Risikoklasse 4 einzustufen. Die Gesamtlänge der geplanten HDD be-

trägt 946 m, wovon sich 582 m in einem Natura 2000-Gebiet befinden. Der Anteil an

Schutzgebieten beträgt somit 61% der Gesamtlänge der HDD.

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6.4 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 74 - Werleshausen


Abbildung 13 Lage der HDD südlich von Werleshausen; grün: FFH-

Gebiete und VSchG; rot: verkarstungsfähige Gesteine.

Die HDD befindet sich westlich der Ortschaft Werleshausen und der Burg Ludwigstein

und befindet sich am Rand zum FFH-Gebiet Werra- und Wehretal.


Der Bereich der HDD Querung wird im südöstlichen Teil von Tonsteinen, Sandsteinen,

Dolomitsteinen und Mergelsteinen aus der Trias aufgebaut. Richtung Nordwesten zum Tal

der Werra treten Gesteine des Oberen Muschelkalkes auf (Kalkstein, Mergelstein und

Tonstein). Anhydrite und Gips, des Mittleren Muschelkalkes treten lt. GÜK 200 erst rund

280 m südwestlich der geplanten HDD auf.

Am nordwestlichen Ende der HDD werden im Tal der Werra die Festgesteine von fluviati-

len Ablagerungen (Schluff, Sand, Ton / Kies) überlagert, über deren Grundwasserführung

aktuell keine Daten vorliegen.

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Es gibt ausreichend Platz zur Baustelleneinrichtung auf Ackerflächen auf der nördlichen

Seite der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen und Feldwege gegeben. Die To-

pographie ist hügelig und umfasst einen Hang mit einem Höhenunterschied von ca. 40 m.


Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Entlang der HDD können im Be-

reich der Flussquerung grobkörnige Lockermaterial-Lagen auftreten, die für die HDD Boh-

rungen vermieden werden sollten. Diese Lagen können zum Verbruch des Bohrlochs

bzw. zu Verlust der Spülflüssigkeit führen.

Die Querung ist in Risikoklasse 3b einzustufen. Die Gesamtlänge der geplanten HDD be-

trägt ca. 653 m, wovon sich ca. 65 m in einem FFH-Gebiet befinden. Der Anteil an

Schutzgebieten beträgt somit 11 % der Gesamtlänge der HDD.

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6.5 Technische Engstelle R-K-74-03, TKS 74 - Albungen


Abbildung 14 Lage der HDD nordwestlich von Albungen; grün: FFH-Gebiete und

VSchG; rot: verkarstungsfähige Gesteine (Zechstein).

Die HDD quert von Norden nach Süden die Werra, anschließend einen Steilhang mit ei-

nem Höhenunterschied von ca. 20 m, inklusive Bahntrasse und Bundesstraße 27.


Entlang des Werra-Tales werden fluviatile Ablagerungen angetroffen, bestehend aus

Wechsellagerungen von Schluff- und Sand-Lagen, mit wechselnden Gehalten von Ton

und Kies. Die Mächtigkeit der fluviatilen Ablagerungen im Werra-Tal ist an dieser Stelle

nicht bekannt.

Der südliche Teil der HDD quert einen Steilhang, der aus Einheiten des Oberdevons be-

steht. Die Gesteine des Oberdevons umfassen hauptsächlich Kalkstein und Tonschiefer,

selten Grauwacke.

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Es gibt ausreichend Platz zur Baustelleneinrichtung auf Ackerflächen auf beiden Seiten

der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen gegeben. Die Topographie ist hügelig

und umfasst einen Hang mit einem Höhenunterschied von ca. 20 m.


Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Es gibt keinen Hinweis auf Ver-

karstungen, welche die HDD-Bohrarbeiten beeinflussen. Entlang der HDD können im Be-

reich der Flussquerung grobkörnige Lockermaterial-Lagen auftreten, die für die HDD Boh-

rungen vermieden werden sollten. Diese Lagen können zum Verbruch des Bohrlochs

bzw. zu Verlust der Spülflüssigkeit führen.

Die Querung ist in Risikoklasse 3a einzustufen. Es wird an dieser Stelle kein Natura 2000-

Gebiet gequert.

6.6 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 76 - Germerode


Abbildung 15 Lage der HDD südwestlich von Germerode; grün: VSchG und FFH-

Gebiete.

Die HDD befindet sich südwestlich der Ortschaft Germerode und verläuft parallel zur

Landesstraße L3334. Die geplante Bohrung quert ein FFH-Gebiet (siehe Abbildung 15).

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Die HDD verläuft, gemäß geologischer Karte (GÜK 200) in Einheiten des Unteren Bunt-

sandsteines. Der nordöstlichste sowie der äußerste südwestlichste Teil der HDD befinden

sich in der Gelnhausen-Folge, bestehend aus weißem bis hellrotem Sandstein sowie rot-

braunem Tonstein. Der Großteil der HDD zwischen den beiden Enden befindet sich in den

Gesteinen der Salmünster-Folge, die sich aus einer Wechselfolge von rotbraunen Sand-,

Schluff- und Tonsteinen zusammensetzt.

Während der Begehung im Mai 2017 wurden vor allem an den Enden der HDD, die in der

Gelnhausen-Folge liegen, keine Aufschlüsse angetroffen. Der nordöstlichste Teil befindet

sich in einem flachen, bewaldeten Gebiet, der äußerste südwestlichste Teil in einem

landwirtschaftlich genutzten Wiesenabschnitt (siehe Abbildung 16).

Abbildung 16 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blick-

richtung Südwest, entlang dem Verlauf

der geplanten HDD.

Im mittleren Bereich der HDD, der in landwirtschaftlich genutzten Flächen, in etwa entlang

des Baches verläuft, wurden rote bis rotbraune, Schluff-dominierte Böden angetroffen.

Diese waren sowohl an umgepflügten Ackerflächen, wie auch entlang des Baches an der

Uferböschung zu beobachten (siehe Abbildung 17)

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Abbildung 17 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrich-

tung Nordost, Aufschluss an Bachufer

mit braunrotem Schluff.

Im Bereich des Straßenanschnittes der L3334 an dem kleinen bewaldeten Hügel im süd-

westlichen Teil der HDD wurden an beiden Straßenseiten Aufschlüsse angetroffen mit ro-

ten, subhorizontal gebankten Sand- und Schluffsteinen. Die einzelnen Schichten sind im

cm-Bereich gebankt (siehe Abbildung 18).

ca. 1m

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Abbildung 18 Foto (Begehung Mai 2017) Aufschluss entlang L3334 mit

cm-gebankten Sandsteinen.

Entlang des Baches, dem die geplante Bohrung vor allem im mittleren Abschnitt folgt,

wurden kleinere vernässte, sumpfige Zonen angetroffen.


Es gibt ausreichend Platz zur Baustelleneinrichtung auf Ackerflächen auf der nördlichen

Seite der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen gegeben. Einschränkungen in

der Bewegungsfreiheit von Baumaschinen sind durch die parallel zur HDD-Querung ver-

laufenden Freileitungen westlich der L3334 gegeben. Die südliche Seite der Querung wird

durch die existierenden Freileitungen, die L3334 nebst Zufahrtsstraßen und die Ausdeh-

nung des FFH-Gebietes inkl. Seitenhänge mit starker Hangneigung eingeengt. Die räum-

lich beengten Verhältnisse erfordern ggfs. eine eingeengte Baustelleneinrichtung und wei-

terführenden Arbeitsstreifen. Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschließenden Einzug

des Schutzrohres sind auf beiden Seiten der Querung vorhanden.


Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Bohrtechnische Herausforderun-

gen könnten eventuelle Wechsel von Lockermaterial, eventuell entlang des Baches, zu

Festgestein darstellen.

10

cm

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Die Querung ist in Risikoklasse 3a einzustufen. Die Gesamtlänge der geplanten HDD be-



6.7 FFH-Gebiet DE 4825, TKS 76 - Waldkappel


Abbildung 19 Lage der HDD bei Waldkappel; grün: FFH-Gebiete.

Die HDD befindet sich bei der Ortschaft Waldkappel und unterquert zwei bewaldete

Rücken mit FFH-Gebiet.


Die tiefer gelegenen Bereiche (Hangfuß) in diesem Gebiet befinden sich in Einheiten des

Unteren Buntsandsteins, der Gelnhausen- und Salmünster-Folge. Die Gesteine dieser

Einheiten bestehen aus Wechsellagerung aus Sand- sowie Tonsteinen. Über diesen Ge-

steinen (höher gelegene Hügelbereiche) liegen Einheiten des Mittleren Buntsandsteines,

bestehend aus Sandsteinen mit Schluff- und Tonsteinen zwischengeschaltet.

Während der Geländebegehung im Mai 2017 wurden entlang der Orts- und Forststraßen

Aufschlüsse mit roten, subhorizontal gelagerten Schluff- und Sandsteinen angetroffen. Im

bewaldeten Gebiet wurden hauptsächlich Lesesteine gefunden, ebenfalls rote Schluff -

und Sandsteine.

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Abbildung 20 Foto (Begehung Mai 2017) Aufschluss neben L3226 (östlich der

HDD) mit cm-gebankten Sand- und Schluffsteinen.



der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen gegeben. Einschränkungen in der Be-

wegungsfreiheit von Baumaschinen sind durch die parallel zur HDD-Querung verlaufen-

den Freileitungen gegeben. Ausreichend Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschlie-

ßenden Einzug des Schutzrohres sind nur auf der Südseite der Querung vorhanden.

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Abbildung 21 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Südwest

zum geplanten nördlichen Ende der HDD.

Abbildung 22 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung West, senk-

recht zum Verlauf der HDD (südliches Ende). Freileitung

ist am oberen linken Bildrand zu erkennen.

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Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Bohrtechnische Herausforderun-

gen könnten eventuell auftretende klüftige Sandsteinhorizonte darstellen, da es aufgrund

erhöhter hydraulischer Durchlässigkeit zu Verlust der Spül- und Stützflüssigkeit kommen

kann.

Die Querung wird in Risikoklasse 2 eingestuft. Die Gesamtlänge der geplanten HDD be-



6.8 FFH-Gebiet DE 4725-306, TKS 77 - Niddawitzhausen


Abbildung 23 Lage der HDD nordwestlich von Niddawitzhausen; grün:

FFH-Gebiete, rot schraffiert: Karstrisiko-Flächen, rot:

karstgefährdete Gesteine.

Die HDD befindet sich nordwestlich von Niddawitzhausen (Meißner und Meißner Vorland

westlich von Eschwege) und quert einen Bach, eine Ortsstraße sowie eine steile Felsstufe

an der nördlichen Seite.

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Die HDD verläuft gemäß geologischer Karte (GÜK 200) in den Einheiten des Zechsteins.

Diese Einheiten bestehen aus Wechselfolgen aus Kalk-, Ton- und Dolomitstein. In diese

Abfolgen sind Evaporithorizonte eingelagert, bestehend aus leicht löslichen Gesteinen wie

Anhydrit und Gips, teilweise Salz. Die Zechstein-Einheiten gelten daher als prinzipiell

karstgefährdet.

Bei der Geländebegehung im Mai 2017 wurden große Aufschlüsse nördlich der zu que-

renden Ortsstraße angetroffen. Die Aufschlüsse zeigen mehrere Meter mächtige Kalk-

steinabfolgen. Die Kalke sind klüftig, wobei die Kluftsysteme die Kalke im cm- bis dm-

Bereich zerlegen. Teilweise sind Klüfte vorhanden mit einer Öffnung von mehreren Zenti-

metern (siehe Abbildung 24). Am Fuß der Felswand wurde eine Grundwassermessstelle

angetroffen.

Abbildung 24 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Nordwest,

senkrecht zum Verlauf der HDD, Kalkstein-Aufschluss mit

offener Kluft (Bildmitte).

Unterhalb der Straße und im Bereich des Baches befinden sich landwirtschaftlich genutz-

te Flächen mit gemischtkörnigem Lockermaterial (siehe Abbildung 25). Die Mächtigkeit

des Lockermaterials ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt.

ca

. 5m

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Abbildung 25 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Süd, Blick

auf die landwirtschaftlichen Flächen am südlichen Teil der

HDD.



der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen und Feldwege gegeben. Die Topogra-

phie ist an Start und Zielbereich leicht hügelig mit dem FFH-Gebiet dazwischen.


Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Es wurden im direkten Bereich

der geplanten HDD keine Hinweise auf Karst bzw. Karststrukturen angetroffen. Da die

prinzipielle Karstgefährdung in dem Bereich bestehen bleibt ist es für eine weitere Pla-

nung unerlässlich Baugrunderkundungen durchzuführen.

Bohrtechnische Herausforderungen, zusätzlich zur Karstgefahr, könnten die klüftigen Kal-

ke verursachen, da es aufgrund erhöhter hydraulischer Durchlässigkeit an offenen Klüften

zu Verlust der Spül- und Stützflüssigkeit kommen kann.




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6.9 FFH-Gebiet DE 4825-302, TKS 77 – Datterode (Ost)


Abbildung 26 Lage der HDD östlich von Datterode (rechts im Bild);

grün: FFH-Gebiet, blau schraffiert: WSG III, rot: karstge-

fährdete Gesteine.

Die HDD befindet sich östlich der Ortschaft Datterode und befindet sich mitten im FFH-

Gebiet Werra- und Wehretal.


Die HDD befindet sich zur Gänze in Einheiten des Mittleren Buntsandstein. Diese werden

von fein- bis grobkörnigem Sandstein, der auch geröllführend sein kann und von Schluff-

und Tonstein aufgebaut.

Rund 300 m südöstlich der HDD grenzen Einheiten des Oberen Buntsandstein an. Diese

führen neben den oben genannten Gesteinen auch Mergelstein und Gips mit Anhydrit und

Steinsalz in der Tiefe. Diese Einheiten werden vom Landesamt (Hessisches Landesamt

für Umwelt und Geologie: http://atlas.umwelt.hessen.de/atlas [Stand: 20.07.2017]) als

Karst-Gefährdungsgebiet der Kategorie 5 ausgewiesen.

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Es gibt ausreichend Platz zur Baustelleneinrichtung auf Wiesen- und Ackerflächen auf

beiden Seiten der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen und Feldwege gegeben.

Die Topographie ist hügelig und umfasst einen Hang mit einem Höhenunterschied von ca.

40 m.


Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Vorausgesetzt werden detaillierte

Baugrunderkundungen auch hinsichtlich möglicher Karstvorkommen. Weiter ist auf die

Geröllführung der Einheiten des Mittleren Buntsandstein zu achten.




6.10 FFH-Gebiet DE 4926-305, TKS 77 - Archfeld


Abbildung 27 Lage der HDD südlich von Archfeld; grün: FFH-Gebiet,

blau schraffiert: WSG III, rot: karstgefährdete Gesteine.

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Die HDD liegt südwestlich der Ortschaft Archfeld und quert einen bewaldeten Steilhang

mit FFH-Gebiet (Wälder und Kalkmagerrasen der Ringgau Südabdachung) sowie die

Landesstraße L3247.


Laut geologischer Karte (GÜK 200) steht an der nördlichen Seite der Querung Kalkstein

und Mergelstein des Unteren Muschelkalks an, an der südlichen Seite tritt Löß und

Lößlehm der Weichsel-Kaltzeit auf. Dieser überlagert Einheiten des Mittleren Muschel-

kalks, bestehend aus Mergelstein und Sandstein sowie Schichten aus Gips und Anhydrit.

Die Einheiten des Mittleren Muschelkalks treten auch nördlich der HDD wieder auf.

Während der Begehung im Mai 2017 wurden entlang des bewaldeten Steilhanges mehre-

re Aufschlüsse angetroffen, die subhorizontal gelagerte Kalkmergel und Kalke zeigten

(siehe Abbildung 28). Die Gesteine sind im cm- bis dm-Bereich gebankt und zeigen teil-

weise oberflächlich Mikrokarst mit Poren im cm-Bereich (siehe Abbildung 29).

Abbildung 28 Foto (Begehung Mai 2017) mit Blickrichtung Nord, Kalk-

stein-Aufschluss am bewaldeten Steilhang.

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Abbildung 29 Foto (Begehung Mai 2017) mit cm-großem Mikrokarst.

Sowohl an der tiefer gelegenen südlichen, wie auch an der nördlichen Seite befinden sich

landwirtschaftlich genutzte Wiesenflächen mit gemischtkörnigen Böden.

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Abbildung 30 Foto (Begehung Mai 2017) Blickrichtung Süd, südlicher

Teil der HDD.

Westlich der HDD an der L3247 befindet sich ein Festgesteinsaufschluss, der cm- bis dm-

gebankte Kalke zeigt.



der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen und Feldwege gegeben. Ausreichend

Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschließenden Einzug des Schutzrohres sind auf

beiden Seiten der Querung vorhanden.


Die HDD ist aus technisch-geologischer Sicht machbar, da in der direkten Umgebung der

HDD kein Hinweis auf Karststrukturen während der Geländebegehung vorgefunden wur-

de. Die Mikrokarst-Strukturen sind vermutlich oberflächliche Bildungen. Falls ähnliche

Strukturen während der Bohrarbeiten angetroffen werden, kann Verlust der Spülflüssigkeit

die Folge sein. Aufgrund der kleinen (cm-großen) Poren, die nicht miteinander verbunden

sind erscheint eine Bohrung aber machbar.

Da die prinzipielle Karstgefährdung in dem Bereich bestehen bleibt ist es für eine weitere

Planung unerlässlich Baugrunderkundungen durchzuführen.

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Weitere bohrtechnische Herausforderungen können aufgrund des Wechsels von Locker-

material zu Festgestein auftreten.




6.11 Naturschutzgebiet Ulfewiesen, TKS 86 - Weiterode


Abbildung 31 Lage der HDD bei Weiterode; grün: Naturschutzgebiet (NSG).

Die HDD befindet sich zwischen den Ortschaften Weiterode und Ronshausen und quert

das Ulfe-Tal sowie das Naturschutzgebiet Ulfewiesen.


Der Großteil der HDD quert fluviatile Ablagerungen des Ulfe-Tales, bestehend aus Wech-

sellagerungen aus Schluff-, Sand- und Kies-Lagen mit tonigen und humosen Anteilen. Die

beiden Seiten der HDD, die außerhalb des Tales liegen, befinden sich in den Einheiten

der Salmünster- und Gelnhausen-Folge des Unteren Buntsandsteins. Diese Gesteine be-

stehen aus Wechselfolgen aus Sand-, Schluff- und Tonsteinen. Am südlichen Teil sind

diese Gesteine überlagert von kalkhaltigem Löß und Lößlehm.

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der Querung. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen gegeben. Einschränkungen in der Be-

wegungsfreiheit von Baumaschinen sind durch die parallel zur HDD-Querung verlaufen-

den Freileitungen gegeben. Ausreichend Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschlie-

ßenden Einzug des Schutzrohres sind auf beiden Seiten der Querung vorhanden. Die auf

der Südseite abfallende Hangneigung nach Norden kann dabei den Einzug des Schutz-

rohres positiv beeinflussen.


Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Es bestehen in den Schichten des

Unteren Buntsandsteines keine Hinweise auf Verkarstungen. Bohrtechnische Herausfor-

derungen könnten eventuell auftretende klüftige Sandsteinhorizonte darstellen, bzw. auch

das Antreffen von Kies-dominierten Lagen bei der Ulfe-Tal Querung, da es aufgrund er-

höhter hydraulischer Durchlässigkeit zu Verlust der Spül- und Stützflüssigkeit kommen

kann. Die Tiefe der fluviatilen Ablagerungen im Ulfe-Tal ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht

bekannt.


trägt 470 m. Es wird an dieser Stelle kein Natura 2000-Gebiet gequert.

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6.12 FFH-Gebiet DE 5125-350, TKS 94 - Lengers


Abbildung 32 Lage der HDD südlich von Lengers; grün: FFH-Gebiete

Die HDD befindet sich westlich der Ortschaft Lengers und quert das Werra-Tal sowie das

FFH-Gebiet Werra zwischen Phillippsthal und Herleshausen.


Der Bereich der HDD wird im Norden und Süden

von rotbraunen, feinkörnigen dünnplattigen Sand- und rotbraunen Schluff- und

Tonsteinen der Salmünster- und

rotbraunen bis rotvioletten, grob- und feinkörnigen Sand- und glimmerführenden

Tonsteinen Vorpriehausen-Folge aufgebaut.

Darüber lagern im Tal der Werra Holozäne fluviatile Ablagerungen. Diese bestehen aus

Wechsellagerungen von Schluff, Sand und Kies, die Ton und Humus als Neben-

gemengteil führen.

Genauerer Untersuchungen bedarf es bei den kreisrunden Erscheinungen im Luftbild

nördlich der Werra (Abbildung 33). Es könnte sich dabei um Erdfälle handeln, die ent-

sprechend der ingenieurgeologischen Karstgefährdungskarte (Kategorie 10) des Landes

Hessen für diesen Bereich ausgewiesen wurden.

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Abbildung 33 Kreisrunde Erscheinungen auf dem Luftbild nördlich der Werra

Informationen über den genauen Schichtenaufbau und den Grundwasserleiter liegen ak-

tuell nicht vor und müssen Teil einer genauen Baugrunderkundung im nächsten Pla-

nungsstadium sein.


Der Teil südlich der Werra stellt flaches Grünland mit kleineren Feldwegen dar. Es ist ge-

nug Platz zum Vorstrecken und anschließendem Einzug des Schutzrohres auf beiden Sei-

ten der Querung vorhanden. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen und Feldwege gegeben.

Nördlich der Werra folgen unmittelbar nach dem Gerinne die Gleise der Werratalbahn und

danach ein Geländeanstieg um ca. 70 Hm auf eine Länge von ca. 120 m.


Die HDD ist aus technisch-geologischer Sicht machbar. Vorausgesetzt werden detaillierte

Baugrunderkundungen auch hinsichtlich möglicher Erdfälle.

Fluviatile, grobkörnige Ablagerungen aus Sanden und Kiesen können durch deren höhere

hydraulische Durchlässigkeit zum Verlust der Spülflüssigkeit führen. Bei zu geringer Bohr-

tiefe besteht zudem die Gefahr von Ausbläsern. Eventuell kann eine wechselnde Ge-

steinsfolge aus Buntsandstein und fluviatile Ablagerungen die Bohrung erschweren.

Die Topographie ist hügelig zu bezeichnen, wobei der südliche Bereich der HDD in der

Talebene der Werra zu liegen kommt. Im Norden folgt ein Steilhang mit ca. 70 Hm Unter-

schied.

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6.13 FFH-Gebiet DE 5325-308, TKS 102 - Mackenzell


Abbildung 34 Lage der HDD südwestlich von Mackenzell; grün: FFH-Gebiete,

rot: karstgefährdete Gesteine, blau schraffiert: WSG III.

Die HDD liegt südwestlich von Mackenzell und quert von Westen ein WSG III-Gebiet,

anschließend das Nüst-Tal inklusive FFH-Gebiet und Landesstraße L3176.


Der westliche Teil der HDD befindet sich in fluviatilen Ablagerungen sowie fluviatilen Ter-

rassenablagerungen. Diese bestehen aus Wechsellagerungen aus Kies- und Sand-

Lagen, entlang des Nüst-Tales auch mit Schluff-Lagen.

Der östliche Teil der HDD befindet sich in den Einheiten des Mittleren Buntsandsteins, in

den Ablagerungen der Hardegsen- und Solling-Folge. Die Gesteine dieser Folgen beste-

hen in erster Linie aus Sandstein, in den stratigraphisch höheren Bereichen der Abfolgen

werden vermehrt feinkörnige Gesteine (Schluff- und Tonsteine) angetroffen.

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der Querung. Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschließenden Einzug des Schutzroh-

res sind auf beiden Seiten der Querung vorhanden. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen

und Feldwege gegeben.


Die HDD ist aus technisch-geologischer Sicht machbar, es bestehen keine Hinweise auf

Verkarstungen, welche die HDD beeinflussen. Fluviatile, grobkörnige Ablagerungen aus

Sanden und Kiesen können durch deren höhere hydraulische Durchlässigkeit zum Verlust

der Spülflüssigkeit führen. Bei zu geringer Bohrtiefe besteht zudem die Gefahr von Aus-

bläsern. Eventuell kann eine wechselnde Gesteinsfolge aus Buntsandstein und fluviatile

Ablagerungen die Bohrung erschweren.

Die Topographie ist hügelig und auf der westlichen Querungsseite ist ein Steilhang mit

nahezu 20 Höhenmetern zu unterqueren.




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6.14 FFH-Gebiet DE 5325-308, TKS 104 - Silges


Abbildung 35 Lage der HDD nordwestlich von Silges; grün: FFH-Gebiete und

VSchG, rot: karstgefährdete Gesteine.


Entlang des Nüst-Tales befinden sich fluviatile Ablagerungen, bestehend aus einer Wech-

sellagerung aus Schluff-, Sand- und Kies-Lagen.

Der nördlichste Teil der HDD befindet sich in den Schichten der Hardegsen-Folge des

Mittleren Buntsandsteins. Diese Einheit besteht aus größtenteils fein- und grobkörnigen

Sandsteinen. Die obersten Bereiche der Abfolge können auch Tonsteine beinhalten.

Die verkarstungsfähigen Einheiten des Oberen Buntsandsteins befinden sich ca. 500 m

weiter nördlich in höher gelegenen Bereichen.




res sind auf beiden Seiten der Querung vorhanden. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen


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Die HDD ist aus technisch-geologischer Sicht machbar, es bestehen keine Hinweise auf




bläsern. Eventuell kann eine wechselnde Gesteinsfolge aus Buntsandstein und fluviatile

Ablagerungen die Bohrung erschweren. Die Topographie ist flach und daher unkritisch.




6.15 FFH-Gebiet DE 5624-305 und DE 5723-350, TKS 105c/106c/107 - Ziegelhütte Süd


Abbildung 36 Lage der HDD südlich von Oberzell; grün: NSG und FFH-Gebiete,

rot: karstgefährdete Gesteine.

Die HDD befindet sich bei Ziegelhütte, nördlich von Oberzell, und quert neben den FFH-

Gebieten auch zwei Bäche, Ackerflächen sowie einen Steilhang inklusive Ortsstraße.

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Abbildung 37 Foto (Begehung Mai 2017) Blickrichtung Nordwest ent-

lang dem Verlauf der HDD.


Gemäß geologischer Karte befinden sich der nördlichste Teil der HDD und der südliche

Abschnitt in den Einheiten des Mittleren Buntsandsteins. Die Gesteine bestehen aus

Sandstein, Schluff- und Tonsteinlagen. Der Abschnitt der HDD, der in der Talflur verläuft,

besteht aus fluviatilen Ablagerungen. Diese beinhalten Schluff-, Sand- und Kies-Lagen mit

tonigen und humosen Anteilen.

Während der Geländebegehung im Mai 2017 wurde nördlich der HDD der Bach aufge-

staut, vermutlich durch einen Biberdamm (siehe Abbildung 38). Der aufgestaute Bach

verursachte dabei anmoorige, versumpfte Bereiche entlang des Bachlaufes. Unter dem

aufgestauten Bereich wurden im Bachbett steinige bis blockige, gerundete bis kantenge-

rundete Gerölle aus meist Sandstein angetroffen (siehe Abbildung 39).

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Abbildung 38 Foto (Begehung Mai 2017) nördlich der HDD, mit vermut-

lich Biberdamm, der den Bach aufstaut.

Abbildung 39 Foto (Begehung Mai 2017) nördlich der HDD, gerundete

bis kantengerundete (Steine bis Blöcke) Gerölle im Bach.

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Am südöstlichen Ende der HDD, entlang des zu querenden Hanges zur Ortsstraße hinauf

verläuft ein Gully mit ca. 2 m Tiefe. Entlang dieses Gullys wurden gemischtkörnige Abla-

gerungen mit Komponenten aus tabularen Sandsteinen angetroffen.




res sind auf der nördlichen Seite der Querung sowie mit Einschränkung durch einen Hang

auf der südlichen Querungsseite vorhanden. Der nördliche Bereich wird durch Siedlungs-

flächen und angrenzende FFH-Bereiche eingeengt. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen



Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar, es bestehen keine Hinweise auf

Verkarstungen, welche die HDD beeinflussen.

Fluviatile Ablagerungen in der Talflur können grobkörnigere Lagen (Kiese) enthalten,

durch deren höhere hydraulische Durchlässigkeit es zum Verlust der Spülflüssigkeit

kommen kann. Bei zu geringer Bohrtiefe besteht zudem die Gefahr von Ausbläsern.

Eventuell kann eine wechselnde Gesteinsfolge aus Buntsandstein und fluviatile Ablage-

rungen die Bohrung erschweren. Die Topographie ist leicht hügelig und daher unkritisch.




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6.16 FFH-Gebiet DE 5323-303, TKS 106b - Ebersburg


Abbildung 40 Lage der HDD bei Ebersburg; grün: FFH-Gebiet, rot: karst-

gefährdete Gesteine, blau schraffiert: WSG III und WSG II.

Die HDD befindet sich bei Ebersburg und quert die Fulda mit den Fuldaauen.


Der Großteil der HDD verläuft in den Fuldaauen, welche aus fluviatilen Ablagerungen be-

stehen. Diese Sedimente setzen sich aus einer Wechsellagerung aus Schluff-, Sand- und

Kies-dominierten Lagen zusammen. Die Mächtigkeit dieser Ablagerungen, bzw. die Tiefe

der Felsoberkante im Fulda-Tal sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt.

Der südliche und nördliche Start- bzw. Zielbereich der HDD befindet sich oberhalb der

Fuldaauen und besteht aus den Einheiten des Mittleren Buntsandsteins. Die Gesteine des

Mittleren Buntsandsteins bestehen aus Sandstein-Lagen mit zwischengeschalteten

Schichten aus Schluff- und Tonstein.




res sind auf beiden Seiten der Querung vorhanden. Der nördliche Bereich wird durch

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Siedlungsflächen etwas eingeengt. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen und Feldwege

gegeben.


Die HDD ist aus technisch-geologischer Sicht machbar. Es bestehen keine Hinweise auf




bläsern. Eventuell kann eine wechselnde Gesteinsfolge aus Buntsandstein und fluviatilen

Ablagerungen die Bohrung erschweren. Die Topographie ist leicht hügelig und daher un-

kritisch.




6.17 FFH-Gebiet DE 5624-303, TKS 107 - Schwarzenfels


Abbildung 41 Lage der HDD bei Schwarzenfels; grün: NSG und FFH-Gebiete,

blau schraffiert: WSG III, rot: karstgefährdete Gesteine.

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Die HDD befindet sich bei Schwarzenfels, nördlich der Landesstraße L3180 und quert die

Magerrasen von Weichersbach und weitere Flächen. Der Bereich wird als

landwirtschaftliche Fläche genutzt (Wiesen-, Weidenflächen).


Die HDD verläuft hauptsächlich in den Einheiten des Unteren und Oberen Muschelkalks.

Die Gesteine bestehen aus Kalk- und Mergelstein sowie Zwischenlagen aus Tonstein.

Das südlichste Ende der HDD liegt in den Einheiten des Oberen Muschelkalks, bestehend

aus Sandstein, Ton- und Schluffstein. Diese, aufgrund von leicht löslichen Evaporithori-

zonten, prinzipiell karstgefährdeten Schichten, enthalten in dem Bereich der HDD laut ge-

ologischer Karte (GÜK 200) keine leicht löslichen Komponenten.

Während der Geländebegehung wurden an den Wiesen- und Weidenflächen gemischt-

körnige Böden angetroffen. Westlich der geplanten Bohrtrasse, im bewaldeten Gebiet

wurden basaltische Lesesteine angetroffen. Unterhalb einer Geländestufe, am Waldrand,

wurden mergelige Kalke gefunden.

Im südlichen Abschnitt der HDD befinden sich in den landwirtschaftlichen Flächen eine

Quelle sowie Vernässungszonen (siehe Abbildung 42).

Abbildung 42 Foto (Begehung Mai 2017) Blickrichtung Nordwest, Quell-

austritt in Wiesenfläche.

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Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschließenden Einzug des Schutzrohres sind auf

beiden Seiten der Querung vorhanden.


Aus geologischer Sicht ist die HDD machbar, es bestehen keine Hinweise auf Verkars-

tungen, welche die HDD beeinflussen. Sandstein in klüftiger Formation kann jedoch ver-

mehrten Einsatz von Bentonit erfordern. Die Topographie ist stark hügelig mit ca. 60 Hö-

henmetern Unterschied zwischen Start- und Zielgrube.




6.18 FFH-Gebiet DE 5624-307, TKS 107 - Oberzell


Abbildung 43 Lage der HDD südlich von Oberzell; grün: NSG und FFH-

Gebiete, blau schraffiert: WSG III, rot: karstgefährdete Ge-

steine.

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Die HDD quert ein bewaldetes Gebiet auf einem Rücken südlich von Oberzell inkusive

FFH-Gebiet.


Die geplante HDD befindet sich in den Einheiten des Mittleren Buntsandsteins. Die vor-

herrschenden Gesteine sind Sandstein mit zwischengeschalteten Schluff- und Tonstein-

lagen. Etwas nördlich der HDD sind Schichten des Oberen Buntsandsteins kartiert.

Westlich der HDD bilden vulkanogene, basaltische Gesteine die höher gelegenen Hügel-

bereiche.

Während der Geländebegehung wurden keine Felsaufschlüsse angetroffen. Auf den

landwirtschaftlichen Nutzflächen befinden sich Lesesteine und Blöcke, die sowohl den

Buntsandstein-Einheiten zuzuordnen wie auch basaltischer Herkunft sind (siehe Abbil-

dung 44).

Abbildung 44 Foto (Begehung Mai 2017) an der nordöstlichen Seite der HDD, mit

Basalt- und Sandstein-Blöcken.

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Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschließenden Einzug des Schutzrohres sind eben-

falls auf beiden Seiten der Querung vorhanden.


Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Es wurden im Bereich der geplan-

ten HDD keine Hinweise auf Karst bzw. Karststrukturen angetroffen.

Eventuell kann eine wechselnde Gesteinsfolge aus Buntsandstein und Basalten die Boh-

rung erschweren. Die Topographie ist hügelig mit ca. 50 Höhenmetern Unterschied zwi-

schen Start- und Zielgrube.




7 HDD-MACHBARKEITSUNTERSUCHUNGEN ALTERNATIVKORRIDORE HESSEN

Tabelle 4 Tabelle der HDD-Querungen in Alternativkorridoren

TKS Risikoklasse Schutzgebiet

(FFH/VSchG mit Anga-be der DE-Nummer)

Ort Länge

[m] Anteil Schutz-

gebiete [%]

332 3a 5523-302 Uttrichshausen 906 4%

105b 2 5323-303 Rönshausen 781 55%

Risikoklasse 2

Risikoklasse 3a

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7.1 FFH-Gebiet DE 5523-302, TKS 322 - Uttrichshausen


Abbildung 45 Lage der HDD bei Uttrichshausen; grün: FFH-Gebiete,

türkis: geplanter Standort der HDD.

Die HDD quert südöstlich von Uttrichshausen die Döllau, inklusive FFH-Gebiet. Der Ver-

lauf der Bohrung ist in etwa parallel zur BAB 7.


Der Großteil der HDD quert fluviatile Ablagerungen der Döllau, bestehend aus Wechsel-

lagerungen aus Schluff-, Sand- und Kies-Lagen mit teils tonigen oder humosen Anteilen.

Die beiden Seiten der HDD, die außerhalb des Tales liegen, befinden sich in den Einhei-

ten des Mittleren Buntsandsteins. Auf der südlichen Talseite überwiegen insbesondere die

Einheiten der Hardegsen-Folge, bestehend aus Sandstein- und Tonstein-Lagen. Die nörd-

liche Talseite ist zum aktuellen Zeitpunkt keiner Folge des Mittleren Buntsandsteins zu-

gewiesen, die vorherrschenden Gesteine sind Sand- und Tonstein-Abfolgen.

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Die Einstichstelle an der nördlichen Seite befindet sich in bewaldetem Gebiet. Es wurden

im Rahmen der Begehung im April 2018 keine Hinweise auf die Tiefe der Felsoberkante

angetroffen. Der mittlere Bereich der HDD quert den Talboden mit der Döllau. Im Bereich

des Baches wurden überwiegend sandige – schluffige Ablagerungen angetroffen, wobei

sich im Bach teils rötliche Sandstein-Blöcke befinden.

Abbildung 46 Foto, Blickrichtung Ost, der Döllau im Bereich der geplanten HDD

Etwa 50 m nördlich der Döllau, in der Talflur, wurde ein Entwässerungsrohr angetroffen.

Die Entwässerung verursachte ein Auswaschen des Bodens und zeigte an der Böschung

rötliche Sandablagerungen mit variierenden Schluffgehalten und teilweise rötliche Kies-

komponenten bis Blöcke aus Sandstein (siehe Abbildung 47). Vereinzelt konnten bei der

Begehung nach starken Regenfällen Vernässungszonen in den Wiesenflächen der Talflur

festgestellt werden.

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Abbildung 47 Foto aufgenommen nahe dem Entwässerungsrohr in der Talflur

Am Übergang vom Talboden zum nördlichen Hang befindet sich eine steile Böschung mit

einer Höhe von ca. 3 – 4 m. Entlang dieser Böschung sind subhorizontal gelagerte rötli-

che Sandsteinschichten aufgeschlossen. Die Mächtigkeit der Schichten variiert im dm- bis

cm-Bereich. Am Aufschluss befindet sich die Felsoberkante ca. 1 – 1,5 m unter Gelände-

oberkante.

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Abbildung 48 Foto, Blickrichtung Nordwest, von der Böschung zum nördlichen

Hang mit subhorizontal gelagerten Sandstein-Schichten

Die südliche Einstichstelle befindet sich in landwirtschaftlich genutzten Wiesenflächen, auf

welchen im Rahmen der Begehung teils Vernässungszonen nach starken Niederschlägen

angetroffen wurden.


Die nördliche Seite des Döllau-Tales, das gequert werden soll, befindet sich in bewalde-

tem Gebiet. Kleinere, baumfreie Flächen befinden sich im Bereich Widerlager der Auto-

bahnbrücke, wobei hier Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit von Baumaschinen zu

erwarten sind. Am südlichen Ende der HDD gibt es ausreichend Platz zur Baustellenein-

richtung auf Ackerflächen. Zufahrtswege sind über Ortsstraßen gegeben.

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Abbildung 49 Foto, Blickrichtung Nord, von der Döllau aus entlang dem

Verlauf der geplanten HDD


Die HDD ist aus technisch-geologischer Sicht machbar. Es bestehen keine Hinweise auf




bläsern. Eventuell kann eine wechselnde Gesteinsfolge aus Buntsandstein und fluviatilen

Ablagerungen die Bohrung erschweren.

Technische Herausforderungen können durch Gesamtlänge der HDD entstehen.




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7.2 FFH-Gebiet DE 5323-303, TKS 105b - Rönshausen


Abbildung 50 Lage der HDD bei Rönshausen (rot: Alternativkorridor); grün: NSG

und FFH-Gebiete, türkis: geplanter Standort der HDD.

Die HDD befindet sich bei Rönshausen, südöstlich von Eichenzell, und quert die Fulda-

auen.


Der Großteil der HDD quert fluviatile Ablagerungen der Fulda. Diese bestehen aus Wech-

sellagerungen aus Schluff-, Sand- und Kies-dominierten Lagen mit teils tonigen oder hu-

mosen Anteilen. Das südliche Ende der HDD, außerhalb des Tales, befindet sich in den

Einheiten des Mittleren Buntsandsteins, bestehend aus Wechselfolgen aus Sand-,

Schluff- und Tonsteinen. Diese Gesteine sind teils überlagert von Löß und Lößlehm. Der

nördliche Teil der HDD befindet sich in kalkhaltigem Löß und Lößlehm. Die Mächtigkeit

dieser Ablagerungen an der HDD ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt. Der Löß wird

unterlagert von der Detfurth-Folge des Mittleren Buntsandsteins (Sand- und Tonsteine).

Im Rahmen der Begehung im April 2018 wurden am südlichen Ende der HDD, das sich in

Ackerflächen befindet, Lockergesteine aus überwiegend Schluff-Sand Gemischen ange-

troffen mit vereinzelt Kies- bis Steinkomponenten aus rotem Sandstein. Weiter nördlich

entlang der steilen Böschung Richtung Bachbett wurden keine Aufschlüsse angetroffen,

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jedoch wurden vereinzelt rote Sandstein-Blöcke festgestellt. Im Waldstück wurden zudem

von Bibern angefressene Bäume angetroffen.

Abbildung 51 Foto eines angetroffenen Sandstein-Blocks in der Böschung an

der südlichen Seite der HDD im Wald

In der Talflur befinden sich mehrere Flussläufe mit unterschiedlichen Breiten zwischen ca.

2 m und 4 m, sowie Vernässungszonen. Die Uferböschungen bestehen überwiegend aus

Sand – Schluff Gemischen mit Kies und einzelnen Blöcken aus rötlichem Sandstein. Die

Fläche wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt.

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Abbildung 52 Foto, Blickrichtung Nord entlang der HDD, mit Flussläufen in

der zu querenden Talfur

Am nördlichen Ende der HDD werden die L 3307 sowie die Bahntrasse mitgequert. Der

Boden in den landwirtschaftlichen Nutzflächen des nördlichen HDD-Abschnitts besteht

aus Schluff – Sand Gemischen. Zum Zeitpunkt der Begehung im April 2018 wurden auf-

grund der Niederschläge stark vernässte Zonen in den Wiesenflächen angetroffen, auf

denen oft ein öliger Film zu beobachten war.

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Abbildung 53 Foto eines angetroffenen Sandstein-Blocks in der Böschung

an der südlichen Seite der HDD im Wald



der Querung. Ausreichend Arbeitsflächen zum Vorstrecken und anschließenden Einzug

des Schutzrohres sind auf beiden Seiten der Querung vorhanden. Zufahrtswege sind über

Ortsstraßen gegeben. An der nördlichen Seite der HDD wird idealerweise eine Landes-

straße, L3307, sowie die Eisenbahntrasse mitgequert.

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Abbildung 54 Foto, Blickrichtung Süd, vom nördlichen Ende der HDD aus, entlang

der geplanten HDD

Abbildung 55 Foto, Blickrichtung Nord, von der Mitte der HDD aus (Talflur),

entlang der geplanten HDD.

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Aus technisch-geologischer Sicht ist die HDD machbar. Es bestehen in den Schichten des

Mittleren Buntsandsteines keine Hinweise auf Verkarstungen. Bohrtechnische Herausfor-

derungen können das Antreffen von Kies-dominierten Lagen bei der Fulda Querung und

eventuell auftretende klüftige Sandsteinhorizonte darstellen, da es aufgrund erhöhter hyd-

raulischer Durchlässigkeit zu Verlust der Spül- und Stützflüssigkeit kommen kann. Die

Mächtigkeit der fluviatilen Ablagerungen bei der Querung der Fulda ist zum aktuellen

Zeitpunkt nicht bekannt.




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8 LITERATUR / NORMEN

A100-ARGESL-AD-00087: HDD-Analyse an Natura2000-Gebieten und Technischen Eng-

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BoreAidTM: Design Software Program, Vermeer Manufacturing Ltd.

BRINK, H.J. et al. (2008): Entwurfsrichtlinien für den Biegeradius, bi UmweltBau 4/08, S.

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PRINZ, H. & STRAUSS, R. (2011): Ingenieurgeologie, 5. Auflage

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Tennet TSO & Transnet BW (2017): Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG –

Hochspannungsleitung Brunsbüttel – Großgartach; BBPIG Vorhaben Nr. 3

Tennet TSO & Transnet BW (2017): Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG –

Hochspannungsleitung Wilster – Grafenrheinfeld; BBPIG Vorhaben Nr. 4

Trenchless Technology Special Supplement (2011): Horizontal Directional Drilling Guide -

A comprehensive look at the North American HDD Industry

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http://www.hlnug.de/themen/geologie/geo-info-hessen/geologische-entwicklung-in-hessen.html

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http://www.geo.tu-freiberg.de/Hauptseminar/2009/Alexander_Schw%E4be.pdf

http://www.geo.tu-freiberg.de/Hauptseminar/2009/Alexander_Schw%E4be.pdf

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