Heft 20 Jahrgang 1974 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg...

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Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-VerbandHeft 20 – Jahrgang 1974 Geleitwort Dieses Gedicht-Heft sei eine Gabe des sechzig gewordenen Pfarrer Friedrich Laubscher an die Glieder der großen Familie und alle, die mit ihm durch viele oder weniger Jahre Frühling, Sommer, Herbst und Winter durchschritten haben. Es möchte in der Hetze und dem lauten Getriebe unserer Tage aufmerksam machen auf die unscheinbaren, kleinen und stillen Dinge, die an unserem Wegrand aufwachsen und blühen und von denen Kräfte der Freude, der Geduld, der Besinnung ausgehen könnten in unser Leben hinein, wenn wir uns für sie öffnen. Bitte Geh nicht vorbei an dem Blümlein am Wegesrand geh nicht vorbei an der bittenden Hand – denn in beiden will Gott dir begegnen - und dich segnen. Schneeglöckchen Noch ist´s nicht so weit, denn es ist noch nicht Zeit für den lauten Chor, da bricht es hervor schüchtern und leis aus des Winters Weiß – und fürchtet sich nicht so allein Bote des nahenden Frühlings zu sein. Blühende Schlehe Weißer Blust Dorniger Hecken, in allen Ecken überschwängliche Lust zu blenden, zu blühen über Wege und Stege weithin ins Land, an jedem Ackerrand weht lang und breit von allen Hecken, am ärmsten Stecken duftiges Hochzeitskleid.

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Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Heft 20 – Jahrgang 1974

Geleitwort Dieses Gedicht-Heft sei eine Gabe des sechzig gewordenen Pfarrer Friedrich Laubscher an die Glieder der großen Familie und alle, die mit ihm durch viele oder weniger Jahre Frühling, Sommer, Herbst und Winter durchschritten haben. Es möchte in der Hetze und dem lauten Getriebe unserer Tage aufmerksam machen auf die unscheinbaren, kleinen und stillen Dinge, die an unserem Wegrand aufwachsen und blühen und von denen Kräfte der Freude, der Geduld, der Besinnung ausgehen könnten in unser Leben hinein, wenn wir uns für sie öffnen.

Bitte

Geh nicht vorbei

an dem Blümlein am Wegesrand

geh nicht vorbei

an der bittenden Hand –

denn in beiden will Gott dir begegnen -

und dich segnen.

Schneeglöckchen

Noch ist´s nicht so weit,

denn es ist noch nicht Zeit

für den lauten Chor,

da bricht es hervor

schüchtern und leis

aus des Winters Weiß –

und fürchtet sich nicht so allein

Bote des nahenden Frühlings zu sein.

Blühende Schlehe

Weißer Blust

Dorniger Hecken,

in allen Ecken

überschwängliche Lust

zu blenden, zu blühen

über Wege und Stege

weithin ins Land,

an jedem Ackerrand

weht lang und breit

von allen Hecken,

am ärmsten Stecken

duftiges Hochzeitskleid.

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Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Flieder

Am Friedhof hinter den alten Mauern,

wo die eingesunkenen Grabsteine trauern,

blüht überall

blassblauer Flieder

und die Nachtigall

singt ihre Lieder

und die Frühlingsluft

ist geschwängert vom Duft

und der Wind wühlt in den Zweigen;

am abendlichen Himmel steigen

langsam die ersten Sterne herauf.

Rose

Frühe Rose,

welches Geheimnis

birgst du im Schoße?

Stilles Bild

Zarter Keuschheit,

die sich verhüllt.

Ganz erfüllt

von hoher Schöne

der Knospe Gebild.

Aufgeblüht

ist ihre Schönheit auch schon verglüht.

Kornblume

Blau blüht es

zwischen dem hellen Gelb

im reifenden Feld.

Unkraut gilt es

dem Bauer, der die Saat gesät

in die feuchte Krume -

seine Sense hat es gemäht,

und war doch eines Königs Blume.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Familienereignisse, die uns bekannt wurden Es starben: 28.07.1971: Dr. Otto Laubscher, Hautarzt in Pforzheim. 25.07.1972: Rudolf Laubscher in Ludwigshafen, geb. 05.06.1908 30.04.1973: Charlotte Laubscher, geb. 27.08.1897 in Landau, Schwester von Rudolf Laubscher (siehe oben). 17.05.1973: Maggie Laubser, Malerin in Kapstadt/Südafrika im Alter von 86 Jahren. Heft 16 der Familiennachrichten war ihr und ihrem Werk gewidmet. Ihr Lebensziel und den Sinn ihrer Kunst hat sie so umschrieben: „Ich möchte Freude ausdrücken – Glück und Freude geben“. 21.05.1973: Ludwig Laubscher in Weidenthal, geb. 29.01.1895. 24.05.1973: Albert Laubscher in Bern in seinem 93. Lebensjahr. Die längste Zeit seines Lebens (1914 – 1955) verbrachte er in Meiringen/Schweiz und half durch sein Geschäft der Produktion des heimischen Schnitzlergewerbes und der Schnitzlerkunst über die Landesgrenzen hinaus Geltung und Verbreitung zu schaffen. Auch dem Verwaltungsrat der Firma Gebr. Laubscher & Cie. in Täuffelen gehörte er fast 50 Jahre hindurch an. 26.07.1973: Philipp Storck in Weidenthal, seine Mutter war eine Laubscher. 07.10.1973: Helene Schönung geb. Laubscher in Ludwigshafen. 03.11.1973: Franz Rickol, 96 Jahre alt, Sohn von Peter Rickol und Katharina geb. Laubscher. Bis in die letzten Jahren war er ein steter Besucher unserer Familientage im Gedächtnis an seine Mutter, die noch von der Morschbach stammte. 23.11.1973: Fritz Kicherer und seine Frau Paula geb. Laubscher (*1917), fielen einem Autounfall bei Bebenhausen zum Opfer. Beide wohnten in Mühlacker. Auch sie kamen oft zu unseren Familientagen. 11.01.1974: Elisabetha Mattil geb. Denger, verwitwete Laubscher in Frankenstein. 07.03.1974: Karl Adolf Laubscher in Sigriswil/Schweiz, Kunstmaler und Dichter. 29.06.1974: Else Seibert geb. Laubscher (*18.03.1903) in Meckenheim.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Geburten, die uns bekannt wurden: 28.12.1972: Torsten Laubscher, Sohn von Hans Dieter Laubscher und Gabriele geb. Mohn in Bobenheim-Roxheim. 12.07.1973: Frank Laubscher, Sohn von Heinrich Laubscher und Karin geb. Schoberwalter. 05.02.1974: Natascha Laubscher, Tochter von Werner-Karl Laubscher und Isabella geb. Günder in Erfenstein. Trauungen: 1973: Siegfried Noll aus Beindersheim und Hannelore geb. Laubscher aus Weidenthal, Tochter von Karl Laubscher und Ingeborg geb. Lehmann. Geburtstage: 70 Jahre 12.01.1974: Otto Laubscher in Mühlacker. 16.02.1974: Amalie Sommerauer geb. Laubscher in Edenkoben. 90 Jahre 18.08.1973: Luise Astor geb. Laubscher in Weidenthal. Herzlichen Glückwunsch: auch für Jochen Laubscher in Ludwigshafen, Sohn von Walter Laubscher zum 4. Platz bei den Springreiterjunioren in Hoogboom/Belgien im Europaturnier auf Mario.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Ehrenpreis

Des Himmels Bläue,

die Farbe der Treue

trägt hell und leis

Ehrenpreis –

Die kleinen Becherlein

trinken in sich hinein

Tau und Sonnenschein.

Betracht es still,

was dir blühen will,

was dich trösten will:

Ein leuchtendes Fleckchen,

ein blaues Eckchen,

zu Gottes Ehr und Preis

Ehrenpreis!.

Laubschertag am 2. Julisonntag 1975 Also im nächsten Jahr, laden wir heute schon herzlich ein. Ist es doch seit unserem ersten Familientag im Jahr 1950 das 25. Jahr des Bestehens unseres Familienverbandes. Für Ihre Beiträge zur Finanzierung unserer Auslagen sind wir wieder dankbar. Bitte überweisen Sie Ihre Spende auf unser Konto 0250 0999 bei der Kreissparkasse Bad Dürkheim – Weidenthal, Laubscher-Familien-Verband.

Heidekraut

Spät erst im Jahr,

des Herbstes Spinnweb im Haar,

blühest du auf.

Aber den ganzen Berg hinauf

glüht deine Pracht

Gleich wie vor nahender Nacht

aus der Wolke bricht

bevor sie völlig erlischt

trunken purpurner Schein.

Und die kleinen Glöcklein

läuten silbern den Abend ein.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Heft 21 – Jahrgang 1975

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Diese Worte schrieb Karl Adolf Laubscher in Sigriswil als letzten Brief ohne Datum. Sie sind wie ein Vermächtnis an uns alle. Das Blatt war von einem Schreiben von Herrn Ernst Fluri begleitet mit folgendem Wortlaut: „Sehr geehrter Herr Pfarrer Laubscher! Leider muß ich Ihnen eine traurige Nachricht übermitteln: Karl Adolf Laubscher musste gestern Sonntagnachmittag ins Spital in Thun überführt werden. Als ich ihn, wie gewohnt, um 10:00 Uhr besuchen wollte, gab er mir auf mein wiederholtes Läuten und Klopfen keine Antwort, auch auf die folgenden Telefonanrufe nicht. Mit meinem Schlüssel konnte ich die Haustüre nicht öffnen, weil er seinen Schlüssel entgegen unseren Abmachungen innen stecken ließ. Schließlich musste ich die Polizei verlangen, um die Türe gewaltsam zu öffnen. Da fanden wir ihn am Boden neben seinem Bett liegen, aber doch noch lebend. Der sofort herbeigerufene Arzt stellte fest, dass er einen Schlaganfall erlitten habe und ordnete die Überführung ins Spital an. Meine Frau und ich besuchten ihn dann nach 17:00 Uhr. Er ist auf der rechten Seite gelähmt und kann nicht mehr reden, hat uns aber erkannt und verstand, was man ihm sagte. Heute war ich wieder bei ihm, ebenso sein Bruder Werner mit der Frau. Er muß einstweilen noch künstlich ernährt werden, weil er nicht schlucken kann. Zur Linderung seiner Atemnot, die sich wieder vermehrt bemerkbar machte, erhält er Sauerstoff nach Bedarf, was für ihn schon eine große Beruhigung bedeutet. Eine Prognose über den weiteren Verlauf der Krankheit lässt sich vorläufig noch nicht stellen, wir hoffen aber zuversichtlich, er werde nach und nach die Sprache wieder finden. Vorab benötigt er nun Ruhe. Als ich heute in seinem Heim Nachschau hielt, fand ich diesen Brief für Sie nebst einem andern, die er vermutlich am Samstag schrieb. Ich benütze die Gelegenheit, um diese Zeilen einzuschieben und werde ihnen nach Möglichkeit von Zeit zu Zeit über sein Befinden weiter berichten.“ Unterm 08. März 1974 kam dann die Todesnachricht: „Gestern abend verschied nach kurzer, schwerer Krankheit im 87. Altersjahr unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Karl Adolf Laubscher, Kunstmaler und Dichter. Ein unermüdlicher Kämpfer für die leidende Tierwelt und die Erhaltung der schönen Natur ist von uns gegangen“. Mit seinen Angehörigen trauern wir um ihn und danken ihm.

Die Karl Adolf Laubscher-Stiftung

Eine Orientierung

Im März 1974 starb im Alter von 86 Jahren der Maler und Dichter Karl Adolf Laubscher. Der in Täuffelen am Bielersee beheimatete Künstler war nach längeren Auslandsaufenthalten und Reisen 1939 in die Schweiz zurückgekehrt und hatte sich schließlich in Sigriswil niedergelassen. Bekannt wurde Karl Adolf Laubscher seinerzeit im In- und Ausland durch seine anspruchsvolle lyrische Dichtung und vor allem durch seine Gazellenbilder. Früh schon – lange bevor man allerorten von Umweltschutz sprach – erhob er seine Stimme zum Schutz der Natur und der Tierwelt. In den letzten Lebensjahren sah er in dieser Arbeit seine eigentliche und wesentliche Aufgabe. Er wurde so zum engagierten und kompromisslosen Fürsprecher der stummen Kreatur.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Die Erkenntnis, dass gerade auf diesem Arbeitsfeld in Zukunft noch sehr viel geschehen muß, hat den mutigen Kämpfer bewogen, durch letzwillige Verfügung seinen gesamten künstlerischen und publizistischen Nachlaß einer Stiftung zu übergeben, die seine Ideen weitertragen und verwirklichen soll. Nach seinem Ableben haben sich die von ihm ausersehenen Stiftungsratsmitglieder bereiterklärt, Amt und Aufgabe zu übernehmen, weil sie von der Notwendigkeit und Richtigkeit dieses Planes überzeugt sind. Damit war die Karl Adolf Laubscher-Stiftung ins Leben gerufen und konnte im Handelsregister eingetragen werden. Aufsichtsbehörde ist die Erziehungsdirektion des Kantons Bern (Abteilung Kulturelles). Im Testament ist der Zweck der Stiftung vom Stifter folgendermaßen umschrieben: „Die Stiftung bezweckt, den Geist und die Arbeit des Stifters nach dessen Ableben weiterleben und der Allgemeinheit zugute kommen zu lassen. Das Werk des Stifters als Maler, Schriftsteller, Reformator und Tierfreund, soll auf diese Weise, wie Bilder, Schriften, Manuskripte etc. sollen einer dafür aufgeschlossenen Öffentlichkeit und Nachwelt vorbehalten und zugänglich gemacht werden“. Der Stiftungsrat setzt sich augenblicklich zusammen aus den Herren Hans Rudolf Hubler, Abteilungsleiter Radio DRS, Bern (Präsident) und Alfred Häsler, Redaktor und Schriftsteller, Zürich, die mit ihrer Radiosendung zum 85. Geburtstag von Karl Adolf Laubscher weite Kreise mit dem Werk und dem Streben des Maler und Dichters vertraut gemacht haben. Ernst Amstutz, Altgemeindeschreiber, Sigriswil, und Ernst Fluri, Organist, Sigriswil, die sich in den letzten Lebensjahren des Künstlers um dessen persönliche und alltägliche Bedürfnisse bemüht haben. Zur Erfüllung seiner Aufgaben sieht der Stifungsrat im wesentlichen folgende Möglichkeiten: 1. Sichten und Ordnen des Nachlasses – Katalogisierung der Schriften und Manuskripte – Einrichtung einer Ausleihestelle für Interessenten; 2. Durchführung von Arbeitstagungen oder Kursen in Zusammenarbeit mit Organen des Natur- und Tierschutzes usw... 3. Publiszistische Auswertung der Schriften und Betreuung der Bestände des „Kristall-Verlages“; 4. Archivierung des malerischen Werkes – Organisation von Ausstellungen. Dieses Tätigkeitsprogamm basiert auf der Annahme, dass es möglich sein sollte, für das „Laubscher-Archiv“ eine geeignete Lokalität zu finden. Als Standort kommt nach der Meinung des Stiftungsrates in erster Linie Sigriswil in Frage, einmal, weil sich der Name des Stifters für zahlreiche Freunde und Interessenten mit diesem Ort verbindet; andererseits verfügt Sigriswil auch über die erforderlichen Unterkünfte, für die Durchführung vn Anlässen. Es scheint uns, mit dem Gedankengut Karl Adolf Laubschers lasse sich ein aktuelles und gewichtiges Anliegen des heutigen Menschen verbinden, das über Natur- und Tierschutz hinausgreift und an die Zukunftsfragen menschlicher Existenz rührt. Wer sich irgendwi finanziell an der Karl Adolf Laubscher-Stiftung beteiligen könnte und möchte, sei es, wenn möglich, zum Erwerb des „Laubscher-Hauses“ in Sigriswil, in dessen Erdgeschoß sich ein großer, durchgehender Raum befindet, in dem kleinere Ausstellungen von Bildern, Büchern oder Dokumenten Platz finden könnten, oder doch zur Durchführung, obengenannter Zwecke der Stiftung, möge das uns doch baldmöglichst mitteilen oder sich direkt an Herrn Hubler, Frankenstraße 56 in CH-3018 Bern, wenden, von wo ihm nähere Informationen und ein Fragebogen zugesandt werden.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Der Südafrikanische Laubscherstamm

Genealogisches In Heft 15 unserer Familiennachrichten, das im ausführlicher Weise über den Laubscherstamm in Südafrika berichtete, wird auf eine Quelle zurückgegriffen, die sich im wesentlichen mit der „deutschen Einwanderung in die niederländische Kapkolonie“ befasst. Wie in Heft 17 bereits mitgeteilt, konnte der Schwiegersohn von Frieda Stuckert geb. Laubscher, Dr. Johannes Keudel gelegentlich seines Aufenthaltes in Südafrika (1971) an der Staatsbibliothek in Johannisburg ein genealogisches Werk aufspüren, das „die ältesten Familien der Kapkolonie“ behandelt und in dem der Stammbaum der südafrikanischen Laubscherfamilie in lückenloser Folge von den Anfängen bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts ausgewiesen ist. Für die dortigen Angaben fanden sich dann auch die urkundlichen Bestätigung im Kirchenarchiv in Kapstadt, von denen wir nachfolgend einige der handschriftlichen Eintragungen als Fotokopien aus dem Tauf- und Trauregister wiedergeben. Die in Heft 15 und die hier genannte Quelle gehen zurück auf einen gewissen Nicolaas Loubscher (Laubscher), der – wie unsere Vorfahren – aus der Schweiz kam und sich 1676 in Südafrika ansiedelte. Die Nennung des ersten Laubscher in Südafrika datiert also noch oder nur 6 Jahre früher als die unseres Stammvaters Hans Laubscher in der Morschbach im Jahre 1682. Ob es sich bei den beiden Stammvätern um Brüder gehandelt hat, kann zunächst nur vermutet werden. Es würde sich sicherlich lohnen, darüber weitere Nachforschungen anzustellen. Die nahe beieinander liegenden Daten bestätigen zunächst wohl die Annahme, dass eine nach dem 30jährigen Krieg in der Schweiz eingetretene schwere wirtschaftliche Krise die Veranlassung zur Auswanderung der Laubscher aus der Schweiz gewesen ist (siehe Heft 3). Auf eine verwandtschaftliche Beziehung der beiden Stammväter lässt aber wohl auch die Tatsache schließen, dass in beiden Stämmen immer wieder ein künstlerisches Erbe durchgeschlagen ist. Gelegentlich des 1. Laubschertages in Kapstadt, von dem wir in Heft 17 berichteten, konnte von den jetzt dort lebenden Laubschern in dem nur bis zur Hälfte des vorigen Jahrhunderts reichenden Stammbaum einige Ahnen nach Namen und Wohnsicht ausgemacht werden, so dass die direkte Verbindung der jungen Generation zum Urahn gegeben ist. Vielleicht gelingt es den „jungen“ Laubschern in Südafrika, über die Vervollständigung des Stammbaums hinaus weitere Urkunden, Daten und Fakten aus der Familiengeschichte zusammenzutragen, die natürlich auch für uns von großem Interesse sind.

Ebenso betrübliche wie erfreuliche Nachrichten Vom Tode der Malerin Maggie Laubscher haben wir in einem der letzten Hefte bereits berichtet. Vor ihrem Tode erfuhr sie noch verschiedene Ehrungen, u.a. wurde in der Universität in Pretoria ein Saal nach ihr benannt. Nach dem Tode von Frau Maggie Laubscher berichtete eine südafrikanische Zeitung aus ihrem Leben:

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Als Maggie Laubscher 9 Jahre alt war, hat ihr Vater ihr ein Pferd geschenkt, - Sweetheart -. Auch auf Alexander, dem schwarzen Pferd mit dem langen Schwanz (Schweif) war sie auf der Suche nach Vogelnestern und Blumen. Sie konnte den blauen hübschen Finkeneiern nicht widerstehen. Ihr Schlafzimmerfenster ging nach Osten. Jeden Morgen war es für sie ein neues und beglückendes Erlebnis, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch ihr Fenster fielen und sie den Vögeln und den anderen Tierstimmen lauschen konnte. Vom Schulgehen hat Maggie Laubscher nicht viel gehalten. Aber es war wunderschön für sie, unter den Kameraden zu sein; sie haben im Moselbankfluß herumgewühlt, Krappen gefangen und sonstige Getier aufgespürt und nicht davon zu sprechen, was sie alles gegessen haben, wie sie sich darnach im Sande gerollt haben usw. Als sie elf Jahre war, kam sie in ein Internat nach Bloemhof in Stellenbosch (Universitätsstadt, in der Nähe von Kapstadt – im holländischen Stil erbaut). Mit 15 Jahren musste sie dann wieder nach Hause zurück, da ihre Brüder und Schwestern ebenfalls eine Bildung bekommen mussten. Ihr Vater konnte das nicht für alle auf einmal bezahlen. Nun wollte sie schrecklich gerne singen lernen. Ihr Vater hat sie ein Vierteljahr lang einmal in der Woche nach dem Kap gefahren, doch die Mutter fand dies eine Geldverschwendung, und nun begann sie aus sich selbst heraus zu malen. Später hat sie bei Edward Roworth zwei Monate Zeichenstunden genommen. Im Jahre 1913 ging sie mit ihrer Schwester Hanna nach Übersee. Sie studierte in Laaren, setzte dann das Studium in London fort, unterbrach kurz, um nach Afrika zurückzukehren. Inzwischen hatte ihr Vater „Oortmanspost“ gekauft, welches sie sehen wollte. Oortmanspost war noch schöner als Bloublommetjeskloof (dt. Blaublümchental). Die prächtige Landschaft mit ihren unendlichen Weiten und wechselnden Farben hat mich immer wieder entzückt. Im Lenz war das Land eine Tapete von rosa Tulpen und Gänseblumen. – Die Milchkühe und die Gänse haben immer ein so hübsches Bild abgegeben. So schrieb Maggie Laubscher: „Ich war sehr gerne und glücklich in Oortmanspost“, bekannte sie. Im Sommer war alles grün, gelb bis orange der gereiften Früchte; zwischendurch das Brachland in allen Farben von pfirsich, braun mit blaugrauem Grund. Darüber aber Raum – Raum bis zur anderen Seite zu den violetten und rosablauen Perelbergen und den Stellenboschbergen in der Ferne. Es ist eine mühselige Arbeit, sich durch alle Briefe und Aufzeichnungen durchzuackern – Bisschen für Bisschen zusammentragen, um sich ein Bild von dem Leben der Maggie Laubscher machen zu können. Es war ein dorniger Weg. Maggie Laubscher war mit Jan Hendrik Arnold Balwe – holländischer Konsul – befreundet. Er wollte sie heiraten. Maggie Laubscher hatte jedoch abgelehnt. Er hatte ihr die Möglichkeit gegeben, ihre Schwester in Europa wiederzusehen. Erst nach dem 1. Weltkrieg kam sie wieder nach Afrika zurück, fand Herrn Balwe als einen kranken Mann wieder. Er war sehr, sehr krank. „Wir fuhren nach Italien, aber es wurde nicht besser, - nein, es wurde immer schlimmer“, hat Maggie Laubscher in einer Unterhaltung erzählt. Ein Jahr lang haben sie in San Viglio am Gardasee gelebt. Jeder Tag brachte für sie neue Überraschungen und Erlebnisse. Bergsteigen – barfuß am Meer entlanglaufen – es war zu viel Schönes, als dass sie früh hätte an ihre Arbeit kommen können. Dann aber gab es wieder Tage, wo sie von morgens früh bis spät in die Nacht gemalt hat. – Dort in dieser Zeit entstanden die besten Bilder und es war die herrlichste Zeit ihrer Laufbahn. – Sie musste ihren Freund hergeben, so wie wir sie nun hergeben mussten. Sein Herz war zu schwach – so war ihres bis zu ihrem Ende.

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Wieder zurück in Afrika – wieder Übersee – wieder Deutschland – Berlin – Opernbesuch: Lohengrin und La Traviata – und dann hatte sie Sehnsucht nach ihrer Mutter, welche eine gute Pianistin war – ausgebildet von Prof. Jannasch in Stellenbosch. In Berlin hatte sie die Bekannschaft mit den Werken des Expressionisten Franz Marc gemacht. Sie war von den Arbeiten sehr beeindruckt, vor allem vom Expressionismus, überhaupt, nachdem sie auch die Werke von Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff und Max Pechstein kennenlernte. Und so war Schmidt-Rottluff ihr Lehrmeister geworden, so wie Pechstein der Lehrer von Irma Stern war. Auch diese Zeit war für sie eine freudvolle, genau wie die in Italien. Und in dieser Freude hat sie ihren Stil gefunden, sie war nun dahintergekommen, wie sie sich in der Sprache der Farbe ausdrücken kann. Nach Afrika zurückgekehrt, hielt sie diesen Stil, der ihr so viel Nichtachtung und Kummer auf den Hals geladen hatte, als ihre Werke zum erstenmal zusammen mit Werken von anderen Malern in Kapstadt ausgestgellt wurden – und auch dann wieder, als sie 1928 persönlich ihre eigene Ausstellung in Stellenbosch gehalten hat. Sie ließ sich durch Nichts und Niemanden beirren und von ihrem Weg abbringen – bis endlich die Menschen von der Echtheit und Schönheit ihrer Kunst überzeugt waren und sie anerkannten. Das war ein langer Weg für Maggie Laubscher und ihre Anhänger. – Meilensteine -. 1946 bei der Eröffnung der Süd-Afrikanischen Akademie für Wissenschaft und Kunst geehrt – zusammen mit der Dichterin Elisabeth Eybers zum Ehrenmitglied der Akademie ernannt. – Maggie Laubscher-Werke in der Tate-Galerie in London ausgestellt. – Auch Deutschland und Holland besitzt Werke von ihr. – Zuletzt bot auch das südafrikanische Nationalmuseum 1969 eine Gesamtausstellung ihrer Werke an. Der große Künstler Lippy Lipschitz hat Maggie Laubscher bis zu ihrem Tode sehr verehrt. Alle Jahre hindurch hat Maggie Laubscher am Strand gewohnt. Gerade wie auf Bloublommetjeskloof hatte sie ihre Sitzgelegenheit im Lichte der Morgensonne, die durch das Fenster des Ateliers strömte; so nahm sie das Geklitzer und die Farbnuancen des Lichtes in ihr inneres Auge auf. Auf der Staffelei vor dem Grasstuhl steht noch ihr letztes Werk festgeklemmt. Daran hat sie noch die letzten 14 Tage gearbeitet. Sie war noch nicht fertig. Sie hatte immer wieder hier und dort Pinselstriche zu machen.

(für die Übersetzung danken wir Fräulein Schnets, Hassloch die, die Malerin selbst kannte.)

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Taufbuch Stellenbosch, Seite 14, mit den Taufeinträgen von Nicolaas, Rudolf (1715) und Pieter (1717), Kinder von Johann Albertus Lopser (Laubscher) sowie Taufbuch Stellenbosch, Seite 96, mit dem Taufeintrag des Sohnes Albertus (wie der Vater, der hier schon Loubscher geschrieben ist (1720).

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Betrübt sind wir besonders durch die Nachricht vom Tode von Mimi Wiese, deren Mutter eine geborene Laubscher war. Sie war ganz wesentlich beteiligt am Zustandekommen des ersten südafrikanischen Laubschertages, zu dem sie mit einem in drei Sprachen gesprochenen Grußwort einen besonderen Beitrag leistete. Betsie Road, geb. Laubscher, die auch am Laubschertag in Kapstadt teilnahm, hat sich hervorgetan als Autorin mehrerer Kochbücher, die nach Inhalt und Methodik etwas Neues darstellen und in denen vor allem auch alte Hausrezepte überliefert werden. Sie wurde von der Frau des Ministerpräsidenten dafür öffentlich ausgezeichnet. Der Maler Erik Laubscher, Sohn von Dr. Bernhard Laubscher aus Port Elizabeth, hat seine Malschule zu einem Kunstzentrum erweitert und ist dabei, eine Stiftung ins Leben zu rufen, in die, die alte Laubschersche Farm Roodebloem eingebracht werden soll. Auf diese Weise könnte ein alter Familienbesitz erhalten werden und eine würdige Verwendung finden. Hendrik Bester – seine Frau ist und seine Mutter war eine geborene Laubscher, er ist außerdem der Bruder der verstorbenen Mimi Wieser – ist trotz seiner 70 Lenze nach wie vor an der Deutschen Schule in Kapstadt tätig und maßgeblich beteiligt an der Herausgabe neuer Lehrbücher für Mathematik. Zum letzten Laubschertag konnte er wegen der mit seinem Auftrag verbundenen wissenschaftlichen und redaktionellen Arbeiten nicht kommen. Seine langen Ferien im Winter 1973/74 nutzte er immerhin, die Fahrt zu seinen Kindern in die USA mit einem Besuch in Kassel zu verbinden. Hier erlebte er zusammen mit seiner Frau Dolly neben frohen und gemütlichen Stunden echten Winter mit Schnee und Rauhreif, für Südafrikaner etwas besonders Eindrucksvolles. Und es hat ihnen hier in Deutschland so gut gefallen, dass sie sich – heimlich noch erst – mit dem Gedanken tragen, zum Laubschertag 1975 zu kommen. Wir würden uns alle herzlich freuen.

(Beitrag von Dr. Johannes Keudel, Kassel)

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Weitere Familienereignisse im alten Europa

Heinrich Laubscher ein Denkmal gesetzt

Neustadt/Weinstraße. Dem aus Neustadt gebürtigen, 1962 in Gimmeldingen gestorbenen Wirtschaftsprüfer Heinrich Laubscher wurde jetzt in Bad Münster am Stein – Ebernburg ein Denkmal gesetzt. Das dort vor wenigen Tagen eingeweihte Bildungsinstitut südwesdeutscher Volksbanken trägt den Namen „Heinrich-Laubscher-Haus“. 750 Bankfachleute aus Rheinland-Pfalz und Hessen werden hier jährlich zentral ausgebildet – es handelt sich dabei um den Nachwuchs der 111 Volksbanken in beiden Bundesländern. Mancher wird sich dabei die Frage stellen, wer wohl Heinrich Laubscher war, dessen Namen das Bildungsinstitut trägt. Wie Heinrich Laubscher zu Lebzeiten ausgesehen hat, ist auf einem Porträt zu erkennen, das der Neustadter Volksbankdirektor Siebert bei der Einweihung des Instituts überreichte. Wie bei dieser Gelegenheit Verbandsvorstand Erich Weinerth betonte, sei der Name Heinrich Laubscher für das Schulungszentrum eine Verpflichtung. Ein anderer Redner erklärte, mit der Benennung des Ausbildungszentrums auf Heinrich Laubscher werde eine Persönlichkeit gewürdigt, die sich bei den Volksbanken hervorragende Verdienste umd die Ausbildung des Berufsnachwuchses erworben habe. Der Feierstunde in Bad Münster am Stein – Ebernburg wohnte auch die Witwe Heinrich Laubschers, Susanna Laubscher aus Gimmeldingen und der in Neustadt wohnhafte Bruder des Verstorbenen, Ernst Laubscher, bei. Heinrich Laubscher wurde am 10.06.1900 in Neustadt geborenen, absolvierte nach dem Abitur bei der Neustadter Volksbank eine Banklehre, wurde 1920 Angestellter der Volksbank und wechselte 1926 zur Pfälzischen Zentral-Genossenschaftskasse in Neustadt über. 1930 wurde er Verbandsprüfer beim Hessen-Mittelrheinischen Genossenschaftsverband, 1938 zum öffentlichen Wirtschaftsprüfer bestellt, 1939 stellvertrender Geschäftsführer des Hessen-Mittelrheinischen Genossenschaftsverbandes, 1946 Geschäftsführer beim Saarpfälzischen Genossenschaftsverband in Neustadt. Von 1949 bis 1957 war er Vorstandsmitglied der Neustadter Volksbank, 1952 erfolgte die Bestellung zum stellvertrenden Verbandsdirektor des Rhein-Pfälzischen Genossenschaftsverbandes, 1956 wurde Heinrich Laubscher zum Verbandsdirektor gewählt. Er starb am 15.11.1962 in Gimmeldingen.

(aus „Die Rheinpfalz“ vom 17. Mai 1974) So sieht das Heinrich-Laubscher-Haus in Bad Münster am Stein aus:

Jährlich werden ca. 750 Bankfachleute aus den 111 Volksbanken erwartet.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Verdienstmedaille für Heinrich Humann Kaiserslautern. Ex-Pfaffianer OB Dr. Hans Jung zeichnete im Casimirsaal der Barbarossaburg zwei verdiente Mitbürger aus, den Ex-Pfaffianer Heinrich Humann mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik und den Maschinenmeister Karl Haffner mit der Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten. Humann, der wenige Tage zuvor seinen 72. Geburtstag begangen hatte, ist durch seine Tätigkeit für die Kleingärtner, in Kaiserslautern gibt es rund 800, bekannt geworden. Er ist 1. Vorsitzender des Gemeinnützigen Gartenbauvereins und Vorstandsmitglied im Stadtverband der Kleingärtner und im Verband der Pfälzischen Obst- und Gartenbauvereine. Die Auszeichnung für ihn sei einer der letzten Wünsche des verstorbenen Ehrenbürgers Eugen Hertel gewesen. Kaiserslautern möchte Humann für seine stete Arbeit, die auch den Belangen der Stadt gegolten habe, Dank sagen, sagte der OB. An der kleinen Feierstunde nahmen Vertreter der Firma Pfaff, der Gartenbauvereine und der Industrie- und Handelskammer teil. Für die Damen der Geehrten hatte der OB Blumen.

(aus „Die Rheinpfalz“, Ausgabe vom 06.07.1974) Anmerkung: Frau Karoline Humann ist eine geborene Laubscher.

Hohe Auszeichnung für

Bäckermeister Max Laubscher Eine Goldmedaille der Fördergemeinschaft des deutschen Bäckerhandwerks erhielt dieser Tage der Frankenecker Bäckermeister Max Laubscher für sein qualitativ hochstehendes Weizen-Mischbrot. In der Urkunde heißt es: „Anläßlich regelmäßiger Qualitätsprüfungen wird dem Bäcker-Fachgeschäft Max Laubscher für die geprüfte Brotsorte, Weizen-Mischbrot besondere Anerkennung hiermit ausgesprochen“. Auf die Verleihung dieser Goldmedaille für sehr gute Leistungen im Bäcker-Handwerk kann die Frankenecker Bäckerei stolz sein, wozu auch das Heimatblatt herzlich gratuliert.

(aus „Talpost“ vom 21.09.1974)

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Geburtstage: 90. Geburtstag: 05.09.1974: Frau Lorly Laubscher in Täuffelen/Schweiz. Die Zeitung schrieb dazu folgendes:

Frau Laubscher beweist aufs eindrücklichste, dass auch der alternde Mensch noch imstande ist, eine Aufgabe zu erfüllen: Menschen zu erfreuen, zum Beispiel. In dieser lieblosen Zeit wahrhaftig eine edle Tat. Man gibt der Jubilarin keine 90 Jahre. Schon gar nicht, wenn die geborene Romantikerin nach alter Schule in einwandfreier Haltung am Klavier sitzt und den Tasten einschmeichelnde Melodien entlockt. Im Gespräch mit ihr blitzt immer wieder ihre erstaunliche Frische und Aufgeschlossenheit hervor. Sie weiß über Watergate und Zypern, über Jura und Überfremdung mehr als manch ein Junger. Frau Laubscher hat viel gelesen: Biographien, Reiseberichte, Abenteuerromane – und letztere mit besonderem Eifer. Heute reitet sie kühn auf der modischen Nostalgie-Welle und zieht wieder Courths-Mahler zu Ehren. Ihre große Liebe allerdings gehört Hans Ernst und seinen Heimatromanen. Die liebenswürdige Jubilarin will nicht, dass man um sie ein „Gheije“ macht. Nicht nehmen lässt sie sich aber, aus Anlaß ihres heutigen Geburtstages eine einfache Festtafel, zu der sie ihre Nachkommen, engere Verwandte und Bekannte einlädt. Die sauber gemalten Tischkarten, jedes für sich ein veritables Kunstwerklein, liegen bereit. Jeder Gast findet darauf seine Lieblingsblume.

Im heimeligen Haus am Kirchrain hat der heutige Tag seine besondere Bedeutung: Frau Witwe Lorly Laubscher geb. Laubscher darf ihren 90. Geburtstag feiern. Der Jubilarin ist ihre geistige Kraft auf wundersame Art und Weise bis ins hohe Alter erhalten geblieben. Frau Laubscher war immer in Täuffelen und wird es weiterhin bleiben. Die schönste Erinnerung gehen in die Zeit zurück, als sie an der Seite ihres lieben Gatten, Direktor Otto Laubscher, der im Jahre 1959 von dieser Welt abberufen wurde, weilen durfte. Mit 70 Jahren entdeckte Frau Laubscher die Porzellanmalerei, die sie noch heute, trotz ihrem hohen Alter, erstaunlich gut beherrscht. Ein Hobby, das ihr in schweren Zeiten Ablenkung und Befriedigung brachte. Sie hat sich nie mit Erreichtem begnügt, sie ist vielmehr ständig auf der Suche nach neuen Motiven und Techniken.

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Möge dieser Tag ein Tag der Freude werden!. Wir gratulieren herzlich und wünschen der munteren Hochbetagten weiterhin einen ungetrübten, ausgefüllten Lebensabend. 80. Geburtstag: 17.06.1974: Barbara Laubscher, dazu berichtete „Die Rheinpfalz“:

„Barbara Laubscher feierte jetzt gesund und rüstig im Lachener Weg 6 in Hassloch ihren 80. Geburtstag. Die gebürtige Hasslocherin ist seit 1960 verwitwet. Sie beschäftigt sich noch täglich mit den Haushaltungsarbeiten, ihre besonderen Hobbys sind Stricken und Knüpfen. Zum Festtag konnten vier Kinder, vier Enkel und drei Urenkel gratulieren“.

13.04.1975: Ottilie Laubscher, geb. Pfeifer in Weidenthal, Ehefrau von Eduard Laubscher, der am Sonntag zuvor sein 75jähriges Konfirmationsjubiläum feiern konnte, 80 Jahre alt. 70. Geburtstag: 28.02.1975: Emma Laubscher, Ehefrau von Max Laubscher in Frankeneck. 20.03.1975: Hermann Laubscher in Weidenthal. 07.04.1975: Katharina Kornberger geb. Laubscher in Edenkoben. 17.04.1975: Frau Anna Laubscher, Witwe von Friedrich Laubscher in Weidenthal. Jubiläen: Gold- und Silberhochzeit: 13.08.1974: Ludwig Laubscher und Charlotte geb. Landmesser in Weidenthal. und deren Kinder: 13.08.1974: August Laubscher und Anneliese geb. Christmann. 1975: Heinrich Laubscher und Luise geb. Noll in Neustadt/Wstr. Hochzeiten: 04.05.1974: Hermann Friedrich Laubscher, Sohn von Pfarrer Friedrich Laubscher und Gisela Schmitt in Weidenthal. 24.05.1974: Oswald Laubscher und Monika Farnschon in Neustadt/Wstr.

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30.05.1974: Eckhard Laubscher und Anne Meier in Oberrottweil. 11.08.1974: Rudi Dohn und Gabriele Laubscher in Weidenthal. 25.01.1975: Volker Damian und Heidrun Diehl, Tochter von Friedel Diehl geb. Laubscher in Weidenthal. 03.05.1975: Horst Quien und Hildegard Laubscher in Weidenthal. Sterbefälle: 06.01.1974: Erwin Bartz in Kaiserslautern. 29.06.1974: Elisabeth Seiberth geb. Laubscher, 71 Jahre in Meckenheim. 18.06.1974: Auguste Laubscher geb. Theobald in Neustadt/Wstr. 23.09.1974: Luise Astor geb. Laubscher in Weidenthal. 16.01.1975: Katharina Laubscher, geb. Landmesser in Bobenheim-Roxheim. 25.02.1975: Oswald Laubscher in Hochspeyer, 42 Jahre alt. 28.02.1975: Robert Laubscher in Nürnberg. 28.02.1975: William John Laubscher in Cleveland/USA. 31.03.1975: Emil Laubscher im Alter von 68 Jahren in Lambrecht. 20.06.1975: Elisabeth Landmesser geb. Laubscher in Landau. ___________________________________________________________________________

25 Jahre Familientage auf der Morschbach

Herzliche Einladung zum

Familientag 1975

Samstag, 12.07.1975, 20:00 Uhr, im Birkenhof in Weidenthal Sonntag, 13.07.1975, 15:00 Uhr, auf der Morschbach Der Laubscherchor singt wieder.

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