Heft 2/2010 JKA-Karate · 2019. 11. 11. · Informationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e....

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JKA-Karate Informationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e.V. Heft 2/2010 FACHVERBAND FÜR TRADITIONELLES KARATE

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JKA-KarateInformationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e.V.

Heft 2/2010

FACHVERBAND FÜR TRADITIONELLES KARATE

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PPrräässiiddiiuumm ddeess DDeeuuttsscchheenn JJKKAA--KKaarraattee BBuunnddeess ee..VV..

PräsidentMartin BuchstallerHeidebruchstr. 1566424 HomburgTel.: 0 68 41 / 18 94 89Mobil: 0172 / 910 84 [email protected]

VizepräsidentKarl Eric LeyserAm Ausserberg 55dCH-4125 RiehenE-Mail:[email protected]

SchatzmeisterHorst GallenschützRadolfzeller Str. 3678467 KonstanzTel.: 0 75 31 / 7 11 44Fax: 0 75 31 / 7 11 40

Ref. für Öffentlichkeitsarbeitz.Z. nicht besetzt

ChiefinstructorHideo OchiMiddeweg 6546240 BottropTel.: 0 20 41 / 2 09 93Fax: 0 20 41 / 97 57 26

PrüfungswesenRolf HeckingTannenweg 254340 BekondTel./Fax: 0 65 02 / 93 77 [email protected]

KampfrichterreferentUdo [email protected]

GeschäftsstellePetra HinschbergerSchwarzwaldstr. 6466482 ZweibrückenTel.: 0 63 37 / 67 65Fax: 0 63 37 / 99 31 [email protected]

Bankverbindung:Volksbank SaarpfalzKto.-Nr. : 20 50 23 0000Blz 592 912 00

IMPRESSUM: Informationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e. V.Fachverband für traditionelles Karate

REDAKTION: Petra Hinschberger (Adresse s. n.)

LAYOUT: Tsunami Layout & DesginPetra HinschbergerBuchenweg 19 66424 Homburg

2 JKA-Karate

www.deutscher-jka-karate-bund.de

Mitteilungen der GescLiebe Karateka,

am 26. März fand unsere außerordentliche Mitgliederversammlung statt. DasPräsidium ist durch die Wahl des Vizepräsidenten Karl Eric Leyser und denReferenten für Sportorganisation, Klaus Wiegand, sowie meine Wahl zumPräsidenten wieder vollständig.

Einstimmig folgte die Mitgliederversammlung unserem Antrag, BerndHinschberger zum Ehrenpräsidenten mit beratender Stimme im Präsidium zuwählen. Wir danken Bernd für 17 Jahre Aufbau- und Führungsarbeit fürunseren Verband und freuen uns ihn weiterhin als Ratgeber in unserer Mittezu wissen.

Mit Bedauern müssen wir euch mitteilen, dass zwischenzeitlich RolandDietrich von seinem Amt als Referent für Öffentlichkeitsarbeit zurückgetretenist.Wir bedauern diesen Schritt und danken Roland für seinen langjährigen undunermüdlichen Einsatz.Wir informieren Euch sobald die Nachfoge geregelt ist. Berichte bitten wir wie bisher direkt an die Geschäftsstelle zu senden.

OssPräsidentMartin Buchstaller

Internationale Verbandsanbindung

Das Präsidium hat am 14. Mai beschlossen, dass der DJKB international nurnoch mit der JKA zusammenarbeiten wird und unser Verband hat dieMitgliedschaft in der WKC beendet.

Die Dojo-Leiter René Schinck und Christopher Krähnert sind nicht mehrMitglieder im DJKB e.V.. Ihre Lizenzen im DJKB sind somit erloschen.

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Informationsschrift des Deutschen JKA-Karate Bundes e. V.

Inhalt Heft 2 / 20102 - 4 Informationen / Inhalt

4 - 5 Aus den Stützpunkten

6 - 9 JKA-Europameisterschaft 2010 in Bochum

10 - 12 Ochis Geburtstagslehrgang

in Bad Camberg

12 Sugimura Sensei ist 70 geworden

13 - 14 JKA Jugend-EM 2010 in Prag

15 - 17 DM Junioren & Senioren in Barleben

18 Das Porträt: Anika Lapp

19 Das Porträt: Constantin Schenk

20 - 21 Ochi und Naka Sensei in Berlin

21 Billerbecker Pokalturnier

22 / 27 Osterlehrgang in Frankenthal

23 - 26 Plakat: Gasshuku 2010 in Tamm

27 Osterlehrgang in Troisdorf

28 - 29 Shihan Shirai in Hamburg

30 - 31 Shin-Zen Siegen meets London

32 - 33 Mitteldeutsche Meisterschaft in Beerfelden

33 - 34 Der Berg ruft ………

34 - 35 Die Gefährten…

36 Turniere und internat. Ausschreibungen

38 - 42 Lehrgangsausschreibungen

43 - 46 Shihan Ochi in …

47 Bestellscheine

48 Termine

JKA-Karate 3

chäftsstelle

ACHTUNG!Redaktionsschluß Heft 3 / 2010

16. August 2010

Japanisches KulturinstitutUniversitätsstr. 98 50674 KölnTel.: 02 21 / 9 40 55 80Fax: 02 21 / 9 40 55 89

Internet und E-Mail Adressen:Homepage: www.jki.deE-Mail: [email protected]: [email protected]

ACHTUNG!Die Geschäftsstelle

ist vom 1. - 9. August 2010

geschlossen!!!

Ergänzung derSportordnung

"Bei einem Niederschlag im Kumite-Wettbewerb einer Meisterschaft kannder Wettkampfarzt den getroffenenTeilnehmer für die weiteren Wettkämpfedieses Turnieres sperren, wenn er derMeinung ist, daß eine weitere Teilnahmeam Wettbewerb die Gesundheit desKämpfers gefährdet.

Diese Sperre muß der Geschäftsstellemit Namen, Adresse und Verein desAthleten gemeldet werden.Der gesperrte Wettkämpfer ist vom Tageder Sperre an für drei Monate von offizi-ellen Wettkämpfen des DJKB ausge-schlossen. Will er innerhalb dieser Sperrfrist aneinem Turnier teilnehmen, dann muss erder Wettkampfleitung ein schriftlichesAttest eines Arztes vorlegen, aus demhervorgeht, daß er wettkampftauglich ist.

Nach Eingang einer Sperrmeldung beider Geschäftsstelle wird der gesperrteWettkämpfer über diesen Sachverhaltschriftlich informiert.

Diese Regelung dient der Gesundheitdes Athleten."

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4 JKA-Karate

• Aus den Stützpunkten • • • A

RHEIN-MAIN-NECKAR

Stützpunktleiter: Christian Gradl • Karlsbader Straße 14 •64823 Groß-Umstadt Tel.: 06078-75337 • Fax.: 06078-969677 E-Mail: [email protected]: www.karate-dojo-gross-umstadt.delink "Bundesstützpunkt Rhein-Main-Neckar"Stützpunkttrainer: Ekkehard Schleis • In der Witz 29 • 55252 Mainz-Kastel • Tel.: 0179 / 771 68 81E-Mail: [email protected] Leitner • Am Rühling 34 • 35633 Lahnau • Tel.: 0163 / 219 58 83 • E-Mail: [email protected]

Termine:13. Nov. Stützpunkt-Lg in Groß-Umstadt

Stützpunkt-Lehrgang am 01. Mai in Groß-Umstadt

Trotz diverser Feierlichkeiten in verschiedenenHeimat-Dojos anlässlich des 1. Mai fandensich an jenem Wochenende erstmals knapp50 aktive Teilnehmer im Karate-Dojo Groß-Umstadt zum zweitenStützpunktkaderlehrgang 2010 ein. Getrennt nach Altersklassen absolvierten dieKarateka je zwei Trainingseinheiten bei denStützpunkttrainern Ekkehard Schleis undAndreas Leitner. Dabei standen nicht alleinintensives Training, sondern auch dieNominierungen der teilnehmenden Karatekafür den Stützpunktvergleichskampf am 12.Juni in Oberviechtach/Bayern im Vordergrund.Im Erwachsenentraining legte EkkehardSchleis in der ersten Trainingseinheit zunächstden Schwerpunkte auf Grundschultechnikenmit tiefem Stand und Ashi-BaraiKombinationen, die grundlagenbildend für dassich anschließende Kumitetraining am Partnerund das Randori waren. Sauberer Hüfteinsatzbei Gyaku-tsuki und lange Techniken beiKizami-tsuki waren ihm dabei besonderswichtig. In den letzten 20 Minuten dieserEinheit fanden Freikämpfe statt.

Die zweite Einheit, unter Andreas Leitner,begann wie die erste geendet hatte: mitKumite. Im lockeren Randori mit wechselndenPartnern wurden Distanz, Kombinationen undSchnelligkeit trainiert. Es folgte eineschweißtreibende Kata-Einheit mit Heian I-V,Tekki Shodan und den fünf Sentei Katas,wonach wieder zum Jiyu-Kumite mit Shiai

WIR BITTEN UM EUERE MITHILFE

Liebe Karatekas!

Wir erarbeiten gerade eine Chronik des

Deutschen Shôtôkan Karate und des DJKB

in Zusammenarbeit mit Schlatt Verlag.

Für eine möglichst genaue und umfassende

Darstellung benötigen wir noch Informationen

und Material.

Vor allem suchen wir noch DKB Magazine

vor 1975 und auch DKU Veröffentlichungen

vor 1985.

Aber auch andere Materialien, Fotos, etc. aus

der Frühzeit des Deutschen Karate wären

wichtig.

Wir hoffen auf Unterstützung und garantieren

pflegliche Behandlung des überlassenen

Materials.

Bitte Kontaktaufnahme unter 07653-961718

Herzlichen Dank und Oss!

A.Sàlat und P. Hiederer

Interview mit Ogura Sensei

Aufgrund eines Versehens ist leider im Heft 1/ 2010 der Namedes Autors des Beitrags über Ogura Sensei nicht abgedruckt worden. Wir bitten um Entschuldigung und bedanken uns nachträglichbei Oliver Witte der z.Z. in Japan lebt und dieses Interview mitOgura Sensei im JKA Headquarter in Tokyo geführt hat.

Ein dickes Dankeschön an Oliver

Kampfrichteradressen

Die Ausrichter eines Turniers können beimKampfrichterreferenten, Udo Meyer, zwecks Bestückung ihresTurniers mit Kampfrichtern eine Adressliste der Kampfrichteranfordern.

Titelfoto von Anna B. Kuhlmann

Shihan Tsuyama beim Lehrgang in Bad Camberg anläßlich des70sten Geburtstages von Ochi Sensei.

Mitteilungen der Geschäftsstelle

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JKA-Karate 5

Aus den Stützpunkten • • • Aus den Stützpunkten • • • Aus den St

NORD-OST

Aktuelles (Lg-Ausschreibungen, Stützpunkt-Info, usw.)im Stützpunkt Nord ist unter der Homepage:www.DJKB-Stuetzpunkt-Nord.de zu erfahren.

Stützpunktleiter:Tobias Prüfert, Weitlingstr. 13-15, 39104 Magdeburge-mail: [email protected]

Stützpunkttrainer:Thomas Schulze, Tel.: 04 21 / 378 12 16e-mail: [email protected]

Termine:

28. Aug. Stützpunkt-Lg in Göttingen9. Okt. Stützpunkt-Lg in Hannover

WEST

in Zusammenarbeit mit dem KarateNWAnsprechpartner: Klaus Lammers-Wiegand, Kranichstr. 3, 44867 BochumTel.: 0 23 27 / 95 36 36, Fax: 0 23 27 / 95 36 37

Stützpunkttrainer: Andreas Klein, Tel.: 0171-9440187Marcus Haack, Tel.: 0177-2162116

Termine:

12. Juni Stützpunkt-Lg in Wattenscheid

SÜDWEST

Stützpunktleiter: Helmut Hein, Bregstr. 17, 78183 HüfingenTel.: 07 71 / 6 21 99, E-Mail: [email protected]

Stützpunkttrainer: Giovanni Torzi

Termine:

8.-12. Sept. Italienreise mit Vergleichskampf9. Okt. Stützpunkt-Lg in Blumberg (Kin./Jug.)

mit Vergleichskampf Jugend - Schweiz16. / 17. Okt. Stützpunkt-Lg in Singen (Jun./Sen.)

SÜD

Homepage: www.djkb-stuetzpunkt-sued.de

Stützpunktleiter:Xaver Eldracher, Geißacker 5, 87674 ImmenhofenTel.: 0 83 42 / 4 15 15

Stützpunkttrainer:Henry Landeck, Ängerlein 42, 95326 KulmbachTel.: 0 92 21 / 17 75, e-mail: [email protected] Chees, Geroldshäuser Str. 9, 97271 Kleinrinderfeld

Termine:

2. Okt. Stützpunkt-Lg in Immenstadt20. Nov. Stützpunkt-Lg in Kulmbach

SAAR-PFALZ

Stützpunkttrainer: Hans Körner, Bacchusstr. 11, 75223 Niefern-Öschelbr.Tel.: 0170 / 965 19 19E-Mail: [email protected]örg Reuß, Zülpicher Str. 375, 50935 KölnTel.: 02 21 / 420 47 65 • [email protected]

Termine:

16. Okt. Stützpunkt-Lg in Kaiserslautern

übergewechselt wurde. Bei den Jugendlichen (15 bis 17 Jahre) wurde nebenGrundschule, Kumite und den Heian Kata I-V und TekkiShodan auch die Kanku Dai trainiert.

Schwerpunkte bei den 11- bis 14-Jährigen wurden inden Bereichen Kihon-Ippon-Kumite, Grundschule sowieden Heian Kata I-V gelegt. Nach Beendigung der zweiten Trainingseinheit wurdendie jeweils nominierten Teilnehmer für denStützpunktvergleichskampf in Oberviechtach bekanntgegeben.Für hervorragende Verpflegung zwischen den einzelnenTrainingseinheiten sorgten die Mitglieder des Dojos-Groß-Umstadt, an die ein herzliches Dankeschön geht!

OSSCaroline HornickelKarate Dojo Marburg 1981 e.V.

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6 JKA-Karate

„It’s just amazing!“ Staunend stehen drei französische Kämpferinnen mitten im hekti-schen Treiben, zwischen den sechsWettkampfflächen in der JahrhunderthalleBochum. Es ist kurz nach 12 Uhr, dieVorrunde ist in vollem Gange. 257 Kämpferaus 23 Ländern haben nur ein Ziel: Dasgroße Finale am Abend. Der Blick derFranzösinnen wandert quer durch diemoderne Eventhalle im Retro-Look, vorbeian den metallischen Gestängen, Rohren undRelikten der ehemaligen Gaskraftzentrale.Durch das gläserne Dreiecksdach blinzelndie ersten Strahlen der Frühlingssonne, tau-chen die Wettkampfflächen in ein interes-santes Licht. Eigentlich war direkt nebenaneine großzügige Aufwärmhalle eingerichtetworden. Aber die besondere Atmosphäre inder Halle wirkt offenbar nicht nur auf die dreiFranzösinnen motivierend. „Toll, so etwaskennen wir gar nicht, wenn wir internationalbei Turnieren sind,“ freut sich eine der Drei.Genug der Begeisterung. Aufruf Pool A –Vorrunde im Kumite der Damen. Die Pflichtruft.

Kampfschreie im Kraftwerk

JKA-EM in Bochum schlägt Tür zu neuen Dimensionen auf.

Deutsches Team sammelt die meisten Medaillen.

EmanueleBiscegelie

Kata Team Männer Seniors: Davor Vranjes, Emanuele Bisceglie, Giovanni Macchitella

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JKA-Karate 7

Sport- und Rundturnhallen gibt es auch in Bochum.„Aber warum nicht mal etwas Außergewöhnlicheswagen,“ grinste Chef-Organisator Klaus Lammers-Wiegand im Spätsommer 2009, als DJKB-Chiefinstructor Shihan Hideo Ochi seinen langjähri-gen Schüler bat, nach 1997 und 1999 wieder eingroßes Turnier im Ruhrgebiet auszurichten.Eigentlich hatte sich die Jahrhunderthalle überJahre hinweg einen Namen als Mekka vonKünstlern und Kulturschaffenden gemacht. Dort, wo

links:Anika Lappmuß sich im Halbfinale der starkenUngaringeschlagengeben

Constantin Schenk springt auf den 2. Platz

Mae Gerivon HolgerFröhlich

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am 27. März um Ippons und Wertungen gekämpftwurde, heizten wenige Monate vorher noch Jan Delayund die Fantastischen Vier bei der „1Live Krone“ demPublikum ein. Das Kulturhauptstadtjahr Ruhr 2010 solltedie Vorlage sein, Kultur und Sport zu vereinigen. MitHilfe des Regionalverbandes Ruhr und des JapanischenGeneralkonsulats wollte das 10-köpfige Planungsteamdes Karate Dojo Okinawa-te Wattenscheid Sportlernund Zuschauern nicht nur eine reine Sportveranstaltungbieten, sondern ein Erlebnis. Robuste Industriekultur trafdabei auf japanische Ästhetik. Wer eine Auszeit von denspannenden Vorrundenkämpfen in der Halle brauchte,konnte im Foyer Kimonos anprobieren, eineTeezeremonie erleben oder sich in der Kunst derKalligraphie versuchen.

Selten hatte dann das Finale einer JKA-EM so vielEventcharakter, wie das in Bochum. Nach schweißtrei-benden Stunden für die 60 engagierten Helfer im 24-Stunden-Dauereinsatz wurde das Licht auf denZuschauerrängen gedimmt, die Scheinwerfer fokussier-ten fortan ausschließlich das rot-blaue Carré in derMitte. Ein wenig Luft im Rampenlicht durften diejenigenKarateka schnuppern, die sich für die große Finalgalaam Abend qualifiziert hatten. Verschwunden waren diesechs ebenerdigen Wettkampfflächen der Vorrunde,stattdessen mussten die Finalisten jetzt die erhöhteWettkampffläche über eine Treppe erklimmen.

Das energische Trommeln der Taiko-Gruppe zu Beginnwirkte bei einem Großteil der Deutschen Mannschaftwohl wie eine Initialzündung. Von Beginn an ließenunsere Sportler keine Zweifel an ihrerKonkurrenzfähigkeit aufkommen. Schon nach den Kata-

Einzelwettbewerben der Junioren waren dieersten beiden Medaillen gesichert. Gewohntsouverän sicherte sich die Karlsruherin SaraBaradaran mit Bassai-Dai Bronze. Für ihrenKollegen Constantin Schenk sprang mitKanku-Sho sogar die Silbermedaille heraus.Kaum ein Finale fand ohne deutscheBeteiligung statt. Angetrieben durch dieknapp 1.800 Zuschauer sprang am Endesogar drei Mal Edelmetall heraus. Nachzwei Disqualifikationen gegen die übertrie-ben hart auftretenden Ungarn kam dasKumite-Team der Junioren zu Gold. Nichtzu schlagen waren auch die beiden Kata-Teams im Seniorenbereich. Kurios nur, dass13 Medaillen in der Endabrechnung nichtzum Sieg im Medaillenspiegel führten.Stärkstes Team wurden die Ungarn, trotz

genauso vieler Goldmedaillen wie das deutsche Team,aber mit zwei Silbermedaillen mehr.

Beim Bankett sind die Französinnen vom Vormittag wie-der da. „A bientot!“, rufen sie rüber. Die müden Helferkönnen das inzwischen nur noch mit einem gequältenGrinsen erwidern. Kaum ist der Abbau gestemmt, willdie erste Nation um 3 Uhr morgens mit dem Shuttel zumDüsseldorfer Flughafen gebracht werden. In den Fliegergeht es für die Deutschen Karateka im nächsten Jahr.Die JKA-EM 2011 führt auf die Insel, nach England.

8 JKA-Karate

Kampfschreie im Kraftwerk JKA-EM in Bochum

DavorVranjes

Kata Team DamenAnika Lapp, Marlin Gereke

nicht im Bild: ChristinHundertmark

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JKA-Karate 9

Neben Bankenkrise und Missmanagment gibt esab dem 01.08.2009 auch etwas Gutes aus denUSA. Eine Homepage, deren Inhalt das Herz einesjeden Karate- und Kampfsport-begeistertenhöher schlagen läßt.

Unter www.KarateCoaching.comöffnet sich dem Internet-User eineInformationsmenge, die ihresgleichen sucht.

Aber wie kam es zu diesem Projekt?Bereits vor 5 Jahren hatte Marcus Hinschbergerdie Idee, alles was Karate umfasst auf einerInternetseite zusammen zu tragen. Er dachtesich karatecoaching als Name und registriertedie Webseite. Der Startschuß fiel aber erst imJahr 2007, ausgelöst durch einenTrainingsunfall, der es ihm für längere Zeitunmöglich machte zu trainieren. Von da an bis heute nutze er jede freie Minute,um akribisch an der Vervollkommnung seines

Projekteszu arbeiten.Und dasErgebnis kannsich sehen las-sen!Auf einer schwarzhinterlegten Flächebietet sich dem Lesereine übersichtlicheGliederung von insgesamt 22 ordentlich benann-ten Rubriken. Gut 6 GB Videomaterial, 1250Video Clips, über 400 Bilder und Informationenaus über 60 Büchern wurden auf der Homepageverarbeitet und zusammengefasst, dieBenutzung ist kinderleicht. Hat man sich erst einmal eingeloggt, entwederals Basis- (7,99 € pro Monat) oderPremiummitglied (9,99 € pro Monat), kann man

das Netz stundenlang nicht mehr verlassen. DasAbo läuft nach 30 Tagen ab und kann imAnschluß problemlos verlängert werden."Als ich vor gut einem Jahr von Karate Coachinghörte war ich sofort begeistert.” So ein

Kommentar und hier weitere: “Eine Fülle vonKarateinformationen, auf einer Homepage

zusammengefasst! Toll, dass sich jemandmal diese Mühe machte.” “Als

Wettkämpfer und Instruktor kann ich ins-besondere die Rubriken "Instructor

Ecke" und "Gesundheit und Stretching"wärmstens empfehlen. Hier bekommt man nützli-che Hinweise und Tipps für die Trainingslehrewie auch für die Wettkampfvorbereitung, hierwird selbst das richtige Tapen einzelnerKörperteile exakt dargestellt und beschrieben. “ Aber auch für Anfänger ist der Blick auf dieInternetseite absolut lohnenswert."Derzeit gibt es die Homepage in den Sprachen

Deutsch und Englisch. Eine spanische Versionsoll noch folgen.

Karate Coaching ist online

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Bericht: Stefan Fuckertfür das EM-Organisationsteam des Karate Dojo Okinawa-te Wattenscheid e.V.

Fotos: (copyright) Alexander Raitz von Frentzwww.Foto-Krefeld.info

Kampfschreie im Kraftwerk JKA-EM in Bochum

Die Platzierungen aus deutscher Sicht:

Junioren Kata Einzel Frauen 16 - 20 Jahre3. Platz Sara BaradaranJunioren Kata Einzel Männer 16 - 20 Jahre2. Platz Constantin SchenkJunioren Kata Team Frauen 16 - 20 Jahre3. Platz DeutschlandJunioren Kata Team Männer 16 - 20 Jahre4. Platz DeutschlandJunioren Kumite Einzel Frauen 18 - 20 Jahre3. Platz Caroline SiegerJunioren Kumite Einzel Männer 18 - 20 Jahre3. Platz Holger FröhlichJunioren Kumite Team Frauen 18 - 20 Jahre3. Platz DeutschlandJunioren Kumite Team Männer 16 - 20 Jahre1. Platz DeutschlandSenioren Kata Einzel Männer + 21 Jahre2. Platz Davor Vranjes4. Platz Emanuele BisceglieSenioren Kata Team Frauen + 21 Jahre1. Platz DeutschlandSenioren Kata Team Männer + 21 Jahre1. Platz DeutschlandSenioren Kumite Einzel Frauen + 21 Jahre3. Platz Anika LappSenioren Kumite Einzel Männer + 21 Jahre3. Platz Thomas CastillonSenioren Kumite Team Frauen + 21 Jahre3. Platz DeutschlandFoto: Hörnberger

1. Platz: Junioren Kumite Team Männer

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10 JKA-Karate

Es war schon eine besondere Ehrefür uns, als Shihan Ochi uns vorknapp zwei Jahren mitteilte, dassder Veranstaltungsort seines sieb-zigsten Geburtstags und der damitverbundene Lehrgang in BadCamberg stattfinden sollten.

Nach ersten Sondierungen fielenuns zwei Dinge ein. Sind wir in derLage solch ein Event logistisch zubewältigen und was schenkt maneinem Mann wie Ochi Sensei zuseinem siebzigsten Geburtstag?

Ein erstes Meeting warf einigeFragen auf, so zum Beispiel wieund wo man eine riesige, bis datounbekannte, Menschenmenge adä-quat unterbringen und bewirtenkönne. Schnell war klar, dass nureine Halle für die Feierlichkeiten inFrage kommen würde und so botsich das ehemalige A-KadermitgliedRalf Brachmann an, seinSportcenter in Idstein für diesesEvent entsprechend umzugestalten.Als jedoch der Termin für die

Anmeldefrist zum Bankett demEnde zu ging und bei uns dasTelefon nicht mehr still stand, warschon eine gewisse Anspannung beiuns als Ausrichter zu verzeichnen.Jeden Tag wurde die Gästeliste län-ger und länger, bis wir zwei Wochennach der offiziellen Meldefrist die“gigantische” Zahl von 380 Gästenvor uns hatten!Hatten wir uns verspekuliert? Plänewurden angefertigt und eine Sitzungfolgte der Nächsten.

Hinter den Kulissen erarbeiteten wireinen Plan für Ochi SenseisGeburtstagsgeschenk, denn nach-dem uns der Sensei in einer stillenStunde wieder einmal von seinemMeister erzählte und wir seinenbewundernden Gesichtsausdrucksahen, wussten wir, dass es nur eineSache auf dieser Welt gibt, die unserDojo ihm zu diesem besonderenAnlass schenken konnte: ProfessorKatsunori Tsuyama! Doch wie bewerkstellt man das? Ein Vermittler musste her und denfanden wir letztendlich in SenseiShinji Akita. Da Akita Sensei ein sehrgutes Verhältnis zu Tsuyama Shihanhat, willigte Tsuyama Shihan ein unddas Ticket konnte geordert werden.Unter dem Mantel derVerschwiegenheit sagte Tsuyama

Shihan seine Termine an derUniversität ab und weihte nur einigewenige JKA-Instruktoren ein.Da Tsuyama Shihan bereits amMittwoch vor dem Lehrgang eintraf

Ochi Sensei:

Herzlichen Glückwunsch zum SiebzigstenGeburtstagslehrgang in Bad Camberg

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JKA-Karate 11

versuchten wir Ochi Sensei dazu zubringen, einige Tage früher anzurei-sen, was er letztendlich auch tat. Unter dem Vorwand einer Einladungzum Essen bei Akita Sensei „lock-ten“ wir Shihan Ochi und seine Frau

in dessen Wohnung. Als Shihan Ochidas Wohnzimmer betrat und seinenProfessor sah war er wirklich über-wältigt. „Ich habe einen Schock!Zwar einen positiven Schock, aberein Schock!“, waren mehrfach seine

Worte. Den Rest des Abendsverbrachten die dreiSenseis und einige gela-dene Gäste mit Essen,Trinken undPhilosophieren. Akita Sensei, der einigeStunden in der Kücheverbracht hatte, hatteunglaublich variationsrei-che japanischeKöstlichkeiten zubereitet.

Nachdem amLehrgangstag knapp 450Teilnehmer die Turnhallebis zum Bersten fülltenund plötzlich ein japani-scher Karatemeisternach dem anderen auf-tauchte, wurde auchdem Letzten bewusst,dass dieses wohl einbesonderes Ereigniswerden würde.So standen beimAngrüßen ShihanTsuyama, Shihan Ochi,

Shihan Sugimura und Sensei Akitabereit, um diesen Lehrgang gemein-sam zu leiten!Viele Gäste, Instruktoren undWeggefährten von Shihan Ochi ausDeutschland und Europa fühltensich verpflichtet gemeinsam zu trai-nieren. Die Zuschauer auf derTribüne schauten gebannt auf die“Karatearmee”, welche im Rhythmusder Kommandos von ProfessorTsuyama Karatetechniken vollführ-ten.Unter tosendem Applaus wurden dieSenseis vorgestellt und einige ließenes sich nicht nehmen, dem Shihanein persönliches Geschenk zu über-reichen, wie zum Beispiel die JKA-Delegation aus Slowenien, welchedem Shihan ein Ölgemälde (Motiv:Ochi Sensei nach dem legendärenSieg der All-JapanischenMeisterschaft) überreichten. Als Shihan Ochi dann am Abend dieknapp 400 Geburtstagsgäste sah,war er sehr gerührt.

Nachdem der Vorstand des DJKBShihan Ochi seinerseits einGeschenk überreichte, wurde demShihan von der SchweizerDelegation die Ehrenmitgliedschaftin Sugimura Senseis Verband verlie-hen.

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12 JKA-Karate

Lieber

Sugimura

Sensei, zum 70. Geburtstag gratulierenIhnen die Mitglieder und dasPräsidium des Deutschen JKAKarate Bundes ganz herzlich !

Zugleich verbeugen wir uns mit gros-sem Respekt vor Ihrem unermüdli-chen Einsatz als hochgeschätzter Instructor auf vielen Lehrgängen inganz Deutschland und seit vielenJahren auch als Gasttrainer auf demgroßen Gasshuku im Sommer. Wirfreuen uns sehr, dass Ihre jahrzehn-telange Unterstützung des JKAKarate in Deutschland Mitte der sechziger Jahre in Freiburg sei-nen Anfang nahm. Damals, geradeaus Japan in Europa angekommen,entstand der erste Kontakt zuKanazawa-Sensei und die

Karategruppe der UniversitätFreiburg (u.a. mit WolfgangHagedorn und Eugen Müller) trainierte unter Ihrer Leitung. Schonbald folgten erste Lehrgänge inSchaffhausen und Winterthur in derSchweiz und später Ihr Umzug in dieSchweiz. Als JKA Chief-Instructor fürdie Schweiz haben Sie dort den SKR("Swiss Karatedo Renmei") aus derTaufe gehoben und massgeblich

mitgestaltet. Heutegehören dem SKR4000 Mitglieder an undder Verband hat im letzten Jahr sein40-jähriges Jubiläumfeiern können. Über alldiese Jahre sind dieengen, freundschaftli-chen Beziehungenzwischen dem DJKBund dem SKR durchIhr persönlichesEngagement weiterausgebaut worden.Höhepunkt ist jedes Jahr dasSommer-Gasshukudes SKR, zu demneben Ochi-sensei alsregelmässigerGasttrainer auch vieledeutsche Karateka rei-sen. Wir freuen unsschon auf das nächste

Training bei Ihnen und noch vieleJahre der Freundschaft auf unseremgemeinsamen Karate Do.

Für die Zukunft wünschen wir Ihnenalles Gute, viel Glück undGesundheit !

OssDie Mitglieder und das Präsidiumdes DJKB e.V.

Die anschließende Rede von ShihanOchi wurde von einem Satz geprägt:„Den Achtzigsten feiern wir wiederhier zusammen!“ Freibier und ein super DJ Team ver-halfen danach der Party auf Tourenund es wurde bis vier Uhr getanztund gefeiert.Unerwartet standen am nächsten

Morgen trotzdem wieder 300Karateka in der Halle und wurdenvon Akita Sensei unterrichtet,während Shihan Ochi durch dieReihen ging und die Teilnehmer kor-rigierte. Nach dem Lehrgang schnittShihan Ochi seine Geburtstagstortean und trank mit allen noch anwe-senden Gästen eine Tasse Kaffee.

Vielen Dank, Shihan!

Patrick JoklMomijigaoka Karate Dojo Bad Camberg

Fotos: Anna B. Kuhlmann

… und auch Sugimura Sensei wurde Siebzig

Herzlichen Glückwunsch zum Siebzigsten Geburtstagslehrgang in Bad Camberg

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Acht Medaillen für das DJKB-Team!Fünfzehn anwesende Nationen mitca. 500 Teilnehmern waren in dieMetropole an der Moldau gereist, umeuropäische Medaillen zu erkämp-fen. Allerdings waren nur drei westli-che Länder, nämlich England,Dänemark und Deutschland vertre-ten. Die anderen Nationen kamenausnahmslos aus dem OstenEuropas. Das spiegelte sich an demKampfstil wieder. Ohne Technik undKampfstil werten zu wollen, mussman klar sagen, dass sich unsereVorstellung von JKA Karate hier nurschwer erkennen lässt. ÜberrannteZukis, wild und unkontrolliert getrete-ne Geris, unkontrollierte Techniken,die furchterregend am Kopf vorbeigeschlagen werden, teilweise harteTrefferwirkungen, all dies sind abso-lut nicht die Merkmale des traditio-nellen Karate. Gerade bei derJugend und den Kindern ist es wich-tig, einen Grundstein zu legen. Wosind die Länder, wie Italien, Spanien,Belgien, Frankreich, Schweden,Portugal etc., die noch traditionellesKarate betreiben? Wollen sie ihreKinder und Jugendlichen nicht die-sem System aussetzen? Jede anwe-sende Nation muss Kampfrichterstellen. Bei weiteren 6 westlichenNationen wären dies mindestens 20Kampfrichter mehr gewesen, d.h.,von den 40 eingesetzten

Kampfrichtern wäredie Hälfte aus west-lichen Nationengekommen undsomit würde eineZusammenarbeituntereinander, zwi-schen befreunde-ten, östlichenNationen erschwertoder unterbundenwerden. DieKampfrichterlei-stungen waren teil-weise fatal. Wenn

bei einer Kindermeisterschaft fast injedem Kampf Blut fließt oder ein 14-jähriger Junge wegen harter Schlägeauf den Kopf mindestens 2 Tage imKrankenhaus bleiben muss, ent-spricht dies in keinster Weise denVorstellungen und Richtlinien derJKA. Umso deutlicher muss dieLeistung der mit-gereisten deut-schenKampfrichterhervorgehobenwerden. Siewaren sozusagendie Felsen in derBrandung. UdoMeyer, RonnyRepp undAndreas Leitnerüberzeugtendurch faires, kor-rektes und kon-sequentes Leitenund Werten derKämpfe. Dereuropäische Chief Instructor ShihanOchi und der technische DirektorJörgen Bura aus Dänemark versuch-ten alles Menschenmögliche, dieseEntwicklung zu unterbinden. Ohnedie Unterstützung aller europäischenNationen wird dies nicht gelingen.Bei der EM der Junioren und Aktivenim April in Bochum waren die o.g.westlichen Nationen anwesend.Warum nicht bei der Jugend EM?

Hier muss der Grundstein gelegt undZeichen gesetzt werden. Wenn diesin den nächsten Jahren nicht gelingt,bleibt vom JKA Karate nur noch derNamen übrig.Ferner gibt es zu überdenken, ob beieiner Europameisterschaft 9-jährigeOrangegurte etwas zu suchenhaben. Wo bleibt die Steigerung, diePerspektive für ein Kind, das mit 9Jahren bereits “Europameister” wird?Es muss betont werden, dass dieseKinder Freikampf praktizieren. DasNiveau kann man sich vorstellen undmuss hier nicht beschrieben werden.Wird so nicht der Wert dieserMeisterschaft schon in Fragegestellt? Der DJKB tut gut daran,dieses Turnier erst ab derAltersklasse desBundesjugendkaders (14 – 18 Jahre)besuchen zu lassen. Die Verantwortung für die Sicherheit

der 9 – 14 jährigen Kinder könnteman in diesem Turnier niemandemaufbürden. Diese Voraussetzungen machten esunserer Jugendnationalmannschaftnicht leicht. Wird doch – geradebeim DJKB – jeglicher Kontakt beiJugendmeisterschaften unterbunden,so wurde in Prag nur nach Kontaktgewertet. Umso erstaunlicher, dassunser Team trotz dieser

JKA-Karate 13

JKA-Jugend

Europameisterschaft 2010in Prag

Jugend-Europameister 2010: Guljow Oleg, Ollert Christian, Toponar Roman

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14 JKA-Karate

Gegebenheitenacht Medaillen (1 x

Gold, 3 x Silber und 4 x Bronze)gewinnen konnte. Folgende Athleten wurden vonBundesjugendtrainer Markus Ruesfür das lang ersehnte „Highlight“2010 nominiert. Bei den Mädchenwurden Sandra und Sara Baradaran,Jeanette Bellhäuser (alle Karlsruhe),Madeleine Essing (Münster) sowieCarmen Exner (Maichingen) gemel-det. Bei den Jungen traten die Reisenach Prag Daniel Benzing(Donaueschingen), Yasin Donuglu(Bremen), Joachim Rein (München),Manuel Rues (Konstanz), OlegGorjunow , Christian Ollert undRoman Toponar (alle Bayreuth) an.

Der Kata-Wettbewerb:Mit der Goldmedaille im Kata Teamkonnten unserer Jungs an den Erfolgvon 2008 anschließen. OlegGorjunow, Christian Ollert undRoman Toponar belegten in der Vor-und Zwischenrunde Platz eins undüberzeugten im Finale mit einerdynamischen Kanku Sho dieKampfrichter und Zuschauer. Alledrei konnten sich auch in derDisziplin Kata Einzel für dasAchtelfinale qualifizieren. In derEndabrechnung belegte RomanToponar dann Platz 2, ChristianOllert Platz 3 und Oleg GorjunowPlatz 7. Bei den Mädchen wurde unser Teammit Sandra und Sara Baradaran undJeanette Bellhäuser zweiter in derVorrunden und ebenfalls zweite imFinale mit einer gelungenen BassaiDai. In Kata Einzel gelang leider nurSara Baradaran der Sprung auf dasTreppchen. Doch bei einer EMBronze zu gewinnen, das sollte nichtunterbewertet werden.Der Kumite-Wettbewerb:

In den Kumite Disziplinen wurde esfür unsere Jungs besonders hart.Überdurchschnittlich große Gegnermit Kampferfahrung von vielen inter-nationalen Turnieren, vielseitig,schnell und….. leider total unkon-trolliert. Gerade deshalb muss denLeistungen von Daniel Benzing,Yasin Donuglu, Joachim Rein undManuel Rues großer Respekt gezolltwerden. Alle vier Karateka konntenzwar weder mit der Mannschaftnoch im Einzel das Achtelfinaleerreichen, überzeugten aber durchbrillanten Kampfgeist,Durchsetzungswille und Härte.Keiner der deutschen Kämpfer gingtrotz harter Trefferwirkung zu Bodenoder kapitulierte innerlich. Nein, imGegenteil, die Jungs gingen konse-quent nach vorne und setzten ihreGegner ordentlich unter Druck.Einige erzielte Punkte wurden leiderwegen der oben beschriebenenKampfrichter-Probleme nicht gege-ben, obwohl sie klar und hochver-dient gewesen wären. UnsereNachwuchskämpfer haben zwarkeine Medaille gewonnen, aber tol-len Kampfgeist und Charakterbewiesen.

Die Leistungen der Mädels soll aufkeinen Fall geschmälert werden,wenn auch festzustellen ist, dass indem Frauenwettbewerb noch etwassauberer und diszipliniertergekämpft wurde, obwohl auch hierVerletzungen an der Tagesordnungwaren. Die beiden GeschwisterSandra und Sara Baradaran erreich-ten beide das Achtelfinale. ImHalbfinale wären die beiden dannauch aufeinander getroffen, wennnicht zuvor die Nase von Saragebrochen worden wäre. So wurdeSaras Gegnerin disqualifiziert undSandra erreichte das Finale, in demsie knapp mit 2:1 unterlag. Eineschöne Leistung, der erst 16-jähri-

gen Kämpferin. Ihre SchwesterSarah musste sich auf Grund ihrerVerletzung mit Bronze zufriedengeben. Zum guten Schluss erkämpf-te sich das Damen Team mit SandraBaradaran, Madeleine Essing undCarmen Exner die Bronzemedaille.Im Kampfgeist und Kampfeswillestanden die Mädchen den Jungennicht nach und überzeugten eben-falls durch Härte und Charakter.

Herzlichen Dank an unserNationalmannschaftsmitglied PetraCifkova, deren Sprachkenntnisseund internationale Erfahrung für unshilfreich waren und die beimCoachen und lösen sämtlicher,anfallender Probleme uns trefflichunterstützte.

Markus Rues

JKA Jugend EM in Prag am 22/23 Mai 2010

1. Platz Kata Team Herren (Guljow Oleg, Ollert Christian,Toponar Roman)2. Platz Kata Team Damen (Baradaran Sara und Sandra,Bellhäuser Jeanette)2. Platz Kumite Einzel Damen(Sandra Baradaran)2.Platz Kata Einzel Herren (Roman Toponar)3.Platz Kumite Einzel Damen (Sara Baradaran)3.Platz Kata Einzel Herren (Christian Ollert)3.Platz Kata Einzel Damen (Sara Baradaran)3.Platz Kumite Mannschaft Damen(Madeleine Essing, Carmen Exner,Sandra Baradaran)

JKA-Jugend Europameisterschaft 2010 in Prag

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JKA-Karate 15

Reichen diese drei Attribute, um eine DeutscheMeisterschaft in einer 10.000 Seelengemeinde vor denToren Magdeburgs zu organisieren, die allenAnsprüchen gerecht wird? Für die DJKB-DM in Barleben eindeutig JA!Das Organisationsteam des Hatsuun Jindo Karate-ClubMagdeburg-Barleben e.V. um Dojoleiterin ClaudiaWalsleben hatte sich hohe Ziele gesetzt und vieleMaßnahmen zur Zielerreichung ergriffen. Im Nachhineinwurde diese Ziele sicherlich auch aus Sicht der Aktiven,Kampfrichter & Zuschauer erreicht, oder sogar überer-füllt.Claudia hat als Angestellte in der BarleberGemeindeverwaltung alle Register gezogen, um diesesEvent zu einem Erfolg werden zu lassen. AlsErfolgsfaktoren sind beispielhaft die Aktivierung allerlokalen politischen Verantwortungsträger, die Einsetzungeines 50 köpfigen Helferteams bis hin zur kompetentenSchulung der Tischbesatzungen zu nennen.Claudia hatte sich die bisher am besten organisiertenDJKB-DM´s als Beispiel und Ansporn genommen, hatsich zusätzlich Tipps von unserem DJKB-Wettkampfkoordinator Klaus Wiegand eingeholt und dasGanze mit eigenen Ideen erweitert und verfeinert.

Die moderne „Mittellandhalle“ in der Gemeinde Barlebenwurde allen räumlichen und technischen Ansprüchengerecht, bis hin zu einer separaten Aufwärmhalle, ausder man durch eine große Glasfläche das Geschehen inder Hallen beobachte konnte.

Die lichtdurchflutete Sporthalle wurde architektonisch ineinen ehemaligen Vier-Seit-Hof integriert, von dem vie-len Anwesenden sicherlich der schöne Innenhof inErinnerung bleiben wird.

Ich schreibe deshalb so relativ viel über die Organisationder DM, weil sich an diesem Projekt „Barleben 2010“die bisherige Idee des DJKB der bundesweitenVergabe/Ausrichtung solcher Events beispielhaft aufzei-gen lässt. Diese Idee war immer als sogenannte „Win-Win-Situation“gedacht, d.h.beide,Ausrichter undVerband sollenmöglichst viel„Gewinn“ mit-nehmen, wobeimit „Gewinn“nicht dermonitäreAspekt gemeintist, sondern fürbeide Parteieneine optimalePlattform zurDarstellung desKarate-Do ent-steht.

16. DJKB-Meisterschaft Junioren & Senioren

in Barleben (bei Magdeburg)

Gute HalleGute Halle

Gutes WGutes Wetteretter

Gute OrganisationGute Organisation

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16 JKA-Karate

Zum sportlichen Verlauf:Am Freitagabend machte sich bei den Organisatorenund Verbandsvertretern ein wenig Ernüchterung breit,als wir von Klaus Wiegand hörten, dass gegenüber derDM 2009 nochmals etwas geringere Anmeldungen zuverzeichnen waren.Weitere Diskussionen kamen auf, als dem Kölner TeamTsunami (Dojoleiter Jörg Reuss) nach Ankunft seitensder Wettkampfleitung erklärt wurde, dass zwei ihrerStarter (Thomas Castillon und Chris Uwe Hörnberger)aufgrund ihrer erlittenen Niederschläge bei der JKA-Europameisterschaft Ende März in Bochum für dreiMonate nicht an Kumite-Wettkämpfen teilnehmen kön-nen.War diese Entscheidung aus ärztlicher Sicht noch nach-vollziehbar, so bleibt dennoch ein bittererNachgeschmack über die Art und Weise und vor allemdem Zeitpunkt der Nachrichtenübermittlung. In einem Gespräch am Samstagmorgen mit allenBeteiligten war man sich einig, für solcheVorkommnisse in der Zukunft eine besser funktionieren-de Informationskette aufzubauen.

Die DM begann nach einer kurzenKampfrichterbesprechung, bei der Shihan Ochinochmals die Kampfrichter aufforderte, Wertungen nichtzu spät auszusprechen und zur Wertungsvergabe nichtausschließlich die Distanz von Faust und Fuß zum Zielabhängig zu machen.Die dann folgende hohe Qualität der Vorkämpfe imKumite- wie im Katabereich war sicherlich zu einemgroßen Teil auch daran festzumachen, dass sich dieKampfrichter an diese Vorgabe unseres Chiefinstructorshielten.

Die Zuschauer bekamen im Junioren- undSeniorenbereich viele gute Aktionen undIpponwertungen geliefert. Alle Aktiven waren mitgroßem Einsatz und Siegeswillen unterwegs.In fast allen Gruppen konnten sich „die üblichenVerdächtigen“, sprich die Nationalkämpfer/-innendurchsetzen. Einige Favoriten, wie z.B. LokalmatadorStephan Walsleben blieben recht früh in ihren Gruppenhängen, aber das war dann halt so.Die Ärzte hatten einen ruhigen Tag und so standenbereits um 14.30 Uhr die Finalteilnehmer fest.

Die Pause bis zum Finale nutzten alle bei herrlichemSonnenschein zur Erholung im schönen Innenhof desGeländes. Dort luden verschiedene Stände im Stileeines kleinen Wochenmarktes zum Verweilen ein.Neben einem Stand mit schönen Bonsaibäumen lockteein Stand des lokalen Oldtimerclubs und der ortsansäs-sige Heimat- und Kulturverein.

Das Finale wurde um 17.00 Uhr von unserem neuenDJKB Präsidenten Martin Buchstaller, einigen lokalenPolitikvertretern und HKC-Dojoleiterin ClaudiaWalsleben vor der gut gefüllten Tribüne eröffnet. Bis aufdie etwas lange Rede von Claudia (man hält ja schließ-lich nicht jeden Tag eine Rede bei einer DeutschenMeisterschaft) war es eine gelungene Eröffnung, bei derauch eine Gruppe Capoeira-Kämpfer ihr Können zeigte.

Die Kämpfer/-innen konnten das hohe Niveau derVorkämpfe halten bzw. sogar noch steigern.In bester Erinnerung bleiben die packenden Halbfinal-und Finalkämpfe im Kumite Einzel weiblich und männ-lich im Seniorenbereich.Eine besondere Genugtuung ihrer Leistung erarbeitetesich Anika Lapp vom Dojo Bushido Tamm. Sie erkämpf-te sich in Kata Einzel und Kumite Einzel überzeugendden Meistertitel. Constantin Schenk, Tsunami Köln,blieb dieser Doppelerfolg nur knapp verwehrt, er über-zeugte aber im Juniorenbereich ebenfalls mit herausra-genden Leistungen in Kata und Kumite. (siehe dieseparaten Interviews in diesem Heft)Zum echten Höhepunkt entwickelte sich das KumiteTeam Finale der Herren. Dort trafen die Kämpfervon Tsunami Köln auf die vermeintlichenFavoriten aus Konstanz. Nach wirklich hochklas-sigen Kämpfen hatten die Kölner, trotz deranfangs erwähnten Schwächung, verdient dieNase vorn.Letztendlich konnte sich auch Jörg Reuss wiederfreuen, war doch sein Dojo „Tsunami Köln“ daserfolgreichste Dojo des Tages. Es war schönanzusehen, wie viele Talente unter seinerTrainerhand reifen.

Bereits 19.30 Uhr waren alle Meister ermittelt undgekürt, so dass sich alle bei der direkt imAnschluss stattfindenden DM-Party einfandenund den schönen Tag in Barleben ausklingenließen.

16. DJKB-Meisterschaft Junioren & Senioren in Barleben

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Claudia und ihr Team vom HKC-Magdeburg hatten eineneinen erstklassigen Job gemacht und wurden zu Recht mitviel Lob von allen Seiten bedacht.

OSSRoland Dietrich

JKA-Karate 17

ERGEBNISLISTE

Senioren ab 21 J. / Kata Einzel weiblich / ab 3.Kyu 1. Anika LAPP Bushido Tamm 2. Joana TSESMELES Ochi Troisdorf 3. Malin GEREKE Agon Hamburg

Senioren ab 21 J. / Kumite Einzel weiblich /ab 3.Kyu1. Anika LAPP Bushido Tamm 2. Daria VENT Marburg 3. Katharina SCHREIBER Makoto Baden-Baden 3. Joana TSESMELES Ochi Troisdorf

Senioren ab 21 J. / Kata Team weiblich / ab 3.Kyu 1. Agon Hamburg 2. BKC-Magdeburg 3. Ochi Troisdorf

Senioren ab 21 J. / Kumite Team weiblich /ab 3.Kyu 1. Ochi Troisdorf 2. Bushido Tamm 3. Nagold 3. Agon Hamburg

Senioren ab 21 J. / Kata Einzel männlich / ab 3.Kyu 1. Davor VRANJES Ippon Frankfurt 2. Thomas CASTILLON Tsunami Köln 3. Davide ORLANDO PSV-Karlsruhe

Senioren ab 21 J. / Kumite Einzel männlich /ab 3.Kyu 1. Pascal SENN Karate-Zentrum Pforzheim 2. Giovanni MACHITELLA Ippon Frankfurt 3. Steffen MAIER Fitness Dojo Konstanz 3. Till SCHÄBERLE Tsunami Köln

Senioren ab 21 J. / Kata Team männlich / ab 3.Kyu 1. Ippon Frankfurt 2. PSV-Karlsruhe 3. BKC-Magdeburg

Senioren ab 21 J. / Kumite Team Männlich /ab 3.Kyu 1. Tsunami Köln 2. Fitness Dojo Kostanz 3. Bushido Tamm 3. Marburg

Junioren 18 bis 20 J. / Kata Einzel weiblich / ab 3.Kyu1. Caroline SIEGER Agon Hamburg 2. Melissa RATHMANN Ochi Troisdorf 3. Alessa GROßBACH Bushido Tamm

Junioren 18 bis 20 J. / Kumite Einzel weiblich /ab 3.Kyu1. Michaela REIN Fitness Dojo Konstanz 2. Jennifer ROTH Karate-Zentrum Pforzheim 3. Christin WILKE JKA-Berlin 3. Alessa GROßBACH Bushido Tamm

Junioren 18 bis 20 J. / Kata Einzel männlich / ab 3.Kyu 1. Constantin SCHENK Tsunami Köln 2. Nikita SCHNEIDER Rotenburg 3. Jens WEHRUM Rotenburg

Junioren 18 bis 20 J. / Kumite Einzel männlich /ab 3.Kyu 1. Sascha GÖBEL Tsunami Köln 2. Constantin SCHENK Tsunami Köln 3. Holger FRÖHLICH HKC-Magdeburg 3. Michael HOMANN JKA-Berlin

Junioren 18 bis 20 J. / Kata Team männlich / ab 3.Kyu 1. HKC-Magdeburg 2. Rotenburg 3. BKC-Magdeburg

Junioren 18 bis 20 J. / Kumite Team männlich /ab 3.Kyu 1. HKC-Magdeburg 1 2. HKC-Magdeburg 2 3. BKC-Magdeburg 3. Bottrop

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18 JKA-Karate

Anlässlich der 16. DJKB-DM inBarleben habe ich die Gelegenheitgenutzt, mit Anika Lapp ein kurzesGespräch zu führen.

Ein Interview mit Anika Lapp! Daskann ja nur interessant werden!Wer diese sympathische, 31-jährige,Sportlerin kennenlernen durfte, kannmir da nur zustimmen.Anika strahlt mit ihrem bezaubern-den Lächeln und ihrem Auftretenimmer etwas Positives aus.

Anika begann mit demKarateunterricht im Alter von 14Jahren im Dojo Singen bei GiovanniTorzi, dem Stützpunkt-Trainer Süd-West.

Damit sind wir auch hier schon beidem, nach eigener Aussage, wich-tigsten Trainer ihrer sportlichenKarate-Laufbahn.

Als weiteren wichtigen Trainer nenntAnika den Italiener MassimilianoFerri, bei dem sie mindestens 1x proJahr für mehrere Wochen in Florenztrainiert. Kennengelernt hatte siediesen bei einemLändervergleichskampf desStützpunktes Süd-West in Italien.

Auch Anika gehört zu den Karateka,welche die erfolgreiche Schule desDJKB-Stützpunktes Süd-West (unterder Leitung von Helmut Hein undGiovanni Torzi) durchlaufen hat.Bereits seit 1997, 13 Jahre lang, istAnika Mitglied im DJKB-Nationalteam!

Beruflich hat Anika den Weg alsPolizistin gewählt. Auch hier ist siesehr erfolgreich. Nach einem 2 ?-jährigen Studium hat sie heute denRang einerKriminaloberkommissarin.

Zu den fürsie bisherwichtigstenErfolgen imKarate zähltAnika:

• 2004: 2. PlatzKata Team, JKA-World ShotoCup in Tokyo

• 2010: 1. Platz Kata Team, JKA-Europameisterschaft inBochum

3. Platz Kumite Einzel, JKA-Europameisterschaft inBochum

Erstmaliger Doppelsieg in Kata- und Kumite Einzel, DJKB-DM inBarleben.

War Anika in der Vergangenheitschwerpunktmäßig in der DisziplinKata Einzel und Kata Team in denSiegerlisten vertreten, so zeigt sichihre Stärke im Kumite spätestens seitder DM 2009, bei der sie erstmalsDeutsche Meisterin im Kumite Einzelwurde.

Anika ist neben ihrem eigenenTraining heute auf vielfältigenGebieten tätig. In ihrem derzeitigenHeimatdojo Bushido Tamm trainiertsie mit großer Freude die Kinder-und Jugendgruppe. Weiterhin ver-sucht sie, die bekannt starkenTammer Kumite-Kämpfern umDojoleiter Jürgen Breitinger näher andie Disziplin Kata heranzuführen.Neben einem Selbstverteidigungs-kurs an einer Stuttgarter Schulearbeitet sie mit ihrem VereinskollegenThilo Schlegel an einemSelbstbehauptungskurs für Senioren.

Eine kleine Episode mit Anika, beider ich selbst beteiligt war, sei nocherwähnt.Anlässlich der WKC-Europameisterschaft im Jahr 2000im tiefsten Rumänien (Cluj Napoca),wurde Anika, als damals 19-Jährige,bei ihrer Ankunft am Flughafen ver-haftet. Grund dafür waren einigePatronen Übungsmunition, die sichin ihrer Trainingstasche befandenund beim Durchleuchten entdecktwurden. Anika war direkt vor demAbflug auf einem Polizeilehrganggewesen und hatte vergessen, diePatronen aus ihrer Tasche zu neh-men. Die übernervösen und humor-losen rumänischen Zöllner zeigtenkein aber Interesse an dieserGeschichte. Nach mehrerenVerhandlungen konnte Anika dochnoch bei der EM starten und dasLand ohne weitere Repressalien wie-der verlassen. Alle lachen nochheute über diese Geschichte, mitt-lerweile auch Anika!

Anika, vielen Dank für diesesGespräch und viel Erfolg und Glückfür deine diversen Projekte in derZukunft.

OSSRoland Dietrich

Das Porträt:Das Porträt:

Anika LappAnika Lapp

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EinGesprächanlässlich derDM in Barleben.

Constantin ist heute 20 Jahre jungund hat 1996, im Alter von 7 Jahren,mit dem Karate angefangen.Sein Heimat-Dojo ist „JKA-Traditionell Donaueschingen“, welches von einem „Karate-Urgestein“ dieser Gegend, Helmut Hein, geleitet wird.Damit sind wir auch schon beim,nach Aussage von Constantin, wich-tigsten Trainer seines bisherigenKarate-Weges. Helmut hatConstantins Talent früh erkannt undihn konsequent gefördert und gefor-dert.

Ein weiterer, wichtiger Trainer inConstantins Laufbahn stellt natürlichGiovanni Torzi aus Singen dar, indessen Stützpunktschmiede er, wieauch bereits viele Karateka vor ihm,zum Diamanten „geschliffen“ wurde.In diesem, von Giovanni und Helmutäußerst erfolgreich geformten Team,lernte er auch seinen bis heutebesten Freund, den KonstanzerKarateka Florian Maier, kennen.Im Jahr 2009 musste er aus berufli-chen Gründen seine HeimatstadtDonaueschingen verlassen und stu-diert seitdem in Frankfurt Pharmazie.Sein dortiger Trainer ist natürlichDJKB-Instructor Risto Kiiskilä.

Zu seinen fürihn bisher

wichtigstenErfolgen zählt

Constantin:• 2004: 3. Platz

Kata Einzel Jugend,JKA-World Shoto Cup in

Tokyo • 2006: 1. Platz Kata Einzel

Junioren, JKA-Europameisterschaftin Konstanz• 2010: Erstmals im Finale KumiteEinzel Junioren, DJKB-DM inBarleben (Anm.: Der Sieg hätte ihnzum Doppelmeister gemacht, da erim Kata Einzel Junioren den 1. Platzbelegte)

Zu seiner sportlichen Zukunft

befragt, kann sich Constantin sehrgut vorstellen, später als Traineraktiv zu werden, um seineErfahrungen an andere Karatekaweiterzugeben.Abschließend stellt Constantin fest,dass es ihm sehr wichtig ist, denIppon-Gedanken im Karate zubewahren.Ich selbst kenne Constantin auchseit vielen Jahren von diversenBegegnungen her und habe ihnimmer als ruhigen, sehr sympathi-schen Zeitgenossen wahrgenommenund wünsche ihm alles Gute bei derVerwirklichung seiner sportlichen,privaten und beruflichen Ziele.

OSSRoland Dietrich

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JKA-Karate 19

Das Porträt:Das Porträt:

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20 JKA-Karate

Über 350 Karateka aus dem gesamten Bundesgebietnutzten am Wochenende vom 19. bis 21. März dieChance, bei Ochi Sensei und Naka Sensei in derHauptstadt trainieren zu können. Und es sollte sichwirklich lohnen!

Naka Sensei, Instructor im JKA Honbu Dojo, leitetedas erste Training am Freitagabend. In eineinhalbStunden gab er hier einen Überblick über dieSchwerpunkte, die er in den nächstenTrainingseinheiten vertiefen würde: Die korrekteAusführung der einzelnen Grundtechniken, dieOberkörperhaltung und die Rotation der Hüftensowohl im Stand als auch in der Bewegung. In denam Samstag und Sonntag folgenden Einheiten wurdedann an der Körperbalance insbesondere in derBewegung gearbeitet. Naka Sensei erklärte, wie manKraft und Schnelligkeit entwickelt und wie dazu derganze Körper eingesetzt werden muss. Und wiederlag sein Focus auf der Hüftarbeit, dem Verschiebendes Körpergewichts von einem Bein auf das andere, dergenauen Ausführung vieler einzelner Teilbewegungen,die zeitgleich beendet werden müssen, um so Kime zuerzeugen… Die freundliche aufgeschlossene Art vonNaka Sensei machte es den Teilnehmern sehr leicht, ihre Fehler zu erkennen und daran zu arbeiten. NakaSensei überzeugte mit klaren Erklärungen und großemFachwissen und demonstrierte jede Kleinigkeit selbst.Und er legte vor allem Wert darauf, dass alleTrainingsinhalte sowohl im Kihon als auch in Kata undKumite Anwendung finden müssen.

Ochi Sensei leitete zwei Trainingseinheiten am Samstag.Er erarbeitete die Schwerpunkte des

Prüfungsprogramms. FehlerhafteGrundschule korrigierte er sofort undließ sie dann mehrfach wiederholen.Alle Heian- und Sentei-Kata wurdenausführlich geübt. Eine perfekteVorbereitung für alle, die sich amSamstag der Herausforderung dernächsten Gürtelprüfung stellten. DieseAufgabe wurde von allen Kyu- undDanprüflingen erfolgreich gemeistert.Nochmals herzlichen Glückwunsch! AmSonntag übergab Ochi Sensei dieLeitung des Trainings der Unterstufe anden Cheftrainer der JKA-Berlin, PierreLeiding. Pierre erarbeitete die Kata

Ochi Sensei Naka Sensei

und

zzuu GGaasstt iinn

BBeerrlliinn

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JKA-Karate 21

Heian-Nidan; insbesondere wurden dabei von ihm dieHüftpositionen Hanmi, Shomen und Gyaku-Hanmi erläu-tert.

Letztendlich bleibt nach so einem tollen JKA-Karate-Wochenende festzustellen: Am Training der Grundschulekommt keiner vorbei. Nur das ständige Wiederholen derGrundtechniken macht es möglich, gutes JKA-Karate bisins hohe Alter zu betreiben. Und auch nur dadurch ist esmöglich, auch im Wettkampf gutes JKA-Karate zudemonstrieren. Allerdings, und dies ist sehr deutlichgeworden, reicht die bloße Wiederholung allein nichtaus. Ohne Arbeit an den Feinheiten, wie z.B. derPosition der Füße und der Knie, um Kraft und Technik indie gleiche Richtung zu lenken, wird man keineVerbesserung erzielen.

Abschließend ein dickes Dankeschön an Ochi Sensei undden DJKB Vorstand, insbesondere an Martin Buchstallerund Karl Eric Leyser, dass sie Vertrauen in uns gesetzthaben. Nach dem kurzfristig notwendig gewordenenWechsel des Ausrichters und der Übertragung derOrganisation an die JKA Berlin sind wir stolz, dass dieseVeranstaltung nicht einfach ausgefallen ist und sich unserspontaner Einsatz für das JKA-Karate in Deutschlandmehr als gelohnt hat. An dieser Stelle auch allenTeilnehmern ein herzliches Dankeschön für die teilweisesehr weite Anreise, den vergossenen Schweiß und dieangenehme Trainingsatmosphäre. Wir hoffen, alle 25. und26. September wieder in Berlin begrüßen zu dürfen, wennImura Sensei aus dem JKA Honbu Dojo zu Gast ist.

Dirk Leiding

36. Billerbecker Pokalturnier

… das große Traditionsturnier im Münsterland

Bestens organisiert präsentierte sich erneut dastraditionelle Billerbecker Karateturnier. Bereits im36. Jahr richtete das Billerbecker Karate Dojodiesen großen Wettkampf aus. 180 Starter aus dem gesamten Münsterland vomNiederrhein, aus Hessen und sogar aus denNiederlanden ließen zudem interessante Kämpfeerwarten.

Am Vormittag starteten zunächst die Kinder unddann die Unterstufe mit ihren Disziplinen. Einen“Heimsieg” konnte hier der Billerbecker RalfAbeler in seinem ersten Wettkampf verbuchen.Dann folgten die höheren Kyugrade mit ihrenDarbietungen im Kata- und Kumite Shiai. Esstanden äußerst erfahrene Kampfrichter, wie z.B.Markus Haack und Michael Jarchau zurVerfügung, die mit ihrer großen Erfahrung dieEntscheidungen trafen. Besondere Aufmerksamkeit beim Publikum fan-den nachmittags die Frauen und Männer in derKategorie Ü-35, in der auch Dan-Träger zugelas-sen sind. Das Kata Shiai der Damen beherrschteManuela Völker aus Coesfeld. BeimKatawettbewerb der Herren überzeugte HolgerBöing vom Shotokan Münster im Finale diePunktrichter mit seiner Vorführung der KataBassai Dai und sicherte sich den ersten Platz.Bemerkenswert, dass er sich anschließend auchnoch beim Kumite-Einzel den zweiten Platzsichern konnte. Hier siegte im Endkampf souver-än der “Kumite Spezialist” und VereinskollegeAndreas Wangberg.

Höhepunkt des Abends war der Kumite-TeamWettbewerb der Männer. Hier war es das Teamdes Dojo Shotokan Münster (Böing, Wangberg,Volkmer) die sich den hart umkämpftenSiegerpokal vor der SG Coesfeld (Jesewski, Ly,Strübig) und dem Bushido Hagen (Rodriguez,Swateck, Schmidt) sicherten.

Fotos und die komplette Ergebnisliste zumPokalturnier werden auf der Internetseite desKarate Dojo Billerbeck veröffentlicht. (www.karate-billerbeck.de)

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22 JKA-Karate

Nach 4-jähriger Pause wurde einelangjährige Tradition wieder zumLeben erweckt.Bushido Frankenthal unter derLeitung von Sensei Marijan Gladrichtete wieder einen Osterlehrgangaus. Meine Frau Heike und ich woll-ten uns dies nicht entgehen lassenund machten uns bereits am Grün-donnerstag auf den für uns langenWeg nach Frankenthal. Marijan hattees uns, sowie auch anderenKaratekas ermöglicht schonDonnerstags in der Übernachtungs-halle zu schlafen.

Am Freitagmorgen trafen wir dann inder Trainingshalle ein und wurdenvon den Leuten des BushidoFrankenthal mit viel Herzlichkeit undeiner großen Auswahl anFrühstücksleckereien überrascht.Nach einem ausgewogenen undkräftigen Frühstück ging Heike inihre erste Trainingseinheit mit SenseiMarijan und Sensei Risto. Marijan brachte die Karatekas durchein kurzes aber intensivesAufwärmtraining auf„Betriebstemperatur“. Nach demAufwärmtraining wurde die Gruppeaufgeteilt. Marijan übernahm dieGruppe “weiß – orange” und Ristoübernahm die Gruppe “grün – vio-lett”. So kam Heike das erstmalig inihrer Karatelaufbahn in den Genussdes Trainings von Risto. Risto legtein dieser Einheit sein Augenmerk aufden korrekten Körper- undHüfteinsatz bei der Durchführungvon Grundschultechniken um dieEffizienz und die Stärke derTechniken zu verbessern.

Im Anschluss an dieseTrainingseinheit ging der Lehrgangdann auch für mich los. Auch in derOberstufe gelang es Marijan rechtschnell, die Karateka ins Schwitzenzu bringen. Mit sehr variantenrei-chen und äußerst anspruchvollenund aus der „Drehung„ kommendenGrundschulkombinationen legteMarijan in seiner pfälzischen „char-manten und liebenswürdigen“ Art

seinen Trainingsschwerpunkt auf dieKörperbalance und Sauberkeit vonden Ständen und Techniken.

Für die Mittagspause hatte dasBushido Frankenthal eine„Gulaschkanone“ organisiert. Nach der Mittagspause begannHeikes zweite Trainingseinheit. Diesestand unter der Leitung von HerbertPerchtold. Gegliedert in einzelneAbschnitte unterrichtete er untermotivierenden Kommandos die KataHeian Yondan. Er stellte dar, wo esbei Karateschülern häufig zuAusführungsproblemen in dieserKata kommt. Er gab entscheidendeAnleitungen, diese Probleme abzu-stellen.

Die zweite Oberstufeneinheit wurdevon Sensei Risto geleitet. Risto legtein einer ruhigen aber bestimmendenArt viel Wert auf korrekte Atmungund die korrekte Nutzung des„Standbeins“. Risto verdeutlichteeindrucksvoll, wie wichtig dies fürdie Ausführung starker Techniken ist.Nach einer für mich sehr lehrreichenTrainingseinheit hatte Marijan zumMondô (Gespräche zwischenSchüler und Meister) eingeladen.Zahlreich versammelten sich Schülerund Meister in gemütlicherAtmosphäre, um den erstenTrainingstag ausklingen zu lassen.

Der nächste Lehrgangstag begannfür Heike bei Marijan Glad. Marijanvermittelte, zur Überraschung derSchüler, die Kata Wankan in Ablaufund Timing.Im Anschluss ging für mich derzweite Lehrgangstag los. HerbertPerchtold trainierte mit uns die KataSochin. Wobei er auf genauesteAusführung des Sochin Dachi unddas korrekte Timing der Kata achte-te.

Nach dieser Trainingseinheit hatteMarijan noch ein Überraschungparat. Er hatte organisiert, dassSensei Hans Hermann in derMittagspause und nach der letzten

Einheit des Tages ein freiesSelbstverteidigungstraining anbot.

Nach der Mittagspause hatte Heikenoch einmal das Vergnügen mitSensei Risto. Risto ging in dieserEinheit noch einmal verstärkt auf dieKata Heian Godan ein. Er legte sehrgroßen Wert auf Sauberkeit derAusführung, sowie exaktes Timingder Kata. Risto ließ die einzelnenBewegungen der Kata wieder undwieder ausführen bis die Schülerseine Anforderrungen erfüllten.Für die Oberstufe hatte SenseiMarijan einen besonderenLeckerbissen parat, die Kata MeikyoSandan. Die Kata Meikyo Sandan isteine Ableitung der Rohai Kata ausdem Shito Ryu. Die Kata stelltesowohl sehr hohe Anforderungen anunsere Balance sowie an unsereKoordination.

Noch ziemlich müde gingen wir inden dritten Lehrgangstag. In HeikesEinheit übernahm Herbert dasKommando. In dieser Einheit unter-richtete er die Kata Heian Godan unddie einzelnen Bunkai-Formen, geglie-dert in Segmente. Diese fügte erdann zum Ende der Trainingseinheitzusammen. Am Ende derTrainingseinheit konnten alle Schülerdie Kata Heian Godan in der vonHerbert dargestellten Bunkai-Formausführen.In der Einheit der OberstufeUnterrichtete Sensei Risto eineeigens von ihm erfundene “Kata”, dieKata „Hokkyokuko“ was übersetzt„Polarlicht“ bedeutet. In dieser “Kata”liegt die Abfolge der Techniken aufreinen Kumite-Elementen. Risto zer-legte „seine“ Kata erst in einzelneSegmente, welche er dann zurgesamten Kata zusammen fügte.Sensei Marijan übernahm die Leitungletzten Trainingseinheit in HeikesGruppe. In dieser Einheit ließ Marijandie Schüler noch einmal sehranspruchsvolleGrundschulkombinationen ausführen.Diese stellten erneut hoheAnforderungen im Bezug auf

Osterlehrgang in Frankenthal mit Marijan Glad, Risto Kiiskilä und Herbert Perchthold

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GasshShihanKenWittstock

SenseiShinji

AkitaSenseiToribioOsterkamp

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huku in Tamm

SenseiJulian

Chees

SenseiThomas

Schulze

ShihanToshihiro Mori

Instructoraus

Japan

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JKA-Karate 27

Zum 5. Mal in Folge konnten wir2010 unseren Osterlehrgang inTroisdorf ausrichten. So oft einen sogroßen Osterlehrgang auf die Beinezu stellen bedeutet für unserOrganisationsteam, aus Troisdorfer-Hennefer und jetzt auch BonnerMitgliedern, sich immer weiter zuverbessern, neue Ideen aufzuneh-men und auszuprobieren.Mit dem Trainer-Team: Sensei YuichiSato, Sensei Julian Chees, SenseiThomas Schulze und Sensei KirstenManske, gibt es keine Experimente.Ihre konsequente Linie zieht sichnicht nur von einer Trainingseinheitzur nächsten, von einem Trainerzum nächsten innerhalb einesLehrgangs, sondern von Lehrgangzu Lehrgang. So erfährt derLehrgangsteilnehmer eine fortlaufen-de Entwicklung von der Basis, demKihon über leichte bis komplexereKombinationen bis hin zur Kata undzum Kumite, in jeder einzelnenTrainingsgruppe.Sensei Yuichi SATO: DerNationaltrainer aus Monaco verbes-sert seit dem 1. Osterlehrgang unse-re Stellungen wie Zenkutsu-dachiund Kokutsu-dachi zum einen, ummehr Stabilität zu erlangen, aberauch um schneller und flexibler zuwerden. Dieser Grundbausteinwurde in diesem Jahr auch bei derOberstufe kurz wiederholt, und wardann die Basis für die gefordertenKumiteübungen, die dann in großerWiederholungszahl ausgeführt und

einstudiert wurden. Sensei Satosetzte aber auch neue Impulse. DieVariante des Mawashi-geri, so wiewir ihn bei diesem Lehrgang trainier-ten, sorgt schon für so mancheÜberraschung und Verwunderungbei einigen Trainingspartnern, mitdenen ich später ins Kumite ging.

Thomas SCHULZE: DerNationalcoach folgte wie SenseiSato und die anderen Trainer einerLine, die Schritt für Schritt aufgebautist. Auch bei ihm wurden die einstu-dierten Kombinationen in hoherWiederholungszahl durchgeführt, bises auch (hoffentlich) jeder verstan-den und in Fleisch und Blut über-nommen hatte. Nicht nur dieTechnik, sondern auch die Schulungder Psyche waren Schwerpunkt sei-nes Trainings, immer näher rücktendie Trainingpartner aneinander, umzum Beispiel auch wirklich schnelleinen Angriff blocken zu müssen.Julian CHEES: Der immer noch einEnergiebündel ist, bestach wiegewohnt durch seinenIdeenreichtum und genialeUmsetzung bei Bunkai, aber auchseine Kihon und Kumiteübungensorgten in allen Gruppen noch langefür Gesprächsstoff.Kirstin MANSKE: Auch sie folgte derschon angesprochenen Linie undzeigte mit ihren brillanten Technikenund ihrem Kampfgeist dieFaszination unserer Kampfkunst,dabei begeistert sie jung und alt

immer wieder. Gerade für die kleinenNachwuchskaratekas zeigte sie eingeschicktes „Händchen”. Ebenfallswie Thomas und Julian aber auchAndreas zeigte Kerstin den Kids diefesselnde Welt des Karate.Andreas KLEIN: Der erfahreneStützpunkttrainer legte mit seinemBasis- und Katatraining wertvolleGrundsteine besonders bei denKindern und der Unter- undMittelstufe.Zusammengefasst war der 5.Osterlehrgang ein Lehrgang, der alleFacetten und Kampfkunst wider-spiegelt: Von der Wichtigkeit desBasistrainings bis hin zum Shiai waralles vertreten.Zum Erlebnis eines solchenLehrganges gehört natürlich auchdas Austauschen der Erfahrungenunter den Teilnehmern, das in denPausen und bei der Lehrgangsfeteausgiebig geschah. An dieser Stelle möchten wir uns fürdie freundliche Unterstützung durch„Bayer Crop Science“ und durch die„Kreissparkasse Köln“ bedanken,und im Namen des Vorstands nocheinmal ganz herzlich bei den Eltern,deren Kinder im Karate Dojo Ochitrainieren, für ihre großartige Hilfe.Ihr Einsatz auf unseren Lehrgängenist Gold wert!

Reinhard Rathmann

Koordination und Konzentration.In der letzten Einheit der Oberstufevermittelte Herbert Perchthold die“Kata” Meikyo Nidan. DieBesonderheit dieser Kata liegt aufder Ausführung des Tate Zuki undeiner „unüblichen“ Drehwendung inKôkutsu Dachi.

Sensei Marijan hat mit seinen Leutengezeigt, was es heißt, einenLehrgang zu organisieren und durch-zuführen. Ich habe an diesemOsterwochenende nur nette, zuvor-kommende und höfliche Helfer undOrganisatoren erlebt. Dafür unsere Anerkennung und vie-len Dank. Wir freuen uns schon jetzt

auf das nächste Jahr.

Oss

IngoPSV Gladbeck

Osterlehrgang in Troisdorfmit Yuichi Sato, Julian Chees, Thomas Schulze, Kirsten Manske und Andreas Klein

Osterlehrgang in Frankenthal

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28 JKA-Karate

Zum sechsten Mal besuchte uns Großmeister SHIRAI (9.Dan) mit seinen Co-Trainern Angelo TORRE (6. Dan) undMassimo ABATE (5. Dan) in Hamburg. Wie schon imVorjahr war die zentrale Dreifeldhalle Kieler Strasse mitüber 260 internationalen Gästen bis zum Bersten gefüllt!Von Finnland bis Apulien, von Spanien bis Polen kamendie Karateka aus ganz Europa zum gemeinsamenTraining unter des Altmeisters Anleitung.

Vor allem die Polen des “Shotokan Institute” hinterließenauf Grund ihres Engagements einen besonderenEindruck. Mit mehreren PKW und sogar einem selbst-gecharterten Reisebus erschienen sie mit über sechzigKarateka, von Weiß- bis Schwarzgurt, und waren trotzder anstrengenden Nachtfahrt nicht zu bremsen, sichsofort ins Training zu stürzen! Ein Enthusiasmus, der beimanchem "satten" deutschen Teilnehmer verschüttetscheint...

Es wurde in drei Gruppen parallel trainiert. WährendSHIRAI Shihan die Oberstufe anleitete, übernahmenAngelo TORRE und Massimo ABATE wieder die Unter-und Mittelstufe. Besonders Distanz (Ma-ai) und korrek-tes Ausführen der Blocktechniken hatte SHIRAI Senseiimmer bemängelt. Also wurde dies nun zum Thema,schon in der Unterstufe!

In einfachen Kihon-Kumite Übungen führten Angelo undMassimo die jungenKarateka der erstenGruppen in diePrinzipien von Angriff,Block und "Kime"-Arbeit ein.Offensichtlich ist danoch viel zu tun. Denndie Kata "Taikyoku"stellte für manchenFarbgurt eine Hürdedar. Der Ablauf warschnell gelernt, aberdas Aufrechterhaltendes richtigen Kime undder nötigenKonzentration erforder-te den ganzen Einsatzder Teilnehmer. Als SHIRAI Shihandann Angelo TORRE,ehemaliger Kata-Weltmeister (ITKF),diese Kata vorführenließ und darauf hin-wies, wie Angelo nunseine rund 40-jährigeKarate-Erfahrung in

diese Präsentation gelegt habe, erläu-terte er sogleich, warum Karate für ihn"Budo" ist. Eine lebensbegleitendeKunst, die uns im Wandel des Lebensund des Körpers begleitet. Deshalb istdies Karate-Do!

In der Oberstufe wurde es noch etwasanspruchsvoller. Nicht nur Kata-Bunkaifür Bassai Dai, Jion und Niju Shihowurde wiederholt. Sondern es gab vorallem viel Kumite. Eingeleitet mitschlichten Gleit- und Distanzübungenam Partner, entwickelte SHIRAI ShihanKampfsequenzen, in denen die Üben-den den richigen Moment zu beobach-ten und die Initiative an sich zu reißenlernen sollten. Schade, dass vielen dietypischen SHIRAI-Kombinationenimmer noch so fremd sind. DieseTeilnehmer beschäftigt dann allein derAblauf derart, dass sie nicht die eigent-liche Aufgabe erarbeiten können. Dazuwäre es hilfreich, die Lehrgänge z.B.von Carlo FUGAZZA oder AngeloTORRE zu besuchen, um in dieSystematik eintauchen zu können.Dann erschließt sich einem plötzlich

VI. Internationales Karate-"Festiva

Shihan Shirai demonstriert mit Mark Stevens

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JKA-Karate 29

eine besonders raffinierte Welt des traditionellen Karate.

Meister SHIRAI ließ dazu immer wieder Mark STEVENSaus Belgien und Nazario MOFFA (ehemaliger ITKF-Weltmeister) in eindrucksvollen Demonstrationen “auf-einanderprallen”.SHIRAI Sensei unterrichtete, wie die Zusammenhängeder Initiative ("Sen") zu verstehen sind. Und immer wie-der stellte er sich selbst zur Demonstration. In diesenMomenten war nicht zu erkennen, dass der Meisterschon deutlich über siebzig Jahre alt ist. Katzengleichund mit gekonntem Timing entzog er sich den dyna-mischsten Angriffen der jungen Athleten und strafte alleLügen, die ihn für einen alten Mann hielten! Neben denPrinzipien der richtigen Initiative ("Sen-no-Sen") erläuter-te SHIRAI Sensei deren Ursprung im Ken-Do (jap.Schwertkampf) und stellte so die Verbindung zu unse-rem heutigen Shotokan Karate als traditionelleKampfkunst dar.

Leider wurde das Wochenende durch den tragischenTod des polnischen Präsidenten und seiner Gattin über-schattet. In Respekt gegenüber unseren vielen polni-schen Gästen führten wir zum letzten Angruß ausdrück-lich eine lange Schweigeminute durch. Eine Geste, diediese dankbar annahmen. Respekt und Höflichkeit sindKernbestandteile des Dojokun .

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde freudig auf daskommende Jahr verwiesen und auf den nächstenBesuch SHIRAI Shihans am 25. September 2010 inHamburg zum Goshin-Do-Seminar (siehe:www.goshin.de). Es war aber auch für Angelo TORRE das 20-jährigeJubiläum in Hamburg. Denn seit 1990 führen wir regel-mäßig Seminare mit ihm durch. Auch dieses Jahr stellensich Angelo TORRE und Nazario MOFFA uns nochmalfür ein Seminar zur Verfügung.

Matthias BeschnidtFotos A. Eisfeld

al" mit SHIRAI Shihan in Hamburg

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30 JKA-Karate

Nun schon zum zweiten Mal erhiel-ten wir die Einladung vom befreun-deten Karate-Dojo ShinbokukaiLondon zur dortigen Kata-Meisterschaft „art of movement“ am17. April 2010 an der University ofLondon Union (ULU). DieseMeisterschaft beinhaltet Katas ausverschiedenen Kampfstilen desKarate sowie aus dem Hanbo-jitsu,von daher ein Event, das man nichtoft geboten bekommt. MitBegeisterung wurde die Einladungdaher auch in den Reihen unsererMitglieder angenommen, wussteman doch aus der Erfahrung von vordrei Jahren, dass es sicher wiedereine lustige und abwechslungsreicheReise werden würde. Zum Ablaufder Anmeldefrist war dann klar: 15Leute wollten mitfahren,

Dojomitglieder und derenFamilienangehörige. Jetzt musstenFlüge gebucht und Zimmer bestelltwerden, Vorbereitungstreffen organi-siert und bürokratische Dinge geord-net werden: Man war in ständigemKontakt mit den Reise-Teilnehmernsowie mit den Engländern.

Der 15. April 2010 war endlichgekommen – um 17.15 Uhr sollteder Flieger von Düsseldorf nachLondon-Gatwick abheben. DieKoffer waren gepackt und alle freu-ten sich schon auf eine schöne, 5-tägige gemeinsame Dojofahrt. Amfrühen Morgen dann kam dieSchreckens-Botschaft: Ausbruchdes isländischen VulkansEyjafjallajökull! Der Luftraum überEngland sollte gesperrt werden!

Nachdem wir den ersten Schock(und eine ganze Menge Telefonate)hinter uns gebracht hatten, trafenwir uns zu einer Krisensitzung. Wastun? Auf gut Glück nach Düsseldorffahren (die Angaben zu den Flügenim Internet waren derzeit noch nichteindeutig)? Anstatt nach Londonvielleicht nach Rom oder Mallorcafliegen (immerhin hatten alle Urlaubund Schulbefreiung)? Oder dieganze Sache abblasen und morgenfrustriert zur Arbeit und in dieSchulen gehen? „Letzteres kommtnicht in Frage“, beschlossen wir,denn „ein Vulkan kann Shin-Zen-Karatekas nicht aufhalten!“. Nachder zweistündigen Besprechung fieldie Entscheidung: Wir nehmen diePKWs und setzen mit der Fähre von

Shin-Zen Siegen Shin-Zen Siegen meets meets LondonLondon

Reisebericht über die 5-tägige Dojo-Fahrt

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JKA-Karate 31

Dunkerque/Frankreich nach Doverüber. Gesagt – getan: Um 17.00 Uhrstarteten wir in Siegen, um nach 7-stündiger Europareise (Deutschland,Holland, Belgien und Frankreich) inDunkerque anzukommen. An derFährstation war einiges los: Wirwaren nicht die Einzigen, die aufeine Fährfahrt umsteigen wollten.Doch im Gegensatz zu vielen, dieohne PKWs reisen wollten und ver-mutlich schon einige Stunden warte-ten (die Schlafsäcke waren ausge-rollt), erhielten wir unser Ticket fürdie Überfahrt um 02.00 Uhr.

3 1/2 Stunden später erreichten wirdann um 5.30 Uhr völlig übermüdet,dennoch glücklich und relativ frohgelaunt, unser Hotel „Norfolk-House“ in London-Craydon. DieZimmerverteilung dauerte dann auchnoch einmal eine Weile, was uns zudem Entschluss kommen ließ, direktdas Frühstück einzunehmen unddann in die Betten zu fallen. Dakannten wir aber unsereJugendlichen (und jungenErwachsenen) schlecht! „Frühstückeinnehmen ist gut – aber dann insBett? Nee! Wir wollen Londonsehen!“. So kam es, dass die Oldiesdas Kopfkissen und die Jungen denTicket-shop für die Fahrt nachLondon aufsuchten.Am Nachmittag trafen wir uns dannalle gemeinsam in London und nah-men unser erstes englischesAbendessen ein: Indisch! Ein wahresErlebnis für die Zunge, den Rachen,den Magen und den Darm!

17. April 2010, Tag derMeisterschaft.Da wir keine genaue Ahnung hatten,wo diese stattfinden sollte, hattenwir uns mit einer Schülerin von„Karate Shinbokukai“ an derVictoria-station verabredet. Wirkannten uns zwar nicht, aber uns zuerkennen sollte nicht schwer sein.15 Personen in grünen T-Shirts sindselbst an einer Haupt-U-Bahnstationnicht zu übersehen.Nach mehrmaligem Umsteigen undeinem Fußmarsch von 10 Minutenkamen wir an der Uni London in der„Malet-street“ an und wurden vonTony Heywood (5. Dan) und DavidMcCormack (3. Dan) und all unserenenglischen Freunden herzlichbegrüßt. Dass dieMeisterschaftsvorbereitungen nochnicht abgeschlossen waren, schien

niemanden zu stören, am wenigstenuns! So konnten wir nämlich noch inRuhe einen Kaffee trinken.

Um 12.00 Uhr wurde dieVeranstaltung dann eröffnet.Bezüglich der Wettkampf-Disziplinengab es nur die Gruppen-Unterteilung9.-1. Kyu, ab 1. Dan und Kata-Team. Anders als bei uns treten diezwei konkurrierenden Teilnehmerjeweils einzeln nacheinander an undzwar nur mit einem Blau- oderRotgurt versehen. Die wahreGraduierung lässt sich somit nichterkennen, so dass der Kampfrichtertatsächlich nur nach erbrachterLeistung (Kraft, Dynamik,Bewegung) entscheidet. Sehr sinn-voll in Hinblick darauf, dass es sichum Katas aus verschiedenenStilrichtungen handelt, die vomVortragenden selbst gewählt wird.

Mit einer schönen „Heian-Sandan“eröffnete unser Daniel Mehmood dieKämpfe. Weil es aber schwer ist,unter völlig fremden Wettkampf-Bedingungen und als erster Starteranzutreten, konnte er leider nichtweiterkommen. Mehr Erfolg dage-gen hatten unsere anderen dreiKämpfer. In der Disziplin „bis 1. Kyu“holte Maximilian Schmidt mit „HeianGodan“ die Silber-Medaille und „ab1. Dan“ Kai Grebe mit einer starken„Enpi“ die Bronze-Medaille. Alsgegen Ende das Team „DieSiegerländer Weltenbummler“,bestehend aus Nadim Mehmood,Maximilian Schmidt und Kai Grebe,über Mikro angesagt wurde (mitschönem englischem Akzent!) unddiese mit der „Heian Sandan“ dasFeld räumten und den Pokal für den1. Platz sowie die Gold-Medailleüberreicht bekamen, war der Jubelnicht mehr zu halten. Alles in allemwar es eine eher kleine, aber höchstinteressante Meisterschaft, diedurch literarische Vorträge undmusikalische Untermalung sehr fei-erlich gestaltet wurde. Im Anschlussan die Veranstaltung traf man sichim einem Pub auf ein paar Biereoder Colas und ging später inFreundschaft auseinander mit derZusage eines Wiedersehens beim3-Länder-Cup, der am 02.10.10 vonShin-Zen Siegen ausgerichtet wird.Die Jungen zog es natürlich wiederins Londoner Nachtleben hinaus, dieÄlteren ins Bett!

Sonntag, 18.04.10Nach dem Frühstück zogen wir die-ses Mal gemeinsam los, um nocheinmal einen ganzen Tag langLondon zu erkunden. Nach ergiebi-gen Fußmärschen erholten wir unsbei strahlendem Sonnenschein aufeiner der weiträumigen Wiesen amUfer der Themse und begaben unsnach einem Abendspaziergangdurch „Soho“ auf unsere letzte Fahrtzum Hotel, um hier noch gemütlichin der Hotel-Lounge zusammen zusitzen und die Erlebnisse der letztenTage Revue passieren zu lassen.

Am Montag, dem 19.April, traten wirdie Rückreise an. Auch hier verliefalles reibungslos. Obwohl dieFährstation in Dover noch überfüllterwar als die in Frankreich auf derHinreise, erhielten wir unsere Ticketsund trudelten am späten Abend,bzw. frühen Morgen wieder in derHeimat ein.

Neben der wirklich schönen underfolgreichen Meisterschaft erlebtenwir in den Tagen des London-Aufenthalts „London-Bridge“,“Buckingham Palace”, “WestminsterAbbey” „The Tower of London“,„Piccadilly-Circus“, „Trafalgar-Square“, „The Tower of London“.„The London-Eye“, “ St. James-Park” und vieles mehr. Was aber wahrscheinlich niemals inVergessenheit geraten wird, sind dieUmstände unserer Fahrt, die „per-fekt improvisierte“ Organisationsowie die spontaneEinsatzbereitschaft eines Jeden unddie Einigkeit, die innerhalb derGruppe herrschte.

Fazit: Was gut ist muss wiederholt werden!Na dann: bis bald, wenn es wiederheißt: Shin-Zen meets London!

Wer Fotos von der Fahrt sehenmöchte, besucht uns am Besten malauf unserer homepage: www. shin-zen.de.

Karin HähnerShin-Zen Siegen

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32 JKA-Karate

Die Oberzenthalle in Beerfelden waram 14. März 2010 Ziel von ca. 180Karatesportlern aus achtBundesländern und über 400 karate-begeisterten Zuschauern. Anlass wardie Mitteldeutsche Meisterschaft desDJKB, die gemeinsam von ShotokanKarate Bad König und SamuraiOdenwald, der Karateabteilung desTSV 1875 Höchst, erstmalig imOdenwald ausgerichtet wurde.Die Einzel- undMannschaftswettbewerbe in Kataund Kumite wurden nach der aktuel-len JKA-Wettkampfklasseneinteilungausgetragen. Die Gewinner der ein-zelnen Kategorien wurden inAusscheidungskämpfen bis zurFinalentscheidung ermittelt. DasProgramm der MitteldeutschenMeisterschaft war dicht gedrängt,Entscheidungen in insgesamt 40 ver-schiedenen Disziplinen waren auszu-tragen. Der Vormittag stand im Zeichen derKata-Wettkämpfe, die Kumite-Entscheidungen wurden amNachmittag ausgetragen. Besondersdie Jiyu-Kumite-Wettbewerbe warenZuschauermagnete und auf derTribüne gab es in dieser Zeit kaumnoch freie Plätze. Aus den Reihen der veranstaltendenVereine konnten sich VanessaReichert bei den Mädchen undSascha Schitz bei den Jungen in derDisziplin Kata, Altersgruppe bis 13Jahre, den Meistertitel sichern.Vanessa Reichert gewann darüberhinaus die Konkurrenz im Kumiteund konnte so ihren Erfolg aus demJahr 2008 eindrucksvoll wiederholen.Weitere Platzierungen der heimi-schen Sportler waren zweite Plätzefür Ezgi Özdemir (Kata und Kumite)in der Altersgruppe bis 11 Jahre undein dritter Platz in Kumite für SelinÜlger in der Alterklasse bis 13 Jahre.Die erfolgreichen Karateka startetenfür Shotokan Karate Bad König.Ein weiterer Top-Favorit aus demOdenwald, Co-Trainer Burak Ismail,konnte nicht an den Wettkämpfenteilnehmen. Ausgerechnet an diesemWochenende musste er sich aufseine ersteEuropameisterschaftsteilnahme vor-bereiten, bei der er Ende März in

Kata-Einzel gegen keinen geringerenals den späteren Europameister vorErreichen des Finales ausschied undsich mit seiner Kata-Mannschaft bisins Finale kämpfen konnte.Neben den Leistungsträgern nutztenauch junge Talente aus Höchst, BadKönig und Beerfelden dieGelegenheit, unter Beobachtungihres Trainers Ayhan Ismail und vorden Augen der mitfiebernden Eltern,erste Erfahrungen bei einem großenKarateturnier zu sammeln. Damitbetonen die ausrichtenden Vereine,dass neben den Spitzenleistungenauch Wert auf die langfristigeAufbauarbeit und den Breitensportgelegt wird.Die Gäste aus weiten Teilen desBundesgebietes konnten sich überviele Platzierungen freuen. Als erfol-greichstes Dojo konnte OkinawaBayreuth mit 4 ersten, 4 zweiten undeinem dritten Platz die Heimreiseantreten, gefolgt vom BadenerKarate Dojo mit 4 ersten sowieeinem 2. und einem 3. Platz.

Die Liste der Gewinner in den einzelnen Kategorien:

Kata Einzel 7.-6. Kyu, Schüler 9-11 Jahre männl. Hackhausen, Maximilian / KDWiesbaden7.-6. Kyu, Schüler 9-11 Jahre weibl. Taufershöfer, Nora / KD Kaiserslauternab 5. Kyu, Schüler 9-11 Jahre männl. Karabeg, Berkant / TSV Mannheimab 5. Kyu, Schüler 9-11 Jahre weibl. Grünewald, Melissa Lee / KD TV Güls7.-6. Kyu, Schüler 12-13 Jahre männl. Köberle, Daniel / KD Dieburg7.-6. Kyu, Schüler 12-13 Jahre weibl. Hettinger, Jessica / KD Kaiserslautern5.-4. Kyu, Schüler 12-13 Jahre männl. Fröhlich, Maximilian / 1. Badener KD 5.-4. Kyu, Schüler 12-13 Jahre weibl. Mast, Alina / 1.Badener KDab 3. Kyu, Schüler 12-13 Jahre männl. Schitz, Sascha / Shot. Karate Bad Königab 3. Kyu, Schüler 12-13 Jahre weibl. Reichert, Vanessa / Shot. Karate BadKönig7.-6. Kyu, Jugendl. 14-15 Jahre männl. Tropman, Alex / PSC Pulheim5.-4. Kyu, Jugendl. 14-15 Jahre männl. Borsutzky, Alex / PSC Pulheimab 3. Kyu, Jugendl. 14-15 Jahre männl. Kaun, Steven / JKA Karate Dojo Calwab 3. Kyu, Jugendl. 14-15 Jahre weibl. Ernst, Sarah / KD Wiesbaden

5.-4. Kyu, Jugendl. 16-17 Jahre weibl. Grosser, Julia / KD Bad Cambergab 3. Kyu, Jugendl. 16-17 Jahre männl. Toponar, Roman / Okinawa Bayreuthab 3. Kyu, Jugendl. 16-17 Jahre weibl. Hisge, Charlotte / Viernheimer KDab 3. Kyu, Erw. ab 18 Jahre männl. Stäudel, Markus / KC Homburgab 3. Kyu, Erw. ab 18 Jahre weibl. Streich, Meike / 1. Badener Karate Dojo

Kata Teamab 7. Kyu, Schüler 9-11 Jahre gemischt Budo Club Schwetzingen 2 ab 7. Kyu, Schüler 12-13 Jahre gemischtBadener Karate Dojo ab 7. Kyu, Jugendl. 14-15 J. gemischt JKA Karate Dojo Calw ab 3. Kyu, Erw. ab 18 Jahre männl. Okinawa Bayreuth

Kumite Einzelab 5. Kyu, Schüler 9-11 Jahre männl. Allgeier, William / KD Bad Cambergab 5. Kyu, Schüler 9-11 Jahre weibl. Grünewald, Melissa Lee / KD TV Gülsab 5. Kyu, Schüler 12-13 Jahre männl. Büsing, Tobias / TV Bushido Tammab 5. Kyu, Schüler 12-13 Jahre weibl. Pejcic, Helena / KD Remagenab 3. Kyu, Schüler 12-13 Jahre männl. Jaffal, Mohamad / TSV Mannheimab 3. Kyu, Schüler 12-13 Jahre weibl. Reichert, Vanessa / Shot. Karate BadKönigab 5. Kyu, Jugendl. 14-15 Jahre männl. Uahhoudi, Zakaria / KD Ippon Frankfurtab 5. Kyu, Jugendl. 14-15 Jahre weibl. Ernst, Sarah / KD Wiesbadenab 3. Kyu, Jugendl. 14-15 Jahre männl. Pastuchow, Peter / Budo Kai Bühlertalab 3. Kyu, Jugendl. 14-15 Jahre weibl. Rogge, Nina / Budo Kai Bühlertalab 5. Kyu, Jugendl. 16-17 Jahre weibl. Schmidt, Elisabeth / KD Bad Cambergab 3. Kyu, Jugendl. 16-17 Jahre männl. Toponar, Roman / Okinawa Bayreuthab 3. Kyu, Jugendl. 16-17 Jahre weibl. Hisge, Charlotte / Viernheimer KDab 3. Kyu, Erw. ab 18 Jahre männl. Liparteliani, Anjeri / SKD Marburgab 3. Kyu, Erw. ab 18 Jahre weibl. Vent, Daria / SKD Marburg

Kumite Teamab 3. Kyu, Jugendl. 16-17 Jahre männl. Okinawa Bayreuth ab 3. Kyu, Erw. ab 18 Jahre männl. SKD Marburg

Die Ergebnislisten mit denPlatzierungen 1-3 können unterwww.samurai-odenwald.de herun-

MMMMiiii tttt tttteeeellllddddeeeeuuuuttttsssscccchhhheeee MMMMeeeeiiiisssstttteeeerrrrsssscccchhhhaaaaffff tttt am 14. März 2010 in Beerfelden

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JKA-Karate 33

An Ostern in den verschneitenSchweizer Bergen Karate zu trainie-ren, das war auch für mich einePremiere! Der Schweizer JKA-Verband, der SKR (Swiss KaratedoRenmei), hatte mich zur Teilnahmeam alljährlich stattfindenden SKR-Karate-Symposium in Mürren einge-laden. Auf Anregung von SenseiChristian Mundwiler, dem Dojoleiterdes Karatekai Basel und Karl Eric,unserem frischgebackenen DJKB-Vizepräsidenten, sollte ich dort einigemeiner medizinischen “Karate-docWeisheiten” zum Besten geben.Dieser Einladung bin ich gernegefolgt.Schon die Anreise wurde zumErlebnis.Bei sonnigem April-Wetter cruiste ichüber die Autobahn ins geschäftigeBasel, wo mich Karl Eric in seinemSchweizer Domizil schon mit einemleckeren Cafe Schümmli und einemselbst gebacken Kuchen begrüßte.Da wir noch Jean-Pierre Fischer ausFrankreich als Gasttrainer erwarte-

ten, hatte Karl Eric in alter Traditiondie Tricolore vor dem Haus gehisst.Pünktlich zum angekündigten Termintraf er zusammen mit Louis Merabli(aus seinem Dojo Budokan 13 Paris)

in Basel ein. Wir verbrachtengemeinsam einen geselligen Abendmit dem Dojoleiter ChristianMundwiler und dem Präsidenten desKaratekai Basel, Marcel Bachmann,

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tergeladen werden. Dort gibt esauch Für die ausrichtenden Vereine,Shotokan Karate Bad König undSamurai Odenwald, war dieMitteldeutsche Meisterschaft einbesonderes Highlight. Durch dieumfangreichen Vorbereitungen undein gewaltiges Arbeitspensum, fürdas allen Helfern an dieser Stelle

herzlich gedankt werden soll, konnteein gelungener Wettkampftag undeine gute Werbung für denKaratesport präsentiert werden. Ausden Einnahmen konnte eine Spendezugunsten eines OdenwälderKinderheimes übergeben werden.Alle Teilnehmer, denen die MDM2010 im Odenwald gefallen hat sind

eingeladen, den alljährlich durchShotokan Karate Bad König ausge-richteten Shihan-Ochi-Cup odereinen der angebotenen Lehrgängezu besuchen. Nähere Informationen hierzu gibt esunter www.karate-odw.de

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34 JKA-Karate

bevor wir uns am nächsten Morgen Richtung Interlakenund Lauterbrunnen auf die Reise machten. Nachdem wirdas Fahrzeug in Stechelberg abgestellt hatten ging esüber zwei Gondelbahen hoch auf 1800m nach Mürren.Mürren ist einidyllischer, wunderschöner kleiner Ort (autofrei!) in denSchweizer Bergen. Ein grandioser Ausblick auf Eigerund Jungfrau und jeden Morgen Neuschnee versüßtenuns die Osterzeit im Hochgebirge. Nachdem der Präsident des SKR Stephan Läuchli denLehrgang eröffnet hatte, begann das SKR-Karate-Symposium. Schon bei der ersten Trainingseinheit unterder technischen Leitung von Chefinstruktor KoichiSugimura Shihan wurde klar, weshalb sich hier auch eingern genutztes Höhentrainingslager der Judoka befin-det. Die Luft wurde dünn, im wahrsten Sinne desWortes. Selbst gut trainierte Karatekas kamen hier nachden ersten zwei Bahnen kräftig ins Schnaufen. Nach dieser ersten Einheit ging es gleich weiter zu mei-nem ersten Seminar ins Sport-Chalet wo wir auch über-nachteten. Im hauseigenen Dojo konnte ich dann mitder charmanten und hochkompetenten AndreaIsenegger – aus dem SKR-Instruktoren-Team - zusam-men die gewünschten Themenbereiche zu Karate undGesundheit referieren. Das Auditorium war von unserenAusführungen wohl so angetan, dass wir den komplet-ten Lehrgang über vom 2.-5. April abends gemeinsamunsere Seminare durchführten. Besonders gefreut hatmich, dass „Sugi“-Sensei und seine Frau Corinne keinesder Seminare ausließen und mit interessanten Fragenund Anregungen zum Gelingen beitrugen. Dank dernützlichen und praktischen Tips von Andrea, selbsterfahrene Physiotherapeutin und Spiraldynamic-Spezialistin, habe ich in diesen Tagen viel dazu gelernt.Vielen Dank dafür! Jeden Morgen und nachmittags gab es dannKaratetraining vom Feinsten: Christian Mundwiler, DanielBrunner, Andrea Isenegger und als Gasttrainer ausFrankreich Jean-Pierre Fischer sorgten für abwechs-lungsreiches und schweißtreibendes Karate-Höhentraining. Zwischendurch noch einige therapeuti-sche Eingriffe – von der akuten Tonsillitis bis zum unan-genehmen „Hexenschuß“ – dann war das Tagwerk voll-bracht und der wohlverdiente „Hüttenzauber“ durftebeginnen. Die gemütlichen und lustigen Abende habengezeigt, dass die Schweizer Karate-Freunde nicht nurhart trainieren, sondern auch zünftig feiern können.Fünf unvergessliche Tage in den frisch verschneitenSchweizer Bergen haben mir gezeigt: Erstens – dermenschliche Körper adaptiert sehr schnell in solchenHöhenlagen. Zweitens – es bringt trainingstechnischund konditionell erstaunlich viel. Und Drittens – ich werde meinen Gi und meineTrainingstasche sofort wieder packen und Richtung„Schwiiz“ reisen… wenn der Berg das nächste mal ruft!Nochmals an die Kollegen aus der Schweiz: Vielen Dankfür euer Interesse und die schönen Tage in dünner Luft!

Oss, Peter (alias KARATE-DOC)

DieGefährtenBei dem Titel möchte man an Zwerge, Kobolde undZauberer denken. Doch in diesem Fall liegen die Dingeetwas anders.Vor 3 Jahren haben sich einige Dojos im Osten derRepublik zusammengefunden, um sich über eine ein-heitliche Lehrausrichtung eines ehrlichen und handfe-sten Karate Gedanken zu machen. Als Orientierungdienten die von Sensei Risto Kiiskilä, der in unserenBreiten wahre Aufbauarbeit Ost geleistet hat, gelegtenGrundlagen.Nach mehr als 20-jähriger Zusammenarbeit kommtwohl jeder an den Punkt, nicht mehr nur blind zukopieren sondern alles zu hinterfragen und sich eigeneGedanken zu machen. Man steht immer mehr in derVerantwortung des Trainers und kommt nicht seltennur zu den bekannten Trainingslagern unter die wach-samen und kritischen Augen des eigenen Sensei.Leider sind ansonsten angebotenenWeiterbildungsmaßnahmen geographisch weit entferntund nicht selten mehr als unbefriedigend, da es anSystematik und individueller Korrektur fehlt. Somit haben wir die Initiative selber in die Handgenommen und einen eigenen Trainings- undWeiterbildungszyklus aufgebaut.Ziel ist es, sein eigenes Karate im Sinne derLehrmeinung von Sensei Kiiskilä weiter zu entwickeln,aufgeschlossen und kritikfähig zu bleiben, eine einheit-liche Lern- und Lehrmethode in den befreundeten Dojozu finden und ein Austauschforum für Fragen des tägli-chen Trainings zu schaffen. Die Zielgruppe bildenSchwarzgurte, Karateka in Trainerverantwortung, ambi-tionierte Braungurte und Wettkämpfer. Angestrebt wird, einen harten Kern an einen festenTrainingsrhythmus zu binden, der bei wechselndenÖrtlichkeiten 3 Mal im Jahr ein Sonnabendtraining inHalle, Kamenz und Berlin praktiziert. Ob Thüringen,Sachsen oder Meckpom, die Anfahrtswege sind füralle überschaubar. Das Thema des jeweiligen Trainingswird den Dojoleitern im Vorfeld per e-mail bekanntgegeben. Zwei Schwarzgurte stellen sich jeweils nachAbsprache mit unserem Berliner Dojo der

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JKA-Karate 35

Trainerverantwortung. Angestrebt wird, dass sich jeder einmal dieserAufgabe stellt, da dies eine intensivere Vorbereitung voraussetzt. In der ersten 2-stündigen Einheit wird eine bestimmte höhere Katanäher beleuchtet. Besonderes Augenmerk wird auf die einheitlicheAusführung der Kata bis hin zu den Ausholbewegungen oder Fragendes Rhythmus oder Timing gelegt. Des Weiteren werden ausgewähltePassagen mit dem Partner in Anwendung geübt. Der Leitspruch„Bunkai ist was funktioniert“, lässt uns manch abstruseLehrbuchvariante durch eher pragmatische Anwendungen aus demJudo, Kickboxen oder Aikido karatekonform ersetzen. Viele sind ausfrüheren Zeiten kampfsporttechnisch vorgebildet und lassen hier ihreErfahrungen in die Auseinandersetzung mit dieser Kata einfließen. Unterden wachsamen Augen der anderen wird diese Kata dann mehrmalseinzeln oder gruppenweise gezeigt. Egal ob 1.Kyu oder 3.Dan, jederkann sein Auge schulen und sich zwingen, Korrekturbedarf zu erkennenund selber einer eventuellen “Blamage” durch entsprechendenTrainingsfleiß zuvor zu kommen. Nach einer 15-minütigen „Tankpause“ geht es mit Bewegungsübungenfür das Kumite weiter. Hierbei beschränken wir uns auf 2 bis 3Kombinationen für den Freikampf oder eine bestimmte grundlegendeTechnik. Diese wird als Grundschule und in unzähligen Serien mit stän-dig wechselndem Partner geübt. Dieser 2-stündige Trainingsabschnitt

ist sehr konditionslastig. Die ständigen Bewegungsübungen mit dem Partner sind allerdings Voraussetzung, um diein der eigentlichen Grundschule erlernten Keri, Tsuki, Hebel- oder auch Wurfansätze irgendwann in einem individu-ellen Kumitestil zu gebrauchen, sprich umzusetzen. Die Grundlagen dafür sollen für alle mit dem gleichenSchwerpunkt vermittelt, aber durch jeden individuell ausgebaut werden. Dies setzt ein gewisses Maß an Selbstkritikund Kampfgeist voraus, aber ich denke wir sind auf dem richtigen Weg.Letztendlich gilt es, dem geschundenen Körper noch einmal alles abzuverlangen und an seine Grenzen zu gehen. Leider tritt mit einer zunehmendenVersportlichung des Karate das Sammelnvon “Punkten” immer mehr in denVordergrund und die Grundidee des ultima-tiven Schlags oder Tritts wird immer mehrverdrängt. Um dem entgegen zu wirken, istdie letzte Stunde ein reines Schlagpolster-und Sandsacktraining. Dies wird immer wie-der zur eigentlichen Stunde der Wahrheit. In5er bis 10er Serien werden Schlag- oderTritttechniken im Stand und aus unter-schiedlichen Distanzen aus der Bewegungausgeführt. Spätestens jetzt erhält jeder einungeschminktes Feedback, was seineTechniken eigentlich wert sind. ZumAbschluss dieser Stunde gibt es noch diver-se Anregungen, um aufgetretene Defizitedurch gezielte Übungen mit Medizinball,Gymnastikstock oder anderen einfachenHilfsmitteln abzubauen. Damit wollen wir eine feste Basis für dieweitere Entwicklung unseres Karate schaf-fen. Die Qualität der Dojos soll von obennach unten durchqualifiziert werden undbefreundete Vereine finden näher zusam-men. Die Auffassungen zu Grundschule, Kata undKumite sollen auf eine gemeinsame Basisgestellt werden und die eigeneWeiterentwicklung soll jederzeit selbstkri-tisch hinterfragt werden.

Weitere Informationen gibt es auf unsereVereinsseite www.bushido-dojo.de

Oss, Jürgen Mosler

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ADVENT-LEHRGANG19.–21. NOVEMBER 2010 IN TROISDORF

Ausrichter: Karate Dojo Ochi Troisdorf, Bonn & Hennef e.V.

Ort: Schulzentrum Troisdorf-Sieglar / Edith-Stein-Straße, 53844 Troisdorf Anfahrt über A 59 (Flughafenautobahn Köln/Bonn), Abfahrt AS 38 Troisdorf

Trainingszeiten: Vier Gruppen: 9. – 6.Kyu / 5. – 4.Kyu / 3. – 1.Kyu / Dan

Freitag, 19.11.2010

18:00 - 19:30 Uhr 9. – 6. Kyu / 5. – 4. Kyu Halle 1, 2, 3

18:00 - 19:30 Uhr 3. – 1. Kyu / Dan Halle 4, 5

Samstag, 20.11.2010

10:00 - 11:30 Uhr 9. – 6. Kyu / 5. – 4. Kyu

Halle 1, 2, 3

11:30 - 13:00 Uhr 3. – 1. Kyu / Dan

13:30 - 15:00 Uhr 9. – 6. Kyu / 5. – 4. Kyu15:00 - 16:30 Uhr 3. – 1. Kyu / Dan

Sonntag, 21.11.2010

09:00 - 10:30 Uhr 9. – 6. Kyu / 5. – 4. Kyu

Halle 1, 2, 3

10:30 - 12:00 Uhr 3. – 1. Kyu / Dan

12:30 - 14:00 Uhr 9. – 6. Kyu / 5. – 4. Kyu14:00 - 15:30 Uhr 3. – 1. Kyu / Dan

Gebühr: 50,- EUR / Kinder bis 14 Jahre 30,- EUR (keine Tageskarten erhältlich!)

Prüfung: Sonntag, ab 15.30 Uhr Kyu- Prüfungen

Übernachtung: Übernachtung in der Halle ist möglich (Halle 5). Primula Hotel: Tel: 02241-8750, EZ: 40,- EUR, DZ: 52, EUR Holiday Inn Express: Tel. 02241-39730 für DZ: 59,- exkl. Frühstück (Stichwort: “KARATE”)

Fete: Samstag: Abschlussfete im Vereinsheim mit asiatischem Buffet, Cocktails & Disco

Haftung: Der Ausrichter lehnt eine Haftung jeglicher Art ab

Info: Dr. S. Roeung: 0170 - 93 200 71, [email protected] / www.karate-dojo-ochi.de

Gesponsort von: In Verbindung mit der Eintrittkarte 25 ,- EUR Ermäßigung beim Kauf eines Karate-Gi

Sensei Fujukiyo Omura7. Dan, JKA-Nationaltrainer von Thailand

Sensei Kazuhiro Sawada 7. Dan, JKA-Instructor in Belgien und Holland

Sensei Yuichi Sato6. Dan, JKA-Nationaltrainer von Monaco

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Willkommenim DJKB

DeutscherJKA-Karate

Bund e.V.

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