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48 Eisenbahnmodellbau heute Fahr’ zur Hölle … Deutschland 19,80 Österreich 21,80 BeNeLux 22,80 Schweiz SFr 29,80 Spurführung im Gleis: AUF DEN WINKEL KOMMT ES AN Selbstbau: AGGREGATE AN EINHEITSLOKS Fotos: Willy Kosak Heißer Tipp für Puristen: Heißer Tipp für Puristen: Spurführung im Gleis: AUF DEN WINKEL KOMMT ES AN

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48WINTER ’12

Eisenbahnmodellbau heute

Fahr’ zurHölle …

Deutschland € 19,80Österreich € 21,80BeNeLux € 22,80Schweiz SFr 29,80

Spurführung im Gleis:AUF DEN WINKEL KOMMT ES AN

Selbstbau:AGGREGATEAN EINHEITSLOKS

Fotos: Willy Kosak

Heißer Tipp für Puristen:Heißer Tipp für Puristen:

Spurführung im Gleis:AUF DEN WINKEL KOMMT ES AN

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KLARTEXT

Hp 1– Nummer 48

Pünktliches Erscheinen hin oderher: Aber sechs Jahre Verspätungsind halt doch ein biss chen mehr,als von einer Zeitschrift zu erwar-ten wäre, die den Signalbegriff für«freie Fahrt» im Titel trägt. Da istdie DB AG besser dran: Wenn einZug ganz ausfällt, taucht er in derkonzerneigenen Verspätungssta-tistik erst gar nicht auf. Die krudeLogik: Ein Zug, der gar nicht los-gefahren ist, kann auch nirgendszu spät ankommen. Dass da noto-rische Zyniker die Flügel unse resTitel-Signals seit jeher auf Hp0 zie-hen wollten, liegt da – zugegeben– nicht mehr so fern: Wozu auchbraucht denn eine eher spora-disch erscheinende Zeitschriftauch noch «freie Fahrt»?

Aber da fällt mir wieder der vonmir selbst häufig zitierte Aussprucheines früheren Chefredakteurs ein:Ausreden kann man nicht dru-cken. Will keiner lesen. Vielleichtstattdessen eher das Gleichnisvom «Hund, der sicher einenHasen derwischt hätt’, ja, wenn erned gschissen hätt’». Klingt zwarlogisch, kommt aber reichlichunappetitlich ’rüber– und deshalbschon gar nicht druckbar. Außer-dem hatte ich da andere Sorgen,als auf Hasenjagd zu gehen.

Die volle Wahrheit ist stattdessen, dass ich – nach einemSchlaganfall-Volltreffer anno 2013– ganze sechs Jahre lang mit nichtsanderem beschäftigt war, als anmeiner Traumkarriere zu basteln.Was mir vermutlich so schnellauch keiner nachmachen wird:Die ganze Zeit ist nämlich dafürdraufgegangen, vom stolzen Mit -eigen tümer eines hübschen Süd -hang lage-Hauses am Burgberg inNeuhaus a. d. Pegnitz – ursprüng -lich mal als gemeinsame Alters-vorsorge gedacht – Stufe für Stufedie Karriereleiter beharrlich immerhöher zu klettern.

Der vorläufige Gipfelpunkt: Eine20-m2-Einzim mer wohnung in ein -em vorwiegend von demenzkran-ken Menschen bewohnten Alten-heim für betreutes Wohnen naheFürstenfeldbruck. Nach insgesamtvier Umzügen und sechs Jahrenohne Einnahmen natürlich end-gültig völlig mittellos – was will daauch einer mehr? «Reg’ Dich ab»,hör’ ich da manche murmeln, «daist so einer wie Du doch allerbe-stens aufgehoben…»

al gespannt, welcheAus reden er jetzt wiederauf Lager hat», wird sich

so manche(r) Hp1-Leser(in) wohldiesmal denken. Der erste Grund-satz – weder Fremdworte nochenglischsprachige Überschriften inHp1 – wär’ also schon mal ganznebenbei über Bord gegangen: Ermusste einfach der kultur histo–rischen Gewalt von Joe Cockerund den Beatles weichen.

So viel zur allfälligen Beruhi-gung der Gemü ter vorab: Wir hat-ten es bisher selbst nach 47 Ver-suchen noch nie geschafft, auchnur ein einziges Mal pünktlich zuerscheinen. Zugegeben: Wahrlichkein Grund zu übermäßigem Stolzauf den stets besserwisserischen,notorisch nörgelnden Chefredak-teur namens Willy Kosak, den ichnur deshalb nicht unverzüglich’rausgeschmissen hab’, weil derzugleich auch noch meinen Hp1-Verleger gemimt hat; wahrlicheine üble, unheilige Allianz, unddas auch noch in Personalunion.

Eher schon Anlass zur Genügealso, Ihnen für jedes einzelne Malnachträglich im ärmlichsten, löch -rigen Büßergewand entgegenzu-treten, und Sie kleinlaut um Ent-schuldigung dafür zu bitten. DasGleiche gilt natürlich auch für dieNöte der damaligen Chefin vomDienst, deren Job in jenen denk-würdigen Zeiten Alexa Wisniews-ki am hübschen Hals hatte.

Willy Kosak

WITH A LITTLE HELPFROM MY FRIENDS

Mag sein. Das haben jedenfallsandere offenbar auch gedacht.Entsprechend von Herzen dank -bar bin ich natürlich dem Land-ratsamt und einer dortigen Sach-bearbeiterin, die mich in diesermeiner Karriere planung tatkräf-tigst unterstützt hat – anstatt mirendlich den sehnlichst erwartetenBescheid für eine Wohnung beiFreunden in FFB zu schicken. «Zie-hen Sie doch gleich in betreutesWohnen, Herr Kosak, Sie werdenschließlich nicht jünger». Welch’rührende Fürsorge.

War wohl mein Kunstfehler, dasLandratsamt durch sämtlicheInstan zen vor dem Sozialgerichtauf vollständige Zahlung derange messenen Unter kunfts kostenmeiner Wohnung bei Freunden inFreiheit zu verklagen… und jedesMal zu verlieren.

«Fahr’ zur Hölle, SchneiderSchorsch» heißt also scheinbarnicht ganz zufällig die Überschriftzu unserer Titelgeschichte. Schein-bar, wohl gemerkt. Denn irgend-wann vor langer Zeit hatten PaulHartman und ich beschlossen, die-se Geschichte gemeinsam zu pro-duzieren. Vor mehr als dreißig Jah-ren, damals noch in Neuhaus.Alleine fünfzehn davon sind schonfür den Bau seiner traumhaft schö-nen H0pur-Module draufgegan-gen – ohne die ebenso zahl- wieumfang reichen Vorbildrecherchenwohlgemerkt.

Dass wir das feine Ergebnis alldieser höllischen Mühen – an dengescheiterten Versuch, die Wei-nert-Schranken mit einem vonPaul Hartman geätzten Behang zuversehen, mag ich gar nicht mehrdenken – überhaupt zu sehenbekommen, verdanken wir denechten Freunden ausgerechnetbei einem früheren Mitbewerber:der MIBA nämlich, deren gesamterVerlagsleitung und MIBA-Chef -redakteur Martin Knaden. Undnatürlich auch all jenen, die inWort und Bild dafür gesorgthaben, dass es überhaupt nochwas zum Drucken gibt.

Meint jedenfalls und grüßt Sie herzlich

Ihr

«M

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Hp1 – Nummer 484

Mag auch so mancher Hp1-Leser diesenfrommen Wunsch mit klammheimlicherSympathie begleitet haben: Der HolländerPaul Hartman schuf schließlich die wesent -liche Voraussetzung dafür, dass er jetztendlich in Erfüllung gehen konnte: Seintraum haft schöner H0pur-Bahnhof «Hölle»dient diesem langgehegten Wunschtraumals Kulisse für die gleichnamige Fotostory.Wer aber die rund fünfzehn Jahre Bauzeitnur für die gerechte Strafe als Folge einesüblen Fluchs hält, liegt damit voll daneben.Weshalb, zeigen wir ab SEITE 6

Hirschsprung

JungfernstegKesselfels

Kanzelfels

E-Werk

DrachenfelsKönig David

Teufelssteg

Wehr

Hp. Hölle

Hp. Höllental

Stebenbach

RichtungMarxgrün

LICHTENBERG

RichtungBad Steben

Höllental

Selbitzbrücke

Karte und Gebäudezeichnung (Zustand vor 1937)

Horst W. Bauer

Foto: Gottfried Turnwald

«FAHR’ ZUR HÖLLE, SCHNEIDER SCHORSCH»

INHALTINHALT

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DIE THEMEN IM EINZELNEN

Klartext .................................................... 3

Inhalt ....................................................... 4

TITELTHEMADer FREMO:87-Bahnhof Hölle in Oberfranken:«Fahr’ zur Hölle, Schneider Schorsch» ..... 6

Gebäudezeichnungen und Lageplan der Station Hölle ....................... 20

Paul Hartman:Wie die «Hölle» entstanden ist ................. 20

KURZ UND GUTUwe Lindow:Degradierung einer BetriebsstelleKlein Grabow .......................................... 26

AUS DER PRAXISUlrich Kaiser:Nachbau der Versorgungsaggregate von Einheitslokomotiven im H0-Maßstab........ 46

AUS DER THEORIEDipl.-Ing. Werner Guderley:Spurführung von Schienenfahrzeugen..... 56

GROSSE SPURENMartin Knaden:Ein Betriebsdiorama in Baugröße 1e ........ 66

Was macht einer, der partout eine Tssd in 1:32fahren lassen will, ihm dafür aber nur ganze 3,2 x 0,37 qm zur Verfügung stehen? Da gibt es exakt zwei Möglichkeiten: Entwederdas Ganze schnell wieder zu vergessen – oderdiesen Beitrag von Martin Knaden lesen…

BAUSATZMONTAGEAlexa Wisniewski:Das bayerische Agenturgebäude ............. 82

RUBRIKENImpressum .............................................. 102

Vorschau ................................................. 102

5«Hp1» – gezeichnet von Stefan Carstens

VERSORGUNGS-AGGREGATEvon Einheitslokomotiven und deren maßstäb-licher Nachbau demonstrierte in unerreichterPräzision Ulrich Kaiser anhand seines legen-dären Super-Modells der Baureihe 84.In tiefer Ehrfurcht verbeugt sich nicht nur diekomplette Hp1-Redaktion vor dem im Früh-jahr 2015 jäh verstorbenen, meisterlichenModellbauer ab SEITE 46

ENTGLEISUNGENund deren möglicheUrsachen erforscht für unsDipl.-Ing. Werner Guderleyanhand der prinzipiellzwischen Rad und Schieneauftretenden Kräfte in Textund anschaulichen Grafiken.Dass es dabei nicht ohne

historische Fotos von der Eisenbahnkatastro-phe zu Siegelsdorf anno 1928 abgeht, gehörtnun einmal zum Thema ab SEITE 56

Foto: Dirk Endisch

G

N

Q

R�

Grafik: Dipl.-Ing. W. Guderley

EIN AGENTURGEBÄUDE…… stellt für Hp1-Leser die letzte Gelegenheitdar, die schönen, gepflegten Hände vonAlexa Wisniewski in gewohnt fachkundigerAktion zu bewundern: Es war die letztegemeinsame Produktion von Model undFotografen, für die sie übrigens alleine Textund viele Fotos beigesteuert hat. Danke, liebeAlexa, für die schöne Zeit ab SEITE 82

Foto: Martin Knaden

Foto: Ulrich KaiserBüser

Foto: Alexa Wisniewski

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Hp1 – Nummer 486

«FAHR’ ZUR HÖLLE,

Ein Beitrag von Paul Hartman (Text und Modellbau)

Er hat ja schon im Laufe seiner langen

Lok führerkarriere manch derben Fluch der

Eisenbahnerkollegen auf sich gezogen –

selten gänzlich ohne Grund, wohlgemerkt.

Bis dann der Fahrdienstleiter im «Frosch-

hammer Grund» eines Tages endgültig genug

hatte vom Schneider Schorsch und seinen

schrägen Streichen: Der wünschte ihn

nämlich kurzerhand dorthin, wo er nach aller

Meinung am besten aufgehoben wäre

Und da ist er schon, der

Schneider Schorsch, – auch

wenn zunächst nur das

hinlänglich vertraute Antlitz

seiner 86 217 zu sehen ist.

Stellt sich allerdings noch

die Frage: Ob sie wohl jemals

Freunde werden, der

Fahrdienstleiter im ober-

fränkischen Bahnhof Hölle

– und der offenbar nicht

ganz grundlos dort hin

verwünschte Lokführer?

So gemütlich kann es in der

Hölle zugehen – zumindest,

wenn es sich dabei um den

gleichnamigen Bahnhof der

idyllisch-verträumt gele-

genen Ortschaft im oberfrän-

kischen Höllental handelt.

Bild: Photo König

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SCHNEIDER SCHORSCH …»

mit Fotos von Willy Kosak

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Fahr’ zur Hölle…

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Idylle pur in traumhafter

Umgebung: Die Hölle hatte

sich der Schorsch als einen

weit weniger romantischen

Aufenthaltsort vor gestellt.

Mit dem Nah güterzug nach

Marxgrün steht die 86er

am Lade gleis des Bahnhofs

bereit. Vor der Abfahrt

heißt es freilich noch

«Umsetzen nach Gleis 2»:

Denn laut Bahnhofs-Fahr -

ordnung sind Ausfahrten

nur von dort erlaubt. «Müsst

ihr denn deswegen mit

euren drei Schachteln so

qualmen?» fragt sich da

indes nicht nur der Fahr-

dienstleiter… «Fängt ja

schon gut an», wundert sich

da der Schneider Schorsch,

«Rauch verbot? In der Hölle?

Im August 1963? Das kann

ja heiter werden…» Der

Fahrdienstleiter aber hatte

damit auch schon seinen

Spitznamen beim Lokper-

sonal weg: Fortan nannten

ihn die Schwarzen auf der

86er nur noch «Zerbie» –

frei nach Zerberus, dem

Höllenhund aus der griechi -

schen Mythologie. «Gell, da

schaugst, du Sesselfurzer…»,

hat sich der Schorsch bloß

müde grinsend gedacht.

«BEKLAG’ DICH NICHT …

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Hp1 – Nummer 48 9

DENN ES KÖNNTE SCHLIMMER KOMMEN

Paul Hartman • Willy Kosak