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Integration von Geflüchteten Deutschlehrer Tommasini Lorenzo bringt dem 13-jährigen Amer mit großem Erfolg die Grundlagen deutscher Grammatik bei 8 rotkreuzmagazin 3/16 HELFEN

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Integration von Geflüchteten

Deutschlehrer Tommasini Lorenzo bringt dem 13-jährigen Amer mit großem Erfolg die Grundlagen deutscher Grammatik bei

8 rotkreuzmagazin 3/16

HELFEN

Alles auf AnfangSie haben alles verloren. Auf der Flucht vor Krieg und Terror in Syrien kamen Menschen wie Samer Arafe und seine Familie nach Deutschland. Jetzt wagen sie mithilfe des Deutschen Roten Kreuzes Neuanfang und Integration.

Text: Karl Grünberg; Interview: Gerhard Walter

Es ist ein normaler Morgen in einer normalen Woche in Berlin. Eine Familie startet in den Tag. Die drei Söhne traben zur Schule. Die Mutter steigt in die U-Bahn. Auf

zur Arbeit. Nur der Vater hat Zeit und begleitet seine Jungs noch ein Stückchen. An der Ampel treffen sie auf Schulka-meraden. „Hallo.“ „Wie geht’s?“ „Spielen wir nachher Tisch-tennis?“ „Au ja.“

Der Vater lächelt. Seine Kinder haben Freunde gefunden. Sind angekommen. Es ist ein stilles Lächeln. Eines, in dem Erinnerung und Zukunft stecken. Erinnerung an die Hei-mat und das normale Leben, das sie dort einmal hatten. Und der Ausblick in eine Zukunft, in der es hoffentlich wieder so normal werden wird, wie es einst war.

Zwei Plattenbauten für 1 300 Menschen

Ein Bote dieser Normalität ist der Lehrer, den sie vor dem Schultor treffen. „Guten Tag, Herr Arafe“, grüßt dieser den Vater. Sa-mer Arafe, 52, legt sich erst die rechte Hand auf die linke Brust, da wo das Herz ist, ein Zeichen des Respekts, dann gibt er dem Lehrer die Hand. „Herr Arafe, Ihre Jungs entwickeln sich prächtig. Im Herbst werden sie in eine Regelklasse gehen können.“ Im Gesicht des Va-ters arbeitet es. Man sieht ihm an, wie er zu übersetzen ver-sucht. „Entschuldigen Sie. Das habe ich nicht verstanden. Was heißt Regelklasse?“, fragt er zurück. „Eine normale Klasse. Nicht mehr die Willkommensklasse“, erklärt der Lehrer. „Aha. Vielen Dank. Danke. Oh …“, sagt Samer Ara-fe, als er die Worte und ihre Bedeutung versteht.

Langsam läuft er zurück in die Notunterkunft für geflüch-tete Menschen in Berlin-Lichtenberg, die von der DRK Müg-gelspree Nothilfe gGmbH betrieben wird. Seit einem hal-

ben Jahr wohnen sie dort. Zusammen mit 1 300 anderen: Familien aus Syrien, aus dem Irak, aus Afghanistan, aus Eri-trea. 1 300 Menschen in einer Unterkunft. Sie alle schlafen, essen und verbringen ihre Tage, Wochen und Monate in den zwei riesigen DDR-Plattenbauten.

Erinnerungen an Damaskus

Ob Herr Arafe weiß, dass früher in diesem Gebäude die Büros der Staatssicherheit untergebracht waren? In zwei dieser kleinen Räume leben sie. Elfter Stock. Nummer des Miniapartments: T02.11.19. Er und seine Frau in einem Zim-mer. Seine drei Jungs in dem daneben. Wenn sie zueinan-

der wollen, müssen sie auf den Gang hin aus. Jetzt sitzt Samer Arafe auf seinem Bett und schaut zum Fenster hinaus. 30 Grad wallen in das Zimmer, dazu der Lärm der Haupt-straße, Polizeisirenen, Rufe. Im Hintergrund streckt sich der Fernsehturm in den Himmel. Ein Ausblick, der träumen lässt. „In Damas-kus“, sagt er mit Wehmut in der Stimme, „war ich es, der unterwegs und arbeiten war. Heute sind meine Frau und meine Kinder da draußen und ich bleibe allein im Zimmer.“

Doch vor allem ist er ungeduldig: Es soll endlich weiter-gehen. Den ersten Grundsprachkurs in der Unterkunft hat die Familie schon hinter sich. Nun warten die Eltern auf die Bewilligung des Integrationskurses, die nächste Stufe auf der Treppe hinauf zum Ankommen in Deutschland.

Doch es dauert. Viel zu lange schon. Seit einem halben Jahr haben sie nichts mehr vom BAMF gehört, dem Bundes-amt für Migration und Flüchtlinge. Seine Frau hat sich in-zwischen einen Praktikumsplatz in einem Restaurant ge-sucht. Nur er wartet. Auch weil er einer ist, der sich nie Fo

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beschweren würde. Einer, der sagt: „Vieles ist gut. Vieles nicht. Aber das ist nicht schlimm. Es wird sich lösen.“

Heute hat Samer Arafe einen Termin in dem „Willkom-men in Arbeit“-Büro, das im achten Stock der Notunterkunft untergebracht ist. Er will sich beraten lassen, wie es mit ihm in Deutschland weitergehen kann, welche Chancen und Möglichkeiten er hat. Ein Ara-bisch sprechender Berater empfängt ihn. Sa-mer Arafe zählt seinen Werdegang auf.

Früher Chemiker, heute Flüchtling

Studiert hat er: Chemie in Damaskus. Gear-beitet hat er: als Geschäftsführer eines Her-renausstatters, für eine Firma, die Desinfek-tionsmittel an Krankenhäuser verkaufte und zuletzt als Vertreter für Schönheitschirur-gie. Mit seinen Fingern zieht er die Falten um Mund, Augen und Stirn glatt, um zu zeigen, wie er die Ärzte beriet. Er lacht. Er strahlt. Es tut ihm gut, von der Zeit zu berichten, als er noch jemand war. Als das Leben in Syrien so normal war, dass die Menschen sich Gedanken um ihre Falten und

Nasen machen konnten. Heute ist er ein Flüchtling in Deutschland. Ein studierter Flüchtling. Einer, der arbeiten möchte. „Aber das geht nicht so schnell“, erklärt der Bera-ter. „Erst einmal Deutsch lernen – und dann überlegen Sie doch, ob Sie mit einer zusätzlichen Qualifikation nicht im

Labor arbeiten könnten. Sie haben doch Che-mie studiert.“ Arafe ist enttäuscht. „Kann ich nicht gleich arbeiten?“

Das sei eines der großen Probleme, erklärt der Berater. Vor allem die Männer wollen gleich loslegen, ihre Familie ernähren und nicht noch Jahre in Ausbildungen investie-ren. Aber Deutschland funktioniere halt an-ders. Sprache, Bildung, Zeugnisse, so kom-me man weiter.

Doch als der Berater hört, dass Arafe noch nichts vom BAMF über seinen Integrationskurs erfahren hat, ruft er kurzerhand dort an. Er spricht in den Hörer, er hört zu, er lächelt, dann legt er auf.

„Gute Nachrichten. Ihr Antrag ist schon seit März bewil-ligt. Das Amt hatte den Brief an eine falsche Adresse ge-

Jobberater Mohamed Shaalaan bespricht mit Samer Arafe, wie er seine Kenntnisse als Chemiker in Deutschland einbringen kann

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Vater Samer, Mutter Iman und die Söhne Umran, Amer und Omer Arafe zwi-schen Schule, Sprachkurs und Praktikum im für sie (noch) fremden Land

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schickt. Jetzt senden sie ihn hierher. Sobald er da ist, kön-nen Sie loslegen.“ Samer Arafe legt sich die Hand auf die Brust. „Danke.“ Dann telefoniert er mit seiner Frau. End-lich: Auch mit ihm wird es nun weitergehen.

Von der achten Etage hinab in das Erdgeschoss: Samer Arafe führt durch die Unterkunft. Security-Mitarbeiter wa-chen darüber, wer kommt und geht, dass sich jeder aus- und wieder einträgt und seine Identifikationskarte vorzeigt. Kin-der tollen herum. Freien Internetzugang gibt es einen Raum weiter. Hier sitzen sie, einer neben dem anderen, über ihre Telefone gebeugt. Sie sprechen mit Angehörigen in der Hei-mat, sind auf Facebook oder YouTube, suchen nach Arbeit oder Wohnung.

DRK-Angebote erleichtern den Start in Deutschland

Bernhard Schmidt, 62, kommt vorbei. Er ist der Leiter der Unterkunft und Chef von 47 Mitarbeitern in der Verwaltung, der Sozialberatung, der Hauswirtschaft und der Ehren-amtskoordination. „Wir machen viele Angebote“, sagt er: „Opernbesuche, Sportclubs. Auf jeder Etage gibt es einen Raum, in dem die Kinder malen und spielen können.“ Die

Integrationsangebote für FlüchtlingeZu den Angeboten, mit denen das DRK Geflüchtete

unterstützt, zählen unter anderem:

• Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE):

Das Angebot richtet sich an Geflüchtete, die voraussicht-

lich auf Dauer in Deutschland leben werden. Zentrale The-

men in den derzeit 90 Beratungsstellen sind Sozialleistun-

gen, Bildung und Ausbildung, Arbeit und Beruf.

• Asylverfahrens- und Asylsozialberatung: Rund 250 Flücht-

lingsberatungsstellen werden vom DRK betreut. Helfer

unterstützen dort die Flüchtlinge bei Fragen rund um das

Asylverfahren und informieren über Hilfen während ihres

Aufenthalts in Deutschland, etwa bei sozialen Leistungen,

beim Schulbesuch und der Wohnungssuche.

• Perspektivenberatung und Rückkehrunterstützung: In

bundesweit etwa 10 bis 15 Beratungsstellen wird im Ein-

zelfall ergebnisoffen geprüft, ob die Rückkehr in das Her-

kunftsland eine Option ist.

• DRK-Suchdienst: An den DRK-Suchdienst-Standorten

Hamburg und München sowie deutschlandweit in rund 90

Suchdienst-Beratungsstellen in den DRK-Kreisverbänden

können Flüchtlinge Suchanfragen nach vermissten Ange-

hörigen stellen. Neben der weltweiten Suche beraten die

Mitarbeiter des Suchdienstes auch bei Fragen rund um die

Familienzusammenführung von und zu Flüchtlingen –

etwa, indem sie über rechtliche Voraussetzungen informie-

ren und die Betroffenen im Visumsverfahren unterstützen.

• Ehrenamtliche Patenschaften für geflüchtete Menschen:

Das Bundesfamilienministerium fördert jede Patenschaft

jährlich mit 200 Euro; das DRK ist an diesem Projekt maß-

geblich beteiligt. Bisher wurden mehr als 2 500 Paten-

schaften bewilligt.

• Initiative zum Schutz von Frauen und Kindern in

Flüchtlingsunterkünften: Das Projekt will Frauen und

Kinder in Flüchtlingsunterkünften besser vor Gewalt und

Missbrauch schützen. In bundesweit sechs Einrichtungen

setzt das DRK das Schutzkonzept um.

• Kinderbetreuung des DRK für neu zugewanderte Kinder:

Neben dem Besuch von DRK-eigenen Kindertageseinrich-

tungen bietet das DRK als sogenannte Brückenangebote

auch Eltern-Baby-/Kind-Gruppen oder Spielgruppen

für Flüchtlingsfamilien an.

Ein Hauch von Normalität beim Fußballspiel auf dem Hof der von der DRK Müggelspree Nothilfe gGmbH betriebenen Unterkunft

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Heimleiter Bernhard Schmidt ist wichtigs-ter Ansprechpartner für die Geflüchteten

Gemeinsames Abendessen auf engstem Raum in der Notunterkunft Ruschestraße in Berlin-Lichtenberg – es gibt Nudeln, Tomaten-Gurken-Salat, Fladenbrot

Kantine, die Security und die Reinigung werden von exter-nen Auftragnehmern des DRK betrieben. Gibt es Probleme – Beschwerden über das Essen etwa oder die langen Warte-zeiten –, muss er vermitteln. Würde man ihm jetzt durch das Haus folgen, würde man sehen, wie er sich für jeden eine Minute Zeit nimmt. Sich die Probleme anhört, die Hilfesu-chenden an die richtigen Stellen verweist oder kurz den Menschen die Hand auf die Schulter legt. Nicht alles kann gelöst werden.

Überlebt, um nun in Berlin zu sein

Zurück auf Miniapartment T02.11.19. Ge-rade hat Samer Arafe sein Haus in Damas-kus auf Google Maps gezeigt: Es ist zer-stört. Die Schule seiner Söhne, die auch sei-ne war: zerstört. Jetzt fehlen die Worte. Und wie ein Kind zeichnet er auf ein Blatt Papier: Strichmännchen mit Gewehren in der Hand, die die Straßen blockieren. Strichmännchen auf Dächern, die schießen.

Dann ihre Flucht über das Meer. Zwei Boote, hohe Wel-len, eines geht unter, mit ihm viele Menschen, ihre Köpfe über dem Wasser, dann darunter. Seine Kinder und seine

Frau haben alles mitangesehen. Aber sie haben überlebt. Überlebt, um nun in Berlin zu sein.

Es klopft. Iman, seine Frau, ist aus dem Restaurant zurück. Anstrengend war es, doch sie hat gute Laune. Wie ihr Mann lacht auch sie viel. Und wenn die beiden sich auf Arabisch unterhalten, merkt man an ihrer Mimik, wie sie ihn neckt. Seit 20 Jahren sind sie verheiratet und zusammen schaffen

sie es trotz Enge, Lärm und Unterkunftsstress, Zuneigung und Liebe füreinander und die Fa-milie zu bewahren.

Eine Stunde später stürmen die Jungs rein. Omer ist 15, Amer 13 und Umran 11. „Wir ha-ben einen Test geschrieben.“ „Mathe, ganz einfach.“ „Wollen wir Fußball spielen im Hof?“ „Nein, ich will ausruhen.“ Schon sind sie in ihrem Zimmer. Tür zu. Chillen. Später werden sie auf dem Hof inlineskaten. Dann mit dem Vater Schach spielen. Lego bauen.

Den Abend zusammen verbringen. Fünf Menschen auf zehn Quadratmetern. Jeden Abend,

seit einem halben Jahr. Eine eigene Wohnung wäre ein wei-terer Schritt in Richtung Normalität. Tatsächlich ist der Übergang von der Notunterkunft in die eigenen vier Wän- Fo

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HELFEN Integration von Geflüchteten

„Integration ist eine vielschichtige Aufgabe“

Heinz Knoche, Teamleiter Migration im

DRK-Generalsekretariat in Berlin, über

die Möglichkeiten, sich für Geflüchtete zu

engagieren.

Was muss gemacht werden, damit 2016

zum Jahr der Integration werden kann?

Ein Jahr wird nicht reichen, um so vielen Menschen in

Deutschland eine Perspektive zu geben. Zur Integration

gehören zunächst das Erlernen der deutschen Sprache, die

Befähigung zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit, also Bil-

dung, Ausbildung, Berufstätigkeit, Wohnen in den eigenen

vier Wänden. Integration setzt aber auch voraus, dass Fluch-

terlebnisse und die Erfahrungen vor der Flucht verarbeitet

werden, dass sich Flüchtlinge sicher fühlen und hier verläss-

liche und vertrauensvolle Beziehungen zu ihren neuen Nach-

barn entwickeln können. Dazu kann jeder Einzelne beitra-

gen. Bedingungen für eine gelingende Integration sind aber

auch zügige Asylverfahren, gute und gut erreichbare

Deutschkurse, Kitas und Schulen, die Flüchtlingskindern die

Freude am Lernen und Leben vermitteln, sowie gut bezahlte,

sichere und der jeweiligen Qualifikation entsprechende

Arbeitsplätze.

Wie wichtig ist dabei der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer?

Der Stellenwert des Ehrenamtes kann nicht hoch genug

bewertet werden: Ehrenamt bedeutet Einsatz für Mensch-

lichkeit. Ehrenamtliche vermitteln die deutsche Sprache, hel-

fen bei Hausaufgaben, bei Behördengängen und bei vielen

weiteren Herausforderungen des Alltags. Sie zeigen, wie der

Alltag in Deutschland funktioniert, und machen Mut, die

vielen kleinen und großen Hürden in der neuen Heimat zu

überwinden.

Welche Angebote müssten ausgebaut werden?

Es fehlt an Flüchtlingsberatung, an Deutschkursen und ge-

eigneten Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, an

Wohnungen. Wir nehmen aber wahr, dass die Politik um Lö-

sungen bemüht ist. Und wir sehen ein erfreuliches Engage-

ment vieler Arbeitgeber, die etwa Praktikumsplätze anbieten

und Flüchtlinge als gesuchte Fachkräfte in ihren Betrieben

beschäftigen wollen.

Samer und Iman Arafe sind seit 20 Jahren verheiratet und haben trotz Sorge um die Zukunft ihre Zuneigung füreinander bewahrt

de ein echtes Problem. Denn in Berlin bezahlbaren Wohn-raum zu finden, ist extrem schwierig. So bleiben viele Ge-flüchtete in den Notunterkünften. Aus einem Provisorium werde eine Dauernotlösung, die zu hohem Frust unter den Bewohnern führe, wie DRK-Unterkunftsleiter Bernhard Schmidt sagt.

Hoffnung auf ein normales Leben wie einst in Syrien

Einer, der es dennoch in ein eigenes Zimmer geschafft hat, ist Diab Neameh, 31 (Foto l. Mitte). Mit vier anderen Syrern lebt er in einer Wohngemeinschaft. „Ich bin sehr froh, drau-ßen zu sein“, sagt er, der in Syrien Wirtschaft studiert und jahrelang in einer Bank gearbeitet hat. In seinem neuen Zu-hause könne er endlich Deutsch lernen, was für ihn oberste Priorität hat. Tagsüber Unterricht, abends büffeln. In der Un-terkunft hatte er dafür nie den Raum oder die Ruhe. „In einer eigenen Wohnung“, schwärmt auch Samer Arafe, „könnten wir selber kochen, hätten ein eigenes Bad und ein bisschen mehr Platz. Aber ich will mich nicht beschweren.“

Der Vater, die Mutter, die drei Jungs: Eine Familie will ankommen, und mit ein bisschen Glück schafft sie das auch. Dann wird das Leben für sie wieder so normal sein, wie es das in Syrien einst war. +

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