HERAUSFORDERUNGEN IM STROM- UND WÄRMEMARKT · 2019-01-15 · Abgabe auf der Stromproduktion...

WKK-FORUM ▪ BFE ▪ PASCAL PREVIDOLI ▪ 22. JUNI 2018

HERAUSFORDERUNGEN IM STROM- UND WÄRMEMARKT

WKK-FORUM ▪ BFE ▪ PASCAL PREVIDOLI ▪ 22. JUNI 2018 2

INHALTE

1.  Herausforderungen Strom und Wärmemarkt 2.  CO2-Gesetz und die Rolle von Erdgas 3.  Sektorkopplung und Eigenverbrauch: Chance für flexible WKK 4.  Ausblick und Schlussfolgerungen


EIN BLICK AUF DIE MARKTSITUATION… PREISBESTIMMENDE COMMODITIES

Positiv: Steigender EUA-Preis •  Kohlepreis ist Ende 2017

fast so hoch wie Gaspreis •  Exportierende Kohlekraft-

werke werden teurer als GuD

Negativ: •  Neueste Entwicklung •  Wechselkurs CHF - Euro Abnehmender Preis-Spread zwischen peak und base load


WINTERLÜCKE

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2 000

4 000

6 000

8 000

Jan-13 Jul-13 Jan-14 Jul-14 Jan-15 Jul-15 Jan-16 Jul-16 Jan-17 Jul-17

GWh

Wind and solar

Combustible fuels*

Hydro

Nuclear

Demand**

Chance für die WKK! WKK werden wärmegeführt betrieben und liefern im Winter Strom, wenn wir immer stärker auf Importe angewiesen sind.


MASSNAHMEN FÜR WKK IN DER ES 2050

•  Befreiung von der CO2-Abgabe auf dem

produzierten Strom •  Eigenverbrauchsregelung: Für die WKK-Anlagen

gilt die Eigenverbrauchsregelung wie für alle an-deren Produktionsanlagen auch => Zusammen-schluss zum Eigenverbrauch möglich.

•  Abnahme- und Vergütungspflicht für Strom: Die Netzbetreiber sind dazu verpflichtet, die gesamte Elektrizität aus kleinen WKK-Anlagen (unter 3 MWel) abzunehmen und abzugelten

•  Die minimale Abgeltung orientiert sich am aktuellen Spotmarktpreis («day ahead») für Strom.


Der Gebäudepark verbraucht etwa 100 TWh oder rund 45% des Endenergiebedarfs der Schweiz. 75% (von 100 TWh) entfallen auf die Heizung (davon > 50% Heizöl, 25% Erdgas). Gebäudebereich ist für rund ein Drittel der energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Die Energiestrategie 2050 (neue Energiepolitik) sieht für den schweizerischen Gebäudepark einen Verbrauch von •  55 TWh im Jahr 2050 vor, d.h. •  - 45% bis 2050 ggü. 2015.

Massnahmen: •  Sanierung Gebäudehülle •  Substitution zu erneuerbaren Energien

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HERAUSFORDERUNGEN WÄRME-&KÄLTEMARKT


INHALTE

1.  Herausforderungen Strom und Wärmemarkt 2.  CO2-Gesetz und die Rolle von Erdgas 3.  Sektorkopplung und Eigenverbrauch: Chance für flexible WKK 4.  Schlussfolgerungen


§  Maximaler Abgabesatz von 210 Franken pro Tonne CO2 (heute 120 Fr./t CO2)

§  Linking der beiden Emissionshandelssysteme von EU und Schweiz und Einbezug des Luftverkehrs => mehr Liquidität für Emissionsrechte

§  Weiterführung Gebäudeprogramm bis 2025 (Aufstok-kung auf 450 Mio. Franken pro Jahr gemäss ES 2050)

§  Reduktionsziel von mindestens 30% inländischen Mass-nahmen durch UREK-N bestätigt. 50% Gesamtziel (Inland und Ausland)

§  Weiterführung Mineralölsteuerbefreiung für biogene Treibstoffe durch parlamentarische Initiative T. Burkart verlangt und durch beide Kommissionen (UREK N und S) bejaht

§  Ausweitung Kompensationsprojekte auf das Ausland. 8

ECKPFEILER NEUES CO2-GESETZ AB 2021


SUBSIDIÄRE MASSNAHMEN GEMÄSS NEUEM CO2-GESETZ

§  Die heute geltende CO2-Verordnung setzt ein Sektorziel für den Gebäudebereich von -40% CO2-Emissionen bis 2020 bezogen auf 1990

§  Gemäss den Kantonen (EnDK) sollen die CO2-Emissionen des Gebäudebereichs bis 2050 um mindestens 80% reduziert werden

§  Dies entspricht in etwa dem Szenario «Neue Energiepolitik (NEP)». Demgemäss müssen die durchschnittlichen CO2-Emissionen aus Ge-bäuden in den Jahren 2026 und 2027 min-destens 50% unter dem Niveau von 1990 liegen

§  Wird dieser Zielwert nicht erreicht, sollen ab 2029 als subsidiäre Massnahme landesweit einheitliche CO2-Grenzwerte für bestehende Bauten und für Neubauten gelten.


DIE ROLLE VON GAS IN DER KLIMAPOLITIK

§  Gas spielt mittelfristig weiterhin eine zentrale Rolle

§  Längerfristig muss fossiles Erdgas durch erneuerbares Gas substituiert oder einzig noch als

Nischenprodukt eingesetzt werden

§  Insbesondere erneuerbares Gas wird mittel- und langfristig eine zentrale Rolle in der Mobilität,

dem Gebäudebereich und der Industrie spielen («Sektorkopplung»)

§  Der Bundesrat beurteilt das Ziel der Gasindustrie positiv, den Anteil von erneuerbarem Gas im

Wärmebereich bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern (siehe Botschaft CO2-Gesetz)

§  Anrechnung des erneuerbaren Gases im Gebäudebereich (MuKEn) à Kantone sind gefordert.


INHALTE

1.  Herausforderungen Strom und Wärmemarkt 2.  CO2-Gesetz und die Rolle von Erdgas 3.  Sektorkopplung und Eigenverbrauch: Chance für flexible WKK 4.  Schlussfolgerungen


SEKTORKOPPLUNG / KONVERGENZ

Quelle: OTH Regensburg, Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher, 2016.

•  Sektorkopplung und Konvergenz zielen auf ein energieeffizientes, treibhaus-gasarmes und flexibles Gesamtsystem ab (Dekarbonisierung!)

•  Heizungen, Fahrzeuge und Industrie nutzen immer mehr erneuerbaren Strom anstatt fossile Energieträger

•  WKK-Anlagen spielen mit ihrer Flexibi-lität eine wichtige Rolle im Gesamt-system


EIGENVERBRAUCHSREGELUNG KOMBINATION VON PV UND WKK

•  EnG: «Endverbraucher können sich am Ort

der Produktion zusammenschliessen. Sie sind

wie ein einziger Endverbraucher zu

behandeln.»

•  Scheint die Sonne, kommt der Strom vom

Dach und andernfalls aus dem Heizungskeller:

So lässt sich das Hybridstromkonzept zur

Nutzung von Photovoltaik und einer WKK als

stromerzeugende Heizung zusammenfassen.


INHALTE

1.  Herausforderungen Strom und Wärmemarkt 2.  CO2-Gesetz und die Rolle von Erdgas 3.  Sektorkopplung und Eigenverbrauch: Chance für flexible WKK 4.  Ausblick und Schlussfolgerungen


AUSBLICK


SCHLUSSFOLGERUNGEN WKK haben eine doppelte Chance: Sie leisten einen Beitrag zur Deckung der Winterlücke und können von der Eigenverbrauchsregelung profitieren. Zudem können sie sich neu von der CO2-Abgabe auf der Stromproduktion befreien lassen und vermehrt Biogas einsetzen

Strommarkt: Die Strommarktöffnung bringt Innovation, da neu auch die privaten Haushalte ihren Anbieter wählen können. Innovation bedeutet mehr Transparenz, Stärkung des Eigenverbrauchs, smarte Lösungen im Zusammenhang mit Elektromobilität, Digitalisierung etc.

Weiter: Die Preise aller Energieträger sind der Geopolitik ausgesetzt (Bspw. Kohle und China). Der Preis für EU-Emissionsrechte hat sich innert eines Jahres auf über 15 Euro verdreifacht

Wärme- und Kältemarkt: Energieeffizienz der Gebäude steigern, fossile Energien substituieren

Die wichtigsten Instrumente des CO2-Gesetzes sollen auch nach 2020 weitergeführt werden

Sektorkopplung: längerfristig soll erneuerbarer Energie die fossilen Energien verdrängen. Die Sektorkopplung schafft Flexibilität zwischen den Energienetzen und Anwendungen (Speicherung/ Substitution).


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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