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PROMOTION-MAGAZIN HESSEN Oktober 2017 Hessen 2030 Volker Bouffier über die Zukunft seines Landes Hessen Champions Kreatives und innovati- ones Unternehmertum mit Konzept Hessen schafft Wissen Über Hacker-Fallen, Ionenstrahlen und wertvolle Insekten Die Welt ist eine Bühne Hessens abwechslungsreiche Bühnenlandschaft

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PROMOTION-MAGAZIN

HESSEN

Oktober 2017

Hessen2030Volker Bouffier über die Zukunft seines Landes

Hessen ChampionsKreatives und innovati-ones Unternehmertum mit Konzept

Hessen schafft WissenÜber Hacker-Fallen, Ionenstrahlen und wertvolle Insekten

Die Welt ist eine BühneHessens abwechslungsreiche Bühnenlandschaft

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Editorial/Aus dem Inhalt

STARKES LAND Hessen 3

TITELSTORY 04 Hessen 2030

Das Land und sein Potenzial für die Zukunft06 Die Stärken stärken

Interview mit Ministerpräsident Volker Bouffier

PANORAMA10 Hessen-Champions

Helden des Unternehmertums14 Hessen schafft Wissen

Von Hackern, Ionenstrahlen und Insekten

REGIONAL20 Gateway Gardens

Quartier der Visionen27 Mittelhessen

Tagungs- und Gründerzentrum30 Kassel

Pulsierender Kongress- und Messestandort36 Energie

C/sells: Keimzellen der Energiewende40 House of Energy

Die neue Rolle des Energieeinsatzes45 Tagen und Geschäftsreisen

Am Main werden nicht nur Geschäfte gemacht50 Messen

Messe Frankfurt baut die Halle 1252 Auszeit

Tipps zum Entspannen und Auftanken54 Erlebnisreiches Hessen

Bühne, Natur und mehr56 Besinnliches Hessen

Bunte Vielfalt im Advent 58 Kultur

Konzerte, Ausstellungen und Museen 61 Urlaubserlebnis Alpen

Der Winter kann kommen

Starkes Land Hessenist ein Promotion-Magazin desVerlages Ablinger.Garber für die Leser des SPIEGEL.

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Liebe Leserinnen und Leser!

F inanz- und Wirtschaftszentrum ebenso wie die Grimm-Heimat, der Schauplatz der documenta, von Musik- und Kulturfestivals – Hessen hat

Einheimischen und Besuchern Vieles zu bieten. Einen kleinen Eindruck dessen, was das Land zu bieten hat, finden Sie auf den nächsten Seiten.

Das beginnt schon mit der Titelstory, in der unser Autor Reinold Rehberger einen Ausblick auf Hessen im Jahr 2030 wirft und auch zeigt, wie man zum Beispiel mit dem Problem der Landflucht umgeht. Das Interview mit Ministerpräsident Volker Bouffier über Gegenwart und Zukunft des Landes rundet unseren kleinen Versuch einer Prognose ab.

Das ist aber noch nicht alles an Hessen, was wir Ihnen bieten: Berichte über starke Regionen, über Themen wie Tagen und Shopping und natürlich wieder Veranstaltungs- und Kulturtipps aus dem ganzen Land. Wir hoffen, Ihnen damit einen Aus-schnitt von der Vielfalt dieses Landes im Herzen Deutschlands näherbringen zu können.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnendas Team des Verlages Ablinger.Garber.

Impressum:Herausgeber: Ablinger & Garber GmbH; Leitung Deutschland: Emanuel Garber, Matthias Häussler; Projektleitung: Thilo Bohatsch; Redaktion: Patrick Bock, Christian Eder, Tabea Ibele, Andrea Lichtfuss, Daniel Naschberger, Reinold Rehberger, David Riedlsperger, Gloria Staud, Markus Weckesser, Nadia Weiss; Abwicklung: Karin Ablinger-Hauser, Samrawit Araya, Monika Schlögl; Grafik & Produktion: Christian Frey, Franziska Lener, Kathrin Marcher; Advertorials/ Anzeigen: Tasso Astl, Klaus Grabherr, Astrid Kröll, Thomas Lindtner, André Löckenhoff, Silvia Moser, Teresa Steiner, Marcus Tütsch; Geschäftsführung: Walter Garber; Druck: Stark Druck, Pforzheim; Coverfoto: Hessische Staatskanzleien; Teaserfotos: fotolia.com/Mimi Potter (1), Hessen schafft Wissen – Jan Michael Hosan (2), © Tigerpalast Varieté Theater (3)

Medienturm · 6060 Hall in Tirol, Österreich Tel. +43/5223/513-0 · [email protected]

Erfolgsstorys aus der RegionUnser Regionalmagazin „Starkes Land“ hat die Region im Fokus. Wir bringen Geschichten, die ebenso gut recherchiert wie nützlich und unterhalt-sam sind: Storys über mittelständische Größen und Start-ups, über Kultur und Lifestyle, über Menschen und Projekte, die weit über die Region hinaus erfolg-reich sind.

Medienturm Hall in Tirol

Cover: Volker Bouffier ist seit August 2010 der neunte Ministerpräsident des Landes Hessen. Im Juni 2010 wurde er zum Landesvorsitzenden der hessischen CDU gewählt und im November 2010 zu einem der fünf stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden. Mehr dazu in der Titelstory auf Seite 6.GE

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HINWEIS ZUR GENDERFORMULIERUNG: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde entweder die männliche oder die weibliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts. Frauen und Männer mögen sich von den Inhalten gleichermaßen angesprochen fühlen.

WALTER GARBER HERAUSGEBER

CHRISTIAN EDERREDAKTIONSLEITER

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Kolumnentitel

4 STARKES LAND Hessen STARKES LAND Hessen 5

ihren Produkten für moderne und damit um-weltfreundliche Technologien, beide haben ihre wissenschaftlichen Wurzeln jeweils in der unmittelbaren Nachbarschaft (TU Darmstadt und Universität Kassel) und beide operieren in Wachstumsmärkten.

Sieben Themenbereiche werden Hessen bis zum Jahr 2030 besonders beschäftigen. Dabei geht es darum, mit gesellschaftlichen Herausforderungen fertig zu werden, aber auch die ökonomischen und technologischen Chancen zu nutzen, um die Position als wirt-schaftlich starkes Bundesland zu behaupten und auszubauen.

Finanzplatz Frankfurt: der Brexit-ProfiteurBereits unmittelbar nach dem unerwarteten Brexit wurden vor und hinter den Kulissen Bemühungen spürbar, Frankfurt, den wich-tigsten kontinentaleuropäischen Finanzplatz und Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB), als London-Nachfolger zu positionieren. Während die britische Regierung noch mit der EU um die Ausstiegsmodalitäten feilscht, machen jetzt erste Studien die Runde. Die jüngste veröffentlichte Anfang September die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen. Deren Volkswirtschaftler erwarten, „dass mindestens die Hälfte der aus London abwandernden Fi-nanzjobs nach Frankfurt verlegt wird“ – also „mindestens 8000 Mitarbeiter“.

Mit einem anderen Modell hatte vier Wo-chen zuvor die WHU – Otto Beisheim School of Management beeindruckt. Nach deren Berechnung – die Studie wurde im Auftrag der Initiative Frankfurt Main Finance erstellt – würden durch den Brexit bis zu 10 000 Ar-beitsplätze an den Main verlagert, was wie-derum einen Multiplikatoreffekt nach sich ziehe: Wenn neue Banker-Arbeitsplätze das 2,1- bis 8,8-fache an weiteren Jobs schaffen,

würden 88 000 neue Stellen entstehen. Profes-sor Lutz Johanning, der die Studie gemeinsam mit Moritz C. Noll vom Lehrstuhl für Empi-rische Kapitalmarktforschung durchgeführt hat, kommentiert den Jobhebel mit dem Satz: „Die Verlegung von Arbeitsplätzen geschieht nicht isoliert. Menschen verlagern ihr Leben in eine neue Stadt mit allem, was dazugehört.“

Integration: Herausforderung und ChanceAuch dank des Brexit-Zuzugs wird die traditio-nell international orientierte Rhein-Main-Re-gion – hier leben fast 800 000 Ausländer – ei-nen weiteren Schub erhalten. Hinzu kommen landesweit Neuankömmlinge, die wegen der globalen Umbrüche eine neue Heimat su-chen: Flüchtlinge, aber auch Arbeitssuchende aus Südeuropa und vom Balkan. Ihre Integra-tion stellt die Verantwortlichen des Landes, der Kommunen und der Wirtschaft vor enor-me Herausforderungen. Neuer Wohnraum, im Raum Frankfurt ohnehin knapp, neue Schul- und Ausbildungskapazitäten müssen geschaffen werden. Allein der Flüchtlings-strom brachte seit 2015 schätzungsweise 120 000 Menschen ins Land.

Andererseits bietet die Zuwanderung Chancen für die Fachkräftesicherung – sie steht auf der Agenda der Wirtschaftsverbände ganz oben und ist auch ein erklärtes Ziel der Landesregierung. Dafür wird es auch höchste Eisenbahn, denn nach einer Studie der Bos-ton Consulting Group von 2015 werden Hes-sen im Jahr 2030 bis zu 30 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung verloren gehen, falls nicht neue Arbeitskraftpotenziale – Frauen, ältere Arbeitnehmer und Zuwanderer – er-schlossen werden, um das Defizit auszuglei-chen, das durch den demografischen Wandel entsteht. Gerade in ländlichen Regionen bie-tet sich zudem die Chance, der Abwanderung

entgegenzuwirken und bestehende Arbeits-plätze zu erhalten. Für die Neubürger wie die Unternehmen eine Win-win-Situation zu schaffen, ist auch das Ziel der Welcome Agentur Hessen, einer gemeinsamen Initia-tive des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, der Arbeitsagentur und der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.

Logistik: eine TrumpfkarteDie Lage im Herzen Europas, das Aufein-andertreffen von Nord-Süd- und Ost-West-Achsen im Straßen- und Schienenverkehr und Deutschlands größtes Luftdrehkreuz, der Frankfurt Airport: „An Hessen führt kein Weg vorbei“, lautet zu Recht ein Regierungs-claim. In der Tat lebt Hessen zu einem guten Teil vom Verkehr. Der Frankfurter Flughafen ist sogar Deutschlands größte Arbeitsstätte: 45 000 Menschen kommen hier täglich zu ih-rem Job, über 40 Prozent des Wertes deutscher Exporte per Luftfracht werden hier abgewi-ckelt. Rund 300 Direktverbindungen in fast jeden Winkel der Erde machen das Umfeld für viele Unternehmen attraktiv.

Rund 225 000 Menschen sind in den hessi-schen Logistikbetrieben beschäftigt. Allein in Nordhessen ist das jeder zehnte Arbeitnehmer – eine höhere Dichte an Logistikbeschäftigten gibt es nirgendwo in Deutschland. Der un-schlagbare Standortvorteil: Nordhessen bietet Deutschlands spätesten Annahmezeitpunkt von Frachtsendungen (Cut-off-Zeit). Sie errei-chen über Nacht jedes Ziel in Deutschland, zeitkritische Güter können termingerecht verteilt und im „Nachtsprung“ auch euro-päische Wirtschaftszentren beliefert werden. Die wachsenden Verkehrsströme lösen

A lle Welt kennt diese Bürotürme. Sie bestimmen die Skyline der Stadt und künden von Prosperität und Zukunftsglauben. 30 Wolkenkratzer

bringen es hier auf über 100 Meter „struktu-relle Höhe“, wie es heißt. Und so haben die Wortakrobaten auch leichtes Spiel, wenn ihnen bei Frankfurt am Main Begriffe wie „Mainhattan“ oder „Bankfurt“ locker von den Lippen gehen.

Eine gute Autostunde südlich ist von der Welt der Banker und Händler kaum noch et-was zu spüren. Zwingenberg liegt idyllisch an der Hessischen Bergstraße, also genau dort, wo sich Odenwald und Rheinebene treffen, und hat gerademal 7000 Einwohner. Wir sind in einer unaufgeregten Gemeinde mit schnuckeliger Altstadt und viel Fachwerk. Keine Hochhäuser mit 25 Fahrstühlen oder 2800 Beschäftigten.

Hier hat die B.R.A.I.N AG ihren Sitz. Vom Biochemiker und langjährigen Vorstandsvor-sitzenden Holger Zinke 1993 gegründet, ist das Unternehmen einer der Vorreiter der „Wei-ßen Biotechnologie“ – für die EU-Kommis-sion eine der „Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts“. Sie nutzt den „Werkzeugkasten

der Natur“ – Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere –, um industrielle Produkte und Prozes-se zu optimieren, zum Beispiel Rohstoffe und Energie zu sparen. Ein für Laien besonders eingängiges Beispiel gelang BRAIN mit mik-robiellen Enzymen, die zusammen mit dem Waschmittelhersteller Henkel entwickelt wur-den. Damit lassen sich Textilien nun mit 40 statt mit 60 Grad waschen. Der Effekt: eine Energieeinsparung von 50 Prozent und damit Millionen Tonnen weniger Ausstoß des Treib-hausgases Kohlendioxid.

Noch spektakulärer ist eine Entdeckung, die BRAIN 2011 in einem Braunkohlekraftwerk von RWE gemacht hatte: Bakterien, die sich von Kohlendioxid ernähren und es in chemi-sche Substanzen verwandeln, aus denen sich Kunststoffe produzieren lassen. Gemeinsam arbeiten die beiden Unternehmen daran, die Leistung der Mikroorganismen zu steigern. Dass von der „Weißen Biotechnologie“ noch einiges zu erwarten ist, haben inzwischen wohl auch die Investmentprofis in den Frankfurter Geldtürmen gemerkt: Im Februar 2016 schaff-te die BRAIN AG den Sprung an die Börse.Bereits seit 2008 werden die Aktien der SMA Solar Technology AG in Niestetal bei Kassel

in Frankfurt gehandelt. Der weltweit umsatz-stärkste Hersteller von Wechselrichtern für die Photovoltaik – von der privaten Solaranlage bis zum Megawatt-PV-Kraftwerk – beschäftigt mehr als 3300 Mitarbeiter und setzte 2016 rund 947 Millionen Euro um. Die Wechsel-richter wandeln den Gleichstrom aus den So-larzellen in netztauglichen Wechselstrom um. Wegen ihres Know-hows spielen die Nordhes-sen bei der für 2040 angepeilten hessischen Energiewende eine wichtige Rolle. In diese Richtung zielt auch die Unternehmensstrate-gie hin zum Anbieter ganzheitlicher Systeme und Lösungen, die Photovoltaik, Stromspei-cher und mit Solarstrom betankte Elektrofahr-zeuge durch intelligentes Energiemanagement miteinander vernetzen, das auch die Wetter-prognosen berücksichtigt.

BRAIN und SMA sind zwei Leuchtturm-Bei-spiele dafür, dass das unternehmerische Poten-zial und die Innovationskraft Hessens nicht auf den Ballungsraum Rhein-Main beschränkt sind. Beide Unternehmen agieren zwar geo-grafisch gesehen an der hessischen Peripherie, doch sind sie mittendrin. Außerdem besitzen sie einige nicht unwesentliche Gemeinsam-keiten: Sie stehen mit ihrer Philosophie und

Titelstory

Lesen Sie weiter auf Seite 8

Frankfurter Skyline:Falls Geld die Welt regiert,ist Frankfurt Deutschlands

Hauptstadt. Und nirgendwo imLand stehen mehr Wolkenkratzer

als in der Stadt am Main.

FOTO: SHUTTERSTOCK

Hessen 2030Globalisierung und Klimawandel machen auch vor Hessen nicht Halt.

Das Potenzial, die wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu meistern, hat das erfolgreiche Bundesland im Herzen Europas.

von Reinold Rehberger

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6 STARKES LAND Hessen STARKES LAND Hessen 7

Das Interview führte Reinold Rehberger

STARKES LAND: Herr Ministerpräsident, nach dem Brexit kann man fast täglich eine neue Meldung über den Finanzplatz Frankfurt und dessen Bemühungen lesen, die Nachfolge Londons in Europa anzutreten. Wann beginnt denn die neue Ära? VOLKER BOUFFIER: Das kann im Augenblick noch niemand sagen. Wir haben Anfang Oktober, und sehr vieles ist noch unüber-sichtlich. Denn zum einen ist die Frage, was denn die britische Regierung anbieten will, ebenso ungeklärt wie auch die end-gültige Reaktion der Europäischen Union auf diese Wünsche und Forderungen. Der chaotische Tory-Parteitag hat gezeigt, dass das, was die britische Regierung dort ihren Leuten versprochen hat, das Gegenteil dessen ist, was die Europäer wollen. Diese unübersichtliche Situation hat uns jedoch nicht daran gehindert, soweit wir das können, unsere Anstrengungen vom ersten

Tage an zu platzieren und sie auch ständig weiterzuführen, um das, was wir als Ergeb-nis dieses Brexit z. B. für den Finanzplatz erwarten, möglichst intensiv zu begleiten.

Wie sehen diese Initiativen aus? Wir gehen davon aus, dass die Briten am Ende nicht Teil des gemeinsamen europäischen Marktes sein werden und damit auch nicht Teil des Binnenmarktes. Das hat zur Folge, dass auch die gesamte industrielle, wirtschaftliche Integration des Binnenmarktes so nicht mehr gegeben ist und dass deshalb große Folgen für uns in verschiedensten Formen möglich sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass

acht Prozent unserer Brutto-Exporte allein nach Großbritannien gehen. Niemand weiß außerdem bis zur Stunde: Wird es Zollschranken geben oder nicht? Die britische Premierministerin erklärt: „Wir wollen den totalen Brexit!“

Was bedeutet das für Frankfurt am Main?Um eines voranzustellen: Natürlich bedaure ich den Brexit. Aber als Minis-terpräsident eines Bundeslandes, in dem sich der größte Finanzplatz auf dem Kontinent befindet, muss man jetzt die Chance für Frankfurt sehen. Trotz dieser sehr komplizierten Situation werben wir für unseren Standort, den Finanzplatz Frankfurt am Main. Damit haben wir schon am Tag nach der Abstimmung begonnen, und zwar mit einer Reihe von Initiativen. Wir unternehmen diese nicht in marktschreierischer Manier, sondern setzen auf solides Handwerk. So haben wir Repräsentanten vor Ort als Ansprechpartner und eine Stabstelle hier in der Staatskanzlei etabliert. Letztere soll auch als verbindendes Element für alle betroffenen Ressorts und die Stadt Frankfurt dienen. Hier geht es um eine Unzahl von Fragen: von den Schulen bis zum passenden Wohnungsangebot. Der zweite Teil dieses Pakets ist es, deutlich zu machen, weshalb wir glauben, dass dieser Finanzplatz in Konkurrenz zu den anderen der richtige für den Euro-Raum ist. Wir haben rund 40 Finanzinstitute und Banken, die teilweise oder ganz hierher kommen werden als Folge dieser Brexit-Diskussion. Wir machen das in unterschiedlichster Weise, und ich selbst bin auch viel unterwegs, vor allem in New York, weil die Entscheidung für den Finanzplatz stark geprägt ist von den gro-ßen amerikanischen Banken. Diese Ent-scheidungen fallen dort, und wir haben sehr enge Beziehungen dorthin, ohne dass wir sie jetzt an die große Glocke hängen.

Aber da gibt es ja noch ein anderes Projekt, die europäische Bankenaufsicht … Ja. Der Punkt berührt uns sehr. Wir möchten, dass die europäische Banken-aufsicht, die EBA, hierher kommt. Im europäischen Kontext heißt der Bewerber Bundesrepublik Deutschland. Wir arbeiten

in dieser Beziehung sehr eng mit Berlin zusammen und haben dafür auch einen Botschafter gewinnen können, und zwar den früheren Finanzminister Dr. Theo Waigel, der europaweit bis heute ein hohes Ansehen genießt. Wir wissen auch, dass Luxemburg, Brüssel oder Dublin ernste Mitbewerber sind. Unsere Aufgabe ist es, bei unseren regelmäßigen Treffen in Brüs-sel dem Finanzkommissar, aber auch Jean Claude Junker zu erklären, dass wir eine Besonderheit besitzen, die für den Standort spricht, die andere so nicht haben.

Und welche Besonderheit ist das? Wir glauben, dass wir der Platz sind mit den besten Voraussetzungen, um qualifiziert und schnell die Verbindung zwischen Kredit- und Finanzgeschäften und den Regulatoren zustande zu bringen, durch das technische Equipment, aber auch durch die Banken wie auch EZB, – wir haben hier Möglichkeiten von geballter Kompetenz, wie sie andernorts nicht vorkommen. Das betrifft auch die Infrastruktur – Kanzleien, Wirtschaftsprü-fer etc. –, die es in dieser Dichte nirgend-wo sonst in Europa gibt. Ich setze darauf, dass viele sehen werden, dass dieser Standort eine ganz besonders attraktive Chance bedeutet. Die erste Frage, die sich heute jeder stellt, ist: Wie lange brauchen wir für eine Genehmigung für bestimmte Geschäfte. Das ist für jede Bank das zentrale Thema. Hinzu kommt: Frankfurt ist ein herausragender IT-Platz mit sehr viel Expertise – und das bindet sich mit einem Standortvorteil, der aus meiner Sicht sehr wichtig ist, zumal hier mit der verkehrsmäßigen Anbindung noch ein weiterer unschlagbarer Vorteil besteht: Der Flughafen schafft die einmalige Voraussetzung, in kürzester Zeit an allen wichtigen europäischen Plätzen zu sein, wie auch in der übrigen Welt. Also: Die Kombination aus Finanzplatz, hoher Dichte an Kompetenz – auch der Mitarbei-ter –, plus enge Verbindung mit der Euro-päischen Zentralbank, plus Flughafen, all das zusammen ist ein Gesamtfaktor, von dem wir glauben, dass er sehr attraktiv ist. Wir liegen mittendrin in Deutschland und mittendrin in Europa; Deutschland ist der stärkste Wirtschaftsraum, und wenn

Hessens MinisterpräsidentVolker Bouffier: Für den CDU-Politiker ist die Bewerbung Frankfurts Chefsache.

man das zusammen nimmt, glauben wir, dass wir gute Chancen haben.

Aber manchmal geht es nicht nur um die besten Argumente … Natürlich muss man sehen, dass, wenn die 26 Länder sich entscheiden müssen und vor der Frage stehen „Wo geht was hin?“, es durchaus sein kann, dass plötzlich ganz andere Dinge eine Rolle spielen.

Sie haben vorhin erwähnt, dass das keine hessische Solo-Nummer ist. Richtig, es geschieht alles in engster Abstimmung mit der Bundesregierung.

Das Stichwort „Verkehr“ ist bereits gefallen. Der liebe Gott hat es, als es um den Platz auf der Landkarte ging, mit den Hessen sehr gut gemeint. Wenn man aber so durchs Land fährt, sieht man, dass es trotzdem noch einiges zu tun gibt – oder vielleicht gerade deshalb? Das stimmt. Einer der großen Pluspunkte ist unser Tor zur Welt, der Flughafen. Um ihn konkurrenzfähig zu halten, bauen wir das dritte Terminal – in einem sehr verdichteten Gebiet. Das ist eine politische Hochleistung, weil wir zwei Dinge zusammenbringen müssen: Erstens

müssen wir konkurrenzfähig bleiben – in der größten Arbeitsstätte Europas arbeiten 100 000 Menschen –, gleichzeitig aber gehen wir aktiv den Lärmschutz an. Aber auch in vielerlei anderer Hinsicht – nicht nur weil das Land der Haupteigentümer des Flughafens ist – sind wir gefordert, die Zukunftsfähigkeit, sprich: den Herzmuskel unseres Landes zu erhalten. Das zweite ist: Wir müssen unsere Stärken stärken. Nur wir haben diese Kombination aus Weltflughafen und internationalem Finanzzentrum. Das ist auch hochattraktiv, und das wird weiter dafür sorgen, dass wir erste Adresse für ausländische Investiti-onen sein werden. Wir haben von allen deutschen Flächenstaaten das höchste Bruttosozialprodukt. Also müssen wir immer sehen, dass unsere Leistungen und Produkte international konkurrenzfähig sind, und dazu zählen beide Elemente. „Wir haben keinen Zugang zum Meer und keinen Zugang zu den Alpen, aber an uns kommt niemand vorbei“ – ein schöner Spruch, der die zentrale Lage beschreibt, die aber auch besondere Herausforderung ist. Mit Ausnahme des Schiffverkehrs haben wir in Hessen die höchsten Verkeh-re, wir haben den meisten Bahnverkehr

und den größten Straßenverkehr. Daraus ergeben sich Herausforderungen, die nicht einfach sind. Seit einigen Jahren arbeiten wir eng mit Wissenschaft und Forschung zusammen, um diese Zukunftsfragen zu lösen. In diesem Zusammenhang ist auch das hessische „House-of-Konzept“ zu sehen, wo wir daran arbeiten, nach wissenschaftlichen Kriterien neue Wege zu finden und zu gehen. Was bedeutet das für uns? Gute Straßen und Verkehrswege sind Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung. Sie sind auch notwendig, um die Probleme „Ballungszentrum“ und „ländlicher Raum“ in den Griff zu bekom-men. Damit geht moderne Verkehrspolitik einher, was wiederum ein modernes Mobilitätskonzept bedeutet. n

Wir haben sehr enge Beziehungen nach New York, hängen sie aber nicht an die große Glocke.

Volker Bouffier über ein Engagement für Frankfurt als London-Nachfolger.

Die Stärken stärkenDie Zukunft des Finanzplatzes Frankfurt, aber auch klassische Verkehrspolitik in einer der am

verdichtetsten Regionen Europas stellen für Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier derzeit die größten Herausforderungen dar. Ein Interview.

Zur PersonVolker Bouffier, 65, ist seit über sieben Jahren Ministerpräsident von Hessen.Der CDU-Politiker führt eine schwarz-grüne, fast geräuschlos arbeitende Koalition.Der gelernte Rechtsanwalt und Berufspoliti-ker stammt aus Gießen.

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FOTOS: ALEXANDER VON SPRETI

Titelstory

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Titelstory

FOTO

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Hochschule mit JubiläumDeutschlands größte private Hochschule für Technik mit über 6000 Studierenden feiert ihr 20-jähriges Bestehen: Die innovativen Studiengänge der Wilhelm Büchner Hochschule haben sich sowohl bundesweit als auch international etabliert.

B egonnen hat alles im Jahr 1997 in Pfungstadt bei Darmstadt lediglich mit dem Studiengang Informatik. Auf-

grund der großen Nachfrage wurde das An-gebot an Fachrichtungen im Laufe der Jah-re durch Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik und Maschinenbau erweitert.

„Seit der Gründung 1997 haben wir zu-kunftsweisende Trends und Technologien im Blick und bauen unser Studienprogramm entsprechend aus“, so Prof. Jürgen Deicke, Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule. Aktuell bietet die Hochschule 21 Bachelor- und 13 Master-Studiengänge an.

Orientierung an ZukunftsbranchenDie neuesten Fachrichtungen der Ausbil-dungsstätte sind Wirtschaftsingenieurwesen, Technologiemanagement und Verfahrens-technik. Für den immer wichtiger werdenden Energiesektor hat die Wilhelm Büchner Hoch-schule zudem drei Bachelor-Studiengänge parat: Wirtschaftsingenieurwesen Energie-

technik, Energiewirtschaft und -management sowie Energieverfahrenstechnik. Durch diese Angebote werden den Absolventen attraktive Berufschancen ermöglicht.

Zusätzlich realisiert das Konzept des berufs- begleitenden Fernstudiums, das den Studie-

renden optimale Flexibilität bietet, eine kon-tinuierliche Weiterbildung von Fachkräften, die gerade im Zuge von Industrie 4.0 immer größeren Stellenwert einnehmen.� n

www.wb-fernstudium.de

Absolventenfeier 2017: Rund 700 Absolventen feiern ihren erfolgreichen Abschluss.

die medizinische Forschung voran. Biowis-senschaftliche Grundlagen erarbeiten die Max-Planck-Institute für Biophysik in Frank-furt und für terrestrische Mikrobiologie in Marburg.

Neue Therapien, die eine effektivere, ver-träglichere und kostengünstigere Behand-lung schwerer Erkrankungen ermöglichen sollen, werden im Cluster für Individuali-sierte Immunintervention (Ci3) mit Sitz in Darmstadt und Mainz entwickelt. Es bün-delt laut Eigenwerbung „die hervorragen-de Expertise in der Region Rhein-Main im Bereich Arzneimittel, Therapieansätze und Diagnostika“ auf diesem Gebiet. Ci3 fördert medizinische Strategien, die das Immunsys-tem gezielt zur Behandlung von Krebs, Au-toimmunerkrankungen (wie etwa Rheuma) und Infektionen nutzen. Die Wissenschaftler selbstbewusst: „Mit seinem umfangreichen Exzellenz-Netzwerk nimmt sich Ci3 der Her-ausforderungen des Gesundheitswesens an.“

Automobil: auf Kurs E-MobilitätEinst ein Schwergewicht der deutschen Auto-mobilindustrie, könnte die traditionsreiche Opel AG nach Jahren des Niedergangs unter den Fittichen ihres neuen Eigentümers, des französischen PSA-Konzerns, als „Kompe-tenzzentrum“ für E-Autos eine Renaissance erleben. Mit dem Ampera haben die Rüs-selsheimer bewiesen, dass sie der Aufgabe gewachsen sind.

Wertvolles Know-how in Sachen E-Mobi-lität findet sich auch im Raum Kassel. So hat die Volkswagen AG die Entwicklung und Pro-duktion elektrischer Antriebe (unter anderem für den e-Up und den e-Golf) im Werk Bau-natal konzentriert. Mit der Optimierung von Elektroantrieben beschäftigt sich der Fachbe-reich „Fahrzeugsysteme und Grundlagen der Elektrotechnik“ an der Universität Kassel. Das Fachgebiet gehört dem Forschungsverbund „Fahrzeugsysteme“ (FAST) der Universität an. FAST realisiert interdisziplinäre Projekte, bei

denen die beteiligten Fachbereiche ihre Kompetenzen bündeln. Fraunho-

fer IWES und SMA Solar wiede-rum arbeiten, wie erwähnt,

an intelligenten Systemen, die eine Brücke zwischen

erneuerbaren Energien und E-Mobilität schla-gen, damit der zusätz-

liche Strombedarf für die E-Autos gedeckt werden kann, ohne die Klimaziele zu gefährden oder gar neue Kernkraftwerke

zu bauen.� n

freilich auch einen enormen Finanzbedarf aus: Mit rund 8,2 Milliarden Euro aus dem Bundesverkehrswegeplan kann das zentrale europäische Transitland bis zum Jahr 2030 endlich seine Nadelöhre ein wenig weiten. Allein der Um- und Ausbau der sechs Auto-bahnkreuze an A3 und A5 wird 640 Millionen Euro verschlingen.

Energiewende: ehrgeizige ZieleWeil Hessen bis zum Jahr 2050 seinen kompletten Strom- und Wärmebedarf aus erneuerbaren Energien decken will, laufen alle Bemühungen in diese Richtung derzeit auf Hochtouren. Schließlich handelt es sich um das ehrgeizigste Programm dieses Kali-bers in Deutschland – und natürlich auch um ein Prestigeprojekt, mit dem der grüne Koalitionspartner punkten will. Schon in drei Jahren soll ein Viertel des verbrauch-ten Stroms aus erneuerbaren Energien stam-men. Massiver Ausbau der Bio-, Wind- und Sonnenenergie, betriebliche Energieeffizi-enz-Netzwerke, Mieterstrom-Modelle, ener-getische Gebäudemodernisierung – das sind nur einige Maßnahmen zur Umsetzung der landesweiten, dezentralen Energiewende.

Nordhessen kommt dabei als Kompetenz-cluster für Energieeffizienz und dezentrale Energiesysteme eine wichtige Rolle zu. Hier sitzen Unternehmen wie SMA Solar oder Viessmann, einer der international führen-den Hersteller von Heizungs- und Klimatech-nik und gewerblichen Kühlsystemen. Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel, das über besondere Expertise auf dem Gebiet intelligenter Stromnetze verfügt, arbeitet daran, erneuerbare Energien in die Elekt-romobilität zu integrieren. Mit mehreren Instituten trägt die Universität Kassel dazu bei, innovative Energielösungen zu finden. Im deENet Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien e. V. arbeiten über 100 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen zusammen.

Informationstechnologie: digitaler WandelMit rund 10 000 Unternehmen, 122 000 Beschäftigten und 40 Milliarden Euro Umsatz ist die Informa-tions- und Kommunika-tionstechnik (IKT) die mit Abstand stärkste Technologiebranche Hessens. In Frank-furt hat sich mit DE-CIX (Deutscher Commercial Inter-net Exchange) der weltgrößte Daten-austauschpunkt ent-

wickelt. Im Software-Cluster, „Europas Silicon Valley für Unternehmenssoftware“, bündeln länderübergreifend die Software-Entwick-lungszentren Darmstadt, Kaiserslautern, Karlsruhe, Saarbrücken und Walldorf (SAP) ihre Kräfte.

Darmstadt punktet dabei mit der Informa-tikfakultät der TU, den Fraunhofer-Instituten für Graphische Datenverarbeitung (IGD) und für Sichere Informationstechnologie (SIT) sowie der Software AG. Eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die zunehmende Internet-kriminalität und Wirtschaftsspionage spielt das CRISP (Center for Research in Security und Privacy), das mit Förderung des Bundes und des Landes zum Nationalen Zentrum für angewandte Cybersicherheit ausgebaut werden soll.

Die IKT-Branche steht auch als eine von acht Schlüsselsektoren im Zentrum der hes-sischen „Innovationsstrategie 2020“. Denn, so verkündete der Grünen-Politiker und hes-sische Wirtschaftsminister Tarak Al-Wazir im Mai bei der Eröffnung des Future Internet Kongresses: „Wir dürfen die Gestaltung un-serer Zukunft nicht dem Silicon Valley über-lassen, sondern müssen unsere digitalen Pro-dukte und Dienstleistungen selbst schaffen.“

Biomedizin: neue TherapieansätzeMit fünf Clustern ist Hessen im Bereich Ge-sundheit und Medizin insgesamt sehr gut aufgestellt. Ob House of Pharma & Health-care oder die Initiative gesundheitswirtschaft rhein-main e. v. – sie alle bewegen sich in einer der traditions- und erfolgreichsten eu-ropäischen Pharma- und Medizinregionen, geprägt von Unternehmen wie Hoechst (heu-te Sanofi), Behring-Werke und Merck. Zwei Universitätskliniken (Frankfurt und Gie-ßen-Marburg) sowie die Max-Planck-Institute für Herz- und Lungenforschung (Bad Nau-heim) und für Hirnforschung (Frankfurt), das wiederum eng mit dem privat finanzierten Ernst Strüngmann Institute for Neuroscien-ce (ESI) zusammenarbei-tet, treiben

Opel E-Modell „Ampera“: Die Rüsselsheimer Traditionsmarke hat gute Chancen im neuen Konzern.

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FOTO: ADAM OPEL GMBH

Fortsetzung von Seite 5

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STARKES LAND Hessen 11 10 STARKES LAND Hessen

VhU & Hessen-Champions

Natürlich besser leben. J obmotor, Innovation und Weltmarkt-

führer – so lauten die Kategorien, in de-nen jährlich die „Hessen-Champions“ ausgezeichnet werden. Beim traditio-

nellen Wettbewerb würdigt das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung gemeinsam mit der Vereinigung hessischer Unternehmerverbän-de (VhU) in diesem Jahr bereits zum 17. Mal herausragende unternehmerische Erfolge.

Während in der Kategorie „Weltmarkt-führer“ hessische Unternehmen gesucht werden, die in ihrer Branche mit einem Produkt oder einer Dienstleistung weltweit führend sind, berücksichtigt die Jury bei der Auswahl des „Jobmotors“ jene, die – unter Berücksichtigung der Unternehmensgröße – überdurchschnittlich viele neue Arbeits-plätze geschaffen haben. Die Kategorie „In-novation“ hingegen, die übrigens erst seit 2011 existiert, spricht vor allem Klein- und Mittelbetriebe an, die mit besonders neuar-tigen Produkten glänzen. Auch in diesem Jahr werden die Gewinner von einer promi-nent besetzten Jury aus Wirtschaft, Politik und Medien gewählt – verlautbart werden deren Namen allerdings erst im Rahmen des Hessischen Unternehmertages (HUT) am 7. November in Wiesbaden.

Hochkarätige Referenten am UnternehmertagDer HUT fungiert bereits seit 1979 als Dia-logforum für Politik, Wirtschaft und Medien und ist mit über 1000 Gästen die Spitzenver-anstaltung der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Thema „Glo-bale Unternehmen, Krisen in der Welt und der Standort Hessen“. Wie eine kluge, zu-kunftsorientierte Standortpolitik aussehen muss, wird dabei unter anderem in Vorträ-gen von Ministerpräsident Volker Bouffiersowie Opel-Chef Michael Lohscheller disku-tiert. Die Preisverleihung der Hessen-Cham-pions findet in der Zwischenzeit statt – die Siegerehrung wird traditionsgemäß von Wirtschaftsminister und Wettbewerbs-schirmherr Tarek Al-Wazir durchgeführt.

Den Preisträgern winkt unter anderem ein Jahr im Licht der Öffentlichkeit, denn die Unternehmen werden sowohl in der Kommunikation als auch in zahlreichen Publikationen der Landesregierung und der VhU präsent sein. Die begleitende Medien-arbeit sorgt für einen hohen Bekanntheits-grad bei Wirtschaft und Bevölkerung und schafft wertvolle Kontakte zu Journalisten, Spitzenorganen sowie Fördereinrichtungen

der hessischen Wirtschaft. In diesem Jahr gab es übrigens erstmalig die Möglichkeit, sich komplett digital zu bewerben – auch zu-sätzliche Dateien wie Bilder, Firmenvideos oder -prospekte konnten direkt am Bewer-bungsportal hochgeladen werden. Unter-nehmen, die bereits teilgenommen haben, können ihre Daten aus dem Vorjahr einfach übernehmen und entsprechend anpassen.

Weltmarktführer und InnovatorenIn der Kategorie „Weltmarktführer“ siegte im vergangenen Jahr die „ESM Energie- und Schwingungstechnik Mitsch“ aus Rimbach: Durch Ehrgeiz und die richtigen Ideen hat sich das Familienunternehmen innerhalb von 20 Jahren zum Weltmarktführer im Bereich von Schwingungskomponenten für Windkraftanlagen entwickelt. Weltweit sind bereits 80 000 Windkraftanlagen mit Kompo-nenten von ESM in Betrieb – das entspricht einem Marktanteil von rund 70 Prozent. „Mit ihren Produkten trägt das Unterneh-men wesentlich zum Ausbau einer nachhal-tigen Energiewirtschaft bei“, würdigte Mi-nisterpräsident Bouffier die Auszeichnung.

Den Titel „Bester Jobmotor“ nahm „pap-perts“ aus Poppenhausen mit nach Hause. Die Bäckerei, die seit jeher für innovative

Helden des UnternehmertumsKreativ und innovativ mit einem klugen Konzept – das braucht es, um ein

„Hessen-Champion“ zu werden. Ziel des jährlich stattfi ndenden Wettbewerbs ist es, Unternehmen für herausragende Leistungen auszuzeichnen.

Größe oder Mitarbeiterzahl spielen dabei keine Rolle.

von Andrea Lichtfuss

Hessen-Champions 2016 – die Sieger mit VhU-Präsident Wolf Matthias Mang, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Schirmherr) und Ministerpräsident Volker Bouffi er

Produkte und traditionelle Handwerkskunst steht, beschäftigt stolze 1080 Menschen in über 100 Fachgeschäften. „Ich freue mich be-sonders, dass wir in der Kategorie ‚Jobmotor‘ einen Familienbetrieb auszeichnen konn-ten“, erklärte VhU-Präsident Wolf Matthias Mang. „Zudem trägt die papperts GmbH als ‚Fitnessbäcker‘ mit zahlreichen Sportevents zu einer gesunden Lebensweise bei.“

In der Kategorie Innovation wurden zuletzt gleich zwei Preisträger ausgezeichnet. Zum einen das Kasseler Unternehmen „SMINNO“ – es überzeugte mit Smartphone-Zubehör, das universell mit allen Modellen kompati-bel ist und ohne zusätzliche Energiezufuhr auskommt. Darunter etwa CESAcruise, die erste Fahrrad-Freisprecheinrichtung der Welt. „Auf den Straßen im Land ist viel los. Da ist es besonders auf dem Fahrrad wichtig, alle Sinne auf den Verkehr zu konzentrieren. Mit seinen innovativen Produkten sorgt SMIN-NO für mehr Sicherheit im Straßenverkehr“, begründete Jürgen Zabel, Geschäftsführer der Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Hessen mbH (MBG H), das Juryvotum.

Der zweite Gewinner in der Kategorie war die Jöst GmbH aus Wald-Michelbach. Die innovativen Produkte des Schleifmittelher-stellers finden Anwendung in der Auto-, Mö-bel-, Metall- und Kunststoffindustrie sowie

im Parkett- und Gebäudereinigungssektor. Die neueste Entwicklung des Unternehmens – ein patentrechtlich geschütztes automa-tisches Bandschleifsystem für die Endbear-beitung von Rotorblättern – kommt in der Windkraftindustrie zum Einsatz.

Hessen ist Gründerland Nummer EinsUnd auch die diesjährige Siegerehrung verspricht, spannend zu werden: Die Ge-schäftsideen der nominierten Unterneh-men reichen von parentaler Ernährung über handgefertigte Möbel bis hin zu Maschinen zur Bearbeitung und Herstellung von Ver-zahnungen. „Unsere Jury freut sich über die zahlreichen kreativen Ideen und auch dar-auf, die Gewinner am 7. November im Kur-haus Wiesbaden zu feiern“, so Wolf Matthias Mang. Viele leistungsfähige Unternehmen sind der breiten Öffentlichkeit nämlich nicht wirklich bekannt, obwohl sie das Rückgrat der heimischen Wirtschaft bilden. „Gerade den kleinen und mittleren Unternehmen können wir mit den Hessen-Champions eine Plattform bieten, ihre wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten zu präsentieren“, erläu-terte Zabel.

Die hohe Internationalisierungsdichte und das starke heimische Handwerk ma-chen Hessen zu einem besonders wichtigen

Standort für junge Unternehmen. „Hessen ist Gründerland Nummer Eins in der Bundes-republik. Das wollen wir auch bleiben“, be-tont Al-Wazir. „Die Hessen-Champions ste-hen für diese Innovationskraft. Ihre Produkte und Dienstleistungen setzen neue Standards – auch auf internationalen Märkten. Sie sind Markenbotschafter Hessens im In- und Aus-land und tragen damit entscheidend dazu bei, dass Hessen ein Erfolgsland bleibt.“� n

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Zehn Finalisten 2017 Weltmarktführer EppsteinFoils GmbH & Co. KG, EppsteinNord-Micro GmbH & Co. OHG, Frankfurt am MainPräwema Antriebstechnik GmbH, Eschwege

InnovationAdaptive Balancing Power GmbH, DarmstadtEurozyto GmbH, Königstein im TaunusSchreinerei Torsten Kiefer einzigArt Möbelma-nufaktur, HünfeldOptoTech Optikmaschinen GmbH, Wettenberg

JobmotorEurozyto GmbH, Königstein im Taunusfi no digital GmbH, KasselLampenwelt GmbH, Schlitz

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STARKES LAND Hessen 13 12 STARKES LAND Hessen

VhU & Hessen-Champions

Schonende Narkose – mehr Effi zienzIn der Medizintechnik sind B. Braun und Philips die Nummer 1: B. Braun bei der Regionalanästhesie, Philips bei Ultraschall und bildgestützten Therapielösungen. Jetzt gehen sie erstmals gemeinsam an den Markt.

B ei vielen OPs wendet man statt – oder in Kombination – mit der Vollnar-kose die ultraschallgeführte Regi-onalanästhesie an: Der Arzt spritzt

ein Anästhetikum in die unmittelbare Nähe der schmerzleitenden Nerven und blockiert einen oder mehrere Nerven. Das Verfahren verlangt viel Fingerspitzengefühl, denn der Anästhesist muss die Injektionsnadel nah am Zielnerv positionieren, darf ihn aber nicht verletzen. Hilfestellung leistet ihm ein mobiles Ultraschallgerät.

Nutzen für Patienten und KlinikEine patientenschonende Methode, denn durch das Ausbleiben potenzieller Neben-wirkungen wie beispielsweise Übelkeit kann der Genesungsprozess begünstigt wer-den. Kliniken profitieren so von kürzeren Ablaufzeiten und geringerer Verweildauer des Patienten. Kein Wunder, dass die Nach-frage nach mobilen Ultraschallgeräten weltweit wächst.

Vor diesem Hintergrund haben sich B. Braun und Philips zu einer strategischen

Mit Wissen aus der Praxis wurde die Xperius-Technologie für eine noch schonendere ultraschallgeführte Regionalanästhesie entwickelt.

Das mobile Ultraschallsystem Xperius kombiniert das Wissen von Philips und

B. Braun – zum Wohl der Patienten.

Fakten�� Die Partner: B. Braun Melsungen, führender

Hersteller Medizintechnik-, Pharmaprodukte, Dienstleistungen, 60 000 Mitarbeiter, Umsatz 6,5 Mrd. Euro; und Royal Philips, eines der führenden Gesundheitsunternehmen, 71 000 Mitarbeiter, Umsatz 17,4 Mrd. Euro�� Xperius, innovatives Ultraschallgerät: in-

tuitive Benutzerschnittstelle, ergonomisches Design, intelligente anatomische Bildgebung, Mobilität und einzigartige Leistung bei gemeinsamer Verwendung von B. Brauns echogenen (für die Ultraschallbildgebung sichtbaren) Nadeln.

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Das mobile Ultraschallsystem Xperius kombiniert das Wissen von Philips und

B. Braun – zum Wohl der Patienten.

Allianz zusammengeschlossen. Der deut-sche Medizintechnik- und Pharmahersteller bringt seine Expertise in Sachen Injektions-nadeln und Katheter ein, Philips die Kom-petenz bei bildgebenden Verfahren. Ziel ist es, Innovationen in wichtigen Bereichen der Narkose- und akuten Schmerztherapie-Ver-fahren auf den Markt zu bringen. Hierzu zählen Planung, Visualisierung und Füh-rung der Nadel, bessere Abläufe und Res-sourcenoptimierung. Als Plattform haben Philips und B. Braun das mobile Ultraschall-system Xperius auf den Markt gebracht. „Wir haben intensiv mit Narkoseärzten gesprochen und ihre Ideen bei der Ent-wicklung des Geräts eingebracht“, erklärt Stefan Horn, Vice President Marketing Pain Control bei B. Braun.

Philips und B. Braun sind weltweit bekannt für bahnbrechende klinische Innovationen und ihr Engagement bei der gemeinsamen Arbeit mit Patienten und Leistungserbrin-gern. „Dabei verfolgen wir das Ziel, die Qua-lität, Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Ge-sundheitsversorgung zu verbessern und den individuellen Patientennutzen zu steigern“,

sagt Bastian Werminghoff, Director Business Group Ultraschall Philips DACH. Auch B.-Braun-Vorstand Dr. Meinrad Lug-an macht deutlich: „Die neue Allianz mit Philips zeigt unser Interesse am Austausch von Fachwissen, und zwar nicht nur mit unseren Kunden, sondern auch mit anderen wichtigen Technologieunternehmen, damit wir den Bedürfnissen und Herausforderun-gen, die mit der Regionalanästhesie heute und in Zukunft verbunden sind, gerecht werden.“ � n

www.bbraun.de

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H essen ist ein starker Standort. Dafür spricht nicht nur die Internationa-lisierungsdichte, sondern auch die durchgängige industrielle Wert-

schöpfungskette, das starke heimische Hand-werk und die hervorragende Logistik. Doch wie bleibt das Herz Deutschlands auch in Zukunft krisenfest?

Der wirtschaftliche Erfolg – bezogen auf die Einwohnerzahl – ist in keinem Land so hoch wie hier, ebenso wie das Gehalts-niveau. Dass Land und Wirtschaft pulsie-ren, nimmt die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) zum Anlass, Stärken zu stützen und weiter auszubauen. Als Dachorganisation der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände in Hessen ist die VhU die Spitzenorganisation der freiwillig organi-sierten hessischen Wirtschaft. Dabei vertritt sie mittlerweile 76 Mitgliedsverbände, deren rund 150 000 Mitgliedsunternehmen sowie 1,5 Millionen Beschäftigte.

Lebensstandard soll weiter wachsen„Da wir die Krisen in der Welt nicht beein-flussen können, müssen wir unsere Haus-aufgaben am Standort machen“, konstatiert VhU-Präsident Wolf Matthias Mang, „des-halb dürfen wir nicht tatenlos zusehen, wie die Demografie die Entwicklungsperspekti-ve in einer schrumpfenden Gesellschaft bis 2035 eintrübt – das Arbeitsvolumen zurück-geht, das BIP-Wachstum sich halbiert, Steu-ereinnahmen drastisch sinken, der Vertei-lungsspielraum kleiner wird und so weiter.“ Eine mögliche Gegensteuerungsmaßnahme sieht Mang auf Basis von Erkenntnissen der

Denkfabrik IW Köln in einer klugen Kom-bination aus Beschäftigungs-, Investitions- und Technologiestrategien, die bis 2035 den Lebensstandard im Vergleich zu den vergangenen Jahren stärker wachsen lassen soll. In diesem Zusammenhang soll unter anderem die Erwerbstätigkeit ausgeweitet, der Kapitaleinsatz und die Produktivität er-höht sowie der Aufbau einer digitalisierten Wirtschaft vorangetrieben werden. Durch

die verstärkte Anwendung digitaler Tech-nologien und Vernetzung könnte auch der Rückgang des Arbeitskräfteangebots kom-pensiert werden.

Digitalisierung als ChanceSind Menschen zum einen etwa aus ge-sundheitlichen Gründen nicht in der Lage, jeden Tag im Unternehmen zu erscheinen, so könnten diese mittels digitalem „Home Office“ trotzdem ihrer Arbeit nachgehen – zum anderen können Beschäftigte dadurch ihren Job besser mit der Familie in Einklang bringen. Auf der anderen Seite kann Digitali-sierung als Mittel zur Effektivitätssteigerung in Betrieben eingesetzt werden, wie es das Unternehmen Oechsler beweist. Mithilfe einer digitalen Fabrik, „Speedfactory“, pro-duziert die Firma, deren Aufsichtsratsvorsit-zender Wolf Matthias Mang ist, Sportschuhe für Adidas mittels 3D-Druckverfahren – per-sönlich angepasst und in Rekordtempo. Da für dieses Verfahren neben Robotern rund 160 Mitarbeiter notwendig sind, werden gleichzeitig neue Arbeitsplätze geschaffen. Und wird ein erster wichtiger Schritt in Rich-tung Zukunft gesetzt. � n

Stark in die ZukunftDas Bruttosozialprodukt pro Person ist in Hessen das höchste in Deutschland, ebenso wie das Gehaltsniveau. Umso wichtiger ist es, Stärken zu stützen – und an den richtigen Stellen auszubauen.

von Daniel Naschberger

VhU-Präsident Wolf Matthias Mang sprach beim Hessischen Unternehmertag 2016 über ein freiheitsorientiertes Europa mit einem funktionierenden Binnenmarkt.

Digitalisierung kann als Mittel zur Eff ektivitätssteigerung in Unternehmen eingesetzt werden.

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O b Lampe, Kaffeevollautomat oder Autoschlüssel – die alltäglichsten Objekte sind mittlerweile fast selbstverständlich mit Chips aus-

gestattet und können mit dem Smartphone gesteuert werden. Doch die vierte industri-elle Revolution geht nicht nur mit Komfort einher, sondern auch mit einem immensen Sicherheitsrisiko – denn organisierte An-griffe im Netz nehmen immer weiter zu.

Digitale Köder erkennen StrategieDiese Bedrohung durch Cyberangriffe wird derzeit im Fachgebiet Telekooperation an der Technischen Universität Darmstadt un-ter Leitung von Prof. Max Mühlhäuser er-forscht. Zu diesem Zweck haben die Darm-städter überall auf der Welt gezielte Köder („Honeypots“) ausgelegt. Während diese nach außen hin wie ungeschützte Rechner wirken, sammeln sie eigentlich wichtige In-formationen über die Vorgehensweise der Hacker. Die Besonderheit: Mühlhäusers Köder sind besonders kostengünstig und können auf Knopfdruck die unterschied-lichsten Systeme vorspielen – von der An-lagensteuerung bis zum Webserver.„Wir schauen den bösen Jungs beim Ha-cken zu und zeichnen deren Kommandos so auf, als wären wir ein wirkliches Opfer“, erklärt Dr. Florian Volk, Research Strategy Coordinator. „So können wir schauen, was genau versucht wird und welche Art von Angriffen gerade angesagt ist.“ Auf Basis der gesammelten Daten wird an-schließend nach Methoden gesucht, um künftige Bedrohungen zu erkennen und

in Folge geeignete Verteidigungsstrategien zu entwickeln.

Der Schlüssel heißt Verschlüsselung Auch weniger komplexe Vorgänge wie etwa das Versenden einer E-Mail sind nicht selten von Cyberattacken betroffen. Dabei kann der elektronische Inhalt – ähnlich wie bei einer Postkarte – von Fremden ge-lesen werden, ohne dass der Urheber etwas davon mitbekommt. Entsprechende Ver-schlüsselungstechniken gibt es zwar schon lange, doch diese sind meist sehr komplex und somit für Laien nur selten anwendbar.

An der Hochschule Darmstadt hat sich die Arbeitsgruppe rund um Prof. Andreas Heinemann deshalb zum Ziel gemacht, Prozesse und Anwendungen zu gestalten, die sicher und gleichzeitig anwender-freundlich sind. So sollen etwa spezielle Softwareentwürfe künftig die Konfigu-rationen im Hintergrund übernehmen. „Wichtig hierbei ist ein gesundes Gleich-gewicht aus Sicherheit, Privatsphäre und Vertrauen“, erklärt Daniel Träder, Mitglied der Arbeitsgruppe. Und natürlich die Etab-lierung eines allgemeinen Bewusstseins für die Bedrohungslage.

Vorreiter im Bereich CybersicherheitDie Technische Universität Darmstadt bil-det mit der Hochschule Darmstadt und den in der südhessischen Stadt angesiedelten Fraunhofer Instituten für Sichere Infor-mationstechnologie und für Graphische Datenverarbeitung die europaweit wohl größte Cybersicherheits-Allianz, gebün-delt im „Center for Research in Security and Privacy“ (CRISP). Über 450 Forscher, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Land Hessen gefördert werden, setzen sich hier mit den Themen Cybersicherheit und Schutz der Privatsphäre auseinander.� n

Die „Köder“ sind besonders kostengünstig und können auf Knopfdruck die

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Die Bedrohung durch Cyberangriffe wird derzeit im Fachgebiet Telekooperation an der Technischen Universität Darmstadt erforscht. Im Bild: Florian Volk, Forschungsstrategiekoordinator am Lehrstuhl der TU Darmstadt

Mit Honig lockt man Hacker

Die Digitalisierung bringt nicht nur Bequemlichkeit im Alltag, sondern auch Gefahren mit sich. In Darmstadt legen Wissenschaftler deshalb digitale Köder aus, um gezielt Informationen über

Cyberangriffe und deren Vorbereitungen zu sammeln.

von Andrea Lichtfuss

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A uf einem Hügel oberhalb der Stadt Marburg liegt das Marburger Io-nenstrahl-Therapiezentrum – der Ort, an dem die Krebstherapie

eine kleine Revolution erlebt. Das Heilig-tum der Wissenschaftler und zur Behand-lung notwendige Gerät liegt im hinteren Bereich des Gebäudes verborgen: der Teilchenbeschleuniger. Hier werden die „neuen Strahlen“, Protonen und Kohlen-stoffionen erzeugt und auf 75 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt.

Viele Tumore können zwar auch chir-urgisch entfernt oder mittels konventio-neller Strahlentherapie behandelt werden, doch nicht immer ist das möglich. Etwa dann, wenn der Tumor chirurgisch nicht erreichbar ist und die Strahlen Organe schädigen würden, die für den Patienten lebenswichtig sind. Im Marburger Ionen-

strahl-Therapiezentrum wurde diese Hür-de mit der Entwicklung der neuartigen Methode erfolgreich überwunden: „Wir können die Tiefe, in der die Teilchen ihre maximale Energie im Körper abgeben, steuern, indem wir ihre Anfangsenergie variieren“, erklärt Prof. Klemens Zink, Me-dizinphysiker an der Technischen Hoch-schule Mittelhessen (THM). „So fällt die Bestrahlungsdosis hinter dem Tumor prak-tisch auf Null und hält die Nebenwirkun-gen der Behandlung gering, da gesundes Gewebe nicht bestrahlt wird.“

Einsatz bei außer- gewöhnlichen KrebsartenDie im Vergleich zu den herkömmlichen Photonenstrahlen genauere Dosisvertei-lung ermöglicht auch eine Steigerung der Strahlendosis. Darüber hinaus ist die biologische Wirkung der Kohlenstoffio-nen wesentlich höher – somit wird die DNA der Tumorzelle und deren Erbgut

deutlich stärker geschädigt. „Hierdurch erwarten wir, dass die Heilungschancen unserer Patienten steigen“, erklärt Prof. Rita Engenhart-Cabillic, Ärztliche Direk-torin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum Marburg und medizinisch-wissenschaftli-che Leiterin von UKGM am MIT.

Bisher werden die Ionenstrahlen vor-wiegend bei Tumoren angewandt, die widerstandsfähig gegen die herkömmlich verwendeten Photonenstrahlen sind, langsam wachsen, schlecht mit Sauerstoff versorgt oder von strahlenempfindlichem Gewebe umgeben sind. Davon betroffen sind insbesondere Tumore im Gehirn und im Kopf-Hals-Bereich, Knochen- und Weichteilsarkome wie kindliche Tumore sowie nichtoperable Tumore der Bauch-speicheldrüse.

Onkologisches GesamtkonzeptDie Wirksamkeit der Ionenstrahlung für die Patienten wird im Rahmen wissen-schaftlicher Projekte und klinischer Stu-dien untersucht. Durch die Anbindung des MIT an das Anneliese Pohl Comprehensive Cancer Center erhält jeder Patient ein von Experten unterschiedlicher Fachrichtun-gen abgestimmtes Behandlungskonzept, das auf seine besondere Situation zuge-schnitten ist. „So ist die Partikeltherapie stets in ein onkologisches Gesamtkonzept eingebettet“, so Engenhart-Cabillic.

Das MIT wird von der Rhön-Klinikum AG und dem Universitätsklinikum Heidelberg in Kooperation mit der Philipps-Univer-sität Marburg unter Förderung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst betrieben. Für Wissenschafts-minister Boris Rhein ist die hessische Krebsforschung wegweisend: „Ärzte und Wissenschaftler arbeiten Hand in Hand, um den Krebs erfolgreich zu bekämpfen und aus den Forschungsergebnissen neue Therapieformen zu entwickeln. Diese Zu-sammenarbeit weiterhin zu unterstützen, ist ein wichtiges Anliegen der Hessischen Landesregierung.“� n

Den Krebs im VisierDas Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) gehört seit 2015zu den wenigen Zentren weltweit, welche die Partikelbestrahlungmit Protonen oder Schwerionen als vielversprechende Behandlungs- methode zur Krebsbekämpfung anbieten.

von Patrick Bock

Rita Engenhart-Cabillic, Ärztliche Direktorin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum Marburg, im Austausch mit einem Mitarbeiter

Die Wirksamkeit der Ionenstrahlung für die Patienten wird im Rahmen wissenschaftlicher Projekte und klinischer Studien untersucht.

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Wir wollen, dass Sie sich immer sicher fühlen können – auch, wenn Sie online sind. Am „Center for Research in Security

and Privacy“ (CRISP), dem größten Forschungszentrum für Cybersicherheit in Europa, arbeiten wir deshalb an Lösungen,

um heutige und zukünftige IT-Systeme zu schützen. So können Sie zum Beispiel mit Ihrem Smartphone, Tablet oder PC

beruhigter im Internet surfen. Erfahren Sie mehr unter www.hessen-schafft-wissen.de

Hessen investiert in die Cybersicherheitsforschung.

Auf der Spur des SupercomputersGreen-IT und Smart-IT kostengünstig realisiert: Knappe Mittel und ehrgeizige Ziele machen Prof. Volker Lindenstruth kreativ.

Herr Lindenstruth, die Goethe-Universität baut einen neuen Hochleistungsrechner. Ist der alte nicht mehr gut genug?VOLKER LINDENSTRUTH:  2011 erreichte unser derzeitiger Supercomputer, der LOEWE-CSC, Rang acht auf der Liste der 500 energieeffizientesten Rechner. Heute ist er weit abgeschlagen. Um an der internationalen Spitze mithalten zu kön-nen, muss man nach spätestens vier Jah-ren einen neuen Supercomputer bauen.

Was zeichnet den geplanten Goethe-HLR aus?Er wird mit seinen geplanten drei Petaflops – drei Mal zehn hoch 15 Rechenoperationen pro Sekunde – zehn Mal schneller sein als der alte Supercom-puter. Das erreichen wir mit der bewähr-ten Rechnerarchitektur: Leistungsfähige Grafikkarten ersetzen wo möglich, teure Prozessoren und eine effiziente Wasser-kühlung senken die Betriebskosten. So sparen wir bei der Hardware und der

Stromrechnung. Üblicherweise gehen 60 Prozent der Betriebskosten in die Kühlung. Beim LOEWE-CSC haben wir den Anteil auf unter 10 Prozent gesenkt. Welche Bedeutung haben Supercomputer heute für die Forschung?Immer mehr wissenschaftliche Dis-ziplinen benötigen Rechenzeit für Simulationen oder die Auswertung großer Datenmengen. Bekannt ist das aus der Klimaforschung oder der Teilchenphysik. Aber inzwischen modelliert man auch in den Biowissen-schaften von der Zellebene bis zu ganzen Ökosystemen. Nicht zu vergessen: DieEntwicklung hocheffizienter Algorithmen – Stichwort Parallelisierung – und die Green-IT sind Querschnittsdisziplinen, bei denen die Goethe-Universität deutschland-weit zur Spitze gehört. n

www.uni-frankfurt.de

Volker Lindenstruth ist Professor für Hochleistungsrechnerarchitektur an der Goethe-Universität und Vorstandsvorsitzender des Frankfurt Institute for Advanced Studies.

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Z war ist das Image der Tiere nach wie vor nicht das beste, dennoch halten Insekten mit ihren 1,2 Millionen be-schriebenen Arten unangefochten

den ersten Rang der artenreichsten Organis-mengruppe. Die Gründe dafür liegen unter anderem in ihrer ausgeprägten Fähigkeit, er-folgreich Mikroorganismen zu bekämpfen und sich an extreme Lebensbedingungen anzupassen. Warum also nicht von Insek-ten lernen?

Leuchtturmprojekt in GießenGenau daran arbeiten Insektenbiotech-nologe Prof. Andreas Vilcinskas und seine Kollegen Tag für Tag. Mit Mitteln des hes-sischen Forschungsförderprogramms LOE-WE entstand unter der Federführung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ein

echtes Leuchtturmprojekt: das LOEWE-Zen-trum für Insektenbiotechnologie & Biores-sourcen (ZIB), ein weltweiter Vorreiter auf diesem Gebiet. Gemeinsam mit der Tech-nischen Hochschule Mittelhessen und dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie finden hier biotechnologische Methoden Anwendung, um die Stoffe und Zellen von Insekten für den Menschen nutzbar zu machen. „So ha-ben wir in den Wundmaden eine Reihe von antimikrobiellen Peptiden entdeckt, die jetzt mit industriellen Partnern für Anwendungen in der Wundheilung entwickelt werden“, er-klärt Andreas Vilcinskas.

Im Rahmen des LOEWE-ZIB wurde welt-weit das erste universitäre Institut für In-sektenbiotechnologie angesiedelt. Das neu-gegründete Institut an der JLU bietet den international ersten Masterstudiengang „Insect Biotechnology and Bioresources“ an, der im kommenden Wintersemester startet.

Wirkstoffbibliothek mit großem PotenzialEine große Chance sieht Prof. Andreas Vil-cinskas vor allem darin, dass sich die Bio-diversität auf der Artenebene auch auf der Molekülebene widerspiegelt. Insekten reprä-sentieren nämlich in ihrer Gesamtheit eine enorme Wirkstoffbibliothek, die zum Wohle der Menschheit genutzt werden könne. Auf der Suche nach einem Antibiotikum etwa nehmen die Forscher vor allem jene Arten unter die Lupe, die über ein sehr potentes

Immunsystem verfügen müssen, weil sie in extremen Bedingungen – wie etwa auf Kadavern – leben. Im Speichel des „Toten-gräbers“ etwa wurden sagenhafte 34 Subs-tanzen mit einer antimikrobiellen Wirkung gefunden – darunter auch solche, die der Mensch beispielsweise zur Konservierung von Lebensmitteln einsetzt.

Das LOEWE-ZIB zieht wie ein Magnet hochkarätige Nachwuchswissenschaftler an, die mit ihren exzellenten Forschungen die Justus-Liebig-Universität Gießen berei-chern. So sind in das LOEWE-ZIB zwei von der DFG finanzierte Emmy-Noether-Grup-pen und zwei Heisenberg-Stipendiate sowie drei Alexander-von-Humboldt-Stipendiate eingebunden.� n

VonInsekten

lernenInsekten sind nicht nur

unsere größten Nahrungs-konkurrenten, sondern auchvon unermesslichem Wert in

Bereichen wie Medizin,Industrie oder

Lebensmittelwirtschaft.

Von Andrea Lichtfuss

Das LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie & Bioressourcen arbeitet an biotechnologischen Methoden, um die Stoffe und Zellen von Insekten für den Menschen nutzbar zu machen.

von Andrea Lichtfuss

Insekten halten mit 1,2 Millionen beschriebenen Arten unangefochten den ersten Rang der artenreichsten Organismengruppe.

Auf der Suche nach einem Antibiotikum nehmen die Forscher vor allem jene Arten unter die Lupe, die über ein sehr potentes Immunsystem verfügen müssen.

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Gateway Gardens

E in „Businessquartier der nächsten Generation“ – das entsteht derzeit mit dem Konzept des Global Business Vil-lage als neuestem Stadtteil der Stadt

Frankfurt. Neuartige Architektur und ein ur-baner Campus-Charakter sind die Markenzei-chen des Zukunftsquartiers, das nicht ohne Grund einen neuen Knotenpunkt darstellt.

Die Stadt im Rücken und den Flughafen in Sicht: Die exponierte Lage von Gateway Gardens ist gerade für internationale Unter-nehmen von enormem Vorteil. Einige er-kannten das Entwicklungspotenzial des neu-en Standortes bereits früh – so hat Condor seine Konzernzentrale hier ebenso angesie-

delt wie DB Cargo. In Kürze wird auch der internationale Maschinenbaukonzern KION Group seine neue Konzernzentrale beziehen. Trotz der hohen wirtschaftlichen Aktivität soll jedoch für Besucher wie Arbeitende eine möglichst hohe, vor allem aber nachhaltige Aufenthaltsqualität gewährleistet werden. Dementsprechend ist es in Gateway Gardens das große Ziel, Arbeits- und Privatleben best-möglich miteinander zu verbinden.

„Heute ein Stadtquartier zu planen und zu entwickeln, das auch in der Zukunft die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse aller unmittelbar Beteiligten und die Ansprüche im Hinblick auf Nachhaltigkeit in jeder Hin-

sicht trifft, – das ist die größte Herausforde-rung bei diesem Großprojekt“, erklärt Kerstin Hennig, Geschäftsführerin der Grundstücks-gesellschaft Gateway Gardens. Das Ergebnis: Die internationale Strahlkraft des Flugha-fens, welche die Faszination des „Tors zur Welt“ spürbar macht, verbindet sich mit bes-ten Verbindungen in die wirtschaftsstarke Rhein-Main-Region – und macht Gateway Gardens wohl auch so einzigartig.

Glanzstück von Zaha HadidAuch in architektonischer Hinsicht hat der neue Stadtteil Leuchtturmcharakter – bei-spielhaft dafür ist etwa der Entwurf für ein

Hochhaus der mittlerweile verstorbenen Londoner Stararchitektin Zaha Hadid. Mit organischer Formensprache sowie einer Mi-schung aus orientalischer Leichtigkeit und abendländischer Ingenieurskunst soll ein Ge-bäudekörper entstehen, der an „imaginär ge-spannten Bogenlinien ausgerichtet ist“. Der Grundriss ist dabei so konzipiert, dass vier separat nutzbare Büroflügel um ein offenes Zentrum rotieren. Der Entwurf ist einer von Hadids letzten großen Ausarbeitungen und entstand im Rahmen eines internationalen Architekturwettbewerbes.

Dabei wurden in einem zweistufigen Verfahren von 16 renommierten internati-onalen Architekturbüros Entwürfe für vier prominent gelegene Areale erstellt. Die Er-gebnisse dieses Studienverfahrens tragen die Bezeichnung „Visionen“ – und das nicht ohne Grund. So sind die Entwürfe nicht nur in baulicher Hinsicht von Innovation und einem Hauch Utopie geprägt, sondern stel-len auch für künftig dort angesiedelte Un-ternehmenszentralen den ersten Schritt in Richtung chancenreiche Zukunft dar.

Das Tor zur StadtDer Nordeingang zu Gateway Gardens könnte ebenfalls mit einem architektonischen High-light geschmückt werden: Mit dem Entwurf der Stuttgarter Behnisch Architekten sollen in der Vertikalen ein lebendiger Stadtraum und in der Horizontalen, genauer gesagt im Atrium, ein zentraler Ort des Austausches

entstehen. Galerien, Brücken und Treppen schaffen eine Verbindung zwischen den ein-zelnen Plätzen – so gleicht das Gebäude fast einer eigenen kleinen Stadt. In den Oberge-schossen befinden sich optimal belichtete und maßgeschneidert teilbare Bürobereiche, von denen aus sich ein malerischer Blick auf den Frankfurter Stadtwald eröffnet. Aspekte der Nachhaltigkeit wie etwa Energieeffizienz, Aufenthaltsqualität und Umweltverträglich-keit sind integrale Bestandteile des architek-tonischen Konzepts.� n

Ein Quartier der Visionen

Gateway Gardens ist das lebendige und jüngste Stadtquartier der Stadt

Frankfurt. Direkt am Frankfurter Flughafen und somit im Herzen

Europas gelegen. Mit 35 Hektar ist es eine der spektakulärsten und

innovativsten Quartiersentwicklungen in einer europäischen Airport City –

und gleichzeitig Dreh- und Angelpunkt für global agierende Unternehmen.

von Tabea Ibele

Die exponierte Lage von Gateway Gardens ist gerade für internationale Unternehmen von enormem Vorteil.

Auch in architektonischer Hinsicht hat der neue Stadtteil Leuchtturmcharakter.

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In Kürze: Was ist Gateway Gardens?Gateway Gardens ist das vielleicht mobilste Businessquartier Europas mit 35 Hektar Ge-samtfläche und 700 000 Quadratmeter projek-tierter Bruttogeschossfläche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Frankfurt International Airport, dem Fernbahnhof und dem Frank-furter Kreuz. Auf dem Gelände entsteht eines der innovativsten Stadtviertel im Herzen des Kontinents mit besten Verkehrsanbindungen, vom Interkontinentalflug bis zur eigenen S-Bahn-Station für die regionale Anbindung. Das Quartier bietet nicht nur eine außer-gewöhnliche Lage, sondern besticht auch durch seine Urbanität, die sich in vielfältigen Angeboten von Nahversorgung, Fitness, Kinderbetreuung und vielem mehr zeigt.

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Kolumnentitel

STARKES LAND Hessen 23 22 STARKES LAND Hessen

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D as Hyatt Place Frankfurt Airport soll ein internationaler Begegnungsort für Reisende aus aller Welt werden. Getreu

dem Motto „Welcome to a different place“ ist das Hotel ein Ort, an dem sich moderner, gehobener Stil mit Innovation, Service und zwangloser Atmosphäre vereint.

Das Hotel ist das erste seiner Marke in Deutschland – und hat nicht nur aus die-sem Grund eine Vorreiterrolle inne. Hyatt Place gehört zu den Select Service Brands von Hyatt. Es ist das passende Hotel für alle dieje-nigen, die das Niveau und den Anspruch ih-res Lifestyles auch auf ihren Reisen und beim

Stopover beibehalten möchten. Das Hyatt Place Frankfurt Airport ist für Business- und Leisure-Reisende sowie für Familien gleicher-maßen geeignet.

Anspruchsvolle AusstattungMit einer Gesamtfläche von rund 19 000 Qua-dratmetern verfügt das Hyatt Place über 312 Zimmer von mindestens 25 Quadratmeter Größe sowie 110 Tiefgaragenplätze. Zudem werden Tagungsräume, ein 24-Stunden-Fit-nessraum, ein 24/7 E-Room, ein 24/7 Gallery Menu & Market und eine „Coffee to Cock-tail“-Bar verfügbar sein. Der Zugang zur im Bau befindlichen S-Bahn-Station Gateway Gardens mit Anschluss zur City und zum Airport liegt direkt vor dem Hotel.� n

Unikat am Frankfurter Flughafen Im Januar 2018 wird in Gateway Gardens das erste Hyatt Place Hotel Deutschlands eröffnen. In unmittelbarer Nähe zum Frankfurter Flughafen entsteht ein urbanes, lichtdurchflutetes Gebäude mit 312 Zimmern.

https://frankfurtairport.place.hyatt.com/en/hotel/home.html Hyatt Place Frankfurt Airport De-Saint-Exupéry-Str. 4, D-60549 Frankfurt Tel. +49/174/8852402, [email protected] Hyatt Place vereint sich moderner, gehobener Stil mit Innovation, Service und zwangloser Atmosphäre.

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V ernetztes Arbeiten, globale Wirt-schaftskontakte – und das in einem parkähnlichen Umfeld? Im Frank-furter Gateway Gardens ist diese

„Work-Life-Balance“ nicht nur Wunschden-ken, sondern Konzept. Denn hier vereint sich die Geborgenheit eines natürlichen Umfeldes mit Einrichtungen und Services, die vor allem eines zum Ziel haben: Zeit zu schenken.

Dank des Konzepts von „Mobilität und Nähe“ fließen in Gateway Gardens die wich-tigsten Wissens-, Verkehrs- und Innovati-

onsströme zusammen. „Gateway Gardens ist das Global Business Village im Herzen von Europa. Das Konzept und die Idee sind, Unternehmen und Menschen an diesem ver-mutlich zentralsten und mobilsten Stand-ort Europas miteinander zu verbinden“, er-klärt Kerstin Hennig, Geschäftsführerin der Grundstücksgesellschaft Gateway Gardens. „Durch unsere Lage direkt am Flughafen so-wie am Fern- und Regionalbahnhof – mit direktem Anschluss an das Frankfurter Kreuz, dem wohl wichtigsten Verkehrsknotenpunkt

Europas – sind wir extrem gut zu erreichen und deshalb ein sehr attraktiver und idealer Standort“, so Hennig weiter.

Denn die Lage ermöglicht einerseits den direkten Zugang zu internationalen Märkten und Geschäftskontakten, der Campus-Cha-rakter andererseits eine intensive und per-sönliche Zusammenarbeit. Das vernetzte Arbeiten wird durch die zahlreichen Kon-ferenz- und Meeting-Räumlichkeiten sowie ein ausgebautes WLAN-Netz, das sogar im ei-genen Park verfügbar ist, zusätzlich begüns-tigt. Auch eine Reihe von Hotels wurde und wird in Gateway Gardens errichtet – darunter auch das erste „Hyatt Place“ in Deutschland, das Holiday Inn oder das „serviced apart-ment“-Konzept des zur Starwood-Gruppe gehörenden element Hotels.

Arbeits- und Lebensraum vereintNeben der Internationalität und Mobilität besticht vor allem die Urbanität und Leben-digkeit im jüngsten Stadtteil Frankfurts. Fast 5000 Menschen arbeiten bereits in Gateway Gardens – nach der Fertigstellung werden hier bis zu 18 000 tätig sein. Kreative, leis-tungsstarke und innovative Unternehmen schaffen nicht nur neue Perspektiven, son-dern auch ein unverwechselbares, vielfälti-ges Unternehmensklima. So stellt Gateway Gardens eine optimale Plattform für die Bereiche Logistik und Mobilität, aber auch Gesundheit, Pharma und Medizin sowie für flughafenaffine Unternehmen dar. Im Sitz des HOLM (House of Logistics and Mobili-ty), der einzigartigen Wissensplattform für Wirtschaft und Wissenschaft, werden zudem jährlich etwa 500 Veranstaltungen zu den Themen Logistik und Mobilität geboten.

Die Idee dabei ist es, Unternehmen und Menschen so miteinander zu verbinden, dass Arbeits- und Lebensraum nicht nur mög-lichst nah beieinander, sondern auch von ei-ner hohen Aufenthaltsqualität geprägt sind. Dafür sorgt ein ausgewogener Nutzer-Mix, eingebettet in eine ausgeklügelte Infrastruk-tur. Einzelhandelsgeschäfte für die Dinge des

Businessplattform mit Lebensqualität

Das Global Business Village am Frankfurter Flughafen wartet mit Internationalität und urbanem Flair sowie mit der Lage direkt am Stadtwald und einem eigenen Park als grünes Herz der Airport City auf.

Die attraktive Lage lockt nicht nur Unternehmen, sondern auch zahlreiche Investoren – die Hälfte der Flächen ist bereits vermarktet und bebaut.

von Andrea Lichtfuss

täglichen Bedarfs, mindestens eine bilingua-le Kita sowie zahlreiche Sportmöglichkeiten, u. a. ein Fitnessstudio, sowie medizinische Einrichtungen runden das Angebot ab. Der über 23 000 Quadratmeter große Park fun-giert mit seinem alten Baumbestand außer-dem als „Krafttankstelle“. Auf Zäune wird in Gateway Gardens bewusst verzichtet, sodass sich Beschäftigte, Hotelgäste oder Geschäfts-leute frei über das Gelände bewegen können.

Ein Ort mit GeschichteAuch die Geschichte hinter Gateway Gar-dens liest sich spannend: So bauten die Amerikaner schon 1945 ihre Präsenz am Frankfurter Flughafen zur größten Basis der US Air Force außerhalb der USA aus. Aus die-sem Grund lebten 50 Jahre lang bis zu 2500 US-Militärangehörige mit ihren Familien in der Siedlung neben dem Flughafen – die den offiziellen Beinamen „Gateway to Europe“ erhielt. Im „Little America“ standen bereits ein eigener Supermarkt, ein Kino, eine Kir-che, ein Kindergarten und Schulen zur Ver-fügung. 1999 entschied die US-Regierung, die Air Base nach Ramstein zu verlegen und den Standort zu schließen – Ende 2005 er-folgte schließlich die Übergabe des Geländes. Heute erinnert das historische Torhäuschen an diese Zeit.� n

Dank des Konzepts von „Mobilität und Nähe“ fließen in Gateway Gardens die wichtigsten Wissens-, Verkehrs- und Innovationsströme zusammen.

Das vernetzte Arbeiten wird durch die zahlreichen Konferenz- und Meeting-Räumlichkeiten sowie ein ausgebautes WLAN-Netz zusätzlich begünstigt.

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Gateway Gardens

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G ute Verbindungen bedeuten auch aus-gezeichnete Netzwerke, inspirierende Kontakte und ein kreatives Umfeld. Genau das nutzt die international

aktive Wirtschaftsprüfungs- und Steuerbe-ratungsgesellschaft Schiff-Martini & Cie. GmbH in Gateway Gardens, dem vielleicht mobilsten Businessquartier Europas, direkt am Frankfurter Flughafen.

Kern der Beratung von Schiff-Martini ist die Betreuung von deutschen Tochtergesell-schaften ausländischer Konzerne mit einem kompletten Dienstleistungspaket: von der Gründungsberatung mit rechtlicher und steuerlicher Struktur, Accounting, Payroll und Compliance, Steuerberatung, M&A-Transak-tionsberatungen bis hin zur Unterstützung mit bestehenden und neuen Kooperations-partnern bei Standortsuche, Personalsuche, Notarleistungen, Rechts- und Unternehmens-beratung sowie Versicherungsleistungen, Visa

und Arbeitserlaubnis. Dabei ist Schiff-Martini vor allem ein international ausgerichtetes Be-ratungsunternehmen: Über 75 Prozent der Kunden haben ihren Hauptsitz in den USA, Großbritannien oder Japan. Damit liegt der regionale Fokus der Beratung auf Asien, den USA und Europa. Entsprechend international ist auch das 70-köpfige Team geprägt. Eine Besonderheit ist das eigene Japan-Team mit Muttersprachlern und die steuerliche Exper-tise in der Immobilienbranche.

Schiff-Martini betreut aktuell rund 300 Tochtergesellschaften, bzw. Betriebsstätten mit Muttergesellschaften aus mehr als 20 Ländern – im Wesentlichen Vertriebsgesellschaften, aber auch Produktionsgesellschaften.

Für das Unternehmen ist das Umfeld in Gateway Gardens mit seinen kurzen Wegen zu den internationalen Kunden ideal und hat dazu beigetragen, dass die Beratungsgesell-schaft in den letzten Jahren deutlich wachsen

konnte und im Jahr 2018 in das bereits im Bau befindliche Lindbergh Parkside Office in Gateway Gardens ziehen wird. Dort wird Schiff-Martini die erfolgreiche Geschichte der lnbound-Strategie weiterschreiben.

Mit Kooperationspartnern im neuen Ge-bäude möchte Schiff-Martini ausländischen Investoren eine einheitliche Anlaufstelle bie-ten. Abgerundet wird das Konzept mit einem von Schiff-Martini betriebenen Office-Center und Café mit Parklage. Ein besonderer Vorteil des neuen Gebäudes ist, dass es Platz für neue Netzwerkpartner oder andere zukunftsorien-tierte Unternehmen bietet.� n

www.lindbergh-parkside-office.de Ansprechpartner: Claudia Schüssele Tel. +49/69/91732/275 (OFB Projektentwicklung GmbH)

Das Lindbergh Parkside Office entsteht in Gateway Gardens direkt am Frankfurt International Airport.

Global Business in DeutschlandSchiff-Martini & Cie. begleitet ausländische Konzerne beim Markteintritt in Deutschland.

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D er Begriff der Nachhaltigkeit hat eine lange Tradition. Seine erste schrift-liche Erwähnung geht auf das Jahr 1713 zurück. War der Ausdruck

„nachhaltend“ ursprünglich im Zusammen-hang mit der Waldnutzung gebräuchlich, hat sich sein Begriffsverständnis seither ständig weiterentwickelt. Eine bis heute gängige De-finition wurde 1987 im Brundtland-Bericht „Our Common Future“ der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen veröffentlicht. Demzufolge ist eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie den Be-dürfnissen der heutigen Generation genügt, ohne die Möglichkeiten künftiger Generatio-nen zu gefährden, deren eigene Bedürfnisse zu befriedigen.

Gateway Gardens: zwischen Welt und WaldGateway Gardens ist ein Paradebeispiel für eine gelungene nachhaltige Quartiersent-wicklung. Das gesamte Areal wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als erstes gewerbliches Quar-tier in Deutschland zertifiziert und erhielt mit der Auszeichnung in Platin die bestmög-liche Einstufung.

Um diesem hohen Standard und dem Prinzip der Nachhaltigkeit gerecht zu wer-den, wurde eine Vielzahl von Maßnahmen ausgearbeitet. Dazu gehört unter anderem, dass auf den Dächern von Gateway Gardens 60 Prozent der Flächen begrünt werden. Zu-dem müssen alle Gebäude nach den stren-gen Vorgaben der Energieeinsparverordnung

(EnEV) erbaut und betrieben werden, sogar mit einer Übererfüllung der EnEV-Vorgaben um 30 Prozent. Außerdem ist das gesamte Quartier an das Fernwärmenetz angeschlos-sen. „Gateway Gardens gilt schon jetzt als Vorzeigemodell für nachhaltige, urbane und innovative Quartiersplanung, fernab jeglicher Bürostadt-Tristesse“, betont Kerstin Hennig, Geschäftsführerin der Grundstücks-gesellschaft Gateway Gardens.

Ziel: erste E-Airport-City DeutschlandsZum zentralen Zukunftsthema Nachhaltig-keit gehört auch die Reduzierung der Emissi-onen und des fossilen Energiebedarfes. Des-halb ist das Ziel in Gateway Gardens, die erste Elektro-Mobilitäts-Stadt (E-City) zu realisie-ren. Schon heute gibt es Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge, Pedelecs für die Mit-arbeiter, eine Mietfahrrad-Station und eine Wegeanbindung für Zweiradfahrer aus dem

gesamten Rhein-Main-Gebiet. So wird die Radschnellverbindung Frankfurt–Gateway Gardens im Rahmen des EU-Förderprojekts CHIPS („Cycle Highways Innovation for Smarter People Transport and Spatial Plan-ning“) entstehen. Auch die Shuttle-Busse in Gateway Gardens sollen auf Elektrobetrieb umgestellt werden, um so dem Nachhaltig-keitsansatz gerecht zu werden.� n

Das grüne Herz FrankfurtsWirtschaftlichen Erfolg, soziale Verträglichkeit und schonenden Umgang mit natürlichen

Ressourcen verknüpfen und damit Zukunftsverantwortung übernehmen – das bedeutet Nachhaltigkeit. Für eine lebenswerte, zukunftsfähige Stadtentwicklung ist nachhaltiges Bauen ein wichtiger Erfolgsfaktor.

von Andrea Lichtfuss

Gateway Gardens gilt schon jetzt als Vorzeigemodell für nachhaltige, urbane und innovative Quartiersplanung.

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Nomen est omenGateway Gardens trägt seinen Namen zu Recht: Hier arbeitet und lebt man mitten im Grünen, direkt am 8000 Hektar gro-ßen Landschaftsschutzgebiet Frankfurter Stadtwald. Das Quartier an der grünen Lunge der Mainmetropole hat einen eigenen Park mit altem Baumbestand – der ideale Ort zum Entspannen und Krafttanken. Die Mitarbeiter der ansässigen Unternehmen nutzen das grüne Herz der Airport City bereits heute. So ist eine eigene Laufgruppe auf den Park- und Waldwegen aktiv. Zusätzlich ist ein Vita- Parcours in Planung.

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Die Mitarbeiter der ansässigen Unternehmen nutzen das grüne Herz der Airport City bereits heute: So ist eine eigene Laufgruppe auf den Park- und Waldwegen aktiv.

Gateway Gardens

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Mittelhessen

O b groß oder klein, edel oder funk-tional – in den fünf Landkreisen Mittelhessens finden sich zahlrei-che Angebote für Tagungen jeder

Größenordnung und Preisklasse. Zudem bietet kaum eine Region kürzere Wege und schnellere Verbindungen.

Marburg bietet mit seiner 800-jährigen Vergangenheit die Besonderheit des „histo-rischen Tagens“. Mit ihrem geschichtsträch-tigen Stadtkern und der lebhaften studen-tischen Szene bietet die Universitätsstadt Räumlichkeiten und Unterbringungsmög-lichkeiten für Veranstaltungen mit bis zu 1000 Personen. Im „Samtbau Schweinsberg“ etwa können Tagungsgäste die fürstliche Atmosphäre vergangener Zeiten erleben – und den gelungenen Arbeitstag mit einem deftigen „Räuberessen“ ausklingen lassen. Gespeist wird dabei an altehrwürdigen Ta-feln, während Gaukler und Musikanten für Unterhaltung sorgen.

Ein deutlich moderneres, aber nicht we-niger besonderes Ambiente bietet übrigens auch das Cineplex in Marburg, welches eben-falls als Tagungsstätte zur Verfügung steht. Wo man sonst nur die Abenteuer anderer mitverfolgt, kann in insgesamt sieben Sälen nun eine eigene Vorstellung geboten werden – optimale Technik und bequeme Sessel in-klusive. Das 2011 eröffnete Congresszentrum Marburg sticht durch seine Rundum-sorg-

los-Betreuung als exklusiver Ort für Veran-staltungen und Corporate Events mit bis zu 400 Teilnehmern heraus.

Zu vermieten: Halle der LegendenEine „Tagungsbesonderheit“ ist auch die Rittal Arena in der Goethe- und Optikstadt Wetzlar. Die 2005 eröffnete Multifunktions-halle ist immer wieder Austragungsort nati-onaler und internationaler Sportveranstal-tungen wie der Handball-Weltmeisterschaft 2007, diente aber auch als Konzerthalle für Weltstars wie Bob Dylan, David Garrett oder Joe Cocker. Im multifunktionalen Innen-raum, der Platz für Kongressveranstaltun-gen mit bis zu 4000 Teilnehmern bietet, ist der nachhallende Zauber vergangener

Siege und großer Musikgeschichte noch heute spürbar.

Wer in Wetzlar tagt, sollte sich auch die pittoreske Altstadt nicht entgehen lassen. Neben Spaziergängen „auf Goethes Spuren“ oder „auf den Spuren der Pioniere der op-tischen und feinmechanischen Industrie“ werden übrigens auch Führungen für geh-behinderte sowie für gehörlose Menschen angeboten.

Umfangreiches FreizeitangebotAuch abseits der Städte überzeugt Mittelhes-sen mit seinen zahlreichen Möglichkeiten zur Gestaltung eines attraktiven Rahmenpro-grammes. Flusstäler und Mittelgebirge wie der Vogelsberg, der größte Vulkan Europas, laden zum Wandern und Radfahren ein, während sich die Flüsse hervorragend zum Kanufahren eignen – die Lahn zählt übrigens auch bei Bootswanderern zu einem der be-liebtesten Ziele Deutschlands. Im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus verstecken sich außerdem zahlreiche geologische sowie montan- und kulturhistorische Sehenswür-digkeiten – unter anderem über 2500 Jah-re Bergbaugeschichte. Kulturell zählen das Gießener Mathematikum, das Viseum in Wetzlar, das Chemikum in Marburg oder das Licher Kino „Traumstern“ zu den Highlights – letzteres wurde übrigens vielfach für das beste Jahresfilmprogramm in Deutschland ausgezeichnet.� n

Tagen als ErlebnisMit seiner Lage im Herzen Deutschlands ist Mittelhessen einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte –

und eine ideale Destination, um Tagungen in einem ganz besonderen Rahmen abzuhalten.

von Daniel Naschberger

Eine „Tagungsbesonderheit“ ist die Rittal Arena in Wetzlar, hier bei der Messe W3+ für Optik, Elektronik und Mechanik.

Im multifunktionalen Innenraum der Rittal Arena finden bis zu 4000 Teilnehmer Platz.

Das Congresszentrum Marburg sticht als exklusiver Ort für Veranstaltungen und Corporate Events mit bis zu 400 Teilnehmern heraus.

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Digitaler Bildungsweg: Humanoide Roboter, im Bild „Pepper“ vom Projekt H.E.A.R.T., könnten künftig in der Lehre zum Einsatz kommen.

E ine digitale Welt braucht auch digi-tale Bildung. Algorithmen zur Lehr-planerstellung, Lern-Software und individuelle Analysen durch digitale

Intelligenz bestimmen die Wissensvermitt-lung der nächsten Jahre – die Grundsteine dafür müssen jetzt gelegt werden.

Ob in Schule, Hochschule oder Ausbil-dungsbetrieb: Bildung muss der digitalen Transformation folgen. Darin waren sich die Experten beim 5. Mittelhessischen Bil-dungsforum einig, das vor einigen Monaten auf Einladung des Netzwerks Bildung im Re-gionalmanagement Mittelhessen stattfand. Einigkeit bestand auch in der Tatsache, dass dies nur funktionieren kann, wenn von An-fang an Medienkompetenz aufgebaut und von allen Beteiligten gelebt wird. Neben einer technischen Raumausstattung und entsprechender Nutzerkompetenz müssen nämlich auch Lehrende „fit“ im Umgang mit Breitband & Co. sein, um ihre Schüler opti-mal auf den digitalen Wandel vorzubereiten.

Kritische MediennutzungDa Wissen mittlerweile jederzeit und orts-unabhängig abrufbar ist, müssen junge Menschen aber nicht nur eine Anpassung

an die digitale Welt lernen, sondern auch wie eine aktive und bewusste Mitgestaltung funktioniert. „Es ist wichtig, dass ein kriti-scher Umgang mit Medien erlernt wird“, betont Sabine Köhler-Lindig, Chefin vom Dienst des Gießener Anzeigers. „Das Bedie-nen eines Smartphones oder Tablets ist für viele heute kein Problem mehr. Allerdings mangelt es häufig an der Kompetenz, die digitalen Angebote verantwortungsvoll zu nutzen und einzuordnen. Das ist weniger eine Frage des Alters, sondern vielmehr des Bildungsstands.“

Viele Berufe, die heutige Schulkinder in 20 Jahren ausüben werden, existie-ren heute noch nicht – die Vermittlung von rein tech-nischem Wissen wäre dem-nach einer laufenden Ver-altung unterworfen. Eine mögliche Alternative ist der Fokus auf kulturelles Wissen: „Dieses kann beispielsweise durch fachübergreifende Team-Projektarbeiten an Schulen geübt werden“, so Terence Hielscher vom Ber-

liner Start-up MoBerries, „statt Nachah-mung wird so das selbstständige Denken und Bewerten gefördert“.

Heimische Arbeitswelt wird digitalDass die Digitalisierung auch in der regiona-len Arbeitswelt keine Zukunftsmusik mehr ist, zeigten heimische Praktiker. So berichtete Claudia Coburger-Becker vom Regierungsprä-sidium Gießen beim Forum, dass die Einfüh-rung der digitalen Akte nicht nur auf Gegen-liebe gestoßen sei: „Mit ihr geht es aber für alle Beteiligten schneller und leichter, und sie ermöglicht eine viel bessere Kommuni-kation mit Bürgern.“ Das neue System habe aber bewiesen, dass auch hier die Kompetenz wichtiger als die Technik sei.

Träger des Ars-Legendi-Preises für ex-zellente Lehre und Vorreiter für digitale Bildung ist Prof. Jürgen Handke. Der Mar-burger Linguist und Anglist befasst sich mit digitaler Lehre, arbeitet mit dem „Inverted Classroom“, produziert Lehrvideos, für die er einen eigenen Youtube-Kanal betreibt, und führt Online-Kurse (MOOCs) mit Teilneh-mern aus der ganzen Welt durch. In einem BMBF-geförderten Projekt erprobt er den Einsatz humanoider Roboter in der Lehre: „Der Aufbau von Beziehungen ist ein Pro-zess, der Zeit braucht. Mensch und Roboter müssen sich kennenlernen, akzeptieren und miteinander interagieren. Dafür muss man grundsätzlich füreinander offen sein. Wenn man dann regelmäßig zusammenarbeitet, Dinge teilt und positiv aufeinander zugeht, dann entstehen langsam Beziehungen“, er-läutert Prof. Handke. „Im Projekt H.E.A.R.T untersuchen wir, welche kommunikative, kulturelle und emotionale Intelligenz Ro-boter benötigen, damit sie sich individuell, auf ihren menschlichen Partner abgestimmt, verhalten können.“� n

Bildung 4.0Längst ist die Digitalisierung auch in der Bildung angekommen. Für eine effiziente Nutzung technologischer Potenziale braucht es vor allem entsprechende Kompetenzen.

von Tabea Ibele

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Das H.E.A.R.T.-Kernteam mit Robotern (v. l.): Peter Franke, Pepper, Jürgen Handke, Katharina Weber, Nao, Florian Handke

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D ie zentrale Lage im Herzen Deutsch-lands und die exzellente Infrastruk-tur sind nur zwei der vielen Grün-de, warum sich die Start-up-Szene

in Mittelhessen wohlfühlt. Um die eigene Idee verwirklichen zu können, braucht es vor allem das richtige Umfeld. Deshalb stehen in den Technologie- und Gründerzentren der Region nicht nur Büroräume, sondern etwa auch komplett eingerichtete Labore zur Miete zur Verfügung – bei Bedarf mit zusätz-lichen Serviceleistungen. So wird Gründern neben Beratungs- und Weiterbildungsmög-lichkeiten auch die Chance geboten, sich mit anderen Unternehmen zu vernetzen, um gemeinsam an neuen Ideen zu arbei-ten. Die gemieteten Räume sind außerdem meist flexibel kombinier- und gestaltbar, was eine individuelle Anpassung an die eigenen Bedürfnisse und somit eine höhere Arbeits-effizienz ermöglicht.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche spezia-lisierte Anlaufstellen, die junge Menschen mit starken Ideen unterstützen und bei der Existenzgründung beraten. Eine davon ist das Entrepreneurship Cluster Mittelhessen der drei mittelhessischen Hochschulen, in dem neben unterschiedlichen Beratungsan-

geboten auch Seminare sowie eine jährliche Gründertagung mit wechselnden Schwer-punkten zum Repertoire gehören. Auch bei monatlichen Gründerstammtischen kommt die Start-up-Szene zusammen oder organisiert sich wie die Kreativszene gleich selbst. Eine erste Heimat für den unterneh-merischen Nachwuchs bieten überdies Un-ternehmen mit sogenannten Hubs wie der „Gründerwerkstadt“ der Stadtwerke Gießen oder dem alten Lokschuppen in Marburg, der von zwei Industriebetrieben zum Grün-derzentrum ausgebaut wird.

Wer bei seiner Existenzgründung nicht bei null anfangen möchte, hat die Option, die Unternehmensnachfolge eines bereits beste-henden Betriebs anzutreten. Online-Platt-formen wie „nexxt-change“ bringen dabei nachfolgeinteressierte Unternehmer und Existenzgründer zusammen, wobei man in den Inseraten der „Börse“ recherchieren und bei Bedarf selbst Inserate einstellen kann.

In 54 Stunden zum GeschäftsmodellExistiert die Unternehmensidee bislang nur in Gedanken, so ist das sogenannte „Startup Weekend Mittelhessen“ die richtige Adresse. In dem dreitägigen Intensiv-Workshop wer-

den Ideen zu tragfähigen Geschäftsmodellen entwickelt – gecoacht werden die Teilnehmer dabei von erfahrenen Mentoren und Grün-dern. Der Workshop beginnt mit einem 60-Se-kunden-Pitch, wobei die Gründer andere von sich und ihrer Idee überzeugen müssen. So-bald ein Team „rekrutiert“ wurde, beginnt die Entwicklung von der Idee zum konkreten Konzept mit dem Ziel, potenzielle Investoren zu gewinnen. Das erarbeitete Geschäftsmodell wird schließlich vor einer hochkarätigen Jury und potenziellen Investoren präsentiert, wo-bei die besten drei „Pitches“ mit wertvollen Preisen ausgezeichnet werden.

„Wir wollen dafür sorgen, dass noch mehr junge Menschen in Start-ups eine attrakti-ve Einstiegsmöglichkeit nach dem Studium sehen“, erklärt Jens Ihle vom Regionalma-nagement Mittelhessen, „das Startup Wee-kend ist eine tolle Möglichkeit, um einerseits neue Kontakte zu gewinnen und andererseits auf sich aufmerksam zu machen.“ Der Ge-schäftsführer vernetzt zusammen mit den Akteuren des Regionalmanagements heimi-sche Gründer, Investoren und Mentoren. Für diejenigen, die sich geschickt anstellen, kann daraus der Beginn einer erfolgreichen Unternehmensreise werden.� n

Hier wird gegründetErfi ndertum und Existenzgründertum haben in Mittelhessen Tradition. Ob Kleinbildkamera von Leica

oder Einbau- und Flugzeugküchen – hier werden Ideen Wirklichkeit.

von Andrea Lichtfuss

Im dreitägigen Intensiv-Workshop „Startup Weekend Mittelhessen“ werden Ideen zu tragfähigen Geschäftsmodellen entwickelt.

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Kassel

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K assel pulsiert. Die einzige Großstadt Nordhessens ist kreativ, grün – und voller Wissen. In einem spannen-den Kontrast zwischen Klassik und

Moderne schickt sie regelmäßig Impulse in die Welt.

Durch die zentrale Lage im Herzen Deutschlands ist Kassel aus allen Regionen besonders schnell zu erreichen. Mit einem Kohlendioxid-neutralen Kongressticket der Bahn ist die Anreise nicht nur günstig, sondern auch ressourcenschonend mög-lich. Und auch innerhalb Kassels können kurze Strecken klimaneutral zurückgelegt werden, denn alle Straßenbahnen sind mit Naturstrom aus Wasserkraft unterwegs. In Zukunft sollen noch weitere Schritte für eine umweltschonende Mobilität gesetzt werden – Forscher der Universität Kassel haben unter anderem aktiv an der Ent-wicklung Nordhessens zu einer Modellre-gion für Elektromobilität teilgenommen.

Auch mit dem bloßen Auge ist die Be-zeichnung „grüne Stadt“ bereits zu erken-nen – mit 11,2 Prozent ausgewiesenen Erholungsflächen belegt Kassel eine Spit-zenposition unter den deutschen Groß-städten, insgesamt sind rund 75 Prozent der Fläche mit Vegetation bedeckt. Die größten Parks hat Kassel seinen Landgra-fen zu verdanken, zum einen den Bergpark Wilhelmshöhe (seit 2013 UNESCO-Welt- erbe), der nahtlos in den Naturpark Ha-bichtswald übergeht, zum anderen die zentrumsnahe Karlsaue, die gemeinsam mit dem ehemaligen Bundesgarten-schau-Gelände am gegenüberliegenden Fuldaufer eines der schönsten Naherho-lungsgebiete in Hessen bildet.

Universität mit außergewöhnlichem ProfilForschungsergebnisse des Europäischen Instituts für Tagungswirtschaft belegen, dass Tagungen und Kongresse oft an Standorten stattfinden, in denen das ent-sprechende wissenschaftliche Know-how vorhanden ist. Deswegen lohnt ein Blick auf den Wissenschaftsstandort Kassel: Studenten zieht es vermehrt in die Stadt – nicht zuletzt wegen des außergewöhn-lichen Profils der Universität, an welcher heute rund 1900 Wissenschaftler und über 25 000 Studierende lehren und lernen.

Die interdisziplinäre Weiterentwicklung wissenschaftlicher Fächer spielt hier eine wesentliche Rolle – so entwickeln etwa Wissenschaftler aus verschiedenen Fach-gebieten gemeinsam Lösungen zum Ein-satz regenerativer Energiesysteme. Auch Gründerideen werden von der selbster-nannten „Ideen-Universität“ gefördert – mehr als 300 Unternehmen wurden seit ihrem Bestehen bereits geboren. Mit dem Science Park wurde 2015 ein Gründerzent-rum geschaffen, das innovativen Start-ups den Zugang in die Wirtschaft ermöglicht und erleichtert.

Green Meetings auf dem VormarschTagungen und Kongresse sind als Kom-munikationsplattform unverzichtbar. Sie haben dabei eine Treiberfunktion, wenn es um eine optimale Nutzung des Ressourcen- einsatzes geht. Aus diesem Grund setzen Veranstalter zunehmend auf Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und Sozialver-träglichkeit – kurz „Green Meetings“. Wie ökologisches Bewusstsein und Veran-

staltungsplanung unter einen Hut gebracht werden können, verdeutlicht das Kongress Palais Kassel. Bereits 2009 wurde es als erstes Tagungszentrum in Deutschland mit einer der weltweit führenden Umweltmarken, dem Green Globe, zertifiziert und nahm damit eine Vorreiterrolle ein. „Die Nutzung zukunftsfähiger und energiesparender Tech-nologien, gepaart mit einem effektiven Res-sourceneinsatz stellt eine wesentliche Grund-lage unserer täglichen Arbeit dar“, so Oliver Höppner, der Leiter des Kongress Palais. „Um die Verantwortlichen bei der nachhaltigen Umsetzung ihrer Veranstaltung zu unter-stützen, haben wir außerdem eine Check-liste für eine umweltgerechte Organisation zusammengestellt.“ Die Nachhaltigkeits- initiativen beinhalten etwa die Erneuerung der Lüftungsanlagen, eine wirkungsvollere Wärmedämmung sowie ein neues energie-sparendes LED-Beleuchtungssystem.

Events im Zeitalter der DigitalisierungAuch im Bereich Digitalisierung ist das Kassel Kongress Palais bereits jetzt vielen anderen

Veranstaltungsstätten einige Schritte voraus. Dass die Nutzung digitaler Technologien mehr als nur Zukunftsmusik ist, zeigt dabei schon ein Blick auf die Veranstaltungsliste: Beim deutschen Fundraising-Kongress und auch beim KGST-Forum mit über 2300 Teil-nehmern etwa kam eine speziell konfigu-rierte Veranstaltungs-App des Marktführers Eventmobi (Berlin) zum Einsatz. Neben in-teraktiven Elementen zur Durchführung von Abstimmungen oder Networking-Funktio-nen enthielt die App das gesamte Vortrags-programm (800 Vorträge). Auf ein gedrucktes Programm konnte somit verzichtet werden.

Auch die Registrierung erfolgte papierlos über die App mithilfe eines QR-Codes. In ei-nem Mediencheck konnten Referenten ihre Präsentation abgeben, welche dann direkt in den jeweiligen Vortragsraum eingespielt wurde. Im Rahmen der Pressekonferenz zur weltweit bedeutsamsten Ausstellung für zeit-genössische Kunst, der documenta 14, wurde live aus dem Saal in alle Welt gestreamt. Und auch virtuelle Räume, Videokonferenzen oder IP-Telefonie gehören schon längst zum Veranstaltungsalltag. Da mit dem Ausbau di-gitaler Technologien auch die Notwendig-keit entsprechender Datenschutzmaßnah-men steigt, schützen im Kongress Palais ein dediziertes Datensicherheitsmanagement ebenso vor Missbrauch und Schäden wie eine

Sicherung aller Systeme und eine „digitale Beratung“ durch geschultes Personal.

Arbeiten in märchenhaftem AmbienteUm unternehmerische Prozesse effizienter zu gestalten, ist das Ausbrechen aus routinierten Mustern ebenfalls ein vielversprechendes Mit-tel. Denn: Neue Ideen sind ein wichtiger Be-standteil des Firmenerfolgs – und diese sprie-ßen in einem veränderten Arbeitsumfeld eher.

Das gelingt etwa in der Grimmwelt Kas-sel, deren „Schatzkammer“ die zum UNES-CO-Weltdokumentenerbe zählenden Hand- exemplare der Kinder- und Hausmärchen des berühmten Brüderpaares beherbergt. In der beliebten Erlebniswelt, die künstlerisch, medial und interaktiv das Wirken der Brüder Grimm vermittelt, ist auch ein Tagungsraum der besonderen Art beheimatet. Der soge-nannte „Freiraum“ ist dafür konzipiert, in einem außergewöhnlichen Rahmen Work-shops, Tagungen oder Präsentationen abzu-halten – eigenes Kunstwerk und modernste Veranstaltungstechnik inklusive. Ein Ge-heimtipp ist das im gleichen Haus angesie-delte Restaurant „Falada“ – benannt nach dem Pferd aus dem Märchen „Die Gänse-magd“ –, das neben kreativen, hausgemach-ten Leckerbissen mit einem märchenhaften Panoramablick über Kassels Südstadt und das bergige Umland überrascht.� n

Die Bezeichnung „Grüne Stadt“ trägt Kassel – im Bild der Friedrichsplatz – zurecht: Insgesamt sind rund 75 Prozent der Fläche mit Vegetation bedeckt.

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N achdem im vergangenen Jahr der Blaue Saal des Kongress Palais mit viel Liebe zum Detail saniert wurde,

war in diesem Sommer der Festsaal an der Reihe. „Ein lohnendes Investment, um auch weiterhin Veranstalter namhafter Kongresse und anderer Veranstaltungen vom Standort Kassel und dem Kongress Palais als einzig-artige Eventlocation zu überzeugen“, so Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel.

Fokus EffizienzIm Hinblick auf die Bedürfnisse der Veran-stalter lag der Fokus der umfassenden Erneu-erungen vor allem in der Optimierung der

Energieeffizienz. Die bisher vorhandenen über 600 Halogenlampen mit einer Gesamt-leistung von rund 80 000 Watt wurden durch LED-Lampen mit je 14 Watt Leistung ersetzt, die elektrische Anschlussleistung wurde um rund 80 Prozent reduziert. Zudem wurden zahlreiche Kabel für die Stromversorgung sowie für die Netzwerk- und Veranstaltungs-technik erneuert bzw. ergänzt. Dadurch wird die Gebäudeverkabelung in diesem Bereich noch funktionaler, leistungsfähiger und gleichzeitig flexibler nutzbar.

Besonders geachtet wurde im Zuge der Sanie-rungsarbeiten darauf, den einzigartigen his-torischen Charme des Festsaals nicht zu ver-lieren, sondern zusätzlich aufzuwerten. Die historische Rekonstruktion in Verbindung mit erheblichen Einsparungen der Betriebskosten wurde bestmöglich verwirklicht und sorgt bei den Gästen für äußerst positive Resonanz. �n

Neuer Glanz in Kassel

Das Kongress Palais ist weit über Kassel hinaus als professionelles

Tagungs- und Kongresshaus bekannt. Um diesem Ruf weiterhin gerecht

zu werden, wurde zuletzt viel in die Sanierung investiert.

Die Stadt Kassel investiert viel in den MICE-Bereich, von großer Bedeutung ist dabei das Kongress Palais.

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www.kongress-palais.de Kongress Palais Kassel, Holger-Börner-Platz 1, D-34119 Kassel Tel. +49/561/7077-02, [email protected]

Pulsierender Kongress- und Messestandort

Mitten im Zentrum Europas gelegen, sind Stadt und Region aus allen Richtungen schnell erreichbar. Dazu bietet Kassel eine Vielfalt an Locations,

die Basis für Green Meetings, ein hochkarätiges Kulturangebot – und natürlich gute nordhessische Gastfreundschaft.

von Daniel Naschberger

Tagen, genießen entspannenInmitten des UNESCO-Weltkulturerbes Bergpark Wilhelmshöhe befindet sich das Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe Conference & SPA.

K assel lockt mit seiner kontrastreichen Welt von Hoch- und Subkultur, Weltof-fenheit und verwurzelter Regionalität,

lebendiger Urbanität und herausragender Park- und Gartenkultur zahlreiche Besucher in die Stadt. Um den Aufenthalt zu einem

erholsamen Erlebnis zu machen, bietet das Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe Conference & SPA 4 Sterne Superior professionellen Ser-vice und exklusive Angebote.

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Ob beruflich in der exquisiten Eventlocati-on ReLaunch oder aber privat im Indoorpool, in der Saunalandschaft, im Naturschwimm-teich, im Ägyptischen Dampfbad oder im Wellnessgarten – Genuss und Erholung sind im Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe garantiert.� n

Entspannung und Erholung im UNESCO-Weltkulturerbe bietet das Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe.

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STARKES LAND Hessen 33 32 STARKES LAND Hessen

Kassel

F acetten- und kontrastreich präsentiert sich nicht nur Kassels Stadtbild, son-dern auch seine Kunst, Kultur und Be-wohner. „In Wilhelmshöhe ist jeder

Atemzug einen Thaler wert“, konstatierte schon der Leibarzt von Bismarck – und bis heute hat der Satz nicht an Gültigkeit verlo-ren. Der UNESCO-Bergpark Wilhelmshöhe, welcher in Europa der größte seiner Art ist, gilt als das schönste Naherholungsgebiet der Region: Immerhin ist es das einzige Reiseziel Hessens, das es in die Top-100-Liste der Deut-schen Zentrale für Tourismus geschafft hat. Durch die ausgeklügelte Landschaftsarchi-tektur, die sich unter anderem durch einen besonders hohen Baum- und Pflanzenreich-tum auszeichnet, schlängeln sich prachtvolle Wasserspiele – während hoch oben der Her-kules auf seinem Oktogon thront und über „seine“ Stadt wacht.

Ein besonderes Juwel des Bergparks ist die Roseninsel, die von rund 1000 verschiede-nen Strauch-, Wild- und Kletterrosen ge-schmückt wird. Hier versteckt sich übrigens auch die „Perle von Weißenstein“ – die äl-teste deutsche Zuchtrose, die sich im Juni in voller Blüte zeigt. Vor zwei Jahren wurde die Anlage sogar mit dem „Award of Garden Excellence“ prämiert, einer Auszeichnung, die europaweit erst 27 Mal verliehen wurde.

Kultur am BahnhofsgeländeEin urbanes Kontrastprogramm hingegen ist der Kasseler „KulturBahnhof“, auf des-sen Vorplatz das für die documenta 1992 ge-schaffene Kunstwerk „Man Walking to the Sky“ als Sinnbild eines aufstrebenden Kassels steht. Nachdem die Fernverkehrszüge seit 1991 den ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshö-he ansteuern, wurde hier ein Kulturzentrum geschaffen. So zogen bald neben Kunstgale-rien – u. a. der Caricatura als „der“ Galerie für komische Kunst –, einem Architektur-zentrum und einem Musikstudio auch zwei Arthouse-Kinos in die Räumlichkeiten ein, in denen neben anspruchsvollen europäi-schen und amerikanischen Produktionen auch Klassiker und Repertoire-Filme gezeigt werden. Ein Geheimtipp ist die Galerie „Stellwerk“, die sich in den ehemaligen War-teräumen des Bahnhofs eingenistet hat. Hier stellen Studierende der Kunsthochschule Kassel ihre Werke aus – die Bandbreite reicht dabei von Skulpturen und Bildern über Vi-deos, Fotografien und Installationen. Da die

Künstler während der Öffnungszeiten stets anwesend sind, ist im Stellwerk sozusagen jede Ausstellung eine Vernissage.

Über die Jahre hat sich der KulturBahnhof zu einem authentisch-kreativen Kraftwerk entwickelt, das in seiner Funktion nicht nur Heimat für Kulturschaffende, sondern auch Netzwerk und Sprachrohr ist. Der rege Aus-tausch zwischen den Beteiligten am Kultur-Bahnhof sorgt dabei für nachhaltige Synergie-effekte und eine familiäre Arbeitsatmosphäre. Im Bahnhofsumfeld haben sich zudem zwei Clubs – Gleis 1 und ARM – angesiedelt. Und auch die Wissenschaft hat den Standort für sich entdeckt: In den kommenden Jahren wird hier ein Fraunhofer Institut entstehen.

Scharfer Blick in die SterneVom KulturBahnhof gelangt man über die „Treppenstraße“ als erster Fußgängerzone Deutschlands in die Karlsaue, die so manches Kulturherz höherschlagen lässt. Das einstige Orangerieschloss beheimatet das Astrono-misch-Physikalische Kabinett sowie Hessens größtes Planetarium mit einem Zeiss-Ster-nenprojektor mit Glasfaser- und LED-Tech-nik. Die Sterne sind für das menschliche Auge somit wesentlich kleiner, schärfer und realitätsnaher wahrnehmbar. Da das Sys-

tem den Sternenlauf aus einer Datenbank erzeugt, genügt bereits ein Knopfdruck, um zu zeigen, wie der Sternenhimmel zeit- und perspektivenversetzt aussieht – etwa vom Standpunkt des Planeten Mars aus.

Ausfl ug in die Kasseler UnterweltEine andere Welt lässt sich auch beim Kasse-ler „Weinberg“ entdecken – allerdings geht die Reise hier nicht ins All, sondern vielmehr in die andere Richtung. Verwinkelte Ecken und dunkle, schmale Gänge – was wie ein Geisterhaus klingt, liegt tatsächlich unter-halb der Erde von Kassel. Unter den Felsen des Berges befindet sich nämlich die größte Stollen- und Bunkeranlage der Stadt: Genau-er gesagt ein 2,8 Quadratkilometer großes Labyrinth, in dem während des Zweiten Weltkrieges etwa 10 000 Menschen Schutz fanden. Der Stollen, der bereits hundert Jah-re früher in den Kalksteinfelsen getrieben wurde, diente ursprünglich der Biereinlage-rung, bevor er 1942 umgebaut wurde. Teile des unterirdischen Gangsystems sind zwar nach wie vor unerforscht, dank der Betreu-ung durch den Kasseler Feuerwehrverein ist es aber möglich, an Führungen teilzuneh-men – und so die etwas andere Seite der Stadt kennenzulernen.� n

Das einstige Orangerieschloss beheimatet das Astronomisch-Physikalische Kabinett sowie Hessens größtes Planetarium.

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Der UNESCO-Bergpark Wilhelmshöhe, der in Europa der größte seiner Art ist, gilt als das schönste Naherholungsgebiet der Region.

In Hessen ganz obenKassel ist Ruhe und Bewegung, Besinnung und Inspiration, Zeitreise und Moderne. Die ehemalige Residenzstadt pulsiert auch abseits der documenta – nicht umsonst wurde sie bereits zweimal mit dem UNESCO-Titel geadelt.

von Daniel Naschberger

Kassel

K ein Volksfest in Kassel findet ohne sie statt, und Karl Sömmer hat zu ihren Ehren sogar ein Gedicht verfasst. Kräftig, würzig, typisch

mürber Biss – der Geschmack der „Ahlen Wurst“ ist unverkennbar. Doch das ist nicht das einzige Merkmal, das die nord-hessische Spezialität von anderen abhebt.

Nordhessens kulinarischer BotschafterZweifellos gehört die Ahle Wurst zu den größten europäischen Rohwurstspezi-alitäten. Zu erwerben gibt es sie jedoch nur in der Grimmheimat Nordhessen: „Die Einzigartigkeit der Region basiert auf dem glücklichen Zusammenspiel von kühlem, feuchtem Mittelgebirgsklima und der langen Tradition von Selbstversorger-haushalten“, erklärt Hubert Henselmann, Bereichsleiter Tourismus der Kassel Marke-ting GmbH. „Will man Herstellungsart, Qualität und Geschmack beibehalten, so muss man die Wurst hier produzieren.“ Wer die hohe Kunst der Zubereitung selbst lernen möchte, kann sogenannte „Wurschtekurse“ besuchen, in denen Ex-perten in das professionelle Zerlegen von Schweinen und Stopfen von Därmen ein-führen. Eine fettarme Delikatesse ist die Wurst zwar nicht unbedingt, doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn das Fett sorgt auch dafür, dass die Wurst nicht austrocknet.

Sofortige FleischverarbeitungIm Gegensatz zum üblichen Verfahren wird das Schweinefleisch bei der Herstel-

lung der Ahlen Wurst nicht abgekühlt, sondern direkt anschließend schlacht-warm verarbeitet. Dieses von der EU ge-schützte Verfahren ist der Garant für eine frische und regionale Verarbeitung des Fleisches, wie sie bei Hausschlachtungen und kleineren ökologischen Betrieben üb-lich ist. Nach der Verarbeitung muss die Wurst bis zu einem Jahr ruhen – daher auch die Bezeichnung „ahl“ für „alt“. Ge-schmacklich wartet die Ahle Wurst mit einem breiten Spektrum an Variationen auf – lediglich in ihrer Form unterscheidet man zwischen rund und „strack“ (gera-de). Die Grundgewürze sind Salz, Pfeffer, Salpeter und vielleicht etwas Knoblauch, jeder Fleischer hütet aber seine eigene tra-ditionelle Rezeptur: Während so manch einer auf die Verfeinerung durch Zucker, Kümmel oder Senfkörner setzt, schwört ein anderer auf jene durch in Cognac ein-gelegten Knoblauch.

Förderverein zur Wissensbewahrung2004 wurde die Ahle Wurst von einer Slow-Food-Stiftung in die „Arche des Ge-schmacks“ aufgenommen und der Förder-verein „Nordhessische Ahle Wurscht“ ins Leben gerufen – dieser hat sich zum Ziel gesetzt, altes Wissen zu bewahren und das Produkt über Qualitätsnormen zu schüt-zen. Mittlerweile wird sogar jedes Jahr ein „Ahle-Wurscht-Tag“ veranstaltet, an dem nicht nur über Zutaten, Reifezeiten und Geschmacksrichtungen informiert, son-dern auch viel gekostet wird. Die „Kasse-

ler Schlacken“ haben ihr mit „Ahle Wurst“ sogar ein Lied gewid-met – „Hast du Ärger und niemanden, der dich liebt/dann ist die Ahle Wurst das Beste, was es gibt.“ Die Ahle Wurst ist eben nicht nur Wurst, sondern Kulturgut.� n

Hier kommt die WurstSie ist Kultur, Heimat und Identität – die „Ahle Wurst“ gehört zu Kassel wie der Herkules. Im Jahr 2004 wurde sie sogar in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen – eine Ehre, die nur wenigem zuteilwird.

von Andrea Lichtfuss

Die Ahle Wurst zählt zu den größten europäischen Rohwurstspezialitäten.

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Kassel

Der Ort für kreativen FreiraumDas richtige Ambiente und hervorragender Service sind wesentlich für erfolgreiche Veranstaltungen – das GenoHotel Baunatal hat sich als moderner Tagungsplatz etabliert.

D as GenoHotel Baunatal hat es sich zum Ziel gesetzt, ein modernes Business- und Kongresshotel zu sein. Nach weiteren

Erneuerungen im Wohnbereich und Maß-nahmen zur Optimierung der Seminarräu-me entwickelt sich das Hotel am Baunataler Stadtrand immer mehr zum Anlaufpunkt na-tionaler und internationaler Unternehmen.

Die technische Ausstattung entspricht ak-tuellen Hightech-Standards und beinhaltet u. a. Whiteboard, Videoanlage und Internet-zugang. Insgesamt stehen 24 Tagungsräume zur Verfügung. Zusätzlich hat das GenoHotel Baunatal neue Veranstaltungsformate wie Barcamps im Angebot. Das Buffet-Restaurant Kochwerk bietet im individuellen Self Service frische regionale Küche.

Erweitertes AngebotAb sofort stehen den Gästen 106 Zimmer mit Queensize-Betten, 36 Twin-Zimmer (mit Option, die Betten zu trennen) sowie neun Juniorsuiten bzw. Familienzimmer zur Verfü-

gung. Hinzu kommen barrierefreie Zimmer für Menschen mit Handicap. Aufgrund der neuen Angebote für Familien kommen auch immer mehr Wochenendgäste mit Kindern, um die attraktive, familienfreundliche Ge-gend der GrimmHeimat Nordhessen zu be-suchen – etwa den Bergpark Wilhelmshöhe oder die neue Grimmwelt. Zudem bietet das

GenoHotel Baunatal künftig E-Ladestatio-nen, die den modernen Charakter des Hotels unterstreichen.� n

www.genohotel-baunatal.de GenoHotel Baunatal GmbH Schulze-Delitzsch-Straße 2, D-34225 Baunatal Tel. +49/5601/30296925, [email protected]

Die technische Ausstattung im GenoHotel Baunatal entspricht aktuellen Hightech-Standards.Das Hotel hat unlängst auch den Wohnbereich erneuert.

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IT.Menschlich – die Nähe zum Kunden als Erfolgsgarant Die ECKD, eines der führenden IT-Unternehmen im kirchlichen Umfeld, feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Das hat sie letztendlich auch ihrer Innovationsfähigkeit zu verdanken.

M it über 165 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern, verteilt auf sechs Standor-te, sucht die ECKD bewusst die Nähe

zu ihren Kunden, um ihr Produktportfolio möglichst eng an Kundenbedürfnissen aus-

zurichten. Diese schätzen vor allem den per-sönlichen und offenen Kontakt sowie das individuelle Serviceangebot der ECKD.

In Kassel ist der Sitz der ECKD Service GmbH. Ihr Aufgabengebiet erstreckt sich von

der Bereitstellung von IT-Lösungen über maß-geschneiderte IT-nahe Services bis hin zu Pro-jektmanagement und Soft wareentwicklung.

Seit September 2016 wird das Angebot um eine professionelle Tagungs- und Ver-anstaltungslocation ergänzt. Das ECKD Event- und Tagungszentrum Kassel steht für verschiedene Veranstaltungsformate wie Tagungen, Seminare oder Firmenfei-ern zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die ECKD dort interne Produktschulungen an. Die Räumlichkeiten, direkt gegenüber dem ICE-Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, bieten Platz für bis zu 180 Personen. „Die zentrale Lage des Standorts Kassel und un-sere modernen Räumlichkeiten stellen beste Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Veranstaltung bereit“, so Leiter Michael Otto. „Gerne stehen wir mit einem Rund-um-sorglos-Paket zur Verfügung.“� n

Das Team des ECKD Event- und Tagungszentrums Kassel steht mit dem Rundum-sorglos-Paket zur Verfügung und sorgt für eine erfolgreiche Gesamtveranstaltung.

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www.eckd.de, www.event-eckd.de ECKD Service GmbH, Wilhelmshöher Allee 256, D-34119 Kassel

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C/sells

S üddeutschland vernetzt sich mit der Sonne – 50 Partner aus Industrie, Energiewirtschaft und Wissenschaft wollen in den nächsten vier Jahren

in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen ein zelluläres Energiesystem umsetzen. Das Ziel: ein klimafreundlicher, effizienter und sicherer Einsatz Erneuerbarer Energien.

100 Millionen Euro – 50 PartnerBereits 2011 wurden die Ziele der Energie-wende für Deutschland durch die Beschlüs-se der Bundesregierung festgelegt und in mehreren internationalen Vereinbarungen weiterentwickelt. Geplant sind unter ande-rem eine Dekarbonisierung der Infrastruk-turen bis zur Mitte des Jahrhunderts, die vollständige Abkehr von der Nutzung von Kernkraft bis 2022 sowie der schrittweise Umbau der Energieversorgungsstrukturen. Auf diesem Weg soll aus der ressourcenba-sierten Energiewirtschaft ein technikorien-tiertes System werden, das auf Erneuerbaren Energien fußt. Zum Jahreswechsel 2016/17 fiel schließlich der Startschuss für fünf Demonstrations-vorhaben in Deutschland, die im Rahmen des Förderprogramms „Schaufenster Intel-ligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) bis Ende 2020 umgesetzt werden. Die größte dieser Modellregionen trägt den Namen „C/sells“ und erstreckt sich über die Bundesländer Baden-Württem-berg, Bayern und Hessen. Hier schlossen sich 50 Partner aus Wissenschaft, Industrie und Netzbetrieb zusammen, um das 100-Millionen-Euro-Pro-jekt über vier Jahre auf eine erfolgreiche Ausbreitung im Massenmarkt vorzubereiten.

„Zellen“ mit autonomem EnergiemanagementMit C/sells soll demonstriert werden, wie die Energiewende und der Ausbau von Erneuerbaren Energien in Zukunft großflächig rea-lisiert werden können. Dabei steht das „C“ für Cells – die Zellen, die in Summe die gesamte Modellregion ausmachen. „Sells“ hingegen verweist auf neue Geschäftsmodel-

Die Keimzellen der Energiewende100 Millionen Euro werden in den nächsten vier Jahren in der Modellregion „C/sells“ in Süddeutschland investiert – und machen sie zu einem „Schaufenster Intelligente Energie“. Damit wird der erste Weg in die Zukunft des digitalen Energiesystems beschritten.

von Patrick Bock

Mit C/sells soll demonstriert werden, wie die Energiewende und der Ausbau von Erneuerbaren Energien in Zukunft großflächig realisiert werden können.

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Zusammenspiel zwischen IIS und der Energieinfrastruktur

le, die mit der digitalen Energiewende neue Wirtschaftsstrukturen und -chancen ent-stehen lassen. „Die Energiewirtschaft muss sich nämlich zum einen sukzessive auf neue Player einstellen, zum anderen muss sie bei der Energieversorgung trotz aller Verände-rungen, Schwankungen und Ungewissheiten für Stabilität sorgen“, erklärt Albrecht Reuter, Gesamtprojektleiter von C/sells.

Zu diesem Zweck entwickeln und de-monstrieren die Projektpartner das Zusam-menwirken jener Zellen im zukünftigen Energiesystem. Die Erzeugung, Verteilung und Speicherung von Energie innerhalb dieser Zellen soll jedoch möglichst au-tonom organisiert werden. Dabei ist die Definition einer „Zelle“ variabel: So kann diese sowohl Erzeuger und Netze als auch Verbraucher und Speicher umfassen, die sich in einer räumlichen Nähe zueinander befinden. Beispielsweise können also Städte und Quartiere, aber auch Straßenzüge und Areale wie Flughäfen oder Industriegebie-te als C/sells-Zellen fungieren. Ausgehend von über 30 Demonstrationszellen ergibt sich so eine Vielfalt zellulär strukturierter Energiesysteme, die durch die aktive Par-

GRAFIK: © PPC AG

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W ährend früher Großkraftwerke die Republik versorgten, sind es heute immer mehr kleine Anla-gen. Jeder sechzigste Deutsche

ist mittlerweile ein „Prosument“ – und agiert selbst als Energieerzeuger und -bezieher. So können selbst Haushalte in einem stark de-zentralen Energiemarkt einen Beitrag zur Energieversorgung leisten.

Mit dem fortschreitenden Ausbau der Erneuerbaren Energien werden die Gren-zen der verfügbaren Kapazitäten auch in hessischen Stromnetzen deutlich. Um den teuren Netzausbau in Zukunft zu begren-zen, kann etwa das Verbrauchsverhalten intelligent gesteuert werden. Dazu müssen das Verteilnetz für den flexiblen Austausch von Energie und Information ausgelegt und Anreize geschaffen werden, Strom zu einem sinnvollen Zeitpunkt bereitzustellen und zu verbrauchen.

„Durch ein Management von Stromspei-chern, Wärmepumpen und Elektromobilität kann ein Kunde seinen Solarstrom nutzen, ohne Belastungsspitzen im Netz zu verur-

sachen“, erklärt Sebastian Breker, verant-wortlich für die Verbundkoordination des Projektes C/sells beim kommunalen Ener-gieversorger EAM. „Unter diesem Aspekt muss ein Markt entwickelt werden, an dem Verbraucher und Erzeuger dem Netzbetrei-ber ein situativ angepasstes Verbrauchs- und Erzeugungsverhalten bieten können.“

Feldversuch in HessenAn der Konzeption eines solchen Marktes arbeiten derzeit die Fachgebiete „Kommuni-kationstechnik“, „Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt dezentrale Energiewirtschaft“ sowie „Intelligente eingebettete Systeme“ der Universität Kassel zusammen mit der EAM. Angebot und Nachfrage für Flexibilität werden dabei durch eine Softwareplattform koordiniert. Damit kann die Anpassung des Verbrauchs- oder Erzeugungsverhaltens durch den Netzbetreiber angefordert wer-den, sofern ein Handel mit dem Flexibili-tätsanbieter besteht.

Eine Herausforderung liegt in der regiona-len Komponente der gehandelten Produkte,

denn die Auswirkung jeder Flexibilität auf andere Einspeise- und Verbrauchspunkte im Netz hängt von der örtlichen Beziehung ab. Im Arbeitspaket „Regionaler Flexibilitäts-markt Nord- und Mittelhessen“ wird nun in den EAM-Netzen der Stadt Dillenburg und einer Kommune in Nordhessen der Nachweis verfolgt, kritische Situationen zu beherrschen, wie sie beim weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien zu erwarten sind.

Temporäre Autarkie als ZielNeben der Flexibilität ist es in einem zel-lulären System besonders wichtig, dass die regionalen Zellen auch bei einem Stromaus-fall einen Beitrag zur Sicherheit und zum Wiederaufbau der Stromversorgung leisten. Diese Leistung wird bisher von Höchstspan-nungsnetzen erbracht – im Rahmen des Pro-jektes soll nun durch die Städtische Werke Netz + Service GmbH und das Fraunhofer IWES bewiesen werden, dass bei großflächi-gen Versorgungsausfällen ein Netzwieder-aufbau sowie eine temporäre Autarkie in der Netzzelle Kassel möglich ist.� n

Hessens Weg in die Energie-Zukunft

Damit die Energiewende gelingt, muss die Bevölkerung selbst zum Energieerzeuger werden.

von Andrea Lichtfuss

Mit dem fortschreitenden Ausbau der Erneuerbaren Energien werden die Grenzen der verfügbaren Kapazitäten auch in hessischen Stromnetzen deutlich.FOTO: EAM ENERGIE GMBH

Stabile Netze brauchen FlexibilitätMit dem Ausbau Erneuerbarer Energien steigt der Bedarf, das Stromsystem weitgehend zu flexibilisieren. In vier hessischen Betrieben werden die Maßnahmen derzeit demonstriert.

Die deutsche Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch. Durch den kontinuierlichen Ausbau Erneuerbarer Energien wird es zunehmend schwie-riger, die Stromnetze zu stabilisieren. Flexibilität in Stromerzeugung und -verbrauch könnte problematische Schwankungen ausgleichen.Prototyp Flexibilitätsmarkt: Ziel der

Projektpartner EAM EnergiePlus GmbH, Limón GmbH und CUBE Engineering GmbH im hessischen Teilprojekt von C/sells namens „Demand-Side-Management in Industrie- und Gewerbebetrieben“ ist dabei, die Betriebe als Anbieter für Sys-temdienstleistungen für einen regionalen Flexibilitätsmarkt fit zu machen. Dieser Markt soll als Prototyp aufgebaut werden

und den Ausgleich des fluktuierenden Energieangebotes Erneuerbarer Energien auf dezentraler Ebene sicherstellen.Umsetzung in vier Betrieben: In diesem Zusammenhang soll in insgesamt vier Industrie- und Gewerbebetrieben eine intelligente Verzahnung von Produk-tion, Energieverbrauch und -bereit-stellung demonstriert werden. Dabei

werden Energieeffizienzmaßnahmen berücksichtigt mit dem Ziel, unnötige Energieverbräuche zu vermeiden. Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu über-wachen und eine negative Beeinflussung der Produktion zu verhindern, werden umfassende Messungen durchgeführt und die Daten über ein Energiemonito-ringsystem kontinuierlich überwacht.

tizipation der Beteiligten mitgestaltet wer-den. „Wir haben die Demonstrationszellen, die technische Lösungen und Marktansätze demonstrieren, und Partizipationszellen, wo unser besonderes Augenmerk auf der Kom-munikation liegt“, so Reuter. „Wir laden aber auch ganze Städte ein, sich unserer Bewegung anzuschließen. Die ersten Kommunen haben bereits unterzeichnet. Das Interesse ist groß.“

Massives Umdenken notwendigUm der Energiewende erfolgreich zu begeg-nen, braucht es aber vor allem Bewegung in der Gesellschaft. Ein massives Umden-ken, etwa bei Gewohnheiten im Umgang mit Energie oder Energiedienstleistungen ist notwendig, um Reibungsverluste bei der Transformation des Energiesystems gering zu

halten. Denn: Energiewende findet zuallererst im Kopf statt. Und damit die Entwicklungs-wünsche und Kommunikationsbedürfnisse von Bevölkerung und Wirtschaft aufgegriffen werden können, ist eine frühzeitige, aktive Einbindung notwendig.

Die engagierte Teilnahme einer Vielzahl von Akteuren schafft hier eine gesamt-gesellschaftliche Bewegung, welche die Energiewende aktiv vorantreibt und eine nötige Denkwende ermöglicht. So können C/sells-Akteure nicht nur den Netzbetreiber bei Engpässen im Netz unterstützen, sondern auch den Strom untereinander handeln oder zentral verkaufen. Wer zu viel Strom übrig hat, kann diesen also etwa an einen Abneh-mer im Nachbardorf oder an der Strombörse zu Geld machen. Diese Handelsmöglichkeit schafft nicht nur vielfältige Partizipations-

Regiomärkte ermöglichen den intra- und interzellulären Handel

von Energie und Flexibilität

Zentrale Märkte /Strombörse

Netzbetreiber / System Operator

Regiomarkt

Regiomarkt RegiomarktEnergie/Systemdienstleistung

regionalisiert oder Standardprodukt

möglichkeiten, sondern gibt auch allen Akteuren im zukünftigen Energiesystem einen ökonomischen Rahmen. Dabei be-rücksichtigt das C/sells-Marktdesign sowohl die Wechselwirkungen unterschiedlicher, parallel existierender Märkte als auch die tatsächliche Umsetzbarkeit der Energieflüsse aufgrund physikalischer Netzrestriktionen.

Süddeutschland als SchaufensterSüddeutschland, speziell Baden-Würt-temberg, Bayern und Hessen, besitzt alle Voraussetzungen für ein eindrucksvolles Schaufenster zur „Intelligenten Energie-versorgung“. Schon heute gibt es hier über 760 000 Prosumenten, die Strom nicht nur

verbrauchen, sondern auch selbst erzeugen. Die Region ist nicht nur dank der höchsten solaren Erzeugung in Deutschland für dieses Projekt prädestiniert: Auch ihre vielschichti-ge Netzstruktur, die Kombination von indus-trialisierten und ländlichen Regionen sowie die zentrale Lage im europäischen Netzver-bund stellen dafür eine optimale Basis dar. Europäische Vorhaben sind dabei mit C/sells abgestimmt, sodass sich sowohl die Vorteile der europäischen Integration als auch einer Multiplikatorwirkung in den Nachbarlän-dern entfalten werden. So wird mit C/sells ein fließender Übergang von der Demonstration bis zum Massenmarkt ermöglicht – welcher im besten Fall selbstverstärkend wirkt.� n

Die Energiewirtschaft muss sich sukzessive

auf neue Player einstellen. Albrecht Reuter, Gesamtprojektleiter von C/sells

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House of Energy

STARKES LAND: Herr Professor, das Wort Energie-effizienz ist in aller Munde, aber durch die nied-rigen Energiepreise ist die Freude an Senkung des Energiebedarfs durch den Einsatz moderner Technologien bei Unternehmen und Privaten nicht sehr hoch. Wird sich das bald ändern? PETER BIRKNER: In der Tat garantieren moderne Fördermethoden die langfristige Verfügbarkeit von Öl, Kohle und Gas und dies vermutlich mittelfristig auch zu niedrigen Preisen. Dennoch spielen hier viele Faktoren eine Rolle. Für viele Länder ist Energiepolitik primär Macht-politik und mancher Staatshaushalt hängt maßgeblich von den Einnahmen aus Öl- oder Gasexporten ab. Ungeachtet dessen muss man Energieef-fizienz in einem größeren Kontext sehen: Nach wie vor wird sehr viel Energie nicht zielführend eingesetzt, also „verschwen-det“, zum Beispiel durch nicht optimierte Abläufe der Produktionsprozesse in Unternehmen. Um dies korrigieren zu können, ist es wichtig, zuerst Transparenz hinsichtlich der Energieströme zu schaf-fen. Daraus können Schlussfolgerungen zur Effizienzverbesserung gezogen werden. Nach Transparenz und Effizienz kommt dann als weiterer Faktor die Flexibilität ins Spiel: Das heißt, die Frage, ob der Energiebedarf je nach Situation gedrosselt oder angehoben werden kann. Gerade diese Flexibilität wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen: Flexibilität ist die Antwort auf die Volatiliät der neuen regenerativen Energieträger. Nur durch die flexible Anpassung des Verbrauchs kann das stark schwankende Stromangebot von Wind- und Photovoltaikanlagen beherrscht werden. Zeitvariable Preise an der Strombörse können hier eine steuernde Wirkung ausüben.Volkswirtschaftlich gesehen koppelt sich Deutschland durch die Energiewende immer stärker von den Weltmarktpreisen

für fossile Energie ab. Mittel- bis langfristig ist dies ein Vorteil, wirtschaftlich und politisch. Regenerative Energiequellen sind heimische Energiequellen.

Wie wird das Energiesystem der Zukunft aussehen?Der neue Primärenergieträger wird Strom sein, ganz einfach deshalb, weil Sonne und Wind mittels der – heute – verfügba-ren Technologien überwiegend in Strom umgewandelt werden. Zudem ist Strom gut transportierbar und kann höchst vielfältig verwendet werden: Erzeugung von Wärme und Kälte, Bewegung und Mobilität und sogar von chemischen Basis-elementen wie Wasserstoff oder Methan. Daher wird Strom immer stärker auch dort verwendet, wo bisher Öl, Kohle oder Gas eingesetzt wurden. Strom ist dann zwar Primärenergieträger, aber aufgrund der regenerativen Quellen auch sehr volatil. Daher muss der neue Primärenergieträger stabilisiert werden. In erster Linie heißt dies Vernetzung der Stromquellen durch Leitungen, aber vor

allem auch Umwandeln, Speichern und Rückverstromen: Die entscheidenden Medien sind Wärme, Gas oder Wasserstoff. Sie können alle sehr gut gespeichert werden. Die Energieformen müssen durch sogenannte Power-to-X-Technologien gekoppelt werden. Ein Haus zum Beispiel, das einmal aufgewärmt wurde, braucht Stunden, bevor es wieder auskühlt. Diese Pufferwirkung kann beispielsweise durch den gesteuerten Einsatz von Wärmepumpen genutzt werden. Der Vorgang der Erzeugung, Speicherung und Umwandlung stellt sich als sehr kleinteilig und komplex dar. Er muss orchestriert werden. Dies geschieht am besten durch intelligente Systeme, die allgemein als Smart-X-Systeme bezeichnet werden. X steht für Grid, Market, Meter oder Home. Daten werden folglich die zweite Energiequelle der Zukunft. Es muss bekannt sein, wer wo was verbraucht oder erzeugt und welche Möglichkeiten zum Ausgleich auf regionaler oder lokaler Ebene vorhanden sind. Über 95 Prozent der erneuerbaren Energiequellen speisen in die Verteilnetze, also die Nieder-, Mittel- und Hochspan-nungsnetze ein. Daher muss man die Volatilität dort in den Griff bekommen. Es macht keinen Sinn, den Strom ausschließlich im Höchstspannungsnetz durch ganz Deutschland zu schicken, um Angebot und Nachfrage zwischen Süden und Norden auszugleichen. Der Ausgleich muss bei fortschreitender Energiewende zunehmend subsidiär, also weitgehend lokal und regional erfolgen. Höchstspannungsleitungen haben daher langfristig eine ergänzende Funktion. Subsidiär bedeutet auch Anpassung der technischen Methoden. Für einen Haushalt wäre eine Batterie eine Lösung, für das Quartier oder ein Industrieareal könnte es in Zukunft Power-to-Gas

sein. Dezentral puffern und speichern vereinfacht das gesamte Energiesystem. Volatilität wird übrigens nicht nur auf der Erzeugungsseite, sondern auch auf der Verbrauchsseite, z. B. durch Elektromo-bilität, ein immer wichtigeres Thema.

Das bedeutet, die digitale Steuerung wird immer wichtiger, Smart Markets und Smart Grids sind die Zukunft?Fundamental ist, dass wir Angebot und Nachfrage stets im Gleichgewicht halten. Dies geschieht erst einmal mit elektrischen Netzen, die Stromquellen und -anwender verbinden. Wo das nicht ausreicht, kommen Speicher – Batterien oder die Umwandlung in andere Ener-

gieformen wie Wasserstoff oder Methan (Power-to-Gas) – ins Spiel. Smart Markets, also die zeitvariablen und situationsan-gepassten Preise der Strombörse, geben globale, ortsunabhängige Preissignale. Diese fokussieren auf den zeitlichen Aspekt des Gleichgewichts. Die Preissigna-le sind für einen Großteil Europas gleich. Wenn viel Strom erzeugt wird, sinkt der Preis, um den Verbrauch zu erhöhen. Dabei wird davon ausgegangen, dass es keine Restriktionen im Übertragungsbe-reich und Verteilungsbereich gibt. Man spricht von der europäischen Kupferplatte.Diese ist nun bei Weitem nicht gegeben, bzw. sie weist enorme Lücken auf. Hier kommen nun Smart Grids zum Einsatz.

Sie versuchen, die räumliche Kompo-nente in der Balance von Angebot und Nachfrage kostenminimal zu lösen. Dazu nutzen sie die dynamischen Reserven und Nichtlinearitäten der Netze. Ein Smart Grid der Verteilungsebene basiert auf dem Effekt, dass 50 Prozent der auftretenden Leistung ausreichen, um 95 Prozent der Energie zu trans-portieren. Die anderen 5 Prozent der Energie erfordern die restlichen 50 Prozent der auftretenden Leistung. Ein Smart

Grid erkennt diese Nichtlinearität und nutzt sie. Dadurch kann die von einer gegebenen Netzinfrastruktur übertragene Energie deutlich erhöht werden.Ein wichtiger Schritt zur optimierten Nutzung der Infrastruktur können lokal gestaltete Netzentgelte sein. Treten lokale Netzengpässe auf, so werden die Entgelte dort temporär erhöht und die Kunden so zur Verbrauchsreduktion animiert. Genau-so können Techniken wie Spannungsregler oder automatisierte Netzumschaltungen dazu beitragen, die Ströme optimiert zu verteilen. Als ultima ratio sind schließlich Eingriffe in Erzeugung oder Verbrauch auf der Kundenseite denkbar. Dies alles muss autonom geschehen. Heute ist dies aber noch weitgehend Theorie und die flächen-deckende Einführung schreitet nur lang-sam voran. An vielen Stellen ist auch noch am gesetzlichen Rahmen zu arbeiten.Entscheidend ist, dass wir erkennen, dass statisch dimensionierte Netze, die mit jeder auch noch so selten auftretenden Leistungsspitze zurechtkommen, in einer Welt mit volatilen Energiequellen und -verbrauchern nicht die wirtschaftlichste Lösung darstellen. Ungesteuert würden die künftigen Leistungsspitzen durch erneu-erbare Energien oder Elektromobilität die heute auftretenden Werte sicher um einen Faktor 3 bis 4 übertreffen. Es ist unabding-bar, unsere Netze zu dynamisieren und zu flexibilisieren. n

Transparenz, Effizienz, Flexibilität: die neue Rolle des Energieeinsatzes

Peter Birkner, Leiter des House of Energy (HoE) in Kassel über die ganzheitliche Energiewende, flexiblere Energiesysteme und warum Smart Energy Systems immer wichtiger werden.

Das Interview führte Christian Eder

Zur Person Prof Dr.-Ing. Peter Birkner leitet das „House of Energy e. V.“ in Kassel, das zusammen mit hessischen Unternehmen, Forschungsein-richtungen, Hochschulen und Universitäten sowie der hessischen Landesregierung die Energiewende in Hessen im Hinblick auf Forschung und Entwicklung voranbringen soll. Neben der Unterstützung der Mitglieder soll dadurch der Wirtschafts-, Industrie- und Wissenschaftsstandort Hessen gestärkt werden. Peter Birkner ist auch Honorarprofes-sor an der Bergischen Universität Wuppertal und unterrichtet am Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik. www.house-of-energy.org

Peter Birkner leitet das House of Energy in Kassel.

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und Nachfrage stets im Gleichgewicht halten. Peter Birkner, Leiter des House of Energy (HoE)

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Regionalkoordination des C/sells-Projekts übernimmt das House of Energy (HoE).

Zukunftsschaufenster Energiewende Hessen Im Modellprojekt „Zukunftsschaufenster Energiewende Hessen“ werden innovative Lösungen für eine regionale Versorgung, die sich weitgehend auf erneuerbare Energien stützt, in die Anwendung gebracht. In ei-nem dreijährigen Projekt sollen hierzu sys-temtechnische und energiewirtschaftliche Lösungsansätze in enger Abstimmung mit Unternehmen und Kommunen erarbeitet,

in der Region realisiert und deren Leistungs-fähigkeit demonstriert werden. Das Projekt liefert hiermit einen direkten Beitrag, die Ziele der Hessischen Landesregierung, d. h. den Endenergieverbrauch in Hessen (Strom und Wärme) bis zum Jahre 2050 zu 100 Pro-zent aus erneuerbaren Energien decken zu wollen, zu realisieren. Das Modellvorhaben wird in die Aktivitäten des hessischen House of Energy eingebunden.

Das Projekt startete im Januar 2016 im IdE „Institut dezentrale Energietechnologien“ und hat eine Laufzeit bis Ende 2018. � n

D amit sind über die Energiewirtschaft hinaus auch Industrie, Informations-technologie, Finanz-, Wohnungs- und Mobilitätswirtschaft, Politik

und natürlich auch der Bürger Teil dieses Umdenkens. Eine Reihe von Projekten soll die Energiewende in Hessen vorantreiben.

Schaufenster Intelligente EnergieMit dem Förderprogramm „Schaufenster In-telligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende (SINTEG)“ fördert das Bundes-wirtschaftsministerium innovative Technolo-gien und Verfahren sowie die Digitalisierung

der Energiewirtschaft. Ziel ist es, unter den Bedingungen der steigenden Anteile von Stromerzeugung aus Wind und Photovoltaik das intelligente Zusammenwirken von Erzeu-gung, Netzen, Verbrauch und Speicherung zu ermöglichen. In fünf großflächigen Modellre-gionen Deutschlands soll die Realisierbarkeit einer klimafreundlichen, sicheren und effizi-enten Stromversorgung demonstriert werden.

C/sells, eines der fünf Schaufenster, hat den Schwerpunkt „Sonne“ und umfasst Demons-trationsbausteine aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Im C/sells-Konsortium haben sich rund 50 Partner aus den Bereichen

Energiedienste, Netzbetreiber, Komponenten-hersteller, Wissenschaft und Wissenstransfer zusammengefunden, um von 2017 bis 2020 dezentral verbundene Energiesysteme in die-sen drei Bundesländern zu installieren und demonstrieren.

In Hessen arbeiten Projektpartner vor allem an der Konzeption und modellhaf-ten Implementierung eines regionalen Fle-xibilitätsmarkts. Dieser soll als Prototyp ausgebildet werden und die Systemintegra-tion des leistungsstarken und fluktuieren-den Angebots regenerativer Energien auf dezentraler Ebene sicherstellen. Die hessische

Die Energiewende erfordert ein Umdenken in vielen Bereichen – von der Mobilität über Smart Grid bis zum persönlichen Lebensumfeld jedes einzelnen Menschen. In Hessen wollen Projekte wie C/sells oder Zukunftsschaufenster Energiewende Hessen das Thema voranbringen.

Invention und Innovation Unter Invention ist eine Erfi ndung zu verstehen, ein Gerät oder Verfahren, das etwas Neues kann oder bewirkt. Der Fokus liegt auf dem Funktionieren. Zu einer Innovation wird eine Invention dann, wenn sich wirtschaftlicher Erfolg hinzugesellt. Dies bedeu-tet, dass die Invention gebraucht und nachgefragt wird, dass aber auch ein erfolgreiches Geschäfts-modell entwickelt werden kann. Im Energiebereich spielen hier gesetzliche Regularien, die Energieströ-me und Energienutzung auf eine bestimmte Art und Weise mit Entgelten, Abgaben und Steuern belegen, eine wichtige Rolle. In den Projekten „Schaufenster Intelligente Energie“ des Bundeswirtschaftsminis-

teriums und „Zukunftsschaufenster Energiewende Hessen“ des hessischen Wirtschaftsministeriums werden zum einen die robusten und zuverlässigen Funktionalitäten neuer elektrotechnischer Kompo-nenten, aber vor allem deren Zusammenspiel im Rahmen intelligenter Systeme getestet. Dabei wer-den Technologie und politischer Ordnungsrahmen betrachtet. Hoch moderne Technologie aus Hessen kommt z. B. von Unternehmen wie Viessmann (Hei-zungssysteme, thermische Speicher, Smart Home), SMA (Stromrichter und Batteriespeicher), Jean Müller (Netzkomponenten und Smart Grids) und der QGroup (IT-Sicherheitslösungen).

FOTO: SHUTTERSTOCK

Erzeugungsmodelle mit Zukunft

Energiewende lebt von der Kopplung der Sektoren. Neben der Beherrschung der schwankenden Energiebereitstellung erneuerbarer Quellen können darüber auch

Effi zienz undDekarbonisierung gefördert werden.

von David Riedlsperger

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Wegweisendes EnergieprojektDer Energieversorger Mainova treibt die Energiewende in der

Stadt Frankfurt und der Region Rhein-Main voran.

M it dem Abschluss des größten Infra-strukturprojekts in der Unterneh-mensgeschichte wurde ein weiterer

großer Schritt hin zu mehr Klimaschutz getan: Nach achtjähriger Bauzeit nahm Mainova im August den Frankfurter Fern-wärme-Verbund in Betrieb. Eine 13,5 Kilo-meter lange Fernwärmeleitung verbindet nun die modernisierten, hocheffizienten Mainova-Heizkraftwerke im Stadtgebiet. Bisher bestanden drei voneinander nahezu unabhängige Fernwärmenetze rund um die jeweiligen Erzeugungsanlagen.

Ihre Verbindung ermöglicht es, den Be-trieb der einzelnen Kraftwerke effektiv auf-einander abzustimmen. Insbesondere durch die stärkere Nutzung der kohlendioxidneu-tralen Wärme aus dem Müllheizkraftwerk Nordweststadt lassen sich jedes Jahr rund

100 000 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Der Primärenergiefaktor der Fernwärme hat sich auf 0,29 verbessert.

Fernwärme weiter stärkenDer Bau der Fernwärmeverbindung erforder-te außergewöhnliche Maßnahmen: Mainova musste unweit des Heizkraftwerks West einen 300 Meter langen Tunnel unter dem Main hindurch graben. Rund 15 Meter unter der Wasseroberfläche verläuft nun die Fernwär-metrasse hinüber zum Südufer des Mains und dort weiter bis zum Heizkraftwerk Niederrad. Technisch ebenso anspruchsvoll war die

Untertunnelung des Gleisvorfelds am Frankfurter Hauptbahnhof, die im lau-fenden Betrieb durchgeführt wurde. Die Verbindungsleitung verläuft durch einen 235 Meter langen Tunnel unter dem Gleis-vorfeld des Hauptbahnhofs. Für Mainova bedeutet die Inbetriebnahme des Fernwär-meverbundes nur einen Zwischenschritt. Ziel ist es, die klimafreundliche Fernwärme in Frankfurt weiter zu stärken.� n

www.mainova.de Mainova AG, Solmsstraße 38, D-60486 Frankfurt am MainTel. +49/800/11/222-66, [email protected]

Die Mainova AG setzt auf ein intelligentes Netz.

FOTO: MAINOVA AG

House of Energy

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Hier entsteht Energie neu.Deutschland hat ein wichtiges Ziel: Die Energiewende – klimafreundliche, auf erneuerbaren Energien basierende Infrastrukturen, die flexibel, vielfältig und gemeinschaftlich gestaltet sind. Die dafür um-fangreiche Umstrukturierung gelingt mit der Digitalisierung des Energiesystems. Welche Chancen sich dabei ergeben, wird derzeit in fünf Modellregionen erforscht und demonstriert – den so genannten SINTEG-Schaufenstern*. Das Größte befindet sich in Süddeutschland und erstreckt sich unter dem Solarbogen von Bayern über Hessen bis nach Baden-Württemberg.

*SINTEG = Schaufenster intelligente Energie - Digitale Agenda für die Energiewende

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Z entral in Deutschland und in Euro-pa gelegen, ist Frankfurt seit jeher ein Knotenpunkt für Wirtschaft und Handel. „Mainhattan“ hat in der

Buchungsklasse Business immer Hochkon-junktur, wie auch die jüngsten Zahlen der Touristik-Statistik belegen. Allein die mehr als 70 000 jährlich stattfindenden Kongresse, Tagungen und Events bringen 4,4 Millionen Teilnehmer in die Stadt. Sie machen rund 20 Prozent des Gesamtvolumens an Nächti-gungen aus. Die Besucher bleiben im Schnitt 1,7 Tage und sorgen für 8,7 Millionen Über-nachtungen. Für ihre Unterbringung stehen 250 Hotels mit einer Kapazität von 47 878 Betten zur Verfügung. Im Gegensatz zu vergleichbaren Metropolen wie Berlin oder München ist der Anteil von First-Class- und Luxushotels mit rund 35 Prozent am Gesamtvolumen sehr hoch. Entsprechend engagiert wird der Wettbewerb um den Kun-den geführt, der zwar noch manchmal in Nadelstreif und mit Aktenkoffer erscheint,

aber insgesamt ein cooles, modernes Ambi-ente für seinen Aufenthalt oder seine Veran-staltung sucht.

Gediegener Luxus und schicke Innovationen in der HotellerieEin Klassiker mit cooler Eleganz ist das Inter-continental Frankfurt. Seit mehr als einem halben Jahrhundert werden hier am Main-Ufer Geschäfte besprochen, Verträge unter-schrieben und neue Strategien erarbeitet. Manche werden eines der Zimmer mit der dazugehörenden spektakulären Aussicht aus der beliebten Krimi-Serie „Ein Fall für zwei“ kennen. Hier befand sich die Kanzlei von Dr. Dieter Renz, dem kongenialen Partner von Privatdetektiv Josef Matula. Der Bau an sich gehört zu den architektonischen Land-marks der Stadt. In den frühen 1960er Jahren wurde er als das größte Hotel Deutschlands und eines der größten Gebäude Frankfurts eröffnet. Heute gehört das „Interconti“ nach wie vor, nach aufwändigen Renovierungen

und einem Zubau, zu den beliebtesten Busi-nesshotels seiner Kategorie. Mehr als 19 fle-xible Eventräume, darunter ein Ballsaal für 700 Personen, stehen für Veranstaltungen bereit. Vom exklusiven Tagungsraum „Salon Silhouette“ im 21. Stock kann man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und den Main genießen. Zudem befindet sich das Intercontinental am Main-Ufer im Herzen der Stadt. Nach dem Business kann man bei einem kurzen Spaziergang die historischen Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt besuchen oder sich beim Shopping für einen guten Abschluss belohnen. Der Concierge ist selbstverständlich bei der Planung des Rahmenprogramms behilflich.

Rahmenprogramm von Kultur, Shopping bis hin zum ClubabendDenn ein Aufenthalt in Frankfurt kann zum unvergesslichen Erlebnis werden. Im Gegen-satz zu anderen Kongressstädten ist das Kul-turangebot überwältigend: Mehr als 20� �

Business mit dem gewissen EtwasDie Finanzmetropole Frankfurt bietet Geschäftsreisenden ein cooles Ambiente für Meetings,

Netzwerken und After-Work-Drinks.

Am Main werden nicht nur Geschäfte gemacht, sondern auch in Kultur und Kulinarik investiert.

von Nadia Weiss

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Bühnen, 30 freie Theatergruppen und über 60 Museen sowie Ausstellungshäuser bie-ten ein abwechslungsreiches Programm von Klassik bis zur Avantgarde. Immer wieder werden auch in den Museen Füh-rungen für Firmengruppen außerhalb der Öffnungszeiten angeboten. Auch die Einkaufsmöglichkeiten übertreffen ande-re Destinationen und lassen im Luxus-bereich keinen Wunsch offen. Wirklich abgehoben ist in Frankfurt aber in den vergangenen Jahren die Lokalszene, die mittlerweile eine reiche Vielfalt zwischen gediegen, schräg, lässig und elitär aufweist.

Neu am Parkett ist etwa das im ehema-ligen „Odeon“ beheimatete „Le Panther“. Die Location ist Club, Bar und Disco in Einem. Die Musikrichtung ist elektro-nisch. Doch erst ab 23 Uhr beginnt die Tanzstunde. Vorher kann man sich an der Bar oder in den Retro-Sitzmöbeln mit ein paar Drinks entspannen. In den warmen Monaten des Jahres lädt der Garten der wunderschönen Jugendstilvilla im Beth-mannpark zum Verweilen ein. Hier gibt es

sogar einen eigenen Kräutergarten – selbst-verständlich ganz legal bepflanzt. Ziel der „Le Panther“-Crew ist es, dass der Besu-cher eine Auszeit vom Alltag nimmt und Stress und Sorgen einfach wegtanzt. Für Firmenveranstaltungen können einzelne Räumlichkeiten gemietet werden. Musik und Catering werden auf die Ansprüche des Kunden abgestimmt.

Frankfurt im Aufwind beim bundesdeutschen Städte-RankingDer Zeitpunkt der Eröffnung des „Le Panther“ vor einem Jahr war gut gewählt. Aufgrund der Auswirkungen des „Brexits“ erwartet sich Frankfurt eine weitere Auf-wertung des Finanzplatzes und in der Folge einen Aufschwung bei internationalen Bu-chungen. Das ambitionierte Ziel Frankfurts ist es, mittelfristig im bundesdeutschen Städte-Ranking nach Berlin die meisten Besucherzahlen aufzuweisen. Seit einigen Jahren matcht sich Frankfurt mit München um diese Position, dann folgt mit einem gewissen Abstand Köln. Hilfreich ist es da-

bei, wenn man den Bu-sinesskunden durch ein anregendes Umfeld von einer späteren Privat - reise überzeugen kann. Oberbürgermeister Peter Feldmann zeigte sich je-denfalls bei der Präsenta-tion der Tourismuszah-len 2016 zuversichtlich: „Das 2018 fertiggestellte DomRömer-Quartier wird hier sicherlich zu-sätzlich ein Anreiz sein, ebenso die Weinroute, die in Frankfurt ihren Anfang nimmt, oder dann auch das Roman-tik-Museum.“� n

Das „Le Panther“ gehört zu den neuen interessanten Adressen der Stadt.

Klassisch cool: Im „Intercontinental Frankfurt“ wurden TV-Serien gedreht und große Deals abgeschlossen.

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Vila Vita Rosenpark

F risch, modern, zeitgemäß: So präsen-tiert sich das Marburger Hotel Vila Vita Rosenpark nach einer umfangreichen

Sanierung seit Anfang des Jahres. Mit zwölf Tagungsräumen, einem 1000 Quadratmeter großen Wellnessbereich und zwei Restau-rants überzeugt das Marburger Hotel durch Qualität und Vielfalt. In neuer Aufmachung ist das moderne Stadthotel die perfekte Loca-tion für Businessevents, Tagungen, Semina-re, Schulungen, Kongresse und Unterneh-mensfeiern für bis zu 180 Personen.� n

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Natur. Historie. Tagen.

U nmittelbar am Kurpark, nah beim Ju-gendstil-Ensemble „Sprudelhof“ und neben der Elvis-Villa gelegen, bietet

das Conparc Hotel & Conference Centre Bad Nauheim ein imposantes Szenario. Das Vier-Sterne-Hotel verfügt über 159 Zimmer und Suiten, 27 lichtdurchflutete Veranstal-tungsräume und 39 000 Quadratmeter Au-ßenfläche auf großen Terrassen, unter histo-rischen Arkaden und Platanen. Ein eigenes Jugendstil-Theater mit 730 Plätzen eignet sich für Produkt-Launches, Präsentationen oder ein „Dinner on Stage“ im pittoresken Ambiente. � n

www.conparc.com

Tagen im Boutique-Hotel

W illkommen im Kronenschlösschen, dem 4-Sterne-Hotel in Hattenheim im Rheingau. Wunderschön im

Grünen gelegen, mit Blick auf den Rhein. In wenigen Minuten auf der Autobahn, 10 Minuten nach Wiesbaden, 20 Minuten zum Flughafen und 30 Minuten nach Frankfurt. 18 Zimmer, Juniorsuiten und Suiten – Bis-tro, Gourmetrestaurant (Michelin-Stern), Gartenterrasse. Vier Veranstaltungs- und Tagungsräume für 6 bis 100 Personen. Das Kronenschlösschen ist Veranstalter und Ver-anstaltungsort für das Rheingau Gourmet & Wein Festival. Günstige Pauschalpreise. � n

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Top-Tagungshotels und LocationsInspirierendes Ambiente für neue Ideen: Hessens Angebote für Veranstaltungen sorgen für gelungene Tage.

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„diese lassen sich dank zahlreicher Konfigu-rationsoptionen individuell gestalten – von der Arbeitsweise bis zum Einrichtungsstil“. Ein geschultes Expertenteam kümmert sich außerdem vor Ort um die Administration und die Gäste.

13 Neueröffnungen in DeutschlandDer Trend ist eindeutig: Schätzungen zufolge werden alleine in den USA im Jahr 2020 be-reits 60 Millionen Menschen zur „indepen-dent workforce“ zählen. Da die Nachfrage an den flexiblen Büros immer mehr steigt, expandiert Regus bereits auf der ganzen Welt. Alleine in Deutschland werden derzeit 13 neue Center eröffnet – und somit wei-tere wichtige Schritte in Richtung Zukunft gesetzt.� n

Regus hat flexible Bürolösungen geschaffen, mit denen Arbeiten zu jeder Zeit an jedem Ort möglich ist.

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R asche Verbindung möglichst nahe zum Kunden hin wünschen sich Geschäftsreisende – am besten mit Möglichkeit, morgens zum Termin

zu fliegen und abends wieder retour. Trotz des dichten Angebotes der Fluglinien gibt es immer wieder „weiße Flecken“ bei den Reisemöglichkeiten in der Luft. Zudem bevorzugen Business-Reisende oft kleinere Maschinen, Flughäfen und Fluggesellschaf-ten, in denen gerade Tagesreisende schneller einchecken können bzw. nach der Landung rasch den Airport verlassen können. Mit einer reinen Jetflotte setzt die britische Re-gionalfluggesellschaft bmi regional gerade in diesem Segment Akzente. Aktuell führt die Airline mit Hauptsitz am East Midlands Airport in North West Leicestershire mehr

als 400 Linienflüge pro Woche zu 42 Zielen in elf europäischen Ländern durch und be-schäftigt über 400 Mitarbeiter. Das Flugnetz erfreut nicht nur Urlaubsreisende: Mit 30 Mi-nuten Quick Check-in und zugeordnete 2:1 Lederbestuhlung an Bord Embraerj-145 und ERJ-135-Jets bietet das Flugunternehmen be-sonders für Vielflieger und anspruchsvolle Geschäftsreisende zusätzliche Benefits.

Schweden ganz nah In Deutschland starten die bmi-Jets gleich von neun Städten aus: Geschäfts- und Frei-zeitreisende können ab Bremen, Rostock, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, München, Nürnberg, Saarbrücken und Stuttgart aus mit bmi fliegen. Die Flüge ab Frankfurt sind besonders für Reisende nach Schweden und

nach Großbritannien interessant. So bietet bmi regional tägliche Verbindungen nach Jonköpping – neben interessanten Firmen im Holz- und Möbeldesign-Bereich sowie in der Forst- und Landwirtschaft gilt die Stadt durch seine zentrale Lage zwischen Stock-holm, Göteborg und Malmö als wichtige Drehscheibe und Logistikzentrum. Auch die bmi-Destination Karlstad zieht sowohl als Universitäts- und Hauptstadt der Region als auch durch die holzverarbeitende Industrie zahlreiche Geschäftsreisende an.

Ebenso interessant präsentieren sich die Ab-Frankfurt-Flugziele von bmi in Großbri-tannien: die Einkaufs- und „Ölhauptstadt Europas“ Aberdeen in Schottland und Bris-tol, früher ein wichtiges Zentrum der Luft-fahrindustrie, heute unter anderem Sitz des Animationsfilmstudios Aardman Anima-tions, und von Cameron Balloons, dem welt-größten Hersteller von Heißluftballonen.

Business-Märkte im FokusWie die britische Fluggesellschaft ihr An-gebot ausbaut und damit auch die Bedürf-nisse der Geschäftsreisenden stillt, zeigt die neueste zusätzliche Flugverbindung: Am 6. November 2017 startet bmi regional mit zwei täglichen Flügen von München nach Saarbrücken, sodass man problemlos mor-gens hin und abends zurückfliegen kann. Bedient wird die Strecke mit einem Jet des Typs Embraer 145 mit 49 Sitzplätzen. Jochen Schnadt, CCO von bmi regional, äußert sich begeistert: „Mit einer Flugzeit von nur 50 Minuten ist diese neue Verbindung eine ech-te Alternative zu anderen Verkehrsmitteln. Mit Saarbrücken nehmen wir unsere zwei-te innerdeutsche Strecke ab München auf und können somit unser Produkt weiter im deutschen Markt etablieren. Darüber hinaus passt Saarbrücken perfekt in unser Betriebs-modell, welches auf die Erschließung attrak-tiver Business-Märkte in unserem Netzwerk fokussiert ist. Durch unsere ausgezeichnete Anbindung an den Münchner Flughafen ergeben sich natürlich auch perfekte Mög-lichkeiten, weltweite Märkte über München zu erreichen.“� n

Ausschließlich mit Jets fliegt die britische Regionalfluggesellschaft interessante Destinationen an. Gerade Geschäftsreisende schätzen die kleinen Maschinen.

In der Business-Nische

Internationale und alternative Destinationen mit einer reinen Jetflotte fliegt die britische Fluggesellschaft bmi regional an. Auch von Frankfurt aus finden Business-Treibende passende

Verbindungen nach Schweden, England und Schottland.

von Gloria Staud

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Tagen & Geschäftsreisen

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Messen

A n Selbstbewusstsein mangelt es den Bauherren der neuen Messehalle ge-wiss nicht. Das 250 Millionen teure Ausstellungsgebäude soll im Sep-

tember 2018 termin- und kostengerecht zur Automechanika eröffnet werden.

Der Zeitplan muss unbedingt eingehalten werden, denn für das kommende Jahr ist es bereits vermietet. „Hier werden viele Tau-send Aussteller ihr Zuhause finden“, sagt der Messe-Geschäftsführer Uwe Behm. In der Tat sind die Dimensionen des Projekts gewaltig. Die Maße betragen 250 Meter Länge, 118 Meter Breite und 30 Meter Höhe, was eine Bruttofläche von knapp 34 000 Quadratme-tern ergibt. Auf zwei Geschossebenen soll sich Platz für jeweils bis zu 11 800 Besucher bieten. Die Neben- und Funktionsräume so-wie die Haus technik sind in einem Gürtel um die Ausstellungsflächen herum platziert. Und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach deckt ein Fünftel des benötigten Stroms mit regenerativer Energie ab.

Mit der Halle 12 wird die letzte freie Fläche des westlichen Messeareals geschlossen, das

zugleich Teil des Europaviertels ist. Von außen gewährt die markante Fassade aus Glas und Aluminium dem Besucher Einblick auf die geschossübergreifenden Foyers mit ihren gas-tronomischen Angeboten, Ruhezonen und Treffpunkten. Ohne Zwischenhalt gelangt der Besucher mit der Expressrolltreppe zur oberen Ebene. Auch im Inneren versprechen die Ar-chitekten Kadawittfeld aus Aachen dem Gast ein besonderes Raumerlebnis, das immer wie-der neue Sichtbezüge zwischen den beiden Ausstellungsebenen und Aussichten auf das angrenzende Messegelände bietet. Dank der transparenten Bauweise sollen sich die Besu-cher intuitiv und schnell orientieren.

Notwendigkeit des NeubausDas überdachte Fußwegesystem der Messe, die „Via Mobile“, führt entlang des ersten Stocks der Halle 12 und verbindet diese mit den anderen Gebäuden der Messe. Laufbän-der und Rolltreppen ermöglichen einen tro-ckenen und bequemen Übergang. „Damit gibt es endlich einen Rundlauf auf der Ost- und der Westseite des Messeareals“, freut sich

Uwe Behm. Der Neubau wurde notwendig, erklärt der Messe-Chef, weil zwei Hallen sa-nierungsbedürftig seien und somit die Kapa-zitäten ausgereizt. Ergänzend plant die Messe an der Europa-Allee ein neues Parkhaus mit 800 Stellplätzen.

„Die Halle 12 ist unsere Antwort auf die Zukunft. In ihr kristallisiert sich unser An-spruch an das Neue, das Nachhaltige“, heißt es von den Bauherren. Anteilseigner der Mes-se Frankfurt sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent. Das Unternehmen gilt weltweit als einer der Branchenführer. Es ist in 178 Ländern prä-sent und macht jährlich einen Umsatz von etwa 650 Millionen Euro. „Die Stadt Frank-furt gäbe es ohne die Messe nicht“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann anläss-lich der Grundsteinlegung 2016. Seit über 800 Jahren habe der Handel die Entwicklung geprägt. Zu den international bekanntesten Messen zählen die Frankfurter Buchmesse, die weltgrößte Chemiemesse Achema, die Automobilausstellung IAA Pkw und die Rei-se- und Eventmesse IMEX.� n

Messe Frankfurt baut die Halle 12„Unsere Antwort auf die Zukunft“

von Markus Weckesser

Das überdachte Fußwegesystem „Via Mobile“ verbindet die neue Halle mit den anderen Messegebäuden.FOTOS: KADAWITTFELDARCHITEKTUR

kulinart 2017: Genuss und Stil auf Deutschlands schönstem CampusAm 21. und 22. Oktober 2017 ist die Genussmesse kulinart zum ersten Mal auf dem Campus Westend zu Gast in Frankfurt. Auch dieses Jahr darf man gespannt sein, womit die rund 70 Aussteller ihre Besucher verwöhnen und begeistern werden. Von regionalen Spezialitäten bis zu internatio-nalen Foodtrends und von entspannenden Wohlfühlorten bis zu exklusivem Wohnde-sign ist für jeden Geschmack etwas dabei. Begleitet wird kulinart von den langjährigen Partnern Meckatzer Löwenbräu und von Miele mit ihrer beliebten Live-Kochshow.www.kulinart-messe.de

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Die größte jährliche Kongress-messe für Legal Innovation in Kontinentaleuropa23. und 24. Oktober 2017Messe Frankfurt, Kap Europa Die LEGAL ®EVOLUTION in Frankfurt am Main ist die größte jährliche Kongressmesse für Legal Innovation in Kontinentaleuropa und eines der wichtigsten Bran-chentreffen für Rechtsanwälte aus Kanzleien und Rechtsabtei-lungen in Deutschland. Zahlrei-che Kanzleien sämtlicher Größen haben sich bereits angemeldet. 45 Aussteller zeigen, wie juristisches Arbeiten leichter wird und stellen Technik aus, die vor Ort getestet werden kann. 30 Vorträge und Panels mit insgesamt 45 Rednern machen Anwälte für den Rechtsmarkt von morgen fit, unter anderem beim General-Counsel-Panel mit Arne Wittig (thyssenkrupp AG), Steffen Sachse (Aareal Bank AG), Victoria Núñez Francisco (Commerz Real AG) und Florian Schaefer (Leica Camera AG). 50 Prozent Rabattcode auf das Ticket: „SPIEGEL“ (insgesamt sechs Mal einsetzbar). www.legaltechexpo.de

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Treffpunkt MesseProduktpräsentation und Verkaufsförderung, Kontaktpflege und Neukundenakquisition, Imagearbeit und Networking – Messen bringen als Marketinginstrument eine Reihe von Funktionen unter einen Hut. Hessen im Schnittpunkt von zahlreichen Verkehrslinien bietet besonders spannende Marktplätze für den nationalen und internationalen Auftritt.

Smarte Lösungen für Mobilität und LogistikDie neue Veranstaltung Hypermotion vom 20. bis 22. November in Frankfurt ist die erste eigenständige Plattform im Trans-port- und Verkehrsbereich für die digitale Transformation. Sie bietet einen spannen-den Mix aus Ausstellung, Konferenzen, Workshops und dem Hypermotion Lab mit Pitches, Talks und Hackathon. Im Fokus ste-hen dabei neue Geschäftsmodelle sowie der Austausch und die Vernetzung aller Teil-nehmer. Es treffen sich etablierte Unterneh-men aus der Verkehrs- und Logistikbranche genauso wie kleine Unternehmen, Start-ups, Mobilitätspioniere und Entrepreneure.www.hypermotion-frankfurt.com

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STARKES LAND Hessen 53 52 STARKES LAND Hessen

Auszeit

Entspannen und Auftanken in Bad KönigDer Kurort Bad König liegt in einer idyllischen Landschaft im Odenwald mit zwei histori-schen Schlössern, einem naturbelassenen Kurpark mit zwei Seen, Skulpturenpark und Frei-zeitanlage – ca. 40 Kilometer von Darmstadt und 60 Kilometer von Frankfurt entfernt. Die Odenwald-Therme ist mit 7000 Quadratmeter Hallen- und Freifläche in einem angenehmen Ambiente mit warmen Naturtönen im toskanischen Stil erbaut. Eine Badelandschaft mit 32–34 Grad Celsius Wassertemperatur, Innen- und Außenbecken verbunden durch einen Lazy-River (Ausschwimmkanal) lädt Sie zum Entspannen und Genießen ein. Die Saunalandschaft mit sechs verschiedenen Saunen, Außensauna mit Thermalwasseraußenbecken, Freiterrasse und die Meersalzgrotte lassen keine Wünsche offen. Das gastronomische Angebot sowie die Gesund-heits-, Wellness- und Beauty-Angebote und monatlichen Aktionen wie Themen-Saunanacht und Familientage runden das Angebot ab. Die Odenwald-Therme hält verschiedene Angebote für Sie bereit, wie z. B. „Die kleine Kur für zwischendurch“: 5 Ü/F im Hotel mit Wellness- und Gesundheitspaket ab 285 Euro pro Person.www.odenwald-therme.de

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Entspannen wie in Tausendundeiner NachtDas türkische Bad, Hamam genannt, basiert auf uralten orientalischen Traditionen und rituellen Reinigungszeremonien. Genießen Sie im THE SPA Frankfurter Hof Ihren priva-ten Hamam. Ihr Zeremonienmeister betreut Sie während des gesamten Rituals in einem privaten Nebenraum. Sie genießen seine per-sönliche Aufmerksamkeit und vollkommene Ruhe in Ihrer privaten Wellnessoase.www.thespa.steigenberger.com

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.COM Nidda-Bad Salzhausen:

Ankommen – loslassen …Fernab von Stress und Hektik, nur 60 Kilometer von Frankfurt entfernt, wurde bereits im 19. Jahrhundert gekurt, nachdem Justus von Liebig die Heilkraft der Solequellen entdeckt hatte. Neben der Justus-von-Liebig-Therme mit Sole-bewegungsbad, Saunalandschaft und Salzgrotte bietet das Heilbad zahlreiche Therapieangebote. 52 Hektar Kurpark machen Bad Salzhausen zu einem bota-nischen Kleinod. Trinken Sie aus den Heilquellen, lauschen Sie dem Kurkon-zert und tauchen Sie beim Wasserrad in die Geschichte der Salzsiederei ein. Terrainkurwege, Nordic-Walking-Stre-cken, Rad- und Wanderwege locken Aktivurlauber.www.bad-salzhausen.de FO

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Auszeit in HessenOb in Häusern mit jahrhundertelanger Tradition, modernen Anlagen oder Bädern mit orientalischer Geschichte: Wellness und Erholung in Hessen trägt stets ein besonderes Flair. Im warmen Wasser entspannen, klassische Massagen genießen oder im Dampfbad abtauchen – ein Kurzurlaub für alle Sinne ist auf jeden Fall garantiert.

Königlich entspannen in Bad Homburg vor der Höhe Das geht am besten in den traumhaften Räumen des Kur-Royal Day Spa. Die Histo-rie des Kaiser-Wilhelms-Bads finden Sie hier in Kombination mit moderner Ausstattung. Neben dem Solebad und der Sauna bieten wir Ihnen zahlreiche Entspannungsmög-lichkeiten wie das Sand-Licht-Bad oder das Heudampfbad an. Wir laden Sie herzlich ein, das Kur-Royal für sich zu entdecken. Unter dem Kennwort „Spiegel“ können Sie sich bis zum 30. November 2017 montags bis donnerstags eine Auszeit zum Vorzugspreis gönnen. Ganze 50 Prozent Ermäßigung erhalten Sie auf den 4-Stunden- Verwöhneintritt als SpiegelleserIn.www.kur-royal.de

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E ine Reise in die Waldeckische Schweiz verspricht Ruhe und die Schönheit unberührter Natur inmitten von aus-gedehnten Wäldern. Gute Vorausset-

zungen also für Reittouren im freien Gelän-de. Im Reiterlandhof Kamm in Lichtenfels freuen sich 20 Pferde und Ponys auf tägliche Ausritte mit den Gästen des Hauses. Von der Reitkoppel empfiehlt sich ein Ausflug auf den Schellenberg, der herrliche Sicht auf die Landschaft und Berge des Hochsauerlandes und den Nationalpark Kellerwald-Edersee bietet. Einsteiger erhalten Reitunterricht in Praxis und Theorie sowie Einführungen in

die Sattel- und Pferdepflege. Um zu entspan-nen, geht es dann ins hauseigene Schwimm-bad mit Sole-Ozon-Technik, in die Sauna oder zur Massage.

Benötigt hingegen auch das eigene Pferd mal eine Auszeit, sozusagen einen Stallwech-sel, lässt es das 4-Sterne-Romantik-Hotel Freund & SPA-Resort in Oberorke am Eder-see wahrlich an nichts fehlen. Das Gestüt verfügt über saftig-grüne Weideflächen so-wie über eine eigene Reithalle und Reitlehrer. Doch nichts übertrifft eine Erkundung der abwechslungsreichen Landschaft auf Wegen, die gut vom motorisierten Verkehr abge-schirmt sind. Wie heißt es doch so schön: Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Wenn es sich das Tier in seiner großen Gastbox auf dem frischen Strohbett gemütlich macht, entspannt sein Reiter viel-leicht in der Sauna oder im mediterranen Poolgarten mit seinen Panoramafenstern. Im Winter ist es natürlich besonders herrlich, im warmen Wasser zu relaxen und auf die schneebedeckten Berge des Sauerlandes zu schauen.

Ein Urlaub mit dem pferdevernarrten Nachwuchs wird auf dem Ottonenhof für alle Familienmitglieder zum Erlebnis. Wäh-

rend die Kinder sich mit Ponyreiten und Ponywanderungen vergnügen, sei es in der Natur oder der Reithalle, dürfen die Eltern im Wellnessbereich zwischen Whirlpool, Blockhaus-Sauna, Dampfbad und Kosme-tikstudio wählen. Eher rustikaler geht es auf dem Weidelshof in Naumburg zu, der ebenfalls auf Reisen mit Kindern spezialisiert ist. Hier heißt es: Ponyreiten für die Klei-nen, Kneipp-Anwendungen für die Großen. Denn sind die Jüngsten zufrieden, können sich auch Mama und Papa beruhigt erholen.

Für Erholungsbedürftige, die ansonsten eh ländlich wohnen, mag eine Auszeit im Herzen einer dynamischen, schillernden Großstadt den gewünschten Effekt erzielen. Nur erfolgt die Anreise mit motorisierten Pferdestärken. Wenige Meter vom Mainufer entfernt lädt das Roomers Frankfurt dank exquisiter Designermöbel mit behaglicher, extravaganter und lasziver Eleganz zum Wohlfühlaufenthalt ein. Die Skylounge ge-währt zudem einen atemberaubenden Blick auf die imposante Stadtlandschaft, und das formschöne Spa wurde von Nik Schweiger, dem Bruder von Til, entworfen. Das Einpar-ken der PS-getriebenen Wagen übernimmt übrigens der hauseigene Service.� n

Starke Ausritte und entspannte Auszeiten

Wer das eine liebt, muss das andere nicht lassen. Auch passionierte Pferdefreunde schätzen einen Besuch im Spa, wenn sie vom Ausritt zurückkehren. Einige Hotels bieten inzwischen Reiten und Wellness an.

von Markus Weckesser

Die Skylounge im Roomers Frankfurt bietet einen grandiosen Ausblick auf die Skyline der Stadt.

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Das Romantik Hotel Freund bietet Wellness für Pferd und Reiter.

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STARKES LAND Hessen 55 54 STARKES LAND Hessen

Erlebnisreiches Hessen

Holiday on Ice entdeckt Atlantis: Neue Arena-Produktion startet in kommender WintersaisonDie Zuschauer erwartet Eislaufkunst auf höchstem Leistungsniveau als „utopisches Enter-tainment-Erlebnis“ in über 90 Shows und 13 deutschen Städten. Das Produktionsteam inszeniert die Legende von Atlantis erstmalig als Eiskunstshow. „Die Legende von Atlan-tis birgt einen unglaublichen Ideenfundus für alle entscheidenden Aspekte einer mitrei-ßenden Live-Show auf Eis: Dramaturgie, Choreografie, Kostüme, Szenerie und Musik“, beschreibt Robin Cousins, Creative Director und Choreograf, seine Faszination an dem Projekt. „Nicht zuletzt durch die technische Perfektion unserer Läufer wird die Reise in dieses magische Reich über und unter Wasser zu einem einzigartigen Erlebnis für die Zuschauer.“ Vom 4. bis 8. Januar 2018 gastiert Atlantis in der Festhalle Frankfurt.www.holidayonice.de

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Rundflug über 20 Burgen und SchlösserEin traumhaftes Erlebnis aus der Vogel-perspektive. Nach dem Start fliegen Sie entlang des Rheins über Wiesbaden und den Rheingau, vorbei an Schloss Vollrads, Schloss Johannisberg und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten der Region. www.rundflug-deutschland.com

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Eine Expedition in die Welt der BibelDas Bibelhaus Erlebnis Museum am Muse-umsufer in Frankfurt bietet mit archäolo-gischen Objekten aus Israel, historischen Texten und Drucken, szenischen Darstel-lungen und Mitmach-Elementen einen einzigartigen Blick auf das Buch der Bücher.www.bibelhaus-frankfurt.de

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Tauchen Sie ein in Natur und Freizeit.Einfach einmal eintauchen in eine ländliche Region, die genügend Ruhe und Abge-schiedenheit bietet, um rich-tig auszuspannen und kleine Entdeckungen zu machen. Es gibt unendlich viele Mög-lichkeiten, diese Region zu erleben. Auf Sie warten Rad- und Wanderwege in atembe-raubender Natur. Der Natur-park Lahn-Dill-Bergland, ein echtes Entdeckerland für aktive Naturgenießer; zentral zwischen Rhein-Main und Rhein-Ruhr. Naturpark-App jetzt herunterladen unter:www.lahn-dill-bergland.de

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Erlebnisreiches HessenAbenteuer oder Geschichtstour, Akrobatik oder Naturerfahrung – Hessen bietet alles. Das abwechslungsreiche Freizeitprogramm sorgt

für unbeschwerte Tage in- und outdoor und bei jedem Wetter. Sogar in die Lüfte kann man sich schwingen.

Ganz in Weiß. Der Taunus – ein Wintermärchen.Wenn es schneit und friert, ist dies für viele die schönste Zeit im Taunus. Ob romanti-sche Winterspaziergänge durch verschneite Landschaften oder spannende Rodelabfahr-ten – das Mittelgebirge Taunus hält auch im Winter viele Möglichkeiten für eine erholsame Auszeit bereit.taunus.info

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M it einer furiosen Inszenierung von Shakespeares „Richard III.“ starte-te das Schauspiel Frankfurt in die aktuelle Spielzeit. In der Titelrolle

brilliert Wolfgang Koch, der ansonsten als Tatort-Kommissar ermittelt. Der neue In-tendant Anselm Weber scheint alles richtig zu machen, um das größte Sprechtheater in der Region Rhein-Main auf Erfolgskurs zu halten. So verpflichtete er einige der bes-ten Schauspieler und setzte neben Klassi-kern zeitkritische Werke auf den Spielplan, etwa das kommende Trump-Stück von Elfriede Jelinek.

Einen sehr guten Ruf genießt auch das Hes-sische Staatstheater in Wiesbaden. Themen der Zeit wie Flucht und Heimat stehen hier auf dem Programm, ebenso Geschichten von zersplitterten Identitäten, kulturellen Miss-verständnissen, Konfliktherden und Tabus.

Eher auf die heitere Muse sind Häuser wie Stein’s Tivoli in Rodenbach spezialisiert. Aktuell wird die Komödie „Botox de Luxe“ gespielt, eine leichtfüßige Pärchenkomödie mit Simone Ritscher, bekannt aus den Serien

„Sturm der Liebe“ und „Verbotene Liebe“. Nach der Vorstellung gibt es Gelegenheit, sich mit den Schauspielern auszutauschen. Eine innige Beziehung zum Publikum pflegen ebenfalls die rührigen Macher des ShowSpielhauses Main-Taunus in Hofheim. Das Theater ist in einer alten Papiermühle beheimatet und präsentiert selbstprodu-zierte Komödien sowie Gastauftritte von Comedians. Als bundesweite Institution für bestes Unterhaltungstheater gilt Die Komödie in Frankfurt. In den Komödien, Schwänken, Musicals stehen durchwegs Boulevard-Größen wie Nora von Collande, Herbert Herrmann und Simone Rethel auf der Bühne. Derzeit sucht Anja Kruse in dem turbulenten Stück „Franciscas Männer“ den richtigen Partner.

Artistische HochleistungenAnstatt mit schlagfertigen Dialogen unter-halten die Stars im Frankfurter Tigerpalast mit artistischen Hochleistungen, verblüffen-der Magie und berührendem Gesang. Für die passende Musik sorgt die hauseigene Tiger-

band mit einem Repertoire an Jazz, Blues, Samba und neuen Hits. Gegenwärtig begeis-tern der Jongleur Menno und die Lido-Tän-zerin Emily das Publikum allabendlich mit einer Choreografie aus Tanz, Akrobatik und Jonglage. Aus China stammt die Magierin Ju-liane Chen, die im November ein Feuerwerk spektakulärer Zaubertricks abbrennen wird. Nicht ohne Grund gehört für viele Gäste im Anschluss ein Besuch im Tiger-Gourmetre-staurant dazu. Schließlich handelt es sich um das einzige Theater-Restaurant, das der Guide Michelin seit 2013 mit zwei Sternen ausgezeichnet hat.

Für jeden Geschmack etwasEinen Snack, der ohne Besteck zu genießen ist, hat das Café Weltbühne im Angebot. Es gehört zum Travestie-Theater Gerdas kleine Weltbühne in Mühlheim am Main. Derzeit heißt es: „Die gibts ja immer noch!“, eine grelle Mischung aus Gesang, Parodie, Tanz und viel Witz. Auf hessischen Bühnen dürfte somit für jeden Geschmack etwas dabei sein.� n

Die Welt ist eine BühneKaum eine andere Bühnenlandschaft ist so abwechslungsreich wie die in Hessen.

Die laufende Spielzeitsaison bietet wieder einen bunten Reigen von Sprechtheater, Komödien, Comedy, Varieté-Shows und Travestie.

von Markus Weckesser

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Furios startete das Schauspiel Frankfurt mit Wolfram Koch (re.) als Richard III. in die neue Spielzeit.

Juliana Chen verzaubert mit verblüffenden Tricks und viel Charme.

Jonglage, Akrobatik und Tanz beherrschen Menno & Emily meisterhaft.

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STARKES LAND Hessen 57 56 STARKES LAND Hessen

Besinnliches Hessen

Silent Ride – Stille Fahrt. Über dem Rüdesheimer Weihnachtsmarkt schwebenDie stimmungsvolle Seilbahnfahrt in der Adventszeit: Leise über dem Rüdesheimer Weihnachts-markt schweben und träumen. Gegen die Kälte liegen Wolldecken bei der Abfahrt bereit und ein händewärmender Glühwein ist ebenfalls erhältlich. Neu: begehbare Schneekugel auf dem Seilbahnvorplatz. Triple Xmas – 3-fache Bescherung inklusive weihnachtliche Schiffsrundfahrt, Seilbahnfahrt zur Almhütte am Denkmal, dort süßes oder herzhaftes Schmankerl und dann mit der Seilbahn wieder zum Weihnachtsmarkt zurück. Öffnungszeiten 2017: 23. November bis 23. Dezember 2017, täglich 11 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag bis 19 Uhrwww.seilbahn-ruedesheim.de

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Christkindlmarkt im Sprudelhof Bad NauheimWeihnachtliche Konzerte und Genüsse, liebevoll dekorierte Holzhütten mit Kunsthandwerk und der Duft von süßen Weihnachtsleckereien erwarten die Besu-cher vom 15. bis 17. Dezember im unver-gleichlichen Ambiente des Bad Nauheimer Sprudelhofs, dem größten geschlossenen Jugendstilensemble Europas. www.bad-nauheim.de

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Adventsmarkt in SeligenstadtVom 30.11. bis 18.12. auf dem Seligenstädter Marktplatz zu Füßen festlich geschmückter Fachwerkhäuser. Kleiner Budenzauber auf dem Freihofplatz vom 30.11. bis 22.12.www.seligenstadt.de, www.unser-seligenstadt.de

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Malerischer Weihnachtsmarkt BensheimVom 30.11. bis 21.12.2017 bringen 30 000 LEDs die Riesentanne am Marktplatz zum Strahlen. Ein Geheimtipp sind die acht Künstlerbuden, in denen Kunst und Kre-atives angeboten wird. Fixpunkte: Riesen-rad (40 Meter) und Riesenadventskalender. Abwechslungsreiches Rahmenprogramm.www.bensheim.de

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Erleben Sie das Wetzlarer Weihnachtsflair!Ob am Domplatz mit Eisbahn, in der Bahnhofstraße oder am Schillerplatz mit historischer Handwerkskunst – das Wetzlarer Weihnachtsflair bildet einen außergewöhnlichen und stim-mungsvollen Rahmen beim weihnachtlichen Shoppen und Schlendern in Wetzlar. Tisch-reservierungen für das Weihnachtsdorf am Domplatz und das Adventsdorf am Schillerplatz können unter www.wetzlar.de oder www.stadtmarketing-wetzlar.de vorgenommen werden.Weihnachtsdorf Domplatz: 30.11. bis 28.12.2017, Eisbahn Domplatz: 30.11.2017 bis 7.1.2018, Adventsdorf Schillerplatz: 30.11. bis 28.12.2017, Weihnachtsmarkt Bahnhofstraße: 30.11. bis 28.12.2017www.wetzlar.de | www.stadtmarketing-wetzlar.de

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Besinnliches HessenFestlich geschmückte Häuser, stimmungsvolle kleine Buden, besinnliche Klänge und traditionsreiche Schmankerln, die nach Weihnacht und Kindheit schmecken: Die Adventwochen in Hessen werden mit den vielen regionalen Weihnachtsmärkten zu einer besonderen Zeit. Historisch, romantisch, manchmal auch modern stimmen ihre besonderen Highlights auf die Festtage ein.

I n Bad Homburg am Landgrafenschloss findet bereits seit 1730 der Romantische Weihnachtsmarkt statt. Neben einem hochklassigen Kulturprogramm gilt die

Krippe mit handgeschnitzten und lebens-großen Figuren als Attraktion. Märchenhaft gestaltet sich die Adventszeit in der Hei-matstadt von Jacob und Wilhelm Grimm. Denn in Kassel ist das vorweihnachtliche Markttreiben mit den berühmten Märchen der Brüder verbunden. 2017 dreht sich alles um Hänsel und Gretel. Ein Märchenwald, eine Märchenpyramide und Führungen in historischer Kleidung sorgen für entspre-chende Atmosphäre.

Auch in Gelnhausen werden die Gäste in Kostümen durch die festlich geschmückte Altstadt geführt. Am Obermarktbrunnen hängt mit 14,5 Meter Durchmesser einer der größten Adventskränze Deutschlands. Ein weiterer Blickfang ist die ehemalige Bürger-schule, die zum größten Adventskalender der Region wird. Jedes der 24 Motive wurde von Kindern aus Gelnhausen gemalt.

Über 300 Tannenbäume flankieren in Melsungen die Straßen zum Marktplatz und Weihnachtsmarkt. Das Fachwerkstädtchen mit seiner 1000-jährigen Geschichte gibt eine echt idyllische Kulisse für einen Besuch ab. Regelrecht als Geheimtipp wird der „Ad-

vent in den Höfen“ in Fritzlar gehandelt. In den oftmals etwas versteckten Höfen und Scheunen der historischen Altstadt treten an einem Wochenende Chöre und Bläseren-sembles auf, des Weiteren sind Krippen- und Kunstausstellungen zu sehen.

Nicht weniger stimmungsvoll ist der Weihnachtsmarkt in den Altstadtgassen an der Burgruine in Dreieichenhain. Wie eine riesige Kerze wirkt der runde Turm, derweil in den alten Gemäuern des Hofs ausgewähl-te Kunsthandwerker ihre Waren feilbieten. Der Veranstalter legt besonderen Wert auf kreative Angebote. Noch einen Schritt weiter gehen die Organisatoren in der Kronacher

Altstadt. Die Stände ihres Weihnachtsmark-tes, der nur ein Wochenende geöffnet hat, werden ausschließlich an Vereine, Organisa-tionen und Einwohner der Stadt vergeben.

Soziale Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen bestücken die so genannten Künstlerbuden auf dem Bensheimer Weih-nachtsmarkt mit Kunsthandwerk. Die An-zahl der Stände ist zwar eher klein, dafür ist das Riesenrad mit 40 Metern ziemlich hoch. Noch kleiner, ja geradezu winzig präsentiert sich der Weihnachtsmarkt in Herborn. Ledig-lich sechs bis acht Stände gruppieren sich um ein Pagodenzelt auf dem Marktplatz. Klein, aber fein.

Den Blick gezielt auf adventliche Traditi-onen aus aller Welt richtet der Weihnachts-markt in Rüdesheim. Über 15 Nationen aus fünf Kontinenten stellen landestypische Waren, Spezialitäten und Bräuche vor. Hin-gegen liegt in Darmstadt der Fokus ganz auf Besinnlichkeit und Geselligkeit. Der Darm-städter Weihnachtsmarkt steht diesmal unter dem Motto „Die schönste Zeit gemeinsam erleben“ und wird von der amtierenden Glühweinprinzessin eröffnet. Das bunte Bühnenprogramm kündigt unter anderem ein gemeinsames Weihnachtsliedersingen an. So könnte die besinnliche Vorbereitung auf das Fest gelingen.� n

Bunte Vielfalt im AdventWeihnachtsmarkt ist nicht gleich Weihnachtsmarkt. Es gibt kuschelige Märkte mit nur wenigen Ständen und solche,

die nur an einem einzigen Wochenende öffnen. Ein kleiner Überblick, was die Märkte auszeichnet.

von Markus Weckesser

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In Darmstadt steht der Weihnachtsmarkt diesmal unter

dem Motto „Die schönste Zeit gemeinsam erleben“.

Unter anderem präsentieren finnische Händler in Rüdesheim ihre landestypischen Waren und Spezialitäten.

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Kultur

Otto Bartning – Architekt einer sozialen Moderne19.11.2017–18.3.2018, Institut Mathildenhöhe Darmstadt, Museum Künstlerkolonie Der Architekt Otto Bartning entwickelte die grundlegenden Ideen des Bauhauses in Weimar und wurde mit seinen modernen Wohnungs- und Kirchenbauten ein maßgeblicher Impuls-geber des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung macht anhand von Modellen, originalen Zeichnungen und Fotografien seiner Kirchenbauten ab den 1920er Jahren die radikale Abkehr vom noch gängigen Historismus hin zu einer innovativen, expres-sionistischen Architektur lebhaft sichtbar. Durch neue Formen und Materialien aber auch durch die Betonung von Sicht- und Raumbeziehungen für sakrale Räume prägte er maßgeblich die Baukultur der jungen Bundesrepublik.www.mathildenhoehe.eu

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Kasseler MusiktageWas wagst du? – Herausragende Musiker mit Wagnissen, vertrautem Repertoire und neu zu entdeckenden Klängen. Mit Avi Avi-tal, Matthew Barley, Manu Delago, hr-Sin-fonieorchester, Spark u. a.26. Oktober bis 6. November 2017www.kasseler-musiktage.de

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Glanz und Elend in der Weimarer RepublikIn einer großen Themenausstellung wirft die SCHIRN einen Blick auf die Zeit zwischen 1918 und 1933. Realistische, ironische und gro- teske Arbeiten verdeutli chen den Kampf um die Demokratie und zeichnen das Bild einer Gesellschaft in der Krise und am Übergang.www.schirn.de/weimar

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SOS BRUTALISMUS – Rettet die Betonmonster!Vom 9.11.2017 bis 2.4.2018 zeigt das Deut-sche Architekturmuseum gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung erstmals die bruta-listische Architektur der 1950er bis 1970er Jahre im weltweiten Überblick.www.sosbrutalism.org

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Götter der Etrusker – zwischen Himmel und Unterwelt14. Oktober 2017 bis 4. Februar 2018Die Ausstellung ist eine Entdeckungsreise in die faszinierende und vielgestaltige Welt der Religion und Jenseitsvorstellungen der etruskischen Zivilisation, die wie keine andere die Ursprünge Roms und seine weitere Entwicklung prägte. Hochran-gige archäologische Funde aus Nord- und Mittelitalien sowie aus den Sammlungen des Archäologischen Museums Frankfurt geben einen lebendigen Einblick in die etruskische Kultur und das alltägliche Leben von Frauen, Adligen und Kriegern in der etruskischen Gesellschaft. Die Aus-stellung steht unter der Schirmherrschaft von Maurizio Canfora, Generalkonsul der Republik Italien in Frankfurt am Main.www.archaeologisches-museum.frankfurt.de FO

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KulturtippsÜber 400 Museen und Sammlungen, vier Weltkulturerbe-Stätten, Literatur- und Musikhighlights – in Hessen feiert die Kultur seit Jahrhunderten Feste. Die Schätze des Landes zu entdecken bedeutet, immer wieder einzutauchen in eine faszinierende Welt des Wissens und Erlebens.

S ie gilt als einer der kulturellen Leucht-türme am Main. Die Alte Oper, ziem-lich einzigartiges Konglomerat aus Konzert- und Kongresshaus, bringt

nicht nur sämtliche Klassik-Stars von Rang und Namen nach Frankfurt, sondern fun-giert ebenso als Austragungsort von neuen, ungewöhnlichen Formaten oder als Bühne für hochkarätige Galaabende und Unterhal-tungsshows.

Ein zentrales Werk der deutschen Musik-geschichte begeisterte bereits zum Saison-

auftakt: Die 24 Lieder von Schuberts „Win-terreise“ stellen unter dem Titel „Fremd bin ich …“ aktuelle Bezüge zu Themen wie Flucht und Exil her.

Die russische Moderne ist ein Feld, das auch der zweite Fokus-Künstler Daniil Trifanov per-fekt beherrscht. Der im russischen Nischni Nowgorod geborene Ekstatiker unter den Pia-nisten widmet seinen ersten Fokus-Abend am 28. November jedoch dem von ihm verehrten Frédéric Chopin. „Erst muss man sich in die Musik verlieben und dann auf der Bühne eine

Geschichte erzählen“, ist Trifanow überzeugt. Er gilt als einer der aufregendsten Chopin-In-terpreten unserer Zeit. Mit Rachmaninows Va-riationen über ein Thema von Chopin spannt er den Bogen der Werkinterpretation über die Jahrhunderte.

Als dritter Fokus-Künstler bestreitet der chinesische Pianist Lang Lang drei Konzerte in der Alten Oper. Zum Beginn der Reihe am 6. November widmet er sich mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle Werken von Richard Strauß, Johannes Brahms und Béla Bartók. Impression und Expression könnte hinge-gen das Motto über dem zweiten der drei Konzerttermine lauten. Lang Lang gibt Bal-laden von Debussy und die h-Moll-Sonate von Franz Liszt.

Lang Lang und neue KlangräumeVöllig Neues soll am letzten Mai-Wochen-ende 2018 in die Alte Oper einziehen. Das „Playsonic Festival“ will neue spielerische Zugänge zu Musik schaffen. Mit Workshops und Exkursionen erschließen sich Künstler neue Möglichkeiten und nehmen das Publi-kum mit auf die Reise in neue Klangwelten. Frei nach dem Motto: „Spielend hören – hö-rend spielen“. � n

Der russische Pianist Daniil Trifonow widmet einen Abend seinem Idol Chopin. 

Zwischen Winterreise und Aufbruchsstimmung

Klassik-Stars und ambitionierte Festivals: Die Alte Oper Frankfurt bietet auch in der aktuellen Saison ein anspruchsvolles Programm.

von Nadia Weiss

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Die Alte Oper ist gesellschaftlicher Treffpunkt und kulturelles Zentrum.

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Seefeld in Tirol darf sich normalerweise nicht über Schneearmut beklagen. Lässt Frau Holle jedoch im November aus, lockt dank „Snowfarming“ trotzdem eine perfekte Langlaufrunde.

B ereits im September konnten heu-er alle Wintersportfreunde frohlo-cken: Dank der vielen Niederschlä-ge haben sich auch die niedrigen

Alpenberggipfel in eine dicke weiße Decke gehüllt und einen ersten frostigen Gruß vom Winter geschickt. Glaubt man ersten Voraussagen, wird die kalte Jahreszeit heu-er ihrem Namen gerecht und dem Ski- , Board- und Rodelvergnügen steht nichts mehr im Weg. Doch auch wenn Frau Hol-le wieder mal im Dezember vergisst, ihre schneereichen Betten auszuschütteln: In den Alpen ist Schnee trotzdem garantiert. Denn mit den Gletscher(ski)gebieten gibt es in Österreich und Südtirol eigentlich das ganze Jahr die Möglichkeit zum Car-ven und Wedeln. Schon im Herbst nützen die Einheimischen und viele Urlauber, vor allem aus Bayern, die ruhigere Vorsaison für die ersten Schwünge.

Doch nicht nur im ewigen Gletschereis finden Schneefans das Dorado für ihre Passionen: In den meisten Skigebieten haben die Touristiker in den letzten Jah-ren massive Investitionen unternommen, um mit Beschneiungsanlagen die Winter-saison schneesicher zu machen und teils auch noch zu verlängern. Besonders die niedriger gelegenen Gebiete verlassen sich heute nicht mehr auf die kalte Pracht von oben, sondern präparieren die Pisten mit Kunstschnee. Das Ergebnis: Auch wenn im Dezember der Schnee ganz ausfällt, das Wintersportvergnügen auf ein oder zwei

Brettern ist gesichert. Und irgendwann kommt der Schnee von oben immer und verzaubert die Alpen in ein atemberauben-des Winterwunderland.

Frühe Runden garantiertNicht nur die Skifahrer und Snowboarder freuen sich über die Möglichkeiten, sich selbst in schneearmen Zeiten auf der Pis-te zu tummeln. Einige Regionen setzen auch für die Langläufer auf Schneegaran-tie. „Snowfarming“ heißt das Zauberwort, etwa in der Region Seefeld. Dort werden seit 2014 im Winter rund 7000 Kubikmeter Kunstschnee gesammelt und im Frühling zum Schutz vor Sonne abgedeckt. Die Einlagerung erfolgt ganz ohne Chemie-einsatz: Der „Alt-Schnee“ harrt seines Ein-satzes unter einer Schicht Hackschnitzel. Mit dem konservierten Schnee können die Seefelder schon ab Anfang Novem-ber eine 1,5 Kilometer lange und sechs Meter breite Kunstschneerunde für Ska-ting- und Klassik-Stil präparieren. Auch im bayerischen Ramsau am Dachstein oder in Davos setzt man auf diese Möglichkeiten – das Langlaufvergnügen ist auf jeden Fall gesichert.

Damit kann die kalte Jahreszeit also auf jeden Fall kommen. Das heißt: Ski, Boards, Langlaufbretter, Rodeln und Schneeschu-he vorbereiten und dann nichts wie hinein in die weiße Pracht. Denn in den Alpen warten unzählige Möglichkeiten, den Winter zu genießen.� n

Der Winter kann kommenSelbst wenn der Schnee von oben auf sich warten lässt: In den Alpen

beginnt die Wintersaison schon jetzt.

von Gloria Staud

Page 32: Hessen 2030 - House of Energy€¦ · Finanzplatz Frankfurt: der Brexit-Profiteur Bereits unmittelbar nach dem unerwarteten Brexit wurden vor und hinter den Kulissen Bemühungen spürbar,

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D Das Ski Juwel Alpbachtal Wildschö-nau gehört mit seinen 109 Pisten-kilometern zu den familienfreund-lichsten Skigebieten Tirols. Sportliche

Familien fühlen sich hier besonders wohl. Das abwechslungsreiche Pistenangebot,

ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhält-nis (die User von schneehoehen.de haben das Ski Juwel drei Mal in Folge zum Sieger gekürt) sowie die leichte Erreichbarkeit gehö-

ren zu den Stärken der Region. Im Alpbachtal erwarten Sie der Sportberg Wiedersberger-horn mit langen Abfahrten und Freeride-revieren sowie der Familien- und Nacht-skiberg Reither Kogel. In der Wildschönau ist es der Schatzberg mit seinen langen und breiten Pisten und der Sportberg Markbach-joch mit anspruchsvollen Abfahrten. Die Pisten im Tal bieten in allen Skiorten einen optimalen Skieinstieg.� n

Das Ski Juwel in den Tiroler BergenVier Berge, zwei Täler, ein Skierlebnis – das Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau punktet mit ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis.

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Ob auf der Piste oder im Tal: In der Wildschönau und im Alpbachtal erwarten Sie familienfreundliche Angebote.

V on Pulver bis Firn, von flockig bis griffig – Schnee in seinen schöns-ten Variationen zum Skifahren und Boarden ist der Hauptakteur beim

Winter in Obertauern. Der Kultskiort in den Radstädter Tauern trägt zu Recht den Namen „Schneeschüssel Österreichs“: Die Schneega-rantie für den frühen Saisonstart im Novem-ber bis Anfang Mai ist sogar wissenschaft-lich in einer Studie von 2016 dokumentiert. Mit 264 Zentimeter als mittlere maximale Schneehöhe führt Obertauern das Ranking der schneereichsten Winter sportorte an.

Mitten hinein ins SkivergnügenPerfekte Bedingungen also für einen Winter-urlaub ohne Kompromisse: Bis auf 2313 Meter

Höhe reicht das Schneevergnügen, fantasti-sche Ausblicke inklusive. Skibusse oder Autos können in Obertauern in der Garage bleiben, denn „Ski in/Ski out“ gilt an jedem Punkt des Ortes. Die Pisten liegen immer nur wenige Schwünge von der Haustür entfernt. Bei den 26 modernen Seilbahn- und Liftanlagen fallen nicht einmal an den Wochenenden Warte-zeiten an. Abwechslung ist dabei garantiert. So können Skifahrer und Boarder auf der be-rühmten Tauernrunde Obertauern quasi am Rand der Schneeschüssel einmal umrunden. Auch die jungen Gäste können ab diesem Winter die Kindertauernrunde meistern: Die „Bobby-Runde“ bietet eine abwechslungsrei-che Runde für die Jüngeren; mehr Herausfor-derung für die Größeren verspricht die Runde „My Track“. Zu den sieben höchsten Gipfeln des Skigebietes, die per Lift und Ski erreichbar sind, lädt hingegen die anspruchsvolle Tour „Super Seven“ ein. Wer besondere Herausfor-derungen sucht, sollte sich auf die 45 Grad steile Gamsleiten II wagen, eine der steilsten

Buckelpisten der Alpen. Diese Vielfalt schät-zen Hobby sportler genauso wie die Spitze des Skisports. So kommt etwa die dreifache Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch so gerne nach Obertauern, dass sie auch als offizielle Schneebotschafterin des Ortes auftritt.

Schnee bis Mai Dieses Jahr startet Obertauern am 22. Novem-ber in die Wintersaison und dann reiht sich ein Event an das nächste. Und das Schöns-te daran: Das Schneevergnügen dauert bis Anfang Mai. Zahlreiche attraktive Arrange-ments machen den Winterurlaub zusätzlich zum Genuss. So können Wintersportfans während der „Sun and Fun“-Wochen vom 7. April bis 1. Mai 2018 den Sonnen skilauf in Obertauern genießen.� n

www.obertauern.com Tourismusverband ObertauernPionierstraße 1, A-5562 ObertauernTel. +43/6456/7252, [email protected]

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Schneeschüssel Österreich: Obertauern überzeugt mit Schneegarantie.

Events den ganzen Winter langLiftstart: 22. November 2017

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Skiopening-Konzert mit Andreas Bourani – live�� 9.12.2017:

Traditioneller Krampusumzug mit Ö3-Disco (Eintritt frei)�� 13.1. bis 3.2.2018:

Pulverschneewochen�� 13. bis 15.4.2018:

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„Sun and Fun“-Wochen

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Alpiner Lifestyle mitten in den Kitzbüheler Alpen Die elegante Alpbach Lodge bietet einen perfekten Rückzugsort für Ruhesuchende, Naturliebhaber und Sportbegeisterte.

E ingebettet in eine herrliche Bergkulisse liegt die Alpbach Lodge in einer unver-gleichlichen Aussichtslage. Der Blick

schweift über Wiesen und Berggipfel hinab auf das schöne Dorf Alpbach mit seinem Charme und seiner Tradition. Es gibt unzäh-lige Möglichkeiten für kulturelle Begegnun-gen oder sportlichen Tatendrang.

Live like a kingDie fünf eleganten Appartements verbin-den modernes Design mit der traditionellen Alp bacher Holzbauweise. Gemütlich einge-richtet und ausgestattet mit jedem Komfort locken die Wohnungen zu einem entspann-ten Urlaubserlebnis. Die Wohnungen haben unterschiedliche Größen, um individuelle Wohnansprüche zu erfüllen.

Ankommen, entspannen und erholenNach einem ereignisreichen Tag erwartet die Gäste wohltuende Ruhe im Saunabereich. Dieser verfügt über eine Zirbenholzsauna, Ruheraum, Infrarotliege und Erlebnisdusche.

Tirol/Alpbach erlebenDas Bergdorf Alpbach liegt auf einem Son-nenplateau auf 1000 Meter Seehöhe, sehr zentral vom Inntal erreichbar. Tiroler Besu-chermagneten wie z. B. die Swarovski Kris-tallwelten, die Olympiastadt Innsbruck oder das mondäne Kitzbühel sind in kürzester Zeit erreichbar. Das Skigebiet „Skijuwel Alp-bachtal Wildschönau“ zählt mit über 100

Pistenkilometern zu den Top 10 von Tirol. Direkt von der Alpbach Lodge startet man zu abwechslungsreichen Wandertouren. Die Routen sind bestens erschlossen, und zur Ein kehr laden zahlreiche urige Almhütten.�n

www.alpbach-lodge.atAlpbach Lodge Chalet Superior, Trat 419, A-6236 Alpbach/[email protected], Tel. +43/676/9503997

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