hier2_2012
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Das Magazin der Stadtwerke Osnabrück2 _ 2012hier
S NNENSEITEN UNSER EXKLUSIVES VERANSTALTUNGSPROGRAMM
BESTNOTEN IM ENERGIESPAREN
AUSSERDEM
DAS NETTE TALERHOLUNG UND ERLEBNIS AM RANDE OSNABRÜCKS
GESAMTSCHULE SCHINKEL UND DIESTERWEGSCHULE SIND ERSTE SCHULEN MIT ÖKOSTROM
INTRO
ELEMENTAR I
04 Mit voller Energie innovative Technologien entwickeln und fördern
ELEMENTAR II
06 Wie entsteht eigentlich der Gaspreis?
KOMPETENZ UMWELT KLIMA
08 Bestnoten im Energiesparen
OSNABRÜCK IN BEWEGUNG
10 Mobilkarte aus Überzeugung
KURZ NOTIERT
12 & 13WIR FÜR DIE REGION
14 Spielen zum Schutz der Tapire
SONNTAGSAUSFLUG
16 Das nette Tal
BADETAG
18 Schnaps und Schwimmbecken an der Wellmannsbrücke
JUGENDSTIL
20 Heute mal anders
ORIGINAL REGIONAL
22 „In Bezug auf Turnfestbesuche bin ich unschlagbar“
GEWINNSPIELE / INFO / IMPRESSUM
23
hier extra
Auf der Sonnenseite
hier extra
Haus der kleinen Forscher
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
als festes Mitglied im Redaktionsteam der hier und Mitverantwortlicher im
Bereich Marketing Busverkehr in unserem Hause, möchte ich Ihnen diese
Ausgabe unseres Kundenmagazins ganz besonders ans Herz legen. In der
vorliegenden Ausgabe haben wir Ihnen viele bunte und aktuelle Themen
rund um die Stadtwerke Osnabrück zusammengetragen, die für Sie im
Rosenmonat Juni und Start in den Sommer von Interesse sein können.
Nehmen Sie sich einfach die Zeit und blättern mal in Ruhe durch.
Seit dem 1. April gibt es zum Beispiel die neue Mobilkarte, die Karte für Bus,
Stadtteilauto und Nutzung der Radstation. Der erste Kunde der
Mobilkarte und treuer Leser der hier, Ernst Bischoff, berichtet uns von seinen
Erfahrungen mit der Karte.
Auch das Thema Freizeit in und um Osnabrück kommt in dieser Ausgabe
nicht zu kurz. So berichten wir über das Nettetal mit seinen Ausflugshigh-
lights. Ob wandern oder einfach nur spazieren gehen, das Nettetal ist bei
Sportlern und den Freizeithungrigen nach den langen dunklen Monaten
ein beliebtes Ziel. Wer an den Wochenenden Lust hat, die Stadtgrenzen
Osnabrücks hinter sich zu lassen, der kann mit dem FreizeitBus auf große
Tour gehen.
Ab dem 20. Juli bietet sich zudem das Landesturnfest als Ausflugsziel an,
unser Original Hermann Löhr zeigt auch nach Jahrzehnten auf dem Turnfest
der Jugend, was eine Standfahne ist. Und auch bei der Jugendredaktion geht
es sportlich zu, sie berichten diesmal über ihre Hobbys. All dies und noch
mehr in dieser Ausgabe.
Einen guten Start in die Freiluftsaison 2012 und viel Spaß beim Lesen
wünscht Ihnen
Ihr Jörg Segebarth
Marketing Verkehr / Events & Media
hier Mai 2012
08
14
KOMPETENZ UMWELT KLIMA
OSNABRÜCK IN BEWEGUNG
WIR FÜR DIE REGION
ELEMENTAR I
04 Mit voller Energie innovative Technologien entwickeln und fördern
ELEMENTAR II
06 Wie entsteht eigentlich der Gaspreis?
KOMPETENZ UMWELT KLIMA
08 Bestnoten im Energiesparen
OSNABRÜCK IN BEWEGUNG
10 Mobilkarte aus Überzeugung
KURZ NOTIERT
12 & 13WIR FÜR DIE REGION
14 Spielen zum Schutz der Tapire
SONNTAGSAUSFLUG
16 Das nette Tal
BADETAG
18 Schnaps und Schwimmbecken an der Wellmannsbrücke
JUGENDSTIL
20 Heute mal anders
ORIGINAL REGIONAL
22 „In Bezug auf Turnfestbesuche bin ich unschlagbar“
GEWINNSPIELE / INFO / IMPRESSUM
23
hier extra
Auf der Sonnenseite
hier extra
Haus der kleinen Forscher
0616
ELEMENTAR II
SONNTAGSAUSFLUG
10
ELEMENTAR I
Mini-Kunststoffkugeln statt Chemie sorgen
im Klärwerk ökologisch für Sauberkeit, auf Os-
nabrücks Straßen surren strombetriebene um-
weltfreundliche Elektroroller statt Autos und
viele kleine Energieerzeuger sind zu einem vir-
tuellen Kraftwerk zusammengeschlossen: Was
wie Science-Fiction klingt, wird in Osnabrück
bereits jetzt Schritt für Schritt Wirklichkeit.
Damit die Zukunftsvision im Alltag Gestalt annimmt,
arbeiten die Stadtwerke im engen Schulterschluss mit
den Forschern der Hochschule Osnabrück zusammen.
Im 2011 gegründeten Kompetenzzentrum Energie
entstehen innovative Lösungen, die sich nicht nur in
der Praxis bewähren, sondern auch energiesparend
und damit umweltschonend sind. Vor dem Hintergrund
der Energiewende bietet der Wissenstransfer vor Ort neue
Ansätze, um mit neuen technologischen Möglichkeiten
Markttrends zu setzen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar:
Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit haben die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) überzeugt, die
ausgewählte Projekte fördert.
Ideen für die Energiewirtschaft von morgen
Das Kompetenzzentrum ist eine Kooperation der Science
to Business GmbH - Hochschule Osnabrück und der
Stadtwerke Osnabrück AG. Das Ziel des bundesweit
einzigartigen Netzwerks ist es, schon heute neue Ideen
für die Energiewirtschaft von morgen zu entwickeln. Auf
besondere Weise wird so der Austausch von Wissenschaft
und Praxis gefördert.
Von der Partnerschaft profitieren sowohl die Stadtwerke
als auch die Hochschule: „Wir stehen auf dem sich stetig
verändernden Energiemarkt vor immer neuen Herausfor-
derungen. Um langfristig als feste Größe bestehen zu
bleiben, investieren wir in die Entwicklung neuer Techno-
logien“, erklärt Manfred Hülsmann, Vorstandsvorsitzender
der Stadtwerke Osnabrück. „Wir konzentrieren uns dabei
jedoch auf unser Kerngeschäft und nutzen das große
Know-how, das wir mit der Hochschule Osnabrück vor
Ort haben. Die Stadtwerke verstehen sich als Themenlie-
ferant, der gezielt Forschungsaufträge an das Kompetenz-
zentrum Energie vergibt. Diese Bündelung und Nutzung
der Kompetenzen ist ein großer Gewinn für alle.“
Partner profitieren vom Austausch zwischen
Wissenschaft und Praxis
Für die Hochschule bedeutet die Zusammenarbeit eine
weitere Stärkung des Wissensstandortes Osnabrück.
„Energiethemen stehen bei uns seit langem auf dem Lehr-
und Forschungsplan. Im Kompetenzzentrum können wir
unser Know-how noch besser einbringen und auch die
Regionales Kompetenznetzwerk Energie ist bundesweit einzigartig
04
Mit voller Energie innovative Technologien entwickeln und fördern
hier Mai 2012
Das „Ignition Racing Team“entwickelt mit Unterstützung der Stadtwerke Osnabrück einen Renn-wagen mit elektrischem Antrieb.
Studierenden gezielt an die Anforderungen aus der
Praxis heranführen. Zudem liegt es nahe, mit einem
Energiepartner vor Ort zusammenzuarbeiten. Die
Wege von Forschung und Lehre in die Praxis sind ein-
fach kürzer“, betont Prof. Dr. Matthias Reckzügel,
Professor für innovative Energiesysteme an der
Hochschule Osnabrück. Im Gegenzug bringt das
Stadtwerke-Team seine Erfahrungen und Fähigkei-
ten direkt zu den angehenden Wissenschaftlern und
Fachleuten: So unterrichten zum Beispiel Stadtwerke-
Mitarbeiter als Dozenten an der Hochschule. Mit
dem Austausch hat man bereits in der Vergangenheit
positive Erfahrungen gemacht. Wissenschaftler und
Studierende haben sich gemeinsam in Projekten der
Stadtwerke engagiert, zum Beispiel bei der Entwick-
lung eines neuen Filtersystems im Nettebad. Für
Aufsehen in Fachkreisen sorgte die Erprobung eines
neuartigen Reinigungsverfahren in der Kläranlage in
Eversburg. Dabei werden die Membrane statt mit um-
weltgefährdenden Chemikalien mit Kunststoffgranu-
laten gereinigt. Die Arbeit im Klärwerk der Stadtwerke
war 2009 ein Meilenstein für die Forschung – und für
die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ein förderungs-
würdiges Projekt.
Projekte sind modellhaft, umweltschonend
und innovativ
„Wir entscheiden bei unseren bundesweiten För-
derungen nach den Kriterien, wie modellhaft,
umweltentlastend und innovativ das Vorhaben ist.
Aufgabe der DBU ist es, die Kreativität kleiner und
mittlerer Unternehmen bei der praktischen Lösung
von Umweltproblemen zu fördern und Anreize für
ökologische Innovationen in diesen Betrieben zu ge-
ben. Von großer Bedeutung ist für uns der Austausch
von Wissen über die Umwelt zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft“, erläutert Franz-Georg Elpers von
der DBU. „Im Kompetenzzentrum Energie werden
05
diese Anforderungen vorbildhaft
erfüllt.“ Darüber hinaus leistet
das Innovationsnetzwerk mit der
Teilnahme und Organisation von
Veranstaltungen, beispielsweise
bei der Energiemesse im Zentrum für Umweltkommunikation
(ZUK) der DBU einen wichtigen Beitrag, Energiethemen in das
Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. In der Veranstaltungsreihe
„Wirtschaft trifft Wissenschaft“ werden Zukunftsfragen im
Bereich Energie behandelt.
Elektromobilität im Fokus der Wissenschaft
Viel Energie stecken die Akteure seit einem Jahr in die
Erforschung und Förderung der Elektromobilität, eine der
Kernaufgaben der Stadtwerke. Die DBU fördert eine Studie
der Hochschule, die das Mobilitätsverhalten sowie Herausfor-
derungen an Infrastruktur und Technik unter die Lupe nimmt.
Denn rund 140 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) pustet
der Straßenverkehr in Deutschland jährlich in die Luft. Eine
umweltschonende Alternative, um das Klimaziel der Bundesre-
gierung und eine deutliche Verringerung des CO2-Ausstoßes
zu erreichen, bietet die Elektromobilität.
„Bis jedoch Elektrofahrzeuge auf die Straße gehen können,
brauchen wir Angaben zu Stromtankstellen, zum Energie-
verbrauch und zur Ladedauer der E-Roller. Dafür wurde die
E-Roller-Flotte der Stadtwerke Osnabrück mit Datenloggern
ausgestattet, die Fahrzeug- und Nutzungsprofile der strombe-
triebenen Zweiräder festhalten“, beschreibt Prof. Dr. Peter
Seifert von der Science to Business GmbH die Arbeit der
Forscher.
Dr. Stephan Rolfes, Vorstand bei den Stadtwerken Osnabrück,
verspricht sich von den Ergebnissen wichtige Hinweise auf das
Nutzerverhalten und neue Ansätze für die Weiterentwicklung
der Elektrofahrzeug-Flotte der Stadtwerke: „Wir bauen unsere
Flotte bereits seit langem stetig aus. Durch die Partnerschaft
im Kompetenznetzwerk sind wir noch stärker motiviert, uns
als Treiber in der Weiterentwicklung der Elektromobilität über-
regional zu etablieren.“
Die Hochschule Osnabrück alspartnerschaftliche „Denkschmiede“der Stadtwerke Osnabrück
Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung der Hochschule Osnabrück,
Fotografie Bettina Meckel.
ELEMENTAR II06
Ob zum Heizen, zum Kochen, zur Warmwasser-
bereitung oder sogar zum Tanken – Erdgas ist
ein reines Multitalent mit vielen Vorteilen.
Und genau deshalb insbesondere als Heizenergie stark
im Kommen: Bereits rund drei Viertel aller neu gebau-
ten Häuser und Wohnungen sind mit einer Erdgashei-
zung ausgestattet – Tendenz steigend.
Und natürlich haben Hauseigentümer und auch Mieter
dabei besonders die Heizkosten, sprich Gaskosten im
Blick. Doch was steckt eigentlich alles im Gaspreis? Und
wie wird sich der Gaspreis in Zukunft weiterentwickeln?
Nachdem wir uns in der vergangenen hier-Ausgabe
den Strompreis genau angesehen haben, steht jetzt der
Gaspreis auf dem Prüfstand.
Im Wesentlichen setzt sich der Gaspreis aus drei
Komponenten zusammen: den staatlichen Abgaben,
den Netznutzungskosten und den Beschaffungs- und
Abgaben, Netzkosten und Großhandelspreise – was alles im Gaspreis steckt
Wie entsteht eigentlich der Gaspreis?
Vertriebskosten. Knapp 25 Prozent des Gaspreises
machen dabei allein die staatlichen Abgaben aus.
Darin enthalten sind die Mehrwertsteuer, die Erdgas-
steuer und die sogenannte Konzessionsabgabe.
Dahinter steckt wiederum ein Entgelt, das die Netz-
betreiber an die jeweilige Kommune zahlen für das
Recht, Leitungen und Rohre zur Versorgung der
Kunden in öffentlichen Verkehrswegen verlegen zu
dürfen. Weitere 16 Prozent des Gaspreises entfallen auf
die sogenannten Netznutzungskosten, ein Nutzungs-
entgelt, das Ihr Lieferant an die jeweiligen Netzeigen-
tümer zahlt, durch deren Leitungsnetz das Gas auf
seinem Weg von Russland, Norwegen oder den
Niederlanden durch Deutschland bis hin zum Kunden
fließt. Schließlich fallen für den Bau, die Instandhaltung
und den Betrieb des dichten Netzes Kosten an, die
durch diese Netznutzungsentgelte gedeckt werden.
Zusätzlich sind in diesen Entgelten auch die Kosten für
die Bereitstellung und Ablesung der Zähler enthalten.
hier Mai 2012
07Übrigens: Die Netzeigentümer können diese Entgelte
nicht einfach frei festsetzen, sondern müssen sie bean-
tragen. Die Netznutzungsentgelte werden dann von
den zuständigen Regulierungsbehörden von Bund und
Ländern auf Angemessenheit geprüft und genehmigt.
Gasimportkosten orientieren sich am Ölpreis
In der dritten Komponente sind die Beschaffungs-
kosten enthalten, die den Löwenanteil des Gaspreises
ausmachen. Gekauft wird das Gas auf den Groß-
handelsmärkten in Frankfurt/Main, London und den
Niederlanden oder direkt beim Lieferanten.
Dafür ist es wichtig zu wissen, dass die größten
Erdgasvorkommen im Ausland liegen.
Nicht einmal 20 Prozent des hierzulan-
de verbrauchten Erdgases wird auch
in Deutschland gefördert. Der Großteil
des deutschen Jahresbedarfs muss also
importiert werden: aus Russland, Norwe-
gen, den Niederlanden, Dänemark und
Großbritannien. Dabei orientieren sich
die Importkosten am Konkurrenzenergie-
träger Öl – und zwar aus gutem Grund.
Denn diese Preiskopplung gibt Kalkula-
tionssicherheit und verhindert, dass die
wenigen ausländischen Erdgasproduzen-
ten ihre Marktmacht ausspielen und die
Gaspreise beliebig diktieren. Vereinfacht
heißt das: Steigt der Ölpreis, wird – mit
mehrmonatiger Verzögerung – auch der
Gaspreis teurer. Aber auch umgekehrt.
Das Für und Wider dieser Ölpreisbin-
dung wird seit Jahren diskutiert. Der Blick
auf die Länder, die diese Preiskopplung
traditionell nicht kennen, zeigt, dass die
Gaspreisentwicklung und das Gaspreis-
niveau mit dem in Deutschland vergleichbar ist – nur
dass die Preisschwankungen dort viel extremer
ausfallen. Für die Kunden bedeutet das dann weniger
Kalkulationssicherheit.
Gefragt ist eine intelligente
Beschaffungsstrategie
Wie beim Strom-, Öl- oder Benzinpreis kann sich
auch beim Gaspreis niemand langfristig den weiteren
Preisentwicklungen entziehen. Umso mehr gilt es,
an allen möglichen Stellschrauben zu drehen, um die
Gaspreise für die Kunden stabil zu halten. So setzen
die Stadtwerke Osnabrück auf eine intelligente
Beschaffungsstrategie, indem
zielgerichtet und punktgenau
bestimmte Gasmengen einge-
kauft werden.
Mithilfe dieser Kontingen-
te können die Stadtwerke
Fixpreise über einen längeren
Zeitraum anbieten, die die
Kunden wiederum unabhän-
gig von den schwankenden
Preisen auf den Großhan-
delsmärkten machen. Eine
intelligente Beschaffungsstra-
tegie kann also dafür sorgen,
die Schwankungen auf den
Märkten auszugleichen und
den Gaspreis für die Kunden
stabil zu halten.
Gaspreis nicht auf dem Höchststand
Wie wird sich der Gaspreis in Zukunft entwickeln?
Diese Frage lässt sich nicht beantworten; es ist sogar
kaum mehr möglich vorherzusagen, wie der Gaspreis
jeweils eine Woche später aussehen wird. Zu viele
Faktoren wirken mittlerweile auf den Gaspreis und
die komplexen Marktmechanismen ein. Trotzdem
muss die Kurve nicht zwangsläufig nach oben gehen.
Neue Fördertechniken lassen neue Vorkommen
erschließen, neue Speicher sorgen für mehr Lager-
möglichkeiten.
Und das derzeitige Preisniveau ist nicht das höchste
der vergangenen Jahre. Der bisherige Höchststand
wurde am 1. September 2008 verzeichnet. Inflations-
bereinigt war Gas in den siebziger Jahren sogar teurer
als heute.
Trotz aller Preisschwankungen: Gas ist insbesondere
im Vergleich zu Öl weiterhin günstiger und bietet
wesentlich mehr Vorteile. Wichtig ist, den eigenen
Verbrauch genau im Blick zu haben und Einsparmög-
lichkeiten umzusetzen.
1... Erdgas zu insgesamt
vier Stadtwerke-Übernahmestatio-
nen im Stadtgebiet angeliefert, hier
der Druck „entspannt“ und das
druckreduzierte Erdgas schließlich
an die Osnabrücker Haushalte
weiterverteilt wird?
2... bei dieser Druckredu-
zierung Energie freigesetzt wird,
die wiederum zur Stromerzeugung
genutzt wird?
3... Erdgas von Natur aus
geruchslos ist und dass die Stadt-
werke einen schwefelfreien „Warn-
duft“ zur besseren Schadenserken-
nung beimischen? Und dass dieser
Warnduft nach Klebstoff riecht?
4... die Stadtwerke Inhaber
und Betreiber der einzigen Erdgas-
tankstelle im Stadtgebiet an der
Alten Poststraße – gegenüber der
Stadtwerke-Zentrale – sind?
WUSSTEN SIE BEREITS,DASS ... ?
08 KOMPETENZ UMWELT KLIMA
Die Gesamtschule Schinkel (GSS) und die
benachbarte Diesterwegschule sind die ersten
Schulen in Osnabrück, die mit Ökostrom
beliefert werden.
Und das auf eigene Initiative, auf eigene Kosten und
in enger Abstimmung mit der Stadt. Schüler und Leh-
rer zogen damit gemeinsam Konsequenzen aus dem
Atomreaktor-Unglück in Fukushima am 11. März
2011. Der Ansatz, mit Energie sparsam und bewusst
umzugehen, hat an der GSS Tradition. Seit 1997 ist
die Schule Energiesparschule und hat seitdem 1.240
Tonnen CO2 und 230.000 Euro eingespart.
Einsparpotenziale in der Schule
Vor 15 Jahren wurden die ersten Projekte an der GSS
gestartet. Damals war sie eine von vier Pilotschulen
in Osnabrück, die sich dem Energiesparprogramm
der Stadt Osnabrück angeschlossen haben. Die
Gesamtschule ist die einzige Schule, die aus diesem
Projekt übrig geblieben ist. Der Motor hinter dem
Energiesparprojekt war und ist der Lehrer Ferdinand
Heetderks.
1997 wurde mit der Stadt
ein Vertrag abgeschlossen,
erzählt Heetderks. Darin wurde
vereinbart, dass die in der
Schule eingesparten Kosten
zu aktuellen Energieprei-
sen umgerechnet und dem
Gesamtschule Schinkel und Diesterwegschule sind erste Schulen mit Ökostrom
Bestnoten im Energiesparen
Schulhaushalt zu 40 Prozent zur freien Verfügung,
zu 35 Prozent reinvestiv und zu 25 Prozent zur
allgemeinen Haushaltsabdeckung zur Verfügung
gestellt werden. So konnte die Gesamtschule die
Anschubfinanzierung für neue Energieeinsparun-
gen leisten – und das jedes Jahr aufs Neue: Mal
gab es eine Fensterdämmung, mal die Isolation
von Wärmekörpern. Nachdem die GSS offiziell
zur Energiesparschule erklärt wurde, ging für
Heetderks die Arbeit los. Der gelernte Elektriker
und engagierte Lehrer wanderte buchstäblich
durch das Schulgebäude und schaute in jeden
Winkel, um Einsparpotenziale zu entdecken.
Er fand eine Menge.
Energiespardetektive und
Fotovoltaik
1998 wurden in enger Abstimmung
und Zusammenarbeit mit der Stadt eine
sogenannte Blindstromkompensations-
anlage und eine neue Heizungsregelung
installiert. Sie konnte jetzt zentral über
einen Computer beim Hausmeister gesteuert
hier Mai 2012
Lehrer Ferdinand Heetderksist der Initiator des Energiesparprojekts
links, oben und rechts:Beim Festakt beweisen die SchülerBewusstsein für verantwortungsvollen Umgang mit Energie
09
Gesamtschule Schinkel und Diesterwegschule sind erste Schulen mit Ökostrom
werden. Die Schule war dadurch für den Verbrauch
der Heizung eigenverantwortlich, konnte aber weiter-
hin einsparen – und somit Geld verdienen für weitere
Einsparungen. Der Schule ging es jedoch nicht allein
darum, weniger Geld für Energie auszugeben. Das
erklärte Ziel des Energiesparprogramms des Landes
Niedersachsen war es, die Lebensgrundlage für ge-
genwärtige und zukünftige Generationen zu sichern.
Zu der Praxis kam nun also auch die Theorie. An
der Schule wurden Arbeitsgruppen zur Vermeidung
von Energieverschwendung eingerichtet, an denen
zunächst nur Lehrer und technisches Personal teilnah-
men. Später gab es Wahlpflichtkurse für die Schüler,
die zum Beispiel im Unterricht messen konnten, wie
viele Lampen sie brauchen, um deutlich erkennen zu
können, was in einem Buch geschrieben steht. Die an
der GSS ausgebildeten Energiespardetektive begaben
sich auf die Spuren Heetderks und fahndeten nach
Möglichkeiten, um Wasser, Strom, Öl oder Gas zu
sparen – und taten das auch gleich zu Hause.
Zweite Fotovoltaikanlage in Planung
Ein sichtbarer Höhepunkt des Energiespar-Engagements
folgte Ende der neunziger Jahre, als Heetderks mit
Schülern des zehnten Jahrgangs eine Fotovoltaikan-
lage auf dem Dach der GSS installierte. Ein Display
im Foyer der Schule zeigt seitdem an, wie viel
Strom die Anlage aktuell produziert. Und bei
dieser einen Anlage soll es nicht bleiben: Derzeit
laufen die gemeinsamen Planungen von Stadt,
Stadtwerken und GSS, noch in diesem Jahr eine
weitere Fotovoltaikanlage für den Eigenverbrauch
der Schule zu installieren – finanziert aus
dem EasyKlima-Topf der Stadtwerke.
In diesen zahlen alle EasyKlima-Kunden einen
zusätzlichen „Klima“-Cent pro Kilowatt-
stunde als Ökostromaufschlag ein. Die
Stadtwerke legen 25.000 Euro pro
Jahr obendrauf, die Gesamtsumme
wird komplett in den Bau neuer
Grünstromanlagen investiert. Genau aus diesem
Grund sind die Gesamtschule Schinkel und die
benachbarte Diesterwegschule zum 1. April auf
den EasyKlima-Tarif umgestiegen. Um die hö-
heren Kosten aufzubringen, sammelten Lehrer,
Schüler und ihre Eltern dafür insgesamt 7.000
Euro. „Nur so trägt der Stromwechsel zur Ener-
giewende bei“, sind Schüler, Lehrer und Eltern
überzeugt.
Bewusstsein für verantwortungsvollen
Umgang mit Energie
Immerhin 580.000 Kilowattstunden Strom verbrauchen
die insgesamt 1.900 Schüler und 150 Lehrer der
Gesamtschule und der Diesterwegschule laut Gesamt-
schullehrer Thomas Polewsky pro Jahr. Der Wunsch,
auf Ökostrom umzusteigen, sei unter dem Eindruck
der Fukushima-Katastrophe geboren worden, so
Polewsky. Schulleiterin Hildegard Grewe ergänzt:
„Als UNESCO-Schule sind wir zur Nachhaltigkeit
verpflichtet.“ Der grüne Strom sei eine Ergänzung
zum Energiesparprogramm. „Wir haben die Basis-
arbeit geleistet“, sagt Heetderks und darauf ist er
stolz. Seine Arbeit wird kontinuierlich weitergeführt.
Seit November 2011 ist die GSS Mitglied bei Ökoprofit.
Das ist ein Projekt, bei dem Kommunen und Firmen
sich mit dem Ziel zusammengefunden haben, Betriebs-
kosten unter Schonung der natürlichen Ressourcen
zu senken. Auch die Stadtwerke sind daran beteiligt.
Um das Bewusstsein der Schüler der Gesamtschule
Schinkel und der Diesterwegschule für einen verant-
wortungsvollen Umgang mit Energie zu schärfen,
kommen Experten der Stadtwerke in den Unterricht.
„Schulen sind ein Spiegelbild der Gesellschaft,“ glaubt
Polewsky. Er hofft darauf, dass das Bewusstsein für
grünen Strom durch das Engagement der Schüler und
Lehrer in die Familien hineingetragen wird.
OSNABRÜCK IN BEWEGUNG10
Ernst Bischoff macht mobil
Erster. Ernst Bischoff ist der erste Nutzer der
Mobilkarte in Osnabrück. Er nutzt seit dem
ersten April den Linienbus, das StadtTeilAu-
to und die Radstation am Hauptbahnhof für
monatlich 54,90 Euro. Der 67-jährige Rentner
setzt die Karte mit all ihren Möglichkeiten aus
Überzeugung ein.
Vor drei Jahren hat Ernst Bischoff sein Auto abgeschafft.
„Das ist mir schwergefallen, weil ich seit jungen Jahren
Auto gefahren bin“, sagt der einstige Enten- und Volvo-
Fahrer. Nachdem er nach seiner Pensionierung aus
Borken im Münsterland nach Osnabrück gezogen ist,
hat er sich eine Monatskarte für den Bus gekauft und
festgestellt, dass er das Auto immer weniger brauchte.
Bei passender Gelegenheit hat er den Wagen verkauft
und sich eine Bahncard zugelegt.
„Die Mobilkarte passt hundertprozentig.“
Schon vor einiger Zeit hatte Ernst Bischoff etwas über
das StadtTeilAuto gelesen. Das fand er interessant. Aktiv
ist er jedoch erst geworden, als er von der Mobilkarte
gehört hat. „Das passt hundertprozentig“, sagt er.
Das Klischee des Rentners, der es sich auf dem Altenteil
gemütlich macht, greift bei Ernst Bischoff nicht. Er ist
alles andere als ein Stubenhocker. Mindestens zwei
Mal täglich fährt er mit dem Bus in die Innenstadt oder
zur Stadtbibliothek, wo er das Internet nutzt, verschie-
dene Zeitungen liest oder in Büchern für sein Hobby
Ahnenforschung recherchiert. Manchmal fährt er auch
Mobilkarte aus Überzeugung
spontan mit dem Zug nach Münster. „Ich habe keine
Langeweile“, ist sein Motto.
Spontane Familienbesuche
Wenige Tage nachdem er die Mobilkarte bekommen
hat, wollte Ernst Bischoff sie ausprobieren. Er buchte
ein Auto für einen Tag und holte es am Stellplatz an
der Großen Rosenstraße ab. In einem Getränkemarkt
kaufte er sich eine Kiste Wasser, erledigte noch ein
paar andere kleine Einkäufe und entschied sich spontan
seine Schwester zu besuchen, die in der Nähe von
Cloppenburg wohnt. „Wenn ich mit dem Zug gefahren
wäre, hätte ich extra am Bahnhof abgeholt werden
müssen“, erklärt Ernst Bischoff seine Entscheidung für
das StadtTeilAuto. Seinen Schwager konnte er auch
hier Mai 2012
11
von der Mobilkarte begeistern, als er ihm von deren
Vorteilen berichtete. „Sonst ist er ein überzeugter Auto-
fahrer“, erzählt Ernst Bischoff.
Am nächsten Tag, als er das Auto wieder an der Großen
Rosenstraße abstellte, lief er zur Bushaltestelle, wo zu-
fälligerweise gerade ein Bus kam. „Das passte perfekt“,
sagt er strahlend. Was ihm noch fehlt, ist die Nutzung
der Radstation. Das will er aber bald nachholen. Beson-
ders neugierig ist er auf eine Fahrt mit einem E-Bike,
einem Fahrrad mit Elektromotor.
Ernst Bischoff handelt aus Überzeugung
Bei der Nutzung der Mobilkarte denkt Ernst Bischoff an
die Umwelt und daran, dass er keinen Stress mehr mit
der Reparatur und der Wartung seines Autos hat. „Das
regeln andere für mich.“ Natürlich spielen für den Rent-
ner auch die Kosten eine Rolle. Er rechnet vor, dass er
für einen PKW nicht nur das Benzin, sondern auch die
Steuern und die Versicherung bezahlen musste. „Das
vergessen viele“, meint er. Mit der Mobilkarte fährt er
mindestens genauso günstig wie mit einem eigenen
PKW, bilanziert er.
„Man wird oft ausgelacht, wenn man sagt, dass man
kein Auto hat“, sagt Ernst Bischoff. Angesichts der
hohen Spritpreise sei er aber nun derjenige, der (kos-
tengünstig) lacht.
Unterstützung aus der Politik
Die Politik hat die Vorteile der Mobilkarte erkannt und
unterstützt sie. Oberbürgermeister Boris Pistorius findet
es toll, dass die Stadt Osnabrück Vorreiter in Sachen
Mobilität ist. „Nicht immer ist nämlich der Bus oder das
Rad das richtige Verkehrsmittel.
Die Kiste Wasser kann ein Kunde der Mobilkarte jetzt
mit dem StadtTeilAuto holen.“ Das weiß Ernst Bischoff
mittlerweile zu schätzen.
Für Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes ist das
Engagement des Unternehmens eine Reaktion auf die
modernen Zeiten: „Unsere Gesellschaft wird immer
mobiler – und immer spontaner in ihren Bedürfnis-
sen.“ Dass der Bus nicht immer das geeignete Ver-
kehrsmittel ist, sei kein Geheimnis, so Rolfes. „Wir als
Stadtwerke wollen es den Osnabrückern ermöglichen,
mit uns den ersten Schritt in eine kombinierte und
individuell gestaltbare Mobilität zu gehen.“ Sollte die
Mobilkarte auf Interesse stoßen, werden die Stadtwer-
ke noch weitere Dinge tun, um den Kundenwünschen
nachzukommen.
Bus
Mit der Mobilkarte erwerben Kunden ihre persönliche Monatskarte (nicht
übertragbar) für das Stadtbus-Netz inklusive Belm. Am Wochenende und feier-
tags gilt die Karte für zwei Erwachsene und alle familienangehörigen Kinder.
StadtTeilAuto
Das StadtTeilAuto ist eine ideale Ergänzung, um flexibel unterwegs zu sein -
demnächst auch mit Elektroautos. Mit der Mobilkarte erhalten Interessenten
ein monatliches Guthaben in Höhe von 20 Euro. Die Grundgebühr sowie die
Aufnahmegebühr und Sicherheitseinlage entfallen für diesen Modellversuch.
Rad
Im Angebot der Mobilkarte enthalten ist die Unterbringung eines Fahrrades in
der Radstation am Hauptbahnhof in Osnabrück. Mit der Mobilkarte kann das
Fahrrad zudem montags bis freitags ab 19 Uhr und sonntags ganztägig in den
Bussen der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück mitgenommen werden.
LEISTUNGEN DER MOBILKARTE
Ernst Bischoff nutzt die vielseitigen Möglichkeiten der Mobilkarte
DVGW-SCHULUNG FÜR VERBUNDWARTE
Um Versorgungsqualiät und Kundenservice auf höchstem Niveau zu ge-
währleisten, lasssen die Stadtwerke Osnabrück seit März eine Schulung ihrer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbundwarte vom „Deutschen Verein
des Gas- und Wasserfaches e.V.“ (DVGW) im Rahmen eines bundesweiten
Pilotprojekts durchführen.
Die Fortbildung dient der Verbesserung des Verständnisses für die Funktions-
weise der Gas- bzw. Wasserversorgung und der Versorgungsnetze. Zudem
soll die Tragweite von Schalthandlungen noch besser abgeschätzt werden
können. Die Schulungsmaßnahme endet im Oktober mit der Prüfung zur
„DVGW geprüften Fachkraft für Leitwarten und Meldestellen“.
KURZ NOTIERT12
Teilnehmer des DVGW-Pilotprojekts
hier Mai 2012
100 JAHRE KARL-LUHMANN-HEIME
Die Stadtwerke Osnabrück gratulieren dem lang-
jährigen und zuverlässigen Partner. Die Bewohner
der Karl-Luhmann-Heime unterstützen die Stadt-
werke bei der Umsetzung vieler Dienstleistungen,
beispielsweise auch bei der hier.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums sind im
Sommer alle Interessierten herzlich zu drei
festlichen Veranstaltungen der Wohnheime für
hörgeschädigte Menschen einladen:
Sportfest „Spiele ohne Grenzen“
Samstag, 23. Juni 2012; 13 bis 18 Uhr
Sportplatz SSC Dodesheide, Reinhold-Tiling-Weg
Sommerfest
Samstag, 1. September 2012; 14 bis 18 Uhr
Knollstraße 96, 49088 Osnabrück
Theater Familie Flötz „Infinita“
Samstag, 22. September 2012; 19.30 Uhr
Stadttheater Osnabrück am Domhof
STROMVERBRAUCH IMMER IM BLICK
Was beim Telefonieren mit dem Nachweis der Einzelverbindungen seit Jahrzehnten Gewohnheit ist, gilt mittlerweile auch
immer mehr in der Energieversorgung. Intelligente Stromzähler zeigen die Verbrauchsverläufe zeitgenau auf und machen
den persönlichen Verbrauch somit transparenter. Bereits seit Januar 2010 ist der Einsatz dieser sogenannten „Smart
Meter“ in Neubauten gesetzlich vorgeschrieben. Sie werden aber auch immer häufiger in älteren Häusern eingebaut. Mit
„smartWEB“ und „smartCOCKPIT“ bieten die Stadtwerke Osnabrück jetzt die richtigen Zusatzoptionen, um den eigenen
Stromverbrauch besser im Blick zu haben. Über das Webportal smartWEB können Sie Ihren Verbrauch vom Vortag
stundengenau abrufen und sich diesen grafisch aufbereitet anzeigen lassen. Das macht es Ihnen leichter, Stromfresser
zu erkennen und direkt gegenzusteuern. Das Zusatztool smartCOCKPIT geht noch einen Schritt weiter. Damit ist es
möglich, von überall rund um die Uhr per PC oder spezieller App für Ihr iPhone Ihre Verbrauchsdaten abzurufen – und
zwar viertelstundengenau. Weitere Infos zu beiden Zusatzoptionen und ihren vielfältigen Analysemöglichkeiten gibt es
im Stadtwerke-Servicezentrum (Nikolaiort 3/4, Telefon 0541 2002-2001). Hier können die Möglichkeiten von smartWEB
und smartCOCKPIT auch live an unserem Modell getestet werden.
smartWEB und smartCOCKPIT sind bisher nur in Osnabrück und in Teilen von Lotte verfügbar.
13KURZ NOTIERT
JEDEN TAG EIN NEUES ZIEL
Ab dem 21. Juli 2012 können
Schüler das Schülerferienticket
für 29,00 Euro nutzen, um in den
niedersächsischen und Bremer Regio-
nalbahnen (auch Nordwestbahn) und
Bussen bis einschließlich 2. September
2012 freie Fahrt zu haben.
Jungen und Mädchen unter 16 Jahren
können das Ticket bei einer Kontrolle ohne
weiteren Nachweis vorzeigen, ältere Schüler
(Höchstalter: 22 Jahre) müssen zusätzlich bei jeder Fahrt einen Schüleraus-
weis oder eine Schulbescheinigung (Original) oder eine Kopie des aktuellen
Zeugnisses dabeihaben. Das Ticket ist nicht übertragbar.
Das Schülerferienticket gibt es zusammen mit einem Wertscheckheft bei
allen Verkaufsstellen, den Fahrern der VOS, in der Mobilitätszentrale am
Neumarkt und beim Weser-Ems-Busverkehr am Bahnhof.
Erhältlich ab 2. Juli 2012.
Informationen und Austausch, Tipps für Ausflüge etc. auf
Facebook unter www.facebook.de/sft4u
* Rechtsweg und Barauszahlung ausgeschlossen
DER BERG RUFT
Das 45. Osnabrücker ADAC-Bergrennen findet wieder unter Sponsoring-
beteiligung der Stadtwerke Osnabrück statt. Auch in diesem Jahr wird das
Thema Elektromobilität vor Ort vertreten sein.
Samstag, 4. August 2012; 8.30 bis 18 Uhr:
Trainings- und Qualifikationsläufe aller Klassen
Sonntag, 5. August 2012; 8.30 bis ca. 17 Uhr:
Rennläufe (ab ca. 17.00 Uhr Siegerehrung)
Weitere Informationen unter www.msc-osnabrueck.com
GEWINNTELEFON 0541 2002-2222Gewinnen Sie fünf mal zwei Wochenendkarten.
Einfach anrufen; unsere Leitung ist am Montag, den
9. Juli 2012 von 15.00 bis 15.15 Uhr geschaltet.*
LAUFEN UND SAMMELN FÜR „JEDE OMA ZÄHLT“
Millionen afrikanischer Aidswaisen zählen auf
ihre Omas. Deshalb unterstützen die Stadtwerke
Osnabrück die sportliche Aktion der HelpAge-
Läufergruppe „Jede Oma zählt“ gemeinsam mit
Marathon-Europameister Jan Fitschen.
Mit dem Lauf wollen wir den Großmüttern und
ihren Enkelkindern im südlichen Afrika im Kampf
gegen HIV/Aids zur Seite stehen. Denn sie haben
fast jeden Tag einen Marathon zu bewältigen, oft
sind es sehr lange Wege, um Wasser zu holen,
Brennholz zu sammeln oder um zur Schule zu
laufen.
Über 60 Osnabrücker Läuferinnen und Läufer
haben sich zum Ziel gesetzt, die Grundversorgung
von 800 Großmüttern und 500 Enkeln in Tansania,
Mosambik und Südafrika für ein Jahr zu sichern
und ihnen das Leben zu erleichtern. Dafür wollen
sie 60.000 Euro an Spenden erlaufen.
Sonntag, 7. Juli 2012
Laufduell gegen die „Oma-Läufer“
Mit dabei: Teams der VfL-Profis, der
Stadtwerke Osnabrück, der NOZ und vielen
weiteren Osnabrücker Unternehmen und
Institutionen.
START: Rubbenbruchsee; 10.30 Uhr
Weitere Informationen unter
www.jede-oma-zaehlt.de
www.helpage.de
smartWEB und smartCOCKPIT sind bisher nur in Osnabrück und in Teilen von Lotte verfügbar.
14 WIR FÜR DIE REGION
hier Mai 2012
Tapire sind eine der ältesten lebenden Säugetierfamilien. Es
gibt sie schon seit etwa 50 Millionen Jahren. Zwar sehen sie
aus wie eine Kreuzung aus Schweinen und Elefanten. Tat-
sächlich sind sie aber Unpaarhufer und damit mit Pferden und
Nashörnern verwandt.
Die Heimat der Flachlandtapire ist der dichte Urwald des
Amazonas in Südamerika. Dort streifen sie, wenn es dunkel
wird, auf der Suche nach vegetarischer Nahrung als Einzel-
gänger auf ihren weichen Sohlenpolstern fast lautlos über
den Waldboden. Mit ihrem Greifrüssel können Tapire perfekt
WISSENSWERTES ÜBERDEN FLACHLANDTAPIR
Blätter von Bäumen rupfen. Das Riechorgan dient aber auch
zum Abtasten von Gegenständen. Um an leckere Früchte von
dornenbewehrten Pflanzen kommen, haben Tapire außerdem
eine besonders lange und kräftige Zunge.
Bei den Einheimischen stehen Tapire traditionell auf dem
Speisezettel. Tapire wurden allerdings nie domestiziert; das ist
erstaunlich, denn in Zoos hat sich gezeigt, dass diese Tiere sich
leicht an Menschen gewöhnen können. Sie spielen gerne und
lassen sich mit Begeisterung streicheln
1,20 m
2,50 m
400 kg
Flachlandtapire werden für Wildtiere außergewöhnlich zutraulich
15
Spielen zum Schutz der Tapire
Mit ihren kurzen Rüsseln und ihren massigen
Körpern sind die Tapire Ernesto, Olivia, Elvira
und Elisa die Stars des Zoos Osnabrück. Doch
nicht nur im Südamerikahaus können sich
Tierfreunde ein Bild von den Vertretern der
bedrohten Art aus dem Regenwald machen:
Seit 2007 mischen die Flachlandtapire wie vie-
le andere exotische Tiere im Zoo-Quartett mit.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf des von den
Stadtwerken gemeinsam mit dem Zoo entwickelten
Quartett-Spiels konnte das Tapirschutzprojekt des
Zoos nachhaltig unterstützt werden. Mehr als 3.300
Euro sind direkt in Aktivitäten zum Erhalt dieser
Tierart in Ecuador geflossen. Für einen Euro war das
„Kartenspiel für einen guten Zweck“ zu haben. Spie-
lerisch konnten Jung und Alt so einen Beitrag dazu
leisten, dass die bedrohten Tapire auch in Zukunft
ihren Lebensraum im südamerikanischen Regenwald
behalten.
Ein Renner bei den Zoobesuchern
Als langjähriger Partner des Zoos hatten die Stadt-
werke 2007 die Idee, das Kartenspiel für den guten
Zweck aufzulegen und den Verkaufserlös komplett
zu spenden. „Das Quartett war von Anbeginn der
Renner bei unseren Kunden und Zoobesuchern.
Mehrere tausend Menschen zeigten durch den
Erwerb des originellen und liebevoll gestalteten Kar-
tenspiels, dass sie das Zoo-Projekt unterstützen. Und
ganz nebenbei lernen sie beim Spiel die im Osnabrü-
cker Zoo beheimateten Tiere besser kennen“, freut
sich Pia Zimmermann, Leiterin der Unternehmens-
kommunikation bei den Stadtwerken Osnabrück.
Denn zusätzlich zu Fotos der tierischen Mitspieler
bietet das Quartett interessante Informationen über
das Leben von insgesamt 32 Zootieren wie Seelöwe
Enrico und Breitmaulnashorn Hans-Franz.
Nahrungsmittel und Einkommen
Von der Begeisterung für das Spiel profitieren vor
allem die Flachlandtapire in Ecuador. Das größte
Landsäugetier ist nicht nur durch die zunehmende
Abholzung seines Lebensraumes, des tropischen
Stadtwerke unterstützen mit dem Zoo-Quartett Artenschutzprojekt in Ecuador
Regenwaldes, gefährdet. Der Tapir spielt auch eine
wichtige Rolle bei den Einheimischen, die das Tier als
Nahrungsmittel und Einkommensquelle nutzen. Durch
die Jagd war die Zahl der Tapire in Ecuador immer
mehr zurückgegangen.
Interaktive Ausstellung „Klimahöhlen“
Neben dem Tapir-Projekt arbeiten die Stadtwerke
und der Zoo bereits an einem weiteren Projekt mit
tierischer Unterstützung: Nach dem erfolgreichen
Zoo-Quartett und dem Artenschutzprogramm setzen
die Stadtwerke nun im Rahmen ihrer grünen Initiative
KUK (KompetenzUmweltKlima) verstärkt auf den
Klimaschutz: „Bei der interaktiven Ausstellung ‚Klima-
höhlen’ kommen auch unsere Patentiere, die Bären
und Klimabotschafter Tips und Taps, ins Spiel. Die ‚Kli-
mahöhlen’ werden im Herbst 2013 im Zoo eröffnet“,
erklärt Pia Zimmermann. Die Ausstellung wird von den
Stadtwerken, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
und der Bingo Umweltstiftung unterstützt.
Bedrohter Lebensraum der Flachlandtapire: Regenwald des Amazonas-Gebiets
Frauke Holland-Meyering mit dem Zoo-Quartett
„Dank des Projektes und der Unterstützung der vielen Osnabrücker
Kartenspieler hat sich der Bestand in dem Gebiet unserer Partnerge-
meinde Sarayacu im Osten Ecuadors mit den Jahren erholt“, erklärt
Frauke Holland-Meyering, Biologin im Zoo Osnabrück. Neben dem
generellen Tapirjagdverbot und der Einrichtung von Schutzgebie-
ten wurden vor allem Maßnahmen ergriffen, die eine alternative
Fleischversorgung der rund 2.000 Einwohner des Dorfes sicherstel-
len. „Im Rahmen des Tayja-Saruta Tapir-Schutzprojektes werden die
Geflügel- und Fischzucht mit großem Erfolg gefördert“, so Frauke
Holland-Meyering.
DAS TAPIR-SCHUTZPROJEKT
GEWINNTELEFON 0541 2002-2222für eine Jahreskarte und vier mal
ein Erwachsenentagesticket plus
je ein Kindertagesticket. Einfach
anrufen; unsere Leitung ist am
Montag, den 4. Juni 2012 von
15.00 bis 15.15 Uhr geschaltet.*
* Rechtsweg und Barauszahlung ausgeschlossen
SONNTAGSAUSFLUG16
„Es klappert die Mühle am rauschenden
Bach …“ Diese Zeilen aus einem Kinderlied
werden im Nettetal mit Leben erfüllt.
Dort arbeiten Hans-Georg Kohlbrecher und Ansgar
Knollmeyer als Müller in der Wassermühle an
der Nette, dem Bach, der auch dem Nettebad
seinen Namen gegeben hat. Herr Knollmeyer ist
außerdem Inhaber des gleichnamigen Gasthauses,
das seit über hundert Jahren Spaziergänger und
Wanderer im Nettetal willkommen heißt. Mühle
und Gasthaus sind aber nicht die einzige Attraktion
in dem netten Tal am Rande Osnabrücks.
Morgens, wenn sich die Sonnenstrahlen ihren Weg
durch die vielen Äste erkämpfen, ist die Idylle des
Nettetals wohl am ehesten greifbar. Dann ist es
dort menschenleer und still. Lediglich das Zwit-
schern der Vögel und das Rauschen der Nette an
Knollmeyers Mühle erfüllt das Tal mit Geräuschen.
Diese Idylle nennt der 53-jährige Martin Tradt
seine „Hausstrecke“. Bis zu vier Mal pro Woche joggt
er durch das Nettetal.
Auf und ab für die Fitness
Beim Joggen findet Martin Tradt im Nettetal mit sei-
nen Steigungen und Gefällen optimale Bedingungen.
Das wussten in den siebziger und achtziger Jahren
auch die Anhänger der Trimm-dich-Welle zu schätzen.
Im Nettetal befand sich einer von drei Trimm-dich-
Pfaden in Osnabrück, heute sind davon nur noch
Überreste geblieben. Als Martin Tradt vor 20 Jahren
aus dem Münsterland nach Osnabrück gezogen
ist, hat er das Naherholungsgebiet sofort für sich
entdeckt. „Das ist ein wunderschönes Tal“, sagt er.
Gemeinsam mit seiner Familie geht er dort spazieren,
seine Tochter nutzt den Kletterwald im Nettetal, um
einen leichten Nervenkitzel zu erleben. Er selbst bleibt
lieber mit beiden Beinen auf dem Boden, denn der ist
weich und damit bestens fürs Joggen geeignet.
Beliebt bei Wanderern
Das schöne Nettetal nutzen auch regelmäßig Helga und
Bruno Haarmann aus Rulle. Mindestens zwei Mal in der
Woche wandern sie durch das Waldgebiet von ihrem
Heimatdorf bis nach Haste, entlang der Wittekindsburg
oder der Nette – und das bei Wind und Wetter. „Hier
ist es naturbelassen und ursprünglich“, weiß das Ehe-
paar zu schätzen. Das Wandern ist für die Haarmanns
eine Methode, um die „Köpfe frei zu machen“. „Aber
wir reden auch über Gott und die Welt“, sagt Helga
Haarmann. „Oder den nächsten Urlaub“, ergänzt ihr
Gatte Bruno, hält inne und schließt die Augen. „Hier ist
man doch schon im Urlaub“, sagt er.
Urlaub im Nettetal
Einen Teil seines Urlaubs verbringt momentan auch
André Prahl aus Bremen im Nettetal. Der 31-Jährige
wandert entlang des DivaWalks. Der Wanderweg
verdankt seinen Namen dem Dinosaurier-Park in
Barkhausen bei Bad Essen und der Varusschlacht bei
Kalkriese. Entlang dieser Sehenswürdigkeiten führt der
Beliebt bei Sportlern wie Martin Tradt, der den weichen Boden schätzt
Das nette TalErholung und Erlebnis am Rande Osnabrücks
hier Mai 2012
Das Ehepaar Haarmanngenießt die Ruhe an der Nette
17
DivaWalk über eine Strecke von 105 Kilometern. An-
dré Prahl war vorher noch nie im Nettetal. Die Ruinen
der im 7. und 8. Jahrhundert erbauten Wittekindsburg
haben es ihm besonders angetan. „Da kann man
schön eine Pause vom Wandern einlegen.
Rezept von Oma und Opa
Eine Pause vom Alltag können Menschen aus der Re-
gion im Gasthaus Knollmeyer einlegen. Das Ausflugs-
lokal ist seit über 100 Jahren in Familienbesitz. Der
46-jährige Ansgar Knollmeyer hat es vor 15 Jahren
übernommen. Von „Oma und Opa“ hat er das Rezept
für den „Strammen Max“ übernommen, für den das
Gasthaus Knollmeyer berühmt ist. Er besteht aus selbst
gebackenem Bauernstuten, geräuchertem Schinken
und Spiegelei. Ansgar Knollmeyer will seinen Gästen
rustikale Speisen und Preise bieten, bei denen sie
gern wiederkommen. Seit etwa zwei Jahren ist
Ansgar Knollmeyer nicht nur Gastwirt, sondern auch
Müller. Mit einer Osnabrücker Bäckerei hatte er die
Idee, Mühlenbrot zu backen und dafür selber Mehl
herzustellen. Seinen 70-jährigen Kumpel Hans-
Georg Kohlbrecher hat er überredet, mitzumachen.
Der meinte zwar, die Idee sei „bekloppt“, aber
Knollmeyer konnte ihn mit einem „lass es uns
trotzdem machen“ überzeugen. Nun produzieren
die beiden Müller eine Tonne Mehl pro Woche, und
Kohlbrecher bietet zudem Führungen durch die
Mühle an.
Das Ehepaar Haarmanngenießt die Ruhe an der Nette
So wird Mühlenbrot gebacken:Hans-Georg Kohlbrecher leitet die Führung
Kontrollierter Nervenkitzelim Kletterwald
Ein Relikt aus der„Trimm-dich-Ära“
Wandern mit dem Kompass im Handy
Mit GPS das Nettetal entdecken!
Unter www.gps-tour.info
finden sich neben einem welt-
weiten Angebot auch die Daten
für die malerische Route durch
das Nettetal unter der
Tour Nummer 53570.
BADETAG18
hier Mai 2012
Jörg Adam aus Celle kam 1952 in dem Flussbad zur Welt
„Schwimmen hatte uns niemand beige-
bracht. Jeder war davon ausgegangen, dass
wir das schon können.“
Für Badegäste lag dies klar auf der Hand, denn
kaum jemand ist so nah am Schwimmbad groß
geworden wie Jörg Adam: Im Freibad Wellmanns-
brücke im Schinkel kam er 1952 als Enkel des
Bademeisters zur Welt und genoss seine frühe
Kindheit zwischen Liegewiese, Umkleidekabinen
und Flussbecken.
Wo heute ein Parkplatz ist, zog es einst Familien
mit Kindern in das Schwimmbad direkt an der Hase.
Entstanden ist das Flussbad 1927. Noch heute erin-
nert sich Jörg Adam an die Erlebnisse in den Wirren
der Nachkriegszeit. „Wellmannsbrücke ist unauf-
löslich mit meiner Familiengeschichte verbunden“,
erzählt der 60-Jährige, der mittlerweile in Celle
wohnt. Mit seinen Großeltern, Eltern und seiner
ein Jahr älteren Schwester lebte er in dem Haus
im Flussbad, an das seinerzeit auch das Kassen-
häuschen und die Umkleidekabinen angeschlossen
waren. Das Bad war damals in städtischer Hand.
Spitz pass auf!
Als Bademeister war Großvater Adolf Brink-
mann verantwortlich für den Betrieb des
beliebten Bades und hatte von der Dienst-
wohnung aus Tag und Nacht ein Auge
auf das Geschehen im Schwimmbad.
Unterstützung bekam er damals von
links:Die Wellmannsbrücke in Öl: Bademeister Adolf Brinkmann, Jörg Adams Großvater, erhielt es als Geschenk zu seinem sechzigsten Geburtstag. Leider ist der Maler unbekannt.
unten:Das Flussbad lag in praktisch natur-belassener Umgebung
Haben auch Sie schöne
Erinnerungen oder kuriose
Geschichten für uns?
Oder sind Sie vielleicht ein
Original für unsere Rubrik
‚ORIGINAL REGIONAL‘ oder
kennen Sie eins?
Dann melden Sie sich in
unserer Redaktion unter
Telefon 0541 2002-1014
oder per E-Mail an
Vielleicht finden Sie Ihre
Geschichte schon in der
nächsten hier.
19
„Wachhund“ Teddy, dem Spitzmischling. „Teddy
passte auch auf, dass die Badegäste unserem
Kinderwagen nicht zu nahe
kamen.“
Für Bademeister Adolf Brink-
mann, seinen Schwiegersohn
und späteren Bademeister und
die ganze Familie begann der
Tag in der Wellmannsbrücke
schon am frühen Morgen:
Um sechs Uhr ging es los.
Sauber – auch ohne Chlor
Da das Schwimmbad noch in
den fünfziger Jahren mit Wasser
aus der Hase gespeist wurde,
war der Reinigungsaufwand
enorm. Chlor gab es nicht und immer wieder kam
der Mulm hoch. Mit einem Kescher musste der
Bademeister in aller Herrgottsfrühe das Wasser-
becken abfischen. Neben den Badegästen tummelten
sich Anfang der fünfziger Jahre auch Fische aus der
Hase im Wasser. Erst 1960 wurde eine Wasser-
aufbereitungsanlage installiert, später bekam das
Becken einen Chlor-Anstrich.
GESCHICHTEN GESUCHT!
Der „Badetag“ war stets lang für den kleinen
Jörg und seine Familie: „Abends nach Feierabend
mussten wir auch mit anpacken. Die ganze Familie
räumte das Bad auf und sammelte mit Schub-
karren den Müll, den die Badegäste hinterlassen
hatten. Zusätzlich mussten die Duschbecken und
Umkleidekabinen gründlich gereinigt werden“,
erinnert sich der 60-Jährige. Auch wenn Jörg Adam
damals nicht schwimmen konnte, ins Wasser ging
der kleine Junge trotzdem. Schließlich hatte er das
Wasserbecken direkt vor der Tür. „Einmal bin ich
fast ertrunken, als das Wasser immer tiefer wurde.
Meine Schwester hat mich noch herausgezogen.“
Kühe in der Umkleidekabine
Das Bad war in den Nachkriegszeiten nicht nur bei
Badegästen beliebt, sondern auf besondere Weise
auch bei den umliegenden Bauern. „Mein Großva-
ter war eine Institution an der Wellmannsbrücke.
Das Bad lag ja sehr abseits, praktisch war Osna-
brück dort zu Ende. Nach getaner Arbeit brannte
mein Großvater in dem Schwimmbad Schnaps,
den er an die Nachbarn verkaufte. Außerdem
schlachtete er für die Bauern Kühe, die
zeitweise in den Umkleidekabinen
aufgehängt wurden“, berichtet
Jörg Adam schmunzelnd.
1957 zog die Familie aus
Osnabrück weg. Das Bad wurde
im Jahre 1997 geschlossen. Für
Jörg Adam ist die Wellmanns-
brücke immer noch „Heimat“,
obwohl er nur wenige Jahre dort
verbracht hatte: „Ich war sehr
traurig, als ich erfuhr, dass das
Haus, das ich noch als Ölbild
bewahre, abgerissen worden
war und ich dort nur noch
die Schwimmbecken vorfand.
Trotzdem zieht es mich immer
an diesen Ort zurück, wo
heute nur noch die Hase
fließt.“
links:Die Wellmannsbrücke in Öl: Bademeister Adolf Brinkmann, Jörg Adams Großvater, erhielt es als Geschenk zu seinem sechzigsten Geburtstag. Leider ist der Maler unbekannt.
unten:Das Flussbad lag in praktisch natur-belassener Umgebung
Jörg Adam und seine ein Jahr ältere Schwesterim Jahre 1953 an der Wellmannsbrücke
JUGENDSTIL20
hier Mai 2012
„Von unseren Hobbys am wenigsten verbreitet ist
wohl das Segeln. Ich segele seit sechs Jahren, anfangs regel-
mäßig im Verein, nun jedoch etwas unregelmäßiger – das Wetter
spielt nicht immer mit. Zu häufig regnet oder stürmt es zu sehr, und gar
keinen Wind kann ich ja nun auch nicht gebrauchen. Jetzt hoffe ich auf
gutes Segelwetter in den nächsten Wochen.
Der Plan: meine Segelerfahrungen und Kenntnisse auf den umliegenden
Seen mal wieder ausgiebig anzuwenden! Besonders gerne bin ich hier in der
Gegend auf dem Torfmoorsee in Hörstel unterwegs und ziehe dort im Team
fleißig meine Runden. Warum gerade segeln?!? Das Freiheitsgefühl und
das kurzzeitige Urlaubsfeeling sind einfach super! Einfach mal die Natur
genießen.
Aber auch der sportliche Ehrgeiz packt mich immer wieder.
Kleines Manko: Die Segelvorbereitungen sind sehr aufwendig.
Ein weiterer Nachteil ist, dass immer ein Boot benötigt
wird. Nicht jeder hat die Möglichkeit, ein Boot zu
organisieren.“
HEINRICH
Heute mal anders! Nicht ganz alltägliche Sportarten unter der Lupe der Jugendredaktion
„Ein Boot brauche ich eindeutig nicht. Ich gehe gerne Standard- und Lateintanzen. Jedoch kann ich das eben
nicht allein und benötige immer einen Tanzpartner. Auf dem Parkett haben die Männer das Sagen, es sei denn,
die Tanzlehrer führen neue Figuren ein. Diese werden in der Tanzschule meist wöchentlich unterrichtet und wie-
derholt. Da ich keinen Turniertanz mache, gibt es bei mir nur selten Publikum. Das Tanzen ist für mich just for
fun. Und: Es ist ein Mythos, dass die Mädels in kurzen Kleidern über das Parkett gewirbelt werden! Das einzige
Equipment beim Tanzen können gegebenenfalls Tanzschuhe sein. Dies ist längst keine Pflicht, jedoch legen
sich langjährige Tänzer diese gerne mal zu, da das Tanzen damit einfach komfortabler ist. Ich je-
denfalls mag auf meine nicht mehr verzichten!“
STEPHANIE
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
– das hört man ja immer wie-
der ... Für Stephanie ist die-
se Zeit nun vorbei. Und
leider auch die Zeit bei
der Jugendredaktion. Wir wün-
schen ihr auf diesem Weg alles
Gute! Und vielleicht wird sie uns
ja auch in ihrer künftigen Stelle
für den einen oder anderen hier-
Artikel zur Seite stehen.
ALLES GUTE,STEPHANIE!
„Genauso wie Stephanies Tanzkurs findet
auch die regelmäßige Squash-Stunde von uns in ge-
schlossenen Räumen statt. Erst seit kurzem gehen wir beide
gemeinsam Squash spielen. Besonders cool ist hier vor allem das
schnelle und dynamische Spiel. Dabei fliegen uns die Bälle um die
Ohren und blaue Flecken müssen auch mal eingesteckt werden.
Trotz spezieller Squashschläger und Bälle wird diese Sportart häufig mit
dem Tennis verglichen. Squash ist jedoch völlig anders, da der
Ball gegen eine Wand ge- schlagen wird. Das Identische beider
Sportarten ist die starke Beanspruchung
des Körpers. Beim Squash sowie auch
beim Tennis werden Muskeln und Gelenke
durch schnelle Bewegungen beansprucht.
Und genau das macht den gro- ßen Spaß
aus – sich richtig auspowern, das
ist doch das, was Sport ausmacht!
Tja, jetzt bleibt nur noch unser Geheimnis,
wer denn der häufigere Sieger ist, aber das lassen wir an
dieser Stelle mal unkommentiert.“
THOMAS
HENRIK
22
gut. Aber auch Gerätturnen und Schwimmen habe ich gern
gemacht. In meiner Altersklasse gibt es jetzt nur noch einen
Dreikampf – das ist mir aber zu wenig, weshalb ich schon
häufiger an zwei Wettkämpfen teilgenommen habe. Auch
dieses Mal bin ich für zwei gemeldet, dafür muss ich noch
besonders das Gerätturnen üben. Die Übungen gefallen mir
allerdings dieses Mal nicht so, die schwereren könnte ich
besser turnen.“
Wie häufig trainieren Sie für Ihre Erfolge?
„Ich trainiere jeden Tag. Zu Hause mache ich Gymnastik,
kann im Garten aber auch Kugelstoßen, Diskus- und Speer-
werfen üben. Da ich den Schlüssel für die Halle hier in Bis-
sendorf habe, kann ich jederzeit Gerätturnen trainieren und
darf sogar gleichzeitig mit den Leistungsturnerinnen in die
Halle. Das motiviert, wenn man nicht allein dort ist. Da ich
seit 1955 Übungsleiter bin und viele Geräte erworben habe,
trainiere ich häufig auch mit meiner Leichtathletik-Gruppe.“
Wie groß ist die Konkurrenz in Ihrer Altersklasse?
„Inzwischen sind es nicht mehr so viele, die aktiv Wettkämp-
fe bestreiten, aber gegen meinen Freund Felix Mattner aus
Hannoversch Münden – der wird dieses Jahr 90 – hätte ich
keine Chance.“
Was erwarten Sie vom diesjährigen Landesturnfest?
„Hoffentlich melden sich genügend Teilnehmer an. Es wird für
alle wieder sehr schön. Auf die Vorführungen freue ich mich
besonders und auf die vielen jungen Leute. Es wäre schön,
wenn ich auch einige Bekannte treffe. Nächstes Jahr möchte
ich dann als Teilnehmer zum Deutschen Turnfest
nach Berlin und bin gespannt, welche
Übungen es dort gibt.“
Mit 14 Jahren trat er in einen Turnverein ein und
erlebte 1965 in der Friedensstadt sein erstes Turn-
fest. Sein nunmehr 35. Turnfest wird der 80-Jäh-
rige aus Bissendorf wiederum vor seiner Haustür
miterleben.
Und das, nachdem er deutschlandweit und sogar in Öster-
reich und Italien bereits viele gute Turnfest-Platzierungen
erzielt hat. Im Gespräch verrät uns Hermann Löhr, was ihn
seit über 40 Jahren an Turnfesten begeistert.
Herr Löhr, Sie scheinen an nahezu jedem Landesturnfest der
vergangenen 40 Jahre teilgenommen zu haben. Was ist für
Sie das Besondere an diesen Veranstaltungen?
„Es ist das friedliche Zusammentreffen von Jung und Alt,
das mich immer wieder begeistert. Besonders die Vorfüh-
rungen der verschiedenen Gruppen finde ich sehr schön. Es
ist toll, was die jungen Leute so können – das erwartet man
nicht unbedingt von ihnen, und viele wissen auch gar nichts
davon.“
An welches Turnfest erinnern Sie sich ganz besonders?
„Das ist schwierig zu beantworten, weil jedes Turnfest etwas
Eindrucksvolles ist. Stadt und Land sind immer interessant.
In meinem Rekordjahr 1989 habe ich an fünf Turnfesten in
Hannover, Bonn, Wiesbaden, Heilbronn und Bremen teil-
genommen. Da ich das bisher immer mit Urlaub mit meiner
Frau und Freunden verbunden habe, sehe ich ja auch immer
viel drumherum. Den Sport mache ich dann quasi nebenbei.
In Bezug auf Turnfestteilnahmen bin ich wohl unschlagbar.“
Was sind Ihre Lieblingsdisziplinen?
„Das war in den vergangenen Jahren je nach Altersklasse
unterschiedlich. Immer gern gemacht habe ich Leichtathletik.
Besonders in den technischen Disziplinen Schleuderballwer-
fen, Kugelstoßen und Standweitsprung war ich immer ganz
Hermann Löhr ist der „älteste“ Teilnehmer, der beim Erlebnis Turnfest in Osnabrück aktiv Wettkämpfe bestreitet
„In Bezug auf Turnfestbesuchebin ich unschlagbar“
hier Mai 2012
ORIGINAL REGIONAL
Wer nicht rastet,rostet auch nicht:der 80-jährige Hermann Löhrist genauso gelenkig wie ein junger Turner
Erlebnis Turnfest
Das Turnfest findet vom 20. bis
23. Juli 2012 statt und wird mit
einer großen Party am 24. Juli
im Osnabrücker Schlossgarten
eröffnet.
Weitere Informationen
zum Programm unter
www.landesturnfest2012.de
Mit freundlicher Genehmigung
des Niedersächsischen Turner-
Bunds e.V. , das Gespräch führte
Heike Werner.
23GEWINNSPIEL / INFO / IMPRESSUM
WO IST DENN MEIN QUIETSCHEENTCHEN?
Wieder einmal haben wir in der hier einige Quietscheentchen versteckt. Wie viele
sind es im gesamten Heft? Unter allen richtigen Einsendern unter 18 Jahren verlo-
sen wir einen iPod touch.
GUT AUFGEPASST?
Beantworten Sie unsere drei Fragen; unter allen richtigen Einsendern verlosen wir ein Apple iPad 3.
1 | Welche Kosten machen den größten Teil des Gaspreises aus?
2 | Welche Verkehrsmittel lassen sich mit der Mobilkarte nutzen?
3 | Welche Tiere tummelten sich neben den Badegästen in den 50ern in der „Wellmannsbrücke“?
IMPRESSUMHerausgeber Stadtwerke Osnabrück AGAlte Poststraße 9, 49074 OsnabrückTelefon 0541 2002-0
ChefredaktionPia Zimmermann; v. i. S. d. P. Marco Hörmeyer
KoordinationAnja Sieweke
RedaktionVerena FrankenbergKatja DiehlJörg SegebarthKatrin HofmannSabine JahnkeBarbara EtlMichaela AldenhoffStephanie PeschelHeinrich TissenThomas MünchowHenrik Wisniewski
Konzept & Gestaltungmedienweite GmbH & Co. KG
FotografieDetlef Heese, Oliver Pracht,Hochschule Osnabrück/Bettina Meckel, Fotolia, Dt. Turnerbund e.V., Hermann Löhr, Jörg Adam,Stadtwerke Osnabrück AG
DruckSteinbacher Druck GmbH
VerteilungTAzustellservice GmbH
gedruckt auf 100 Prozent Recyclingpapier – ausgezeichnet mit dem blauen Engel – und mit ÖKOPLUS-Druckfarbe
Servicezentrum Nikolaiort 3/4Mo. - Fr. 10.00 bis 19.00 UhrSa. 10.00 bis 18.00 UhrTelefon 0541 2002-2001Fax 0541 2002-3122E-Mail [email protected]
KundenzentrumAlte Poststraße 9Umzugsmeldungen/TarifinformationenMo. - Do. 7.00 bis 16.00 UhrFr. 7.00 bis 13.00 UhrTelefon 0541 2002-2002Fax 0541 2002-3120E-Mail [email protected]
MobilitätszentraleNeumarkt 10, gegenüber vom Bussteig A1Mo. - Fr. 7.00 bis 18.00 UhrSa. 9.00 bis 13.00 UhrTelefon 0541 2002-2211Fax 0541 2002-3158E-Mail [email protected]
Umwelt-AboTelefon 0541 2002-2244
NordWestBahnServicebüro im HauptbahnhofTelefon 01805 600-161 (14 ct/min)Fax 0541 600-2244E-Mail [email protected]
ADRESSEN AUF EINEN BLICK
TEILNAHMEKARTEN
IN DER HEFTMITTE.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Über das iPad freut sich
Katja Klefoth-Seidel aus Osnabrück
Den iPod touch erhält
Lucia Deppen aus Osnabrück
StörungsmeldungenStrom: Telefon 0541 2002-2010Gas/Wasser/Wärme:Telefon 0541 2002-2020Baustellen: Telefon 0541 2002-2030Entwässerung/Klärwerk: Telefon 0541 2002-2040Entwässerung/Haus- und Grundstücksentwässerung:Telefon 0541 2002-2050
Osnabrücker BäderIm Haseesch 6Telefon 0541 2002-2250Fax 0541 2002-2251E-Mail [email protected]
MoskaubadLimberger Straße 47Telefon 0541 2002-2290Internet www.moskaubad.de
NettebadIm Haseesch 6Telefon 0541 2002-2270Internet www.nettebad.de
Loma-SaunaIm Haseesch 6Telefon 0541 2002-2255Internet www.nettebad.de
SchinkelbadIm Wegrott 37Telefon 0541 2002-2280Internet www.schinkelbad.de
„In Bezug auf Turnfestbesuchebin ich unschlagbar“
Wer nicht rastet,rostet auch nicht:der 80-jährige Hermann Löhrist genauso gelenkig wie ein junger Turner