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Hilfen für die Gefährdungsbeurteilung bei der Schädlingsbekämpfung Liesche, Annett Stand 08/2007 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

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Hilfen für die Gefährdungsbeurteilung bei der Schädlingsbekämpfung Liesche, Annett Stand 08/2007 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

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Hilfen für die Gefährdungsbeurteilung bei der Schädlingsbekämpfung Zusammenfassung Zur Unterstützung der Gefährdungsbeurteilung beim Umgang mit Schädlingsbekämpfungsmit-

teln wurden Produktinformationen zu 443 Biozidprodukten gesammelt, nach arbeitsschutzre-

levanten Aspekten ausgewertet und in einer Datenbank zusammengestellt. Dabei erwies sich

der Dialog mit den Herstellern der Schädlingsbekämpfungsmittel zum Teil als schwierig, die

330 zur Verfügung gestellten Sicherheitsdatenblätter sind qualitativ unterschiedlich zu bewer-

ten. Ein Schwachpunkt liegt hier in der korrekten Bezeichnung der Inhaltsstoffe mit Angabe

der zugehörigen CAS-Nummer. Die anschließende Auswertung der Produktdaten nach der

Häufigkeit der vorkommenden Kennzeichnungen mit Gefahrensymbolen und Risiko-Sätzen

(R-Sätzen) in Abhängigkeit von den Zielorganismen (Gliedertiere oder Wirbeltiere) zeigt eine

klare Tendenz: Produkte für den Einsatz gegen Gliedertiere sind im Vergleich deutlich stärker

mit Gefahren behaftet und damit häufiger gekennzeichnet als Produkte zur Bekämpfung von

Wirbeltieren.

Neben belastbaren Stoffdaten zu allen Inhaltsstoffen eines Produktes ist die angewendete

Arbeitstechnik und damit das Ausbringungsverfahren grundlegend für die Expositionsbewer-

tung. Daher sind für die Produkte alle verfügbaren Informationen über die zur Anwendung

kommenden Ausbringungsverfahren ebenfalls in der Datenbank hinterlegt. Die anschließende

Auswertung nach der Häufigkeit auftretender Gefährdungen zeigt auch hier eine klare Ten-

denz: Sprühprodukte sind nicht nur am häufigsten in der Datenbank vertreten, sie weisen

auch ein höheres Gefährdungspotential auf und sind daher in größerem Umfang gekenn-

zeichnet als Produkte für andere Ausbringungsverfahren (z. B. Köder). Ursächlich hierfür sind

neben der Wirkstoffzusammensetzung u. a. die enthaltenen Wirkstoffkonzentrationen, die bei

Sprühprodukten größer sind als z. B. bei den Ködern. Bei Ködern zeigt sich zusätzlich eine

Abhängigkeit der Wirkstoffkonzentration von den Zielorganismen.

Ergänzend zur Erstellung einer Datenbank wurden im Rahmen einer Literaturrecherche An-

gaben zu Expositionen in der Schädlingsbekämpfung, sortiert nach Expositionspfad, Anwen-

dungsbereich und Anwendungsverfahren, zusammengetragen. Die Auswertung der Daten

zeigt, dass das Sprühverfahren am intensivsten untersucht ist. Es wird deutlich, dass bei die-

sem Anwendungsverfahren die dermale Exposition den wesentlichen Expositionspfad dar-

stellt.

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Abschließend wird exemplarisch an einem praktischen Beispiel unter der Anwendung des

Einfachen Maßnahmenkonzeptes für Gefahrstoffe EMKG [12] der Einstieg in die Gefähr-

dungsbeurteilung dargestellt. Es zeigt sich, dass das EMKG für den Bereich der Schädlings-

bekämpfung nur begrenzt geeignet ist. Problematisch ist vor allem die Einstufung und Kenn-

zeichnung von verdünnten Produktlösungen, die in der Praxis häufig eingesetzt werden. Eine

Anwendung des EMKG ist ohne Kenntnis dieser Angaben nicht möglich. Im Regelfall stehen

dem Anwender aber zunächst nur die für die Produktkonzentrate geltenden Daten zur Verfü-

gung. Darüber hinaus finden sowohl stoffbedingte Brand- und Explosionsgefahren als auch

Umweltgefährdungen im EMKG keine Berücksichtigung.

1. Problemstellung Im Rahmen von Gefährdungsbeurteilungen an Arbeitsplätzen müssen Arbeitsschutzverant-

wortliche die Gefährdungen für Beschäftigte im Bereich der Schädlingsbekämpfung bewerten.

Die zu beurteilenden Arbeiten eines Schädlingsbekämpfers sind Standardtätigkeiten und um-

fassen die Analyse des Befalls, die Ausbringung eines geeigneten Schädlingsbekämpfungs-

mittels und die abschließende Erfolgskontrolle.

Bei den Ausbringungsverfahren ist neben dem Aufstellen unterschiedlicher Fallen (Lebendfal-

len, Pheromonfallen, etc.) und dem Auslegen von Ködern und Fraßgiften das Verspritzen,

Versprühen und Vernebeln von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie die Bega-

sung von Bedeutung. Zum Einsatz kommt dabei eine Vielzahl von Biozidprodukten, die eine

große Bandbreite an bioziden Wirkstoffen, Lösungsmitteln und Treibgasen enthält.

Für eine erfolgreiche Gefährdungsbeurteilung und eine daraus abgeleitete Expositionsbewer-

tung für den Anwender werden sowohl detaillierte Angaben über das verwendete Applikati-

onsverfahren als auch aussagekräftige Daten zu den verwendeten Biozidprodukten und den

chemischen Inhaltsstoffen benötigt.

Die Bekanntmachung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

(BVL, früher Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin

BgVV) zu den anerkannten Mitteln und Verfahren zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen

nach §18 Infektionsschutzgesetz [1] und das Wirkstoffbuch des Industrieverbandes Agrar [2]

bieten dem Anwender nur einen begrenzten Überblick über Ausbringungsverfahren von

Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie über die darin enthaltenen Wirkstoffe. Aspekte des Ar-

beitsschutzes werden hierbei nicht betrachtet.

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Daher hat es sich die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

(BGW) auch im Hinblick auf die neue Biozid-Richtlinie 98/8/EG zur Aufgabe gemacht, arbeits-

schutzrelevante Daten für den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln zu sammeln und

aufzuarbeiten. Dabei sollten u.a. im Rahmen des Projektes „Aerosolbelastungen am Arbeits-

platz“ die chemische Zusammensetzung sowie die unterschiedlichen Applikationsverfahren im

Mittelpunkt der Betrachtung stehen und eine Basis für die Diskussion auftretender Expositio-

nen und daraus abgeleiteter arbeitsschutztechnischer Konsequenzen bieten.

2. Erstellung einer Datenbank 2.1 Produkte Als Grundlage für die Zusammenstellung von Produktinformationen in einer Datenbank dien-

ten die Liste der geprüften und anerkannten Verfahren zur Bekämpfung tierischer Schädlinge

des BVL [1] sowie das Wirkstoffbuch des Industrieverbandes Agrar [2]. Im Rahmen der Da-

tensammlung 2005/2006 wurden 54 Hersteller bzw. Lieferanten kontaktiert. Von insgesamt

443 in der Datenbank gelisteten Produkten liegen zu 330 Produkten Sicherheitsdatenblätter

vor. Zu 85 Produkten konnten keine Informationen erhalten werden, davon waren neun Pro-

dukte nicht mehr im Handel. Neun Hersteller bzw. Lieferanten antworteten nicht trotz mehrma-

liger Anfrage, zwei Hersteller verweigerten die Zusammenarbeit. Bei Produkten, zu denen

keine Sicherheitsdatenblätter oder Herstellerinformationen zur Verfügung standen, wurden zur

Vervollständigung der Datenbank Angaben aus [1] und [2] verwendet.

Die Sicherheitsdatenblätter und Produktinformationen wurden ausgewertet und zur Erstellung

einer Datenbank in die folgende Struktur gebracht:

• Produktname

• Herstellerinformationen

• Anwendungszweck (Wirbeltiere/Gliedertiere)

• Ausbringungsart

• Schädlinge/Zielorganismen

• Inhaltsstoff i (i = 8)

• CAS-Nr. des Stoffes i

• Konzentration des Stoffes i

• Weitere Inhaltsstoffe, die keine Gefahrstoffe sind (z. B. Zerealien)

• Produktkennzeichnung

• R-Sätze des Produktes

• S-Sätze des Produktes

• Wassergefährdungsklasse des Produktes

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• Charakteristische physikalisch-chemische Daten des Produktes

• Schutzmaßnahmen (Haut- und Körperschutz)

• Transportvorschriften/Lagerungsvorschriften

• BVL-Nummer (soweit vorhanden)

• Toxikologie/Zielorgane (teilweise)

Die von den Herstellern übermittelten Sicherheitsdatenblätter und Produktinformationen er-

wiesen sich als qualitativ sehr unterschiedlich. Neben fehlenden Daten zu den physikalisch-

chemischen Eigenschaften des Produktes wurden häufig nur sehr allgemein gehaltene Anga-

ben zum Arbeitsschutz und zur Persönlichen Schutzausrüstung gemacht (z.B. der Hinweis

„Handschuhe tragen“ ohne eine genaue Bezeichnung der Schutzhandschuhe oder Angabe

einer Durchbruchszeit).

Für die Sammlung der Produktdaten kam erschwerend hinzu, dass einige Firmen nach dem

Erscheinen der verwendeten BVL-Liste fusioniert haben. Darüber hinaus wurden Produkte

unter geänderten Produktnamen vertrieben.

2.2 Inhaltsstoffe Zusätzlich zu den oben beschriebenen Produktinformationen wurden arbeitsschutzrelevante

Stoffdaten zu allen Inhaltsstoffen (Wirkstoffe, Lösungsmittel, Treibgase etc.) gesammelt. Für

die Recherche wurden sowohl Datenbanken im Internet genutzt [3, 4, 5, 6], als auch einschlä-

gige Fachliteratur verwendet [2, 8, 9]. Zusätzlich wurden die verfügbaren International Chemi-

cal Identity Cards [7] zu den entsprechenden Inhaltsstoffen zusammengestellt. Die so ermittel-

ten Stoffdaten wurden in folgende Struktur gebracht und in die Datenbank eingefügt:

• CAS-Nr.

• EINECS-Nr.

• Stoffname

• Synonyme

• Wirkstoffgruppe

• Summenformel

• Mol-Gewicht

• Siedepunkt

• Schmelzpunkt

• Flammpunkt

• Dampfdruck

• Arbeitsplatzgrenzwert

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• Wassergefährdungsklasse WGK

• Kennzeichnung des Stoffes

• R-Sätze des Stoffes

Die Kenntnis der Synonyme ist für den Anwender von großer Bedeutung. Unter Punkt 2 des

Sicherheitsdatenblattes sind häufig die Synonyme der Inhaltsstoffe angegeben, in den sel-

tensten Fällen die korrekte chemische Bezeichnung. Mit diesem Hintergrund lassen sich auch

die in der Datenbank auftretenden 23 Dopplungen von CAS-Nummern erklären: eine CAS-

Nummer wird gleichbedeutend für viele Synonyme einer chemischen Verbindung angewen-

det.

In fünf Fällen wurden sehr allgemeinen chemischen Sammelbegriffen unterschiedliche CAS-

Nummern zugeordnet, so z.B. der Bezeichnung Kohlenwasserstoffgemisch die CAS-

Nummern 64741-65-7, 64742-47-8 oder 90622-57-4. Die damit erfassten chemischen Verbin-

dungen reichen jedoch von Alkanen (C9-C12, iso), Isoparaffinen bis hin zu Naphtha (Erdöl)

und können völlig unterschiedliche chemische Eigenschaften aufweisen.

Die Datensammlung enthält zu 72 Inhaltsstoffen von Schädlingsbekämpfungsmitteln die oben

genannten Informationen. Trotz intensiver Recherche konnten nicht alle der oben aufgeführten

Daten für jeden Inhaltsstoff ermittelt werden. Bei 30 Inhaltsstoffen fehlte die Angabe der CAS-

Nummer. In Tabelle 1 sind die Inhaltsstoffe mit einem Arbeitsplatzgrenzwert zusammenge-

stellt.

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Tabelle 1: Inhaltsstoffe in Schädlingsbekämpfungsmitteln mit Arbeitsplatzgrenzwerten (Stand 2006)

Stoffname AGW in mg/m³ Stoffname AGW in mg/m³

Aceton 1200 Fenthion 0,2

Bis(2-ethylhexyl)-phthalat 10 Isobutanol 310

Butan 2400 Isopropanol 500

Chlorpyriphos 0,2 Lindan Luftgrenzwert: 0,5 (Stand 2004)

Cyanwasserstoff 2,1 Malathion 15

Cyclohexanon 80 Propan 1800

Cyfluthrin 0,01 Propoxur 2

Diazinon 0,1 Pyrethrum 5

Dichlorvos 1 Propylenglykol-1-methylether

370

Diethylenglykol 44 Toluol 190

Dipenten 110 1,1,1,2-Tetrafluorethan

4200

2,6-Di-tert-butyl-p-kresol Luftgrenzwert: 10 (Stand 2004)

Xylol 440

N,N-Dimethylformamid 30 Zinkphosphid als Phosphin

0,14

Ethanol 960

2.3 Arbeitsverfahren und Exposition Neben möglichst detaillierten Stoffdaten sind Kenntnisse über die Arbeits- und Applikations-

verfahren unerlässlich für eine Einschätzung der sich ergebenden Exposition. In der Daten-

bank wurden daher zu jedem Produkt die entsprechenden Ausbringungsarten hinterlegt. Die-

se umfassen das Auslegen von Ködern und Fraßgiften, das Versprühen und Vernebeln von

Schädlingsbekämpfungsmittel sowie die Begasung.

In Abhängigkeit vom Ausbringungsverfahren sind unterschiedliche Expositionen zu erwarten.

Es wird dabei zwischen dermaler, inhalativer und oraler Exposition unterschieden. Die einzel-

nen Tätigkeiten innerhalb eines Arbeitsverfahrens lassen sich in weitere Arbeitsschritte auf-

schlüsseln:

• Mischen/Befüllen der Geräte

• Ausbringen

• Reinigen/Entsorgen/Reparieren

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Diese Aufschlüsselung in einzelne Arbeitsschritte zur Expositionsabschätzung ist auch in der

internationalen Literatur, z. B. in den Technical Guidance Documents [11] der EU-Kommission

als Bestandteil des „pattern of use“ („Verwendungsmuster“) dokumentiert. Tabelle 2 zeigt

mögliche Belastungen bei den einzelnen Arbeitsschritten. Eine Literaturrecherche soll klären,

ob diese angenommenen Expositionen bestätigt werden können (siehe Kapitel 4).

Tabelle 2: Mögliche Expositionen bei einzelnen Arbeitsschritten

Mischen/ Befüllen

Ausbringen Entsorgen Reinigen

Mögliche Exposition

derm

al

inha

lativ

oral

derm

al

inha

lativ

oral

derm

al

inha

lativ

oral

derm

al

inha

lativ

oral

Sprühen + (+) - + + (+) + (+) - + - -

Vernebeln (+) (+) - + + (+) + (+) - + - -

Begasen + + - + + (+) (+) + - + + -

Köder (+) - - (+) - - (+) - - - - -

+: Belastung vorhanden; (+): mögliche Belastung vorhanden; -: keine relevante Belastung vorhanden

Beim Sprühen, Vernebeln und Begasen umfasst der Arbeitsschritt der Reinigung ggf. auch die

Dekontamination von Oberflächen, bevor die Räume für Dritte freigegeben werden dürfen.

Dadurch ist eine zusätzliche dermale Belastung möglich.

Für das Ausbringen von Ködern sind die geringsten Belastungen zu erwarten. Da jedoch eini-

ge Köder nicht als Fertigprodukte im Handel sind, sondern direkt vor Gebrauch gemischt wer-

den, wird im Rahmen einer worst-case Abschätzung eine mögliche dermale Belastung ange-

nommen.

3. Auswertung der Datenbank Schädlingsbekämpfungsmittel werden anhand ihrer Wirkung auf verschiedene Zielorganismen

in zwei Gruppen unterteilt [1]: Mittel zur Bekämpfung von Gliedertieren und Mittel zur Bekämp-

fung von Wirbeltieren. Zu den Gliedertieren (Arthropoden) gehören u. a. Flöhe, Schaben, Flie-

gen, Ameisen, Wanzen und Zecken, zu den Wirbeltieren zählen in diesem Zusammenhang

Hausmäuse und -ratten, sowie Wanderratten (Rodentia, Muridae). Die unterschiedlichen An-

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wendungsformen von Schädlingsbekämpfungsmitteln sind für beide Gruppen in Tabelle 3 im

Vergleich zusammengestellt.

Die Tabelle zeigt einen deutlichen Unterschied zwischen den Anwendungsformen für Schäd-

lingsbekämpfungsmittel gegen Glieder- und Wirbeltiere. Während bei den Wirbeltieren haupt-

sächlich Köder und Fraßgifte eingesetzt werden (die meist als Fertigprodukte in den Handel

kommen), reicht das Spektrum bei den Gliedertieren vom Köder über Anstreichmittel bis hin

zu Sprühprodukten und Verneblungsmittel.

Tabelle 3: Anwendungsformen von Schädlingsbekämpfungsmitteln

Gliedertiere Wirbeltiere

Anstreichmittel Auslegefertige Formköder, Pasten oder Schüttgut

Verneblungsmittel Fraßgifte sowie schüttfähige und pas-tenförmige Köder zur Selbstherstel-lung

Auslegefertige Dosenköder und Gelköder Haftgifte (Streupulver)

Sprühprodukte zur Verwendung in Sprühgeräten • gebrauchsfertige Mittel • Suspensionsmittel und emulgierbare Mittel zur Mischung mit Wasser • Konzentrate zur Verdünnung mit Wasser

Begasungsmittel

Sprühprodukte in Druckzerstäuberdosen

Viele Schädlingsbekämpfungsmittel gelten als Stoffe und Zubereitungen mit gefährlichen Ei-

genschaften und sind gemäß Gefahrstoffverordnung [10] mit einem oder zwei Gefahrensym-

bolen gekennzeichnet. Tabelle 4 zeigt eine Aufstellung der Kennzeichnungen für die in der

Datenbank enthaltenen Produkte. Dabei wurde wiederum zwischen Produkten gegen Glieder-

tiere und Produkten gegen Wirbeltiere unterschieden.

Tabelle 4: Kennzeichnung der Schädlingsbekämpfungsmittel

Anzahl der Produkte Xi Xn T T+ F F+ N

Gliedertiere 209 16 63 1 2 3 41 79

Wirbeltiere 121 1 15 2 4 1 2 4

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Keines der Produkte ist mit C Ätzend, O Brandfördernd oder E Explosionsgefährlich gekenn-

zeichnet. Insgesamt neun Produkte weisen das Gefahrensymbol Giftig oder Sehr giftig auf.

Die Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Gliedertiere sind im Vergleich deutlich häufiger mit

Gefahrensymbolen gekennzeichnet. Ursächlich hierfür sind neben der chemischen Zusam-

mensetzung die deutlich höheren Wirkstoffkonzentrationen in den Produkten.

In Tabelle 5 sind die Kennzeichnungen in Abhängigkeit von den verschiedenen Ausbrin-

gungsarten dargestellt. Sprühprodukte gegen Gliedertiere sind in der Produktsammlung am

häufigsten vertreten. Die meisten dieser Produkte sind mit Xn und mit F+ gekennzeichnet. Die

Kennzeichnung mit F+ lässt sich auf die in diesem Bereich häufig verwendeten Sprühdosen

(Aerosoldosen) und die darin enthaltenen Treibgase zurückführen.

Tabelle 5: Kennzeichnung der Produkte sortiert nach Ausbringungsart

Ausbringungsart Anzahl Xi Xn T T+ F F+ N

Anstreichmittel 5 0 3 0 0 1 1 1

Verneblungsmittel 21 2 11 1 0 0 0 6

Dosenköder 26 1 3 0 0 0 0 7

Gelköder 23 2 1 0 0 0 0 5

Sprühmittel 139 9 47 0 3 2 40 53

Schüttfähiger Fertigköder 50 0 0 0 0 0 0 1

Auslegfertiger Fertigköder 51 0 0 0 1 1 0 1

Paste als auslegfertiger Formköder

15 0 2 0 0 0 0 0

Fraßgift zur Selbst-herstellung

10 0 2 1 0 0 0 0

Begasungsmittel 4 1 0 0 3 1 0 3

In der Summe sind Köder gegen Ratten und Mäuse in vergleichbarer Anzahl wie Sprühmittel

gegen Gliedertiere in der Datenbank vertreten. Sie sind jedoch in deutlich geringerem Umfang

mit Gefahrstoffkennzeichnungen versehen. Ursächlich hierfür ist die deutlich geringere Wirk-

stoffkonzentration (siehe auch Diagramm 1).

Neben den Gefahrensymbolen geben die R-Sätze (Risiko-Sätze) klare Hinweise auf die von

den einzelnen Produkten ausgehenden besonderen Gefahren. In Tabelle 6 sind die Risiko-

Sätze nach den Zielorganismen (Gliedertieren bzw. Wirbeltieren) geordnet dargestellt (vgl.

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auch Anhang 1). Es ist klar ersichtlich, dass die Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Glieder-

tiere deutlich mehr Risiko-Sätze aufweisen.

Tabelle 6: R-Sätze sortiert nach Zielorganismen (vgl. auch Anhang 1)

Risiko-Sätze

R 10 R 11 R 12 R 15 R 18 R 20 R 22 R 26 R 32 R 36 R 37 Gliedertiere 18 3 42 0 7 10 6 2 0 10 5 Wirbeltiere 0 0 1 1 0 0 6 0 2 0 0 R 38 R 40 R41 R 43 R 50 R 51 R 52 R 53 R 57 R 61 R 65 Gliedertiere 3 8 4 22 2 1 2 4 2 0 37 Wirbeltiere 0 0 1 0 1 0 0 0 0 2 0 R 66 R 67 Gliedertiere 17 8 Wirbeltiere 0 0

Kombinierte Risiko-Sätze

R 15/29 R 20/21 R 20/22 R 20/21/22 R 21/22 R 24/25 Gliedertiere 0 1 4 14 7 2 Wirbeltiere 1 0 0 2 6 0 R 26/28 R 26/27/28 R 36/38 R 36/37/38 R 48/22 R 48/25 Gliedertiere 0 0 3 0 1 0 Wirbeltiere 1 3 0 3 1 1 R50/53 R 51/53 R52/53 Gliedertiere 42 33 55 Wirbeltiere 3 1 2

In Tabelle 7 ist die Verteilung der R-Sätze auf die verschiedenen Ausbringungsarten zusam-

mengefasst. Hier zeigen die Sprühmittel, die gegen Gliedertiere verwendet werden, mit Ab-

stand die größte Anzahl an R-Sätzen. Deutlich weniger R-Sätze weisen dagegen die Dosen-

und Gelköder gegen Gliedertiere auf.

Für den Bereich der Wirbeltiere ist auffallend, dass die Fertig- und Streuköder keine Risiko-

Sätze aufweisen, einige wenige sind für die Gifte zur Selbstherstellung zu finden.

Bei Schädlingsbekämpfungsmitteln, die zur Verneblung oder Begasung eingesetzt werden,

sind wiederum mehr R-Sätze zu finden als bei den Ködern für die entsprechenden Zielorga-

nismen.

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Tabelle 7: R-Sätze in Abhängigkeit von der Ausbringungsart (vgl. auch Anhang 1)

Ausbringungsart Risiko-Sätze R 10 R 11 R 12 R 15 R 18 R 20 R 22 R 26 R 32 R 36 Anstreichmittel 2 1 1 0 0 0 0 0 0 1 Begasungsmittel/ Verneblungsmittel

2 0 0 1 3 4 0 0 0 0

Dosenköder 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 Gelköder 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 Sprühmittel 12 2 40 0 4 6 8 3 0 8 Fertigköder 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Fertigpasten 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 Streuköder 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Gifte zur Selbst- Herstellung

0 0 0 0 0 0 1 0 1 0

Schaummittel 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 Streumittel 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0

Ausbringungsart Risiko-Sätze R 37 R 38 R 40 R 41 R 43 R 50 R 51 R 52 R 53 R 57 Anstreichmittel 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 Begasungsmittel/ Verneblungsmittel

1 2 4 1 6 0 0 0 1 1

Dosenköder 0 0 0 0 3 1 0 0 1 0 Gelköder 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 Sprühmittel 4 0 4 3 10 1 1 3 2 1 Fertigköder 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Fertigpasten 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Streuköder 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Gifte zur Selbst- Herstellung

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Schaummittel 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Streumittel 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Ausbringungsart Risiko-Sätze – Kombinierte Risiko-Sätze R 61 R 65 R 66 R 67 R 15/29 R 20/21 R 20/22 R 20/21/22 Anstreichmittel 0 0 0 0 0 1 0 2 Begasungsmittel/ Verneblungsmittel

0 9 4 0 0 0 1 2

Dosenköder 0 0 0 0 0 0 0 0 Gelköder 0 0 0 0 0 0 0 0 Sprühmittel 0 26 11 7 0 1 3 11 Fertigköder 0 0 0 0 0 0 0 0 Fertigpasten 0 0 0 0 0 0 0 0 Streuköder 0 0 0 0 0 0 0 0 Gifte zur Selbst- Herstellung

1 0 0 0 0 0 0 0

Schaummittel 0 0 0 0 0 0 0 0 Streumittel 1 0 0 0 0 0 0 1

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Fortsetzung Tabelle 7:

Ausbringungsart Kombinierte Risiko-Sätze R 21/22 R 24/25 R 26/28 R 26/27/28 R 36/38 R 36/37/38 Anstreichmittel 1 0 0 0 1 0 Begasungsmittel/ Verneblungsmittel

0 0 0 3 0 3

Dosenköder 2 0 0 0 0 0 Gelköder 0 0 0 0 0 0 Sprühmittel 6 2 0 0 3 1 Fertigköder 0 0 0 0 0 0 Fertigpasten 0 0 0 0 0 0 Streuköder 0 0 0 0 0 0 Gifte zur Selbst- Herstellung

1 0 0 0 0 0

Schaummittel 1 0 0 0 0 0 Streumittel 0 0 0 0 0 0

Ausbringungsart Risiko-Sätze R 48/22 R 48/25 R 50/53 R 51/53 R 52/53Anstreichmittel 0 0 1 0 0 Begasungsmittel/ Verneblungsmittel

0 0 5 3 3

Dosenköder 0 0 5 0 8 Gelköder 1 0 5 1 7 Sprühmittel 0 1 26 27 30 Fertigköder 0 0 0 0 0 Fertigpasten 0 0 0 0 0 Streuköder 0 0 0 0 0 Gifte zur Selbst- Herstellung

1 0 0 1 1

Schaummittel 0 1 0 0 0 Streumittel 0 1 2 0 3

Für eine Gefährdungsbeurteilung im Umgang mit Schädlingsbekämpfungsmitteln sind neben

der chemischen Zusammensetzung und dem angewendeten Applikationsverfahren auch die

Wirkstoffkonzentrationen zu berücksichtigen. Einen Überblick über die Verteilung der Wirk-

stoffkonzentrationen in Abhängigkeit vom Ausbringungsverfahren gibt Diagramm 1. Darge-

stellt ist die Verteilung der Wirkstoffkonzentrationen für Sprühprodukte, Köder gegen Wirbeltie-

re und Köder gegen Gliedertiere. Die enthaltenen Lösungsmittel wurden bei der Auswertung

nicht berücksichtigt. Bei der Angabe von Konzentrationsspannen wurde jeweils der höchste

Wert angenommen (worst case Betrachtung). Eine entsprechende Darstellung für Bega-

sungsmittel ist aufgrund der geringen in der Datenbank aufgenommen Produktanzahl nicht

sinnvoll.

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b

13

Für Schädlingsbekämpfungsmittel, die im Sprühverfahren eingesetzt werden, zeigt sich eine

sehr breite Konzentrationsspanne der Wirkstoffe. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass bei den

Sprühprodukten häufig mehrere Wirkstoffe unterschiedlicher Konzentration enthalten sind. Für

die Gefährdungsbeurteilung ist darauf zu achten, dass die angegebenen Konzentrationen ggf.

für Produktkonzentrate gelten, die für die Sprühanwendung verdünnt werden.

Der Konzentrationsbereich für die in Ködern enthaltenen Wirkstoffe ist deutlich enger als bei

den Sprühprodukten. Typische Werte bei Ködern gegen Gliedertiere sind Wirkstoffkonzentra-

tionen von 1 - 3 % bei Schaben und max. 1% für Ameisen. Bei den Wirbeltierködern liegen die

meisten Produkte mit einer Wirkstoffkonzentration unter 0,1 % vor.

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14

Diagramm 1: Verteilung der Wirkstoffkonzentrationen (Gew.-%) in Abhängigkeit vom Ausbrin-gungsverfahren

Häufigkeit der Konzentration bei den Sprühprodukten

0

10

20

30

40

50

0,01

0,06 0,1 0,4 0,8 2 6 10 40

und g

rößer

Konzentration

Häu

fig

keit

,00%

20,00%

40,00%

60,00%

80,00%

100,00%

Häufigkeit

Kumuliert %

Häufigkeit der Konzentrationen bei Ködern gegen Wirbeltiere

0

10

20

30

40

50

60

70

0,000

20,0

020,0

050,0

08 0,01

0,05

0,08 0,1 1 5

und g

rößer

KonzentrationH

äufi

gke

it

,00%

20,00%

40,00%

60,00%

80,00%

100,00%

Häufigkeit

Kumuliert %

Häufigkeit der Konzentrationen bei Ködern gegen Gliedertiere

0

2

4

6

8

10

12

0,05 0,1 0,5 1 1,5 2 5

und g

rößer

Konzentration

Häu

fig

keit

,00%

20,00%

40,00%

60,00%

80,00%

100,00%

Häufigkeit

Kumuliert %

b

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b

4. Auswertung der Literaturrecherche Ziel der Literaturrecherche war es, Informationen zur Exposition bei der Anwendung von

Schädlingsbekämpfungsmitteln zu sammeln. Die Recherche wurde mittels der folgenden

Schlagworte in diversen Datenbanken (Pubmed, DIMDI, ZIGUV) sowie im Internet über die

Suchmaschine Google durchgeführt. Die Schlagworte waren u.a.: exposure of pest control

products, application, spray, spray equipment, baits, equipment, worker exposure, biocide,

personal protecting equipment. Die ermittelten Literaturstellen sind im Literaturverzeichnis

aufgeführt. Neben zahlreichen Arbeiten, in denen Messungen zur Fragestellung der Expositi-

on beschrieben und analysiert wurden, finden sich auch epidemiologische Studien zu diesem

Thema. Die im Rahmen der Literaturrecherche ausgewerteten Reviews bieten hauptsächlich

einen Überblick über mögliche Erkrankungen, die durch bestimmte Expositionen ausgelöst

werden können.

In der zum überwiegenden Teil englischsprachigen Literatur erfolgt im Sprachgebrauch keine

konsequente Trennung zwischen Bioziden und Pestiziden. Daher war eine eindeutige Zuord-

nung der Literatur nicht immer möglich. Zur Einordnung der Literaturstellen wurde eine Matrix

angelegt und die relevanten Informationen aus 117 Literaturstellen eingefügt. Die Sortierung in

der Matrix erfolgte nach folgenden Kriterien:

• Ausbringungsart (Köder, Sprühen, Begasen, Vernebeln)

• Anwendung (landwirtschaftlich, nicht landwirtschaftlich, in Innenräumen)

• Verwendungsmuster (pattern of use), d.h. Aufschlüsselung der Tätigkeit in einzelne Ar-

beitsschritte (Mischen/Befüllen, Ausbringung, Reinigung/Entsorgung/Reparaturen)

• Exposition (dermal, inhalativ, oral)

• Literaturstelle

4.1 Ausbringungsverfahren Tabelle 8 zeigt die Auswertung der Literaturmatrix nach der Ausbringungsart. Es ist deutlich

zu erkennen, dass der Sprühprozess in der internationalen Literatur im Vergleich zu anderen

Ausbringungsarten am häufigsten beschrieben ist. Der Schwerpunkt liegt jedoch im Bereich

der Landwirtschaft. Die hier angegebenen Daten und getroffenen Aussagen lassen sich aber

nur begrenzt auf die im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersuchten Schädlingsbekämp-

fungsmittel übertragen. Zum einen ist das Wirkstoffspektrum nur zum Teil vergleichbar, zum

anderen werden in der Landwirtschaft deutlich größere Produktmengen maschinell ausge-

bracht (Traktor, Flugzeug).

15

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b

Vergleichbare Ausbringungsverfahren wie z.B. das Sprühen mittels handgehaltener Geräte

(Rückenspritze) findet nur in wenigen landwirtschaftlichen Zweigen wie z.B. dem Weinanbau

oder dem Olivenanbau eine Anwendung. Literaturstellen, die sich mit der landwirtschaftlichen

Verwendung von Bioziden/Pestiziden in Entwicklungsländern beschäftigen, wurden nicht zur

Auswertung herangezogen. Hierbei handelt es sich um nicht vergleichbare Arbeitssituationen.

Die Aufschlüsselung der Arbeitsverfahren in 3 Arbeitsschritte (s.o.) wurde durch die Literatur-

recherche bestätigt. So wird z.B. die Ausbringung von Bioziden/Pestiziden mittels Sprühver-

fahren übereinstimmend in folgende Arbeitsschritte unterteilt:

• Ansetzen der Spritzbrühe z.B. durch Verdünnung mit Wasser, Befüllen des Arbeitsgerätes

• Versprühen

• Reinigung des Arbeitsgerätes, Entsorgung von Resten, evtl. Dekontamination und Reini-

gung behandelter Räume

Tabelle 8: Auswertung der Literaturmatrix nach der Ausbringungsart

Sprühen Köder Begasen Vernebeln

landwirtschaftlich 32 2 2 4

nicht-landwirtschaftlich 8 1 0 0

Anw

endu

ng

Innenräume 9 1 0 0

Mischen/Befüllen 12 1 0 1

Ausbringung 38 1 0 3

Tätig

keit

Reinigung/Entsorgung/Reparatur 5 1 0 1

Dermale Exposition 20 1 0 2

Inhalative Exposition 13 1 1 2

Expo

sitio

n

Orale Exposition 2 1 0 2

4.2 Exposition Für die Angaben zur Exposition wurden nur Literaturstellen berücksichtigt, die relevante In-

formationen für die Ausbringung von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Innenräumen be-

schreiben.

16

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b

4.2.1 Dermale Exposition Wie Tabelle 8 zeigt, ist die dermale Exposition beim Sprühverfahren am besten untersucht.

Für die Quantifizierung der dermalen Belastung werden zwei Größen genutzt. Der Wert der

„Potential dermal exposure“ (PDE) bezeichnet die Menge eines chemischen Arbeitsstoffes,

der in einem bestimmten Arbeitsgang auf die Arbeitskleidung/Schutzausrüstung sowie auf

ungeschützte Hautbereiche gelangt. Der Wert der „Actual dermal exposure“ (ADE) bezeichnet

die Menge eines chemischen Arbeitsstoffes, der tatsächlich über die Haut aufgenommen wer-

den kann und berücksichtigt damit die Schutzwirkung der entsprechenden Arbeitskleidung.

Zur Beurteilung von dermalen Belastungen wird in den meisten Fällen der PDE-Wert verwen-

det [124].

Bei den typischen Messverfahren zur dermalen Belastung werden vor Beginn des zu bewer-

tenden Arbeitsgangs Pads auf und/oder unter der Schutzkleidung fixiert. Bei der Prüfung der

Durchlässigkeit von Schutzhandschuhen werden darunter Baumwollhandschuhe getragen.

Anschließend erfolgt eine Laboranalyse der Pads bzw. der Baumwollhandschuhe. Zur Be-

stimmung der tatsächlich vom Körper aufgenommenen Menge des untersuchten chemischen

Arbeitsstoffes wird die Metabolitkonzentration im Blut und Urin der betroffenen Arbeiter unter-

sucht.

Die größte dermale Belastung beim Sprühverfahren tritt an den Beinen, den Unterarmen und

den Händen auf [33, 62]. In verschiedenen Studien wird der Anteil der dermalen Exposition

der Hände, bezogen auf den gesamten Körper mit 50% bis 90 % angegeben [47].

Dieser hohe Anteil der Hände an der dermalen Gesamtexposition konnte auch durch Messun-

gen bestätigt werden [100]. Der Anteil der Hände an der dermalen Gesamtexposition lag hier

bei bis zu 76%. In der gleichen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass der Betriebsdruck

der eingesetzten Geräte entscheidenden Einfluss auf die dermale Exposition des Anwenders

hat. Bei Erhöhung des Betriebsdruckes um den Faktor sechs stieg die dermale Gesamtexpo-

sition auf den siebenfachen Wert. Der deutlich höhere Betriebsdruck bewirkt eine feineren

Verteilung und damit eine kleinere Tröpfchengröße des Sprühmittels. Mit abnehmender Tröpf-

chengröße sinkt die Depositionsrate, die Tröpfchen bleiben länger in der Luft und führen damit

zu einer höheren dermale Exposition.

Als weitere Einflussgröße auf die dermale Exposition des Anwenders konnte in Modellversu-

chen die Ausbringungsrichtung bzw. Sprührichtung beobachtet werden [30]. Beim Ausbringen

des Sprühmittels über Kopf (an Decken und Wänden des zu behandelnden Raumes) war die

dermale Belastung signifikant höher als beim Versprühen nach unten (Boden und untere

17

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b

Wandbereiche). Die Modellversuche zeigten, dass die dermale Belastung in Abhängigkeit von

Applikationsverfahren und -richtung in der unten aufgeführten Reihenfolge abnimmt [30]:

- Sprühanwendung mit geringem Betriebsdruck (Decken- und oberer Wandbereich)

- Verneblung

- „airless spraying“

- Sprühanwendung mit geringem Betriebsdruck (Boden und untere Wandbereiche)

4.2.2 Inhalative Exposition Eine Abhängigkeit der inhalativen Belastung für den Anwender vom Applikationsverfahren

konnte in Modellversuchen ebenfalls bestätigt werden. Die inhalative Belastung nimmt in fol-

gender Reihenfolge ab [30]:

- Verneblung

- „airless spraying“

- Sprühanwendung mit geringem Betriebsdruck

Je kleiner der Durchmesser der erzeugten Partikel ist, desto besser können diese Partikel

eingeatmet werden und tief in das Atemwegssystem und die Lunge eindringen. Um die inhala-

tive Belastung zu senken, sollten bevorzugt Sprühgeräte und Verfahren zur Anwendung

kommen, die eine Partikelgröße >100µm ermöglichen. Vernebler führen mit einer Partikelgrö-

ße von < 50µm zu einer deutlich höheren inhalativen Belastung.

Bei der Ausbringung pulverförmiger Schädlingsbekämpfungsmittel, sowie beim Ansetzen und

Mischen von pulverförmigen Konzentraten ist ebenfalls mit einer erheblichen inhalativen Be-

lastung zu rechnen [33].

4.2.3 Orale Exposition Im Verhältnis zur dermalen und inhalativen Exposition hat die orale Exposition nur einen sehr

kleinen Anteil an der Gesamtexposition. Dies spiegelt sich auch in der geringen Anzahl der zu

diesem Expositionspfad ermittelten Literaturstellen wider.

4.2.4 Weitere Expositionen Neben der direkten dermalen, inhalativen und oralen Exposition während des Arbeitsverfah-

rens wird in der Literatur eine nachgelagerte, spätere Exposition beschrieben, die so genannte

„re-entry exposure“ [38]. Sie kann durch kontaminierte Oberflächen z.B. verschmutze Arbeits-

kleidung, Arbeitsgeräte etc. erfolgen. In der genannten Studie [38] gaben bei einer Befragung

80% der Arbeiter an, ihre Mahlzeiten im Dienstfahrzeug einzunehmen. Dabei besteht die Ge-

fahr, dass chemische Arbeitsstoffe, in diesem Fall Chlorpyriphos, über die Lebensmittel auf-

18

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b

genommen werden. Ebenso betroffen sind Raucher, die durch unzureichende Händehygiene

chemische Arbeitsstoffe unbeabsichtigt inhalieren.

5. Schlussfolgerungen Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführte Datenerhebung sowie die Auswertung der Litera-

turrecherche zeigen, welche Schwierigkeiten bereits bei der Beschaffung notwendiger Pro-

duktinformationen auftreten können und wie vielfältig die Einflussgrößen sind, die letztendlich

die Exposition des Anwenders bestimmen.

Die Gefahrstoffverordnung [10] verpflichtet den Unternehmer zu einer Gefährdungsbeurtei-

lung, wenn Beschäftigte Tätigkeiten mit Gefahrstoffen durchführen (§7 GefStoffV). Darüber

hinaus ist bei Tätigkeiten mit Biozidprodukten „ordnungsgemäß und nach guter fachlicher Pra-

xis zu verfahren“ (§9 GefStoffV).

Einen möglichen Ansatz für die Umsetzung dieser Forderungen und die Durchführung einer

Gefährdungsbeurteilung bietet das Einfache Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe (EMKG) der

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA [12]. Ausgehend von der Schutz-

stufe (SS) gemäß Gefahrstoffverordnung lassen sich mit Hilfe des EMKGs für einzelne Pro-

dukte und Verfahren die erforderlichen Schutzmaßnahmen ermitteln. Die benötigten Daten

und Angaben sind dem Sicherheitsdatenblatt des Produktes zu entnehmen bzw. ergeben sich

aus dem Arbeitsablauf. Die besonderen inhalativen und dermalen Belastungen, die durch ei-

nen Gefahrstoff verursacht werden können, werden durch die Einteilung in Gefährlichkeits-

gruppen berücksichtigt.

Nachfolgend wird das EMKG unter Verwendung des bereitgestellten Formblatts [12] exempla-

risch auf zwei Biozidprodukte aus der Datensammlung angewendet. Dabei handelt es sich um

ein Sprühmittel und ein Verneblungsmittel, die jeweils gebrauchsfertig im Handel sind.

19

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b

Tabelle 9: Anwendung des EMKG auf je ein gebrauchsfertiges Sprüh- und Verneblungsmittel

Gefahrstoff

Sprühmittel 5 l - Gebinde gebrauchsfertige Lösung

Verneblungsmittel 10 l - Gebinde gebrauchsfertige Lösung

Gefahrensymbol Kennbuchstabe

Xn, N Xn

Schutzstufe Schutzstufe 2 Schutzstufe 2

R-Sätze R 51/53; R 65; R 66 R 20; R 65

GG (Einatmen) A B

Einstufung Gefährlich-keitsgruppe

GG (Haut) HA keine Zuordnung

Freisetzungs-vermögen

fest/flüssig

flüssig flüssig

Siedepunkt 181 °C 185 °C

Temperatur 20 °C 20 °C

Freisetzungs-gruppe

niedrig

niedrig

Art • Befüllen des Gerätes • Versprühen • Reinigen der Geräte

(Spülen mit Wasser), Dekontamination

• Entsorgung des leeren Gebindes und evtl. anfal-lender Restmengen

• Befüllen des Verneblers • Vernebeln • Reinigen des Verneblers,

Dekontamination • Entsorgung des leeren Ge-

bindes und evtl. anfallender Restmengen

Menge • Befüllen: l-Bereich • Sprühen: l-Bereich • Reinigen/Entsorgen: ml-

Bereich

• Befüllen: l-Bereich • Vernebeln: l-Bereich • Reinigen/Entsorgen: ml-

Bereich

Tätigkeit

Dauer • Befüllen: kurz • Sprühen: lang • Reinigen/Entsorgen:

kurz

• Befüllen: kurz • Vernebeln: lang • Reinigen/Entsorgen: kurz

Wirkmenge • Befüllen: klein (Spritzer) • Sprühen: groß (groß-

flächige Benetzung) • Reinigen/Entsorgen:

klein (Spritzer)

• Befüllen: klein (Spritzer) • Vernebeln: groß (groß-

flächige Benetzung) • Reinigen/Entsorgen: klein

(Spritzer)

Haut- kontakt

Wirkdauer • Befüllen: kurz • Sprühen: lang • Reinigen/Entsorgen:

kurz

• Befüllen: kurz • Vernebeln: lang • Reinigen/Entsorgen: kurz

20

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b

Gestaltung des Arbeitsver-fahrens

Grundsätzlich Anwendung der Maßnahmen ent-sprechend SS1: Mindeststandards nach TRGS 500

Befüllen Einatmen • keine weiteren Maß-nahmen erforderlich

• keine weiteren Maßnahmen erforderlich

Hautkontakt • Trichter bzw. Schutzvor-richtung zur Vermeidung von Spritzern benutzen

• Trichter bzw. Schutzvorrich-tung zur Vermeidung von Spritzern benutzen

Einatmen • Atemschutz mit Filter Typ A2 verwenden, wenn Sprühtröpfchen in den Atembereich gelan-gen können, z. B. bei „Über-Kopf-Anwendung“ (SDB).

• natürliche Lüftung wäh-rend und nach der An-wendung (SDB)

• Atemschutz mit Filter Typ A2-P2 verwenden (SDB).

• Natürliche Lüftung nicht möglich, da der Raum ab-gedichtet sein muss.

Sprühen

Hautkontakt • Nitril-Handschuhe tragen (SDB)

• Bei Gefahr von großflä-chigem Körperkontakt Arbeitsschutzkleidung tragen (anwendungsab-hängig).

• Schutzbrille tragen, wenn Sprühtröpfchen in die Augen gelangen können (anwendungs-abhängig).

• Nitril-Handschuhe tragen (SDB)

• Schutzanzug aus PE-beschichtetem Tyvek (SDB)

• Schutzbrille oder Vollmaske tragen (SDB)

• beim Betreten des Raumes vor Ablauf der Einwirkzeit Übergänge vom Hand- und Fußschutz zum Körper-schutz abkleben.

Reinigen/ Entsorgen

Einatmen • keine weiteren Maß-nahmen erforderlich

• keine weiteren Maßnahmen erforderlich

Hautkontakt • keine weiteren Maß-nahmen erforderlich

• keine weiteren Maßnahmen erforderlich

Sonstige Sicherheitsmaßnahmen

• Der Bereich der Bekämpfung ist zu kennzeichnen. • Bereich darf erst nach Freigabe durch den Schädlingsbe-

kämpfer betreten werden. Die Verwendung beider Biozidprodukte erfordert Schutzmaßnahmen der Stufe 2, die nach

dem Stufenmodell der Gefahrstoffverordnung immer auch die Maßnahmen der darunterlie-

genden Schutzstufe (in diesem Fall Stufe 1) beinhalten. An oberster Stelle steht bei der

Schutzstufe 2 die Ersatzstoffprüfung. Ist der Austausch des verwendeten Produktes durch ein

„weniger gefährliches“ nicht möglich, so ist die auftretende Gefährdung durch geeignete Maß-

nahmen zu minimieren.

Die im Formblatt aufgeführten Maßnahmen zur Gestaltung des Arbeitsverfahrens wurden mit

Hilfe der Schutzleitfäden für die Chemische Industrie [13], der Gefahrstoffverordnung [10],

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b

dem Handbuch für den Schädlingsbekämpfer [14], der TRGS 500 [15] sowie den Sicherheits-

datenblättern zusammengestellt. Die so ermittelten Sicherheitsmaßnahmen können in die ent-

sprechenden Betriebsanweisungen übernommen werden.

Um die in Kapitel 4 beschriebene nachgelagerte Exposition die sog. ‚re-entry exposure’ zu

minimieren, ist zusätzlich auf die Umsetzung der folgenden Schutzmaßnahmen zu achten:

• sorgfältiges und sauberes Arbeiten

• persönliche Hygiene (Reinigung von Gesicht und Händen unmittelbar nach Anwendung

des Schädlingsbekämpfungsmittels)

• Arbeitskleidung/Arbeitsschutzkleidung nach dem Einsatz wechseln und getrennt ggf. in

verschließbaren Behältnissen transportieren [87]. Damit kann eine Kontamination der

Raumluft im Dienstfahrzeug vermieden werden.

• Geräte nach dem Einsatz reinigen, nur in sauberem Zustand im Fahrzeug transportieren.

Es zeigt sich, dass das EMKG einen guten Einstieg für die Gefährdungsbeurteilung beim Um-

gang mit Schädlingsbekämpfungsmitteln bietet, die als gebrauchsfertige Lösungen zur Verfü-

gung stehen. Viele Produkte müssen jedoch vor der Anwendung verdünnt bzw. angesetzt

werden. Damit stellt sich die Frage der Einstufung und Kennzeichnung von Anwenderlösun-

gen, um die notwendigen Angaben für die Durchführung des EMKG zu erhalten. In der Ge-

fahrstoffverordnung §8 (4) wird darüber hinaus eine innerbetriebliche Kennzeichnung von ge-

fährlichen Stoffen und Zubereitungen gefordert, vorzugsweise gemäß den Richtlinien

67/548/EWG [16] oder 1999/45/EG [17].

Tabelle 10: Einstufungs- und Kennzeichnungsvorgaben für ausgewählte Zubereitungen nach RL 67/548/EWG [16]

Stoff (CAS-Nr.) Konzentrationsgrenzen Einstufung/Kennzeichnung der Zube-reitungen

Chlorpyriphos (2921-88-2)

C ≥ 25% 3% ≤ C < 25% 0,0025% ≤ C < 3% 0,00025% ≤ C < 0,0025% 0,000025% ≤ C < 0,00025%

T, N; R 25, R 50, R 53 Xn, N; R 22, R 50, R 53 N; R 50, R53 N; R 51, R 53 R 52, R53

Permethrin (52645-53-1)

C ≥ 25% 1% ≤ C < 25% 0,025% ≤ C < 1% 0,0025% ≤ C < 0,025% 0,00025% ≤ C < 0,0025%

Xn, N; R 20/22, R 43, R 50, R 53 N; R 43, R 50, R 53 N; R 50, R 53 N; R 51, R 53 R 52, R 53

Die Wirkstoffe der in der Datensammlung aufgeführten Biozidprodukte sind in Anhang I der

Richtlinie 67/548/EWG enthalten. In Tabelle 10 sind exemplarisch für zwei Wirkstoffe, Chlor-

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b

pyrifos und Permethrin, die Konzentrationsgrenzen für die Einstufung und Kennzeichnung von

Zubereitungen angegeben. Sind in Anhang I der Richtlinie 67/548/EWG keine Konzentrati-

onsgrenzwerte aufgeführt, so sind die in Anhang II Teil B der Richtlinie 1999/45/EG angege-

benen Werte anzuwenden.

Bei Zubereitungen müssen nach Richtlinie 1999/45/EG gefährliche Stoffe, die als gesund-

heitsgefährdend und/oder umweltgefährlich eingestuft sind, unabhängig davon, ob sie als

Verunreinigungen oder Beimengung vorhanden sind, berücksichtigt werden, wenn ihre Kon-

zentration die in Tabelle 11 festgelegten Werte erreicht oder übersteigt. Die Methoden zur

Beurteilung gesundheitsgefährdender Eigenschaften von Zubereitungen sind in Anhang II Teil

B der Richtlinie 1999/45/EG festgelegt. Dabei sind alle Inhaltsstoffe einer Zubereitung zu be-

rücksichtigen.

Tabelle 11: Ausgewählte Konzentrationsgrenzen nach RL 1999/45/EG [17]

Einstufung der Stoffe Konzentrationsgrenzen für die Berücksichtigung der Stoffe (Gewichts-%)

Sehr giftig ≥ 0,1

Giftig ≥ 0,1

Gesundheitsschädlich ≥ 1

Reizend ≥ 1

Sensibilisierend ≥ 1 Nachfolgend soll die Einstufung und Kennzeichnung von Verdünnungen am Beispiel von zwei

Emulsionskonzentraten aus der Datenbank erläutert werden.

Tabelle 12: Einstufung und Kennzeichnung von Verdünnungen

Produkt 1 Produkt 2

Kennzeichnung des Produktes laut SDB

T+, N R 24/25, R 26, R 51/53

Xn, N R 10, R 20/21/22, R 36/37, R 51/53

Inhaltsstoffe laut SDB in %

Chlorpyrifos: 16% Dichlorvos: 10% Kohlenwasserstoff- gemisch: 40%

Chlorpyrifos: 6,5% Diazinon: 10% Xylol: 50%

Dosierung 2%ige Lösung 2%ige Lösung

Berechnung Die Lösung enthält: Chlorpyrifos: 0,3% Dichlorvos: 0,2% Kohlenwasserstoff- gemisch: 0,8%

Die Lösung enthält: Chlorpyrifos: 0,1% Diazinon: 0,2% Xylol: 1%

23

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b

RL 67/548/EWG Anhang I

• Chlorpyrifos Konzentrationsgrenzen: 0,0025%<0,3%<3% Kennzeichnung mit N R 50, R 53 • Dichlorvos Keine Konzentrationsgrenzen Kennzeichnung mit T+, N

R24/25, R26, R43, R50 • Kohlenwasserstoffgemsich Kennzeichnung mit Xn, R 65

(Herstellerangaben)

• Chlorpyrifos Konzentrationsgrenzen: 0,0025%<0,1%<3% Kennzeichnung mit N R 50, R 53 • Diazinon Keine Konzentrationsgrenzen Kennzeichnung mit Xn, R 22 • Xylol liegt mit 1% deutlich un-

terhalb der angegeben Kon-zentrationsgrenzen für Zuberei-tungen

RL 1999/45/EG (Tabelle 11)

Da die Konzentration von Dich-lorvos mit 0,2%>0,1% ist, muss der Stoff für die Kennzeichnung berücksichtigt werden. Da die Konzentration des Koh-lenwasserstoffgemisches mit 0,8%<1% ist, muss der Stoff für die Kennzeichnung nicht be-rücksichtig werden.

Da die Konzentration von Diazi-non mit 0,2%<1% ist, muss der Stoff für die Kennzeichnung nicht berücksichtigt werden.

RL 1999/45/EG Anhang II Teil B

Aus den Tabelle I und V des Anhangs ergibt sich für Dichlor-vos mit einer Konzentration von 0,2% die Kennzeichnung Xn R 20, R 21/22

Ist nicht erforderlich

Kennzeichnung der Verdünnung

Xn, N; R 20, R 21/22, R 50, R 53 N; R 50, R53

EMKG möglich ? Ja Nein Für die Verdünnung von Produkt 1 liegen damit die erforderlichen Angaben vor, um das

EMKG-Formblatt anzuwenden. Tabelle 13 zeigt das entsprechend [12] ausgefüllte Formblatt.

Für die Verdünnung von Produkt 2 ergibt sich „nur“ die Einstufung als umweltgefährlich. Hier

kann das EMKG nicht angewendet werden, da stoffbedingte Umweltgefährdungen im genann-

ten Maßnahmenkonzept keine Berücksichtigung finden.

24

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b

Tabelle 13: EMKG für eine Verdünnung des Produktes 1

Gefahrstoff Produkt 1-Verdünnung

Gefahrensymbol Kennbuchstabe

Xn, N

Schutzstufe Schutzstufe 2

R-Sätze R 20, R 21/22, R 50, R 53

GG (Einatmen) B

Einstufung Gefähr-lichkeitsgruppe

GG (Haut) HB Siedepunkt 100°C (angenommener Wert für eine wässrige

Lösung) Temperatur 20°C Freisetzungs-

gruppe mittel

Art: • Ansetzen der Spritzbrühe (Umgang mit dem Konzentrat!)

• Befüllen des Gerätes • Versprühen • Reinigen der Geräte (Spülen mit Wasser),

Dekontamination • Entsorgung evtl. anfallender Restmengen

Menge • Ansetzen der Spritzbrühe: ml-Bereich (Kon-zentrat!)

• Befüllen: l-Bereich • Sprühen: l-Bereich • Reinigen/Entsorgen: ml-Bereich

Tätigkeit

Dauer • Ansetzen der Spritzbrühe: kurz • Befüllen: kurz • Sprühen: lang • Reinigen/Entsorgen: kurz

Wirkmenge • Ansetzen der Spritzbrühe: klein (Spritzer, Konzentrat!)

• Befüllen: klein (Spritzer) • Sprühen: groß (großflächige Benetzung) • Reinigen/Entsorgen: klein (Spritzer)

Hautkontakt

Wirkdauer • Ansetzen der Spritzbrühe: kurz • Befüllen: kurz • Sprühen: lang • Reinigen/Entsorgen: kurz

25

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b

Gestaltung des Arbeitsverfahrens Grundsätzlich Anwendung der Maßnahmen

entsprechend SS1: Mindeststandards nach TRGS 500

Ansetzen der Spritzbrühe

Einatmen • Beim Umgang mit dem Konzentrat Atem-schutz tragen: Halb- oder Vollmaske Filter Typ A2-P2 (SDB)

Hautkontakt • Schutzhandschuhe und undurchlässige Ar-beitsschutzkleiddung tragen (keine konkrete-ren Angaben im SDB)

Einatmen • keine weiteren Maßnahmen erforderlich Befüllen Hautkontakt • keine weiteren Maßnahmen erforderlich

Sprühen Einatmen • Atemschutz tragen: Halb- oder Vollmaske Filter Typ A2-P2 (SDB)

• natürliche Lüftung (SDB) Hautkontakt • Schutzhandschuhe und undurchlässige Ar-

beitsschutzkleidung tragen • Schutzbrille oder Vollmaske (siehe „Einat-

men“) tragen Einatmen • keine weiteren Maßnahmen erforderlich Reinigen/Entsorgen Hautkontakt • keine weiteren Maßnahmen erforderlich

Sonstige Sicher-heitsmaßnahmen

• Giftige und sehr giftige Stoffe (Konzentrat) müssen unter Ver-schluss gelagert werden.

• Zugangsbeschränkung für den Arbeitsbereich • Wenn bei der Tätigkeit eine Verunreinigung der Arbeitskleidung

zu erwarten ist, müssen getrennte Aufbewahrungsmöglichkeiten für Arbeits- bzw. Schutzkleidung und Straßenkleidung vorgese-hen werden.

In der Datensammlung sind nur zwei Emulsionskonzentrate enthalten, die mit T+ gekenn-

zeichnet sind. Alle anderen mit Wasser anzusetzenden Mittel sind mit Xn oder Xi gekenn-

zeichnet.

Um die Problematik der Kennzeichnung von Verdünnungen zu umgehen, sollte nur soviel

Spritzbrühe wie nötig angesetzt und vollständig ausgebracht werden. Bei Lagerung und

Transport von Restmengen ist sonst eine Kennzeichnung z. B. durch das Aufkleben des Ge-

fahrensymbols auf das Sprühgerät erforderlich.

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b

Anhang 1: Übersicht über die genannten R-Sätze

R 10 Entzündlich.

R 11 Leichtentzündlich.

R 12 Hochentzündlich.

R 15 Reagiert mit Wasser unter Bildung leicht entzündlicher Gase.

R 18 Bei Gebrauch Bildung explosionsfähiger/leicht-entzündlicher Dampf-Luftgemische möglich.

R 20 Gesundheitsschädlich beim Einatmen.

R 22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.

R 26 Sehr giftig beim Einatmen.

R 32 Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase.

R 36 Reizt die Augen.

R 37 Reizt die Atmungsorgane.

R 38 Reizt die Haut.

R 40 Verdacht auf krebserzeugende Wirkung.

R 41 Gefahr ernster Augenschäden.

R 43 Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich.

R 50 Sehr giftig für Wasserorganismen.

R 51 Giftig für Wasserorganismen.

R 52 Schädlich für Wasserorganismen.

R 53 Kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.

R 57 Giftig für Bienen.

R 61 Kann das Kind im Mutterleib schädigen.

R 65 Gesundheitsschädlich: Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen.

R 66 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen.

R 67 Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.

R15/29 Reagiert mit Wasser unter Bildung giftiger und hochentzündlicher Gase.

R20/21 Gesundheitsschädlich beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut.

R20/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen und Verschlucken.

R20/21/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut.

R21/22 Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken.

R24/25 Giftig bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken.

R26/28 Sehr giftig beim Einatmen und Verschlucken.

R26/27/28 Sehr giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut.

R36/38 Reizt die Augen und die Haut.

R36/37/38 Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut.

R48/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition

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R48/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Verschlucken.

R50/53 Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkun-

gen haben

R51/53 Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen

haben.

R52/53 Schädlich für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkun-

gen haben.

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IMPRESSUM

Hilfen für die Gefährdungsermittlung bei der Schädlingsbekämpfung

Stand 08/2007 © 2007 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege – BGW

Herausgeber

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege – BGW

Hauptverwaltung Pappelallee 35/37 2089 Hamburg

Telefon: (040) 202 07-0 Telefax: (040) 202 07-935 www.bgw-online.de

Autor Annett Liesche, BGW – Grundlagen der Prävention und Rehabilitation, Fachbereich Gefahrstoffe/

Toxikologie

Redaktion Dipl.-Chem. Ute Kießling, Neunkirchen—Seelscheid (Text) Susanne Stamer, BGW – Grundlagen der Prävention und Rehabilitation (Layout)

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