Hippie-Bus, Schellenursli und Abschied vom Bären · 2016. 9. 14. · AZ 5312 Döttingen Fr. 1.80...

4
AZ 5312 Döttingen Fr. 1.80 Montag, 8. Februar 2016 Nr. 16 [email protected] Tel. 056 269 25 25 Die Zeitung für das Zurzibiet und angrenzende Gemeinden Hippie-Bus, Schellenursli und Abschied vom Bären Gut 10 000 begeisterte Zuschauer freuten sich über Guggenmusiken und die Nummern der kreativen Wagenbauer. WÜRENLINGEN (chr) – Um die 1400 ak- tive Fasnächtler waren am Sonntag am 48. Würenlinger Fasnachtsumzug zu se- hen. Zehn Guggenmusiken sorgten für satten Sound. Die 29 Wagenbaugruppen, mehr als die Hälfte aus dem Dorf selber, überboten sich mit originellen Ideen. Am beliebtesten war dieses Jahr der «Hip- pie-Bus». Unter diesem Titel liefen die Untersiggenthaler «Flue-Geischter» mit. Einen blumig angemalten VW-Bus als Wagen hatten auch die Würenlinger Cli- quen «Sonnenuntergang» und «ARGE Schwanz». Mit Joints, bunten Kleidern und wallenden Haaren nahmen sie die gängigen Hippie-Klischees aufs Korn. Kinder unterwegs Passend zum Thema «Frau Holle» waren die Kindergärtler als Schneeflocken ver- kleidet und schütteten – zusammen mit ihren Lehrerinnen – weisse Konfetti aus. «Eins-zwei-drei, wie soll das Baby sein», hiess es beim Breitequartier. Wunschzettel wurden verteilt, wo man die Haar- und Augenfarbe, Körperbau und Wesen des Wunsch-Babys ankreu- zen konnte. Ebenfalls um den Nachwuchs ging es bei «Keller und Meiers Kindern». «Dank Kita bliibsch jung», war der Untertitel ih- rer Nummer «Chani Chomi Altersheim», die den Einzug einer Kinderkrippe in den Altersheimneubau zum Thema hatte. Vom 70-jährigen Senior bis zum Klein- kind waren alle «auf alt» geschminkt und mit Weisshaar-Perücke ausgestattet. Ein fahrendes Laufgitter diente als Konfet- ti-Bad und der Wagen der Gruppe war ein sieben Meter grosses Grosi auf ei- nem Dreirad. Kasperli, Minions und Super Mario Ein Kinderprogramm boten die Mehl- suppeschlürfer, die als «Minions» ver- kleidet waren und auf ihrem Wagen ein riesiges Exemplar mitführten. Passend zur gelben Farbe wurden Bananen ver- teilt. Tra Tra Trallala hiess es bei der Fas- nachtsclique des FC Würenlingen. Als Nachruf auf den legendären Kasperli- Sprecher Jörg Schneider war die Grup- pe mit einer Kasperlibühne, mitsamt lebensgrossem Kasperli, Grossmutter, Räuber, Polizist und Krokodil unterwegs. Die Spez Kafi Clique schaute auf 30 Jahre Super Mario zurück, wobei na- türlich die üblichen, Kaffee verteilenden Hexen nicht fehlen durften. Passend zum neuen Film liessen die Dorfbachsörpfler den Schellenursli «durch den Dorfbach flitzen». Die Num- mer bot prächtige Kostüme und ein riesi- ges Engadiner Haus, dazu die Gelegen- heit, eine Runde Schlitten zu fahren oder auf den (Holz-)Geissen zu reiten. Löcher im Reaktor, Insekten auf dem Teller Politisch wurde es bei den Bachsplit- tern, die unter dem Titel «Tausendundein Loch» die Beznau-Reaktoren mit löchri- gem Käse verglichen. Die Chäppeliböög- ge mögen nicht mehr auf Orell Füss- li warten und haben schon sel- ber neue Banknoten gedruckt. Mit «Sekt ist in» spielte die Reederei AG auf den Trend an, Insekten zu verspeisen. Mit Netzen ging man auf die Jagd und verteilte dazu allerlei «Maden» und «Würmer». Mit einer «BaRocken» Nummer schauten die Höll-Höckler auf ihr zwan- zigjähriges Bestehen zurück und ver- mischten dabei Stil-Elemente von Ba- rock und Rock'n'Roll. Einen Kontrast zu den bunten Num- mern der Wagenbauer setzte die «Bu- urefasnacht» der «Schnitzerfreun- de Schindellegi» mit ihren originel- len Holzmasken von alten Bäuerlein, knorrigen Mägden und Taglöhnern. Ins Show-Business wagte sich die- ses Jahr die Fasnachts AG. Die Clique war in Sennenchutteli, Lederhosen oder Dirndl unterwegs und Schlagerstern- chen Francine Jordi wurde als «Be- statterin» der Stadl-Show bezeichnet. «Bäre ade, das tuet so weh» Abschied nahmen auch die Würlikids. Ihr Wagen war ein originalgetreu- es Modell des Gasthofs Bären, inklusive der neugeplanten (je- doch weniger originalgetreu- en) Überbauung mit «Kon- taktbar». Bei der Passage des Gasthofs an der Tegerfelderstrasse roll- te die Clique ein Spruchband aus mit der Aufschrift: «Alex, wir werden Dich ver- missen». Das in den Ruhestand gehende Wirtepaar posierte für ein Erinnerungs- foto mit den Fasnächtlern. Hatte sich das Wetter zuerst noch gut gehalten, setzte mit der Zeit ein feiner Regen ein. Deshalb waren nach dem Um- zug Plätze im Trockenen sehr gefragt. In den Gasthöfen sowie verschiedenen im- provisierten Bars und Festzelten ging die Fasnacht bis tief in die Morgenstunden hinein noch weiter. Im Zelt zum Stein- hauer auf dem Schulhausplatz spielten die Guggenmusiken zur Unterhaltung der Gäste. «Wir haben uns gefreut, dass trotz mä- ssigen Wetteraussichten so viele Leute den Weg nach Würenlingen gefunden haben», sagt Roger Buschacher von der Fasnachtsgesellschaft. Anhand der ver- kauften Plaketten wird die Besucherzahl auf knapp über 10 000 geschätzt, etwas unter dem Durchschnitt der letzten paar Jahre. Bereits ab Donnerstag war die Würenlinger Fasnacht gut angelaufen. Heute Montagnachmittag um 14 Uhr folgt nun noch der Kinderumzug. Mor- gen Dienstagabend findet der Schluss- ball im Landgasthof Bären unter dem Motto «Letzte Seefahrt» statt. www.beckalt.ch Endingen, Marktgasse 6 Tel. 056 242 11 49 Ehrendingen, im Dorf Tel. 056 221 54 93 Ehrendingen, Surbtalstrasse Tel. 056 209 01 81 Diese Woche überraschen wir Sie mit Fasnachtsbrot, lustiges Gesicht aus Burebrotteig W O C H E N - H I T Das Bärenmodell auf dem Wagen der Würlikids fährt am Original an der Tegerfeldstrasse vorbei. Das Grosi auf dem Dreirad von «Keller und Meiers Kindern». Weitere Bilder auf den Seiten 2 und 3 sowie unter www.botschaft.ch.

Transcript of Hippie-Bus, Schellenursli und Abschied vom Bären · 2016. 9. 14. · AZ 5312 Döttingen Fr. 1.80...

Page 1: Hippie-Bus, Schellenursli und Abschied vom Bären · 2016. 9. 14. · AZ 5312 Döttingen Fr. 1.80 Montag, 8. Februar 2016 Nr. 16 redaktion@botschaft.ch Tel. flff2 420 4ff 4ff Die

AZ 5312 Döttingen Fr. 1.80

Montag, 8. Februar 2016 Nr. 16

[email protected]. 056 269 25 25

Die Zeitung für das Zurzibiet und angrenzende Gemeinden

Hippie-Bus, Schellenursli und Abschied vom BärenGut 10 000 begeisterte Zuschauer freuten sich über Guggenmusiken und die Nummern der kreativen Wagenbauer.

WÜRENLINGEN (chr) – Um die 1400 ak-tive Fasnächtler waren am Sonntag am 48. Würenlinger Fasnachtsumzug zu se-hen. Zehn Guggenmusiken sorgten für satten Sound. Die 29 Wagenbaugruppen, mehr als die Hälfte aus dem Dorf selber, überboten sich mit originellen Ideen. Am beliebtesten war dieses Jahr der «Hip-pie-Bus». Unter diesem Titel liefen die Untersiggenthaler «Flue-Geischter» mit. Einen blumig angemalten VW-Bus als Wagen hatten auch die Würenlinger Cli-quen «Sonnenuntergang» und «ARGE Schwanz». Mit Joints, bunten Kleidern und wallenden Haaren nahmen sie die gängigen Hippie-Klischees aufs Korn.

Kinder unterwegsPassend zum Thema «Frau Holle» waren die Kindergärtler als Schneeflocken ver-kleidet und schütteten – zusammen mit ihren Lehrerinnen – weisse Konfetti aus.

«Eins-zwei-drei, wie soll das Baby

sein», hiess es beim Breitequartier. Wunschzettel wurden verteilt, wo man die Haar- und Augenfarbe, Körperbau und Wesen des Wunsch-Babys ankreu-zen konnte.

Ebenfalls um den Nachwuchs ging es bei «Keller und Meiers Kindern». «Dank Kita bliibsch jung», war der Untertitel ih-rer Nummer «Chani Chomi Altersheim», die den Einzug einer Kinderkrippe in den Altersheimneubau zum Thema hatte. Vom 70-jährigen Senior bis zum Klein-kind waren alle «auf alt» geschminkt und mit Weisshaar-Perücke ausgestattet. Ein fahrendes Laufgitter diente als Konfet-ti-Bad und der Wagen der Gruppe war ein sieben Meter grosses Grosi auf ei-nem Dreirad.

Kasperli, Minions und Super MarioEin Kinderprogramm boten die Mehl-suppeschlürfer, die als «Minions» ver-kleidet waren und auf ihrem Wagen ein riesiges Exemplar mitführten. Passend zur gelben Farbe wurden Bananen ver-teilt.

Tra Tra Trallala hiess es bei der Fas-nachtsclique des FC Würenlingen. Als Nachruf auf den legendären Kasperli-Sprecher Jörg Schneider war die Grup-pe mit einer Kasperlibühne, mitsamt lebensgrossem Kasperli, Grossmutter, Räuber, Polizist und Krokodil unterwegs.

Die Spez Kafi Clique schaute auf 30 Jahre Super Mario zurück, wobei na-türlich die üblichen, Kaffee verteilenden Hexen nicht fehlen durften.

Passend zum neuen Film liessen die Dorfbachsörpfler den Schellenursli «durch den Dorfbach flitzen». Die Num-mer bot prächtige Kostüme und ein riesi-ges Engadiner Haus, dazu die Gelegen-heit, eine Runde Schlitten zu fahren oder auf den (Holz-)Geissen zu reiten.

Löcher im Reaktor, Insekten auf dem TellerPolitisch wurde es bei den Bachsplit-tern, die unter dem Titel «Tausendundein Loch» die Beznau-Reaktoren mit löchri-gem Käse verglichen. Die Chäppeliböög-ge mögen nicht mehr auf Orell Füss-li warten und haben schon sel-ber neue Banknoten gedruckt.

Mit «Sekt ist in» spielte die Reederei AG auf den Trend an, Insekten zu verspeisen. Mit Netzen ging man auf die

Jagd und verteilte dazu allerlei «Maden» und «Würmer».

Mit einer «BaRocken» Nummer schauten die Höll-Höckler auf ihr zwan-zigjähriges Bestehen zurück und ver-mischten dabei Stil-Elemente von Ba-rock und Rock'n'Roll.

Einen Kontrast zu den bunten Num-mern der Wagenbauer setzte die «Bu-urefasnacht» der «Schnitzerfreun-de Schindellegi» mit ihren originel-len Holzmasken von alten Bäuerlein, knorrigen Mägden und Taglöhnern.

Ins Show-Business wagte sich die-ses Jahr die Fasnachts AG. Die Clique war in Sennenchutteli, Lederhosen oder Dirndl unterwegs und Schlagerstern-chen Francine Jordi wurde als «Be-statterin» der Stadl-Show bezeichnet.

«Bäre ade, das tuet so weh»Abschied nahmen auch die Würlikids.

Ihr Wagen war ein originalgetreu-es Modell des Gasthofs Bären, inklusive der neugeplanten (je-doch weniger originalgetreu-en) Überbauung mit «Kon-taktbar». Bei der Passage des

Gasthofs an der Tegerfelderstrasse roll-te die Clique ein Spruchband aus mit der Aufschrift: «Alex, wir werden Dich ver-missen». Das in den Ruhestand gehende Wirtepaar posierte für ein Erinnerungs-foto mit den Fasnächtlern.

Hatte sich das Wetter zuerst noch gut gehalten, setzte mit der Zeit ein feiner Regen ein. Deshalb waren nach dem Um-zug Plätze im Trockenen sehr gefragt. In den Gasthöfen sowie verschiedenen im-provisierten Bars und Festzelten ging die Fasnacht bis tief in die Morgenstunden hinein noch weiter. Im Zelt zum Stein-hauer auf dem Schulhausplatz spielten die Guggenmusiken zur Unterhaltung der Gäste.

«Wir haben uns gefreut, dass trotz mä-ssigen Wetteraussichten so viele Leute den Weg nach Würenlingen gefunden haben», sagt Roger Buschacher von der Fasnachtsgesellschaft. Anhand der ver-kauften Plaketten wird die Besucherzahl auf knapp über 10 000 geschätzt, etwas unter dem Durchschnitt der letzten paar Jahre. Bereits ab Donnerstag war die Würenlinger Fasnacht gut angelaufen. Heute Montagnachmittag um 14 Uhr folgt nun noch der Kinderumzug. Mor-gen Dienstagabend findet der Schluss-ball im Landgasthof Bären unter dem Motto «Letzte Seefahrt» statt.

www.beckalt.ch

Endingen, Marktgasse 6 Tel. 056 242 11 49 Ehrendingen, im Dorf Tel. 056 221 54 93 Ehrendingen, Surbtalstrasse Tel. 056 209 01 81

Diese Woche überraschen wir Sie mit

Fasnachtsbrot, lustiges Gesicht

aus Burebrotteig

WOCHEN-H

ITDas Bärenmodell auf dem Wagen der Würlikids fährt am Original an der Tegerfeldstrasse vorbei.

Das Grosi auf dem Dreirad von «Keller und Meiers Kindern».

Weitere Bilder auf den Seiten 2 und 3

sowie unter www.botschaft.ch.

Page 2: Hippie-Bus, Schellenursli und Abschied vom Bären · 2016. 9. 14. · AZ 5312 Döttingen Fr. 1.80 Montag, 8. Februar 2016 Nr. 16 redaktion@botschaft.ch Tel. flff2 420 4ff 4ff Die

2 Fasnachtsumzug Würenlingen Die BotschaftMontag, 8. Februar 2016

«Drei Generationen Brugg» stehen Kopf.

Bären-Huckepack von zwei Zuschauern.

Ein Rüssgeist aus Birmenstorf mit Fan.

Ein Chäppelibööge mit frisch gedruck-tem Notengeld.

Die Wunschbabys im Riesen-Kinderwagen des Breitenquartiers. Die Eichlefääger in Disco-Maske.

Zuschauerinnen als Giraffen.

Seifeblöterli von den gealterten Keller und Meiers Kindern.

Die Kindergärtner helfen Frau Holle beim schneien.

Das Riesen-Minion der Mehlsuppeschlürfer. Ein Teemöcke Guuger in einer Spielpause.

Fasnachtspräsident André Wenzinger.

Ein «Super Mario» der Spez Kafi Clique.

Page 3: Hippie-Bus, Schellenursli und Abschied vom Bären · 2016. 9. 14. · AZ 5312 Döttingen Fr. 1.80 Montag, 8. Februar 2016 Nr. 16 redaktion@botschaft.ch Tel. flff2 420 4ff 4ff Die

3 Fasnachtsumzug Würenlingen Die BotschaftMontag, 8. Februar 2016

Eine Schlittenfahrt mit den Schellenurslis der Dorfbachsörpfler.

Kasperli-Krokodil des FC Würenlingen.

Ein Steinbruchschränzer in Aktion.

Eine Riesenheuschrecke und «Insektennahrung» der Reederei AG. Die Höllhöckler feiern 20 Jahre in «BaRocken» Kostümen.

Der Hippie-Bus der Untersiggenthaler Flue-Geischter.

Maske der Schnitzerfreunde Schindellegi.

Die Bachsplitter veranstalten eine Polonaise.

«Francine Jordi» singt in der Stadelshow der Fasnachts AG.

Page 4: Hippie-Bus, Schellenursli und Abschied vom Bären · 2016. 9. 14. · AZ 5312 Döttingen Fr. 1.80 Montag, 8. Februar 2016 Nr. 16 redaktion@botschaft.ch Tel. flff2 420 4ff 4ff Die

4Region Die BotschaftMontag, 8. Februar 2016

Geschichte der «Wetterregler»Die drei Herren der Schnitzelbankgruppe «Perfidos» zieren dieses Jahr die Fasnachtsplakette.

WÜRENLINGEN (chr) – Es war einmal ein Grafiker, dem die Schnitzelbänke an der Fasnacht etwas fad vorkamen. «Ich fand, die vom Kulturkreis im Sternen or-ganisierten Fasnachtsdarbietungen hät-ten noch Verbesserungspotenzial», erin-nert sich André Signer. «Wenn ich noch zwei finde, die mithelfen, mache ich sel-ber Schnitzelbänke», sagte sich der heu-te 66-jährige Grafiker mit eigener Wer-beagentur. Er fragte Gemeindeschreiber Andreas Senn (64) und den damals frisch pensionierten Sekundarlehrer Werner Köpfli (80) an und beide sagten zu. So kam es, dass die drei an der Fasnacht 2001 zum ersten Mal als «Perfidos» auftraten. Weil sie eben nicht witzlos-lahme, son-dern geistvoll-perfide Sprüche machen wollten. Schon damals trugen sie die heu-te noch bekannte Verkleidung mit roter, gelber respektive grüner Gesichtsbe-malung und Perücke sowie ein weisses Hemd mit Fliege.

Bunga bunga, Fifa und GemeindefusionKoordinator, Haupttexter und für die mitgeführten «Helgen» verantwortlich ist André Signer, in dessen Esszimmer an der Dorfstrasse an den Texten gefeilt und Lieder eingeübt werden. Die bei-den Kollegen komplettieren nicht nur

das Gesangstrio, sondern bringen jeweils eigene Ideen ein und brillieren mit rhe-torischem Talent bei den gesprochenen Beiträgen. Für die Gitarrenbegleitung ist Lehrer Köpfli verantwortlich, gesungen werden altbewährte Lieder. Als Grund-thema dient das von der Basler Fasnacht bekannte «Ei du schöne Schnitzelbangg», weitere oft gespielte Melodien sind «Ju-peidi und jupeida», «O Morgerot» oder «Schwäbsche Eisebahne». Nicht fehlen darf der Refrain «Ei ei ei ei, immer nur Perfidos».

Thematisch beginnen die Perfidos je-weils mit allerlei Weltgeschehen und bekannten Persönlichkeiten. Boris Be-cker («ich bin drin»), Berlusconi (Bunga bunga), Sepp Blatter (Fifa-Skandal) oder die Bischöfe und Kardinäle sind beliebte Zielscheiben ihrer träfen Sprüche. Dann folgen nationale Ereignisse und Promi-nente, von der Bundesrätin über Bot-schafter Borer bis zu allerlei Cervelat-Prominenz. Jeweils als Höhepunkt zum Schluss kommen die Geschichten aus der Region, von der gescheiterten Fusion in «Aarstadt» über den Dorfbach, der jetzt schiffbar gemacht werden soll bis zum nächsten Projekt der «Chilechörler».

Der Name «Perfidos» ist dabei Pro-gramm. Messerscharf und nicht immer leicht verdaulich sind die Sprüche. Ge-

schont wird niemand. Doch gleichzeitig soll niemand verletzt werden – viele der Angesprochenen sitzen nämlich jeweils selber im Publikum. «Auch die betroffe-ne Person soll über den Spruch lachen können», betont André Signer und sagt, dass man die eine oder andere zu scharfe Strophe auch schon mal weggelassen hat. Ein Markenzeichen der Perfidos sind die «Wetterregeln». Nach dem Hupen und dem Öffnen eines Regenschirm-Gestän-ges mit Glöckchen wird übers Wetter fan-tasiert.

In alter Frische haben die drei «Perfi-dos» am Samstagabend im «Sternen» das Publikum mit ihren Sprüchen begeistert. In einer kurzen Ansprache würdigte An-dré Wenzinger, Präsident der Fasnachts-gesellschaft, das Schaffen der Schnitzel-bänkler und überreichte ihnen je eine Grossausgabe der diesjährigen Fas-nachtsplakette.

Die «Perfidos» sind heute Montag-abend nochmals im Gasthof Sternen zu erleben. Weiter treten die «Schii-heilige» sowie die «Schwöschtere» aus Bad Zurzach auf, die zudem im Gasthof Frohsinn zu sehen sind.

Die Schiiheilige Qual der WahlDe Ueli wird Säckelmeister vo eusem Land Well s’Eveline Schlümpfli gaht zrugg is Bündnerland Öb’s de Ueli mit de Finanze besser cha? Mir Schiiheilige hend euisi Zwiifel dra. S’letscht Gschäft, wo er im VBS het in Aagriff gnoh,er het di alte Duro lo uufröschte looh. 250 000 Stutz muesch do pro Chlapf id Finger neh,für d Hälfti hets en neue Mercedes gäh.

GoEasyS’GoEasy wird zur Ballsporthalle, am TV Ändige tuet das gfalle. D’Badener wend jetzt do dra gliich ke’s Milliönli zahle, nume dass d Ändiger chönd spiele mit em Balle.

Wildtier-KorridorFür d Wildtier het me baue unter de Strass en Gang, Millione het’s choscht, aber mir wüssed scho lang: Entweder versuufed die Wildsäu i de Aare, oder eine tuet si z’Böttstei ufem Acher verchaare.

Andreas Senn, André Signer und Werner Köpfli beim Auftritt vom Samstag im «Sternen».

PerfidosStänderatswahlen Knecht gegen MüllerEs klappert die Mühle am rauschenden Rhein! Klipp-klapp! Ein Knecht möcht so gerne ein König auch sein! Klipp-klapp! Doch da kommt ein Müller von Reinach do aben und tut dem Hansjörg das Wasser abgraben! Klipp-klapp, klipp-klapp, klipp-klapp! Und s’Schtöckli schwämmt’s Rhy ab! Klipp-klapp!

Wildtier-Korridor in DöttingenEn Wild-Korridor für Füchs und Reh chasch jetzt im Döttiger Wäldli gseh! De Döttiger Gmeindrot isch ganz froh: Das esch e Glägeheit zum Schtütz becho!Sie verlanged eifach, das wird toll, vo jedem Viech en Tunnel-Zoll!

Abschaltung der StrassenbeleuchtungSchtilli Nacht, dunkli Nacht. Znacht wird jetzt s’Liecht usgmacht!Ganz im Dunkel liet Würelinge do! Ganz im Dunkel muesch heizue goh!So cha mer schpaare ganz toll!Im Schloof wird d Gmeindskasse voll!

Schönen Spielnachmittag organisiert«Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es». Frei nach Erich Kästners Worten organisierten die Viertsekler einen Spielnachmittag für die jüngeren Schüler.

WÜRENLINGEN – Die Schüler der vier-ten Sekundarschule boten an ihrem frei-en Mittwochnachmittag einen Spielnach-mittag der besonderen Art.

Alle Kinder vom grossen Kindergar-ten bis zur dritten Klasse waren einge-laden. Und es kamen erfreulich viele! «Wird uns der Spielnachmittag gelingen und können wir die etwa 90 Kinder gut

beaufsichtigen?», dachten sich die Orga-nisatoren aus der 4. Sekundarschule. Sie stellten sich sehr viele Fragen während der Planungs- und Vorbereitungsphase. Aber als es endlich so weit war an jenem 20. Januar, lief es umso leichter.

Die Viertsekler – unter der Leitung von Jacqueline Baumann und mit Un-terstützung freiwilliger Helfer, darun-

ter auch Mitglieder des Würenlinger Seniorenrates – bereiteten sich kurz nach Mittag auf den Ansturm vor. Um 14 Uhr erschienen dann die ersten Kin-der mit ihren Eltern in der Mehrzweck-halle Weissenstein. Man traf sich zur gemeinsamen Begrüs sung in der Hal-le 2. Anschliessend ging es zur Sache! Das breite Angebot – von der Leseecke

über Sportspiele und Funposten bis zur Bastel- und Malecke – kam bei den Jüngsten sehr gut an. Auch die Tattoo- und Schminkposten und die Spielecke wurden rege genutzt.

Grosser Andrang am TattoostandDie Kinder konnten selber entscheiden und sich nach Lust und Laune zu den

Posten begeben. Der Tattoostand aller-dings erfreute sich besonderer Beliebt-heit, bildete sich doch dort schon bald eine Warteschlange. Auch für das leib-liche Wohl war gesorgt. Ab 15.15 Uhr stand ein Zvieri parat. Die Eltern und Lehrpersonen waren begeistert: «Wir fin-den es super, dass ihr diesen Spielnach-mittag durchführt.»

Voller ErfolgDie Aktion war für die Viertsekler ein voller Erfolg. Alle hatten eine lustige und tolle Zeit. Die Eltern bedankten sich herzlich und die Kinder wünschten sich bald wieder einen so erlebnisreichen Spielnachmittag an der Schule! Übrigens: Der Erlös aus dieser Aktion kommt dem gemeinsamen Abschlusslager zugute.

Am besonders beliebten Tattoostand bildet sich schnell eine Warteschlange.