Historische Gesellschaftsspiele (1) WERKGESPRÄCHE 2015/16 · Mittwoch, 11. November 2015, 16:30...

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Mittwoch, 14. Oktober 2015, 16:30 Uhr, Kulturgeschichtliches Museum Bilderschlachten im Ersten Weltkrieg (1): Das Bild- und Filmamt (BUFA) Thorsten Heese Nach den Planungen der Militärs hätte der Erste Weltkrieg 1915 bereits zu Ende sein sollen. „Weihnachten in Paris!“ hieß die Parole, als die Züge im August 1914 gen Frankreich rollten. Doch statt des schnellen Sieges entwickelte sich ein Krieg von bis dahin nicht geahnten Dimensio- nen. Zu diesen gehörte auch die Propa- ganda als zentrale ‚Waffe‘. Anhand von originalen Fotografien aus der Sammlung des Museums wird die Bedeutung und Strategie des Bild- und Filmamtes (BUFA), das in diesem Zusammenhang entstand, erläutert. Mittwoch, 9. Dezember 2015, 16:30 Uhr, Villa Schlikker Von Schellack bis Vinyl – Historische Schallplatten, für Sie aufgelegt Thorsten Heese Wer kennt in Zeiten von MP3-Playern noch das gute alte Grammophon aus den 1920er Jahren? Wer geht noch in die Kneipe, um wie in den 1950ern und 60ern der Musikbox für ein paar Groschen Elvis-Klänge oder Peter-Alexander- Schnulzen zu entlocken? Wir entführen an Originalgeräten in diese schon fast vergessenen Zeiten. Mittwoch, 18. November 2015, 16:30 Uhr, Villa Schlikker „Mensch ärgere dich nicht!“ Historische Gesellschaftsspiele (1) Laura Miete und Thorsten Heese Wer sitzt heute noch allabendlich im Kreise der Familie beim Karten- oder Brettspiel? Seitdem Fernsehen, Internet und soziale Netzwerke das Freizeitverhalten und das gesellschaftliche Miteinander massiv verändert haben, sind Gesellschaftsspiele weitgehend aus der Mode gekommen. Nach einer Einführung in die Geschichte des Spiels ha- ben Sie an verschiedenen Spieltischen die Gelegenheit, in geselliger Runde verschiedene alte Spiele aus der Sammlung des Muse- ums auszuprobieren. Mittwoch, 24. Februar 2016, 16:30 Uhr, Kulturgeschichtliches Museum Bernhard Rudolph Abeken – Gymnasialdirektor und Goethefreund Martin Siemsen Vor 150 Jahren, am 24. Februar 1866, verstarb der überregional bekannte Direktor des Osnabrücker Ratsgym- nasiums Bernhard Rudolph Abeken (1780–1866). Seine philologische Tä- tigkeit zeitigte umfangreiche Werke über Cicero, Dante, Calderon, Shake- speare und Goethe. Darüber hinaus war er nicht nur der Herausgeber von „Möser‘s sämmtlichen Werken“ (1842/43), sondern auch der Privat- lehrer der Kinder von Friedrich Schiller. Zudem hatte er persönlichen Kontakt zu dem von ihm verehrten Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe. Goethe seinerseits schätzte insbesondere Abekens Rezension der „Wahlverwandtschaften“ und zeigte auch starkes Interesse an dessen Beschäftigung mit Justus Möser. (In Kooperation mit der Justus-Möser-Gesellschaft) Mittwoch, 20. April 2016, 16:30 Uhr, Kulturgeschichtliches Museum Ganz normale Männer!? Hitlers ‚Touristen in Uniform‘ Laura Miete Wie viele Männer seiner Zeit erlebte auch Heinrich Koch (1909–1995) aus Schinkel den gesamten Zweiten Weltkrieg als Soldat. Seine erhaltene Fotosammlung zeigt neben dem ‚Mann in Uniform‘ auch den ‚Kriegstouristen‘ Koch, den die Kriegsereignisse durch ganz Europa führten – über die Niederlande, Belgien und Frankreich bis in die Sowjetuni- on. Was ist typisch an Kochs Vita? Welche Seite des Krieges zeigen seine Bilder und welche Ereignisse verbergen sie? Mittwoch, 18. Mai 2016, 16:30 Uhr, Villa Schlikker „Fang den Hut!“ Historische Gesellschaftsspiele (2) Thorsten Heese Nachdem im November historische Spiele aus dem Bestand des Museums ausprobiert werden konnten, sind Sie zum Abschluss der Veranstaltungsreihe aufgefordert, selbst eigene Spiele mitzubringen und sich gegenseitig vorzustellen. Wir sind sehr gespannt auf Ihre alten Lieblingsspiele und Ihre persönli- chen Erinnerungen an vergnügte Spiel- abende. Zudem wird zu klären sein: Kön- nen Sie gut oder nur schlecht verlieren? Mittwoch, 16. März 2016, 16:30 Uhr, Villa Schlikker Bilderschlachten im Ersten Weltkrieg (2): Louis Raemaekers‘ Karikaturen Thorsten Heese 1916 wurde die Sammlung „The Great War: A Neutral‘s Indictment“ mit 100 „Cartoons“ des Belgiers Louis Raemaekers (1869–1956) von der britischen Fine Art Society in London herausgegeben. Seine mit- unter makabren Karikaturen waren wichtige Propagandamittel, um die Deutschen als barbarische, blutrünstige Gegner zu stilisieren. Das Kulturgeschichtliche Museum konnte das Präsentationsexemplar des Künstlers mit Mitteln des Museums- und Kunst- vereins Osnabrück e.V. erwerben. Der Künstler und seine Intention werden an- hand ausgewählter Arbeiten vorgestellt. In der kommenden Reihe der „Stadtgespräche“, die das Kultur- geschichtliche Museum der Stadt Osnabrück ab Oktober in Zu- sammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. veranstaltet, werden verschiedene Aspekte im Mittelpunkt stehen: Neben der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren das Weltgeschehen bestimmte, wird die direkte Begegnung mit historischen Gegenständen im Vordergrund ste- hen: „Hands on!“ heißt es beim Auflegen historischer Schallplat- ten und Ausprobieren alter Gesellschaftsspiele. Erinnert wird zudem an den bedeutenden Osnabrücker Pädagogen Bernhard Rudolph Abeken (1780–1866). „To Your Health, Civilization!“ Karikatur von Louis Raemaekers (1916) Leihgabe des Museums- und Kunstvereins Osnabrück e.V. © KMO: L 228/72 Bernhard Rudolph Abeken (1780–1866). Gipsrelief von Adolf Rosenthal (1865) © KMO: 3251 „Die zerschossene Kirche in Calonne sur la Lys“ (1940) © KMO: A 5685 „Morse-Amateur“. Spiel aus der Nachkriegszeit (1950er Jahre) © KMO: A 5715 a „Ein Freund, ein guter Freund“. Lied aus dem Tonfilm „Die Drei von der Tankstelle“ (1930) © Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück Felix-Nussbaum-Haus / Kulturgeschichtliches Museum Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück Telefon 0541 / 323 22 07 [email protected] Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. Lotter Straße 2, 49078 Osnabrück Telefon 0541 / 600 34 20 Telefax 0541 / 600 34 21 [email protected] ÖFFNUNGSZEITEN Di Fr 11 18 Uhr Sa/So 10 18 Uhr 1. Do / Monat 11 – 20 Uhr STADTGESPRÄCHE Einzelveranstaltung 2 € Alle 7 Termine 10 € Mitglieder Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. kostenfreie Teilnahme WERKGESPRÄCHE 2015/16 Kunst und Geschichte im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e. V. Weltkriege, Spiele, Fotos und Musik werden „Stadtgespräch“ Im Kaiserreich spielte „JUNG und ALT“ die „Wacht am Rhein“ (Gesellschaftsspiel um 1883) © KMO: E 2709 „Das gute Einvernehmen der deut- schen Soldaten mit den Belgiern.“ BUFA-Aufnahme Nr. 11697 (1917) © KMO: A 5682/49

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Page 1: Historische Gesellschaftsspiele (1) WERKGESPRÄCHE 2015/16 · Mittwoch, 11. November 2015, 16:30 Uhr, Sammlung Gustav Stüve „Sankt Martin mit dem Schwerte teilt, den warmen Mantel

Mittwoch, 14. Oktober 2015, 16:30 Uhr, Kulturgeschichtliches Museum

Bilderschlachten im Ersten Weltkrieg (1): Das Bild- und Filmamt (BUFA) Thorsten HeeseNach den Planungen der Militärs hätte der Erste Weltkrieg 1915 bereits zu Ende sein sollen. „Weihnachten in Paris!“ hieß die Parole, als die Züge im August 1914 gen Frankreich rollten. Doch statt des schnellen Sieges entwickelte sich ein Krieg von bis dahin nicht geahnten Dimensio-nen. Zu diesen gehörte auch die Propa-ganda als zentrale ‚Waffe‘. Anhand von originalen Fotografien aus der Sammlung des Museums wird die Bedeutung und Strategie des Bild- und Filmamtes (BUFA), das in diesem Zusammenhang entstand, erläutert.

Mittwoch, 9. Dezember 2015, 16:30 Uhr, Villa Schlikker

Von Schellack bis Vinyl – Historische Schallplatten, für Sie aufgelegtThorsten HeeseWer kennt in Zeiten von MP3-Playern noch das gute alte Grammophon aus den 1920er Jahren? Wer geht noch in die Kneipe, um wie in den 1950ern und 60ern der Musikbox für ein paar Groschen Elvis-Klänge oder Peter-Alexander-Schnulzen zu entlocken? Wir entführen an Originalgeräten in diese schon fast vergessenen Zeiten.

Mittwoch, 18. November 2015, 16:30 Uhr, Villa Schlikker

„Mensch ärgere dich nicht!“ Historische Gesellschaftsspiele (1)Laura Miete und Thorsten Heese Wer sitzt heute noch allabendlich im Kreise der Familie beim Karten- oder Brettspiel? Seitdem Fernsehen, Internet und soziale Netzwerke das Freizeitverhalten und das gesellschaftliche Miteinander massiv verändert haben, sind Gesellschaftsspiele weitgehend aus der Mode gekommen. Nach einer Einführung in die Geschichte des Spiels ha-ben Sie an verschiedenen Spieltischen die Gelegenheit, in geselliger Runde verschiedene alte Spiele aus der Sammlung des Muse-ums auszuprobieren.

Mittwoch, 24. Februar 2016, 16:30 Uhr, Kulturgeschichtliches Museum

Bernhard Rudolph Abeken –Gymnasialdirektor und GoethefreundMartin Siemsen Vor 150 Jahren, am 24. Februar 1866, verstarb der überregional bekannte Direktor des Osnabrücker Ratsgym-nasiums Bernhard Rudolph Abeken (1780–1866). Seine philologische Tä-tigkeit zeitigte umfangreiche Werke über Cicero, Dante, Calderon, Shake-speare und Goethe. Darüber hinaus war er nicht nur der Herausgeber von „Möser‘s sämmtlichen Werken“ (1842/43), sondern auch der Privat-lehrer der Kinder von Friedrich Schiller. Zudem hatte er persönlichen Kontakt zu dem von ihm verehrten Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe. Goethe seinerseits schätzte insbesondere Abekens Rezension der „Wahlverwandtschaften“ und zeigte auch starkesInteresse an dessen Beschäftigung mit Justus Möser.(In Kooperation mit der Justus-Möser-Gesellschaft)

Mittwoch, 20. April 2016, 16:30 Uhr, Kulturgeschichtliches Museum

Ganz normale Männer!? Hitlers ‚Touristen in Uniform‘Laura Miete Wie viele Männer seiner Zeit erlebte auch Heinrich Koch (1909–1995) aus Schinkel den gesamten Zweiten Weltkrieg als Soldat. Seine erhaltene Fotosammlung zeigt neben dem ‚Mann in Uniform‘ auch den ‚Kriegstouristen‘ Koch, den die Kriegsereignisse durch ganz Europa führten – über die Niederlande, Belgien und Frankreich bis in die Sowjetuni-on. Was ist typisch an Kochs Vita? Welche Seite des Krieges zeigen seine Bilder und welche Ereignisse verbergen sie?

Mittwoch, 18. Mai 2016, 16:30 Uhr, Villa Schlikker

„Fang den Hut!“ Historische Gesellschaftsspiele (2)Thorsten HeeseNachdem im November historische Spiele aus dem Bestand des Museums ausprobiert werden konnten, sind Sie zum Abschluss der Veranstaltungsreihe aufgefordert, selbst eigene Spiele mitzubringen und sich gegenseitig vorzustellen. Wir sind sehr gespannt auf Ihre alten Lieblingsspiele und Ihre persönli-chen Erinnerungen an vergnügte Spiel-abende. Zudem wird zu klären sein: Kön-nen Sie gut oder nur schlecht verlieren?

Mittwoch, 16. März 2016, 16:30 Uhr, Villa Schlikker

Bilderschlachten im Ersten Weltkrieg (2):Louis Raemaekers‘ KarikaturenThorsten Heese1916 wurde die Sammlung „The Great War: A Neutral‘s Indictment“ mit 100 „Cartoons“ des Belgiers Louis Raemaekers (1869–1956) von der britischen Fine Art Society in London herausgegeben. Seine mit-unter makabren Karikaturen waren wichtige Propagandamittel, um die Deutschen als barbarische, blutrünstige Gegner zu stilisieren. Das Kulturgeschichtliche Museum konnte das Präsentationsexemplar des Künstlers mit Mitteln des Museums- und Kunst-vereins Osnabrück e.V. erwerben. Der Künstler und seine Intention werden an-hand ausgewählter Arbeiten vorgestellt.

In der kommenden Reihe der „Stadtgespräche“, die das Kultur-geschichtliche Museum der Stadt Osnabrück ab Oktober in Zu-sammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. veranstaltet, werden verschiedene Aspekte im Mittelpunkt stehen: Neben der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren das Weltgeschehen bestimmte, wird die direkte Begegnung mit historischen Gegenständen im Vordergrund ste-hen: „Hands on!“ heißt es beim Auflegen historischer Schallplat-ten und Ausprobieren alter Gesellschaftsspiele. Erinnert wird zudem an den bedeutenden Osnabrücker Pädagogen Bernhard Rudolph Abeken (1780–1866).

„To Your Health, Civilization!“

Karikatur von Louis Raemaekers (1916)

Leihgabe des Museums- und Kunstvereins Osnabrück e.V.

© KMO: L 228/72

Bernhard Rudolph Abeken (1780–1866).

Gipsrelief von Adolf Rosenthal (1865)

© KMO: 3251

„Die zerschossene Kirche in Calonne sur la Lys“

(1940) © KMO: A 5685

„Morse-Amateur“. Spiel aus der Nachkriegszeit (1950er Jahre)

© KMO: A 5715 a

„Ein Freund, ein guter Freund“. Lied aus dem

Tonfilm „Die Drei von der Tankstelle“ (1930)

© Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück

Felix-Nussbaum-Haus /Kulturgeschichtliches MuseumLotter Str. 2, 49078 OsnabrückTelefon 0541 / 323 22 [email protected]

Museums- und KunstvereinOsnabrück e.V.Lotter Straße 2, 49078 OsnabrückTelefon 0541 / 600 34 20Telefax 0541 / 600 34 [email protected]

Ö F F N U N G S Z E I T E NDi – Fr 11 – 18 UhrSa/So 10 – 18 Uhr1. Do / Monat 11 – 20 Uhr

S TA D T G E S P R ÄC H EEinzelveranstaltung 2 €Alle 7 Termine 10 €Mitglieder Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. kostenfreie Teilnahme

WERKGESPRÄCHE 2015/16

Kunst und Geschichte im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrückin Zusammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e. V.

Weltkriege, Spiele, Fotos und Musik werden„Stadtgespräch“

Im Kaiserreich spielte „JUNG

und ALT“ die „Wacht am Rhein“

(Gesellschaftsspiel um 1883)

© KMO: E 2709

„Das gute Einvernehmen der deut-

schen Soldaten mit den Belgiern.“

BUFA-Aufnahme Nr. 11697 (1917)

© KMO: A 5682/49

Page 2: Historische Gesellschaftsspiele (1) WERKGESPRÄCHE 2015/16 · Mittwoch, 11. November 2015, 16:30 Uhr, Sammlung Gustav Stüve „Sankt Martin mit dem Schwerte teilt, den warmen Mantel

Mittwoch, 11. November 2015, 16:30 Uhr, Sammlung Gustav Stüve

„Sankt Martin mit dem Schwerte teilt, den warmen Mantel unverweilt“ Karsten HinrichsSankt Martin gehört zu den populärsten Heiligen der Kirchenge-schichte und wurde vielfach künstlerisch dargestellt. Schon im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert erfreute sich der Bischof von

Tours (um 316–397), der der Legen-de nach seinen Mantel mit einem Bettler teilte, wachsender Beliebt-heit. An „Sankt Martin 2015“ werden einige Varianten dieses populären Bildmotivs vorgestellt und zugleich historische Hintergründe erläutert.

Mittwoch, 20. Januar 2016, 16:30 Uhr, Felix-Nussbaum-Haus

Sira Soetendorp – Vanished FamiliesEva BergerDas Werkgespräch befasst sich mit der Erinnerungsarbeit von Sira Soetendorp, deren Familie zum Großteil in KZ-Lagern ermordet wur-de. Sie porträtierte die Menschen nach fotografischen Vorlagen und versuchte darüber eine vorsichtige Annäherung an die ihr eigentlich unbekannten Verwandten. Sira Soetendorp ritzte auf einer lackierten Fläche Umrisse und Merkmale der Individuen, die Teil ihrer Familie waren. Bereits mit ihrem Tun schuf sie für sich eine eigenständige und einzigartige Verbindung zu den so Abgebildeten. Gleichzeitig erzeugte sie eine fragil wirkende Erinnerung voller Poesie, die noch während der Betrachtung zu verblassen droht.

Mittwoch, 2. Dezember 2015, 16:30 Uhr, Villa Schlikker

Elena König Scavini, die LENCI-Puppen aus Turin und ein Stillleben von Felix NussbaumAnna Breitkopf-Siepmann und Eva BergerAnna Breitkopf-Siepmann wird in der Aus-stellung „Puppchen – Du bist mein Augen-stern …. 16 Puppen aus Frankreich, Italien und Deutschland zwischen 1870 und 1930“ die Besonderheiten der in Turin gefertigten LENCI–Puppe vorstellen. Diese außergewöhn-liche Puppe ist vollkommen aus Filz geschaffen und war in den 1920er und 30er Jahren in ganz Europa sehr populär. Elena König Scavini war die Schöpferin der sehr unterschiedlichen und damals modern wirkenden Puppencharaktere. Heute sind die LENCI-Puppen begehrte Sammlerstücke. Es wird zudem

Felix Nussbaums Stillleben mit Puppe und Ten-nisschläger besprochen, das er 1943 in Brüssel schuf. Darin hat er eine der populären LENCI–Puppen verewigt. Ein Detail, das die Interpre-tation dieses Gemäldes verfeinern wird.

Mittwoch, 10. Februar 2016, 16:30 Uhr, Felix-Nussbaum-Haus

Bonjour Monsieur Magritte. Felix Nussbaum trifft René MagritteAnne Sibylle SchwetterGibt es eine Verbindung zwischen Felix Nussbaum und dem großen belgischen Surrealisten René Magritte? In seiner Installation „Beyond Sight“ macht Grigory Berstein (*1948 Moskau) die fiktive Freundschaft der beiden Künstler zum Thema. Beide Maler lebten und arbeiteten zwischen 1937 und 1944 in Brüssel, ihre Schicksale waren jedoch aufgrund der absurden Realität extrem verschieden. Im Fokus des Werkgesprächs steht die Installation Bersteins ebenso

wie die Idee der fiktiven Begegnung zwischen Nussbaum und Magritte, die veranlasst, auch die Werke der beiden Maler gemeinsam zu betrachten. So trifft das Werk „Panorama po-pulaire“ von René Magritte auf Werke aus der Sammlung Felix Nussbaum und lädt zu einer vergleichenden Betrachtung ein.

Mittwoch, 6. April 2016, 16:30 Uhr, Sammlung Gustav Stüve

Workshop I zur Bildkomposition:Die Entdeckung der Perspektive

Ralf LangerDie Entdeckung der Pers-pektive im Zuge der Renais-sance hat die Kunst revolu-tioniert. Nach dem Studium einiger exemplarischer Werke aus der Dürer-Sammlung des Museums können Sie sich selbst ausprobieren und mit den Hilfsmitteln, die auch die Alten Meister nutzten, pers-pektivisch zeichnen lernen.

Mittwoch, 11. Mai 2016, 16:30 Uhr, Sammlung Gustav Stüve

Workshop II zur Bildkomposition:Bildstrukturen erkennen

Sonja DrehlmannDie Bilderflut unserer heutigen medialen Umwelt verführt zum flüchtigen Schauen. Das genaue Hinsehen kommt aus der Mode. Dabei benötigen wir – vielleicht mehr denn je – ein waches Auge, und das muss sich Zeit nehmen. In der Veranstaltung nehmen wir uns bewusst diese Zeit, um einmal ganz tief in ein Bild zu schauen, seine genauen Strukturen zu erfassen und selbst praktischnachzuvollziehen.

Mittwoch, 9. März 2016, 16:30 Uhr, Sammlung Gustav Stüve

Goya – Kunst als GesellschaftskritikLaura OymannsIn den 1790er Jahren änderte Francisco José de Goya (Fuentetodos 1746–1828 Bordeaux) seine künstlerische Intention. Der spanische Maler und Grafiker fertigte nicht mehr nur höfische Kunst an, son-dern schuf Werke, in denen er sich scharfsinnig mit den sozialen und politischen Umständen seiner Zeit befass-te. Der zwischen 1793 und 1799 entstan-dene gesellschaftskritische Zyklus „Los Caprichos“ gilt als Schlüsselwerk Goyas und machte seine Kunst in ganz Europa bekannt. Als letzter großer Radierzyklus entstand 1814–1816 „Tauromaquia“, eine Folge über die Kunst des Stierkampfes. Anhand von Originalgrafiken aus beiden Zyklen wird Goyas besondere Kunst vorgestellt.

In der kommenden Reihe der „Werkgespräche“ widmet sich das Felix-Nussbaum-Haus / Kulturgeschichtliche Museum der Stadt Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. ab November neben interessanten kunstgeschichtlichen Themen auch praktischen Fragen: Wie komponierten die Alten Meister eigentlich ihre Werke und wie brachten sie ihre Ideen konkret ‚auf die Leinwand‘? In speziellen Workshops können Sie das Erfahrene selbst ausprobieren. Wir sind gespannt, welche Talente in Ihnen schlummern!

Kunst sehen und sich selbst ausprobieren

Der heilige Martin teilt seinen Mantel.

Titelholzschnitt aus dem „Directorium Misse“

(Mainz: Johann Scheffer, 1508) © KMO: A 776

„Stillleben mit Puppe und Tennisschläger“. Ölgemälde von

Felix Nussbaum (1943) © Museums- und Kunstverein e.V.

Osnabrück / Fotografie: Christian Grovermann, Osnabrück

Sipora Klara Jeanne und Abraham Jacques van Zuiden

(7.5.1941 Den Haag – 24.9.1943 Sobibor).

Farbzeichnung auf Papier von Sira Soetendorp (2012)

© Sira Soetendorp, Den Haag

Drei Lenci-Puppen auf dem Sofa

(Entwurf: Elena König Scavini, 1927)

© A. Breitkopf-Siepmann, Osnabrück

„Und sie haben sie entführt“.

Radierung aus Goyas Zyklus „Caprichos“ (1793/99) © KMO: A 2395

„Panorama populaire“. Ölgemälde von René Magritte (1926)

© Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf /

VG Bild-Kunst, Bonn 2015 (Titelbild Werkgespräche)

„Das Abendmahl“.

Holzschnitt von Albrecht Dürer (1510)

© KMO: L 153-12-2

„Flusslandschaft bei Haarlem“

Gemälde von Roelof Jansz. van

Vries (nach 1650)

© KMO, Sammlung Gustav

Stüve: 3628/53

Titel

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Felix-Nussbaum-Haus /Kulturgeschichtliches MuseumLotter Str. 2, 49078 OsnabrückTelefon 0541 / 323 22 [email protected]

Museums- und KunstvereinOsnabrück e.V.Lotter Straße 2, 49078 OsnabrückTelefon 0541 / 600 34 20Telefax 0541 / 600 34 [email protected]

Ö F F N U N G S Z E I T E NDi – Fr 11 – 18 UhrSa/So 10 – 18 Uhr1. Do / Monat 11 – 20 Uhr

W E R K G E S P R Ä C H EEinzelveranstaltung 2 €Alle 7 Termine 10 €Mitglieder Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. kostenfreie Teilnahme

Geschichte und Geschichtenim Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrückin Zusammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e. V.

STADTGESPRÄCHE 2015/16