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Historisches Seminar SoSe 2015 1 Historisches Seminar Fächerübergreifender Bachelor - Fach Geschichte Für weitere Veranstaltungen siehe das Angebot des Zentrums für Schlüsselkompetenzen. „...alles niedergehawen worden, daß von denselbigen kein zehen Mann davon komen.” Geschichtswissenschaft und Schlachtfeldarchäologie Kolloquium, SWS: 1 Heinemann, Jan Fr 14-täglich 12:00 - 14:00 24.04.2015 - 02.07.2015 1146 - A106 Fr Einzel 08:00 - 10:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - A106 Fr Einzel 12:00 - 14:00 17.07.2015 - 17.07.2015 1146 - A106 Kommentar In 2018 jährt sich der Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum 400sten Mal. Im Schatten des Weltkriegsjubliäums scheint dieser europäischen „Urkatastrophe“ bisher aber kaum Aufmerksamkeit gewidmet zu werden. Im Rahmen des studentischen Kolloquiums soll es einerseits darum gehen, sich mit dem Dreißigjährigen Krieg in der Region auseinanderzusetzen und sich der relativ jungen Disziplin Schlachtfeldarchäologie anzunähern. Darüber hinaus geht es darum, praktische Erfahrungen im Bereich Projektkonzipierung und -management zu sammeln, sich einem historischen Ereignis aus unterschiedlichsten und interdisziplinären Perspektiven zu nähern, Erfahrungen in der Archivarbeit zu sammeln und praxisorientiert zu forschen. Ziel des Kolloquiums ist die Bildung einer studentischen Projektgruppe und die Vorbereitung von Lehrveranstaltungen und Kooperationen für die kommenden Semester, die bspw. in einer Ausstellung, Publikationen und/oder qualifizierenden Abschlussarbeiten münden können. Im Rahmen der Veranstaltung ist eine Exkursion nach Lützen geplant, wo wir das Museum besuchen und das Schlachtfeld der berühmten Schlacht von 1632, in der der Schwedenkönig Gustav II. Adolf den Tod fand, begehen wollen. Dieses wird seit September 2006 intensiv erforscht. Bemerkung Das es sich um eine studentische Veranstaltung handelt, ist diese keinem Modul zugeordnet (und es werden keine LPs vergeben). Interdisziplinäres Forschungscolloquium "Der Nationalsozialismus, seine Ursachen und seine Nachwirkung" Kolloquium, SWS: 2 Barricelli, Michele | Pohl, Rolf | Schmiechen-Ackermann, Detlef Di Einzel 18:00 - 20:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - B108 Di Einzel 18:00 - 20:00 12.05.2015 - 12.05.2015 1146 - B108 Di Einzel 18:00 - 20:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - B108 Di Einzel 18:00 - 20:00 07.07.2015 - 07.07.2015 1146 - B108 Di Einzel 18:00 - 20:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1101 - B305 Kommentar Ziel dieses zum fünften Mal veranstalteten Forschungscolloquiums ist es, auf Grundlage der an der Leibniz Universität Hannover bestehenden vielfältigen Forschungsaktivitäten zum Nationalsozialismus und zu seinen gesellschaftlichen Nachwirkungen ein Forum des Erfahrungsaustausches zu schaffen, in dessen Rahmen an diesen Fragen interessierte Studierende mit den auf diesen Themenfeldern arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Gespräch kommen können. Dabei sollen sowohl historische als auch politik- und sozialwissenschaftliche sowie sozialpsychologische und geschichtsdidaktische Ansätze verfolgt werden. Der Erwerb von Leistungsnachweisen ist in diesem Colloquium nicht vorgesehen. Grundlagen Geschichtswissenschaft Ringvorlesung Grundlagenmodul - Geschichte als Wissenschaft: Perioden, Räume und Perspektiven Vorlesung, SWS: 2 Barricelli, Michele | Hatzky, Christine | Hohkamp, Michaela | Rauh, Cornelia | Reinwald, Brigitte | Rothmann, Michael | Schneider, Karl Heinz | Wagner-Hasel, Beate

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Historisches Seminar

SoSe 2015 1

Historisches Seminar

Fächerübergreifender Bachelor - Fach GeschichteFür weitere Veranstaltungen siehe das Angebot des Zentrums für Schlüsselkompetenzen.„...alles niedergehawen worden, daß von denselbigen kein zehen Mann davon komen.”Geschichtswissenschaft und Schlachtfeldarchäologie

Kolloquium, SWS: 1 Heinemann, Jan

Fr 14-täglich 12:00 - 14:00 24.04.2015 - 02.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 12:00 - 14:00 17.07.2015 - 17.07.2015 1146 - A106Kommentar In 2018 jährt sich der Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum 400sten Mal. Im Schatten

des Weltkriegsjubliäums scheint dieser europäischen „Urkatastrophe“ bisher aber kaumAufmerksamkeit gewidmet zu werden. Im Rahmen des studentischen Kolloquiumssoll es einerseits darum gehen, sich mit dem Dreißigjährigen Krieg in der Regionauseinanderzusetzen und sich der relativ jungen Disziplin Schlachtfeldarchäologieanzunähern. Darüber hinaus geht es darum, praktische Erfahrungen im BereichProjektkonzipierung und -management zu sammeln, sich einem historischen Ereignis ausunterschiedlichsten und interdisziplinären Perspektiven zu nähern, Erfahrungen in derArchivarbeit zu sammeln und praxisorientiert zu forschen. Ziel des Kolloquiums ist dieBildung einer studentischen Projektgruppe und die Vorbereitung von Lehrveranstaltungenund Kooperationen für die kommenden Semester, die bspw. in einer Ausstellung,Publikationen und/oder qualifizierenden Abschlussarbeiten münden können.

Im Rahmen der Veranstaltung ist eine Exkursion nach Lützen geplant, wo wir dasMuseum besuchen und das Schlachtfeld der berühmten Schlacht von 1632, in derder Schwedenkönig Gustav II. Adolf den Tod fand, begehen wollen. Dieses wird seitSeptember 2006 intensiv erforscht.

Bemerkung Das es sich um eine studentische Veranstaltung handelt, ist diese keinem Modulzugeordnet (und es werden keine LPs vergeben).

Interdisziplinäres Forschungscolloquium "Der Nationalsozialismus, seine Ursachen und seineNachwirkung"

Kolloquium, SWS: 2 Barricelli, Michele | Pohl, Rolf | Schmiechen-Ackermann, Detlef

Di Einzel 18:00 - 20:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 12.05.2015 - 12.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 07.07.2015 - 07.07.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1101 - B305Kommentar Ziel dieses zum fünften Mal veranstalteten Forschungscolloquiums ist es, auf Grundlage

der an der Leibniz Universität Hannover bestehenden vielfältigen Forschungsaktivitätenzum Nationalsozialismus und zu seinen gesellschaftlichen Nachwirkungen ein Forum desErfahrungsaustausches zu schaffen, in dessen Rahmen an diesen Fragen interessierteStudierende mit den auf diesen Themenfeldern arbeitenden Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler ins Gespräch kommen können. Dabei sollen sowohl historischeals auch politik- und sozialwissenschaftliche sowie sozialpsychologische undgeschichtsdidaktische Ansätze verfolgt werden. Der Erwerb von Leistungsnachweisen istin diesem Colloquium nicht vorgesehen.

Grundlagen GeschichtswissenschaftRingvorlesung Grundlagenmodul - Geschichte als Wissenschaft: Perioden, Räume und Perspektiven

Vorlesung, SWS: 2 Barricelli, Michele | Hatzky, Christine | Hohkamp, Michaela | Rauh, Cornelia | Reinwald, Brigitte | Rothmann, Michael | Schneider, Karl Heinz | Wagner-Hasel, Beate

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Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Diese Ringvorlesung wurde zur Begleitung und Vertiefung der Seminare im Modul

„Grundlagen der Geschichtswissenschaft“ entwickelt. Anhand von Beispielen aus unserereigenen wissenschaftlichen Arbeit möchten wir Ihnen nahe bringen, wie Historiker/innenhistorische Geschehnisse und Zusammenhänge aus bestimmten Perspektiven und unterVerwendung zeiträumlicher Gliederungsprinzipien zu deuten versuchen. Unser Ziel istes, Sie mit Grundfragen geschichtswissenschaftlicher Erkenntnis, epochalen, räumlichenund systematischen Zugängen vertraut zu machen sowie zu verdeutlichen, dass diewissenschaftliche Beschäftigung mit Geschichte nicht nur selbst eine Geschichtehat, sondern immer auch durch Perspektivenwechsel, Kontroversen und Debattengekennzeichnet ist. Sie tragen maßgeblich zu Erkenntnisfortschritten und fachlicherWeiterentwicklung bei.

Seminar im Grundlagenmodul

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Rothmann, Michael

Mo wöchentl. 14:00 - 18:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Das Seminar im Grundlagenmodul widmet sich den Techniken und Methoden der

Geschichtswissenschaft. Es richtet sich explizit an Studienanfänger, begleitet diesepropädeutisch in ihr Studium und führt sie systematisch und anwendungsorientiert sowohlan die historischen Grundbegriffe als auch an die neueren Forschungsdiskussionenheran. Die Veranstaltung soll das Bewusstsein der Studierenden für die eigenenErkenntnisinteressen und die Methodenvielfalt wecken und zugleich konkrete Beispieleihrer Umsetzung vermitteln.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Geschichtswissenschaftliche Zugänge zu den religiösen Orden des Mittelalters

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Schendel, Jörg

Fr wöchentl. 16:00 - 18:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Religiöse Orden bestimmten das Leben der Menschen im Mittelalter, sowie die Politik

und Gesellschaft. Orden, wie die Templer und Johanniter, waren ein wichtiger Grundsteinder Kriegsführung im Heiligen Land.Die Religiösen Orden des Mittelalters waren in den verschiedensten Bereichen desLebens vertreten und daher können an ihrem Beispiel die verschiedenen Zugänge zurGeschichtswissenschaft aufgezeigt werden. So sollen innerhalb dieses Seminars dieverschiedenen Teilgebiete der Geschichtswissenschaft wie Kultur-, Gesellschafts- undMilitärgeschichte als perspektivische Zugänge zu den religiösen Orden dienen.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Hartmann, Martina: Mittelalterliche Geschichte studieren. 2. Auflage. Konstanz 2007.

Boockmann, Hartmut: Einführung in die Geschichte des Mittelalters. 7. Auflage. München2001.

Einführungsmodul Alte GeschichteNon vitae, sed scholae discimus. Rhetorik und Erziehung in der Antike

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Kirsch, M.A., Stephanie

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Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 22.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B209Kommentar Was ist eigentlich eine Schule? Die von Seneca d.J. (epist. 106.11-12) im 1. Jh. n.Chr.

aufgeworfene Frage, was der Schulunterricht den Schülern denn bringen möge, lässtuns heute scheinbar verständig schmunzeln, wirklich zu verstehen ist sie jedoch nur vordem Hintergrund antiker Erziehung bzw. Erziehungs- und Philosophiediskurse. Dahermöchte dieses Seminar einen Überblick über drei Themenkomplexe geben: Was istErziehung und wie wurde erzogen? Wann entwickelten sich Schulen und was waren dieseigentlich für Einrichtungen? Welche Bedeutung kam speziell dem Rhetorikunterrichtzu? Ein Blick in die aus dem griechisch-römischen Ägypten überlieferten Papyri sowiedas Hinzuziehen von Inschriften u.a. aus Pompeii sollen dabei das aus den literarischenQuellen gewonnene Bild ergänzen und abrunden.

Ausgehend hiervon wird das Seminar mit den Arbeitstechniken der Alten Geschichte,ihren Quellen und Fragestellungen vertraut machen und in die HilfswissenschaftenEpigraphik und Papyrologie einführen. Der Besuch des begleitenden Tutoriums wirddringend empfohlen.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur H.-J. Gehrke/ H. Schneider (Hg.), Geschichte der Antike. Eine Einführung. Stuttgart/Weimar 2000; J. Christes et al. (Hg.), Handbuch der Erziehung und Bildung in der Antike.Darmstadt 2006;R. Cribiore, Gymnastics of the mind. Greek education in Hellenistic andRoman Egypt. Princeton/ Oxford 2001; J. E. Grubbs et al. (Hgg.), The Oxford handbookof childhood and education in the classical world. Oxford/ New York 2013.

Funktion und Gefahren von Reichtum und Luxus in der griechischen Gesellschaft

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Lupi, Elisabetta

Fr Einzel 14:00 - 17:00 24.04.2015 - 24.04.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 12:00 25.04.2015 - 25.04.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 17:00 08.05.2015 - 08.05.2015 1146 - A106Sa Einzel 09:00 - 12:00 09.05.2015 - 09.05.2015 1146 - B209Fr Einzel 14:00 - 17:00 19.06.2015 - 19.06.2015 1146 - A106Sa Einzel 09:00 - 12:00 20.06.2015 - 20.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 14:00 - 17:00 26.06.2015 - 26.06.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 12:00 27.06.2015 - 27.06.2015 1146 - A106Kommentar Der antike Diskurs über den Luxus handelt vom Verhältnis zwischen Ökonomie

und Ethik. Luxus ist ein gesellschaftliches Phänomen, das wirtschaftliche Faktoren,soziale Praktiken und politische Kommunikation gleichermaßen umfasst. Denn esstellt eine soziale Kompetenz dar, zu verstehen, wann und wie der Luxus angemessenist. Aufwandgesetze reglementieren die Lebensführung des Einzelnen als auch derGesamtheit der Polis. Anhand von ausgewählten literarischer Quellen sollen in demSeminar ganz unterschiedliche Einstellungen zum individuellen Luxusaufwand zuröffentlichen Prachtentfaltung von der Archaik bis zum Hellenismus diskutiert werden.Hauptthemen des Seminars bilden antike Unterscheidungen zwischen Reichtumund Luxus, die Beziehung von Luxus und Macht, die Aufwandsbeschränkungen undschließlich die Verpflichtungen der Reichen, Leistungen für die Gemeinschaft zuerbringen.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur R. Bernhardt, Luxuskritik und Aufwandsbeschränkungen in der griechischen Welt,Stuttgart 2003.H.-U. Chain, Hellenismus: eine Welt im Umbruch, Darmstadt 2012; V. Gabrielsen,Financing the Athenian Fleet: Public Taxation and Social Relations, London 1994; Ch.

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Mann, Die Demagogen und das Volk: zur politischen Kommunikation im Athen des5. Jahrhunderts v.Chr., Berlin 2007; Chr. Mann- P. Scholz (Hrsg.), „Demokratie“ imHellenismus: von der Herrschaft des Volkes zur Herrschaft der Honoratioren?, Mainz2012; J. Ober, Mass and Elite in Democratic Athen, Princeton 1989.

Einführungsmodul MittelalterEngland zur Zeit der Magna Carta (1215)

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Borstelmann, Arne

Di wöchentl. 14:00 - 16:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar „[D]er König runzelt die Stirn. Er blickt sogar ausgesprochen finster! Einer der

umstehenden Barone reicht ihm ein Pergament. Ein dienstbarer Geist lässt Wachs aufdas Dokument tropfen. Ihre Majestät drücken mit einem leisen "Damn it!" das königlicheSiegel darauf. Die englische Freiheit ist geboren: Wir wurden gerade Zeugen, wie KönigJohn 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007)

Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu erkennen der Fantasie des Autors. Dennochbeschreibt er das, was weitläufig als kondensierte Vorstellung von der Entstehung der„Magna Carta“ vorherrscht. Doch worum handelt es sich bei dem Dokument, von demnoch vier Kopien aus dem Jahre 1215 existieren? Ist es tatsächlich ein Gesetzestext?Ist es die Geburt der englischen Freiheit? Ist es der Beginn eines umfassendenReformprogrammes des englischen Königtums? Diese und andere Fragen stehen imMittelpunkt des Einführungsseminars in die mittelalterliche Geschichte. Der Schwerpunktliegt nicht nur auf der Erarbeitung des Dokumentes selbst, sondern auch auf demhistorischen Kontext. Zudem wird generell in die Geschichte des Mittelalters eingeführt.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Als Einstieg und Vorbereitung sollte ein allgemeines Einführungswerk in die Geschichtedes Mittelalters gelesen werden. Zur Magna Carta selbst siehe beispielsweise: A.Demandt. Sternstunden der Geschichte. München 2001. S. 133-151. J.C. Holt: Magna

Carta. Cambridge 21992. K. Kluxen: Englische Verfassungsgeschichte. Mittelalter.Darmstadt 1987.

Die Stadt im Mittelalter

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Czerner, Thomas

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 05.05.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B112Kommentar Die Bezeichnung ‚Stadt‘ umfasst eine solche Vielzahl unterschiedlicher

Erscheinungsformen, dass das Phänomen städtischer Siedlungen im Mittelalter ambesten durch einen Idealtypus erfasst werden kann. Daher werden in diesem Seminarnicht einzelne Städte in ihrer Entwicklung betrachtet, sondern ausgewählte Merkmale,die nahezu allen Städten, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, gemeinsamsind, wie etwa Stadtgründung, Markt und Handel, Stadtbefestigung und städtischeSelbstverwaltung. Im Rahmen des Seminars werden diese Themenfelder auch anhandstädtischer Quellen (Urkunden, Stadtbücher und Akten) erarbeitet, deren Interpretationund Einordnung wichtiger Bestandteil der Veranstaltung sind.

Bemerkung Die erste Sitzung des Seminars wird am 5. Mai stattfinden und das Seminar ist teilweiseals Blockveranstaltung organisiert. Die Termine dazu werden in der ersten Sitzungbekanntgegeben.

Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

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Literatur Frank G. Hirschmann: Die Stadt im Mittelalter. München 2009.

Felicitas Schmieder: Die mittelalterliche Stadt. 3. Aufl. Darmstadt 2012.

Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Mittelalter. Wien, Köln, Weimar 2012.

Der Hof im Mittelalter

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Folkens, Christopher

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar In der Forschung gilt der Königshof als „die wichtigste politische, soziale und sogar

(konsumtions-)wirtschaftliche Institution des Mittelalters und der Frühen Neuzeitschlechthin“ (Paravicini), nicht zuletzt fungierte er auch als kulturelles Zentrum seinerZeit. Als Anknüpfungspunkt für einige zentrale Entwicklungen in der Geschichte desmittelalterlichen Reichs (Entstehung und Entwicklung der Reichskirche, der Ministerialität,des Wahlkönigtums und des Kurfürstenstandes, usw.) erscheint das „Phänomen“Hof zudem prädestiniert, um einen Überblick über die strukturellen Grundzüge dermittelalterlichen Geschichte zu vermitteln.

Anhand einiger exemplarischer Zugriffe auf die Thematik wird es Aufgabe des Seminarssein in Geschichte und Grundlagen des Mittelalters einzuführen sowie Methodik,Hilfsmittel und die wissenschaftliche Arbeitsweise zu vermitteln.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Hilsch, Peter: Das Mittelalter – die Epoche, Konstanz ³2012.

Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 2014 (4. Auflage)

Einführungsmodul Frühe NeuzeitDie Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

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Herrschaft in der Frühen Neuzeit

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Hohkamp, Michaela

Mi wöchentl. 12:00 - 14:00 22.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die Frühe Neuzeit umgreift die Zeitspanne zwischen dem ausgehenden 15. und

dem beginnenden 16. Jahrhundert. Sie ist geprägt von weltweiten Expansionen,von Differenzbildungs- und Transferprozessen, von Klimaveränderungen,Auseinandersetzungen um Ressourcen und Rechte – um nur einige zentrale Linienzu nennen. All dies geschieht in hierarchischen Beziehungen, wird strukturiert vonHerrschaft, ein Begriff der in der Frühen Neuzeit als Synonym für Gewalt gelesenwerden kann. Eine Gewalt, deren Grenzen permanent umstritten ist, deren Legitimitätimmer wieder in Frage gestellt, aber auch immer wieder durchgesetzt werden kannund wird. Entlang der im Kontext von Herrschaft typischen frühneuzeitlichen Grenzliniezwischen legitimer Gewaltausübung (potestas) auf der einen Seite und nicht mehr zurechtfertigender Gewalttätigkeiten (violentia) auf der anderen Seite sollen in diesemEinführungskurs zur Frühen Neuzeit Grundstrukturen der Zeit erarbeitet und diegrundlegenden Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt werden.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren!Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der Website des HistorischenSeminars unter der Adresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html Einführungsseminar mit Tutorium

Literatur : Artikel „Herrschaft“ in der Enzyklopädie der Neuzeit (EdN). David Sabean, Power in theBlood

Die Welfen im 17. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Iwasinski, Helena

Di wöchentl. 08:00 - 10:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Im 17. Jahrhundert erlangten die hannoverschen Welfen die Kurwürde und stellten

zudem ab 1714 für über 100 Jahre die Könige von England. Anhand von Testamenten,Heiratsverträ-gen und weiteren Quellen, soll der Weg der Welfen zur Kurwürdenachgezeichnet werden. Darüber hinaus wird anhand der Quellen das komplexeBeziehungsgefüge der Welfen un-tereinander und ihre Positionierung im Reich sowieHandlungslogiken analysiert und disku-tiert.

Ferner wird das wissenschaftliche Arbeiten anhand von Quelleninterpretationen unddurch das Lesen von Forschungsliteratur geübt.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Barth-Scalmani, Gunda; Forster; Ellinor; Langer-Ostrawsky, Gertrude und Lanzinger,Marga-reth: Aushandeln von Ehe. Heiratsverträge der Neuzeit im europäischenVergleich. Köln, Weimar, Wien 2010.

Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren. Konstanz 2006.

Freytag, Nils und Piereth, Wolfgang: Kursbuch Geschichte: Tipps und Regeln für wissen-schaftliches Arbeiten. Paderborn 2004.

Einführung in die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Teil 1

Vorlesung, SWS: 2 Hatzky, Christine

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1211 - 105

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Kommentar Die Vorlesung bietet einen breit angelegten Überblick über grundlegendepolitische Entwicklungen, gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Prozesse undForschungstendenzen der Geschichte Lateinamerikas seit der „Entdeckung“ undEroberung des Kontinents im Zuge der spanischen und portugiesischen Expansion imausgehenden 15. Jahrhundert. Ausgangspunkt bilden die indigenen Bevölkerungen undKulturen Amerikas und die Konsequenzen des gewaltsamen Zusammentreffens mitden Europäern. Die europäische Kolonisierung und Besiedlung des Kontinents sowiedie christliche Missionierung im Hinblick auf die sozialen und kulturellen Dynamikeninnerhalb der kolonialen Gesellschaften bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüberhinaus werden die wirtschaftliche Entwicklung unter der Kolonialherrschaft und dieZwangsmigration afrikanischer Arbeitskräfte thematisiert, die auf Plantagen die Produktefür den damaligen Weltmarkt anbauten. Im Zentrum stehen die daraus entstehendenwechselseitigen Einflüsse zwischen lateinamerikanischen/karibischen, europäischen undafrikanischen Regionen rund um den Atlantik. Das Ende der Kolonialzeit und ein Ausblickauf Unabhängigkeitsbewegungen und –Revolutionen zu Beginn des 19. Jahrhundertsbilden den Abschluss der Vorlesung.

Bemerkung Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen und wird im WS 2015/16 fortgeführt. Sie schließtchronologisch an die Epoche der Unabhängigkeit an und legt den Schwerpunkt auf das19./20. Jahrhundert. Beide Vorlesungen nehmen Bezug aufeinander, können aber aucheinzeln belegt werden.

Literatur Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B. (Hg.); Lateinamerika 1492-1850/70,

Promedia, Wien 2005.

Bernecker, W.; Kaller-Dietrich, M.; Potthast, B.; Tobler, H.-W. (Hg.), Lateinamerika1870-2000, Promedia, Wien 2007.

König, H.-J., Kleine Geschichte Lateinamerikas, Reclam, Stuttgart 2009.

Potthast, B., Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas,Hammer, Wuppertal 2010.

Einführungsmodul Neuzeit/ZeitgeschichteWie die Atombombe die Welt veränderte

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Daniels, Mario

Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Dieses Seminar diskutiert anhand von Beispielen die tiefgreifenden Effekte der

Entwicklung der Atombombe auf die internationalen Beziehungen, die Innenpolitikeinzelner Staaten, auf Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur.

Das Seminar macht mit geschichtswissenschaftliche Arbeitstechniken und Hilfsmittelnbekannt, führt anhand von Beispielen in die Quellenkritik ein und diskutiertunterschiedliche Interpretationsansätze des Faches.

Das Seminar setzt die Bereitschaft voraus, ein hohes Lesepensum zu bewältigen. GuteEnglisch-Kenntnisse werden vorausgesetzt.

Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch verpflichtend ist.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Paul Boyer: By the Bomb’s Early Light. American Thought and Culture at the Dawn of theAtomic Age, Chapel Hill 1994.

Indígena. Indigenität in der Geschichte Lateinamerikas

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30

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Historisches Seminar

SoSe 2015 8

Helm M.A., Christian

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Vom ersten Kulturkontakt bis zum ersten indigenen Präsidenten Boliviens - in der

lateinamerikanischen Geschichte spielt Indigenität als soziopolitisches Ordnungskonzeptund Identifikationsprojekt immer wieder eine große Rolle. Wie wurde indigene Identitätzugeschrieben und wie reagierten die angesprochenen Bevölkerungsteile auf dieseKategorisierung? Wie gingen Kolonialmacht und unabhängige Staaten mit der ethnischenBevölkerungsvielfalt im eigenen Territorium um? Und wie wurde und wird die eigeneEthnizität von Seiten Indigener für politische Zwecke mobilisiert? Es geht im Seminar alsoweniger um eine Geschichte der Indigenen Lateinamerikas, sondern die Beziehungenzwischen indigenen und nicht-indigenen Bevölkerungsteilen stehen im Mittelpunkt desInteresses.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Wade, Peter: Race and Ethnicity in Latin America, 2. Aufl., London 2010.Rinke, Stefan: Geschichte Lateinamerikas. Von den frühesten Kulturen bis zurGegenwart, München 2010.

"68" und danach: Kultur- und Sozialgeschichte der BRD

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Rauh, Cornelia

Mo wöchentl. 09:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Datum „1968“ ist mehr als ein „kalendarisches Etikett“ für die Reformbewegung von

Studenten in den USA, Frankreich und in der BRD. Es steht vielmehr für tiefgreifendekulturelle Umbrüche der modernen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des zwanzigstenJahrhunderts, über deren Ursachen, Wirkung und Wertung die politischen Meinungennoch heute weit auseinander gehen.

Das Seminar vermittelt thematisch einen Überblick über das „Scharnierjahrzehnt“ derSechziger, die Aufbrüche und soziokulturellen Umbrüche im internationalen Kontext undbezieht auch die längerfristigen kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen mit ein.

Insbesondere bietet das Seminar jedoch eine Einführung in die historische Propädeutik.Das Thema „‘68‘ und danach“ dient als Beispiel, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmermit einschlägigen Methoden, Darstellungsformen, Quellenarten und unterschiedlichenhistorischen Ansätzen vertraut zu machen. Ein Tutorium, das die Lehrveranstaltungbegleitet, greift diese Themen auf und vertieft sie. Die Teilnahme am Tutorium istverpflichtend.

Bemerkung Die Teilnahme am Tutorium ist verpflichtend.

Als Prüfungsleistung ist eine Klausur mit Quelleninterpretation zu schreiben.

Klausurtermin ist der 14.7.2015.

Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur 1968. Eine Enzyklopädie, Frankfurt 2004.

Norbert Frei, 1968. Jugendrevolte und globaler Progest, München 2008.

Christina von Hodenberg/Detlef Siegfried (Hg.), Wo ‚1968‘ liegt. Reform und Revolte inder Geschichte der Bundesrepublik, Göttingen 2006.

Missionare schreiben Geschichte: Europäische Missionsgesellschaften in Westafrika im 19.Jahrhundert

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Runkel, M.A., Steffen

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SoSe 2015 9

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Im 19. Jahrhundert setzte nicht nur die koloniale Durchdringung Afrikas ein, damit einher

bzw. ihr voraus ging auch die Ausbreitung europäischer Missionsgesellschaften auf demKontinent. Die Missionare errichteten Kirchen, Missionsstationen und Schulen und übtendurch ihre Anwesenheit großen Einfluss auf die lokalen Gesellschaften aus. Zugleichverfassten sie zahlreiche Erfahrungsberichte und prägten damit das europäische Bildvon Afrika. Gleich in mehrfacher Hinsicht schrieben Missionare somit Geschichte. Indesnahmen die Missionsgesellschaften keineswegs alleine den aktiven Part in dieserEntwicklung ein. Vielmehr trafen sie auf selbstbewusste lokale Akteure, die keineswegsihren stereotypen Vorstellungen von „heidnischen“ und „unzivilisierten“ AfrikanerInnenentsprachen.

Am Beispiel Westafrikas sollen die SeminarteilnehmerInnen daher über dieAuseinandersetzung mit Sekundärliteratur und zeitgenössischen Quellentextenafrikanische Perspektiven auf diese Ereignisse erarbeiten und lernen, afrikanischeGeschichte jenseits eurozentrischer Stereotype und Rollenzuschreibungenwahrzunehmen. Mit Fokus auf die afrikabezogene Historiographie wird dabei in dieMethoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft eingeführt.

Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet, in dem diese Ziele geübt und vertieftwerden. Die Teilnahme an diesem Tutorium ist obligatorisch. Für die Lektüre vonGrundlagen- und Quellentexten sind englische Sprachkenntnisse erforderlich.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Sill, Ulrike, Encounters in Quest of Christian Womanhood. The Basel Mission in Pre- andEarly Colonial Ghana, Leiden 2010. [FBSBB]

Quartey, Seth, Missionary Practices on the Gold Coast, 1832-1895. Discourse, Gaze andGender in the Basel Mission in Pre-Colonial West Africa, Youngstown, New York, 2007.[FBSBB]

Einführung in die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Teil 1

Vorlesung, SWS: 2 Hatzky, Christine

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1211 - 105Kommentar Die Vorlesung bietet einen breit angelegten Überblick über grundlegende

politische Entwicklungen, gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Prozesse undForschungstendenzen der Geschichte Lateinamerikas seit der „Entdeckung“ undEroberung des Kontinents im Zuge der spanischen und portugiesischen Expansion imausgehenden 15. Jahrhundert. Ausgangspunkt bilden die indigenen Bevölkerungen undKulturen Amerikas und die Konsequenzen des gewaltsamen Zusammentreffens mitden Europäern. Die europäische Kolonisierung und Besiedlung des Kontinents sowiedie christliche Missionierung im Hinblick auf die sozialen und kulturellen Dynamikeninnerhalb der kolonialen Gesellschaften bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüberhinaus werden die wirtschaftliche Entwicklung unter der Kolonialherrschaft und dieZwangsmigration afrikanischer Arbeitskräfte thematisiert, die auf Plantagen die Produktefür den damaligen Weltmarkt anbauten. Im Zentrum stehen die daraus entstehendenwechselseitigen Einflüsse zwischen lateinamerikanischen/karibischen, europäischen undafrikanischen Regionen rund um den Atlantik. Das Ende der Kolonialzeit und ein Ausblickauf Unabhängigkeitsbewegungen und –Revolutionen zu Beginn des 19. Jahrhundertsbilden den Abschluss der Vorlesung.

Bemerkung Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen und wird im WS 2015/16 fortgeführt. Sie schließtchronologisch an die Epoche der Unabhängigkeit an und legt den Schwerpunkt auf das19./20. Jahrhundert. Beide Vorlesungen nehmen Bezug aufeinander, können aber aucheinzeln belegt werden.

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SoSe 2015 10

Literatur Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B. (Hg.); Lateinamerika 1492-1850/70,

Promedia, Wien 2005.

Bernecker, W.; Kaller-Dietrich, M.; Potthast, B.; Tobler, H.-W. (Hg.), Lateinamerika1870-2000, Promedia, Wien 2007.

König, H.-J., Kleine Geschichte Lateinamerikas, Reclam, Stuttgart 2009.

Potthast, B., Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas,Hammer, Wuppertal 2010.

Vertiefungsmodul GlobalgeschichteEinführung in die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Teil 1

Vorlesung, SWS: 2 Hatzky, Christine

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1211 - 105Kommentar Die Vorlesung bietet einen breit angelegten Überblick über grundlegende

politische Entwicklungen, gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Prozesse undForschungstendenzen der Geschichte Lateinamerikas seit der „Entdeckung“ undEroberung des Kontinents im Zuge der spanischen und portugiesischen Expansion imausgehenden 15. Jahrhundert. Ausgangspunkt bilden die indigenen Bevölkerungen undKulturen Amerikas und die Konsequenzen des gewaltsamen Zusammentreffens mitden Europäern. Die europäische Kolonisierung und Besiedlung des Kontinents sowiedie christliche Missionierung im Hinblick auf die sozialen und kulturellen Dynamikeninnerhalb der kolonialen Gesellschaften bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüberhinaus werden die wirtschaftliche Entwicklung unter der Kolonialherrschaft und dieZwangsmigration afrikanischer Arbeitskräfte thematisiert, die auf Plantagen die Produktefür den damaligen Weltmarkt anbauten. Im Zentrum stehen die daraus entstehendenwechselseitigen Einflüsse zwischen lateinamerikanischen/karibischen, europäischen undafrikanischen Regionen rund um den Atlantik. Das Ende der Kolonialzeit und ein Ausblickauf Unabhängigkeitsbewegungen und –Revolutionen zu Beginn des 19. Jahrhundertsbilden den Abschluss der Vorlesung.

Bemerkung Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen und wird im WS 2015/16 fortgeführt. Sie schließtchronologisch an die Epoche der Unabhängigkeit an und legt den Schwerpunkt auf das19./20. Jahrhundert. Beide Vorlesungen nehmen Bezug aufeinander, können aber aucheinzeln belegt werden.

Literatur Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B. (Hg.); Lateinamerika 1492-1850/70,

Promedia, Wien 2005.

Bernecker, W.; Kaller-Dietrich, M.; Potthast, B.; Tobler, H.-W. (Hg.), Lateinamerika1870-2000, Promedia, Wien 2007.

König, H.-J., Kleine Geschichte Lateinamerikas, Reclam, Stuttgart 2009.

Potthast, B., Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas,Hammer, Wuppertal 2010.

Die Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wie

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SoSe 2015 11

organisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Wikinger, Araber, Slawen: Handelsnetzwerke und Herrschaftsbildungen im östlichen Europa

Seminar, SWS: 2 Adamczyk, Dariusz

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Eines der interessantesten Phänomene der Geschichte Osteuropas im 9.-11.

Jahrhundert war der Zufluss von Silber aus dem arabischen Raum, Deutschlandund England. Zur gleichen Zeit formierten sich in der Großregion verschiedeneHerrschaftszentren, die sich in die Silberströme „einzuklinken“ versuchten. DerHintergrund bestand darin, dass die Edelmetalle das strategische Machtinstrumentdarstellten, mit dem die neue Elite anstrebte, die Redistribution der für dasSelbstverständnis der Gefolgsleute erforderlichen Prestigegüter zu kontrollieren undzu monopolisieren. Die Notwendigkeit, Silber anzuhäufen, es zur Schau zu stellen undzu verteilen, um so viele „Klienten” wie möglich zu gewinnen, diente demzufolge derMachtsicherung und -konsolidierung. Das Streben nach Edelmetallen beeinflusstesomit die Expansionsdynamik der herrschaftlichen Entwicklung im östlichen Europa. DieVeranstaltung soll Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Wirkungen der Silberströmeund -zirkulation, in erster Linie im piastischen Polen und in der Kiever Rus´, aber auch inSkandinavien eröffnen.

Literatur Dariusz Adamczyk: Silber und Macht. Fernhandel, Tribute und die piastischeHerrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800–1100), Wiesbaden 2014;Sebastian Brather: Frühmittelalterliche Dirham-Schatzfunde in Europa. Probleme ihrerwirtschaftsgeschichtlichen Interpretation aus archäologischer Perspektive, in: Zeitschriftfür Archäologie des Mittelalters 23/24 (1997), S. 73-153; Wladyslaw Duczko: Viking Rus.Studies on the Presence of Scandinavians in Eastern Europe, Leiden 2004; JoachimHenning (Hg.): Europa im 10. Jahrhundert. Archäologie einer Aufbruchszeit, Mainz 2008.

Embargos und Blockaden. Eine politische Geschichte der Wirtschaftssanktionen im 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Daniels, Mario

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Welche Rolle spielten Wirtschaftssanktionen in den internationalen Beziehungen des 20.

Jahrhunderts? Welche Ziele verfolgten sie? Wie wurden sie organisiert und umgesetzt?Welche politischen und ökonomischen Effekte hatten sie? Diese und andere Fragen wirddas Seminar anhand von Beispielen diskutieren.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 12

Das Seminar setzt die Bereitschaft voraus, ein hohes Lesepensum zu bewältigen. GuteEnglisch-Kenntnisse werden vorausgesetzt.

Literatur Bryan R. Early: Busted Sanctions. Explaining Why Economic Sanctions Fail, Stanford2015.

Geschichte und Gesellschaft Lateinamerikas

Seminar, SWS: 2 Gabbert, Wolfgang

Mi Einzel 12:00 - 14:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Block+SaSo

10:00 - 18:00 06.06.2015 - 07.06.2015 1146 - B108

Block+SaSo

10:00 - 18:00 11.07.2015 - 12.07.2015 1146 - B108

Kommentar Die Veranstaltung führt in die historische Entwicklung und in die gegenwärtigen sozialen,wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Grundstrukturen der lateinamerikanischenGesellschaften ein. Es soll dabei kein oberflächlicher Überblick über einen ganzenKontinent gegeben werden. Es geht vielmehr um einen problemorientierten Einstieg inausgewählte Brennpunkte der gesellschaftlichen Entwicklung. Im Vordergrund der Arbeitsteht die gemeinsame Lektüre und Diskussion exemplarischer Quellentexte.Die Veranstaltung wendet sich gleichermaßen an Studenten der Soziologie/Sozialwissenschaften wie an solche der Geschichte.Teilnahmevoraussetzung sind die Anmeldung in stud.ip, der Besuch derVorbereitungssitzung und der Erwerb des Readers. Die Zahl der Teilnehmer istbegrenzt.

Militärgeschichtliches Kolloquium

Kolloquium, SWS: 2 Kehne, Peter (verantwortlich) | Schneider, Karl Heinz (verantwortlich)

Mo 14-täglich 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B209Mo Einzel 18:00 - 24:00 11.05.2015 - 11.05.2015 1146 - B209Kommentar In den letzten Jahren hat die Militärgeschichte neue Aktualität gewonnen, die sich auch

in einer Vielzahl von neueren Forschungsarbeiten niederschlägt. In der Veranstaltungenwerden sowohl Forschende der Leibniz Universität als auch Gäste ihre neuestenForschungsergebnisse präsentieren.

Bemerkung Exkursion nur für Kolloquiumsteilnehmer.

Die Veranstaltung findet auch als Blockveranstaltung statt und es wird auch eineExkursion angeboten.Anmeldungen, Termine und Themen in Stud.IP unter der Veranstaltung aus dem WS2010/11.

Forschungskolloquium der "Transformation Studies": "Handelsstoffe": Zirkulation undKommunikation im Atlantik

Kolloquium, SWS: 2 Bultmann, Ingo | Gabbert, Wolfgang | Gohrisch, Jana | Hatzky, Christine | Kalny, Eva | Reinwald, Brigitte| Schmieder, Ulrike (verantwortlich) | Bandau, Anja | Alberts, Wanda | Becker, Lidia | Bös, Mathias | Grünkemeier, Ellen | Helm M.A., Christian | Minnes, Mark | Peeck, Catharina | Peters, M. A., Mario | RostM.A., Inga-Dorothee | Tiesler, Nina Clara | Urioste-Buschmann, Martina | Wünderich, Volker

Mi 14-täglich 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Ausfalltermin(e): 06.05.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - B108Mi Einzel 18:00 - 20:00 20.05.2015 - 20.05.2015 1101 - A310Kommentar Das interdisziplinäre Forschungskolloquium ist das zentrale Diskussionsforum des

Schwerpunkts Transformation Studies (im Sommersemester 2015 Centre for Atlanticand Global Studies ) und des Studiengangs Atlantic Studies in History, Culture and

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Historisches Seminar

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Society , zu dem Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland geladenwerden.

Das Oberthema lautet im Sommersemester 2015 „´Handelsstoffe´: Zirkulation undKommunikation im Atlantik“ .

Der Zugang zu den begehrten Waren Asiens (Seide, Gewürze, Porzellan) wirdgemeinhin als Initialzündung für die europäische Expansion und Entstehung der„modernen Weltwirtschaft“ aufgefasst. In diesem Zusammenhang formte sich abdem 15. Jahrhundert der Atlantik als Raum, der durch die Zirkulation von Menschen,Gütern, kulturellen Praktiken und Ideen zu einem bedeutenden Kristallisationspunktfür eine zunehmend weltumspannende Verdichtung und Verflechtung wurde, dieheute als „Globalisierung“ bezeichnet wird. Jene transkontinentalen Handels- undAustauschbeziehungen sind allerdings, entgegen der vom Ende her gedachtenGroßnarrative, weder als unilineare Prozesse noch als bloße Ausdrucksformenhegemonialer Entwicklungsplanungen zu verstehen. Dass sie über längere Zeiträumevon ungleichen, aber gleichberechtigten Handelspartnern getragen wurden bzw.Europäer im Handel mit Asien und Afrika zunächst lediglich Juniorpartner gewesen sind,weist darauf hin, dass die transatlantische Warenzirkulation durch sich veränderndeReichweiten, wechselseitige Einflüsse und vielgestaltige Interaktionsprozessegekennzeichnet war und ist. Ästhetische Ausdrucksformen wie Literatur und bildendeKunst zeugen von den Widerständen, Verlockungen und Verunsicherungen dieserzunehmend globalen Perspektive.

Politische, gesellschaftliche und kulturelle Dynamiken, die mit Warenhandel undwirtschaftlichen Verflechtungen rund um den Atlantik (und darüber hinaus) verknüpftsind, sollen im Mittelpunkt des Kolloquiums stehen. Unser Augenmerk gilt dabei nicht nurwirtschaftshistorischen Fragestellungen und politikwissenschaftlichen Debatten sondernvor allem auch soziologischen, kulturanthropologischen und kulturwissenschaftlichenImplikationen. In welcher Weise hängen Handelsaktivitäten, Warenzirkulation undungleiche Tauschverhältnisse mit politischem Vormachtstreben bzw. transkontinentalerVorherrschaft einzelner Regionen zusammen? Wie waren bzw. sind vermeintlichethnisch, kulturell und/oder religiös begründete Konflikte mit dem Zugriff auf Ressourcenund die Beherrschung von Märkten vermittelt? Wie haben sich Zirkulation, Aneignungund Konsum bestimmter Waren weltweit auf Lebensstile und Identitätskonzepteausgewirkt und somit auch soziale und kulturelle Distinktion ermöglicht? Wie reagierenTheatermacher, Schriftsteller und andere Künstler auf eine Welt, in der gesellschaftlicheGrenzen, Raumvorstellungen und tradierte ästhetische Formen der Repräsentation inBewegung geraten sind?

Das Programm wird im Februar 2015 auf Aushängen und unter www.transformation-studies.uni-hannover.de und www.atlantic-studies.uni-hannover.de veröffentlicht.

Bemerkung Das Seminar findet am 29.04.15 statt, dafür entfällt es am 06.05.15.

Am 20.05.15 findet das Seminar im Hörsaal A 310 im Hauptgebäude statt.

Vertiefungsmodul GesellschaftsgeschichteDie Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,

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Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Ringvorlesung „Transformation des Energiesystems”

Tutorium, SWS: 2, ECTS: 1 Hamann, Christian (Prüfer/-in) | Hurfar, Carolin Mandanna (verantwortlich)

Mi wöchentl. 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 22.07.2015 2501 - 202Ausfalltermin(e): 01.07.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1101 - F303Kommentar Die Ringvorlesung hat das Ziel ethische, historische, sozialwissenschaftliche sowie

technische Fragestellungen zur aktuellen Transformation des deutschen Energiesystemszu erörtern, sowie Probleme und Lösungsansätze zu skizzieren. Jedem Vortrag sollzudem eine Diskussion folgen, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Dasinterne Ziel der LUH ist zusätzlich, energieinteressierten Studenten und Forschern, diePerspektive anderer Wissenschaften nahezubringen und damit zur interdisziplinärenVernetzung an der LUH beizutragen.Die Nutzung der Energie und deren Folgen sind eines der wichtigsten Themen unsererGesellschaft. Energiesysteme sind aktueller Forschungsgegenstand an der LeibnizUniversität Hannover und bieten Möglichkeiten verstärkter interdisziplinärer Forschungund Lehre. Besonders die Transformationsprozesse von einem Energiesystem, dasim Wesentlichen auf fossilen Energieträgern beruht, zu der verstärkten Nutzungregenerativer Energien liegen im Brennpunkt der Forschung an der LUH.Diese Prozesse bieten nicht nur technische Herausforderungen sondern werfengrundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf.

Bemerkung Für die Teilnahme an 6 Veranstaltungen + Belegarbeit (2 Seiten) erhalten Studierendeder Fakultät für Maschinenbau einen Leistungspunkt. Bitte den Aushang des Instituts fürTurbomaschinen und Fluid-Dynamik beachten!

Linear B und das mykenische Griechenland

Vorlesung, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 21.07.2015 1101 - F142Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginning

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of the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Endeder Palastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v.Chr. nachgehen. Das begleitende Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesungangesprochenen Fragen.

Bemerkung Das dazugehörige Seminar findet am Dienstag von 14 - 16 Uhr in Raum B 112 statt!

Die Vorlesung findet an folgenden Termine statt: 28.04, 05.05., 02.06., 23.06., 30.06.,14.07., 21.07.15

Gute Englisch kenntnisse sind erforderlich, da die Vorlesung weitgehend auf Englischgehalten wird.

Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Linear B und das mykenische Griechenland

Seminar, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 14:00 - 16:00 28.04.2015 - 28.04.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 23.06.2015 - 23.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1146 - A106Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informieren

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uns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Ende derPalastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v. Chr.nachgehen. Das Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesung angesprochenenFragen.

Bemerkung Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da das Seminar weitgehend auf Englischgehalten wird.

Die dazugehörige Vorlesung findet am Dienstag von 10 - 12 Uhr in Raum F 142 statt!Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,

Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

'Young Resistance' against Apartheid - The Pan Africanist Congress (PAC) and the BlackConsciousness Movement (BCM) in South Africa

Seminar, SWS: 2 Barre, Harald

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 11.06.2015 1146 - B112Fr Einzel 14:00 - 18:00 19.06.2015 - 19.06.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 16:00 20.06.2015 - 20.06.2015 1146 - B112Kommentar Embedded in the historical context, we will explore activism of the PAC and BCM, both

of which were mostly constituted by young people up to the aftermath of the ‘SowetoUprising’ in 1976. In this class, we seek to understand the impact of generationaldifferences as well as global politics on South African political activism. We will discussthe reasons for the emergence of these organizations, challenges they faced as wellas their strategies and methods. This class will be based on primary sources such asnewspapers, interviews, and pamphlets, as well as on research literature and (auto)-biographic materials. All students are expected to analyze such materials critically.

Bemerkung The spoken language in this class is English. However, the proficiency will not be gradedand non-fluent English speakers can use this class to improve their skills. Final exams(oral exams and papers) can be held / written in English or German.

Faschismus im Vergleich. Theorie und Praxis

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Fehlhaber, Nils

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar WAS IST FASCHISMUS? An dieser Frage haben sich seit Beginn des letzten

Jahrhunderts mehrere Generationen von Historikern abgearbeitet, ohne zu einemnennenswerten Konsens zu gelangen. MacGregor Knox schrieb im Jahr 2000resümierend: „After seventy-five years of debate, the scene resembles a desert battlefieldlittered with the burnt-out, rusting hulks of failed theories.“

Seit den 1990er Jahren ist die vergleichende Faschismusforschung erneut im starkenAufwind und erhielt besonders aus dem angelsächsischen Raum zahlreiche neueImpulse. In diesem Seminar beschäftigen wir uns intensiv mit den Argumentenprominenter Vertreter dieser Debatte, erschließen deren Modelle eines generischen

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bzw. idealtypischen Faschismusbegriffs und widmen uns der energisch geführtenwissenschaftlichen Debatte, die teilweise bis heute anhält. Im Fokus steht beispielsweiseder Ansatz Roger Griffins, wonach sich Faschismus vor allem durch einen„palingenetischen Ultra-Nationalismus“ als ideologischen Kern definieren lasse. Worinliegen die Vorteile, worin die Nachteile eines solchen Modells im Vergleich zu anderenAnsätzen? Bieten die „five stages of Fascism“ (Robert O. Paxton), die „faschistischeMatrix“ (Roger Eatwell) oder eine „praxeologische“ Definition des Faschismus (SvenReichardt) ein höheres Erklärungspotenzial?

Im zweiten Teil des Seminars konfrontieren wir diese verschiedenen Forschungsansätzemit der historischen Realität. Dafür befassen wir uns exemplarisch mit Fallbeispielenfaschistischer Bewegungen bzw. Regime in Europa und prüfen daran kritisch die Modelleeines generischen Faschismus. Neben dem Nationalsozialismus in Deutschland und demFaschismus in Italien sind dies zum Beispiel die „Legion Erzengel Michael“ (Rumänien),die „British Union of Fascists“ (Großbritannien) oder die „Pfeilkreuzler“ (Ungarn). WelchePersonen engagierten sich in diesen Bewegungen? Worin bestanden deren Ziele,ideologische Überzeugungen und wer waren die Feinde, gegen die sie sich wandten?Politische Praxis und Stil, Selbstinszenierung und auch die Rahmenbedingungen fürErfolg oder Misserfolg einzelner Bewegungen sind weitere vergleichende Aspekte,welche die Betrachtung leiten und Antworten auf die Frage versprechen: WAS ISTFASCHISMUS?

Bemerkung Für das Seminar sind gute Englischkenntnisse erforderlich.Literatur Bauerkämper, Arnd: A New Consensus? Recent Research on Fascism in Europe, 1918–

1945. In: History Compass 4 (2006), S. 536–566.

Reichardt, Sven: Neue Wege in der vergleichenden Faschismusforschung. In: Mittelweg36 16 (2007), S. 9–25.

Das Metier der Athene. Weberei und Wissenschaft in der Antike

Seminar, SWS: 2 Harlizius-Klück, Ellen | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 10:00 - 12:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1101 - F142Di Einzel 14:00 - 16:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 17.06.2015 - 17.06.2015 1146 - B112Do Einzel 10:00 - 13:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 08.07.2015 - 08.07.2015 1146 - A106Do Einzel 10:00 - 16:00 09.07.2015 - 09.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 09:00 - 13:00 10.07.2015 - 10.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Praxis und Bedeutung der Weberei in der antiken

Dichtung, Philosophie und Mythologie. Behandelt werden im einzelnen folgendeThemen: Ritus und Weberei am Beispiel der Panathenaien; Mythos und Weberei:Figuren der Weberin in der Mythologie (Penelope, Arachne, Philomela); Philosophieund Weberei: Platons webender Staatsmann (Politikos); Webmetaphern in der Dichtung(Säume, Ränder, Anfänge); Webstuhl und Tempelarchitektur. Das Seminar findet alsBlockveranstaltung statt. Ein Lektüreplan und eine Quellenauswahl wird zu Beginn desSemesters vorliegen. Anforderungen: Kontinuierliche Mitarbeit, begleitende Lektüre undmündliches Referat. Eine Prüfungsleistung (Hausarbeit) kann erbracht werden.

Literatur Ellen Harlizius-Klück, "Nur nicht von einer Frau geboren werden …". Genealogischeszu Mathematik und Weberei in der Antike, in: Penelope rekonstruiert. Geschichte undDeutung einer Frauenfigur, hg. von I. Kader, Museum für Abgüsse Klassischer BildwerkeMünchen 2007, 121-133

Rosa Reuthner, Wer webte Athenes Gewänder? Die Arbeit von Frauen im antikenGriechenland, Frankfurt - New York: Campus 2006

Rechtspraxis des 15. und 16. Jahrhunderts

Seminar, SWS: 2

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Kaune, Daniel

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 05.05.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Sa Einzel 09:00 - 16:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B209Kommentar Wäre man geneigt das Mittelalter und die Frühe Neuzeit anhand der unterschiedlichen

Arten der Dokumentation von Verwaltungshandlungen zu unterscheiden, so könnte manzu dem Schluss kommen, dass ersteres das Urkunden- und letztere das Aktenzeitalterwar. Doch diese strenge und ebenso plakative Einteilung lässt keinen Raum fürÜbergänge und Zwischenformen, die es jedoch gegeben hat. Gerade das 15. und16. Jahrhundert prägt eine grundlegende Wende der deutschen Rechtsentwicklung,da gelehrte Juristen immer mehr Einfluss auf das alltägliche Rechtsleben gewannen.Beispielsweise etablierten sich so neue Formen von Schrift- und Bildbeweisen vorGericht und im Verlauf beider Jahrhunderte wurde aus gelehrter Rechtstheorie letztlichtatsächliche Rechtspraxis.

Das Seminar wird einen Überblick über die Rechtsgeschichte der beiden Jahrhunderteliefern und im Verlauf des Semesters dabei zentrale Themen ausführlich diskutieren.Vertiefend sollen Teilaspekte quellennah veranschaulicht und kritisch hinterfragt werden.

Literatur Coing, Helmut, Epochen der Rechtsgeschichte in Deutschland, 3. Aufl. München

1976; Kroeschell, Karl / Cordes, Albrecht / Nehlsen-von Stryk, Karin, DeutscheRechtsgeschichte Bd. 2 – 1250-1650, 9. Aufl. Köln 2008; Schuster, Peter, Eine Stadtvor Gericht – Recht und Alltag im spätmittelalterlichen Konstanz, Paderborn 2000;Willoweit, Dietmar, Deutsche Verfassungsgeschichte – Vom Frankenreich bis zurWiedervereinigung Deutschlands, 6. Aufl. München 2009.

The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

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Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwarauf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre inWestdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Afrikaner/innen unterwegs: Mobilität als wirtschaftliche und kulturelle Ressource im subsaharischenAfrika

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 25 Reinwald, Brigitte

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Eines von vielen Klischees, denen wir im Hinblick auf (unsere) Geschichte anhängen,

ist die gängige Vorstellung, historische Wirtschafts- und Lebensweisen seien durchkleinräumig organisierte Sesshaftigkeit bestimmt gewesen. Entsprechend verkürzteWahrnehmungen und Bewertungen liegen auch politischen und Medienmeinungenzugrunde, welche die aktuelle internationale Migration von Afrikaner/inne/n mitZiel Europa vorrangig als Ausdruck gegenwärtiger Krisen- bzw. anhaltenderElendsphänomene deuten und somit als Abweichung von der Norm – mit unerwünschtenFolgeerscheinungen wie Überfremdung und zusätzliche sozialpolitische Belastungenhierzulande– definieren.

Solche Szenarien klammern aus, dass Sesshaftigkeit weltweit keineswegs der historischeRegelfall, sondern eher eine Ausnahme gewesen ist. Das zeigt sich vor allem auch amBeispiel zahlreicher Gesellschaften des afrikanischen Kontinents, die im Verlauf ihrerGeschichte durch verschiedenste Formen von Mobilität geprägt wurden. Darunter fallenWanderfeldbau, Viehhaltung, saisonale Arbeitsmigration, Fernhandelsaktivitäten undPilgerreisen ebenso wie der Exodus größerer Menschengruppen infolge ökologischerund politischer Krisen im Kontext von Sklavenhandel, Kolonisation und postkolonialenProblemkonstellationen.

Im Seminar werden wir am Beispiel Westafrikas untersuchen, wie sich mobileWirtschafts- und (Über)Lebensstrategien sowie die sie ermöglichenden transregionalenund internationalen Netzwerke von Menschen, die temporär und längerfristig unterwegssind, seit Mitte des 19. Jahrhunderts verändert haben. Besonderes Augenmerk gilt dabei

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zum einen der kritischen Auseinandersetzung mit Ansätzen der Migrationsforschung;zum anderen sollen jedoch auch die von Menschen in Bewegung entwickelten Strategienund Zielsetzungen von Mobilsein stärker berücksichtigt werden. Im Lichte der hiergewonnenen Einsichten werden wir uns schließlich mit Erfahrungsberichten derjenigenbeschäftigen, die sich von Westafrika aus auf den langen, gefährlichen Weg nach Europamachen.

Bemerkung Für die Lektüre von Forschungsliteratur und Quellentexten sind englische oderfranzösische Sprachkenntnisse erforderlich.

Das Seminar ist auf 25 Teilnehmer begrenzt.Literatur de Brujin, Mirjam, Rijk van Dijk &Dick Focken (Hg.innen) 2001. Mobile Africa. Changing

patterns of movement in Africa and beyond . Leiden, Boston &Köln: Brill. (FBSBB)

Hahn, Hans Peter &Georg Klute (Hg.) 2007. Cultures of Migration . African Perspectives .Berlin: LIT. (FBSBB)

Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Vertiefungsmodul KulturgeschichteDie Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wie

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organisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Linear B und das mykenische Griechenland

Vorlesung, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 21.07.2015 1101 - F142Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Endeder Palastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v.Chr. nachgehen. Das begleitende Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesungangesprochenen Fragen.

Bemerkung Das dazugehörige Seminar findet am Dienstag von 14 - 16 Uhr in Raum B 112 statt!

Die Vorlesung findet an folgenden Termine statt: 28.04, 05.05., 02.06., 23.06., 30.06.,14.07., 21.07.15

Gute Englisch kenntnisse sind erforderlich, da die Vorlesung weitgehend auf Englischgehalten wird.

Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

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Historisches Seminar

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Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Linear B und das mykenische Griechenland

Seminar, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 14:00 - 16:00 28.04.2015 - 28.04.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 23.06.2015 - 23.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1146 - A106Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Ende derPalastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v. Chr.nachgehen. Das Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesung angesprochenenFragen.

Bemerkung Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da das Seminar weitgehend auf Englischgehalten wird.

Die dazugehörige Vorlesung findet am Dienstag von 10 - 12 Uhr in Raum F 142 statt!Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,

Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Das Metier der Athene. Weberei und Wissenschaft in der Antike

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Seminar, SWS: 2 Harlizius-Klück, Ellen | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 10:00 - 12:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1101 - F142Di Einzel 14:00 - 16:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 17.06.2015 - 17.06.2015 1146 - B112Do Einzel 10:00 - 13:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 08.07.2015 - 08.07.2015 1146 - A106Do Einzel 10:00 - 16:00 09.07.2015 - 09.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 09:00 - 13:00 10.07.2015 - 10.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Praxis und Bedeutung der Weberei in der antiken

Dichtung, Philosophie und Mythologie. Behandelt werden im einzelnen folgendeThemen: Ritus und Weberei am Beispiel der Panathenaien; Mythos und Weberei:Figuren der Weberin in der Mythologie (Penelope, Arachne, Philomela); Philosophieund Weberei: Platons webender Staatsmann (Politikos); Webmetaphern in der Dichtung(Säume, Ränder, Anfänge); Webstuhl und Tempelarchitektur. Das Seminar findet alsBlockveranstaltung statt. Ein Lektüreplan und eine Quellenauswahl wird zu Beginn desSemesters vorliegen. Anforderungen: Kontinuierliche Mitarbeit, begleitende Lektüre undmündliches Referat. Eine Prüfungsleistung (Hausarbeit) kann erbracht werden.

Literatur Ellen Harlizius-Klück, "Nur nicht von einer Frau geboren werden …". Genealogischeszu Mathematik und Weberei in der Antike, in: Penelope rekonstruiert. Geschichte undDeutung einer Frauenfigur, hg. von I. Kader, Museum für Abgüsse Klassischer BildwerkeMünchen 2007, 121-133

Rosa Reuthner, Wer webte Athenes Gewänder? Die Arbeit von Frauen im antikenGriechenland, Frankfurt - New York: Campus 2006

Bilder als Konzept und Quelle. Anwendungsmöglichkeiten für historische Forschung zuLateinamerika

Seminar, SWS: 2 Helm M.A., Christian

Mi Einzel 10:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 18:00 08.05.2015 - 08.05.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 17:00 09.05.2015 - 09.05.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 17:00 23.05.2015 - 23.05.2015 1146 - B108Kommentar Was ist ein Bild? Mit Antworten auf diese Frage lassen sich wissenschaftliche Bände

füllen. Einige davon stehen im Mittelpunkt des Seminars, das aus zwei Teilen besteht:Zuerst werden verschiedene theoretische Konzepte zum Thema „Bild“ und derenAnschlussmöglichkeiten für historische Forschung zu Lateinamerika diskutiert.Anschließend steht die Interpretation bildlicher Quellen aus Lateinamerika im Zentrum.Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zur Lektüre längerer,auch englischsprachiger Theorietexte, die einen Großteil der Basisliteratur des Seminarsausmachen.

Literatur Paul, Gerhard: Visual History. Ein Studienbuch, Göttingen 2006.Buhn, Matthias: Das Bild. Theorie – Geschichte – Praxis, Berlin 2009.

Rechtspraxis des 15. und 16. Jahrhunderts

Seminar, SWS: 2 Kaune, Daniel

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 05.05.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Sa Einzel 09:00 - 16:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B209Kommentar Wäre man geneigt das Mittelalter und die Frühe Neuzeit anhand der unterschiedlichen

Arten der Dokumentation von Verwaltungshandlungen zu unterscheiden, so könnte manzu dem Schluss kommen, dass ersteres das Urkunden- und letztere das Aktenzeitalterwar. Doch diese strenge und ebenso plakative Einteilung lässt keinen Raum für

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Übergänge und Zwischenformen, die es jedoch gegeben hat. Gerade das 15. und16. Jahrhundert prägt eine grundlegende Wende der deutschen Rechtsentwicklung,da gelehrte Juristen immer mehr Einfluss auf das alltägliche Rechtsleben gewannen.Beispielsweise etablierten sich so neue Formen von Schrift- und Bildbeweisen vorGericht und im Verlauf beider Jahrhunderte wurde aus gelehrter Rechtstheorie letztlichtatsächliche Rechtspraxis.

Das Seminar wird einen Überblick über die Rechtsgeschichte der beiden Jahrhunderteliefern und im Verlauf des Semesters dabei zentrale Themen ausführlich diskutieren.Vertiefend sollen Teilaspekte quellennah veranschaulicht und kritisch hinterfragt werden.

Literatur Coing, Helmut, Epochen der Rechtsgeschichte in Deutschland, 3. Aufl. München

1976; Kroeschell, Karl / Cordes, Albrecht / Nehlsen-von Stryk, Karin, DeutscheRechtsgeschichte Bd. 2 – 1250-1650, 9. Aufl. Köln 2008; Schuster, Peter, Eine Stadtvor Gericht – Recht und Alltag im spätmittelalterlichen Konstanz, Paderborn 2000;Willoweit, Dietmar, Deutsche Verfassungsgeschichte – Vom Frankenreich bis zurWiedervereinigung Deutschlands, 6. Aufl. München 2009.

The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

Zwischen Kaiser und Sultan. Grenzen und Herrschaftsräume zwischen dem Osmanischen Reich undder Habsburgermonarchie im 17. und 18. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Magyar, M.A., Attila

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108

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Kommentar In der aktuellen Forschung über den Raum und die Grenzen als Produkte sozialerKommunikationsprozesse und als Instrumente verschiedener Herrschaftspraktikenbekommt auch das habsburgisch-osmanische Grenzgebiet eine steigendeAufmerksamkeit in der Frühneuzeitforschung. Die Wahrnehmung und Beschreibungdes „Fremden“, des „Anderen“ in der Grenzregion bietet einen wichtigenUntersuchungsgegenstand und ermöglicht die (Re-)Konstruktion historischerWahrnehmungsmuster und Raumbildungsprozesse. Im Vertiefungsseminar wirddas Grenzgebiet zwischen dem Osmanischen Reich und der Habsburgermonarchie,das neben der sog. Militärgrenze auch weitere Gebiete in Ungarn, Kroatien undam Mittelmeer umfasste, aus einer kulturhistorischen Perspektive betrachtet.Schwerpunktmäßig werden das Wissen über den Raum und über die Grenzen,die lokalen und globalen Verhältnisse und Zusammenhänge, die die Prozesse derRaumbildung, Grenzziehung und Herrschaftsorganisation beeinflusst haben, diskutiert.Als Grundlage dazu werden sowohl die Lektüre aktueller historischer Studien als auchdie Arbeit mit Quellenmaterialien (Grenzziehungsprozesse, Friedensverträge, Karten,Reiseberichte, usw.) aus dem 17. und 18. Jahrhundert dienen.

Literatur Stauber, Reinhard, Grenze, in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 4. Stuttgart, 2006, Sp.1105–1114.

Norbert Spannenberger, Szabolcs Varga (Hg.): Ein Raum im Wandel. Die Osmanisch-habsburgische Grenzregion vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, Stuttgart, 2014.

Lars Behrisch (Hg.): Vermessen, Zählen, Berechnen. Die politische Ordnung des Raumsim 18. Jahrhundert, Frankfurt am Main, New York, 2006.

Der Wandel der Sepulkralkultur. Praxisseminar zum veränderten Umgang moderner Gesellschaftenmit dem Tod

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 16.04.2015 - 03.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 05.06.2015 - 05.06.2015 1146 - A106Do wöchentl. 08:00 - 10:00 11.06.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar „Sterben, Tod und Trauer“ sind Themen, deren ‚Bearbeitung‘ in modernen Gesellschaften

zunehmend an Hospize, Kirchen und Friedhofsverwaltungen delegiert wird. Im Wandeldes Umgangs von Individuen wie ganzer Gesellschaften mit dem Tod manifestiert sichjedoch weit mehr als die Bewältigung eines persönlichen oder kollektiven Verlusts.Im Spiegel der Sepulkralkultur lassen sich vielmehr grundlegende gesellschaftlicheund kulturelle Veränderungsprozesse studieren, wie die Verbreitung der Aufklärungund Säkularisierung im 18./19. Jahrhundert, das Massensterben durch Seuchenund Kriege, die Veränderung der Sterblichkeit und der demographischen Struktur,Urbanisierungs- und Migrationsprozesse und die Entstehung und der Wandel desstädtischen Bürgertums, sowie der Arbeiterbewegung im 19./20. Jh., schließlichIndividualisierungsprozesse und Wandlungskonzepte des Selbst in der jüngstenZeitgeschichte.

Durch komplexe Wandlungsprozesse unserer gegenwärtigen Gesellschaft verändert sichaktuell auch die Sepulkralkultur mit bemerkenswerter Dynamik. Überkommene Formender Bearbeitung des Todes verlieren durch Auflösung traditioneller Familienstrukturenund demographischen Wandel an Relevanz. Grundlegend neue Formen von Vorsorgefür den eigenen Tod, Trauer um andere und Totengedenken – etwa in Gestalt vonSterbehelfern, Friedwäldern oder Internet-Foren, wie „Stay alive“ geben davon Zeugnis.

Das Praxisseminar versteht sich als Angebot zur Public History. Die TeilnehmerInnensollen am lokalen Beispiel Hannovers und seiner näheren Umgebung nach materiellenÜberlieferungen, Schriftquellen und Oral History-Zeugnissen zum Wandel derSepulkralkultur suchen und diese für eine interessierte Öffentlichkeit historischkontextualisieren und aufbereiten. Die Komplexität des Themas schafft Gelegenheit,unterschiedliche Methoden historischer Arbeit kennenzulernen und am praktischenBeispiel anzuwenden. Zur Themenfindung für Ihr persönliches Forschungsprojekt solltenSie die unten aufgelisteten Veröffentlichungen studieren.

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Interesse, Engagement und Zeiteinsatz sind zur erfolgreichen Teilnahme an dieserLehrveranstaltung unabdingbar!

Drei jeweils freitags stattfindende Ein-Tages-Exkursionen zu Friedhöfen und Grabmalenin Hannover, sowie zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel ergänzen das Seminar.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Wolfgang Kruse: Rezension zu: Confino, Alon; Betts, Paul; Schumann, Dirk (Hrsg.):Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth-CenturyGermany. New York 2008, in: H-Soz-Kult, 06.03.2009, .

Publikationen des Museums für Sepulkralkultur: http://www.sepulkralmuseum.de/de/publikationen_sepulkralkultur.html

Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl istauf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Erinnerungsorte - zwischen historischer Reflexion und cultural heritage industry

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Schmiechen-Ackermann, Detlef

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 25.06.2015

Kommentar Erinnerungsorte, Erinnerungskulturen, Kulturerbe, Gedächtnisräume – die Reihe„trendiger“ Begriffe, die transportieren, wie politische und gesellschaftlicheSinngebungen des 21. Jahrhunderts unterfüttert werden mit historischen Belegen,ließe sich fast beliebig fortsetzen. „Geschichte“ steht hoch im Kurs als Argument undBegründungszusammenhang zur Durchsetzung aktueller Interessen und Anliegen.Häufig ist es nicht mehr die professionell betriebene Geschichtswissenschaft, die dieMaßstäbe setzt sowie Interpretationen entwirft und begründet. Längst beanspruchenauch Journalisten, Filmemacher, Event- und Tourismusmanager u.a.m. die Kompetenz,historische Vorgänge, Orte und Zustände in gültiger Weise zu deuten. Der ubiquitäreGebrauch von Geschichte setzt sich in bestimmte Formen der Geschichtspolitik undder Pflege von Kulturerbe um. Im Mittelpunkt des Seminars soll die Beschäftigung mitmateriell greifbaren, aber auch imaginierten virtuellen „Erinnerungsorten“ stehen: WelcheAkteure haben daran „gearbeitet“, sie konstruiert, ihnen Profil zu verleihen? Welche– des Öfteren auch kontroversen – Deutungen wurden und werden mit diesen Ortenverbunden? Aus welche Weise werden einige dieser Orte durch eine nach ökonomischenKriterien agierende Cultural Heritage Industry verwertet? Nach einem einführendenTheorieteil sollen im zweiten Teil des Kurses ausgewählte „Erinnerungsorte“ analysiertwerden.

Bemerkung Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt!

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Literatur Einführende Literatur: Sybille Frank, Der Mauer um die Wette gedenken. Die Formationder Heritage-Industrie am Berliner Checkpoint Charlie, Frankfurt am Main/New York2009; Markus Tauschek, Kulturerbe. Eine Einführung, Berlin 2013; Janina Fuge u.a.(Hg.), Gedächtnisräume. Geschichtsbilder und Erinnerungskulturen in Norddeutschland,Göttingen 2014; Etienne François/Hagen Schulze (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte, 3Bde., München 2001; Pim den Boer u.a. (Hg.), Europäische Erinnerungsorte, 3 Bde.,München 2012. Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

Vertiefungsmodul RegionalgeschichteRingvorlesung der FI TRUST "Renaissance der Stadt"

42279, Vorlesung Danielzyk, Rainer (verantwortlich)

Mo Einzel 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 20.04.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 04.05.2015 - 04.05.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 18.05.2015 - 18.05.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 01.06.2015 - 01.06.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 15.06.2015 - 15.06.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 29.06.2015 - 29.06.2015 4107 - 009

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Bemerkung Für den Besuch der Ringvorlesung können KEINE Leistungspunkte erworben werden.

Webseite: www.trust.uni-hannover.de

Literatur Literaturhinweise werden in den einzelnen Vorlesungen gegeben. Ringvorlesung „Transformation des Energiesystems”

Tutorium, SWS: 2, ECTS: 1 Hamann, Christian (Prüfer/-in) | Hurfar, Carolin Mandanna (verantwortlich)

Mi wöchentl. 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 22.07.2015 2501 - 202Ausfalltermin(e): 01.07.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1101 - F303Kommentar Die Ringvorlesung hat das Ziel ethische, historische, sozialwissenschaftliche sowie

technische Fragestellungen zur aktuellen Transformation des deutschen Energiesystemszu erörtern, sowie Probleme und Lösungsansätze zu skizzieren. Jedem Vortrag sollzudem eine Diskussion folgen, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Dasinterne Ziel der LUH ist zusätzlich, energieinteressierten Studenten und Forschern, diePerspektive anderer Wissenschaften nahezubringen und damit zur interdisziplinärenVernetzung an der LUH beizutragen.Die Nutzung der Energie und deren Folgen sind eines der wichtigsten Themen unsererGesellschaft. Energiesysteme sind aktueller Forschungsgegenstand an der LeibnizUniversität Hannover und bieten Möglichkeiten verstärkter interdisziplinärer Forschungund Lehre. Besonders die Transformationsprozesse von einem Energiesystem, dasim Wesentlichen auf fossilen Energieträgern beruht, zu der verstärkten Nutzungregenerativer Energien liegen im Brennpunkt der Forschung an der LUH.Diese Prozesse bieten nicht nur technische Herausforderungen sondern werfengrundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf.

Bemerkung Für die Teilnahme an 6 Veranstaltungen + Belegarbeit (2 Seiten) erhalten Studierendeder Fakultät für Maschinenbau einen Leistungspunkt. Bitte den Aushang des Instituts fürTurbomaschinen und Fluid-Dynamik beachten!

Wikinger, Araber, Slawen: Handelsnetzwerke und Herrschaftsbildungen im östlichen Europa

Seminar, SWS: 2 Adamczyk, Dariusz

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Eines der interessantesten Phänomene der Geschichte Osteuropas im 9.-11.

Jahrhundert war der Zufluss von Silber aus dem arabischen Raum, Deutschlandund England. Zur gleichen Zeit formierten sich in der Großregion verschiedeneHerrschaftszentren, die sich in die Silberströme „einzuklinken“ versuchten. DerHintergrund bestand darin, dass die Edelmetalle das strategische Machtinstrumentdarstellten, mit dem die neue Elite anstrebte, die Redistribution der für dasSelbstverständnis der Gefolgsleute erforderlichen Prestigegüter zu kontrollieren undzu monopolisieren. Die Notwendigkeit, Silber anzuhäufen, es zur Schau zu stellen undzu verteilen, um so viele „Klienten” wie möglich zu gewinnen, diente demzufolge derMachtsicherung und -konsolidierung. Das Streben nach Edelmetallen beeinflusstesomit die Expansionsdynamik der herrschaftlichen Entwicklung im östlichen Europa. DieVeranstaltung soll Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Wirkungen der Silberströmeund -zirkulation, in erster Linie im piastischen Polen und in der Kiever Rus´, aber auch inSkandinavien eröffnen.

Literatur Dariusz Adamczyk: Silber und Macht. Fernhandel, Tribute und die piastischeHerrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800–1100), Wiesbaden 2014;Sebastian Brather: Frühmittelalterliche Dirham-Schatzfunde in Europa. Probleme ihrerwirtschaftsgeschichtlichen Interpretation aus archäologischer Perspektive, in: Zeitschriftfür Archäologie des Mittelalters 23/24 (1997), S. 73-153; Wladyslaw Duczko: Viking Rus.

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Studies on the Presence of Scandinavians in Eastern Europe, Leiden 2004; JoachimHenning (Hg.): Europa im 10. Jahrhundert. Archäologie einer Aufbruchszeit, Mainz 2008.

Ronnenberg im Calenberger Land: Stadtgeschichte in historischen Karten (Teil 3)

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mi wöchentl. 10:00 - 12:00 15.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar ist eine Fortführung zweier vorangegangener Lehrveranstaltungen zur

Geschichte der Stadt Ronnenberg und ihrer Ortsteile mit dem Ziel, die bereits begonneneAusstellung historischer Karten in die Praxis umzusetzen. Die Lehrveranstaltungsteht auch Interessierten offen, die die vorigen Seminare nicht besucht haben. Nebeneiner kurzen Einführung in die Stadtgeschichte und die Bedeutung historischerKarten als Quellen für die wissenschaftliche Forschung geht es vornehmlich umAusstellungskonzeptionen generell und im Besonderen um die Präsentation inRonnenberg. Ein Teil der Seminarsitzungen wird voraussichtlich als Blockveranstaltungstattfinden.

Bei dem Seminar handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Stadt Ronnenbergund dem Historischen Seminar der Leibniz Universität.

Literatur Hertel, Peter [u.a. Hrsg.]: Ronnenberg: Sieben Traditionen – Eine Stadt. Ronnenberg2010. - Pöhlmann, Wolfger: Handbuch der Ausstellungspraxis von A-Z. [Neuauflage]Berlin 2006. - Schneider, Ute: Die Macht der Karten. Eine Geschichte der Kartographievom Mittelalter bis heute. Darmstadt 2006.

Zwischen Kaiser und Sultan. Grenzen und Herrschaftsräume zwischen dem Osmanischen Reich undder Habsburgermonarchie im 17. und 18. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Magyar, M.A., Attila

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar In der aktuellen Forschung über den Raum und die Grenzen als Produkte sozialer

Kommunikationsprozesse und als Instrumente verschiedener Herrschaftspraktikenbekommt auch das habsburgisch-osmanische Grenzgebiet eine steigendeAufmerksamkeit in der Frühneuzeitforschung. Die Wahrnehmung und Beschreibungdes „Fremden“, des „Anderen“ in der Grenzregion bietet einen wichtigenUntersuchungsgegenstand und ermöglicht die (Re-)Konstruktion historischerWahrnehmungsmuster und Raumbildungsprozesse. Im Vertiefungsseminar wirddas Grenzgebiet zwischen dem Osmanischen Reich und der Habsburgermonarchie,das neben der sog. Militärgrenze auch weitere Gebiete in Ungarn, Kroatien undam Mittelmeer umfasste, aus einer kulturhistorischen Perspektive betrachtet.Schwerpunktmäßig werden das Wissen über den Raum und über die Grenzen,die lokalen und globalen Verhältnisse und Zusammenhänge, die die Prozesse derRaumbildung, Grenzziehung und Herrschaftsorganisation beeinflusst haben, diskutiert.Als Grundlage dazu werden sowohl die Lektüre aktueller historischer Studien als auchdie Arbeit mit Quellenmaterialien (Grenzziehungsprozesse, Friedensverträge, Karten,Reiseberichte, usw.) aus dem 17. und 18. Jahrhundert dienen.

Literatur Stauber, Reinhard, Grenze, in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 4. Stuttgart, 2006, Sp.1105–1114.

Norbert Spannenberger, Szabolcs Varga (Hg.): Ein Raum im Wandel. Die Osmanisch-habsburgische Grenzregion vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, Stuttgart, 2014.

Lars Behrisch (Hg.): Vermessen, Zählen, Berechnen. Die politische Ordnung des Raumsim 18. Jahrhundert, Frankfurt am Main, New York, 2006.

Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2

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Historisches Seminar

SoSe 2015 30

Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwarauf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre inWestdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl istauf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Bergbau im Harz vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Der Harzer Bergbau gehört zu den ältesten der Welt. Im 19. Jahrhundert erlebte der

Bergbau am Rammelsberg weitreichende Veränderungen, die durch die Auffindungdes sog. Neuen Lagers sowie die Industrialisierung verursacht wurden. Diese Phase istaber bislang kaum untersucht worden. Im Verlauf des Seminars soll deshalb vor demHintergrund der früheren und späteren Entwicklung des Bergbaus diese Phase anhandvon Quellen exemplarisch untersucht werden. Die Teilnahme an dem Seminar setztdamit eine eigenständige Arbeit mit archivarischen Quellen und Forschungsliteraturvoraus.

Weitere Informationen zu Quellen und Forschungsliteratur werden in StudIPrechtzeitig bereitgestellt. Grundlegende Informationen finden sich auf der Website desRammesberg-Museums.

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SoSe 2015 31

Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

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Der Weserraum im 16. und 17. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Zweynert, M.A., Charlotte

Di Einzel 08:15 - 09:45 14.04.2015 - 14.04.2015 1146 - B112Bemerkung zurGruppe

Vorbesprechung

Sa Einzel 09:30 - 17:00 16.05.2015 - 16.05.2015 1146 - B108Mo Einzel 08:30 - 16:00 18.05.2015 - 18.05.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion

Di Einzel 09:30 - 17:00 19.05.2015 - 19.05.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion

Kommentar Im Seminar soll anhand der Analysekategorien „Raum“ und „Geschlecht“ eineAuseinandersetzung mit dem Weserraum im 16. und beginnenden 17. Jahrhundertstattfinden. Lebens- und Beziehungsformen der adeligen, städtischen und ländlichenBevölkerung werden ebenso im Fokus stehen wie soziale und konfessionelle Konfliktesowie spezifische Formen des Wissenstransfers und der materiellen Kultur in derRegion. Dabei werden auch die Fragen aufgeworfen, inwiefern man überhaupt voneinem frühneuzeitlichen Weserraum sprechen kann und wie sich dieser Raum ggf.konstituierte.

Den Teilnehmenden wird die Möglichkeit gegeben, Archive kennenzulernen und mitarchivalischen Quellen zu arbeiten. Da Exkursionen zu historischen Stätten stattfinden,ist das Seminar als Blockveranstaltung konzipiert. Die Anwesenheit in der vorbereitendenSitzung am 14.4.2015 ist für die Seminarteilnahme Voraussetzung.

Literatur Jörg Döring/Tristan Thielmann (Hg.), Spatial Turn. Das Raumparadigma in den Kultur-und Sozialwissenschaften, Bielefeld 2008.

Vertiefungsmodul Geschichtskultur, Öffentlichkeit, Medien25 Jahre Herstellung der Deutschen Einheit - Erinnerung und Geschichtskultur

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar In diesem Oktober jährt sich die – laut amtlichem Namen des „Einigungsvertrags“ vom

31.8.1990 – Herstellung der Einheit Deutschlands zum 25. Mal. Dieses Jubiläums wirdin zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und in den Medien gedacht werden. Auchdie Schulen sind aufgefordert, im Unterricht und außerhalb auf geeignete Weise diehistorischen Begebenheiten zu thematisieren. Im Seminar rekapitulieren wir die neuesteForschung zum Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung, schauen kritischauf Formen der öffentlichen Erinnerung (z.B. in Museen, Film und Fernsehen, politischenPodien, Zeitzeugenveranstaltungen) und erörtern, welche Rolle ein Vierteljahrhundertdanach dieses für den bundesrepublikanischen Geschichtshaushalt vorrangige Ereignisim Fachunterricht mit jungen, kulturell heterogen zusammengesetzten Lernenden, diejene ferne Zeit nur aus Erzählungen kennen, spielen kann.

Literatur Michele Barricelli: Berlin ist erleuchtet. http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/2-2014-43/illuminating-berlin-looking-back-year-25/

Andreas Rödder: Deutschland ewig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung.München 2009.

Mawil: Kinderland. Berlin 2014. (Graphic Novel)

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SoSe 2015 33

Sprache und Geschichte

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Dem Grunde nach ist bereits lange bekannt, dass Sprache unser einziger Zugang zur

Geschichte ist. Denn die Vergangenheit als solche ist per definitionem nicht zuhanden,wir können sie immer nur sprachlich, mithilfe von Überresten, Quellen, Erzählungen,konstruieren. Aus dieser Erkenntnis jedoch ergeben sich für die Geschichtswissenschaftmannigfache Herausforderungen: Welche Sprache ist hier gemeint – jene der Quellenoder eine moderne? die elitäre Hoch- oder eine Umgangssprache? eine nationale bzw.Verkehrssprache oder eine „lingua franca“, in die alle Geschichtswerke zu übersetzensind? Gibt es überhaupt etwas, das die Sprache des Historikers oder der Historikerin vonjener der Dichterin oder des Dichters unterscheidet? Und was bedeutet, dass die Grenzedes Sprechens schnell die Grenze des Denkens wird, für das Lernen von Geschichtein kulturell und damit auch sprachlich höchst heterogen zusammengesetzten heutigenSchulklassen? Wir befragen die Geschichtstheorie, die Fachdidaktik, Schulbuchmacher,Literaten und Sprachtrainer. Nach dem Seminar sollte sich auch Ihr eigenes Sprechenüber Geschichte verändert haben.

Literatur Saskia Handro/Bernd Schönemann (Hrsg.): Geschichte und Sprache. Berlin u.a. 2010.

Getting into the magic circle – Historisches Lernen und Computerspiele

Seminar, SWS: 2 Giere, Daniel

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Der Einfluss des Computerspiels ist in puncto des Geschichtsbewusstseins nicht hoch

genug einzuschätzen. Mittlerweile werden digitale Spiele von Jugendlichen zwischen 12und 19 Jahren in ihrer Freizeit häufiger genutzt als Bücher. Zudem werden in ca. 20%der bis 2012 erschienenen Computerspiele historische Rahmenhandlungen genutzt.So ist es besonders erfreulich, dass sich eine Vielzahl geschichtswissenschaftlicherVeröffentlichungen diesem Themenbereich widmen. Derzeit scheint jedocheine Etablierung in historischen Lehr- und Lernkontexten noch fern, da aktuelleForschungsergebnisse oftmals mehr Fragen als Antworten generieren. Doch bietengerade populäre Computerspiele arrangierte Lernumgebungen, die stets versuchen ihrdidaktisches Design zu verbergen, um den Spielfluss (die Immersion) nicht zu gefährden.So sollten uns nicht nur die historischen Darstellungen der Spiele interessieren, sondernebenso die im Spiel angebotenen Lernumgebungen, welche ebenso allgemeineHinweise auf didaktische sowie methodische Ansätze für den Geschichtsunterricht gebenkönnten. So werden wir anhand populärer Computerspiele Rückschlüsse auf historischeLernprozesse erarbeiten, die in didaktische Konzepte überführt werden.

Literatur Matthias Bopp: Immersive Didaktik und Framingprozesse in Computerspielen. In:B. Neitzel/R. F. Nohr (Hrsg.): Das Spiel mit dem Medium. Partizipation, Immersion,Interaktion. Marburg. 2012, S. 170–186.

Waldemar Grosch: Der Einsatz digitaler Medien in historischen Lernprozessen. In:M. Barricelli/M. Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts Bd. 2.Schwalbach/Ts. 2012, S. 125–145.

Carl Heinze: Mittelalter Computer Spiele: Zur Darstellung und Modellierung vonGeschichte im populären Computerspiel. Bielefeld. 2012.

Florian Kerschbaumer/Tobias Winnerling (Hrsg.): Frühe Neuzeit im Videospiel.Geschichtswissenschaftliche Perspektiven. Berlin. 2014.

Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven imGeschichtsunterricht

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Historisches Seminar

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Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Immer wieder wird kritisiert, dass historische Filmformate wie beispielsweise "Die

Deutschen" oftmals eine falsche oder zumindest fragwürdige Geschichte anbieten. EinGrund dafür mag u. a. in den vielfach verwendeten Authentizitätsstrategien liegen, dienicht nur filmisch nachgestellte Szenen betreffen. Im Histotainment sollen Unterhaltungund Geschichte verschmelzen, wobei didaktische Ziele nur eine Nebenrolle einnehmen.Die Öffnung vieler Filmarchive im Internet bietet – angeregt durch die Gedenkjahre2014-2018 – vor allem im Bezug auf Dokumente des Ersten Weltkriegs eine historischeinmalige Chance: Nie war es einfacher an originales Filmmaterial zu gelangen. Nutzenwir die Chance und produzieren gemeinsam eine Geschichtsdokumentation, diehistorischem Lernen gerecht wird.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktioneines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterricht" und NICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Oliver Näpfel: Film und Geschichte: "Histotainment" im Geschichtsunterricht. In:M. Barricelli/M. Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts Bd. 2.Schwalbach/Ts. 2012, S. 146–171.

www.europeanfilmgateway.eu/de Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterreicht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Viele Historiker deuten den Ersten Weltkrieg als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

Seine Ursachen und Wirkungen, deren Bilder in der europäischen Erinnerungskulturnachhaltig verankert sind, werden in den Gedenkjahren 2014-2018 kontrovers debattiert,neu erforscht und interpretiert. Das Seminar wird sich mit den unterschiedlichen Themen,Debatten und Ereignissen des Ersten Weltkriegs und ihrer didaktischen Vermittlungauseinandersetzen, sich inhaltlich aber primär an den wissenschaftlichen Bedürfnissender zu produzierenden Geschichtsdokumentation zum Ersten Weltkrieg orientieren.Gemeinsam beschäftigen wir uns u.a. mit der Julikrise 1914 und der umstrittenenKriegsschuldfrage, dem Kriegsverlauf, den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen undpolitischen Veränderungen während und nach dem Krieg und dem Umgang mit derErinnerung an den Ersten Weltkrieg.

Literatur :

Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktion einesFilmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven im Geschichtsunterricht" undNICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion der

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Historisches Seminar

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Dokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Gedenkstätten als außerschulische Lernorte - Ausstellungskonzepte und Vermittlungsmethoden imdigitalen Zeitalter

Seminar, SWS: 2 Hermel, Shaun

Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B108Mo Einzel 09:00 - 18:00 01.06.2015 - 01.06.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Fr Einzel 03.07.2015 - 03.07.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Neuengamme

Fr Einzel 10:00 - 17:00 17.07.2015 - 17.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Sa Einzel 10:00 - 17:00 18.07.2015 - 18.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Kommentar Im Juli 2014 endete mit der Neueröffnung der Gedenkstätte Ahlem eine siebenjährigePhase der Neukonzeption. Um das Ziel, die Gedenkstätte zum zentralenaußerschulischen Lernort der Region Hannover zu machen, zu erreichen, wurdeninsgesamt mehr als 6 Mio. Euro investiert. Der ganzheitliche Ansatz von Architektur,Ausstellungskonzeption/-gestaltung und Landschaftsarchitektur soll im Bereich derVermittlung vielfältige Anknüpfungspunkte bieten und die individuellen Bedürfnisse vonBesuchergruppen auffangen.

Das Seminar beschäftigt sich mit modernen Darstellungsformen undVermittlungsmethoden in Gedenkstätten und betrachtet dabei auch erinnerungskulturelleEntwicklungen der Vergangenheit. Die Studierenden sollen sich kritisch mit bestehendenFormen auseinandersetzen und Workshopmodule entwickeln, die sie vor Ort aufihre Praxistauglichkeit hin überprüfen sollen. Dafür werden zwei Blocktermine in derGedenkstätte Ahlem stattfinden. Außerdem soll die Gedenkstätte Neuengammebesucht werden, um in vergleichender Perspektive ein differenzierteres Bild vonGedenkstättenarbeit zu erhalten.

Bemerkung Die Teilnahme an der Exkursion ist an die Teilnahme am Seminar gebunden.

Termin der Exkursion: Freitag, 3. Juli 2015 (Gedenkstätte Neuengamme)Literatur Brumlik, Michael. Aus Katastrophen lernen? Grundlagen zeitgeschichtlicher Bildung in

menschenrechtlicher Absicht, Berlin, 2004.

Rürup, Reinhard. Der lange Schatten des Nationalsozialismus, Geschichte,Geschichtspolitik und Erinnerungskultur, Göttingen, 2014.

Sternfeld, Nora. Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung, transnationales Lernen überden Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft, Wien, 2013.

Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders,Schwalbach/Ts., 2013.

Erinnerungskulturen in vergleichender Perspektive (Perm-Hannover)

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

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Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist die „Erinnerungskultur“ Thema im

Geschichtsunterricht. Um die Begriffe handhabbar zu machen, bedarf es klarer Konzepteund deren Überprüfung an konkreten Themen. Erinnerung wird gestaltet, etwa durchVielstimmigkeit oder Ausgrenzung der Inhalte (Feindt, Welzer), durch Vielschichtigkeit imWandel der Zeitläufte, durch Orte und Themen, an denen sich Erinnerung manifestiert.Der gegenwärtige „Erinnerungsboom“ ist vom Generationswechsel geprägt, wie es dasKonzept vom kommunikativen und kulturellen Gedächtnis (Assmann) zum Ausdruckbringt. Trennt oder vereint das kollektive Gedächtnis die Nationen Europas heute (ClausLeggewie)? Welche Lehren soll die Erinnerungsarbeit anstoßen?

Zunächst werden theoretische Konzepte der Erinnerungskultur erarbeitet. In einemzweiten Schritt folgen exemplarisch Themen: In Westeuropa kehrte die Erinnerung anden Holocaust seit den 1980er Jahren zurück, im östlichen Europa erinnert man seit den1990er Jahren an den Stalinismus. Die Regionen Hannover und Perm eignen sich füreinen Vergleich ausgewählter Gedenkstätten, zumal ich auch weiterhin Begegnungenmit Studenten aus unserer Partneruniversität in Perm plane. In einem dritten Schrittkönnen Träger von Erinnerung an Beispielen untersucht werden (Erinnerung im Film,Erinnerungsorte etc.). Parallel zu diesen Thematisierungen werden Unterrichtsideen undKonzepte entwickelt.

Literatur Jan Assmann: Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität, in: Ders./ Tonio Hölscher:Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a. M. 1988, S. 9-19.

Maurice Halbwachs: Das kollektive Gedächtnis, Stuttgart 1967 (Auszüge).

Harald Welzer: Gedächtnis und Erinnerung, in: Jaeger/Jörn Rüsen (Hrsg.): Handbuch derKulturwissenschaften. Band 3: Themen und Tendenzen, Stuttgart 2004, S. 155-174.

Feindt, Greogr, et al (Hrsg.): Europäishe Erinnerung als verflochtene Erinnerung.Vielstimmige und vielschichtige Vergangenheitsdeutungen jenseits der Nation. Göttingen2014, Einleitung S. 11-36.

Leggewie, Claus: Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein Schlachtfeld wirdbesichtigt. München 2011.

Vertiefend:

Boris Dubin: Erinnerung als staatliche Veranstaltung. Geschichte und Herrschaft inRußland, in: Osteuropa 58 (2008), Nr. 6, S. 57-65. - http://bwv.verlag-online.eu/digibib/bwv/apply/content/opus/271417/ in TIB/UB FBS, Signatur: Z 484.

Fein, Elke: Die Gesellschaft “Memorial” und die postsowjetische Erinnerungskultur inRussland. In: Lars Karl, Igor J. Polianski (Hg.): Geschichtspolitik und Erinnerungskultur imneuen Russland. Göttingen 2009, S. 165-186.

Scherstjanoi, Elke (Hg.): Russlandheimkehrer. Die sowjetische Kriegsgefangenschaftim Gedächtnis der Deutschen. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte. Sondernummer)München 2012. – Darin besonders die beiden Beiträge der Herausgeberin über OralHistory-Projekte.

Jörg Baberowski: Was war der Stalinismus?, in: Ders.: Verbrannte Erde. StalinsHerrschaft der Gewalt, München 2012, S. 13-32.

Römische Kaiser multimedial: Tiberius

Seminar, SWS: 2 Kehne, Peter

Do 14-täglich 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Ziel dieses Seminars ist die Analyse historischer Ereignisse sowie von Darstellungen

und Bewertungen des Kaisers Tiberius in antiken Quellen, moderner Historiographie,Belletristik, Spielfilmen, Filmdokumentationen etc.

Bemerkung Das Seminar findet teilweise als Blockseminar statt!

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Historisches Seminar

SoSe 2015 37

Literatur B. Levick, Tiberius the Politician, London ²1999. P. Kehne, Tiberius: RGA² 30, 2005,559-562.

Der Wandel der Sepulkralkultur. Praxisseminar zum veränderten Umgang moderner Gesellschaftenmit dem Tod

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 16.04.2015 - 03.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 05.06.2015 - 05.06.2015 1146 - A106Do wöchentl. 08:00 - 10:00 11.06.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar „Sterben, Tod und Trauer“ sind Themen, deren ‚Bearbeitung‘ in modernen Gesellschaften

zunehmend an Hospize, Kirchen und Friedhofsverwaltungen delegiert wird. Im Wandeldes Umgangs von Individuen wie ganzer Gesellschaften mit dem Tod manifestiert sichjedoch weit mehr als die Bewältigung eines persönlichen oder kollektiven Verlusts.Im Spiegel der Sepulkralkultur lassen sich vielmehr grundlegende gesellschaftlicheund kulturelle Veränderungsprozesse studieren, wie die Verbreitung der Aufklärungund Säkularisierung im 18./19. Jahrhundert, das Massensterben durch Seuchenund Kriege, die Veränderung der Sterblichkeit und der demographischen Struktur,Urbanisierungs- und Migrationsprozesse und die Entstehung und der Wandel desstädtischen Bürgertums, sowie der Arbeiterbewegung im 19./20. Jh., schließlichIndividualisierungsprozesse und Wandlungskonzepte des Selbst in der jüngstenZeitgeschichte.

Durch komplexe Wandlungsprozesse unserer gegenwärtigen Gesellschaft verändert sichaktuell auch die Sepulkralkultur mit bemerkenswerter Dynamik. Überkommene Formender Bearbeitung des Todes verlieren durch Auflösung traditioneller Familienstrukturenund demographischen Wandel an Relevanz. Grundlegend neue Formen von Vorsorgefür den eigenen Tod, Trauer um andere und Totengedenken – etwa in Gestalt vonSterbehelfern, Friedwäldern oder Internet-Foren, wie „Stay alive“ geben davon Zeugnis.

Das Praxisseminar versteht sich als Angebot zur Public History. Die TeilnehmerInnensollen am lokalen Beispiel Hannovers und seiner näheren Umgebung nach materiellenÜberlieferungen, Schriftquellen und Oral History-Zeugnissen zum Wandel derSepulkralkultur suchen und diese für eine interessierte Öffentlichkeit historischkontextualisieren und aufbereiten. Die Komplexität des Themas schafft Gelegenheit,unterschiedliche Methoden historischer Arbeit kennenzulernen und am praktischenBeispiel anzuwenden. Zur Themenfindung für Ihr persönliches Forschungsprojekt solltenSie die unten aufgelisteten Veröffentlichungen studieren.

Interesse, Engagement und Zeiteinsatz sind zur erfolgreichen Teilnahme an dieserLehrveranstaltung unabdingbar!

Drei jeweils freitags stattfindende Ein-Tages-Exkursionen zu Friedhöfen und Grabmalenin Hannover, sowie zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel ergänzen das Seminar.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Wolfgang Kruse: Rezension zu: Confino, Alon; Betts, Paul; Schumann, Dirk (Hrsg.):Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth-CenturyGermany. New York 2008, in: H-Soz-Kult, 06.03.2009, .

Publikationen des Museums für Sepulkralkultur: http://www.sepulkralmuseum.de/de/publikationen_sepulkralkultur.html

Antike im Museum. Konzepte vom Sammeln, Erschließen und Präsentieren antiker Sachkultur

Seminar, SWS: 2 Siebert, Anne Viola | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

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Historisches Seminar

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Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Fr Einzel 14:00 - 18:00 05.06.2015 - 05.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 06.06.2015 - 06.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Hamburg

Fr Einzel 14:00 - 18:00 26.06.2015 - 26.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Göttingen und Kassel

Kommentar Das Seminar führt ein in die Grundlagen der Museums-, Sammlungs- undVermittlungsgeschichte und beleuchtet am Beispiel der antiken Sachkultur wiekulturhistorische Inhalte erschlossen und aufbereitet werden können. Im Mittelpunktder Betrachtung und vor allem der praxisbezogenen Seminaranteile steht das MuseumAugust Kestner als Beispiel eines „Sammlermuseums“. Das Seminar wird nur alsBlockveranstaltung angeboten.

Geplant sind zwei Tagesexkursionen: 1) Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; 2)Göttingen, Original- und Abgusssammlung des Archäologischen Instituts und Kassel,Antikensammlung Schloss Wilhelmshöhe.

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die bereits einEinführungsseminar im Bereich der Alten Geschichte absolviert haben.

Bemerkung Alle Termine (außer Exkursionen) im Museum August Kestner, Trammplatz 3

Anmeldung bitte per E-Mail an [email protected]

Literatur In Auswahl

Bénédicte Savoy (Hrsg.), Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums inDeutschland 1701 – 1815 (Mainz 2006)

Kristina Kratz-Kessemeier – Andrea Meyer – Bénédicte Savoy (Hrsg.),Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750-1950 (Berlin 2010)

Anke te Heesen, Theorien des Museums. Zur Einführung (Hamburg 2012)

Luca Giuliani, Die (Un-)Ordnung der Dinge. Überlegungen zur Geschichte des Sammelnsvon Antiken seit dem 16. Jahrhundert. In: St. Altekamp – M. R. Hofter – M. Krumme(Hrsg.), Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeitvon Interessen und Methoden, Kolloquium Berlin 1999 (München 2001) 435 – 454

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

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Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

Fachdidaktik25 Jahre Herstellung der Deutschen Einheit - Erinnerung und Geschichtskultur

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar In diesem Oktober jährt sich die – laut amtlichem Namen des „Einigungsvertrags“ vom

31.8.1990 – Herstellung der Einheit Deutschlands zum 25. Mal. Dieses Jubiläums wirdin zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und in den Medien gedacht werden. Auchdie Schulen sind aufgefordert, im Unterricht und außerhalb auf geeignete Weise diehistorischen Begebenheiten zu thematisieren. Im Seminar rekapitulieren wir die neuesteForschung zum Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung, schauen kritischauf Formen der öffentlichen Erinnerung (z.B. in Museen, Film und Fernsehen, politischenPodien, Zeitzeugenveranstaltungen) und erörtern, welche Rolle ein Vierteljahrhundertdanach dieses für den bundesrepublikanischen Geschichtshaushalt vorrangige Ereignisim Fachunterricht mit jungen, kulturell heterogen zusammengesetzten Lernenden, diejene ferne Zeit nur aus Erzählungen kennen, spielen kann.

Literatur Michele Barricelli: Berlin ist erleuchtet. http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/2-2014-43/illuminating-berlin-looking-back-year-25/

Andreas Rödder: Deutschland ewig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung.München 2009.

Mawil: Kinderland. Berlin 2014. (Graphic Novel) Spezielle Probleme der Sonderpädagogischen Fachdidaktik

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Di Einzel 18:00 - 20:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - B112

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Kommentar Schon seit einiger Zeit verstehen sich die modernen Richtungen der Geschichtsdidaktikals eine Didaktik der Vielfalt. Als Analysekategorien für Lerngegenstände, aberauch um die individuellen Lernenden hinsichtlich ihrer Vorbildung, Interessen undBedürfnisse zu gruppieren, spielen also kultureller Hintergrund, Geschlecht undsoziale Herkunft eine unterrichtsbedingende Rolle. Jüngst werden auch körperlicheund geistige Beeinträchtigungen als Differenzlinien und in ihrer Bedeutung fürProzesse des historischen Lernens betrachtet. Wir begutachten theoretische Entwürfe,Organisationsformen, empirische Studien und praktische Handreichungen für denGeschichtsunterricht an der inklusiven Schule.

Literatur Sebastian Barsch/Wolfgang Hasberg (Hrsg.): Inklusiv – Exklusiv. Historisches Lernen füralle. Schwalbach/Ts. 2014.

Sprache und Geschichte

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Dem Grunde nach ist bereits lange bekannt, dass Sprache unser einziger Zugang zur

Geschichte ist. Denn die Vergangenheit als solche ist per definitionem nicht zuhanden,wir können sie immer nur sprachlich, mithilfe von Überresten, Quellen, Erzählungen,konstruieren. Aus dieser Erkenntnis jedoch ergeben sich für die Geschichtswissenschaftmannigfache Herausforderungen: Welche Sprache ist hier gemeint – jene der Quellenoder eine moderne? die elitäre Hoch- oder eine Umgangssprache? eine nationale bzw.Verkehrssprache oder eine „lingua franca“, in die alle Geschichtswerke zu übersetzensind? Gibt es überhaupt etwas, das die Sprache des Historikers oder der Historikerin vonjener der Dichterin oder des Dichters unterscheidet? Und was bedeutet, dass die Grenzedes Sprechens schnell die Grenze des Denkens wird, für das Lernen von Geschichtein kulturell und damit auch sprachlich höchst heterogen zusammengesetzten heutigenSchulklassen? Wir befragen die Geschichtstheorie, die Fachdidaktik, Schulbuchmacher,Literaten und Sprachtrainer. Nach dem Seminar sollte sich auch Ihr eigenes Sprechenüber Geschichte verändert haben.

Literatur Saskia Handro/Bernd Schönemann (Hrsg.): Geschichte und Sprache. Berlin u.a. 2010.

Getting into the magic circle – Historisches Lernen und Computerspiele

Seminar, SWS: 2 Giere, Daniel

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Der Einfluss des Computerspiels ist in puncto des Geschichtsbewusstseins nicht hoch

genug einzuschätzen. Mittlerweile werden digitale Spiele von Jugendlichen zwischen 12und 19 Jahren in ihrer Freizeit häufiger genutzt als Bücher. Zudem werden in ca. 20%der bis 2012 erschienenen Computerspiele historische Rahmenhandlungen genutzt.So ist es besonders erfreulich, dass sich eine Vielzahl geschichtswissenschaftlicherVeröffentlichungen diesem Themenbereich widmen. Derzeit scheint jedocheine Etablierung in historischen Lehr- und Lernkontexten noch fern, da aktuelleForschungsergebnisse oftmals mehr Fragen als Antworten generieren. Doch bietengerade populäre Computerspiele arrangierte Lernumgebungen, die stets versuchen ihrdidaktisches Design zu verbergen, um den Spielfluss (die Immersion) nicht zu gefährden.So sollten uns nicht nur die historischen Darstellungen der Spiele interessieren, sondernebenso die im Spiel angebotenen Lernumgebungen, welche ebenso allgemeineHinweise auf didaktische sowie methodische Ansätze für den Geschichtsunterricht gebenkönnten. So werden wir anhand populärer Computerspiele Rückschlüsse auf historischeLernprozesse erarbeiten, die in didaktische Konzepte überführt werden.

Literatur Matthias Bopp: Immersive Didaktik und Framingprozesse in Computerspielen. In:B. Neitzel/R. F. Nohr (Hrsg.): Das Spiel mit dem Medium. Partizipation, Immersion,Interaktion. Marburg. 2012, S. 170–186.

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Waldemar Grosch: Der Einsatz digitaler Medien in historischen Lernprozessen. In:M. Barricelli/M. Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts Bd. 2.Schwalbach/Ts. 2012, S. 125–145.

Carl Heinze: Mittelalter Computer Spiele: Zur Darstellung und Modellierung vonGeschichte im populären Computerspiel. Bielefeld. 2012.

Florian Kerschbaumer/Tobias Winnerling (Hrsg.): Frühe Neuzeit im Videospiel.Geschichtswissenschaftliche Perspektiven. Berlin. 2014.

Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven imGeschichtsunterricht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Immer wieder wird kritisiert, dass historische Filmformate wie beispielsweise "Die

Deutschen" oftmals eine falsche oder zumindest fragwürdige Geschichte anbieten. EinGrund dafür mag u. a. in den vielfach verwendeten Authentizitätsstrategien liegen, dienicht nur filmisch nachgestellte Szenen betreffen. Im Histotainment sollen Unterhaltungund Geschichte verschmelzen, wobei didaktische Ziele nur eine Nebenrolle einnehmen.Die Öffnung vieler Filmarchive im Internet bietet – angeregt durch die Gedenkjahre2014-2018 – vor allem im Bezug auf Dokumente des Ersten Weltkriegs eine historischeinmalige Chance: Nie war es einfacher an originales Filmmaterial zu gelangen. Nutzenwir die Chance und produzieren gemeinsam eine Geschichtsdokumentation, diehistorischem Lernen gerecht wird.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktioneines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterricht" und NICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Oliver Näpfel: Film und Geschichte: "Histotainment" im Geschichtsunterricht. In:M. Barricelli/M. Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts Bd. 2.Schwalbach/Ts. 2012, S. 146–171.

www.europeanfilmgateway.eu/de "OK google, wie lehre ich Geschichte?"

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel

Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Dass sich Schülerinnen und Schüler im Internet informieren, belegt in aller Deutlichkeit

die häufige Nutzung von Suchmaschinen, wobei sich die Relevanz der Informationssucheim Internet für schulische Kontexte mit zunehmendem Alter verstärkt (JIM-Studie2014). Darüber hinaus legt eine 2011 eigens durchgeführte deskriptive Studie unterStudierenden, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern (einige Ergebnisse sindunter www.youtube.com/watch?v=rKuz8JXaiJw abrufbar) nahe, dass die Wichtigkeitder Informationsbeschaffung im Internet auch bei angehenden Geschichtslehrerinnenund -lehrern nicht abnimmt. Die Nutzung von Informationsmaterial aus dem Internet fürdie Unterrichtsvorbereitung stellt demnach keine Seltenheit dar, wobei die Qualitäteneiner digitalen Informationsquelle in vielen Fällen schwer einzuschätzen sind. Oftmalsbleibt die Frage offen, welche Internetangebote überhaupt für eine historisch informierteFachdidaktik geeignet sind. Im praktisch orientierten Seminar werden wir Möglichkeitenund Qualitäten digitaler Informationsangebote anhand geschichtsdidaktischerForderungen einschätzen, erproben und in einem PDF-Reader für eine spätereVerwendung zusammenfassen.

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Bemerkung Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Literatur Hans-Jürgen Pandel: Geschichtsdidaktik: Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts.

2013.Marko Demantowsky/Christoph Pallaske (Hrsg.): Geschichte lernen im digitalen Wandel.München. 2015.

Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterreicht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Viele Historiker deuten den Ersten Weltkrieg als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

Seine Ursachen und Wirkungen, deren Bilder in der europäischen Erinnerungskulturnachhaltig verankert sind, werden in den Gedenkjahren 2014-2018 kontrovers debattiert,neu erforscht und interpretiert. Das Seminar wird sich mit den unterschiedlichen Themen,Debatten und Ereignissen des Ersten Weltkriegs und ihrer didaktischen Vermittlungauseinandersetzen, sich inhaltlich aber primär an den wissenschaftlichen Bedürfnissender zu produzierenden Geschichtsdokumentation zum Ersten Weltkrieg orientieren.Gemeinsam beschäftigen wir uns u.a. mit der Julikrise 1914 und der umstrittenenKriegsschuldfrage, dem Kriegsverlauf, den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen undpolitischen Veränderungen während und nach dem Krieg und dem Umgang mit derErinnerung an den Ersten Weltkrieg.

Literatur :

Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktion einesFilmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven im Geschichtsunterricht" undNICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Gedenkstätten als außerschulische Lernorte - Ausstellungskonzepte und Vermittlungsmethoden imdigitalen Zeitalter

Seminar, SWS: 2 Hermel, Shaun

Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B108Mo Einzel 09:00 - 18:00 01.06.2015 - 01.06.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Fr Einzel 03.07.2015 - 03.07.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Neuengamme

Fr Einzel 10:00 - 17:00 17.07.2015 - 17.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

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Sa Einzel 10:00 - 17:00 18.07.2015 - 18.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Kommentar Im Juli 2014 endete mit der Neueröffnung der Gedenkstätte Ahlem eine siebenjährigePhase der Neukonzeption. Um das Ziel, die Gedenkstätte zum zentralenaußerschulischen Lernort der Region Hannover zu machen, zu erreichen, wurdeninsgesamt mehr als 6 Mio. Euro investiert. Der ganzheitliche Ansatz von Architektur,Ausstellungskonzeption/-gestaltung und Landschaftsarchitektur soll im Bereich derVermittlung vielfältige Anknüpfungspunkte bieten und die individuellen Bedürfnisse vonBesuchergruppen auffangen.

Das Seminar beschäftigt sich mit modernen Darstellungsformen undVermittlungsmethoden in Gedenkstätten und betrachtet dabei auch erinnerungskulturelleEntwicklungen der Vergangenheit. Die Studierenden sollen sich kritisch mit bestehendenFormen auseinandersetzen und Workshopmodule entwickeln, die sie vor Ort aufihre Praxistauglichkeit hin überprüfen sollen. Dafür werden zwei Blocktermine in derGedenkstätte Ahlem stattfinden. Außerdem soll die Gedenkstätte Neuengammebesucht werden, um in vergleichender Perspektive ein differenzierteres Bild vonGedenkstättenarbeit zu erhalten.

Bemerkung Die Teilnahme an der Exkursion ist an die Teilnahme am Seminar gebunden.

Termin der Exkursion: Freitag, 3. Juli 2015 (Gedenkstätte Neuengamme)Literatur Brumlik, Michael. Aus Katastrophen lernen? Grundlagen zeitgeschichtlicher Bildung in

menschenrechtlicher Absicht, Berlin, 2004.

Rürup, Reinhard. Der lange Schatten des Nationalsozialismus, Geschichte,Geschichtspolitik und Erinnerungskultur, Göttingen, 2014.

Sternfeld, Nora. Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung, transnationales Lernen überden Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft, Wien, 2013.

Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders,Schwalbach/Ts., 2013.

Einführung in die Unterrichtspraxis: Didaktischer Geschichtsunterricht

Seminar, SWS: 2 Hoche, Friedrich-Jürgen

Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 03.06.2015 - 22.07.2015 1146 - B108So Einzel 10:00 - 14:00 28.06.2015 - 28.06.2015 1146 - B108So Einzel 10:00 - 14:00 05.07.2015 - 05.07.2015 1146 - B108Kommentar Das Seminar soll in die pädagogische Praxis des Schulunterrichts einführen. Dabei

sollen ebenso Curricula, Bildungsstandards und Lehrpläne thematisiert werdenwie auch unterschiedliche Konzeptionen für den Geschichtsunterricht. DidaktischeReduzierung wissenschaftlicher Inhalte, Methoden der Vermittlung bzw. das Herstellenvon Lernsituationen und Moderieren von Lernprozessen sollen vorbereitet und imSeminar erprobt werden.

Bemerkung Nach Absprache mit den Seminarteilnehmer/innen werden einige Sitzungen alsBlockveranstaltungen durchgeführt.

Literatur Bergmann, Klaus: Der Gegenwartsbezug im Geschichtsunterricht, Schwallbach/Ts. 2002.Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik,Seelze-Velber 2001.Schneider, Gerhard: Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwallbach/Ts. 1999.Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwallbach/Ts. 2005.Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden: Geschichtsunterricht einmal anders,Schwallbach/Ts. 2010.

Erinnerungskulturen in vergleichender Perspektive (Perm-Hannover)

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Historisches Seminar

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Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist die „Erinnerungskultur“ Thema im

Geschichtsunterricht. Um die Begriffe handhabbar zu machen, bedarf es klarer Konzepteund deren Überprüfung an konkreten Themen. Erinnerung wird gestaltet, etwa durchVielstimmigkeit oder Ausgrenzung der Inhalte (Feindt, Welzer), durch Vielschichtigkeit imWandel der Zeitläufte, durch Orte und Themen, an denen sich Erinnerung manifestiert.Der gegenwärtige „Erinnerungsboom“ ist vom Generationswechsel geprägt, wie es dasKonzept vom kommunikativen und kulturellen Gedächtnis (Assmann) zum Ausdruckbringt. Trennt oder vereint das kollektive Gedächtnis die Nationen Europas heute (ClausLeggewie)? Welche Lehren soll die Erinnerungsarbeit anstoßen?

Zunächst werden theoretische Konzepte der Erinnerungskultur erarbeitet. In einemzweiten Schritt folgen exemplarisch Themen: In Westeuropa kehrte die Erinnerung anden Holocaust seit den 1980er Jahren zurück, im östlichen Europa erinnert man seit den1990er Jahren an den Stalinismus. Die Regionen Hannover und Perm eignen sich füreinen Vergleich ausgewählter Gedenkstätten, zumal ich auch weiterhin Begegnungenmit Studenten aus unserer Partneruniversität in Perm plane. In einem dritten Schrittkönnen Träger von Erinnerung an Beispielen untersucht werden (Erinnerung im Film,Erinnerungsorte etc.). Parallel zu diesen Thematisierungen werden Unterrichtsideen undKonzepte entwickelt.

Literatur Jan Assmann: Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität, in: Ders./ Tonio Hölscher:Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a. M. 1988, S. 9-19.

Maurice Halbwachs: Das kollektive Gedächtnis, Stuttgart 1967 (Auszüge).

Harald Welzer: Gedächtnis und Erinnerung, in: Jaeger/Jörn Rüsen (Hrsg.): Handbuch derKulturwissenschaften. Band 3: Themen und Tendenzen, Stuttgart 2004, S. 155-174.

Feindt, Greogr, et al (Hrsg.): Europäishe Erinnerung als verflochtene Erinnerung.Vielstimmige und vielschichtige Vergangenheitsdeutungen jenseits der Nation. Göttingen2014, Einleitung S. 11-36.

Leggewie, Claus: Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein Schlachtfeld wirdbesichtigt. München 2011.

Vertiefend:

Boris Dubin: Erinnerung als staatliche Veranstaltung. Geschichte und Herrschaft inRußland, in: Osteuropa 58 (2008), Nr. 6, S. 57-65. - http://bwv.verlag-online.eu/digibib/bwv/apply/content/opus/271417/ in TIB/UB FBS, Signatur: Z 484.

Fein, Elke: Die Gesellschaft “Memorial” und die postsowjetische Erinnerungskultur inRussland. In: Lars Karl, Igor J. Polianski (Hg.): Geschichtspolitik und Erinnerungskultur imneuen Russland. Göttingen 2009, S. 165-186.

Scherstjanoi, Elke (Hg.): Russlandheimkehrer. Die sowjetische Kriegsgefangenschaftim Gedächtnis der Deutschen. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte. Sondernummer)München 2012. – Darin besonders die beiden Beiträge der Herausgeberin über OralHistory-Projekte.

Jörg Baberowski: Was war der Stalinismus?, in: Ders.: Verbrannte Erde. StalinsHerrschaft der Gewalt, München 2012, S. 13-32.

Von der Theorie zur Praxis der Fachdidaktik: Binnendifferenzierung-Unterrichtsplanung-Kompetenzen

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 13.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B108

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Historisches Seminar

SoSe 2015 45

Kommentar Konzepte der Binnendifferenzierung gewinnen in zunehmend heterogenen Lerngruppenan Bedeutung. Dazu werden neuere Angebote der (Fach-)Didaktik diskutiert und erprobt.

Das Seminar beginnt mit einer praxisnahen Reflexion fachdidaktischer Grundlagen deshistorischen Lernens und der Wissenskonstruktion im Hinblick auf die Unterrichtsplanung.

Welche Phasen hat eine motivierende, produktive Unterrichtsstunde? WelcheFunktion hat ein kreativer Stundeneinstieg, wie gestalte ich ihn? Wie kann ichLernende abwechslungsreich, sicher und leistbar zur methodischen Analyseverschiedener Quellengattungen anleiten? Wie befähige ich Lerner schrittweise zurkritischen Urteilsbildung als Teil eines reflektierten Geschichtsbewusstseins? WelcheKompetenzmodelle stehen für einen ergebnisorientierten Unterricht zur Verfügung? InKleingruppen werden Stundenkonzepte für eine aktuelle Unterrichtsreihe erarbeitet. Dazufindet auch ein Workshop statt.

Aktuelle und historische Schulbücher werden im Rahmen einer eintägigen Exkursionin das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (Braunschweig) aufIdeologien und Narrative untersucht. Über welche Kompetenzen müssen Schüler heuteverfügen, um mit (solchen) Quellen kritisch zu arbeiten?

Am Ende des Seminars verfügen die TeilnehmerInnen über grundlegendefachdidaktische Kategorien und Erfahrungen zur Planung und Beobachtung vonUnterricht.

Bemerkung Das Fachpraktikum findet in der vorlesungsfreien Zeit statt.BA-Studenten können in Einzelfällen nach Rücksprache am Seminarteil gern teilnehmen.

Literatur Einführende Lit.: Barricelli, Michele, Sauer, Michael: Was ist guter Geschichtsunterricht?Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht.In: GWU 57(2006), Heft 1, S. 4-26. – Hilke Günther-Arndt (Hrsg.), Geschichtsdidaktik.Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003, besonders S. 23-46. – Hans-Jürgen Pandel, Geschichtsunterricht nach PISA. Kompetenzen, Bildungsstandardsund Kerncurricula, Schwalbach/Ts., 2.A. 2007, besonders S. 6-65. – Michael Sauer,Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber,6.A. 2007. – Schneider, Gerhard, Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwalbach/Ts., 4. erg. u. überarb. A. 2004. – Bärbel Völkel,Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht (Praxisteil). Schwalbach/Ts. 2008.Differenzierung. Themenheft der Fachzeitschrift: Geschichte lernen, Heft 131 / 2009.Kühberger, Christoph und Elfriede Windischbauer: Individualisierung und Differenzierungim Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2013.

Weiterführende Lit.: Michele Barricelli, Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts. Bde. 1, 2. Schwalbach/Ts. 2012. - Hans-Jürgen Pandel,Geschichtsdidaktik. Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts. 2013. – Ders.:Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts., 3.A. 2006. – Ders.: Bildinterpretation. Die Bildquelle im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts., 2008. – Ders.: Historisches Erzählen. Narrativität im Geschichtsunterricht.Schwalbach/Ts. 2010. Körber, Andreas: Graduierung von Kompetenzen. In: M. Barricelli,M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1, Schwalbach/Ts.2012, S. 236-254.Wenzel, Birgit: Heterogenität und Inklusion - Binnendifferenzierung undIndividualisierung. In: M. Barricelli, M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts, Bd. 2, Schwalbach/Ts. 2012, S. 238-254.

ForschungslernmodulGeschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert. Historiographie, Konzepte, Tendenzen

Seminar, SWS: 2 Hatzky, Christine | Peters, M. A., Mario

Mi Einzel 14:00 - 16:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Bemerkung zurGruppe

Vorbesprechung

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Historisches Seminar

SoSe 2015 46

Fr Einzel 10:00 - 18:00 19.06.2015 - 19.06.2015Bemerkung zurGruppe

Raum A 210 1146

Sa Einzel 10:00 - 14:00 20.06.2015 - 20.06.2015Bemerkung zurGruppe

Raum A 210, 1146

Fr Einzel 10:00 - 18:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - A106Kommentar In diesem Seminar setzen wir uns theoretisch, methodologisch und praktisch

mit der Geschichtsschreibung über Lateinamerika im 19. und 20. Jahrhundertauseinander. Ausgehend von den Anfängen der Historiographie Lateinamerikas,ausgewählten Nationalgeschichten und Historikern beschäftigen wir uns im Weiterenmit Handbüchern und Überblickswerken zu einzelnen Regionen und untersuchen ihreStruktur und ihren Aufbau, ihre theoretisch-methodischen Ansätze, die thematischenSchwerpunktsetzungen und versuchen Forschungsdebatten und wissenschaftlicheKontroversen zu identifizieren. Unsere Herangehensweise ist synchron und diachron,wir analysieren sowohl vergleichbare Publikationen aus derselben Epoche als auchdie Schwerpunktverschiebungen, Trends und Tendenzen in Veröffentlichungen,die in unterschiedlichen Zeiträumen erschienen sind. Begleitend werden wir unserejeweiligen Analysen und Bewertungen schriftlich festhalten und am gemeinsameinen Kriterienkatalog entwickeln, wie ein einbändiges Handbuch zur GeschichteLateinamerikas idealerweise aussehen könnte.

Bemerkung Ich bitte alle Interessierten um persönliche Anmeldung per E-mail bei mir.Literatur Harding, Leonhard, Geschichte Afrikas im 19. und 20. Jahrhundert, Oldenbourg,

München 1999.

Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Hammer, Wuppertal 2010

Holloway, Thomas, A Companion to Latin American History, Wiley-Blackwell, Malden,Oxford 2011.

Eakin, Marshall, The History of Latin America. Collision of Cultures, Palgrave McMillan,Houndmills, New York 2007.

Moya, José C., The Oxford Handbook of Latin America, Oxford UP, Oxford, New York2011.

Ethnologische Sammlungen im Landesmuseum Hannover: Erkundungen eines Forschungs- undBerufsfeldes

Seminar, SWS: 2 Reinwald, Brigitte

Mi Einzel 13:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:30 - 16:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 20.05.2015 - 20.05.2015Bemerkung zurGruppe

Landesmuseum

Mi Einzel 13:30 - 16:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015Bemerkung zurGruppe

Landesmuseum

Mi Einzel 14:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B112Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.07.2015 - 22.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Projektseminar richtet sich an Studierende der Masterstudiengänge Geschichte

und Atlantic Studies und wird in Kooperation mit dem Landesmuseum Hannoverdurchgeführt. Kernstück sind zwei Ganztagsworkshops (= 2 Exkursionstage). Am 20.Mai wird uns Herr Dr. Alexis von Poser in die Ethnologischen Sammlungen einführenund mit den in Hannover befindlichen Sammlungsstücken, vor allem aus den ehemaligendeutschen „Schutzgebieten“ in Afrika sowie aus Lateinamerika, vertraut machen. Am24. Juni führt uns Frau Dr. Claudia Andratschke in das Forschungs- und Arbeitsfeld derProvenienzforschung ein. Die vor- und nachbereitenden Sitzungen unseres Seminars

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sind zum einen der Auseinandersetzung mit kolonialen Sammlungspraktiken undder Untersuchung musealer Ausstellungskonzeptionen gewidmet. Workshops undSeminarsitzungen sollen Sie jedoch zum anderen auch dazu anregen, Forschungsideenund Fragestellungen für Masterarbeiten zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen(z.B. Objekt- und Sammlungs- sowie Sammlerbiographien, Museum als (post)kolonialerWissensspeicher und Lernort).

Bemerkung Die Anrechnung der beiden Exkursionstage ist auf Seminarteilnehmende beschränkt.Eine Teilnahme an den Exkursionen ohne Besuch des Seminars ist nicht möglich.

Zur besseren Planung des Seminars und Abstimmung mit dem Landesmuseum bitte ichum – möglichst rasche – persönliche Anmeldung per Email an [email protected]

Literatur Anna Schmid (Hg.in) 2006. Mit Begeisterung und langem Atem. Ethnologie amNiedersächsischen Landesmuseum Hannover . Hannover: NiedersächsischesLandesmuseum. [GW Leibniz Bibliothek]

Imke Jungermann 2006. Eine Begegnung mit dem „Fremden“. Zur Ausstellungspraxisim frühen Überseemuseum Bremen. In Afrika hierzulande. Eine Bilder-, Text- undBeziehungsgeschichte (Hg.in) Brigitte Reinwald (= Stichproben. Zeitschrift für kritischeAfrikastudien 10), S. 15-37. [FBSBB]

Michel Leiris 1980. Phantom Afrika. Tagebuch einer Expedition von Dakar nach Djibouti,1931-1933 . 2 Bände. Frankfurt am Main: Syndikat. [FBS]

Beginen in Hannover, Teil 2

Seminar, SWS: 2 Rothmann, Michael | Schwark, Thomas

Sa Einzel 10:00 - 18:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Historisches Museum

Kommentar Beginen fanden in der Genderforschung, zumal der mittelalterlichen undfrühneuzeitlichen, einen verdientermaßen prominenten Platz. Als laikaleFrömmigkeitsbewegung ohne klösterliche Bindung, die zugleich aus zumeistunverheirateten Frauen bestand, nahmen sie in der mittelalterlichen Gesellschaftseit ihrem ersten Auftauchen, eine eindrucksvolle Sonderstellung ein. Unser Seminarnähert sich dem Phänomen regional konzentriert für Hannover. Der wissenschaftlicheErkenntnisgewinn soll zudem mit einem Ausstellungskonzept verbunden werden. AlsAusstellungsort ist an den Beginenturm am Historischen Museum, Hannover gedacht.

Bemerkung Das Seminar kann nur von Studenten belegt werden, die am ersten Teil teilgenommenhaben.

Der zweite Blocktermin wird rechtzeitig über StudIp bekannt gegeben. Die Termine findenim Historischen Museum statt.

Literatur Frank-Michael Reichstein, Das Beginenwesen in Deutschland, Berlin 2001.

Die NSDAP in Hannover

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Durch die Arbeit im Seminar, das in der Täterforschung angesiedelt ist, sollen Daten

zu Mitgliedern und Funktionären der NSDAP in Hannover zusammengetragen werden.Die Erforschung der Geschichte der NSDAP Hannover und Ihrer Mitglieder stellt bisherweitgehend ein Desiderat der Forschung dar, so dass hier die Recherche besonderslohnend erscheint.

Literatur Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv, praktischer Leitfaden für Historiker und andereNutzer. Paderborn 2006 (UTB 2803).

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Historisches Seminar

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Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

Bünemann, Tobias: „So erbat und erhielt ich dann bald die Erlaubnis zur Begründungeiner Ortsgruppe der NSDAP. In Hannover[…]“. Die Entwicklung der hannoverschenNSDAP von ihrer Gründung bis 1933.. In: Hannoversche Geschichtsblätter NF Bd. 67(2013), S. 73-89.

ExkursionenGedenkstätten als außerschulische Lernorte - Ausstellungskonzepte und Vermittlungsmethoden imdigitalen Zeitalter

Seminar, SWS: 2 Hermel, Shaun

Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B108Mo Einzel 09:00 - 18:00 01.06.2015 - 01.06.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Fr Einzel 03.07.2015 - 03.07.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Neuengamme

Fr Einzel 10:00 - 17:00 17.07.2015 - 17.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Sa Einzel 10:00 - 17:00 18.07.2015 - 18.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Kommentar Im Juli 2014 endete mit der Neueröffnung der Gedenkstätte Ahlem eine siebenjährigePhase der Neukonzeption. Um das Ziel, die Gedenkstätte zum zentralenaußerschulischen Lernort der Region Hannover zu machen, zu erreichen, wurdeninsgesamt mehr als 6 Mio. Euro investiert. Der ganzheitliche Ansatz von Architektur,Ausstellungskonzeption/-gestaltung und Landschaftsarchitektur soll im Bereich derVermittlung vielfältige Anknüpfungspunkte bieten und die individuellen Bedürfnisse vonBesuchergruppen auffangen.

Das Seminar beschäftigt sich mit modernen Darstellungsformen undVermittlungsmethoden in Gedenkstätten und betrachtet dabei auch erinnerungskulturelleEntwicklungen der Vergangenheit. Die Studierenden sollen sich kritisch mit bestehendenFormen auseinandersetzen und Workshopmodule entwickeln, die sie vor Ort aufihre Praxistauglichkeit hin überprüfen sollen. Dafür werden zwei Blocktermine in derGedenkstätte Ahlem stattfinden. Außerdem soll die Gedenkstätte Neuengammebesucht werden, um in vergleichender Perspektive ein differenzierteres Bild vonGedenkstättenarbeit zu erhalten.

Bemerkung Die Teilnahme an der Exkursion ist an die Teilnahme am Seminar gebunden.

Termin der Exkursion: Freitag, 3. Juli 2015 (Gedenkstätte Neuengamme)Literatur Brumlik, Michael. Aus Katastrophen lernen? Grundlagen zeitgeschichtlicher Bildung in

menschenrechtlicher Absicht, Berlin, 2004.

Rürup, Reinhard. Der lange Schatten des Nationalsozialismus, Geschichte,Geschichtspolitik und Erinnerungskultur, Göttingen, 2014.

Sternfeld, Nora. Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung, transnationales Lernen überden Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft, Wien, 2013.

Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders,Schwalbach/Ts., 2013.

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Historisches Seminar

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Von der Theorie zur Praxis der Fachdidaktik: Binnendifferenzierung-Unterrichtsplanung-Kompetenzen

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 13.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B108Kommentar Konzepte der Binnendifferenzierung gewinnen in zunehmend heterogenen Lerngruppen

an Bedeutung. Dazu werden neuere Angebote der (Fach-)Didaktik diskutiert und erprobt.

Das Seminar beginnt mit einer praxisnahen Reflexion fachdidaktischer Grundlagen deshistorischen Lernens und der Wissenskonstruktion im Hinblick auf die Unterrichtsplanung.

Welche Phasen hat eine motivierende, produktive Unterrichtsstunde? WelcheFunktion hat ein kreativer Stundeneinstieg, wie gestalte ich ihn? Wie kann ichLernende abwechslungsreich, sicher und leistbar zur methodischen Analyseverschiedener Quellengattungen anleiten? Wie befähige ich Lerner schrittweise zurkritischen Urteilsbildung als Teil eines reflektierten Geschichtsbewusstseins? WelcheKompetenzmodelle stehen für einen ergebnisorientierten Unterricht zur Verfügung? InKleingruppen werden Stundenkonzepte für eine aktuelle Unterrichtsreihe erarbeitet. Dazufindet auch ein Workshop statt.

Aktuelle und historische Schulbücher werden im Rahmen einer eintägigen Exkursionin das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (Braunschweig) aufIdeologien und Narrative untersucht. Über welche Kompetenzen müssen Schüler heuteverfügen, um mit (solchen) Quellen kritisch zu arbeiten?

Am Ende des Seminars verfügen die TeilnehmerInnen über grundlegendefachdidaktische Kategorien und Erfahrungen zur Planung und Beobachtung vonUnterricht.

Bemerkung Das Fachpraktikum findet in der vorlesungsfreien Zeit statt.BA-Studenten können in Einzelfällen nach Rücksprache am Seminarteil gern teilnehmen.

Literatur Einführende Lit.: Barricelli, Michele, Sauer, Michael: Was ist guter Geschichtsunterricht?Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht.In: GWU 57(2006), Heft 1, S. 4-26. – Hilke Günther-Arndt (Hrsg.), Geschichtsdidaktik.Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003, besonders S. 23-46. – Hans-Jürgen Pandel, Geschichtsunterricht nach PISA. Kompetenzen, Bildungsstandardsund Kerncurricula, Schwalbach/Ts., 2.A. 2007, besonders S. 6-65. – Michael Sauer,Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber,6.A. 2007. – Schneider, Gerhard, Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwalbach/Ts., 4. erg. u. überarb. A. 2004. – Bärbel Völkel,Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht (Praxisteil). Schwalbach/Ts. 2008.Differenzierung. Themenheft der Fachzeitschrift: Geschichte lernen, Heft 131 / 2009.Kühberger, Christoph und Elfriede Windischbauer: Individualisierung und Differenzierungim Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2013.

Weiterführende Lit.: Michele Barricelli, Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts. Bde. 1, 2. Schwalbach/Ts. 2012. - Hans-Jürgen Pandel,Geschichtsdidaktik. Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts. 2013. – Ders.:Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts., 3.A. 2006. – Ders.: Bildinterpretation. Die Bildquelle im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts., 2008. – Ders.: Historisches Erzählen. Narrativität im Geschichtsunterricht.Schwalbach/Ts. 2010. Körber, Andreas: Graduierung von Kompetenzen. In: M. Barricelli,M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1, Schwalbach/Ts.2012, S. 236-254.Wenzel, Birgit: Heterogenität und Inklusion - Binnendifferenzierung undIndividualisierung. In: M. Barricelli, M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts, Bd. 2, Schwalbach/Ts. 2012, S. 238-254.

Der Wandel der Sepulkralkultur. Praxisseminar zum veränderten Umgang moderner Gesellschaftenmit dem Tod

Seminar, SWS: 2

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Historisches Seminar

SoSe 2015 50

Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 16.04.2015 - 03.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 05.06.2015 - 05.06.2015 1146 - A106Do wöchentl. 08:00 - 10:00 11.06.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar „Sterben, Tod und Trauer“ sind Themen, deren ‚Bearbeitung‘ in modernen Gesellschaften

zunehmend an Hospize, Kirchen und Friedhofsverwaltungen delegiert wird. Im Wandeldes Umgangs von Individuen wie ganzer Gesellschaften mit dem Tod manifestiert sichjedoch weit mehr als die Bewältigung eines persönlichen oder kollektiven Verlusts.Im Spiegel der Sepulkralkultur lassen sich vielmehr grundlegende gesellschaftlicheund kulturelle Veränderungsprozesse studieren, wie die Verbreitung der Aufklärungund Säkularisierung im 18./19. Jahrhundert, das Massensterben durch Seuchenund Kriege, die Veränderung der Sterblichkeit und der demographischen Struktur,Urbanisierungs- und Migrationsprozesse und die Entstehung und der Wandel desstädtischen Bürgertums, sowie der Arbeiterbewegung im 19./20. Jh., schließlichIndividualisierungsprozesse und Wandlungskonzepte des Selbst in der jüngstenZeitgeschichte.

Durch komplexe Wandlungsprozesse unserer gegenwärtigen Gesellschaft verändert sichaktuell auch die Sepulkralkultur mit bemerkenswerter Dynamik. Überkommene Formender Bearbeitung des Todes verlieren durch Auflösung traditioneller Familienstrukturenund demographischen Wandel an Relevanz. Grundlegend neue Formen von Vorsorgefür den eigenen Tod, Trauer um andere und Totengedenken – etwa in Gestalt vonSterbehelfern, Friedwäldern oder Internet-Foren, wie „Stay alive“ geben davon Zeugnis.

Das Praxisseminar versteht sich als Angebot zur Public History. Die TeilnehmerInnensollen am lokalen Beispiel Hannovers und seiner näheren Umgebung nach materiellenÜberlieferungen, Schriftquellen und Oral History-Zeugnissen zum Wandel derSepulkralkultur suchen und diese für eine interessierte Öffentlichkeit historischkontextualisieren und aufbereiten. Die Komplexität des Themas schafft Gelegenheit,unterschiedliche Methoden historischer Arbeit kennenzulernen und am praktischenBeispiel anzuwenden. Zur Themenfindung für Ihr persönliches Forschungsprojekt solltenSie die unten aufgelisteten Veröffentlichungen studieren.

Interesse, Engagement und Zeiteinsatz sind zur erfolgreichen Teilnahme an dieserLehrveranstaltung unabdingbar!

Drei jeweils freitags stattfindende Ein-Tages-Exkursionen zu Friedhöfen und Grabmalenin Hannover, sowie zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel ergänzen das Seminar.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Wolfgang Kruse: Rezension zu: Confino, Alon; Betts, Paul; Schumann, Dirk (Hrsg.):Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth-CenturyGermany. New York 2008, in: H-Soz-Kult, 06.03.2009, .

Publikationen des Museums für Sepulkralkultur: http://www.sepulkralmuseum.de/de/publikationen_sepulkralkultur.html

Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl ist

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Historisches Seminar

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auf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Antike im Museum. Konzepte vom Sammeln, Erschließen und Präsentieren antiker Sachkultur

Seminar, SWS: 2 Siebert, Anne Viola | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Fr Einzel 14:00 - 18:00 05.06.2015 - 05.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 06.06.2015 - 06.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Hamburg

Fr Einzel 14:00 - 18:00 26.06.2015 - 26.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Göttingen und Kassel

Kommentar Das Seminar führt ein in die Grundlagen der Museums-, Sammlungs- undVermittlungsgeschichte und beleuchtet am Beispiel der antiken Sachkultur wiekulturhistorische Inhalte erschlossen und aufbereitet werden können. Im Mittelpunktder Betrachtung und vor allem der praxisbezogenen Seminaranteile steht das MuseumAugust Kestner als Beispiel eines „Sammlermuseums“. Das Seminar wird nur alsBlockveranstaltung angeboten.

Geplant sind zwei Tagesexkursionen: 1) Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; 2)Göttingen, Original- und Abgusssammlung des Archäologischen Instituts und Kassel,Antikensammlung Schloss Wilhelmshöhe.

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die bereits einEinführungsseminar im Bereich der Alten Geschichte absolviert haben.

Bemerkung Alle Termine (außer Exkursionen) im Museum August Kestner, Trammplatz 3

Anmeldung bitte per E-Mail an [email protected]

Literatur In Auswahl

Bénédicte Savoy (Hrsg.), Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums inDeutschland 1701 – 1815 (Mainz 2006)

Kristina Kratz-Kessemeier – Andrea Meyer – Bénédicte Savoy (Hrsg.),Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750-1950 (Berlin 2010)

Anke te Heesen, Theorien des Museums. Zur Einführung (Hamburg 2012)

Luca Giuliani, Die (Un-)Ordnung der Dinge. Überlegungen zur Geschichte des Sammelnsvon Antiken seit dem 16. Jahrhundert. In: St. Altekamp – M. R. Hofter – M. Krumme(Hrsg.), Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeitvon Interessen und Methoden, Kolloquium Berlin 1999 (München 2001) 435 – 454

Bergbau im Harz vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209

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Historisches Seminar

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Kommentar Der Harzer Bergbau gehört zu den ältesten der Welt. Im 19. Jahrhundert erlebte derBergbau am Rammelsberg weitreichende Veränderungen, die durch die Auffindungdes sog. Neuen Lagers sowie die Industrialisierung verursacht wurden. Diese Phase istaber bislang kaum untersucht worden. Im Verlauf des Seminars soll deshalb vor demHintergrund der früheren und späteren Entwicklung des Bergbaus diese Phase anhandvon Quellen exemplarisch untersucht werden. Die Teilnahme an dem Seminar setztdamit eine eigenständige Arbeit mit archivarischen Quellen und Forschungsliteraturvoraus.

Weitere Informationen zu Quellen und Forschungsliteratur werden in StudIPrechtzeitig bereitgestellt. Grundlegende Informationen finden sich auf der Website desRammesberg-Museums.

Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Projektwoche Rammelsberg

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Kommentar Im Spätsommer/Frühherbst wird eine fünftägige Projektwoche im Rammelsbergmuseumin Goslar stattfinden. Zur Vorbereitung dieses Museums finden zwei Vorbereitungstreffenund eine eintägige Exkursion statt. Die genauen Termine werden über Stud.IP bekanntgegeben bwz. auf der ersten vorbereitenden Sitzung.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in der

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Realbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

"Von A nach B" - IdeenExpo 2015

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo 13.04.2015 - 25.07.2015Mi Einzel 09:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 14:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 13.05.2015 - 13.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 14:30 - 16:00 03.06.2015 - 03.06.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 12:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B112

Block 09:00 - 14:00 06.07.2015 - 09.07.2015Bemerkung zurGruppe

Messegelände

Kommentar Im Rahmen des Seminars soll eine Tagung / ein Symposion mit Schülern vorbereitetwerden. Studierende können hierbei vielfältige Erfahrungen sammeln undSchlüsselkompetenzen erwerben. Dabei werden weite Bereiche möglicher Berufsfelderund Tätigkeiten für Historiker (konzeptionelle Arbeit, Organisatorisches, inhaltlicheVorbereitung, Recherche, Präsentation) abgedeckt. Eine Spezialisierung im Rahmen desSeminars ist möglich. Das Symposion soll im Juli 2015 auf der IdeenExpo stattfinden.

Kooperationspartner im Rahmen dieses Projektes ist die IdeenExpo GmbH.Literatur Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historische

Projektarbeit. Hamburg 2005.

Der Weserraum im 16. und 17. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Zweynert, M.A., Charlotte

Di Einzel 08:15 - 09:45 14.04.2015 - 14.04.2015 1146 - B112Bemerkung zurGruppe

Vorbesprechung

Sa Einzel 09:30 - 17:00 16.05.2015 - 16.05.2015 1146 - B108

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Mo Einzel 08:30 - 16:00 18.05.2015 - 18.05.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion

Di Einzel 09:30 - 17:00 19.05.2015 - 19.05.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion

Kommentar Im Seminar soll anhand der Analysekategorien „Raum“ und „Geschlecht“ eineAuseinandersetzung mit dem Weserraum im 16. und beginnenden 17. Jahrhundertstattfinden. Lebens- und Beziehungsformen der adeligen, städtischen und ländlichenBevölkerung werden ebenso im Fokus stehen wie soziale und konfessionelle Konfliktesowie spezifische Formen des Wissenstransfers und der materiellen Kultur in derRegion. Dabei werden auch die Fragen aufgeworfen, inwiefern man überhaupt voneinem frühneuzeitlichen Weserraum sprechen kann und wie sich dieser Raum ggf.konstituierte.

Den Teilnehmenden wird die Möglichkeit gegeben, Archive kennenzulernen und mitarchivalischen Quellen zu arbeiten. Da Exkursionen zu historischen Stätten stattfinden,ist das Seminar als Blockveranstaltung konzipiert. Die Anwesenheit in der vorbereitendenSitzung am 14.4.2015 ist für die Seminarteilnahme Voraussetzung.

Literatur Jörg Döring/Tristan Thielmann (Hg.), Spatial Turn. Das Raumparadigma in den Kultur-und Sozialwissenschaften, Bielefeld 2008.

Praxismodul"Leibniz auf Sendung" - Leibniz-Interviews auf H1

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Aus Anlass des dreihundertsten Todestages des Universalgelehrten Gottfried

Wilhelm Leibniz findet im Jahr 2016 ein umfangreiches, europa- bzw. weltweites Veranstaltungsprogramm statt. Diese Lehrveranstaltung versteht sich als Beitragder u.a. Kooperationspartner zu diesem Jubiläumsjahr. Nach einer Einführung inLeibniz‘ Leben und Werk sowie aktuelle Forschungsschwerpunkte werden Interviewserarbeitet, die von Studierenden mit Leibniz-Experten im Studio von H 1 geführt,aufgezeichnet und gesendet werden. Neben den genannten Fachkenntnissen werdenals Schlüsselkompetenzen Rhetorik, Fragetechnik und Gesprächsführung vermittelt. EinTeil der Sitzungen wird als Blockveranstaltung stattfinden.

Das Seminar ist eine Lehrveranstaltung der Leibniz-Stiftungsprofessur in Kooperation mitdem Historischen Seminar und dem Sender H 1.

Literatur Antognazza, Maria Rosa: Leibniz. An intellectual biographie. Cambridge 2009. - Finster,Reinhard/van den Heuvel, Gerd: Gottfried Wilhelm Leibniz in Selbstzeugnissen undBilddokumenten. Reinbek b. Hamburg 1990. – Renner, Karl-Heinz: Das Interview.Wiesbaden 2015.

Ronnenberg im Calenberger Land: Stadtgeschichte in historischen Karten (Teil 3)

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mi wöchentl. 10:00 - 12:00 15.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar ist eine Fortführung zweier vorangegangener Lehrveranstaltungen zur

Geschichte der Stadt Ronnenberg und ihrer Ortsteile mit dem Ziel, die bereits begonneneAusstellung historischer Karten in die Praxis umzusetzen. Die Lehrveranstaltungsteht auch Interessierten offen, die die vorigen Seminare nicht besucht haben. Nebeneiner kurzen Einführung in die Stadtgeschichte und die Bedeutung historischerKarten als Quellen für die wissenschaftliche Forschung geht es vornehmlich um

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Ausstellungskonzeptionen generell und im Besonderen um die Präsentation inRonnenberg. Ein Teil der Seminarsitzungen wird voraussichtlich als Blockveranstaltungstattfinden.

Bei dem Seminar handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Stadt Ronnenbergund dem Historischen Seminar der Leibniz Universität.

Literatur Hertel, Peter [u.a. Hrsg.]: Ronnenberg: Sieben Traditionen – Eine Stadt. Ronnenberg2010. - Pöhlmann, Wolfger: Handbuch der Ausstellungspraxis von A-Z. [Neuauflage]Berlin 2006. - Schneider, Ute: Die Macht der Karten. Eine Geschichte der Kartographievom Mittelalter bis heute. Darmstadt 2006.

Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven imGeschichtsunterricht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Immer wieder wird kritisiert, dass historische Filmformate wie beispielsweise "Die

Deutschen" oftmals eine falsche oder zumindest fragwürdige Geschichte anbieten. EinGrund dafür mag u. a. in den vielfach verwendeten Authentizitätsstrategien liegen, dienicht nur filmisch nachgestellte Szenen betreffen. Im Histotainment sollen Unterhaltungund Geschichte verschmelzen, wobei didaktische Ziele nur eine Nebenrolle einnehmen.Die Öffnung vieler Filmarchive im Internet bietet – angeregt durch die Gedenkjahre2014-2018 – vor allem im Bezug auf Dokumente des Ersten Weltkriegs eine historischeinmalige Chance: Nie war es einfacher an originales Filmmaterial zu gelangen. Nutzenwir die Chance und produzieren gemeinsam eine Geschichtsdokumentation, diehistorischem Lernen gerecht wird.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktioneines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterricht" und NICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Oliver Näpfel: Film und Geschichte: "Histotainment" im Geschichtsunterricht. In:M. Barricelli/M. Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts Bd. 2.Schwalbach/Ts. 2012, S. 146–171.

www.europeanfilmgateway.eu/de "OK google, wie lehre ich Geschichte?"

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel

Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Dass sich Schülerinnen und Schüler im Internet informieren, belegt in aller Deutlichkeit

die häufige Nutzung von Suchmaschinen, wobei sich die Relevanz der Informationssucheim Internet für schulische Kontexte mit zunehmendem Alter verstärkt (JIM-Studie2014). Darüber hinaus legt eine 2011 eigens durchgeführte deskriptive Studie unterStudierenden, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern (einige Ergebnisse sindunter www.youtube.com/watch?v=rKuz8JXaiJw abrufbar) nahe, dass die Wichtigkeitder Informationsbeschaffung im Internet auch bei angehenden Geschichtslehrerinnenund -lehrern nicht abnimmt. Die Nutzung von Informationsmaterial aus dem Internet fürdie Unterrichtsvorbereitung stellt demnach keine Seltenheit dar, wobei die Qualitäteneiner digitalen Informationsquelle in vielen Fällen schwer einzuschätzen sind. Oftmalsbleibt die Frage offen, welche Internetangebote überhaupt für eine historisch informierteFachdidaktik geeignet sind. Im praktisch orientierten Seminar werden wir Möglichkeitenund Qualitäten digitaler Informationsangebote anhand geschichtsdidaktischer

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Forderungen einschätzen, erproben und in einem PDF-Reader für eine spätereVerwendung zusammenfassen.

Bemerkung Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Literatur Hans-Jürgen Pandel: Geschichtsdidaktik: Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts.

2013.Marko Demantowsky/Christoph Pallaske (Hrsg.): Geschichte lernen im digitalen Wandel.München. 2015.

Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterreicht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Viele Historiker deuten den Ersten Weltkrieg als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

Seine Ursachen und Wirkungen, deren Bilder in der europäischen Erinnerungskulturnachhaltig verankert sind, werden in den Gedenkjahren 2014-2018 kontrovers debattiert,neu erforscht und interpretiert. Das Seminar wird sich mit den unterschiedlichen Themen,Debatten und Ereignissen des Ersten Weltkriegs und ihrer didaktischen Vermittlungauseinandersetzen, sich inhaltlich aber primär an den wissenschaftlichen Bedürfnissender zu produzierenden Geschichtsdokumentation zum Ersten Weltkrieg orientieren.Gemeinsam beschäftigen wir uns u.a. mit der Julikrise 1914 und der umstrittenenKriegsschuldfrage, dem Kriegsverlauf, den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen undpolitischen Veränderungen während und nach dem Krieg und dem Umgang mit derErinnerung an den Ersten Weltkrieg.

Literatur :

Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktion einesFilmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven im Geschichtsunterricht" undNICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Einführung in die Unterrichtspraxis: Didaktischer Geschichtsunterricht

Seminar, SWS: 2 Hoche, Friedrich-Jürgen

Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 03.06.2015 - 22.07.2015 1146 - B108So Einzel 10:00 - 14:00 28.06.2015 - 28.06.2015 1146 - B108So Einzel 10:00 - 14:00 05.07.2015 - 05.07.2015 1146 - B108Kommentar Das Seminar soll in die pädagogische Praxis des Schulunterrichts einführen. Dabei

sollen ebenso Curricula, Bildungsstandards und Lehrpläne thematisiert werdenwie auch unterschiedliche Konzeptionen für den Geschichtsunterricht. DidaktischeReduzierung wissenschaftlicher Inhalte, Methoden der Vermittlung bzw. das Herstellenvon Lernsituationen und Moderieren von Lernprozessen sollen vorbereitet und imSeminar erprobt werden.

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Bemerkung Nach Absprache mit den Seminarteilnehmer/innen werden einige Sitzungen alsBlockveranstaltungen durchgeführt.

Literatur Bergmann, Klaus: Der Gegenwartsbezug im Geschichtsunterricht, Schwallbach/Ts. 2002.Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik,Seelze-Velber 2001.Schneider, Gerhard: Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwallbach/Ts. 1999.Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwallbach/Ts. 2005.Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden: Geschichtsunterricht einmal anders,Schwallbach/Ts. 2010.

Von der Theorie zur Praxis der Fachdidaktik: Binnendifferenzierung-Unterrichtsplanung-Kompetenzen

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 13.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B108Kommentar Konzepte der Binnendifferenzierung gewinnen in zunehmend heterogenen Lerngruppen

an Bedeutung. Dazu werden neuere Angebote der (Fach-)Didaktik diskutiert und erprobt.

Das Seminar beginnt mit einer praxisnahen Reflexion fachdidaktischer Grundlagen deshistorischen Lernens und der Wissenskonstruktion im Hinblick auf die Unterrichtsplanung.

Welche Phasen hat eine motivierende, produktive Unterrichtsstunde? WelcheFunktion hat ein kreativer Stundeneinstieg, wie gestalte ich ihn? Wie kann ichLernende abwechslungsreich, sicher und leistbar zur methodischen Analyseverschiedener Quellengattungen anleiten? Wie befähige ich Lerner schrittweise zurkritischen Urteilsbildung als Teil eines reflektierten Geschichtsbewusstseins? WelcheKompetenzmodelle stehen für einen ergebnisorientierten Unterricht zur Verfügung? InKleingruppen werden Stundenkonzepte für eine aktuelle Unterrichtsreihe erarbeitet. Dazufindet auch ein Workshop statt.

Aktuelle und historische Schulbücher werden im Rahmen einer eintägigen Exkursionin das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (Braunschweig) aufIdeologien und Narrative untersucht. Über welche Kompetenzen müssen Schüler heuteverfügen, um mit (solchen) Quellen kritisch zu arbeiten?

Am Ende des Seminars verfügen die TeilnehmerInnen über grundlegendefachdidaktische Kategorien und Erfahrungen zur Planung und Beobachtung vonUnterricht.

Bemerkung Das Fachpraktikum findet in der vorlesungsfreien Zeit statt.BA-Studenten können in Einzelfällen nach Rücksprache am Seminarteil gern teilnehmen.

Literatur Einführende Lit.: Barricelli, Michele, Sauer, Michael: Was ist guter Geschichtsunterricht?Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht.In: GWU 57(2006), Heft 1, S. 4-26. – Hilke Günther-Arndt (Hrsg.), Geschichtsdidaktik.Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003, besonders S. 23-46. – Hans-Jürgen Pandel, Geschichtsunterricht nach PISA. Kompetenzen, Bildungsstandardsund Kerncurricula, Schwalbach/Ts., 2.A. 2007, besonders S. 6-65. – Michael Sauer,Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber,6.A. 2007. – Schneider, Gerhard, Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwalbach/Ts., 4. erg. u. überarb. A. 2004. – Bärbel Völkel,Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht (Praxisteil). Schwalbach/Ts. 2008.Differenzierung. Themenheft der Fachzeitschrift: Geschichte lernen, Heft 131 / 2009.Kühberger, Christoph und Elfriede Windischbauer: Individualisierung und Differenzierungim Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2013.

Weiterführende Lit.: Michele Barricelli, Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts. Bde. 1, 2. Schwalbach/Ts. 2012. - Hans-Jürgen Pandel,Geschichtsdidaktik. Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts. 2013. – Ders.:Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts., 3.A. 2006. – Ders.: Bildinterpretation. Die Bildquelle im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts., 2008. – Ders.: Historisches Erzählen. Narrativität im Geschichtsunterricht.

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Schwalbach/Ts. 2010. Körber, Andreas: Graduierung von Kompetenzen. In: M. Barricelli,M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1, Schwalbach/Ts.2012, S. 236-254.Wenzel, Birgit: Heterogenität und Inklusion - Binnendifferenzierung undIndividualisierung. In: M. Barricelli, M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts, Bd. 2, Schwalbach/Ts. 2012, S. 238-254.

Beginen in Hannover, Teil 2

Seminar, SWS: 2 Rothmann, Michael | Schwark, Thomas

Sa Einzel 10:00 - 18:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Historisches Museum

Kommentar Beginen fanden in der Genderforschung, zumal der mittelalterlichen undfrühneuzeitlichen, einen verdientermaßen prominenten Platz. Als laikaleFrömmigkeitsbewegung ohne klösterliche Bindung, die zugleich aus zumeistunverheirateten Frauen bestand, nahmen sie in der mittelalterlichen Gesellschaftseit ihrem ersten Auftauchen, eine eindrucksvolle Sonderstellung ein. Unser Seminarnähert sich dem Phänomen regional konzentriert für Hannover. Der wissenschaftlicheErkenntnisgewinn soll zudem mit einem Ausstellungskonzept verbunden werden. AlsAusstellungsort ist an den Beginenturm am Historischen Museum, Hannover gedacht.

Bemerkung Das Seminar kann nur von Studenten belegt werden, die am ersten Teil teilgenommenhaben.

Der zweite Blocktermin wird rechtzeitig über StudIp bekannt gegeben. Die Termine findenim Historischen Museum statt.

Literatur Frank-Michael Reichstein, Das Beginenwesen in Deutschland, Berlin 2001.

Antike im Museum. Konzepte vom Sammeln, Erschließen und Präsentieren antiker Sachkultur

Seminar, SWS: 2 Siebert, Anne Viola | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Fr Einzel 14:00 - 18:00 05.06.2015 - 05.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 06.06.2015 - 06.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Hamburg

Fr Einzel 14:00 - 18:00 26.06.2015 - 26.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Göttingen und Kassel

Kommentar Das Seminar führt ein in die Grundlagen der Museums-, Sammlungs- undVermittlungsgeschichte und beleuchtet am Beispiel der antiken Sachkultur wiekulturhistorische Inhalte erschlossen und aufbereitet werden können. Im Mittelpunktder Betrachtung und vor allem der praxisbezogenen Seminaranteile steht das MuseumAugust Kestner als Beispiel eines „Sammlermuseums“. Das Seminar wird nur alsBlockveranstaltung angeboten.

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Historisches Seminar

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Geplant sind zwei Tagesexkursionen: 1) Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; 2)Göttingen, Original- und Abgusssammlung des Archäologischen Instituts und Kassel,Antikensammlung Schloss Wilhelmshöhe.

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die bereits einEinführungsseminar im Bereich der Alten Geschichte absolviert haben.

Bemerkung Alle Termine (außer Exkursionen) im Museum August Kestner, Trammplatz 3

Anmeldung bitte per E-Mail an [email protected]

Literatur In Auswahl

Bénédicte Savoy (Hrsg.), Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums inDeutschland 1701 – 1815 (Mainz 2006)

Kristina Kratz-Kessemeier – Andrea Meyer – Bénédicte Savoy (Hrsg.),Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750-1950 (Berlin 2010)

Anke te Heesen, Theorien des Museums. Zur Einführung (Hamburg 2012)

Luca Giuliani, Die (Un-)Ordnung der Dinge. Überlegungen zur Geschichte des Sammelnsvon Antiken seit dem 16. Jahrhundert. In: St. Altekamp – M. R. Hofter – M. Krumme(Hrsg.), Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeitvon Interessen und Methoden, Kolloquium Berlin 1999 (München 2001) 435 – 454

Digitales Publizieren

Seminar, SWS: 2 Ahrens, Jan-Christoph | Heinemann, Jan | Schneider, Karl Heinz (verantwortlich) | Weiss, Alexander

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar "Historyblogging" gehört im angelsächsischen Raum längst zum Alltag in Forschung

und Lehre der Geschichtswissenschaft. Diese neue Art wissenschaftlichen Publizierenssteckt im deutschsprachigen Raum noch in den Kinderschuhen. Das Seminar sollStudierenden einen Einstieg in dei Chancen, Herausforderungen, Methoden undWerkzeuge des "Historybloggings" geben. Neben einem grundlegenden Einblick indie digitalen Arbeitsmethoden, welche mit der historyblogosphere zusamennhängen,widmet sich das Seminar auch der Frage nach dem Nutzen und Risiken neuer digitalerPublikationsformen für die Geschichtswissenschaft. Projektbegleitend sollen dieStudierenden selbst einen Blogbeitrag verfassen, um so möglichst praxisnah in dieMaterie einzusteigen. Wünsche und Aspekte der Teilnehmer/innen werden bei derThemenwalh berücksichtigt.

Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Projektwoche Rammelsberg

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Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Kommentar Im Spätsommer/Frühherbst wird eine fünftägige Projektwoche im Rammelsbergmuseumin Goslar stattfinden. Zur Vorbereitung dieses Museums finden zwei Vorbereitungstreffenund eine eintägige Exkursion statt. Die genauen Termine werden über Stud.IP bekanntgegeben bwz. auf der ersten vorbereitenden Sitzung.

Die NSDAP in Hannover

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Durch die Arbeit im Seminar, das in der Täterforschung angesiedelt ist, sollen Daten

zu Mitgliedern und Funktionären der NSDAP in Hannover zusammengetragen werden.Die Erforschung der Geschichte der NSDAP Hannover und Ihrer Mitglieder stellt bisherweitgehend ein Desiderat der Forschung dar, so dass hier die Recherche besonderslohnend erscheint.

Literatur Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv, praktischer Leitfaden für Historiker und andereNutzer. Paderborn 2006 (UTB 2803).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

Bünemann, Tobias: „So erbat und erhielt ich dann bald die Erlaubnis zur Begründungeiner Ortsgruppe der NSDAP. In Hannover[…]“. Die Entwicklung der hannoverschenNSDAP von ihrer Gründung bis 1933.. In: Hannoversche Geschichtsblätter NF Bd. 67(2013), S. 73-89.

Praxisseminar zur Geschichte des Fußballs in Hannover

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Ziel des Seminars ist es anhand des Themas die Arbeit im Archiv zu üben. Recherche

geschieht dabei Projekt orientiert anhand kleinerer Rechercheaufträge. Im Zentrum derRecherche stehen Vereinsüberlieferungen und die Akten des Amtes für Leibesübungender Stadt Hannover, die im dortigen Stadtarchiv vorhanden sind.

Literatur Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv, praktischer Leitfaden für Historiker und andereNutzer. Paderborn 2006 (UTB 2803).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

"Von A nach B" - IdeenExpo 2015

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo 13.04.2015 - 25.07.2015Mi Einzel 09:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 14:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 13.05.2015 - 13.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 14:30 - 16:00 03.06.2015 - 03.06.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - A106

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Historisches Seminar

SoSe 2015 61

Mi Einzel 12:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B112Block 09:00 - 14:00 06.07.2015 - 09.07.2015

Bemerkung zurGruppe

Messegelände

Kommentar Im Rahmen des Seminars soll eine Tagung / ein Symposion mit Schülern vorbereitetwerden. Studierende können hierbei vielfältige Erfahrungen sammeln undSchlüsselkompetenzen erwerben. Dabei werden weite Bereiche möglicher Berufsfelderund Tätigkeiten für Historiker (konzeptionelle Arbeit, Organisatorisches, inhaltlicheVorbereitung, Recherche, Präsentation) abgedeckt. Eine Spezialisierung im Rahmen desSeminars ist möglich. Das Symposion soll im Juli 2015 auf der IdeenExpo stattfinden.

Kooperationspartner im Rahmen dieses Projektes ist die IdeenExpo GmbH.Literatur Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historische

Projektarbeit. Hamburg 2005.

BachelorarbeitSeminar für Examenskandidat/innen: Ausgewählte Probleme der Geschichte Lateinamerikas und derKaribik

Seminar, SWS: 2 Hatzky, Christine

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Hatzky (B107)

Kommentar Das Examensseminar ist offen für Studierende, die einen Schwerpunkt in derGeschichte Lateinamerikas und der Karibik gewählt haben und kurz vor ihrem Abschlussstehen. Willkommen sind Kandidat/Innen, die sich in unterschiedlichen Stadien ihrerAbschlussarbeit befinden, entweder eine BA oder eine MA-Arbeit schreiben oder denMasterstudiengang Atlantic Studies belegen. Das Seminar bietet Unterstützung beider Ausarbeitung der Fragestellung, Konzipierung, Gliederung und Abfassung derAbschlussarbeiten. Damit wir uns gemeinsam über die thematische und praktischeAusrichtung des Seminars verständigen können, bitte ich alle Interessierten, sich zurersten Sitzung einzufinden.

Forum Frühe Neuzeit: Quellenlektüre/Schwerpunkt Gerichtsprotokolle

Seminar, SWS: 2 Hohkamp, Michaela | Janositz, M.A., Sonja

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 22.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Frau Hohkamp B 208

Kommentar Das „Forum Frühe Neuzeit“ lädt alle Masterstudierenden in ihrer letzten Studienphaseherzlich ein. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird in wechselnder Abfolge auch mitauswärtigen Gästen über aktuelle geschichts- und kulturwissenschaftliche Strömungendiskutiert und kontinuierlich zu laufenden Projekten und Qualifikationsarbeiten(Masterarbeiten und Dissertationen) vorgetragen. Darüber hinaus möchte dieseVeranstaltung für Masterstudierende in der Qualifikationsphase auch die Möglichkeitbieten, ausgewählte theoretische Grundlagentexte - je nach Bedarf - vorzustellen und imPlenum debattieren zu lassen. Studierende in der Endphase des Bachelor sind als Gästeherzlich willkommen.

Seminar für Examenskandidaten und Doktoranden

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia | Schmiechen-Ackermann, Detlef

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Historisches Seminar

SoSe 2015 62

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 27.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte im

Zusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Bemerkung Blockveranstaltungen finden nach Bedarf und Vereinbarung statt! Seminar für Examenskandidat/innen

Seminar, SWS: 2 Reinwald, Brigitte

Di 14-täglich 18:00 - 20:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Seminar richtet sich an BA-Studierende, die kurz vor dem Examen stehen

und einen Schwerpunkt im Bereich der Geschichte Afrikas bzw. Global- undVerflechtungsgeschichte setzen möchten. Im Mittelpunkt stehen Austausch, Beratungund begleitende Unterstützung für die verschiedenen Stadien Ihrer Abschlussarbeit(Konzipierung, Fragestellung, Gliederung, Abfassung). Um sich über die thematischeund praktische Ausrichtung dieses Seminars verständigen zu können, bitte ich alleInteressierten, zur ersten Sitzung anwesend zu sein.

Examensseminar

Seminar, SWS: 2 Rothmann, Michael

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar Eingeladen sind all jene, die sich in der Endphase ihres Studiums befinden und ein

Thema aus dem Mittelalter für ihre Qualifikationsarbeit gewählt haben. Das Seminarbietet ihnen die Gelegenheit, ihre Themen und Fragestellungen zur Diskussion zu stellen.Die begleitende intensive Auseinandersetzung und Analyse aktueller Forschungsliteraturund Methodenfragen sollen die eigenen Forschungsperspektiven ergänzen und schärfen.

Seminar für Studierende in der Abschlussphase

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 14:00 - 16:00 17.04.2015 - 12.06.2015 1146 - B112Fr Einzel 14:00 - 16:00 19.06.2015 - 19.06.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Herr Schneider

Fr wöchentl. 14:00 - 16:00 26.06.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar wendet sich an alle Studierende, die sich auf ihre Abschlussarbeit

vorbereiten bzw. ihre Abschlussarbeit gerade schreiben. Neben methodischenAspekten, die behandelt werden, besteht hier die Möglichkeit, die eigene Vorstellungen,Überlegungen und Zwischenergebnisse mit anderen Studierenden zu diskutieren.

Althistorisches Forschungs- und Examensseminar

Seminar, SWS: 2 Wagner-Hasel, Beate

Mo Einzel 16:00 - 18:00 27.04.2015 - 27.04.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 04.05.2015 - 04.05.2015

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Historisches Seminar

SoSe 2015 63

Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 22.06.2015 - 22.06.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 29.06.2015 - 29.06.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 13.07.2015 - 13.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 27.07.2015 - 27.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Kommentar Das Seminar bietet die Möglichkeit, jüngste Forschungsergebnisse auf dem Gebietder antiken Kultur-, Politik- und Sozialgeschichte kennen zu lernen und zu diskutieren.ExamenskandidatInnen aller Studiengänge werden die Gelegenheit haben, ihrePrüfungsthemen vorzustellen und zu besprechen.

Forschungskolloquium: Alte und Neue Welten

Kolloquium, SWS: 2 Hohkamp, Michaela | Rothmann, Michael | Wagner-Hasel, Beate

Di wöchentl. 18:00 - 20:00 28.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Aufgrund der ähnlichen Fragestellungen und Methodenzuschnitte haben sich

die Abteilungen der Alten Geschichte, der Mittelalterlichen Geschichte sowie derFrühneuzeitlichen Geschichte dazu entschieden, ihre auswärtigen Vortragenden in eingemeinsames Forschungskolloquium einzuladen. Dieses soll sowohl den Studierendenals auch den Kolleginnen und Kollegen ein noch angemesseneres Forum für diegemeinsame Forschungsdiskussion bieten. Das Kolloquium steht allen Interessiertenoffen.

Professionalisierungsbereich: SchlüsselkompetenzenFür weitere Veranstaltungen siehe das Angebot des Zentrums für Schlüsselkompetenzen. (Für den entsprechendenLink drücken Sie bitte auf das Informationssymbol.)"Leibniz auf Sendung" - Leibniz-Interviews auf H1

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Aus Anlass des dreihundertsten Todestages des Universalgelehrten Gottfried

Wilhelm Leibniz findet im Jahr 2016 ein umfangreiches, europa- bzw. weltweites Veranstaltungsprogramm statt. Diese Lehrveranstaltung versteht sich als Beitragder u.a. Kooperationspartner zu diesem Jubiläumsjahr. Nach einer Einführung inLeibniz‘ Leben und Werk sowie aktuelle Forschungsschwerpunkte werden Interviewserarbeitet, die von Studierenden mit Leibniz-Experten im Studio von H 1 geführt,aufgezeichnet und gesendet werden. Neben den genannten Fachkenntnissen werdenals Schlüsselkompetenzen Rhetorik, Fragetechnik und Gesprächsführung vermittelt. EinTeil der Sitzungen wird als Blockveranstaltung stattfinden.

Das Seminar ist eine Lehrveranstaltung der Leibniz-Stiftungsprofessur in Kooperation mitdem Historischen Seminar und dem Sender H 1.

Literatur Antognazza, Maria Rosa: Leibniz. An intellectual biographie. Cambridge 2009. - Finster,Reinhard/van den Heuvel, Gerd: Gottfried Wilhelm Leibniz in Selbstzeugnissen und

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Historisches Seminar

SoSe 2015 64

Bilddokumenten. Reinbek b. Hamburg 1990. – Renner, Karl-Heinz: Das Interview.Wiesbaden 2015.

Digitales Publizieren

Seminar, SWS: 2 Ahrens, Jan-Christoph | Heinemann, Jan | Schneider, Karl Heinz (verantwortlich) | Weiss, Alexander

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar "Historyblogging" gehört im angelsächsischen Raum längst zum Alltag in Forschung

und Lehre der Geschichtswissenschaft. Diese neue Art wissenschaftlichen Publizierenssteckt im deutschsprachigen Raum noch in den Kinderschuhen. Das Seminar sollStudierenden einen Einstieg in dei Chancen, Herausforderungen, Methoden undWerkzeuge des "Historybloggings" geben. Neben einem grundlegenden Einblick indie digitalen Arbeitsmethoden, welche mit der historyblogosphere zusamennhängen,widmet sich das Seminar auch der Frage nach dem Nutzen und Risiken neuer digitalerPublikationsformen für die Geschichtswissenschaft. Projektbegleitend sollen dieStudierenden selbst einen Blogbeitrag verfassen, um so möglichst praxisnah in dieMaterie einzusteigen. Wünsche und Aspekte der Teilnehmer/innen werden bei derThemenwalh berücksichtigt.

Multimediale Präsentationstechniken für Historiker/innen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 16 Kaune, Daniel | Kehne, Peter (verantwortlich)

Mi Einzel 12:00 - 14:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B112Mi wöchentl. 12:00 - 14:00 29.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gebäude 3109, Raum 208/ V208

Mi Einzel 10:00 - 16:00 23.09.2015 - 23.09.2015 3109 - 208Di Einzel 10:00 - 16:00 29.09.2015 - 29.09.2015 3109 - 208Kommentar Nach dem Siegeszug historischer Dokumentationen für das Fernsehen und für

den PC gehört deren Präsentation im Hochschulunterricht seit Jahrzehnten zumStandard. Während dasselbe für die inzwischen ebenfalls obligatorischen digitalenPräsentationstechniken von Texten und Bildern - wie z.B. mit PowerPoint - gilt, bildenechte, also nicht-lineare Multimedia-Präsentationen eigener Produktion eher dieAusnahme.Und das obwohl die in diesem Seminar vermittelten EDV-Multimedia-Schlüsselqualifikationen (Verknüpfung von Schrift, Ton, Bildern, Videos, animiertenhistorischen Karten usw. zu einem Lern- und Informationsprogramm) sowohl im Schul-und Hochschulunterricht als auch in fast allen anderen Betätigungsfeldern für Historiker/innen eingesetzt werden können. Insbesondere im musealen Bereich sind dieseSchlüsselkompetenzen nicht nur sehr nützlich, sondern als zentraler Teile des modernenEdutainment/Infotainment heutzutage geradezu unverzichtbar.Dieses Seminar richtet sich an alle Studierenden im Fach Geschichte und findet inForm einer – im Blockseminar-Takt stattfindenden – EDV-Übung im ITS-Pool amSchneiderberg statt. Auf einen allgemeinen Einstieg ins Programm »Adobe Director12.0« („zum Mit-Klicken“) folgt eine offene Arbeitsphase, die mit Hilfestellung dieErarbeitung einer interaktiven multimedialen Präsentation eines Themas eigenerWahl ermöglicht. Weniger geht es dabei um die die konkreten Inhalte eines Themas– auch aus beinahe jedem laufenden Modul/Seminar der o. g. Studiengänge zurAlten Geschichte, zur Geschichte des Mittelalters, der Frühen Neuzeit, Neuzeit undZeitgeschichte –, sondern um den Umgang mit dem Programm und das Erstellen einessolchen „Director-Films“.Teilnahmevoraussetzung ist allein die Bereitschaft zur intensiven Mitarbeit; Vorkenntnisbeim Programmieren oder dezidiertes Computer-„Fachwissen“ ist nicht von Nöten.

Bemerkung Blockseminar- Rhythmus: nach 4 Einzelsitzungen (wöchentl.; 29.04 bis 13.05) dann zwei-wöchentl.(ab: 03.06)

Bemerkung zu den Terminen:

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Historisches Seminar

SoSe 2015 65

22.04, 12:00-13:30h – obligatorische Vorbesprechung mit EDV-Vorführung im Hist.Seminar (Seminarraum B112).

ab 29.04, 12:00-14:00h – EDV-Übung / Seminar im ITS-Pool am Schneiderberg(Gebäude 3109; Raum 208 / V208). Konkrete Termine: EDV-Übung – 29.04, 06.05„Werkstatt“ / (betreute) Arbeitsphase: 03.06, 17,06, 01.07 &15.07.

Projektseminar: Krieg im Computerspiel als Schulprojekt

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 8 Borstelmann, Arne | Kehne, Peter

Mi 14-täglich 17:00 - 18:00 22.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro B 203

Mi Einzel 18:00 - 22:00 20.05.2015 - 20.05.2015 1146 - B209Mi 14-täglich 18:00 - 22:00 10.06.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Ziel dieses Projektseminars für Lehramtsmaster-Studierende ist die Erarbeitung

schultauglicher didaktischer Konzepte. Eine Praxiserprobung im Schulunterricht istgeplant. Vorkenntnisse und persönliche Anmeldung in einer meiner Sprechstunden sindVoraussetzungen.

Bemerkung Beschränkte Teilnehmerzahl aus EDV-Platzgründen im CIP-Pool: 8 Personen.

Das Seminar findet teilweise als Blockseminar statt! Praxisseminar zur Geschichte des Fußballs in Hannover

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Ziel des Seminars ist es anhand des Themas die Arbeit im Archiv zu üben. Recherche

geschieht dabei Projekt orientiert anhand kleinerer Rechercheaufträge. Im Zentrum derRecherche stehen Vereinsüberlieferungen und die Akten des Amtes für Leibesübungender Stadt Hannover, die im dortigen Stadtarchiv vorhanden sind.

Literatur Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv, praktischer Leitfaden für Historiker und andereNutzer. Paderborn 2006 (UTB 2803).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

"Von A nach B" - IdeenExpo 2015

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo 13.04.2015 - 25.07.2015Mi Einzel 09:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 14:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 13.05.2015 - 13.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 14:30 - 16:00 03.06.2015 - 03.06.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 12:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B112

Block 09:00 - 14:00 06.07.2015 - 09.07.2015Bemerkung zurGruppe

Messegelände

Kommentar Im Rahmen des Seminars soll eine Tagung / ein Symposion mit Schülern vorbereitetwerden. Studierende können hierbei vielfältige Erfahrungen sammeln und

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Historisches Seminar

SoSe 2015 66

Schlüsselkompetenzen erwerben. Dabei werden weite Bereiche möglicher Berufsfelderund Tätigkeiten für Historiker (konzeptionelle Arbeit, Organisatorisches, inhaltlicheVorbereitung, Recherche, Präsentation) abgedeckt. Eine Spezialisierung im Rahmen desSeminars ist möglich. Das Symposion soll im Juli 2015 auf der IdeenExpo stattfinden.

Kooperationspartner im Rahmen dieses Projektes ist die IdeenExpo GmbH.Literatur Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historische

Projektarbeit. Hamburg 2005.

Masterstudiengang Geschichte„...alles niedergehawen worden, daß von denselbigen kein zehen Mann davon komen.”Geschichtswissenschaft und Schlachtfeldarchäologie

Kolloquium, SWS: 1 Heinemann, Jan

Fr 14-täglich 12:00 - 14:00 24.04.2015 - 02.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 12:00 - 14:00 17.07.2015 - 17.07.2015 1146 - A106Kommentar In 2018 jährt sich der Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum 400sten Mal. Im Schatten

des Weltkriegsjubliäums scheint dieser europäischen „Urkatastrophe“ bisher aber kaumAufmerksamkeit gewidmet zu werden. Im Rahmen des studentischen Kolloquiumssoll es einerseits darum gehen, sich mit dem Dreißigjährigen Krieg in der Regionauseinanderzusetzen und sich der relativ jungen Disziplin Schlachtfeldarchäologieanzunähern. Darüber hinaus geht es darum, praktische Erfahrungen im BereichProjektkonzipierung und -management zu sammeln, sich einem historischen Ereignis ausunterschiedlichsten und interdisziplinären Perspektiven zu nähern, Erfahrungen in derArchivarbeit zu sammeln und praxisorientiert zu forschen. Ziel des Kolloquiums ist dieBildung einer studentischen Projektgruppe und die Vorbereitung von Lehrveranstaltungenund Kooperationen für die kommenden Semester, die bspw. in einer Ausstellung,Publikationen und/oder qualifizierenden Abschlussarbeiten münden können.

Im Rahmen der Veranstaltung ist eine Exkursion nach Lützen geplant, wo wir dasMuseum besuchen und das Schlachtfeld der berühmten Schlacht von 1632, in derder Schwedenkönig Gustav II. Adolf den Tod fand, begehen wollen. Dieses wird seitSeptember 2006 intensiv erforscht.

Bemerkung Das es sich um eine studentische Veranstaltung handelt, ist diese keinem Modulzugeordnet (und es werden keine LPs vergeben).

Interdisziplinäres Forschungscolloquium "Der Nationalsozialismus, seine Ursachen und seineNachwirkung"

Kolloquium, SWS: 2 Barricelli, Michele | Pohl, Rolf | Schmiechen-Ackermann, Detlef

Di Einzel 18:00 - 20:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 12.05.2015 - 12.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 07.07.2015 - 07.07.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1101 - B305Kommentar Ziel dieses zum fünften Mal veranstalteten Forschungscolloquiums ist es, auf Grundlage

der an der Leibniz Universität Hannover bestehenden vielfältigen Forschungsaktivitätenzum Nationalsozialismus und zu seinen gesellschaftlichen Nachwirkungen ein Forum desErfahrungsaustausches zu schaffen, in dessen Rahmen an diesen Fragen interessierteStudierende mit den auf diesen Themenfeldern arbeitenden Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler ins Gespräch kommen können. Dabei sollen sowohl historischeals auch politik- und sozialwissenschaftliche sowie sozialpsychologische undgeschichtsdidaktische Ansätze verfolgt werden. Der Erwerb von Leistungsnachweisen istin diesem Colloquium nicht vorgesehen.

Page 67: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

SoSe 2015 67

Modul Interdisziplinärer Schwerpunkt

Bitte besuchen Sie auch die Veranstaltungen der anderen Institute. Eine Veranstaltungsliste zumStudienschwerpunkt "Transformation Studies" können Sie dem vorderen Teil des Vorlesungsverzeichnis entnehmenoder unter: http://www.transformation-studies.de einsehen.

1. Transformation StudiesEinführung in die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Teil 1

Vorlesung, SWS: 2 Hatzky, Christine

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1211 - 105Kommentar Die Vorlesung bietet einen breit angelegten Überblick über grundlegende

politische Entwicklungen, gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Prozesse undForschungstendenzen der Geschichte Lateinamerikas seit der „Entdeckung“ undEroberung des Kontinents im Zuge der spanischen und portugiesischen Expansion imausgehenden 15. Jahrhundert. Ausgangspunkt bilden die indigenen Bevölkerungen undKulturen Amerikas und die Konsequenzen des gewaltsamen Zusammentreffens mitden Europäern. Die europäische Kolonisierung und Besiedlung des Kontinents sowiedie christliche Missionierung im Hinblick auf die sozialen und kulturellen Dynamikeninnerhalb der kolonialen Gesellschaften bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüberhinaus werden die wirtschaftliche Entwicklung unter der Kolonialherrschaft und dieZwangsmigration afrikanischer Arbeitskräfte thematisiert, die auf Plantagen die Produktefür den damaligen Weltmarkt anbauten. Im Zentrum stehen die daraus entstehendenwechselseitigen Einflüsse zwischen lateinamerikanischen/karibischen, europäischen undafrikanischen Regionen rund um den Atlantik. Das Ende der Kolonialzeit und ein Ausblickauf Unabhängigkeitsbewegungen und –Revolutionen zu Beginn des 19. Jahrhundertsbilden den Abschluss der Vorlesung.

Bemerkung Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen und wird im WS 2015/16 fortgeführt. Sie schließtchronologisch an die Epoche der Unabhängigkeit an und legt den Schwerpunkt auf das19./20. Jahrhundert. Beide Vorlesungen nehmen Bezug aufeinander, können aber aucheinzeln belegt werden.

Literatur Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B. (Hg.); Lateinamerika 1492-1850/70,

Promedia, Wien 2005.

Bernecker, W.; Kaller-Dietrich, M.; Potthast, B.; Tobler, H.-W. (Hg.), Lateinamerika1870-2000, Promedia, Wien 2007.

König, H.-J., Kleine Geschichte Lateinamerikas, Reclam, Stuttgart 2009.

Potthast, B., Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas,Hammer, Wuppertal 2010.

Die Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichen

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Miteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Geschichte und Gesellschaft Lateinamerikas

Seminar, SWS: 2 Gabbert, Wolfgang

Mi Einzel 12:00 - 14:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Block+SaSo

10:00 - 18:00 06.06.2015 - 07.06.2015 1146 - B108

Block+SaSo

10:00 - 18:00 11.07.2015 - 12.07.2015 1146 - B108

Kommentar Die Veranstaltung führt in die historische Entwicklung und in die gegenwärtigen sozialen,wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Grundstrukturen der lateinamerikanischenGesellschaften ein. Es soll dabei kein oberflächlicher Überblick über einen ganzenKontinent gegeben werden. Es geht vielmehr um einen problemorientierten Einstieg inausgewählte Brennpunkte der gesellschaftlichen Entwicklung. Im Vordergrund der Arbeitsteht die gemeinsame Lektüre und Diskussion exemplarischer Quellentexte.Die Veranstaltung wendet sich gleichermaßen an Studenten der Soziologie/Sozialwissenschaften wie an solche der Geschichte.Teilnahmevoraussetzung sind die Anmeldung in stud.ip, der Besuch derVorbereitungssitzung und der Erwerb des Readers. Die Zahl der Teilnehmer istbegrenzt.

Geschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert. Historiographie, Konzepte, Tendenzen

Seminar, SWS: 2 Hatzky, Christine | Peters, M. A., Mario

Mi Einzel 14:00 - 16:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Bemerkung zurGruppe

Vorbesprechung

Fr Einzel 10:00 - 18:00 19.06.2015 - 19.06.2015Bemerkung zurGruppe

Raum A 210 1146

Sa Einzel 10:00 - 14:00 20.06.2015 - 20.06.2015Bemerkung zurGruppe

Raum A 210, 1146

Fr Einzel 10:00 - 18:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - A106Kommentar In diesem Seminar setzen wir uns theoretisch, methodologisch und praktisch

mit der Geschichtsschreibung über Lateinamerika im 19. und 20. Jahrhundertauseinander. Ausgehend von den Anfängen der Historiographie Lateinamerikas,ausgewählten Nationalgeschichten und Historikern beschäftigen wir uns im Weiterenmit Handbüchern und Überblickswerken zu einzelnen Regionen und untersuchen ihreStruktur und ihren Aufbau, ihre theoretisch-methodischen Ansätze, die thematischenSchwerpunktsetzungen und versuchen Forschungsdebatten und wissenschaftlicheKontroversen zu identifizieren. Unsere Herangehensweise ist synchron und diachron,

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wir analysieren sowohl vergleichbare Publikationen aus derselben Epoche als auchdie Schwerpunktverschiebungen, Trends und Tendenzen in Veröffentlichungen,die in unterschiedlichen Zeiträumen erschienen sind. Begleitend werden wir unserejeweiligen Analysen und Bewertungen schriftlich festhalten und am gemeinsameinen Kriterienkatalog entwickeln, wie ein einbändiges Handbuch zur GeschichteLateinamerikas idealerweise aussehen könnte.

Bemerkung Ich bitte alle Interessierten um persönliche Anmeldung per E-mail bei mir.Literatur Harding, Leonhard, Geschichte Afrikas im 19. und 20. Jahrhundert, Oldenbourg,

München 1999.

Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Hammer, Wuppertal 2010

Holloway, Thomas, A Companion to Latin American History, Wiley-Blackwell, Malden,Oxford 2011.

Eakin, Marshall, The History of Latin America. Collision of Cultures, Palgrave McMillan,Houndmills, New York 2007.

Moya, José C., The Oxford Handbook of Latin America, Oxford UP, Oxford, New York2011.

Afrikaner/innen unterwegs: Mobilität als wirtschaftliche und kulturelle Ressource im subsaharischenAfrika

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 25 Reinwald, Brigitte

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Eines von vielen Klischees, denen wir im Hinblick auf (unsere) Geschichte anhängen,

ist die gängige Vorstellung, historische Wirtschafts- und Lebensweisen seien durchkleinräumig organisierte Sesshaftigkeit bestimmt gewesen. Entsprechend verkürzteWahrnehmungen und Bewertungen liegen auch politischen und Medienmeinungenzugrunde, welche die aktuelle internationale Migration von Afrikaner/inne/n mitZiel Europa vorrangig als Ausdruck gegenwärtiger Krisen- bzw. anhaltenderElendsphänomene deuten und somit als Abweichung von der Norm – mit unerwünschtenFolgeerscheinungen wie Überfremdung und zusätzliche sozialpolitische Belastungenhierzulande– definieren.

Solche Szenarien klammern aus, dass Sesshaftigkeit weltweit keineswegs der historischeRegelfall, sondern eher eine Ausnahme gewesen ist. Das zeigt sich vor allem auch amBeispiel zahlreicher Gesellschaften des afrikanischen Kontinents, die im Verlauf ihrerGeschichte durch verschiedenste Formen von Mobilität geprägt wurden. Darunter fallenWanderfeldbau, Viehhaltung, saisonale Arbeitsmigration, Fernhandelsaktivitäten undPilgerreisen ebenso wie der Exodus größerer Menschengruppen infolge ökologischerund politischer Krisen im Kontext von Sklavenhandel, Kolonisation und postkolonialenProblemkonstellationen.

Im Seminar werden wir am Beispiel Westafrikas untersuchen, wie sich mobileWirtschafts- und (Über)Lebensstrategien sowie die sie ermöglichenden transregionalenund internationalen Netzwerke von Menschen, die temporär und längerfristig unterwegssind, seit Mitte des 19. Jahrhunderts verändert haben. Besonderes Augenmerk gilt dabeizum einen der kritischen Auseinandersetzung mit Ansätzen der Migrationsforschung;zum anderen sollen jedoch auch die von Menschen in Bewegung entwickelten Strategienund Zielsetzungen von Mobilsein stärker berücksichtigt werden. Im Lichte der hiergewonnenen Einsichten werden wir uns schließlich mit Erfahrungsberichten derjenigenbeschäftigen, die sich von Westafrika aus auf den langen, gefährlichen Weg nach Europamachen.

Bemerkung Für die Lektüre von Forschungsliteratur und Quellentexten sind englische oderfranzösische Sprachkenntnisse erforderlich.

Das Seminar ist auf 25 Teilnehmer begrenzt.

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Literatur de Brujin, Mirjam, Rijk van Dijk &Dick Focken (Hg.innen) 2001. Mobile Africa. Changingpatterns of movement in Africa and beyond . Leiden, Boston &Köln: Brill. (FBSBB)

Hahn, Hans Peter &Georg Klute (Hg.) 2007. Cultures of Migration . African Perspectives .Berlin: LIT. (FBSBB)

Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Forschungskolloquium der "Transformation Studies": "Handelsstoffe": Zirkulation undKommunikation im Atlantik

Kolloquium, SWS: 2 Bultmann, Ingo | Gabbert, Wolfgang | Gohrisch, Jana | Hatzky, Christine | Kalny, Eva | Reinwald, Brigitte| Schmieder, Ulrike (verantwortlich) | Bandau, Anja | Alberts, Wanda | Becker, Lidia | Bös, Mathias | Grünkemeier, Ellen | Helm M.A., Christian | Minnes, Mark | Peeck, Catharina | Peters, M. A., Mario | RostM.A., Inga-Dorothee | Tiesler, Nina Clara | Urioste-Buschmann, Martina | Wünderich, Volker

Mi 14-täglich 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Ausfalltermin(e): 06.05.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - B108Mi Einzel 18:00 - 20:00 20.05.2015 - 20.05.2015 1101 - A310Kommentar Das interdisziplinäre Forschungskolloquium ist das zentrale Diskussionsforum des

Schwerpunkts Transformation Studies (im Sommersemester 2015 Centre for Atlanticand Global Studies ) und des Studiengangs Atlantic Studies in History, Culture andSociety , zu dem Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland geladenwerden.

Das Oberthema lautet im Sommersemester 2015 „´Handelsstoffe´: Zirkulation undKommunikation im Atlantik“ .

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Der Zugang zu den begehrten Waren Asiens (Seide, Gewürze, Porzellan) wirdgemeinhin als Initialzündung für die europäische Expansion und Entstehung der„modernen Weltwirtschaft“ aufgefasst. In diesem Zusammenhang formte sich abdem 15. Jahrhundert der Atlantik als Raum, der durch die Zirkulation von Menschen,Gütern, kulturellen Praktiken und Ideen zu einem bedeutenden Kristallisationspunktfür eine zunehmend weltumspannende Verdichtung und Verflechtung wurde, dieheute als „Globalisierung“ bezeichnet wird. Jene transkontinentalen Handels- undAustauschbeziehungen sind allerdings, entgegen der vom Ende her gedachtenGroßnarrative, weder als unilineare Prozesse noch als bloße Ausdrucksformenhegemonialer Entwicklungsplanungen zu verstehen. Dass sie über längere Zeiträumevon ungleichen, aber gleichberechtigten Handelspartnern getragen wurden bzw.Europäer im Handel mit Asien und Afrika zunächst lediglich Juniorpartner gewesen sind,weist darauf hin, dass die transatlantische Warenzirkulation durch sich veränderndeReichweiten, wechselseitige Einflüsse und vielgestaltige Interaktionsprozessegekennzeichnet war und ist. Ästhetische Ausdrucksformen wie Literatur und bildendeKunst zeugen von den Widerständen, Verlockungen und Verunsicherungen dieserzunehmend globalen Perspektive.

Politische, gesellschaftliche und kulturelle Dynamiken, die mit Warenhandel undwirtschaftlichen Verflechtungen rund um den Atlantik (und darüber hinaus) verknüpftsind, sollen im Mittelpunkt des Kolloquiums stehen. Unser Augenmerk gilt dabei nicht nurwirtschaftshistorischen Fragestellungen und politikwissenschaftlichen Debatten sondernvor allem auch soziologischen, kulturanthropologischen und kulturwissenschaftlichenImplikationen. In welcher Weise hängen Handelsaktivitäten, Warenzirkulation undungleiche Tauschverhältnisse mit politischem Vormachtstreben bzw. transkontinentalerVorherrschaft einzelner Regionen zusammen? Wie waren bzw. sind vermeintlichethnisch, kulturell und/oder religiös begründete Konflikte mit dem Zugriff auf Ressourcenund die Beherrschung von Märkten vermittelt? Wie haben sich Zirkulation, Aneignungund Konsum bestimmter Waren weltweit auf Lebensstile und Identitätskonzepteausgewirkt und somit auch soziale und kulturelle Distinktion ermöglicht? Wie reagierenTheatermacher, Schriftsteller und andere Künstler auf eine Welt, in der gesellschaftlicheGrenzen, Raumvorstellungen und tradierte ästhetische Formen der Repräsentation inBewegung geraten sind?

Das Programm wird im Februar 2015 auf Aushängen und unter www.transformation-studies.uni-hannover.de und www.atlantic-studies.uni-hannover.de veröffentlicht.

Bemerkung Das Seminar findet am 29.04.15 statt, dafür entfällt es am 06.05.15.

Am 20.05.15 findet das Seminar im Hörsaal A 310 im Hauptgebäude statt. Einführung in kulturwissenschaftliche Begriffe und Methoden in der Romanistik

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 25 Bandau, Anja

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1502 - 316Kommentar Die Veranstaltung führt in zentrale Themen, Konzepte und Problemfelder der spanischen

und lateinamerikanischen Kulturwissenschaft ein. Relevante soziale und kulturellePhänomene wie Migration, Transnationalität und Nation, Kulturkontakt (Transkulturalitätsowie Diaspora) und Identitätsdiskurse sowie kulturelles Geda#chtnis werden im Kontexteiner kulturtheoretischen Begriffsdiskussion erarbeitet. Anhand ausgewählter kulturellerProduktionen Spaniens und Lateinamerikas werden Kenntnisse und Fähigkeiten in derkulturwissenschaftlichen Analyse erworben und ein Verständnis von Medialität entwickelt.

Bemerkung Für den Besuch des Seminars im BA Spanisch ist der Abschluss des Moduls L1erforderlich.

Hinweis: Die Seminarsprachen sind Spanisch und Deutsch. Die Teilnehmerzahl ist auf 25begrenzt, bitte melden Sie sich rechtzeitig bei Stud.IP an.

Literatur Born, Folger, Laferl (Hg.). Handbuch Spanisch . Berlin: Schmidt-Verlag 2011.

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Ansgar Nu#nning/ Vera Nu#nning (Hg.). Konzepte der Kulturwissenschaften.Theoretische Grundlagen - Ansa#tze – Perspektiven . Metzler 2008.

Alberto Moreiras. Pastiche Identity and Allegory of Allegory. In: Amaryll Chanady(Herausgeber) Latin American Identity and Constructions of Difference (Hispanic Issues)Minneapolis: Univ of Minnesota Paperback 1994, 204-38.

Materialien werden zu Beginn des Kurses auf Studip zur Verfu#gung gestellt. Ethnologische Sammlungen im Landesmuseum Hannover: Erkundungen eines Forschungs- undBerufsfeldes

Seminar, SWS: 2 Reinwald, Brigitte

Mi Einzel 13:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:30 - 16:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 20.05.2015 - 20.05.2015Bemerkung zurGruppe

Landesmuseum

Mi Einzel 13:30 - 16:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015Bemerkung zurGruppe

Landesmuseum

Mi Einzel 14:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B112Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.07.2015 - 22.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Projektseminar richtet sich an Studierende der Masterstudiengänge Geschichte

und Atlantic Studies und wird in Kooperation mit dem Landesmuseum Hannoverdurchgeführt. Kernstück sind zwei Ganztagsworkshops (= 2 Exkursionstage). Am 20.Mai wird uns Herr Dr. Alexis von Poser in die Ethnologischen Sammlungen einführenund mit den in Hannover befindlichen Sammlungsstücken, vor allem aus den ehemaligendeutschen „Schutzgebieten“ in Afrika sowie aus Lateinamerika, vertraut machen. Am24. Juni führt uns Frau Dr. Claudia Andratschke in das Forschungs- und Arbeitsfeld derProvenienzforschung ein. Die vor- und nachbereitenden Sitzungen unseres Seminarssind zum einen der Auseinandersetzung mit kolonialen Sammlungspraktiken undder Untersuchung musealer Ausstellungskonzeptionen gewidmet. Workshops undSeminarsitzungen sollen Sie jedoch zum anderen auch dazu anregen, Forschungsideenund Fragestellungen für Masterarbeiten zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen(z.B. Objekt- und Sammlungs- sowie Sammlerbiographien, Museum als (post)kolonialerWissensspeicher und Lernort).

Bemerkung Die Anrechnung der beiden Exkursionstage ist auf Seminarteilnehmende beschränkt.Eine Teilnahme an den Exkursionen ohne Besuch des Seminars ist nicht möglich.

Zur besseren Planung des Seminars und Abstimmung mit dem Landesmuseum bitte ichum – möglichst rasche – persönliche Anmeldung per Email an [email protected]

Literatur Anna Schmid (Hg.in) 2006. Mit Begeisterung und langem Atem. Ethnologie amNiedersächsischen Landesmuseum Hannover . Hannover: NiedersächsischesLandesmuseum. [GW Leibniz Bibliothek]

Imke Jungermann 2006. Eine Begegnung mit dem „Fremden“. Zur Ausstellungspraxisim frühen Überseemuseum Bremen. In Afrika hierzulande. Eine Bilder-, Text- undBeziehungsgeschichte (Hg.in) Brigitte Reinwald (= Stichproben. Zeitschrift für kritischeAfrikastudien 10), S. 15-37. [FBSBB]

Michel Leiris 1980. Phantom Afrika. Tagebuch einer Expedition von Dakar nach Djibouti,1931-1933 . 2 Bände. Frankfurt am Main: Syndikat. [FBS]

'Young Resistance' against Apartheid - The Pan Africanist Congress (PAC) and the BlackConsciousness Movement (BCM) in South Africa

Seminar, SWS: 2 Barre, Harald

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Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 11.06.2015 1146 - B112Fr Einzel 14:00 - 18:00 19.06.2015 - 19.06.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 16:00 20.06.2015 - 20.06.2015 1146 - B112Kommentar Embedded in the historical context, we will explore activism of the PAC and BCM, both

of which were mostly constituted by young people up to the aftermath of the ‘SowetoUprising’ in 1976. In this class, we seek to understand the impact of generationaldifferences as well as global politics on South African political activism. We will discussthe reasons for the emergence of these organizations, challenges they faced as wellas their strategies and methods. This class will be based on primary sources such asnewspapers, interviews, and pamphlets, as well as on research literature and (auto)-biographic materials. All students are expected to analyze such materials critically.

Bemerkung The spoken language in this class is English. However, the proficiency will not be gradedand non-fluent English speakers can use this class to improve their skills. Final exams(oral exams and papers) can be held / written in English or German.

2. Raum und RegionRingvorlesung der FI TRUST "Renaissance der Stadt"

42279, Vorlesung Danielzyk, Rainer (verantwortlich)

Mo Einzel 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 20.04.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 04.05.2015 - 04.05.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 18.05.2015 - 18.05.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 01.06.2015 - 01.06.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 15.06.2015 - 15.06.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 29.06.2015 - 29.06.2015 4107 - 009Bemerkung Für den Besuch der Ringvorlesung können KEINE Leistungspunkte erworben werden.

Webseite: www.trust.uni-hannover.de

Literatur Literaturhinweise werden in den einzelnen Vorlesungen gegeben. Ringvorlesung „Transformation des Energiesystems”

Tutorium, SWS: 2, ECTS: 1 Hamann, Christian (Prüfer/-in) | Hurfar, Carolin Mandanna (verantwortlich)

Mi wöchentl. 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 22.07.2015 2501 - 202Ausfalltermin(e): 01.07.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1101 - F303Kommentar Die Ringvorlesung hat das Ziel ethische, historische, sozialwissenschaftliche sowie

technische Fragestellungen zur aktuellen Transformation des deutschen Energiesystemszu erörtern, sowie Probleme und Lösungsansätze zu skizzieren. Jedem Vortrag sollzudem eine Diskussion folgen, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Dasinterne Ziel der LUH ist zusätzlich, energieinteressierten Studenten und Forschern, diePerspektive anderer Wissenschaften nahezubringen und damit zur interdisziplinärenVernetzung an der LUH beizutragen.Die Nutzung der Energie und deren Folgen sind eines der wichtigsten Themen unsererGesellschaft. Energiesysteme sind aktueller Forschungsgegenstand an der LeibnizUniversität Hannover und bieten Möglichkeiten verstärkter interdisziplinärer Forschungund Lehre. Besonders die Transformationsprozesse von einem Energiesystem, dasim Wesentlichen auf fossilen Energieträgern beruht, zu der verstärkten Nutzungregenerativer Energien liegen im Brennpunkt der Forschung an der LUH.Diese Prozesse bieten nicht nur technische Herausforderungen sondern werfengrundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf.

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Bemerkung Für die Teilnahme an 6 Veranstaltungen + Belegarbeit (2 Seiten) erhalten Studierendeder Fakultät für Maschinenbau einen Leistungspunkt. Bitte den Aushang des Instituts fürTurbomaschinen und Fluid-Dynamik beachten!

Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwarauf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre inWestdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Bergbau im Harz vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Der Harzer Bergbau gehört zu den ältesten der Welt. Im 19. Jahrhundert erlebte der

Bergbau am Rammelsberg weitreichende Veränderungen, die durch die Auffindungdes sog. Neuen Lagers sowie die Industrialisierung verursacht wurden. Diese Phase istaber bislang kaum untersucht worden. Im Verlauf des Seminars soll deshalb vor demHintergrund der früheren und späteren Entwicklung des Bergbaus diese Phase anhandvon Quellen exemplarisch untersucht werden. Die Teilnahme an dem Seminar setztdamit eine eigenständige Arbeit mit archivarischen Quellen und Forschungsliteraturvoraus.

Weitere Informationen zu Quellen und Forschungsliteratur werden in StudIPrechtzeitig bereitgestellt. Grundlegende Informationen finden sich auf der Website desRammesberg-Museums.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

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Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

Sozial- und Kulturgeschichtliches Kolloquium

Kolloquium, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Di Einzel 18:00 - 20:00 21.04.2015 - 21.04.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - B108Bemerkung zurGruppe

gemeinsam mit interdiszipl. FQ

Di Einzel 18:00 - 20:00 19.05.2015 - 19.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - B108Fr Einzel 19:30 - 21:30 26.06.2015 - 26.06.2015Di Einzel 18:00 - 20:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 07.07.2015 - 07.07.2015 1146 - B108Bemerkung zurGruppe

gemeinsam mit interdiszipl. FQ

Mo Einzel 18:00 - 20:00 13.07.2015 - 13.07.2015 1146 - B112Kommentar Die Veranstaltung bietet einen Einblick in laufende Forschungsarbeiten und

aktuelleThemen zeitgeschichtlicher Forschung. Die

14täglich stattfindende Veranstaltung hat Workshop-Charakter und soll fortgeschritteneStudierende unterschiedlicher Studiengänge

mit Historiker/Innen auswärtiger Universitäten aus dem In- und Ausland in Kontaktbringen, die innovative Themen und Ansätze präsentieren.

Für die Teilnahme am Kolloquium werden keine Leistungspunkte vergeben.Bemerkung Die Termine finden unregelmäßig zu den angekündigten Terminen statt, bitte Aushang

beachten!

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3. weitere Schwerpunkte, u. a. Gender StudiesEinführung in die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Teil 1

Vorlesung, SWS: 2 Hatzky, Christine

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1211 - 105Kommentar Die Vorlesung bietet einen breit angelegten Überblick über grundlegende

politische Entwicklungen, gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Prozesse undForschungstendenzen der Geschichte Lateinamerikas seit der „Entdeckung“ undEroberung des Kontinents im Zuge der spanischen und portugiesischen Expansion imausgehenden 15. Jahrhundert. Ausgangspunkt bilden die indigenen Bevölkerungen undKulturen Amerikas und die Konsequenzen des gewaltsamen Zusammentreffens mitden Europäern. Die europäische Kolonisierung und Besiedlung des Kontinents sowiedie christliche Missionierung im Hinblick auf die sozialen und kulturellen Dynamikeninnerhalb der kolonialen Gesellschaften bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüberhinaus werden die wirtschaftliche Entwicklung unter der Kolonialherrschaft und dieZwangsmigration afrikanischer Arbeitskräfte thematisiert, die auf Plantagen die Produktefür den damaligen Weltmarkt anbauten. Im Zentrum stehen die daraus entstehendenwechselseitigen Einflüsse zwischen lateinamerikanischen/karibischen, europäischen undafrikanischen Regionen rund um den Atlantik. Das Ende der Kolonialzeit und ein Ausblickauf Unabhängigkeitsbewegungen und –Revolutionen zu Beginn des 19. Jahrhundertsbilden den Abschluss der Vorlesung.

Bemerkung Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen und wird im WS 2015/16 fortgeführt. Sie schließtchronologisch an die Epoche der Unabhängigkeit an und legt den Schwerpunkt auf das19./20. Jahrhundert. Beide Vorlesungen nehmen Bezug aufeinander, können aber aucheinzeln belegt werden.

Literatur Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B. (Hg.); Lateinamerika 1492-1850/70,

Promedia, Wien 2005.

Bernecker, W.; Kaller-Dietrich, M.; Potthast, B.; Tobler, H.-W. (Hg.), Lateinamerika1870-2000, Promedia, Wien 2007.

König, H.-J., Kleine Geschichte Lateinamerikas, Reclam, Stuttgart 2009.

Potthast, B., Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas,Hammer, Wuppertal 2010.

Die Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierte

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Gruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Das Metier der Athene. Weberei und Wissenschaft in der Antike

Seminar, SWS: 2 Harlizius-Klück, Ellen | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 10:00 - 12:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1101 - F142Di Einzel 14:00 - 16:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 17.06.2015 - 17.06.2015 1146 - B112Do Einzel 10:00 - 13:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 08.07.2015 - 08.07.2015 1146 - A106Do Einzel 10:00 - 16:00 09.07.2015 - 09.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 09:00 - 13:00 10.07.2015 - 10.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Praxis und Bedeutung der Weberei in der antiken

Dichtung, Philosophie und Mythologie. Behandelt werden im einzelnen folgendeThemen: Ritus und Weberei am Beispiel der Panathenaien; Mythos und Weberei:Figuren der Weberin in der Mythologie (Penelope, Arachne, Philomela); Philosophieund Weberei: Platons webender Staatsmann (Politikos); Webmetaphern in der Dichtung(Säume, Ränder, Anfänge); Webstuhl und Tempelarchitektur. Das Seminar findet alsBlockveranstaltung statt. Ein Lektüreplan und eine Quellenauswahl wird zu Beginn desSemesters vorliegen. Anforderungen: Kontinuierliche Mitarbeit, begleitende Lektüre undmündliches Referat. Eine Prüfungsleistung (Hausarbeit) kann erbracht werden.

Literatur Ellen Harlizius-Klück, "Nur nicht von einer Frau geboren werden …". Genealogischeszu Mathematik und Weberei in der Antike, in: Penelope rekonstruiert. Geschichte undDeutung einer Frauenfigur, hg. von I. Kader, Museum für Abgüsse Klassischer BildwerkeMünchen 2007, 121-133

Rosa Reuthner, Wer webte Athenes Gewänder? Die Arbeit von Frauen im antikenGriechenland, Frankfurt - New York: Campus 2006

Linear B und das mykenische Griechenland

Seminar, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 14:00 - 16:00 28.04.2015 - 28.04.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 23.06.2015 - 23.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1146 - A106Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginning

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of the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Ende derPalastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v. Chr.nachgehen. Das Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesung angesprochenenFragen.

Bemerkung Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da das Seminar weitgehend auf Englischgehalten wird.

Die dazugehörige Vorlesung findet am Dienstag von 10 - 12 Uhr in Raum F 142 statt!Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,

Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

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Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Modul Theorie u. histor. Konzepte Geschichtswissenschaft/ Theory and HistoricalConcepts of Science of History"Moderne" und "Tradition"? Eurozentrismus in wissenschaftlicher Theorie und Diskussion

Seminar Bös, Mathias | Hatzky, Christine

Di wöchentl. 14:00 - 16:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A310Kommentar Die Begriffe "Moderne" und "Tradition" sind Schlüsselbegriffe in zahlreichen geistes-

und sozialwissenschaftlichen Disziplinen. Die Auseinandersetzung mit beiden soll dazudienen, interdisziplinäre Kommunikationskompetenz zu steigern. Darüber hinaus stehenbeide Begriffe im Zentrum sozialwissenschaftlicher Debatten: zentrale Vertreter desFaches (Max Weber, Karl Marx, Jürgen Habermas etc.) haben sich mit der Moderne alsGesellschaftsmodell befasst, und viele wissenschaftliche Theorien bauen darauf auf.Doch seit den 1970er Jahren es gibt auch Stimmen, welche "die Moderne" als reflexiv,als verwoben, im Plural gar als multiple oder aufeinanderfolgende Modernen diskutieren.Gibt es gar eine "zweite Moderne", wie Ulrich Beck behauptet? Und gibt es "Tradition"?Wie werden die Konzepte "Moderne" und "Tradition" von postkolonialistischen Autorendiskutiert? Und wie stehen solch unterschiedliche Autoren und theoretischen Ansätzezueinander in Beziehung? Im Seminar werden Schlüsseltexte zum Begriff und denBegrifflichkeiten rund um die "Moderne" und "Tradition" in ihrer Ein- und Mehrzahlbearbeitet und diskutiert.

Literatur Enrique Dussel: Der Gegendiskurs der Moderne, Wien, 2013; Mabel Morana, EnriqueDussel, Carlos A Jáuregui (Eds.): Coloniality at Large, Durham 2008; Bruno Latour: Wirsind nie modern gewesen, Frankfurt/M, 2008; Youssef Dennaoui: Sinn und Macht in derglobalen Moderne, Münster, Berlin 2010.

Projektmodul / Project"Leibniz auf Sendung" - Leibniz-Interviews auf H1

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Aus Anlass des dreihundertsten Todestages des Universalgelehrten Gottfried

Wilhelm Leibniz findet im Jahr 2016 ein umfangreiches, europa- bzw. weltweites Veranstaltungsprogramm statt. Diese Lehrveranstaltung versteht sich als Beitragder u.a. Kooperationspartner zu diesem Jubiläumsjahr. Nach einer Einführung inLeibniz‘ Leben und Werk sowie aktuelle Forschungsschwerpunkte werden Interviewserarbeitet, die von Studierenden mit Leibniz-Experten im Studio von H 1 geführt,aufgezeichnet und gesendet werden. Neben den genannten Fachkenntnissen werdenals Schlüsselkompetenzen Rhetorik, Fragetechnik und Gesprächsführung vermittelt. EinTeil der Sitzungen wird als Blockveranstaltung stattfinden.

Das Seminar ist eine Lehrveranstaltung der Leibniz-Stiftungsprofessur in Kooperation mitdem Historischen Seminar und dem Sender H 1.

Literatur Antognazza, Maria Rosa: Leibniz. An intellectual biographie. Cambridge 2009. - Finster,Reinhard/van den Heuvel, Gerd: Gottfried Wilhelm Leibniz in Selbstzeugnissen undBilddokumenten. Reinbek b. Hamburg 1990. – Renner, Karl-Heinz: Das Interview.Wiesbaden 2015.

Projektseminar: Krieg im Computerspiel als Schulprojekt

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Historisches Seminar

SoSe 2015 80

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 8 Borstelmann, Arne | Kehne, Peter

Mi 14-täglich 17:00 - 18:00 22.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro B 203

Mi Einzel 18:00 - 22:00 20.05.2015 - 20.05.2015 1146 - B209Mi 14-täglich 18:00 - 22:00 10.06.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Ziel dieses Projektseminars für Lehramtsmaster-Studierende ist die Erarbeitung

schultauglicher didaktischer Konzepte. Eine Praxiserprobung im Schulunterricht istgeplant. Vorkenntnisse und persönliche Anmeldung in einer meiner Sprechstunden sindVoraussetzungen.

Bemerkung Beschränkte Teilnehmerzahl aus EDV-Platzgründen im CIP-Pool: 8 Personen.

Das Seminar findet teilweise als Blockseminar statt! Geschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert. Historiographie, Konzepte, Tendenzen

Seminar, SWS: 2 Hatzky, Christine | Peters, M. A., Mario

Mi Einzel 14:00 - 16:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Bemerkung zurGruppe

Vorbesprechung

Fr Einzel 10:00 - 18:00 19.06.2015 - 19.06.2015Bemerkung zurGruppe

Raum A 210 1146

Sa Einzel 10:00 - 14:00 20.06.2015 - 20.06.2015Bemerkung zurGruppe

Raum A 210, 1146

Fr Einzel 10:00 - 18:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - A106Kommentar In diesem Seminar setzen wir uns theoretisch, methodologisch und praktisch

mit der Geschichtsschreibung über Lateinamerika im 19. und 20. Jahrhundertauseinander. Ausgehend von den Anfängen der Historiographie Lateinamerikas,ausgewählten Nationalgeschichten und Historikern beschäftigen wir uns im Weiterenmit Handbüchern und Überblickswerken zu einzelnen Regionen und untersuchen ihreStruktur und ihren Aufbau, ihre theoretisch-methodischen Ansätze, die thematischenSchwerpunktsetzungen und versuchen Forschungsdebatten und wissenschaftlicheKontroversen zu identifizieren. Unsere Herangehensweise ist synchron und diachron,wir analysieren sowohl vergleichbare Publikationen aus derselben Epoche als auchdie Schwerpunktverschiebungen, Trends und Tendenzen in Veröffentlichungen,die in unterschiedlichen Zeiträumen erschienen sind. Begleitend werden wir unserejeweiligen Analysen und Bewertungen schriftlich festhalten und am gemeinsameinen Kriterienkatalog entwickeln, wie ein einbändiges Handbuch zur GeschichteLateinamerikas idealerweise aussehen könnte.

Bemerkung Ich bitte alle Interessierten um persönliche Anmeldung per E-mail bei mir.Literatur Harding, Leonhard, Geschichte Afrikas im 19. und 20. Jahrhundert, Oldenbourg,

München 1999.

Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Hammer, Wuppertal 2010

Holloway, Thomas, A Companion to Latin American History, Wiley-Blackwell, Malden,Oxford 2011.

Eakin, Marshall, The History of Latin America. Collision of Cultures, Palgrave McMillan,Houndmills, New York 2007.

Moya, José C., The Oxford Handbook of Latin America, Oxford UP, Oxford, New York2011.

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Historisches Seminar

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Der Wandel der Sepulkralkultur. Praxisseminar zum veränderten Umgang moderner Gesellschaftenmit dem Tod

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 16.04.2015 - 03.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 05.06.2015 - 05.06.2015 1146 - A106Do wöchentl. 08:00 - 10:00 11.06.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar „Sterben, Tod und Trauer“ sind Themen, deren ‚Bearbeitung‘ in modernen Gesellschaften

zunehmend an Hospize, Kirchen und Friedhofsverwaltungen delegiert wird. Im Wandeldes Umgangs von Individuen wie ganzer Gesellschaften mit dem Tod manifestiert sichjedoch weit mehr als die Bewältigung eines persönlichen oder kollektiven Verlusts.Im Spiegel der Sepulkralkultur lassen sich vielmehr grundlegende gesellschaftlicheund kulturelle Veränderungsprozesse studieren, wie die Verbreitung der Aufklärungund Säkularisierung im 18./19. Jahrhundert, das Massensterben durch Seuchenund Kriege, die Veränderung der Sterblichkeit und der demographischen Struktur,Urbanisierungs- und Migrationsprozesse und die Entstehung und der Wandel desstädtischen Bürgertums, sowie der Arbeiterbewegung im 19./20. Jh., schließlichIndividualisierungsprozesse und Wandlungskonzepte des Selbst in der jüngstenZeitgeschichte.

Durch komplexe Wandlungsprozesse unserer gegenwärtigen Gesellschaft verändert sichaktuell auch die Sepulkralkultur mit bemerkenswerter Dynamik. Überkommene Formender Bearbeitung des Todes verlieren durch Auflösung traditioneller Familienstrukturenund demographischen Wandel an Relevanz. Grundlegend neue Formen von Vorsorgefür den eigenen Tod, Trauer um andere und Totengedenken – etwa in Gestalt vonSterbehelfern, Friedwäldern oder Internet-Foren, wie „Stay alive“ geben davon Zeugnis.

Das Praxisseminar versteht sich als Angebot zur Public History. Die TeilnehmerInnensollen am lokalen Beispiel Hannovers und seiner näheren Umgebung nach materiellenÜberlieferungen, Schriftquellen und Oral History-Zeugnissen zum Wandel derSepulkralkultur suchen und diese für eine interessierte Öffentlichkeit historischkontextualisieren und aufbereiten. Die Komplexität des Themas schafft Gelegenheit,unterschiedliche Methoden historischer Arbeit kennenzulernen und am praktischenBeispiel anzuwenden. Zur Themenfindung für Ihr persönliches Forschungsprojekt solltenSie die unten aufgelisteten Veröffentlichungen studieren.

Interesse, Engagement und Zeiteinsatz sind zur erfolgreichen Teilnahme an dieserLehrveranstaltung unabdingbar!

Drei jeweils freitags stattfindende Ein-Tages-Exkursionen zu Friedhöfen und Grabmalenin Hannover, sowie zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel ergänzen das Seminar.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Wolfgang Kruse: Rezension zu: Confino, Alon; Betts, Paul; Schumann, Dirk (Hrsg.):Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth-CenturyGermany. New York 2008, in: H-Soz-Kult, 06.03.2009, .

Publikationen des Museums für Sepulkralkultur: http://www.sepulkralmuseum.de/de/publikationen_sepulkralkultur.html

Ethnologische Sammlungen im Landesmuseum Hannover: Erkundungen eines Forschungs- undBerufsfeldes

Seminar, SWS: 2 Reinwald, Brigitte

Mi Einzel 13:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - A106

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Historisches Seminar

SoSe 2015 82

Mi Einzel 13:30 - 16:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 20.05.2015 - 20.05.2015Bemerkung zurGruppe

Landesmuseum

Mi Einzel 13:30 - 16:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015Bemerkung zurGruppe

Landesmuseum

Mi Einzel 14:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B112Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.07.2015 - 22.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Projektseminar richtet sich an Studierende der Masterstudiengänge Geschichte

und Atlantic Studies und wird in Kooperation mit dem Landesmuseum Hannoverdurchgeführt. Kernstück sind zwei Ganztagsworkshops (= 2 Exkursionstage). Am 20.Mai wird uns Herr Dr. Alexis von Poser in die Ethnologischen Sammlungen einführenund mit den in Hannover befindlichen Sammlungsstücken, vor allem aus den ehemaligendeutschen „Schutzgebieten“ in Afrika sowie aus Lateinamerika, vertraut machen. Am24. Juni führt uns Frau Dr. Claudia Andratschke in das Forschungs- und Arbeitsfeld derProvenienzforschung ein. Die vor- und nachbereitenden Sitzungen unseres Seminarssind zum einen der Auseinandersetzung mit kolonialen Sammlungspraktiken undder Untersuchung musealer Ausstellungskonzeptionen gewidmet. Workshops undSeminarsitzungen sollen Sie jedoch zum anderen auch dazu anregen, Forschungsideenund Fragestellungen für Masterarbeiten zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen(z.B. Objekt- und Sammlungs- sowie Sammlerbiographien, Museum als (post)kolonialerWissensspeicher und Lernort).

Bemerkung Die Anrechnung der beiden Exkursionstage ist auf Seminarteilnehmende beschränkt.Eine Teilnahme an den Exkursionen ohne Besuch des Seminars ist nicht möglich.

Zur besseren Planung des Seminars und Abstimmung mit dem Landesmuseum bitte ichum – möglichst rasche – persönliche Anmeldung per Email an [email protected]

Literatur Anna Schmid (Hg.in) 2006. Mit Begeisterung und langem Atem. Ethnologie amNiedersächsischen Landesmuseum Hannover . Hannover: NiedersächsischesLandesmuseum. [GW Leibniz Bibliothek]

Imke Jungermann 2006. Eine Begegnung mit dem „Fremden“. Zur Ausstellungspraxisim frühen Überseemuseum Bremen. In Afrika hierzulande. Eine Bilder-, Text- undBeziehungsgeschichte (Hg.in) Brigitte Reinwald (= Stichproben. Zeitschrift für kritischeAfrikastudien 10), S. 15-37. [FBSBB]

Michel Leiris 1980. Phantom Afrika. Tagebuch einer Expedition von Dakar nach Djibouti,1931-1933 . 2 Bände. Frankfurt am Main: Syndikat. [FBS]

Beginen in Hannover, Teil 2

Seminar, SWS: 2 Rothmann, Michael | Schwark, Thomas

Sa Einzel 10:00 - 18:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Historisches Museum

Kommentar Beginen fanden in der Genderforschung, zumal der mittelalterlichen undfrühneuzeitlichen, einen verdientermaßen prominenten Platz. Als laikaleFrömmigkeitsbewegung ohne klösterliche Bindung, die zugleich aus zumeistunverheirateten Frauen bestand, nahmen sie in der mittelalterlichen Gesellschaftseit ihrem ersten Auftauchen, eine eindrucksvolle Sonderstellung ein. Unser Seminarnähert sich dem Phänomen regional konzentriert für Hannover. Der wissenschaftlicheErkenntnisgewinn soll zudem mit einem Ausstellungskonzept verbunden werden. AlsAusstellungsort ist an den Beginenturm am Historischen Museum, Hannover gedacht.

Bemerkung Das Seminar kann nur von Studenten belegt werden, die am ersten Teil teilgenommenhaben.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 83

Der zweite Blocktermin wird rechtzeitig über StudIp bekannt gegeben. Die Termine findenim Historischen Museum statt.

Literatur Frank-Michael Reichstein, Das Beginenwesen in Deutschland, Berlin 2001.

Digitales Publizieren

Seminar, SWS: 2 Ahrens, Jan-Christoph | Heinemann, Jan | Schneider, Karl Heinz (verantwortlich) | Weiss, Alexander

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar "Historyblogging" gehört im angelsächsischen Raum längst zum Alltag in Forschung

und Lehre der Geschichtswissenschaft. Diese neue Art wissenschaftlichen Publizierenssteckt im deutschsprachigen Raum noch in den Kinderschuhen. Das Seminar sollStudierenden einen Einstieg in dei Chancen, Herausforderungen, Methoden undWerkzeuge des "Historybloggings" geben. Neben einem grundlegenden Einblick indie digitalen Arbeitsmethoden, welche mit der historyblogosphere zusamennhängen,widmet sich das Seminar auch der Frage nach dem Nutzen und Risiken neuer digitalerPublikationsformen für die Geschichtswissenschaft. Projektbegleitend sollen dieStudierenden selbst einen Blogbeitrag verfassen, um so möglichst praxisnah in dieMaterie einzusteigen. Wünsche und Aspekte der Teilnehmer/innen werden bei derThemenwalh berücksichtigt.

Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Projektwoche Rammelsberg

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Kommentar Im Spätsommer/Frühherbst wird eine fünftägige Projektwoche im Rammelsbergmuseumin Goslar stattfinden. Zur Vorbereitung dieses Museums finden zwei Vorbereitungstreffenund eine eintägige Exkursion statt. Die genauen Termine werden über Stud.IP bekanntgegeben bwz. auf der ersten vorbereitenden Sitzung.

Die NSDAP in Hannover

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Durch die Arbeit im Seminar, das in der Täterforschung angesiedelt ist, sollen Daten

zu Mitgliedern und Funktionären der NSDAP in Hannover zusammengetragen werden.

Page 84: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

SoSe 2015 84

Die Erforschung der Geschichte der NSDAP Hannover und Ihrer Mitglieder stellt bisherweitgehend ein Desiderat der Forschung dar, so dass hier die Recherche besonderslohnend erscheint.

Literatur Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv, praktischer Leitfaden für Historiker und andereNutzer. Paderborn 2006 (UTB 2803).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

Bünemann, Tobias: „So erbat und erhielt ich dann bald die Erlaubnis zur Begründungeiner Ortsgruppe der NSDAP. In Hannover[…]“. Die Entwicklung der hannoverschenNSDAP von ihrer Gründung bis 1933.. In: Hannoversche Geschichtsblätter NF Bd. 67(2013), S. 73-89.

Praxisseminar Dis/ability History

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 14.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Die dis/ability history versteht Behinderung als soziale Konstruktion – nicht eventuelle

körperliche oder geistige Unterschiede sind entscheidend, sondern vielmehr dieKategorisierung von Behinderung als kulturelles und gesellschaftliches Merkmal.

Menschen mit Behinderung werden noch oftmals in eine passive Rolle gedrängt undsomit als Empfänger von Fürsorge deklariert. Die dis/ability history möchte hingegenMenschen mit Behinderung zu Subjekten der Forschung machen und ihre Perspektiveernst nehmen.

In diesem Sinne sollen in diesem Projektseminar mit Menschen mit Behinderung undStudierende bei der Erforschung eines konkreten Themas zusammenarbeiten. ZumSeminar gehören verpflichtend 5 Exkursionstage.

Das Seminar wird in Kooperation mit dem „Büro für Leichte Sprache“ durchgeführt undstellt eine Fortführung eines entsprechenden Projektes aus dem Sommersemester 2014dar.

Literatur Bösl, Elsbeth/Klein, Anne/Waldschmidt, Anne (Hrsg.): Disability history. Konstruktionenvon Behinderung in der Geschichte. Eine Einführung. Bielefeld 2010 (= Disability studies:Körper - Macht – Differenz Bd. 6).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

Praxisseminar zur Geschichte des Fußballs in Hannover

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Ziel des Seminars ist es anhand des Themas die Arbeit im Archiv zu üben. Recherche

geschieht dabei Projekt orientiert anhand kleinerer Rechercheaufträge. Im Zentrum derRecherche stehen Vereinsüberlieferungen und die Akten des Amtes für Leibesübungender Stadt Hannover, die im dortigen Stadtarchiv vorhanden sind.

Literatur Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv, praktischer Leitfaden für Historiker und andereNutzer. Paderborn 2006 (UTB 2803).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

"Von A nach B" - IdeenExpo 2015

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Page 85: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

SoSe 2015 85

Mo 13.04.2015 - 25.07.2015Mi Einzel 09:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 14:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 13.05.2015 - 13.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 14:30 - 16:00 03.06.2015 - 03.06.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 12:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B112

Block 09:00 - 14:00 06.07.2015 - 09.07.2015Bemerkung zurGruppe

Messegelände

Kommentar Im Rahmen des Seminars soll eine Tagung / ein Symposion mit Schülern vorbereitetwerden. Studierende können hierbei vielfältige Erfahrungen sammeln undSchlüsselkompetenzen erwerben. Dabei werden weite Bereiche möglicher Berufsfelderund Tätigkeiten für Historiker (konzeptionelle Arbeit, Organisatorisches, inhaltlicheVorbereitung, Recherche, Präsentation) abgedeckt. Eine Spezialisierung im Rahmen desSeminars ist möglich. Das Symposion soll im Juli 2015 auf der IdeenExpo stattfinden.

Kooperationspartner im Rahmen dieses Projektes ist die IdeenExpo GmbH.Literatur Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historische

Projektarbeit. Hamburg 2005.

Modul Schlüsselkompetenzen / Practical Knowledge Qualifications"Leibniz auf Sendung" - Leibniz-Interviews auf H1

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Aus Anlass des dreihundertsten Todestages des Universalgelehrten Gottfried

Wilhelm Leibniz findet im Jahr 2016 ein umfangreiches, europa- bzw. weltweites Veranstaltungsprogramm statt. Diese Lehrveranstaltung versteht sich als Beitragder u.a. Kooperationspartner zu diesem Jubiläumsjahr. Nach einer Einführung inLeibniz‘ Leben und Werk sowie aktuelle Forschungsschwerpunkte werden Interviewserarbeitet, die von Studierenden mit Leibniz-Experten im Studio von H 1 geführt,aufgezeichnet und gesendet werden. Neben den genannten Fachkenntnissen werdenals Schlüsselkompetenzen Rhetorik, Fragetechnik und Gesprächsführung vermittelt. EinTeil der Sitzungen wird als Blockveranstaltung stattfinden.

Das Seminar ist eine Lehrveranstaltung der Leibniz-Stiftungsprofessur in Kooperation mitdem Historischen Seminar und dem Sender H 1.

Literatur Antognazza, Maria Rosa: Leibniz. An intellectual biographie. Cambridge 2009. - Finster,Reinhard/van den Heuvel, Gerd: Gottfried Wilhelm Leibniz in Selbstzeugnissen undBilddokumenten. Reinbek b. Hamburg 1990. – Renner, Karl-Heinz: Das Interview.Wiesbaden 2015.

Digitales Publizieren

Seminar, SWS: 2 Ahrens, Jan-Christoph | Heinemann, Jan | Schneider, Karl Heinz (verantwortlich) | Weiss, Alexander

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar "Historyblogging" gehört im angelsächsischen Raum längst zum Alltag in Forschung

und Lehre der Geschichtswissenschaft. Diese neue Art wissenschaftlichen Publizierenssteckt im deutschsprachigen Raum noch in den Kinderschuhen. Das Seminar sollStudierenden einen Einstieg in dei Chancen, Herausforderungen, Methoden undWerkzeuge des "Historybloggings" geben. Neben einem grundlegenden Einblick in

Page 86: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

SoSe 2015 86

die digitalen Arbeitsmethoden, welche mit der historyblogosphere zusamennhängen,widmet sich das Seminar auch der Frage nach dem Nutzen und Risiken neuer digitalerPublikationsformen für die Geschichtswissenschaft. Projektbegleitend sollen dieStudierenden selbst einen Blogbeitrag verfassen, um so möglichst praxisnah in dieMaterie einzusteigen. Wünsche und Aspekte der Teilnehmer/innen werden bei derThemenwalh berücksichtigt.

Erinnerungskulturen in vergleichender Perspektive (Perm-Hannover)

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist die „Erinnerungskultur“ Thema im

Geschichtsunterricht. Um die Begriffe handhabbar zu machen, bedarf es klarer Konzepteund deren Überprüfung an konkreten Themen. Erinnerung wird gestaltet, etwa durchVielstimmigkeit oder Ausgrenzung der Inhalte (Feindt, Welzer), durch Vielschichtigkeit imWandel der Zeitläufte, durch Orte und Themen, an denen sich Erinnerung manifestiert.Der gegenwärtige „Erinnerungsboom“ ist vom Generationswechsel geprägt, wie es dasKonzept vom kommunikativen und kulturellen Gedächtnis (Assmann) zum Ausdruckbringt. Trennt oder vereint das kollektive Gedächtnis die Nationen Europas heute (ClausLeggewie)? Welche Lehren soll die Erinnerungsarbeit anstoßen?

Zunächst werden theoretische Konzepte der Erinnerungskultur erarbeitet. In einemzweiten Schritt folgen exemplarisch Themen: In Westeuropa kehrte die Erinnerung anden Holocaust seit den 1980er Jahren zurück, im östlichen Europa erinnert man seit den1990er Jahren an den Stalinismus. Die Regionen Hannover und Perm eignen sich füreinen Vergleich ausgewählter Gedenkstätten, zumal ich auch weiterhin Begegnungenmit Studenten aus unserer Partneruniversität in Perm plane. In einem dritten Schrittkönnen Träger von Erinnerung an Beispielen untersucht werden (Erinnerung im Film,Erinnerungsorte etc.). Parallel zu diesen Thematisierungen werden Unterrichtsideen undKonzepte entwickelt.

Literatur Jan Assmann: Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität, in: Ders./ Tonio Hölscher:Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a. M. 1988, S. 9-19.

Maurice Halbwachs: Das kollektive Gedächtnis, Stuttgart 1967 (Auszüge).

Harald Welzer: Gedächtnis und Erinnerung, in: Jaeger/Jörn Rüsen (Hrsg.): Handbuch derKulturwissenschaften. Band 3: Themen und Tendenzen, Stuttgart 2004, S. 155-174.

Feindt, Greogr, et al (Hrsg.): Europäishe Erinnerung als verflochtene Erinnerung.Vielstimmige und vielschichtige Vergangenheitsdeutungen jenseits der Nation. Göttingen2014, Einleitung S. 11-36.

Leggewie, Claus: Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein Schlachtfeld wirdbesichtigt. München 2011.

Vertiefend:

Boris Dubin: Erinnerung als staatliche Veranstaltung. Geschichte und Herrschaft inRußland, in: Osteuropa 58 (2008), Nr. 6, S. 57-65. - http://bwv.verlag-online.eu/digibib/bwv/apply/content/opus/271417/ in TIB/UB FBS, Signatur: Z 484.

Fein, Elke: Die Gesellschaft “Memorial” und die postsowjetische Erinnerungskultur inRussland. In: Lars Karl, Igor J. Polianski (Hg.): Geschichtspolitik und Erinnerungskultur imneuen Russland. Göttingen 2009, S. 165-186.

Scherstjanoi, Elke (Hg.): Russlandheimkehrer. Die sowjetische Kriegsgefangenschaftim Gedächtnis der Deutschen. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte. Sondernummer)München 2012. – Darin besonders die beiden Beiträge der Herausgeberin über OralHistory-Projekte.

Jörg Baberowski: Was war der Stalinismus?, in: Ders.: Verbrannte Erde. StalinsHerrschaft der Gewalt, München 2012, S. 13-32.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 87

Multimediale Präsentationstechniken für Historiker/innen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 16 Kaune, Daniel | Kehne, Peter (verantwortlich)

Mi Einzel 12:00 - 14:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B112Mi wöchentl. 12:00 - 14:00 29.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gebäude 3109, Raum 208/ V208

Mi Einzel 10:00 - 16:00 23.09.2015 - 23.09.2015 3109 - 208Di Einzel 10:00 - 16:00 29.09.2015 - 29.09.2015 3109 - 208Kommentar Nach dem Siegeszug historischer Dokumentationen für das Fernsehen und für

den PC gehört deren Präsentation im Hochschulunterricht seit Jahrzehnten zumStandard. Während dasselbe für die inzwischen ebenfalls obligatorischen digitalenPräsentationstechniken von Texten und Bildern - wie z.B. mit PowerPoint - gilt, bildenechte, also nicht-lineare Multimedia-Präsentationen eigener Produktion eher dieAusnahme.Und das obwohl die in diesem Seminar vermittelten EDV-Multimedia-Schlüsselqualifikationen (Verknüpfung von Schrift, Ton, Bildern, Videos, animiertenhistorischen Karten usw. zu einem Lern- und Informationsprogramm) sowohl im Schul-und Hochschulunterricht als auch in fast allen anderen Betätigungsfeldern für Historiker/innen eingesetzt werden können. Insbesondere im musealen Bereich sind dieseSchlüsselkompetenzen nicht nur sehr nützlich, sondern als zentraler Teile des modernenEdutainment/Infotainment heutzutage geradezu unverzichtbar.Dieses Seminar richtet sich an alle Studierenden im Fach Geschichte und findet inForm einer – im Blockseminar-Takt stattfindenden – EDV-Übung im ITS-Pool amSchneiderberg statt. Auf einen allgemeinen Einstieg ins Programm »Adobe Director12.0« („zum Mit-Klicken“) folgt eine offene Arbeitsphase, die mit Hilfestellung dieErarbeitung einer interaktiven multimedialen Präsentation eines Themas eigenerWahl ermöglicht. Weniger geht es dabei um die die konkreten Inhalte eines Themas– auch aus beinahe jedem laufenden Modul/Seminar der o. g. Studiengänge zurAlten Geschichte, zur Geschichte des Mittelalters, der Frühen Neuzeit, Neuzeit undZeitgeschichte –, sondern um den Umgang mit dem Programm und das Erstellen einessolchen „Director-Films“.Teilnahmevoraussetzung ist allein die Bereitschaft zur intensiven Mitarbeit; Vorkenntnisbeim Programmieren oder dezidiertes Computer-„Fachwissen“ ist nicht von Nöten.

Bemerkung Blockseminar- Rhythmus: nach 4 Einzelsitzungen (wöchentl.; 29.04 bis 13.05) dann zwei-wöchentl.(ab: 03.06)

Bemerkung zu den Terminen:

22.04, 12:00-13:30h – obligatorische Vorbesprechung mit EDV-Vorführung im Hist.Seminar (Seminarraum B112).

ab 29.04, 12:00-14:00h – EDV-Übung / Seminar im ITS-Pool am Schneiderberg(Gebäude 3109; Raum 208 / V208). Konkrete Termine: EDV-Übung – 29.04, 06.05„Werkstatt“ / (betreute) Arbeitsphase: 03.06, 17,06, 01.07 &15.07.

Projektseminar: Krieg im Computerspiel als Schulprojekt

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 8 Borstelmann, Arne | Kehne, Peter

Mi 14-täglich 17:00 - 18:00 22.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro B 203

Mi Einzel 18:00 - 22:00 20.05.2015 - 20.05.2015 1146 - B209Mi 14-täglich 18:00 - 22:00 10.06.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Ziel dieses Projektseminars für Lehramtsmaster-Studierende ist die Erarbeitung

schultauglicher didaktischer Konzepte. Eine Praxiserprobung im Schulunterricht ist

Page 88: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

SoSe 2015 88

geplant. Vorkenntnisse und persönliche Anmeldung in einer meiner Sprechstunden sindVoraussetzungen.

Bemerkung Beschränkte Teilnehmerzahl aus EDV-Platzgründen im CIP-Pool: 8 Personen.

Das Seminar findet teilweise als Blockseminar statt! The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

"Von A nach B" - IdeenExpo 2015

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo 13.04.2015 - 25.07.2015Mi Einzel 09:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 14:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 13.05.2015 - 13.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 14:30 - 16:00 03.06.2015 - 03.06.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 12:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B112

Block 09:00 - 14:00 06.07.2015 - 09.07.2015Bemerkung zurGruppe

Messegelände

Kommentar Im Rahmen des Seminars soll eine Tagung / ein Symposion mit Schülern vorbereitetwerden. Studierende können hierbei vielfältige Erfahrungen sammeln und

Page 89: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

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Schlüsselkompetenzen erwerben. Dabei werden weite Bereiche möglicher Berufsfelderund Tätigkeiten für Historiker (konzeptionelle Arbeit, Organisatorisches, inhaltlicheVorbereitung, Recherche, Präsentation) abgedeckt. Eine Spezialisierung im Rahmen desSeminars ist möglich. Das Symposion soll im Juli 2015 auf der IdeenExpo stattfinden.

Kooperationspartner im Rahmen dieses Projektes ist die IdeenExpo GmbH.Literatur Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historische

Projektarbeit. Hamburg 2005.

Modul Globale Verflechtungen / Global EntanglementsEinführung in die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Teil 1

Vorlesung, SWS: 2 Hatzky, Christine

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1211 - 105Kommentar Die Vorlesung bietet einen breit angelegten Überblick über grundlegende

politische Entwicklungen, gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Prozesse undForschungstendenzen der Geschichte Lateinamerikas seit der „Entdeckung“ undEroberung des Kontinents im Zuge der spanischen und portugiesischen Expansion imausgehenden 15. Jahrhundert. Ausgangspunkt bilden die indigenen Bevölkerungen undKulturen Amerikas und die Konsequenzen des gewaltsamen Zusammentreffens mitden Europäern. Die europäische Kolonisierung und Besiedlung des Kontinents sowiedie christliche Missionierung im Hinblick auf die sozialen und kulturellen Dynamikeninnerhalb der kolonialen Gesellschaften bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüberhinaus werden die wirtschaftliche Entwicklung unter der Kolonialherrschaft und dieZwangsmigration afrikanischer Arbeitskräfte thematisiert, die auf Plantagen die Produktefür den damaligen Weltmarkt anbauten. Im Zentrum stehen die daraus entstehendenwechselseitigen Einflüsse zwischen lateinamerikanischen/karibischen, europäischen undafrikanischen Regionen rund um den Atlantik. Das Ende der Kolonialzeit und ein Ausblickauf Unabhängigkeitsbewegungen und –Revolutionen zu Beginn des 19. Jahrhundertsbilden den Abschluss der Vorlesung.

Bemerkung Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen und wird im WS 2015/16 fortgeführt. Sie schließtchronologisch an die Epoche der Unabhängigkeit an und legt den Schwerpunkt auf das19./20. Jahrhundert. Beide Vorlesungen nehmen Bezug aufeinander, können aber aucheinzeln belegt werden.

Literatur Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B. (Hg.); Lateinamerika 1492-1850/70,

Promedia, Wien 2005.

Bernecker, W.; Kaller-Dietrich, M.; Potthast, B.; Tobler, H.-W. (Hg.), Lateinamerika1870-2000, Promedia, Wien 2007.

König, H.-J., Kleine Geschichte Lateinamerikas, Reclam, Stuttgart 2009.

Potthast, B., Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas,Hammer, Wuppertal 2010.

Die Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,

Page 90: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

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wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Wikinger, Araber, Slawen: Handelsnetzwerke und Herrschaftsbildungen im östlichen Europa

Seminar, SWS: 2 Adamczyk, Dariusz

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Eines der interessantesten Phänomene der Geschichte Osteuropas im 9.-11.

Jahrhundert war der Zufluss von Silber aus dem arabischen Raum, Deutschlandund England. Zur gleichen Zeit formierten sich in der Großregion verschiedeneHerrschaftszentren, die sich in die Silberströme „einzuklinken“ versuchten. DerHintergrund bestand darin, dass die Edelmetalle das strategische Machtinstrumentdarstellten, mit dem die neue Elite anstrebte, die Redistribution der für dasSelbstverständnis der Gefolgsleute erforderlichen Prestigegüter zu kontrollieren undzu monopolisieren. Die Notwendigkeit, Silber anzuhäufen, es zur Schau zu stellen undzu verteilen, um so viele „Klienten” wie möglich zu gewinnen, diente demzufolge derMachtsicherung und -konsolidierung. Das Streben nach Edelmetallen beeinflusstesomit die Expansionsdynamik der herrschaftlichen Entwicklung im östlichen Europa. DieVeranstaltung soll Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Wirkungen der Silberströmeund -zirkulation, in erster Linie im piastischen Polen und in der Kiever Rus´, aber auch inSkandinavien eröffnen.

Literatur Dariusz Adamczyk: Silber und Macht. Fernhandel, Tribute und die piastischeHerrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800–1100), Wiesbaden 2014;Sebastian Brather: Frühmittelalterliche Dirham-Schatzfunde in Europa. Probleme ihrerwirtschaftsgeschichtlichen Interpretation aus archäologischer Perspektive, in: Zeitschriftfür Archäologie des Mittelalters 23/24 (1997), S. 73-153; Wladyslaw Duczko: Viking Rus.Studies on the Presence of Scandinavians in Eastern Europe, Leiden 2004; JoachimHenning (Hg.): Europa im 10. Jahrhundert. Archäologie einer Aufbruchszeit, Mainz 2008.

Embargos und Blockaden. Eine politische Geschichte der Wirtschaftssanktionen im 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Daniels, Mario

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Welche Rolle spielten Wirtschaftssanktionen in den internationalen Beziehungen des 20.

Jahrhunderts? Welche Ziele verfolgten sie? Wie wurden sie organisiert und umgesetzt?Welche politischen und ökonomischen Effekte hatten sie? Diese und andere Fragen wirddas Seminar anhand von Beispielen diskutieren.

Das Seminar setzt die Bereitschaft voraus, ein hohes Lesepensum zu bewältigen. GuteEnglisch-Kenntnisse werden vorausgesetzt.

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Literatur Bryan R. Early: Busted Sanctions. Explaining Why Economic Sanctions Fail, Stanford2015.

Geschichte und Gesellschaft Lateinamerikas

Seminar, SWS: 2 Gabbert, Wolfgang

Mi Einzel 12:00 - 14:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Block+SaSo

10:00 - 18:00 06.06.2015 - 07.06.2015 1146 - B108

Block+SaSo

10:00 - 18:00 11.07.2015 - 12.07.2015 1146 - B108

Kommentar Die Veranstaltung führt in die historische Entwicklung und in die gegenwärtigen sozialen,wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Grundstrukturen der lateinamerikanischenGesellschaften ein. Es soll dabei kein oberflächlicher Überblick über einen ganzenKontinent gegeben werden. Es geht vielmehr um einen problemorientierten Einstieg inausgewählte Brennpunkte der gesellschaftlichen Entwicklung. Im Vordergrund der Arbeitsteht die gemeinsame Lektüre und Diskussion exemplarischer Quellentexte.Die Veranstaltung wendet sich gleichermaßen an Studenten der Soziologie/Sozialwissenschaften wie an solche der Geschichte.Teilnahmevoraussetzung sind die Anmeldung in stud.ip, der Besuch derVorbereitungssitzung und der Erwerb des Readers. Die Zahl der Teilnehmer istbegrenzt.

Bilder als Konzept und Quelle. Anwendungsmöglichkeiten für historische Forschung zuLateinamerika

Seminar, SWS: 2 Helm M.A., Christian

Mi Einzel 10:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 18:00 08.05.2015 - 08.05.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 17:00 09.05.2015 - 09.05.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 17:00 23.05.2015 - 23.05.2015 1146 - B108Kommentar Was ist ein Bild? Mit Antworten auf diese Frage lassen sich wissenschaftliche Bände

füllen. Einige davon stehen im Mittelpunkt des Seminars, das aus zwei Teilen besteht:Zuerst werden verschiedene theoretische Konzepte zum Thema „Bild“ und derenAnschlussmöglichkeiten für historische Forschung zu Lateinamerika diskutiert.Anschließend steht die Interpretation bildlicher Quellen aus Lateinamerika im Zentrum.Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zur Lektüre längerer,auch englischsprachiger Theorietexte, die einen Großteil der Basisliteratur des Seminarsausmachen.

Literatur Paul, Gerhard: Visual History. Ein Studienbuch, Göttingen 2006.Buhn, Matthias: Das Bild. Theorie – Geschichte – Praxis, Berlin 2009.

Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwarauf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre inWestdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

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Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Afrikaner/innen unterwegs: Mobilität als wirtschaftliche und kulturelle Ressource im subsaharischenAfrika

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 25 Reinwald, Brigitte

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Eines von vielen Klischees, denen wir im Hinblick auf (unsere) Geschichte anhängen,

ist die gängige Vorstellung, historische Wirtschafts- und Lebensweisen seien durchkleinräumig organisierte Sesshaftigkeit bestimmt gewesen. Entsprechend verkürzteWahrnehmungen und Bewertungen liegen auch politischen und Medienmeinungenzugrunde, welche die aktuelle internationale Migration von Afrikaner/inne/n mitZiel Europa vorrangig als Ausdruck gegenwärtiger Krisen- bzw. anhaltenderElendsphänomene deuten und somit als Abweichung von der Norm – mit unerwünschtenFolgeerscheinungen wie Überfremdung und zusätzliche sozialpolitische Belastungenhierzulande– definieren.

Solche Szenarien klammern aus, dass Sesshaftigkeit weltweit keineswegs der historischeRegelfall, sondern eher eine Ausnahme gewesen ist. Das zeigt sich vor allem auch amBeispiel zahlreicher Gesellschaften des afrikanischen Kontinents, die im Verlauf ihrerGeschichte durch verschiedenste Formen von Mobilität geprägt wurden. Darunter fallenWanderfeldbau, Viehhaltung, saisonale Arbeitsmigration, Fernhandelsaktivitäten undPilgerreisen ebenso wie der Exodus größerer Menschengruppen infolge ökologischerund politischer Krisen im Kontext von Sklavenhandel, Kolonisation und postkolonialenProblemkonstellationen.

Im Seminar werden wir am Beispiel Westafrikas untersuchen, wie sich mobileWirtschafts- und (Über)Lebensstrategien sowie die sie ermöglichenden transregionalenund internationalen Netzwerke von Menschen, die temporär und längerfristig unterwegssind, seit Mitte des 19. Jahrhunderts verändert haben. Besonderes Augenmerk gilt dabeizum einen der kritischen Auseinandersetzung mit Ansätzen der Migrationsforschung;zum anderen sollen jedoch auch die von Menschen in Bewegung entwickelten Strategienund Zielsetzungen von Mobilsein stärker berücksichtigt werden. Im Lichte der hiergewonnenen Einsichten werden wir uns schließlich mit Erfahrungsberichten derjenigenbeschäftigen, die sich von Westafrika aus auf den langen, gefährlichen Weg nach Europamachen.

Bemerkung Für die Lektüre von Forschungsliteratur und Quellentexten sind englische oderfranzösische Sprachkenntnisse erforderlich.

Das Seminar ist auf 25 Teilnehmer begrenzt.Literatur de Brujin, Mirjam, Rijk van Dijk &Dick Focken (Hg.innen) 2001. Mobile Africa. Changing

patterns of movement in Africa and beyond . Leiden, Boston &Köln: Brill. (FBSBB)

Hahn, Hans Peter &Georg Klute (Hg.) 2007. Cultures of Migration . African Perspectives .Berlin: LIT. (FBSBB)

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Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl istauf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Militärgeschichtliches Kolloquium

Kolloquium, SWS: 2 Kehne, Peter (verantwortlich) | Schneider, Karl Heinz (verantwortlich)

Mo 14-täglich 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B209Mo Einzel 18:00 - 24:00 11.05.2015 - 11.05.2015 1146 - B209Kommentar In den letzten Jahren hat die Militärgeschichte neue Aktualität gewonnen, die sich auch

in einer Vielzahl von neueren Forschungsarbeiten niederschlägt. In der Veranstaltungenwerden sowohl Forschende der Leibniz Universität als auch Gäste ihre neuestenForschungsergebnisse präsentieren.

Bemerkung Exkursion nur für Kolloquiumsteilnehmer.

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Die Veranstaltung findet auch als Blockveranstaltung statt und es wird auch eineExkursion angeboten.Anmeldungen, Termine und Themen in Stud.IP unter der Veranstaltung aus dem WS2010/11.

Forschungskolloquium der "Transformation Studies": "Handelsstoffe": Zirkulation undKommunikation im Atlantik

Kolloquium, SWS: 2 Bultmann, Ingo | Gabbert, Wolfgang | Gohrisch, Jana | Hatzky, Christine | Kalny, Eva | Reinwald, Brigitte| Schmieder, Ulrike (verantwortlich) | Bandau, Anja | Alberts, Wanda | Becker, Lidia | Bös, Mathias | Grünkemeier, Ellen | Helm M.A., Christian | Minnes, Mark | Peeck, Catharina | Peters, M. A., Mario | RostM.A., Inga-Dorothee | Tiesler, Nina Clara | Urioste-Buschmann, Martina | Wünderich, Volker

Mi 14-täglich 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Ausfalltermin(e): 06.05.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - B108Mi Einzel 18:00 - 20:00 20.05.2015 - 20.05.2015 1101 - A310Kommentar Das interdisziplinäre Forschungskolloquium ist das zentrale Diskussionsforum des

Schwerpunkts Transformation Studies (im Sommersemester 2015 Centre for Atlanticand Global Studies ) und des Studiengangs Atlantic Studies in History, Culture andSociety , zu dem Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland geladenwerden.

Das Oberthema lautet im Sommersemester 2015 „´Handelsstoffe´: Zirkulation undKommunikation im Atlantik“ .

Der Zugang zu den begehrten Waren Asiens (Seide, Gewürze, Porzellan) wirdgemeinhin als Initialzündung für die europäische Expansion und Entstehung der„modernen Weltwirtschaft“ aufgefasst. In diesem Zusammenhang formte sich abdem 15. Jahrhundert der Atlantik als Raum, der durch die Zirkulation von Menschen,Gütern, kulturellen Praktiken und Ideen zu einem bedeutenden Kristallisationspunktfür eine zunehmend weltumspannende Verdichtung und Verflechtung wurde, dieheute als „Globalisierung“ bezeichnet wird. Jene transkontinentalen Handels- undAustauschbeziehungen sind allerdings, entgegen der vom Ende her gedachtenGroßnarrative, weder als unilineare Prozesse noch als bloße Ausdrucksformenhegemonialer Entwicklungsplanungen zu verstehen. Dass sie über längere Zeiträumevon ungleichen, aber gleichberechtigten Handelspartnern getragen wurden bzw.Europäer im Handel mit Asien und Afrika zunächst lediglich Juniorpartner gewesen sind,weist darauf hin, dass die transatlantische Warenzirkulation durch sich veränderndeReichweiten, wechselseitige Einflüsse und vielgestaltige Interaktionsprozessegekennzeichnet war und ist. Ästhetische Ausdrucksformen wie Literatur und bildendeKunst zeugen von den Widerständen, Verlockungen und Verunsicherungen dieserzunehmend globalen Perspektive.

Politische, gesellschaftliche und kulturelle Dynamiken, die mit Warenhandel undwirtschaftlichen Verflechtungen rund um den Atlantik (und darüber hinaus) verknüpftsind, sollen im Mittelpunkt des Kolloquiums stehen. Unser Augenmerk gilt dabei nicht nurwirtschaftshistorischen Fragestellungen und politikwissenschaftlichen Debatten sondernvor allem auch soziologischen, kulturanthropologischen und kulturwissenschaftlichenImplikationen. In welcher Weise hängen Handelsaktivitäten, Warenzirkulation undungleiche Tauschverhältnisse mit politischem Vormachtstreben bzw. transkontinentalerVorherrschaft einzelner Regionen zusammen? Wie waren bzw. sind vermeintlichethnisch, kulturell und/oder religiös begründete Konflikte mit dem Zugriff auf Ressourcenund die Beherrschung von Märkten vermittelt? Wie haben sich Zirkulation, Aneignungund Konsum bestimmter Waren weltweit auf Lebensstile und Identitätskonzepteausgewirkt und somit auch soziale und kulturelle Distinktion ermöglicht? Wie reagierenTheatermacher, Schriftsteller und andere Künstler auf eine Welt, in der gesellschaftlicheGrenzen, Raumvorstellungen und tradierte ästhetische Formen der Repräsentation inBewegung geraten sind?

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Das Programm wird im Februar 2015 auf Aushängen und unter www.transformation-studies.uni-hannover.de und www.atlantic-studies.uni-hannover.de veröffentlicht.

Bemerkung Das Seminar findet am 29.04.15 statt, dafür entfällt es am 06.05.15.

Am 20.05.15 findet das Seminar im Hörsaal A 310 im Hauptgebäude statt.

Modul Pol.-gesell. Wandel u. seine Wahrnehmung / Political-Societal Changes and itsPerceptionRingvorlesung „Transformation des Energiesystems”

Tutorium, SWS: 2, ECTS: 1 Hamann, Christian (Prüfer/-in) | Hurfar, Carolin Mandanna (verantwortlich)

Mi wöchentl. 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 22.07.2015 2501 - 202Ausfalltermin(e): 01.07.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1101 - F303Kommentar Die Ringvorlesung hat das Ziel ethische, historische, sozialwissenschaftliche sowie

technische Fragestellungen zur aktuellen Transformation des deutschen Energiesystemszu erörtern, sowie Probleme und Lösungsansätze zu skizzieren. Jedem Vortrag sollzudem eine Diskussion folgen, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Dasinterne Ziel der LUH ist zusätzlich, energieinteressierten Studenten und Forschern, diePerspektive anderer Wissenschaften nahezubringen und damit zur interdisziplinärenVernetzung an der LUH beizutragen.Die Nutzung der Energie und deren Folgen sind eines der wichtigsten Themen unsererGesellschaft. Energiesysteme sind aktueller Forschungsgegenstand an der LeibnizUniversität Hannover und bieten Möglichkeiten verstärkter interdisziplinärer Forschungund Lehre. Besonders die Transformationsprozesse von einem Energiesystem, dasim Wesentlichen auf fossilen Energieträgern beruht, zu der verstärkten Nutzungregenerativer Energien liegen im Brennpunkt der Forschung an der LUH.Diese Prozesse bieten nicht nur technische Herausforderungen sondern werfengrundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf.

Bemerkung Für die Teilnahme an 6 Veranstaltungen + Belegarbeit (2 Seiten) erhalten Studierendeder Fakultät für Maschinenbau einen Leistungspunkt. Bitte den Aushang des Instituts fürTurbomaschinen und Fluid-Dynamik beachten!

Linear B und das mykenische Griechenland

Vorlesung, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 21.07.2015 1101 - F142Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Texte

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zum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Endeder Palastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v.Chr. nachgehen. Das begleitende Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesungangesprochenen Fragen.

Bemerkung Das dazugehörige Seminar findet am Dienstag von 14 - 16 Uhr in Raum B 112 statt!

Die Vorlesung findet an folgenden Termine statt: 28.04, 05.05., 02.06., 23.06., 30.06.,14.07., 21.07.15

Gute Englisch kenntnisse sind erforderlich, da die Vorlesung weitgehend auf Englischgehalten wird.

Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Linear B und das mykenische Griechenland

Seminar, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 14:00 - 16:00 28.04.2015 - 28.04.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 23.06.2015 - 23.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1146 - A106Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Ende derPalastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v. Chr.nachgehen. Das Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesung angesprochenenFragen.

Bemerkung Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da das Seminar weitgehend auf Englischgehalten wird.

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Historisches Seminar

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Die dazugehörige Vorlesung findet am Dienstag von 10 - 12 Uhr in Raum F 142 statt!Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,

Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Wikinger, Araber, Slawen: Handelsnetzwerke und Herrschaftsbildungen im östlichen Europa

Seminar, SWS: 2 Adamczyk, Dariusz

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Eines der interessantesten Phänomene der Geschichte Osteuropas im 9.-11.

Jahrhundert war der Zufluss von Silber aus dem arabischen Raum, Deutschlandund England. Zur gleichen Zeit formierten sich in der Großregion verschiedeneHerrschaftszentren, die sich in die Silberströme „einzuklinken“ versuchten. DerHintergrund bestand darin, dass die Edelmetalle das strategische Machtinstrumentdarstellten, mit dem die neue Elite anstrebte, die Redistribution der für dasSelbstverständnis der Gefolgsleute erforderlichen Prestigegüter zu kontrollieren undzu monopolisieren. Die Notwendigkeit, Silber anzuhäufen, es zur Schau zu stellen undzu verteilen, um so viele „Klienten” wie möglich zu gewinnen, diente demzufolge derMachtsicherung und -konsolidierung. Das Streben nach Edelmetallen beeinflusstesomit die Expansionsdynamik der herrschaftlichen Entwicklung im östlichen Europa. DieVeranstaltung soll Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Wirkungen der Silberströmeund -zirkulation, in erster Linie im piastischen Polen und in der Kiever Rus´, aber auch inSkandinavien eröffnen.

Literatur Dariusz Adamczyk: Silber und Macht. Fernhandel, Tribute und die piastischeHerrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800–1100), Wiesbaden 2014;Sebastian Brather: Frühmittelalterliche Dirham-Schatzfunde in Europa. Probleme ihrerwirtschaftsgeschichtlichen Interpretation aus archäologischer Perspektive, in: Zeitschriftfür Archäologie des Mittelalters 23/24 (1997), S. 73-153; Wladyslaw Duczko: Viking Rus.Studies on the Presence of Scandinavians in Eastern Europe, Leiden 2004; JoachimHenning (Hg.): Europa im 10. Jahrhundert. Archäologie einer Aufbruchszeit, Mainz 2008.

'Young Resistance' against Apartheid - The Pan Africanist Congress (PAC) and the BlackConsciousness Movement (BCM) in South Africa

Seminar, SWS: 2 Barre, Harald

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 11.06.2015 1146 - B112Fr Einzel 14:00 - 18:00 19.06.2015 - 19.06.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 16:00 20.06.2015 - 20.06.2015 1146 - B112Kommentar Embedded in the historical context, we will explore activism of the PAC and BCM, both

of which were mostly constituted by young people up to the aftermath of the ‘SowetoUprising’ in 1976. In this class, we seek to understand the impact of generationaldifferences as well as global politics on South African political activism. We will discussthe reasons for the emergence of these organizations, challenges they faced as wellas their strategies and methods. This class will be based on primary sources such asnewspapers, interviews, and pamphlets, as well as on research literature and (auto)-biographic materials. All students are expected to analyze such materials critically.

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Bemerkung The spoken language in this class is English. However, the proficiency will not be gradedand non-fluent English speakers can use this class to improve their skills. Final exams(oral exams and papers) can be held / written in English or German.

25 Jahre Herstellung der Deutschen Einheit - Erinnerung und Geschichtskultur

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar In diesem Oktober jährt sich die – laut amtlichem Namen des „Einigungsvertrags“ vom

31.8.1990 – Herstellung der Einheit Deutschlands zum 25. Mal. Dieses Jubiläums wirdin zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und in den Medien gedacht werden. Auchdie Schulen sind aufgefordert, im Unterricht und außerhalb auf geeignete Weise diehistorischen Begebenheiten zu thematisieren. Im Seminar rekapitulieren wir die neuesteForschung zum Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung, schauen kritischauf Formen der öffentlichen Erinnerung (z.B. in Museen, Film und Fernsehen, politischenPodien, Zeitzeugenveranstaltungen) und erörtern, welche Rolle ein Vierteljahrhundertdanach dieses für den bundesrepublikanischen Geschichtshaushalt vorrangige Ereignisim Fachunterricht mit jungen, kulturell heterogen zusammengesetzten Lernenden, diejene ferne Zeit nur aus Erzählungen kennen, spielen kann.

Literatur Michele Barricelli: Berlin ist erleuchtet. http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/2-2014-43/illuminating-berlin-looking-back-year-25/

Andreas Rödder: Deutschland ewig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung.München 2009.

Mawil: Kinderland. Berlin 2014. (Graphic Novel) Faschismus im Vergleich. Theorie und Praxis

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Fehlhaber, Nils

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar WAS IST FASCHISMUS? An dieser Frage haben sich seit Beginn des letzten

Jahrhunderts mehrere Generationen von Historikern abgearbeitet, ohne zu einemnennenswerten Konsens zu gelangen. MacGregor Knox schrieb im Jahr 2000resümierend: „After seventy-five years of debate, the scene resembles a desert battlefieldlittered with the burnt-out, rusting hulks of failed theories.“

Seit den 1990er Jahren ist die vergleichende Faschismusforschung erneut im starkenAufwind und erhielt besonders aus dem angelsächsischen Raum zahlreiche neueImpulse. In diesem Seminar beschäftigen wir uns intensiv mit den Argumentenprominenter Vertreter dieser Debatte, erschließen deren Modelle eines generischenbzw. idealtypischen Faschismusbegriffs und widmen uns der energisch geführtenwissenschaftlichen Debatte, die teilweise bis heute anhält. Im Fokus steht beispielsweiseder Ansatz Roger Griffins, wonach sich Faschismus vor allem durch einen„palingenetischen Ultra-Nationalismus“ als ideologischen Kern definieren lasse. Worinliegen die Vorteile, worin die Nachteile eines solchen Modells im Vergleich zu anderenAnsätzen? Bieten die „five stages of Fascism“ (Robert O. Paxton), die „faschistischeMatrix“ (Roger Eatwell) oder eine „praxeologische“ Definition des Faschismus (SvenReichardt) ein höheres Erklärungspotenzial?

Im zweiten Teil des Seminars konfrontieren wir diese verschiedenen Forschungsansätzemit der historischen Realität. Dafür befassen wir uns exemplarisch mit Fallbeispielenfaschistischer Bewegungen bzw. Regime in Europa und prüfen daran kritisch die Modelleeines generischen Faschismus. Neben dem Nationalsozialismus in Deutschland und demFaschismus in Italien sind dies zum Beispiel die „Legion Erzengel Michael“ (Rumänien),die „British Union of Fascists“ (Großbritannien) oder die „Pfeilkreuzler“ (Ungarn). WelchePersonen engagierten sich in diesen Bewegungen? Worin bestanden deren Ziele,

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ideologische Überzeugungen und wer waren die Feinde, gegen die sie sich wandten?Politische Praxis und Stil, Selbstinszenierung und auch die Rahmenbedingungen fürErfolg oder Misserfolg einzelner Bewegungen sind weitere vergleichende Aspekte,welche die Betrachtung leiten und Antworten auf die Frage versprechen: WAS ISTFASCHISMUS?

Bemerkung Für das Seminar sind gute Englischkenntnisse erforderlich.Literatur Bauerkämper, Arnd: A New Consensus? Recent Research on Fascism in Europe, 1918–

1945. In: History Compass 4 (2006), S. 536–566.

Reichardt, Sven: Neue Wege in der vergleichenden Faschismusforschung. In: Mittelweg36 16 (2007), S. 9–25.

Was war Aufklärung?

Seminar, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106 Rechtspraxis des 15. und 16. Jahrhunderts

Seminar, SWS: 2 Kaune, Daniel

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 05.05.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Sa Einzel 09:00 - 16:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B209Kommentar Wäre man geneigt das Mittelalter und die Frühe Neuzeit anhand der unterschiedlichen

Arten der Dokumentation von Verwaltungshandlungen zu unterscheiden, so könnte manzu dem Schluss kommen, dass ersteres das Urkunden- und letztere das Aktenzeitalterwar. Doch diese strenge und ebenso plakative Einteilung lässt keinen Raum fürÜbergänge und Zwischenformen, die es jedoch gegeben hat. Gerade das 15. und16. Jahrhundert prägt eine grundlegende Wende der deutschen Rechtsentwicklung,da gelehrte Juristen immer mehr Einfluss auf das alltägliche Rechtsleben gewannen.Beispielsweise etablierten sich so neue Formen von Schrift- und Bildbeweisen vorGericht und im Verlauf beider Jahrhunderte wurde aus gelehrter Rechtstheorie letztlichtatsächliche Rechtspraxis.

Das Seminar wird einen Überblick über die Rechtsgeschichte der beiden Jahrhunderteliefern und im Verlauf des Semesters dabei zentrale Themen ausführlich diskutieren.Vertiefend sollen Teilaspekte quellennah veranschaulicht und kritisch hinterfragt werden.

Literatur Coing, Helmut, Epochen der Rechtsgeschichte in Deutschland, 3. Aufl. München

1976; Kroeschell, Karl / Cordes, Albrecht / Nehlsen-von Stryk, Karin, DeutscheRechtsgeschichte Bd. 2 – 1250-1650, 9. Aufl. Köln 2008; Schuster, Peter, Eine Stadtvor Gericht – Recht und Alltag im spätmittelalterlichen Konstanz, Paderborn 2000;Willoweit, Dietmar, Deutsche Verfassungsgeschichte – Vom Frankenreich bis zurWiedervereinigung Deutschlands, 6. Aufl. München 2009.

The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktop

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perpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

Erinnerungsorte - zwischen historischer Reflexion und cultural heritage industry

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Schmiechen-Ackermann, Detlef

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 25.06.2015

Kommentar Erinnerungsorte, Erinnerungskulturen, Kulturerbe, Gedächtnisräume – die Reihe„trendiger“ Begriffe, die transportieren, wie politische und gesellschaftlicheSinngebungen des 21. Jahrhunderts unterfüttert werden mit historischen Belegen,ließe sich fast beliebig fortsetzen. „Geschichte“ steht hoch im Kurs als Argument undBegründungszusammenhang zur Durchsetzung aktueller Interessen und Anliegen.Häufig ist es nicht mehr die professionell betriebene Geschichtswissenschaft, die dieMaßstäbe setzt sowie Interpretationen entwirft und begründet. Längst beanspruchenauch Journalisten, Filmemacher, Event- und Tourismusmanager u.a.m. die Kompetenz,historische Vorgänge, Orte und Zustände in gültiger Weise zu deuten. Der ubiquitäreGebrauch von Geschichte setzt sich in bestimmte Formen der Geschichtspolitik undder Pflege von Kulturerbe um. Im Mittelpunkt des Seminars soll die Beschäftigung mitmateriell greifbaren, aber auch imaginierten virtuellen „Erinnerungsorten“ stehen: WelcheAkteure haben daran „gearbeitet“, sie konstruiert, ihnen Profil zu verleihen? Welche– des Öfteren auch kontroversen – Deutungen wurden und werden mit diesen Ortenverbunden? Aus welche Weise werden einige dieser Orte durch eine nach ökonomischenKriterien agierende Cultural Heritage Industry verwertet? Nach einem einführendenTheorieteil sollen im zweiten Teil des Kurses ausgewählte „Erinnerungsorte“ analysiertwerden.

Bemerkung Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt!Literatur Einführende Literatur: Sybille Frank, Der Mauer um die Wette gedenken. Die Formation

der Heritage-Industrie am Berliner Checkpoint Charlie, Frankfurt am Main/New York2009; Markus Tauschek, Kulturerbe. Eine Einführung, Berlin 2013; Janina Fuge u.a.(Hg.), Gedächtnisräume. Geschichtsbilder und Erinnerungskulturen in Norddeutschland,Göttingen 2014; Etienne François/Hagen Schulze (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte, 3Bde., München 2001; Pim den Boer u.a. (Hg.), Europäische Erinnerungsorte, 3 Bde.,München 2012. Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009.

Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

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Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Sozial- und Kulturgeschichtliches Kolloquium

Kolloquium, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Di Einzel 18:00 - 20:00 21.04.2015 - 21.04.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - B108Bemerkung zurGruppe

gemeinsam mit interdiszipl. FQ

Di Einzel 18:00 - 20:00 19.05.2015 - 19.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - B108Fr Einzel 19:30 - 21:30 26.06.2015 - 26.06.2015Di Einzel 18:00 - 20:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 07.07.2015 - 07.07.2015 1146 - B108Bemerkung zurGruppe

gemeinsam mit interdiszipl. FQ

Mo Einzel 18:00 - 20:00 13.07.2015 - 13.07.2015 1146 - B112Kommentar Die Veranstaltung bietet einen Einblick in laufende Forschungsarbeiten und

aktuelleThemen zeitgeschichtlicher Forschung. Die

14täglich stattfindende Veranstaltung hat Workshop-Charakter und soll fortgeschritteneStudierende unterschiedlicher Studiengänge

mit Historiker/Innen auswärtiger Universitäten aus dem In- und Ausland in Kontaktbringen, die innovative Themen und Ansätze präsentieren.

Für die Teilnahme am Kolloquium werden keine Leistungspunkte vergeben.Bemerkung Die Termine finden unregelmäßig zu den angekündigten Terminen statt, bitte Aushang

beachten!

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Modul Historische Anthropologie / Historical AnthropologyDie Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Ringvorlesung der FI TRUST "Renaissance der Stadt"

42279, Vorlesung Danielzyk, Rainer (verantwortlich)

Mo Einzel 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 20.04.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 04.05.2015 - 04.05.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 18.05.2015 - 18.05.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 01.06.2015 - 01.06.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 15.06.2015 - 15.06.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 29.06.2015 - 29.06.2015 4107 - 009Bemerkung Für den Besuch der Ringvorlesung können KEINE Leistungspunkte erworben werden.

Webseite: www.trust.uni-hannover.de

Literatur Literaturhinweise werden in den einzelnen Vorlesungen gegeben. Linear B und das mykenische Griechenland

Vorlesung, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 21.07.2015 1101 - F142Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy and

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Historisches Seminar

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the strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Endeder Palastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v.Chr. nachgehen. Das begleitende Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesungangesprochenen Fragen.

Bemerkung Das dazugehörige Seminar findet am Dienstag von 14 - 16 Uhr in Raum B 112 statt!

Die Vorlesung findet an folgenden Termine statt: 28.04, 05.05., 02.06., 23.06., 30.06.,14.07., 21.07.15

Gute Englisch kenntnisse sind erforderlich, da die Vorlesung weitgehend auf Englischgehalten wird.

Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Linear B und das mykenische Griechenland

Seminar, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 14:00 - 16:00 28.04.2015 - 28.04.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 23.06.2015 - 23.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1146 - A106Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. Die

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Historisches Seminar

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Schrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Ende derPalastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v. Chr.nachgehen. Das Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesung angesprochenenFragen.

Bemerkung Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da das Seminar weitgehend auf Englischgehalten wird.

Die dazugehörige Vorlesung findet am Dienstag von 10 - 12 Uhr in Raum F 142 statt!Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,

Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Geschichte und Gesellschaft Lateinamerikas

Seminar, SWS: 2 Gabbert, Wolfgang

Mi Einzel 12:00 - 14:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Block+SaSo

10:00 - 18:00 06.06.2015 - 07.06.2015 1146 - B108

Block+SaSo

10:00 - 18:00 11.07.2015 - 12.07.2015 1146 - B108

Kommentar Die Veranstaltung führt in die historische Entwicklung und in die gegenwärtigen sozialen,wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Grundstrukturen der lateinamerikanischenGesellschaften ein. Es soll dabei kein oberflächlicher Überblick über einen ganzenKontinent gegeben werden. Es geht vielmehr um einen problemorientierten Einstieg inausgewählte Brennpunkte der gesellschaftlichen Entwicklung. Im Vordergrund der Arbeitsteht die gemeinsame Lektüre und Diskussion exemplarischer Quellentexte.Die Veranstaltung wendet sich gleichermaßen an Studenten der Soziologie/Sozialwissenschaften wie an solche der Geschichte.Teilnahmevoraussetzung sind die Anmeldung in stud.ip, der Besuch derVorbereitungssitzung und der Erwerb des Readers. Die Zahl der Teilnehmer istbegrenzt.

Das Metier der Athene. Weberei und Wissenschaft in der Antike

Seminar, SWS: 2 Harlizius-Klück, Ellen | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 10:00 - 12:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1101 - F142Di Einzel 14:00 - 16:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 17.06.2015 - 17.06.2015 1146 - B112Do Einzel 10:00 - 13:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 08.07.2015 - 08.07.2015 1146 - A106Do Einzel 10:00 - 16:00 09.07.2015 - 09.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 09:00 - 13:00 10.07.2015 - 10.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Praxis und Bedeutung der Weberei in der antiken

Dichtung, Philosophie und Mythologie. Behandelt werden im einzelnen folgende

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Historisches Seminar

SoSe 2015 105

Themen: Ritus und Weberei am Beispiel der Panathenaien; Mythos und Weberei:Figuren der Weberin in der Mythologie (Penelope, Arachne, Philomela); Philosophieund Weberei: Platons webender Staatsmann (Politikos); Webmetaphern in der Dichtung(Säume, Ränder, Anfänge); Webstuhl und Tempelarchitektur. Das Seminar findet alsBlockveranstaltung statt. Ein Lektüreplan und eine Quellenauswahl wird zu Beginn desSemesters vorliegen. Anforderungen: Kontinuierliche Mitarbeit, begleitende Lektüre undmündliches Referat. Eine Prüfungsleistung (Hausarbeit) kann erbracht werden.

Literatur Ellen Harlizius-Klück, "Nur nicht von einer Frau geboren werden …". Genealogischeszu Mathematik und Weberei in der Antike, in: Penelope rekonstruiert. Geschichte undDeutung einer Frauenfigur, hg. von I. Kader, Museum für Abgüsse Klassischer BildwerkeMünchen 2007, 121-133

Rosa Reuthner, Wer webte Athenes Gewänder? Die Arbeit von Frauen im antikenGriechenland, Frankfurt - New York: Campus 2006

Was war Aufklärung?

Seminar, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106 The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

Erinnerungsorte - zwischen historischer Reflexion und cultural heritage industry

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Historisches Seminar

SoSe 2015 106

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Schmiechen-Ackermann, Detlef

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 25.06.2015

Kommentar Erinnerungsorte, Erinnerungskulturen, Kulturerbe, Gedächtnisräume – die Reihe„trendiger“ Begriffe, die transportieren, wie politische und gesellschaftlicheSinngebungen des 21. Jahrhunderts unterfüttert werden mit historischen Belegen,ließe sich fast beliebig fortsetzen. „Geschichte“ steht hoch im Kurs als Argument undBegründungszusammenhang zur Durchsetzung aktueller Interessen und Anliegen.Häufig ist es nicht mehr die professionell betriebene Geschichtswissenschaft, die dieMaßstäbe setzt sowie Interpretationen entwirft und begründet. Längst beanspruchenauch Journalisten, Filmemacher, Event- und Tourismusmanager u.a.m. die Kompetenz,historische Vorgänge, Orte und Zustände in gültiger Weise zu deuten. Der ubiquitäreGebrauch von Geschichte setzt sich in bestimmte Formen der Geschichtspolitik undder Pflege von Kulturerbe um. Im Mittelpunkt des Seminars soll die Beschäftigung mitmateriell greifbaren, aber auch imaginierten virtuellen „Erinnerungsorten“ stehen: WelcheAkteure haben daran „gearbeitet“, sie konstruiert, ihnen Profil zu verleihen? Welche– des Öfteren auch kontroversen – Deutungen wurden und werden mit diesen Ortenverbunden? Aus welche Weise werden einige dieser Orte durch eine nach ökonomischenKriterien agierende Cultural Heritage Industry verwertet? Nach einem einführendenTheorieteil sollen im zweiten Teil des Kurses ausgewählte „Erinnerungsorte“ analysiertwerden.

Bemerkung Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt!Literatur Einführende Literatur: Sybille Frank, Der Mauer um die Wette gedenken. Die Formation

der Heritage-Industrie am Berliner Checkpoint Charlie, Frankfurt am Main/New York2009; Markus Tauschek, Kulturerbe. Eine Einführung, Berlin 2013; Janina Fuge u.a.(Hg.), Gedächtnisräume. Geschichtsbilder und Erinnerungskulturen in Norddeutschland,Göttingen 2014; Etienne François/Hagen Schulze (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte, 3Bde., München 2001; Pim den Boer u.a. (Hg.), Europäische Erinnerungsorte, 3 Bde.,München 2012. Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009.

Modul Historische Räume / Historical SpacesDie Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 107

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Ringvorlesung „Transformation des Energiesystems”

Tutorium, SWS: 2, ECTS: 1 Hamann, Christian (Prüfer/-in) | Hurfar, Carolin Mandanna (verantwortlich)

Mi wöchentl. 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 22.07.2015 2501 - 202Ausfalltermin(e): 01.07.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1101 - F303Kommentar Die Ringvorlesung hat das Ziel ethische, historische, sozialwissenschaftliche sowie

technische Fragestellungen zur aktuellen Transformation des deutschen Energiesystemszu erörtern, sowie Probleme und Lösungsansätze zu skizzieren. Jedem Vortrag sollzudem eine Diskussion folgen, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Dasinterne Ziel der LUH ist zusätzlich, energieinteressierten Studenten und Forschern, diePerspektive anderer Wissenschaften nahezubringen und damit zur interdisziplinärenVernetzung an der LUH beizutragen.Die Nutzung der Energie und deren Folgen sind eines der wichtigsten Themen unsererGesellschaft. Energiesysteme sind aktueller Forschungsgegenstand an der LeibnizUniversität Hannover und bieten Möglichkeiten verstärkter interdisziplinärer Forschungund Lehre. Besonders die Transformationsprozesse von einem Energiesystem, dasim Wesentlichen auf fossilen Energieträgern beruht, zu der verstärkten Nutzungregenerativer Energien liegen im Brennpunkt der Forschung an der LUH.Diese Prozesse bieten nicht nur technische Herausforderungen sondern werfengrundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf.

Bemerkung Für die Teilnahme an 6 Veranstaltungen + Belegarbeit (2 Seiten) erhalten Studierendeder Fakultät für Maschinenbau einen Leistungspunkt. Bitte den Aushang des Instituts fürTurbomaschinen und Fluid-Dynamik beachten!

Wikinger, Araber, Slawen: Handelsnetzwerke und Herrschaftsbildungen im östlichen Europa

Seminar, SWS: 2 Adamczyk, Dariusz

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Eines der interessantesten Phänomene der Geschichte Osteuropas im 9.-11.

Jahrhundert war der Zufluss von Silber aus dem arabischen Raum, Deutschlandund England. Zur gleichen Zeit formierten sich in der Großregion verschiedeneHerrschaftszentren, die sich in die Silberströme „einzuklinken“ versuchten. DerHintergrund bestand darin, dass die Edelmetalle das strategische Machtinstrumentdarstellten, mit dem die neue Elite anstrebte, die Redistribution der für dasSelbstverständnis der Gefolgsleute erforderlichen Prestigegüter zu kontrollieren undzu monopolisieren. Die Notwendigkeit, Silber anzuhäufen, es zur Schau zu stellen undzu verteilen, um so viele „Klienten” wie möglich zu gewinnen, diente demzufolge derMachtsicherung und -konsolidierung. Das Streben nach Edelmetallen beeinflusstesomit die Expansionsdynamik der herrschaftlichen Entwicklung im östlichen Europa. DieVeranstaltung soll Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Wirkungen der Silberströmeund -zirkulation, in erster Linie im piastischen Polen und in der Kiever Rus´, aber auch inSkandinavien eröffnen.

Literatur Dariusz Adamczyk: Silber und Macht. Fernhandel, Tribute und die piastischeHerrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800–1100), Wiesbaden 2014;Sebastian Brather: Frühmittelalterliche Dirham-Schatzfunde in Europa. Probleme ihrerwirtschaftsgeschichtlichen Interpretation aus archäologischer Perspektive, in: Zeitschriftfür Archäologie des Mittelalters 23/24 (1997), S. 73-153; Wladyslaw Duczko: Viking Rus.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 108

Studies on the Presence of Scandinavians in Eastern Europe, Leiden 2004; JoachimHenning (Hg.): Europa im 10. Jahrhundert. Archäologie einer Aufbruchszeit, Mainz 2008.

Ronnenberg im Calenberger Land: Stadtgeschichte in historischen Karten (Teil 3)

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mi wöchentl. 10:00 - 12:00 15.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar ist eine Fortführung zweier vorangegangener Lehrveranstaltungen zur

Geschichte der Stadt Ronnenberg und ihrer Ortsteile mit dem Ziel, die bereits begonneneAusstellung historischer Karten in die Praxis umzusetzen. Die Lehrveranstaltungsteht auch Interessierten offen, die die vorigen Seminare nicht besucht haben. Nebeneiner kurzen Einführung in die Stadtgeschichte und die Bedeutung historischerKarten als Quellen für die wissenschaftliche Forschung geht es vornehmlich umAusstellungskonzeptionen generell und im Besonderen um die Präsentation inRonnenberg. Ein Teil der Seminarsitzungen wird voraussichtlich als Blockveranstaltungstattfinden.

Bei dem Seminar handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Stadt Ronnenbergund dem Historischen Seminar der Leibniz Universität.

Literatur Hertel, Peter [u.a. Hrsg.]: Ronnenberg: Sieben Traditionen – Eine Stadt. Ronnenberg2010. - Pöhlmann, Wolfger: Handbuch der Ausstellungspraxis von A-Z. [Neuauflage]Berlin 2006. - Schneider, Ute: Die Macht der Karten. Eine Geschichte der Kartographievom Mittelalter bis heute. Darmstadt 2006.

Was war Aufklärung?

Seminar, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106 Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwarauf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre inWestdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 109

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl istauf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 110

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

Exkursionen / ExcursionsDer Wandel der Sepulkralkultur. Praxisseminar zum veränderten Umgang moderner Gesellschaftenmit dem Tod

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 16.04.2015 - 03.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 05.06.2015 - 05.06.2015 1146 - A106Do wöchentl. 08:00 - 10:00 11.06.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar „Sterben, Tod und Trauer“ sind Themen, deren ‚Bearbeitung‘ in modernen Gesellschaften

zunehmend an Hospize, Kirchen und Friedhofsverwaltungen delegiert wird. Im Wandeldes Umgangs von Individuen wie ganzer Gesellschaften mit dem Tod manifestiert sichjedoch weit mehr als die Bewältigung eines persönlichen oder kollektiven Verlusts.Im Spiegel der Sepulkralkultur lassen sich vielmehr grundlegende gesellschaftlicheund kulturelle Veränderungsprozesse studieren, wie die Verbreitung der Aufklärungund Säkularisierung im 18./19. Jahrhundert, das Massensterben durch Seuchenund Kriege, die Veränderung der Sterblichkeit und der demographischen Struktur,Urbanisierungs- und Migrationsprozesse und die Entstehung und der Wandel desstädtischen Bürgertums, sowie der Arbeiterbewegung im 19./20. Jh., schließlichIndividualisierungsprozesse und Wandlungskonzepte des Selbst in der jüngstenZeitgeschichte.

Durch komplexe Wandlungsprozesse unserer gegenwärtigen Gesellschaft verändert sichaktuell auch die Sepulkralkultur mit bemerkenswerter Dynamik. Überkommene Formender Bearbeitung des Todes verlieren durch Auflösung traditioneller Familienstrukturenund demographischen Wandel an Relevanz. Grundlegend neue Formen von Vorsorgefür den eigenen Tod, Trauer um andere und Totengedenken – etwa in Gestalt vonSterbehelfern, Friedwäldern oder Internet-Foren, wie „Stay alive“ geben davon Zeugnis.

Das Praxisseminar versteht sich als Angebot zur Public History. Die TeilnehmerInnensollen am lokalen Beispiel Hannovers und seiner näheren Umgebung nach materiellenÜberlieferungen, Schriftquellen und Oral History-Zeugnissen zum Wandel derSepulkralkultur suchen und diese für eine interessierte Öffentlichkeit historischkontextualisieren und aufbereiten. Die Komplexität des Themas schafft Gelegenheit,unterschiedliche Methoden historischer Arbeit kennenzulernen und am praktischenBeispiel anzuwenden. Zur Themenfindung für Ihr persönliches Forschungsprojekt solltenSie die unten aufgelisteten Veröffentlichungen studieren.

Interesse, Engagement und Zeiteinsatz sind zur erfolgreichen Teilnahme an dieserLehrveranstaltung unabdingbar!

Drei jeweils freitags stattfindende Ein-Tages-Exkursionen zu Friedhöfen und Grabmalenin Hannover, sowie zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel ergänzen das Seminar.

Page 111: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

SoSe 2015 111

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Wolfgang Kruse: Rezension zu: Confino, Alon; Betts, Paul; Schumann, Dirk (Hrsg.):Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth-CenturyGermany. New York 2008, in: H-Soz-Kult, 06.03.2009, .

Publikationen des Museums für Sepulkralkultur: http://www.sepulkralmuseum.de/de/publikationen_sepulkralkultur.html

Ethnologische Sammlungen im Landesmuseum Hannover: Erkundungen eines Forschungs- undBerufsfeldes

Seminar, SWS: 2 Reinwald, Brigitte

Mi Einzel 13:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:30 - 16:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 20.05.2015 - 20.05.2015Bemerkung zurGruppe

Landesmuseum

Mi Einzel 13:30 - 16:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015Bemerkung zurGruppe

Landesmuseum

Mi Einzel 14:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B112Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.07.2015 - 22.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Projektseminar richtet sich an Studierende der Masterstudiengänge Geschichte

und Atlantic Studies und wird in Kooperation mit dem Landesmuseum Hannoverdurchgeführt. Kernstück sind zwei Ganztagsworkshops (= 2 Exkursionstage). Am 20.Mai wird uns Herr Dr. Alexis von Poser in die Ethnologischen Sammlungen einführenund mit den in Hannover befindlichen Sammlungsstücken, vor allem aus den ehemaligendeutschen „Schutzgebieten“ in Afrika sowie aus Lateinamerika, vertraut machen. Am24. Juni führt uns Frau Dr. Claudia Andratschke in das Forschungs- und Arbeitsfeld derProvenienzforschung ein. Die vor- und nachbereitenden Sitzungen unseres Seminarssind zum einen der Auseinandersetzung mit kolonialen Sammlungspraktiken undder Untersuchung musealer Ausstellungskonzeptionen gewidmet. Workshops undSeminarsitzungen sollen Sie jedoch zum anderen auch dazu anregen, Forschungsideenund Fragestellungen für Masterarbeiten zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen(z.B. Objekt- und Sammlungs- sowie Sammlerbiographien, Museum als (post)kolonialerWissensspeicher und Lernort).

Bemerkung Die Anrechnung der beiden Exkursionstage ist auf Seminarteilnehmende beschränkt.Eine Teilnahme an den Exkursionen ohne Besuch des Seminars ist nicht möglich.

Zur besseren Planung des Seminars und Abstimmung mit dem Landesmuseum bitte ichum – möglichst rasche – persönliche Anmeldung per Email an [email protected]

Literatur Anna Schmid (Hg.in) 2006. Mit Begeisterung und langem Atem. Ethnologie amNiedersächsischen Landesmuseum Hannover . Hannover: NiedersächsischesLandesmuseum. [GW Leibniz Bibliothek]

Imke Jungermann 2006. Eine Begegnung mit dem „Fremden“. Zur Ausstellungspraxisim frühen Überseemuseum Bremen. In Afrika hierzulande. Eine Bilder-, Text- undBeziehungsgeschichte (Hg.in) Brigitte Reinwald (= Stichproben. Zeitschrift für kritischeAfrikastudien 10), S. 15-37. [FBSBB]

Michel Leiris 1980. Phantom Afrika. Tagebuch einer Expedition von Dakar nach Djibouti,1931-1933 . 2 Bände. Frankfurt am Main: Syndikat. [FBS]

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Historisches Seminar

SoSe 2015 112

Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl istauf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Antike im Museum. Konzepte vom Sammeln, Erschließen und Präsentieren antiker Sachkultur

Seminar, SWS: 2 Siebert, Anne Viola | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Fr Einzel 14:00 - 18:00 05.06.2015 - 05.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 06.06.2015 - 06.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Hamburg

Fr Einzel 14:00 - 18:00 26.06.2015 - 26.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Göttingen und Kassel

Kommentar Das Seminar führt ein in die Grundlagen der Museums-, Sammlungs- undVermittlungsgeschichte und beleuchtet am Beispiel der antiken Sachkultur wiekulturhistorische Inhalte erschlossen und aufbereitet werden können. Im Mittelpunktder Betrachtung und vor allem der praxisbezogenen Seminaranteile steht das MuseumAugust Kestner als Beispiel eines „Sammlermuseums“. Das Seminar wird nur alsBlockveranstaltung angeboten.

Geplant sind zwei Tagesexkursionen: 1) Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; 2)Göttingen, Original- und Abgusssammlung des Archäologischen Instituts und Kassel,Antikensammlung Schloss Wilhelmshöhe.

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die bereits einEinführungsseminar im Bereich der Alten Geschichte absolviert haben.

Bemerkung Alle Termine (außer Exkursionen) im Museum August Kestner, Trammplatz 3

Anmeldung bitte per E-Mail an [email protected]

Literatur In Auswahl

Bénédicte Savoy (Hrsg.), Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums inDeutschland 1701 – 1815 (Mainz 2006)

Kristina Kratz-Kessemeier – Andrea Meyer – Bénédicte Savoy (Hrsg.),Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750-1950 (Berlin 2010)

Anke te Heesen, Theorien des Museums. Zur Einführung (Hamburg 2012)

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Historisches Seminar

SoSe 2015 113

Luca Giuliani, Die (Un-)Ordnung der Dinge. Überlegungen zur Geschichte des Sammelnsvon Antiken seit dem 16. Jahrhundert. In: St. Altekamp – M. R. Hofter – M. Krumme(Hrsg.), Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeitvon Interessen und Methoden, Kolloquium Berlin 1999 (München 2001) 435 – 454

Bergbau im Harz vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Der Harzer Bergbau gehört zu den ältesten der Welt. Im 19. Jahrhundert erlebte der

Bergbau am Rammelsberg weitreichende Veränderungen, die durch die Auffindungdes sog. Neuen Lagers sowie die Industrialisierung verursacht wurden. Diese Phase istaber bislang kaum untersucht worden. Im Verlauf des Seminars soll deshalb vor demHintergrund der früheren und späteren Entwicklung des Bergbaus diese Phase anhandvon Quellen exemplarisch untersucht werden. Die Teilnahme an dem Seminar setztdamit eine eigenständige Arbeit mit archivarischen Quellen und Forschungsliteraturvoraus.

Weitere Informationen zu Quellen und Forschungsliteratur werden in StudIPrechtzeitig bereitgestellt. Grundlegende Informationen finden sich auf der Website desRammesberg-Museums.

Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Projektwoche Rammelsberg

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Kommentar Im Spätsommer/Frühherbst wird eine fünftägige Projektwoche im Rammelsbergmuseumin Goslar stattfinden. Zur Vorbereitung dieses Museums finden zwei Vorbereitungstreffenund eine eintägige Exkursion statt. Die genauen Termine werden über Stud.IP bekanntgegeben bwz. auf der ersten vorbereitenden Sitzung.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

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Historisches Seminar

SoSe 2015 114

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

"Von A nach B" - IdeenExpo 2015

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo 13.04.2015 - 25.07.2015Mi Einzel 09:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 14:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 13.05.2015 - 13.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 14:30 - 16:00 03.06.2015 - 03.06.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 12:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B112

Block 09:00 - 14:00 06.07.2015 - 09.07.2015Bemerkung zurGruppe

Messegelände

Kommentar Im Rahmen des Seminars soll eine Tagung / ein Symposion mit Schülern vorbereitetwerden. Studierende können hierbei vielfältige Erfahrungen sammeln undSchlüsselkompetenzen erwerben. Dabei werden weite Bereiche möglicher Berufsfelderund Tätigkeiten für Historiker (konzeptionelle Arbeit, Organisatorisches, inhaltlicheVorbereitung, Recherche, Präsentation) abgedeckt. Eine Spezialisierung im Rahmen desSeminars ist möglich. Das Symposion soll im Juli 2015 auf der IdeenExpo stattfinden.

Kooperationspartner im Rahmen dieses Projektes ist die IdeenExpo GmbH.Literatur Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historische

Projektarbeit. Hamburg 2005.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 115

Masterarbeit / M. A. ThesisGeschichtsdidaktisches Forschungsseminar

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Do Einzel 18:00 - 20:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Do Einzel 18:00 - 20:00 16.07.2015 - 16.07.2015 1146 - A106Kommentar Eingeladen sind alle Studierenden, die eine BA- oder MA-Examensarbeit mit

fachdidaktischem Bezug (ggf. auch erst in einigen Semestern) planen oder bereitsschreiben. Auch abgeschlossene Projekte können vorgestellt werden. Zweck derVeranstaltung ist die gemeinsame Diskussion und Beratung der Vorhaben im Sinne derProzessoptimierung. Insbesondere soll versucht werden, die grundlegenden Prinzipiender Geschichtsdidaktik (Konstruktcharakter von Geschichte, Standortgebundenheitdes historischen Erkennens, Narrativität, Multiperspektivität, Medialität u.a.m.) auf denunterschiedlichen forschungspraktischen Anwendungsfeldern zur Geltung zu bringen undgeeignete empirische Methoden zu entwickeln.

Seminar für Examenskandidat/innen: Ausgewählte Probleme der Geschichte Lateinamerikas und derKaribik

Seminar, SWS: 2 Hatzky, Christine

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Hatzky (B107)

Kommentar Das Examensseminar ist offen für Studierende, die einen Schwerpunkt in derGeschichte Lateinamerikas und der Karibik gewählt haben und kurz vor ihrem Abschlussstehen. Willkommen sind Kandidat/Innen, die sich in unterschiedlichen Stadien ihrerAbschlussarbeit befinden, entweder eine BA oder eine MA-Arbeit schreiben oder denMasterstudiengang Atlantic Studies belegen. Das Seminar bietet Unterstützung beider Ausarbeitung der Fragestellung, Konzipierung, Gliederung und Abfassung derAbschlussarbeiten. Damit wir uns gemeinsam über die thematische und praktischeAusrichtung des Seminars verständigen können, bitte ich alle Interessierten, sich zurersten Sitzung einzufinden.

Forum Frühe Neuzeit: Quellenlektüre/Schwerpunkt Gerichtsprotokolle

Seminar, SWS: 2 Hohkamp, Michaela | Janositz, M.A., Sonja

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 22.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Frau Hohkamp B 208

Kommentar Das „Forum Frühe Neuzeit“ lädt alle Masterstudierenden in ihrer letzten Studienphaseherzlich ein. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird in wechselnder Abfolge auch mitauswärtigen Gästen über aktuelle geschichts- und kulturwissenschaftliche Strömungendiskutiert und kontinuierlich zu laufenden Projekten und Qualifikationsarbeiten(Masterarbeiten und Dissertationen) vorgetragen. Darüber hinaus möchte dieseVeranstaltung für Masterstudierende in der Qualifikationsphase auch die Möglichkeitbieten, ausgewählte theoretische Grundlagentexte - je nach Bedarf - vorzustellen und imPlenum debattieren zu lassen. Studierende in der Endphase des Bachelor sind als Gästeherzlich willkommen.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 116

Seminar für Examenskandidaten und Doktoranden

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia | Schmiechen-Ackermann, Detlef

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 27.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte im

Zusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Bemerkung Blockveranstaltungen finden nach Bedarf und Vereinbarung statt! Forschungsseminar: Lektüren und Präsentationen von und für Doktorand/inn/en undMasterstudierende

Seminar, SWS: 2 Reinwald, Brigitte

Di 14-täglich 18:00 - 20:00 14.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar Dieses Seminar richtet sich an Promovend/inn/en und fortgeschrittene Masterstudierende

mit außereuropäischem Studienschwerpunkt. Es verfolgt zwei Zielsetzungen:zum einen werden wir anhand Ihrer Dissertationsprojekte oder Ihrer im Werdenbegriffenen Masterarbeiten grundlegende Problemfelder wissenschaftlichen Schreibens(methodologische und methodische Zugänge, Verhältnis Forschen und Schreiben,Fragestellung, Strukturierung) erörtern. Auch Masterabsolvent/inn/en, die sich mit derAbsicht einer Promotion tragen, können hier erste Ideen und Skizzen präsentieren. Zumzweiten stehen die gemeinsame Lektüre und Diskussion ausgewählter Schlüsseltextezur Afrikanischen und Außereuropäischen Geschichts- und Sozialforschung auf demProgramm.

Examensseminar

Seminar, SWS: 2 Rothmann, Michael

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar Eingeladen sind all jene, die sich in der Endphase ihres Studiums befinden und ein

Thema aus dem Mittelalter für ihre Qualifikationsarbeit gewählt haben. Das Seminarbietet ihnen die Gelegenheit, ihre Themen und Fragestellungen zur Diskussion zu stellen.Die begleitende intensive Auseinandersetzung und Analyse aktueller Forschungsliteraturund Methodenfragen sollen die eigenen Forschungsperspektiven ergänzen und schärfen.

Seminar für Studierende in der Abschlussphase

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 14:00 - 16:00 17.04.2015 - 12.06.2015 1146 - B112Fr Einzel 14:00 - 16:00 19.06.2015 - 19.06.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Herr Schneider

Fr wöchentl. 14:00 - 16:00 26.06.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar wendet sich an alle Studierende, die sich auf ihre Abschlussarbeit

vorbereiten bzw. ihre Abschlussarbeit gerade schreiben. Neben methodischenAspekten, die behandelt werden, besteht hier die Möglichkeit, die eigene Vorstellungen,Überlegungen und Zwischenergebnisse mit anderen Studierenden zu diskutieren.

Althistorisches Forschungs- und Examensseminar

Seminar, SWS: 2

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Historisches Seminar

SoSe 2015 117

Wagner-Hasel, Beate

Mo Einzel 16:00 - 18:00 27.04.2015 - 27.04.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 04.05.2015 - 04.05.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 22.06.2015 - 22.06.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 29.06.2015 - 29.06.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 13.07.2015 - 13.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Mo Einzel 16:00 - 18:00 27.07.2015 - 27.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Wagner-Hasel B 205

Kommentar Das Seminar bietet die Möglichkeit, jüngste Forschungsergebnisse auf dem Gebietder antiken Kultur-, Politik- und Sozialgeschichte kennen zu lernen und zu diskutieren.ExamenskandidatInnen aller Studiengänge werden die Gelegenheit haben, ihrePrüfungsthemen vorzustellen und zu besprechen.

Forschungskolloquium: Alte und Neue Welten

Kolloquium, SWS: 2 Hohkamp, Michaela | Rothmann, Michael | Wagner-Hasel, Beate

Di wöchentl. 18:00 - 20:00 28.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Aufgrund der ähnlichen Fragestellungen und Methodenzuschnitte haben sich

die Abteilungen der Alten Geschichte, der Mittelalterlichen Geschichte sowie derFrühneuzeitlichen Geschichte dazu entschieden, ihre auswärtigen Vortragenden in eingemeinsames Forschungskolloquium einzuladen. Dieses soll sowohl den Studierendenals auch den Kolleginnen und Kollegen ein noch angemesseneres Forum für diegemeinsame Forschungsdiskussion bieten. Das Kolloquium steht allen Interessiertenoffen.

Masterstudiengang Lehramt Gymnasium - Fach Geschichte„...alles niedergehawen worden, daß von denselbigen kein zehen Mann davon komen.”Geschichtswissenschaft und Schlachtfeldarchäologie

Kolloquium, SWS: 1 Heinemann, Jan

Fr 14-täglich 12:00 - 14:00 24.04.2015 - 02.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 12:00 - 14:00 17.07.2015 - 17.07.2015 1146 - A106Kommentar In 2018 jährt sich der Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum 400sten Mal. Im Schatten

des Weltkriegsjubliäums scheint dieser europäischen „Urkatastrophe“ bisher aber kaumAufmerksamkeit gewidmet zu werden. Im Rahmen des studentischen Kolloquiumssoll es einerseits darum gehen, sich mit dem Dreißigjährigen Krieg in der Regionauseinanderzusetzen und sich der relativ jungen Disziplin Schlachtfeldarchäologieanzunähern. Darüber hinaus geht es darum, praktische Erfahrungen im BereichProjektkonzipierung und -management zu sammeln, sich einem historischen Ereignis ausunterschiedlichsten und interdisziplinären Perspektiven zu nähern, Erfahrungen in derArchivarbeit zu sammeln und praxisorientiert zu forschen. Ziel des Kolloquiums ist die

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Historisches Seminar

SoSe 2015 118

Bildung einer studentischen Projektgruppe und die Vorbereitung von Lehrveranstaltungenund Kooperationen für die kommenden Semester, die bspw. in einer Ausstellung,Publikationen und/oder qualifizierenden Abschlussarbeiten münden können.

Im Rahmen der Veranstaltung ist eine Exkursion nach Lützen geplant, wo wir dasMuseum besuchen und das Schlachtfeld der berühmten Schlacht von 1632, in derder Schwedenkönig Gustav II. Adolf den Tod fand, begehen wollen. Dieses wird seitSeptember 2006 intensiv erforscht.

Bemerkung Das es sich um eine studentische Veranstaltung handelt, ist diese keinem Modulzugeordnet (und es werden keine LPs vergeben).

Interdisziplinäres Forschungscolloquium "Der Nationalsozialismus, seine Ursachen und seineNachwirkung"

Kolloquium, SWS: 2 Barricelli, Michele | Pohl, Rolf | Schmiechen-Ackermann, Detlef

Di Einzel 18:00 - 20:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 12.05.2015 - 12.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 07.07.2015 - 07.07.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1101 - B305Kommentar Ziel dieses zum fünften Mal veranstalteten Forschungscolloquiums ist es, auf Grundlage

der an der Leibniz Universität Hannover bestehenden vielfältigen Forschungsaktivitätenzum Nationalsozialismus und zu seinen gesellschaftlichen Nachwirkungen ein Forum desErfahrungsaustausches zu schaffen, in dessen Rahmen an diesen Fragen interessierteStudierende mit den auf diesen Themenfeldern arbeitenden Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler ins Gespräch kommen können. Dabei sollen sowohl historischeals auch politik- und sozialwissenschaftliche sowie sozialpsychologische undgeschichtsdidaktische Ansätze verfolgt werden. Der Erwerb von Leistungsnachweisen istin diesem Colloquium nicht vorgesehen.

Vertiefungsmodul GlobalgeschichteEinführung in die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Teil 1

Vorlesung, SWS: 2 Hatzky, Christine

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1211 - 105Kommentar Die Vorlesung bietet einen breit angelegten Überblick über grundlegende

politische Entwicklungen, gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Prozesse undForschungstendenzen der Geschichte Lateinamerikas seit der „Entdeckung“ undEroberung des Kontinents im Zuge der spanischen und portugiesischen Expansion imausgehenden 15. Jahrhundert. Ausgangspunkt bilden die indigenen Bevölkerungen undKulturen Amerikas und die Konsequenzen des gewaltsamen Zusammentreffens mitden Europäern. Die europäische Kolonisierung und Besiedlung des Kontinents sowiedie christliche Missionierung im Hinblick auf die sozialen und kulturellen Dynamikeninnerhalb der kolonialen Gesellschaften bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüberhinaus werden die wirtschaftliche Entwicklung unter der Kolonialherrschaft und dieZwangsmigration afrikanischer Arbeitskräfte thematisiert, die auf Plantagen die Produktefür den damaligen Weltmarkt anbauten. Im Zentrum stehen die daraus entstehendenwechselseitigen Einflüsse zwischen lateinamerikanischen/karibischen, europäischen undafrikanischen Regionen rund um den Atlantik. Das Ende der Kolonialzeit und ein Ausblickauf Unabhängigkeitsbewegungen und –Revolutionen zu Beginn des 19. Jahrhundertsbilden den Abschluss der Vorlesung.

Bemerkung Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen und wird im WS 2015/16 fortgeführt. Sie schließtchronologisch an die Epoche der Unabhängigkeit an und legt den Schwerpunkt auf das19./20. Jahrhundert. Beide Vorlesungen nehmen Bezug aufeinander, können aber aucheinzeln belegt werden.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 119

Literatur Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B. (Hg.); Lateinamerika 1492-1850/70,

Promedia, Wien 2005.

Bernecker, W.; Kaller-Dietrich, M.; Potthast, B.; Tobler, H.-W. (Hg.), Lateinamerika1870-2000, Promedia, Wien 2007.

König, H.-J., Kleine Geschichte Lateinamerikas, Reclam, Stuttgart 2009.

Potthast, B., Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas,Hammer, Wuppertal 2010.

Die Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Wikinger, Araber, Slawen: Handelsnetzwerke und Herrschaftsbildungen im östlichen Europa

Seminar, SWS: 2 Adamczyk, Dariusz

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Eines der interessantesten Phänomene der Geschichte Osteuropas im 9.-11.

Jahrhundert war der Zufluss von Silber aus dem arabischen Raum, Deutschlandund England. Zur gleichen Zeit formierten sich in der Großregion verschiedeneHerrschaftszentren, die sich in die Silberströme „einzuklinken“ versuchten. DerHintergrund bestand darin, dass die Edelmetalle das strategische Machtinstrumentdarstellten, mit dem die neue Elite anstrebte, die Redistribution der für dasSelbstverständnis der Gefolgsleute erforderlichen Prestigegüter zu kontrollieren undzu monopolisieren. Die Notwendigkeit, Silber anzuhäufen, es zur Schau zu stellen undzu verteilen, um so viele „Klienten” wie möglich zu gewinnen, diente demzufolge derMachtsicherung und -konsolidierung. Das Streben nach Edelmetallen beeinflusstesomit die Expansionsdynamik der herrschaftlichen Entwicklung im östlichen Europa. DieVeranstaltung soll Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Wirkungen der Silberströme

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und -zirkulation, in erster Linie im piastischen Polen und in der Kiever Rus´, aber auch inSkandinavien eröffnen.

Literatur Dariusz Adamczyk: Silber und Macht. Fernhandel, Tribute und die piastischeHerrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800–1100), Wiesbaden 2014;Sebastian Brather: Frühmittelalterliche Dirham-Schatzfunde in Europa. Probleme ihrerwirtschaftsgeschichtlichen Interpretation aus archäologischer Perspektive, in: Zeitschriftfür Archäologie des Mittelalters 23/24 (1997), S. 73-153; Wladyslaw Duczko: Viking Rus.Studies on the Presence of Scandinavians in Eastern Europe, Leiden 2004; JoachimHenning (Hg.): Europa im 10. Jahrhundert. Archäologie einer Aufbruchszeit, Mainz 2008.

Embargos und Blockaden. Eine politische Geschichte der Wirtschaftssanktionen im 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Daniels, Mario

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Welche Rolle spielten Wirtschaftssanktionen in den internationalen Beziehungen des 20.

Jahrhunderts? Welche Ziele verfolgten sie? Wie wurden sie organisiert und umgesetzt?Welche politischen und ökonomischen Effekte hatten sie? Diese und andere Fragen wirddas Seminar anhand von Beispielen diskutieren.

Das Seminar setzt die Bereitschaft voraus, ein hohes Lesepensum zu bewältigen. GuteEnglisch-Kenntnisse werden vorausgesetzt.

Literatur Bryan R. Early: Busted Sanctions. Explaining Why Economic Sanctions Fail, Stanford2015.

Geschichte und Gesellschaft Lateinamerikas

Seminar, SWS: 2 Gabbert, Wolfgang

Mi Einzel 12:00 - 14:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Block+SaSo

10:00 - 18:00 06.06.2015 - 07.06.2015 1146 - B108

Block+SaSo

10:00 - 18:00 11.07.2015 - 12.07.2015 1146 - B108

Kommentar Die Veranstaltung führt in die historische Entwicklung und in die gegenwärtigen sozialen,wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Grundstrukturen der lateinamerikanischenGesellschaften ein. Es soll dabei kein oberflächlicher Überblick über einen ganzenKontinent gegeben werden. Es geht vielmehr um einen problemorientierten Einstieg inausgewählte Brennpunkte der gesellschaftlichen Entwicklung. Im Vordergrund der Arbeitsteht die gemeinsame Lektüre und Diskussion exemplarischer Quellentexte.Die Veranstaltung wendet sich gleichermaßen an Studenten der Soziologie/Sozialwissenschaften wie an solche der Geschichte.Teilnahmevoraussetzung sind die Anmeldung in stud.ip, der Besuch derVorbereitungssitzung und der Erwerb des Readers. Die Zahl der Teilnehmer istbegrenzt.

Militärgeschichtliches Kolloquium

Kolloquium, SWS: 2 Kehne, Peter (verantwortlich) | Schneider, Karl Heinz (verantwortlich)

Mo 14-täglich 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B209Mo Einzel 18:00 - 24:00 11.05.2015 - 11.05.2015 1146 - B209Kommentar In den letzten Jahren hat die Militärgeschichte neue Aktualität gewonnen, die sich auch

in einer Vielzahl von neueren Forschungsarbeiten niederschlägt. In der Veranstaltungenwerden sowohl Forschende der Leibniz Universität als auch Gäste ihre neuestenForschungsergebnisse präsentieren.

Bemerkung Exkursion nur für Kolloquiumsteilnehmer.

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Die Veranstaltung findet auch als Blockveranstaltung statt und es wird auch eineExkursion angeboten.Anmeldungen, Termine und Themen in Stud.IP unter der Veranstaltung aus dem WS2010/11.

Forschungskolloquium der "Transformation Studies": "Handelsstoffe": Zirkulation undKommunikation im Atlantik

Kolloquium, SWS: 2 Bultmann, Ingo | Gabbert, Wolfgang | Gohrisch, Jana | Hatzky, Christine | Kalny, Eva | Reinwald, Brigitte| Schmieder, Ulrike (verantwortlich) | Bandau, Anja | Alberts, Wanda | Becker, Lidia | Bös, Mathias | Grünkemeier, Ellen | Helm M.A., Christian | Minnes, Mark | Peeck, Catharina | Peters, M. A., Mario | RostM.A., Inga-Dorothee | Tiesler, Nina Clara | Urioste-Buschmann, Martina | Wünderich, Volker

Mi 14-täglich 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Ausfalltermin(e): 06.05.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - B108Mi Einzel 18:00 - 20:00 20.05.2015 - 20.05.2015 1101 - A310Kommentar Das interdisziplinäre Forschungskolloquium ist das zentrale Diskussionsforum des

Schwerpunkts Transformation Studies (im Sommersemester 2015 Centre for Atlanticand Global Studies ) und des Studiengangs Atlantic Studies in History, Culture andSociety , zu dem Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland geladenwerden.

Das Oberthema lautet im Sommersemester 2015 „´Handelsstoffe´: Zirkulation undKommunikation im Atlantik“ .

Der Zugang zu den begehrten Waren Asiens (Seide, Gewürze, Porzellan) wirdgemeinhin als Initialzündung für die europäische Expansion und Entstehung der„modernen Weltwirtschaft“ aufgefasst. In diesem Zusammenhang formte sich abdem 15. Jahrhundert der Atlantik als Raum, der durch die Zirkulation von Menschen,Gütern, kulturellen Praktiken und Ideen zu einem bedeutenden Kristallisationspunktfür eine zunehmend weltumspannende Verdichtung und Verflechtung wurde, dieheute als „Globalisierung“ bezeichnet wird. Jene transkontinentalen Handels- undAustauschbeziehungen sind allerdings, entgegen der vom Ende her gedachtenGroßnarrative, weder als unilineare Prozesse noch als bloße Ausdrucksformenhegemonialer Entwicklungsplanungen zu verstehen. Dass sie über längere Zeiträumevon ungleichen, aber gleichberechtigten Handelspartnern getragen wurden bzw.Europäer im Handel mit Asien und Afrika zunächst lediglich Juniorpartner gewesen sind,weist darauf hin, dass die transatlantische Warenzirkulation durch sich veränderndeReichweiten, wechselseitige Einflüsse und vielgestaltige Interaktionsprozessegekennzeichnet war und ist. Ästhetische Ausdrucksformen wie Literatur und bildendeKunst zeugen von den Widerständen, Verlockungen und Verunsicherungen dieserzunehmend globalen Perspektive.

Politische, gesellschaftliche und kulturelle Dynamiken, die mit Warenhandel undwirtschaftlichen Verflechtungen rund um den Atlantik (und darüber hinaus) verknüpftsind, sollen im Mittelpunkt des Kolloquiums stehen. Unser Augenmerk gilt dabei nicht nurwirtschaftshistorischen Fragestellungen und politikwissenschaftlichen Debatten sondernvor allem auch soziologischen, kulturanthropologischen und kulturwissenschaftlichenImplikationen. In welcher Weise hängen Handelsaktivitäten, Warenzirkulation undungleiche Tauschverhältnisse mit politischem Vormachtstreben bzw. transkontinentalerVorherrschaft einzelner Regionen zusammen? Wie waren bzw. sind vermeintlichethnisch, kulturell und/oder religiös begründete Konflikte mit dem Zugriff auf Ressourcenund die Beherrschung von Märkten vermittelt? Wie haben sich Zirkulation, Aneignungund Konsum bestimmter Waren weltweit auf Lebensstile und Identitätskonzepteausgewirkt und somit auch soziale und kulturelle Distinktion ermöglicht? Wie reagierenTheatermacher, Schriftsteller und andere Künstler auf eine Welt, in der gesellschaftlicheGrenzen, Raumvorstellungen und tradierte ästhetische Formen der Repräsentation inBewegung geraten sind?

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Das Programm wird im Februar 2015 auf Aushängen und unter www.transformation-studies.uni-hannover.de und www.atlantic-studies.uni-hannover.de veröffentlicht.

Bemerkung Das Seminar findet am 29.04.15 statt, dafür entfällt es am 06.05.15.

Am 20.05.15 findet das Seminar im Hörsaal A 310 im Hauptgebäude statt.

Vertiefungsmodul GesellschaftsgeschichteDie Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Ringvorlesung „Transformation des Energiesystems”

Tutorium, SWS: 2, ECTS: 1 Hamann, Christian (Prüfer/-in) | Hurfar, Carolin Mandanna (verantwortlich)

Mi wöchentl. 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 22.07.2015 2501 - 202Ausfalltermin(e): 01.07.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1101 - F303Kommentar Die Ringvorlesung hat das Ziel ethische, historische, sozialwissenschaftliche sowie

technische Fragestellungen zur aktuellen Transformation des deutschen Energiesystemszu erörtern, sowie Probleme und Lösungsansätze zu skizzieren. Jedem Vortrag sollzudem eine Diskussion folgen, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Dasinterne Ziel der LUH ist zusätzlich, energieinteressierten Studenten und Forschern, diePerspektive anderer Wissenschaften nahezubringen und damit zur interdisziplinärenVernetzung an der LUH beizutragen.Die Nutzung der Energie und deren Folgen sind eines der wichtigsten Themen unsererGesellschaft. Energiesysteme sind aktueller Forschungsgegenstand an der LeibnizUniversität Hannover und bieten Möglichkeiten verstärkter interdisziplinärer Forschungund Lehre. Besonders die Transformationsprozesse von einem Energiesystem, dasim Wesentlichen auf fossilen Energieträgern beruht, zu der verstärkten Nutzungregenerativer Energien liegen im Brennpunkt der Forschung an der LUH.

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Diese Prozesse bieten nicht nur technische Herausforderungen sondern werfengrundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf.

Bemerkung Für die Teilnahme an 6 Veranstaltungen + Belegarbeit (2 Seiten) erhalten Studierendeder Fakultät für Maschinenbau einen Leistungspunkt. Bitte den Aushang des Instituts fürTurbomaschinen und Fluid-Dynamik beachten!

Linear B und das mykenische Griechenland

Vorlesung, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 21.07.2015 1101 - F142Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Endeder Palastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v.Chr. nachgehen. Das begleitende Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesungangesprochenen Fragen.

Bemerkung Das dazugehörige Seminar findet am Dienstag von 14 - 16 Uhr in Raum B 112 statt!

Die Vorlesung findet an folgenden Termine statt: 28.04, 05.05., 02.06., 23.06., 30.06.,14.07., 21.07.15

Gute Englisch kenntnisse sind erforderlich, da die Vorlesung weitgehend auf Englischgehalten wird.

Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Linear B und das mykenische Griechenland

Seminar, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 14:00 - 16:00 28.04.2015 - 28.04.2015 1146 - A106

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Historisches Seminar

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Di Einzel 14:00 - 16:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 23.06.2015 - 23.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1146 - A106Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Ende derPalastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v. Chr.nachgehen. Das Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesung angesprochenenFragen.

Bemerkung Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da das Seminar weitgehend auf Englischgehalten wird.

Die dazugehörige Vorlesung findet am Dienstag von 10 - 12 Uhr in Raum F 142 statt!Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,

Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

'Young Resistance' against Apartheid - The Pan Africanist Congress (PAC) and the BlackConsciousness Movement (BCM) in South Africa

Seminar, SWS: 2 Barre, Harald

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 11.06.2015 1146 - B112Fr Einzel 14:00 - 18:00 19.06.2015 - 19.06.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 16:00 20.06.2015 - 20.06.2015 1146 - B112Kommentar Embedded in the historical context, we will explore activism of the PAC and BCM, both

of which were mostly constituted by young people up to the aftermath of the ‘SowetoUprising’ in 1976. In this class, we seek to understand the impact of generationaldifferences as well as global politics on South African political activism. We will discussthe reasons for the emergence of these organizations, challenges they faced as wellas their strategies and methods. This class will be based on primary sources such asnewspapers, interviews, and pamphlets, as well as on research literature and (auto)-biographic materials. All students are expected to analyze such materials critically.

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Bemerkung The spoken language in this class is English. However, the proficiency will not be gradedand non-fluent English speakers can use this class to improve their skills. Final exams(oral exams and papers) can be held / written in English or German.

Faschismus im Vergleich. Theorie und Praxis

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Fehlhaber, Nils

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar WAS IST FASCHISMUS? An dieser Frage haben sich seit Beginn des letzten

Jahrhunderts mehrere Generationen von Historikern abgearbeitet, ohne zu einemnennenswerten Konsens zu gelangen. MacGregor Knox schrieb im Jahr 2000resümierend: „After seventy-five years of debate, the scene resembles a desert battlefieldlittered with the burnt-out, rusting hulks of failed theories.“

Seit den 1990er Jahren ist die vergleichende Faschismusforschung erneut im starkenAufwind und erhielt besonders aus dem angelsächsischen Raum zahlreiche neueImpulse. In diesem Seminar beschäftigen wir uns intensiv mit den Argumentenprominenter Vertreter dieser Debatte, erschließen deren Modelle eines generischenbzw. idealtypischen Faschismusbegriffs und widmen uns der energisch geführtenwissenschaftlichen Debatte, die teilweise bis heute anhält. Im Fokus steht beispielsweiseder Ansatz Roger Griffins, wonach sich Faschismus vor allem durch einen„palingenetischen Ultra-Nationalismus“ als ideologischen Kern definieren lasse. Worinliegen die Vorteile, worin die Nachteile eines solchen Modells im Vergleich zu anderenAnsätzen? Bieten die „five stages of Fascism“ (Robert O. Paxton), die „faschistischeMatrix“ (Roger Eatwell) oder eine „praxeologische“ Definition des Faschismus (SvenReichardt) ein höheres Erklärungspotenzial?

Im zweiten Teil des Seminars konfrontieren wir diese verschiedenen Forschungsansätzemit der historischen Realität. Dafür befassen wir uns exemplarisch mit Fallbeispielenfaschistischer Bewegungen bzw. Regime in Europa und prüfen daran kritisch die Modelleeines generischen Faschismus. Neben dem Nationalsozialismus in Deutschland und demFaschismus in Italien sind dies zum Beispiel die „Legion Erzengel Michael“ (Rumänien),die „British Union of Fascists“ (Großbritannien) oder die „Pfeilkreuzler“ (Ungarn). WelchePersonen engagierten sich in diesen Bewegungen? Worin bestanden deren Ziele,ideologische Überzeugungen und wer waren die Feinde, gegen die sie sich wandten?Politische Praxis und Stil, Selbstinszenierung und auch die Rahmenbedingungen fürErfolg oder Misserfolg einzelner Bewegungen sind weitere vergleichende Aspekte,welche die Betrachtung leiten und Antworten auf die Frage versprechen: WAS ISTFASCHISMUS?

Bemerkung Für das Seminar sind gute Englischkenntnisse erforderlich.Literatur Bauerkämper, Arnd: A New Consensus? Recent Research on Fascism in Europe, 1918–

1945. In: History Compass 4 (2006), S. 536–566.

Reichardt, Sven: Neue Wege in der vergleichenden Faschismusforschung. In: Mittelweg36 16 (2007), S. 9–25.

Das Metier der Athene. Weberei und Wissenschaft in der Antike

Seminar, SWS: 2 Harlizius-Klück, Ellen | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 10:00 - 12:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1101 - F142Di Einzel 14:00 - 16:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 17.06.2015 - 17.06.2015 1146 - B112Do Einzel 10:00 - 13:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 08.07.2015 - 08.07.2015 1146 - A106Do Einzel 10:00 - 16:00 09.07.2015 - 09.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 09:00 - 13:00 10.07.2015 - 10.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Praxis und Bedeutung der Weberei in der antiken

Dichtung, Philosophie und Mythologie. Behandelt werden im einzelnen folgende

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Historisches Seminar

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Themen: Ritus und Weberei am Beispiel der Panathenaien; Mythos und Weberei:Figuren der Weberin in der Mythologie (Penelope, Arachne, Philomela); Philosophieund Weberei: Platons webender Staatsmann (Politikos); Webmetaphern in der Dichtung(Säume, Ränder, Anfänge); Webstuhl und Tempelarchitektur. Das Seminar findet alsBlockveranstaltung statt. Ein Lektüreplan und eine Quellenauswahl wird zu Beginn desSemesters vorliegen. Anforderungen: Kontinuierliche Mitarbeit, begleitende Lektüre undmündliches Referat. Eine Prüfungsleistung (Hausarbeit) kann erbracht werden.

Literatur Ellen Harlizius-Klück, "Nur nicht von einer Frau geboren werden …". Genealogischeszu Mathematik und Weberei in der Antike, in: Penelope rekonstruiert. Geschichte undDeutung einer Frauenfigur, hg. von I. Kader, Museum für Abgüsse Klassischer BildwerkeMünchen 2007, 121-133

Rosa Reuthner, Wer webte Athenes Gewänder? Die Arbeit von Frauen im antikenGriechenland, Frankfurt - New York: Campus 2006

Rechtspraxis des 15. und 16. Jahrhunderts

Seminar, SWS: 2 Kaune, Daniel

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 05.05.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Sa Einzel 09:00 - 16:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B209Kommentar Wäre man geneigt das Mittelalter und die Frühe Neuzeit anhand der unterschiedlichen

Arten der Dokumentation von Verwaltungshandlungen zu unterscheiden, so könnte manzu dem Schluss kommen, dass ersteres das Urkunden- und letztere das Aktenzeitalterwar. Doch diese strenge und ebenso plakative Einteilung lässt keinen Raum fürÜbergänge und Zwischenformen, die es jedoch gegeben hat. Gerade das 15. und16. Jahrhundert prägt eine grundlegende Wende der deutschen Rechtsentwicklung,da gelehrte Juristen immer mehr Einfluss auf das alltägliche Rechtsleben gewannen.Beispielsweise etablierten sich so neue Formen von Schrift- und Bildbeweisen vorGericht und im Verlauf beider Jahrhunderte wurde aus gelehrter Rechtstheorie letztlichtatsächliche Rechtspraxis.

Das Seminar wird einen Überblick über die Rechtsgeschichte der beiden Jahrhunderteliefern und im Verlauf des Semesters dabei zentrale Themen ausführlich diskutieren.Vertiefend sollen Teilaspekte quellennah veranschaulicht und kritisch hinterfragt werden.

Literatur Coing, Helmut, Epochen der Rechtsgeschichte in Deutschland, 3. Aufl. München

1976; Kroeschell, Karl / Cordes, Albrecht / Nehlsen-von Stryk, Karin, DeutscheRechtsgeschichte Bd. 2 – 1250-1650, 9. Aufl. Köln 2008; Schuster, Peter, Eine Stadtvor Gericht – Recht und Alltag im spätmittelalterlichen Konstanz, Paderborn 2000;Willoweit, Dietmar, Deutsche Verfassungsgeschichte – Vom Frankenreich bis zurWiedervereinigung Deutschlands, 6. Aufl. München 2009.

The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core of

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Historisches Seminar

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the SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwarauf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre inWestdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Afrikaner/innen unterwegs: Mobilität als wirtschaftliche und kulturelle Ressource im subsaharischenAfrika

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 25 Reinwald, Brigitte

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Eines von vielen Klischees, denen wir im Hinblick auf (unsere) Geschichte anhängen,

ist die gängige Vorstellung, historische Wirtschafts- und Lebensweisen seien durch

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Historisches Seminar

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kleinräumig organisierte Sesshaftigkeit bestimmt gewesen. Entsprechend verkürzteWahrnehmungen und Bewertungen liegen auch politischen und Medienmeinungenzugrunde, welche die aktuelle internationale Migration von Afrikaner/inne/n mitZiel Europa vorrangig als Ausdruck gegenwärtiger Krisen- bzw. anhaltenderElendsphänomene deuten und somit als Abweichung von der Norm – mit unerwünschtenFolgeerscheinungen wie Überfremdung und zusätzliche sozialpolitische Belastungenhierzulande– definieren.

Solche Szenarien klammern aus, dass Sesshaftigkeit weltweit keineswegs der historischeRegelfall, sondern eher eine Ausnahme gewesen ist. Das zeigt sich vor allem auch amBeispiel zahlreicher Gesellschaften des afrikanischen Kontinents, die im Verlauf ihrerGeschichte durch verschiedenste Formen von Mobilität geprägt wurden. Darunter fallenWanderfeldbau, Viehhaltung, saisonale Arbeitsmigration, Fernhandelsaktivitäten undPilgerreisen ebenso wie der Exodus größerer Menschengruppen infolge ökologischerund politischer Krisen im Kontext von Sklavenhandel, Kolonisation und postkolonialenProblemkonstellationen.

Im Seminar werden wir am Beispiel Westafrikas untersuchen, wie sich mobileWirtschafts- und (Über)Lebensstrategien sowie die sie ermöglichenden transregionalenund internationalen Netzwerke von Menschen, die temporär und längerfristig unterwegssind, seit Mitte des 19. Jahrhunderts verändert haben. Besonderes Augenmerk gilt dabeizum einen der kritischen Auseinandersetzung mit Ansätzen der Migrationsforschung;zum anderen sollen jedoch auch die von Menschen in Bewegung entwickelten Strategienund Zielsetzungen von Mobilsein stärker berücksichtigt werden. Im Lichte der hiergewonnenen Einsichten werden wir uns schließlich mit Erfahrungsberichten derjenigenbeschäftigen, die sich von Westafrika aus auf den langen, gefährlichen Weg nach Europamachen.

Bemerkung Für die Lektüre von Forschungsliteratur und Quellentexten sind englische oderfranzösische Sprachkenntnisse erforderlich.

Das Seminar ist auf 25 Teilnehmer begrenzt.Literatur de Brujin, Mirjam, Rijk van Dijk &Dick Focken (Hg.innen) 2001. Mobile Africa. Changing

patterns of movement in Africa and beyond . Leiden, Boston &Köln: Brill. (FBSBB)

Hahn, Hans Peter &Georg Klute (Hg.) 2007. Cultures of Migration . African Perspectives .Berlin: LIT. (FBSBB)

Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

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Historisches Seminar

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Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Sozial- und Kulturgeschichtliches Kolloquium

Kolloquium, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Di Einzel 18:00 - 20:00 21.04.2015 - 21.04.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - B108Bemerkung zurGruppe

gemeinsam mit interdiszipl. FQ

Di Einzel 18:00 - 20:00 19.05.2015 - 19.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - B108Fr Einzel 19:30 - 21:30 26.06.2015 - 26.06.2015Di Einzel 18:00 - 20:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 07.07.2015 - 07.07.2015 1146 - B108Bemerkung zurGruppe

gemeinsam mit interdiszipl. FQ

Mo Einzel 18:00 - 20:00 13.07.2015 - 13.07.2015 1146 - B112Kommentar Die Veranstaltung bietet einen Einblick in laufende Forschungsarbeiten und

aktuelleThemen zeitgeschichtlicher Forschung. Die

14täglich stattfindende Veranstaltung hat Workshop-Charakter und soll fortgeschritteneStudierende unterschiedlicher Studiengänge

mit Historiker/Innen auswärtiger Universitäten aus dem In- und Ausland in Kontaktbringen, die innovative Themen und Ansätze präsentieren.

Für die Teilnahme am Kolloquium werden keine Leistungspunkte vergeben.Bemerkung Die Termine finden unregelmäßig zu den angekündigten Terminen statt, bitte Aushang

beachten!

Vertiefungsmodul KulturgeschichteDie Frühe Neuzeit aus beziehungsgeschichtlicher Perspektive

Vorlesung, SWS: 2 Hohkamp, Michaela

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Die Frühe Neuzeit ist strukturiert von und durch Herrschaft. Herrschaft konstituiert

sich in und durch Beziehungen. Aber wie werden Beziehungen gelebt, bewertet,genutzt und diskutiert? Welche sind erlaubt, welche verboten bzw. tabuisiert? Wieorganisiert die frühneuzeitliche Gesellschaft Sexualität, wie formen BeziehungenGeschlechter und wie strukturiert gender, also das soziale Geschlecht, Beziehungen,wie funktionieren ganze Beziehungsgeflechte in weltweiten Kontexten? WelcheRolle spielen Familien, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Geliebte, Eltern, Kinder,Gatten, Geschäftspartner, Gäste usf. Wie also organisiert sich die Frühe Neuzeitin Beziehungen und wie produziert und reproduziert sich in diesem alltäglichenMiteinander letztlich Herrschaft? Diesen Fragen soll in der Vorlesung „Die Frühe Neuzeitaus beziehungsgeschichtlicher Perspektive“ nachgegangen werden. Dabei werdenfrühneuzeitliche Konzepte von Freundschaft, Ehe, Vater- und Mutterschaft, Mätressen-und Günstlingswirtschaft, aber auch soziale und politische Gruppen wie etwa religiöseGemeinschaften und Organisationen oder Berufsgruppen bzw. beruflich organisierteGruppen (Schiffsmannschaften z.B.) in ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxisvorgestellt.

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Historisches Seminar

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Die Vorlesung richtet sich an Studienanfänger ab dem 2. Semester ebenso wie anfortgeschrittene Semester des fächerübergreifenden Bachelor und Studierende desFachmasters Geschichte. Im WS 205/16 wird wie gewohnt die Einführung in dieGeschichte der Frühen Neuzeit angeboten, die sich insbesondere an die Erstsemesterdes Sommersemesters 2015 und des Wintersemesters 2015/16 richtet.

Literatur Christian Kuhner, Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einersozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts, Göttingen 2013

Linear B und das mykenische Griechenland

Vorlesung, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 21.07.2015 1101 - F142Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Endeder Palastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v.Chr. nachgehen. Das begleitende Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesungangesprochenen Fragen.

Bemerkung Das dazugehörige Seminar findet am Dienstag von 14 - 16 Uhr in Raum B 112 statt!

Die Vorlesung findet an folgenden Termine statt: 28.04, 05.05., 02.06., 23.06., 30.06.,14.07., 21.07.15

Gute Englisch kenntnisse sind erforderlich, da die Vorlesung weitgehend auf Englischgehalten wird.

Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Linear B und das mykenische Griechenland

Seminar, SWS: 2 Lindner, Martin | Nosch, Marie Louise | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

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Historisches Seminar

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Di Einzel 14:00 - 16:00 28.04.2015 - 28.04.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 02.06.2015 - 02.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 23.06.2015 - 23.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - A106Di Einzel 14:00 - 16:00 21.07.2015 - 21.07.2015 1146 - A106Kommentar The decipherment of Linear B in the early 1950s gave an unexpected insight into the

palace economies of the Mycenaean palaces. These written documents in MycenaeanGreek are precise records of an extensive palace administration dealing with goods,people, salaries and services. Through these texts we come very close to the individualpalace scribe and the people working for the palaces. Religion, landholdings, and recordsof crops and yields can illustrate the day-to-day running of a palace economy andthe strategies of the administration. The lectures will make use a material culture andarchaeology to discuss these records and also discuss ancient Greece in the beginningof the 1st millennium BCE, after the collapse of the Mycenaean palaces, and how far wecan talk about continuity or change.

Die Entzifferung der Linear B Schrift zu Beginn der 1950er Jahre eröffnete einenüberraschenden Einblick in die Ökonomie der Mykenischen Paläste um 1200 v. Chr. DieSchrifttafeln dienten der Verwaltung der Paläste und verzeichnen Güter, Menschen, Tiereund Abgaben. Auflistungen von Opfergaben, Landbesitz oder Anbauprodukte informierenuns über alltägliche Abläufe und administrative Praktiken, mittels derer wir das Lebender Menschen rekonstruieren können, die für den Palast tätig waren. Die Vorlesungwill mit Hilfe der Einsichten, die uns archäologische Funde liefern, die Linear B-Textezum Sprechen bringen und der Frage nach dem Kulturwandel zwischen dem Ende derPalastkultur und dem Entstehung der griechischen Poliskultur im 1. Jahrtausend v. Chr.nachgehen. Das Seminar dient der Vertiefung der in der Vorlesung angesprochenenFragen.

Bemerkung Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da das Seminar weitgehend auf Englischgehalten wird.

Die dazugehörige Vorlesung findet am Dienstag von 10 - 12 Uhr in Raum F 142 statt!Literatur John Chadwick, Die mykenische Welt. Aus dem Engl. von Ingeburg von Steuben,

Stuttgart 1979 (engl. 1976)

Jan Paul Crielaard, The 'Wanax to Basileus Model' Reconsidered: Authority and Ideologyafter the Collapse of the Mycenaean Palaces, in: Mazarakis Ainian (Hg.), The 'Dark Ages'Revisited, Volos 2011, 83-111

Sigrid Deger-Jalkotzy, Lesarten mykenischer Kontexte. Deutungsmuster für dasVerständnis einer frühgriechischen Hochkultur, in: Oswald Panagl, Ruth Wodak (Hg.),Text und Kontext. Theoriemodelle und methodische Verfahren im transdisziplinärenVergleich, Würzburg 2004, 205-218

Stefan Hiller, Oswald Panagl, Die frühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit,Darmstadt 1976

Bilder als Konzept und Quelle. Anwendungsmöglichkeiten für historische Forschung zuLateinamerika

Seminar, SWS: 2 Helm M.A., Christian

Mi Einzel 10:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 18:00 08.05.2015 - 08.05.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 17:00 09.05.2015 - 09.05.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 17:00 23.05.2015 - 23.05.2015 1146 - B108Kommentar Was ist ein Bild? Mit Antworten auf diese Frage lassen sich wissenschaftliche Bände

füllen. Einige davon stehen im Mittelpunkt des Seminars, das aus zwei Teilen besteht:Zuerst werden verschiedene theoretische Konzepte zum Thema „Bild“ und derenAnschlussmöglichkeiten für historische Forschung zu Lateinamerika diskutiert.

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Historisches Seminar

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Anschließend steht die Interpretation bildlicher Quellen aus Lateinamerika im Zentrum.Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zur Lektüre längerer,auch englischsprachiger Theorietexte, die einen Großteil der Basisliteratur des Seminarsausmachen.

Literatur Paul, Gerhard: Visual History. Ein Studienbuch, Göttingen 2006.Buhn, Matthias: Das Bild. Theorie – Geschichte – Praxis, Berlin 2009.

Das Metier der Athene. Weberei und Wissenschaft in der Antike

Seminar, SWS: 2 Harlizius-Klück, Ellen | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 10:00 - 12:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1101 - F142Di Einzel 14:00 - 16:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 17.06.2015 - 17.06.2015 1146 - B112Do Einzel 10:00 - 13:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 08.07.2015 - 08.07.2015 1146 - A106Do Einzel 10:00 - 16:00 09.07.2015 - 09.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 09:00 - 13:00 10.07.2015 - 10.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Praxis und Bedeutung der Weberei in der antiken

Dichtung, Philosophie und Mythologie. Behandelt werden im einzelnen folgendeThemen: Ritus und Weberei am Beispiel der Panathenaien; Mythos und Weberei:Figuren der Weberin in der Mythologie (Penelope, Arachne, Philomela); Philosophieund Weberei: Platons webender Staatsmann (Politikos); Webmetaphern in der Dichtung(Säume, Ränder, Anfänge); Webstuhl und Tempelarchitektur. Das Seminar findet alsBlockveranstaltung statt. Ein Lektüreplan und eine Quellenauswahl wird zu Beginn desSemesters vorliegen. Anforderungen: Kontinuierliche Mitarbeit, begleitende Lektüre undmündliches Referat. Eine Prüfungsleistung (Hausarbeit) kann erbracht werden.

Literatur Ellen Harlizius-Klück, "Nur nicht von einer Frau geboren werden …". Genealogischeszu Mathematik und Weberei in der Antike, in: Penelope rekonstruiert. Geschichte undDeutung einer Frauenfigur, hg. von I. Kader, Museum für Abgüsse Klassischer BildwerkeMünchen 2007, 121-133

Rosa Reuthner, Wer webte Athenes Gewänder? Die Arbeit von Frauen im antikenGriechenland, Frankfurt - New York: Campus 2006

Rechtspraxis des 15. und 16. Jahrhunderts

Seminar, SWS: 2 Kaune, Daniel

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 05.05.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Sa Einzel 09:00 - 16:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B209Kommentar Wäre man geneigt das Mittelalter und die Frühe Neuzeit anhand der unterschiedlichen

Arten der Dokumentation von Verwaltungshandlungen zu unterscheiden, so könnte manzu dem Schluss kommen, dass ersteres das Urkunden- und letztere das Aktenzeitalterwar. Doch diese strenge und ebenso plakative Einteilung lässt keinen Raum fürÜbergänge und Zwischenformen, die es jedoch gegeben hat. Gerade das 15. und16. Jahrhundert prägt eine grundlegende Wende der deutschen Rechtsentwicklung,da gelehrte Juristen immer mehr Einfluss auf das alltägliche Rechtsleben gewannen.Beispielsweise etablierten sich so neue Formen von Schrift- und Bildbeweisen vorGericht und im Verlauf beider Jahrhunderte wurde aus gelehrter Rechtstheorie letztlichtatsächliche Rechtspraxis.

Das Seminar wird einen Überblick über die Rechtsgeschichte der beiden Jahrhunderteliefern und im Verlauf des Semesters dabei zentrale Themen ausführlich diskutieren.Vertiefend sollen Teilaspekte quellennah veranschaulicht und kritisch hinterfragt werden.

Literatur Coing, Helmut, Epochen der Rechtsgeschichte in Deutschland, 3. Aufl. München

1976; Kroeschell, Karl / Cordes, Albrecht / Nehlsen-von Stryk, Karin, Deutsche

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Historisches Seminar

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Rechtsgeschichte Bd. 2 – 1250-1650, 9. Aufl. Köln 2008; Schuster, Peter, Eine Stadtvor Gericht – Recht und Alltag im spätmittelalterlichen Konstanz, Paderborn 2000;Willoweit, Dietmar, Deutsche Verfassungsgeschichte – Vom Frankenreich bis zurWiedervereinigung Deutschlands, 6. Aufl. München 2009.

The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

Zwischen Kaiser und Sultan. Grenzen und Herrschaftsräume zwischen dem Osmanischen Reich undder Habsburgermonarchie im 17. und 18. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Magyar, M.A., Attila

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar In der aktuellen Forschung über den Raum und die Grenzen als Produkte sozialer

Kommunikationsprozesse und als Instrumente verschiedener Herrschaftspraktikenbekommt auch das habsburgisch-osmanische Grenzgebiet eine steigendeAufmerksamkeit in der Frühneuzeitforschung. Die Wahrnehmung und Beschreibungdes „Fremden“, des „Anderen“ in der Grenzregion bietet einen wichtigenUntersuchungsgegenstand und ermöglicht die (Re-)Konstruktion historischerWahrnehmungsmuster und Raumbildungsprozesse. Im Vertiefungsseminar wirddas Grenzgebiet zwischen dem Osmanischen Reich und der Habsburgermonarchie,das neben der sog. Militärgrenze auch weitere Gebiete in Ungarn, Kroatien undam Mittelmeer umfasste, aus einer kulturhistorischen Perspektive betrachtet.Schwerpunktmäßig werden das Wissen über den Raum und über die Grenzen,die lokalen und globalen Verhältnisse und Zusammenhänge, die die Prozesse derRaumbildung, Grenzziehung und Herrschaftsorganisation beeinflusst haben, diskutiert.

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Als Grundlage dazu werden sowohl die Lektüre aktueller historischer Studien als auchdie Arbeit mit Quellenmaterialien (Grenzziehungsprozesse, Friedensverträge, Karten,Reiseberichte, usw.) aus dem 17. und 18. Jahrhundert dienen.

Literatur Stauber, Reinhard, Grenze, in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 4. Stuttgart, 2006, Sp.1105–1114.

Norbert Spannenberger, Szabolcs Varga (Hg.): Ein Raum im Wandel. Die Osmanisch-habsburgische Grenzregion vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, Stuttgart, 2014.

Lars Behrisch (Hg.): Vermessen, Zählen, Berechnen. Die politische Ordnung des Raumsim 18. Jahrhundert, Frankfurt am Main, New York, 2006.

Der Wandel der Sepulkralkultur. Praxisseminar zum veränderten Umgang moderner Gesellschaftenmit dem Tod

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 16.04.2015 - 03.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 05.06.2015 - 05.06.2015 1146 - A106Do wöchentl. 08:00 - 10:00 11.06.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar „Sterben, Tod und Trauer“ sind Themen, deren ‚Bearbeitung‘ in modernen Gesellschaften

zunehmend an Hospize, Kirchen und Friedhofsverwaltungen delegiert wird. Im Wandeldes Umgangs von Individuen wie ganzer Gesellschaften mit dem Tod manifestiert sichjedoch weit mehr als die Bewältigung eines persönlichen oder kollektiven Verlusts.Im Spiegel der Sepulkralkultur lassen sich vielmehr grundlegende gesellschaftlicheund kulturelle Veränderungsprozesse studieren, wie die Verbreitung der Aufklärungund Säkularisierung im 18./19. Jahrhundert, das Massensterben durch Seuchenund Kriege, die Veränderung der Sterblichkeit und der demographischen Struktur,Urbanisierungs- und Migrationsprozesse und die Entstehung und der Wandel desstädtischen Bürgertums, sowie der Arbeiterbewegung im 19./20. Jh., schließlichIndividualisierungsprozesse und Wandlungskonzepte des Selbst in der jüngstenZeitgeschichte.

Durch komplexe Wandlungsprozesse unserer gegenwärtigen Gesellschaft verändert sichaktuell auch die Sepulkralkultur mit bemerkenswerter Dynamik. Überkommene Formender Bearbeitung des Todes verlieren durch Auflösung traditioneller Familienstrukturenund demographischen Wandel an Relevanz. Grundlegend neue Formen von Vorsorgefür den eigenen Tod, Trauer um andere und Totengedenken – etwa in Gestalt vonSterbehelfern, Friedwäldern oder Internet-Foren, wie „Stay alive“ geben davon Zeugnis.

Das Praxisseminar versteht sich als Angebot zur Public History. Die TeilnehmerInnensollen am lokalen Beispiel Hannovers und seiner näheren Umgebung nach materiellenÜberlieferungen, Schriftquellen und Oral History-Zeugnissen zum Wandel derSepulkralkultur suchen und diese für eine interessierte Öffentlichkeit historischkontextualisieren und aufbereiten. Die Komplexität des Themas schafft Gelegenheit,unterschiedliche Methoden historischer Arbeit kennenzulernen und am praktischenBeispiel anzuwenden. Zur Themenfindung für Ihr persönliches Forschungsprojekt solltenSie die unten aufgelisteten Veröffentlichungen studieren.

Interesse, Engagement und Zeiteinsatz sind zur erfolgreichen Teilnahme an dieserLehrveranstaltung unabdingbar!

Drei jeweils freitags stattfindende Ein-Tages-Exkursionen zu Friedhöfen und Grabmalenin Hannover, sowie zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel ergänzen das Seminar.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Wolfgang Kruse: Rezension zu: Confino, Alon; Betts, Paul; Schumann, Dirk (Hrsg.):Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth-CenturyGermany. New York 2008, in: H-Soz-Kult, 06.03.2009, .

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Publikationen des Museums für Sepulkralkultur: http://www.sepulkralmuseum.de/de/publikationen_sepulkralkultur.html

Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl istauf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Erinnerungsorte - zwischen historischer Reflexion und cultural heritage industry

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Schmiechen-Ackermann, Detlef

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 25.06.2015

Kommentar Erinnerungsorte, Erinnerungskulturen, Kulturerbe, Gedächtnisräume – die Reihe„trendiger“ Begriffe, die transportieren, wie politische und gesellschaftlicheSinngebungen des 21. Jahrhunderts unterfüttert werden mit historischen Belegen,ließe sich fast beliebig fortsetzen. „Geschichte“ steht hoch im Kurs als Argument undBegründungszusammenhang zur Durchsetzung aktueller Interessen und Anliegen.Häufig ist es nicht mehr die professionell betriebene Geschichtswissenschaft, die dieMaßstäbe setzt sowie Interpretationen entwirft und begründet. Längst beanspruchenauch Journalisten, Filmemacher, Event- und Tourismusmanager u.a.m. die Kompetenz,historische Vorgänge, Orte und Zustände in gültiger Weise zu deuten. Der ubiquitäreGebrauch von Geschichte setzt sich in bestimmte Formen der Geschichtspolitik undder Pflege von Kulturerbe um. Im Mittelpunkt des Seminars soll die Beschäftigung mitmateriell greifbaren, aber auch imaginierten virtuellen „Erinnerungsorten“ stehen: WelcheAkteure haben daran „gearbeitet“, sie konstruiert, ihnen Profil zu verleihen? Welche– des Öfteren auch kontroversen – Deutungen wurden und werden mit diesen Ortenverbunden? Aus welche Weise werden einige dieser Orte durch eine nach ökonomischenKriterien agierende Cultural Heritage Industry verwertet? Nach einem einführendenTheorieteil sollen im zweiten Teil des Kurses ausgewählte „Erinnerungsorte“ analysiertwerden.

Bemerkung Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt!Literatur Einführende Literatur: Sybille Frank, Der Mauer um die Wette gedenken. Die Formation

der Heritage-Industrie am Berliner Checkpoint Charlie, Frankfurt am Main/New York2009; Markus Tauschek, Kulturerbe. Eine Einführung, Berlin 2013; Janina Fuge u.a.(Hg.), Gedächtnisräume. Geschichtsbilder und Erinnerungskulturen in Norddeutschland,Göttingen 2014; Etienne François/Hagen Schulze (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte, 3Bde., München 2001; Pim den Boer u.a. (Hg.), Europäische Erinnerungsorte, 3 Bde.,München 2012. Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209

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Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

Sozial- und Kulturgeschichtliches Kolloquium

Kolloquium, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Di Einzel 18:00 - 20:00 21.04.2015 - 21.04.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 05.05.2015 - 05.05.2015 1146 - B108Bemerkung zurGruppe

gemeinsam mit interdiszipl. FQ

Di Einzel 18:00 - 20:00 19.05.2015 - 19.05.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - B108Fr Einzel 19:30 - 21:30 26.06.2015 - 26.06.2015Di Einzel 18:00 - 20:00 30.06.2015 - 30.06.2015 1146 - B108Di Einzel 18:00 - 20:00 07.07.2015 - 07.07.2015 1146 - B108Bemerkung zurGruppe

gemeinsam mit interdiszipl. FQ

Mo Einzel 18:00 - 20:00 13.07.2015 - 13.07.2015 1146 - B112Kommentar Die Veranstaltung bietet einen Einblick in laufende Forschungsarbeiten und

aktuelleThemen zeitgeschichtlicher Forschung. Die

14täglich stattfindende Veranstaltung hat Workshop-Charakter und soll fortgeschritteneStudierende unterschiedlicher Studiengänge

mit Historiker/Innen auswärtiger Universitäten aus dem In- und Ausland in Kontaktbringen, die innovative Themen und Ansätze präsentieren.

Für die Teilnahme am Kolloquium werden keine Leistungspunkte vergeben.

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Bemerkung Die Termine finden unregelmäßig zu den angekündigten Terminen statt, bitte Aushangbeachten!

Vertiefungsmodul RegionalgeschichteRingvorlesung der FI TRUST "Renaissance der Stadt"

42279, Vorlesung Danielzyk, Rainer (verantwortlich)

Mo Einzel 18:00 - 20:00 20.04.2015 - 20.04.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 04.05.2015 - 04.05.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 18.05.2015 - 18.05.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 01.06.2015 - 01.06.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 15.06.2015 - 15.06.2015 4107 - 009Mo Einzel 18:00 - 20:00 29.06.2015 - 29.06.2015 4107 - 009Bemerkung Für den Besuch der Ringvorlesung können KEINE Leistungspunkte erworben werden.

Webseite: www.trust.uni-hannover.de

Literatur Literaturhinweise werden in den einzelnen Vorlesungen gegeben. Ringvorlesung „Transformation des Energiesystems”

Tutorium, SWS: 2, ECTS: 1 Hamann, Christian (Prüfer/-in) | Hurfar, Carolin Mandanna (verantwortlich)

Mi wöchentl. 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 22.07.2015 2501 - 202Ausfalltermin(e): 01.07.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1101 - F303Kommentar Die Ringvorlesung hat das Ziel ethische, historische, sozialwissenschaftliche sowie

technische Fragestellungen zur aktuellen Transformation des deutschen Energiesystemszu erörtern, sowie Probleme und Lösungsansätze zu skizzieren. Jedem Vortrag sollzudem eine Diskussion folgen, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Dasinterne Ziel der LUH ist zusätzlich, energieinteressierten Studenten und Forschern, diePerspektive anderer Wissenschaften nahezubringen und damit zur interdisziplinärenVernetzung an der LUH beizutragen.Die Nutzung der Energie und deren Folgen sind eines der wichtigsten Themen unsererGesellschaft. Energiesysteme sind aktueller Forschungsgegenstand an der LeibnizUniversität Hannover und bieten Möglichkeiten verstärkter interdisziplinärer Forschungund Lehre. Besonders die Transformationsprozesse von einem Energiesystem, dasim Wesentlichen auf fossilen Energieträgern beruht, zu der verstärkten Nutzungregenerativer Energien liegen im Brennpunkt der Forschung an der LUH.Diese Prozesse bieten nicht nur technische Herausforderungen sondern werfengrundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf.

Bemerkung Für die Teilnahme an 6 Veranstaltungen + Belegarbeit (2 Seiten) erhalten Studierendeder Fakultät für Maschinenbau einen Leistungspunkt. Bitte den Aushang des Instituts fürTurbomaschinen und Fluid-Dynamik beachten!

Wikinger, Araber, Slawen: Handelsnetzwerke und Herrschaftsbildungen im östlichen Europa

Seminar, SWS: 2 Adamczyk, Dariusz

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Eines der interessantesten Phänomene der Geschichte Osteuropas im 9.-11.

Jahrhundert war der Zufluss von Silber aus dem arabischen Raum, Deutschlandund England. Zur gleichen Zeit formierten sich in der Großregion verschiedeneHerrschaftszentren, die sich in die Silberströme „einzuklinken“ versuchten. DerHintergrund bestand darin, dass die Edelmetalle das strategische Machtinstrument

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darstellten, mit dem die neue Elite anstrebte, die Redistribution der für dasSelbstverständnis der Gefolgsleute erforderlichen Prestigegüter zu kontrollieren undzu monopolisieren. Die Notwendigkeit, Silber anzuhäufen, es zur Schau zu stellen undzu verteilen, um so viele „Klienten” wie möglich zu gewinnen, diente demzufolge derMachtsicherung und -konsolidierung. Das Streben nach Edelmetallen beeinflusstesomit die Expansionsdynamik der herrschaftlichen Entwicklung im östlichen Europa. DieVeranstaltung soll Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Wirkungen der Silberströmeund -zirkulation, in erster Linie im piastischen Polen und in der Kiever Rus´, aber auch inSkandinavien eröffnen.

Literatur Dariusz Adamczyk: Silber und Macht. Fernhandel, Tribute und die piastischeHerrschaftsbildung in nordosteuropäischer Perspektive (800–1100), Wiesbaden 2014;Sebastian Brather: Frühmittelalterliche Dirham-Schatzfunde in Europa. Probleme ihrerwirtschaftsgeschichtlichen Interpretation aus archäologischer Perspektive, in: Zeitschriftfür Archäologie des Mittelalters 23/24 (1997), S. 73-153; Wladyslaw Duczko: Viking Rus.Studies on the Presence of Scandinavians in Eastern Europe, Leiden 2004; JoachimHenning (Hg.): Europa im 10. Jahrhundert. Archäologie einer Aufbruchszeit, Mainz 2008.

Zwischen Kaiser und Sultan. Grenzen und Herrschaftsräume zwischen dem Osmanischen Reich undder Habsburgermonarchie im 17. und 18. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Magyar, M.A., Attila

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar In der aktuellen Forschung über den Raum und die Grenzen als Produkte sozialer

Kommunikationsprozesse und als Instrumente verschiedener Herrschaftspraktikenbekommt auch das habsburgisch-osmanische Grenzgebiet eine steigendeAufmerksamkeit in der Frühneuzeitforschung. Die Wahrnehmung und Beschreibungdes „Fremden“, des „Anderen“ in der Grenzregion bietet einen wichtigenUntersuchungsgegenstand und ermöglicht die (Re-)Konstruktion historischerWahrnehmungsmuster und Raumbildungsprozesse. Im Vertiefungsseminar wirddas Grenzgebiet zwischen dem Osmanischen Reich und der Habsburgermonarchie,das neben der sog. Militärgrenze auch weitere Gebiete in Ungarn, Kroatien undam Mittelmeer umfasste, aus einer kulturhistorischen Perspektive betrachtet.Schwerpunktmäßig werden das Wissen über den Raum und über die Grenzen,die lokalen und globalen Verhältnisse und Zusammenhänge, die die Prozesse derRaumbildung, Grenzziehung und Herrschaftsorganisation beeinflusst haben, diskutiert.Als Grundlage dazu werden sowohl die Lektüre aktueller historischer Studien als auchdie Arbeit mit Quellenmaterialien (Grenzziehungsprozesse, Friedensverträge, Karten,Reiseberichte, usw.) aus dem 17. und 18. Jahrhundert dienen.

Literatur Stauber, Reinhard, Grenze, in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 4. Stuttgart, 2006, Sp.1105–1114.

Norbert Spannenberger, Szabolcs Varga (Hg.): Ein Raum im Wandel. Die Osmanisch-habsburgische Grenzregion vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, Stuttgart, 2014.

Lars Behrisch (Hg.): Vermessen, Zählen, Berechnen. Die politische Ordnung des Raumsim 18. Jahrhundert, Frankfurt am Main, New York, 2006.

Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwar

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Historisches Seminar

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auf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre inWestdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl istauf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Bergbau im Harz vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Der Harzer Bergbau gehört zu den ältesten der Welt. Im 19. Jahrhundert erlebte der

Bergbau am Rammelsberg weitreichende Veränderungen, die durch die Auffindungdes sog. Neuen Lagers sowie die Industrialisierung verursacht wurden. Diese Phase istaber bislang kaum untersucht worden. Im Verlauf des Seminars soll deshalb vor demHintergrund der früheren und späteren Entwicklung des Bergbaus diese Phase anhandvon Quellen exemplarisch untersucht werden. Die Teilnahme an dem Seminar setztdamit eine eigenständige Arbeit mit archivarischen Quellen und Forschungsliteraturvoraus.

Weitere Informationen zu Quellen und Forschungsliteratur werden in StudIPrechtzeitig bereitgestellt. Grundlegende Informationen finden sich auf der Website desRammesberg-Museums.

Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

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Historisches Seminar

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Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Ronnenberg im Calenberger Land: Stadtgeschichte in historischen Karten (Teil 3)

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mi wöchentl. 10:00 - 12:00 15.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar ist eine Fortführung zweier vorangegangener Lehrveranstaltungen zur

Geschichte der Stadt Ronnenberg und ihrer Ortsteile mit dem Ziel, die bereits begonneneAusstellung historischer Karten in die Praxis umzusetzen. Die Lehrveranstaltungsteht auch Interessierten offen, die die vorigen Seminare nicht besucht haben. Nebeneiner kurzen Einführung in die Stadtgeschichte und die Bedeutung historischerKarten als Quellen für die wissenschaftliche Forschung geht es vornehmlich umAusstellungskonzeptionen generell und im Besonderen um die Präsentation inRonnenberg. Ein Teil der Seminarsitzungen wird voraussichtlich als Blockveranstaltungstattfinden.

Bei dem Seminar handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Stadt Ronnenbergund dem Historischen Seminar der Leibniz Universität.

Literatur Hertel, Peter [u.a. Hrsg.]: Ronnenberg: Sieben Traditionen – Eine Stadt. Ronnenberg2010. - Pöhlmann, Wolfger: Handbuch der Ausstellungspraxis von A-Z. [Neuauflage]Berlin 2006. - Schneider, Ute: Die Macht der Karten. Eine Geschichte der Kartographievom Mittelalter bis heute. Darmstadt 2006.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,

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02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

Vertiefungsmodul Geschichtskultur/Öffentlichkeit/Medien25 Jahre Herstellung der Deutschen Einheit - Erinnerung und Geschichtskultur

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar In diesem Oktober jährt sich die – laut amtlichem Namen des „Einigungsvertrags“ vom

31.8.1990 – Herstellung der Einheit Deutschlands zum 25. Mal. Dieses Jubiläums wirdin zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und in den Medien gedacht werden. Auchdie Schulen sind aufgefordert, im Unterricht und außerhalb auf geeignete Weise diehistorischen Begebenheiten zu thematisieren. Im Seminar rekapitulieren wir die neuesteForschung zum Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung, schauen kritischauf Formen der öffentlichen Erinnerung (z.B. in Museen, Film und Fernsehen, politischenPodien, Zeitzeugenveranstaltungen) und erörtern, welche Rolle ein Vierteljahrhundertdanach dieses für den bundesrepublikanischen Geschichtshaushalt vorrangige Ereignisim Fachunterricht mit jungen, kulturell heterogen zusammengesetzten Lernenden, diejene ferne Zeit nur aus Erzählungen kennen, spielen kann.

Literatur Michele Barricelli: Berlin ist erleuchtet. http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/2-2014-43/illuminating-berlin-looking-back-year-25/

Andreas Rödder: Deutschland ewig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung.München 2009.

Mawil: Kinderland. Berlin 2014. (Graphic Novel) Sprache und Geschichte

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Dem Grunde nach ist bereits lange bekannt, dass Sprache unser einziger Zugang zur

Geschichte ist. Denn die Vergangenheit als solche ist per definitionem nicht zuhanden,wir können sie immer nur sprachlich, mithilfe von Überresten, Quellen, Erzählungen,konstruieren. Aus dieser Erkenntnis jedoch ergeben sich für die Geschichtswissenschaftmannigfache Herausforderungen: Welche Sprache ist hier gemeint – jene der Quellenoder eine moderne? die elitäre Hoch- oder eine Umgangssprache? eine nationale bzw.Verkehrssprache oder eine „lingua franca“, in die alle Geschichtswerke zu übersetzensind? Gibt es überhaupt etwas, das die Sprache des Historikers oder der Historikerin vonjener der Dichterin oder des Dichters unterscheidet? Und was bedeutet, dass die Grenzedes Sprechens schnell die Grenze des Denkens wird, für das Lernen von Geschichtein kulturell und damit auch sprachlich höchst heterogen zusammengesetzten heutigen

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Schulklassen? Wir befragen die Geschichtstheorie, die Fachdidaktik, Schulbuchmacher,Literaten und Sprachtrainer. Nach dem Seminar sollte sich auch Ihr eigenes Sprechenüber Geschichte verändert haben.

Literatur Saskia Handro/Bernd Schönemann (Hrsg.): Geschichte und Sprache. Berlin u.a. 2010.

Getting into the magic circle – Historisches Lernen und Computerspiele

Seminar, SWS: 2 Giere, Daniel

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Der Einfluss des Computerspiels ist in puncto des Geschichtsbewusstseins nicht hoch

genug einzuschätzen. Mittlerweile werden digitale Spiele von Jugendlichen zwischen 12und 19 Jahren in ihrer Freizeit häufiger genutzt als Bücher. Zudem werden in ca. 20%der bis 2012 erschienenen Computerspiele historische Rahmenhandlungen genutzt.So ist es besonders erfreulich, dass sich eine Vielzahl geschichtswissenschaftlicherVeröffentlichungen diesem Themenbereich widmen. Derzeit scheint jedocheine Etablierung in historischen Lehr- und Lernkontexten noch fern, da aktuelleForschungsergebnisse oftmals mehr Fragen als Antworten generieren. Doch bietengerade populäre Computerspiele arrangierte Lernumgebungen, die stets versuchen ihrdidaktisches Design zu verbergen, um den Spielfluss (die Immersion) nicht zu gefährden.So sollten uns nicht nur die historischen Darstellungen der Spiele interessieren, sondernebenso die im Spiel angebotenen Lernumgebungen, welche ebenso allgemeineHinweise auf didaktische sowie methodische Ansätze für den Geschichtsunterricht gebenkönnten. So werden wir anhand populärer Computerspiele Rückschlüsse auf historischeLernprozesse erarbeiten, die in didaktische Konzepte überführt werden.

Literatur Matthias Bopp: Immersive Didaktik und Framingprozesse in Computerspielen. In:B. Neitzel/R. F. Nohr (Hrsg.): Das Spiel mit dem Medium. Partizipation, Immersion,Interaktion. Marburg. 2012, S. 170–186.

Waldemar Grosch: Der Einsatz digitaler Medien in historischen Lernprozessen. In:M. Barricelli/M. Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts Bd. 2.Schwalbach/Ts. 2012, S. 125–145.

Carl Heinze: Mittelalter Computer Spiele: Zur Darstellung und Modellierung vonGeschichte im populären Computerspiel. Bielefeld. 2012.

Florian Kerschbaumer/Tobias Winnerling (Hrsg.): Frühe Neuzeit im Videospiel.Geschichtswissenschaftliche Perspektiven. Berlin. 2014.

Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven imGeschichtsunterricht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Immer wieder wird kritisiert, dass historische Filmformate wie beispielsweise "Die

Deutschen" oftmals eine falsche oder zumindest fragwürdige Geschichte anbieten. EinGrund dafür mag u. a. in den vielfach verwendeten Authentizitätsstrategien liegen, dienicht nur filmisch nachgestellte Szenen betreffen. Im Histotainment sollen Unterhaltungund Geschichte verschmelzen, wobei didaktische Ziele nur eine Nebenrolle einnehmen.Die Öffnung vieler Filmarchive im Internet bietet – angeregt durch die Gedenkjahre2014-2018 – vor allem im Bezug auf Dokumente des Ersten Weltkriegs eine historischeinmalige Chance: Nie war es einfacher an originales Filmmaterial zu gelangen. Nutzenwir die Chance und produzieren gemeinsam eine Geschichtsdokumentation, diehistorischem Lernen gerecht wird.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktioneines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterricht" und NICHT einzeln belegt werden.

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Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Oliver Näpfel: Film und Geschichte: "Histotainment" im Geschichtsunterricht. In:M. Barricelli/M. Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts Bd. 2.Schwalbach/Ts. 2012, S. 146–171.

www.europeanfilmgateway.eu/de Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterreicht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Viele Historiker deuten den Ersten Weltkrieg als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

Seine Ursachen und Wirkungen, deren Bilder in der europäischen Erinnerungskulturnachhaltig verankert sind, werden in den Gedenkjahren 2014-2018 kontrovers debattiert,neu erforscht und interpretiert. Das Seminar wird sich mit den unterschiedlichen Themen,Debatten und Ereignissen des Ersten Weltkriegs und ihrer didaktischen Vermittlungauseinandersetzen, sich inhaltlich aber primär an den wissenschaftlichen Bedürfnissender zu produzierenden Geschichtsdokumentation zum Ersten Weltkrieg orientieren.Gemeinsam beschäftigen wir uns u.a. mit der Julikrise 1914 und der umstrittenenKriegsschuldfrage, dem Kriegsverlauf, den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen undpolitischen Veränderungen während und nach dem Krieg und dem Umgang mit derErinnerung an den Ersten Weltkrieg.

Literatur :

Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktion einesFilmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven im Geschichtsunterricht" undNICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Gedenkstätten als außerschulische Lernorte - Ausstellungskonzepte und Vermittlungsmethoden imdigitalen Zeitalter

Seminar, SWS: 2 Hermel, Shaun

Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B108Mo Einzel 09:00 - 18:00 01.06.2015 - 01.06.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Fr Einzel 03.07.2015 - 03.07.2015

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Bemerkung zurGruppe

Exkursion Neuengamme

Fr Einzel 10:00 - 17:00 17.07.2015 - 17.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Sa Einzel 10:00 - 17:00 18.07.2015 - 18.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Kommentar Im Juli 2014 endete mit der Neueröffnung der Gedenkstätte Ahlem eine siebenjährigePhase der Neukonzeption. Um das Ziel, die Gedenkstätte zum zentralenaußerschulischen Lernort der Region Hannover zu machen, zu erreichen, wurdeninsgesamt mehr als 6 Mio. Euro investiert. Der ganzheitliche Ansatz von Architektur,Ausstellungskonzeption/-gestaltung und Landschaftsarchitektur soll im Bereich derVermittlung vielfältige Anknüpfungspunkte bieten und die individuellen Bedürfnisse vonBesuchergruppen auffangen.

Das Seminar beschäftigt sich mit modernen Darstellungsformen undVermittlungsmethoden in Gedenkstätten und betrachtet dabei auch erinnerungskulturelleEntwicklungen der Vergangenheit. Die Studierenden sollen sich kritisch mit bestehendenFormen auseinandersetzen und Workshopmodule entwickeln, die sie vor Ort aufihre Praxistauglichkeit hin überprüfen sollen. Dafür werden zwei Blocktermine in derGedenkstätte Ahlem stattfinden. Außerdem soll die Gedenkstätte Neuengammebesucht werden, um in vergleichender Perspektive ein differenzierteres Bild vonGedenkstättenarbeit zu erhalten.

Bemerkung Die Teilnahme an der Exkursion ist an die Teilnahme am Seminar gebunden.

Termin der Exkursion: Freitag, 3. Juli 2015 (Gedenkstätte Neuengamme)Literatur Brumlik, Michael. Aus Katastrophen lernen? Grundlagen zeitgeschichtlicher Bildung in

menschenrechtlicher Absicht, Berlin, 2004.

Rürup, Reinhard. Der lange Schatten des Nationalsozialismus, Geschichte,Geschichtspolitik und Erinnerungskultur, Göttingen, 2014.

Sternfeld, Nora. Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung, transnationales Lernen überden Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft, Wien, 2013.

Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders,Schwalbach/Ts., 2013.

Erinnerungskulturen in vergleichender Perspektive (Perm-Hannover)

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist die „Erinnerungskultur“ Thema im

Geschichtsunterricht. Um die Begriffe handhabbar zu machen, bedarf es klarer Konzepteund deren Überprüfung an konkreten Themen. Erinnerung wird gestaltet, etwa durchVielstimmigkeit oder Ausgrenzung der Inhalte (Feindt, Welzer), durch Vielschichtigkeit imWandel der Zeitläufte, durch Orte und Themen, an denen sich Erinnerung manifestiert.Der gegenwärtige „Erinnerungsboom“ ist vom Generationswechsel geprägt, wie es dasKonzept vom kommunikativen und kulturellen Gedächtnis (Assmann) zum Ausdruckbringt. Trennt oder vereint das kollektive Gedächtnis die Nationen Europas heute (ClausLeggewie)? Welche Lehren soll die Erinnerungsarbeit anstoßen?

Zunächst werden theoretische Konzepte der Erinnerungskultur erarbeitet. In einemzweiten Schritt folgen exemplarisch Themen: In Westeuropa kehrte die Erinnerung anden Holocaust seit den 1980er Jahren zurück, im östlichen Europa erinnert man seit den1990er Jahren an den Stalinismus. Die Regionen Hannover und Perm eignen sich füreinen Vergleich ausgewählter Gedenkstätten, zumal ich auch weiterhin Begegnungenmit Studenten aus unserer Partneruniversität in Perm plane. In einem dritten Schrittkönnen Träger von Erinnerung an Beispielen untersucht werden (Erinnerung im Film,

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Erinnerungsorte etc.). Parallel zu diesen Thematisierungen werden Unterrichtsideen undKonzepte entwickelt.

Literatur Jan Assmann: Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität, in: Ders./ Tonio Hölscher:Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a. M. 1988, S. 9-19.

Maurice Halbwachs: Das kollektive Gedächtnis, Stuttgart 1967 (Auszüge).

Harald Welzer: Gedächtnis und Erinnerung, in: Jaeger/Jörn Rüsen (Hrsg.): Handbuch derKulturwissenschaften. Band 3: Themen und Tendenzen, Stuttgart 2004, S. 155-174.

Feindt, Greogr, et al (Hrsg.): Europäishe Erinnerung als verflochtene Erinnerung.Vielstimmige und vielschichtige Vergangenheitsdeutungen jenseits der Nation. Göttingen2014, Einleitung S. 11-36.

Leggewie, Claus: Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein Schlachtfeld wirdbesichtigt. München 2011.

Vertiefend:

Boris Dubin: Erinnerung als staatliche Veranstaltung. Geschichte und Herrschaft inRußland, in: Osteuropa 58 (2008), Nr. 6, S. 57-65. - http://bwv.verlag-online.eu/digibib/bwv/apply/content/opus/271417/ in TIB/UB FBS, Signatur: Z 484.

Fein, Elke: Die Gesellschaft “Memorial” und die postsowjetische Erinnerungskultur inRussland. In: Lars Karl, Igor J. Polianski (Hg.): Geschichtspolitik und Erinnerungskultur imneuen Russland. Göttingen 2009, S. 165-186.

Scherstjanoi, Elke (Hg.): Russlandheimkehrer. Die sowjetische Kriegsgefangenschaftim Gedächtnis der Deutschen. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte. Sondernummer)München 2012. – Darin besonders die beiden Beiträge der Herausgeberin über OralHistory-Projekte.

Jörg Baberowski: Was war der Stalinismus?, in: Ders.: Verbrannte Erde. StalinsHerrschaft der Gewalt, München 2012, S. 13-32.

Der Wandel der Sepulkralkultur. Praxisseminar zum veränderten Umgang moderner Gesellschaftenmit dem Tod

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 16.04.2015 - 03.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 05.06.2015 - 05.06.2015 1146 - A106Do wöchentl. 08:00 - 10:00 11.06.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar „Sterben, Tod und Trauer“ sind Themen, deren ‚Bearbeitung‘ in modernen Gesellschaften

zunehmend an Hospize, Kirchen und Friedhofsverwaltungen delegiert wird. Im Wandeldes Umgangs von Individuen wie ganzer Gesellschaften mit dem Tod manifestiert sichjedoch weit mehr als die Bewältigung eines persönlichen oder kollektiven Verlusts.Im Spiegel der Sepulkralkultur lassen sich vielmehr grundlegende gesellschaftlicheund kulturelle Veränderungsprozesse studieren, wie die Verbreitung der Aufklärungund Säkularisierung im 18./19. Jahrhundert, das Massensterben durch Seuchenund Kriege, die Veränderung der Sterblichkeit und der demographischen Struktur,Urbanisierungs- und Migrationsprozesse und die Entstehung und der Wandel desstädtischen Bürgertums, sowie der Arbeiterbewegung im 19./20. Jh., schließlichIndividualisierungsprozesse und Wandlungskonzepte des Selbst in der jüngstenZeitgeschichte.

Durch komplexe Wandlungsprozesse unserer gegenwärtigen Gesellschaft verändert sichaktuell auch die Sepulkralkultur mit bemerkenswerter Dynamik. Überkommene Formender Bearbeitung des Todes verlieren durch Auflösung traditioneller Familienstrukturenund demographischen Wandel an Relevanz. Grundlegend neue Formen von Vorsorgefür den eigenen Tod, Trauer um andere und Totengedenken – etwa in Gestalt vonSterbehelfern, Friedwäldern oder Internet-Foren, wie „Stay alive“ geben davon Zeugnis.

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Das Praxisseminar versteht sich als Angebot zur Public History. Die TeilnehmerInnensollen am lokalen Beispiel Hannovers und seiner näheren Umgebung nach materiellenÜberlieferungen, Schriftquellen und Oral History-Zeugnissen zum Wandel derSepulkralkultur suchen und diese für eine interessierte Öffentlichkeit historischkontextualisieren und aufbereiten. Die Komplexität des Themas schafft Gelegenheit,unterschiedliche Methoden historischer Arbeit kennenzulernen und am praktischenBeispiel anzuwenden. Zur Themenfindung für Ihr persönliches Forschungsprojekt solltenSie die unten aufgelisteten Veröffentlichungen studieren.

Interesse, Engagement und Zeiteinsatz sind zur erfolgreichen Teilnahme an dieserLehrveranstaltung unabdingbar!

Drei jeweils freitags stattfindende Ein-Tages-Exkursionen zu Friedhöfen und Grabmalenin Hannover, sowie zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel ergänzen das Seminar.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Wolfgang Kruse: Rezension zu: Confino, Alon; Betts, Paul; Schumann, Dirk (Hrsg.):Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth-CenturyGermany. New York 2008, in: H-Soz-Kult, 06.03.2009, .

Publikationen des Museums für Sepulkralkultur: http://www.sepulkralmuseum.de/de/publikationen_sepulkralkultur.html

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

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Historisches Seminar

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José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

Geschichtswissenschaftliche VertiefungRingvorlesung „Transformation des Energiesystems”

Tutorium, SWS: 2, ECTS: 1 Hamann, Christian (Prüfer/-in) | Hurfar, Carolin Mandanna (verantwortlich)

Mi wöchentl. 18:00 - 20:00 22.04.2015 - 22.07.2015 2501 - 202Ausfalltermin(e): 01.07.2015

Mi Einzel 18:00 - 20:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1101 - F303Kommentar Die Ringvorlesung hat das Ziel ethische, historische, sozialwissenschaftliche sowie

technische Fragestellungen zur aktuellen Transformation des deutschen Energiesystemszu erörtern, sowie Probleme und Lösungsansätze zu skizzieren. Jedem Vortrag sollzudem eine Diskussion folgen, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Dasinterne Ziel der LUH ist zusätzlich, energieinteressierten Studenten und Forschern, diePerspektive anderer Wissenschaften nahezubringen und damit zur interdisziplinärenVernetzung an der LUH beizutragen.Die Nutzung der Energie und deren Folgen sind eines der wichtigsten Themen unsererGesellschaft. Energiesysteme sind aktueller Forschungsgegenstand an der LeibnizUniversität Hannover und bieten Möglichkeiten verstärkter interdisziplinärer Forschungund Lehre. Besonders die Transformationsprozesse von einem Energiesystem, dasim Wesentlichen auf fossilen Energieträgern beruht, zu der verstärkten Nutzungregenerativer Energien liegen im Brennpunkt der Forschung an der LUH.Diese Prozesse bieten nicht nur technische Herausforderungen sondern werfengrundsätzliche gesellschaftliche Fragen auf.

Bemerkung Für die Teilnahme an 6 Veranstaltungen + Belegarbeit (2 Seiten) erhalten Studierendeder Fakultät für Maschinenbau einen Leistungspunkt. Bitte den Aushang des Instituts fürTurbomaschinen und Fluid-Dynamik beachten!

Das Metier der Athene. Weberei und Wissenschaft in der Antike

Seminar, SWS: 2 Harlizius-Klück, Ellen | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Di Einzel 10:00 - 12:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1101 - F142Di Einzel 14:00 - 16:00 16.06.2015 - 16.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 17.06.2015 - 17.06.2015 1146 - B112Do Einzel 10:00 - 13:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 13:00 - 16:00 08.07.2015 - 08.07.2015 1146 - A106Do Einzel 10:00 - 16:00 09.07.2015 - 09.07.2015 1146 - A106Fr Einzel 09:00 - 13:00 10.07.2015 - 10.07.2015 1146 - A106Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Praxis und Bedeutung der Weberei in der antiken

Dichtung, Philosophie und Mythologie. Behandelt werden im einzelnen folgendeThemen: Ritus und Weberei am Beispiel der Panathenaien; Mythos und Weberei:Figuren der Weberin in der Mythologie (Penelope, Arachne, Philomela); Philosophieund Weberei: Platons webender Staatsmann (Politikos); Webmetaphern in der Dichtung(Säume, Ränder, Anfänge); Webstuhl und Tempelarchitektur. Das Seminar findet alsBlockveranstaltung statt. Ein Lektüreplan und eine Quellenauswahl wird zu Beginn desSemesters vorliegen. Anforderungen: Kontinuierliche Mitarbeit, begleitende Lektüre undmündliches Referat. Eine Prüfungsleistung (Hausarbeit) kann erbracht werden.

Literatur Ellen Harlizius-Klück, "Nur nicht von einer Frau geboren werden …". Genealogischeszu Mathematik und Weberei in der Antike, in: Penelope rekonstruiert. Geschichte undDeutung einer Frauenfigur, hg. von I. Kader, Museum für Abgüsse Klassischer BildwerkeMünchen 2007, 121-133

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Historisches Seminar

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Rosa Reuthner, Wer webte Athenes Gewänder? Die Arbeit von Frauen im antikenGriechenland, Frankfurt - New York: Campus 2006

Gedenkstätten als außerschulische Lernorte - Ausstellungskonzepte und Vermittlungsmethoden imdigitalen Zeitalter

Seminar, SWS: 2 Hermel, Shaun

Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B108Mo Einzel 09:00 - 18:00 01.06.2015 - 01.06.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Fr Einzel 03.07.2015 - 03.07.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Neuengamme

Fr Einzel 10:00 - 17:00 17.07.2015 - 17.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Sa Einzel 10:00 - 17:00 18.07.2015 - 18.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Kommentar Im Juli 2014 endete mit der Neueröffnung der Gedenkstätte Ahlem eine siebenjährigePhase der Neukonzeption. Um das Ziel, die Gedenkstätte zum zentralenaußerschulischen Lernort der Region Hannover zu machen, zu erreichen, wurdeninsgesamt mehr als 6 Mio. Euro investiert. Der ganzheitliche Ansatz von Architektur,Ausstellungskonzeption/-gestaltung und Landschaftsarchitektur soll im Bereich derVermittlung vielfältige Anknüpfungspunkte bieten und die individuellen Bedürfnisse vonBesuchergruppen auffangen.

Das Seminar beschäftigt sich mit modernen Darstellungsformen undVermittlungsmethoden in Gedenkstätten und betrachtet dabei auch erinnerungskulturelleEntwicklungen der Vergangenheit. Die Studierenden sollen sich kritisch mit bestehendenFormen auseinandersetzen und Workshopmodule entwickeln, die sie vor Ort aufihre Praxistauglichkeit hin überprüfen sollen. Dafür werden zwei Blocktermine in derGedenkstätte Ahlem stattfinden. Außerdem soll die Gedenkstätte Neuengammebesucht werden, um in vergleichender Perspektive ein differenzierteres Bild vonGedenkstättenarbeit zu erhalten.

Bemerkung Die Teilnahme an der Exkursion ist an die Teilnahme am Seminar gebunden.

Termin der Exkursion: Freitag, 3. Juli 2015 (Gedenkstätte Neuengamme)Literatur Brumlik, Michael. Aus Katastrophen lernen? Grundlagen zeitgeschichtlicher Bildung in

menschenrechtlicher Absicht, Berlin, 2004.

Rürup, Reinhard. Der lange Schatten des Nationalsozialismus, Geschichte,Geschichtspolitik und Erinnerungskultur, Göttingen, 2014.

Sternfeld, Nora. Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung, transnationales Lernen überden Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft, Wien, 2013.

Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders,Schwalbach/Ts., 2013.

Römische Kaiser multimedial: Tiberius

Seminar, SWS: 2 Kehne, Peter

Do 14-täglich 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108

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Historisches Seminar

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Kommentar Ziel dieses Seminars ist die Analyse historischer Ereignisse sowie von Darstellungenund Bewertungen des Kaisers Tiberius in antiken Quellen, moderner Historiographie,Belletristik, Spielfilmen, Filmdokumentationen etc.

Bemerkung Das Seminar findet teilweise als Blockseminar statt!Literatur B. Levick, Tiberius the Politician, London ²1999. P. Kehne, Tiberius: RGA² 30, 2005,

559-562.

The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

Antike im Museum. Konzepte vom Sammeln, Erschließen und Präsentieren antiker Sachkultur

Seminar, SWS: 2 Siebert, Anne Viola | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Fr Einzel 14:00 - 18:00 05.06.2015 - 05.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 06.06.2015 - 06.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Hamburg

Fr Einzel 14:00 - 18:00 26.06.2015 - 26.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

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Historisches Seminar

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Sa Einzel 10:00 - 17:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Göttingen und Kassel

Kommentar Das Seminar führt ein in die Grundlagen der Museums-, Sammlungs- undVermittlungsgeschichte und beleuchtet am Beispiel der antiken Sachkultur wiekulturhistorische Inhalte erschlossen und aufbereitet werden können. Im Mittelpunktder Betrachtung und vor allem der praxisbezogenen Seminaranteile steht das MuseumAugust Kestner als Beispiel eines „Sammlermuseums“. Das Seminar wird nur alsBlockveranstaltung angeboten.

Geplant sind zwei Tagesexkursionen: 1) Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; 2)Göttingen, Original- und Abgusssammlung des Archäologischen Instituts und Kassel,Antikensammlung Schloss Wilhelmshöhe.

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die bereits einEinführungsseminar im Bereich der Alten Geschichte absolviert haben.

Bemerkung Alle Termine (außer Exkursionen) im Museum August Kestner, Trammplatz 3

Anmeldung bitte per E-Mail an [email protected]

Literatur In Auswahl

Bénédicte Savoy (Hrsg.), Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums inDeutschland 1701 – 1815 (Mainz 2006)

Kristina Kratz-Kessemeier – Andrea Meyer – Bénédicte Savoy (Hrsg.),Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750-1950 (Berlin 2010)

Anke te Heesen, Theorien des Museums. Zur Einführung (Hamburg 2012)

Luca Giuliani, Die (Un-)Ordnung der Dinge. Überlegungen zur Geschichte des Sammelnsvon Antiken seit dem 16. Jahrhundert. In: St. Altekamp – M. R. Hofter – M. Krumme(Hrsg.), Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeitvon Interessen und Methoden, Kolloquium Berlin 1999 (München 2001) 435 – 454

Erinnerungsorte - zwischen historischer Reflexion und cultural heritage industry

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Schmiechen-Ackermann, Detlef

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 25.06.2015

Kommentar Erinnerungsorte, Erinnerungskulturen, Kulturerbe, Gedächtnisräume – die Reihe„trendiger“ Begriffe, die transportieren, wie politische und gesellschaftlicheSinngebungen des 21. Jahrhunderts unterfüttert werden mit historischen Belegen,ließe sich fast beliebig fortsetzen. „Geschichte“ steht hoch im Kurs als Argument undBegründungszusammenhang zur Durchsetzung aktueller Interessen und Anliegen.Häufig ist es nicht mehr die professionell betriebene Geschichtswissenschaft, die dieMaßstäbe setzt sowie Interpretationen entwirft und begründet. Längst beanspruchenauch Journalisten, Filmemacher, Event- und Tourismusmanager u.a.m. die Kompetenz,historische Vorgänge, Orte und Zustände in gültiger Weise zu deuten. Der ubiquitäreGebrauch von Geschichte setzt sich in bestimmte Formen der Geschichtspolitik undder Pflege von Kulturerbe um. Im Mittelpunkt des Seminars soll die Beschäftigung mitmateriell greifbaren, aber auch imaginierten virtuellen „Erinnerungsorten“ stehen: WelcheAkteure haben daran „gearbeitet“, sie konstruiert, ihnen Profil zu verleihen? Welche– des Öfteren auch kontroversen – Deutungen wurden und werden mit diesen Ortenverbunden? Aus welche Weise werden einige dieser Orte durch eine nach ökonomischenKriterien agierende Cultural Heritage Industry verwertet? Nach einem einführendenTheorieteil sollen im zweiten Teil des Kurses ausgewählte „Erinnerungsorte“ analysiertwerden.

Bemerkung Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt!

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Historisches Seminar

SoSe 2015 151

Literatur Einführende Literatur: Sybille Frank, Der Mauer um die Wette gedenken. Die Formationder Heritage-Industrie am Berliner Checkpoint Charlie, Frankfurt am Main/New York2009; Markus Tauschek, Kulturerbe. Eine Einführung, Berlin 2013; Janina Fuge u.a.(Hg.), Gedächtnisräume. Geschichtsbilder und Erinnerungskulturen in Norddeutschland,Göttingen 2014; Etienne François/Hagen Schulze (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte, 3Bde., München 2001; Pim den Boer u.a. (Hg.), Europäische Erinnerungsorte, 3 Bde.,München 2012. Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009.

Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Bergbau im Harz vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Der Harzer Bergbau gehört zu den ältesten der Welt. Im 19. Jahrhundert erlebte der

Bergbau am Rammelsberg weitreichende Veränderungen, die durch die Auffindungdes sog. Neuen Lagers sowie die Industrialisierung verursacht wurden. Diese Phase istaber bislang kaum untersucht worden. Im Verlauf des Seminars soll deshalb vor demHintergrund der früheren und späteren Entwicklung des Bergbaus diese Phase anhandvon Quellen exemplarisch untersucht werden. Die Teilnahme an dem Seminar setztdamit eine eigenständige Arbeit mit archivarischen Quellen und Forschungsliteraturvoraus.

Weitere Informationen zu Quellen und Forschungsliteratur werden in StudIPrechtzeitig bereitgestellt. Grundlegende Informationen finden sich auf der Website desRammesberg-Museums.

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Historisches Seminar

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Einführungsmodul Alte GeschichteNon vitae, sed scholae discimus. Rhetorik und Erziehung in der Antike

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Kirsch, M.A., Stephanie

Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 22.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B209Kommentar Was ist eigentlich eine Schule? Die von Seneca d.J. (epist. 106.11-12) im 1. Jh. n.Chr.

aufgeworfene Frage, was der Schulunterricht den Schülern denn bringen möge, lässtuns heute scheinbar verständig schmunzeln, wirklich zu verstehen ist sie jedoch nur vordem Hintergrund antiker Erziehung bzw. Erziehungs- und Philosophiediskurse. Dahermöchte dieses Seminar einen Überblick über drei Themenkomplexe geben: Was istErziehung und wie wurde erzogen? Wann entwickelten sich Schulen und was waren dieseigentlich für Einrichtungen? Welche Bedeutung kam speziell dem Rhetorikunterrichtzu? Ein Blick in die aus dem griechisch-römischen Ägypten überlieferten Papyri sowiedas Hinzuziehen von Inschriften u.a. aus Pompeii sollen dabei das aus den literarischenQuellen gewonnene Bild ergänzen und abrunden.

Ausgehend hiervon wird das Seminar mit den Arbeitstechniken der Alten Geschichte,ihren Quellen und Fragestellungen vertraut machen und in die HilfswissenschaftenEpigraphik und Papyrologie einführen. Der Besuch des begleitenden Tutoriums wirddringend empfohlen.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur H.-J. Gehrke/ H. Schneider (Hg.), Geschichte der Antike. Eine Einführung. Stuttgart/Weimar 2000; J. Christes et al. (Hg.), Handbuch der Erziehung und Bildung in der Antike.Darmstadt 2006;R. Cribiore, Gymnastics of the mind. Greek education in Hellenistic andRoman Egypt. Princeton/ Oxford 2001; J. E. Grubbs et al. (Hgg.), The Oxford handbookof childhood and education in the classical world. Oxford/ New York 2013.

Funktion und Gefahren von Reichtum und Luxus in der griechischen Gesellschaft

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Lupi, Elisabetta

Fr Einzel 14:00 - 17:00 24.04.2015 - 24.04.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 12:00 25.04.2015 - 25.04.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 17:00 08.05.2015 - 08.05.2015 1146 - A106Sa Einzel 09:00 - 12:00 09.05.2015 - 09.05.2015 1146 - B209Fr Einzel 14:00 - 17:00 19.06.2015 - 19.06.2015 1146 - A106Sa Einzel 09:00 - 12:00 20.06.2015 - 20.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 14:00 - 17:00 26.06.2015 - 26.06.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 12:00 27.06.2015 - 27.06.2015 1146 - A106Kommentar Der antike Diskurs über den Luxus handelt vom Verhältnis zwischen Ökonomie

und Ethik. Luxus ist ein gesellschaftliches Phänomen, das wirtschaftliche Faktoren,soziale Praktiken und politische Kommunikation gleichermaßen umfasst. Denn esstellt eine soziale Kompetenz dar, zu verstehen, wann und wie der Luxus angemessenist. Aufwandgesetze reglementieren die Lebensführung des Einzelnen als auch derGesamtheit der Polis. Anhand von ausgewählten literarischer Quellen sollen in demSeminar ganz unterschiedliche Einstellungen zum individuellen Luxusaufwand zuröffentlichen Prachtentfaltung von der Archaik bis zum Hellenismus diskutiert werden.Hauptthemen des Seminars bilden antike Unterscheidungen zwischen Reichtumund Luxus, die Beziehung von Luxus und Macht, die Aufwandsbeschränkungen undschließlich die Verpflichtungen der Reichen, Leistungen für die Gemeinschaft zuerbringen.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

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Historisches Seminar

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Literatur R. Bernhardt, Luxuskritik und Aufwandsbeschränkungen in der griechischen Welt,Stuttgart 2003.H.-U. Chain, Hellenismus: eine Welt im Umbruch, Darmstadt 2012; V. Gabrielsen,Financing the Athenian Fleet: Public Taxation and Social Relations, London 1994; Ch.Mann, Die Demagogen und das Volk: zur politischen Kommunikation im Athen des5. Jahrhunderts v.Chr., Berlin 2007; Chr. Mann- P. Scholz (Hrsg.), „Demokratie“ imHellenismus: von der Herrschaft des Volkes zur Herrschaft der Honoratioren?, Mainz2012; J. Ober, Mass and Elite in Democratic Athen, Princeton 1989.

Einführungsmodul MittelalterEngland zur Zeit der Magna Carta (1215)

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Borstelmann, Arne

Di wöchentl. 14:00 - 16:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar „[D]er König runzelt die Stirn. Er blickt sogar ausgesprochen finster! Einer der

umstehenden Barone reicht ihm ein Pergament. Ein dienstbarer Geist lässt Wachs aufdas Dokument tropfen. Ihre Majestät drücken mit einem leisen "Damn it!" das königlicheSiegel darauf. Die englische Freiheit ist geboren: Wir wurden gerade Zeugen, wie KönigJohn 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007)

Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu erkennen der Fantasie des Autors. Dennochbeschreibt er das, was weitläufig als kondensierte Vorstellung von der Entstehung der„Magna Carta“ vorherrscht. Doch worum handelt es sich bei dem Dokument, von demnoch vier Kopien aus dem Jahre 1215 existieren? Ist es tatsächlich ein Gesetzestext?Ist es die Geburt der englischen Freiheit? Ist es der Beginn eines umfassendenReformprogrammes des englischen Königtums? Diese und andere Fragen stehen imMittelpunkt des Einführungsseminars in die mittelalterliche Geschichte. Der Schwerpunktliegt nicht nur auf der Erarbeitung des Dokumentes selbst, sondern auch auf demhistorischen Kontext. Zudem wird generell in die Geschichte des Mittelalters eingeführt.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Als Einstieg und Vorbereitung sollte ein allgemeines Einführungswerk in die Geschichtedes Mittelalters gelesen werden. Zur Magna Carta selbst siehe beispielsweise: A.Demandt. Sternstunden der Geschichte. München 2001. S. 133-151. J.C. Holt: Magna

Carta. Cambridge 21992. K. Kluxen: Englische Verfassungsgeschichte. Mittelalter.Darmstadt 1987.

Die Stadt im Mittelalter

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Czerner, Thomas

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 05.05.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B112Kommentar Die Bezeichnung ‚Stadt‘ umfasst eine solche Vielzahl unterschiedlicher

Erscheinungsformen, dass das Phänomen städtischer Siedlungen im Mittelalter ambesten durch einen Idealtypus erfasst werden kann. Daher werden in diesem Seminarnicht einzelne Städte in ihrer Entwicklung betrachtet, sondern ausgewählte Merkmale,die nahezu allen Städten, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, gemeinsamsind, wie etwa Stadtgründung, Markt und Handel, Stadtbefestigung und städtischeSelbstverwaltung. Im Rahmen des Seminars werden diese Themenfelder auch anhandstädtischer Quellen (Urkunden, Stadtbücher und Akten) erarbeitet, deren Interpretationund Einordnung wichtiger Bestandteil der Veranstaltung sind.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 154

Bemerkung Die erste Sitzung des Seminars wird am 5. Mai stattfinden und das Seminar ist teilweiseals Blockveranstaltung organisiert. Die Termine dazu werden in der ersten Sitzungbekanntgegeben.

Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Frank G. Hirschmann: Die Stadt im Mittelalter. München 2009.

Felicitas Schmieder: Die mittelalterliche Stadt. 3. Aufl. Darmstadt 2012.

Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Mittelalter. Wien, Köln, Weimar 2012.

Der Hof im Mittelalter

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Folkens, Christopher

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar In der Forschung gilt der Königshof als „die wichtigste politische, soziale und sogar

(konsumtions-)wirtschaftliche Institution des Mittelalters und der Frühen Neuzeitschlechthin“ (Paravicini), nicht zuletzt fungierte er auch als kulturelles Zentrum seinerZeit. Als Anknüpfungspunkt für einige zentrale Entwicklungen in der Geschichte desmittelalterlichen Reichs (Entstehung und Entwicklung der Reichskirche, der Ministerialität,des Wahlkönigtums und des Kurfürstenstandes, usw.) erscheint das „Phänomen“Hof zudem prädestiniert, um einen Überblick über die strukturellen Grundzüge dermittelalterlichen Geschichte zu vermitteln.

Anhand einiger exemplarischer Zugriffe auf die Thematik wird es Aufgabe des Seminarssein in Geschichte und Grundlagen des Mittelalters einzuführen sowie Methodik,Hilfsmittel und die wissenschaftliche Arbeitsweise zu vermitteln.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Hilsch, Peter: Das Mittelalter – die Epoche, Konstanz ³2012.

Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 2014 (4. Auflage)

ExkursionenGedenkstätten als außerschulische Lernorte - Ausstellungskonzepte und Vermittlungsmethoden imdigitalen Zeitalter

Seminar, SWS: 2 Hermel, Shaun

Mi Einzel 14:00 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B108Mo Einzel 09:00 - 18:00 01.06.2015 - 01.06.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Fr Einzel 03.07.2015 - 03.07.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Neuengamme

Fr Einzel 10:00 - 17:00 17.07.2015 - 17.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Sa Einzel 10:00 - 17:00 18.07.2015 - 18.07.2015Bemerkung zurGruppe

Gedenkstätte Ahlem

Kommentar Im Juli 2014 endete mit der Neueröffnung der Gedenkstätte Ahlem eine siebenjährigePhase der Neukonzeption. Um das Ziel, die Gedenkstätte zum zentralen

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Historisches Seminar

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außerschulischen Lernort der Region Hannover zu machen, zu erreichen, wurdeninsgesamt mehr als 6 Mio. Euro investiert. Der ganzheitliche Ansatz von Architektur,Ausstellungskonzeption/-gestaltung und Landschaftsarchitektur soll im Bereich derVermittlung vielfältige Anknüpfungspunkte bieten und die individuellen Bedürfnisse vonBesuchergruppen auffangen.

Das Seminar beschäftigt sich mit modernen Darstellungsformen undVermittlungsmethoden in Gedenkstätten und betrachtet dabei auch erinnerungskulturelleEntwicklungen der Vergangenheit. Die Studierenden sollen sich kritisch mit bestehendenFormen auseinandersetzen und Workshopmodule entwickeln, die sie vor Ort aufihre Praxistauglichkeit hin überprüfen sollen. Dafür werden zwei Blocktermine in derGedenkstätte Ahlem stattfinden. Außerdem soll die Gedenkstätte Neuengammebesucht werden, um in vergleichender Perspektive ein differenzierteres Bild vonGedenkstättenarbeit zu erhalten.

Bemerkung Die Teilnahme an der Exkursion ist an die Teilnahme am Seminar gebunden.

Termin der Exkursion: Freitag, 3. Juli 2015 (Gedenkstätte Neuengamme)Literatur Brumlik, Michael. Aus Katastrophen lernen? Grundlagen zeitgeschichtlicher Bildung in

menschenrechtlicher Absicht, Berlin, 2004.

Rürup, Reinhard. Der lange Schatten des Nationalsozialismus, Geschichte,Geschichtspolitik und Erinnerungskultur, Göttingen, 2014.

Sternfeld, Nora. Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung, transnationales Lernen überden Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft, Wien, 2013.

Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders,Schwalbach/Ts., 2013.

Von der Theorie zur Praxis der Fachdidaktik: Binnendifferenzierung-Unterrichtsplanung-Kompetenzen

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 13.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B108Kommentar Konzepte der Binnendifferenzierung gewinnen in zunehmend heterogenen Lerngruppen

an Bedeutung. Dazu werden neuere Angebote der (Fach-)Didaktik diskutiert und erprobt.

Das Seminar beginnt mit einer praxisnahen Reflexion fachdidaktischer Grundlagen deshistorischen Lernens und der Wissenskonstruktion im Hinblick auf die Unterrichtsplanung.

Welche Phasen hat eine motivierende, produktive Unterrichtsstunde? WelcheFunktion hat ein kreativer Stundeneinstieg, wie gestalte ich ihn? Wie kann ichLernende abwechslungsreich, sicher und leistbar zur methodischen Analyseverschiedener Quellengattungen anleiten? Wie befähige ich Lerner schrittweise zurkritischen Urteilsbildung als Teil eines reflektierten Geschichtsbewusstseins? WelcheKompetenzmodelle stehen für einen ergebnisorientierten Unterricht zur Verfügung? InKleingruppen werden Stundenkonzepte für eine aktuelle Unterrichtsreihe erarbeitet. Dazufindet auch ein Workshop statt.

Aktuelle und historische Schulbücher werden im Rahmen einer eintägigen Exkursionin das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (Braunschweig) aufIdeologien und Narrative untersucht. Über welche Kompetenzen müssen Schüler heuteverfügen, um mit (solchen) Quellen kritisch zu arbeiten?

Am Ende des Seminars verfügen die TeilnehmerInnen über grundlegendefachdidaktische Kategorien und Erfahrungen zur Planung und Beobachtung vonUnterricht.

Bemerkung Das Fachpraktikum findet in der vorlesungsfreien Zeit statt.BA-Studenten können in Einzelfällen nach Rücksprache am Seminarteil gern teilnehmen.

Literatur Einführende Lit.: Barricelli, Michele, Sauer, Michael: Was ist guter Geschichtsunterricht?Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht.In: GWU 57(2006), Heft 1, S. 4-26. – Hilke Günther-Arndt (Hrsg.), Geschichtsdidaktik.

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Historisches Seminar

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Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003, besonders S. 23-46. – Hans-Jürgen Pandel, Geschichtsunterricht nach PISA. Kompetenzen, Bildungsstandardsund Kerncurricula, Schwalbach/Ts., 2.A. 2007, besonders S. 6-65. – Michael Sauer,Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber,6.A. 2007. – Schneider, Gerhard, Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwalbach/Ts., 4. erg. u. überarb. A. 2004. – Bärbel Völkel,Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht (Praxisteil). Schwalbach/Ts. 2008.Differenzierung. Themenheft der Fachzeitschrift: Geschichte lernen, Heft 131 / 2009.Kühberger, Christoph und Elfriede Windischbauer: Individualisierung und Differenzierungim Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2013.

Weiterführende Lit.: Michele Barricelli, Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts. Bde. 1, 2. Schwalbach/Ts. 2012. - Hans-Jürgen Pandel,Geschichtsdidaktik. Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts. 2013. – Ders.:Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts., 3.A. 2006. – Ders.: Bildinterpretation. Die Bildquelle im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts., 2008. – Ders.: Historisches Erzählen. Narrativität im Geschichtsunterricht.Schwalbach/Ts. 2010. Körber, Andreas: Graduierung von Kompetenzen. In: M. Barricelli,M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1, Schwalbach/Ts.2012, S. 236-254.Wenzel, Birgit: Heterogenität und Inklusion - Binnendifferenzierung undIndividualisierung. In: M. Barricelli, M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts, Bd. 2, Schwalbach/Ts. 2012, S. 238-254.

Der Wandel der Sepulkralkultur. Praxisseminar zum veränderten Umgang moderner Gesellschaftenmit dem Tod

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 08:00 - 10:00 16.04.2015 - 03.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 08:00 - 10:00 05.06.2015 - 05.06.2015 1146 - A106Do wöchentl. 08:00 - 10:00 11.06.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar „Sterben, Tod und Trauer“ sind Themen, deren ‚Bearbeitung‘ in modernen Gesellschaften

zunehmend an Hospize, Kirchen und Friedhofsverwaltungen delegiert wird. Im Wandeldes Umgangs von Individuen wie ganzer Gesellschaften mit dem Tod manifestiert sichjedoch weit mehr als die Bewältigung eines persönlichen oder kollektiven Verlusts.Im Spiegel der Sepulkralkultur lassen sich vielmehr grundlegende gesellschaftlicheund kulturelle Veränderungsprozesse studieren, wie die Verbreitung der Aufklärungund Säkularisierung im 18./19. Jahrhundert, das Massensterben durch Seuchenund Kriege, die Veränderung der Sterblichkeit und der demographischen Struktur,Urbanisierungs- und Migrationsprozesse und die Entstehung und der Wandel desstädtischen Bürgertums, sowie der Arbeiterbewegung im 19./20. Jh., schließlichIndividualisierungsprozesse und Wandlungskonzepte des Selbst in der jüngstenZeitgeschichte.

Durch komplexe Wandlungsprozesse unserer gegenwärtigen Gesellschaft verändert sichaktuell auch die Sepulkralkultur mit bemerkenswerter Dynamik. Überkommene Formender Bearbeitung des Todes verlieren durch Auflösung traditioneller Familienstrukturenund demographischen Wandel an Relevanz. Grundlegend neue Formen von Vorsorgefür den eigenen Tod, Trauer um andere und Totengedenken – etwa in Gestalt vonSterbehelfern, Friedwäldern oder Internet-Foren, wie „Stay alive“ geben davon Zeugnis.

Das Praxisseminar versteht sich als Angebot zur Public History. Die TeilnehmerInnensollen am lokalen Beispiel Hannovers und seiner näheren Umgebung nach materiellenÜberlieferungen, Schriftquellen und Oral History-Zeugnissen zum Wandel derSepulkralkultur suchen und diese für eine interessierte Öffentlichkeit historischkontextualisieren und aufbereiten. Die Komplexität des Themas schafft Gelegenheit,unterschiedliche Methoden historischer Arbeit kennenzulernen und am praktischenBeispiel anzuwenden. Zur Themenfindung für Ihr persönliches Forschungsprojekt solltenSie die unten aufgelisteten Veröffentlichungen studieren.

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Interesse, Engagement und Zeiteinsatz sind zur erfolgreichen Teilnahme an dieserLehrveranstaltung unabdingbar!

Drei jeweils freitags stattfindende Ein-Tages-Exkursionen zu Friedhöfen und Grabmalenin Hannover, sowie zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel ergänzen das Seminar.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Wolfgang Kruse: Rezension zu: Confino, Alon; Betts, Paul; Schumann, Dirk (Hrsg.):Between Mass Death and Individual Loss. The Place of the Dead in Twentieth-CenturyGermany. New York 2008, in: H-Soz-Kult, 06.03.2009, .

Publikationen des Museums für Sepulkralkultur: http://www.sepulkralmuseum.de/de/publikationen_sepulkralkultur.html

Nürnberg im Mittelalter: die Stadt, ihr Archiv und ihre Museen

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Berghorn, Detlef | Rothmann, Michael

Block 26.05.2015 - 29.05.2015Kommentar Die fünftägige Exkursion bietet in einer Mischung aus Archivarbeit am Original,

Blockseminar und Stadtbegehung die Möglichkeit der vertiefenden, konzentriertenBeschäftigung mit mittelalterlicher Stadtgeschichte an einem faszinierenden Beispielmit einer hervorragenden Überlieferungssituation. Das Blockseminar ist eineGemeinschaftsveranstaltung mit der Fernuniversität Hagen. Die Teilnehmerzahl istauf 15 begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten. Ebenso wird eine Vorbesprechungstattfinden.

Bemerkung Die Exkursion findet vom 26.05. - 29.05.15 statt Antike im Museum. Konzepte vom Sammeln, Erschließen und Präsentieren antiker Sachkultur

Seminar, SWS: 2 Siebert, Anne Viola | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Fr Einzel 14:00 - 18:00 05.06.2015 - 05.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 06.06.2015 - 06.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Hamburg

Fr Einzel 14:00 - 18:00 26.06.2015 - 26.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Göttingen und Kassel

Kommentar Das Seminar führt ein in die Grundlagen der Museums-, Sammlungs- undVermittlungsgeschichte und beleuchtet am Beispiel der antiken Sachkultur wiekulturhistorische Inhalte erschlossen und aufbereitet werden können. Im Mittelpunktder Betrachtung und vor allem der praxisbezogenen Seminaranteile steht das MuseumAugust Kestner als Beispiel eines „Sammlermuseums“. Das Seminar wird nur alsBlockveranstaltung angeboten.

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Geplant sind zwei Tagesexkursionen: 1) Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; 2)Göttingen, Original- und Abgusssammlung des Archäologischen Instituts und Kassel,Antikensammlung Schloss Wilhelmshöhe.

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die bereits einEinführungsseminar im Bereich der Alten Geschichte absolviert haben.

Bemerkung Alle Termine (außer Exkursionen) im Museum August Kestner, Trammplatz 3

Anmeldung bitte per E-Mail an [email protected]

Literatur In Auswahl

Bénédicte Savoy (Hrsg.), Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums inDeutschland 1701 – 1815 (Mainz 2006)

Kristina Kratz-Kessemeier – Andrea Meyer – Bénédicte Savoy (Hrsg.),Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750-1950 (Berlin 2010)

Anke te Heesen, Theorien des Museums. Zur Einführung (Hamburg 2012)

Luca Giuliani, Die (Un-)Ordnung der Dinge. Überlegungen zur Geschichte des Sammelnsvon Antiken seit dem 16. Jahrhundert. In: St. Altekamp – M. R. Hofter – M. Krumme(Hrsg.), Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeitvon Interessen und Methoden, Kolloquium Berlin 1999 (München 2001) 435 – 454

Bergbau im Harz vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Der Harzer Bergbau gehört zu den ältesten der Welt. Im 19. Jahrhundert erlebte der

Bergbau am Rammelsberg weitreichende Veränderungen, die durch die Auffindungdes sog. Neuen Lagers sowie die Industrialisierung verursacht wurden. Diese Phase istaber bislang kaum untersucht worden. Im Verlauf des Seminars soll deshalb vor demHintergrund der früheren und späteren Entwicklung des Bergbaus diese Phase anhandvon Quellen exemplarisch untersucht werden. Die Teilnahme an dem Seminar setztdamit eine eigenständige Arbeit mit archivarischen Quellen und Forschungsliteraturvoraus.

Weitere Informationen zu Quellen und Forschungsliteratur werden in StudIPrechtzeitig bereitgestellt. Grundlegende Informationen finden sich auf der Website desRammesberg-Museums.

Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Projektwoche Rammelsberg

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Historisches Seminar

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Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Kommentar Im Spätsommer/Frühherbst wird eine fünftägige Projektwoche im Rammelsbergmuseumin Goslar stattfinden. Zur Vorbereitung dieses Museums finden zwei Vorbereitungstreffenund eine eintägige Exkursion statt. Die genauen Termine werden über Stud.IP bekanntgegeben bwz. auf der ersten vorbereitenden Sitzung.

Die Weserrenaissance. Baukunst und Ökonomie zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg

Seminar, SWS: 2 Schwark, Thomas

Do wöchentl. 18:00 - 20:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Ausfalltermin(e): 11.06.2015, 18.06.2015, 02.07.2015, 09.07.2015, 16.07.2015

Sa Einzel 10:00 - 17:00 13.06.2015 - 13.06.2015Sa Einzel 10:00 - 17:00 11.07.2015 - 11.07.2015Kommentar Die sog. „Weserrenaissance“ gilt als regionaler Baustil der Zeit zwischen 1500 und 1650

mit Architektur- und Kunstobjekten von überaus beachtenswerter Qualität. Zugleichgewärtigen wir mit diesem Phänomen ein interessantes Geschichtsnarrativ: im 20.Jahrhundert höchst unterschiedlich vereinnahmt und zuletzt genutzt als Stimulus füreinen kommerziell verheißungsvollen Kulturtourismus in der Region.

Das Seminar geht den kulturhistorischen Hintergründen jenes bemerkenswertenfrühneuzeitlichen Kulturimpulses nach und fragt nach geistig-religiösen Strömungen,ökonomischen und Herrschaftsbedingungen und setzt Schwerpunkte in derRealbegegnung mit den kulturgeschichtlichen „Überresten“ (Droysen) jeneshumanistischen und (bau-) künstlerischen Aufbruchs „an der Weser“ mit oft unerwartethochklassigen Beispielen höfischer, adeliger und bürgerlicher Kunst.

Mehrere Seminartermine werden jeweils zu zwei Vor-Ort-Veranstaltungen (Exkursionen)geblockt (13.06., 11.07.), dafür entfallen einige Donnerstags-Sitzungen (11.6., 18.06.,02.07., 09.07. und 16.07.). Die Exkursionsorte sind mit dem Semesterticket kostenneutralerreichbar.

Wesentliches Element des Seminars sind sorgfältig vorbereitete, aussagekräftigbebilderte Referate, die im Historischen Seminar, im Museum Aug.Kestner sowie in denbeiden Exkursionen „vor Ort“ präsentiert werden müssen.

Anmeldungen zwecks Termin- und Literaturvergabe sowie anderer Absprachen können/sollten ab 01. April 2015 telefonisch erfolgen (0511- 1684 0589)

Literatur G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum. (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2), München/Berlin 1989.

José Kastler, Vera Lüpkes (Hrsg.): Die Weser. EinFluss in Europa, Holzminden 2000.

Michael Bischoff und Rolf Schönlau: Weser &Renaissance. Wege durch eineKulturregion. Holzminden 2007.

"Von A nach B" - IdeenExpo 2015

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo 13.04.2015 - 25.07.2015Mi Einzel 09:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 14:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 13.05.2015 - 13.05.2015 1146 - A106

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Historisches Seminar

SoSe 2015 160

Mi Einzel 14:30 - 16:00 03.06.2015 - 03.06.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 12:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B112

Block 09:00 - 14:00 06.07.2015 - 09.07.2015Bemerkung zurGruppe

Messegelände

Kommentar Im Rahmen des Seminars soll eine Tagung / ein Symposion mit Schülern vorbereitetwerden. Studierende können hierbei vielfältige Erfahrungen sammeln undSchlüsselkompetenzen erwerben. Dabei werden weite Bereiche möglicher Berufsfelderund Tätigkeiten für Historiker (konzeptionelle Arbeit, Organisatorisches, inhaltlicheVorbereitung, Recherche, Präsentation) abgedeckt. Eine Spezialisierung im Rahmen desSeminars ist möglich. Das Symposion soll im Juli 2015 auf der IdeenExpo stattfinden.

Kooperationspartner im Rahmen dieses Projektes ist die IdeenExpo GmbH.Literatur Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historische

Projektarbeit. Hamburg 2005.

Praxismodul"Leibniz auf Sendung" - Leibniz-Interviews auf H1

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Aus Anlass des dreihundertsten Todestages des Universalgelehrten Gottfried

Wilhelm Leibniz findet im Jahr 2016 ein umfangreiches, europa- bzw. weltweites Veranstaltungsprogramm statt. Diese Lehrveranstaltung versteht sich als Beitragder u.a. Kooperationspartner zu diesem Jubiläumsjahr. Nach einer Einführung inLeibniz‘ Leben und Werk sowie aktuelle Forschungsschwerpunkte werden Interviewserarbeitet, die von Studierenden mit Leibniz-Experten im Studio von H 1 geführt,aufgezeichnet und gesendet werden. Neben den genannten Fachkenntnissen werdenals Schlüsselkompetenzen Rhetorik, Fragetechnik und Gesprächsführung vermittelt. EinTeil der Sitzungen wird als Blockveranstaltung stattfinden.

Das Seminar ist eine Lehrveranstaltung der Leibniz-Stiftungsprofessur in Kooperation mitdem Historischen Seminar und dem Sender H 1.

Literatur Antognazza, Maria Rosa: Leibniz. An intellectual biographie. Cambridge 2009. - Finster,Reinhard/van den Heuvel, Gerd: Gottfried Wilhelm Leibniz in Selbstzeugnissen undBilddokumenten. Reinbek b. Hamburg 1990. – Renner, Karl-Heinz: Das Interview.Wiesbaden 2015.

Ronnenberg im Calenberger Land: Stadtgeschichte in historischen Karten (Teil 3)

Seminar, SWS: 2von Boetticher, Annette

Mi wöchentl. 10:00 - 12:00 15.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar ist eine Fortführung zweier vorangegangener Lehrveranstaltungen zur

Geschichte der Stadt Ronnenberg und ihrer Ortsteile mit dem Ziel, die bereits begonneneAusstellung historischer Karten in die Praxis umzusetzen. Die Lehrveranstaltungsteht auch Interessierten offen, die die vorigen Seminare nicht besucht haben. Nebeneiner kurzen Einführung in die Stadtgeschichte und die Bedeutung historischerKarten als Quellen für die wissenschaftliche Forschung geht es vornehmlich umAusstellungskonzeptionen generell und im Besonderen um die Präsentation inRonnenberg. Ein Teil der Seminarsitzungen wird voraussichtlich als Blockveranstaltungstattfinden.

Bei dem Seminar handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Stadt Ronnenbergund dem Historischen Seminar der Leibniz Universität.

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Historisches Seminar

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Literatur Hertel, Peter [u.a. Hrsg.]: Ronnenberg: Sieben Traditionen – Eine Stadt. Ronnenberg2010. - Pöhlmann, Wolfger: Handbuch der Ausstellungspraxis von A-Z. [Neuauflage]Berlin 2006. - Schneider, Ute: Die Macht der Karten. Eine Geschichte der Kartographievom Mittelalter bis heute. Darmstadt 2006.

Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven imGeschichtsunterricht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Immer wieder wird kritisiert, dass historische Filmformate wie beispielsweise "Die

Deutschen" oftmals eine falsche oder zumindest fragwürdige Geschichte anbieten. EinGrund dafür mag u. a. in den vielfach verwendeten Authentizitätsstrategien liegen, dienicht nur filmisch nachgestellte Szenen betreffen. Im Histotainment sollen Unterhaltungund Geschichte verschmelzen, wobei didaktische Ziele nur eine Nebenrolle einnehmen.Die Öffnung vieler Filmarchive im Internet bietet – angeregt durch die Gedenkjahre2014-2018 – vor allem im Bezug auf Dokumente des Ersten Weltkriegs eine historischeinmalige Chance: Nie war es einfacher an originales Filmmaterial zu gelangen. Nutzenwir die Chance und produzieren gemeinsam eine Geschichtsdokumentation, diehistorischem Lernen gerecht wird.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktioneines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterricht" und NICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Oliver Näpfel: Film und Geschichte: "Histotainment" im Geschichtsunterricht. In:M. Barricelli/M. Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts Bd. 2.Schwalbach/Ts. 2012, S. 146–171.

www.europeanfilmgateway.eu/de "OK google, wie lehre ich Geschichte?"

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel

Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Dass sich Schülerinnen und Schüler im Internet informieren, belegt in aller Deutlichkeit

die häufige Nutzung von Suchmaschinen, wobei sich die Relevanz der Informationssucheim Internet für schulische Kontexte mit zunehmendem Alter verstärkt (JIM-Studie2014). Darüber hinaus legt eine 2011 eigens durchgeführte deskriptive Studie unterStudierenden, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern (einige Ergebnisse sindunter www.youtube.com/watch?v=rKuz8JXaiJw abrufbar) nahe, dass die Wichtigkeitder Informationsbeschaffung im Internet auch bei angehenden Geschichtslehrerinnenund -lehrern nicht abnimmt. Die Nutzung von Informationsmaterial aus dem Internet fürdie Unterrichtsvorbereitung stellt demnach keine Seltenheit dar, wobei die Qualitäteneiner digitalen Informationsquelle in vielen Fällen schwer einzuschätzen sind. Oftmalsbleibt die Frage offen, welche Internetangebote überhaupt für eine historisch informierteFachdidaktik geeignet sind. Im praktisch orientierten Seminar werden wir Möglichkeitenund Qualitäten digitaler Informationsangebote anhand geschichtsdidaktischerForderungen einschätzen, erproben und in einem PDF-Reader für eine spätereVerwendung zusammenfassen.

Bemerkung Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Literatur Hans-Jürgen Pandel: Geschichtsdidaktik: Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts.

2013.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 162

Marko Demantowsky/Christoph Pallaske (Hrsg.): Geschichte lernen im digitalen Wandel.München. 2015.

Produktion eines Filmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Fachwissenschaftliche Perspektiven imGeschichtsunterreicht

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Giere, Daniel | Grumblies M.A., Florian

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Viele Historiker deuten den Ersten Weltkrieg als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

Seine Ursachen und Wirkungen, deren Bilder in der europäischen Erinnerungskulturnachhaltig verankert sind, werden in den Gedenkjahren 2014-2018 kontrovers debattiert,neu erforscht und interpretiert. Das Seminar wird sich mit den unterschiedlichen Themen,Debatten und Ereignissen des Ersten Weltkriegs und ihrer didaktischen Vermittlungauseinandersetzen, sich inhaltlich aber primär an den wissenschaftlichen Bedürfnissender zu produzierenden Geschichtsdokumentation zum Ersten Weltkrieg orientieren.Gemeinsam beschäftigen wir uns u.a. mit der Julikrise 1914 und der umstrittenenKriegsschuldfrage, dem Kriegsverlauf, den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen undpolitischen Veränderungen während und nach dem Krieg und dem Umgang mit derErinnerung an den Ersten Weltkrieg.

Literatur :

Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Bemerkung Hinweis: Das Seminar sollte in Kombination mit der Veranstaltung "Produktion einesFilmbeitrags zum Ersten Weltkrieg: Filmische Perspektiven im Geschichtsunterricht" undNICHT einzeln belegt werden.

Die Zahl der Teilnehmer/innen an dem Seminar ist auf 20 beschränkt. Vorranghaben die Studierenden des Master Lehramt an Gymnasien. Da die Produktion derDokumentation eine Vielzahl verschiedenster Aufgabenbereiche bereithält, sindfilmproduktionstechnische Erfahrungen erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Literatur Volker R. Berghahn: Der Erste Weltkrieg, München 2003 (zur Einführung); GerhardHirschfeld, Gerd Krumeich (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2003; JörnLeonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014;Herfried Münkler: Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, Berlin 2013.

Einführung in die Unterrichtspraxis: Didaktischer Geschichtsunterricht

Seminar, SWS: 2 Hoche, Friedrich-Jürgen

Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 03.06.2015 - 22.07.2015 1146 - B108So Einzel 10:00 - 14:00 28.06.2015 - 28.06.2015 1146 - B108So Einzel 10:00 - 14:00 05.07.2015 - 05.07.2015 1146 - B108Kommentar Das Seminar soll in die pädagogische Praxis des Schulunterrichts einführen. Dabei

sollen ebenso Curricula, Bildungsstandards und Lehrpläne thematisiert werdenwie auch unterschiedliche Konzeptionen für den Geschichtsunterricht. DidaktischeReduzierung wissenschaftlicher Inhalte, Methoden der Vermittlung bzw. das Herstellenvon Lernsituationen und Moderieren von Lernprozessen sollen vorbereitet und imSeminar erprobt werden.

Bemerkung Nach Absprache mit den Seminarteilnehmer/innen werden einige Sitzungen alsBlockveranstaltungen durchgeführt.

Literatur Bergmann, Klaus: Der Gegenwartsbezug im Geschichtsunterricht, Schwallbach/Ts. 2002.Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik,Seelze-Velber 2001.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 163

Schneider, Gerhard: Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwallbach/Ts. 1999.Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwallbach/Ts. 2005.Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden: Geschichtsunterricht einmal anders,Schwallbach/Ts. 2010.

Von der Theorie zur Praxis der Fachdidaktik: Binnendifferenzierung-Unterrichtsplanung-Kompetenzen

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 13.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B108Kommentar Konzepte der Binnendifferenzierung gewinnen in zunehmend heterogenen Lerngruppen

an Bedeutung. Dazu werden neuere Angebote der (Fach-)Didaktik diskutiert und erprobt.

Das Seminar beginnt mit einer praxisnahen Reflexion fachdidaktischer Grundlagen deshistorischen Lernens und der Wissenskonstruktion im Hinblick auf die Unterrichtsplanung.

Welche Phasen hat eine motivierende, produktive Unterrichtsstunde? WelcheFunktion hat ein kreativer Stundeneinstieg, wie gestalte ich ihn? Wie kann ichLernende abwechslungsreich, sicher und leistbar zur methodischen Analyseverschiedener Quellengattungen anleiten? Wie befähige ich Lerner schrittweise zurkritischen Urteilsbildung als Teil eines reflektierten Geschichtsbewusstseins? WelcheKompetenzmodelle stehen für einen ergebnisorientierten Unterricht zur Verfügung? InKleingruppen werden Stundenkonzepte für eine aktuelle Unterrichtsreihe erarbeitet. Dazufindet auch ein Workshop statt.

Aktuelle und historische Schulbücher werden im Rahmen einer eintägigen Exkursionin das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (Braunschweig) aufIdeologien und Narrative untersucht. Über welche Kompetenzen müssen Schüler heuteverfügen, um mit (solchen) Quellen kritisch zu arbeiten?

Am Ende des Seminars verfügen die TeilnehmerInnen über grundlegendefachdidaktische Kategorien und Erfahrungen zur Planung und Beobachtung vonUnterricht.

Bemerkung Das Fachpraktikum findet in der vorlesungsfreien Zeit statt.BA-Studenten können in Einzelfällen nach Rücksprache am Seminarteil gern teilnehmen.

Literatur Einführende Lit.: Barricelli, Michele, Sauer, Michael: Was ist guter Geschichtsunterricht?Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht.In: GWU 57(2006), Heft 1, S. 4-26. – Hilke Günther-Arndt (Hrsg.), Geschichtsdidaktik.Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003, besonders S. 23-46. – Hans-Jürgen Pandel, Geschichtsunterricht nach PISA. Kompetenzen, Bildungsstandardsund Kerncurricula, Schwalbach/Ts., 2.A. 2007, besonders S. 6-65. – Michael Sauer,Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber,6.A. 2007. – Schneider, Gerhard, Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwalbach/Ts., 4. erg. u. überarb. A. 2004. – Bärbel Völkel,Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht (Praxisteil). Schwalbach/Ts. 2008.Differenzierung. Themenheft der Fachzeitschrift: Geschichte lernen, Heft 131 / 2009.Kühberger, Christoph und Elfriede Windischbauer: Individualisierung und Differenzierungim Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2013.

Weiterführende Lit.: Michele Barricelli, Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts. Bde. 1, 2. Schwalbach/Ts. 2012. - Hans-Jürgen Pandel,Geschichtsdidaktik. Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts. 2013. – Ders.:Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts., 3.A. 2006. – Ders.: Bildinterpretation. Die Bildquelle im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts., 2008. – Ders.: Historisches Erzählen. Narrativität im Geschichtsunterricht.Schwalbach/Ts. 2010. Körber, Andreas: Graduierung von Kompetenzen. In: M. Barricelli,M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1, Schwalbach/Ts.2012, S. 236-254.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 164

Wenzel, Birgit: Heterogenität und Inklusion - Binnendifferenzierung undIndividualisierung. In: M. Barricelli, M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts, Bd. 2, Schwalbach/Ts. 2012, S. 238-254.

Beginen in Hannover, Teil 2

Seminar, SWS: 2 Rothmann, Michael | Schwark, Thomas

Sa Einzel 10:00 - 18:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Historisches Museum

Kommentar Beginen fanden in der Genderforschung, zumal der mittelalterlichen undfrühneuzeitlichen, einen verdientermaßen prominenten Platz. Als laikaleFrömmigkeitsbewegung ohne klösterliche Bindung, die zugleich aus zumeistunverheirateten Frauen bestand, nahmen sie in der mittelalterlichen Gesellschaftseit ihrem ersten Auftauchen, eine eindrucksvolle Sonderstellung ein. Unser Seminarnähert sich dem Phänomen regional konzentriert für Hannover. Der wissenschaftlicheErkenntnisgewinn soll zudem mit einem Ausstellungskonzept verbunden werden. AlsAusstellungsort ist an den Beginenturm am Historischen Museum, Hannover gedacht.

Bemerkung Das Seminar kann nur von Studenten belegt werden, die am ersten Teil teilgenommenhaben.

Der zweite Blocktermin wird rechtzeitig über StudIp bekannt gegeben. Die Termine findenim Historischen Museum statt.

Literatur Frank-Michael Reichstein, Das Beginenwesen in Deutschland, Berlin 2001.

Antike im Museum. Konzepte vom Sammeln, Erschließen und Präsentieren antiker Sachkultur

Seminar, SWS: 2 Siebert, Anne Viola | Wagner-Hasel, Beate (verantwortlich)

Fr Einzel 14:00 - 18:00 22.05.2015 - 22.05.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Fr Einzel 14:00 - 18:00 05.06.2015 - 05.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 06.06.2015 - 06.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Hamburg

Fr Einzel 14:00 - 18:00 26.06.2015 - 26.06.2015Bemerkung zurGruppe

Museum August Kestner

Sa Einzel 10:00 - 17:00 27.06.2015 - 27.06.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursion Göttingen und Kassel

Kommentar Das Seminar führt ein in die Grundlagen der Museums-, Sammlungs- undVermittlungsgeschichte und beleuchtet am Beispiel der antiken Sachkultur wiekulturhistorische Inhalte erschlossen und aufbereitet werden können. Im Mittelpunktder Betrachtung und vor allem der praxisbezogenen Seminaranteile steht das MuseumAugust Kestner als Beispiel eines „Sammlermuseums“. Das Seminar wird nur alsBlockveranstaltung angeboten.

Geplant sind zwei Tagesexkursionen: 1) Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; 2)Göttingen, Original- und Abgusssammlung des Archäologischen Instituts und Kassel,Antikensammlung Schloss Wilhelmshöhe.

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Historisches Seminar

SoSe 2015 165

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die bereits einEinführungsseminar im Bereich der Alten Geschichte absolviert haben.

Bemerkung Alle Termine (außer Exkursionen) im Museum August Kestner, Trammplatz 3

Anmeldung bitte per E-Mail an [email protected]

Literatur In Auswahl

Bénédicte Savoy (Hrsg.), Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums inDeutschland 1701 – 1815 (Mainz 2006)

Kristina Kratz-Kessemeier – Andrea Meyer – Bénédicte Savoy (Hrsg.),Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750-1950 (Berlin 2010)

Anke te Heesen, Theorien des Museums. Zur Einführung (Hamburg 2012)

Luca Giuliani, Die (Un-)Ordnung der Dinge. Überlegungen zur Geschichte des Sammelnsvon Antiken seit dem 16. Jahrhundert. In: St. Altekamp – M. R. Hofter – M. Krumme(Hrsg.), Posthumanistische Klassische Archäologie. Historizität und Wissenschaftlichkeitvon Interessen und Methoden, Kolloquium Berlin 1999 (München 2001) 435 – 454

Digitales Publizieren

Seminar, SWS: 2 Ahrens, Jan-Christoph | Heinemann, Jan | Schneider, Karl Heinz (verantwortlich) | Weiss, Alexander

Mo wöchentl. 12:00 - 14:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar "Historyblogging" gehört im angelsächsischen Raum längst zum Alltag in Forschung

und Lehre der Geschichtswissenschaft. Diese neue Art wissenschaftlichen Publizierenssteckt im deutschsprachigen Raum noch in den Kinderschuhen. Das Seminar sollStudierenden einen Einstieg in dei Chancen, Herausforderungen, Methoden undWerkzeuge des "Historybloggings" geben. Neben einem grundlegenden Einblick indie digitalen Arbeitsmethoden, welche mit der historyblogosphere zusamennhängen,widmet sich das Seminar auch der Frage nach dem Nutzen und Risiken neuer digitalerPublikationsformen für die Geschichtswissenschaft. Projektbegleitend sollen dieStudierenden selbst einen Blogbeitrag verfassen, um so möglichst praxisnah in dieMaterie einzusteigen. Wünsche und Aspekte der Teilnehmer/innen werden bei derThemenwalh berücksichtigt.

Obernkirchen: Geschichte einer Kleinstadt

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209So Einzel 12:00 - 16:00 26.04.2015 - 26.04.2015Bemerkung zurGruppe

Exkursionstag Obernkirchen

Kommentar Anhand der Gechichte einer Kleinstadt sollen strukturelle gesellschaftliche Entwicklungenseit dem Mittelalter im Längsschnitt untersucht werden. Obernkirchen eignet sich dafürbesonders, weil hier kleinstädtische Geschichte besondere Einschnitte erfahren hat:Stiftsort in Mittelalter und früher Neuzeit, aufstrebender Industrieort im 19. Jahrhundert,Rückgang und Stagnation im 20. Jahrhundert.

In dem Semianr sollen nicht nur Aspekte der Stadtgeschichte als Vorarbeiten für einestadtgeschichte bearbeitet werden, sonder auch Überlegungen zur Weiterentwicklungdes örtlichen Museums entwickelt werden. Bereitschaft zur Arbeit mit Quellen, inArbeitsgruppen und Projektarbeit in Obernkirchen wird erwartet.

Projektwoche Rammelsberg

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

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Historisches Seminar

SoSe 2015 166

Kommentar Im Spätsommer/Frühherbst wird eine fünftägige Projektwoche im Rammelsbergmuseumin Goslar stattfinden. Zur Vorbereitung dieses Museums finden zwei Vorbereitungstreffenund eine eintägige Exkursion statt. Die genauen Termine werden über Stud.IP bekanntgegeben bwz. auf der ersten vorbereitenden Sitzung.

Die NSDAP in Hannover

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo wöchentl. 10:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Durch die Arbeit im Seminar, das in der Täterforschung angesiedelt ist, sollen Daten

zu Mitgliedern und Funktionären der NSDAP in Hannover zusammengetragen werden.Die Erforschung der Geschichte der NSDAP Hannover und Ihrer Mitglieder stellt bisherweitgehend ein Desiderat der Forschung dar, so dass hier die Recherche besonderslohnend erscheint.

Literatur Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv, praktischer Leitfaden für Historiker und andereNutzer. Paderborn 2006 (UTB 2803).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

Bünemann, Tobias: „So erbat und erhielt ich dann bald die Erlaubnis zur Begründungeiner Ortsgruppe der NSDAP. In Hannover[…]“. Die Entwicklung der hannoverschenNSDAP von ihrer Gründung bis 1933.. In: Hannoversche Geschichtsblätter NF Bd. 67(2013), S. 73-89.

Praxisseminar zur Geschichte des Fußballs in Hannover

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Ziel des Seminars ist es anhand des Themas die Arbeit im Archiv zu üben. Recherche

geschieht dabei Projekt orientiert anhand kleinerer Rechercheaufträge. Im Zentrum derRecherche stehen Vereinsüberlieferungen und die Akten des Amtes für Leibesübungender Stadt Hannover, die im dortigen Stadtarchiv vorhanden sind.

Literatur Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv, praktischer Leitfaden für Historiker und andereNutzer. Paderborn 2006 (UTB 2803).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

"Von A nach B" - IdeenExpo 2015

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Mo 13.04.2015 - 25.07.2015Mi Einzel 09:00 - 12:00 15.04.2015 - 15.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 14:30 - 16:00 22.04.2015 - 22.04.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 29.04.2015 - 29.04.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 06.05.2015 - 06.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 13.05.2015 - 13.05.2015 1146 - A106Mi Einzel 14:30 - 16:00 03.06.2015 - 03.06.2015 1146 - B209Mi Einzel 09:00 - 12:00 10.06.2015 - 10.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 09:00 - 12:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - A106Mi Einzel 12:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B112

Block 09:00 - 14:00 06.07.2015 - 09.07.2015Bemerkung zurGruppe

Messegelände

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Historisches Seminar

SoSe 2015 167

Kommentar Im Rahmen des Seminars soll eine Tagung / ein Symposion mit Schülern vorbereitetwerden. Studierende können hierbei vielfältige Erfahrungen sammeln undSchlüsselkompetenzen erwerben. Dabei werden weite Bereiche möglicher Berufsfelderund Tätigkeiten für Historiker (konzeptionelle Arbeit, Organisatorisches, inhaltlicheVorbereitung, Recherche, Präsentation) abgedeckt. Eine Spezialisierung im Rahmen desSeminars ist möglich. Das Symposion soll im Juli 2015 auf der IdeenExpo stattfinden.

Kooperationspartner im Rahmen dieses Projektes ist die IdeenExpo GmbH.Literatur Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historische

Projektarbeit. Hamburg 2005.

FachpraktikumEinführung in die Unterrichtspraxis: Didaktischer Geschichtsunterricht

Seminar, SWS: 2 Hoche, Friedrich-Jürgen

Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 03.06.2015 - 22.07.2015 1146 - B108So Einzel 10:00 - 14:00 28.06.2015 - 28.06.2015 1146 - B108So Einzel 10:00 - 14:00 05.07.2015 - 05.07.2015 1146 - B108Kommentar Das Seminar soll in die pädagogische Praxis des Schulunterrichts einführen. Dabei

sollen ebenso Curricula, Bildungsstandards und Lehrpläne thematisiert werdenwie auch unterschiedliche Konzeptionen für den Geschichtsunterricht. DidaktischeReduzierung wissenschaftlicher Inhalte, Methoden der Vermittlung bzw. das Herstellenvon Lernsituationen und Moderieren von Lernprozessen sollen vorbereitet und imSeminar erprobt werden.

Bemerkung Nach Absprache mit den Seminarteilnehmer/innen werden einige Sitzungen alsBlockveranstaltungen durchgeführt.

Literatur Bergmann, Klaus: Der Gegenwartsbezug im Geschichtsunterricht, Schwallbach/Ts. 2002.Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik,Seelze-Velber 2001.Schneider, Gerhard: Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwallbach/Ts. 1999.Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwallbach/Ts. 2005.Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden: Geschichtsunterricht einmal anders,Schwallbach/Ts. 2010.

Von der Theorie zur Praxis der Fachdidaktik: Binnendifferenzierung-Unterrichtsplanung-Kompetenzen

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 13.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B108Kommentar Konzepte der Binnendifferenzierung gewinnen in zunehmend heterogenen Lerngruppen

an Bedeutung. Dazu werden neuere Angebote der (Fach-)Didaktik diskutiert und erprobt.

Das Seminar beginnt mit einer praxisnahen Reflexion fachdidaktischer Grundlagen deshistorischen Lernens und der Wissenskonstruktion im Hinblick auf die Unterrichtsplanung.

Welche Phasen hat eine motivierende, produktive Unterrichtsstunde? WelcheFunktion hat ein kreativer Stundeneinstieg, wie gestalte ich ihn? Wie kann ichLernende abwechslungsreich, sicher und leistbar zur methodischen Analyseverschiedener Quellengattungen anleiten? Wie befähige ich Lerner schrittweise zurkritischen Urteilsbildung als Teil eines reflektierten Geschichtsbewusstseins? WelcheKompetenzmodelle stehen für einen ergebnisorientierten Unterricht zur Verfügung? InKleingruppen werden Stundenkonzepte für eine aktuelle Unterrichtsreihe erarbeitet. Dazufindet auch ein Workshop statt.

Aktuelle und historische Schulbücher werden im Rahmen einer eintägigen Exkursionin das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (Braunschweig) auf

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Historisches Seminar

SoSe 2015 168

Ideologien und Narrative untersucht. Über welche Kompetenzen müssen Schüler heuteverfügen, um mit (solchen) Quellen kritisch zu arbeiten?

Am Ende des Seminars verfügen die TeilnehmerInnen über grundlegendefachdidaktische Kategorien und Erfahrungen zur Planung und Beobachtung vonUnterricht.

Bemerkung Das Fachpraktikum findet in der vorlesungsfreien Zeit statt.BA-Studenten können in Einzelfällen nach Rücksprache am Seminarteil gern teilnehmen.

Literatur Einführende Lit.: Barricelli, Michele, Sauer, Michael: Was ist guter Geschichtsunterricht?Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht.In: GWU 57(2006), Heft 1, S. 4-26. – Hilke Günther-Arndt (Hrsg.), Geschichtsdidaktik.Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003, besonders S. 23-46. – Hans-Jürgen Pandel, Geschichtsunterricht nach PISA. Kompetenzen, Bildungsstandardsund Kerncurricula, Schwalbach/Ts., 2.A. 2007, besonders S. 6-65. – Michael Sauer,Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber,6.A. 2007. – Schneider, Gerhard, Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwalbach/Ts., 4. erg. u. überarb. A. 2004. – Bärbel Völkel,Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht (Praxisteil). Schwalbach/Ts. 2008.Differenzierung. Themenheft der Fachzeitschrift: Geschichte lernen, Heft 131 / 2009.Kühberger, Christoph und Elfriede Windischbauer: Individualisierung und Differenzierungim Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2013.

Weiterführende Lit.: Michele Barricelli, Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts. Bde. 1, 2. Schwalbach/Ts. 2012. - Hans-Jürgen Pandel,Geschichtsdidaktik. Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts. 2013. – Ders.:Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts., 3.A. 2006. – Ders.: Bildinterpretation. Die Bildquelle im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts., 2008. – Ders.: Historisches Erzählen. Narrativität im Geschichtsunterricht.Schwalbach/Ts. 2010. Körber, Andreas: Graduierung von Kompetenzen. In: M. Barricelli,M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1, Schwalbach/Ts.2012, S. 236-254.Wenzel, Birgit: Heterogenität und Inklusion - Binnendifferenzierung undIndividualisierung. In: M. Barricelli, M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts, Bd. 2, Schwalbach/Ts. 2012, S. 238-254.

Spezielle Probleme der Sonderpädagogischen Fachdidaktik

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Di Einzel 18:00 - 20:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - B112Kommentar Schon seit einiger Zeit verstehen sich die modernen Richtungen der Geschichtsdidaktik

als eine Didaktik der Vielfalt. Als Analysekategorien für Lerngegenstände, aberauch um die individuellen Lernenden hinsichtlich ihrer Vorbildung, Interessen undBedürfnisse zu gruppieren, spielen also kultureller Hintergrund, Geschlecht undsoziale Herkunft eine unterrichtsbedingende Rolle. Jüngst werden auch körperlicheund geistige Beeinträchtigungen als Differenzlinien und in ihrer Bedeutung fürProzesse des historischen Lernens betrachtet. Wir begutachten theoretische Entwürfe,Organisationsformen, empirische Studien und praktische Handreichungen für denGeschichtsunterricht an der inklusiven Schule.

Literatur Sebastian Barsch/Wolfgang Hasberg (Hrsg.): Inklusiv – Exklusiv. Historisches Lernen füralle. Schwalbach/Ts. 2014.

Sprache und Geschichte

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112

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Historisches Seminar

SoSe 2015 169

Kommentar Dem Grunde nach ist bereits lange bekannt, dass Sprache unser einziger Zugang zurGeschichte ist. Denn die Vergangenheit als solche ist per definitionem nicht zuhanden,wir können sie immer nur sprachlich, mithilfe von Überresten, Quellen, Erzählungen,konstruieren. Aus dieser Erkenntnis jedoch ergeben sich für die Geschichtswissenschaftmannigfache Herausforderungen: Welche Sprache ist hier gemeint – jene der Quellenoder eine moderne? die elitäre Hoch- oder eine Umgangssprache? eine nationale bzw.Verkehrssprache oder eine „lingua franca“, in die alle Geschichtswerke zu übersetzensind? Gibt es überhaupt etwas, das die Sprache des Historikers oder der Historikerin vonjener der Dichterin oder des Dichters unterscheidet? Und was bedeutet, dass die Grenzedes Sprechens schnell die Grenze des Denkens wird, für das Lernen von Geschichtein kulturell und damit auch sprachlich höchst heterogen zusammengesetzten heutigenSchulklassen? Wir befragen die Geschichtstheorie, die Fachdidaktik, Schulbuchmacher,Literaten und Sprachtrainer. Nach dem Seminar sollte sich auch Ihr eigenes Sprechenüber Geschichte verändert haben.

Literatur Saskia Handro/Bernd Schönemann (Hrsg.): Geschichte und Sprache. Berlin u.a. 2010.

MasterarbeitGeschichtsdidaktisches Forschungsseminar

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 16:00 - 18:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Do Einzel 18:00 - 20:00 18.06.2015 - 18.06.2015 1146 - A106Do Einzel 18:00 - 20:00 16.07.2015 - 16.07.2015 1146 - A106Kommentar Eingeladen sind alle Studierenden, die eine BA- oder MA-Examensarbeit mit

fachdidaktischem Bezug (ggf. auch erst in einigen Semestern) planen oder bereitsschreiben. Auch abgeschlossene Projekte können vorgestellt werden. Zweck derVeranstaltung ist die gemeinsame Diskussion und Beratung der Vorhaben im Sinne derProzessoptimierung. Insbesondere soll versucht werden, die grundlegenden Prinzipiender Geschichtsdidaktik (Konstruktcharakter von Geschichte, Standortgebundenheitdes historischen Erkennens, Narrativität, Multiperspektivität, Medialität u.a.m.) auf denunterschiedlichen forschungspraktischen Anwendungsfeldern zur Geltung zu bringen undgeeignete empirische Methoden zu entwickeln.

Seminar für Examenskandidat/innen: Ausgewählte Probleme der Geschichte Lateinamerikas und derKaribik

Seminar, SWS: 2 Hatzky, Christine

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Hatzky (B107)

Kommentar Das Examensseminar ist offen für Studierende, die einen Schwerpunkt in derGeschichte Lateinamerikas und der Karibik gewählt haben und kurz vor ihrem Abschlussstehen. Willkommen sind Kandidat/Innen, die sich in unterschiedlichen Stadien ihrerAbschlussarbeit befinden, entweder eine BA oder eine MA-Arbeit schreiben oder denMasterstudiengang Atlantic Studies belegen. Das Seminar bietet Unterstützung beider Ausarbeitung der Fragestellung, Konzipierung, Gliederung und Abfassung derAbschlussarbeiten. Damit wir uns gemeinsam über die thematische und praktischeAusrichtung des Seminars verständigen können, bitte ich alle Interessierten, sich zurersten Sitzung einzufinden.

Forschungsseminar: Lektüren und Präsentationen von und für Doktorand/inn/en undMasterstudierende

Seminar, SWS: 2

Page 170: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

SoSe 2015 170

Reinwald, Brigitte

Di 14-täglich 18:00 - 20:00 14.04.2015 - 25.07.2015 1146 - A106Kommentar Dieses Seminar richtet sich an Promovend/inn/en und fortgeschrittene Masterstudierende

mit außereuropäischem Studienschwerpunkt. Es verfolgt zwei Zielsetzungen:zum einen werden wir anhand Ihrer Dissertationsprojekte oder Ihrer im Werdenbegriffenen Masterarbeiten grundlegende Problemfelder wissenschaftlichen Schreibens(methodologische und methodische Zugänge, Verhältnis Forschen und Schreiben,Fragestellung, Strukturierung) erörtern. Auch Masterabsolvent/inn/en, die sich mit derAbsicht einer Promotion tragen, können hier erste Ideen und Skizzen präsentieren. Zumzweiten stehen die gemeinsame Lektüre und Diskussion ausgewählter Schlüsseltextezur Afrikanischen und Außereuropäischen Geschichts- und Sozialforschung auf demProgramm.

Seminar für Studierende in der Abschlussphase

Seminar, SWS: 2 Schneider, Karl Heinz

Fr wöchentl. 14:00 - 16:00 17.04.2015 - 12.06.2015 1146 - B112Fr Einzel 14:00 - 16:00 19.06.2015 - 19.06.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Herr Schneider

Fr wöchentl. 14:00 - 16:00 26.06.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Seminar wendet sich an alle Studierende, die sich auf ihre Abschlussarbeit

vorbereiten bzw. ihre Abschlussarbeit gerade schreiben. Neben methodischenAspekten, die behandelt werden, besteht hier die Möglichkeit, die eigene Vorstellungen,Überlegungen und Zwischenergebnisse mit anderen Studierenden zu diskutieren.

Bachelorstudiengang Sonderpädagogik - Zweitfach Geschichte

Grundlagen der GeschichtswissenschaftRingvorlesung Grundlagenmodul - Geschichte als Wissenschaft: Perioden, Räume und Perspektiven

Vorlesung, SWS: 2 Barricelli, Michele | Hatzky, Christine | Hohkamp, Michaela | Rauh, Cornelia | Reinwald, Brigitte | Rothmann, Michael | Schneider, Karl Heinz | Wagner-Hasel, Beate

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1208 - A001Kommentar Diese Ringvorlesung wurde zur Begleitung und Vertiefung der Seminare im Modul

„Grundlagen der Geschichtswissenschaft“ entwickelt. Anhand von Beispielen aus unserereigenen wissenschaftlichen Arbeit möchten wir Ihnen nahe bringen, wie Historiker/innenhistorische Geschehnisse und Zusammenhänge aus bestimmten Perspektiven und unterVerwendung zeiträumlicher Gliederungsprinzipien zu deuten versuchen. Unser Ziel istes, Sie mit Grundfragen geschichtswissenschaftlicher Erkenntnis, epochalen, räumlichenund systematischen Zugängen vertraut zu machen sowie zu verdeutlichen, dass diewissenschaftliche Beschäftigung mit Geschichte nicht nur selbst eine Geschichtehat, sondern immer auch durch Perspektivenwechsel, Kontroversen und Debattengekennzeichnet ist. Sie tragen maßgeblich zu Erkenntnisfortschritten und fachlicherWeiterentwicklung bei.

Seminar im Grundlagenmodul

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Rothmann, Michael

Mo wöchentl. 14:00 - 18:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Das Seminar im Grundlagenmodul widmet sich den Techniken und Methoden der

Geschichtswissenschaft. Es richtet sich explizit an Studienanfänger, begleitet diese

Page 171: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

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propädeutisch in ihr Studium und führt sie systematisch und anwendungsorientiert sowohlan die historischen Grundbegriffe als auch an die neueren Forschungsdiskussionenheran. Die Veranstaltung soll das Bewusstsein der Studierenden für die eigenenErkenntnisinteressen und die Methodenvielfalt wecken und zugleich konkrete Beispieleihrer Umsetzung vermitteln.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Geschichtswissenschaftliche Zugänge zu den religiösen Orden des Mittelalters

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Schendel, Jörg

Fr wöchentl. 16:00 - 18:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Religiöse Orden bestimmten das Leben der Menschen im Mittelalter, sowie die Politik

und Gesellschaft. Orden, wie die Templer und Johanniter, waren ein wichtiger Grundsteinder Kriegsführung im Heiligen Land.Die Religiösen Orden des Mittelalters waren in den verschiedensten Bereichen desLebens vertreten und daher können an ihrem Beispiel die verschiedenen Zugänge zurGeschichtswissenschaft aufgezeigt werden. So sollen innerhalb dieses Seminars dieverschiedenen Teilgebiete der Geschichtswissenschaft wie Kultur-, Gesellschafts- undMilitärgeschichte als perspektivische Zugänge zu den religiösen Orden dienen.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Hartmann, Martina: Mittelalterliche Geschichte studieren. 2. Auflage. Konstanz 2007.

Boockmann, Hartmut: Einführung in die Geschichte des Mittelalters. 7. Auflage. München2001.

Einführung in die Geschichte vormoderner EpochenEngland zur Zeit der Magna Carta (1215)

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Borstelmann, Arne

Di wöchentl. 14:00 - 16:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar „[D]er König runzelt die Stirn. Er blickt sogar ausgesprochen finster! Einer der

umstehenden Barone reicht ihm ein Pergament. Ein dienstbarer Geist lässt Wachs aufdas Dokument tropfen. Ihre Majestät drücken mit einem leisen "Damn it!" das königlicheSiegel darauf. Die englische Freiheit ist geboren: Wir wurden gerade Zeugen, wie KönigJohn 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007)

Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu erkennen der Fantasie des Autors. Dennochbeschreibt er das, was weitläufig als kondensierte Vorstellung von der Entstehung der„Magna Carta“ vorherrscht. Doch worum handelt es sich bei dem Dokument, von demnoch vier Kopien aus dem Jahre 1215 existieren? Ist es tatsächlich ein Gesetzestext?Ist es die Geburt der englischen Freiheit? Ist es der Beginn eines umfassendenReformprogrammes des englischen Königtums? Diese und andere Fragen stehen imMittelpunkt des Einführungsseminars in die mittelalterliche Geschichte. Der Schwerpunktliegt nicht nur auf der Erarbeitung des Dokumentes selbst, sondern auch auf demhistorischen Kontext. Zudem wird generell in die Geschichte des Mittelalters eingeführt.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Als Einstieg und Vorbereitung sollte ein allgemeines Einführungswerk in die Geschichtedes Mittelalters gelesen werden. Zur Magna Carta selbst siehe beispielsweise: A.Demandt. Sternstunden der Geschichte. München 2001. S. 133-151. J.C. Holt: Magna

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Carta. Cambridge 21992. K. Kluxen: Englische Verfassungsgeschichte. Mittelalter.Darmstadt 1987.

Die Stadt im Mittelalter

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Czerner, Thomas

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 05.05.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B112Kommentar Die Bezeichnung ‚Stadt‘ umfasst eine solche Vielzahl unterschiedlicher

Erscheinungsformen, dass das Phänomen städtischer Siedlungen im Mittelalter ambesten durch einen Idealtypus erfasst werden kann. Daher werden in diesem Seminarnicht einzelne Städte in ihrer Entwicklung betrachtet, sondern ausgewählte Merkmale,die nahezu allen Städten, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, gemeinsamsind, wie etwa Stadtgründung, Markt und Handel, Stadtbefestigung und städtischeSelbstverwaltung. Im Rahmen des Seminars werden diese Themenfelder auch anhandstädtischer Quellen (Urkunden, Stadtbücher und Akten) erarbeitet, deren Interpretationund Einordnung wichtiger Bestandteil der Veranstaltung sind.

Bemerkung Die erste Sitzung des Seminars wird am 5. Mai stattfinden und das Seminar ist teilweiseals Blockveranstaltung organisiert. Die Termine dazu werden in der ersten Sitzungbekanntgegeben.

Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Frank G. Hirschmann: Die Stadt im Mittelalter. München 2009.

Felicitas Schmieder: Die mittelalterliche Stadt. 3. Aufl. Darmstadt 2012.

Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Mittelalter. Wien, Köln, Weimar 2012.

Der Hof im Mittelalter

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Folkens, Christopher

Di wöchentl. 12:00 - 14:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar In der Forschung gilt der Königshof als „die wichtigste politische, soziale und sogar

(konsumtions-)wirtschaftliche Institution des Mittelalters und der Frühen Neuzeitschlechthin“ (Paravicini), nicht zuletzt fungierte er auch als kulturelles Zentrum seinerZeit. Als Anknüpfungspunkt für einige zentrale Entwicklungen in der Geschichte desmittelalterlichen Reichs (Entstehung und Entwicklung der Reichskirche, der Ministerialität,des Wahlkönigtums und des Kurfürstenstandes, usw.) erscheint das „Phänomen“Hof zudem prädestiniert, um einen Überblick über die strukturellen Grundzüge dermittelalterlichen Geschichte zu vermitteln.

Anhand einiger exemplarischer Zugriffe auf die Thematik wird es Aufgabe des Seminarssein in Geschichte und Grundlagen des Mittelalters einzuführen sowie Methodik,Hilfsmittel und die wissenschaftliche Arbeitsweise zu vermitteln.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Hilsch, Peter: Das Mittelalter – die Epoche, Konstanz ³2012.

Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 2014 (4. Auflage) Herrschaft in der Frühen Neuzeit

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Hohkamp, Michaela

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Historisches Seminar

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Mi wöchentl. 12:00 - 14:00 22.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die Frühe Neuzeit umgreift die Zeitspanne zwischen dem ausgehenden 15. und

dem beginnenden 16. Jahrhundert. Sie ist geprägt von weltweiten Expansionen,von Differenzbildungs- und Transferprozessen, von Klimaveränderungen,Auseinandersetzungen um Ressourcen und Rechte – um nur einige zentrale Linienzu nennen. All dies geschieht in hierarchischen Beziehungen, wird strukturiert vonHerrschaft, ein Begriff der in der Frühen Neuzeit als Synonym für Gewalt gelesenwerden kann. Eine Gewalt, deren Grenzen permanent umstritten ist, deren Legitimitätimmer wieder in Frage gestellt, aber auch immer wieder durchgesetzt werden kannund wird. Entlang der im Kontext von Herrschaft typischen frühneuzeitlichen Grenzliniezwischen legitimer Gewaltausübung (potestas) auf der einen Seite und nicht mehr zurechtfertigender Gewalttätigkeiten (violentia) auf der anderen Seite sollen in diesemEinführungskurs zur Frühen Neuzeit Grundstrukturen der Zeit erarbeitet und diegrundlegenden Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt werden.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren!Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der Website des HistorischenSeminars unter der Adresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html Einführungsseminar mit Tutorium

Literatur : Artikel „Herrschaft“ in der Enzyklopädie der Neuzeit (EdN). David Sabean, Power in theBlood

Die Welfen im 17. Jahrhundert

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 20 Iwasinski, Helena

Di wöchentl. 08:00 - 10:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B209Kommentar Im 17. Jahrhundert erlangten die hannoverschen Welfen die Kurwürde und stellten

zudem ab 1714 für über 100 Jahre die Könige von England. Anhand von Testamenten,Heiratsverträ-gen und weiteren Quellen, soll der Weg der Welfen zur Kurwürdenachgezeichnet werden. Darüber hinaus wird anhand der Quellen das komplexeBeziehungsgefüge der Welfen un-tereinander und ihre Positionierung im Reich sowieHandlungslogiken analysiert und disku-tiert.

Ferner wird das wissenschaftliche Arbeiten anhand von Quelleninterpretationen unddurch das Lesen von Forschungsliteratur geübt.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Barth-Scalmani, Gunda; Forster; Ellinor; Langer-Ostrawsky, Gertrude und Lanzinger,Marga-reth: Aushandeln von Ehe. Heiratsverträge der Neuzeit im europäischenVergleich. Köln, Weimar, Wien 2010.

Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren. Konstanz 2006.

Freytag, Nils und Piereth, Wolfgang: Kursbuch Geschichte: Tipps und Regeln für wissen-schaftliches Arbeiten. Paderborn 2004.

Non vitae, sed scholae discimus. Rhetorik und Erziehung in der Antike

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Kirsch, M.A., Stephanie

Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 22.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B209Kommentar Was ist eigentlich eine Schule? Die von Seneca d.J. (epist. 106.11-12) im 1. Jh. n.Chr.

aufgeworfene Frage, was der Schulunterricht den Schülern denn bringen möge, lässtuns heute scheinbar verständig schmunzeln, wirklich zu verstehen ist sie jedoch nur vordem Hintergrund antiker Erziehung bzw. Erziehungs- und Philosophiediskurse. Dahermöchte dieses Seminar einen Überblick über drei Themenkomplexe geben: Was istErziehung und wie wurde erzogen? Wann entwickelten sich Schulen und was waren dieseigentlich für Einrichtungen? Welche Bedeutung kam speziell dem Rhetorikunterricht

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zu? Ein Blick in die aus dem griechisch-römischen Ägypten überlieferten Papyri sowiedas Hinzuziehen von Inschriften u.a. aus Pompeii sollen dabei das aus den literarischenQuellen gewonnene Bild ergänzen und abrunden.

Ausgehend hiervon wird das Seminar mit den Arbeitstechniken der Alten Geschichte,ihren Quellen und Fragestellungen vertraut machen und in die HilfswissenschaftenEpigraphik und Papyrologie einführen. Der Besuch des begleitenden Tutoriums wirddringend empfohlen.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur H.-J. Gehrke/ H. Schneider (Hg.), Geschichte der Antike. Eine Einführung. Stuttgart/Weimar 2000; J. Christes et al. (Hg.), Handbuch der Erziehung und Bildung in der Antike.Darmstadt 2006;R. Cribiore, Gymnastics of the mind. Greek education in Hellenistic andRoman Egypt. Princeton/ Oxford 2001; J. E. Grubbs et al. (Hgg.), The Oxford handbookof childhood and education in the classical world. Oxford/ New York 2013.

Funktion und Gefahren von Reichtum und Luxus in der griechischen Gesellschaft

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Lupi, Elisabetta

Fr Einzel 14:00 - 17:00 24.04.2015 - 24.04.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 12:00 25.04.2015 - 25.04.2015 1146 - B108Fr Einzel 14:00 - 17:00 08.05.2015 - 08.05.2015 1146 - A106Sa Einzel 09:00 - 12:00 09.05.2015 - 09.05.2015 1146 - B209Fr Einzel 14:00 - 17:00 19.06.2015 - 19.06.2015 1146 - A106Sa Einzel 09:00 - 12:00 20.06.2015 - 20.06.2015 1146 - A106Fr Einzel 14:00 - 17:00 26.06.2015 - 26.06.2015 1146 - B108Sa Einzel 09:00 - 12:00 27.06.2015 - 27.06.2015 1146 - A106Kommentar Der antike Diskurs über den Luxus handelt vom Verhältnis zwischen Ökonomie

und Ethik. Luxus ist ein gesellschaftliches Phänomen, das wirtschaftliche Faktoren,soziale Praktiken und politische Kommunikation gleichermaßen umfasst. Denn esstellt eine soziale Kompetenz dar, zu verstehen, wann und wie der Luxus angemessenist. Aufwandgesetze reglementieren die Lebensführung des Einzelnen als auch derGesamtheit der Polis. Anhand von ausgewählten literarischer Quellen sollen in demSeminar ganz unterschiedliche Einstellungen zum individuellen Luxusaufwand zuröffentlichen Prachtentfaltung von der Archaik bis zum Hellenismus diskutiert werden.Hauptthemen des Seminars bilden antike Unterscheidungen zwischen Reichtumund Luxus, die Beziehung von Luxus und Macht, die Aufwandsbeschränkungen undschließlich die Verpflichtungen der Reichen, Leistungen für die Gemeinschaft zuerbringen.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur R. Bernhardt, Luxuskritik und Aufwandsbeschränkungen in der griechischen Welt,Stuttgart 2003.H.-U. Chain, Hellenismus: eine Welt im Umbruch, Darmstadt 2012; V. Gabrielsen,Financing the Athenian Fleet: Public Taxation and Social Relations, London 1994; Ch.Mann, Die Demagogen und das Volk: zur politischen Kommunikation im Athen des5. Jahrhunderts v.Chr., Berlin 2007; Chr. Mann- P. Scholz (Hrsg.), „Demokratie“ imHellenismus: von der Herrschaft des Volkes zur Herrschaft der Honoratioren?, Mainz2012; J. Ober, Mass and Elite in Democratic Athen, Princeton 1989.

Einführung in die Neuere GeschichteEinführung in die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik, Teil 1

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Historisches Seminar

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Vorlesung, SWS: 2 Hatzky, Christine

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1211 - 105Kommentar Die Vorlesung bietet einen breit angelegten Überblick über grundlegende

politische Entwicklungen, gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Prozesse undForschungstendenzen der Geschichte Lateinamerikas seit der „Entdeckung“ undEroberung des Kontinents im Zuge der spanischen und portugiesischen Expansion imausgehenden 15. Jahrhundert. Ausgangspunkt bilden die indigenen Bevölkerungen undKulturen Amerikas und die Konsequenzen des gewaltsamen Zusammentreffens mitden Europäern. Die europäische Kolonisierung und Besiedlung des Kontinents sowiedie christliche Missionierung im Hinblick auf die sozialen und kulturellen Dynamikeninnerhalb der kolonialen Gesellschaften bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüberhinaus werden die wirtschaftliche Entwicklung unter der Kolonialherrschaft und dieZwangsmigration afrikanischer Arbeitskräfte thematisiert, die auf Plantagen die Produktefür den damaligen Weltmarkt anbauten. Im Zentrum stehen die daraus entstehendenwechselseitigen Einflüsse zwischen lateinamerikanischen/karibischen, europäischen undafrikanischen Regionen rund um den Atlantik. Das Ende der Kolonialzeit und ein Ausblickauf Unabhängigkeitsbewegungen und –Revolutionen zu Beginn des 19. Jahrhundertsbilden den Abschluss der Vorlesung.

Bemerkung Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen und wird im WS 2015/16 fortgeführt. Sie schließtchronologisch an die Epoche der Unabhängigkeit an und legt den Schwerpunkt auf das19./20. Jahrhundert. Beide Vorlesungen nehmen Bezug aufeinander, können aber aucheinzeln belegt werden.

Literatur Edelmayer, F.; Hausberger, B.; Potthast, B. (Hg.); Lateinamerika 1492-1850/70,

Promedia, Wien 2005.

Bernecker, W.; Kaller-Dietrich, M.; Potthast, B.; Tobler, H.-W. (Hg.), Lateinamerika1870-2000, Promedia, Wien 2007.

König, H.-J., Kleine Geschichte Lateinamerikas, Reclam, Stuttgart 2009.

Potthast, B., Von Müttern und Machos. Eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas,Hammer, Wuppertal 2010.

Wie die Atombombe die Welt veränderte

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Daniels, Mario

Mo wöchentl. 16:00 - 18:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Dieses Seminar diskutiert anhand von Beispielen die tiefgreifenden Effekte der

Entwicklung der Atombombe auf die internationalen Beziehungen, die Innenpolitikeinzelner Staaten, auf Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur.

Das Seminar macht mit geschichtswissenschaftliche Arbeitstechniken und Hilfsmittelnbekannt, führt anhand von Beispielen in die Quellenkritik ein und diskutiertunterschiedliche Interpretationsansätze des Faches.

Das Seminar setzt die Bereitschaft voraus, ein hohes Lesepensum zu bewältigen. GuteEnglisch-Kenntnisse werden vorausgesetzt.

Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch verpflichtend ist.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Paul Boyer: By the Bomb’s Early Light. American Thought and Culture at the Dawn of theAtomic Age, Chapel Hill 1994.

"68" und danach: Kultur- und Sozialgeschichte der BRD

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Historisches Seminar

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Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Rauh, Cornelia

Mo wöchentl. 09:00 - 12:00 20.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Das Datum „1968“ ist mehr als ein „kalendarisches Etikett“ für die Reformbewegung von

Studenten in den USA, Frankreich und in der BRD. Es steht vielmehr für tiefgreifendekulturelle Umbrüche der modernen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des zwanzigstenJahrhunderts, über deren Ursachen, Wirkung und Wertung die politischen Meinungennoch heute weit auseinander gehen.

Das Seminar vermittelt thematisch einen Überblick über das „Scharnierjahrzehnt“ derSechziger, die Aufbrüche und soziokulturellen Umbrüche im internationalen Kontext undbezieht auch die längerfristigen kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen mit ein.

Insbesondere bietet das Seminar jedoch eine Einführung in die historische Propädeutik.Das Thema „‘68‘ und danach“ dient als Beispiel, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmermit einschlägigen Methoden, Darstellungsformen, Quellenarten und unterschiedlichenhistorischen Ansätzen vertraut zu machen. Ein Tutorium, das die Lehrveranstaltungbegleitet, greift diese Themen auf und vertieft sie. Die Teilnahme am Tutorium istverpflichtend.

Bemerkung Die Teilnahme am Tutorium ist verpflichtend.

Als Prüfungsleistung ist eine Klausur mit Quelleninterpretation zu schreiben.

Klausurtermin ist der 14.7.2015.

Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur 1968. Eine Enzyklopädie, Frankfurt 2004.

Norbert Frei, 1968. Jugendrevolte und globaler Progest, München 2008.

Christina von Hodenberg/Detlef Siegfried (Hg.), Wo ‚1968‘ liegt. Reform und Revolte inder Geschichte der Bundesrepublik, Göttingen 2006.

Missionare schreiben Geschichte: Europäische Missionsgesellschaften in Westafrika im 19.Jahrhundert

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Runkel, M.A., Steffen

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Im 19. Jahrhundert setzte nicht nur die koloniale Durchdringung Afrikas ein, damit einher

bzw. ihr voraus ging auch die Ausbreitung europäischer Missionsgesellschaften auf demKontinent. Die Missionare errichteten Kirchen, Missionsstationen und Schulen und übtendurch ihre Anwesenheit großen Einfluss auf die lokalen Gesellschaften aus. Zugleichverfassten sie zahlreiche Erfahrungsberichte und prägten damit das europäische Bildvon Afrika. Gleich in mehrfacher Hinsicht schrieben Missionare somit Geschichte. Indesnahmen die Missionsgesellschaften keineswegs alleine den aktiven Part in dieserEntwicklung ein. Vielmehr trafen sie auf selbstbewusste lokale Akteure, die keineswegsihren stereotypen Vorstellungen von „heidnischen“ und „unzivilisierten“ AfrikanerInnenentsprachen.

Am Beispiel Westafrikas sollen die SeminarteilnehmerInnen daher über dieAuseinandersetzung mit Sekundärliteratur und zeitgenössischen Quellentextenafrikanische Perspektiven auf diese Ereignisse erarbeiten und lernen, afrikanischeGeschichte jenseits eurozentrischer Stereotype und Rollenzuschreibungenwahrzunehmen. Mit Fokus auf die afrikabezogene Historiographie wird dabei in dieMethoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft eingeführt.

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Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet, in dem diese Ziele geübt und vertieftwerden. Die Teilnahme an diesem Tutorium ist obligatorisch. Für die Lektüre vonGrundlagen- und Quellentexten sind englische Sprachkenntnisse erforderlich.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Sill, Ulrike, Encounters in Quest of Christian Womanhood. The Basel Mission in Pre- andEarly Colonial Ghana, Leiden 2010. [FBSBB]

Quartey, Seth, Missionary Practices on the Gold Coast, 1832-1895. Discourse, Gaze andGender in the Basel Mission in Pre-Colonial West Africa, Youngstown, New York, 2007.[FBSBB]

Praxisseminar Dis/ability History

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 15 Weise, Anton

Di wöchentl. 10:00 - 12:00 14.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Die dis/ability history versteht Behinderung als soziale Konstruktion – nicht eventuelle

körperliche oder geistige Unterschiede sind entscheidend, sondern vielmehr dieKategorisierung von Behinderung als kulturelles und gesellschaftliches Merkmal.

Menschen mit Behinderung werden noch oftmals in eine passive Rolle gedrängt undsomit als Empfänger von Fürsorge deklariert. Die dis/ability history möchte hingegenMenschen mit Behinderung zu Subjekten der Forschung machen und ihre Perspektiveernst nehmen.

In diesem Sinne sollen in diesem Projektseminar mit Menschen mit Behinderung undStudierende bei der Erforschung eines konkreten Themas zusammenarbeiten. ZumSeminar gehören verpflichtend 5 Exkursionstage.

Das Seminar wird in Kooperation mit dem „Büro für Leichte Sprache“ durchgeführt undstellt eine Fortführung eines entsprechenden Projektes aus dem Sommersemester 2014dar.

Literatur Bösl, Elsbeth/Klein, Anne/Waldschmidt, Anne (Hrsg.): Disability history. Konstruktionenvon Behinderung in der Geschichte. Eine Einführung. Bielefeld 2010 (= Disability studies:Körper - Macht – Differenz Bd. 6).

Dittmer, Lothar / Siegfried, Detlef (Hrsg.): Spurensucher, Ein Praxisbuch für historischeProjektarbeit. Hamburg 2005.

Masterstudiengang Lehramt Sonderpädagogik - Zweitfach Geschichte

Wahlpflichtmodul 1Faschismus im Vergleich. Theorie und Praxis

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Fehlhaber, Nils

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar WAS IST FASCHISMUS? An dieser Frage haben sich seit Beginn des letzten

Jahrhunderts mehrere Generationen von Historikern abgearbeitet, ohne zu einemnennenswerten Konsens zu gelangen. MacGregor Knox schrieb im Jahr 2000resümierend: „After seventy-five years of debate, the scene resembles a desert battlefieldlittered with the burnt-out, rusting hulks of failed theories.“

Seit den 1990er Jahren ist die vergleichende Faschismusforschung erneut im starkenAufwind und erhielt besonders aus dem angelsächsischen Raum zahlreiche neueImpulse. In diesem Seminar beschäftigen wir uns intensiv mit den Argumentenprominenter Vertreter dieser Debatte, erschließen deren Modelle eines generischen

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Historisches Seminar

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bzw. idealtypischen Faschismusbegriffs und widmen uns der energisch geführtenwissenschaftlichen Debatte, die teilweise bis heute anhält. Im Fokus steht beispielsweiseder Ansatz Roger Griffins, wonach sich Faschismus vor allem durch einen„palingenetischen Ultra-Nationalismus“ als ideologischen Kern definieren lasse. Worinliegen die Vorteile, worin die Nachteile eines solchen Modells im Vergleich zu anderenAnsätzen? Bieten die „five stages of Fascism“ (Robert O. Paxton), die „faschistischeMatrix“ (Roger Eatwell) oder eine „praxeologische“ Definition des Faschismus (SvenReichardt) ein höheres Erklärungspotenzial?

Im zweiten Teil des Seminars konfrontieren wir diese verschiedenen Forschungsansätzemit der historischen Realität. Dafür befassen wir uns exemplarisch mit Fallbeispielenfaschistischer Bewegungen bzw. Regime in Europa und prüfen daran kritisch die Modelleeines generischen Faschismus. Neben dem Nationalsozialismus in Deutschland und demFaschismus in Italien sind dies zum Beispiel die „Legion Erzengel Michael“ (Rumänien),die „British Union of Fascists“ (Großbritannien) oder die „Pfeilkreuzler“ (Ungarn). WelchePersonen engagierten sich in diesen Bewegungen? Worin bestanden deren Ziele,ideologische Überzeugungen und wer waren die Feinde, gegen die sie sich wandten?Politische Praxis und Stil, Selbstinszenierung und auch die Rahmenbedingungen fürErfolg oder Misserfolg einzelner Bewegungen sind weitere vergleichende Aspekte,welche die Betrachtung leiten und Antworten auf die Frage versprechen: WAS ISTFASCHISMUS?

Bemerkung Für das Seminar sind gute Englischkenntnisse erforderlich.Literatur Bauerkämper, Arnd: A New Consensus? Recent Research on Fascism in Europe, 1918–

1945. In: History Compass 4 (2006), S. 536–566.

Reichardt, Sven: Neue Wege in der vergleichenden Faschismusforschung. In: Mittelweg36 16 (2007), S. 9–25.

The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);

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Historisches Seminar

SoSe 2015 179

James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwarauf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre inWestdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Afrikaner/innen unterwegs: Mobilität als wirtschaftliche und kulturelle Ressource im subsaharischenAfrika

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 25 Reinwald, Brigitte

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Eines von vielen Klischees, denen wir im Hinblick auf (unsere) Geschichte anhängen,

ist die gängige Vorstellung, historische Wirtschafts- und Lebensweisen seien durchkleinräumig organisierte Sesshaftigkeit bestimmt gewesen. Entsprechend verkürzteWahrnehmungen und Bewertungen liegen auch politischen und Medienmeinungenzugrunde, welche die aktuelle internationale Migration von Afrikaner/inne/n mitZiel Europa vorrangig als Ausdruck gegenwärtiger Krisen- bzw. anhaltenderElendsphänomene deuten und somit als Abweichung von der Norm – mit unerwünschtenFolgeerscheinungen wie Überfremdung und zusätzliche sozialpolitische Belastungenhierzulande– definieren.

Solche Szenarien klammern aus, dass Sesshaftigkeit weltweit keineswegs der historischeRegelfall, sondern eher eine Ausnahme gewesen ist. Das zeigt sich vor allem auch amBeispiel zahlreicher Gesellschaften des afrikanischen Kontinents, die im Verlauf ihrerGeschichte durch verschiedenste Formen von Mobilität geprägt wurden. Darunter fallenWanderfeldbau, Viehhaltung, saisonale Arbeitsmigration, Fernhandelsaktivitäten undPilgerreisen ebenso wie der Exodus größerer Menschengruppen infolge ökologischerund politischer Krisen im Kontext von Sklavenhandel, Kolonisation und postkolonialenProblemkonstellationen.

Im Seminar werden wir am Beispiel Westafrikas untersuchen, wie sich mobileWirtschafts- und (Über)Lebensstrategien sowie die sie ermöglichenden transregionalen

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Historisches Seminar

SoSe 2015 180

und internationalen Netzwerke von Menschen, die temporär und längerfristig unterwegssind, seit Mitte des 19. Jahrhunderts verändert haben. Besonderes Augenmerk gilt dabeizum einen der kritischen Auseinandersetzung mit Ansätzen der Migrationsforschung;zum anderen sollen jedoch auch die von Menschen in Bewegung entwickelten Strategienund Zielsetzungen von Mobilsein stärker berücksichtigt werden. Im Lichte der hiergewonnenen Einsichten werden wir uns schließlich mit Erfahrungsberichten derjenigenbeschäftigen, die sich von Westafrika aus auf den langen, gefährlichen Weg nach Europamachen.

Bemerkung Für die Lektüre von Forschungsliteratur und Quellentexten sind englische oderfranzösische Sprachkenntnisse erforderlich.

Das Seminar ist auf 25 Teilnehmer begrenzt.Literatur de Brujin, Mirjam, Rijk van Dijk &Dick Focken (Hg.innen) 2001. Mobile Africa. Changing

patterns of movement in Africa and beyond . Leiden, Boston &Köln: Brill. (FBSBB)

Hahn, Hans Peter &Georg Klute (Hg.) 2007. Cultures of Migration . African Perspectives .Berlin: LIT. (FBSBB)

Missionare schreiben Geschichte: Europäische Missionsgesellschaften in Westafrika im 19.Jahrhundert

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Runkel, M.A., Steffen

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Im 19. Jahrhundert setzte nicht nur die koloniale Durchdringung Afrikas ein, damit einher

bzw. ihr voraus ging auch die Ausbreitung europäischer Missionsgesellschaften auf demKontinent. Die Missionare errichteten Kirchen, Missionsstationen und Schulen und übtendurch ihre Anwesenheit großen Einfluss auf die lokalen Gesellschaften aus. Zugleichverfassten sie zahlreiche Erfahrungsberichte und prägten damit das europäische Bildvon Afrika. Gleich in mehrfacher Hinsicht schrieben Missionare somit Geschichte. Indesnahmen die Missionsgesellschaften keineswegs alleine den aktiven Part in dieserEntwicklung ein. Vielmehr trafen sie auf selbstbewusste lokale Akteure, die keineswegsihren stereotypen Vorstellungen von „heidnischen“ und „unzivilisierten“ AfrikanerInnenentsprachen.

Am Beispiel Westafrikas sollen die SeminarteilnehmerInnen daher über dieAuseinandersetzung mit Sekundärliteratur und zeitgenössischen Quellentextenafrikanische Perspektiven auf diese Ereignisse erarbeiten und lernen, afrikanischeGeschichte jenseits eurozentrischer Stereotype und Rollenzuschreibungenwahrzunehmen. Mit Fokus auf die afrikabezogene Historiographie wird dabei in dieMethoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft eingeführt.

Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet, in dem diese Ziele geübt und vertieftwerden. Die Teilnahme an diesem Tutorium ist obligatorisch. Für die Lektüre vonGrundlagen- und Quellentexten sind englische Sprachkenntnisse erforderlich.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Sill, Ulrike, Encounters in Quest of Christian Womanhood. The Basel Mission in Pre- andEarly Colonial Ghana, Leiden 2010. [FBSBB]

Quartey, Seth, Missionary Practices on the Gold Coast, 1832-1895. Discourse, Gaze andGender in the Basel Mission in Pre-Colonial West Africa, Youngstown, New York, 2007.[FBSBB]

Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

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Historisches Seminar

SoSe 2015 181

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Wahlpflichtmodul 2Faschismus im Vergleich. Theorie und Praxis

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Fehlhaber, Nils

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar WAS IST FASCHISMUS? An dieser Frage haben sich seit Beginn des letzten

Jahrhunderts mehrere Generationen von Historikern abgearbeitet, ohne zu einemnennenswerten Konsens zu gelangen. MacGregor Knox schrieb im Jahr 2000resümierend: „After seventy-five years of debate, the scene resembles a desert battlefieldlittered with the burnt-out, rusting hulks of failed theories.“

Seit den 1990er Jahren ist die vergleichende Faschismusforschung erneut im starkenAufwind und erhielt besonders aus dem angelsächsischen Raum zahlreiche neueImpulse. In diesem Seminar beschäftigen wir uns intensiv mit den Argumentenprominenter Vertreter dieser Debatte, erschließen deren Modelle eines generischenbzw. idealtypischen Faschismusbegriffs und widmen uns der energisch geführtenwissenschaftlichen Debatte, die teilweise bis heute anhält. Im Fokus steht beispielsweiseder Ansatz Roger Griffins, wonach sich Faschismus vor allem durch einen„palingenetischen Ultra-Nationalismus“ als ideologischen Kern definieren lasse. Worinliegen die Vorteile, worin die Nachteile eines solchen Modells im Vergleich zu anderenAnsätzen? Bieten die „five stages of Fascism“ (Robert O. Paxton), die „faschistischeMatrix“ (Roger Eatwell) oder eine „praxeologische“ Definition des Faschismus (SvenReichardt) ein höheres Erklärungspotenzial?

Im zweiten Teil des Seminars konfrontieren wir diese verschiedenen Forschungsansätzemit der historischen Realität. Dafür befassen wir uns exemplarisch mit Fallbeispielenfaschistischer Bewegungen bzw. Regime in Europa und prüfen daran kritisch die Modelleeines generischen Faschismus. Neben dem Nationalsozialismus in Deutschland und demFaschismus in Italien sind dies zum Beispiel die „Legion Erzengel Michael“ (Rumänien),die „British Union of Fascists“ (Großbritannien) oder die „Pfeilkreuzler“ (Ungarn). WelchePersonen engagierten sich in diesen Bewegungen? Worin bestanden deren Ziele,

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Historisches Seminar

SoSe 2015 182

ideologische Überzeugungen und wer waren die Feinde, gegen die sie sich wandten?Politische Praxis und Stil, Selbstinszenierung und auch die Rahmenbedingungen fürErfolg oder Misserfolg einzelner Bewegungen sind weitere vergleichende Aspekte,welche die Betrachtung leiten und Antworten auf die Frage versprechen: WAS ISTFASCHISMUS?

Bemerkung Für das Seminar sind gute Englischkenntnisse erforderlich.Literatur Bauerkämper, Arnd: A New Consensus? Recent Research on Fascism in Europe, 1918–

1945. In: History Compass 4 (2006), S. 536–566.

Reichardt, Sven: Neue Wege in der vergleichenden Faschismusforschung. In: Mittelweg36 16 (2007), S. 9–25.

The Holocaust Perpetrators

Seminar, SWS: 2 Kühne, Thomas

Mi Einzel 10:00 - 16:00 24.06.2015 - 24.06.2015 1146 - B209Mi wöchentl. 16:00 - 18:00 24.06.2015 - 01.07.2015 1146 - A106Mi Einzel 10:00 - 16:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - B209Mi Einzel 16:00 - 18:00 01.07.2015 - 01.07.2015 1146 - A110Fr Einzel 14:00 - 20:00 03.07.2015 - 03.07.2015 1146 - B108Sa Einzel 10:00 - 18:00 04.07.2015 - 04.07.2015 1146 - B108Kommentar This course explores how, and why, Germans and other Europeans committed the

Holocaust by looking at the different groups and types of perpetrators, such as desktopperpetrators, medical doctors who used Jews for their inhuman experiments, theconcentration camp guards, the death squads (Einsatzgruppen) as the hard core ofthe SS elite. Furthermore, we will investigate the actions, ideologies, and emotions of“ordinary” Germans who served in Police battalions and in the drafted army, of womenwho served as camp guards and with the occupational regime, and also on non-Germanand non-Aryan collaborators. Based on historical, sociological, anthropological, andpsychological literature and a broad range of primary sources, the course inquires intothe motivations, biographies, emotional attitudes, ideological orientations, and socialand institutional arrangements in order to explain why “normal” humans became massmurderers.

Bemerkung Die Unterrichtssprache ist englisch!!Literatur Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution

in Poland (New York, 1992); Jan T. Gross, Neighbors. The Destruction of the JewishCommunity in Jedwabne, Poland (Princeton, 2001); Olaf Jensen, Claus-Christian W.Szejnmann “The Good Old Days”. The Holocaust as Seen by Its Perpetrators andBystanders, ed. Ernst Klee, Willy Dressen, and Volker Riess (New York, 1991); ThomasKühne, Belonging and Genocide. Hitler’s Community, 1918-1945 (New Haven, 2010);Wendy Lower, Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields (Boston, 2014); Gitta Sereny, Into That Darkness. From Mercy Killing to Mass Murder (New York, 1974);Wolfgang Sofsky, The Order of Terror. The Concentration Camp (Princeton, 1997);James Waller, Becoming Evil. How Ordinary People Commit Genocide and Mass Killing(Oxford, 2002).

Ölkrisen, Dollarentwertung und Globalisierung: Die deutsche Wirtschaft "nach dem Boom"

Seminar, SWS: 2 Rauh, Cornelia

Do wöchentl. 10:00 - 12:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar Die krisenhafte Wirtschaftsentwicklung der 1970er Jahre mündete in eine bis

heute anhaltende Welle der Globalisierung, die die meisten Staaten der Welt vorschwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen stellte. Das giltfür Westdeutschland in besonderem Maße, dessen korporative Marktwirtschaft denWettbewerb bis dahin gebändigt und auch den Niedergang alter Industrien wie desRuhrbergbaus sozial abgefedert hatte. Das Seminar legt den Schwerpunkt zwarauf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Wandels der 1970er und 1980er Jahre in

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Historisches Seminar

SoSe 2015 183

Westdeutschland, blendet jedoch die globalen Veränderungen und sozialgeschichtlichenFolgen und Begleiterscheinungen nicht aus.

Bemerkung Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion studentischer Projekte imZusammenhang von Qualifikationsarbeiten (Bachelor-Arbeit, Master-Arbeit, Dissertation).Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ist erwünscht. . Diese findet währendder vorlesungsfreien Zeit statt am Do., den 29.1.2015, 12-13 Uhr sowie am Fr., den 30.1.9.00-9.30 Uhr, am Di., den 24.2.2015, 9-10 Uhr und am Do., den 26.3.2015, 9-10 Uhr.

Literatur Werner Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. von 1945 bis zur Gegenwart,

(Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bd. 1204) Bonn 2011.

Niall Ferguson u.a. (Hg), The Shock of he Global. The 1970s in Perspective, CambridgeMA/London 2010.

Rüdiger Graf, Öl und Souvernänität. Petroknowledge und Energiepolitik in den USA undWesteuropa in den 1970er Jahren, Berlin/ 2014.München

Afrikaner/innen unterwegs: Mobilität als wirtschaftliche und kulturelle Ressource im subsaharischenAfrika

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 25 Reinwald, Brigitte

Mo wöchentl. 14:00 - 16:00 13.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Eines von vielen Klischees, denen wir im Hinblick auf (unsere) Geschichte anhängen,

ist die gängige Vorstellung, historische Wirtschafts- und Lebensweisen seien durchkleinräumig organisierte Sesshaftigkeit bestimmt gewesen. Entsprechend verkürzteWahrnehmungen und Bewertungen liegen auch politischen und Medienmeinungenzugrunde, welche die aktuelle internationale Migration von Afrikaner/inne/n mitZiel Europa vorrangig als Ausdruck gegenwärtiger Krisen- bzw. anhaltenderElendsphänomene deuten und somit als Abweichung von der Norm – mit unerwünschtenFolgeerscheinungen wie Überfremdung und zusätzliche sozialpolitische Belastungenhierzulande– definieren.

Solche Szenarien klammern aus, dass Sesshaftigkeit weltweit keineswegs der historischeRegelfall, sondern eher eine Ausnahme gewesen ist. Das zeigt sich vor allem auch amBeispiel zahlreicher Gesellschaften des afrikanischen Kontinents, die im Verlauf ihrerGeschichte durch verschiedenste Formen von Mobilität geprägt wurden. Darunter fallenWanderfeldbau, Viehhaltung, saisonale Arbeitsmigration, Fernhandelsaktivitäten undPilgerreisen ebenso wie der Exodus größerer Menschengruppen infolge ökologischerund politischer Krisen im Kontext von Sklavenhandel, Kolonisation und postkolonialenProblemkonstellationen.

Im Seminar werden wir am Beispiel Westafrikas untersuchen, wie sich mobileWirtschafts- und (Über)Lebensstrategien sowie die sie ermöglichenden transregionalenund internationalen Netzwerke von Menschen, die temporär und längerfristig unterwegssind, seit Mitte des 19. Jahrhunderts verändert haben. Besonderes Augenmerk gilt dabeizum einen der kritischen Auseinandersetzung mit Ansätzen der Migrationsforschung;zum anderen sollen jedoch auch die von Menschen in Bewegung entwickelten Strategienund Zielsetzungen von Mobilsein stärker berücksichtigt werden. Im Lichte der hiergewonnenen Einsichten werden wir uns schließlich mit Erfahrungsberichten derjenigenbeschäftigen, die sich von Westafrika aus auf den langen, gefährlichen Weg nach Europamachen.

Bemerkung Für die Lektüre von Forschungsliteratur und Quellentexten sind englische oderfranzösische Sprachkenntnisse erforderlich.

Das Seminar ist auf 25 Teilnehmer begrenzt.Literatur de Brujin, Mirjam, Rijk van Dijk &Dick Focken (Hg.innen) 2001. Mobile Africa. Changing

patterns of movement in Africa and beyond . Leiden, Boston &Köln: Brill. (FBSBB)

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Historisches Seminar

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Hahn, Hans Peter &Georg Klute (Hg.) 2007. Cultures of Migration . African Perspectives .Berlin: LIT. (FBSBB)

Missionare schreiben Geschichte: Europäische Missionsgesellschaften in Westafrika im 19.Jahrhundert

Seminar, SWS: 2, Max. Teilnehmer: 30 Runkel, M.A., Steffen

Fr wöchentl. 10:00 - 12:00 17.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Im 19. Jahrhundert setzte nicht nur die koloniale Durchdringung Afrikas ein, damit einher

bzw. ihr voraus ging auch die Ausbreitung europäischer Missionsgesellschaften auf demKontinent. Die Missionare errichteten Kirchen, Missionsstationen und Schulen und übtendurch ihre Anwesenheit großen Einfluss auf die lokalen Gesellschaften aus. Zugleichverfassten sie zahlreiche Erfahrungsberichte und prägten damit das europäische Bildvon Afrika. Gleich in mehrfacher Hinsicht schrieben Missionare somit Geschichte. Indesnahmen die Missionsgesellschaften keineswegs alleine den aktiven Part in dieserEntwicklung ein. Vielmehr trafen sie auf selbstbewusste lokale Akteure, die keineswegsihren stereotypen Vorstellungen von „heidnischen“ und „unzivilisierten“ AfrikanerInnenentsprachen.

Am Beispiel Westafrikas sollen die SeminarteilnehmerInnen daher über dieAuseinandersetzung mit Sekundärliteratur und zeitgenössischen Quellentextenafrikanische Perspektiven auf diese Ereignisse erarbeiten und lernen, afrikanischeGeschichte jenseits eurozentrischer Stereotype und Rollenzuschreibungenwahrzunehmen. Mit Fokus auf die afrikabezogene Historiographie wird dabei in dieMethoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft eingeführt.

Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet, in dem diese Ziele geübt und vertieftwerden. Die Teilnahme an diesem Tutorium ist obligatorisch. Für die Lektüre vonGrundlagen- und Quellentexten sind englische Sprachkenntnisse erforderlich.

Bemerkung Für dieses Einführungsseminar gilt ein gesondertes Anmeldeverfahren! NähereInformationen entnehmen Sie bitte der Website des Historischen Seminars unter derAdresse http://www.hist.uni-hannover.de/anmeldung_einfuehrungsmodule.html

Literatur Sill, Ulrike, Encounters in Quest of Christian Womanhood. The Basel Mission in Pre- andEarly Colonial Ghana, Leiden 2010. [FBSBB]

Quartey, Seth, Missionary Practices on the Gold Coast, 1832-1895. Discourse, Gaze andGender in the Basel Mission in Pre-Colonial West Africa, Youngstown, New York, 2007.[FBSBB]

Geschlechterverhältnisse und Recht. Westeuropa - USA - Lateinamerika

Seminar, SWS: 2 Schmieder, Ulrike

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 16.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Gender history versteht gender , das sozial konstruierte Geschlecht, als konstitutives

Element jeder gesellschaftlichen Ordnung und daher als zentrale Kategorie jederGesellschaftsanalyse. Die Erkenntnisse der Geschlechtergeschichte werden in diesemSeminar komparativ auf Westeuropa, der USA und Lateinamerika von der Kolonialzeitbis zur Gegenwart angewandt und zugleich Transfers von Rechtssystemen zwischen denKontinenten in den Blick genommen.

Das gender-relevante Zivil- oder Kirchenrecht (Ehe-, Familien, Erb-, Scheidungs-,Kindschaftsrecht) und das Strafrecht zu Sexualstraftaten, Prostitution, Kindsmord undinnerfamiliärer Gewalt spiegelt die Auffassungen der herrschenden sozialen Schichtenund in den (meist von Männern dominierten) Institutionen über Geschlechterverhältnisseund Ehre sowie die Macht- und Eigentumsverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftwider. Bei der Anwendung des Rechts in Zivil- und Strafprozessen kollidieren dieseIdeen mit den Vorstellungen der Frauen, der unteren sozialen Schichten und in denAmerikas auch der anderen ethnischen Gruppen (Indigene, Afrolateinamerikaner/innen),

Page 185: Historisches Seminar - Leibniz Universität Hannover...John 1215 die Magna Carta unterzeichnete.“ (Hannes Stein, Die Welt vom 06.12.2007) Dieser Ausschnitt entspringt unschwer zu

Historisches Seminar

SoSe 2015 185

die Konflikte in diesem Bereich oft gewohnheitsrechtlich lösen. Die Diskurse von Klägernund Beklagten, Opfern und Tätern, Anklägern und Verteidigern in den Prozessen stellenaber nicht nur eine Quelle für die Analyse der Ideen über Geschlechterverhältnisse dar,sondern liefern auch ein Fülle von Informationen über das Alltagsleben der Beteiligten.

Literatur Potthast, Barbara, Von Müttern und Machos: eine Geschichte der FrauenLateinamerikas, Wuppertal 2003.

Griesebener, Andrea, Geschlecht als soziale und als analytische Kategorie. Debatten derletzten drei Jahrzehnte, in: Gehmacher, Johanna/ Mesner, Maria (Hrsg.). Frauen- undGeschlechtergeschichte. Positionen und Perspektiven, Innsbruck et.al. 2003, S.37-51.

Fachdidaktik25 Jahre Herstellung der Deutschen Einheit - Erinnerung und Geschichtskultur

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 12:00 - 14:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B108Kommentar In diesem Oktober jährt sich die – laut amtlichem Namen des „Einigungsvertrags“ vom

31.8.1990 – Herstellung der Einheit Deutschlands zum 25. Mal. Dieses Jubiläums wirdin zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und in den Medien gedacht werden. Auchdie Schulen sind aufgefordert, im Unterricht und außerhalb auf geeignete Weise diehistorischen Begebenheiten zu thematisieren. Im Seminar rekapitulieren wir die neuesteForschung zum Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung, schauen kritischauf Formen der öffentlichen Erinnerung (z.B. in Museen, Film und Fernsehen, politischenPodien, Zeitzeugenveranstaltungen) und erörtern, welche Rolle ein Vierteljahrhundertdanach dieses für den bundesrepublikanischen Geschichtshaushalt vorrangige Ereignisim Fachunterricht mit jungen, kulturell heterogen zusammengesetzten Lernenden, diejene ferne Zeit nur aus Erzählungen kennen, spielen kann.

Literatur Michele Barricelli: Berlin ist erleuchtet. http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/2-2014-43/illuminating-berlin-looking-back-year-25/

Andreas Rödder: Deutschland ewig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung.München 2009.

Mawil: Kinderland. Berlin 2014. (Graphic Novel) Sprache und Geschichte

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Do wöchentl. 14:00 - 16:00 23.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Kommentar Dem Grunde nach ist bereits lange bekannt, dass Sprache unser einziger Zugang zur

Geschichte ist. Denn die Vergangenheit als solche ist per definitionem nicht zuhanden,wir können sie immer nur sprachlich, mithilfe von Überresten, Quellen, Erzählungen,konstruieren. Aus dieser Erkenntnis jedoch ergeben sich für die Geschichtswissenschaftmannigfache Herausforderungen: Welche Sprache ist hier gemeint – jene der Quellenoder eine moderne? die elitäre Hoch- oder eine Umgangssprache? eine nationale bzw.Verkehrssprache oder eine „lingua franca“, in die alle Geschichtswerke zu übersetzensind? Gibt es überhaupt etwas, das die Sprache des Historikers oder der Historikerin vonjener der Dichterin oder des Dichters unterscheidet? Und was bedeutet, dass die Grenzedes Sprechens schnell die Grenze des Denkens wird, für das Lernen von Geschichtein kulturell und damit auch sprachlich höchst heterogen zusammengesetzten heutigenSchulklassen? Wir befragen die Geschichtstheorie, die Fachdidaktik, Schulbuchmacher,Literaten und Sprachtrainer. Nach dem Seminar sollte sich auch Ihr eigenes Sprechenüber Geschichte verändert haben.

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Historisches Seminar

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Literatur Saskia Handro/Bernd Schönemann (Hrsg.): Geschichte und Sprache. Berlin u.a. 2010.

Von der Theorie zur Praxis der Fachdidaktik: Binnendifferenzierung-Unterrichtsplanung-Kompetenzen

Seminar, SWS: 2 Huneke, Friedrich

Mo wöchentl. 18:00 - 20:00 13.04.2015 - 22.07.2015 1146 - B108Kommentar Konzepte der Binnendifferenzierung gewinnen in zunehmend heterogenen Lerngruppen

an Bedeutung. Dazu werden neuere Angebote der (Fach-)Didaktik diskutiert und erprobt.

Das Seminar beginnt mit einer praxisnahen Reflexion fachdidaktischer Grundlagen deshistorischen Lernens und der Wissenskonstruktion im Hinblick auf die Unterrichtsplanung.

Welche Phasen hat eine motivierende, produktive Unterrichtsstunde? WelcheFunktion hat ein kreativer Stundeneinstieg, wie gestalte ich ihn? Wie kann ichLernende abwechslungsreich, sicher und leistbar zur methodischen Analyseverschiedener Quellengattungen anleiten? Wie befähige ich Lerner schrittweise zurkritischen Urteilsbildung als Teil eines reflektierten Geschichtsbewusstseins? WelcheKompetenzmodelle stehen für einen ergebnisorientierten Unterricht zur Verfügung? InKleingruppen werden Stundenkonzepte für eine aktuelle Unterrichtsreihe erarbeitet. Dazufindet auch ein Workshop statt.

Aktuelle und historische Schulbücher werden im Rahmen einer eintägigen Exkursionin das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (Braunschweig) aufIdeologien und Narrative untersucht. Über welche Kompetenzen müssen Schüler heuteverfügen, um mit (solchen) Quellen kritisch zu arbeiten?

Am Ende des Seminars verfügen die TeilnehmerInnen über grundlegendefachdidaktische Kategorien und Erfahrungen zur Planung und Beobachtung vonUnterricht.

Bemerkung Das Fachpraktikum findet in der vorlesungsfreien Zeit statt.BA-Studenten können in Einzelfällen nach Rücksprache am Seminarteil gern teilnehmen.

Literatur Einführende Lit.: Barricelli, Michele, Sauer, Michael: Was ist guter Geschichtsunterricht?Fachdidaktische Kategorien zur Beobachtung und Analyse von Geschichtsunterricht.In: GWU 57(2006), Heft 1, S. 4-26. – Hilke Günther-Arndt (Hrsg.), Geschichtsdidaktik.Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2003, besonders S. 23-46. – Hans-Jürgen Pandel, Geschichtsunterricht nach PISA. Kompetenzen, Bildungsstandardsund Kerncurricula, Schwalbach/Ts., 2.A. 2007, besonders S. 6-65. – Michael Sauer,Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber,6.A. 2007. – Schneider, Gerhard, Gelungene Einstiege. Voraussetzungen für erfolgreicheGeschichtsstunden, Schwalbach/Ts., 4. erg. u. überarb. A. 2004. – Bärbel Völkel,Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht (Praxisteil). Schwalbach/Ts. 2008.Differenzierung. Themenheft der Fachzeitschrift: Geschichte lernen, Heft 131 / 2009.Kühberger, Christoph und Elfriede Windischbauer: Individualisierung und Differenzierungim Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2013.

Weiterführende Lit.: Michele Barricelli, Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts. Bde. 1, 2. Schwalbach/Ts. 2012. - Hans-Jürgen Pandel,Geschichtsdidaktik. Eine Theorie für die Praxis. Schwalbach/Ts. 2013. – Ders.:Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts., 3.A. 2006. – Ders.: Bildinterpretation. Die Bildquelle im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts., 2008. – Ders.: Historisches Erzählen. Narrativität im Geschichtsunterricht.Schwalbach/Ts. 2010. Körber, Andreas: Graduierung von Kompetenzen. In: M. Barricelli,M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1, Schwalbach/Ts.2012, S. 236-254.Wenzel, Birgit: Heterogenität und Inklusion - Binnendifferenzierung undIndividualisierung. In: M. Barricelli, M. Lüdtke (Hg.): Handbuch Praxis desGeschichtsunterrichts, Bd. 2, Schwalbach/Ts. 2012, S. 238-254.

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Historisches Seminar

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Sonderpädagogische FachdidaktikSpezielle Probleme der Sonderpädagogischen Fachdidaktik

Seminar, SWS: 2 Barricelli, Michele

Di wöchentl. 16:00 - 18:00 21.04.2015 - 25.07.2015 1146 - B112Di Einzel 18:00 - 20:00 14.07.2015 - 14.07.2015 1146 - B112Kommentar Schon seit einiger Zeit verstehen sich die modernen Richtungen der Geschichtsdidaktik

als eine Didaktik der Vielfalt. Als Analysekategorien für Lerngegenstände, aberauch um die individuellen Lernenden hinsichtlich ihrer Vorbildung, Interessen undBedürfnisse zu gruppieren, spielen also kultureller Hintergrund, Geschlecht undsoziale Herkunft eine unterrichtsbedingende Rolle. Jüngst werden auch körperlicheund geistige Beeinträchtigungen als Differenzlinien und in ihrer Bedeutung fürProzesse des historischen Lernens betrachtet. Wir begutachten theoretische Entwürfe,Organisationsformen, empirische Studien und praktische Handreichungen für denGeschichtsunterricht an der inklusiven Schule.

Literatur Sebastian Barsch/Wolfgang Hasberg (Hrsg.): Inklusiv – Exklusiv. Historisches Lernen füralle. Schwalbach/Ts. 2014.

Doktorandenseminar

Seminar, SWS: 2 Hatzky, Christine

Di 14-täglich 18:00 - 20:00 14.04.2015 - 25.07.2015Bemerkung zurGruppe

Büro Fr. Hatzky (B107)

Kommentar Das Seminar richtet sich an Promovierende, die eine Dissertation im Bereich derGeschichte Lateinamerikas anstreben. Es bietet einerseits Raum für Diskussionen überdie theoretische und methodische Herangehensweise an das Dissertationsprojekt.Das Seminar ermöglicht andererseits, die verschiedenen Arbeitsschritte –von derAusarbeitung der Forschungsfrage über die Recherche bis hin zur schriftlichenAbfassung – das Projekt in seinen unterschiedlichen Stadien vorzustellen und zudiskutieren. Besonders berücksichtigt werden die Herausforderungen eines Projekts, dasin der lateinamerikanischen Geschichte angesiedelt ist, etwa die Recherche in Archivenin Lateinamerika oder im Hinblick auf die anzuwendende Methodik.