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hoch 3 Die Zeitung der Technischen Universität Darmstadt www.tu-darmstadt.de Bild: Katrin Binner Jahrgang 4 29. September 2008 Denken Verstehen Kennen Leuchtendes Vorbild Der Alumnus Purna Kanungo engagiert sich gegen Rassismus. Seite 22 Glänzendes Beispiel Ausländische Studierende kommen garantiert erfolgreich zum Ziel. Seite 11 Helle Straßen Lichttechniker der TU Darmstadt entwickeln effizientere Beleuchtung. Seite 5 Ursachen der Demenz verstehen Nr. 5/September 2008 Pressesendung Nr. D 14253 F Schon bezahlt!

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Jahrgang 4 29. September 2008

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Leuchtendes VorbildDer Alumnus Purna Kanungo engagiert sich gegen Rassismus.

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Glänzendes BeispielAusländische Studierende kommen garantiert erfolgreich zum Ziel.

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Helle StraßenLichttechniker der TU Darmstadt entwickeln effizientere Beleuchtung.

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Ursachen der Demenz verstehen

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1,1 Millionen Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt.Um bis zu 20 Prozent schrumpft das Gehirn beim Alzheimer- typischen fortschreitenden Verlust von Nervenzellen.1906 beschrieb der Neurologe Alois Alzheimer erstmals wissenschaftlich die nach ihm benannte Krankheit, die häufigste Form der Demenz.

Das Gedächtnis lässt rapide nach, Ori-entierung, Sprache, Denk- und Urteils-vermögen sind gestört – so kündigt sich Demenz in ihrer häufigsten Form, der Alzheimerkrankheit, an. Ursachen-forschung und Therapiemöglichkeiten sind immer noch ein weites Feld. Ein in-ternationales Team um TU-Professor Bo-ris Schmidt vermeldet Erfolge: Der Ab-lauf der hirnorganischen Krankheit mit ihren typischen Eiweißablagerungen und dem langsam fortschreitenden Unter-gang von Nervenzellen und Nervenzell-kontakten kann besser verstanden wer-den. Seite 4

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IMPRESSUM HERAUSGEBER: Referat Kommunikation der TU Darmstadt, Karolinenplatz 5, 64289 Darmstadt Telefon 06151 162063 Telefax 06151 164128 E-Mail: [email protected] INTERNET: www.tu-darmstadt.de/aktuell/hoch3

ISSN: 1861–7204 TERMINE: Die nächste Ausgabe erscheint am 10. November 2008 REDAKTION: Jörg Feuck (feu), Katrin Binner (Fotos), Marina Pabst (Veranstaltungen) AUFLAGE: 7000

Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber und Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich das Bearbeiten und Kürzen eingereichter Texte vor. hoch3 erscheint jährlich mit 7 Ausgaben, der Abonnementpreis beträgt 14 Euro.

GESTALTUNG: Profilwerkstatt GmbH, Darmstadt DRUCK & ANZEIGEN: typographics GmbH, Röntgenstraße 27a , 64291 Darmstadt, Telefon 06151 719609, Telefax 06151 719621

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

vieles neu, alles anders? Für die zahlreichen Studienanfänger, die in diesen Ta-gen die TU Darmstadt Stück für Stück kennenlernen und sich die Quartiere Darmstadts erschließen, ist diese Frage selbstverständlich. Aber auch die erfah-renen Studierenden müssen sich auf dem Campus Innenstadt erst einmal neu orientieren: Vielleicht nehmen sie etwas neidisch zur Kenntnis, dass das Präsi-dium zum Start des Wintersemesters die Neuen nicht nur wie bisher im kleine-ren Kreis in den Fachbereichen begrüßt, sondern sie diesmal zum ersten Mal gemeinsam mit dem Studierendenausschuss und dem Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt zu einer zentralen Willkommensveranstaltung einlädt.

Neu ist auch hier und da eine etwas untypische Lernatmosphäre, weil in den nächsten Wochen ungewohnte Vorlesungs-„Locations“ auf dem Stundenplan stehen: Wegen der erst in ein paar Wochen abgeschlossenen Sanierung des Au-dimax-Hörsaalgebäudes werden große Lehrveranstaltungen in zwei Darm-städter Kinos und auf der Lichtwiese in einem Zelt stattfinden müssen.

Aber Besserung ist in Sicht: zum Beispiel mit der Eröffnung des neuen zentra-len Eingangsgebäudes der Technischen Universität Darmstadt am Karolinen-platz. Hier werden die Studierenden gebündelt Serviceleistungen und Raum für angenehmes Arbeiten und Verweilen finden. Und hier zieht demnächst auch der neue Shop der TU Darmstadt mit einem attraktiven Sortiment ein. Üb-rigens: Für die gute Adresse und Architektur wird noch ein guter Name ge-sucht. Die Uni hat einen Namenswettbewerb für das Gebäude ausgeschrieben: Der beste Vorschlag (E-Mail an: [email protected]) wird mit einem Gutschein für einen viertägigen Aufenthalt für vier Personen im Chalet Giersch der Carlo und Karin Giersch-Stiftung belohnt.

Viel Inspiration, viel Erfolg und natürlich viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe. Jörg Feuck, Chefredakteur

Denken 4

Ihre Forschungsergebnisse zur allmählichen Entschlüsselung der Alzheimerkrankheit haben Darmstädter Chemiker in „Nature“ publiziert. Chemiker sind es auch, die maß -geschneiderte Enzyme für die Biotechnologie viel schneller als bisher isolieren können.

Wissen 7

Neuer Stern am Medienhimmel: Der Fachbereich Architektur wagt ein ambitioniertes Magazin. Im Griff hatte der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik sein Blitzgewitter beim Tag der offenen Tür.

Bewegen 10

Das Uni-Sportzentrum fährt zwei Siege gleichzeitig ein: Parallel zum Neubau einer Kletterhalle wird das Sport-Gesundheitszentrum renoviert.

Verstehen 11

Erfolg ist planbar: Die TU Darmstadt setzt viele Hebel in Bewegung, damit ausländische Studierende ihre gesteckten Ziele erreichen.

Semesterstart 14

Neu an der Uni? Dann nichts wie hinein in die Mensa, wo das Präsidium und der Oberbürgermeister die Studienanfänger begrüßen. Danach gibt es eine große Party.

Verbinden 15

Eine neue Rubrik voller Neuigkeiten für Alumni und sonstige Freunde dieser Universität. Eine Chance zum „Netzwerken“ ist der kommende 90. Geburtstag der Vereinigung der Freunde.

Ausgezeichnet 16

Ein riesiges Stück vom Kuchen geholt: Die TU Darmstadt schneidet sehr erfolgreich beim hessischen Exzellenzprogramm „LOEWE“ ab. Außerdem gilt es jede Menge Preisträger vorzustellen.

Kennen 20

Sandra Bohlinger, eine Karriere: Habilitiert an der TU Darmstadt, nunmehr Nationale Sachverständige beim Europäischen Zentrum für Berufsbildung. Demnächst folgt der Sprung auf eine Professur.

Handeln 24

Die Universitätsleitung legt einen neuen Qualitätsleitfaden für Berufungsverfahren und neue Auswahlkriterien für die Ernennung von Honorarprofessuren vor.

Merken 26

Schüler können spannende Herbstferien auf dem Campus Lichtwiese verbringen. Außerdem jede Menge Tipps zum Füllen des persönlichen Terminkalenders.

Abschluss 28

Die Idee der Mitfahrzentrale ist längst noch nicht ausgereizt: Ein Start-up-Unternehmen aus der TU Darmstadt analysiert die logistischen und energieeffizienten Chancen der „geteilten Mobilität“.

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Medizin und Chemie> Boris Schmidt ist Professor am Clemens-Schöpf-Institut für Organische Chemie und Biochemie der TU Darmstadt. Zu seinen Schwerpunkten im Bereich Medizinalchemie gehören Molekulare Mechanismen Neurodegenerativer Erkrankungen: Alzheimer- Demenz, BSE; Proteinaggregation: Amyloid beta, Tau, Prionen und Enzyminhibition: Aspartylproteasen (Alzheimer-Demenz), 20 S Proteasom (Onkologie). Im Bereich Or-ganische Synthese arbeitet er über Ionische Flüssigkeiten, Aromatische Heterocyclen und Peptidminetika.

Originalpublikation:Thomas L. Kukar, Thomas B. Ladd, Maralyssa A. Bann, Patrick C. Fraering, Rajeshwar Narlawar, Ghulam M. Maharvi, Brent Healy, Robert Chapman, Alfred Welzel, Robert W. Price, Brenda Moore, Vijayaraghavan Rangachari, Bernadette Cusack, Jason Eriksen, Karen Jansen-West, Christophe Verbeeck, Debra Yager, Christopher Eckman, Wenjuan Ye, Sarah Sagi, Barbara A. Cottrell, Justin Torpey, Terrone L. Rosenberry, Abdul Fauq, Michael S. Wolfe, Boris Schmidt, Dominic M. Walsh, Edward H. Koo & Todd E. Golde, Substrate-targeting-secretase modulators, Nature 2008, 453, 7197, doi: 10.1038/nature 07055.

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Hoffnung im Kampf gegen AlzheimerTU-Forscher sind Mechanismen der heimtückischen Krankheit auf der Spur

> Ihre Ergebnisse haben sie in „Nature“, einer der weltweit renommiertesten naturwissenschaftli-chen Fachzeitschriften, vorgestellt. Den Wissen-schaftlern ist es gelungen, die Regulationsmecha-nismen so genannter Sekretasemodulatoren aufzu-klären. Diese verringern die Produktion der im Ge-hirn von Alzheimerpatienten im Krankheitsverlauf abgelagerten Peptide. Von der TU Darmstadt waren Professor Boris Schmidt und Dr. Rajeshwar Narla-war vom Clemens-Schöpf-Institut für Organische Chemie und Biochemie an der Forschung beteiligt.

In gemeinsamen Experimenten mit Thomas Kukar und Todd E. Golde von der Mayo Clinic/Flo-rida konnten die Darmstädter Forscher die Bin-dungsstelle und damit die Wirkweise von Taren-flurbil, einem Aβ42-senkenden γ-Sekretasemodula-

Wissenschaftler der TU Darmstadt haben gemeinsam mit Forscherkolle-gen von der Mayo Clinic, der Harvard Medical School und drei weiteren Universitäten Forschungsergebnisse erzielt, die insbesondere für die Therapie der Alzheimerkrankheit von großer Bedeutung sein könnten.

tor, sowie von Fenofibrat, einem Aβ42-erhöhenden γ-Sekretasemodulator, identifizieren. Dabei zeigte sich, dass diese Substanzen nicht wie bisher ange-nommen direkt an das Enzym binden, sondern an das Substrat. Diese ungewöhnliche Substratanbin-dung verändert schließlich das Schnittmuster des Enzyms und führt zu einer veränderten Freisetzung von Aβ42.

Dieses Ergebnis könnte nicht nur für die Alz-heimertherapie von großer Bedeutung sein, son-dern für alle biochemischen Prozesse, bei denen in der Membran schneidende Proteasen beteiligt sind. Eine überraschende Erkenntnis aus der Sicht der Medizinischen Chemie ist zudem, dass die Wirk-stoffe eher wasserunlöslich sein sollten, was jedoch eine Verabreichung in Tablettenform erschwert.

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Leuchtende ZukunftLichttechnik-Wissenschaftler der TU Darmstadt sehen große Effizienzpotenziale

> Die Europäer entdecken das Licht als Quelle für Energiespar-maßnahmen. Nach dem Verbot der althergebrachten Glühbir-nen, das ab kommendem Frühjahr in Kraft treten wird, sind nun auch alte, ineffiziente Straßenlampen ins Visier der Politiker ge-raten. Eine neue Regelung soll spätestens ab dem Jahr 2011 den Verkauf von Quecksilberdampflampen in Europa untersagen. In der Praxis bedeutet das, dass fast jede zweite Lampe ausge-tauscht werden muss.

„Es wird zwar eine Übergangsphase geben, in der die alten Quecksilberdampflampen weiter in Betrieb sein dürfen, aber spä-testens ab 2012 wird der Bedarf an Ersatz nicht mehr gedeckt wer-den können“, warnt Professor Tran Quoc Khanh vom Fachgebiet Lichttechnik der TU Darmstadt. „Es kommt eine riesige Herausfor-derung auf die Kommunen zu, doch die meisten wissen bislang noch nicht einmal etwas davon.“

Gigantische Sparchancen

Die Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Brücken macht zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland aus, was den Staat Jahr für Jahr 760 Millionen Euro kostet. Der Bestand an Straßenleuchten ist insgesamt völlig überholt, jede dritte deut-sche Straßenleuchte ist älter als zwanzig Jahre. Die veralteten Lampen haben eine niedrige Lichtausbeute, viele enthalten noch Quecksilber. Umweltschädigend sind sie darüber hinaus wegen ihres hohen Stromverbrauchs und des damit verbundenen CO2-Ausstoßes.

„Das Einsparpotenzial ist gigantisch“, ist sich der Darmstäd-ter Lichttechniker Khan denn auch sicher. „Schon mit der heute verfügbaren Technologie könnte Deutschland den CO2-Ausstoß um 1,6 Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren.“ Nach Ansicht des Frankfurter Zentralverbandes der Elektrotechnik- und Elektro-nikindustrie e. V. (ZVEI) könnten die öffentlichen Haushalte jähr-lich bis zu 400 Millionen Euro einsparen.

Wo alte Straßenlampen ausgewechselt werden müssen, werden vor allem in Deutschland meist die gelb leuchtenden Natriumhochdrucklampen installiert. „Die allerdings sind aus Sicht der Lichtplaner wegen der schlechten Farbwieder- gabe nicht wünschenswert“, erläutert Khanh. Österreich und andere Länder setzen denn auch lieber auf die weiße Halogen-metalldampflampe. Diese gibt die Farben sehr gut wieder, ist al-

Die in Deutschland häufig in der Straßenbeleuchtung noch verwendeten Quecksilber -dampflampen sind technisch und energetisch völlig veraltet. Schon der Einsatz moderner Lampen auf dem derzeitigen Stand der Technik bietet den Kommunen Einsparpotenziale in dreistelliger Millionenhöhe. Wissenschaftler der TU Darmstadt arbeiten aber schon an der Lichttechnik von übermorgen: Energetisch und lichttechnisch optimale LED-Lampen.

herstellern bei der Entwicklung einer solchen Leuchte, die auf deutschen Straßen allerdings noch nicht zu finden ist. „Die neue Technologie ist noch vergleichsweise teuer, doch die Vorteile der LED sind so groß, dass sich dieser Typ auch bei der Straßenbe-leuchtung durchsetzen wird“, betont Khanh.

Die neuartigen LED-Leuchten zeichnen sich nicht nur durch sehr gute Farbwiedergabe und Umweltverträglichkeit aus. Auch die Lebensdauer ist mit durchschnittlich 14 Jahren sehr hoch – bei entsprechend niedrigen Wartungskosten. Sie lassen sich zu-dem als einzige stufenlos von null auf 100 Prozent dimmen. Nicht zuletzt sind die Leuchtdioden extrem klein, wodurch die Form der Straßenlampen sehr variabel wird.

Doch noch sind nicht alle Probleme gelöst. Die Effizienz der LED-Straßenleuchten ist noch nicht mit der von Natriumdampf-lampen vergleichbar. Die Forschungen laufen jedoch auf Hoch-touren, und die Lichtausbeute steigt enorm schnell an, sagen die Darmstädter Lichtexperten. „Bis zum Jahr 2012 werden wir in unserer Forschung so weit fortgeschritten sein, dass LED-Leuch-ten die energetisch, licht- und umwelttechnisch sinnvollste Lö-sung darstellen“, bringt es Khanh auf den Punkt.

Info: www.lichttechnik.tu-darmstadt.de

lerdings teurer in der Anschaffung als die Natriumhochdruck-lampe. Mit weniger als vier Jahren hat die Halogenmetalldampf-lampe zudem eine kurze durchschnittliche Lebensdauer. Mit Blick auf das anstehende europäische Verbot von Quecksilberdampflam-pen stellen Natriumdampf- und Halogenmetalldampflampen bei allen Nachteilen jedoch die derzeit einzigen verfügbaren und wirt-schaftlich tragbaren Alternativen dar.

Zukunftstechnologie LED

„Die Straßenlampe der Zukunft ist eine LED-Lampe“, prophezeit Khanh, der für die Automobilbranche bereits Scheinwerfer auf Basis von Licht emittierenden Dioden (LED) entwickelt. Die Darmstädter Forscher kooperieren mit den führenden Lampen-

Mit der Eröffnung des Innovations- und Evaluationszentrums für Informations- und Kommunikationstechnologien haben die DB Systel GmbH und die Technische Universität Darmstadt ihre strategische Partnerschaft eingeläutet. Ziel der Kooperation ist es, gemeinsam innovative Forschungsvorhaben im Bereich Informations- und Kommunikations-technologie für Verkehr und Logistik umzusetzen.

der Praxis eines international agierenden Mobilitäts- und Logis-tikkonzerns in die Projektarbeit ein. Für die TU übernimmt Pro-fessor Ralf Steinmetz vom Fachgebiet Multimedia Kommunikati-on (KOM) die wissenschaftliche Leitung und Koordination.

„Zusammen mit der TU Darmstadt werden wir praktische Aufgabenstellungen untersuchen und anwendungsorientierte Lösungen erarbeiten“, erklärte Dr. Said Weiß-Saoumi, Leiter des neuen Zentrums auf Seiten der DB Systel GmbH. Steinmetz ergänzte: „Durch die Zusammenarbeit mit DB Systel gewinnen wir zusätzlichen Praxisbezug in unserer Arbeit. Hiervon profi-

Schwergewicht in der LogistikforschungTU Darmstadt und DB Systel eröffnen gemeinsames Kompetenzzentrum

> In dem Zentrum befassen sich künftig Mitarbeiter von DB Systel und der TU Darmstadt hauptsächlich mit der Entwicklung von IT-Lösungen zur Verbesserung der Abläufe im Güter- und Personenverkehr. Mit solchen Systemen können beispielsweise die Kontrolle und Gebührenabrechnung im Containerverkehr vereinfacht oder Reisenden mehr Service bei der Ticketbuchung geboten werden. Während die TU das Expertenwissen über Kommunikationsnetze der Zukunft sowie in den Bereichen Mo-bilität und Logistik hat, bringt DB Systel, eine Tochter der Deut-schen Bahn und zuständig für IT/TK-Lösungen, Erfahrungen aus

tieren wir alle, von den wissenschaftlichen Mitarbeitern bis zu den Studierenden, die durch regelmäßige Gastvorträge For-schung aus erster Hand erleben werden.“ Außerdem könnten die Studierenden Kontakte zu einem potenziellen Arbeitgeber knüpfen.

Darmstadt bietet sich als Standort für das Innovationszen-trum aus mehreren Gründen an: Zum einen liegt es in räumlicher Nähe zum Hauptsitz der DB Systel GmbH in Frankfurt, zum an-deren besitzt die Universität als Ganzes ein sehr hohes internatio-nales Ansehen in der technischen Forschung.

Neben den Fachbereichen Informatik, Elektrotechnik und In-formationstechnik sind von der TU auch die Kompetenzen von Wissenschaftlern aus anderen Fachgebieten wie Professor Man-fred Boltze vom Fachbereich Bauingenieurswesen mit dem Schwerpunkt Verkehrsplanung und Verkehrstechnik und Profes-sor Hans-Christian Pfohl aus den Wirtschaftswissenschaften ge-fragt.

Vergeudete Energie auf hellen Straßen: Spezielle LED-Leuchten wären sinnvoller.

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Wissenschaftler der Arbeitsgruppe von Professor Harald Kolmar am Institut für Organische Chemie und Biochemie der TU Darmstadt haben ein neues Verfahren entwickelt, das die Isolierung maßgeschneiderter Enzyme für den Einsatz in der Biotechnologie und der Wirkstoffsynthese mindestens um den Faktor tausend beschleunigt. Den Darmstädter Wissenschaftlern gelang es, einzelne Enzym produ-zierende Bakterien durch Hochgeschwindigkeitszellsortierung zu isolieren.

> Technische Enzyme sind allgegenwärtig. Jedes Waschmittel enthält Enzy-me, die Schmutzpartikel abbauen. Auch für die Lösung der Energieprobleme der Zukunft werden optimierte Enzyme benötigt, etwa für die Herstellung von Biogas oder Biodiesel aus nachwachsenden Rohstoffen. In der Weißen Biotech-nologie steht die industrielle Produktion von organischen Grund- und Feinche-mikalien sowie Wirkstoffen im Mittelpunkt. Dort spielen optimierte Enzyme ei-ne zentrale Rolle. Allerdings stellt die Natur nicht für jeden chemischen Synthe-seprozess ein optimales Enzym bereit. Daher ist es häufig notwendig, natürli-che Enzyme aktiver und stabiler zu machen.

„Seit vielen Jahren werden Bakterien als Produzenten technischer Enzyme herangezogen“, erklärt Professor Kolmar. „Um optimierte Enzyme zu erhalten, werden Grundprinzipien der natürlichen Evolution angewandt, nämlich Muta-tion und Selektion. Wir führen Mutationen nach dem Zufallsprinzip in Enzym-gene ein, lassen Escherichia coli-Bakterien die resultierenden Enzymvarianten produzieren und suchen dann nach Bakterien mit den gewünschten verbesser-ten Enzymeigenschaften.“

Bislang ein langwieriger und mühsamer Prozess. Tausende von Mikroorga-nismen, die jeweils eine andere Enzymvariante produzieren, müssen getrennt kultiviert wer-den. Um an die Enzymkandida-ten zu gelangen, müssen die Mi-kroorganismen zerstört und der Zellinhalt muss aufgearbeitet werden. „Wir haben einen ge-netischen Trick verwendet und Bakterien genetisch so umpro-grammiert, dass diese das En-zym der Wahl nicht mehr im Zellinneren, sondern außen auf der Zelloberfläche bereitstellen“, erklärt Kolmar. „Dann können lebende Zellen direkt für einen Enzymtest eingesetzt werden.“

Ein zweiter Meilenstein wurde erreicht, als es den Wissenschaftlern gelang, die Suchstrategie nach Enzymen mit gewünschten Eigenschaften so weit zu op-timieren, dass die Enzymaktivität einzelner Bakterienzellen analysiert werden kann. Dazu haben die Darmstädter Wissenschaftler zusammen mit Kollegen am Forschungszentrum Jülich und am Max-Planck-Institut für Kohlenfor-schung in Mülheim ein Verfahren entwickelt, um einzelne Bakterien, die das gewünschte Enzym präsentieren, rasch zu erkennen. Hierfür wurden spezielle Enzymsubstrate synthetisiert, die mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert werden können. Wenn das Enzym in der Lage ist, das Substrat umzusetzen, wird das Produkt der Reaktion ebenfalls auf der Oberfläche der enzymatisch aktiven Bakterienzelle fixiert. Damit können enzymatisch aktive Zellen von in-aktiven Zellen unterschieden werden, da sie einen Fluoreszenzmarker tragen und nach Lichtanregung Photonen emittieren. Viele Millionen Bakterienzellen, von denen jede eine etwas andere Enzymvariante trägt, können so einem En-zymtest unterzogen werden. Einige wenige zeigen dann Substratumsatz und Fluoreszenz.

„Um an diese wertvollen Bakterien heranzukommen, die das gesuchte En-zym tragen, verwenden wir ein Hochgeschwindigkeitszellsortiergerät“, erklärt Kolmar. Bakterien werden dort in Wasser aufgenommen und durch eine Düse geschossen. Die einzelnen Wassertröpfchen mit eingeschlossenem Bakterium fliegen dann an einem Hochleistungslaserstrahl vorbei. Befindet sich ein fluo-reszierendes Bakterium im Tröpfchen, emittiert dieses Photonen und zeigt da-mit die gesuchte Enzymaktivität an. Solche Bakterien werden elektrostatisch aufgeladen, damit aus ihrer Flugbahn abgelenkt und eingesammelt. Nicht fluo-reszierende Bakterien landen im Abfall. „Wir nennen diesen Vorgang das Aschenputtelprinzip: die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Al-lerdings sind wir viel schneller als Aschenputtels Tauben. Hunderttausend ein-zelne Bakterien und damit hunderttausend Enzymkandidaten können in einer Sekunde analysiert werden. An einem Arbeitstag werden daher bis zu 100 Mil-lionen Enzymkandidaten durchmustert. Bisherige Verfahren konnten lediglich mit einigen tausend bis einigen zehntausend Kandidaten arbeiten“, so Kolmar.

Genetischer TrickTU-Forscher machen Hochgeschwindigkeitssuche nach technischen Enzymen möglich

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„Nicht fluoreszierende Bakterien landen im Abfall. Wir nennen diesen Vorgang das Aschenputtel-prinzip: gute ins Töpfchen, schlechte ins Kröpfchen.“ Professor Harald Kolmar

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Neuer Stern am MedienhimmelFachbereich Architektur gibt das Magazin „Generalist“ heraus

Architektur ist immer auch eine Frage des Überblicks. Diesen möchte das ab Herbst er scheinende Magazin „Generalist“ vermitteln. Ein Schwerpunktthema sowie Serviceinformationen halten Studierende, Architekten und Dozenten auf dem Laufenden.

an ausgewählten europäischen Hochschulen, eine Fotostrecke über Die Weiße Stadt Tel Aviv zum 70. Bauhaus-Jubiläum und ein Bericht über „Updating Germany“ von Friedrich von Borries, Kurator des diesjährigen deutschen Pavillons auf der Architek-turbiennale Venedig 2008, runden das Heft ab.

Info: Demnächst findet eine Release-Party am Fachbereich

Architektur statt. Näheres unter www.generalist.in

und deren benachbarte Gestaltungsbereiche. So ru-fen etwa Oliver Elser und Andreas Hild auf: „Architek-ten! Hört auf zu entwerfen – es tötet Eure Kreativität“.

Neben Interviews mit Professor Marc Angelil (ETH Zürich) und Professor Meinrad von Gerkan (GMP Architekten, Hamburg) enthält der „Genera-list“ auch einen Aufsatz von Professor Günther Pfei-fer (TU Darmstadt) mit dem Titel „Haltungen und Stadtpunkte – ein Prozess“. Ein Vergleich der Lehre

Jede Theorie ist immer nur so gut wie ihre Umsetzung in der Praxis. Dass nachhaltiges unternehmerisches Denken auch außerhalb von Seminarräumen funktioniert, davon konnte sich eine Gruppe von BWL-Studierenden bei ver-schiedenen Firmen in Schweden überzeugen.

bereits ganz weit oben auf der Agenda steht – wie es zum Beispiel in Schweden der Fall ist.

Bei der Firma SKF lernten die Seminarteilnehmer, wie moderne Kugellager helfen können, Energie zu sparen. Im Göteborger Hafen und bei DB Schenker konnten sie sich davon überzeugen, wie wichtig eine gut funktionierende und effiziente Logistikkette ist, um knapper werdende Ressourcen so sparsam wie möglich einzusetzen und belastende Umwelteinflüsse zu vermeiden. Bei Södra Cell, einer Zellstofffabrik in Väro, wurde den Seminarteilnehmern gezeigt, was es bedeutet, wenn nachhaltige Entwicklung nicht nur Umweltbewusstsein, sondern Grundlage des eigenen Geschäfts ist, und wie der Nachhaltigkeitsge-danke konsequent entlang der gesamten Supply Chain umgesetzt wird.

Neben den Besichtigungen und Vorträgen in Unternehmen standen auch Besuche der Chalmers Universität auf dem Programm. Dort hatten die Semi-narteilnehmern Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse. Auch hier zeigten Praktiker etwa von Volvo Trucks, welche nachhaltigen Antriebstechnologien in Zukunft zu erwarten sind und wie Fortschritte im Bereich der Logistik unter Be-rücksichtigung einer nachhaltigen Entwicklung in Skandinavien gestaltet wer-den können.

Neben dem abwechslungsreichen fachlichen Programm blieb auch genü-gend Zeit, die Stadt Göteborg und das Nachtleben kennenzulernen. Bei einem Ausflug zur Schäreninsel Styrsö Bratten konnten die Seminarteilnehmer bei strahlendem Sonnenschein die Seeluft genießen, malerische Holzhäuser be-wundern und die Seele baumeln lassen.

Info: www.fgul.de

Nachhaltige ErfahrungTU-Studierende auf Exkursion in Schweden

> Für die Teilnehmer des BWL-Seminars „Sustainable Development“ unter Lei-tung von Professor Hans-Christian Pfohl stand in diesem Sommer eine Exkursi-on nach Göteborg auf dem Programm. Im Laufe des Sommersemesters hatten sich die Studierenden des Fachbereichs Unternehmensführung & Logistik in mehreren Sitzungen mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Dabei ging es um die Frage, wie im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung die Bedürf-nisse jetziger Generationen befriedigt werden können, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Bereichert wurden die Diskussionen durch sechs chinesische Austauschstudenten der Tongji-Universität in Schang-hai. Sie gaben interessante Einblicke in das Thema Nachhaltigkeit aus chinesi-scher Sicht und trugen damit zum interkulturellen Austausch bei. Schnell wurde klar, dass es sich bei Sustainable Development nicht nur um ein Modewort han-delt, sondern Nachhaltigkeit von Unternehmen auch praktiziert wird.

Was lag also näher, als die in der Theorie gewonnenen Erkenntnisse bei Un-ternehmen zu hinterfragen, die in einem Land tätig sind, in dem Nachhaltigkeit

> „Generalist“ – so heißt die neue Architektur-zeitschrift, die der Fachbereich Architektur der TU Darmstadt herausgibt. Das Magazin tritt mit dem Anspruch an, aktuelle Themen und Debatten der Praxis und der Theorie in Architektur, Städtebau und benachbarten Gestaltungsdisziplinen darzu-stellen und zu diskutieren. Damit soll das Spektrum möglicher Themen erheblich weiter gefasst werden als bei spezialisierten Architekturzeitschriften.

Im Herbst erscheint die erste Ausgabe des Ma-gazins, das dann halbjährlich in deutscher und englischer Sprache erscheinen wird. Der „Genera-list“ richtet sich an Studierende, Erwerbstätige und Lehrende aller Gestaltungsdisziplinen mit Schwerpunkt auf der Architektur. In jeder Ausgabe wird ein Thema ausführlich beleuchtet. Ein vom Themenschwerpunkt unabhängiger Serviceteil kommentiert das konkrete gestalterische Zeitge-schehen. Dazu sucht „Generalist“ jeweils einen breiten, interdisziplinären Zugang. Die Beiträge, seien es Analysen, Interpretationen oder Positio-nen, sind als offene Diskussion gegliedert und sol-len aktuelle Entwicklungen und Trends laufend kommentieren.

Mit einem „Call for Papers“ werden Wissen-schaftler und Journalisten aufgefordert, Vorschläge für Beiträge zur jeweiligen Ausgabe einzureichen. Neben diesen Beiträgen werden für besondere Schlüsseltexte Autoren beauftragt.

Die erste Ausgabe trägt den Titel „ ...vom Entwer-fen ... on designing“ und führt ein in die Hochschul-diskussion über eine architektonische Kerndisziplin Hoch hinaus und tiefschürfend: „Generalist“ heißt das neue internationale Magazin aus dem Fachbereich Architektur.

Wissen

Kreative in der Werkstoffkunde Aus der Kooperation von Universität und Unternehmen lernen – das kön-nen Studierende im Advanced Design Project (ADP) des Instituts für Werk-stoffkunde. Ziel des ADP ist es, die Ausbildung der Studierenden prak-tisch auszurichten. Damit sollen sie im Anschluss an ihr Studium in der Lage sein, in einem „lernenden“ Un-ternehmen zu arbeiten und diese Strukturen auch einzufordern.

So üben die Studierenden, sich als Team zu organisieren und fachlich schnell in die Tiefe zu gehen, erfah-ren zugleich aber auch die Vorteile von Prozessen, die nicht von Be-triebsblindheit gestört sind. Kreative Methoden mit analytischer Arbeits-weise zu kombinieren, unterschiedli-che Sichtweisen zuzulassen und das gefasste Ziel nicht aus den Augen zu verlieren – beim ADP lernen die Stu-dierenden, diese Herausforderung zu meistern.

Im Sommer wurden zwei dieser Projekte in Kooperation mit den Un-ternehmen Norma Group (Komplex-beanspruchung) und Continental (Kunststofftechnik) mit großem Er-folg abgeschlossen. Im Herbst 2008 heißt der Kooperationspartner BMW München. Dabei arbeitet das Institut für Werkstoffkunde im Rahmen von Innovationsforschung auch mit der TU München zusammen.

Kontakt: Dr. Norbert Völker, E-Mail:

[email protected]

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UniTechSpin-Award 2008

Der Ideenwettbewerb der TU Darmstadt

geht in die zweite Runde! Auch dieses

Jahr können gründungsinteressierte Stu-

dierende, Absolventinnen, Absolventen

sowie Wissenschaftlerinnen und Wissen-

schaftler ihre Geschäftsideen im Rah-

men eines Ideenwettbewerbs vorstellen

und wertvolles Feedback von den Mit-

gliedern der Fachjury erhalten. Die Ex-

perten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Fi-

nanzierung und Beratung bewerten die

Potenziale der Ideenskizzen. Der Grad

der Marktreife ist nicht entscheidend. Al-

le Teilnehmer erhalten Hinweise für die

Umsetzung ihrer Idee und können Kon-

takte zur Jury knüpfen. So bietet der Ide-

enwettbewerb einen unkomplizierten

Einstieg in den Gründungsprozess. Zu-

gleich ist er auch für Gründer interes-

sant, die mit ihren Vorbereitungen schon

weiter fortgeschritten sind.

Die besten Ideen werden am 11. Dezem-

ber 2008 im Gebäude der INI Gra-

phicsNet-Stiftung mit Preisen im Gesamt-

wert von 15.000 Euro ausgezeichnet. Als

Sponsoren der Geldpreise konnten die

KfW, die Schenck Process AG, die

Merck KGaA und, für die Gesamtunter-

stützung des UniTechSpin-Projekts, die

Sparkasse Darmstadt gewonnen werden.

Die Gründerberatung der TU Darmstadt

unterstützt gerne bei der Vorbereitung

der Ideenskizzen.

Anmeldeschluss: 16. November .2008

Anmeldung und Kontakt:

www.tu-darmstadt.de/for/ug.tud

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Festkolloquium im InstitutAnlässlich des 45jährigen Bestehens hatte das Institut für Elektromechanische Konstruktionen (EMK) zu einem Fest-kolloquium geladen. Eröffnet vom Dekan Professor Volker Hinrichsen zog Professor Helmut Schlaak ein Resümee über das Institut im Wandel der Zeit: 1963 bei makroskopischen elektromechanischen Systemen wie Fernschreibern begin-nend führte der Weg beispielsweise über aktive Handpro-thesen (1976) bis hin zu mikrotechnisch hergestellten Ak-tor- und Sensorsystemen der Gegenwart. Den drei Schwer-punkten des Instituts folgend informierten externe Redner die rund 60 Zuhörer über Mikrosysteme zur Steigerung von Sicherheit und Komfort im Automobil (Dr. Stadler, Robert Bosch GmbH; Dr. Schräbler, Continental Automotive Sys-tems) sowie über die Energieeffizienz moderner Leuchtdio-den (Hr. Härtl, Siteco Beleuchtungstechnik GmbH).

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es schreitens hat sich die Situation für Opfer kaum verändert. Nur

in etwa einem Viertel der Fälle berichteten die Betroffenen, dass das Stalking zurückgegangen sei oder aufgehört habe, nachdem sie zur Polizei gegangen waren. In der Hälfte der Fälle gab es nach dem Einschalten der Polizei keine Veränderung. In einem weiteren Viertel verschlechterte sich sogar die Lage für die Op-fer. Der Umgang mit Stalkingfällen scheint bei der deutschen Po-lizei durchaus verbesserungswürdig zu sein. „Regional gibt es je-doch große Unterschiede, an einigen Orten existiert bereits ein gutes polizeiliches Fallmanagement“, merkt Dr. Jens Hoffmann an, einer der Autoren der Studie. Es gelte nun, einen flächende-ckenden Standard in der polizeilichen Intervention bei Stalking zu erreichen.

Die Untersuchung wurde durch die Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ gefördert. Dabei wurden 125 Frauen befragt, die aktuell von ihrem Expartner verfolgt, bedroht oder anderweitig belästigt werden. Anschließend wurden die Ergebnisse mit einer vergleichbaren Erhebung aus dem Jahr 2003 verglichen. Die Ar-beitsstelle für Forensische Psychologie der TU Darmstadt forscht seit 1999 zum Phänomen des Stalkings. Dort wurde unter ande-rem die erste und bislang größte Studie in Deutschland zum The-ma durchgeführt.

Info: Hoffmann, J., Düll, L., Wondrak, I., Voß H.-G. & Özsöz, F. (2008). Wie wirkt

sich das neue Anti-Stalking-Gesetz auf die polizeiliche Arbeit aus? In: Polizei &

Wissenschaft, 2, S. 50–57.

Wissenschaftler der TU Darmstadt haben in einer neuen Studie die Situation von Stalking-Betroffenen vor und nach der Einführung des im März 2007 in Kraft getretenen Anti- Stalking-Paragrafen untersucht. Demnach hat sich die Beratung durch die Polizei mit dem neuen Gesetz verbessert. Die Opfer erhalten nun mehr rechtliche Aufklärung und öfter konkrete Verhaltensempfehlungen.

Zäher FortschrittWissenschaftler der TU Darmstadt untersuchen Effekte des neuen Anti-Stalking-Gesetzes

Blitze, Chips und RoboterÖffentlichkeit schaut sich im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik um

Der große Erfolg im Vorjahr gab den Anstoß: Auch zum diesjährigen bundesweiten Tag der Technik organisierte der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik wieder einen Roboterworkshop und einen Tag der offenen Tür.

Elektrizität sichtbar gemacht: Beim Tag der offenen Tür zeigte der Fachbereich Elektrotechnik, was in seinen Laboren alles möglich ist.

sert hat“, erklärt Professor Hans-Georg W. Voß, Leiter der Arbeits-stelle Forensische Psychologie der TU Darmstadt.

Das Fazit der Studie ist insgesamt ernüchternd: Trotz der Re-gelung durch das Gesetz und der Möglichkeit polizeilichen Ein-

> Im März 2007 ist der Paragraf 238 in Kraft getreten. Er defi-niert den Straftatbestand der „Schweren Belästigung“ – in der öf-fentlichen Diskussion meist als „Stalking“ bezeichnet –, die damit erstmals in Deutschland auch strafrechtlich verfolgt werden kann. An ihn war die Erwartung geknüpft, dass sich die Lage von Stalkingopfern deutlich verbessert. Mit einer Studie haben Wis-senschaftler der TU Darmstadt nun die Wirksamkeit des Anti-Stalking-Paragrafen untersucht. „Dabei hat uns vor allem interes-siert, ob sich die Polizeiarbeit aus Sicht der Betroffenen verbes-

Ungewollte Belästigung: Das neue Anti-Stalking-Gesetz zeigt noch nicht die erwünschte durchschlagende Wirkung.

> Bei dem Roboter-Workshop am 13. Juni zeigte die 11. Mecha-tronik-Klasse der Beruflich Gymnasialen Oberstufe mehr als 50 Mittelstufenschülern aus Schulen der Region, wie man Crash-Bobby Robotern (www.qfix.de) den Gänsemarsch auf einem mit Klebeband markierten Parcours beibringt. Die Schüler hatten sich unter Anleitung von Dr. Andreas Seifert intensiv auf den Workshop vorbereitet.

Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt zeigte am Tag der offenen Tür auch Laien, was sich hinter seinen Labortüren verbirgt. Gezeigt wurden auch Expona-te, die in der Lehre eingesetzt werden, wie zum Beispiel ein Prak-tikumsversuch zu Mikrosensoren oder ein autonomer LEGO-Las-ter aus einem Projektseminar der Datentechnik. Auf die jüngsten Besucher warteten eigens aufgebaute Versuche, etwa ein Maul-wurfschießen mit Laserpointer oder ein Spielzeugtaucher, der ganz anschaulich die Funktionsweise eines Drucksensors ver-deutlichte.

Im Bastel-Café der Fachschaft konnten sich die Eltern bei Kaf-fee und Kuchen stärken, während die Kinder einfache Experi-mentierplatinen zusammenlöteten. In der Hochspannungshalle war Elektrizität dagegen ganz sinnlich erfahrbar, wenn Lichtbö-gen flackerten oder der Blitz in einen Kleinwagen einschlug.

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EhrengalerieDurch den jüngsten Erfolg in China ist die TU Darmstadt nach 2004 und 2005 mit dem German Team bereits zum dritten Mal Weltmeister. 2002, 2003, 2007 und 2008 hatte das Team der „Darmstadt Dribbling Da-ckels“ bereits den RoboCup GermanOpen gewonnen. Das 2001 gegrün-dete Team der Darmstadt Dribbling Dackels entwickelt unter der Lei-tung von Professor Oskar von Stryk vom Fachgebiet Simulation und Sys-temoptimierung am Fachbereich Informatik der TU Algorithmen für Fußball spielende autonome vierbeinige Roboterteams.

Souveräne Ballkontrolle, überlegter Spielaufbau, konsequenter Abschluss: Das German Team unter Beteiligung der TU Darmstadt sicherte sich zum dritten Mal den Weltmeistertitel.

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Champion auf DauerTU Darmstadt feiert bei den RoboCup-Weltmeisterschaften der autonomen und humanoiden Roboter

Die Teams der TU Darmstadt haben bei den 12. RoboCup-Weltmeisterschaften in Suzhou, China, dem größten Robotik-Wettbewerb der Welt, hervorragend abgeschnitten.

> In der Liga der vierbeinigen autonomen Roboter hat das German Team un-ter der Leitung von Max Risler vom Fachbereich Informatik der TU Darmstadt den Weltmeistertitel errungen. Das Team, das sich aus Studierenden der TU Darmstadt, der Uni Bremen und der Humboldt-Uni Berlin zusammensetzt, be-siegte im Endspiel das Team Wright Eagle Unleashe, eine Spielgemeinschaft der University of Science and Technology, China, und der University of Techno-logy aus Sydney, Australien, klar mit 5:0 Treffern.

In diesem Jahr traten erstmals fünf gegen fünf Roboter auf einem etwa fünf mal sieben Meter großen Spielfeld gegeneinander an. Da in dieser Liga alle Teams mit baugleichen AIBO-Robotern aufwarten, entscheidet allein die Soft-ware über Sieg oder Niederlage. In diesem Jahr bestand das German Team fast ausschließlich aus den Darmstädter Dribbling Dackels, die sechs von sieben ak-tiven Mitgliedern vor Ort stellten. Daher ist der Fachbereich Informatik auf die-sen deutlichen Sieg im Endspiel besonders stolz. Wegen der Produktionsein-stellung des Roboters ist noch fraglich, ob der Wettbewerb fortgesetzt wird – daher könnte dieser Weltmeistertitel für immer in Darmstadt bleiben.

Zweibeiner strauchelten

In der Liga der zweibeinigen humanoiden Roboter ist das Team der Darmstadt Dribblers im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister ausgeschieden. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit versagte in der zweiten Halbzeit die Hardware. Bei über 30 Grad Umgebungstemperatur und einer ausgeschalteten Klimaanlage heizte sich die Halle sehr schnell auf. Trotz wiederholter perfekter Einschussposition gelang den Stürmern in der zweiten Halbzeit kein Tor mehr: Das Balancieren auf einem Beim während des Ausholens zum Schuss belastete die Motoren im Standbein der Stürmer, und sie schalteten wegen Überhitzung ab. Somit bleibt trotz bemerkenswerter 34 erzielter Tore in der Vorrunde nur die Hoffnung auf einen neuen Anlauf zum Titel im nächsten Jahr. Im parallel zu den Spielen ausgetragenen Wettbewerb der Technical Challenge errangen die Dribblers jedoch einen hervorragenden zweiten Platz von 24 internationalen Teams und waren dabei das einzige Team, das die anspruchsvolle Doppelpass-Prüfung vollständig absolvierte.

Info: Darmstadt Dribbling Dackels: www.dribblingdackels.de

Darmstadt Dribblers: www.dribblers.de

der Zuschauerperspektive zu sehen. Zusätzlich zu diesem Video-Feedback erhielten die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer qualifizierte Rückmeldungen zu ihren Präsentationen, um ihren eigenen Präsen-tationsstil zu verbessern.

Möglich werden diese Aufzeichnungen durch das Autorenwerkzeug „Lecturnity“. Das elc ver-fügt über eine Campus-Lizenz für die TU Darm-stadt. Innerhalb von Lecturnity lassen sich Power-Point-Folien wie gewohnt öffnen und präsentie-ren. Während der Präsentation zeichnet das Pro-gramm die Folien sowie Bild und Ton über Video-kamera und Mikrofon auf. Das e-learning center stellt nicht nur die Software und die technische Ausstattung zur Verfügung, sondern bietet auch

Schulungen und weitere Unterstützung zum Einsatz von Lecturnity an. Im Wintersemester soll das Aufzeichnungs-Werkzeug im Rahmen einer Ring -vorlesung zum Thema Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie eingesetzt werden.

Kontakt: Anne Bieberstein, Oliver Glindemann (e-learning center , Hochschuldidaktische Ar-

beitsstelle); E-Mail: [email protected] oder [email protected],

Telefon 06151 16-2583 oder Telefon 06151 16-2994

Didaktik 2.0Elektronisches Lernen erleichtert den Studierendenalltag

> Lernen einmal anders: Studierende unter-schiedlicher Fachbereiche haben über ein Seminar des Instituts für Politikwissenschaft neue Möglich-keiten des elektronischen Lernens kennengelernt. Die Teilnehmer trafen sich einmal wöchentlich im Seminarraum des e-learning center (elc) der TU Darmstadt und kommunizierten über eine Inter-net-Plattform. Sie richteten eigene Profile ein und nutzten Foren innerhalb der Lernplattform, um In-halte und Termine abzusprechen. Über Upload- und Download-Funktionen konnten Dokumente und Dateien ausgetauscht werden. Überdies stell-ten die Dozenten die gesamten Kursmaterialien und Unterlagen über die Plattform online. Das Se-minar mit dem Titel „The UN Global Compact Com-munication on Progress Review Projekt“ befasste sich mit dem gesellschaftli-chen Engagement deutscher Großunternehmen. Geleitet wurde es von Lothar Rieth und Oliver Glindemann.

Die Beiträge der Dozenten sowie Vorträge von Gastreferenten wurden auf-gezeichnet, auch die regelmäßigen Präsentationen der teilnehmenden Studie-renden wurden filmisch festgehalten. Damit können die Studierenden sich die Beiträge auch im Nachhinein noch einmal ansehen – sei es, weil sie diese ver-passt haben oder diese nachbereiten wollen, oder um ihre eigenen Vorträge aus

Wissen

Die konaktiva 2009 ruft Mehr als 14 000 Besucher haben die diesjährigen Firmenkontaktmesse konaktiva im Kongresszentrum darm-stadtium besucht und die Chance ge-nutzt, mit 202 ausstellenden Unter-nehmen aus dem In- und Ausland in Kontakt zu treten. Die Messe war eine ideale Plattform für die Vermittlung von Praktika, Abschlussarbeiten oder sogar zukünftigen Jobs.

Damit die nächste konaktiva min-destens genauso erfolgreich wird, sucht das Organisationsteam wieder engagierte Helfer, die es darin unter-stützen, eine der größten studentisch organisierten Unternehmenskontakt-messen Deutschlands mit auf die Bei-ne zu stellen.

Die Vorteile: Die Studierenden können neue Erfahrungen sammeln und stehen in direktem Kontakt zu namhaften Unternehmen. Viele net-te neue Leute und interessanten Teamschulungen und Events ver-sprechen Abwechslung zum Uni-All-tag und jede Menge Spaß. Alle Hel-fer sind im Team willkommen, vor allem kreative Ideen sind in der Teamarbeit immer gefragt. Die Stu-dienrichtung spielt dabei keine Rol-le, ein besonderes Wissen ist nicht erforderlich. Lediglich Kommunika-tivität und Teamfähigkeit werden vorausgesetzt; alles andere ist „lear-ning by doing“.

Studierende können zwischen den Ressorts Finanzen, Human Re-sources, Informationstechnik, Logis-tik, Public Relations, Unternehmens-betreuung und Warm-up wählen. Viele abwechslungsreiche und inte-ressante Aufgabenbereiche warten.

Kontakt: Teamsitzung jeden Mittwoch ab 19

Uhr im Gebäude S2/03-9.

E-Mail: [email protected]

Mehr Infos: www.konaktiva.tu-darmstadt.de

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Doppelter KraftaktSport- und Gesundheitszentrum nutzt den Bau des Kletterzentrums für Generalüberholung

> Zwischen dem Hochschulstadion und dem Standort Lichtwiese wird seit dem Sommer kräftig gebaut. Im Lichtwiesenweg entsteht auf dem Uni-versitätsgelände ein neues Kletterzentrum, mit des-sen Errichtung eine Erweiterung des Sport- und Ge-sundheitszentrums einhergeht. Bauherr des rund 2,2 Millionen teuren Projekts ist die Sektion Darm-stadt-Starkenburg des Deutschen Alpenvereins. Das Sport-Gesundheitszentrum (SGZ) nutzt dies für eine Generalüber-holung: Im Zuge der Baumaßnahmen erhält es einen Anbau, der die Trainingsfläche um rund 100 Quadratme-ter erweitert. Zudem entstehen ein gemein-sam mit der DAV-Sekti-on genutzter neuer Dusch- und Umkleide-trakt, eine Sauna und ein ebenfalls gemein-sam genutzter Entree- und Bistrobereich.

Die TU Darmstadt und die Sektion Darmstadt-Starkenburg des Deutschen Alpenvereins bauen gemeinsam: Auf dem TU-Gelände entsteht eine Kletterhalle, das dortige Sport zentrum wird parallel komplett renoviert.

trum gemeinsam genutzt werden. Die Synergieeffek-te für die TU und den Darmstädter Hochschulsport gehen aber noch darüber hinaus, denn die Universi-tätsangehörigen erhalten bei der Nutzung der Klet-terhalle besondere Konditionen, zudem kann die Kletterhalle auch im Rahmen des Hochschulsports genutzt werden. Für Annette Kunzendorf, Leiterin des Uni-Sportzentrums, geht mit der Realisierung des Projekts „ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Studierende und Mitarbeiter der Universität bekom-men mit der Kletterhalle und der Erweiterung des SGZ eine neue Möglichkeit, sich aktiv vom Uni-Alltag zu erholen. Das Kletterzentrum trägt damit wesent-lich zum Standortvorteil der TU bei.“

Die Eröffnung der Kletterhalle ist für März 2009 geplant, die Erweiterung des Sport- und Ge-sundheitszentrums soll dagegen noch in diesem Jahr gefeiert werden. mam

Kontakt: Sport- und Gesundheitszentrum der TU Darmstadt,

Telefon 06151 16-6069, www.sgz-tud.de.

Trainieren im neuen KraftraumNeben den zahlreichen Umbauten wird das Sport- und Gesundheitszentrum auch inhaltlich neu aus-gerichtet: Der gesundheitsorientierte Schwerpunkt wird durch sportartspezifisches Muskelaufbau- und Fitnesstraining ergänzt. Passend dazu werden ver-schiedene Kraft- und Kardiogeräte sowie Hantel-bänke und Gewichte angeschafft. Damit soll das SGZ auch den in die Jahre gekommen Kraftraum des Hochschulstadions ersetzen, dessen Nutzer nach der Generalüberholung noch bis Ende des Wintersemesters mit ihrer Kraftraumkarte im neuen Sport- und Gesundheitszentrum trainieren können.

Klettern als Erholung

Die ebenfalls neu entstehende Kletterhalle der Darm-städter DAV-Sektion umfasst rund 500 Quadratmeter Grund- und 1100 Quadratmeter Kletterfläche. Dazu wird es zwei Seminarräume geben, die in Zukunft so-wohl von der Sektion als auch dem Unisport-Zen-

Nach der spannenden Europameisterschaft zeigten auch die Studierenden in ihren Nationalmannschaften Kampfgeist. Beim Spiel in Darmstadt gegen die Ukraine dominierte die deutsche Hochschulauswahl.

Schmieg von der Uni Würzburg. In der Folgezeit erspielte sich das Team von Cheftrainer Lutz Hangartner weitere gute Möglichkeiten und hätte zur Halb-zeit durchaus höher führen können. Auch die deutsche Defensive stand über den gesamten Spielverlauf souverän und ließ nur wenige Chancen der Ukrai-ner zu. In der zweiten Halbzeit ging der Spielrhythmus aufgrund zahlreicher Auswechselungen auf beiden Seiten etwas verloren.

Dennoch war es über die gesamten 90 Minuten eine unterhaltsame Partie, aus der die deutsche Studenten-Nationalmannschaft als verdienter Sieger her-vorging. Beim abschließenden Mannschaftsabend fand der ukrainische Delega-tionsleiter Oleg Pervushkin lobende Worte für die hervorragende Ausrichtung des Spiels durch die TU und die Hochschule Darmstadt. Er dankte Thorsten Hütsch, Sportdirektor des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes, für die Gastfreundschaft. Die ukrainische Delegation war vom 12. bis 15. Juni 2008 zu Besuch in Darmstadt. Auch Thorsten Hütsch bedankte sich bei den aus-richtenden Darmstädter Hochschulen sowie dem Deutschen Fußball-Bund und dem Bundesverwaltungsamt für die umfangreiche finanzielle und logistische Unterstützung im Rahmen des Studentenländerspiels. Patricia Fritzsche

Goldenes TorDeutsche Studenten-Fußballnationalmannschaft besiegt Ukraine

Das Hochschulstadion der TU Darmstadt hat im Juni die beeindruckende Kulis-se für ein hochklassiges Fußball-Länderspiel geboten. In einem starken Spiel besiegte die deutsche Studenten-Nationalmannschaft den aktuellen Universia-de-Sieger Ukraine mit 1:0. Mit den kurzfristig in den Kader berufenen Sebasti-an Heß (SV Darmstadt 98) und Sebastian Saufhaus (VfR Mannheim) befanden sich im deutschen Team auch zwei Studenten der TU Darmstadt.

Die deutsche Mannschaft, die erst kurz zuvor von einer Länderspielreise aus Ecuador zurückgekehrt war, zeigte sich frisch und dominierte das Gesche-hen von Beginn an. In der 22. Minute fiel das Tor des Tages durch David

Bewegen

Mal eine andere Baustelle

Bereits zum vierten Mal sind die Bauingenieur-Institute in einem Fußballturnier gegeneinander angetreten. In die-sem Jahr hat das Institut für Numerische Methoden und Informatik im Bauwesen den jährlich ausgetragenen Wett-kampf für sich entschieden. Durch geschickte Transferpolitik hatten es die Drittplatzierten des letzten Jahres ge-schafft, ihr Team entscheidend zu verstärken. So glückte im Finale die Revanche für das knappe Scheitern im Vor-jahr gegen das Institut für Wasserbau mit einem klaren 4:1 – für die meisten Kenner der Fußballszene ein überra-schender Sieg.

Als Gewinner des Vorjahres hatte das Institut für Massivbau eingeladen. Acht Institute folgten dem Ruf um die dies-jährige Fußballkrone. Der vom Institut für Stahlbau gestiftete und hausgemachte Wanderpokal gehört nun ein Jahr dem stolzen Sieger, der damit auch das Turnier 2009 ausrichtet. Abseits des Spielfeldes im Hochschulstadion sorgten die Abo-Meister der Massivbauer, die in den Jahren 2005 und 2007 den Champion-Titel trugen, für das leibliche Wohl.

Meisterhaft flottunterwegs Im Sommersemester haben zahlrei-che Studierende der TU Darmstadt an den Deutschen Hochschulmeister-schaften (DHM) des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes teilgenommen. Die besten Ergebnisse gab es im Rudern, der Leichtathletik und im Sportschießen.

Bei der DHM Rudern, die auf dem Essener Baldeneysee ausgetragen wur-den, fuhren die Darmstädter Athleten in jeweils stark besetzten Feldern zwei Bronzemedaillen heraus. Sowohl Miri-am Höner im Frauen-Leichtgewichts-Einer als auch Daniel Maßfelder im Männer-Leichtgewichts-Einer lande-ten in ihren Disziplinen trotz schwieri-ger Windbedingungen auf Rang drei.

Bei der DHM Leichtathletik schaff -ten ebenfalls zwei Starter der TU Darmstadt den Sprung aufs Trepp-chen. Sabine Bachmann entschied den 800-Meter-Lauf in 2:09,30 Minuten für sich und ließ die Konkurrenz mit deutlichem Vorsprung hinter sich. Marco Wühler erzielte im Hochsprung unter widrigen Wetterbedingungen mit einer Höhe von 2,05 Metern den dritten Platz.

Im bundesweiten Hochschulver-gleich der Sportschützen erreichte Felix Broj in den Einzeldisziplinen Olympi-sche Schnellfeuerpistole und Standard-pistole jeweils den zweiten Rang. mam

Studienanfängerstarten sportlich Am Freitag, 10. Oktober, findet auf dem Gelände des Unisport-Zentrums (USZ) eine Sportmesse für alle Studienanfän-ger des Wintersemesters 2008/09 statt. Von 13.30 Uhr bis 17 Uhr präsentieren verschiedene Hochschulsportgruppen in den TU-Sporthallen ihre Sportarten, außerdem gibt es Infostände rund um den Hochschulsport. Von 13.30 Uhr bis 18 Uhr warten im Hochschulstadion zusätzlich Mitmachangebote im Disco-golf, Klettern im Kletterwald, Streetball und Golfen auf der Driving Range auf die Universitätsneulinge. Ab 17 Uhr fin-det zum Abschluss der große Fußball-Orientierungswoche-Cup auf Kleinfeldern statt. Das Angebot richtet sich auch an Interessierte mit fortge-schrittener Semesterzahl, die sich an diesem Tag über das USZ und sein An-gebot informieren wollen.

Kontakt: Unisport-Zentrum, Alexanderstraße

25, Telefon 06151 16-2518

www.usz.tu-darmstadt.de

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Kurse und Workshops

4. 11. – 9. 12.: Grundkurs Gerätetauchen 2

8. 11.: Standard-Tanz für Fortgeschrittene

15. 11.: Modern Dance

28. 11. – 30. 11.: Ski-Saisonopening im

Pitztal

Anmeldung: www.usz.tu-darmstadt.de

oder im Unisport-Zentrum,

Alexanderstraße 25, Telefon 16-2518.

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Seite 11 Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2008

Studienerfolgs-Netzwerk Beteiligte am Projekt „Verbesserung des Studienerfolgs internationaler Studierender“:W Fachbereich MathematikW Institut für Angewandte

GeowissenschaftenW Fachbereich Bauingenieurwesen

und GeodäsieW Fachbereich Elektro- und

InformationstechnikW Fachbereich Informatik W Studienkolleg für ausländische

Studierende/Academic Bridging CoursesW Hochschuldidaktische Arbeitsstelle

Kontakt: Wim Görts, E-Mail: [email protected]

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Eine gute Betreuung und persönlicher Kontakt erleichtern internationalen Studierenden den Start an der TU Darmstadt.

„Ich habe als Studienanfänger keine Orientierungs -veranstaltung besucht, weil meine Freunde und Bekannten behaupteten, es sei nicht wichtig oder nicht nötig. Es war ein Fehler mit weit reichenden Konsequenzen.“

Erfolg ist planbarFachbereiche bereiten sich mit interkulturellem Training auf ausländische Studierende vor

> 3200 internationale Bachelor- beziehungsweise Diplom- und 250 internationale Masterstudierende waren im Wintersemester 2007/08 an der TU immatrikuliert. Erste Untersuchungen in den am Verbundprojekt beteiligten Fachbereichen lassen den Schluss zu, dass mehr als 70 der internationalen Gäste die TU ohne Ab-schluss verlassen werden, wenn sie in einem Studiengang ohne Betreuung immatrikuliert sind. Es geht aber auch anders, melden die internationalen Masterstudiengänge „Tropical Hydrogeology, Engineering Geology and Environmental Management TropHEE“ und „Information & Communication Engineering iCE“, die mit ei-ner besonderen Auswahl der Bewerber aus aller Welt, mit Studi-enangeboten auf Englisch sowie einer wirksamen Betreuung der neuen Studierenden ihre Erfolgsquote auf weit über 60 Prozent steigern konnten.

An guten und breit gefächerten Angeboten für internationale Studierende mangelt es nicht an der TU, wie die Arbeit des Aka-demischen Auslandsamtes, des International Service Office (ISO), des Sprachenzentrums, der Hochschuldidaktischen Ar-beitsstelle (HDA) sowie des Studienkollegs zeigt. Das Problem liegt eher an der mangelnden Integration am Ort des Studiums. „Wichtig ist, die hohe Komplexität der großen Organisation TU für einen Studierenden aus Kuala Lumpur oder Bogota zu verein-fachen und ihn an seinem Fachbereich und durch künftige Kom-militonen zu empfangen und zu betreuen. Das ‚Fußfassen‘ pas-siert am Fachbereich“, sagt Wim Görts, Koordinator des Verbund-projekts und HDA-Mitarbeiter. Dieser Grundsatz, die Integration internationaler Studierender primär über die Gemeinsamkeiten im Studium am Fachbereich anzubahnen, wurde bereits im Pro-jekt ProErfolg zwischen 2005 und 2007 am Fachbereich Bauinge-nieurwesen und Geodäse praktiziert.

Missverständnisse ausräumen

Dabei lauern die Fallen täglich, berichten ältere ausländische Studierende. Das gemeinsame Fach reiche nicht aus, um interkul-turelle Unterschiede, unausgesprochene Erwartungen von Stu-dierenden und Lehrenden sowie bisherige Gewohnheiten, die plötzlich nicht mehr „passen“, zu überwinden. Es folgen unbeab-

Die TU Darmstadt ist stolz, dass rund 20 Prozent ihrer Studierenden aus dem Ausland kommen. Die Hochschuldidaktische Arbeitsstelle, fünf Fachbereiche und das Studienkolleg haben konkrete Maßnahmen zur Werbung, zum Empfang und zur Begleitung der internationalen Studierenden umgesetzt. So entstand das Verbundprojekt „Verbesserung des Studienerfolgs internationaler Studierender“.

38 Prozent der Studierenden am Fachbereich Elektro- und In-formationstechnik sind international. Unter dem Titel „Verbes-serung der Studierfähigkeit der internationalen Studierenden“ wurde deshalb ein eigenes Projekt bewilligt, das aus den Studi-engebühren finanziert wird. Verantwortlich für dieses Projekt ist eine speziell ausgebildete Beraterin und Trainerin. Sie berät die wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie ein Tutorenteam aus internationalen und deutschen Studierenden und organisiert die interkulturelle Fortbildung. Durch die Einbeziehung der Fachschaft, der wissenschaftliche Mitarbeiter, des Servicezen-trums und dem Koordinator von iCE konnten vorhandene Maß-nahmen gebündelt und ergänzt werden. Nunmehr werden alle internationalen Studierenden am Fachbereich von der Einreise bis zu den ersten Prüfungen in der Studieneingangsphase be-gleitet.

Austausch willkommen

Mehr Zeit für ein interkulturelles und fachliches „Ankommen“ an der TU, das wünscht sich das Studienkolleg. Aufbauend auf seine langjährigen Erfahrungen im Umgang mit internationalen Stu-dierenden, die ihr Studium in Deutschland aufnehmen möchten, entwickelt das Studienkolleg ein Konzept für ein fachbereichs-übergreifendes Vorsemester für internationale Studierende, die außerhalb Deutschlands einen Bachelor-Studiengang erfolgreich abgeschlossen haben und nun an der TU ein Master-Studium be-ginnen wollen. Für alle Beteiligten der Projektgruppe wäre die Einführung eines solchen „Gelenksemesters“ an der TU ein gro-ßer Pluspunkt in Richtung Studienerfolg der Studierenden aus aller Welt.

Ideen, Konzepte und Erfolg versprechende Maßnahmen für eine bessere Integration der neuen internationalen Studierenden sind sicher auch in anderen Fachbereichen vorhanden. Deshalb laden die Beteiligten alle an dem Thema interessierten oder be-reits arbeitenden Personen aus anderen Fachbereichen zu einem Austausch ein. „Nur wenn wir voneinander lernen und erprobte Maßnahmen übernehmen, wird die Anzahl der Abschlüsse aus-ländischer Studierender in absehbarer Zeit so zunehmen, wie wir es gerne hätten“, so Wim Görts.

Inge Neeb, Carole Sambale-Tannert, Wim Görts

sichtigte Missverständnisse, Ungeduld, Konflikte und letztend-lich oft Demotivierung und Scheitern.

Nach einer gründlichen Untersuchung der Situation, des Er-lebens und der Studierbedingungen internationaler Studieren-der sowie der bestehenden Angebote bereiten sich die Fachberei-che zurzeit für den Empfang der Neuankömmlinge für das neue Wintersemester vor. Am Fachbereich Mathematik werden die ausländischen Neuankömmlinge von ihren Mentoren empfangen und zu interkulturellen Trainings, Ausflügen und Partys eingela-den. Ihre deutschen Kommilitonen erhalten ein eintägiges inter-kulturelles Training. Auch Dozenten und Mentoren werden ge-zielt vorbereitet.

Bereits in Heimatländern anschreiben

Die Informatik legt den Schwerpunkt auf die Orientierungstage. Wie wichtig diese sind, weiß Patrick aus Kamerun, studentischer Mentor der Informatik. „Ich habe als Studienanfänger keine Ori-entierungsveranstaltung besucht, weil meine Freunde und Be-kannten behaupteten, es sei nicht wichtig oder nicht nötig. Es war ein Fehler mit weit reichenden Konsequenzen.“ Jetzt nimmt er als Tutor an der Orientierung teil.

In einigen Fachbereichen werden die ausländischen Bewer-ber bereits in ihren Heimatländern angeschrieben. Im Institut für Angewandte Geowissenschaften übernimmt es beispielsweise das TropHEE-Team, während am Fachbereich Elektro- und Infor-mationstechnik interkulturell ausgebildete studentische Mento-ren ihren zukünftigen Mitstudierenden ihre Hilfe auch über die Orientierungstage hinaus anbieten. Denn: „Auch ein hochbegab-ter internationaler Studierender mit schlechten Wohnverhältnis-sen vereinsamt schnell und kann keine Leistung erbringen“, heißt es im TropHEE-Team.

Der Fachbereich Bauingenieurwesen und Geodäsie schult wissenschaftliche Mitarbeiter, Verwaltungsangestellte und Tuto-ren und organisiert einen Einführungstag für internationale Stu-dierende. Außerdem gibt es eine ständige Beratungsstelle für in-ternationale Studierende und einen Mittagsstammtisch zum in-formellen Erfahrungsaustausch.

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Rasender ErfolgDer Rennwagen der TU-Studierenden sammelt fleißig Wertungspunkte

> Kaum hatte der Rennzirkus der Formel 1 in Ho-ckenheim seine Zelte abgebrochen, zogen die Teil-nehmer am „Formula Student“ ins Autodrom ein: Insgesamt starteten 78 Teams von Universitäten aus 19 Ländern. Für den Hochschulkonstruktions-wettbewerb gilt es, einen kleinen Formelrennwa-gen zu entwickeln, zu fertigen und schließlich so abzustimmen, dass er auf der Rennstrecke eine gu-te Figur macht.

Zum mittlerweile dritten Mal stellte auch die TU Darmstadt ein Team. „DART racing“ kämpfte wie im vergangenen Jahr in der Spitzengruppe um die vorderen Plätze und erreichte einen hervorra-genden siebten Gesamtrang. Dabei wäre sogar noch mehr drin gewesen. Doch der Rennsportgott

Bei den DUTch Open in Delft schoss der Rennwagen des TU Darmstadt Racing Teams in der Gesamtwertung an die Spitze. Zuvor war auf dem Kurs in Hockenheim ein Platz im Spitzenfeld erreicht worden.

vom Ausfall des Vorjahressiegers aus Stuttgart. Zum Bedauern der zahlreichen Zuschauer musste dieser in der letzten Runde mit einer gerissenen Kette ausrollen.

Auch Darmstadt konnte sich in eine Siegerliste eintragen. Denn der eigens für den Wettbewerb ab-gestimmte Motor wurde auf dem Prüfstand mit ei-ner Leistung von 98,6 DIN PS gemessen und ge-wann den „Most Powerful Engine Award“. Kein an-derer Teilnehmer bringt mehr auf die Hinterachse der extrem leichten Flitzer. Damit kann kaum ein Straßensportwagen mithalten, denn der Darmstäd-ter Bolide bringt fahrfertig gerade einmal 213 Kilo-gramm auf die Waage.

Doch nicht nur auf das schnellste Auto kommt es an. Bei Präsentationen und Fachgesprächen müssen die Studenten beweisen, dass sie nicht nur ein schnelles Auto bauen können, sondern auch von Kostenkalkulationen, Investorengesprächen und den konstruktiven Herausforderungen eines Rennwagens etwas verstehen.

Bei den wenige Wochen später ausgetragenen DUTch Open kurvten die Darmstädter extrem schnell rund um den Silverdome Zoetermeer nahe Delft. Lohn der Anstrengung: Sieg in der Gesamt-wertung. Und der Fahrer Andreas Wannemacher erhielt den „Best Driver Award“.

Mit Abschluss des Wettbewerbs ist es aber wie bei vielen anderen sportlichen Disziplinen: „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen.“ Und so arbeiten die Studenten ab sofort an dem Fahrzeug für die Saison 2009, der als „delta 2009“ wieder ein Sieg-kandidat sein soll. Für das Projekt werden noch Mitstreiter gesucht, die als Konstrukteure, Projekt-manager oder im Bereich von Marketing, PR und Finanzen mitarbeiten. Einzige Bedingung für die Mitglieder im bereits mehr als 50-köpfigen TU Darmstadt Racing Team: Sie sind Studenten der TU Darmstadt und bringen Engagement sowie ein gu-tes Stück Enthusiasmus mit. Christian Fiebig

Info: www.dart-racing.de

war gleich zweimal nicht auf der Seite der Darm-städter Studenten: Im „Autocross“, bei dem in ei-nem Einzelzeitfahren die Startplätze ausgefahren werden, führte ein Dreher des vorausfahrenden Fahrzeugs zu einem Abbruch der schnellen Runde. Dort wollte das Team den Vorjahressieg in dieser Disziplin wiederholen. Beim „Endurance“, dem Ab-schlussrennen über 22 Kilometer, verteilte das vo-rausfahrende Team aus Turin aufgrund eines Mo-torschadens Öl auf der Strecke, die erst gereinigt wurde, als der Darmstädter Wagen „gamma 2008“ die Zielflagge gesehen hatte. So gingen wertvolle Sekunden verloren.

Gesamtsieger wurde das Team der Technischen Universität Delft. Die Holländer profitierten dabei

[email protected]

Vorneweg: Die TU-Studierenden brachten die meiste Power auf die Hinterachse der extrem leichten Flitzer.

Verstehen

Rotary Club engagiert sich

Maximilian Balandat und Michael Leigsnering, Studenten der Elektro-technik und Informationstechnik, ha-ben für hervorragende Leistungen im Grundstudium und vielfältiges Enga-gement außerhalb des Studiums eine Anerkennung des Rotary Clubs Darmstadt-Bergstraße erhalten. Die für TU-Studierende ausgelobte Aus-zeichnung beinhaltet ein Preisgeld in der Höhe von 1000 Euro und einen zusätzlichen Betrag von je 5000 Euro für einen einjährigen Studienaufent-halt im Ausland.

Max Balandat ist seit einigen Wo-chen für ein Jahr an der University of California, Berkeley. Und Michael Leigsnering setzt sein Studium an der Nanyang Technological University in Singapur fort.

Herausragende Diplomarbeit

Jens Bauer, Maschinenbau-Absolvent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt, ist für seine Di-plomarbeit mit einem Studienpreis der SEW Eurodrive Stiftung ausge-zeichnet worden. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert. Thema der Arbeit war die „Auslegung und Erprobung von Dämpfer und Tilger an einem Rohrleitungsteststand zur Reduzie-rung von Betriebsschwingungen“.

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Der Kern des Buddy-Programms Das Buddy-Programm dient dazu, Kontakte zwischen internationalen und deutschen Studierenden herzustellen. Einem internationalen Stu-dierenden wird ein deutscher Buddy als Ansprechpartner vermittelt. Dieser kann seinem ausländischen Gegenüber den Einstieg in Deutsch-land erleichtern und wichtige Tipps geben. Die deutschen Studierenden, die an dem Programm teilnehmen, haben die Chance, eine andere Kul-tur kennenzulernen.

Info: www1.tu-darmstadt.de/international/iso/aktuelles/fragebogen_index.htm

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Barbara Baisch, studentische Hilfskraft des Inter - na tional Service Office (ISO), befragte die Maschinen bau-Studenten Leon (chinesischer Student) und Jascha (Student aus Bremen), die sich über das Buddy-Programm des ISO kennengelernt haben.

Verlängerung meiner Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland. Nachdem wir also schon einige Dinge miteinander erlebt und durchgemacht haben, habe ich Ende 2007 mit meiner Freundin Jaschas Heimatstadt Bremen besucht, wo er uns einiges über die Stadt erzählen konnte und dementsprechend vieles gezeigt hat. Dieses Erlebnis hat unsere Freundschaft nochmals verstärkt.

Nun hat sich eine Freundschaft zwischen euch entwickelt. Haben sich eure Erwartungen an das Buddy-Programm erfüllt?Leon: Ich habe als internationaler Studierender die deutsche Kultur intensiv kennengelernt, und mein Deutsch hat sich um einiges verbessert hat. Gerade die Informationen über Einrichtungen der TU und über die Stadt Darmstadt haben mir, besonders in der Anfangsphase, sehr geholfen. Die zusätzliche Bera-tung zum Studium, die mir durch Jascha zuteil wurde, hat mir viel gebracht.Jascha: Für mein eigenes geplantes Auslandsjahr habe ich durch das Buddy-Programm und durch meinen Buddy viele brauchbare Tipps und Ideen erhal-ten, angefangen vom organisatorischen Umfang bis hin zu Kleinigkeiten des Alltags. Neben der Freundschaft, die wir gefunden haben, finden wir auch die Ausflüge, die durch das Studienbegleitprogramm des ISO angeboten werden, sehr gut.

Forum für FreundeDas Buddy-Programm des International Service Office

Ihr habt euch über das vom International Service Office angebotene Bud-dy-Programm kennengelernt. Wie seid ihr darauf aufmerksam geworden?Leon: Nachdem ich über das Akademische Auslandsamt von den Angeboten des ISO erfahren habe, meldete ich mich im September 2007 online für das Buddy-Programm an. Vermittelt wurden wir dann im November 2007 vom Buddy-Team des International Service Office.Jascha: Ich habe durch einen Freund vom Buddy-Programm erfahren und mich bereits im Februar 2007 dafür angemeldet. Kurz nach unserer Vermitt-lung seitens des ISO im November 2007 haben wir uns per E-Mail und StudiVZ kontaktiert und pflegen seither eine intensive Freundschaft.

Was hat euch dazu bewegt, am Buddy-Programm teilzunehmen?Jascha: Ich hatte immer schon großes Interesse an anderen Kulturen. Seit wir uns kennen, haben wir mehrere Treffen in Cafés abgehalten, haben gemeinsam beim internationalen Neujahrsempfang 2008 am Garderobendienst mitge-wirkt und schon an dem einen oder anderen Buddy-Stammtisch teilgenom-men.Leon: Meine Beweggründe, am Buddy-Programm teilzunehmen, waren, gera-de in der Anfangsphase meines Studiums, einen Überblick über die Universität zu bekommen und in das Leben und die Kultur Darmstadts „einzutauchen“. Sehr nützlich waren außerdem die Hilfestellungen bei organisatorischen Din-gen, wie auch die Unterstützung von Jascha bei der Wohnungssuche und bei der

Eigentlich sollte die Forschung Motor für Innovation sein. Bei der Multimediakommunikation sieht die Praxis aktuell noch anders aus. Studierende nutzen neueste Technik – die wissen- schaftliche Auseinandersetzung aber kann mit der schnellen Entwicklung nicht Schritt halten.

Fehlender ForschungselanWorkshop über die Zukunft der Multimediaforschung am Fachgebiet Multimediakommunikation

„Die Akzeptanz der Multimedia-anwendungen durch die Nutzer ist gewaltig. Von der Forschung wurde diese Entwicklung bisher nahezu verschlafen.“

Philipp Scholl

> Multimedia ist heute allgegenwärtig. Jeder kann mit der ins Handy inte-grierten Kamera Fotos und Videos produzieren und über Web 2.0 Plattformen wie Flickr oder YouTube weltweit mit Menschen teilen. Aus Katastrophengebie-ten werden per Blog Berichte mit aktuellen Bildern schnell verfügbar gemacht. Die Akzeptanz der Multimedia-Anwendungen durch die Nutzer ist hier gewal-tig. Von der Forschung wurde diese Entwicklung bisher nahezu verschlafen. Wie aber wirken sich die neuen Web 2.0-Anwendungen und Social Networks auf die Forschung im Multimediabereich aus? Welche neuen Forschungsfragen und -ansätze oder neuen Methoden ergeben sich daraus? Darüber diskutierten im Rahmen eines vom Fachgebiet Multimediakommunikation unter der Leitung von Dr. Christoph Rensing ausgerichteten Workshops an der TU Darmstadt 70 führende internationale Experten aus dem Feld Multimediatechnologien und -anwen-dungen.

Ein Schwerpunkt der Diskussionen lag dabei auf der Be-rücksichtigung von Veränderungen in der digitalen Welt, die sich durch die sogenannten Communities oder Social Net-works ergeben. Abertausende Flickr- Benutzer taggen Bilder nach den Stichworten Berg und Strand und machen damit un-ter anderem maschinelle Analyseverfahren überflüssig, die beispielsweise Landschaften erkennen. Gegenstand der Diskussion waren aber auch virtuelle Welten wie Second Life oder Online Multiplayer Games, in denen Multimedia Wirklichkeit wird und neue Herausforderungen für die Forschung warten.

In der Vergangenheit ging die Forschung noch ganz anders an das Thema Multimedia heran. Es standen die Analyse der Inhalte von Video- und Audio-dokumenten sowie die Entwicklung von Systemen zur schnelleren und besse-ren Übertragung der Medien über das Internet im Mittelpunkt. Bisher sind vie-

le der unter dem Dachbegriff Multimedia entwickelten Methoden aber nur sel-ten oder mit starker Verzögerung in die breite Anwendung eingeflossen. Bei-spiele sind Video-on-Demand, der Abruf von Filmen via Internet, oder Verfah-ren des maschinellen Lernens, die es ermöglichen, automatisch zu erkennen, ob ein Foto beispielsweise einen Strand oder einen Berg zeigt, oder automa-tisch Nachrichtenvideos in Segmente zu zerlegen. Inzwischen hat sich das Ver-hältnis umgekehrt und die Praxis ist der Wissenschaft mindestens einen Schritt voraus.

Verstehen

Preiswürdiges zum Klimawandel Birte Frommer, Mitarbeiterin des Fach-gebiets Umwelt- und Raumplanung der TU Darmstadt, ist mit dem Werner-Ernst-Preis 2008 belohnt worden. Sie erhielt den mit 2000 Euro dotierten ersten Preis für ihre Arbeit „Hand-lungs- und Steuerungsfähigkeit von Städten und Regionen im Klimawan-del. Der Beitrag der strategischen Pla-nung zur Erarbeitung und Umsetzung regionaler Anpassungsstrategien.“

Der Werner-Ernst-Preis wird ein-mal jährlich zu aktuellen Themen der Raumplanung vom Förderkreis für Raum- und Umweltforschung – Verei-nigung von Freunden der Akademie für Raumforschung und Landespla-nung e. V. verliehen.

Weiss-Preis für Diplomarbeit Benjamin Waldschmidt hat den Ala-rich-Weiss-Preis 2008 für seine Di-plomarbeit „Oberflächen-induzierte Dissoziation von massenselektierten Pb-Clusterkationen an Graphit“ er-halten. Alarich Weiss war von 1970 bis 1993 Professor für Physikalische Chemie an der damaligen Techni-schen Hochschule Darmstadt. Er ver-starb im Jahr 1995. Der Alarich-Weiss-Preis wurde von seinen Schü-lern für herausragende Diplomarbei-ten in der Physikalischen Chemie ge-stiftet. Er ist mit 1000 Euro dotiert.

Theorie und Praxis verbinden Die Technische Universität Darm-stadt legt großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissen-schaft und Wirtschaft, so auch das In-stitut für Arbeitswissenschaft (IAD). Ein Beispiel aus dem Sommersemes-ter war die Vorlesung Arbeits- und Prozessorganisation. Diese behan -delte die arbeitswissenschaftlichen Aspekte in Unternehmens- und Be-triebsorganisation, der Produktent-wicklung sowie des Produktions- und Personalmanagements. Neben den Grundlagen wurden auch aktuelle Aspekte in die Vorlesung integriert und in den Übungen erprobt.

Aus diesem Interesse heraus wuchs die Idee, Vorlesungsinhalte mit realen Beispielen eines deut-schen Unternehmens zu verknüpfen. So entstand eine Zusammenarbeit zwischen der Firma Voith AG und dem IAD. Das Institut erhielt Mate-rialien wie Unternehmensdarstellun-gen oder Angaben über Organisati-onsstrukturen für die Übungen. Zum Abschluss der Übung berichtete ein Voith-Mitarbeiter zum Thema Pro-duktentwicklungsprozess. Im Win-tersemester soll die Kooperation fortgesetzt werden.

Alexandra Feith/Christina König

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Neu an der TU? Herzlich willkommen!Wir freuen uns, dass die TU Darmstadt Sie überzeugt hat. Schön, dass Sie kommen: Erstmals begrüßt der Präsident der TU Darmstadt gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt sowie dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) zentral alle Studienan-fängerinnen und -anfänger des Wintersemesters 2008/09: am 13. Okto-ber 2008 um 17.30 Uhr in der Otto-Berndt-Halle, Mensa Stadtmitte.

Während der Veranstaltung können Sie Kontakte zu Mitstudieren-den, wichtigen Einrichtungen und studentischen Gruppen der Universi-tät knüpfen. Trailershows, Musik der TU-Big-Band und eine Aufführung des TU-Schauspielstudios sorgen für ein buntes Begleitprogramm.

Info: www.willkommen.tu-darmstadt.de

Semesterstart

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Geschenk zum runden JubiläumEinladung zur besonderen Feier der Vereinigung von Freunden der Technischen Universität zu Darmstadt

> Unter dem Motto „Ein Geschenk zum Neunzigs-ten“ richtet das Alumni-Team der TU Darmstadt eine Geburtstagsfeier für die Vereinigung der Freunde aus. Die Freunde der TU Darmstadt und das Alumni-Team laden herzlich zu diesem Anlass ein.

In den letzten Monaten des Ersten Weltkriegs wurde die Vereinigung von Freunden der Technischen Universi-tät zu Darmstadt e. V. – Ernst-Ludwigs-Hochschulgesell-schaft – gegründet, eine der ersten Fördergesellschaften an deutschen Universitäten. Die Zahl der Studierenden war im Kriegsjahr 1916/1917 auf ein Minimum gesun-ken und stieg nach dem Krieg wieder sprunghaft an. Der Hochschule fehlte das Geld für Lehre und Forschung. Die Idee der Vereinigung, die Hochschule finanziell zu unter-stützen, zeigte schon bei der Gründungsversammlung erste Früchte: Am 29. Juni 1918 zählte die Vereinigung bereits 190 Mitglieder und hatte mehr als 700.000 Mark an Fördergeldern eingeworben.

Weitere Informationen: www.freunde.tu-darmstadt.de

Beginn und Ort der Jubiläumsveranstaltung: Dienstag, 11. Novem-

ber 2008, ab: 18:30 Uhr, Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus,

Dieburger Straße 241, 64287 Darmstadt. Anmeldungen bis zum

20. Oktober 2008. Telefon 06151 16-4144, Fax 06151 16-4246,

E-Mail: [email protected]

Studienkollegs teilnehmen. Gezielte Auskünfte für spezielle Studiengänge ga-ben die Professoren.

Was wäre eine solche Woche ohne Komplikationen? Da konnte das Alum-ni-Team mehrfach seine Qualitäten als Troubleshooter unter Beweis stellen. So hätte der Beginn des Workshops fast verschoben werden müssen, da der Flug von Istanbul nach Frankfurt gestrichen wurde, ohne die Studierenden zu be-nachrichtigen. Mit Hilfe des Cultural Guide konnte das Problem gelöst werden und alle landeten zum richtigen Zeitpunkt in Frankfurt.

Ein weiterer Vorfall nahm ein gutes Ende: Ein Student verlor seinen Ruck-sack, in dem sich sein Reisepass und das Visum befanden. Glücklichen Umstän-den – einer kennt einen, der wiederum einen kennt – und dem Engagement ei-ner deutschen Studentin, die den Betroffenen zum türkischen Konsulat nach Frankfurt begleitete, ist es zu verdanken, dass innerhalb weniger Stunden das notwendige Einreisedokument ausgestellt war.

Zum Abschluss lud das Alumni-Team zur Farewell-Party im Fachbereich Ar-chitektur ein. Am Ende war man sich einig: Ziele wie ein zukünftiger Aufent-halt an der TU Darmstadt, ein Alumni-Treffen in Istanbul, das Fortführen des EURASIAexTUD-Projekts, die Erweiterung des türkischen Alumni-Netzwerks und der Spaß an diesen Aktivitäten sind beschlossene Sache. Brigitte Kuntzsch

Info: http://alumni.tu-darmstadt.de/eurasiaextud.php

Kultur und KarriereAlumni-Team organisierte Workshop für türkische Studierende

> Gökce Ceyhan-Schmitt, Cultural Guide des Alumni-Teams, hatte den tür-kischen Studierenden kurz vor ihrem Abflug nach Deutschland noch gute Tipps gegeben, was in ihren Koffern nicht fehlen sollte. Die Studierenden nahmen an dem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Alumni-Plus-Programms finanzierten EURASIAexTUD-Workshop in der TU Darmstadt teil. Gökce Ceyhan-Schmitt hatte die Kontaktreise vorbereitet, war mit bei den Antrittsbesuchen in der Türkei und hatte mit dem Alumni-Team das Programm erarbeitet. Vor Ort war sie Ansprechpartnerin.

Die Studierenden, in der Mehrzahl Materialwissenschaftler von der Anado-lu-Universität in Eskisehir, waren von Anfang an in die Planungen mit einbezo-gen. An ihren Erwartungen und Wünschen hatte sich das Alumni-Team bei der Aufstellung des Programms orientiert. Die Themen „Interkulturelles Training“ und „Karriere“ standen an fünf Tagen im Mittelpunkt des Workshops. Kulturel-le Unterschiede erkennen, um Missverständnisse im Miteinander der Kulturen zu vermeiden, war ein Ziel des Trainings. Wie sieht die Bewerbungskultur in Deutschland aus? Tests, Selbst- und Fremdeinschätzungen sowie Rollenspiele führten die Studierenden durch das komplexe Thema.

Viele der Studierenden wollen ihr Studium an der TU Darmstadt weiterfüh-ren oder hier promovieren. Deshalb gehörte eine Einführung in die formalen Voraussetzungen für ein Weiterstudium an der TU Darmstadt dazu: Deutsche Sprachkenntnisse erwerben oder vertiefen, an einem einführenden Kurs des

Darmstädter Alumni mit Rückenwind

Die Treffen der Alumni-Netzwerke Rhein-Ruhr und Rhein-Main der TU Darmstadt standen in diesem Jahr ganz im Zeichen der Luft- und Raumfahrttechnik. Alumni der TU Darmstadt kamen im Juni zu einem Netzwerktreffen beim Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Köln zusammen. Die Begegnung im Forschungs-zentrum der Bundesrepublik für Luft- und Raumfahrt, Energie und Verkehr war zugleich die Eröffnung des Alumni-Netzwerks Rhein-Ruhr der TU Darmstadt. Die rund 40 Ehemaligen der TU besichtigten das Astronautentrainingszentrum der Europäischen Weltraumagentur ESA: Sie erfuhren einiges über die Internationale Raumsta-tion ISS, die Abteilung Telemedizin und Telematik, das Nutzerzentrum für Weltraumexpertise MUSC und erhielten eine Einführung in die Kometenforschung.

Professor Johann-Dietrich Wörner, Vorsitzender des DLR und als ehemaliger Präsident der TU Darmstadt auch Alumnus, berichtete über seine neuen Aufga-ben. Gerne habe er die Bitte erfüllt, Gastgeber für das Netzwerktreffen zu sein, und die Veranstaltung mit Führungen, Vorträgen und einem Buffet unterstützt. Pro-fessor Reiner Anderl, Vizepräsident der TU Darmstadt und für Alumni zuständig, präsentierte den Ehemaligen die aktuellen Entwicklungen an der Universität. Anschließend nutzten die Alumni im Casino des DLR-Foyers die Möglichkeit, alte Bekannte wiederzusehen und sich auszutauschen. Zum Treffen bei der DLR ka-men auch der neue Kanzler der TU Darmstadt, Dr. Manfred Efinger und – ganz dem Alumni-Gedanken folgend – der Vorstandsvorsitzende der Vereinigung von Freun-den der Technischen Universität zu Darmstadt e. V., Dr. Karlheinz Nothnagel, sowie der Geschäftsführer Dr. Jürgen Ohrnberger. Zum Alumni-Netzwerktreffen Rhein-Main lud im Juli Lufthansa Technik ein. Das Netzwerktreffen fand im neuen Lufthansa Aviation Center (LAC) am Flughafen Rhein-Main statt. Die TU Darmstadt pflegt seit Jahren erfolgreich verschiedene Kooperationen mit der Lufthansa Technik; ihre Absolventen genießen dort einen hervorragenden Ruf.

Anschließend berichteten Andreas Pakszies, Leiter Aircraft System Engineering & Modifications, und Professor Manfred Hampe, Vorstand der Universitätsver-sammlung TU Darmstadt, über Neues von Lufthansa Technik und der TU Darmstadt. Lufthansa Technik informierte auch über Einstiegs- und Karrieremöglichkei-ten. Die Ehemaligen nutzten danach die Chance, im LAC-Bistro die beeindruckende Aussicht auf die Flugzeughallen und den Frankfurter Flughafen zu genießen.

Verbinden

Alumni treffen sich erneut in Schanghai Das Alumni-Team veranstaltet ge-meinsam mit dem Chinesisch Deut-schen Hochschulkolleg (CDHK) der Tongji-Universität ein zweites Alumni-Treffen in Shanghai. Das erste Treffen im Jahr 2007 war äußerst erfolgreich verlaufen. Die Feiern finden im Rah-men des Projekts CHINexTUD statt, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst unterstützt wird. Die Tongji-Universität und das Alumni-Netzwerk der TU Darmstadt laden zu diesem Anlass Ehemalige der TU Darmstadt, die heute wieder in China leben und arbeiten, herzlich ein.

Termin: 11. Oktober 2008

im Gebäude des Chinesisch Deutschen

Hochschulkollegs (CDHK)

Anmeldungen und Kontakt:

E-Mail: [email protected]

http://alumni.tu-darmstadt.de/tongji2008.php

Gemeinsam unter einem Dach

Das Alumni-Team der TU Darmstadt ist in die Alexanderstraße 25 umge-zogen. Es teilt sich im Erdgeschoss das Büro mit der Vereinigung von Freunden der TU Darmstadt. Damit ist die Alumni-Organisation zentral in der Stadtmitte leicht erreichbar. Das gemeinsame Büro bietet viele Vorteile, vor allem im Hinblick auf ei-ne dauerhafte enge Zusammenarbeit mit den Freunden.

Kontakt: Alumni-Büro, Alexanderstraße 25,

64283 Darmstadt, Telefon 06151 16-5680,

Fax 06151 16-4246,

E-Mail: [email protected]

www.alumni.tu-darmstadt.de

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Seite 16Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2008

Nano-Drucksensoren der ZukunftDie TU Darmstadt hat auch in der LOEWE-Förderlinie gepunktet, in der Kooperations-projekte zwischen Industrie und Forschungs-einrichtungen in Hessen prämiert werden: So wird im Forschungsschwerpunkt Nanomate-rialien ein Projekt zu Nano-Drucksensoren mit den Firmen Battenberg Robotic GmbH, Marburg, und sgt Sensorberatung, Wehr-heim, gefördert. Federführend in der TU Darmstadt ist Professor Jörg J. Schneider, Fachbereich Chemie.

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Exzellente Forschung und Ideen: Damit punktete die TU Darmstadt bei der LOEWE-Förderung des Landes Hessen - unter anderem mit dem Thema „Eigenlogik der Städte“.

TU Darmstadt beweist Exzellenz LOEWE-Förderung für vier Verbundprojekte

> „Unsere hohe Leistungsfähigkeit und Reputa-tion in der Strahlenphysik und Adaptronik, in der IT-Sicherheit und Stadtsoziologie haben über-zeugt“, sagte TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel.

Für den Ausbau herausragender Forschungs-zentren und -schwerpunkte auf diesen Gebieten er-hält die Technische Universität Darmstadt in den nächsten Jahren zweistellige Millionenbeiträge. Renommierte externe Experten und ein Programm-beirat unter Leitung des früheren Vorsitzenden des Wissenschaftsrates, Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, hatten die in die Endrunde gelangten Anträge für Zentren ausführlich begutachtet und Förderemp-fehlungen ausgesprochen. Folgende Zentren wer-den jeweils mit jährlich bis zu acht Millionen Euro gefördert:

„Helmholtz-International Center for FAIR“ (An-tragsteller sind die Universität Frankfurt, die TU Darmstadt und die Gesellschaft für Schwerionen-forschung, darunter die Professoren Karlheinz Lan-ganke, Norbert Pietralla und Jochen Wambach): Das Zentrum soll eine international führende Rolle hessischer Universitäten an der weltweit einzigarti-gen „Facility for Antiproton and Ion Research“ (FAIR) bei der Gesellschaft für Schwerionenfor-schung (GSI) nachhaltig sichern und die internatio-nal anerkannte Exzellenz in der physikalischen Grundlagenforschung festschreiben. In dem Zen-trum geht es um die Entwicklung neuer Methoden, Modelle, Beschleuniger und Versuchsanordnungen für FAIR und um die Auswertung und Interpretati-

Die Technische Universität Darmstadt erhält in den nächsten Jahren zweistellige Millionenbeträge für den Ausbau herausragender Forschungszentren und -schwerpunkte. Im Rahmen des erstmals ent-schiedenen Forschungsförderungsprogramms „LOEWE“ (Landes- Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz) werden vier Verbundprojekte gefördert, bei denen die TU Darmstadt entweder federführend oder maßgeblich beteiligt ist.

waltung, aber auch kritische Infrastrukturen wie Verkehr, Energieversorgung und Kommunikations-netze, werden zunehmend abhängig von funktio-nierender Informationstechnologie. Der Schutz ge-gen Beeinträchtigung von IT-Systemen wird damit zu einer zentralen Herausforderung. Es geht um die gesamte Sicherheitskette: vom Schutz der Da-ten über die Sicherheit eingebetteter Hard- und Softwaresysteme, sichere Dienste und Geschäfts-prozesse bis hin zum Schutz des Menschen.

Typologie der Städte

Schließlich wird der Schwerpunkt „Eigenlogik der Städte“ an der TU Darmstadt mit jährlich 1,5 Mil-lionen Euro gefördert. In dem von Professorin Mar-tina Löw koordinierten Projekt wird eine qualitati-ve Typologie der Städte erarbeitet, die die Anders-artigkeit von Städten aufgreift sowie Strategien der „eigenständigen“ Profilbildung deutlich macht. Un-tersucht werden besonders sozialökologische und informationsökonomische lokale Entwicklungen. Zwei zentrale Fragen stehen im Zentrum: Welche Strukturen lassen sich in Fallanalysen als das Be-sondere von Städten bestimmen? Welche Städte lassen sich aufgrund von Ähnlichkeiten einem Ty-pus zuordnen? Ziel ist es, die Stadtentwicklung in ihrer Differenziertheit wissenschaftlich zu erfas-sen.

on der in FAIR-Experimenten gewonnenen extrem großen Datenmengen.

Das „Zentrum Adaptronik – Research, Innova-tion, Application“, koordiniert von Professor Hol-ger Hanselka, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF und Professor im Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt. Das Projekt will die wissenschaft-lich-technischen Hürden der Schlüsseltechnologie Adaptronik überwinden und Spitzenforschung für den entsprechenden Markt anbieten. Längerfristig soll ein neues Fraunhofer-Institut für Adaptronik, ein Forschungsschwerpunkt Adaptronik an der TU Darmstadt und ein Forschungs- und Ausbil-dungsschwerpunkt Funktionsintegrierter Leicht-bau an der Hochschule Darmstadt entstehen. Das geplante Zentrum integriert Maschinenbau, Mate-rial- und Geowissenschaften, Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Mathematik und Chemie.

Vernetzte IT-Systeme

Das „Center for Advanced Security Research Darm-stadt” (Koordinatorin Professor Claudia Eckert) soll die an der TU und im Fraunhofer-Institut für Si-chere Informationstechnologie bestehende Sicher-heits-Expertise unter Beteiligung der Hochschule Darmstadt bündeln und ausbauen. Vernetzte IT-Systeme durchdringen alle Lebensbereiche. Ge-sundheitsversorgung, Bildung, Unterhaltung, Pro-duktion, Logistik, der Finanzsektor, öffentliche Ver-

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Gute Arbeit – schlechte Arbeit?

Internationalisierung, neue Technologien,

hohe Ansprüche an die Leistungsfähig-

keit und Flexibilität der Beschäftigten

stellen die Arbeitswelt auf den Kopf. Bil-

dung, Wissen und lebenslanges Lernen

gewinnen für die individuelle Beschäfti-

gungsmöglichkeiten und die Wirtschaft

stark an Bedeutung. Auf der anderen Sei-

te herrschen ungleiche Bildungschancen,

es gibt zahlreiche prekäre Formen der

Beschäftigung und Arbeitnehmer sind

am wirtschaftlichen Erfolg ihres Unter-

nehmens nur unzureichend beteiligt.

Die Kooperationsstelle Wissenschaft und

Arbeitswelt vergibt im Jahr 2009 zum

zweiten Mal einen Studienpreis für Ar-

beiten, die sich mit einer nachhaltigen

und humanen Gestaltung der Arbeits-

welt auseinandersetzen. Studierende an

der TU Darmstadt und der Hochschule

Darmstadt können bis Ende Dezember

2008 ihre Studien- und Abschlussarbei-

ten einreichen.

Der Preis ist mit insgesamt 2000 Euro do-

tiert. Eine Jury aus der Hochschule

Darmstadt, der TU Darmstadt und dem

Deutschen Gewerkschaftsbund wählt

die Preisträger aus.

Info: www.kooperationsstelle-

darmstadt.de, E-Mail:

[email protected]

Ausgezeichnet

Gute Architektur für Köln

Ting Liu und Xuwei Liao, Architektur-studierende der TU Darmstadt, sind die ersten Preisträger des von der Universität Regensburg ausgelobten studentischen Wettbewerbs „Projekt-entwicklung Carlswerk in Köln-Mühlheim“. Das interdisziplinäre Projekt wurde vom Fachgebiet „Ent-werfen und Baugestaltung“ der TU (Professor Johann Eisele) zusammen mit dem Institut für Immobilienwirt-schaft der Universität Regensburg und der IREBS Immobilienakademie, Eltville, veranstaltet.

TU-Kompetenzfür Akademie

Die neue Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat Professor Gerhard Sessler aus dem Fachbereich Elektrotechnik und Informations-technik als Mitglied berufen.

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Die TU Darmstadt gehört zu den ausgewählten Unis, die sich den Siemens Excellence Award verdienen. In diesem Jahr gibt es zwei Preisträger aus Darmstadt.

Informatik-Nachwuchs glänztSiemens Excellence Awards für Tobias Busse und Katayon Radkhah

> Mit der Simulation eines virtuellen Kraftwerks aus über tausend Mikro-Blockheizkraftwerken hat sich Tobias Busse auseinandergesetzt. Seine Kom-militonin Katayon Radkhah setzte sich mit der Entwicklung eines genaueren Kalibrierungsverfahrens für Industrieroboter auseinander. Diese innovativen wissenschaftlichen Leistungen brachten den beiden Informatikstudenten von der TU Darmstadt einen Siemens Excellence Award ein.

Die Siemens AG hebt mit dem Werner von Siemens Excellence Award 2008 he-rausragende Diplom- und Masterarbeiten aus technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen hervor. Neben der wissen-schaftlichen Leistung wurden vor allem der Innovationsgrad der eingebrachten Ideen und deren praktische Umsetzbar-keit bewertet und pro Arbeit mit 2500 Eu-

ro prämiert. Der Excellence Award wird jährlich an 14 renommierten Hochschulen ausgeschrieben.

In seiner Diplomarbeit „Entwurf, Eva-luation und Visualisierung der Datenflüsse einer verteilten Infrastruktur für virtuelle Kraftwerke auf Peer-to-Peer-Basis“ hat To-bias Busse die Zusammenfassung von meh-reren tausend verteilten Mikro-Blockheiz-kraftwerken zu einem virtuellen Kraftwerk simuliert. Die Idee dabei ist, dass zukünftig anstelle von Heizkesseln kleine Heizkraft-werke in jedem Privathaushalt stehen könnten, um Brennstoffe wesentlich effizienter zu nutzen.

Katayon Radkhah hat in ihrer Diplomarbeit „Model-Based Approach to Ca-libration of Industrial Robots Considering Geometric and Elastic Effects“ ein neues Kalibrierungsverfahren für Industrieroboter entwickelt, um deren Ge-nauigkeit zu verbessern. Durch dieses innovative Verfahren können die Para-meter des entwickelten Robotermodells effizienter identifiziert werden. Mit Positioniergenauigkeiten von 100 Mikrometer eignen sich solche Roboter etwa zur Qualitätssicherung im Karosseriebau.

Ausgezeichnet

Luftfahrtpreis für Studienarbeit

Den diesjährigen August-Euler-Luft-fahrtpreis des Arbeitskreises Luftver-kehr der Technischen Universität Darmstadt erhält Timo Hassan. Er wird für seine Studienarbeit „Opti-mierung ziviler Luftfahrt-Instandhal-tungsprogramme – Phased Mainten-ance vs. Blocked Maintenance“ aus-gezeichnet. Der zum zwölften Mal verliehene Preis in der Höhe von 2500 Euro wird an herausragende Studien- oder Diplomarbeiten aus den Bereichen Luftverkehr und Luft-fahrt vergeben.

Prächtige Kulisse

in Hirschegg / Kleinwalsertal

Faculty Award fürProfessor Suri

Professor Neeraj Suri vom Fachbe-reich Informatik der TU Darmstadt hat den renommierten IBM Faculty Award 2008 gewonnen. Mit dem Preis fördert IBM im Rahmen seines Hochschulprogramms weltweit he-rausragende wissenschaftliche Arbei-ten im Bereich der Informationstech-nologie. Suris Arbeitsgruppe an der TU erforscht, wie sicherheitskriti-sche, zuverlässige Softwaresysteme entwickelt werden müssen, um die Herausforderungen in der Informati-onstechnologie zu bewältigen.

IBM-Preis für Informatiker der TU Der Fachbereich Informatik der Technischen Universität Darmstadt freut sich über den mit 24 000 US-Dollar dotierten und weltweit ausgeschriebenen „Unstructu-red Information Management Architecture (UIMA) Innovation Award“. Mit dem Preis unterstützt das Unternehmen IBM den Aufbau einer frei zugänglichen Sammlung von Programmen zur computergestützten Textanalyse.

Ausgezeichnet wird die von Professor Iryna Gurevych und Professor Max Mühlhäuser gemeinsam geleitete Arbeitsgruppe „Ubiquitous Knowledge Processing“ (UKP Lab). Sie erhält den Preis für ihre Forschung im Bereich der Verarbeitung und des Verstehens menschlicher Sprache mit Computern (Natural Language Pro-cessing). Die Wissenschaftler entwickelten Programme, mit denen Textinhalte von Computern automatisch erkannt, analysiert und beispielsweise bestimmten Themengebieten zugeordnet werden können. Das Angebot soll weltweit zur freien Nutzung in der Forschung zur Verfügung stehen und der Gewinnung von Wis-sen aus unstrukturierten Texten im „Web 2.0“ dienen.

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Gute Aussichten: Vier TU-Projekte haben es in der zweiten Antragsrunde des Forschungsförderpro-gramms LOEWE in die engere Auswahl geschafft. Die Schwerpunkte reichen von Luftfahrt über Materialwis-senschaften und Energienetzen bis zur Analyse von Umweltverschmutzungen.

ein international konkurrenzfähiges Forschungszentrum für Materialwissen-schaft und Werkstofftechnologie etabliert werden. Es schlägt die Brücke von den grundlegenden Naturwissenschaften über die Material- und Werkstoff-wissenschaften zu den Ingenieurwissenschaften. Neben der TU Darmstadt sind beteiligt: das Deutsche Kunststoff Institut Darmstadt, das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum, das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF), die Hochschule Darmstadt, das Institut für Na-notechnologie Karlsruhe, das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoff-forschung Dresden und das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung Stuttgart.

Der nominierte Schwerpunkt „Urban Energies – Lokale Energienetze im Siedlungsraum“ befasst sich mit den Effizienzpotenzialen im nachhaltigen Bauen. Dabei geht es um Energie gewinnende Gebäude, die Nutzung über-schüssiger Energie, die Reduktion von Entropie sowie die gezielte Aktivierung vorhandener Speicher etwa auf städtischen Brachen. Beteiligt sind die Techni-sche Universität Darmstadt, das Institut für Solare Energieversorgungstechnik ISET, das Passivhaus Institut und das Institut Wohnen IWU Darmstadt.

Der Schwerpunkt „Environmental Monitoring – by Cooperative Autono-mous Vehicles and Dynamic Data Driven Simulations” soll ebenfalls an der TU Darmstadt entstehen. Er sieht vor, mithilfe eines Netzwerks von heterogenen, mobilen und mit Sensoren ausgestatteten Fahrzeugen und stationären Sensor-systemen instationäre Umweltphänomene zu analysieren. So sollen die Aus-breitungsparameter von chemischen, biologischen, radioaktiven Schadstoffen in der Luft oder im Wasser bestimmt oder die Lage der verursachenden Quellen analysiert werden. Als mobile Plattformen werden vor allem frei navigierbare, kleine, autonome Boden-, Luft- und Wasserfahrzeuge betrachtet.

Zweite Runde bei LOEWE eröffnetTU Darmstadt besteht Auswahltest für das hessische Sonderprogramm

> Die Technische Universität Darmstadt hat ihr Exzellenzpotenzial auch in der zweiten Antragsrunde des Forschungsförderungsprogramms „LOEWE“ un-terstrichen: Sie wird dem hessischen Wissenschaftsministerium und externen Gutachtergremien bis Dezember 2008 vier Förderanträge vorlegen.

Aussicht auf Förderung hat das geplante Zentrum „Advanced Business and General Aviation Research Agenda”. Es greift Herausforderungen des überpro-portionalen Wachstums in der Luftfahrt und der damit einhergehenden Proble-me wie mehr Fluglärm, Emissionen und Kapazitätsengpässe im Luftraum und auf Flughäfen auf. Das Zentrum beschäftigt sich mit intelligenten Lösungen und Optimierungsstrategien für das Luftverkehrsmanagement sowie mit deren technologischen Grundlagen. Es integriert und erweitert damit die bestehen-den Kerne der TU Darmstadt um das Deutsche Zentrum für Luft- und Raum-fahrt und die Fachhochschule Frankfurt am Main.

An der TU Darmstadt könnte auch das „Materialium – Advanced Materi-als Centre“ entstehen. Damit soll am Hochtechnologiestandort Rhein-Main

Millionen vomForschungsrat

Professor Alex Gershman vom Fach-gebiet Nachrichtentechnische Syste-me hat einen „First ERC Advanced Grant“ des Europäischen Forschungs-rats eingeworben. Damit wird seine Forschung in den kommenden fünf Jahren mit zwei Millionen Euro ge-fördert.

Info: www.nas.tu-darmstadt.de/nt/

Home.86.0.html?&L=1

Ausgezeichnet

Experten fürsensibles Bauen Der Architektur-Professor Wolfgang Lorch hat mit seinem Saarbrücker Büro Wandel Hoefer Lorch + Hirsch den ersten Preis beim Wettbewerb um die Archäologische Zone und das Jüdische Museum in Köln gewonnen. Mit dem Wettbewerb soll eine gestal-terisch überzeugende Lösung für zwei Bauprojekte der Stadt Köln ge-funden werden. Diese sehen vor, in der Innenstadt eine denkmalhafte Zone mit einem archäologisch-histo-rischen Museum zu schaffen. Sie soll die bisherige unterirdische Ausstel-lung zum Prätorium erweitern und einer breiten Öffentlichkeit zugäng-lich machen. Die Archäologische Zo-ne und das Jüdische Museum Köln sollen als zwei separate Baumaßnah-men von verschiedenen Bauherren realisiert und in getrennter Träger-schaft geführt werden.

Die preisgekrönten Architekten haben im Umgang mit historischen Kontexten bereits hohe Sensibilität bewiesen: In Dresden haben sie die Synagoge, in München das Jüdische Museum gebaut. Ihr Entwurf sieht für das jüdische Kultbad, die Mikwe, und für die Synagoge ein gemeinsames Tragwerk vor, welches das gesamte Grabungsfeld stützenfrei über-spannt: Seine Stahlgitterkonstrukti-on lässt über der Erschließungszone für die Archäologie, einer etwa sechs Meter hohen Halle, zwei Vollgeschos-se frei, in die das Museum als Raum-fachwerk „eingehängt“ werden kann.

Vertrauen inProfessor Hegger Der Architektur-Professor Manfred Hegger ist in das World Economic Fo-rum berufen worden. Dort wirkt er am „Global Agenda Council On The Future Of Sustainable Construction“ mit. In dieser Versammlung debattie-ren die weltweit renommiertesten Experten für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen.

Ehrung aus Singapur Für seine wissenschaftlichen Leistungen als Hochschullehrer und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) erhielt Professor Dr.-Ing. José Luis Encarnação von der TU die Ehrendoktorwürde der Nanyang Technological University (NTU) Singapur. Die NTU dankt ihm zudem für seine Unter-stützung beim Aufbau ihrer Graphischen Datenverarbeitung. Diese genießt heute hohe technisch-wissenschaftliche sowie internationale Anerkennung.

Encarnação ist seit 1975 Professor für Informatik an der TU Darmstadt. Seit den frühen 1990er Jahren arbeitet er eng mit der NTU zusammen. 1996 schloss er mit dieser eine Vereinbarung, aus der 1998 das CAMTech (Center for Advanced Media Technology) hervorging. Das CAMTech hat sich zu einer wichtigen Basis für die Forschung und Zusammenarbeit zwischen Singapur und Deutschland entwickelt.

Unter der Leitung von Encarnação wurde das INI-GraphicsNet, das International Network of Institutions for advanced education, training and R&D in Com-puter Graphics technology, systems and applications, aufgebaut. Encarnação ist Autor und Co-Autor von mehr als 500 Veröffentlichungen und Fachaufsätzen in internationalen Zeitschriften und bei Fachkonferenzen.

Stipendien mitArbeitsplatzgarantie

Die TU Darmstadt ist eine von fünf deutschen Universitäten, an denen das Softwareunternehmen sd&m jeweils 15 Stipendien für herausragende Informatikstu-dierende im Masterstudium vergibt. Die Stipendiaten werden für bis zu vier Semester monatlich mit 750 Euro gefördert. Nach dem Studium beziehungsweise nach der Promotion bietet sd&m den Stipendiaten eine Festanstellung als Softwareingenieur im Unternehmen.

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Sie bewahrt die BalanceDie an der TU habilitierte Bildungsexpertin Sandra Bohlinger forscht im Auftrag Europas

Bildung ist längst keine nationale Angelegenheit mehr. Auch auf europäischer Ebene wird ihr Nutzen und ihre beste Umsetzung erforscht. Sandra Bohlinger von der TU Darmstadt wird beim Europäischen Zentrum für Berufsbildung in Thessaloniki als Sachverständige diesen Fragen nachgehen.

warb, hatte sie bereits Erfahrungen auf dem inter-nationalen Parkett als Vorstand des europäischen Rats für junge Wissenschaftler (eurodoc) gesam-melt. Tatsächlich folgten eine Einladung zum Aus-wahlverfahren und das positive Urteil der Gutach-ter – auf Seiten der Kommission und der Hessi-schen Staatskanzlei, die die Entsendung formal und finanziell fördert. Dann war klar: Bohlinger war die erste und bislang einzige Mitarbeiterin der TU, die eine Abordnung an die Europäische Kom-mission erhalten hat.

Zukunftssorgen unbekannt

Über die gängigen Vorurteile gegen über Geistes- und Sozialwissenschaftlern kann sie nur lächeln: Innerhalb von zehn Semestern hat sie ihr Magister-studium inklusive zweier Zusatzqualifikationen an der Universität Karlsruhe absolviert – und selbst fi-nanziert. Nach zwei Jahren bei einem Softwareun-ternehmen kehrte sie an die Hochschule zurück und promovierte in weniger als drei Jahren. Ne-benbei absolvierte sie als eine der Ersten das Ba-den-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidak-tik und war ab 2003 Mitarbeiterin im Fachgebiet Berufspädagogik der TU Darmstadt. 2008 folgte die Habilitation an der TU über die Wirksamkeit europäischer Bildungspolitik. Zuvor hatte sie für zwei Semester eine Gastprofessur an der TU Berlin übernommen. Zukunftssorgen? Keine Spur. Wenn die Abordnung vorüber ist, will Bohlinger nach Osnabrück wechseln. Den passenden Ruf auf eine Professur für Berufspädagogik hat sie längst in der Tasche.

> Wie wird der Nutzen von Bildung gemessen? Wie lassen sich Ausbildung und Studium am besten verzahnen? Wie kann man den demographischen Wandel durch Bildung abfedern? Das herauszufin-den, ist Aufgabe von Sandra Bohlinger. Die habili-tierte Berufs- und Wirtschaftspädagogin ist abge-ordnete Nationale Sachverständige für Bildungs-forschung und -politik beim Europäischen Zentrum für Berufsbildung in Thessaloniki. Die Arbeit ist ein Balanceakt zwischen Forschung, Politik, den Inte-ressen der Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission. Voraussetzungen dafür sind neben Fachwissen und Mehrsprachigkeit das Verständnis für Europapolitik, interdisziplinäres Arbeiten in ei-nem multikulturellen Umfeld, Toleranz und eine ausgeprägte Lernbereitschaft. Toleranz ist auch für das kulturelle Umfeld nötig: Da das Zentrum in Griechenland angesiedelt ist, gehören Stromausfäl-le, Wasserknappheit, Erdbeben und Dauerstreiks zum Alltag. Auf dem Programm von Sandra Bohlin-ger stehen auch Sprachkurse und die kulturelle In-tegration.

Know-how und gute Netzwerke

Wer eine der wenigen Stellen als Nationale Sach-verständige anvisiert, braucht vor allem Ausdauer, Hartnäckigkeit und Sachverstand, aber auch ein

Sehr attraktiveGastprofessur Markus Roth, seit 2003 Professor im Fachbereich Physik mit dem For-schungsschwerpunkt Laser- und Plas-maphysik, ist eine Gastprofessur am Photo Medical Research Center am Advanced Photonik Research Cente-rin Kyoto, Japan, angeboten worden. Das Zentrum ist ein Nationales Labo-ratorium der Japan Atomic Energy Agency in Verbindung mit der Uni-versität Kyoto. Mit der Gastprofessur wird die Grundlagenforschung der Darmstädter Arbeitsgruppe auf dem Feld lasererzeugter intensiver Ionen-strahlen ausgezeichnet. Die Medizin setzt in der Tumortherapie große Hoffnungen auf die Arbeit der Wis-senschaftler. Roth und seine Gruppe stehen mit den größten Forschungs-laboratorien der Welt, die in diesem Feld aktiv sind, in Kontakt. Auch mit der Gesellschaft für Schwerionenfor-schung (GSI) in Darmstadt arbeitet er eng zusammen.

Kittler-Medaille fürHans Neumann Für seine besonderen Verdienste im Laufe seiner 50-jährigen Dienstzeit an der TU Darmstadt hat Hans-Joa-chim Neumann die Erasmus-Kittler-Medaille der TU Darmstadt erhalten. Der Senat entsprach dem diesbezüg-lichen Wunsch des Präsidiums. Neu-mann arbeitete viele Jahre lang enga-giert in der Personalvertretung der Universität mit und war im Hoch-schulrechenzentrum beschäftigt.

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Begeistern für Europa

Seit April 2007 gibt es die Hochschul-

gruppe AEGEE-Darmstadt e. V. als An-

tenne im europaweiten Netzwerk von

AEGEE. Vorher traten ihre Mitglieder

unter dem Namen IDEA e. V. vor allem

zu Semesterbeginn für das Integrations -

programm der Austauschstudenten in

Aktion. Europa zu erleben und zu leben

ist ein zentrales Element der Aktivitäten

von AEGEE.

Infos: www.aegee.org/su,

www.aegee-darmstadt.eu;

Kontakt: [email protected]

Professor Jost in der Physikalischen Chemie just mit meinem Geburtsjahr (1954) zusammenfiel, dass seine Emeritierung exakt 20 Jahre vor meiner Ernennung zum Präsidenten der TH Darmstadt erfolgte und dass wir beide am selben Tag (18. Juli) mit „lediglich“ 45 Jahren Unterschied Geburtstag feiern konnten.

Diese „Kleinigkeiten“ verbanden uns vom ersten Treffen an, das ich kurz nach meiner Wahl im Jahr 1995 anregte, um sich über Hochschulpolitik aus-zutauschen. Ich erinnere mich gern an den schönen Nachmittag in seinem Garten, zunächst mit persönlicher Plauderei über die eine und andere Ge-meinsamkeit, dann aber auch ganz konkret über die Anforderungen an das Amt des Hochschulleiters und die besonderen Erfahrungen. Seine Tipps wa-ren nicht aufdringlich, besser wissend, sondern durch Bescheidenheit und tiefe Kompetenz gepaart mit intellektueller Dialektik sehr hilfreich und wäh-rend meiner gesamten Amtszeit als stille Begleiter präsent. Der Kontakt riss nicht mehr ab, wir gratulierten uns jedes Jahr zum Geburtstag, wobei das Le-sen seiner handschriftlichen Grüße immer einen besonderen Genuss dar-stellte.

Helmut Witte war eine große Persönlichkeit. Die TU kann stolz auf ihn sein, die Fachkollegen wissen sein Engagement zu würdigen, und ich bin dankbar, dass ich ihn kennenlernen durfte. Helmut Witte hat sich in die Geschichte der Wissenschaft in Deutschland unlöschbar eingetragen. Johann-Dietrich Wörner

Eine Persönlichkeit der WissenschaftsgeschichteFrüherer Rektor Professor Helmut Witte im Alter von 98 Jahren gestorben

> Im Alter von knapp 99 Jahren ist Professor Helmut Witte gestorben. Er war von 1960 bis 1962 Rektor der TH Darmstadt und ab 1970 Vi-zepräsident der Deutschen Forschungsgemein-schaft. 1909 in Göttingen geboren, prägte er nicht nur die Technische Hochschule Darm-stadt, sondern war als Mitglied der Westdeut-schen Rektorenkonferenz (Vorläufer der Hoch-schulrektorenkonferenz), als Vorsitzender der Deutschen Bunsengesellschaft und als Mitglied des Wissenschaftsrates bundesweit für Bildung und Forschung aktiv.

In seiner Amtszeit als TH-Rektor konnte er – wie Alarich Weiss in der Laudatio zum 65sten

Geburtstag von Witte formulierte – lebenswichtige Entscheidungen für die Technische Hochschule herbeiführen und so die weitere Entwicklung der TH nachhaltig positiv beeinflussen. Als Konsequenz dieses Einsatzes wurde er als Rektor wiedergewählt, eine Tatsache, die zu jener Zeit eher unüblich war und die auch heute noch bei „reformfreudigen“ Hochschulleitern nicht so häufig ge-lingt. Für sein Wirken ist Helmut Witte immer wieder verdient geehrt worden. So erhielt er beispielsweise das Bundesverdienstkreuz und war Ehrenmitglied der Bunsen-Gesellschaft.

Neben diesen Fakten war es die Persönlichkeit Helmut Wittes, die mich begeisterte: Da sind die kleinen Zufälligkeiten, dass sein Vater wie mein Va-ter im Baubereich tätig waren, dass seine Berufung auf die Nachfolge von

Sandra Bohlinger: Habilitiert an der TU Darmstadt, nun Na-tionale Sachverständige für Europäische Bildungsforschung.

gutes Netzwerk, internationale Kontakte und Un-terstützung durch Betreuer. Als sich Bohlinger um den Posten als „Seconded National Expert“ be-

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Einmischen ist Pflicht Der Berufspädagogik-Professor Josef Rützel nimmt Abschied – in Etappen

Professor Rützel, Sie sind Darmstadt zweimal begegnet, als Student, dann als Professor. Was verbinden Sie mit diesen Lebensabschnitten?Ich habe 1968 in Darmstadt zu studieren begonnen. Eine spannende Zeit. Auch wenn Protest nicht meine Ausdrucksform war, haben mich die Ideen fasziniert. Die Beseitigung von Hierarchien, das Alte verdrän-gen, demokratische Strukturen aufbauen, das war auch meine Intention. In den Seminaren haben wir meist über gesellschaftliche Grundlagen diskutiert. Das Fachliche rückte dabei manchmal zu sehr an den Rand. Trotzdem erfuhren wir einiges darüber, wie Unterricht theoretisch besser gestaltet werden kön-ne. Aber, um ehrlich zu sein, das, was die Lehrer in der Praxis gemacht haben, fand ich besser. Als ich 1991 als Professor zurückkam, sah das Studium auf den ersten Blick genau so aus wie zu meiner Studien-zeit. Doch das täuschte. Die Hülle war gleich, die In-halte hatten sich verändert. Ein großes Thema waren aktivierende Lehr-Lern-Formen. Da sich die Schüler, die Schulen und die Gesellschaft verändert hatten, hatte sich auch die universitäre Ausbildung geändert.

Ihr Weg zur Professur lässt sich nicht gerade als klassisch beschreiben. Wie lassen sich ihre Sta-tionen dahin zusammenfassen?Ich habe meine Karriere in dieser Form nicht ge-plant. Aber ich war immer neugierig, fand viele Dinge spannend. Und in bestimmten Situationen hab ich einfach geschaut, was möglich war, auch wenn ich vorher nicht danach gesucht hatte. Wich-tig war, dass mein Interesse und die Gelegenheit stimmte. Dann habe ich zugegriffen.

Was bedeutet das konkret?Nach meinem Referendariat wurde ich auf ein Mo-dellprojekt des Bundesinstituts für Bildungsfor-schung in West-Berlin aufmerksam. Da dachte ich noch: damit wirst du später als Lehrer in der Schule auch konfrontiert. Da ist es gut, die andere Seite zu kennen.

Der nächste Schritt führte Sie dann nach Dort-mund. Aber nicht zurück in die Schule, oder?Nein. Ich bin auf der anderen Seite geblieben.

Professor Dr. Josef Rützel (65) ist seit April 2008 Emeritus. Der berufliche Werdegang des ehemaligen Profes-sors für Berufspädagogik an der TU Darmstadt verlief nicht geradlinig, aber sehr erfolgreich. hoch³-Mitarbeite-rin Claudia Klemm sprach mit dem Professor über Lebensweg, Leitlinien und Zukunftspläne.

chen in den Ministerien kennenzulernen. Denn als Professor muss man sich einmischen. Von dem, was an der Uni passiert, muss etwas draußen ankom-men. Und die Reaktion darauf muss wieder zurück in die Universität kommen. Nur so kann es funktio-nieren. Dabei hat mir sicher auch mein Gespür für Netzwerke geholfen und die Fähigkeit zu sehen, was notwendig ist und was geht.

Ihre Netzwerke reichen weit über Darmstadt hi-naus. Wie wichtig ist Internationalität?Ich habe schon in meiner Habilitation über den Tel-lerrand geschaut. Es ging um die Berufsausbildung türkischer Jugendlicher. Und wie sollte ich das in Deutschland untersuchen, ohne zu wissen, wie das in der Türkei aussieht. Also bin ich für vier Wochen in die Türkei gefahren und habe mit Experten und Praktikern Erfahrungen ausgetauscht. Im Laufe ei-nes Wissenschaftlerlebens entstehen weitere Ver-bindungen. Und so begleite ich seit zehn Jahren Projekte in China, halte regelmäßig Vorträge und betreute über eine Kooperation drei Doktoranden, die ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen ha-ben. Auch nach Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan und Südamerika bestehen Kontakte. Diese Kontak-te werde ich weiterhin pflegen.

Trotz des Blickes nach außen – sei es in die Schu-len, die Ausbildungsbetriebe oder in andere Länder – haben Sie auch an der TU Darmstadt einiges verändert. Struktur in Inhalt bedingt sich immer gegenseitig. Das heißt eine Organisation muss sich entspre-chend der äußeren Verhältnisse verändern. Und da wollte ich mitgestalten. Das geht nur, wenn man sich selbst in Ausschüssen einbringt und sei-nen Teil dazu beiträgt. An der TU hatte ich dafür ein sehr offenes Umfeld. Hier wurden Ideen wie beispielsweise neue Lehr-Lern-Formen, neue Stu-dienmodelle oder das Zentrum führ Lehrerbil-dung offensiv diskutiert und etabliert. Ich konnte mich und meine Erfahrung direkt einbringen und konnte mitgestalten. Das war genau mein Ding. Von daher kann ich sagen: Ich passe zur TU Darm-stadt und sie passt zu mir.

Durch meine Tätigkeit in Berlin hatte ich natürlich viele Kontakte geknüpft und so davon erfahren, dass die Arbeitsstelle für Schulentwicklungsfor-schung an der PH Dortmund Mitarbeiter wie mich sucht. Das Projekt war sehr interdisziplinär. Die Leute hatten einen guten Namen und wir haben uns in sehr flachen Hierarchien mit spannenden Fragen beschäftigt. So ging es beispielsweise da-rum, dass gerade auch Modellprojekte nicht nur in der Theorie funktionieren müssen, sondern immer auch ganz praktische Dinge eine Rolle spielen. Das geht von der Flexibilität der Beteiligten über den Willen zur Veränderung bis hin zur Stundenplange-staltung. In diesem Umfeld wurde ich promoviert und habilitierte später.

1991 erhielten Sie den Ruf nach Darmstadt. Wel-che Ziele hatten Sie sich gesetzt? Zuerst einmal war mir wichtig, die TU selbst, mein neues Umfeld, die Schulleiter und die Verantwortli-

Jungphysiker unter Nobelpreisträgern Rosa Marianne Breuer, Oliver Martin Richters und Florian Schäfer vom Fachbereich Physik der TU Darmstadt gehörten zu den 550 hervorragenden Nachwuchswissenschaftlern aus 66 Ländern, die am 58. Lindauer Nobel-preisträgertreffen Anfang Juli teilneh-men durften. Das Darmstädter Trio be-stand ein strenges Auswahlverfahren mit mehreren Hundert Bewerbern.

Oliver Richters (22) studiert den Bachelor-Studiengang Physics. Er be-teiligt sich neben dem Studium an ei-nem Forschungsprojekt im Gebiet der Halbleiter-Optik, das von Professor Wolfgang Elsäßer geleitet wird.

Rosa Marianne Breuer (24) hat den Master of Science (Physics) abge-legt und promoviert nunmehr. Ar-beitstitel der Dissertation: „Struktur und Dynamik von Copolymersyste-men in eingeschränkter Geometrie“. Betreut wird die Arbeit von Professo-rin Barbara Drossel. Florian Schäfer (27) ist Diplom-Physiker und promo-viert an der TU Darmstadt. Sein Dis-sertationsthema lautet „Test der Zeit-umkehrinvarianz in Quantenbil-lards“. Ihn betreut Professor Dr. Dr. h. c. mult. Achim Richter.

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zahlreiche Veröffentlichungen und durch seine Mitarbeit in nationalen und in-ternationalen Gremien hat sich Werner Endres hohes wissenschaftliches Anse-hen erworben.

Professor Endres war ein engagierter akademischer Lehrer. Bis zum Jahre 1998 hielt er eine bei den Studenten sehr beliebte Vorlesung über Sprachakustik. Er betreute ein Dutzend Doktorarbeiten und über 100 Studien- und Diplomarbei-ten und arbeitete in verschiedenen Hochschulgremien mit. Durch seine mensch-lich aufrichtige und humorvolle Art wurde er überall an der TU hoch geschätzt.

Werner Endres liebte klassische Musik. Er pflegte diese durch viele Konzert-besuche und vor allem durch sein meisterhaftes Pianospiel, sowohl zu Hause als auch gelegentlich bei öffentlichen Auftritten. Daneben war er ein belesener Literaturkenner und beschäftigte sich mit griechischer, römischer und moder-ner Geschichte.

Seine Kollegen und Schüler an der TU Darmstadt und überall in der Welt verlieren mit Werner Endres einen Freund, der als Wissenschaftler und Mensch Vorbild war. Gerhard M. Sessler

Überall hoch geschätztHonorarprofessor Werner Endres gestorben

> Die TU Darmstadt trauert um Professor Dr. rer. nat. Werner Endres, der am 17. August 2008 nach kurzer Krankheit im Alter von 93 Jahren in Darmstadt verstorben ist. Werner En-dres habilitierte sich 1966 an der damaligen Fa-kultät für Elektrotechnik unserer Hochschule und erhielt die venia legendi für das Gebiet „Akustik in der Nachrichtentechnik“. Für seine Forschungs- und Lehrtätigkeit wurde ihm im Jahre 1971 der Titel eines Honorarprofessors der TH Darmstadt verliehen.

Werner Endres studierte Physik, Mathema-tik und Chemie an der Universität Jena, wo er im Jahre 1938 promovierte. Nach mehrjähriger

Industrietätigkeit begann er 1947 seine Arbeit beim Fernmeldetechnischen Zentralamt in Darmstadt, wo er bis zu seiner Pensionierung als Leitender Ober-postrat im Jahre 1980 tätig war. Er und die ihm unterstellte Abteilung beschäf-tigten sich vor allem mit der Erkennung, Synthese und Übertragung von Spra-che und mit der Anwendung der Ergebnisse in Sprachsynthesesystemen. Durch

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Seite 22Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2008

Paul Wolfskehl – ein Mäzen Familie Wolfskehl war eine hoch respektierte Darmstädter Familie, die das Darmstädter Po-lytechnikum, den Vorläufer der TU Darm-stadt, vielfältig unterstützte. Paul Wolfskehl wurde im Jahr 1856 geboren. Von 1875 bis 1880 studierte er Medizin. Er erkrankte an Multipler Sklerose, was wohl ein Grund dafür war, dass er im Anschluss nicht als Arzt prak-tizierte. Stattdessen entschied er sich, seinem Interesse an der Mathematik zu folgen und begann dieses Fach zu studieren. In Berlin hörte er bis 1884 Vorlesungen bei Eduard Kummer über Zahlentheorie, in denen er mit dem Fermatschen Problem vertraut wurde.Von 1887 bis 1890 hielt Paul Wolfskehl an der TH Darmstadt Vorlesungen über Zahlen-theorie. Aufgrund seines sich stetig ver-schlechternden Gesundheitszustands musste er seine Dozententätigkeit aufgeben. Paul Wolfskehl starb im Jahr 1906. In seinem Tes-tament verfügte er die Stiftung des nach ihm benannten Preises.

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Der BeweisKolloquium mit Andrew Wiles zum 100. Jahrestag des Paul Wolfskehl-Preises

> Der Darmstädter Mathematiker Paul Wolfskehl hatte den Preis 1908 für denjenigen ausgeschrie-ben, dem es zuerst gelingt, einen Beweis für die be-rühmte seit 1637 offene Fermatsche Vermutung zu führen. Für einen vollständigen Beweis wurde ein Preisgeld von 100 000 Mark ausgesetzt – damals ein Vermögen. Der Reiz an Fermats Vermutung liegt darin, dass das Problem auch für mathematische Laien zugänglich ist, und sich dennoch als extrem schwierig herausgestellt hat. Die als „Fermatsche Vermutung“ oder „Fermats letzter Satz“ in die Ge-schichte eingegangene Behauptung besagt, dass es für jede natürliche Zahl n, die größer ist als 2, keine natürlichen Zahlen a, b und c gibt, die die Glei-chung an+bn=cn erfüllen. (Natürliche Zahlen sind alle ganzen positiven Zahlen, also 1, 2, 3 ...)

Die Behauptung ist eine von zahlreichen hand-schriftlichen Randbemerkungen, die Pierre de Fer-mat (1607–1665), Jurist und Mathematiker, in sei-ne Ausgabe des Werks Arithmetica des klassischen griechischen Mathematikers Diophant notierte. Zu seiner Behauptung notierte er: „Hierfür habe ich ei-nen wahrhaft wunderbaren Beweis gefunden, doch ist der Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen.“

Nach Fermats Tod wurde seine kommentierte Ausgabe der Arithmetica durch seinen ältesten Sohn veröffentlicht. In den folgenden Jahren wur-

Der für den Beweis der Fermatschen Vermutung weltweit bekannte Mathematiker Andrew Wiles war Ehrengast eines Kolloquiums, das der Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt veranstaltete. Anlass war der 100ste Jahrestag der Auslobung des Wolfskehl-Preises, der Wiles im Jahr 1997 verliehen worden war.

konnte. Die Arbeiten wurden 1995 in einer eigenen Ausgabe der Annals of Mathematics publiziert. Hiermit war die Fermatsche Vermutung bewiesen. Der Wolfskehl-Preis wurde 1997 in Göttingen an Andrew Wiles verliehen.

Im Rahmen des englischsprachigen Wolfskehl-Kolloquiums gab Andrew Wiles, Professor für Ma-thematik in Princeton, an der TU Darmstadt einen Einblick in seine Arbeit. Wolf Hertlein

den alle Behauptungen, die Fermat in seinen Kom-mentaren aufstellte, bewiesen oder widerlegt. Bis auf eine Ausnahme: Die Fermatsche Vermutung, die erst über 350 Jahre später von Andrew Wiles bewiesen werden konnte.

Große Popularität hatte die Fermatsche Vermu-tung durch den im Jahr 1908 gestifteten Paul Wolfskehl-Preis erlangt. Die Göttinger Akademie der Wissenschaften, die das Preisgeld verwaltete, sah sich von nun an einer Flut von eingesendeten Manuskripten ausgesetzt, die behaupteten, einen Beweis zu erbringen. Allerdings wurden in allen Versuchen Fehler entdeckt.

Ab 1985 wurde die Behauptung durch Arbeiten von Gerhard Frey, Jean-Pierre Serre und Ken Ribet in direkten Zusammenhang mit der sogenannten Shimura-Taniyama-Vermutung gebracht und so Fermats jahrhundertealte Behauptung in das Zen-trum der gegenwärtigen Forschung der Zahlen-theorie gerückt.

Der entscheidende Durchbruch gelang schließ-lich Andrew Wiles 1993, was auch die Aufmerk-samkeit der Öffentlichkeit außerhalb der mathe-matischen Fachwelt auf sich zog. Bei der Überprü-fung durch führende Experten wurde jedoch eine Lücke deutlich, die Wiles aber in gemeinsamer Ar-beit mit seinem Kollegen Richard Taylor schließen

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Neue Professoren

Dr. Markus Biesalski wurde zum Profes-

sor auf Zeit im Fachbereich Chemie, Ma-

kromolekulare Chemie und Papierche-

mie ernannt. Markus Biesalski, Jahrgang

1969, tritt die Nachfolge von Prof. Gruber

an. Er war bisher an der Universität Frei-

burg tätig.

PD Dr. Raymond Hemmecke wurde als

Vertretungsprofessor im Fachbereich

Mathematik, Algorithmische Diskrete

Mathematik, eingestellt.

Dr. Ulrike Homann wurde als Vertre-

tungsprofessorim im Fachbereich Biolo-

gie, Botanik, eingestellt. Sie tritt die

Nachfolge von Prof. Giersch an.

Apl. Prof. Dr. Ingela Jöns wurde als Ver-

tretungsprofessorin im Fachbereich Hu-

manwissenschaften, Organisations- und

Wirtschaftspsychologie, eingestellt.

PD Dr. Jens Krüger wurde als Vertre-

tungsprofessor im Fachbereich Rechts-

und Wirtschaftswissenschaften, Empiri-

sche Wirtschaftsforschung, eingestellt.

Dienstjubiläen

Herbert Birkhofer, Professor am Fachge-

biet Produktentwicklung und Maschinen-

elemente des Fachbereichs Maschinen-

bau der TU Darmstadt: 25-jähriges

Dienstjubiläum am 3. August 2008.

Peter Hagedorn, Professor am Fachge-

biet Dynamik und Schwingungen des

Fachbereichs Maschinenbau der TU

Darmstadt: 40-jähriges Dienstjubiläum

am 1. August 2008.

Günter Molter, Mechaniker am Fach -

gebiet Arbeitswissenschaft im Fachbe-

reich Maschinenbau der TU Darmstadt:

40-jähriges Dienstjubiläum am 1. Septem-

ber 2008.

Dr. Erich Ortner, Professor am Institut für

Betriebswirtschaftslehre, Fachbereich

Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

der TU Darmstadt: 25-jähriges Dienstju-

biläum am 20. September 2008.

Heinz-Walter Peter, Technischer Assis-

tent am Clemens-Schöpf-Institut im Fach-

bereich Chemie der TU Darmstadt:

40-jähriges Dienstjubiläum am 1. Septem-

ber 2008.

Gastwissenschaftler

PD Dr. Mikiko Eswein ist bis März 2009

als DAAD-Gastprofessor im Fachbereich

Humanwissenschaften, Pädagogik, tätig.

M.Sc. Maharshi Subhash (Indien) forscht

bis Juni 2011 an der TU zum Thema „Nu-

merische Modellierung des Aufpralls

von Wasserstrahlen auf heiße Oberflä-

chen“. Betreuer ist Priv.-Doz. Dr.-Ing. Su-

ad Jakirlic, Fachbereich Maschinenbau.

Verstorben

Honorar-Professor Dr. Carl Max Freiherr

Rivalier von Meysenbug, Institut für

Werkstoffkunde/Staatliche Material prü -

fungs anstalt der TU Darmstadt, verstarb

am 7. August 2008 im Alter von 94 Jahren.

Purna Kanungo engagiert sich mit voller Kraft für weltweite Völkerverständigung. Der Alumnus und vielfältige Unterstützer der TU Darmstadt hat den Verein „Freunde für Frieden“ in Darmstadt gegründet, um ein Zeichen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Gewalt zu setzen. Am 20. November ab 18 Uhr veranstaltet der Verein zum zweiten Mal einen Lichterzug durch Darmstadt. Die Initiative wird von einem breiten Bündnis unterstützt.

Motor der VölkerverständigungDer Alumnus Purna Kanungo engagiert sich für Toleranz

> „Der Wille zum Frieden braucht öffentliches Engagement“, sagt Purna Ka-nungo, der als Hindu in Indien geboren wurde, seit 1961 in Deutschland lebt und an der damaligen TH Darmstadt Ingenieurwissenschaften studierte. „Aus moralischen, humanitären und ethischen Gründen“ rufen er und der Verein „Freunde für Frieden“ zu einem Lichterzug durch Darmstadts Innenstadt auf. Gestartet wird vom Luisenplatz aus. Die Demonstration soll ein öffentliches Zeichen für den Wert des gegenseitigen Respekts, für die Unantastbarkeit der Würde des Menschen setzen.

Der Kreis der Unterstützer ist groß: TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel und die Schirmherrin Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zählen dazu. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesforschungsministe-rin, Andreas Storm, erklärt sich ebenso solidarisch wie Gerhard Hofmann (Vor-stand der Aktion: „Gesicht Zeigen e. V.“), der Intendant des Staatstheaters Darmstadt, John Dew, und die Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin. Weitere Unterstützung erhält der Verein vom Hessisches Kultusminis-terium, den ASten der drei Darmstädter Hochschulen, dem Stadtschülerrat und dem Interkulturellen Büro der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die Initiati-ve wird gefördert vom das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extre-mismus und Gewalt, Berlin. Der Interkulturelle Rat stellte das Bürger-Engage-ment als Best-Practice-Projekt vor. Im März 2007 hatte Kanungo den ersten Darmstädter Lichterzug mit rund 700 Teilnehmern organisiert.

Unterstützung und Info: „Freunde für Frieden e. V.“, c/o Purna Kanungo, Dieburger Straße 85,

64287 Darmstadt, E-Mail: [email protected]

Purna Kanungo engagiert sich tatkräftig für den Frieden, so etwa beim Lichterzug durch Darmstadt im vergangenen Jahr.

Kennen

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Theorie ist grau. Sagt man. Praxis ist bunt. Sagen wir.

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Seite 24Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2008

Senatsbeauftragte alsVertrauenspersonenInsgesamt 14 „Senatsbeauftragte für Berufungsverfahren“ gibt es – erfahrene Professorinnen und Professoren, beru-fen für zwei Jahre. Sie vertreten als neutrale Vertrauens-personen „das Interesse der Universität an einem in Durch-führung und Ergebnis optimalen Berufungsverfahren und berichten dem Präsidium und dem Senat über dessen Ver-lauf.“ Den Berufungskommissionen gehören sie jeweils als „Fachfremde“ an, sie sorgen in der Findungs- und Aus-wahlphase für einen Blick von außen. So steuert etwa ein Informatiker seine Einschätzungen zur Besetzung einer Chemieprofessur bei.

Kontakt: Das neue Referat Hochschulstrategie im Dezernat I ist die zen-

trale Koordinationsstelle des Präsidiums für Berufungsverfahren.

Leiter: Dr. Matthias Adam, Tel. 06151 16-5009,

E-Mail: [email protected]

Weiterer Ansprechpartner: Karl Ulrich Saß, Tel. 06151 16-5008,

E-Mail: [email protected]

Weitere Informationen zum neuen Berufungsverfahren sind demnächst

im Intranet der TU Darmstadt zu finden.

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Die Besten für die TU DarmstadtNeuer Leitfaden für Berufungsverfahren stellt hohe Qualität und Transparenz in der Auswahl sicher

> Berufungen sind „Chefsache“ und eine der vornehmsten strategischen Aufgaben des Präsidenten. Mit einem neuen Leitfa-den für Berufungsverfahren, gebilligt vom Senat der TU Darm-stadt, legt das Präsidium noch größeres Augenmerk auf Qualität und Transparenz.

Bevor eine vakante Professur wiederbesetzt oder neu ausge-richtet wird, sind zunächst wichtige Fragen zu klären: Passt das Profil der Professur in die längerfristige Zukunftsstrategie des Fachbereichs? Welche Rolle spielt die Professur für Studiengänge und Forschungsschwerpunkte? Wie fügt sich dies in die Planun-gen der Universität als Ganze ein? Vor der Freigabe einer Profes-sur werden auch die Entwicklungspotenziale, der Ressourcenbe-darf und die aktuelle (weltweite) Bewerberlage sondiert. Gege-benenfalls führen das Präsidium und der Fachbereich ein Per-spektivgespräch, in dem auch die weitere Entwicklung des Fach-bereichs insgesamt zur Sprache kommt.

Professorinnen und Professoren prägen in besonderem Maße das Profil und die Qualität einer Universität. Um im nationalen wie internationalen Wettbewerb um hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bestehen, hat die TU Darmstadt den Ablauf für Berufungsverfahren verfeinert – so kann sie zügig, transparent und nach hohen Standards die „richtigen“ Persönlichkeiten finden und für sich gewinnen.

renz, indem er bei Bedarf dem Senat oder dem Präsidium über den Stand des Verfahrens berichtet und den Berufungsvorschlag später auch neben dem Vorsitzenden der Berufungskommission im Senat vertritt.

Doch zuvor werden die Bewerberinnen und Bewerber ausge-wählt und zu Lehrprobe und Forschungsvortrag eingeladen. Hier macht sich die Kommission ein noch genaueres Bild: Ist das Profil stimmig? Hat die Person die gewünschte Qualifikation in Lehre und Forschung? Passt sie zur TU?

Das Ergebnis ist eine Berufungsliste, auf der meist drei Kandi-daten stehen. Ein ausführlicher Berufungsbericht begründet je-den Berufungsvorschlag. Das Präsidium prüft Auswahl und Er-gebnis, stimmt sich mit dem Senatsbeauftragten ab und leitet sein Votum an den Senat und die Frauenbeauftragte. Wenn be-sondere Eile geboten ist, führt der Präsident schon zu diesem Zeitpunkt Gespräche mit den platzierten Kandidaten. Dabei wer-den gemeinsam mit dem Fachbereich die Ausstattung der Profes-sur und Investitionen der Universität geklärt. Sein Gehalt be-spricht der zukünftige Professor direkt mit dem Präsidenten. Nach einer positiven Stellungnahme des Senats und der Zustim-mung durch den Hochschulrat erteilt der Präsident den Ruf an den Favoriten oder die Favoritin.

Mit dem neuen Leitfaden nutzt die TU Darmstadt auch den Spielraum ihres Autonomie-Gesetzes: Gibt es die Chance, einen absoluten Spitzenwissenschaftler zu gewinnen, können Beru-fungsverfahren nach Absprache mit dem Hochschulrat auch über ein „ad-personam“-Verfahren abgekürzt werden. Jörg Feuck

Wenn diese Fragen geklärt sind, gibt der Präsident grünes Licht für eine Ausschreibung der Professur. Die Ausschreibung erfolgt öffentlich und in der Regel international. Außerdem fordert der Fachbereich aktiv qualifizierte Wissenschaftler und – mit beson-derem Nachdruck – Wissenschaftlerinnen zu einer Bewerbung auf.

Der Präsident benennt zudem einen Senatsbeauftragten für das Berufungsverfahren – eine für die TU neue Position. Der Be-auftragte wirkt ohne Stimmrecht in der vom Fachbereich einge-setzten Berufungskommission mit. Er ist Ansprechpartner für Prä-sidium und Senat, zugleich aber auch Sachwalter der Qualitätssi-cherung. Er achtet darauf, dass das Verfahren offen und interna-tional gestaltet wird und hilft dabei, die Qualitätsstandards bei je-dem Auswahlschritt zu beachten, etwa wenn vergleichende Gut-achten über Bewerber eingeholt werden oder ein Anschein der Befangenheit entstehen könnte. Zugleich sorgt er für Transpa-

Studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte sind unverzichtbar, um die Universität produktiv zu halten. Sie unterstützen Forschung, Lehre und Service. Gleichzeitig haben sie frühzeitig Einblicke in den wissenschaftlichen Alltag. Mit einer Erhöhung der Stundensätze würdigt die TU Darmstadt ihre Arbeit und Einsätze jetzt auch finanziell stärker.

hessischen Universitäten gemeinsam für eine Erhöhung der Ver-gütung von Hilfskräften aus. Damit wurde zum ersten Mal seit 15 Jahren eine Anpassung der Stundensätze für Hilfskräfte an Uni-versitäten auf den Weg gebracht.

Der TU Darmstadt ist es gelungen, mit Beteiligung der Deka-ninnen und Dekane sowie des Senats die Stundensätze besonders deutlich anzuheben. Daneben wurde eine neue Kategorie der Hilfskräfte eingeführt. Sogenannte Hilfskräfte mit besonderen

Mehr Einkommen für Studierende mit VertragTU erhöht die Vergütung für Hilfskräfte

> Die Technische Universität Darmstadt hat zum 1. September 2008 die Vergütungsstundensätze für Hilfskräfte angehoben. Künftig werden studentische Hilfskräfte zu einem Stundensatz von neun Euro und wissenschaftliche Hilfskräfte zu einem Stundensatz von 14 Euro beschäftigt. Die bisherigen Sätze betrugen 8,02 Euro beziehungsweise 12,96 Euro. Damit setzt die TU Darmstadt ein deutliches Zeichen zur Aufwertung der Arbeit der Hilfskräfte für die Universität. Im Frühjahr sprachen sich die Präsidenten der

Aufgaben, darunter fallen Studierende, die anspruchsvolle Tätig-keiten in Forschung oder Lehre übernehmen, können nunmehr mit einem Stundensatz von 11 Euro bezahlt werden.

Die TU Darmstadt möchte damit die Arbeit in den Fachberei-chen attraktiver gestalten. Denn gerade Studierende in der Ab-schlussphase locken hohe Stundensätze aus der freien Wirt-schaft. Die TU Darmstadt kann nun insbesondere hoch qualifi-zierte Studierende und Absolventen ebenfalls attraktive Leistun-gen anbieten – einen exklusiven Einblick in die aktuelle For-schung, ein enges Kontaktnetz in die Wissenschaft und eine bes-sere Vergütung.

Professorinnen und Professoren geben einer Universität Statur. Der neue Leitfaden der TU für Berufungsverfahren soll dazu beitragen, die Besten auszuwählen.

Handeln

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Seite 25 Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2008

AnzeigeMehr Raum fürsmarte Forschung Noch wird am Standort Lichtwiese kräftig gearbeitet, im November soll der drei-geschossige und 66 Meter lange Komplex fertig sein. In dem Neubau erhalten dann vor allem Forscher des Exzellenzclusters „Smart Interfaces“ sowie des Fach-bereichs Material- und Geowissenschaften neue Arbeitsmöglichkeiten. Die For-scher aus dem Maschinenbau, den Materialwissenschaften, der Chemie, der Phy-sik und der Mathematik werden das Gebäude zum Projektaufbau nutzen.

Bis voraussichtlich 2011 wird ein größerer Forschungsneubau folgen, der auch einen Hochleistungsrechner erhält und durch zusätzliche Mittel des Bun-des mitfinanziert wird. Das jetzt begonnene Gebäude wird langfristig den For-schungsprojekten der auf der Lichtwiese ansässigen Fachbereiche zur Verfü-gung stehen.

Der Neubau wird rund 2000 Quadratmeter Nutzfläche bieten und aus 66 selbsttragenden, zum größten Teil vorgefertigten Raummodulen zusammenge-setzt. Die Kosten betragen rund 4,5 Millionen Euro, finanziert wird der Bau aus Budgetmitteln, die die TU im Rahmen der Autonomie vom Land für Investitionen erhalten hat. Mit dem Neubau wird die Lichtwiese weiter zu einem forschungs-orientierten Campus für die Ingenieur- und Naturwissenschaften ausgebaut.

Studierende wählenParlament und Räte Rund 31,5 Prozent der Studierenden der TU Darmstadt haben sich Ende des Sommersemesters an den Hochschul-wahlen beteiligt. Sie wählten neben den Fachschafts- und Fachbereichsrä-ten auch das Studentenparlament (Stu-Pa) und die Universitätsversammlung.

Ab dem Wintersemester 2008/09 setzt sich das Studentenparlament wie folgt zusammen: Fachwerk verlor einen Sitz und hat nun 13 Sitze, die JuSo-Hochschulgruppe verlor eben-falls einen Sitz und hat nun 9 Sitze. Die Grüne-Hochschulgruppe und der RCDS gewannen jeweils einen Sitz und haben nun 5 (Grüne) beziehungs-weise 4 (RCDS) Sitze im StuPa. In der Universitätsversammlung entfallen 6 Sitze auf Fachwerk, 4 Sitze auf die Ju-So-Hochschulgruppe, 3 Sitze auf die Grünen und 2 Sitze auf den RCDS.

Der AStA der TU Darmstadt hatte im Vorfeld und während der Wahl wie-der massiv Werbung für die Wahlen gemacht, um die im Hessischen Hoch-schulgesetz (HHG) geforderte Min-destwahlbeteiligung von 25 Prozent zu sichern.

Tower für wissenschaftlichen Weitblick Längst ist das Towergebäude auf dem der TU Darmstadt gehörenden August-Euler-Flugplatz komplett instand gesetzt. Die rund 700 000 Euro teure Tower-Sanierung wurde mit 274 000 Euro von der Flughafenstiftung unterstützt, da-mit dort künftig ein Informationszentrum eingerichtet werden kann. Auch die Bertha Heraeus und Kathinka Platzhoff Stiftung unterstützte das Projekt. Das historische Tower-Gebäude stammt aus den 50er Jahren des vergangenen Jahr-hunderts und stand wie der Flugplatz unter US-militärischer Verwaltung.

Der größte Teil des Geländes, das inzwischen der Technischen Universität Darmstadt gehört, ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, hier betreibt unter anderem das Institut für Geobotanik umfassende Forschungen. Das Flugplatz-gelände erfüllt aber noch andere wichtige Funktionen: Mehr als zehn Institute der Fachbereiche Chemie, Bauingenieurwesen und Geodäsie, Biologie und vor allem Maschinenbau führen hier Untersuchungen und Experimente durch, un-ter anderem im Windkanal der TU. Alle auf dem August-Euler-Flugplatz For-schenden können sich vor Ort Büros einrichten lassen. Auch der Förderverein August-Euler-Museum e. V. erhält ein Büro. Mit diesem zusammen wollen die TU Darmstadt, die Stadt Griesheim und die Wissenschaftsstadt Darmstadt so-wie der Förderverein Griesheimer Museum e. V. in naher Zukunft ein August-Euler-Museum im Towergebäude einrichten und betreiben.

Die TU Darmstadt unterstreicht die Bedeutung der „außerplanmäßigen“ Professuren und „Honorar -professuren“: Das Präsidium der TU hat dazu einen neuen vom Senat gebilligten Kriterien- und Verfahrenskatalog beschlossen.

Kandidaten müssen sich einem Berufungsverfahren unterziehen. Die Bezeich-nung „außerplanmäßige Professur“ kann zeitlich befristet zuerkannt werden. Auf Antrag und im Falle einer positiven Evaluation kann einem Juniorprofessor unmittelbar im Anschluss an die Juniorprofessur die Bezeichnung für drei Jah-re verliehen werden. Alle außerplanmäßigen Professoren sind zur kontinuier-lichen Lehre berechtigt und verpflichtet.

„Enge Verbundenheit“

Langjährige „enge Verbundenheit“ mit der TU Darmstadt und die Bereit-schaft, sich deutlich sichtbar mit der TU zu identifizieren und engagiert als ei-ner ihrer „Botschafter“ aufzutreten – das sind einige der zentralen Bedingun-gen für die Übertragung einer Honorarprofessur der TU Darmstadt. Mit die-ser Ehrenbezeichnung honoriert die TU „besondere Leistungen bei der An-wendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in der Berufspraxis oder besondere künstlerische Leistungen“. Die Qualifika-tion in der Lehre wird vorausgesetzt: Im Regelfall muss der Honorarprofessor bereits mehrere Jahre erfolgreich an der TU gelehrt haben. Der Verleihung geht ein Berufungsverfahren voraus. Die Übertragung der Honorarprofessur kann befristet werden.

Die TU verbindet mit einer Honorarprofessur das Ziel, das Lehrangebot zu bereichern und zugleich die Verbindung zwischen der Universität und der Pra-xis zu stärken. Honorarprofessoren bringen ihre Kenntnisse und Erfahrungen bezüglich angewandter Forschung, Studium, Arbeitsmarkt oder Wissenschafts-management ein. Eine große Rolle für Honorarprofessuren sieht die TU auch bei der Netzwerkbildung, beim Einwerben von Drittmitteln und der Vermitt-lung von Praktikaplätzen. Die Persönlichkeiten berichten dem zugeordneten Fachbereich regelmäßig über ihre Aktivitäten. Jörg Feuck

Botschafter der UniversitätDer Stellenwert der außerplanmäßigen Professuren und Honorarprofessuren an der TU Darmstadt wächst

> Wem künftig an der TU Darmstadt die Bezeichnung „außerplanmäßige Pro-fessorin“ und „außerplanmäßige Professur“ verliehen oder eine Honorarpro-fessur übertragen wird, der darf dies als besondere Auszeichnung und große Wertschätzung betrachten. Die TU Darmstadt hat ihre Regeln der Auswahl und Berufung überarbeitet, um eine hohe Qualität zu sichern und klare Verfahrens-regeln zu schaffen.

Mit außerplanmäßigen Professuren würdigt die TU „besondere in For-schung und Lehre erbrachte Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftlern“. Die ausgewählten Personen müssen bereits habilitiert sein oder eine Juniorprofessur bekleidet haben und sich nach der Promotion min-destens sechs Jahre in Forschung und Lehre „nachweislich besonders“ be-währt haben. Sie müssen die wissenschaftlichen Voraussetzungen für die Be-rufung auf eine Professur erfüllen und sich durch zusätzliche besondere Leis-tungen qualifizieren.

Mit der Verleihung der Titel möchte die TU Darmstadt das Potenzial der Wissenschaftler für die Universität betonen. Gleichzeitig wird den Wissen-schaftlern, die eine Hochschullehrerlaufbahn anstreben, damit ein besonderer Status in der Zeit bis zur Berufung auf eine reguläre Professur gewährt. Die

Handeln

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Seite 26Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2008

Schon vorgemerkt ...

Studium von Frauen – ein FestaktIn diesem Jahr feiert die TU Darmstadt das Jubiläum „100 Jahre Studium von Frauen an der TU Darmstadt“. Hierzu gibt es am Mittwoch, 8. Oktober 2008, um 18.00 Uhr im Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium einen Festakt, zu dem alle Studentinnen und Studenten, Beschäftigte und Angehöri-ge der TU Darmstadt herzlich eingeladen sind.

Nach der Begrüßung durch TU-Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel und nach den Grußworten des Staatssekretärs Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst hält die ehemalige Präsi-dentin der Europa-Universität Viadrina, Prof. Dr. Dr. h. c. Gesine Schwan, die Festrede. Danach beleuchten Dr. Uta Zybell, Frauenbeauftragte der TU Darm-stadt, Prof. Dr. Ute Schneider, Universität Duisburg-Essen, sowie Verena Küm-mel M. A. Universität Münster, den aktuellen und historischen Kontext.

Im Anschluss an den Festakt wird die Aus-stellung im neuen Eingangsgebäude der TU Darmstadt eröffnet. Damit wird die Universitätsgeschichte einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: Nicht die Entwicklung der Fächerkombinationen, die baulichen Erweiterungen oder die Biographie einzelner Professoren stehen im Zentrum, sondern die Studierenden, besonders die Studentinnen.

Anmeldung erbeten per E-Mail an

[email protected]

Schulferien auf dem Campus

„Komm, wir gehen zur Uni!“ Für 20 Kinder von Studierenden und Beschäf-tigten der TU Darmstadt könnte der morgendliche Aufbruch in den kommen-den Herbstferien mit diesem Satz beginnen. Vom 6. bis 10. Oktober bietet die TU Darmstadt für 6- bis 12-Jährige ein neuartiges Ferienkonzept: Wäh-rend die Eltern studieren, sich wissenschaftlich weiter qualifizieren oder ar-beiten, wird den Kindern auf dem Campus Lichtwiese ein altersgemäßer Zu-gang zur Wissenschaft geboten. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den Fachbereichen Biologie und Maschinenbau vermitteln auf verschie-denen Wegen und an unterschiedlichen Orten die Faszination des Fliegens. Entwickelt wurde das Konzept von Frauke Spreckels von FamilienSinn in Darmstadt. Pädagogisch betreut wird die Ferienwoche von Erzieherinnen und Erziehern des Arbeiter Samariter Bundes (ASB). Sie begleiten und be-treuen die Kinder von 9 Uhr bis 16.30 Uhr, die Betreuung kann bereits ab 8 Uhr und bis 17.30 Uhr in Anspruch genommen werden. Auch an 12- bis 16-Jährige ist gedacht: Metalle stehen im Mittelpunkt eines zweitägigen Pro-gramms im gerade erst eröffneten Merck-TU Darmstadt-Juniorlabor am Fachbereich Chemie.

Info: Dezernat Personal- und Wirtschaftsangelegenheiten, Personalentwicklung,

Ellen v. Borzyskowski, Tel.: 06151 16-2827, E-Mail: [email protected]

Einladung

100 Jahre Studium von Frauen an der TU Darmstadt

..

und Kommilitonin, trotzdem bei

uns wohlfühlen, wollen wir Sie

mit Eigenarten unserer Hoch-

schule bekannt machen, die Ih-

nen vielleicht schon Unbehagen

bereitet haben“ ... (1958)

. . . „Der erste Master ist

eine Masterin“. . . (2002)

(1908)

... „Sie bedeutet den Beginn einer neuen Aera: der Erobe-rung der Technik durch die Frau“ . . .

Einladungaddu g. „Damit Sie sich, junge DameEinladdungii

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Ausstellungen

bis 26. 10.: Theo Pabst – Architekt, Hochschul- leh rer, Zeichner. Dokumentations- austell ung zum Werk des Architekten Theo Pabst (1948 bis 1972 Professor an der TH Darmstadt)Zeit: 11.00 – 18.00 UhrOrt: Kunsthalle Darmstadt, Steubenplatz 1

bis 16. 10.: Der Blick auf die historische Stadt- Karten des 16. bis 18. JahrhundertInfos: www.ulb.tu-darmstadt.deZeit: 8.00 – 2.00 UhrOrt: Universitäts- und Landesbibliothek, Gebäude S3/12, Marktplatz 15

Vorträge

100 Jahre Studium von Frauen an der TU Darmstadt

8. 10.: Festakt und Eröffnung der Ausstellung, Festrede: Prof. Dr. Gesine SchwanZeit: 18.00 – 22.00 UhrOrt: darmstadtium, Schlossgraben 1

16. 10.: Luise Büchner und ihr Einsatz für die Bildung von Frauen und Mäd chen, Agnes Schmidt, Luise-Büchner-Bibliothek

23. 10.: Netzwerken – mit Ingenieurinnen und denen, die es werden wollen Dr. Kira Stein, dib e. V.

30. 10.: Rosalind Franklin (1920 bis 1958) – ein Leben für die Wissenschaft Dipl.-Ing. Manfred Jakobi, Prof. Dr. Kenneth C. Holmes (MPI für medizin ische Forschung)

6. 11.: „Die Frau soll studieren, weil sie studieren will ...“ Hessisches Landestheater MarburgZeit: 18.00 – 20.00 UhrOrt: Schloss, Gebäude. S3/13, Marktplatz 15, Raum: 36Infos: www.100-jahre-frauenstudium. tu-darmstadt.de

Biologisches Kolloquium

15. 10.: Darwin's Compass: What happens when we re-run the tape of life Prof. Dr. Simon Conway Morris, University of Cambridge

16. 10.: The microbial nitrogen cycle and the colourful world of cytochro mes, PD Dr. Jörg Simon

23. 10.: Cellular dynamics in plant immunity Dr. Silke Robatzek, MPI für Züchtungsforschung, Köln PD Dr. Ulrike Homann

30. 10.: Genome maintenance through homologous recombination Prof. Dr. Roland Kanaar, Erasmus Medical Center Rotterdam

6. 11.: Diagnosis and specific immunotherapy of food allergies Dr. Stephan Scheurer, Paul-Ehrlich- Institut LangenZeit: 17.15 – 18.30 UhrOrt: Gebäude B1/01, Schnittspahnstraße 3, Raum: 52

Botanischer Garten – Führungen

10. 10.: Freitagsführungen, Dr. Stefan Schneckenburger

7. 11.: Freitagsführungen, Dr. Stefan SchneckenburgerInfos: www.tu-darmstadt.de/fb/bio/bot/ BoGa.htmlZeit: 13.00 + 14.15 UhrOrt: Botanischer Garten, Schnittspahn straße 3, Pergola

Botanischer Garten – Vorträge

23. 10.: Trendsetter oder Mitläufer - Zur Geschichte des Darmstädter Gartenbauvereins, Dipl.-Pol. Karin Walz, DarmstadtInfos: www.tu-darmstadt.de/fb/bio/bot/ BoGa.htmlZeit: 19.30 UhrOrt: Gebäude B1/01, Schnittspahn straße 3, Kleiner Hörsaal, Raum 52

Geodätisches Kolloquium

30. 10.: Die Basismessungen in Südhessen vor 200 und 100 Jahren Dipl.-Ing. Bernhard Heckmann

6. 11.: Von der Darmstädter Basis zu den globalen Referenzsystemen Dr.-Ing. Johannes IhdeZeit: 16.15 UhrOrt: Gebäude L5/01, Petersenstraße 13, Raum 427

Kolloquium Mathematik

15. 10.: Kontakt elastischer Körper: Schwierigkeiten und deren Behandlung Prof. Dr. Friedemann Schuricht, TU DresdenZeit: 17.15 UhrOrt: Gebäude S2/14, Schlossgartenstraße 9, Raum 24

29. 10.: How to create qualitatively adequate numerical models to time dependent physical problems? Prof. Dr. Istvan Farago, Eotvos Lorand University BudapestInfos: www3.mathematik.tu-darmstadt.de/ fb/mathe/veranstaltungen.htmlZeit: 17.15 UhrOrt: Gebäude S2/14, Schlossgartenstraße 9, Raum 24

Mittwochabend-Vorträge des FB Architektur

22. 10.: Werkvortrag, Muck Petzet, München

29. 10.: Werkvortrag, Prof. HG Merz, Stuttgart

5. 11.: Werkvortrag und Verleihung des Ernst-May-Preises Dr. Marta Doehler-BehzadiZeit: 18.00 – 20.00 UhrOrt: Gebäude L3/01, El-Lissitzky-Strasse 1, Raum 93

Physikalisches Kolloquium

17. 10.: Forschung mit Genuss: Rindernacken und ein Gläschen bei Radiowellen Prof. Dr. Michael Vogel, TUDZeit: 17.15 – 18.15 UhrOrt: Gebäude S2/14, Schlossgartenstrasse 9, Raum: 024

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Seite 27 Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2008

Bionik-Lehrpfadim Botanischen Garten Auch Stacheldraht, Klettverschluss und Selbstreinigungseffekt haben etwas mit einem Botanischen Garten zu tun. Was genau, das erklärt der neue Bionik-Lehrpfad im Botanischen Garten der TU Darmstadt. Gegenstand der Bionik – im Übrigen eine Kombination der Begriffe Biologie und Technik – ist das Lernen aus der Natur und das Übertragen von Konstruktionen und Verfahrensweisen auf die Technik. Hier arbeiten Naturwissenschaftler und Ingenieure mit Vertre-tern anderer Disziplinen wie etwa Architekten und Designern zusammen.

Auch an der TU Darmstadt befassen sich Wissenschaftler im Biotechnik-Zentrum mit technischen Entwicklungen, die von natürlichen Vorbildern inspi-riert sind. PD Dr. Stefan Schneckenburger, Leiter des Botanischen Gartens, und Dr. Hendrik Bargel, der Geschäftsführer des Biotechnik-Zentrums, haben im Botanischen Garten einen Lehrpfad Bionik konzipiert und realisiert. An zehn Stationen können Besucher Wissenswertes über Pflanzen an der Schnittstelle interdisziplinärer Forschung erfahren.

Der Lehrpfad ist während der Öffnungszeiten des Botanischen Gartens (montags bis samstags 7.30 bis 16 Uhr, sonntags 7.30 bis 12 Uhr) zugänglich.

Ringvorlesung zuNachhaltigkeit „Automobilindustrie und Nachhaltigkeit“ – so lautet das Thema einer Ringvor-lesung im Wintersemester 2008/2009, bei der Branchenvertreter das Nachhal-tigkeitsengagement ihrer Firmen vorstellen.

Die gesellschaftliche Verantwortung gewinnt auch für Automobilhersteller immer stärker an Bedeutung, wie etwa die Diskussion um den Klimawandel be-legt. Sie sollen gleichzeitig nach ökonomischen, sozialen und ökologischen Maßstäben handeln. Hinzu kommen Debatten nach der „Antriebstechnologie der Zukunft“ in der Automobilindustrie.

Die Veranstaltung wird vom Institut für Politikwissenschaft in Kooperation mit dem Fachbereich Fahrzeugtechnik und mit Unterstützung der Hochschuldi-daktischen Arbeitsstelle angeboten. Ab dem 13. Oktober werden jeweils mon-tags abends Unternehmensvertreter ihre Strategien bezüglich Gesellschaft, Po-litik, Antikorruption, Belegschaft und Umweltfragen vorstellen und mit dem Pu-blikum diskutieren. Die Ringvorlesung beginnt um 18 Uhr im Piloty-Gebäude, Fachbereich Informatik, Gebäude S2/02 Hörsaal C 205. Das e-learning center der TU Darmstadt zeichnet die Vorträge auf und stellt sie im Internet bereit.

Info: www.theorymeetspractice.de/ring.html Kontakt: Lothar Rieth, E-Mail: [email protected]

stadt.de; Andree Hohm, E-Mail: [email protected]

Mit Mathematikernim Kino Von 22. bis 24. Oktober veranstaltet der Fachbereich Mathematik der TU das „MathFilm Festival 2008“ im Programmkino Rex. Mit den Filmen „Einund-zwanzig“, „Möbius“ und „A beautiful mind“ steht jeden Abend ein bekannter Spielfilm auf dem Programm, umrahmt von Kurzfilmen mit mathematischem Bezug. Das Filmfestival ist eine Veranstaltung zum Jahr der Mathematik. In den Pausen stehen die Mitglieder des Fachbereichs Mathematik für Gespräche zur Verfügung.

Programm: www.mathematik.tu-darmstadt.de/MathFilm

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24. 10.: Geschüttelt, nicht gerührt – James Bond im Visier der Physik Prof. Dr. Metin Tolan, Universität DortmundZeit: 17.15 – 18.15 UhrOrt: Gebäude S2/06, Hochschulstraße 6, Raum 030

31. 10.: Have a safe trip! Protection from cosmic radiation in human space exploration Prof. Dr. Marco Durante, TUDZeit: 17.15 – 18.15 UhrOrt: Gebäude S2/14, Schlossgartenstraße 9, Raum 024

7. 11.: Gravitationslinsen Prof. Dr. Matthias BartelmannZeit: 17.15 – 18.15 UhrOrt: Gebäude S2/14, Schlossgartenstraße 9, Raum 024

Typisch Darmstadt! Gespräche über Alltag in der Wissenschaftsstadt Darmstadt

13. 10.: VerkehrsRaum Stadt (Mobilität und Verkehr)Infos: www.typisch-darmstadt.deZeit: 18.00 – 19.30 UhrOrt: noch nicht bekannt

Orientierung

13. 10.: Zentrale Erstsemesterbegrüßung mit TUD-Präsidium und Oberbürger- meister Walter HoffmannZeit: 17.30 UhrOrt: Otto-Berndt-Halle, Mensa Stadtmitte

ULB–Bibliotheksführungen

20. 10.: Führung für StudienanfängerZeit: 17.00 – 18.00 Uhr

22. 10.: Führung für StudienanfängerZeit: 8.00 – 9.00 Uhr

22. 10: Führung für StudienanfängerZeit: 17.00 – 18.00 Uhr

24. 10.: Führung für StudienanfängerZeit: 8.00 – 9.00 Uhr

28. 10.: Führung für StudienanfängerZeit: 8.00 – 9.00 Uhr

28. 10.: Führung für StudienanfängerZeit: 17.00 – 18.00 Uhr

30. 10.: Führung für StudienanfängerZeit: 17.00 – 18.00 Uhr

11. 11.: Führung für StudienanfängerZeit: 17.00 – 18.00

13. 11.: Führung für StudienanfängerZeit: 17.00 – 18.00 UhrOrt: Universitäts- und Landesbibliothek, Schloss, Marktplatz 15, Schulungsraum

Hochschuldidaktik

26.9., 23. Seminare gestalten + 24. 10.: Dipl.-Psych. Marion Eger

29.+30.9.: Die Entdeckung des Lernens – Teil 2 Dipl.-Psych. Edith Kröber

13.+ Erfolgreich Vortragen und 14. 10.: Präsentieren mit Multimedia Dipl.-Wirtsch.-Inf. Matthias Garten, Robin Kröger M.A.22. + Vortragstraining, Jeanine Dörr29. 10.:

31. 10., 7. Übungen konzipieren,+ 14. 11.: gestalten und betreuen Dipl.-Psych. Marion Eger, Teilnahme nur für Hochschulangehörige. Anmeldung erforderlich!Infos: www.tu-darmstadt.de/hda

Kultur

603qm

11. 10.: Klub Dolby Buster (Console/ Lali Puna/Weilheim)

18. 10.: Konzert Woog Riots (Dance-Pop/ Whats so funny about)Infos: www.603qm.deOrt: 603qm, Alexanderstr.2

Kammerkonzerte im Schloss

19. 10.: 2. Kammerkonzert: Werke von Händel (Concerti grossi), V ivaldi und Gluck, Ensemble Carolina mit Oliver May (Countertenor)

9. 11.: 3. Kammerkonzert: 1. Abend des Mozart-Zyklus (Quartette KV 458 und KV 421, Quintett KV 593), Lotus String Quartet mit Anette Panke-Marguerre (Viola),Infos: www.kammerkonzerte-darmstadt.de

Weiterbildung

Cast-Workshop

17. 10.: Elektronische Wahlen und WahlmaschinenInfos: www.cast-forum.de/workshops/ infos/107 Anmeldung erforderlich! Gebühr: 240 Euro Weiterbildung am International Institute for Lifelong Learning (I3L3)

13. 10. – Zertifikat IT-Sicherheit13. 2.: Anmeldung erforderlich! Gebühr: 1.250 Euro

20. – Zertifikatskurs Baurecht:24. 10.: Modul I, Prof. Dr. Wirth Anmeldung erforderlich! Preis: 990 Euro

6.-7. 11.: Sicherheitskonzepte bei der Laseranwendung Anmeldung erforderlich! Preis: 450 Euro/ TU-Studierende 95 EuroInfos: www1.tu-darmstadt.de/ weiterbildung/

Page 28: hoch - tu-darmstadt.de · Aspartylproteasen (Alzheimer-Demenz), 20 S Proteasom (Onkologie). Im Bereich Or- Im Bereich Or- ganische Synthese arbeitet er über Ionische Flüssigkeiten,

Seite 28Technische Universität Darmstadt | hoch3 | September 2008

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Mobilität genießt einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Für viele ist es jedoch eine Frage des Geldes, problemlos von einem Ort zum anderen zu kommen. Die Lösung: sich von anderen mitnehmen lassen, ohne die Gefahren des Trampens zu riskieren. Ein neues Projekt verbessert das bisherige Konzept von Mitfahrzentralen.

> Mit den explodierenden Kraftstoffpreisen und der zunehmenden Klimabelastung wächst auch der Druck, neue und nachhaltige Mobili-tätskonzepte zu entwickeln. Ein Spin-off-Unternehmen der TU Darm-stadt entwickelt Mobilitätslösungen auf der Basis der Mitfahrgelegen-heiten.

Moritz Gomm hat vor ein paar Monaten den Sprung aus der TU Darmstadt in die Selbstständigkeit gewagt und die Momax Gesellschaft für Technologie und Mobilität mbH gegründet. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Fachgebiet Unternehmensführung und Logistik der TU hat er sich intensiv mit neuen logistischen Konzepten be-schäftigt. „Ein zentraler Ansatzpunkt für die Mobilität von morgen ist die bessere Ausnutzung vorhandener Kapazitäten durch Vernetzung“, erklärt Gomm. Dazu müssten jedoch verschiedene Technologien wie In-ternet, Handys und Navigationsgeräte intelligent verknüpft werden. Er selbst nutzt seit seiner Studienzeit in Darmstadt regelmäßig Mitfahrge-legenheiten und will nun dieses Prinzip weiterentwickeln und vermark-ten: „Wenn man bedenkt, dass die Autos auf der Autobahn mit durch-schnittlich nur 1,3 Personen ausgelastet sind, erkennt man das immense Potenzial.“

Eine Haltestelle für Mitfahrer

Gemeinsam mit dem Fachgebiet von Professor Hans-Christian Pfohl stellt Momax gerade einen Projektantrag beim Bundesforschungsminis-terium. Sein Ziel: Eine Technologie, die Ad-hoc-Mitnahmen am Straßen-rand ermöglicht und dafür ein umfassendes Sicherheitskonzept bietet. Die Erfindung ist bereits beim Patentamt eingetragen und soll nun zur

Marktreife geführt werden. Auch Studenten der TU arbeiten als Studi-en- oder Diplomarbeiter an dem Projekt mit. „Wir suchen ständig moti-vierte Studenten, die neue Ideen umsetzen und was bewegen wollen“, sagt Gomm.

Um neue Lösungen erfolgreich in den Markt einzuführen, muss man bei den bereits etablieren Lösungen ansetzen – da ist sich das Team der Momax sicher. Unter www.hopping.de baut es gerade ein Portal auf, das die Bildung klassischer Mitfahrgelegenheiten übers Internet unter-stützt. Dieses Portal ist Ausgangspunkt für die späteren Weiterentwick-lungen. Nutzer können auf der Website heute schon die besten Treff-punkte für Mitfahrgelegenheiten finden und eigene einstellen. „Im Zeit-alter des Internets muss man die Macht der Communities nutzen, um neue Produkte zu entwickeln und erfolgreich einzuführen“, umreißt Maximilian Suermann, IT-Chef bei der Momax, die Strategie und er-klärt: „Durch unser Netz von Treffpunkten wird es in Zukunft viel einfa-cher, sich für eine Mitfahrgelegenheit zu verabreden. Genau wie Bushal-testellen wird es zukünftig in jeder deutschen Stadt auch Haltestellen für Mitfahrgelegenheiten geben.“ An das System sollen nicht nur die Großstädte, sondern auch kleinere Städte und Dörfer eingebunden wer-den, die bisher für Mitfahrgelegenheiten noch überhaupt nicht erschlos-sen sind.

Als Zielgruppe sehen die Darmstädter Unternehmer nicht nur Studen-ten und junge Menschen: „Auch immer mehr Berufstätige und sogar Rent-ner nutzen mittlerweile gerne Mitfahrgelegenheiten“ weiß Moritz Gomm. Das Momax-Team ist überzeugt, dass diese günstige und umweltschonen-de Form des Reisens durch eine professionelle Infrastruktur und ein Sicher-heitskonzept für immer mehr Menschen attraktiv wird.

Mobil und sicher unterwegsMomax entwickelt einen neuen Ansatz für Mitfahrgelegenheiten

Abschluss