hochbegabung - ciando.com · Außerordentlich begabten und kreativen Kindern und Erwachsenen werden...

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JAMES T. WEBB FUR FACHPERSONEN HOCH BEGABUNG FEHLDIAGNOSEN DOPPELDIAGNOSEN UND BEI UND BETROFFENE EIN RATGEBER

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Außerordentlich begabten und kreativen Kindern und Erwachsenen werden häufig Fehldiagnosen wie ADHS, Störung mit oppositionellem Trotzverhalten, bipolare Störung, Zwangsstörung, Autismus oder Asperger-Störung gestellt. Viele von ihnen werden unnötigerweise mit Medikamenten behandelt oder einer Therapie unterzogen, die sie eigentlich gar nicht bräuchten. James T. Webb und sein Autorenteam verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Hochbegabung. In diesem Buch geben sie wichtige Einblicke und professionelle Hilfestellung rund um das Thema Fehl- und Doppeldiagnosen bei hochbegabten Kindern und Erwachsenen:

• WelchessinddietypischenMerkmalevonhochbegabtenKindernundErwachsenen?

• WelcheFehldiagnosensindbeihochbegabtenMenschenbesondersverbreitet?

• WiekannmanHochbegabungsverhaltenvonpathologischemVerhaltenunterscheiden undsomitFehldiagnosenvermeiden?

• WannsindDoppeldiagnosenbeiHochbegabtengerechtfertigt?

• WiekönnenElternihrehochbegabtenKinderfördernundunterstützen?

• WarumhabenhochbegabteKinderundErwachseneoftSchwierigkeiteninihren privatenundsozialenBeziehungen?

• EingutgeschriebenerRatgeber,derpraxiserprobtesCoachingzuLern-und Prüfungssituationen bietet!

DieExpertenfürHochbegabungbietenindiesemRatgeberpraktischeTippsund RessourcenfürBetroffene,Eltern,TherapeutenundweitereFachpersonen.

ISBN 978-3-456-85365-9

Verlag Hans Huber, Bernwww.verlag-hanshuber.comHogrefe Verlagsgruppegöttingen • Bern • Wien • Paris • oxford • Prag • Toronto • BostonAmsterdam • Kopenhagen • Stockholm • florenz • Helsinki • São Paulo

James T. Webb

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Webb / Amend / Webb / Goerss / Beljean / OlenchakDoppeldiagnosen und Fehl diagnosen bei Hochbegabung

Verlag Hans HuberFachbuch Psychologie

Wissenschaftlicher Beirat:Prof. Dr. Guy Bodenmann, ZürichProf. Dr. Dieter Frey, MünchenProf. Dr. Lutz Jäncke, ZürichProf. Dr. Franz Petermann, BremenProf. Dr. Astrid Schütz, BambergProf. Dr. Markus Wirtz, Freiburg i. Br.

© 2015 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus James T. Webb, Edward R. Amend, Nadia E. Webb, Jean Goerss, Paul Beljean, F. Richard Olenchak; Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung. 1. Auflage.

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© 2015 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus James T. Webb, Edward R. Amend, Nadia E. Webb, Jean Goerss, Paul Beljean, F. Richard Olenchak; Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung. 1. Auflage.

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James T. WebbEdward R. AmendNadia E. Webb

Jean GoerssPaul BeljeanF. Richard Olenchak

Verlag Hans Huber

Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei HochbegabungEin Ratgeber für Fachpersonen und Betroffene

Aus dem Amerikanischen von Cathrine Hornung

© 2015 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus James T. Webb, Edward R. Amend, Nadia E. Webb, Jean Goerss, Paul Beljean, F. Richard Olenchak; Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung. 1. Auflage.

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Programmleitung: Dr. Susanne LauriHerstellung: Daniel BergerUmschlaggestaltung: total italic, BerlinDruckvorstufe: Claudia Wild, KonstanzDruck und buchbinderische Verarbeitung: Finidr s. r. o., Český TěšínPrinted in Czech Republic

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio-grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Anregungen und Zuschriften bitte an:Verlag Hans HuberLektorat PsychologieLänggass-Strasse 76CH-3000 Bern 9Tel: 0041 (0)31 300 4500Fax: 0041 (0)31 300 [email protected]

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2004 unter dem Titel «Misdiagnosis and Dual Diagnoses of Gifted Children and Adults: ADHD, Bipolar, OCD, Asperger’s, Depression, and Other Disorders» bei Great Potential Press.© 2004 by Great Potential PressGerman language edition arranged through Amer-Asia Books, Inc. (GlobalBookRights.com). All Rights Reserved.

1. Auflage 2015© 2015 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-456-95365-6)(E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-456-75365-2)ISBN 978-3-456-85365-9

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Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis 13

Danksagungen 15

Geleitwort 17

Vorbemerkung der Autoren 23

Einführung 27

Was genau ist mit dem Begriff «hochbegabt» gemeint? 33Tragen hochbegabte Kinder und Erwachsene ein besonderes

Risiko für soziale und emotionale Prob le me? 35Warum bekommen so viele hochbegabte Kinder

so viele Diagnosen? 39Die Rolle von Fachpersonen in den Gesundheitsberufen 41

Kapitel 1 Merkmale von hochbegabten Kindern und Erwachsenen 43

Verhaltensmerkmale 47Häufige Gründe, warum hochbegabte Kinder an eine

Fachperson überwiesen werden 48Häufige Gründe, warum hochbegabte Erwachsene

an eine Fachperson überwiesen werden 50Intensität und erhöhte Sensitivität 54

Erhöhte intellektuelle Sensitivität 55

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Doppeldiagnosen und Fehl diagnosen bei Hochbegabung

Erhöhte imaginäre Sensitivität 56Erhöhte emotionale Sensitivität 57Erhöhte psychomotorische Sensitivität 59Erhöhte sensorische Sensitivität 59

Erhöhte Sensitivität und Fehldiagnosen 60Denk- und Lernstile 62

Prob le me, die mit dem visuell-räumlichen, nicht linearen Denk-/Lernstil in Verbindung gebracht werden 66

Prob le me, die mit dem akustisch-sequenziellen, linearen Denk-/Lernstil in Verbindung gebracht werden 67

Idealismus 68Peerbeziehungen 69Asynchrone Entwicklung 72

Wenn das Urteilsvermögen dem Intellekt hinterherhinkt 74Interessenmuster 76

Wenn hochbegabte Kinder altersuntypische, ungewöhnliche, zahlreiche und breit gefächerte oder sehr spezifische Interessen haben 78

Kreativität 79Das falsche schulische/berufliche Umfeld oder mangelndes

Verständnis in der Familie 80Diagnosen und hochbegabte Kinder und Erwachsene 80

Kapitel 2 Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung 83

ADS/ADHS, hochbegabt oder beides? 84Beeinträchtigung 89Aktivitätsniveau 90Diagnostische Kriterien 91

Die traditionelle ADS/ADHS-Diagnostik 92Beurteilungsskalen 92Hyperaktivität und Impulsivität 99Intelligenz-, Leistungs- und neuropsychologische Tests 99Persönlichkeitstests 100Hyperfokussierung 101

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Inhaltsverzeichnis

Unterschiede zwischen ADS/ADHS-Verhalten und Hochbegabungsverhalten 102Situationsabhängige Verhaltensspezifität 103Hochbegabte Kinder mit ADS/ADHS 105Medikamente 106Ähnlichkeiten und Unterschiede 109Verhaltensmerkmale, die mit ADS/ADHS nicht vereinbar sind 110

Kapitel 3 Wutdiagnosen 113

Hochbegabte Kinder und Wut 113Die Wutdiagnosen 118Störung mit oppositionellem Trotzverhalten 119

Oppositionsverhalten bei hochbegabten Kindern 121Verhaltensmerkmale, die mit einer Störung

mit oppositionellem Trotzverhalten nicht vereinbar sind 122Störung des Sozialverhaltens 124

Verhaltensmerkmale, die mit einer Störung des Sozialverhaltens nicht vereinbar sind 127

Intermittierende explosible Störung 128Verhaltensmerkmale, die mit einer intermittierenden

explosiblen Störung nicht vereinbar sind 128Nicht näher bezeichnete Störung der Impulskontrolle 129

Verhaltensmerkmale, die mit einer nicht näher bezeichneten Störung der Impulskontrolle nicht vereinbar sind 130

Narzisstische Persönlichkeitsstörung 130Hochbegabung und Narzissmus 133Verhaltensmerkmale, die mit einer narzisstischen

Persönlichkeitsstörung nicht vereinbar sind 137

Kapitel 4 Ideations- und Angststörungen 139

Zwangsstörungen 140Zwanghafte Persönlichkeitsstörung 143

Beziehung zu Hochbegabung 144

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Doppeldiagnosen und Fehl diagnosen bei Hochbegabung

Asperger-Störung 148Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Asperger-

Störung und Hochbegabungsverhalten 154Unterscheidungsmerkmale 155Situationsspezifische Besonderheiten 158Introvertiert oder Asperger-Störung? 159Verhaltensmerkmale, die mit einer Asperger-Störung

nicht vereinbar sind 160Schizoide Persönlichkeitsstörung 161

Ähnlichkeiten mit hochbegabten Kindern und Erwachsenen 162

Verhaltensmerkmale, die mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung nicht vereinbar sind 165

Schizotypische Persönlichkeitsstörung 166Ähnlichkeiten mit hochbegabten Kindern

und Erwachsenen 167Verhaltensmerkmale, die mit einer schizotypischen

Persönlichkeitsstörung nicht vereinbar sind 169Vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörung 170

Ähnlichkeiten mit hochbegabten Kindern und Erwachsenen 170

Verhaltensmerkmale, die mit einer vermeidend- selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung nicht vereinbar sind 173

Kapitel 5 Affektive Störungen 175

Bipolare Störungen (ehemals «manisch-depressive» Störungen genannt) 177Merkmale von bipolaren Störungen 178Bipolare Störungen bei Jugendlichen und Erwachsenen 180Bipolare Störungen bei Kindern 181Bipolare Störungen mit Rapid Cycling bei Kindern 181Ähnlichkeiten mit hochbegabten Kindern und Erwachsenen 182

Zyklothyme Störung 184

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Inhaltsverzeichnis

Depressive Störung 185Dysthyme Störung 192

Ähnlichkeiten mit hochbegabten Kindern und Erwachsenen 193

Existenzielle Depression 195

Kapitel 6 Lernstörungen 199

Lernstörungen diagnostizieren 204Dyslexie und andere sprachbasierte Lernstörungen 209

Lesestörung, Störung des schriftlichen Ausdrucks und Störung der mündlichen Sprachproduktion 210

Schreibprobleme 211Sprachproduktion 212Lern- und Gedächtnisprobleme 212Rechenstörung 213

Nonverbale Lernstörungen 214Sensomotorische Integrationsstörungen 216Auditive Verarbeitungsstörung 217Kognitive Rehabilitation 220

Kapitel 7 Schlafstörungen 223

Kurzschläfer und Langschläfer 223Auswirkungen von kurzen und langen Schlafmustern 225Was Fachleute und Eltern beachten sollten 226Zwischen normalen kurzen oder langen Schlafmustern

und Schlafstörungen unterscheiden 226Insomnie 227

Verhaltensmerkmale, die mit einer Insomnie nicht vereinbar  sind oder im Widerspruch dazu stehen 228

Hypersomnie 229Verhaltensmerkmale, die mit einer Hypersomnie nicht

vereinbar sind oder im Widerspruch dazu stehen 229Schlafunterbrechungen 230

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Doppeldiagnosen und Fehl diagnosen bei Hochbegabung

Enuresis 232Albträume 233Pavor Nocturnus (Nachtangst) 234Andere Schlafunterbrechungen 234

Kapitel 8 Allergien, Asthma und reaktive Hypoglykämie 237

Allergien und Asthma 237Was Fachleute beachten sollten 239

Reaktive Hypoglykämie 239Hypoglykämie und Allergien 242Reaktive Hypoglykämie und Fehldiagnosen 243

Kapitel 9 Hochbegabung und Beziehungen 245

Beziehungsprobleme diagnostizieren 246Eltern-Kind-Beziehungen 247

Machtkämpfe 248Überengagierte Eltern 251Das hochbegabte Kind «adultisieren» 253Hochbegabung ist kein Freibrief für schlechtes Benehmen 254Wenn hochbegabte Kinder ihre Eltern manipulieren 255Müssen Eltern alle «Sonderwünsche» ihrer hochbegabten

Kinder erfüllen? 257Wenn Eltern die Hochbegabung ihres Kindes nicht 

wahrhaben wollen 258Peerbeziehungen 260

Rivalität unter Geschwistern 260Prob le me mit der Geschlechtsidentität 262Peerdruck 263

Erwachsenenbeziehungen 264Beziehungsprobleme in der Ehe oder Partnerschaft 265Beziehungsprobleme am Arbeitsplatz 267Prob le me im Sozialleben 268

Diagnosen und Behandlung 270

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 10 Hochbegabungsverhalten von pathologischem Verhalten unterscheiden 273

Der diagnostische Prozess 279Typische Muster bei hochbegabten Kindern und Erwachsenen 281Entwicklungsgeschichte 281Treten die Prob le me nur in bestimmten Situationen auf ? 282Inwieweit stimmen die Verhaltensweisen

mit den diagnostischen Kriterien überein? 283Doppeldiagnosen 283Wie stark ist die Beeinträchtigung? 285

Den besonderen Intellekt des hochbegabten Klienten bei Gesprächen berücksichtigen 286

Kapitel 11 Professionelle Hilfe finden 287

Kapitel 12 Adressen und Webseiten 299

Endnoten 315

Literaturverzeichnis 325

Über die Autoren 349

Register 355

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Denk- und Lernstile 63Tabelle 2: Diagnostische Kriterien für Aufmerksamkeitsdefizit-/

Hyperaktivitätsstörung (ADS/ADHS) 93Tabelle 3: Ähnlichkeiten zwischen ADS/ADHS

und Hochbegabungsverhalten 95Tabelle 4: Diagnostische Kriterien für Störung

mit oppositionellem Trotzverhalten 120Tabelle 5: Diagnostische Kriterien für Störung

des Sozialverhaltens 125Tabelle 6: Diagnostische Kriterien für intermittierende

explosible Störung 128Tabelle 7: Diagnostische Kriterien für narzisstische

Persönlichkeitsstörung 132Tabelle 8: Diagnostische Kriterien für Zwangsstörung 142Tabelle 9: Diagnostische Kriterien für zwanghafte

Persönlichkeitsstörung 145Tabelle 10: Diagnostische Kriterien für Asperger-Störung 153Tabelle 11: Diagnostische Kriterien für schizoide

Persönlichkeitsstörung 163Tabelle 12: Diagnostische Kriterien für schizotypische

Persönlichkeitsstörung 168Tabelle 13: Diagnostische Kriterien für vermeidend-

selbstunsichere Persönlichkeitsstörung 171Tabelle 14: Diagnostische Kriterien für dysthyme Störung 193Tabelle 15: Häufig verwendete neuropsychologische Tests 319

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Dieses Buch ist der Non-Profit-Organisation SENG (Supporting Emotional Needs of the Gifted) gewidmet, die sich dafür einsetzt, dass hochbegabte Kinder und Erwachsene in all ihrer Vielfalt von ihrem Umfeld  – in der Familie, in der Schule oder am Arbeitsplatz – verstanden, wertgeschätzt, gefördert und unterstützt werden.

Um den unermüdlichen Einsatz von SENG zu unterstützen, spenden die Autoren die Hälfte ihrer Einnahmen aus dem Erlös dieses Buches. Wir hof-fen, dass auch andere die hervorragende Arbeit von SENG (www.sengifted.org) finanziell unterstützen.

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Danksagungen

Wir möchten allen Eltern danken, die uns ihre schmerzlichen Erfahrungen geschildert haben und deren Geschichten wir in diesem Buch als Fallbei-spiele verwenden. Durch sie und die vielen Hundert anderen Eltern, mit denen wir gearbeitet haben, ist uns klar geworden, dass Fehldiagnosen bei hochbegabten Kindern und Erwachsenen sehr verbreitet sind und dass Hochbegabung oft mit Störungen einhergeht, was zu komplexen Szena-rien führt.

Außerdem möchten wir uns bei der Organisation SENG (Supporting Emotional Needs of the Gifted) für ihre Unterstützung von Workshops zu dieser äußerst wichtigen Thematik bedanken. Diese Workshops haben einen wesentlichen Anstoß zu diesem Buch gegeben.

Eine besondere Erwähnung verdient auch Sharon Lind, die so anschau-lich über die von Kazimierz Dabrowski entwickelte Theorie der «over-excitabilities», der erhöhten Sensitivität, geschrieben hat. Wir wissen ihre Unterstützung bei der Prüfung des Manuskripts und ihre früheren Publi-kationen zu diesem Themenbereich sehr zu schätzen.

Die Mitarbeiter von Great Potential Press waren überaus hilfreich, und wir danken ihnen dafür, dass sie diesem Buch und seiner Veröffentlichung einen hohen Wert beigemessen haben. Unsere Lektoren Janet Gore und Jen Ault Rosso haben mit ihren scharfen Augen und wertvollen Anregungen sehr zum Gelingen dieses Projekts beigetragen.

Unser besonderer Dank gilt jedoch unseren Ehepartnern: Sie haben unsere Arbeit unterstützt und uns außerhalb unserer Familien Zeit zum Schrei ben eingeräumt.

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Versuche dein Kind als ein Samenkorn zu sehen, das in einer Verpackung ohne Etikett geliefert wurde. Deine Aufgabe besteht darin, für die geeignete Umge-bung und die richtigen Nährstoffe zu sorgen und das Unkraut zu jäten. Es steht nicht in deiner Macht, zu entscheiden, welche Art von Blüte du bekommst oder zu welcher Jahreszeit sie erblühen wird. – Ein moderner Pädagoge (zitiert in Mogel, 2001)[1]

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Geleitwort

Im Sommer 2004, als ich zur 25. Jubiläumsversammlung der School of Pro-fessional Psychology (SOPP) an der Wright State University in Dayton, Ohio, flog, kam ich mit einer Passagierin ins Gespräch, die sich als Ehefrau eines Universitätspräsidenten entpuppte. Als sie den Grund meiner Reise erfuhr, erzählte sie, dass ihr die School of Professional Psychology ein Begriff war – insbesondere ein Programm namens SENG (Supporting Emo-tional Needs of the Gifted), das sich für Hochbegabte und deren Familien einsetzte und, so die Dame, ein «echter nationaler Schatz» war. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ich als Gründungsdekan der SOPP dieses Programm und seinen Gründer, Dr. James T. Webb, kannte. Sie fuhr daher fort, aus-führlich da rü ber zu berichten. Natürlich hörte ich ihr nur allzu gern dabei zu, wie sie meine «weise Entscheidung» lobte, das Programm an der Wright State aufzunehmen, wo ich damals Dekan war.

Die Geschichte, die mir die Dame erzählte, kam mir bekannt vor. Sie ähnelte den vielen anderen, die ich im Laufe der Jahre gehört hatte. Der neunjährige Sohn ihrer Schwester war ein paar Jahre zuvor fast vom Regel-unterricht seiner Schule ausgeschlossen worden. Seine schulischen Leis-tungen waren schlecht, er war unaufmerksam, vernachlässigte seine Haus-aufgaben und hatte keine Geduld mit seinen Klassenkameraden. Außerdem zeigte er eine an Besessenheit grenzende Faszination für Elektromotoren, der er hartnäckig nachging, egal, was gerade im Unterricht ablief. Seine Lehrerin war nicht nur verärgert, sondern auch ziemlich ratlos und frust-riert, denn der Junge war hochintelligent. Und doch waren alle Versuche, ihn zu ändern, vergebens. Da sie sein Störverhalten nicht in den Griff bekam, wollte die Lehrerin ihn in einem alternativen Programm unterbrin-gen. Die Tante des Jungen, die jetzt mit mir im Flugzeug saß, schlug ihrer

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Doppeldiagnosen und Fehl diagnosen bei Hochbegabung

Schwester vor, das SENG-Programm zu kontaktieren, das, so hatte sie gehört, an einer staatlichen Universität in Ohio angesiedelt war.

Die Eltern reisten mit ihrem Sohn nach Dayton, um ihn testen zu lassen und um sich Rat zu holen. Wie sich herausstellte, war der Junge intellektu-ell so begabt, dass seine Schule – er kam aus einer Kleinstadt in Indiana – seinen Bedürfnissen überhaupt nicht gerecht wurde. Die Eltern wurden da rü ber in Kenntnis gesetzt, welche Ressourcen und Methoden für eine angemessene intellektuelle Förderung zur Verfügung standen, und sie wurden eingehend beraten, wie man die verschiedenen Arten von Störver-halten im Unterricht in den Griff bekommen konnte. Außerdem gab man ihnen praktische Ratschläge zum Umgang mit den Geschwistern.

Die positiven Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Das Schul-system von Indiana bot damals zwar noch keine Hochbegabtenprogramme an, aber dank der Unterstützung durch SENG konnte diese Familie besser auf die intellektuellen Bedürfnisse und Entwicklungsbesonderheiten ihres Sohnes eingehen, und ihre Bemühungen waren erfolgreich. Innerhalb weniger Monate wurde aus dem Problemschüler ein motivierter und eifri-ger Lerner. Mehr noch – die Verwandlung war so drastisch, dass die Eltern eines anderen Schülers an derselben Schule ihren Sohn aufgrund ähnlicher Verhaltensmuster ebenfalls nach Dayton brachten und damit die gleichen positiven Ergebnisse erzielten.

Die Begegnung im Flugzeug rief bei mir lebhafte Erinnerungen an die Anfänge von SENG wach – wie es dazu kam, dass dieses Programm an der neuen SOPP der damals noch jungen staatlichen Universität in Dayton untergebracht wurde, und welche Arbeit SENG seitdem geleistet hatte. Die Geschichte begann 1980 mit dem Suizid eines hochbegabten und talentier-ten 17-Jährigen namens Dallas Egbert. Die Eltern des Jungen wandten sich an Dr. Webb, der damals stellvertretender Dekan der SOPP war, und regten die Entwicklung eines Programms für Familien hochbegabter Kinder an der Wright State University an. Da die Eltern Schwierigkeiten hatten, Hilfe für ihren Sohn zu finden, lagen ihnen vor allem die emotionalen Bedürfnisse hochbegabter Kinder am Herzen. Dr. Webb, der zuvor die Psychologische Abteilung des Children’s Medical Center in Dayton geleitet hatte, erkannte die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung und entwarf innerhalb kurzer Zeit ein Programm, das auch den praktischen Ausbildungsinteressen von Doktoranden an der SOPP gerecht werden sollte. Ich stimmte seinem Vor-

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Geleitwort

schlag zu, und wir legten los. Die Gelegenheit, mit einem solch besonderen Pool von Kindern zu arbeiten, deren Bedürfnisse in unserem Schulsystem häufig vernachlässigt werden, stellte für die SOPP eine doppelte Bereiche-rung dar: eine einzigartige Ergänzung des Angebots für Kinderpsychologen und die Gelegenheit, einen echten sozialen Bedarf zu decken.

Das neue SENG-Programm zog schon bald Studierende und Förderer an und bekam viel öffentliche Aufmerksamkeit. Die finanzielle Unterstüt-zung durch den Dallas-Egbert-Fonds sowie ein örtliches Non-Profit-Unter-nehmen und weitere, traditionellere Quellen sorgten dafür, dass SENG rasch zu einem der am besten finanzierten Programme der SOPP wurde. Ein gemeinsamer Auftritt von Egberts Eltern und Dr. Webb in der Phil Donahue Show 1981 rief Reaktionen von mehr als 20 000 Zuschauern aus dem ganzen Land hervor. Offensichtlich herrschte ein enormer Bedarf an einem solchen Programm.

Das SENG-Programm war zielgerichtet und genau auf diesen Bedarf zugeschnitten. Zunächst nahmen Psychologen der SOPP formale Beurtei-lungen von Intellekt und Persönlichkeit vor. Dann wurden die hochbegab-ten Kinder und ihre Familien individuell beraten. Da von überall in den USA Anfragen kamen, wurden als Nächstes Beratungsdienste für Psycho-logen, Berater, Lehrer und andere Fachkräfte entwickelt, die sowohl einzeln als auch in Workshops angeboten wurden. In einem dritten Schritt wurden angeleitete Diskussionsrunden mit Elterngruppen entwickelt und umge-setzt, in denen wöchentlich zehn Themen zur Sprache kamen, die für Fami-lien mit hochbegabten Kindern von besonderem Interesse waren. Diese Treffen gaben den Eltern Gelegenheit, sich auszutauschen und voneinan-der zu lernen. Auf diese Weise fiel es ihnen leichter, Prob le me zu antizipie-ren, Lösungen zu finden und Schwierigkeiten von Anfang an zu vermei-den. Sie lernten, dass die Erziehung eines hochbegabten Kindes besondere Fertigkeiten verlangt, auf die nur wenige Eltern vorbereitet sind.

Bei sämtlichen Evaluationen, wie sie bei akademischen Programmen an staatlichen Universitäten üblicherweise durchgeführt werden, schnitt SENG erfolgreich ab. Das Programm deckte nicht nur einen echten sozi-alen Bedarf, sondern führte auch zu neuen Erkenntnissen und zur Ent-wicklung neuer Interventionsmethoden. Aus seiner Arbeit sind zahlrei-che Beiträge zur Fachliteratur hervorgegangen; es hat zu einer besseren Ausbildung von Fachkräften beigetragen, und es hat externe Sponsoren

© 2015 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus James T. Webb, Edward R. Amend, Nadia E. Webb, Jean Goerss, Paul Beljean, F. Richard Olenchak; Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung. 1. Auflage.

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Doppeldiagnosen und Fehl diagnosen bei Hochbegabung

angezogen. Leider haben sich die Unterstützer im Laufe der Zeit ande-ren Projekten zugewandt. Wie an den meisten modernen Universitäten brachten zahlreiche neue Fachbereiche und Verwaltungstrends auch neue Prioritäten und Gelegenheiten mit sich, die in andere Richtungen wiesen. Das führte dazu, dass man das SENG-Programm an der Wright State University verkümmern und sterben ließ. Glücklicherweise hat sich SENG als unabhängige Non-Profit-Organisation (www.sengifted.org) reformiert und leistet auch weiterhin gute Arbeit durch die Finanzie-rung von Konferenzen und Vorträgen, Forschungsstipendien und fort-laufende Weiterbildungsprogramme für Psychologen.

Das größere Prob lem ist die traurige Tatsache, dass die amerikanische Bildungspolitik den emotionalen Bedürfnissen von hochbegabten und talentierten Menschen nie einen hohen Stellenwert eingeräumt hat. Ebenso wenig haben Berater oder Therapeuten je besonderes Augenmerk auf diese Klientel gerichtet. In einer Gesellschaft, in der die Anliegen von Armen und Bedürftigen offenbar Vorrang haben, scheint der Förderung von hochbe-gabten Kindern und Erwachsenen etwas geradezu Elitäres und Undemokra-tisches anzuhaften. Viele halten es für unnötig, einem Programm für hoch-begabte Kinder finanziell unter die Arme zu greifen, wo doch anderswo so große Not herrscht. Das ist kein neues Phänomen.

Im Jahr 1919 unterrichtete die Psychologin Leta Stetter Hollingworth am Lehrerseminar der Columbia University den ersten Kurs auf College-Niveau zum Thema Hochbegabung und begründete damit das Fachgebiet der Hochbegabtenförderung. Sieben Jahre später führte ihre bahnbre-chende Arbeit zur Veröffentlichung des ersten Lehrbuchs über Hochbe-gabtenförderung: Gifted Children: Their Nature and Nurture (1926). In diesem Buch ging Hollingworth auf Themen ein, die ebenso gut von Webb und seinen Kollegen siebzig Jahre später hätten formuliert werden können, zum Beispiel, dass öffentliche Schulen ihren außerordentlich begabten Schülern nicht gerecht werden; dass hochbegabte Kinder nicht zwangsläu-fig alle gleich sind; dass Hochbegabung mit Asynchronie einhergeht; dass es vom Umfeld abhängt, welches Bildungsniveau hochbegabte Kinder spä-ter erreichen; und dass außergewöhnlich intelligente Kinder bestimmte Prob le me mit der sozialen Anpassung haben können.

Eine demokratische Gesellschaft wie die unsere dazu zu bringen, den emotionalen Bedürfnissen hochbegabter Kinder mehr Aufmerksamkeit

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Geleitwort

und Energie zu schenken, ist seit der Gründung dieses Landes ein proble-matisches Unterfangen gewesen, und vermutlich wird sich daran auch in absehbarer Zukunft nicht viel ändern, obwohl solche Schüler das «intellek-tuelle Gold» unserer Gesellschaft sind. Tatkräftige und kreative Eltern, Leh-rer und andere Fachpersonen, die mit Hochbegabten arbeiten, können dem Hang unserer Gesellschaft, in die andere Richtung zu blicken, durch ihr Engagement für diese Kinder zwar entgegenwirken, aber dazu bedarf es kontinuierlicher und mitunter aufreibender Bemühungen. Es ist, als würde man einen Finger in einen aufgeblasenen Ball drücken: Solange der Druck aufrechterhalten wird, gibt der Ball ihm nach, aber sobald man den Finger zurückzieht, kehrt der Ball wieder in seine ursprüngliche Form zurück.

Ohne den konstanten Druck von Gruppen wie solchen, die durch die Autoren dieses Buches vertreten werden (zwei von ihnen, Dr. Ed Amend und Dr. Paul Beljean, wurden vom SENG-Programm der Wright State Uni-versity ausgebildet), wird Hochbegabung weiterhin verkannt und den Bedürfnissen dieser besonderen Gruppe nicht entsprochen werden. Vielen hochbegabten Kindern und Erwachsenen wird man eine falsche Dia gnose, zum Beispiel eine psychische Störung, stellen. Die Autoren und ihr Ver -lag, Great Potential Press, sind aufs Höchste zu loben. Das Erbe von Leta Hollingworth lebt in ihrer Arbeit weiter, und damit haben sie das amerika-nische Bildungssystem ebenso bereichert wie die Gesellschaft als Ganzes. Fachleute und Eltern werden von den Informationen in diesem Buch enorm profitieren, und die Zahl der hochbegabten Kinder und Erwachsenen mit Fehldiagnosen wird deutlich sinken.

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− Ronald E. Fox, Psy.D, Ph. D.Geschäftsführender Direktor der Consulting Group des HRC Behavioral Health and Psychology, Chapel Hill, North Carolina Ehemaliger Präsident der American Psychological Association

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Vorbemerkung der Autoren

Dieses Buch beschreibt eine moderne Tragödie. Vielen unserer intelligen-testen, kreativsten und geistig unabhängigsten Kinder und Erwachsenen wird fälschlicherweise eine emotionale oder psychische Störung oder eine Verhaltensstörung diagnostiziert. Sie bekommen Medikamente und/oder Therapien, die da rauf abzielen, ihr Wesen zu verändern, damit sie sich besser in die Schule, ihre Familie und in andere Gemeinschaften einpassen oder damit sie mit sich selbst und ihrer Situation zufriedener sind. Die Tragödie dieser fehldiagnostizierten Kinder und Erwachsenen besteht darin, dass man ihnen unnötige, stigmatisierende Etiketten verpasst, die ihr Selbstbild beschädigen und in Behandlungen münden, die nicht nur überflüssig sind, sondern den Betroffenen, ihren Familien und der Gesell-schaft schaden.

Umgekehrt gibt es außergewöhnlich intelligente Kinder und Erwach-sene, die eine andere leidvolle Erfahrung machen. Ihre Störung wird nicht erkannt, weil sie aufgrund ihrer Intelligenz in der Lage sind, ihre Prob le me zu verschleiern oder zu kompensieren; oder die Leute denken, sie seien lediglich «sonderbar».

Und dann gibt es da noch eine dritte Gruppe von intellektuell hochbe-gabten Kindern und Erwachsenen, die tatsächlich an einer echten Stö-rung leiden, aber weder sie selbst noch ihr Arzt oder Therapeut erkennen, dass diese Störung irgendwie mit ihrer Intelligenz oder Kreativität zu -sammenhängt.

Wir, die sechs Autoren dieses Buches – allesamt praktizierende klinische Psychologen –, sind unabhängig voneinander zu der alarmierenden Schluss-folgerung gelangt, dass viele hochintelligente Menschen aufgrund von Fehl- oder Dualdiagnosen unnötig leiden. Jedem von uns ist in den vergan-genen zwanzig oder mehr Jahren klar geworden, dass wir in unserer klini-

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Doppeldiagnosen und Fehl diagnosen bei Hochbegabung

schen Praxis Patienten betreuen, die von anderen Praktikern – wohlgemerkt von gut ausgebildeten und angesehenen Fachleuten – falsch diagnostiziert wurden. Manchmal wurden die Merkmale von Hochbegabung falsch inter-pretiert. In anderen Fällen überdeckten die Eigenschaften hochbegabter Kinder und Erwachsener die klinischen Störungen. Es kam aber auch vor, dass die Dia gnose zwar korrekt war, die Hochbegabungskomponente bei der Behandlungsplanung jedoch nicht berücksichtigt worden war.

Im Jahr 2003, nachdem wir uns bei verschiedenen beruflichen Anlässen getroffen und ganz zwanglos über diese Prob le me gesprochen hatten, beschlossen wir – zunächst noch etwas zögerlich – dieses Buch zu schrei-ben. Unser anfängliches Zögern war dem Umstand geschuldet, dass unsere Ideen weder in den psychologischen noch in den medizinischen Main-stream passten. Außerdem war uns klar, dass unsere Vorstellungen bei manchen Kollegen umstritten sein würden. Aber wir waren auch davon überzeugt, dass unsere Informationen korrekt waren und dass Kinder, Eltern und Fachpersonen in hohem Maße davon profitieren würden. Wir hoffen sehr, dass unsere Ideen bald auch in Fachkreisen auf breitere Akzep-tanz stoßen werden.

Sie als Leser müssen über unsere Qualifikation Bescheid wissen. Daher legen wir Ihnen nahe, mit dem Abschnitt «Über die Autoren» zu beginnen, den Sie ab Seite 349 dieses Buches finden. Sie werden feststellen, dass unser Autorenteam aus zwei klinischen Psychologen, einer Neuropsychologin und einem Neuropsychologen, einem beratenden Psychologen und einer Kinderärztin besteht. Das Einzige, wodurch wir uns von anderen Experten in unseren Fachbereichen unterscheiden, ist, dass wir alle an Personen inte-ressiert sind, die anderen in ihrer Entwicklung vo raus sind, und dass wir seit vielen Jahren mit hochbegabten Individuen und ihren Familien zusam-menarbeiten. Nun möchten wir unser gesammeltes Wissen mit anderen teilen. Wir glauben, dass die Beschreibungen, Skizzen und Fallstudien in diesem Buch einen Nerv treffen und bei vielen Eltern und Fachpersonen Widerhall finden werden, und vielleicht führen sie ja zu einem Paradigmen-wechsel  – einer neuen Betrachtungsweise, die die Belange hochbegabter Kinder und Erwachsener in ein anderes Licht rückt.

Dieses Buch richtet sich an zwei Gruppen von Lesern. Die erste Gruppe umfasst Fachpersonen medizinischer und therapeutischer Heilberufe  – Kinderärzte, Familienärzte, Psychiater, Psychologen, klinische Sozialarbei-

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Vorbemerkung der Autoren

ter, Pflegefachkräfte und Berater. Zur zweiten Gruppe gehören die Eltern hochbegabter Kinder sowie hochbegabte Erwachsene, die keine Fachper-sonen sind. Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass viele Eltern mit hoch-begabten Kindern händeringend  – manchmal auch voller Verzweiflung  – Informationen suchen, die ihnen helfen zu verstehen, welche Verhaltens-weisen auf die Hochbegabung zurückzuführen sind und welche auf eine Verhaltensstörung oder ein psychisches Prob lem hindeuten. Wir wissen auch, dass viele hochbegabte Erwachsene Informationen suchen, die ihnen helfen, sich selbst zu verstehen, und die ihnen Aufschluss da rü ber geben, warum sie sich so anders, so fremd in ihrer Welt fühlen.

Sämtliche Fallbeispiele in diesem Buch sind authentisch. Wir haben die Geschichten inhaltlich nicht verändert. An manchen Stellen haben wir lediglich den Wortlaut etwas modifiziert, um bestimmte Sachverhalte deutlicher zu machen oder um die Identität der beteiligten Personen zu schützen. Unserer Überzeugung nach repräsentieren diese Vignetten einen aufrichtigen Erfahrungsquerschnitt. Ähnliche Geschichten können Sie in Internetforen finden, wo sich Eltern hochbegabter Kinder austauschen, etwa unter www.hoagiesgifted.org oder auf den in Kapitel 12 angeführten Webseiten.

Abschließend möchten wir da rauf hinweisen, dass wir die Hälfte unse-rer Einkünfte aus dem Erlös dieses Buches an die Non-Profit-Organisation SENG (Supporting Emotional Needs of the Gifted) spenden, um deren kon-tinuierliche Arbeit zu unterstützen. Diese Organisation – sie wurde 1981 in Reaktion auf den tragischen Suizid eines außerordentlich hoch begabten Schülers ins Leben gerufen – wurde von der American Psychological Asso-ciation anerkannt und bietet Weiterbildungsseminare für Fachleute an, in denen Kenntnisse über die sozialen und emotionalen Bedürfnisse von hochbegabten Kindern und Erwachsenen sowie über Fehldiagnosen und Dualdiagnosen vermittelt werden.

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