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Hochschule für Musik Nürnberg Eignungsprüfungen Dezember 2008 1 Anforderungen bei den Eignungsprüfungen im Hauptfach (künstlerische und musikpädagogische Studienrichtung) und den Pflichtfächern an der Hochschule für Musik Nürnberg A. Klassik Dauer der Hauptfachprüfungen: ca. 20 Minuten Die Prüfungskommission behält sich eine Auswahl der zu spielenden Stücke vor. Sie ist in keinem Fall verpflichtet alle angebotenen Stücke anzuhören bzw. vollständig anzuhören. Wird die Prüfungsdauer überschritten, kann die Prüfungskommission den Vortrag abbrechen Hauptfachprüfungen Gesang - Vortrag von mindestens vier Werken aus verschiedenen Stilepochen, welche die Bereiche Musiktheater, Oratorium/Konzert und Lied umfassen Streichinstrumente - zwei Werke aus verschiedenen Stilepochen, darunter ein Kopfsatz eines Konzertes - eine Etüde bzw. ein virtuoses Werk Holzbläser - drei Werke unterschiedlicher Stilrichtungen, darunter möglichst ein zeitgenössisches Werk Blechbläser - zwei Werke verschiedener Stilepochen - eine Etüde mittleren Schwierigkeitsgrades oder Tonleiterstudien Pauken und Schlagzeug - Vortrag je eines Werkes (Konzertstück oder Etüde) auf kleiner Trommel, Malletinstrument, Pauken und Drumset (auch Improvisation) - Blattspiel Harfe - drei Werke aus verschiedenen Stilepochen, darunter eine Etüde Klavier - ein Werk des Barock - ein Werk von Haydn, Mozart oder Beethoven - ein Werk der Romantik oder des Impressionismus - ein zeitgenössisches Werk (möglichst komponiert nach 1970) - eine virtuose Etüde - Blattspiel Orgel Orgelliteraturspiel: - ein Werk aus der Zeit vor J. S. Bach - ein Werk mit Fuge von J. S. Bach - fünf Choralvorspiele von J. S. Bach - ein Werk der Romantik oder aus dem 20. Jahrhundert - Blattspiel Improvisation, Liturgisches Orgelspiel: - freie Begleitung von drei vorbereiteten Liedern mit Intonation und Nachspiel - freie Begleitung und Intonation "vom Blatt" Klavier: - freie Begleitung und Intonation "vom Blatt" - drei stilistisch unterschiedliche Werke Cembalo - ein Werk des 17. Jahrhunderts - ein Werk von J. S. Bach - zwei Werke im Stil des französischen Barock oder Sonaten von D. Scarlatti oder A. Soler Blockflöte - ein Werk der Renaissance oder des Frühbarock, z.B. von Bassano, van Eyck, Castello, Fontana - ein Werk im französischen Stil, z.B. von Hotteterre, Philidor, Dieupart - je ein langsamer und schneller Satz einer hochbarocken Sonate oder eines Konzertes, z.B. von Händel, Telemann, Barsanti - ein zeitgenössisches Werk, z.B. von Hirose oder Yun. Möglich ist auch ein experimentelles Werk oder eine eigene Komposition/Improvisation - Blattspiel Barockvioline - ein Satz einer Solosonate (z.B. Passacaglia von Biber, Fantasie von Telemann) - ein langsamer und ein schneller Satz einer barocken Sonate (z.B. Corelli, Bach, Händel) - ein weiteres Stück nach Wahl Viola da Gamba - ein unbegleitetes Ricercar von Diego Ortiz - ein beliebiger Satz aus einer Sonate von J. S. Bach - ein Satz aus einer Sonate von C. F. Abel - ein weiteres Stück nach Wahl - Blattspiel Traversflöte - ein langsamer und ein schneller Satz aus einer barocken Generalbass-Sonate im italienischen oder vermischten Stil - drei Sätze einer Sonate oder Suite im französischen Stil - zwei Sätze einer Sonate im empfindsamen Stil

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Hochschule für Musik Nürnberg Eignungsprüfungen

Dezember 2008 1

Anforderungen bei den Eignungsprüfungen im Hauptfach (künstlerische und musikpädagogische Studienrichtung) und den Pflichtfächern

an der Hochschule für Musik Nürnberg

A. Klassik

Dauer der Hauptfachprüfungen: ca. 20 Minuten Die Prüfungskommission behält sich eine Auswahl der zu spielenden Stücke vor. Sie ist in keinem Fall verpflichtet alle angebotenen Stücke anzuhören bzw. vollständig anzuhören. Wird die Prüfungsdauer überschritten, kann die Prüfungskommission den Vortrag abbrechen Hauptfachprüfungen Gesang - Vortrag von mindestens vier Werken aus

verschiedenen Stilepochen, welche die Bereiche Musiktheater, Oratorium/Konzert und Lied umfassen

Streichinstrumente - zwei Werke aus verschiedenen Stilepochen,

darunter ein Kopfsatz eines Konzertes - eine Etüde bzw. ein virtuoses Werk Holzbläser - drei Werke unterschiedlicher Stilrichtungen,

darunter möglichst ein zeitgenössisches Werk Blechbläser - zwei Werke verschiedener Stilepochen - eine Etüde mittleren Schwierigkeitsgrades oder

Tonleiterstudien Pauken und Schlagzeug - Vortrag je eines Werkes (Konzertstück oder

Etüde) auf kleiner Trommel, Malletinstrument, Pauken und Drumset (auch Improvisation)

- Blattspiel Harfe - drei Werke aus verschiedenen Stilepochen,

darunter eine Etüde

Klavier - ein Werk des Barock - ein Werk von Haydn, Mozart oder Beethoven - ein Werk der Romantik oder des

Impressionismus - ein zeitgenössisches Werk (möglichst komponiert

nach 1970) - eine virtuose Etüde - Blattspiel

Orgel Orgelliteraturspiel: - ein Werk aus der Zeit vor J. S. Bach - ein Werk mit Fuge von J. S. Bach - fünf Choralvorspiele von J. S. Bach - ein Werk der Romantik oder aus dem 20.

Jahrhundert - Blattspiel Improvisation, Liturgisches Orgelspiel: - freie Begleitung von drei vorbereiteten Liedern

mit Intonation und Nachspiel - freie Begleitung und Intonation "vom Blatt" Klavier: - freie Begleitung und Intonation "vom Blatt" - drei stilistisch unterschiedliche Werke Cembalo - ein Werk des 17. Jahrhunderts - ein Werk von J. S. Bach - zwei Werke im Stil des französischen Barock

oder Sonaten von D. Scarlatti oder A. Soler Blockflöte - ein Werk der Renaissance oder des Frühbarock,

z.B. von Bassano, van Eyck, Castello, Fontana - ein Werk im französischen Stil, z.B. von

Hotteterre, Philidor, Dieupart - je ein langsamer und schneller Satz einer

hochbarocken Sonate oder eines Konzertes, z.B. von Händel, Telemann, Barsanti

- ein zeitgenössisches Werk, z.B. von Hirose oder Yun. Möglich ist auch ein experimentelles Werk oder eine eigene Komposition/Improvisation

- Blattspiel Barockvioline - ein Satz einer Solosonate (z.B. Passacaglia von

Biber, Fantasie von Telemann) - ein langsamer und ein schneller Satz einer

barocken Sonate (z.B. Corelli, Bach, Händel) - ein weiteres Stück nach Wahl Viola da Gamba - ein unbegleitetes Ricercar von Diego Ortiz - ein beliebiger Satz aus einer Sonate von J. S.

Bach - ein Satz aus einer Sonate von C. F. Abel - ein weiteres Stück nach Wahl - Blattspiel Traversflöte - ein langsamer und ein schneller Satz aus einer

barocken Generalbass-Sonate im italienischen oder vermischten Stil

- drei Sätze einer Sonate oder Suite im französischen Stil

- zwei Sätze einer Sonate im empfindsamen Stil

Eignungsprüfungen

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- Blattspiel Barockfagott/Dulcian und Barockoboe - drei Werke aus verschiedenen Stilepochen Laute - drei Werke aus verschiedenen Stilbereichen Gitarre - drei Werke aus verschiedenen Stilbereichen Akkordeon - drei Werke aus unterschiedlichen Stilbereichen Pflichtfachprüfungen Praxisorientiertes Klavierspiel (im Studiengang MuP) - Praktischer Umgang mit den Hauptdreiklängen

und ihren Umkehrungen in Tonarten mit bis zu drei Vorzeichen (Dur und Moll)

- Spiel von Skalen mit bis zu drei Vorzeichen (Dur und Moll)

- Zwei Klavierstücke unterschiedlichen Charakters, etwa im Schwierigkeitsgrad von z.B. Johann Sebastian Bach: Kleines Präludium C-Dur (aus „Kl. Präludien und Fughetten“: III,1 BWV 939 [Henle 106]) Joseph Haydn: Scherzo (3.Satz aus „Sonate in F“ Hoboken XVI: 9 [Henle 238]) Robert Schumann: Melodie („Album für die Jugend“ op. 68, Nr. 1 [Henle 108]) André Hajdu: Das Pendel („Die Milchstraße“ Bd. 1, Nr.1, [Sikorski 1701]) Bela Bartok: Begleitung mit gebrochenen Dreiklängen („Mikrokosmos“ Bd. 2, Nr. 42 [Boosey & Hawkes H.15197])

Die hier angegebenen Stücke sollen ausschließlich als Orientierungs -Beispiele für den Schwierigkeitsgrad bzw. die pianistische Satzart gelten und sind keineswegs als Wahlpflichtstücke zu sehen. Selbstverständlich liegt es im eigenen Ermessen, auch andere Stücke dieser Art auszuwählen. Klavier (im Studiengang KA) - zwei Stücke unterschiedlicher Stilrichtungen und

Gattungen Die Werke müssen fließend und fehlerfrei vorgetragen werden; wesentliche gestalterische Merkmale wie Dynamik, Artikulation und Phrasierung müssen erkennbar sein. Orientierungsbeispiele für den Schwierigkeitsgrad: J. S. Bach, zweistimmige Inventionen J. Haydn, Frühe Sonaten (Henle, Band 1) R. Schumann, Album für die Jugend S. Prokofiew, Musique d’enfants H. G. Allers, Bagatellen

Die KandidatInnen müssen zeigen, dass sie über eine grundlegende Ausbildung am Klavier verfügen. Ein reines Antrainieren von Prüfungsstücken ohne jegliche Vorbildung reicht nicht aus.

Orgel - zwei Werke im Schwierigkeitsgrad von: Acht

Kleine Präludien und Fugen von J. S. Bach Dauer: 10 Minuten Cembalo - zwei bis drei Stücke aus verschiedenen

Stilepochen Dauer: 10 Minuten Weitere mögliche instrumentale Pflichtfächer oder Gesang (nach Eignung) - zwei Werke aus verschiedenen Stilepochen Dauer: 10 Minuten Gehörbildung 1. Rhythmus: Notation vorgeklopfter Rhythmen in verschiedenen Taktarten 2. Intervalle: - Benennen vorgespielter Intervalle - Notation von Intervallen von einem gegebenen Ton - Intervallreihe 3. Skalen: - Erkennen und Bezeichnen von Skalen: Dur, 3 Arten von Moll, Ganztonleiter, Pentatonik - Fehler-Erkennung in Skalen 4. Melodie: Notation einer tonalen Melodie 5. Akkorde: - Akkorderkennung: Dreiklänge - Dur, Moll, vermindert, übermäßig- und Dominantseptimakkord (alle Klänge können auch in Umkehrungen vorkommen) - Akkorde mit hinzugefügten - akkordfremden - Tönen 6 . Hörbeispiel: Musikhistorische Einordnung, Instrumentation Allgemeine Musiklehre 1. Tonleitern

Notation von Tonleitern: Dur, 3 Arten von Moll, Ganztonleiter, Pentatonik

2. Intervalle - Benennen verschiedener Intervalle

- Notation von Intervallen von vorgegebenen Tönen

3. Notation von Tönen von der Subkontra- Oktave bis zur viergestrichenen Oktave

4. Melodie: - Zu Ende führen eines vorgegebenen Melodieanfang

- Transposition einer Melodie 5. Harmonik:

- Benennung von Klängen: Dreiklänge - Dur, Moll, vermindert, übermäßig - und Dominantseptimakkord (alle Klänge können auch in Umkehrungen vorkommen); grundstellige leitereigene Vierklänge: kleiner und großer Mollseptim -, großer Durseptim -, verminderter und halbverminderter Septimakkord - Bildung von Klängen (alle Dreiklänge und Dominantseptimakkord) in angegebenen

Eignungsprüfungen

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Tonarten oder von vorgegebenen Tönen aus, auch in Umkehrungen

- Schreiben einer Kadenz mit Hauptstufen - Einfache Harmonisation einer vorgegebenen Sopranstimme (es genügt die Verwendung der Hauptstufen) - Akkorderkennung in einem mehrstimmigen Satz (Klaviersatz.) durch Bezeichnung der Klänge mittels Klangbuchstaben

Die oben aufgelisteten Anforderungen sind als Repertoire zu verstehen, aus welchem Aufgabenstellungen hervorgehen können. Die Theorieprüfung ist nur bestanden, wenn beide Teilprüfungen (Gehörbildung und Allg. Musiklehre) mit jeweils mindestens 50 % der Punktzahl bestanden sind.

B. Jazz Alle Eignungsprüfungen werden innerhalb einer Combo absolviert. (Dies gilt nicht für das Fach Jazz-Komposition/Arrangement.) Hauptfachprüfungen Jazz-Instrumente (außer Schlagzeug) - Vorspiel von drei vorbereiteten Jazz/Pop-

Standards mit Improvisation. Dabei sollten verschiedene Tempi und Charaktere (also etwa: Ballad, Up-Time, Modal, Jazz-Waltz etc.) gewählt werden.

- Vorspiel einer vorbereiteten Solo-Transkription - Vorspiel eines Stückes aus einer anderen

Musikrichtung - Blattspiel Dauer: 20-30 Minuten Jazz- Schlagzeug - Vorspiel von drei Stücken aus der Jazz- oder

Popmusik in möglichs t unterschiedlichen Tempi. Dabei müssen ternäre und binäre Grooves gespielt werden. In einem Stück sollen "Four-Four" gespielt werden.

- Vorspiel einer vorbereiteten Etüde (etwa Wilcoxon)

- Vorspiel eines Musikstücks aus einer anderen Musikrichtung

- Blattspiel Dauer: 20 Minuten

Jazz-Gesang - Vorsingen von drei vorbereiteten Jazz/Pop-

Standards (incl. Text und improvisierten Scat-Gesang). Dabei sollen verschiedene Tempi und Charaktere bzw. Stilarten gewählt werden.

- Vorsingen eines Stückes einer anderen Musikrichtung (klassisch, Volkslied, Chanson o.ä.; ohne Mikrophon)

- Blattsingen Dauer: 20-30 Minuten

Pflichtfachprüfungen Klavierspiel für Jazz - ein Stück im Schwierigkeitsgrad etwa von

"Childrens' Song" (Chick Corea) oder "Jazz for the young Player" Bd. 1 (Oscar Peterson) oder ein Musikstück aus einer anderen Stilrichtung

- ein einfacher Jazz-Standard oder ein Blues (evtl. mit Leadsheetvorlage) Dauer: 10 Minuten

Allgemeine Musiklehre - Analyse einfacher Jazzkadenzen - Erstellen eines einfachen Klaviersatzes nach

harmonischer Vorlage - Bestimmung und Notierung von Tonhöhen,

Intervallen, Tonarten, Tonleitern, Dreiklängen und Septakkorden mit Umkehrungen etc. schriftlicher Test, Dauer: 60 Minuten

Gehörbildung - Skalen - jazztypische Melodien - Intervalle - Dreiklänge und Umkehrungen - jazztypische Vierklänge

schriftlicher Test (Diktat); Dauer: 60 Minuten

C. Elementare Musikpädagogik Aus den folgenden vier Gruppen wird eine Auswahl von Inhalten und Übungen zusammengestellt. Dauer: ca. 180 Minuten Pflichtfachprüfungen wie unter A, im Fall der Kombination von EMP und Pflichtzusatzfach Jazzinstrument/-gesang Belegung der musiktheoretischen Fächer des Jazz-Bereiches ; Pflichtzusatzfach siehe F. Hauptfachprüfungen Umgang mit der Stimme - Singen von Volksliedern - melodische Improvisation - Blattsingen - experimenteller Stimmeinsatz - Rezitation eines Gedichtes Elementares Musizieren - Spiel mit Körperinstrumenten - Umgang mit Percussionsinstrumenten - (freier) Umgang mit dem eigenen

Zusatzinstrument - rhythmische und melodische Improvisation - Einsatz von Instrumenten im Zusammenhang mit

Lied und Text - experimenteller Umgang mit Klängen Grundlagen der Bewegung/Kreativer Tanz - musikalische Impulse in Bewegung umsetzen - Bewegung im szenischen Spiel

Eignungsprüfungen

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- Umgang mit vorgegebenen strukturierten Bewegungsabläufen

- Bewegungsimprovisation in Zusammenhang mit Musik, Text, Lied und anderen Inspirationsquellen

Anleitung der Gruppe - Klangrealisation einer Geschichte - Gedicht gestalten mit Musik/Bewegung - Liederarbeitung (Bewegung erfinden,

Instrumentaleinsatz improvisieren) Die Gruppenanleitung kann zu Hause erstellt werden

D. Zusatzfach und Pflichtzusatzfach Ein Zusatzfach (nur in Verbindung mit einem Hauptfach aus der Studienrichtung Musikpädagogik) bzw. Pflichtzusatzfach (bei Hauptfach EMP) wird wie ein Hauptfach geprüft, jedoch mit geringeren Anforderungen und kürzerer Dauer (ca. 15 Minuten). Allgemeine Hinweise Ihre Anmeldung zur Aufnahmeprüfung ist verbindlich. Die Prüfung gilt als abgelegt und nicht bestanden, wenn Sie ohne triftige Gründe nicht zu einem Prüfungstermin erscheinen. Die Gründe müssen dem Prüfungsausschuss unverzüglich schriftlich angezeigt werden. Bei Krankheit ist ein ärztliches Attest vorzulegen. Die Eignungsprüfung kann im gleichen Studiengang grundsätzlich nur einmal wiederholt werden.