Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am ......TRISTAN MURAIL (*1947) Treize...

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Frankfurt am Main Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal 27. Februar 2018, 19.30 Uhr CARLO CICERI: Aspra (2012) JÖRG WIDMANN: Liebeslied für acht Instrumente (2010) IVO NILSSON: Doppler Wobbler – Doppelkonzert für Viola, Fagott und neun Instrumente (2011/12) TRISTAN MURAIL: Treize couleurs du soleil couchant für Flöte, Klarinette, Violine,Violoncello und Klavier (1978) NIKOS SKALKOTTAS: Oktett (1931) CONLON NANCARROW: Piece No. 2 für kleines Orchester (1986) 02. März 2018, 19.30 Uhr ONDŘEJ ADÁMEK: Ça tourne ça bloque für Ensemble und Elektronik (2007/08) SEBASTIAN HILLI: Kohta für Kammerensemble (2013) YONGBOM LEE: Fiction für Ensemble (2018) Uraufführung VITO ŽURAJ: Framed für Ensemble (2011) STEFAN PRINS: No habrá una sola cosa que no sea una nube (2003) THOMAS ADÈS: Living Toys für Kammerorchester (1993) 03. März 2018, 19.30 Uhr RUNE GLERUP: Dust encapsulated #2 für Flöte, Klarinette, Klavier, Violine und Violoncello (2009) MARK ANDRE: …zu staub… (2004/05) FAUSTO ROMITELLI: Mediterraneo I – Les Idoles du Soleil für Ensemble (1992/93) SOFIA GUBAIDULINA: Concordanza für Kammerensemble (1971) FRANCO DONATONI: Spiri für zehn Instrumente (1977) 29022_PR_IEMA_FJ_2018_.qxp_EXTRALANGERNAME 22.02.18 15:43 Seite 1

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  • Frankfurt am Main Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Kleiner Saal

    27. Februar 2018, 19.30 Uhr CARLO CICERI: Aspra (2012) JÖRG WIDMANN: Liebeslied für acht Instrumente (2010) IVO NILSSON: Doppler Wobbler – Doppelkonzert für Viola, Fagott und neun Instrumente (2011/12)TRISTAN MURAIL: Treize couleurs du soleil couchant für Flöte, Klarinette,Violine,Violoncello und Klavier (1978) NIKOS SKALKOTTAS: Oktett (1931)CONLON NANCARROW: Piece No. 2 für kleines Orchester (1986)

    02. März 2018, 19.30 UhrONDŘEJ ADÁMEK: Ça tourne ça bloque für Ensemble und Elektronik(2007/08)SEBASTIAN HILLI: Kohta für Kammerensemble (2013) YONGBOM LEE: Fiction für Ensemble (2018) UraufführungVITO ŽURAJ: Framed für Ensemble (2011)STEFAN PRINS: No habrá una sola cosa que no sea una nube (2003)THOMAS ADÈS: Living Toys für Kammerorchester (1993)

    03. März 2018, 19.30 UhrRUNE GLERUP: Dust encapsulated #2 für Flöte, Klarinette, Klavier, Violineund Violoncello (2009) MARK ANDRE: …zu staub… (2004/05) FAUSTO ROMITELLI: Mediterraneo I – Les Idoles du Soleil für Ensemble(1992/93)SOFIA GUBAIDULINA: Concordanza für Kammerensemble (1971)FRANCO DONATONI: Spiri für zehn Instrumente (1977)

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  • IEMA-Ensemble 2017/18

    Katrin Szamatulski, FlöteNiamh Dell, OboeMoritz Schneidewendt, KlarinettePeng-Hui Wang, FagottGabriel Trottier, HornPer Håkon Oftedal, TrompeteVitaliy Kyianytsia, KlavierYu-Ling Chiu, SchlagzeugLola Rubio, ViolineWilliam Overcash, ViolineLaura Hovestadt, ViolaKyubin Hwang, VioloncelloLautaro Mura Fuentealba, DirigentMaximiliano Estudies, Klangregie

    Yongbom Lee, Komposition

    Gäste

    Dana Barak, BassklarinetteCarlo Eisenmann, PosauneYongbom Lee, SynthesizerPaul Cannon, KontrabassJakob Krupp, KontrabassGeorg Schuppe, Kontrabass

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  • 27. Februar 2018, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main,Kleiner Saal

    CARLO CICERI (*1980)Aspra (2012) (12ʼ)

    JÖRG WIDMANN (*1973)Liebeslied für acht Instrumente (2010) (10ʼ)

    IVO NILSSON (*1966)Doppler Wobbler – Doppelkonzert für Viola, Fagott und neun Instrumente (2011/12) (16ʼ)

    PAUSE

    TRISTAN MURAIL (*1947)Treize couleurs du soleil couchant für Flöte, Klarinette, Violine,Violoncello und Klavier (1978) (13ʼ)

    NIKOS SKALKOTTAS (1904–1949)Oktett (1931) (12ʼ)

    CONLON NANCARROW (1912–1997)Piece No. 2 für kleines Orchester (1986) (11ʼ)

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  • CARLO CICERIAspra (2012)

    ›Aspra‹ erzählt von einer Person, die durchdie Räume eines leeren Hauses läuft. DerWeg beginnt, wenn die Person sich selbst ineinem überakustischen Raum verliert, derlangsam anfängt mitzuschwingen und nachund nach immer eindringlicher wird. Wenndie Atmosphäre ihre maximale Spannung er-reicht, erhebt sich ein Gesang, welcher ver-sucht, die Wände zum Einstürzen zu brin-gen, aber das Haus trotzt diesen Bemühun-gen dreimal. Während des letzten Vorstoßesbricht die Stimme ab, und was bleibt ist dasEcho in der Leere des Hauses.Die Person wird musikalisch von der Violadargestellt. Ihre Präsenz wird immer durchdas Ensemble verstärkt, das den Klang desjeweiligen Raumes formt. Dieses akustischeTheater wird durch Wellenfeldsynthese vonder Bühne in den Zuschauerraum übertra-gen, wodurch sich das Publikum selbst mitder Person identifizieren kann, mit dem wassie fühlt und mit dem, was sie hört: Sie teilendieselben dramatischen Wege, beide vondem unbekannten Resonanzraum umge-ben.

    Carlo Ciceri

    JÖRG WIDMANNLiebeslied für acht Instrumente (2010)

    Widmanns ›Liebeslied für acht Instrumente‹gehört zu einer Reihe von »Stückpaaren«, andenen der Komponist immer wieder arbeitet:Werke, die miteinander in enger Beziehungstehen, die sich gegenseitig bedingen, er-gänzen – bisweilen auch widersprechen. Soentstand etwa im Jahr 1999 in unmittelba-rer Nähe zum Cellokonzert ›Dunkle Saiten‹

    das Ensemblestück ›…umdüstert…‹. BeideKompositionen basieren auf einer spätenÄußerung von Charles Baudelaire über dieSchönheit. Danach sei »der interessantesteGegenstand, den die menschliche Gesell-schaft bietet« – ein Frauenantlitz nämlich –,dann am schönsten, wenn es sich »von Me-lancholie umdüstert« zeigt, wie es FriedhelmKemp übersetzt. Zehn Jahre später, zwi-schen 2009 und 2011, arbeitete Widmannerneut an einem Stückpaar auf der Basis lyri-scher Fragmente: Statt der Schönheit galtdiesmal die Liebe als Motto. Ein Gedichtfrag-ment Schillers liegt dem Orchesterstück›Teufel Amor‹ zugrunde: »Süßer Amor, ver-weile / Im melodischen Flug.« Widmann ent-faltet sein Werk auf dieser poetischen Grund-lage, er greift den Gegensatz von Verweilenund Bewegung auf und denkt ihn weiter. Aufdiese Weise entstand eine Musik, die, soWidmann, »die Liebe besingt – mit allen ihrenHöhen und Tiefen«. Das kammermusikali-sche Pendant zu ›Teufel Amor‹ ist das ›Lie-beslied‹. In gedrängter Form thematisiertauch dieses Stück den janusköpfigen Cha-rakter der Liebe – »als Paradies und Schlan-gengrube«.

    Michael Rebhahn

    IVO NILSSONDoppler Wobbler – Doppelkonzert für Viola, Fagott und neun Instrumente(2011/12)

    Als ich dieses Doppelkonzert schrieb, stellteich mir die zwei Solisten als Planeten vor, die mit unterschiedlichen Geschwindigkeitenum einen Stern (das Ensemble) kreisen. Beider Recherche zur Umlaufbahn von Planetenfiel mir auf, dass es eine Methode namens»Doppler Wobbler« gibt, um Planeten in an-deren Sonnensystemen zu finden.

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  • Dies basiert auf der Tatsache, dass ein Pla-net eine leichte Gravitationsanziehung aufsein Zentralgestirn ausübt. Dies führt dazu,dass Letzteres anfängt zu »wackeln« (wob-ble); die Geschwindigkeit dieses Wackelnshängt von der Masse des Planeten ab undder Entfernung, in der er um das Zentralge-stirn kreist. Die Bewegung kann mithilfe desDoppler-Effekts nachgewiesen werden, dadie Bewegung das Lichtspektrum beein-flusst, das der Stern ausstrahlt. Wenn derPlanet sich auf den Beobachtungspunkt (indiesem Fall die Erde) zubewegt, wächst dieEntfernung zum Zentralgestirn, was die Wel-lenlänge vergrößert und sie ins rötliche Endedes Spektrums verschiebt, es findet also eine Rotverschiebung statt. Das Gegenteil istder Fall, wenn der Planet sich von der Erdefortbewegt; das Zentralgestirn ist dann näheran der Erde, wodurch die Wellenlänge desemittierten Lichts komprimiert wird und sichins Blaue bewegt, also eine Blauverschie-bung. Die Spektrumsverschiebungen nenntman Dopplerverschiebungen, wodurch dieMethode ihren Namen erhielt. Die Spektrender Gestirne werden im Lauf der Zeit gemes-sen, um dann zu untersuchen, ob es sich umeinen Planeten handelt.

    ›Doppler Wobbler‹ besteht aus vier Sätzenund wurde für das österreichische EnsembleReconsil komponiert.

    Ivo Nilsson

    TRISTAN MURAIL Treize couleurs du soleil couchantfür Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello undKlavier (1978)

    Die Faszination, die ein Sonnenuntergangausübt, geht weniger von den Farben selbstaus als davon, wie diese wechseln, sichlangsam verändern, sich wandeln, rege aber

    unmerklich. Das Licht spielt das gleicheSpiel. Die Sonnenstrahlen durchlaufen vonSonnenuntergang zu -untergang Farben undwerfen, brutal und tückisch zugleich, Licht-blitze unterschiedlicher Schattierungen. DiePartitur von ›Treize couleurs du soleil cou-chant‹ übernimmt das natürliche Modell die-ses unsensiblen Wandlungsprozesses, daszu stark voneinander abgesetzten Farbenführt. Formal besteht das Stück aus 13 Teilen(zuzüglich einer Einleitung), von denen jederauf zwei Tönen beruht, die unterschiedlicheIntervalle von charakteristischen Farben bil-den. Diese Intervalle erzeugen sich gegen-seitig durch »harmonisches Ableiten«. DenInstrumenten kommen strukturell definierteRollen zu: Flöte und Klarinette spielen dieschaffenskräftigen Intervalle der Musik, Gei-ge und Cello die Ableitungen (wenn sie dieObertonskalen der Grundtöne erklingen las-sen, oder deren Inter-Modulation – additivoder differenzial – oder aber durch mikro-intervallische Glissandi). Das Klavier umhülltdas Ganze mit Nachklängen oder Vorweg-nahmen. Diese Komposition nutzt komplexeKlänge (multiphone Klänge, Spiel mit demBogendruck etc.) und integriert diese voll-ständig in den musikalischen Diskurs. Aufder anderen Seite macht die harmonischeBehandlung den Gebrauch von Mikrointer-vallen notwendig (bis zum Achtelton), diedennoch ganz »natürlich« klingen. Ausge-hend von einem Halblicht (in der Mittellage),erhebt sich das Stück bis zur strahlendstenHelligkeit, um wieder in die Tiefe, in dasDunkle zurückzusinken. Das 13. und letzteIntervall, angereichert und wiederholt imEcho, klingt wie eine Glocke.

    Tristan Murail

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  • NIKOS SKALKOTTASOktett (1931)

    Das Oktett gehört zu den wenigen Werkenaus der frühen »Berliner« Periode Skalkot-tasʼ, die im Jahre 1955 aufgefunden wordensind. Es ist in Zwölftontechnik komponiert,weist aber zugleich manche griechische Züge auf, die sich im 3. Satz durch die Ein-führung des griechischen Nationalrhythmusim 7⁄8-Takt auf eine amüsante Weise mani-festieren. Im langsamen Satz bekommendiese Züge, indem sie den strukturellen Kernbilden, einen tieferen Sinn. Dieser Kern be-steht aus einem ausdrucksvollen dreitönigenMotiv,

    welches in der griechischen Folklore wie inder Musik des ganzen Nahen Ostens die Be-deutung eines Motivs der Trauer und des Lei-dens (nicht nur in einem engeren persönli-chen, sondern in einem breiteren histori-schen Sinne) eingenommen hat. Die Grund-reihe bildet Skalkottas durch zweimaligeTransposition und Umkehrung dieses Mo-tivs. Sie erscheint am Anfang des in drei-teiliger Liedform geschriebenen Satzes (vonFlöte und Bratsche gespielt) in symmetri-scher Permutation.

    Die Stille des Anfangs geht bald in eine Stim-mung der Verzweiflung über. Die schicksals-hafte Drohung der Streicher wird durch dasin seiner Schlichtheit erschütternde Bläser-thema besänftigt. Später wird derselbe Vor-gang mit gleicher Intensität, aber in um-gekehrter Instrumentation wiederholt. Esscheint, als ob dieser Satz von einer Vorah-nung des tragischen Schweigens des Kom-ponisten überschattet ist, einem Schweigen,das kurz danach einsetzte und bis 1935 an-dauerte.

    Die schnellen Sätze, in denen, wie bei Skal-kottas üblich, mehrere Zwölftonreihen ver-wendet werden, haben Divertimentocharak-ter. Bläser und Streicher ergänzen sich durchGegenüberstellung zu einem Spiel von meis-terhafter Transparenz. In beiden Sätzen wirddie heitere Stimmung wie durch eine dunkleVorahnung getrübt. Während aber im erstenSatz die Vorahnung des Unglücks gegen-wärtig bleibt, steigert sich der Schlusssatz zueinem jubelnden Höhepunkt.

    George Hadjinikos

    CONLON NANCARROWPiece No. 2 für kleines Orchester (1986)

    Conlon Nancarrow war ein Komponist ame-rikanischer Herkunft, der den größten Teilseines Lebens in Mexiko gelebt hat. Er ist vorallem wegen seiner Stücke für das Player-Piano (selbstspielendes Klavier) bekannt. Alseiner der ersten Komponisten verwendete ermechanische Instrumente, um auf diesenMusik jenseits des menschlichen Spielver-mögens zu verwirklichen. Nancarrow wurdeerst in den 1980er Jahren bekannt. Viele In-terpreten und Veranstalter wünschten sichneue Stücke von ihm. Zu den wenigen In-strumentalwerken, die Nancarrow schrieb,gehört das ›Piece No. 2 for Small Orchestra‹,das von Betty Freeman in Auftrag gegebenund 1986 vom Continuum Ensemble in NewYork uraufgeführt wurde. Was die techni-schen Anforderungen angeht, nimmt Nan-carrow nur hinsichtlich der Geschwindigkeitauf die Grenzen des menschlich MachbarenRücksicht. Kompromisslos ist er hingegen inder diffizilen rhythmisch-zeitlichen Gestal-tung, die den Ausführenden höchste Kon-zentration und Präzision abverlangt.

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  • 02. März 2018, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main,Kleiner Saal

    ONDŘEJ ADÁMEK (*1979)Ça tourne ça bloque für Ensemble und Elektronik (2007/08) (16ʼ)

    SEBASTIAN HILLI (*1990)Kohta für Kammerensemble (2013) (6ʼ)

    YONGBOM LEE (*1987)Fiction für Ensemble (2018) (10ʼ)Uraufführung

    PAUSE

    VITO ŽURAJ (*1979)Framed für Ensemble (2011) (10ʼ)

    STEFAN PRINS (*1979)No habrá una sola cosa que no sea una nube (2003) (14ʼ)

    THOMAS ADÈS (*1971)Living Toys für Kammerorchester (1993) (17ʼ)

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  • ONDŘEJ ADÁMEKÇa tourne ça bloque für Ensemble undElektronik (2007/08)

    Dieses Stück beruht auf einer spontanen Rede von drei Personen, zwei französischenFreunden (Gilbert, Pascal) und einem japani-schen Freund (Masako).

    Die Rede wurde in Samples zerschnitten,und diese Stimmen-Samples, die von demSampler ausgelöst werden, geben eineGrundlage für das Tempo, den Rhythmus,die Melodie, Figuren und Artikulation der In-strumentalteile des Stücks.

    Es ist sehr wichtig, dass der Musiker, der denSampler spielt, den Text, den er auslöst, sehrgenau kennt, und dass er das Tempo und diePhrasierung anpasst, um jedes Wort erklin-gen zu lassen und einen guten Groove zu er-halten.

    Ondřej Adámek

    SEBASTIAN HILLIKohta für Kammerensemble (2013)

    Das finnische Wort »kohta« hat zwei Bedeu-tungen: 1) Punkt, Abschnitt, Platz, 2) bald. Imzeitlichen Kontext bezieht es sich sowohl aufdie Gegenwart und die Zukunft. Das Stückbefasst sich mit spezifischen, isolierten Augen-blicken (Punkten) und detaillierten Klang-objekten, die sich zu drei größeren Abschnit-ten zusammenfügen. Das Versprechen, dassbald etwas passieren wird, erzeugt währenddes gesamten Stücks ein Gefühl der Vorah-nung, und dadurch verkörpert es die Dop-pelbedeutung des Homonyms »kohta«.

    Sebastian Hilli

    YONGBOM LEEFiction für Ensemble (2018)

    Ein musikalischer Essay über das täglicheLeben in einer virtuellen Realität. Die Gefühle,die wir durch das Internet vermittelt bekom-men und dort auch teilen, unsere Erfahrun-gen im virtuellen Raum, sind manchmal rea-listischer als die in der Wirklichkeit. In diesemStück versuchte ich, eine Klanglandschaft ei-nes virtuellen Raums zu formen, den ich imtäglichen Leben erlebe. Die pointillistischenKlangbilder, die man mehrfach hört, be-schreiben die fragmentierten Gefühle im vir-tuellen Raum. Scheinbar erleben wir im virtu-ellen Raum das Gefühl nicht im Kontext, son-dern nur fragmentierte Gefühle, und dieseanorganisch. Während des Stücks werdenunterschiedliche Zeitzonen durchlaufen, nichtnur durch Tempowechsel, sondern auchdurch die Erweiterung und Kompression dermusikalischen Idee. In jeder der Zeitzonenkann man das gleiche Klangmaterial unter-schiedlich hören. Das Ziel ist, hiermit denEindruck einer Virtualität zu vermitteln, auchmit Zeit als musikalischem Parameter.

    Yongbom Lee

    VITO ŽURAJFramed für Ensemble (2011)

    Das Werk ›Framed‹ entstand unmittelbar vormeinem großbesetzten Werk ›Changeover‹für Ensemble und Sinfonieorchester, bei wel-chem das Ensemble in Instrumentalgruppenrundherum um das Publikum verteilt ist.Auch ›Framed‹ konzipierte ich ursprünglichfür eine räumliche Aufstellung der Instru-mente, deshalb die Titelwahl, da die Musikerbei der Uraufführung das Publikum umrahm-

    Zum Programm

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  • ten (Framed = Umrahmt). Den Titel entnahmich eigentlich der Tennisterminologie, in wel-cher mit ›Framed‹ ein mit dem Schläger-rahmen getroffener Ball bezeichnet wird. Mitmeinen kompositorischen Strukturen ver-suchte ich die unvorhersehbare Flugkontureines solch verschlagenen Balls auf ab-strakte Weise zu zeichnen.

    Vito Žuraj

    STEFAN PRINSNo habrá una sola cosa que no sea una nube (2003)

    ›No habrá una sola cosa que no sea una nube‹, das ich 2003 komponierte, ist einesder ältesten Stücke, die ich immer noch inmeinem Werkkatalog führe. Der Titel ist dieerste Zeile eines gleichnamigen Gedichtsvon Jorge Luis Borges.

    Anstatt das Gedicht zu beschreiben, nimmtdie Komposition die Vorstellung der stän-digen Verwandlung und Flüchtigkeit des Lebens auf, die Borges so wunderschönevoziert, und versucht, sie in das Reich derKlänge zu überführen.

    Stefan Prins

    Nubes (I) No habrá una sola cosa que no seauna nube. Lo son las catedralesde vasta piedra y bíblicos cristalesque el tiempo allanará. Lo es la Odisea,que cambia como el mar. Algo hay destinocada vez que la abrimos. El reflejode tu cara ya es otro en el espejoy el día es un dudoso laberinto.Somos los que se van. La numerosanube que se deshace en el ponientees nuestra imagem. Incesantementela rosa se convierte en otra rosa.

    Eres nube. Eres mar, eres olvido.Eres tambien aquello que has perdido.

    Jorge Luis Borges

    THOMAS ADÈSLiving Toys für Kammerorchester (1993)

    Die Abenteuer des Kindes/Antihelden bildendie fünf »gegenständlichen« Abschnitte, zwi-schen denen sich drei flüchtigere, dynami-schere Absätze finden: vielleicht wie der Gegensatz zwischen Malerei und Film.

    Zuerst kommt Angels, ein langes Hornsolomit Heiligenscheinen von Gongs und kleinenTrompeten. Dann fegt mit einem Tempo-wechsel und einer ersten Bassnote (einem H)ein Auerochse (das ausgestorbene euro-päische Bison) in den Ring. Er wird von dembrutalen, eleganten Matador-Kind gepeitschtund gereizt, bis sein Verlierer-Blöken (wiederHorn) sich in die erste Version eines »Helden-Themas« verwandelt. Dieses ausschweifen-de, substanzielle Thema kommt dreimal vor,jeweils unmittelbar vor den drei unnumme-rierten Abschnitten (BALETT etc). Darin fin-det eine Neuordnung von gemeinsamemMaterial statt (daher auch die Originaltitel inForm von Anagrammen): dreistimmig abstei-gende Akkorde, bei denen jede Stimme aufein einziges Intervall beschränkt ist. Das Material wird in BATTLE (Schlacht) wieder-holt und dominiert TABLET (Ehrenmal); inBALETT (Ballett) entwickelt es sich aus einem Fragment des Stierkampfes, aus demes hervorblitzt: Die absteigende Sequenz E-D-C (im Horn, als Umkehrung des An-fangs des Helden-Themas) wird kombiniertmit dem engelhaften Hornsolo (diesmal inder Posaune).

    Das BALETT erreicht seine Kadenz abruptauf einem bedrohlich oktavierten H, wo der

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  • Held einen Albtraum hat – eine groteske Ar-mee, die von zwei Virtuosen angeführt wird(der eine ein manischer Schlagzeuger, derandere hat ein albtraumhaft sprechendesBügelhorn), marschiert auf ihn zu, bis zu demPunkt, an dem – da es verboten ist, seineneigenen Tod zu träumen – er den Traumwechselt. Nun ist er in einem Film, tief imWeltall, wo er einen riesigen Computer aus-einandernimmt, dessen unermessliche In-telligenz auf einen sentimentalen viktoria-nisch-edwardianischen Revuetheaterwalzer(Kontrafagott und Kontrabass) zusammen-schrumpft. Es ist die sanfteste Exekution, dieman sich vorstellen kann, und der kleine Astronaut pfeift seine Melodie wie das süßeFiepen einer winzigen Blockflöte.

    Hierauf folgt eine unaufhaltsame, erdrücken-de SCHLACHT, in der die monströse Milizzurückkehrt und (auf einem e-Moll-Höhe-punkt) ihre Schreckenstaten vollendet. UnserHeld träumt sich ein militärisches Ehrenbe-gräbnis herbei, mit gedämpftem Trommel-klang und einer tränenerstickten Menge, dieseine Melodie summt; ein EHRENMAL wirderrichtet, und wir hören einen dreifachen Sa-lut, oder drei Hurra-Rufe, oder drei Raketen,oder drei große Staubwolken, mit denen dasGeschichtenbuch zugeklappt wird und unserHeld in einen Traum dämmert, in dem er sei-nen ersten Widersachern begegnet.

    Thomas Adès

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  • 03. März 2018, 19.30 UhrHochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main,Kleiner Saal

    RUNE GLERUP (*1981)Dust encapsulated #2 für Flöte, Klarinette, Klavier, Violine und Violoncello (2009) (11ʼ)

    MARK ANDRE (*1964)…zu staub… (2004/05) (17ʼ)

    PAUSE

    FAUSTO ROMITELLI (1963–2004)Mediterraneo I – Les Idoles du Soleil für Ensemble (1992/93) (6ʼ)

    SOFIA GUBAIDULINA (*1931)Concordanza für Kammerensemble (1971) (15ʼ)

    FRANCO DONATONI (1927–2000)Spiri für zehn Instrumente (1977) (9ʼ)

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  • RUNE GLERUPDust encapsulated #2 für Flöte, Klarinette,Klavier, Violine und Violoncello (2009)

    Wie viele andere Komponisten habe auch ichschon etliche Probleme mit Titeln gehabt.Wenn man in rein musikalischen Begriffendenkt, ist es schwierig, einige Worte – dasheißt zwei oder drei Worte, oder nur ein einzi-ges Wort – zu finden, die man an zehn Minu-ten Musik ankleben kann. Also hatte ich ir-gendwann die Idee, einen allgemeinen Titelzu erfinden. Anstelle von ›Ohne Titel Nr. 1, 2,etc.‹ wollte ich einen Titel erfinden, den ichfür mehrere Werke nutzen könnte. Darausentstanden drei Werke – es gibt zwei mitdem Titel ›Dust encapsulated‹, Nr. 1 ist fürSchlagzeug und Elektronik und Nr. 2 fürQuintett, und dann gibt es noch das ›Diverti-mento‹. Dieses ›Divertimento‹ hat es schonin etlichen Formen gegeben, und die ersteVersion war eigentlich ›Dust encapsulated#3‹ überschrieben. Aber dann fand ich daszu langweilig. ›Dust encapsulated‹ war et-was, was ich mir bloß ausgedacht hatte,aber es enthält auch einen kleinen persön-lichen Bezug zum Fotografen Man Ray. Er fotografierte ein Werk von Marcel Duchampmit dem Titel ›The Large Glass‹, das Du-champ ein Jahr in seinem Atelier hatte ste-hen lassen und in dem sich Staub gesam-melt hatte. Dann kam Man Ray und machteeine extreme Nahaufnahme des staubigenKunstwerks. Aus der Nähe sieht es aus wieeine Landschaft. Es sieht nicht aus wieStaub. Es geht nicht um etwas, das für dieMusik Bedeutung hat, es ist bloß ein kleinerpersönlicher Gruß an die zwei bildendenKünstler – besonders für Marcel Duchamphabe ich mich zu einer bestimmten Zeit sehrinteressiert. Rune Glerup

    MARK ANDRE…zu staub… (2004/05)

    Der Titel kommt aus der Genesis (3, 14–15).Im Stück werden verschiedene klanglicheund zeitliche Ebenen allmählich fragmentiert.Es lässt zerbrechliche Situationen erleben,die Klangruinen werden, und öffnet anderekompositorische Zwischenräume. Der Titelbezieht sich auf 1. Moses 3 (»zu Staub sollstdu zurückkehren«).

    Mark Andre

    FAUSTO ROMITELLIMediterraneo I – Les Idoles du Soleilfür Ensemble (1992/93)

    ›Mediterraneo‹ ist ein zweiteiliges Werk, dasRomitelli 1992 und 1993 komponierte. Dererste Teil ist für ein Ensemble von zehn In-strumenten geschrieben. Im zweiten Teilwächst es auf 14 Instrumente plus einerMezzosopranstimme an, die in einen kurzenAusschnitt aus einem Text von Paul Valéryüberleitet. Der erste Teil, überschrieben ›Lesidoles du soleil‹, gibt Romitellis Versuch wie-der, sich in den späten 1980er und frühen1990er Jahren auf sehr persönliche Art andie Überarbeitung des Beispiels der französi-schen Spektralisten anzupassen. ›Les idolesdu soleil‹ geht dabei sehr effektiv vor, indemWellen abgemessener Bandbreite aufein-anderfolgen; aus einer atmosphärischenKlangfülle tauchen gelegentlich skizzierte Fi-guren oder Gesten auf (vor allem ein wieder-holtes E im Klavier), fast wie organische oderanorganische Reststoffe, die die Unterströ-mung des Meeres zurücklässt und dann wie-der aufnimmt. Das Instrumentalensemble istgrößtenteils als einzelnes, kompaktes Instru-

    Zum Programm

    29022_PR_IEMA_FJ_2018_.qxp_EXTRALANGERNAME 22.02.18 15:43 Seite 12

  • ment mit vielfältigen Farben eingesetzt; dieeinzige Ausnahme ist das Klavier, das dieFunktion eines Führers einnimmt, zumindestbei der Dynamisierung der zeitlichen Aus-dehnung des Stücks, manchmal aber auchnur einfache Quinten wiederholt: Es handeltsich um eine nahezu leere Erinnerung an un-zählige Themenanfänge der Vergangenheit(oder auch der Gegenwart).

    SOFIA GUBAIDULINAConcordanza für Kammerensemble (1971)

    Diese Komposition für 10 Instrumente ent-stand im Auftrag des Prager Ensembles Mu-sica Viva. Der Titel des Werkes entsprangdem Wunsch, inmitten einer von Dissonan-zen erfüllten Klangwelt eine Konsonanz zufinden. Formal fand dies seinen Niederschlagin den Wechselbeziehungen zwischen ein-zelnen Instrumenten und Instrumentengrup-pen sowie zwischen verschiedenartigenStruktur- und Klangerzeugungstypen, wo-durch der Gegensatz Eintracht und Zwie-tracht thematisiert wird.

    Sofia Gubaidulina

    FRANCO DONATONISpiri für zehn Instrumente (1977)

    F, A, C, D. Oder: ›Spiri‹ für zehn Instrumente,komponiert im Jahr 1977, symbolisch zu-sammengehalten durch eine Formel von vierTönen, die um den Namen des Komponistenkreisen. F, A, C, D. Franco Donatoni. KeineEntwicklung, kaum Veränderung, immer wie-der diese Töne, nur leicht variiert, farbig auf-gefächert. Donatoni – 1927 nahe Verona ge-boren, verstorben 2000 in Mailand – bliebzeit seines Lebens seinen Vorbildern treu. Erhatte in Mailand studiert, wurde beeinflusstvon Goffredo Petrassi und Bruno Maderna.

    »Man kann mein Werk nicht verstehen, wennman nicht der Entwicklung folgt, die ich ge-macht habe. Sie beginnt 1952. Ich stand da-mals – wie viele italienische Musiker, vor derWahl: Strawinsky oder Bartók.« Der jungeKomponist fühlte sich zur Musik von BélaBartók hingezogen. Scheinbar organischwachsenden Gebilden, hochkonzentriert wiekomplex, die sich aus Zellen weniger Töneentwickeln. Weniger die Avantgarde seinerZeit hat den Italiener geprägt. Die Begeg-nung mit der Musik von John Cage scho-ckierte ihn tief, und er sah in der Radikalitätdes Amerikaners »eine Gefahr für die Musik«.In den 60er Jahren begann Donatoni die Musik von Schönberg oder Stockhausen auf-zugreifen, um mit Zitaten aus der ›Kammer-sinfonie Opus 18‹ oder ›Gruppen für Orches-ter‹ zu komponieren. Etwas Eigenes? Immerwieder war der Italiener in schwere schöpfe-rische Krisen geraten. Die dramatischen Er-eignisse seines Lebens – so bekannte er –hätten sich stets im Innern abgespielt. EineZeitlang schien es, als ob er seine Musik auf-gegeben hatte. Er sah seine Rolle als Kom-ponist nun nicht mehr im Erfinden neuer For-men und im Vermitteln emotionaler Inhalte,sondern im Bearbeiten vorgegebener Mate-rialien. Musikalischen Objekten gleich. Ge-genstände abstrakter Versuchsanordnun-gen. Bloßes Gedankenspiel?F, A, C, D. Über den Anfang von ›Spiri‹ hatDonatoni entsprechend bemerkt: »Eine Artvon Monothematik, verkörpert in Wiederho-lungen des immer selben Fragments durchOboe und Violine. Es ist etwas, das bloß wie-derholt wird, aber sich keinesfalls entwickelt.Man könnte es eine Obsession nennen!«

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  • Katrin SzamatulskiFlöte

    Katrin Szamatulski, ge-boren 1987, studiertebei Rolf Bissinger inFrankfurt am Main, beiBenoît Fromanger inBerlin und zuletzt bei Pir-min Grehl in Luzern. Dortbeendete sie erfolgreichzwei Master of Arts in

    Music mit den Schwerpunkten Orchesterund Instrumentalpädagogik. Wichtige Impul-se erhielt sie von Martin Fahlenbock, CarinLevine, Eva Furrer, Camilla Hoitenga und Mario Caroli. Sie war Teilnehmerin bei denDarmstädter Ferienkursen für Neue Musik,der Impuls Akademie in Graz, der EnsembleAkademie des Ensemble Recherche in Frei-burg und der Klangspuren InternationalenEnsemble Modern Akademie in Schwaz.Durch Konzerttätigkeiten unter anderem imRahmen des Lucerne Festivals hatte sie dieMöglichkeit, mit Komponisten wie Beat Fur-rer, Bernhard Lang, Chaya Czernowin, SofiaGubaidulina und Simon Steen-Andersen zuarbeiten. Sie spielt regelmäßig in verschiede-nen Kammermusikformationen und ist Mit-begründerin des zeitgenössischen Musiken-sembles Lunaire und des KammerorchestersO!contraire. Als Solistin trat Katrin Szama-tulski mit verschiedenen Orchestern inDeutschland, Österreich und der Schweizauf. Neben ihrer musikalischen Tätigkeit istsie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in derMusikforschung der Hochschule Luzern –Musik tätig und beschäftigt sich außerdemmit der Vermittlung von zeitgenössischerMusik im Anfänger- und Laienunterricht.

    Niamh DellOboe

    Niamh Dell studierteOboe am Musikkonser-vatorium von Sydneyund an der University ofWestern Australia, wovor allem Elizabeth Cheeund Alexandre Oguey ihre Lehrer waren. Wäh-rend ihres Bachelor-Stu-

    diums nahm sie an mehreren nationalenAusbildungsprogrammen für Orchester- undKammermusik teil, darunter am nationalenMusikcamp des Australian Youth Orchestra,am Australian International Symphony Or-chestra Institute und an der Winter-Schuledes Australian Festival of Chamber Music.Sie hat mehrere Male in der Oboengruppedes West Australian Symphony Orchestramitgespielt und als Freiberuflerin in etlichenprofessionellen Ensembles in Perth und Syd-ney mitgewirkt. 2016 erhielt Niamh Dell den Royal Over-SeasLeague Honours Prize in Music Perfor-mance, die der Studierende mit der höchs-ten Punktzahl bei seinem Abschlusskonzerterhält. Im gleichen Jahr wurde sie auch mitder Lady Callaway-Medaille für die herausra-gendste Absolventin der University of Wes-tern Australia School of Music ausgezeichnetund erhielt ferner den Sir Harold Bailey Me-morial Prize für den herausragendsten Ab-solventen der gesamten Fakultät der Künsteder Universität.

    BiografienIEMA-Ensemble 2017/18

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  • Moritz SchneidewendtKlarinette

    Moritz Schneidewendt,*1989 in Freiburg, stu-dierte klassische Klari-nette sowie Bassklari-nette an den Musik-hochschulen Würzburgund Weimar bei den Pro-fessoren Manfred Lind-ner und Thorsten Jo-

    hanns. Sein künstlerisches Masterstudiumschloss er 2017 mit Bestnote ab und wurdeunter anderem durch das Deutschland-stipendium für herausragende Studienleis-tungen gefördert. Weitere prägende Impulsegaben so namhafte Klarinettisten wie RalfManno, Martin Spangenberg, Reto Bieri, Andreas Langenbuch, Nina Janßen-Deinzerund Ernesto Molinari. Schon während desStudiums konnte er erste Orchesterpraxissammeln und spielte unter anderem mit demWDR Sinfonieorchester, der StaatskapelleWeimar, der Philharmonie Jena, in der Jun-gen Deutschen Philharmonie sowie als Aka-demist im Staatsorchester Mainz. Es folgteein erstes Engagement der Oper Leipzig, wo er als stellvertretender Soloklarinettist der Musikalischen Komödie tätig war. Seineganz besondere Leidenschaft jedoch gilt derKammermusik, insbesondere der Interpre-tation zeitgenössischer Musik. Wichtig sindihm dabei vor allem das Ausloten neuer musikalischer Formen sowie instrumentalerMöglichkeiten, und so engagiert er sich, u.a.als Mitglied des Ensemble via nova (Weimar),für die Förderung Neuer Musik. In enger Zusammenarbeit mit jungen Komponistenwirkte er bei zahlreichen Uraufführungen mitund konzertiert regelmäßig auf diversen Fes-tivals im In- und Ausland.

    Peng-Hui WangFagott

    Peng-Hui Wang wurdein Taiwan geboren. Ihrenersten Fagott-Unterrichterhielt sie im Alter vonneun Jahren von Jhen-Jhen Guo. Von 2006 bis2009 studierte sie Fa-gott bei Jia-Hua Hsu ander Tainan Nationalen

    Kunstuniversität von Taiwan. Während dieserZeit gewann Peng-Hui Wang den ErstenPreis beim Nationalen Musikwettbewerb vonTaiwan 2009. Nach ihrem Umzug nachDeutschland studierte sie bei Marc Engel-hardt und erwarb an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste Stuttgart einen Bachelor und 2017 einen Master-Abschluss. Im Sommersemester verbrachtesie ein Erasmus-Semester als Studentin vonCarl Colombo an der CNSMD in Lyon. 2016 gewann sie ebenfalls den Dritten Preis beim Carl-Wendling-Kammermusikwettbe-werb und beim Kammermusikwettbewerbdes Lions Clubs, bei dem sie in einem Trioaus Klavier, Klarinette und Fagott antrat.Peng-Hui Wang erwarb Orchestererfahrungdurch ein Praktikum beim Philharmoni-schen Orchester Heidelberg und beim Würt-tembergischen Kammerorchester Heilbronn2013/2014. Sie ist bei etlichen Festivals auf-getreten, so zum Beispiel bei ›Musique enRé‹ auf der Ile de Ré. Peng-Hui Wang hattedie Möglichkeit, während ihrer Studienzeitmit vielen Komponisten zusammenzuarbei-ten, was ihr Interesse an zeitgenössischerMusik bestärkte. Daher nahm sie auch ander Klangspuren Internationale EnsembleModern Akademie in Schwaz teil, was sie inspirierte, sich für den MasterstudiengangInternationale Ensemble Modern Akademiezu bewerben.

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  • Gabriel TrottierHorn

    Gebürtig aus Montréal,absolvierte der HornistGabriel Trottier die Uni-versität von Montréalund die NorwegischeMusikakademie in Oslo.Seine Hauptlehrer wa-ren Frøydis Ree Wekre, Julius Pranevicius und

    Louis-Philippe Marsolais; Meisterklassen be-suchte er u.a. bei Marie-Luise Neunecker,Sarah Willis, Teunis van der Zwart, Erja Jou-kamo Ampuja, Saar Berger, Radovan Vlatko-vić und William VerMeulen. Er ist ein erfahre-ner Hornist auf modernen und historischenInstrumenten (Naturhorn, Barockhorn undWiener Horn). Als Solist ist er mit der Sociétéde Musique Contemporaine du Québec undmit dem Orchestre Philharmonique des Mu-siciens de Montréal aufgetreten; ferner hat ermit verschiedenen Ensembles in Québec zu-sammengearbeitet, darunter das OrchestreMétropolitain, Orchestre Symphonique deTrois-Rivières, Le Nouvel Ensemble Moderneund das Arion Baroque Orchestra. In Europaist er hauptsächlich mit der Oslo Sinfonietta(Norwegen) und mit dem Bläserquintett LeConcert Impromptu (Frankreich) auftgetre-ten. Er erhielt den Preis des Canadian MusicCenters beim Prix d’Europe-Wettbewerb2017 (Montréal, Kanada). Gabriel Trottier hatbereits an vielen Festivals und Akademienteilgenommen, u.a. an der Luzern FestivalAkademie, Domaine Forget, Banff Centre,Jeune Orchestre Atlantique, Händel Akade-mie, Aurora Chamber Music Festival, JeuneOrchestre Européen Hector-Berlioz und ander Klangspuren Internationale EnsembleModern Akademie in Schwaz.

    Per Håkon OftedalTrompete

    Per Håkon Oftedal ist einnorwegischer Trompe-ter, der sich im Laufe sei-ner Studienzeit auf alteund neue Musik speziali-siert hat. Seine Ausbil-dung absolvierte er inOslo, Köln und Salz-burg. Während seiner

    Studienzeit in Salzburg erlernte er unter an-derem das Spielen der historischen Barock-trompete, mit der er regelmäßig in mehrerenrenommierten Ensembles der Alten Musikwie Musica Florea (Prag), BachWerkVokal(Salzburg), Bergen Barokk (Norwegen) undEnsemble Cordia (Bruneck) vertreten ist.Hinzu kommt sein Interesse an der neuenMusik auf der modernen Trompete, die sichsehr von der historischen Naturtrompete un-terscheidet. Per Håkon Oftedal begeisterndie vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten die-ses Instruments und die Art und Weise, wie die zeitgenössischen Komponisten diesenutzen. Daher hat er in seiner Studienzeit sooft wie möglich bei Projekten der zeitgenös-sischen Musik teilgenommen und an moder-nen Solowerken gearbeitet. Seit 2017 kon-zertiert er beim innovativen PodiumfestivalEsslingen und wird regelmäßig als Aushilfe ingroßen Orchestern engagiert, besonders imRahmen von zeitgenössischen Musikpro-jekten.

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  • Yu-Ling ChiuSchlagzeug

    Yu-Ling Chiu stammtaus Taiwan und absol-vierte ihr Studium amKonservatorium Amster-dam bei Arnold Marinis-sen, Nick Woud und Pe-ter Prommel, das sie2016 mit dem Master ofMusic abschloss. Wei-

    tere Lehrer waren Jer-Huei Chen, GustavoGimeno, Ramon Lormans, Richard Jansenund Mark Braafhart. In dieser Zeit war sie inden Niederlanden vor allem kammermusika-lisch aktiv und spielte u.a. mit dem Neder-lands Blazers Ensemble, dem Nieuw Ensem-ble und INSOMNIO. Außerdem hat sie mitdem Ensemble 1002 u.a. beim 7. Internatio-nalen Percussion Kongress in Taiwan teilge-nommen. 2012 erhielt sie mit ihrem InsomniaPercussion Trio sowohl den 2. Preis beim Internationalen Percussion Wettbewerb inLuxemburg als auch den Preis für die besteInterpretation des Stückes ›Rain Tree‹ vonToru Takemitsu. Es folgten mehrere Auftritteauf Festivals und Akademien, z.B. der NJOSummer Academy, AAA Festival Muziek enKunst 2015 und ›China Here‹. Seit dem Wintersemester 2016/2017 stu-diert Yu-Ling Chiu für ihr Konzertexamen inder Klasse von Rainer Römer an der Hoch-schule für Musik und Darstellende KunstFrankfurt/Main, wo sie auch Unterricht vonJürgen Friedel erhält.

    Vitaliy KyianytsiaKlavier

    Vitaliy Kyianytsia (*1991)ist ein ukrainischer Pia-nist und Komponist. Erwurde in Kiew geboren,wo er seine musikalischeAusbildung mit sechsJahren begann. Er stu-dierte an der Nationa-len Tschaikowski-Musik-

    akademie der Ukraine Klavier und Komposi-tion. Vitaliy Kyianytsia wurde bei etlichen in-ternationalen Wettbewerben prämiert, da-runter der Orleans Klavierwettbewerb 2016(André Boucourechliev-Preis), der Master-piece Management Composition Competi-tion 2016 (Köln), der Transatlantyk-Sofort-kompositionswettbewerb 2016 (Lodz, Po-len), der ACC Kompositionswettbewerb(Gwangju, Südkorea), der Kompositions-wettbewerb in Lviv 2016 (Ukraine) und derAnton Rubinstein Wettbewerb für Interpre-ten (St. Petersburg, Russland, 2009). VitaliyKyianytsia wird regelmäßig zu wichtigen Er-eignissen der zeitgenössischen Musik ein-geladen, z.B. zum Lucerne Festival AlumniEnsemble und Academy (2016, 2017), zumMixtur Festival 2017 (Barcelona), zum Im-puls-Festival 2015 (Graz) und den Klang-spuren Schwaz 2014. 2015 war Vitaliy Kyia-nytsia Artist-in-Residence bei ›Gaude Polo-nia‹ in Warschau, wo er unter der Leitung vonZygmunt Krauze seine Kompositions- undKlaviertechnik verbesserte und Meisterwerkepolnischer zeitgenössischer Musik erlernte.Er nimmt regelmäßig als Komponist und Pia-nist an ukrainischen Festivals und Konzertenteil. Er ist einer der Mitbegründer und Pianistdes Sed Contra Ensembles in Kiew, Ukraine.Er tritt ebenfalls als Jazzpianist auf, sowohlals Solist und in Ensembles, wobei auch FreeJazz und experimenteller Jazz zu seinemProgramm gehören.

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  • Lola RubioVioline

    Lola Rubio ist eine Gei-gerin aus Paris. Sie hatmit verschiedenen Pro-fessoren gearbeitet, be-vor sie 2012 an derHochschule für Musikund Tanz Köln in dieKlasse von Ariadne Da-skalakis aufgenommen

    wurde. Dort hat sie 2016 ihr Bachelorstu-dium abgeschlossen.Sie nahm an zahlreichen internationalen Solo- und Kammermusikmeisterkursen inFrankreich und Deutschland teil und war Mit-glied der Jungen Deutschen Philharmonieund des Europäischen Jugendorchesters(EUYO), bevor sie 2014 für eine SpielzeitPraktikantin des Gürzenich-Orchesters inKöln war. Ihr Interesse für Neue Musik wurde2009 durch die Zusammenarbeit mit einemfranzösischen Komponisten geweckt. Seit-dem hat sich ihre Begeisterung für neueSpielweisen und die Erforschung neuerKlangwelten stetig intensiviert und ihre dies-bezüglichen Kenntnisse erweitert. Sie durfteetliche, ihr und ihren musikalischen Beglei-tern gewidmete, Solo- und Kammermusik-stücke zur Uraufführung bringen.Außerdem ist sie politisch und sozial sehr en-gagiert und unterstützt seit 2015 aktiv ein un-abhängiges Kinder- und Jugendorchester inBalanya, Guatemala. Sie spielt eine Geigedes französischen Geigenbauers CharlesBrugères aus dem Jahr 1886.

    William OvercashVioline

    William Overcash ist einGeiger, dessen Haupt-augenmerk auf der Wei-terentwicklung der Mu-sik liegt. Er erhielt vorkurzem einen Master-Abschluss an der She-pherd School of Music in Houston, wo er bei

    Kathleen Winkler studierte, und erwarb zuvorseinen Bachelor-Abschluss am Oberlin Con-servatory in Ohio, wo David Bowlin sein Leh-rer war. William Overcash hat Musik allerEpochen in Konzertsälen wie der CarnegieHall und dem DiMenna Center in New York,der Suntory Hall in Tokio, der Jesse H. JonesHall in Houston, der Philharmonie Essen, derLaeiszhalle Hamburg und dem KKL in Lu-zern aufgeführt. Im Bereich traditioneller Mu-sik hat er an Meisterklassen von Almita Va-mos, Jennifer Koh, Paul Kantor, Jorja Fleeza-nis und Mitgliedern der Emerson-, Pacifica-und Dover-Streichquartette teilgenommen.Weitere Höhepunkte seiner Karriere warender Gewinn des Grand Prize beim Wettbe-werb der Tuesday Musical Association inAkron, Ohio, und seine Mitwirkung bei derUS-amerikanischen Premiere von HelmutLachenmanns Oper ›Das Mädchen mit denSchwefelhölzern‹, bei der er Teil des Solo-Oktetts war.

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  • Laura HovestadtViola

    Die aus Karlsruhe stam-mende Laura Hovestadterhielt mit sechs Jahrenihren ersten Bratschen-unterricht. 2016 schlosssie ihr Bachelorstudiuman der Hochschule fürMusik und Tanz Köln beiMatthias Buchholz ab. In

    dieser Zeit sammelte sie zahlreiche Orches-tererfahrungen, unter anderem als Praktikan-tin im Gürzenich Orchester Köln. 2014 stu-dierte sie für ein Jahr am renommierten Con-servatoire National Superieur de Musique deParis bei David Gaillard und erhielt Kammer-musikunterricht beim Quatuor Ebène, TrioWanderer, Jean Sulem und Claire Desert. Sienahm im Rahmen des Pablo Casals Festivalsund des Festivals La Roque d'Anthéron anMeisterkursen teil, sowie am MeisterkursKlangspuren Internationale Ensemble Mo-dern Akademie in Schwaz. 2016 begann sieein Masterstudium am Conservatorium vanAmsterdam, wo sie in der Klasse von Marjo-lein Dispa und Nobuko Imai studiert. 

    Kyubin HwangVioloncello

    Die Cellistin KyubinHwang wurde 1990 inBusan, Südkorea, gebo-ren und begann mitneun Jahren Cello zuspielen. Sie ist Absol-ventin der Busan ArtsMiddle School und derSeoul Arts High School

    und studierte an der Universität für Musikund darstellende Kunst in Wien bei WolfgangAichinger und Bruno Weinmeister, wo sie2016 den Abschluss ›Magister der Musik‹ er-hielt. 2003 wurde sie für die Serie JungerKünstler am Busan Arts Center ausgewählt,wo sie ihr Debüt mit dem PhilharmonischenOrchester Busan gab. Sie gewann währendihrer Studienzeit in Korea zahlreiche Wettbe-werbe. Als Solistin ist sie in wichtigen Kon-zerthallen in Korea und Österreich aufgetre-ten, darunter im Yiwon Art Center, dem Bu-san Geumjung Arts Center und dem Musik-verein Wien. Als Mitglied des Trios Da-Onegewann sie den Internationalen Chieri-Wett-bewerb 2015 und spielte zahlreiche Kon-zerte in Korea und Österreich, darunter imSchubert-Geburtshaus und im Mozarthausin Wien. Bei vielen internationalen Festivalsist sie aufgetreten, z. B. bei der Internatio-nalen Mozarteum-Sommerakademie (Öster-reich), der Internationalen Mendelssohn-Sommerschule (Deutschland) und beimGreat Mountain International Festival &School (Korea). Kyubin Hwang nahm anMeisterklassen von Antonio Meneses, MiklósPerényi, Arto Noras und Gustav Rivinius teil.Seit 2015 hat sie sich der zeitgenössischenMusik verschrieben; als Mitglied des WebernEnsembles ist sie am Arnold SchönbergCenter in Österreich aufgetreten. 2017 tratsie bei Lavaux Classic (Schweiz) und beimIMPULS Festival in Österreich auf; ferner

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  • wurde sie als Mitglied der Luzern FestivalAkademie (Schweiz) ausgewählt. Sie nahmam Masterstudiengang ›Neue Musik Ensem-ble‹ an der Universität für Musik und darstel-lende Kunst Wien teil, wo sie bei AndreasLindenbaum und Jean-Bernard Matter Un-terricht erhielt.

    Maximiliano EstudiesKlangregie

    Maximiliano Estudies ar-beitet in der Überschnei-dung zwischen Musikund Technologie. DurchTontechnik und Design,Programmierung undakustische Konzeptionhilft er Künstlern, ihre Vi-sionen und Ideen zu ver-

    wirklichen. In Buenos Aires in Argentinien ge-boren und aufgewachsen, lebt er seit 2010 inDeutschland. Im Alter von 12 Jahren beganner Schlagzeug zu spielen, und bald daraufmit Vibrafon- und Kompositionsunterrichtund mit Aufnahmen und Produktion seinereigenen Musik. Er erhielt einen Musik-Ba-chelor-Abschluss in Jazz-Vibrafon an derHochschule für Musik und Tanz Köln, wo erauch elektroakustische Komposition stu-dierte. Er studierte ferner Technische Infor-matik an der Technischen Universität Köln. Erarbeitet freiberuflich für viele zeitgenössischeMusikfestivals wie Acht Brücken und Werft,für Institutionen wie den WDR, die Hoch-schule für Musik und Tanz Köln und dieHochschule für Musik Freiburg. Seit 2016 ister ständiges Mitglied des zeitgenössischenMusikensembles electronicID.

    Yongbom LeeKomposition

    Yongbom Lee (*1987 inSeoul, Südkorea) be-gann seine musikalischeAusbildung im Alter vonsieben Jahren mit Unter-richt in Klavier undStimmbildung. Als Ju-gendlicher führte er sei-ne Ausbildung in Eng-

    land und Australien weiter. 2000 konnte erein Vokal-Album für junge Erwachsene veröf-fentlichen, 2003 stellte er seinen ersten Kla-vierzyklus fertig. Das Fach Komposition stu-dierte er zuerst an der Yonsei University (BA,2011), später an der Universität für Musikund darstellende Kunst Wien (Mag. art. mitAuszeichnung, 2016). Seine Hauptlehrersind Michael Jarrell, Johannes Maria Staud,Iris Ter-Schiphorst, Reinhard Karger undCheong-mook Kim. 2008 nahm er an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musikin Darmstadt teil (Wolfgang Rihm, IsabelMundry, Misato Mochizuki und Marco Stroppa). Im selben Jahr gründete er dieKomponistengruppe SUM und gab in die-sem Rahmen erste Konzerte mit seinen Kollegen. 2009 und 2011 wurden seine Werke beim Festival für zeitgenössische Musik Nong Project zur Aufführung ge-bracht; im Dezember 2009 gewann er denersten Preis beim Karien-Kompositionswett-bewerb (Seoul). 2013 wurde sein Kammer-stück ›Dessin de rhythme‹ im Rahmen desSeoul Composition Music Festival aufge-führt. 2016 wurde sein Werk ›Traces de lumière‹ als Pflichtstück in der Rubrik Streich-quartett des VII. Joseph-Haydn-Kammer-musikwettbewerbs ausgewählt. Im selbenJahr gewann er den Ö1-Talentbörse-Kom-positionspreis. 2017 erhielt er ein Kompo-sitions-Arbeitsstipendium des österreichi-schen Bundeskanzleramts.

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  • Lautaro Mura FuentealbaDirigent

    Lautaro Mura Fuenteal-ba wurde in Santiago deChile geboren und stu-dierte Komposition beiCirilo Vila und Dirigierenbei David del Pino Klingean der Universidad deChile. 2015 war er Fina-list des Dirigierwettbe-

    werbs ›Atlantic Coast International Con-ducting Competition‹ und 2014 wurde er inGraz mit dem Ersten Preis im Abschluss-wettbewerb des Dirigentenkurses ausge-zeichnet. Meisterkurse besuchte er beiKünstlern wie Lothar Zagrozek, Keneth Kies-ler, Helmuth Rilling, Lutz Köhler, Colin Met-ters und Zsolt Nagy.Über die bekannten chilenischen Orchesterhinaus  hat Lautaro Mura bereits mit derWürttembergischen Philharmonie Reutlin-gen, den Bergischen Symphonikern, demHochschulorschester der Robert SchumannHochschule Düsseldorf, der RumänischenStaatsphilharmonie Satu Mare, OrquestaSinfónica del Cusco (Peru) und OrquestaSinfónica Provincial de Rosario (Argentinien)zusammengearbeitet. 2015 erhielt er ein Stipendium des Nationa-len Rates für Kunst und Kultur Chile, um seinStudium in Deutschland fortführen zu kön-nen. Von Oktober 2014 bis 2017 studierteLautaro Mura Orchesterdirigieren an der Ro-bert Schumann Hochschule Düsseldorf beiRüdiger Bohn und schloss sein Masterstu-dium mit höchster Auszeichnung ab. Zurzeitist er musikalischer Leiter des Kommas Ensemble und von Concerto Langenfeld.

    Internationale Ensemble Modern Akademie – IEMA-Ensemble 2017/18

    Eigene Ideen der Ausbildung umzusetzen,das musikalische Erbe weiterzutragen undneue Wege des zeitgenössischen künstleri-schen Schaffens zu fördern: das sind dieMaßstäbe, die sich die Mitglieder des En-semble Modern bei Gründung der Internatio-nalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) imJahr 2003 selbst setzten. Inzwischen bietetdie IEMA unterschiedlichste Ausbildungs-angebote an. Den Schwerpunkt bildet derMasterstudiengang, der seit 2006 in Koope-ration mit der Hochschule für Musik und Dar-stellende Kunst Frankfurt am Main durchge-führt wird. Durch u.a. die Förderung der KunststiftungNRW, der GVL, der Friedrich Stiftung sowieweiterer Projektmittel können Stipendiatenunterschiedlicher Disziplinen an diesem Pro-gramm teilnehmen: Junge Instrumentalisten,Dirigenten, Klangregisseure und Komponis-ten arbeiten ein Jahr lang mit den Musikerndes Ensemble Modern und renommiertenKomponisten- und Dirigentenpersönlichkei-ten wie z.B. Friedrich Cerha, Peter Eötvös,Heiner Goebbels, Heinz Holliger, Helmut Lachenmann, Mark Andre und Lucas Vis amRepertoire des 20. und 21. Jahrhunderts. Inbis zu 30 Konzerten im In- und Ausland wer-den die Ergebnisse der Arbeit als IEMA-Ensemble präsentiert. Für das IEMA-Ensemble 2017/18 standenim Herbst 2017 Auftritte u.a. mit dem En-semble Modern Orchestra an. Im Frühjahr2018 ist das Ensemble sowohl bei den Wit-tener Tagen für Neue Kammermusik eingela-den als auch erstmals Gast in der KölnerPhilharmonie. Zum 15-jährigen Jubiläum derIEMA bietet wiederholt der DLF in Köln einPodium: Zum Thema ›Echos of ̓ 68‹ gestaltetdie IEMA einen dreiteiligen Abend mit unter-

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  • schiedlichsten Sichtweisen auf den Revolu-tions- und Befreiungsbegriff.

    Internationale Auftrittsmöglichkeiten erge-ben sich durch das Ulysses Netzwerk, des-sen Partner die IEMA seit 2012 ist. Das Ulys-ses Netzwerk wurde mit 14 weiteren euro-päischen Musikinstitutionen bzw. Akade-mien gegründet, mit dem Ziel, durch entste-hende Kooperationen einzelne Projektenachhaltiger zu verbreiten und für bessereProduktionsbedingungen zu sorgen. Mit Unterstützung des Programms ›KreativesEuropa‹ der Europäischen Kommission wer-den bis 2020 neue Projekte möglich sein. Sowird das IEMA-Ensemble im September2018 ein Uraufführungskonzert bei der Gau-deamus Muziekweek in Utrecht/Niederlandepräsentieren.Zum Ausbildungsprogramm der IEMA gehö-ren weiterhin internationale Meisterkurse fürStudierende, Meisterkurse für Schüler imRahmen der Exzellenzförderung ›Jugendmusiziert‹, Education-Projekte wie das ›Kul-turTagJahr‹, Sonderprojekte mit speziell da-für entwickelten Profilen sowie das Inter-nationale Kompositionsseminar.

    www.internationale-em-akademie.dewww.facebook.com/InternationaleEMAkademiewww.twitter.com/iema_frankfurt

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  • Katrin Szamatulski, Flöte Adámek, Adès, Andre, Ciceri, Donatoni, Glerup, Gubaidulina, Hilli, Lee, Murail, Nilsson, Prins, Romitelli,Skalkottas, Widmann, Žuraj

    Niamh Dell, Oboe Adámek, Adès, Ciceri, Donatoni, Gubaidulina, Lee,Nancarrow, Prins, Skalkottas, Widmann, Žuraj

    Moritz Schneidewendt, Klarinette Adámek, Adès, Andre, Ciceri, Donatoni, Glerup, Gubaidulina, Hilli, Lee, Murail, Nancarrow, Nilsson,Prins, Romitelli, Skalkottas, Widmann, Žuraj

    Peng-Hui Wang, Fagott Adámek, Adès, Ciceri, Gubaidulina, Lee, Nancarrow,Nilsson, Prins, Romitelli, Skalkottas

    Gabriel Trottier, Horn Adès, Ciceri, Gubaidulina, Lee, Nancarrow, Nilsson,Romitelli

    Per Håkon Oftedal, Trompete Adès, Ciceri, Lee, Nancarrow, NilssonYu-Ling Chiu, Schlagzeug Adámek, Adès, Andre, Donatoni, Gubaidulina, Hilli,

    Lee, Romitelli, Widmann, ŽurajVitaliy Kyianytsia, Klavier Adámek, Adès, Andre, Donatoni, Glerup, Hilli, Lee,

    Murail, Nancarrow, Nilsson, Prins, Romitelli, Widmann, Žuraj

    Lola Rubio, Violine Adámek, Adès, Ciceri, Donatoni, Glerup, Gubaidulina,Lee, Nancarrow, Nilsson, Skalkottas, Žuraj

    William Overcash, Violine Adámek, Adès, Andre, Donatoni, Hilli, Lee, Murail,Nancarrow, Nilsson, Romitelli, Skalkottas, Widmann

    Laura Hovestadt, Viola Adámek, Adès, Andre, Ciceri, Donatoni, Gubaidulina,Lee, Nancarrow, Nilsson, Romitelli, Skalkottas, Widmann, Žuraj

    Kyubin Hwang, Violoncello Adámek, Adès, Andre, Ciceri, Donatoni, Glerup, Gubaidulina, Hilli, Lee, Murail, Nancarrow, Nilsson,Romitelli, Skalkottas, Widmann, Žuraj

    Maximiliano Estudies, Klangregie Adámek, Ciceri, Lee, Murail, Nancarrow, RomitelliLautaro Mura Fuentealba, Dirigent Adámek, Adès, Andre, Ciceri, Donatoni, Glerup,

    Gubaidulina, Hilli, Lee, Murail, Nancarrow, Nilsson,Romitelli, Widmann, Žuraj

    GästeDana Barak, Bassklarinette DonatoniCarlo Eisenmann, Posaune Adès, LeeYongbom Lee, Synthesizer Nancarrow, Romitelli Paul Cannon, Kontrabass Adámek, Adès, LeeJakob Krupp, Kontrabass GubaidulinaGeorg Schuppe, Kontrabass Nancarrow, Nilsson

    Besetzung IEMA-Ensemble 2017/18

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  • ImpressumHerausgeber: Internationale Ensemble Modern Akademie e.V.Schwedlerstraße 2–4D-60314 Frankfurt am Main

    Redaktion: Marie-Luise Nimsgern, Aaron StephanSatz & Druck: Druckerei Imbescheidt

    Textnachweise:Ondřej Adámek © Ondřej Adámek (BabelScores), übersetzt von Alexa Nieschlag | ThomasAdès © Thomas Adès, übersetzt von Alexa Nieschlag | Mark Andre © Programmheft Salzbur-ger Festspiele 2004 | Carlo Ciceri © aus: Programmheft IEMA-Prüfungskonzerte 09/2012 |Franco Donatoni © aus: Programmheft Klangspuren Schwaz 2011 | Rune Glerup © DacapoRecords, übersetzt von Alexa Nieschlag | Sofia Gubaidulina © Sikorski | Sebastian Hilli ©www.sebastianhilli.com, übersetzt von Alexa Nieschlag | Yongbom Lee © Originalbeitrag fürdieses Programmheft, übersetzt von Alexa Nieschlag | Tristan Murail © Tristan Murail | ConlonNancarrow © IEMA | Ivo Nilsson © www.ivonilsson.com, übersetzt von Alexa Nieschlag | Ste-fan Prins © Originalbeitrag für dieses Programmheft, übersetzt von Alexa Nieschlag | FaustoRomitelli © Booklet zur CD Xenakis/Varèse/Romitelli, Asko Ensemble 2005 | Nikos Skalkottas© George Hadjinikos, aus: Partitur | Jörg Widmann © Michael Rebhahn, aus: ProgrammheftAlte Oper Frankfurt 09/2012 | Vito Žuraj © Vito Žuraj

    Internationale Ensemble Modern AkademieMasterstudiengang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main

    Folgende Stipendiaten aus Nordrhein-Westfalen werden von derKunststiftung NRW gefördert: Per Håkon Oftedal, Laura Hovestadt, Lola Rubio, Maximiliano Estudies und Lautaro Mura Fuentealba

    Weitere Stipendiaten werden gefördert durch:Katrin Szamatulski, Niamh Dell, Moritz Schneidewendt, Peng-Hui Wang, Gabriel Trottier, Vitaliy Kyianytsia, Yu-Ling Chiu, William Overcash, Kyubin Hwang und Yongbom Lee

    Dozenten des Ensemble ModernSaar Berger | Eva Böcker | Jaan Bossier | Paul Cannon | Uwe Dierksen | Christian Hommel |Megumi Kasakawa | Michael M. Kasper | Hermann Kretzschmar | Jagdish Mistry | Rumi Ogawa |Norbert Ommer | Giorgos Panagiotidis | Rainer Römer | Johannes Schwarz | Sava Stoianov |Dietmar Wiesner | Ueli Wiget

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