Hochschulreife_82012
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7/22/2019 Hochschulreife_82012
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BILDUNG
Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, August 2012 655
Dipl.-Volkswirtin Pia Brugger, Dipl.-Geographin Miriam Wolters
Von der Hochschulreife zumStudienabschluss
Die seit 1999 laufende Umsetzung des Bologna-Prozesseshatte weitreichende Auswirkungen auf das deutsche Hoch-schulsystem. Ziel dieses Reformprozesses war es unter
anderem, mit einem System vergleichbarer Studienab-schlsse (Bachelor und Master) eine gestufte Studienstruk-tur einzufhren, die Studieneffektivitt zu erhhen und die
internationale Mobilitt der Studierenden wie auch deswissenschaftlichen Personals zu frdern. Einige Zahlen ver-deutlichen, wie stark die Hochschulen seitdem ihr Lehran-
gebot ausgeweitet haben: So schrieben sich im Jahr 2011rund 518 700 Studienanfngerinnen und -anfnger zumersten Mal an einer deutschen Hochschule ein. Das waren
fast doppelt so viele Studienanfngerinnen und -anfngerwie im Jahr 1998 vor Beginn des Bologna-Prozesses. DieStudienanfngerquote ist in diesem Zeitraum von 29 % auf
45 % im Jahr 2010 gestiegen.
Auch in den kommenden Jahren werden weiterhin hohe Zah-len von Studienberechtigten sowie Studienanfngerinnen
und -anfngern an deutschen Hochschulen erwartet. DieGrnde hierfr liegen neben einer zunehmenden Bildungs-beteiligung der Bevlkerung unter anderem in der Verkr-
zung der Schulzeit an Gymnasien von neun auf acht Jahre.
Statistische Kennzahlen, die es ermglichen, die Entwick-
lung der Nachfrage nach Studienpltzen im Zeitablauf zuverfolgen und die Hochschulsysteme der Lnder im Hinblickauf wesentliche Leistungsmerkmale zu vergleichen, stoen
vor diesem Hintergrund auf immer greres Interesse. Inder im Mai 2012 erschienenen Broschre Hochschulen aufeinen Blick werden die wichtigsten nationalen Kennzahlenzu Hochschulzugang, Absolventen, Personalstruktur und
Betreuung, berregionaler Attraktivitt sowie finanziellerAusstattung der Hochschulen kommentiert und visualisiert.
Die Broschre steht im Internetangebot des StatistischenBundesamtes (www.destatis.de) im Bereich Publikationen Thematische Verffentlichungen Bildung, Forschung,
Kultur zur Verfgung. Dort finden sich auch weitere Verf-fentlichungen zur Bildung in Deutschland, unter anderemzu internationalen Bildungsindikatoren, deren Definitionenund Abgrenzungen zum Teil von denen der hier dargestell-
ten nationalen Indikatoren abweichen.
Der nachfolgende Beitrag stellt im Wesentlichen einen Aus-
zug aus der Broschre Hochschulen auf einen Blick dar.Sein Fokus liegt auf Vernderungen und Trends bei Studien-berechtigten sowie Studienanfngerinnen und -anfngern,
auf der Frage, wie sich die Einfhrung von Bachelor- undMasterabschlssen auf das Durchschnittsalter der Erstab-solventen und Erstabsolventinnen ausgewirkt hat, und wie
viele der Studierenden ihr Studium in der Regelstudienzeitabgeschlossen haben.
1 Eintritt in das Hochschulsystem
Entwicklung der Studienberechtigtenquote
Im Jahr 2010 lag die Studienberechtigtenquote bei 49 %.Das bedeutet, dass 2010 gemessen an den Gleichaltrigen inder Bevlkerung jeder/jede Zweite die schulischen Voraus-setzungen erfllte, ein Hochschulstudium in Deutschlandaufzunehmen. Insgesamt erwarben 458 400 Schulabsol-ventinnen und -absolventen im Jahr 2010 eine Studienbe-rechtigung. Zwischen 2000 und 2010 ist die Studienberech-tigtenquote um knapp 12 Prozentpunkte gestiegen.
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Sowohl die Zahl der Absolventen und Absolventinnen mitallgemeiner Hochschulreife als auch die der Absolventen/
Absolventinnen mit Fachhochschulreife haben im Jahr 2010zugenommen. 315 900 Schulabsolventinnen und -absol-venten erreichten 2010 die allgemeine Hochschulreife. Die
Studienberechtigtenquote der Absolventinnen und Absol-venten mit allgemeiner Hochschulreife belief sich auf 34 %.Seit 2000 ist sie um 6 Prozentpunkte gestiegen. Da die umden G8-Effekt1 bereinigten Studienberechtigtenquoten in
den Jahren 2007 bis 2010 nur geringfgig unter den unbe-reinigten Ergebnissen lagen, ist die Zunahme der Zahl derAbiturientinnen und Abiturienten nur in geringem Ma aufdie doppelten Abiturientenjahrgnge aufgrund der Einfh-rung der achtjhrigen Gymnasialzeit zurckzufhren.
Auch die Studienberechtigtenquote fr Schulabsolventin-nen und -absolventen mit Fachhochschulreife hat im Zeit-raum von 2000 bis 2010 um 6 Prozentpunkte zugenommen;sie lag im Jahr 2010 bei 15 %. Insgesamt erreichten 142 500Absolventinnen und Absolventen im Jahr 2010 die Fach-hochschulreife.
Studienberechtigtenquotenin den Bundeslndern
Zwischen den Bundeslndern variierte die Studienberech-tigtenquote betrchtlich: von 35 % in Sachsen-Anhalt bis57 % in Nordrhein-Westfalen. Neben Nordrhein-Westfalenbertrafen auch Baden-Wrttemberg, das Saarland, Hessenund Bremen im Jahr 2010 die vom Wissenschaftsrat emp-fohlene Studienberechtigtenquote von 50 %. Im Vergleichzu den anderen Flchenlndern wiesen neben Sachsen-Anhalt auch Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Bay-ern nur relativ wenige Studienberechtigte im Verhltnis zuihrer Bevlkerung auf.
Die auergewhnlich hohe Studienberechtigtenquote von87 % in Hamburg ist darauf zurckzufhren, dass aufgrundder Umstellung auf die achtjhrige Gymnasialzeit 2010 dortgleichzeitig zwei Jahrgnge ihr Abitur machten.
Entwicklung der bergangsquote
Im Jahr 2010 begannen 180 800 Studienberechtigte, dieauch in diesem Jahr ihre Hochschulreife erworben hatten,ein Studium. Unter ihnen waren 99 800 Frauen und 81 000Mnner. Damit nahmen insgesamt 39 % oder vier von zehnSchulabsolventinnen und -absolventen, die 2010 eineschulische Hochschulzugangsberechtigung erworben hat-
1 Durch die schrittweise Umstellung der gymnasialen Schulausbildung von neun aufacht Jahre ist es in den Bundeslndern zu doppelten Abiturientenjahrgngen mitAbsolventen und Absolventinnen sowohl aus der Jahrgangsstufe 12 als auch aus der
Jahrgangsstufe 13 gekommen.
44 49 84 100
Saarland
Hamburg1
Mecklenburg-Vorpommern
Brandenburg
Berlin
Schaubild 1 Studienberechtigtenquote 2010in %
2012 - 01 - 0658
Sachsen
Bayern
Baden-Wrttemberg
Hessen
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Thringen
Sachsen-Anhalt
Bremen
Schleswig-Holstein
Niedersachsen
35 bis unter 45 4 5 b is unter 5 0 5 0 b is unter 8 5
85 und mehr
1 In Hamburg 2010 doppelter Abiturientenjahrgang.
zu Bremen
bersicht 1
Was beschreibt dieStudienberechtigtenquote?
Die Studienberechtigtenquote weist den Anteil derAbsolventinnen und Absolventen allgemeinbilden-der und beruflicher Schulen aus, die die Schule mitallgemeiner Hochschulreife beziehungsweise Fach-hochschulreife verlassen und somit studienberech-tigt sind. Die Kennzahl wird nach dem sogenanntenQuotensummenverfahren berechnet. Fr jedeneinzelnen Altersjahrgang der Wohnbevlkerungwird der Anteil der Schulabsolventinnen und-absolventen mit allgemeiner Hochschulreife undFachhochschulreife berechnet und diese Anteileanschlieend zu einer Summe addiert.Schulabgngerinnen und -abgnger mit Hochschul-reife sind potenzielle zuknftige Studienanfnge-rinnen und -anfnger. So liefert dieser Indikator
wichtige Informationen fr die Hochschulplanung.
bersicht 2
Was beschreibt die bergangsquote?
Die bergangsquote gibt Auskunft darber, wie hochder Anteil der Schulabsolventinnen und -absolven-ten, die im Laufe der Zeit ein Studium an deutschenHochschulen beginnen, an allen Studienberechtig-ten eines Jahrgangs ist. Dabei wird auch bercksich-tigt, dass der Studienbeginn zeitversetzt erfolgenkann.Die bergangsquote ist ein Ma fr die Ausschp-fung des Potenzials der Studienberechtigten.
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ten, noch im gleichen Jahr ein Studium auf. Whrend 201041 % aller studienberechtigten Frauen im Jahr des Schulab-schlusses ein Studium aufnahmen, begannen nur 37 % derstudienberechtigten Mnner direkt nach dem Erwerb ihrerHochschulzugangsberechtigung ein Studium. In den vergan-genen zehn Jahren immatrikulierte sich ein immer grererTeil der studienberechtigten Mnner direkt nach dem Schul-abschluss an einer Hochschule. Dadurch hat sich die ber-gangsquote der mnnlichen an die der weiblichen Studien-
berechtigten angenhert. Ursache fr diese Entwicklung warnicht die Aussetzung der Wehrpflicht, die erst im Sommer2011 stattfand, sondern der bereits in den vorhergehenden
Jahren seltener gewordene Einzug zum Wehr- oder Ersatz-dienst sowie deren Verkrzung.
bergangsquoten in den Bundeslndern
Whrend die bergangsquote im Jahr des Erwerbs der Hoch-schulreife im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr bundesweitum einen Prozentpunkt angestiegen ist, nahm sie in Nieder-sachsen um 4 Prozentpunkte und in Bayern um 5 Prozent-punkte zu; in Hamburg ging sie um 5 Prozentpunkte zurck.
Das lag vor allem an den Abiturientinnen und Abiturienten,deren bergangsquote in Bayern und Niedersachsen umjeweils 6 Prozentpunkte zunahm und in Hamburg um 8 Pro-zentpunkte sank.
Bercksichtigt man, dass in Hamburg im Jahr 2010 auf-grund der Umstellung auf die achtjhrige Gymnasialzeit eindoppelter Abiturientenjahrgang die Gymnasien verlie und2011 dasselbe in Bayern und Niedersachsen bevorstand,so kann man davon ausgehen, dass diese strukturellenSondereffekte den Zeitpunkt der Studienaufnahme der Abi-turientinnen und Abiturienten erheblich beeinflusst haben.Im Jahr 2010 drften in Bayern und Niedersachsen einigeStudienberechtigte die Studienaufnahme zeitlich vorverlegthaben, um dem Ansturm des doppelten Abiturientenjahr-gangs 2011 auf die Hochschulen zuvorzukommen. Dage-gen scheinen in Hamburg einige Studienberechtigte im Jahr
des doppelten Abiturientenjahrgangs den Studienbeginn insptere Jahre verschoben zu haben.
Entwicklung der Studienanfngerquote
Nach endgltigen Ergebnissen begannen im Jahr 2011 inDeutschland 518 700 Studienanfngerinnen und -anfngerein Studium. Im Vorjahr hatten sich 444 600 Erstsemesteran den Hochschulen eingeschrieben. Die Studienanfnger-quote belief sich im Jahr 2010 auf 45 % und erreichte 2011sogar 55 %. Ursache fr den starken Anstieg der Zahl derStudienanfngerinnen und -anfnger im Jahr 2011 warendie doppelten Abiturientenjahrgnge, die in Bayern undNiedersachsen aufgrund der Umstellung auf die achtjhrigeGymnasialzeit die Gymnasien verlieen, und die Ausset-zung der Wehrpflicht.
Schaubild 2 Studienberechtigtenquote nach allgemeiner und Fachhochschulreife
in %
2012 - 01 - 0659
10
20
30
40
0
10
20
30
40
02000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
bereinigt um G8-Absolventen
bereinigt um G8-Absolventen
Studienberechtigte mit allgemeiner Hochschulreife
Studienberechtigte mit Fachhochschulreife
1 Fehlende Abiturientenjahrgnge aufgrund der Einfhrung des 13. Schuljahrgangs in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Doppelter Abiturientenjahrgang aufgrund der Einfhrung der 8-jhrigen Gymnasialzeit:2 ... in Sachsen-Anhalt.3 ... in Mecklenburg-Vorpommern.4 ... im Saarland.5 ... in Hamburg.
1 2 3 4 5
Schaubild 3 bergangsquote im Jahr des Erwerbs derHochschulreife 2010in %
Bayern
Hessen
Rheinland-Pfalz
Berlin
Saarland
Bremen
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Niedersachsen
Thringen
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Baden-Wrttemberg
Nordrhein-Westfalen
Schleswig-Holstein
Hamburg
54,5
43,5
43,2
41,7
40,9
40,039,9
39,4
39,3
39,0
36,4
36,2
34,7
33,2
30,5
29,2
2012 - 01 - 0660
Deutschland39,0
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Differenzierte Analysen auf der Basis des ausfhrlichen
Datenmaterials, das derzeit nur bis 2010 vorliegt, ergaben,dass die um doppelte Abiturientenjahrgnge bereinigteStudienanfngerquote 2010 ebenfalls 45 % erreichte. Im
Jahr 2010 gab es nur in Hamburg einen doppelten Abitu-rientenjahrgang. Whrend nur 34 % der Studienanfnge-rinnen und -anfnger in Hamburg im Jahr 2010 dort auchihre Hochschulreife erworben hatten, stammten in Bayern70 % und in Niedersachsen 60 % der Erstimmatrikuliertenaus dem jeweiligen Bundesland. Der Effekt der doppelten
Abiturientenjahrgnge 2011 drfte deshalb in Bayern undNiedersachsen wesentlich grer ausfallen als in Hamburg.
Im Jahr 2010 schrieben sich 374 700 Studienanfngerin-
nen und -anfnger, die ihre Hochschulreife in Deutschlanderworben haben, an deutschen Hochschulen ein. Dies ent-spricht einer Studienanfngerquote von fast 38 %. Die Stu-dienanfngerquote nach dem Land des Erwerbs der Hoch-schulzugangsberechtigung ist in den vergangenen Jahrenebenfalls kontinuierlich gestiegen, fllt allerdings immergeringer aus als die Studienanfngerquote nach dem Stu-dienort, da in der zuerst genannten Quote Erstimmatriku-lierte, die ihre Hochschulreife im Ausland erworben haben,nicht enthalten sind.
Studienanfngerquotenin den Bundeslndern
Auf den Studienort bezogen erzielten 2010 erneut die Stadt-staaten Bremen mit 77 %, Hamburg mit 72 % und Berlin mit65 % die hchsten Studienanfngerquoten. Hier wurdenrelativ viele junge Menschen aus den Flchenlndern oderdem Ausland von den Studienmglichkeiten oder dem brei-ten Kultur- und Bildungsangebot der Stadtstaaten angezo-gen. Die niedrigsten Studienanfngerquoten verzeichnetenim Jahr 2010 Schleswig-Holstein mit 31 % und Brandenburgmit 32 %.
2 Daten und Fakten zuHochschulabsolventen undHochschulabsolventinnen
Entwicklung der Erstabsolventenquote
Rund 294 900 Studierende erreichten 2010 einen erstenHochschulabschluss. Dies entsprach einer Erstabsolven-tenquote von 30 %. Somit erreichten im Jahr 2010 dreivon zehn Personen gemessen an den Gleichaltrigen in derBevlkerung einen Hochschulabschluss.
Zwischen 2000 und 2010 ist die Erstabsolventenquote um13 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2000 lag die Zahl derErstabsolventinnen und -absolventen an deutschen Hoch-
bersicht 3
Was beschreibt die Studienanfngerquote?
Die Studienanfngerquote zeigt, wie hoch der Anteilder Studienanfngerinnen und -anfnger an deraltersspezifischen Bevlkerung ist.Die Berechnung erfolgt nach OECD-Standard. Umdie Studienanfngerquote zu bilden, wird fr jedeneinzelnen Altersjahrgang der Bevlkerung der Anteilder Studienanfngerinnen und -anfnger berechnet,die zur Studienanfngerquote addiert werden. Unab-hngig von ihrem Alter flieen alle Studienanfnge-rinnen und -anfnger in die Studienanfngerquoteein (sogenanntes Quotensummenverfahren). Alsregionale Bezugsgren werden sowohl das Landdes Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung alsauch das Land des Studienortes verwendet.
39 59 80
Saarland
Mecklenburg-Vorpommern
Brandenburg
Berlin
Schaubild 4 Studienanfngerquote nach dem Land desStudienortes 2010
in %
2012 - 01 - 0661
Sachsen
Bayern
Baden-Wrttemberg
Hessen
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Thringen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Niedersachsen
unter 40 40 bis unter 60 60 und mehr
HamburgBremen
zu Bremen
bersicht 4
Was beschreibt die Erstabsolventenquote?
Die Erstabsolventenquote zeigt, wie hoch der Anteilder Absolventinnen und Absolventen eines Erst-studiums an der altersspezifischen Bevlkerung ist.Sie misst damit den realen Output der Hochschulenin Form von Absolventinnen und Absolventen, dieeinen ersten akademischen Abschluss erworbenhaben.Die Berechnung erfolgt nach dem Quotensummen-verfahren: Es wird zunchst fr jeden einzelnenAltersjahrgang der Bevlkerung der Anteil derErstabsolventinnen und -absolventen berechnet.Diese Anteile werden anschlieend addiert, sodassalle Altersjahrgnge in die Kennzahl eingehen.
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schulen bei 176 700, die Erstabsolventenquote betrug17 %. Um den zunehmenden Bedarf an hoch qualifiziertenArbeitskrften in den kommenden Jahren abdecken zu kn-nen, empfiehlt der Wissenschaftsrat, die Absolventenquote
auf 35 % zu steigern.
Im Jahr 2000 lag die Erstabsolventenquote der Frauen(16 %) unter der Quote der Mnner (gut 17 %). Im Jahr 2010erreichten die Frauen mit 153 200 bestandenen Prfungenim Erststudium eine Erstabsolventenquote von knapp 32 %,die Mnner mit 141 700 bestandenen Prfungen eine Quotevon gut 28 %. Der Abstand der Erstabsolventenquote derFrauen zu der der Mnner hat seit 2003, als die Erstabsol-ventenquote der Frauen erstmals die der Mnner bertraf,nahezu von Jahr zu Jahr zugenommen.
Erstabsolventenquotenin den Bundeslndern
Bremen erreichte im Jahr 2010 mit 58 % die hchste Erstab-solventenquote aller Bundeslnder. Dies ist auch daraufzurckzufhren, dass viele Studierende dorthin zugewan-dert sind oder im Umland wohnende Menschen ihre Erstab-schlsse in Bremen erworben haben. Relativ hohe Erstabsol-ventenquoten erzielten auch Baden-Wrttemberg und Berlinmit 35 % sowie Hamburg und Hessen mit 34 %. Begnstigtdurch die Umwandlung der Berufsakademien in Hochschu-len hat die Erstabsolventenquote in Baden-Wrttemberg inden zehn Jahren von 2000 bis 2010 um 16 Prozentpunkte
zugenommen. Auch in Hessen erhhte sich die Erstabsol-ventenquote in diesem Zeitraum um 16 Prozentpunkte.Noch hher fiel die Zunahme der Erstabsolventenquote miteinem Anstieg um 34 Prozentpunkte in Bremen aus.
Die niedrigsten Erstabsolventenquoten wurden im Jahr2010 fr das Saarland (19 %), Schleswig-Holstein (20 %),Mecklenburg-Vorpommern (21 %) und Brandenburg (22 %)ermittelt. Seit der Jahrtausendwende hat die Erstabsolven-tenquote im Bundesdurchschnitt um 13 Prozentpunktezugenommen. Whrend die Erstabsolventenquote in die-sem Zeitraum im Saarland um 3 Prozentpunkte, in Schles-wig-Holstein um 7 Prozentpunkte und in Mecklenburg-Vor-pommern um knapp 10 Prozentpunkte anstieg, erhhte siesich in Brandenburg um 14 Prozentpunkte.
Fach- und Gesamtstudiendauer
Die Studiendauer ist ein zentrales Thema in der hochschul-politischen Diskussion, da der finanzielle Aufwand fr einStudium mit der Studiendauer steigt, umgekehrt Studien-zeitverkrzungen aber zu hheren individuellen Anforde-rungen und Belastungen fhren. Darber hinaus ist dieStudiendauer neben dem Alter ein wichtiges Kriterium zurBeurteilung des Bildungsverlaufs bis zum Berufseinstieg.
Die mittlere Fachstudiendauer der Erstabsolventinnen und-absolventen des Prfungsjahrgangs 2010, die ein Univer-sittsdiplom oder entsprechende Abschlsse erworbenhatten, lag bei elf Semestern. Angehende Lehrerinnenund Lehrer erreichten im Mittel nach neun Semestern ihrerstes Staatsexamen. Die mittlere Fachstudiendauer vonErstabsolventinnen und -absolventen mit Fachhochschul-
diplom lag ebenfalls bei neun Semestern. Bachelorab-schlsse wurden durchschnittlich nach sechs Semesternund damit nach einer deutlich krzeren Fachstudiendauererreicht.
Insgesamt wurden im Prfungsjahr 2010 112 100 Bache-lorabschlsse erlangt. Auch fr einzelne Studienfchersind die mittleren Fachstudienzeiten bei den neuen Bache-lorabschlssen krzer als bei den traditionellen Fachhoch-schuldiplomen, die ebenfalls einen ersten berufsqualifizie-renden Abschluss liefern. Die mittlere Fachstudiendauerangehender Betriebswirtschaftler/-innen, Wirtschaftswis-senschaftler/-innen und Architekten/Architektinnen mitBachelorabschluss lag 2010 bei sechs Semestern, whrendfr einen Fachhochschulabschluss im Fach Wirtschafts-wissenschaften acht, im Fach Betriebswirtschaftslehre neunund im Fach Architektur knapp elf Semester bentigt wur-
Tabelle 1 Entwicklung von Erstabsolventinnen undErstabsolventen sowie Erstabsolventenquote
Insgesamt Mnner Frauen
Anzahl Quote in %
2000 . . . . 176 654 16,9 17,5 16,2
2006 . . . . 220 782 22,2 21,3 23,2
2007 . . . . 239 877 24,1 23,0 25,2
2008 . . . . 260 498 26,2 24,7 27,7
2009 . . . . 288 875 29,2 27,8 30,6
2010 . . . . 294 881 29,9 28,3 31,5
Tabelle 2 Erstabsolventenquote nach Lndern
in %
2010 2000
Baden-Wrttemberg . . . . . . . . . . . . . 34,5 18,6
Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28,3 16,0
Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34,7 23,2
Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21,5 7,2
Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57,8 23,5
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34,0 23,1
Hessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33,7 18,0
Mecklenburg-Vorpommern . . . . . . . . 21,4 11,8
Niedersachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,8 15,6
Nordrhein-Westfalen . . . . . . . . . . . . . 30,4 17,8
Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . 28,2 18,0
Saarland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19,3 16,2
Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30,8 16,2
Sachsen-Anhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . 24,4 10,5Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . 20,2 13,2
Thringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29,6 11,3
Deutschland insgesamt . . . 29,9 16,9
bersicht 5
Was sind Fach- und Gesamtstudiendauer?
Die Fachstudiendauer gibt die Zahl der Semesteran, die bis zum bestandenen Erstabschluss ineinem bestimmten Studiengang bentigt wurde. Die
Gesamtstudiendauer bezieht sich auf die Zahl derSemester, die insgesamt im Hochschulsystem ver-bracht wurden. Beide Kennzahlen sind Erfolgsindika-toren. Sie beschreiben, wie schnell die Studierendenin den einzelnen Studiengngen zu einem Abschlussgelangen.
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den. Auch in den Studienfchern Soziale Arbeit, Sozialwe-sen, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesenwaren die mittleren Fachstudienzeiten beim Bachelor deut-lich krzer als beim Fachhochschuldiplom.
In die Gesamtstudiendauer flieen alle Semester ein, die andeutschen Hochschulen verbracht wurden, auch wenn diesenicht in Beziehung zu dem Studienfach stehen, in dem derAbschluss erworben wurde. Whrend im Jahr 2000 fr einenDiplomabschluss eine Gesamtstudiendauer von 13 Semes-tern bentigt wurde, reichten im Jahr 2010 im Mittel zwlfSemester aus. Ein Fachhochschulabschluss wurde im Jahr2010 im Mittel nach einer Gesamtstudiendauer von neun
Semestern und ein Lehramtsabschluss nach elf Semesternabgelegt. Mit knapp sieben Semestern war beim Bachelor neben der Fachstudiendauer auch die mittlere Gesamt-studiendauer am niedrigsten. Fr einen Masterabschlussbentigten Studierende im Mittel eine Gesamtstudiendauervon elf Semestern, wobei die Gesamtstudiendauer beimMasterabschluss auch die im Bachelorstudium verbrachtenSemester umfasst.
Hochschulabschluss in der Regelstudienzeit
Rund 309 200 Studierende beendeten im Jahr 2010 einErst-, Zweit- oder Masterstudium mit Erfolg. Bei 303 300Hochschulabschlssen lagen Angaben zur Regelstudien-zeit vor. Innerhalb der Regelstudienzeit erreichten 39 % derAbsolventinnen und Absolventen den Hochschulabschluss.75 % der Abschlsse wurden innerhalb der Regelstudienzeitplus zwei Semester erworben.
Die Regelstudienzeit spielt eine entscheidende Rolle frden Leistungsanspruch im Rahmen des Bundesausbil-dungsfrderungsgesetzes (BAfG), da BAfG-Leistungennur unter engen Voraussetzungen ber die Regelstudienzeithinaus gewhrt werden. Da das Erreichen eines Abschlus-ses innerhalb der Regelstudienzeit Rckschlsse auf dieStudienbedingungen an den Hochschulen zulsst, spieltder Indikator auch bei der leistungsorientierten Mittelver-gabe an Hochschulen eine wichtige Rolle.
Schaubild 5 Mittlere Fachstudiendauer (Median) von Erstabsolventen und -absolventinnenin ausgewhlten Studienfchern 2010
Zahl der Fachsemester
2012 - 01 - 0662
5 6 7 8 9 10 11 12 13
Betriebswirtschaftslehre
Wirtschaftswissenschaften
Architektur
Soziale Arbeit
Wirtschaftsinformatik
Sozialwesen
Wirtschaftsingenieurwesen mit wirtschaf tswiss. Schwerpunkt
Maschinenbau/-wesen
Elektrotechnik/Elektronik
Informatik
5 6 7 8 9 10 11 12 13
Wirtschaftswissenschaften
Soziale Arbeit
Sozialwesen
Wirtschaftsinformatik
Betriebswirtschaftslehre
Maschinenbau/-wesen
Wirtschaftsingenieurwesen mit wirtschaf tswiss. Schwerpunkt
Elektrotechnik/Elektronik
Architektur
Informatik
Bachelorabschluss
Fachhochschulabschluss
unteres Quartil oberes Quartil
Median
Schaubild 6 Mittlere Fach- und Gesamtstudiendauer(Median) von Erstabsolventen und-absolventinnen nach Abschlussarten 2010
Zahl der Semester
2 4 6 8 10 12 140
Universittsdiplom und ent-sprechende Abschlsse
Lehramtsprfung
FachhochschulabschlussBachelorabschluss
2012 - 01 - 0663
Fachstudiendauer Gesamtstudiendauer
-
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Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, August 2012 661
Abschlsse in der Regelstudienzeitnach Bundeslndern
Im Saarland konnten im Jahr 2010 54 % der Absolventin-
nen und Absolventen ihr Erst-, Zweit- oder Masterstudiuminnerhalb der Regelstudienzeit erfolgreich beenden. Auchin Niedersachsen mit 46 %, Baden-Wrttemberg mit 45 %sowie in Bremen und Hessen mit jeweils 44 % schlossenrelativ viele Absolventinnen und Absolventen ihr Studiuminnerhalb der Regelstudienzeit ab.
Betrachtet man den Anteil der Abschlsse, der innerhalbder Regelstudienzeit plus zwei Semester abgelegt wurde,
so fallen die Ergebnisse fr Baden-Wrttemberg mit 82 %,Niedersachsen mit 80 %, das Saarland mit 77 % und Hes-sen mit 75 % wiederum berdurchschnittlich hoch aus.Auch Bayern mit 80 % und Thringen mit 77 % Abschlssen
innerhalb der Regelstudienzeit plus zwei Semester knnendann zu dieser Spitzengruppe aufschlieen.
Mit 60 % fiel bundesweit der Anteil der Absolventinnenund Absolventen, die innerhalb der Regelstudienzeit einenBachelorabschluss erwarben, relativ hoch aus. Da Bache-lorstudiengnge erst durch die Bologna-Reform in den letz-ten Jahren weite Verbreitung fanden, schlieen hier derzeitvergleichsweise viele Studierende ihr Studium zgig ab.Betrachtet man die Studienbereiche, bei denen im Jahr2010 mehr als 3 000 Bachelorabschlsse gezhlt wurden,so erreichte Biologie mit 78 % den hchsten Anteil vonAbschlssen innerhalb der Regelstudienzeit. Demgegen-ber schlossen im Jahr 2010 im Studienbereich Infor matik
47 %, im Studienbereich Maschinenbau/Verfahrenstech-nik 49 % und im Studienbereich Elektrotechnik 50 % derAbsolventinnen und Absolventen ihr Studium innerhalb derRegelstudienzeit ab.
Erfolgsquoten nach Geschlecht undFchergruppen
75 % aller Studierenden eines Erststudiums mit Studienbe-ginn im Jahr 2002 hatten ihr Studium bis zum Prfungsjahr2010 erfolgreich abgeschlossen. Fr Universitten wurdeeine Erfolgsquote von 70 % errechnet, fr Fachhochschuleneine von 83 %.
Mit 77 % lag die Erfolgsquote bei Studentinnen etwas hherals bei Studenten, die eine Erfolgsquote von 73 % erreich-ten. Whrend in den Fchergruppen Mathematik/Natur-wissenschaften, Medizin, Veterinrmedizin und Kunst/Kunstwissenschaft Mnner hhere Erfolgsquoten erziel-ten, wiesen Frauen in den brigen Fchergruppen hhere
Erfolgsquoten auf.
Insgesamt betrachtet schlieen relativ viele Studierende inden Fchergruppen Medizin und Veterinrmedizin ihr Stu-
bersicht 6
Was beschreibt der Indikator Absolventen inder Regelstudienzeit?
Die Kennzahl zeigt, wie hoch der Anteil der Absol-ventinnen und Absolventen, die ihr Studium inner-halb der Regelstudienzeit abgeschlossen haben, an
allen Absolventinnen und Absolventen ist.Die Regelstudienzeit eines Studiengangs ist inder Prfungsordnung festgelegt und bestimmtdie Anzahl von Semestern, innerhalb derer einStudiengang unter normalen Studienbedingungenabgeschlossen werden soll. Der Indikator zeigt, inwelchem Umfang Studienstruktur und Lehrangebotvon Hochschulen es den Studierenden erlauben, ihrStudium in der Regelstudienzeit zu beenden. Nebenden Studienbedingungen an den Hochschulenbeeinflussen aber auch individuelle Faktoren (Finan-zierung des Studiums, Kinderbetreuungszeiten,Vorbildung des Studierenden) die Studiendauer.
Schaubild 7 Absolventinnen und Absolventen in derRegelstudienzeit nach Bundeslndern 2010
in %
20 40 60 80 1000
Saarland
Niedersachsen
Baden-Wrttemberg
Bremen
Hessen
Bayern
Brandenburg
Thringen
Berlin
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Mecklenburg-Vorpommern
Rheinland-Pfalz
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
2012 - 01 - 0664
38,6
Aufgrund fehlender Angaben zur Regelstudienzeit plus 2 Semester kann Hamburg nicht indie Berechnungen einbezogen werden.
74,7
Anteil der Absolventen in der Regelstudienzeit
Anteil der Absolventen in der Regelstudienzeit plus 2 Semester
bersicht 7
Was beschreibt die Erfolgsquote?
Die Erfolgsquote zeigt den Anteil der Absolventin-nen und Absolventen, die ihr Studium erfolgreichabgeschlossen haben, an den Studienanfnge-rinnen und -anfngern eines Studienjahres. Beider Berechnung wird sowohl der Studienfach- undPrfungsgruppenwechsel der Studierenden als auchdie Abschlusswahrscheinlichkeit der im Berichtsjahrnoch Studierenden bercksichtigt.Die Erfolgsquote zeigt, wie effektiv deutsche Hoch-schulen in der Ausbildung ihrer Studierenden sind.
Weitere Informationen enthlt die im Juli 2012erschienene Verffentlichung Erfolgsquoten 2010,die im Internetangebot des Statistischen Bundes-
amtes (www.destatis.de) im Bereich Publika-tionen > Thematische Verffentlichungen > Bildung,Forschung und Kultur zur Verfgung steht.
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BILDUNG
662 Statist isches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, August 2012
dium erfolgreich ab. Diesen Fchergruppen ist gemein, dasses sich um Studiengnge mit starken Zulassungsbeschrn-
kungen handelt. Daher erfolgt hier bereits vor dem Studiumeine strkere Auswahl der Studierenden als beispielsweisebei wirtschaftswissenschaftlichen Fchern.
Die niedrigsten Erfolgsquoten wurden in den Fchergrup-pen Mathematik/Naturwissenschaften und Sprach- undKulturwissenschaften verzeichnet. 35 % der Studienanfn-gerinnen und -anfnger in der Fchergruppe Mathematik/Naturwissenschaften und 30 % der Studienanfngerinnenund -anfnger in der Fchergruppe Sprach- und Kulturwis-senschaften blieben ohne einen Abschluss.
Erfolgsquoten nach Bundeslndern
Die Erfolgsquoten unterscheiden sich je nach Bundeslanderheblich. Die Erfolgsquoten der einzelnen Lnder werdenbeeinflusst von der Hochschul- und Fcherstruktur, aberauch von der Auswahl der Studierenden, der Studienor-ganisation und den Studienbedingungen. Die hchstenErfolgsquoten wurden mit 84 % in Baden-Wrttemberg und
mit 81 % in Bayern erzielt. Am niedrigsten fiel die Erfolgs-quote mit 65 % in Hamburg aus, gefolgt von Sachsen-Anhaltmit 67 % sowie Mecklenburg-Vorpommern und Bremen mitjeweils 68 %.
3 berregionale Attraktivittdeutscher Hochschulen
Wanderungssalden derStudienanfngerinnen und -anfnger
Als Studienorte besonders attraktiv waren im Jahr 2010 frdie Studienanfngerinnen und -anfnger die BundeslnderHamburg, Berlin und Sachsen. Wie im Studienjahr 2009wies Hamburg auch im Studienjahr 2010 mit einer Netto-Zuwanderung von 4 100 Erstimmatrikulierten erneut den
hchsten Wanderungsgewinn auf, es folgten Berlin mit 2 800und Sachsen mit 2 500 Erstimmatrikulierten. Auch Bremenund Rheinland-Pfalz konnten hohe Wanderungsgewinnevon 2 000 beziehungsweise 1 200 Erstimmatrikulierten ver-buchen. Erstmals wurden auch in den neuen Lndern posi-tive Wanderungssalden verzeichnet: Im Gegensatz zu den
Jahren zuvor wiesen im Jahr 2010 Sachsen-Anhalt mit 900,Thringen mit 700 und Mecklenburg-Vorpommern mit 600Erstimmatrikulierten Wanderungsgewinne auf.
Den hchsten Wanderungsverlust bei den Studienanfn-gerinnen und -anfngern verzeichnete Niedersachsen miteiner Netto-Abwanderung von 8 100 Erstimmatrikulierten.
Tabelle 3 Erfolgsquote nach Fchergruppen undGeschlecht 2010
in %
Insgesamt Mnner Frauen
Mathematik/Naturwissenschaften . . . 65,4 66,8 62,9
Ingenieurwissenschaften . . . . . . . . . . 72,7 71,7 76,2
Rechts-, Wirtschafts- undSozialwissenschaften . . . . . . . . . . . 78,2 76,6 79,4
Kunst/Kunstwissenschaft . . . . . . . . . 84,1 86,8 83,1
Agrar-, Forst- und Ernhrungs-wissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . 85,9 80,8 89,7
Veterinrmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . 92,3 93,1 92,1
Humanmedizin/Gesundheits-wissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . 94,9 96,4 94,5
Insgesamt . . . 74,9 72,8 76,7
Schaubild 8 Erfolgsquote nach Bundeslndern 2010
in %
Baden-Wrttemberg
Bayern
Berlin
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
Hessen
Schleswig-Holstein
Thringen
Sachsen
Brandenburg
Saarland
Nordrhein-Westfalen
Bremen
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen-Anhalt
Hamburg
83,5
80,5
78,8
77,2
76,3
76,1
75,6
74,2
72,9
71,3
69,5
68,1
67,9
67,9
67,2
64,5
2012 - 01 - 0665
Deutschland 74,9
Erfolgsquote 2010 fr die Studienanfnger/-innen des Studienjahres 2002.
bersicht 8
Was sagt der Wanderungssaldo der Studien-anfngerinnen und -anfnger beziehungs-
weise der Studierenden aus?Der Wanderungssaldo bringt das Mengenverhltniszwischen zu- und abwandernden Studienanfnge-rinnen und -anfngern/Studierenden in den Bundes-lndern zum Ausdruck und ist ein Indikator fr dieberregionale Attraktivitt der Hochschulstandortebei Studienanfngerinnen und -anfngern bezie-hungsweise Studierenden.Beim Wanderungssaldo der Studienanfngerinnenund -anfnger werden nur Personen bercksichtigt,die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutsch-land erworben haben.Ist in einem Bundesland die Zahl der in andereBundeslnder abwandernden Studienanfngerin-
nen und -anfnger beziehungsweise Studierendengrer als die Zahl der aus anderen Bundeslndernzuwandernden Studienanfngerinnen und -anfngerbeziehungsweise Studierenden, so fllt der Wan-derungssaldo negativ aus. Wandern dagegen mehrStudienberechtigte beziehungsweise Studierendeaus anderen Bundeslndern zu als Personenabwandern, um ihr Studium in einem anderen Bun-desland aufzunehmen, fllt der Wanderungssaldopositiv aus.Anhand der Wanderungsbilanz wird deutlich, in wel-chem Ausma die Bundeslnder Bildungsleistungenfr Studierende erbringen, die ihre Hochschulreife inanderen Lndern erworben haben.
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Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, August 2012 663
Auch Brandenburg musste im Jahr 2010 eine Netto-Abwan-derung von 2 900 Erstimmatrikulierten verbuchen, gefolgtvon Schleswig-Holstein mit einem Wanderungsverlust vonfast 2 500 Erstimmatrikulierten.
Nachdem das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2005 dasbundesweite Verbot von Studiengebhren aufgehobenhatte, wurden in acht Bundeslndern allgemeine Studien-gebhren eingefhrt. In der Zwischenzeit wurden sie jedochin einigen Bundeslndern wieder abgeschafft. Unter denfnf Bundeslndern, die im Studienjahr 2010 allgemeineStudiengebhren fr das Erststudium erhoben, gehrtenHamburg und Baden-Wrttemberg zu den Wanderungsge-winnern. Dagegen verbuchten Niedersachsen und Nord-rhein-Westfalen wie im Jahr zuvor erneut Wanderungsver-luste. Erstmals traten im Jahr 2010 auch in Bayern leichteWanderungsverluste auf.
Wanderungssalden der Studierenden
Wie in den Jahren zuvor wies Berlin auch im Wintersemes-ter 2010/2011 mit 25 800 Studierenden den hchstenWanderungsgewinn auf, gefolgt von Hamburg mit einemWanderungsgewinn von 24 000 Studierenden. Einen eben-falls hohen Wanderungsgewinn verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit 16 200 Studierenden. Die BundeslnderNiedersachsen und Brandenburg dagegen verbuchten seit
Jahren schon Wanderungsverluste in fnfstelliger Hhe,weil die Studienberechtigten dieser Flchenlnder ihr Stu-dium in den angrenzenden Stadtstaaten aufnahmen. Trotzder Einfhrung der Studiengebhren in einigen Bundesln-
dern hat sich das Ranking der Bundeslnder bezglich derWanderungssalden der Studierenden in den letzten Jahrennicht merklich verndert.
Zwischen den Wintersemestern 2009/2010 und 2010/2011konnte Hamburg seinen Wanderungssaldo weiter erhhen,und zwar um 3 600 Studierende auf 24 000 Studierende. InNordrhein-Westfalen verbesserte sich der Wanderungssaldoim gleichen Zeitraum um 2 300 Studierende; der Wande-rungsgewinn im Wintersemester 2010/2011 belief sich auf16 200 Studierende. In Baden-Wrttemberg verschlechtertesich der Wanderungssaldo zwischen den beiden genann-ten Wintersemestern dagegen um 4 500 Studierende; imWintersemester 2010/2011 wies Baden-Wrttemberg
einen Wanderungsverlust von 12 500 Studierenden auf.In Bayern nderte der Wanderungssaldo sein Vorzeichen:Aus einem Wanderungsgewinn von 2 900 Studierendenim Wintersemester 2009/2010 wurde im Wintersemester2010/2011 ein geringer Wanderungsverlust von 100 Stu-dierenden. Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt undThringen wiesen nach wie vor Wanderungsverluste auf, diesich jedoch vom Wintersemester 2009/2010 zum Winterse-mester 2010/2011 um bis zu 1 700 Studierende verringerthaben.
Unter den Bundeslndern, die im Wintersemester 2010/2011allgemeine Studiengebhren fr das Erststudium erhoben,wiesen Hamburg und Nordrhein-Westfalen bei den Studie-
renden Wanderungsgewinne auf. In Baden-Wrttembergund Niedersachsen waren dagegen Wanderungsverluste zubeobachten. Erstmals gehrte auch Bayern bei den Bundes-lndern mit Studiengebhren zu den Lndern, die Wande-rungsverluste bei den Studierenden aufwiesen.
0 9.000
Saarland
Mecklenburg-Vorpommern
Brandenburg
Berlin
Schaubild 9 Wanderungsbewegungen der Studien-anfngerinnen und -anfngernach Bundeslndern im Studienjahr 2010
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Sachsen
Bayern
Baden-Wrttemberg
Hessen
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Thringen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Niedersachsen
Zuwanderung Abwanderung
HamburgBremen
zu Bremen
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IMPRESSUM
Auszug aus Wirtschaft und Statistik
Herausgeber
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
www.destatis.de
Schriftleitung
Roderich Egeler, Prsident des Statistischen Bundesamtes
Brigitte Reimann (verantwortlich fr den Inhalt)Telefon: + 49 (0) 6 11 / 75 20 86
Ihr Kontakt zu uns
www.destatis.de/kontakt
Statistischer InformationsserviceTelefon: + 49 (0) 6 11 / 75 24 05Telefax: + 49 (0) 6 11 / 75 33 30
Abkrzungen
WiSta = Wirtschaft und Statistik
MD = Monatsdurchschnitt
VjD = Vierteljahresdurchschnitt
HjD = Halbjahresdurchschnitt
JD = Jahresdurchschnitt
D = Durchschnitt (bei nicht addierfhigenGren)
Vj = Vierteljahr
Hj = Halbjahr
a. n. g. = anderweitig nicht genannt
o. a. S. = ohne ausgeprgten Schwerpunkt
St = Stck
Mill. = Million
Mrd. = Milliarde
Zeichenerklrung
p = vorlufige Zahl
r = berichtigte Zahl
s = geschtzte Zahl
= nichts vorhanden
0 = weniger als die Hlfte von 1 in der letztenbesetzten Stelle, jedoch mehr als nichts
. = Zahlenwert unbekannt oder geheimzu halten
. . . = Angabe fllt spter an
X = Tabellenfach gesperrt, weil Aussagenicht sinnvoll
I oder = grundstzliche nderung innerhalbeiner Reihe, die den zeitlichen Vergleichbeeintrchtigt
/ = keine Angaben, da Zahlenwert nichtsicher genug
( ) = Aussagewert eingeschrnkt, da derZahlenwert statistisch relativ unsicher ist
Abweichungen in den Summen ergeben sich durch Rundender Zahlen.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2012Vervielfltigung und Verbreitung, auch auszugsweise,mit Quellenangabe gestattet.