Höhe der Hundesteuer in Pforzheim und dem Enzkreis

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REGION MONTAG, 25. NOVEMBER 2013 PFORZHEIMER ZEITUNG 23 NACHRICHTEN • HINTERGRÜNDE • MEINUNGEN Stimmiges Jubiläumskonzert Chorgemeinschaft „Germania“ feiert 150-jähriges Bestehen. Seite 24 Närrisches Treiben: Narrenbund Schellau startet mit Prunksitzung durch. Seite 26 Sie haben Fragen an unseren Zustelldienst? Rufen Sie an: 0 72 31 - 933 210 Redaktion Region: 0 72 31 - 933 222 Fax: 0 72 31 - 933 260 E-Mail: [email protected] Internet: www.pz-news.de Pforzheimer Zeitung Straubenhardt, Birkenfeld, Neuenbürg, Engelsbrand, Unterreichenbach, Schömberg Seiten 25 und 26 Keltern, Königsbach-Stein, Remchingen, Kämpfelbach, Ispringen, Eisingen Seiten 24 und 25 Niefern-Öschelbronn, Kieselbronn, Neulingen, Ölbronn-Dürrn, Mühlacker, Ötisheim, Maulbronn, Illingen, Knittlingen, Sternenfels Seite 24 Neuhausen, Tiefenbronn, Wurmberg, Wimsheim, Friolzheim, Heimsheim, Mönsheim, Wiernsheim Seite 26 Nein, keiner der SPD-Kreisdele- gierten, die am Freitagabend im Ellmendinger „Löwen“-Saal ih- ren Kreisvorstand wählten (die PZ berichtete), ist glücklich mit dem Ergebnis, das die Sozialde- mokraten bei der Bundestags- wahl eingefahren haben. Bei der Ursachensuche blicken die Ge- nossen zwar in die eigenen Rei- hen – dem eigenen Kreisverband gilt ihre Skepsis aber nicht. Auch nicht Katja Mast, die dank der Landesliste ihrer Partei erneut in den Bundestag eingezogen ist. Das war zu spüren, als die Kelter- nerin verspätet von einer Sitzung des Landesfrauenrats im „Lö- wen“ eintraf. Ihre Rede heimste den größten Applaus ein. Die 5500 Hausbesuche des Wahl- kampfteams im Kreis erhielten Respekt. Die Botschaft, deren Grundton der alte und neue Kreisvorsitzende Timo Steinhil- per angestimmt hatte, lautet: Im Kreis sei gekämpft worden, man habe alles versucht gegen viel Gegenwind aus Berlin. Vom „Unmut an der Basis der Partei“ sprach Katja Mast mit Blick auf die schlechten Wahler- gebnisse der SPD-Vorstände beim Bundes- und beim Landespartei- tag. Sie seien ein Zeichen der Un- zufriedenheit. Ähnliche Denkzet- tel gab es für den SPD-Kreisvor- stand nicht. Fast 93 Prozent für Steinhilper und Stellvertreterin Uschi Bodemer, fast 86 Prozent für den Neuling im Führungstrio Ralph Weinbrecht sind alles ande- re als ein Zeichen für Unmut. Allerdings waren da auch viele Stühle leer im „Löwen“-Saal. „Die Basis“, sagte Katja Mast, „sind alle, die hier sitzen – aber auch viele, die heute nicht hier sitzen.“ Von 84 stimmberechtigten Kreisdele- gierten waren 43 im Saal – da hat- ten die Sozialdemokraten schon lebhaftere Zeiten. Kämpferisch wollen die Genos- sen jetzt zunächst in die Kommu- nalwahlen 2014 gehen, wo es Bo- den wieder gutzumachen gilt. Die neue Kreisspitze will ihnen dafür mehr inhaltliches Profil mit auf den Weg geben. Lauter will die SPD im Enzkreis werden, hat Steinhilper betont. Sich mehr Gehör verschaffen im Land. Aber auch selbst wolle man die Dis- kussion über politische Themen forcieren. Nils Nonnenmachers Pläne für das neue Online-Fo- rum der Partei ist auch auf die- ses Ziel ausgerichtet. Offensicht- lich hat die Partei da einen Schwachpunkt in den letzten Wahlkämpfen wahrgenommen. Und zum Teil auch im politi- schen Regierungsalltag im Land. Als Steinhilper die Landesregie- rung lobte und dabei auch die Bildungsreformen erwähnte, klang an den Tischen alles ande- re als Begeisterung durch. Eine Partei sortiert sich neu ANALYSE Alexander Heilemann PZ-Redakteur BRETTEN/ÖLBRONN-DÜRRN. Ein 57-jähriger Mann ist am Samstag gegen 16.30 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt am Rotenbergerhof in Bretten aufgefallen. Er stieg in stark alkoholisiertem Zustand in sein Auto und machte sich auf den Heimweg. Eine Frau verständigte die Polizei. Die Streife des Polizeireviers Pforzheim-Nord traf den Mann an seiner Wohnan- schrift in Ölbronn-Dürrn. Eine Alkoholüberprüfung er- gab einen Wert von mehr als 1,5 Promille. Obwohl er sich dann den weiteren Maßnah- men widersetzte, wurde eine Blutprobe entnommen und der Führerschein des Mannes beschlagnahmt, wie die Poli- zei mitteilt. pol Ohne Beute geflüchtet ILLINGEN. Auf hochwertige Metalle hatten es Einbrecher wohl abgesehen, die in der Nacht zum Samstag an ei- nem Firmengebäude in der Gerokstraße ein Rolltor öff- neten und einen Verschlag aufbrachen. Als die Alarm- anlage auslöste, flüchteten die Täter jedoch ohne Die- besgut. Der Sachschaden beträgt laut Polizeiangaben mehrere Hundert Euro. pol Hinweise an die Polizei un- ter Telefon (0 70 41) 9 69 30. JOURNAL Zu tief ins Glas geschaut Zu einem Frontalzusammenstoß ist es am Samstagmittag um 13.16 Uhr zwischen Bretten- Ruit und Knittlingen gekommen. Eine 23-jähri- ge Frau fuhr mit ihrem Renault in Richtung Knittlingen. Kurz vor der Abzweigung nach Kleinvillars kam sie aus bislang ungeklärter Ur- sache auf die Gegenfahrbahn und stieß dort frontal mit dem BMW einer 67-jährigen Frau zu- sammen. Danach touchierte sie den VW eines 31-Jährigen. Die Frau im BMW wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Die 23-Jähri- ge und ihre Kinder im Alter von einem und sieben Jahren wurden leicht verletzt. Der Schaden beträgt 30 000 Euro. Die Fahrbahn musste bis 15.30 Uhr voll gesperrt werden. Im Einsatz waren die Feuerwehr Knittlingen und der Rettungsdienst. pol 23-Jährige gerät auf Gegenfahrbahn FOTO: THOMAS MEYER/BILDERPARADIES Ein Video und eine Bildergalerie unter: www.pz-news.de ür die einen war es eine Steuererhöhung um 27 Pro- zent. Für den anderen „nur eine Dose Chappi pro Monat“. „Der andere“, das ist Maulbronns Kämmerer Frank Burghardt, der die Hundesteuer der Klosterstadt verteidigt. 2012 war diese von 66 auf 84 Euro angehoben worden. „Für das Rathaus ist der Betrag noch zu niedrig, die Kosten sind hier höher als die Einnahmen“, sagt Burghardt – und zählt auf, wie die Einnahmen aufgefressen werden: „Kosten fürs Aufstellen, Befüllen und Leeren der Hunde- toiletten und Personalkosten“, nennt er. Aber auch: „Kosten, die entstehen, wenn Hundehalter Tie- re nicht richtig führen und zum Beispiel ein Hund einen anderen Hund anfällt.“ „Bei uns lässt sich das nur schwer exakt berechnen“, sagt sein Schömberger Amtskollege Volker Burger. „Aber klar ist: Der Auf- wand ist deutlich größer als frü- her.“ 96 Euro kostet in Schöm- berg der erste Hund, beim zwei- ten wird wie fast überall der dop- pelte Betrag fällig. Genauso teuer wie in Schömberg sind die Vier- beiner in Neulingen, das damit an der Spitze aller Enzkreis-Ge- meinden liegt. In der Region ver- langt nur Pforzheim mit 108 Euro noch mehr. Einen eindeutigen Grund, wes- halb die Hundesteuer in Neulin- gen doppelt so hoch ist wie in Wimsheim und Wurmberg (je- weils 48 Euro) gibt es nicht, räumt der Kämmerer Rolf Elsäs- ser ein. Jedoch ist das Aufrech- F nen der Steuereinnahmen gegen die Ausgaben für Hunde für ihn eine „wachsweiche Begründung. Schließlich ist das eine Luxus- steuer, die nicht eins zu eins den Aufwand ersetzen soll, den eine Gemeinde hat.“ Anders als bei ei- ner Gebühr – etwa für einen neu- en Führerschein – müsse einer Steuer keine direkte städtische Leistung gegenüberstehen. Das heißt: Mit dem Geld der Gassige- her dürfen die Kommunen ma- chen, was sie wollen. „Ursprünglich wurde die Hun- desteuer ja eingeführt, um die Hundehaltung einzudämmen“, berichtet Schömbergs Schatzmeis- ter Volker Burger. „Aber natürlich geht es inzwischen zusätzlich auch darum, die anfallenden Kos- ten zu decken.“ So habe die Ge- meinde zum einen in Hundetoi- letten investiert. Zum anderen kostet die Beseitigung tierischer Hinterlassenschaften trotzdem weiterhin Geld zum Beispiel, um die Tüten wieder einzusam- meln: „Manche packen den Kot in die Tüte und werfen diese dann in den Wald – das ist dann eine noch schlimmere Ver- schmutzung als vorher“, klagt Burger. So würde eine gute Idee ins Negative geführt. Auch einen Grund dafür hat er ausgemacht: „Leider meinen manche: Ich zah- le Hundesteuer, also kann ich die Hinterlassenschaften da lassen, wo ich will.“ Weitaus günstiger als in Schöm- berg kommen Herrchen und Frau- chen im Heckengäu davon: Ob- wohl etwa Wurmberg im Juni 2012 17 Hundetoiletten für knapp 3800 Euro aufgestellt hat, begnügt sich Jörg-Michael Teply mit 48 Euro für den ersten Hund. „Wir haben einfach keine Hundepro- blematik“, sagt der Bürgermeister erklärend – um nach kurzer Pause doch noch hinterherzuschieben: „Das einzige Problem ist, dass ganz selten mal ein Hund ausbüxt oder es vereinzelte Verunreinigun- gen gibt.“ 7788 Euro wurden ver- gangenes Jahr durch die Hunde- steuer ins Gemeindesäckel ge- spült, knapp 900 Euro hat Wurm- berg seit Juni 2012 für Kottüten ausgegeben. Dass es diese gibt, ist gut fürs Herrchen, gut für den Hund – und gut für all die Spazier- gänger, die so vor tierischen Tret- minen gefeilt sind. Hunde machen den Gemeinden Arbeit, bringen ihnen aber auch Geld. Die PZ fasst zusammen, wo Herrchen und Frauchen wie viel bezahlen müssen. SIMON WALTER UND BÄRBEL SCHIERLING | ENZKREIS Das Geschäft mit dem Geschäft Besonders groß sind die Steuer- unterschiede bei Kampfhunden: Die Steuer ist etwa in Remchingen genauso hoch wie bei allen ande- ren Hunden. In Kieselbronn wer- den für den ersten Kampfhund 180, in Maulbronn 588 Euro fäl- lig. „Die Gebühr ist der Versuch, die Haltung von Kampfhunden zu steuern. Wir wollen keine Kampf- hunde, weil sie gefährlich sind“, sagt Maulbronns Kämmerer Frank Burg- hardt. „Die Halter sehen das zwar an- ders, aber die Realität beweist das Gegenteil.“ Laut der baden-würt- tembergischen Polizeiverordnung gelten drei Rassen als Kampfhun- de: American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Pit Bull Terrier. Die Halter solcher Hunde können dies durch eine Prüfung widerlegen. Neun weitere Rassen können als Kampfhund eingestuft werden, wenn Anhaltspunkte auf eine ge- steigerte Aggressivität vorliegen und diese nach entsprechender Prüfung bestätigt wurden. sw Hunde kosten bis zu 600 Euro pro Jahr Pforzheim Pforzheim Pforzheim Hundesteuer * für den ersten Hund Neuhausen Neuhausen Tiefen- Tiefen- bronn bronn Birkenfeld Birkenfeld Engelsbrand Engelsbrand Neuenbürg Neuenbürg Straubenhardt Straubenhardt Keltern Keltern Remchingen Remchingen Kämpfel- Kämpfel- bach bach Königsbach-Stein Königsbach-Stein Eisingen Eisingen Ispringen Ispringen Neulingen Neulingen Ölbronn- Ölbronn- Dürrn Dürrn Maulbronn Maulbronn Knittlingen Knittlingen Illingen Illingen Ötisheim Ötisheim Mühlacker Mühlacker Kieselbronn Kieselbronn Niefern- Niefern- Öschelbronn Öschelbronn Wiernsheim Wiernsheim Wurm- Wurm- berg berg Mönsheim Mönsheim Wims- Wims- heim heim Friolzheim Friolzheim Heims- Heims- heim heim Sternen- Sternen- fels fels Neuhausen Tiefen- bronn Birkenfeld Engelsbrand Neuenbürg Straubenhardt Keltern Remchingen Kämpfel- bach Königsbach-Stein Eisingen Ispringen Neulingen Ölbronn- Dürrn Maulbronn Knittlingen Illingen Ötisheim Mühlacker Kieselbronn Niefern- Öschelbronn Wiernsheim Wurm- berg Mönsheim Wims- heim Friolzheim Heims- heim Sternen- fels QUELLE: LANDRATSAMT ENZKREIS Hundesteuer * für den ersten Kampfhund * zweiter Hund kostet meist doppelt soviel Zahl in den Hunden entspricht dem Steuersatz in Euro pro Jahr 432 66 480 60 540 54 66 60 96 60 70 210 288 72 600 108 66 180 60 240 60 480 66 65 588 84 528 66 480 66 408 51 80 72 96 480 72 72 511 51 72 48 60 48 72 Schömberg 84 Unterreichenbach Volker Burger, Kämmerer in Schömberg „Ursprünglich wurde die Hundesteuer ja einge- führt, um die Hunde- haltung einzudämmen.“

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Schon Ende 2013 befasste sich die PZ mit den Kosten für Hunde und Kampfhunde. Die Steuern sind in der Grafik aufgelistet. Vorsicht: Inzwischen haben einzelne Gemeinden - zum Beispiel Wiensheim - die Beiträge erhöht.

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Page 1: Höhe der Hundesteuer in Pforzheim und dem Enzkreis

REGIONMONTAG, 25. NOVEMBER 2013 PFORZHEIMER ZEITUNG 23NACHRICHTEN • HINTERGRÜNDE • MEINUNGEN

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Stimmiges JubiläumskonzertChorgemeinschaft „Germania“ feiert150-jähriges Bestehen. Seite 24

Närrisches Treiben:Narrenbund Schellau

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Sie haben Fragen an unseren

Zustelldienst?

Rufen Sie an: 07231-933210

Redaktion Region:

07231 -933222

Fax: 07231 -933260

E-Mail: [email protected]

Internet:www.pz-news.de

Pforzheimer Zeitung

■ Straubenhardt, Birkenfeld,Neuenbürg, Engelsbrand,Unterreichenbach, SchömbergSeiten 25 und 26

■ Keltern, Königsbach-Stein,Remchingen, Kämpfelbach,Ispringen, EisingenSeiten 24 und 25

■ Niefern-Öschelbronn,Kieselbronn, Neulingen,Ölbronn-Dürrn, Mühlacker,Ötisheim, Maulbronn, Illingen,Knittlingen, SternenfelsSeite 24

■Neuhausen, Tiefenbronn,Wurmberg, Wimsheim,Friolzheim, Heimsheim,Mönsheim, WiernsheimSeite 26

Nein, keiner der SPD-Kreisdele-gierten, die am Freitagabend imEllmendinger „Löwen“-Saal ih-ren Kreisvorstand wählten (diePZ berichtete), ist glücklich mitdem Ergebnis, das die Sozialde-mokraten bei der Bundestags-wahl eingefahren haben. Bei derUrsachensuche blicken die Ge-nossen zwar in die eigenen Rei-hen – dem eigenen Kreisverbandgilt ihre Skepsis aber nicht. Auchnicht Katja Mast, die dank derLandesliste ihrer Partei erneut inden Bundestag eingezogen ist.Das war zu spüren, als die Kelter-nerin verspätet von einer Sitzungdes Landesfrauenrats im „Lö-wen“ eintraf. Ihre Rede heimsteden größten Applaus ein. Die5500 Hausbesuche des Wahl-kampfteams im Kreis erhieltenRespekt. Die Botschaft, derenGrundton der alte und neueKreisvorsitzende Timo Steinhil-per angestimmt hatte, lautet: ImKreis sei gekämpft worden, manhabe alles versucht gegen viel

Gegenwind aus Berlin.Vom „Unmut an der Basis der

Partei“ sprach Katja Mast mitBlick auf die schlechten Wahler-gebnisse der SPD-Vorstände beimBundes- und beim Landespartei-tag. Sie seien ein Zeichen der Un-zufriedenheit. Ähnliche Denkzet-tel gab es für den SPD-Kreisvor-stand nicht. Fast 93 Prozent fürSteinhilper und StellvertreterinUschi Bodemer, fast 86 Prozentfür den Neuling im FührungstrioRalph Weinbrecht sind alles ande-re als ein Zeichen für Unmut.Allerdings waren da auch viele

Stühle leer im „Löwen“-Saal. „DieBasis“, sagte Katja Mast, „sind alle,die hier sitzen – aber auch viele,die heute nicht hier sitzen.“ Von84 stimmberechtigten Kreisdele-gierten waren 43 im Saal – da hat-ten die Sozialdemokraten schonlebhaftere Zeiten.Kämpferisch wollen die Genos-

sen jetzt zunächst in die Kommu-nalwahlen 2014 gehen, wo es Bo-den wieder gutzumachen gilt. Die

neue Kreisspitze will ihnen dafürmehr inhaltliches Profil mit aufden Weg geben. Lauter will dieSPD im Enzkreis werden, hatSteinhilper betont. Sich mehrGehör verschaffen im Land. Aberauch selbst wolle man die Dis-kussion über politische Themenforcieren. Nils NonnenmachersPläne für das neue Online-Fo-rum der Partei ist auch auf die-ses Ziel ausgerichtet. Offensicht-lich hat die Partei da einenSchwachpunkt in den letztenWahlkämpfen wahrgenommen.Und zum Teil auch im politi-schen Regierungsalltag im Land.Als Steinhilper die Landesregie-rung lobte und dabei auch dieBildungsreformen erwähnte,klang an den Tischen alles ande-re als Begeisterung durch.

Eine Partei sortiert sich neu

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Alexander HeilemannPZ-Redakteur

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BRETTEN/ÖLBRONN-DÜRRN.Ein 57-jähriger Mann ist amSamstag gegen 16.30 Uhr aufdemWeihnachtsmarkt amRotenbergerhof in Brettenaufgefallen. Er stieg in starkalkoholisiertem Zustand insein Auto undmachte sichauf den Heimweg. Eine Frauverständigte die Polizei.Die Streife des PolizeireviersPforzheim-Nord traf denMann an seiner Wohnan-schrift in Ölbronn-Dürrn.Eine Alkoholüberprüfung er-gab einenWert vonmehr als1,5 Promille. Obwohl er sichdann den weiterenMaßnah-men widersetzte, wurde eineBlutprobe entnommen undder Führerschein des Mannesbeschlagnahmt, wie die Poli-zei mitteilt. pol

Ohne BeutegeflüchtetILLINGEN. Auf hochwertigeMetalle hatten es Einbrecherwohl abgesehen, die in derNacht zum Samstag an ei-nem Firmengebäude in derGerokstraße ein Rolltor öff-neten und einen Verschlagaufbrachen. Als die Alarm-anlage auslöste, flüchtetendie Täter jedoch ohne Die-besgut. Der Sachschadenbeträgt laut Polizeiangabenmehrere Hundert Euro. pol

Hinweise an die Polizei un-

ter Telefon (07041) 96930.

JOURNAL

Zu tief insGlas geschaut

Zu einem Frontalzusammenstoß ist es amSamstagmittag um 13.16 Uhr zwischen Bretten-Ruit und Knittlingen gekommen. Eine 23-jähri-ge Frau fuhr mit ihrem Renault in RichtungKnittlingen. Kurz vor der Abzweigung nachKleinvillars kam sie aus bislang ungeklärter Ur-sache auf die Gegenfahrbahn und stieß dortfrontal mit dem BMW einer 67-jährigen Frau zu-sammen. Danach touchierte sie den VW eines 31-Jährigen. DieFrau im BMW wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Die 23-Jähri-ge und ihre Kinder im Alter von einem und sieben Jahren wurdenleicht verletzt. Der Schaden beträgt 30 000 Euro. Die Fahrbahnmusste bis 15.30 Uhr voll gesperrt werden. Im Einsatz waren dieFeuerwehr Knittlingen und der Rettungsdienst. pol

23-Jährige gerät auf Gegenfahrbahn

FOTO:THOMASMEYER/BILDERPARADIES

Ein Video und eine

Bildergalerie unter:

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ür die einen war es eineSteuererhöhung um 27 Pro-zent. Für den anderen „nur

eine Dose Chappi pro Monat“.„Der andere“, das ist MaulbronnsKämmerer Frank Burghardt, derdie Hundesteuer der Klosterstadtverteidigt. 2012 war diese von 66auf 84 Euro angehoben worden.„Für das Rathaus ist der Betragnoch zu niedrig, die Kosten sindhier höher als die Einnahmen“,sagt Burghardt – und zählt auf,wie die Einnahmen aufgefressenwerden: „Kosten fürs Aufstellen,Befüllen und Leeren der Hunde-toiletten und Personalkosten“,nennt er. Aber auch: „Kosten, dieentstehen, wenn Hundehalter Tie-re nicht richtig führen und zumBeispiel ein Hund einen anderenHund anfällt.“„Bei uns lässt sich das nur schwerexakt berechnen“, sagt seinSchömberger Amtskollege VolkerBurger. „Aber klar ist: Der Auf-wand ist deutlich größer als frü-her.“ 96 Euro kostet in Schöm-berg der erste Hund, beim zwei-ten wird wie fast überall der dop-pelte Betrag fällig. Genauso teuerwie in Schömberg sind die Vier-beiner in Neulingen, das damitan der Spitze aller Enzkreis-Ge-meinden liegt. In der Region ver-langt nur Pforzheim mit 108 Euronoch mehr.Einen eindeutigen Grund, wes-

halb die Hundesteuer in Neulin-gen doppelt so hoch ist wie inWimsheim und Wurmberg (je-weils 48 Euro) gibt es nicht,räumt der Kämmerer Rolf Elsäs-ser ein. Jedoch ist das Aufrech-

F

nen der Steuereinnahmen gegendie Ausgaben für Hunde für ihneine „wachsweiche Begründung.Schließlich ist das eine Luxus-steuer, die nicht eins zu eins denAufwand ersetzen soll, den eine

Gemeinde hat.“ Anders als bei ei-ner Gebühr – etwa für einen neu-en Führerschein – müsse einerSteuer keine direkte städtischeLeistung gegenüberstehen. Dasheißt: Mit dem Geld der Gassige-

her dürfen die Kommunen ma-chen, was sie wollen.„Ursprünglich wurde die Hun-

desteuer ja eingeführt, um dieHundehaltung einzudämmen“,berichtet Schömbergs Schatzmeis-

ter Volker Burger. „Aber natürlichgeht es inzwischen zusätzlichauch darum, die anfallenden Kos-ten zu decken.“ So habe die Ge-meinde zum einen in Hundetoi-letten investiert. Zum anderenkostet die Beseitigung tierischerHinterlassenschaften trotzdemweiterhin Geld – zum Beispiel,um die Tüten wieder einzusam-meln: „Manche packen den Kotin die Tüte und werfen diesedann in den Wald – das ist danneine noch schlimmere Ver-schmutzung als vorher“, klagtBurger. So würde eine gute Ideeins Negative geführt. Auch einenGrund dafür hat er ausgemacht:„Leider meinen manche: Ich zah-le Hundesteuer, also kann ich dieHinterlassenschaften da lassen,wo ich will.“

Weitaus günstiger als in Schöm-berg kommen Herrchen und Frau-chen im Heckengäu davon: Ob-wohl etwa Wurmberg im Juni 201217 Hundetoiletten für knapp3800 Euro aufgestellt hat, begnügtsich Jörg-Michael Teply mit 48Euro für den ersten Hund. „Wirhaben einfach keine Hundepro-blematik“, sagt der Bürgermeistererklärend – um nach kurzer Pausedoch noch hinterherzuschieben:„Das einzige Problem ist, dassganz selten mal ein Hund ausbüxtoder es vereinzelte Verunreinigun-gen gibt.“ 7788 Euro wurden ver-gangenes Jahr durch die Hunde-steuer ins Gemeindesäckel ge-spült, knapp 900 Euro hat Wurm-berg seit Juni 2012 für Kottütenausgegeben. Dass es diese gibt, istgut fürs Herrchen, gut für denHund – und gut für all die Spazier-gänger, die so vor tierischen Tret-minen gefeilt sind.

■ Hunde machen denGemeinden Arbeit, bringenihnen aber auch Geld.

■ Die PZ fasst zusammen,wo Herrchen und Frauchenwie viel bezahlen müssen.

SIMON WALTER UND BÄRBEL

SCHIERLING | ENZKREIS

Das Geschäft mit demGeschäft

Besonders groß sind die Steuer-unterschiede bei Kampfhunden:Die Steuer ist etwa in Remchingengenauso hoch wie bei allen ande-ren Hunden. In Kieselbronn wer-den für den ersten Kampfhund180, in Maulbronn 588 Euro fäl-lig. „Die Gebühr ist der Versuch,die Haltung von Kampfhunden zu

steuern. Wir wollen keine Kampf-hunde, weil sie gefährlich sind“, sagtMaulbronns Kämmerer Frank Burg-hardt. „Die Halter sehen das zwar an-ders, aber die Realität beweist dasGegenteil.“ Laut der baden-würt-tembergischen Polizeiverordnunggelten drei Rassen als Kampfhun-de: American Staffordshire Terrier,

Bullterrier und Pit Bull Terrier. DieHalter solcher Hunde können diesdurch eine Prüfung widerlegen.Neun weitere Rassen können alsKampfhund eingestuft werden,wenn Anhaltspunkte auf eine ge-steigerte Aggressivität vorliegenund diese nach entsprechenderPrüfung bestätigt wurden. sw

Hunde kosten bis zu 600Euro pro Jahr

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Hundesteuer*für den ersten Hund

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BirkenfeldBirkenfeld

EngelsbrandEngelsbrand

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KelternKeltern

RemchingenRemchingen Kämpfel-Kämpfel-bachbach

Königsbach-SteinKönigsbach-Stein

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Niefern-Öschelbronn

WiernsheimWurm-berg

MönsheimWims-heim

Friolzheim

Heims-heim

Sternen-fels

QUELLE: LANDRATSAMT ENZKREIS

Hundesteuer*für den ersten Kampfhund

*zweiter Hund kostet meistdoppelt soviel

Zahl in den Hundenentspricht demSteuersatz inEuro pro Jahr

43266

48060

54054

66

60

96

60

70

210

28872

600108

66

18060

24060

48066

65

58884

52866

48066

40851

80

72

96

48072

72 51151

72

48

60

48

72

Schömberg

84Unterreichenbach

Volker Burger, Kämmerer in Schömberg

„Ursprünglich wurde dieHundesteuer ja einge-führt, um die Hunde-haltung einzudämmen.“