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Geschäftsbericht 2007 Home of Power Brands

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Geschäftsbericht 2007

Home of Power Brands

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Kennzahlen

Mar

ken

und

Mär

kte

in Mio. EUR 2006 (Pro-forma) 2007 Veränderung

Auftragseingang 2.781 3.107 + 12 %

Umsatz 2.535 2.835 + 12 %

Bereinigtes EBITDA 369 457 + 24 %

in % vom Umsatz 14,6 % 16,1 %

Bereinigtes EBIT 309 390 + 26 %

in % vom Umsatz 12,2 % 13,8 %

Bereinigtes Konzernergebnis 138 199 + 44 %

Bereinigtes Ergebnis je Aktie 1 1,15 EUR 1,58 EUR + 37 %

Dividendensumme – 79 –

Dividende 2 – 0,60 EUR –

Marktkapitalisierung zum Geschäftsjahresende – 2.708 –

Bilanzsumme 2.098 2.361 + 12 %

Eigenkapitalquote3 3,0 % 22,7 %

Nettofinanzverschuldung 628 294 –53 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte4 k.A. 140 –

Free Cashflow 5 k.A. 52 –

Mitarbeiter (per 31. 12.) 7.152 8.179 + 14 %

1 Ergebnis per Aktie ermittelt auf Basis der gewichteten Anzahl der Aktien; 120.025.000 im Jahr 2006 und 125.902.123 im Jahr 20072 Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung am 10. Juni 20083 Eigenkapital der Anteilseigner zu Bilanzsumme4 Ohne Neuzugänge im Konsolidierungskreis aus Unternehmenskäufen5 Free Cashflow setzt sich zusammen aus Cashflow aus Geschäftstätigkeit und Cashflow aus Investitionstätigkeit

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Tognum Onsite Energy Systems & Componentsmtu Engines

Tognum: Starke Marken

After Sales/Übrige

645 Mio. EUR (27 %)

Marine

604 Mio. EUR (25 %)

Power Generation

512 Mio. EUR (21 %)

Industrial

430 Mio. EUR (18 %)

Defense

225 Mio. EUR (9 %)

Onsite Energy Systems

160 Mio. EUR (31 %)

Einspritzsysteme

143 Mio. EUR (27 %)

Gelenkwellen

223 Mio. EUR (42 %)

SEGMENTUMSATZ MTU ENGINES 2007 – 2.416 Mio. EUR* (gerundete Angaben)

SEGMENTUMSATZ TOGNUM OES & C 2007 – 527 Mio. EUR*(gerundete Angaben)

Marken

mtu

Detroit Diesel

Mercedes-Benz

Vericor

VM Motori

Unter dem Dach der Tognum Holding sind die Unter-nehmen der MTU-Gruppe im Segment mtu Enginessowie im Segment Tognum Onsite Energy Systems &Components die Firmen MDE Dezentrale Energiesys-teme GmbH, Katolight Corporation, CFC Solutions GmbH,L’Orange GmbH und Rotorion unternehmerisch vernetzt.Tognum kombiniert die einzigartigen Traditionen und

Marken

Katolight

MDE

CFC Solutions

L’Orange

Rotorion

Onsite Energy Systems

Components

Eigenmarke

Vermarktung für Off-Highway-Anwendungen

die Kompetenzen dieser Unternehmen und sichert denerfolgreichen Auftritt an den einzelnen Endmärkten.Der Name ist vor allem auch Ausdruck unse rer Philo- sophie. „tog“ steht für „kraftvoll ziehen“, „um“ ist im Lateinischen das sprachliche Sinnbild für bedeutendeGegenstände und Monumente, im Nord- und Mit tel-europäischen für das Begriffspaar „Heim“ und „Heimat“.

*Gesamtumsatz i.H.v. 2.835 Mio. EUR enthält Segment Holding/Konsolidierung i.H.v. –108 Mio. EUR

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Mar

ken

und

Mär

kte

Tognum: Präsenz weltweit

Deutschland

583 Mio. EUR (21 %)

Übriges Europa

752 Mio. EUR (27 %)

UMSATZ NACH REGIONEN 2007(gerundete Angaben)

Übrige Länder

195 Mio. EUR ( 7 %)

Asien/Pazifik

492 Mio. EUR (17 %)

Nordamerika (NAFTA)

814 Mio. EUR (28 %)

Unsere Kunden kommen im Wesentlichenaus dem Off-Highway-Geschäft. Sie betrei-ben ihr Business überall in der Welt – nichtselten sogar in weit abgelegenen Regionen.Sie erschließen Neuland. Sie gehen neueWege. Wann, wo und wofür sie uns auchbrauchen: Wir sind nahe bei ihnen und für sie den entscheidenden Schritt voraus. Mit 12 Produktionsstandorten und über1200 Service- und Händlerstützpunktensind wir in 130 Ländern auf allen Kontinen-ten aktiv.

Nordamerika:Mankato

Detroit

Charleston

Deutschland:Friedrichshafen

Stuttgart

Glatten

München/Ottobrunn

Augsburg

Magdeburg

Europa:London

Beauchamp

Dordrecht

La Spezia

Istanbul

Naher Osten:Nathanya/Israel

Asien:Suzhou

Hongkong

Singapur

Pune/Indien

Tokio

Bangkok

Jakarta

Australien:Sydney

Afrika:Kapstadt

Südamerika:São Paulo

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Home of Power BrandsDie Tognum AG, ein Weltmarktführer für Antriebs- und Energie-

systeme im Off-Highway-Bereich, vereint unter ihrem Dach renom -

mierte Marken wie MTU, MDE, Katolight, CFC Solutions und L’Orange.

Mit schnelllaufenden Hochleistungsmotoren, Einspritzsystemen,

Brennstoffzellen und anderen Aggregaten zur Energieerzeugung

bieten wir maximalen Kundennutzen auf höchstem technischen

Niveau.

Power Brands at HomeUnsere Tochterunternehmen liefern schnelllaufende und leistungs-

starke Diesel- und Gasmotoren bis zu 10.000 kW sowie Systeme

und dezentrale Energieanlagen für eine große Zahl an Einsatz-

möglichkeiten – sowohl zur See als auch abseits der Straße.

Mit ebenso innovativen wie individuellen Lösungen haben wir uns

die Technologieführerschaft erarbeitet. Im Konzernverbund sind

wir auf allen Kontinenten mit einem flächendeckenden Vertriebs-

und Servicenetz präsent.

Geschäftsbericht 2007

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28 Schub für weitere SpitzenleistungenRenommiert, anspruchsvoll, dynamisch: Zuverlässigkeit als Strategie Mit einem Interview mit Volker Heuer

3 4 Kraftpakete für jede HerausforderungInnovativ, erfahren, kundenorientiert: Forschung und Entwicklung als UnternehmensmotorMit einem Interview mit Dr. Gerd-Michael Wolters

40 Hochleistung für globale VerbindungenIndividuell, hochwertig, langlebig: Kundenorientierung als Alleinstellungsmerkmal Mit einem Interview mit Rainer Breidenbach

46 Aggregate für dauerhafte EnergieEffizient, sauber, nachhaltig: Energiegewinnung als Wachstumsmarkt Mit einem Interview mit Christof von Branconi

52 Zugkraft für erstklassige ErträgeSolide, verlässlich, zielgerichtet: Gesunde Basis für profitables Wachstum Mit einem Interview mit Joachim Coers

Tognum: Home of Power Brands

Erfolg kommt nicht von ungefähr.

Die Unternehmen der Tognum

Gruppe haben sich in den vergan-

genen Jahren eine exzellente Markt-

position als führende Anbieter von

Motoren, Systemen, Anlagen und

Komponenten erarbeitet. Mit zahl-

reichen Innovationen und über-

durchschnittlichen Leistungsprofilen

wird Tognum diese Position festigen

und weiter ausbauen.

Zum Geschäftsjahr 2007

04 Brief des Vorstandsvorsitzenden

08 Die Tognum-Aktie

10 Corporate Governance

18 Bericht des Aufsichtsrats

24 Chronik 2007

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Konzernlagebericht 2007 Konzernjahresabschluss 2007

Die Ergebnisse des Geschäftsjahres

2007 zeigen, welches Potenzial in

den Unternehmen der Tognum

Gruppe steckt. Die Veränderungen

zur Vorperiode sind beachtlich.

Der Lagebericht skizziert, auf

welche Weise die aktuellen Struktu-

ren von Tognum die Nachhaltigkeit

der bisherigen Entwicklung gewähr-

leisten und so für eine Fortsetzung

des Trends sprechen.

Transparenz und Klarheit kenn-

zeichnen die Finanzberichterstat-

tung von Tognum. So erhalten

Aktionäre und andere Marktteil-

nehmer ein exaktes Bild der

wirtschaftlichen Verhältnisse.

Die Nachvollziehbarkeit des

unternehmerischen Handelns

und damit die Berechenbarkeit

ist wichtiger Bestandteil unserer

Geschäftsphilosophie.

60 Tognum im Überblick

65 Geschäft und Rahmenbedingungen

68 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

75 Segmente75 mtu Engines77 Tognum Onsite Energy Systems & Components

78 Forschung und Entwicklung

79 Mitarbeiter

82 Nachhaltigkeitsbericht

84 Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz

87 Nachtragsbericht

87 Abhängigkeitsbericht

87 Risikobericht

90 Prognose/Strategie/Chancen

98 Konzerngewinn- und Verlustrechnung

99 Konzernkapitalflussrechnung

100 Konzernbilanz

102 Veränderung des Konzerneigenkapitals

105 Konzernanhang105 Erläuternde Anhangangaben119 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und

Verlustrechnung125 Erläuterungen zur Konzernbilanz139 Sonstige Angaben151 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

152 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Service154 Zahlenübersichten 2006 – 2007

158 Glossar

Impressum

Kontaktinformationen

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Brief des Vorstandsvorsitzenden

unseren profitablen Wachstumskurs, den wir bereits in den Vorjahren eingeleitet hatten,haben wir nachhaltig fortgesetzt und in allen unseren Geschäftsfeldern zum Teil kräftig zugelegt. Tognum ist hoch profitabel: Die Umsatzerlöse stiegen um knapp 12 Prozent auf2,835 Milliarden Euro, und das bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich sogar um über44 Prozent auf 199 Millionen Euro, mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,58 Euro.Damit sind wir deutlich erfolgreicher gewachsen als noch zu Beginn des Geschäftsjahresund zum Zeitpunkt unseres Börsengangs erwartet. Mit dieser Entwicklung wird Tognumbereits im ersten Börsenjahr eine Dividende ausschütten. Vorstand und Aufsichtsratschlagen der Hauptversammlung eine Gewinnausschüttung von 0,60 Euro pro Aktie vor.

Der Motor, der diese Entwicklung antreibt, wurde bereits im Jahr 2004 gestartet. Zu die semZeitpunkt war die MTU Friedrichshafen-Gruppe Teil des damaligen DaimlerChrysler-Kon zerns. Auf Basis des jahrzehntelangen Know-hows in Entwicklung und Produktionhervorragender und weltweit bekannter Premium-Hochleistungsdieselmotoren für Off-Highway-Anwendungen – also für Spitzenprodukte wie Schiffe, Züge, schwere Agrar- undIndustriefahrzeuge und Panzer sowie Stromaggregate – entwickelten wir eine auf profi-tables Wachstum ausgerichtete Unternehmensstrategie. Zusammen mit DaimlerChryslerüberlegten wir dann, wie dieser Plan am besten umgesetzt werden konnte.

In der Private-Equity-Gruppe EQT fanden wir einen Finanzierungspartner, der mit seinemindustriellen Ansatz vom Erfolg unseres Geschäftkonzeptes überzeugt war. Mit der Über-nahme aller Off-Highway-Aktivitäten von DaimlerChrysler im Jahre 2006 wurde der Tognum Konzern aus der Taufe gehoben. Schritt für Schritt setzten wir unsere Pläne durchdie von EQT ermöglichten Investitionen um. Mit großem Erfolg: Als Tognum Konzern istunser Jahresumsatz 2007 fast doppelt so hoch wie bei der MTU-Gruppe im Jahr 2005,und auch die Umsatzrendite des neuen Konzerns liegt weit über der Marge der damaligenMTU-Gruppe.

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Brief des Vorstandsvorsitzenden

Am 2. Juli 2007 sind wir dann an die Börse gegangen. Wir hatten die mit unseren damaligenEigentümern vereinbarten Meilensteine in einem viel kürzeren Zeitraum erreicht als geplantund so die Börsenreife erlangt. Mit diesem erfolgreichen Schritt in den Kapitalmarkt habenwir für Tognum einen neuen, noch größeren Investorenkreis erschlossen und unsere Eigen-kapitalbasis erheblich gestärkt.

Tognum ist heute ein am Markt bestens aufgestelltes Unternehmen mit einem internationalhochgradig wettbewerbsfähigen Produktportfolio. Mit den Töchtern MTU Friedrichshafen,MTU Detroit Diesel, SKL Motor, L’Orange, Katolight, MDE Dezentrale Energiesysteme,CFC Solutions und Rotorion verfügen wir über Premium-Marken in den jeweiligen Ziel-märkten. Tognum als „Home of Power Brands“ hat diese Gesellschaften zu einer einzigarti-gen Organisation zusammengeschmiedet, die erheblich leistungsfähiger und ertragsstärkerist als die vorherige Summe der Einzelleistungen.

Als Spezialist und Technologieführer am Markt für schnelllaufende Hochleistungs-Diesel-und Gasmotoren zum Einsatz in mehr als 20 unterschiedlichen Anwendungen gehören wirnicht nur zu den Größten der Branche, sondern auch zu den am breitesten aufgestelltenAnbietern. Eine besonders herausragende Marktstellung verleiht uns die Erfahrung, in Antriebsfragen nicht nur Motoren und Komponenten zu liefern, sondern ganze – auf dieindividuellen Erfordernisse des Endkunden zugeschnittene – Systeme. Diese Kompetenzund Markt stellung werden wir weiter erfolgreich ausbauen.

Wir sind davon überzeugt, dass es uns mittel- und langfristig gelingen wird, auch denFinanzmarkt von der überdurchschnittlichen Stabilität und Rentabilität unseres Geschäfts- modells zu überzeugen – und davon, dass unsere Aktie eine langfristig lohnenswerte Investition ist. Seit der Erstnotiz im Sommer 2007 mit 24 Euro ging der Kurs bis Anfangdieses Jahres leider deutlich zurück. Dabei lag seine Entwicklung ähnlich der des Börsen-index MDAX bzw. der vergleichbarer mittelgroßer deutscher Unternehmen der export ori-entierten Kapitalgüterindustrie. Das ist für uns jedoch nicht befriedigend. Seien Sie sicher,dass Vorstand und Mitarbeiter unverändert hart an der nachhaltigen Wertsteigerung unse-res Unternehmens arbeiten.

Im Wesentlichen bestimmten zwei Gründe, deren Einfluss wir uns nicht entziehen konnten,die Entwicklung der Aktienkurse seit unserem Börsengang. Zum einen führte die Hypothe-kenkrise in den USA zu einer weltweiten Verunsicherung der Finanzmärkte. In unseremspeziellen Fall kam noch hinzu, dass wir als Neuling an der Börse ohne lange Finanzhistorievielen Investoren noch nicht so intensiv bekannt waren. Letzteres ändert sich jedoch zuneh-mend durch unsere sehr aktive Investor Relations-Arbeit, unter anderem mit dem regelmä-ßigen Besuch internationaler Investoren und dem Einsatz sämt licher Instrumente modernerKommunikationstätigkeit. Ich bin mir sicher, dass mit einer Entspannung des Marktes undder zunehmenden Bekanntheit von Tognum die durchweg positiven Fundamentaldaten unseres Unternehmens in der Wahrnehmung der Investoren die Oberhand gewinnen werden.

Dies gilt umso mehr, als Tognum zwar erst eine kurze, dafür aber bereits sehr erfolgreicheGeschichte geschrieben hat. So haben wir alle im Zuge des Börsenganges gesetzten Ziel-marken nicht nur erreicht, sondern sie sogar meist noch übertroffen:

» Hinsichtlich des Umsatzwachstums hatten wir für das Geschäftsjahr 2007 eine höhereeinstellige Veränderungsrate gegenüber der Vorperiode in Aussicht gestellt; nun habenwir 11,8 Prozent zugelegt.

» Im operativen Geschäft hatten wir eine Verbesserung der bereinigten Gewinnmarge angepeilt, was mit 13,8 Prozent nach 12,2 Prozent in 2006 auch deutlich wurde.

» Mit dem Kauf der US-Firma Katolight sind wir zum noch breiter aufgestellten Diesel-system-Anbieter aufgestiegen.

» Die avisierte Expansionsstrategie in Asien treiben wir nicht zuletzt mit der Gründungeines wichtigen Joint Ventures in China voran.

Und schließlich haben wir in 2007 unsere Bilanzstruktur weiter entscheidend optimiert:Unsere Nettofinanzschulden von fast 630 Millionen Euro Ende 2006 konnten wir bereitszum Jahresende 2007 auf unter 300 Millionen Euro verringern. Damit haben wir in weniger

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Brief des Vorstandsvorsitzenden

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als zwei Jahren nach der Gründung des Konzerns einen an den Nettofinanzschulden zum bereinigten EBITDA gemessenen Verschuldungsgrad von weit unter 1 erreicht. Nicht nurim Vergleich zu anderen Unternehmen, die von Private-Equity-Firmen an die Börse gebrachtwurden, ist das in dieser kurzen Zeit außergewöhnlich. Parallel haben wir unsere Eigen- kapitalquote binnen Jahresfrist von 3 auf 23 Prozent erhöht. Laut Auskunft unserer Bankenentspricht unsere Kreditwürdigkeit nun der von Unternehmen, die offiziell von Rating-agenturen mit „Investment Grade“ eingestuft sind.

Möglich wird das durch unsere Technik, die zweifelsohne zur Weltspitze gehört. Wir sindunter anderem Weltmarktführer bei Hochleistungs-Dieselmotoren für Mega-Yachten, Fähren,Fregatten, Patrouillenboote, Minenfahrzeuge, schwere (auch militärische) Landfahrzeugesowie Technologieführer bei Common Rail-Einspritzsystemen für schnelllaufende Diesel-motoren und Mittelschnellläufer. Mit der weiteren Diversifizierung unseres Motoren- undSystemprogramms können wir gerade in Nischenmärkten auf die immer individuellerenWünsche unserer Kunden eingehen. Unter dem Gesichtspunkt der Lifecycle-Kosten sindunsere Produkte hier höchst interessant, sorgen wir doch fortlaufend für geringere Gesamt- betriebskosten. Über die Produktentwicklung hinaus wollen wir uns in strategischen Teil-bereichen mit Zukäufen weiter verstärken und vor allem weiterhin schneller als der Marktwachsen.

Ein wichtiges Zukunftsfeld liegt im Energiesektor, für den wir im Wirkungsgrad optimierteDiesel- und Gasaggregate sowie Brennstoffzellen entwickeln. Hier verfügen wir bereits übereine erstklassige Technologieposition. Unsere Entwicklungen werden dabei nicht nur vonder Emissionsgesetzgebung angetrieben, sondern auch von wirtschaft lichen Erwägungenunserer Kunden: Wer liefert dem Markt das beste System zum besten Preis-Leistungsver-hältnis und mit den niedrigsten Lebenszykluskosten?

Unsere Aufgabe bei Tognum ist es, auf Basis unserer vier definierten strategischen Stoß-richtungen weiter kraftvoll und konsequent voranzukommen: Erstens die richtigen Pro-dukte im richtigen Moment im Angebot zu haben, zweitens die Stärkung des After-Sales-Geschäfts, insbesondere im Bereich Remanufacturing sowie Service/Reparatur, drittensdas Voranbringen unserer Expansion in Wachstumsmärkten wie Asien und viertens derAusbau des Geschäfts mit dezentralen Energieerzeugungssystemen. Bei allen vier Stoß-richtungen sind wir auf einem guten Weg.

Das belegen unsere sehr guten Ergebnisse in 2007. Für die neue Berichtsperiode erwartenwir eine weitere Erhöhung des Geschäftsvolumens und eine nochmalige Verbesserung derGewinnsituation. So sollten in 2008 die Umsatzerlöse 12 Prozent plus/minus ein Prozent-punkt gegenüber 2007 zunehmen. Dabei ge hen wir von einer stabilen bereinigten Umsatz-rendite von etwa 14 Prozent bei einem Schwan kungskorridor von einem Prozentpunkt aus.In der Folge erwarten wir auch eine Er höhung des bereinigten Ergebnisses je Aktie von über25 Prozent auf mehr als 2,00 Euro für das Geschäftsjahr 2008.

Ein Unternehmen wie Tognum lebt in höchstem Maße von den Fähigkeiten und der Erfah- rung sowie vor allem auch vom Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb gilt diesen mein ganz besonderer Dank. Ihnen, unseren Aktionären, Kunden undGeschäftspartnern, danke ich für ihre Verbundenheit und ihr Vertrauen. Wir freuen undwünschen uns, dass Sie uns auf unserem erfolgreichen Weg weiter begleiten werden.

Mit den besten Grüßen

Volker HeuerVorstandsvorsitzender

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Volker HeuerDr. Ing. Gerd-Michael Wolters Joachim CoersChristof von Branconi Rainer Breidenbach

Vorsitzender des Vorstands der Tognum AG, Vorsitzender der Geschäftsführung der MTU Friedrichshafen GmbH.Geboren 1953. Studium des

Maschinenbaus, Gesamthoch-

schule Paderborn. 1977 Berufs-

start im Nutzfahrzeugbereich der

Daimler Benz AG. 1980–1988

Führungsfunktionen im Ent-

wicklungsbereich Mercedes Benz

do Brasil und Mercedes Benz

Argentina. 1988–1993 Hauptab-

teilungsleiter Aufbauentwicklung

Leichte Lkw und Transporter.

1993–1996 Direktor Entwicklung

Leichte Nutzfahrzeuge und

Transporter. 1996–2004 Vorsit-

zender der Geschäftsführung

der Industriezentren Vitoria und

Barcelona der Mercedes Benz

España. Seit 2004 Leiter der

„Off-Highway“-Aktivitäten von

DaimlerChrysler und Vorsitzen-

der der Geschäftsführung der

MTU Friedrichshafen GmbH.

Seit 2007 Vorsitzender des

Vorstands der Tognum AG*.

Bestellung bis zum 30. Septem-

ber 2010.

Mitglied des Vorstands der Tognum AG, Leiter des Geschäftsfelds Motoren der Tognum AG und Geschäftsführerder MTU Friedrichshafen GmbH.Geboren 1945. Studium des

Maschinenbaus, Universität

Karlsruhe. 1978 Promotion am

Institut für Kolbenmaschinen,

Universität Karlsruhe. 1979 Ein-

tritt in die MTU Friedrichshafen,

Abteilung „Forschungsvorhaben

Konstruktion“. 1987–1989 Haupt-

abteilungsleiter „Konstruktion

Motoren, Forschung“. 1989–1991

Fachbereichsleiter „Konstruktion“

und stellvertretender Bereichs-

leiter „Entwicklung“.

Seit 1992 Geschäftsführer der

MTU Friedrichshafen GmbH

und zuständig für Produktion,

Materialplanung, Qualitäts-

management und (ab 1994)

Entwicklung.

Seit 2007 Vorstandsmitglied

der Tognum AG*. Bestellung bis

zum 30. Juni 2009.

Mitglied des Vorstands der Tognum AG, Leiter des Geschäftsfelds Onsite EnergySystems & Components der Tognum AG.Geboren 1960. Kaufmännische

Ausbildung, danach bei Klöckner

in São Paulo/Brasilien. Anschlie-

ßendes Studium des Chemie-

Ingenieurwesen, Universität

Karlsruhe, sowie Studium zum

Master of Business Administra-

tion, INSEAD, Fontainebleau/

Frankreich. 1989–1992 Manage-

mentberatung bei Arthur D. Little,

Wiesbaden. 1992–1995 Unterneh-

mensplanung und -entwicklung,

Lurgi AG, Frankfurt. 1995–1999

Geschäftsführer der Lurgi Metal-

lurgie GmbH, 1999–2002 Vorsit-

zender der Geschäftsführung.

2002–2003 Vorstand der

Polyamid 2000 AG. 2004–2006

Vorstand, Ressort Technik und

Abwicklung, der Lurgi AG.

Seit März 2007 Vorstandsmitglied

der Tognum AG. Bestellung bis

zum 28. Februar 2010.

Mitglied des Vorstands und CFO der Tognum AG, Leiter derKonzerndienstleistungen undArbeitsdirektor der Tognum AGsowie Geschäftsführer der MTU Friedrichshafen GmbH.Geboren 1965. Studium der

Volkswirtschaftslehre, Univer-

sität Bonn. 1993–1995 Finanz-

wesen der debis Marketing

Services GmbH. 1995–1997

Leiter Finanz- und Rechnungs-

wesen der debis International

Trading GmbH. 1997–1999 Mana-

ger Corporate Program Analysis

und Strategie Controlling der

Freightliner Corporation, Port-

land/USA. 2000–2001 Leiter

Segment Controller Marketing &

Services der DC Rail System

GmbH. 2001–2004 Leiter Corpo-

rate Controlling der Mitsubishi

Motors Corporation, Tokio/Japan.

Seit 2004 bei MTU Friedrichs-

hafen GmbH, Projektleitung

TOP-Programm. Seit 2005

Geschäftsführer für das Ressort

Finanzen/Controlling. Seit 2007

Vorstandsmitglied (CFO) der

Tognum AG*. Bestellung bis

zum 30. September 2010.

Mitglied des Vorstands der Tognum AG, Leiter Vertrieb undAfter Sales der Tognum AG sowie Geschäftsführer der MTU Friedrichshafen GmbH.Geboren 1955. Ausbildung zum

Industriekaufmann, berufsbeglei-

tendes Studium der Betriebs-

wirtschaftslehre in Köln. Ab 1976

verschiedene Führungspositionen

Vertrieb weltweit bei der

Klöckner Humboldt Deutz AG.

1993–1995 Leiter Vertrieb Indus-

triemotoren und Mitglied der

Geschäftsleitung der Deutz

Motor Industriemotoren GmbH.

1995–1997 Geschäfts führer der

Deutz Motor GmbH und ab 1997

Leiter Vertrieb und General-

bevollmächtigter der Deutz AG.

1998–2001 Vorstandsmitglied

der Deutz AG. 2001–2002

Vorstand Eder Holding AG,

München. 2002–2005 Geschäfts-

führer der Polaris GmbH. Seit Mai

2005 Leiter des Vertriebs MTU

Friedrichshafen GmbH. Seit

November 2005 Geschäftsführer

für das Ressort Vertrieb der

MTU Friedrichshafen GmbH.

Seit 2007 Vorstandsmitglied der

Tognum AG*. Bestellung bis zum

31. Oktober 2011.* bis zur Umwandlung in die AG

Geschäftsführer der Tognum GmbH

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Die Tognum-Aktie

Subline 12p Minion – nur einzeilig auf Grundlinienraster

TOGNUM-AKTIE VS. MDAX 2007

DATEN ZUM LISTING UND BÖRSENGANG 2007*

120

110

100

90

80

70

60

Juli August September Oktober November Dezember

W TGM

W MDAX

Konsortialbanken Deutsche Bank AG, Goldman Sachs & Co OHG (Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners); Credit Suisse, Dresdner Kleinwort, Lehman Brothers (Co-Lead Managers); Sal. Oppenheim jr. & Cie, Société Générale (Co-Managers)

Aktiengattung Nennwertlose Inhaber-Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil von 1,00 Euro je AktieHandelsplätze Xetra sowie Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München, StuttgartBörsensegment Prime Standard (Regulierter Markt)Börsenkürzel/ISIN/WKN TGM/DE000A0N4P43/A0N4P4

* Weitere Angaben zur Aktie befinden sich im Abschnitt „Übernahmerichtlinie-Um setzungsgesetz (§ 315 Abs. 4 HGB)“ auf den Seiten 84–86 dieses Geschäftsberichts.

Platzierungspreis/Erstnotiz 24,00/24,00 EuroHoch-/Tiefpunkt in 2007 26,60/16,81 EuroKurs am Jahresende (28. 12.) 20,61 EuroErgebnis je Aktie in 2007 (bereinigt) 1,58 EuroDividende je Aktie (HV Vorschlag) 0,60 Euro für 2007Anzahl der Aktien am Jahresende 131.375.000

Angebotsfrist/Erstnotiz 19. – 29. Juni/2. Juli 2007Preisspanne 22 – 26 EuroPlatzierungsvolumen gesamt 83.841.769, davon

aus Kapitalerhöhung 11.350.000von Altaktionären 63.650.000Greenshoe (von Altaktionären) 8.841.769

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Die Tognum-Aktie

Entwicklung der Tognum-Aktie 2007Die Aktien der Tognum AG wurden am 2. Juli 2007 an der Frankfurter Wertpapierbörse ge-listet und notieren seitdem im amtlichen Markt bzw. Prime Standard-Segment der DeutschenBörse. Der Börsengang war mehrfach überzeichnet und der Platzierungspreis für die imRahmen des Börsengangs angebotenen Aktien wurde von der Tognum AG zusammen mitdem abgebenden Aktionär, mit einer Beteiligungsgesellschaft, über welche die EQT IV (EQT)zu diesem Zeitpunkt die Mehrheit an Tognum hielt, sowie mit den beteiligten Bankenauf 24,00 Euro je Aktie festgelegt. Der gesamte Bruttoemissionserlös belief sich auf über 2 Milliarden Euro. Damit war der Börsengang von Tognum der elftgrößte weltweit im Jahr2007, der größte in Deutschland seit dem Jahr 2000 und der größte IPO eines europäischenCapital Goods-Unternehmens seit rund zehn Jahren.

Seit dem 24. September 2007 ist die Tognum-Aktie Mitglied im MDAX der Deutschen Börseals dem zweitwichtigsten deutschen Aktienindex. Damit ist nicht nur ein weiteres strategischesZiel des Börsengangs erreicht worden – die Aktie wie auch das Unternehmen erfahren seit-dem weltweit eine noch stärkere Aufmerksamkeit. Auf Basis der Marktkapitalisierung nachStreubesitz in Höhe von 1,723 Milliarden Euro und einem durchschnittlichen Handelsvolumenvon rund 558.000 Aktien belegte die Tognum-Aktie Ende 2007 im Ranking der 50 MDAX-Unternehmen Platz 24 nach Marktkapitalisierung sowie Platz 36 beim Handelsvolumen.

Das Börsenjahr 2007 gilt für den deutschen Aktienmarkt – trotz wesentlicher Volatilitätund der sich in der zweiten Jahreshälfte entwickelnden Kredit- und Hypothekenkrise in denUSA – im langjährigen Vergleich als sehr erfolgreich. Der Deutsche Aktienindex DAX gewannauf Jahressicht 22,3 Prozent und der MDAX 4,9 Prozent. Der europäische DJ EURO STOXX 50nahm 6,8 Prozent zu, wo hingegen der DJ STOXX 600 knapp an Wert verlor. An der WallStreet legten der Dow Jones binnen Jahresfrist 2007 um rund 7 Prozent und der MSCI um6,3 Prozent zugelegt.

Die Tognum-Aktie startete am 2. Juli 2007 mit der Erstnotiz von 24,00 Euro. Am erstenHandelstag schloss der Kurs bei 24,99 Euro und lag damit rund 4 Prozent über dem Aus- gabepreis. Bis zum letzten Handelstag des Jahres am 28. Dezember ging der Kurs um14,1 Prozent zurück und beendete das erste Börsenjahr mit 20,61 Euro. Im gleichen Zeit-raum nahm der MDAX-Index um 10,7 Prozent auf 9865 Punkte ab (Stand am 2. Juli 2007:11.045 Punkte). Damit lag die Kursentwicklung bei Tognum ähnlich der des BörsenindexMDAX bzw. denen vergleichbarer mittelgroßer deutscher Unternehmen der exportorien-tierten Kapitalgüterindustrie.

Am Ende des Jahres befanden sich 63,8 Prozent der Aktien der Tognum AG im Streubesitz.EQT hält indirekt 21,7 Prozent am Unternehmen, 31 Mitglieder von Vorstand und Aufsichts- rat sowie weitere Top-Führungskräfte des Konzerns halten gemeinsam rund 11,6 Prozentund Mitglieder der Gründerfamilie Schmid-Maybach indirekt 2,9 Prozent. Mit 3.100 Mit-arbeitern haben beim Börsengang etwa die Hälfte der deutschen Mitarbeiter insgesamt rund700.000 Aktien gezeichnet und erhalten.

Aktuell wird die Tognum-Aktie von folgenden 15 Investmentbanken aktiv verfolgt: Bankhaus Lampe, Berenberg Bank, CA Cheuvreux, Credit Suisse, Deutsche Bank,Dresdner Kleinwort, DZ Bank, Goldman Sachs, Landsbanki Kepler, Lehman Brothers,Merck Finck & Co, Sal. Oppenheim, Sociéte Générale, UBS und WestLB. Davon beurteilen12 Analystenteams die Aktie mit „Kaufen/Positiv“, 3 Teams mit „Halten/Neutral“ und keinTeam mit „Verkaufen/Negativ“. Weitere aktuelle Angaben zum Unternehmen und zur Aktiewerden auf den Internetseiten www.tognum.com zur Verfügung gestellt.

Hotline zum Tognum Investor Relations-TeamTelefon +49 (0)75 41 90 33 18Telefax +49 (0)75 41 90 33 28E-Mail [email protected] http://investoren.tognum.de

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Corporate Governance

Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige Wert-schöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle von Unternehmen. Vorstand und Aufsichts- rat der Tognum AG haben sich bereits anlässlich der Gründung und speziell während desBörsengangs ausführlich und eingehend mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex(im Folgenden auch: Kodex) befasst und verfolgen das Ziel, die Empfehlungen des Kodexund auch dessen nicht-obligatorische Anregungen möglichst weitgehend umzusetzen.Dementsprechend sind die Unternehmensrichtlinien der Tognum AG an den Grundsätzenund Regeln des Kodex ausgerichtet.

Führungs- und UnternehmensstrukturEntsprechend ihrer Rechtsform hat die Tognum AG mit ihren Organen Vorstand und Auf-sichtsrat eine zweigeteilte Leitungs- und Überwachungsstruktur.

VorstandDer Vorstand ist das Leitungsorgan des Konzerns und besteht satzungsgemäß aus mindes-tens zwei Personen. Er ist an die Gesetze, die Bestimmungen der Satzung und der Geschäfts- ordnungen für den Vorstand und den Aufsichtsrat sowie an die Beschlüsse der Hauptver-sammlung gebunden. Der Vorstand ist verpflichtet, im Unternehmensinteresse und zurSteigerung des nachhaltigen Unternehmenswertes zu handeln. Der Aufsichtsrat bestellt dieVorstandsmitglieder und beruft diese ab. Er kann einen Vorsitzenden des Vorstands undeinen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Der Aufsichtsrat erlässt undändert die Geschäftsordnung für den Vorstand. Die Aufteilung der Vorstandsressorts sindauf der Seite 7 sowie im Anhang, Seite 150, benannt.

AufsichtsratDer Aufsichtsrat der Tognum AG besteht satzungsgemäß aus zwölf Mitgliedern und ist gemäß dem Mitbestimmungsgesetz zu gleichen Teilen mit Vertretern der Anteilseigner undder Arbeitnehmer zu besetzen. Die derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseignersind bis zur Beendigung der Hauptversammlung bestellt, die über ihre Entlastung für dasGeschäftsjahr 2007 entscheidet. Gemäß der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat findenhalbjährlich mindestens zwei Aufsichtsratssitzungen statt. Die Arbeit im Aufsichtsrat wird

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Corporate Governance

vom Aufsichtsratsvorsitzenden koordiniert. Der Aufsichtsrat hat mit dem Präsidialausschuss,dem Prüfungsausschuss und dem Vermittlungsausschuss drei Ausschüsse gebildet. NähereEinzelheiten zu den Aufgaben dieser Ausschüsse sowie der Arbeit des Aufsichtsrats sind imBericht des Aufsichtsrats auf den Seiten 18 –23 dargelegt.

Enge Zusammenarbeit zwischen Vorstand und AufsichtsratDas gemeinsame Ziel von Vorstand und Aufsichtsrat ist die nachhaltige Steigerung des Unter- nehmenswertes. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfas-send über die Unternehmensplanung, die Geschäftsentwicklung sowie die Risikolage. Ziel-und Planabweichungen des Geschäftsverlaufs sowie die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung des Konzerns werden dem Aufsichtsrat unmittelbar erläutert. Für be-deutende Geschäftsvorgänge sind in der Satzung Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsratsfestgelegt.

RisikomanagementMit unserem Chancen- und Risikomanagement können wir systematisch Chancen und Risiken identifizieren, beurteilen und kontrollieren. Dieses System wird kontinuierlich weiterentwickelt. Einzelheiten finden Sie im Kapitel „Risikobericht“ auf den Seiten 87–89.

Rechnungslegung und AbschlussprüfungDie Rechnungslegung des Konzerns erfolgt nach den Grundsätzen der International FinancialReporting Standards (IFRS), während der für Ausschüttungs- und Steuerbelange relevanteEinzelabschluss nach den Regeln des Deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt wird.Einzel- und Konzernabschluss werden durch unabhängige Abschlussprüfer geprüft. DieWahl des Abschlussprüfers erfolgt durch die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2007wurde die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,Stuttgart, zum Abschlussprüfer bestellt.

Der Aufsichtsrat erteilt den Prüfungsauftrag, während der Prüfungsausschuss des Aufsichts- rats die Prüfungsschwerpunkte festlegt. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat erst-mals für das Geschäftsjahr 2008 die nach dem Corporate Governance Kodex vorgeseheneUnabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers eingeholt, die dem Aufsichtsrat unter dem4. März 2008 von PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft zugegangen ist. Für das Geschäftsjahr 2007 wurde der Abschlussprüfer anlässlich derUmwandlung durch den damaligen Alleingesellschafter bestellt, so dass die Vorgabe desKodex keine Anwendung fand. Mit dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2007 ist ver-einbart, dass der Aufsichtsratsvorsitzende unverzüglich über Ausschluss- und Befangen heits-gründe unterrichtet wird, die während der Prüfung auftreten. Zudem berichtet der Abschluss- prüfer sofort über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen undVorkommnisse, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben. Falls derAbschlussprüfer Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichts- rat abgegebenen Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktGergeben, wird er den Aufsichtsrat informieren bzw. dies im Prüfungsbericht vermerken.

VergütungsberichtDer Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die für die Festlegung der Vergü-tung des Vorstands und des Aufsichtsrats maßgeblich sind, und erläutert Struktur undHöhe der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen. Der Bericht richtet sich nach denEmpfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und beinhaltet die Angaben,die nach den Erfordernissen des HGB bzw. der IFRS Bestandteil des Konzernanhangs bzw.des Konzernlageberichts sind. Er ist somit Bestandteil des testierten Konzernabschlusses.Auf eine zusätzliche Darstellung der in diesem Bericht erläuterten Informationen im Kon-zernanhang bzw. Konzernlagebericht wird daher verzichtet.

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Corporate Governance

Vergütung des Vorstands der Tognum AGVerantwortung an Präsidialausschuss übertragenFragen hinsichtlich der Struktur und der Angemessenheit der Höhe der Vorstandsvergütunghat der Aufsichtsrat dem Präsidialausschuss übertragen. Die Struktur des Vergütungssys-tems für den Vorstand wird vom Präsidialausschuss jährlich überprüft. Dieser ist auch füreine angemessene Festlegung der einzelnen Vergütungsbestandteile verantwortlich.

VergütungsstrukturIm Geschäftsjahr 2007 betrug die Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstands (ohnePensionszusagen) 3.555.423 Euro (Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Mai bis 31. Dezember 2006:1.798.000 Euro). Die Struktur der Vergütung des Vorstands orientiert sich an der Größe undglobalen Ausrichtung des Konzerns sowie an seiner wirtschaftlichen und finanziellen Lage.Kriterien für die Festlegung einer angemessenen Vorstandsvergütung sind neben den Auf-gaben und der Verantwortung der einzelnen Vorstandsmitglieder deren persönliche Leistungsowie die wirtschaftliche Lage, die Zielerreichung bestimmter wirtschaftlicher Parameterund die erwartete Entwicklung des Unternehmens. Die Vergütung der Vorstandsmitgliedersetzt sich aus festen und erfolgsbezogenen Komponenten zusammen.

Feste Komponenten sind das Jahresgehalt, Nebenleistungen und die Pensionszusage. DasJahresgehalt wird als festes Gehalt monatlich ausgezahlt und jährlich überprüft. Die Neben-leistungen betreffen im Wesentlichen die Dienstwagennutzung, Versicherungsprämien sowie Kosten für Sicherheitseinrichtungen.

Die Höhe der erfolgsbezogenen Komponenten orientiert sich an der individuellen Leistungdes jeweiligen Vorstandsmitglieds sowie am Erfolg des Unternehmens. Die individuelleLeistung ergibt sich aus dem Erfüllungsgrad der zu Beginn des Jahres vom Aufsichtsratsvor-sitzenden mit den Vorständen individuell vereinbarten Ziele. Die erfolgsbezogene Vergütungwird nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres nach Feststellung der Zielerreichung aus-gezahlt.

Die erfolgsbezogene Vergütung ermittelt sich bei zwei Vorständen zu 40 Prozent aus derHöhe des erreichten EBITDA und zu 40 Prozent aus dem erzielten Cashflow (vor Zinsen,Steuern und Investitionen) und ist zu 20 Prozent von den Werten der individuell verein-barten Ziele abhängig. Die Schwankungsbreite der variablen Vergütung liegt zwischen0 und 200 Prozent. Bei drei Vorständen setzt sich die erfolgsbezogene Vergütung zu 60 Pro- zent aus einer leistungsabhängigen Tantieme und zu 40 Prozent aus der ergebnisabhängigenErfolgsbeteiligung zusammen. Die Schwankungsbreite der Tantieme beträgt 50 bis 150 Pro-zent, die der Erfolgsbeteiligung 0 bis 200 Prozent.

Ein Vorstandsmitglied hat im Jahr 2007 darüber hinaus an dem Unternehmenserfolgs-beteiligungsprogramm für leitende Führungskräfte teilgenommen und gesondert einenPerformance-Bonus erhalten. Der Performance-Bonus wurde mit der Auflage vergeben,den Nettobetrag in Tognum-Aktien anzulegen und diese mindestens ein Jahr zu halten.

Im Berichtsjahr wurden keine Darlehen an Vorstandsmitglieder gewährt.

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Corporate Governance

Vorstandsvergütung (individualisiert) für das Jahr 2007

Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Vorstands zugestimmt, ab dem Jahr 2008 ein neuesVergütungskonzept mit langfristiger Anreizwirkung (Long-term Incentive, LTI) für denVorstand und die Führungskräfte der Ebenen 2 und 3 einzuführen.

Pensionszusagen an VorstandsmitgliederDie Vorstände haben Anspruch auf eine betriebliche Pension, wenn sie mit oder nach Voll-endung des 60. Lebensjahres aus den Diensten des Unternehmens ausscheiden, ihr Dienst-vertrag in gegenseitigem Einvernehmen vorzeitig aufgelöst oder durch die Gesellschaft ordentlich gekündigt wird, ohne dass die vorzeitige Beendigung auf einem von der Personverschuldeten wichtigen Grund beruht, oder wenn der Dienstvertrag nicht mehr verlängertwird. Die Höhe des jährlichen Ruhegehalts ist von der Zeitdauer der Vorstandstätigkeit abhängig. Eine Hinterbliebenenversorgung ist vorgesehen.

Pensionszusagen des Vorstands im Geschäftsjahr 2007

Die monatlichen Pensionszahlungen sind in den Pensionsverträgen festgelegt. Anpassungenerfolgen nach Maßgabe der Entwicklung der Lebenshaltungskosten alle zwei Jahre bzw. nachden gesetzlichen Regelungen. Für die Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf Pensions-zahlungen hat die Gesellschaft Pensionsrückstellungen gebildet. Im Berichtsjahr betrug dieZuführung zu den Pensionsrückstellungen (laufender Dienstzeitaufwand) für die aktivenVorstandsmitglieder 696.751 Euro (Rumpfgeschäftsjahr 1. Mai bis 31. Dezember 2006:294.000 Euro).

Tognum Konzern Feste Vergütung Erfolgsbezogene Vergütung Gesamt

Sonstige Tantieme/(Neben- Erfolgs-

in Euro Gehalt leistungen) beteiligung Sonstige

Volker Heuer 550.000 60.643 570.000 0 1.180.643

Joachim Coers 385.000 145.991 332.500 0 863.491

Dr.-Ing. Gerd-Michael Wolters 270.000 33.989 215.200 0 519.189

Rainer Breidenbach 240.000 27.609 221.000 0 488.609

Christof von Branconi 170.000 21.061 162.430 150.000 503.491

Gesamtsumme 1.615.000 289.293 1.501.130 150.000 3.555.423

Tognum AG Ruhegehaltsregelung Dienstzeitaufwandin Euro

Volker Heuer In den ersten drei Jahren gestaffelte, absolute monatliche Beträge gemäß Pensionsvertrag 307.205

Joachim Coers In den ersten drei Jahren gestaffelte, absolute monatliche Beträge gemäß Pensionsvertrag 64.562

Dr.-Ing. Gerd-Michael Wolters 50 % des zuletzt bezogenen Monatsgehalts; bei vorzeitigem Ausscheiden und Geschäftsleitung bis 10 Jahre: 35 %; darüber: 50 % 0

Rainer Breidenbach 50 % des zuletzt bezogenen Monatsgehalts; bei vorzeitigem Ausscheiden und Geschäftsleitung bis 3 Jahre: 30 %; ab dem 4. Jahr: 35 % 181.385

Christof von Branconi 50 % des zuletzt bezogenen Monatsgehalts; bei vorzeitigem Ausscheiden und Geschäftsleitung bis 3 Jahre: 30 %; ab 4. bis 10. Jahr: 35 %; ab 11. Jahr: 50 % 143.599

Gesamtsumme 696.751

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Corporate Governance

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsleitung derMTU Friedrichshafen GmbH bzw. deren Hinterbliebenen besteht zum 31. Dezember 2007eine Rückstellung in Höhe von 3.609.000 Euro (Vorjahr: 3.618.000 Euro). An ehemaligeMitglieder der Geschäftsleitung der MTU Friedrichshafen GmbH bzw. an deren Hinter-bliebene wurden im Berichtsjahr 336.000 Euro (Vorjahr: 220.000 Euro) als Pensionszah-lungen geleistet.

Vergütung des Aufsichtsrats der Tognum AGDie Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird durch Beschluss der Hauptversammlungfestgelegt. Die Höhe der Aufsichtsratsvergütung orientiert sich an der Verantwortung unddem Tätigkeitsumfang der jeweiligen Aufsichtsratsmitglieder sowie an der wirtschaftlichenLage und dem Erfolg der Tognum AG. Die Vergütung enthält neben einer festen auch eineerfolgsabhängige Komponente.

VergütungsstrukturJedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine feste jährliche Grundvergütung. Diese betrugnach der bisherigen Regelung der MTU Friedrichshafen GmbH bis zum 12. Juni 2007 fürden Vorsitzenden 11.500 Euro, für den stellvertretenden Vorsitzenden 9.000 Euro und fürein Aufsichtsratsmitglied 6.500 Euro, bezogen auf das Gesamtjahr. Für die Tognum AG beträgt dieser Grundbetrag 15.000 Euro für jedes Aufsichtsratsmitglied pro Jahr, gültig abdem 13. Juni 2007. Der in der Tabelle ausgewiesene Grundbetrag setzt sich aus den anteiligenWerten beider Vergütungsregelungen zusammen.

Daneben erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine ergebnisabhängige Vergütung von jeweils200 Euro für jeden Cent, um den das normalisierte Ergebnis je Aktie (1,58 Euro) der Tog-num-Aktie den Wert von 0,60 Euro übersteigt. Dieser Vergütungsteil ist für jedes Aufsichts- ratsmitglied auf 45.000 Euro je Geschäftsjahr begrenzt und wird nach der Hauptversamm-lung ausgezahlt, die über die Entlastung des Aufsichtsrats entscheidet. Der Vorsitzende desAufsichtsrats erhält das 1,5-fache der festen sowie das 3-fache der variablen Vergütung eineseinfachen Mitglieds. Der stellvertretende Vorsitzende erhält das 1,25-fache der festen unddas 1,5-fache der variablen Vergütung eines einfachen Mitglieds.

Ferner erhält jedes Aufsichtsratsmitglied, das Mitglied eines Ausschusses ist, eine zusätzlichefeste Vergütung in Höhe von 2.000 Euro pro Jahr bzw. als Vorsitzender bzw. stellvertretenderVorsitzender eines Ausschusses eine feste Vergütung von 5.000 Euro bzw. 2.500 Euro proJahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält keine zusätzliche Vergütung für seine Mit-gliedschaft in Ausschüssen, der stellvertretende Vorsitzende nur dann, wenn er Vorsitzendereines Ausschusses ist. Schließlich erhalten die Aufsichtsratsmitglieder ein Sitzungsgeld inHöhe von 1.000 Euro pro Sitzungstag, jedoch höchstens 1.500 Euro pro Kalendertag, sowieeinen Ersatz ihrer angemessenen Auslagen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielten die Aufsichtsratsmitglieder insgesamt 453.189 Euro.Darüber hinaus haben Aufsichtsratsmitglieder im Berichtsjahr keine weiteren Vergütungenerhalten.

Auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats entfallen die in der nachfolgenden Tabelleaufgelisteten Beträge:

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Corporate Governance

Tognum Konzern Feste Vergütung Erfolgsbezogene Vergütung Gesamt

Sonstiges(Sitzungsgeld Sonstiges

und (Abzug-in Euro Grundbetrag Abzugsteuer) Grundbetrag steuer)

Rolf Eckrodt 17.549 13.000 32.340 0 62.889

Patrick Müller 12.738 13.000 14.863 0 40.601

Heinz Michael Brechtel 12.876 12.000 10.780 0 35.656

Marcus Brennecke 12.276 12.000 10.780 0 35.056

Manfred Frank 6.750 2.000 8.167 0 16.917

Dr. Jürgen Großmann 11.176 0 10.780 0 21.956

Dr. Volker Joos 11.176 11.000 10.780 0 32.956

Sune Karlsson 13.376 16.435 10.780 4.992 45.583

Giulio Mazzalupi 11.176 12.490 10.780 4.992 39.438

Manfred Menningen 12.276 10.500 10.780 0 33.556

Udo Philipp 12.276 12.000 10.780 0 35.056

Lilo Rademacher 12.276 11.000 10.780 0 34.056

Karl-Heinz Wulle 6.550 9.000 3.920 0 19.470

Gesamtsumme 152.470 134.425 156.310 9.984 453.189

Aufsichtsratsvergütung (individualisiert) für das Jahr 2007

Das im Oktober 2006 an einen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat gewährte Darlehenin Höhe von 3.100 Euro, das mit 5 Prozent Zinsen und 18 Prozent Tilgung versehen ist,hatte Ende 2007 einen Stand von 2.400 Euro. Dieses Darlehen resultiert daraus, dass dieGesellschaft Mitarbeitern, die in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis stehen, Wohnbau-darlehen gewährt, welches dieses Aufsichtsratsmitglied in Anspruch nahm.

TransparenzAktiengeschäfte von Vorstand und AufsichtsratNach § 15a WpHG müssen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Tog- num AG sowie bestimmte Mitarbeiter mit Führungsaufgaben und die mit ihnen in engerBeziehung stehenden Personen den Erwerb und die Veräußerung von Tognum-Aktien undsich darauf beziehenden Finanzinstrumenten offen legen. Bis zum 31. Dezember 2007 sindder Tognum AG zum Berichtsjahr folgende Meldungen zugegangen:

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Corporate Governance

Alle wesentlichen Presse- und Kapitalmarktmitteilungen der Tognum AG werden auch aufder Internetseite des Unternehmens publiziert.

Versicherungen für Aufsichtsräte und Vorstände im Tognum KonzernBei Tognum bestehen Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen (D&O-Versicherungen)für die Aufsichtsratsmitglieder und Vorstandsmitglieder der Gesellschaft sowie für Geschäfts-führer und Beiräte von in- und ausländischen Gesellschaften, an denen die Tognum AG direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Anteile hält oder die industrielle Führung besitzt. Die D&O-Versicherung sieht dabei grundsätzlich keinen Selbstbehalt vor.

Vermeidung von InteressenkonfliktenGeschäfte oder Nebentätigkeiten von Vorstandsmitgliedern sind dem Aufsichtsrat unver-züglich offen zu legen und gegebenenfalls durch diesen vor Aufnahme zu genehmigen. DerAufsichtsrat berichtet der Hauptversammlung über etwaige Interessenkonflikte und derenBehandlung. Im Berichtsjahr ist es weder bei den Vorstands- noch bei den Aufsichtsrats-mitgliedern zu Interessenkonflikten gekommen.

Umfassende Informationen der AktionäreMit Offenheit wollen wir das Vertrauen unserer Aktionäre und Kapitalgeber, Geschäfts-partner und Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit stärken. Transparenz und Kommunikationhaben für Aufsichtsrat und Vorstand der Tognum AG einen hohen Stellenwert. Wir wollendaher regelmäßig, zeitnah und zeitgleich über die Lage der Tognum Gruppe sowie überwesentliche geschäftliche Veränderungen des Unternehmens informieren.

Tognum berichtet den Aktionären nach einem festen Finanzkalender vier Mal im Geschäfts-jahr über die Geschäftsentwicklung sowie über die Finanz- und Ertragslage. Der Finanz-kalender wird regelmäßig aktualisiert. Der ausführliche Finanzkalender ist überdies festerBestandteil unserer Quartals- und Geschäftsberichte. Der Vorstand informiert Aktionäre,Analysten und die Presse regelmäßig über die Geschäftsergebnisse. Informationen über nichtöffentlich bekannte Umstände, die dazu geeignet sind, den Aktienkurs erheblich zu beein-flussen, werden darüber hinaus als Ad-hoc-Meldung gemäß § 15 WpHG veröffentlicht.

Regelmäßige Treffen mit Analysten und institutionellen Anlegern finden im Rahmen unse-rer Investor Relations-Aktivitäten statt. Hierzu gehören eine jährliche Analystenkonferenzebenso wie anlässlich der Veröffentlichung von Quartalszahlen durchgeführte Telefonkon-ferenzen für Analysten.

Wichtigstes Ziel für Tognum im Rahmen der Organisation und Durchführung der Haupt-versammlung ist es, sämtlichen Aktionären die Ausübung ihrer Rechte zu erleichtern. Be-

Grund derDatum der Mitteilungs Preis proTransaktion Name pflicht Finanzinstrument und ISIN Geschäftsart Stück/Euro Stückzahl

2. Juli 2007 Dr. Volker Joos Aufsichtsrats- Tognum-Aktie Kauf 21,77 2.307mitglied DE000A0N4P43

2. Juli 2007 Hanne Eckrodt Ehefrau von Tognum-Aktie Kauf 24,00 5.050Rolf Eckrodt; DE000A0N4P43Aufsichtsrats-vorsitzender

2. Juli 2007 Dr. Jürgen Aufsichtsrats- Tognum-Aktie Kauf 24,00 550.000Großmann mitglied DE000A0N4P43

20. August Christof von Vorstands- Tognum-Aktie Kauf 21,00 3.5702007 Branconi mitglied DE000A0N4P43

22. Novem- Hanne Eckrodt Ehefrau von Tognum-Aktie Kauf 17,44 2.500ber 2007 Rolf Eckrodt; DE000A0N4P43

Aufsichtsrats-vorsitzender

7. Dezember Seeker Manage- Nahe Tognum-Aktie außer- entfällt 15.248.9402007 mentbeteiligung stehende DE000A0N4P43 börslicher

GmbH & Co. KG Person Erwerb

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Corporate Governance

reits im Vorfeld der Hauptversammlung werden die Aktionäre durch den Geschäftsberichtund die Einladung zur Hauptversammlung umfassend über das abgelaufene Geschäftsjahrsowie die einzelnen Tagesordnungspunkte der anstehenden Hauptversammlung informiert.Sämtliche Dokumente und Informationen zur Hauptversammlung sowie der Geschäfts- bericht sind auch auf unserer Internetseite verfügbar. In der Hauptversammlung haben unsere Aktionäre die Möglichkeit, ihr Stimmrecht selbst wahrzunehmen oder dieses durcheinen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen von der Gesellschaft benannten weisungs- gebundenen Stimmrechtsvertreter ausüben zu lassen.

EntsprechenserklärungVorstand und Aufsichtsrat der Tognum AG haben in ihren Sitzungen am 14. November und10. Dezember 2007 die folgende Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG diskutiert undbeschlossen:

Vorstand und Aufsichtsrat der Tognum AG erklären, dass den vom Bundesministerium derJustiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlun- gen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ grundsätzlichentsprochen wird (Fassung vom 14. Juni 2007) und in der Vergangenheit entsprochen wurde(Fassung vom 12. Juni 2006). Vorstand und Aufsichtsrat der Tognum AG beabsichtigen, auchin Zukunft die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex zu beachten.

Lediglich die folgenden Empfehlungen wurden bzw. werden nicht angewendet:1. Ziffer 3.8 des Deutschen Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass beim Abschluss

einer Haftpflichtversicherung für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft (D&O-Versicherung) ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden soll.Für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Tognum AG besteht eineD&O-Versicherung, die einen Selbstbehalt nicht vorsieht.

2. Ziffer 7.1.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex sieht vor, den Konzernabschlussbinnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich zu machen. DieserEmpfehlung wird für das Geschäftsjahr 2007 nicht Folge geleistet; der Finanzkalenderder Tognum AG sieht vor, dass der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2007 am3. April 2008 öffentlich zugänglich gemacht wird. Der Empfehlung soll jedoch für dienachfolgenden Geschäftsjahre gefolgt werden.

3. Ziffer 7.1.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex empfiehlt weiter, dass Zwischen-berichte binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums öffentlich zugänglich gemachtwerden sollen. Dieser Empfehlung konnte für den zweiten und dritten Quartalsbericht2007 nicht Folge geleistet werden. Der Empfehlung soll jedoch für die nachfolgendenGeschäftsjahre bzw. Quartale gefolgt werden.

Sollten sich im laufenden Geschäftsjahr Abweichungen von der vorstehenden Erklärung ergeben, wird die Tognum AG unverzüglich eine Aktualisierung dieser Erklärung vor- nehmen. Die aktuelle Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex ist unter www.corporate-governance-code.de abrufbar.

Ausblick Corporate GovernanceVorstand und Aufsichtrat der Tognum AG sind auch künftig den Werten und Grundsätzeneiner guten und verantwortungsvollen Unternehmensführung verpflichtet. Dies erfolgt sowohl in gesellschaftlicher Verantwortung als auch im Interesse der Aktionäre. Unterneh-mensführung und Mitarbeiter werden dabei nicht nur die obligatorischen Verpflichtungeneinhalten, sondern darüber hinaus nach Erfordernis auch eigene Unternehmensleitlinienentwickeln. Besonderes Augenmerk wird in diesem Zusammenhang den Leitungs- undKontrollstrukturen sowie der Transparenz in der Unternehmenskommunikation gewidmet,um diese fortlaufend optimieren und geänderten Geschäfts- und Markterfordernissen unverzüglich anpassen zu können. Das Risikomanagement wird dabei ebenso kontinuierlichweiterentwickelt. Nähere Informationen dazu erhalten Sie im Risikobericht auf den Seiten87– 89. Die Entscheidungen der Unternehmensführung von Tognum sind auch weiterhinauf langfristige Wertschöpfung ausgerichtet.

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Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der Tognum AG hat im Geschäftsjahr 2007 die ihm nach Gesetz, Satzungund Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen. Wir haben denVorstand bzw. die Geschäftsführung bei der Leitung, Kontrolle und Neuausrichtung desUnternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht.In alle grundlegenden Entscheidungen für das Unternehmen war der Aufsichtsrat unmittel- bar und frühzeitig einbezogen. Der Vorstandsvorsitzende und seine Vorstandskollegen informierten uns regelmäßig innerhalb und außerhalb von Aufsichtsratssitzungen sowohlin schriftlicher als auch in mündlicher Form zeitnah und umfassend über relevante Aspekteder Unternehmensplanung und der strategischen Weiterentwicklung, über die Lage derKonzerngeschäfte und die Entwicklung der wesentlichen Gesellschaften sowie über erkenn- bare Chancen und Risiken.

Hauptthemen: Neue Unternehmensstruktur und -organisation sowie Börsengang Das vergangene Jahr war sowohl von der wirtschaftlichen als auch von der strategischenEntwicklung der Gesellschaft betrachtet ein hervorragendes und äußert erfolgreiches Geschäfts-jahr, das wesentliche zukunftsweisende Veränderungen mit sich brachte. Die wichtigstenstrategischen Entscheidungen und vorhergehenden Diskussionen mit dem Vorstand betrafenneben dem Börsengang am 2. Juli 2007 die neue Unternehmensstruktur mit zwei Geschäfts-segmenten und die damit verbundene organisatorische Umsetzung des neuen Geschäfts-modells. Zu weiteren wesentlichen Themen gehörten die mittelfristige operative Konzern-planung für die nachfolgenden Geschäftsjahre sowie spezielle Strategie- und Personalfragen.Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der jeweiligen Ist-Erwartung und der bisherigenoperativen Planung hat der Vorstand detailliert erläutert und der Aufsichtsrat anhand dervorgelegten Unterlagen geprüft. Sämtliche für das Unternehmen bedeutenden Geschäfts-vorgänge haben wir auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich im Plenum erörtert.

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Regelmäßiger Kontakt mit dem VorstandZu den Berichten und Beschlussvorlagen des Vorstands hat der Aufsichtsrat, soweit diesnach Satzung und Gesetz erforderlich war, nach gründlicher Prüfung und Beratung seinVotum abgegeben. Zusätzlich zur intensiven Arbeit im Plenum und in den Ausschüssendes Aufsichtsrats standen neben dem Aufsichtsratsvorsitzenden auch weitere Aufsichtsrats -mitglieder außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand. Dabei haben sie sich bei dem Vorstandsvorsitzenden und seinem Stellvertreter frühzeitig über dieaktuelle Geschäftsentwicklung und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert, geradeauch vor und während des Börsengangs. Darüber hinaus hat der Aufsichtsratsvorsitzende ingesonderten Gesprächen mit den Vorstandsmitgliedern die Perspektiven und die künftigestrategische Ausrichtung der einzelnen Bereiche erörtert.

InteressenkonflikteInteressenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offen zu legen sind und über die die Hauptversammlung zu infor-mieren ist, traten nicht auf.

Fünf Aufsichtsratssitzungen seit Gründung der AGIm Geschäftsjahr 2007 trat der Aufsichtsrat der Tognum AG seit seiner Einsetzung zu fünfSitzungen zusammen. In den Sitzungen des Aufsichtsrats waren alle Mitglieder des Auf-sichtsrats anwesend bzw. entschuldigt und hatten vorab Stimmbotschaften abgegeben.

In der ersten konstituierenden Aufsichtsratssitzung der Tognum AG i.G. (in Gründung) am4. Mai 2007 wurden die Vorstandsmitglieder sowie der Vorstandsvorsitzende und sein Stell-vertreter im Rahmen einer Telefonkonferenz bestellt. Des Weiteren wurden der Aufsichts-ratsvorsitzende und sein Stellvertreter gewählt. Außerdem wurde in dieser Sitzung über denStand und das weitere Vorgehen der Gesellschaftsumwandlung sowie über das ein zuleitendeStatusverfahren berichtet.

Rolf Eckrodt, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Tognum AG

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Bericht des Aufsichtsrats

In der außerordentlichen Sitzung am 5. Juni 2007 wurde über den Stand der Vorbereitungendes geplanten Börsengangs berichtet. Die Hauptversammlung der Tognum AG hat am5. Juni 2007 die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft, Stuttgart, zum Abschlussprüfer der Tognum AG und des Tognum Konzerns für dasGeschäftsjahr 2007 bestellt.

Nach dem Abschluss des Statusverfahrens endete mit dem Ablauf der außerordentlichenHauptversammlung der Tognum AG am 5. Juni 2007 die Amtszeit sämtlicher bisherigerAufsichtsratmitglieder. Nach der Neubestellung der Aufsichtsratsmitglieder wählte derAufsichtsrat daraufhin in der zweiten konstituierenden Sitzung am 13. Juni 2007 erneut einen Aufsichtsratsvorsitzenden und dessen Stellvertreter sowie die Mitglieder des Vermitt-lungsausschusses, des Präsidialausschusses und des Prüfungsausschusses. Ferner wurdeder Arbeitsdirektor bestellt. Weitere Themen betrafen die Ermächtigung des Präsidialaus-schusses, einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital anlässlich des Börsengangs zu-zustimmen, und die Ermächtigung zur Beschlussfassung über die entsprechende Satzungs-änderung.

In der außerordentlichen Sitzung am 17. Oktober 2007 berichtete der Vorstand zunächstüber die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2007 und gab einen Ausblick auf dasGesamtjahr 2007. Anschließend informierte er über folgende drei Eckpunkte der Konzern-strategie: den Entwicklungsstand im Teilsegment After Sales, das zukünftige Konzept bei Rotorion sowie die geplante Produktionsneuordnung im Segment mtu Engines. WeitereDiskussionspunkte betrafen u. a. den Stand der Abgasgesetzgebung und deren Auswirkungauf das Produktportfolio sowie die regelmäßige Risikoberichterstattung.

In der Aufsichtsratssitzung am 10. Dezember 2007 wurde der Stand der Chinastrategie vor-gestellt. Dem war im Parallelverfahren – zur Einhaltung der Terminplanung zum Abschlusseines Joint Ventures mit dem halbstaatlichen chinesischen Unternehmen Norinco – die Ge -nehmigung dieses Vorhabens durch den Aufsichtsrat im Umlaufverfahren durch schriftlicheAbstimmung vorausgegangen. Ferner wurde ausführlich über die mittelfristige operativePlanung diskutiert und diese anschließend verabschiedet. Weitere Themen betrafen denStand der strategischen Entwicklung von Rotorion sowie ein Konzept für ein „Long-termIncentive-Programm“ für leitende Führungskräfte des Konzerns. Darüber hinaus hat derAufsichtsrat die Regelungen des Deutschen Corporate Governance Kodex beraten, und erließ sich über die Einführung des neuen Entgeltrahmentarifvertrags für MTU Friedrichs-hafen, CFC Solutions und Rotorion berichten.

Weitere Beschlüsse des Aufsichtsrats betrafen nach intensiven Gesprächen und in Arbeits-gruppen die Verabschiedung der Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und den Vorstand,die Wahl von Gremienmitgliedern in den Präsidialausschuss und den Vermittlungsausschusssowie die Zustimmung des Aufsichtsrats zum Börsengang der Tognum AG und die Ermäch- tigung des Präsidial ausschusses zur Erteilung der weiteren im Rahmen der Börseneinführungder Tognum- Aktien erforderlichen Zustimmungen.

Einhaltung des Deutschen Corporate Governance KodexVorstand und Aufsichtsrat haben in ihren Sitzungen am 14. November 2007 und 10. Dezem-ber 2007 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG diskutiert und abgegeben und dieseim Anschluss den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.Im Laufe des Sitzungsjahres haben wir uns immer wieder zusammen mit dem Vorstandausführlich mit den Inhalten des Deutschen Corporate Governance Kodex befasst und dabei bewusst geringe Abweichungen beschlossen. Diese betreffen hauptsächlich den Zeit-punkt der Veröffentlichung des Konzernabschlusses und der Zwischenberichte für das ersteGeschäftsjahr 2007. Ab dem neuen Geschäftsjahr sollen die im Kodex genannten Veröffent-lichungsfristen eingehalten werden. Weitere Details sowie der Wortlaut der Entsprechens-erklärung sind im Corporate Governance Bericht auf den Seiten 10–17 des Geschäftsberichtsaufgeführt.

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Bericht des Aufsichtsrats

Effiziente Arbeit in den AusschüssenUm seine Aufgaben effizient wahrnehmen zu können, hat der Aufsichtsrat drei Ausschüssegebildet: den Präsidialausschuss, den Vermittlungsausschuss und den Prüfungsausschuss,die die Beschlüsse des Aufsichtsrats sowie die Themen, die im Aufsichtsratsplenum zu behan- deln sind, vorbereiten. Soweit dies gesetzlich zulässig ist, hat der Aufsichtsrat in EinzelfällenEntscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. Insbesondere gehörte hierzu dieErmächtigung des Präsidialausschusses, an Stelle des Aufsichtsrats sämtliche ggf. erforder-lichen Zustimmungserklärungen des Aufsichtsrats im Zusammenhang mit der geplantenBörseneinführung der Aktien der Tognum AG abzugeben. Die Ausschussvorsitzenden habenin den Plenumssitzungen regelmäßig und umfassend über die Inhalte und Ergebnisse derAusschusssitzungen berichtet.

PräsidialausschussDer Präsidialausschuss bereitet u. a. die Aufsichtsratssitzungen vor, ist für den Abschluss, dieÄnderung oder Beendigung der Anstellungsverträge mit Vorstandsmitgliedern zuständig,nimmt die Zustimmungsrechte des Aufsichtsrats für Geschäfte wahr, für die der Vorstandder Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf, und erteilt für den Aufsichtsrat die Zustimmungzur Erhöhung des Grundkapitals und zum Ausschluss des Bezugsrechts. Dem Präsidialaus-schuss gehören derzeit Rolf Eckrodt (Vorsitzender), Sune Karlsson, Patrick Müller undLilo Rademacher an.

Der Präsidialausschuss kam seit seiner Einsetzung im Jahr 2007 sieben Mal zusammen.Auch zwischen den Sitzungen hat dessen Vorsitzender mit den Präsidiumsmitgliedern Projekte von besonderer Bedeutung für den Konzern besprochen. In unseren Beratungenhaben wir uns zum einen mit kurz- und mittelfristigen Fragen der Personalplanung undmit den Verträgen der Vorstände befasst, zum anderen mit der Umsetzung des DeutschenCorporate Governance Kodex, der Zusammenarbeit im Aufsichtsrat sowie der neuenStruktur der Aufsichtsratsvergütung. Einzelheiten zur Aufsichtsratsvergütung sind im Vergütungsbericht auf den Seiten 14 und 15 des Geschäftsberichts dargestellt.

VermittlungsausschussDer Vermittlungsausschuss nimmt die in § 27 Abs. 3 MitbestG bezeichneten Aufgaben wahr.Ihm gehören derzeit folgende Personen an: Rolf Eckrodt (Vorsitzender), Lilo Rademacher,Sune Karlsson und Patrick Müller. Der Vermittlungsausschuss musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.

PrüfungsausschussDer Prüfungsausschuss (Audit Committee) bereitet die Entscheidung des Aufsichtsratsüber die Feststellung des Jahresabschlusses vor. Ihm obliegt die Vorprüfung des Jahres-abschlusses, des Lageberichts, des Konzernabschlusses, des Konzernlageberichts und des Vor- schlags für die Gewinnverwendung. Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mitFragen der Rechnungslegung und des Risikomanagements, der erforderlichen Unabhängig-keit des Abschlussprüfers, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorar-vereinbarung. Dem Prüfungsausschuss gehören derzeit Marcus Brennecke (Vorsitzender),Heinz Michael Brechtel, Dr.Volker Joos und Udo Philipp an.

Der Prüfungsausschuss tagte seit seiner Einsetzung fünf Mal. Im Vordergrund seiner Arbeit standen die Jahresabschlüsse, die Konzernabschlüsse und die Prüfungsberichte desAbschlussprüfers für die am 31. Dezember 2006 sowie am 31. Dezember 2007 endendenGeschäftsjahre.

Der Prüfungsausschuss hatte für das Berichtsjahr 2007 folgende Prüfungsschwerpunktefestgelegt: » Vorräte, Rückstellungen und Finanzanlagen bei der MTU Friedrichshafen GmbH» Segmentberichterstattung (mit Blick auf IFRS 8 vs. IAS 14)» Kosten des Börsengangs» Konsolidierungskreis» Werthaltigkeit von Vermögenswerten» Unternehmenszusammenschlüsse/Kaufpreisallokation (Katolight)» Lagebericht: Risikomanagement/Related Parties

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Bericht des Aufsichtsrats

Der Prüfungsausschuss hat in seinen Sitzungen die zu veröffentlichenden Berichte erörtertund sich intensiv mit dem Risikomanagementsystem und potentiellen Einzelrisiken sowiemit dem Thema Compliance befasst.

Jahres- und Konzernabschluss 2007 ausführlich erörtertDer vom Vorstand am 25. Februar 2008 aufgestellte Einzelabschluss nach HGB der Gesell-schaft für das Geschäftsjahr 2007 und der IFRS-Konzernabschluss für den Tognum Konzernfür das Geschäftsjahr 2007 nebst Lageberichten für die AG und den Konzern wurden vonder PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart,geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Prüfungsberichte und die vom Vorstand aufgestellten Abschlüsse nach HGB und IFRSnebst Anhängen und Lageberichten sowie der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandswurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugesandt. Sie wurden im Prüfungsaus-schuss am 26. Februar 2008 und am 1. April 2008 sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats am2. April 2008 intensiv diskutiert. Die Abschlussprüfer nahmen an der Beratung des Jahres-abschlusses und des Konzernabschlusses in beiden Gremien teil. Sie berichteten über diewesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und standen dem Prüfungsausschuss und demAufsichtsrat für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung.

Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des Lageberichts unddes Konzernlageberichts sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass der Jahresabschluss,der Konzernabschluss, die Lageberichte für die AG und für den Konzern und die Prüfungs-berichte des Abschlussprüfers zu keinen Einwendungen Anlass geben. In der Sitzung am2. April 2008 haben wir gemäß der Empfehlung des Prüfungsausschusses den am 25. Feb-ruar 2008 vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Tognum AG nach HGB und denKonzernabschluss der Tognum Gruppe nach IFRS gebilligt. Damit ist der Jahresabschlussfestgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns habenwir uns angeschlossen.

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Bericht über die Beziehung zu verbundenen Unter -nehmen nach § 312 AktG am 25. Februar 2008 zugeleitet. In seiner Schlussbemerkungkommt der Vorstand zu dem Ergebnis, dass die Tognum AG nach den Umständen, diedem Vorstand zu dem Zeitpunkt bekannt waren, an dem das betreffende Rechtsgeschäftvorgenommen oder die betreffende Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedemRechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die betreffendeMaßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt worden ist. Der Abschluss- prüfer der Gesellschaft hat den Abhängigkeitsbericht geprüft, dem Aufsichtsrat schriftlichüber seine Prüfung unter dem 25. Februar 2008 berichtet und die uneingeschränkte Bestä-tigung mit folgendem Wortlaut abgegeben:

Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass:1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind,2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht un-

angemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind,3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich an-

dere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.

Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht und den Prüfungsbericht des Abschluss-prüfers dazu eingehend geprüft. Der Abschlussprüfer hat an der Sitzung des Aufsichtsratsam 2. April 2008 über die Prüfung des Berichtes über die Beziehung zu verbundenen Unter- nehmen teilgenommen und die Ergebnisse seiner Prüfung dem Aufsichtsrat erläutert. Nachdem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat am 2. April 2008 festge-stellt, dass Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts überdie Beziehung zu verbundenen Unternehmen und gegen den Bericht des Abschlussprüfersnicht zu erheben sind.

Veränderungen im Aufsichtsrat und im VorstandIm Rahmen der Umwandlung der Tognum Group Holding GmbH in eine Aktiengesell-schaft wurden sämtliche Aufsichtsratsmitglieder, die zuvor auch Mitglieder des fakultativenAufsichtsrats der Tognum Group Holding GmbH waren, von der Alleingesellschafterin

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Bericht des Aufsichtsrats

wiederbestellt. Zugleich wurde durch die Geschäftsführung der Tognum Group HoldingGmbH mittels Veröffentlichung einer Bekanntmachung nach § 97 Abs.1 AktG das Status-verfahren eingeleitet mit dem Ziel, den Aufsichtsrat zukünftig entsprechend den Vorschrif-ten des § 96 Abs.1 Alt.1 AktG in Verbindung mit § 7 Abs.1 S.1 Nr.1, Abs. 2 Nr.1 MitbestGzu besetzen. Nach dem Abschluss des Statusverfahrens wurden die Vertreter der Anteils-eigner im Aufsichtsrat in der außerordentlichen Hauptversammlung vom 5. Juni 2007 neugewählt. Auf Antrag des Vorstands wurden die Vertreter der Arbeitnehmer mit Beschlussdes Amtsgerichts Ulm vom 12. Juni 2007 für die Zeit bis zum Abschluss des Wahlverfahrensnach dem Mitbestimmungsgesetz bestellt. In seiner zweiten konstituierenden Sitzung am13. Juni 2007 bestellte der so gebildete Aufsichtsrat der Tognum AG Herrn Rolf Eckrodtzum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herrn Karl-Heinz Wulle zu dessen Stellvertreterund gab sich eine Geschäftsordnung.

Der Vorstand der Gesellschaft ist seit seiner Bestellung am 13. Juni 2007 unverändert. DerAufsichtsrat hat Herrn Joachim Coers, der im Tognum-Vorstand für die Konzerndienst-leistungen inkl. Finanzen verantwortlich ist, zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzendenund zum Arbeitsdirektor der Tognum AG bestellt.

In seiner Sitzung am 10. Dezember 2007 hat der Aufsichtsrat die Bestellung von Herrn Rainer Breidenbach zum Mitglied des Vorstands der Tognum AG um drei Jahre bis zum31. Oktober 2011 verlängert.

Zum Vergütungssystem des Vorstands und zur Vergütung der einzelnen Vorstandsmitgliederberichten wir im Vergütungsbericht auf den Seiten 12–14 des Geschäftsberichts.

Im Berichtsjahr gab es im Aufsichtsrat die folgenden Veränderungen: Herr Karl-Heinz Wullehat sein Aufsichtsratsmandat bei der Tognum AG und das Amt des stellvertretenden Vor-sitzenden zum 31. Juli 2007 im Rahmen der Beendigung seines Betriebsratsmandats nieder-gelegt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Wulle für seine Leistungen und Verdienste um denTognum Konzern und die MTU Friedrichshafen GmbH und spricht ihm seine volle Aner-kennung aus. Auf Antrag des Vorstands bestellte das Amtsgericht Ulm mit Beschluss vom21. August 2007 Herrn Manfred Frank bis zum Abschluss des Wahlverfahrens nach demMitbestimmungsgesetz als weiteren Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat. Als Nachfolgervon Herrn Wulle in seiner Funktion als stellvertretendem Aufsichtsratsvorsitzenden wurdeHerr Patrick Müller mit Wirkung zum 1. August 2007 vom Aufsichtsrat gewählt.

Herr Dr. Jürgen Großmann ist wegen der Übernahme anderer Verpflichtungen zum 31. De-zember 2007 aus dem Aufsichtsrat der Tognum AG ausgeschieden. Der Aufsichtsrat danktHerrn Dr. Großmann für seine erfolgreiche Arbeit und wünscht ihm auch für seine neuenverantwortungsvollen Aufgaben alles Gute! Als sein Nachfolger wurde nach Nominierungdurch die Aktionärsseite und auf Antrag des Vorstands Herr Dr. Cletus von Pichler mit Beschluss des Amtsgerichts Ulm vom 7. Januar 2008 gerichtlich bestellt.

Bei den Neuwahlen der Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat der Tognum AG am12. März 2008 wurden die Herren Andreas Bemerl (Fachreferent der MTU FriedrichshafenGmbH) sowie Franz Benz (freigestellter Betriebsrat der MTU Friedrichshafen GmbH) neuin den Aufsichtsrat der Tognum AG gewählt. Wiedergewählt wurden die bisherigen Ratsmit- glieder Heinz Brechtel, Dr. Volker Joos, Patrick Müller sowie Lilo Rademacher. Der Auf-sichtsrat dankt den infolge der Neuwahlen ausgeschiedenen Mitgliedern Manfred Frank undManfred Menningen für ihre erfolgreiche Arbeit und wünscht ihnen weiterhin alles Gute.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern im In- und Ausland sowie den Arbeitnehmervertretungen aller Konzerngesellschaftenfür ihr Engagement und die im Geschäftsjahr 2007 geleistete erfolgreiche Arbeit!

Friedrichshafen, 2. April 2008

Für den Aufsichtsrat

Rolf EckrodtVorsitzender des Aufsichtsrats

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Chronik 2007

Tognum wird Allein- gesellschafter des Brenn-stoffzellen-SpezialistenCFC Solutions.Die Tognum GmbH über-

nimmt von der RWE Fuel

Cells GmbH den Minder-

heitsanteil von 18,1 Prozent

am bis dahin gemeinsam

geführten Joint Venture

MTU CFC Solutions GmbH.

Der Erwerb und die Über-

tragung des Kapitals

erfolgten zum 1. Januar

2007. Durch eine Kapital-

aufstockung wird die

Tognum GmbH Allein-

gesellschafter der CFC

Solutions und baut damit

ihre unternehmerischen

Aktivitäten im zukunfts-

weisenden Geschäft mit

stationären Brennstoff-

zellen aus.

Tognum prüft Börsen-gang.Die Eigentümer der

Tognum GmbH, mehrheit-

lich die Private-Equity-

Gruppe EQT, und die

Geschäftsführung prüfen

die Möglichkeit eines

Börsengangs und infor-

mieren darüber den

Aufsichtsrat des Unter-

nehmens und die Öffent-

lichkeit. Tognum-Chef

Volker Heuer gegenüber

der Presse: „Wir fühlen

uns reif für den Kapital-

markt.“ Der Betriebsrat

unterstützt diesen Kurs,

der „eine gute Perspek-

tive für weitere Wachs-

tumsimpulse bietet und

die Arbeitsplätze sichert“.

Bestellungen von 112 Motoren.Mehrere Großkunden und

bedeutende Aggregat-

hersteller aus verschiede-

nen europäischen Staaten

bestellen insgesamt

112 Motoren der Baureihe

4000 im Wert von etwa

20 Millionen Euro.

Geschäftsleitung auf fünfPersonen aufgestockt.Zum 1. März 2007 wird

Christof von Branconi

zum Mitglied der nun

auf fünf Personen erwei-

terten Geschäftsführung

ernannt. Herr von

Branconi verantwortet

das neue Segment

Onsite Energy Systems

& Components.

Tognum übernimmtEnergieanlagen-HerstellerKatolight in den USA.Die Tognum GmbH gibt

die Akquisition des

US-amerikanischen

Energieanlagen-Anbieters

Katolight Corp. bekannt.

Das Unternehmen pro-

duziert diesel- und gas-

betriebene dezentrale

Energieanlagen für

Industrie und Landwirt-

schaft sowie für die Not-

stromerzeugung; dabei

wird ein Leistungsbereich

von 15 bis 3.250 Kilowatt

abgedeckt. Mit der Über-

nahme von Katolight wird

der Bereich Onsite Energy

Systems noch stärker

in Richtung Endkunden

ausgebaut.

Tognum GmbH wird Aktiengesellschaft.Mit Eintragung ins Han-

delsregister am 30. Mai

2007 entsteht aus der

Tognum Group Holding

GmbH nach Umwandlung

die Tognum AG.

Neues Erdgas-Blockheiz-kraftwerk mit MDE-Tech-nik am eigenen Standort.Die MTU setzt am Stand-

ort Friedrichshafen mit

einem Erdgas-Blockheiz-

kraftwerk der Schwester-

gesellschaft MDE auf

wirtschaftliche und um-

weltfreundliche Energie-

erzeugung mit Kraft-

Wärme-Kopplung im

eigenen Haus. Die Anlage

liefert bis zu 1,8 Mega-

watt elektrische Leistung

und bis zu 2 Megawatt

Wärmeleistung. Damit

deckt das Kraftwerk im

Jahreszeitraum rund

25 Prozent des Strom-

bedarfs sowie etwa

30 Prozent der benötigten

Wärmeenergie.

Tognum legt für Börsen-gang Platzierungspreis undEmissionsvolumen fest.Die Tognum AG gibt am

18. Juni die Rahmendaten

für den Börsengang be-

kannt. Nach einer fast

zweiwöchigen, sehr erfolg-

reichen Management-

Roadshow wird der Plat-

zierungspreis mit 24 Euro

je Aktie festgelegt. An

den Markt sollen 75 Mil-

lionen Aktien kommen

zuzüglich einer Mehrzu-

teilungsoption.

Tognum bei Power-Gen in Madrid.Auf Europas wichtigster

Energiemesse, der Power-

Gen, präsentieren sich die

Tognum-Unternehmen

MTU Friedrichshafen,

MDE Dezentrale Energie-

systeme und CFC Solu-

tions erstmals gemeinsam.

Das Produktspektrum

umfasst MTU-Diesel -

motoren sowie Kraft-

Wärme-Kopplungsanlagen

von MDE auf Motoren-

basis und von CFC auf

Brennstoffzellenbasis.

JANUAR FEBRUAR APRIL MAI JUNIMÄRZ

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Tognum feiert erfolgrei-ches Börsendebüt.Die Aktie der Tognum AG

startet am 2. Juli erfolg-

reich in den Handel an der

Frankfurter Wertpapier-

börse. Die Gesamtzahl

der im Rahmen des IPO

verkauften Aktien be-

trägt 83.841.769 Aktien

(einschließlich 8.841.769

Greenshoe-Aktien).

Daraus ergibt sich ein

Bruttoemissionserlös von

rund zwei Milliarden Euro,

wovon der Gesellschaft

brutto 268 Millionen Euro

zufließen.

Erstes „HotModule“ fürHochleistungs-Rechen-zentrum.Eine CO2-neutrale und

hocheffiziente Brennstoff -

zellen anlage der Tognum-

Tochter CFC Solutions zur

Bereitstellung von extrem

konstanter Spannung und

der nötigen Klimakälte

nahm die Deutsche Tele-

kom-Tochter T-Systems

in ihrem Münchner Hoch-

leistungs-Rechenzentrum

offiziell in Betrieb.

MTU erhält erste unab-hängige EPA-Zertifizie-rung für Bahnmotor.MTU Detroit Diesel hat

Anfang August von der

US-amerikanischen Um-

weltschutzbehörde EPA

als erstes Unternehmen

die unabhängige Zertifi-

zierung für einen schnell-

laufenden Bahnmotor

nach den verschärften

Umweltanforderungen

(„Tier 2") erhalten.

Tognum Gruppe erhältMarineauftrag aus Taiwanüber 80 Millionen Euro.Taiwans Marine bestellt

über die MTU Asia

90 Großmotoren der

Baureihe 4000. Über einen

Lieferzeitraum von

vier Jahren fließen der

Tognum Gruppe rund

80 Millionen Euro zu.

Tognum wird in MDAXaufgenommen.Die Tognum-Aktie hat

die Aufnahmekriterien

in Deutschlands zweit-

wichtigsten Börsenindex,

den MDAX, erfüllt, und

dies nur zwei Monate

nach dem erfolgreichen

Börsen gang.

MTU liefert Motoren fürSüdkoreas Küstenwache.Die südkoreanische

Regierung hat Boote mit

Großmotoren der MTU

Friedrichshafen im Wert

von etwa 60 Millionen

Euro bestellt.

Richtfest am neuen Logistikzentrum für Ersatzteile.Unweit der Hauptwerke

der MTU Friedrichshafen

GmbH entsteht in Über-

lingen ein neues Logistik-

zentrum für Ersatzteile.

Von hier sollen künftig

Kunden in aller Welt

schnell und zuverlässig

bedient werden.

Tognum erhält Umwelt-zertifikat.Für ihren betrieblichen

Umweltschutz an den

Standorten weltweit hat

die Tognum Gruppe ein

Umweltzertifikat gemäß

ISO 14001 erhalten.

Ausbau des After-Sales-Bereichs.MTU Friedrichshafen

erwirbt die SKL Motor

GmbH in Magdeburg mit

Wirkung zum 1. Januar

2008 und setzt damit ihre

Wachstumsstrategie im

After-Sales-Geschäft mit

„Remanufacturing“ fort.

MTU organisiert Produk-tionslogistik neu.Die Tognum-Tochter be-

ginnt mit der Neuorgani-

sation der Produktions-

logistik und plant dafür in

der Nähe der Friedrichs-

hafener Werke einen Neu-

bau. Mit der zentralen Aus-

lagerung werden gleich-

zeitig freie Flächen für

die wachsende Fertigung

und Montage geschaffen.

MTU forscht für den „grünen“ Bahn-Diesel-motor.Die Tognum-Tochter

entwickelt im Rahmen

des EU-Projektes „Green

Heavy Duty Engine“

Technologien für künftige

Dieselmotoren, die ab

dem Jahr 2012 die dann

gültigen Grenzwerte für

Abgasemissionen erfüllen.

Tognum entwickelt„grüne“ Energieversor-gung für Schiffe.CFC Solutions liefert für

das Forschungsprojekt

„FellowSHIP“ bis Ende

2008 eine Versuchs-

anlage, das „HotModule“,

zur umweltfreundlichen

Bordstromerzeugung.

Bahn-Fachleute aus allerWelt am Bodensee.Das zweite „Rail-Sympo-

sium“ mit rund 120 Bahn-

experten aus aller Welt

findet in Friedrichshafen

bei Tognum statt.

Expansion in Asien.MTU und die China North

Industries Group Corpora-

tion (Norinco) erweitern

ihre bestehende Zusam-

menarbeit. Mit einem

Joint Venture sollen ab

dem Jahr 2009 leistungs-

starke Motoren unter

anderem für den Schiffs-

und Bergbau sowie für

die Energieversorgung

gefertigt werden. Das

Service-Geschäft in China

soll mit vier Regionalcen-

tern ausgebaut werden.

Schützenpanzer „Puma“mit innovativem Diesel-antrieb.Die Tognum Gruppe

steht vor dem größten

Einzelauftrag ihrer

Geschichte aus dem

Verteidigungsbereich

mit einem Volumen von

rund 350 Millionen Euro.

Der Deutsche Bundestag

hat die Beschaffung von

405 Puma-Schützenpan-

zern freigegeben.

Chronik 2007

JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER

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Home of Power Brands

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Unsere Strategie, Forschung & Entwicklung, weltweite Präsenz, neue Energie-Technologien und finanzielle Basis

Fünf Stärken von Tognum

1 Schub für weitere SpitzenleistungenRenommiert, anspruchsvoll, dynamisch: Zuverlässigkeit als Strategie Mit einem Interview mit Volker Heuer

2 Kraftpakete für jede HerausforderungInnovativ, erfahren, kundenorientiert: Forschung und Entwicklung als UnternehmensmotorMit einem Interview mit Dr. Gerd-Michael Wolters

3 Hochleistung für globale VerbindungenIndividuell, hochwertig, langlebig:Kundenorientierung als Alleinstellungsmerkmal Mit einem Interview mit Rainer Breidenbach

4 Aggregate für dauerhafte EnergieEffizient, sauber, nachhaltig:Energiegewinnung als WachstumsmarktMit einem Interview mit Christof von Branconi

5 Zugkraft für erstklassige ErträgeSolide, verlässlich, zielgerichtet:Gesunde Basis für profitables WachstumMit einem Interview mit Joachim Coers

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Schub für weitereSpitzenleistungen

Unsere Strategie setzt auf weiteres profitables Wachstum

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1

Eine „Mangusta 80“ vor Genua/Italien,angetrieben von zwei MTU-V10-Motorenmit je 1.500 PS Einsatzleistung.

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Konzernstrategie

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Renommiert, anspruchsvoll, dynamisch: Zuverlässigkeit als Strategie

UMSATZ- UND GEWINNENTWICKLUNG 2006 – 2007

2006 2.535 Mio. Euro2007 2.835 Mio. Euro

2006 309 Mio. Euro2007 390 Mio. Euro

Exzellentes Portfolio schafft herausragende Position am Weltmarkt

Marine

Power Generation

Industrial

UMSATZ NACH SEGMENTEN IN 2007

W Tognum OES & C 16 %

Gelenkwellen

Einspritzsysteme

Onsite Energy Systems

After Sales/Übrige

Defense

W mtu Engines 84 %

1

W Umsatz

W Bereinigter EBIT

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Konzernstrategie

1932: Hochgeschwindigkeitszug, angetrieben mit MTU-Motor (410 PS)

Börseneinführung der Tognum AG, Frankfurter Wertpapierbörse 2007

Mitarbeiter bei der Montage in Friedrichshafen

Unternehmen der Tognum Gruppe produzieren bereits seit dem Jahr 1909Motoren. Mit dieser fast 100-jährigenErfahrung entwickeln die Tognum-Tochtergesellschaften ihre Produkte,die sich durch Effizienz, Umweltfreund- lichkeit und Langlebigkeit auszeichnen.Unternehmerische Kraft schöpft Tognum aus Tradition und Inno-vationskraft gleichermaßen. Unter dem Dach der Tognum Holdingsind die Unternehmen MTU Friedrichshafen, MTU Detroit Die-sel, SKL Motor, L’Orange, Katolight, MDE Dezentrale Energiesys-teme, CFC Solutions und Rotorion vereint. Tognum kombiniert dieunterschiedlichen Traditionen, Kompetenzen und die Reputationdieser gleichnamigen Marken. Damit entsteht eine internationalhöchst wettbewerbsfähige Adresse, das „Home of Power Brands“.

In ihrer fast 100-jährigen Geschichte haben die MTU als Kernunter- nehmen der Tognum Gruppe und ihre Vorgängergesellschaften,insbesondere die Maybach-Motorenbau GmbH, eine Vielzahl vonInnovationen hervorgebracht. Die Tognum Tochtergesellschaftenschreiben dabei immer wieder Technikgeschichte und halten ihreWettbewerber auf Distanz. Das Unternehmen ist in rund 200 Län-dern der Erde und mit einem flächendeckenden Vertriebs- undServicenetz weltweit präsent.

MTU Friedrichshafen zählt – gemeinsam mit MTU Detroit Diesel –zu den weltweit führenden Herstellern von Großdiesel- und Gas-motoren sowie kompletten Antriebssystemen. Ihr Produktprogrammist das umfassendste und modernste der Branche. MTU verfügt überdas Know-how für die Schlüsseltechnologien Aufladung, Einspritzungund Elektronik traditionell im eigenen Hause. Zur Emissionsredu-zierung optimiert MTU ständig innermotorische Maßnahmen undentwickelt Systeme zur Abgasnachbehandlung. Die Hochleistungs-Dieselmotoren werden auf Schiffen, in schweren Land- und Schienen- fahrzeugen, militärischen Anwendungen, Bau- und Industriefahr-zeugen sowie landwirtschaftlichen Maschinen und dezentralenEnergieanlagen eingesetzt.

Das Magdeburger Unternehmen SKL, das Anfang 2008 gekauftwurde, gehört zu den traditionsreichen deutschen Motorenherstel-

lern und ist bei Tognum die Basis für das neue Remanufacturing-Zentrum. Diese Gesellschaft wird die Grundüberholung und dieModernisierung von Motoren und Komponenten vornehmen.

Der US-amerikanische Energieanlagenspezialist Katolight mit Sitzin Mankato/Minnesota, der im April 2007 akquiriert wurde, stelltstandardisierte Energieanlagen auf Dieselmotorenbasis her. Die Ge-sellschaft ergänzt das Systemangebot von MDE und CFC Solutions.

MDE in Augsburg gehört zu den Marktführern im Bereich umwelt-freundlicher Blockheizkraftwerke auf Gasmotorenbasis. Das Unter-nehmen ist im Leistungsbereich bis 500 Kilowatt führend und bautnun mit der MTU-Motorenbaureihe 4000 seine Systemkompetenzauf Leistungen bis 2.000 Kilowatt je Einzelanlage und bis zu 8 Mega -watt bei Mehrmaschinen-Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung aus.MDE verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in Entwicklung,Verkauf, Produktion, Lieferung und Instandhaltung effizienter undumweltfreundlicher Gasmotoren und intelligenter Systemlösungenzur dezentralen Energieversorgung.

CFC Solutions entwickelt und fertigt in Ottobrunn bei MünchenSysteme mit Brennstoffzellen des Typs HotModule. Die Hochtem-peratur-Brennstoffzellen funktionieren ebenso nach dem Prinzipder Kraft-Wärme-Kopplung und können sowohl mit Erdgas alsauch mit biogenen Gasen betrieben werden. Sie erzeugen zeitgleichStrom und Wärme mit einem elektrischen Wirkungsgrad von fast50 Prozent. Der elektrochemische Prozess beruht auf der sauberenReaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff zur besonders umwelt-freundlichen Energieerzeugung.

Die in Stuttgart ansässige L’Orange GmbH ist Technologieführerinim Segment der Hochdruck-Einspritzsysteme für Diesel- und Schwer-ölmotoren. Diese effizienten Einspritzsysteme sind eine unentbehr-liche Voraussetzung für umweltfreundliche und sparsame Motoren.Mit einem umfangreichen Angebot von erprobten konventionellenEinspritzsystemen bis hin zum innovativen Common Rail-Systemgarantiert L’Orange die ideale Technologie für jede Anwendung imLeistungsbereich von 1.000 bis 40.000 Kilowatt für Motoren derTognum Gruppe und anderer Hersteller.

Das Teilsegment Rotorion mit Produktionsstätten in Friedrichshafenund Charleston (South Carolina/USA) gehört zu den führendenLieferanten von Gelenkwellen für die Automobilindustrie. ZumEinsatz kommen die Produkte vor allem in Automobilen der oberenMittelklasse und in leichten Nutzfahrzeugen europäischer und US-amerikanischer Hersteller.

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Tognum hat im Jahr 2007 die Weichenfür die nächsten Jahre gestellt. Mit einer anspruchsvollen Innovations-und Expansionsstrategie will das Unternehmen seinen Erfolgskurs mit Nachdruck fortsetzen.

Interview mit Volker Heuer, Vorstandsvorsitzender der Tognum AG

Herr Heuer, die Tognum AG ist ein junges Unternehmen, das gleichzeitig auf eine lange Tradition zurückblicken kann – eine ungewöhnliche Konstellation?

Überhaupt nicht! Neu an uns ist die Kombination. Die Unternehmenunserer Gruppe sind schon bis rund 100 Jahre in ihren Marktsegmen-ten aktiv und haben sich in dieser Zeit großes Renommee erworbenund die Basis für unseren Erfolg gelegt. Tognum hat nun diese exzel-lenten, sich ergänzenden Kompetenzen unter einem Dach zusammen-geführt. Daraus erwachsen neue Möglichkeiten, denn die einzelnenKräfte addieren sich nicht nur, sie multiplizieren sich sogar. Wer so wiewir an einem Strang mit einem gemeinsamen Ziel nach vorne zieht,der bleibt in Führung.

Stichwort Ziele, Herr Heuer. Wie würden Sie diese umreißen?

Unsere Ziele sind anspruchsvoll, aber klar definiert, und uns allen stetsvor Augen: Wir wollen die Innovations- und Technologieführerschaftbei Antriebs- und Energiesystemen im so genannten Off-Highway-Bereich verteidigen und dabei weiter profitabel wachsen. Das habenwir in vier strategischen Initiativen klar definiert: Wir erweitern unsertechnologisch hoch entwickeltes Produktprogramm, um unseren Kun-den jederzeit das passende Produkt anbieten zu können. Wir sind inden Wachstumsmärkten in Asien präsent, erstarken in China und gehen den indischen Subkontinent an. Wir bauen das Geschäft mitMotoren und Systemen für die Energieerzeugung aus. Und nicht zu-letzt verstärken wir das After-Sales-Geschäft, zum Beispiel indem wirunseren Kunden Wartungsverträge über die gesamte Lebensdauer unserer Produkte anbieten und ältere Motorenmodelle modernisieren.Heute und in Zukunft wollen wir unseren Kunden mit führendenMarkenprodukten innovative Endprodukte und Dienstleistungen ermöglichen und langfristig deren bevorzugter Partner sein – entlangder gesamten Wertschöpfungskette. Dafür bündeln wir Kräfte, erweitern Möglichkeiten und schaffen Synergien. Das ist unser innererAntrieb bei Tognum.

Der Name Tognum klingt ungewohnt – ein reines Kunstwort oder steht ein tieferer Sinn dahinter?

In der Tat besitzt der Name Tognum auch eine besondere Bedeutung.Er ist nicht nur die markant klingende Bezeichnung für unsere Dach-gesellschaft: Dieser Name ist vor allem auch Ausdruck der Philosophieunserer Unternehmensgruppe. So steht das altgermanische Wort „tog“für „kraftvoll ziehen“, die Silbe „um“ ist im Lateinischen das sprach- liche Sinnbild für bedeutende Gegenstände und Monumente, im Nord-

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Strategie

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Börseneinführung der Tognum AG in Frankfurt am Main mit Motorenpräsentation (Baureihe 4000).

und Mitteleuropäischen für das Begriffspaar „Heim“ und „Heimat“.Im weiteren Sinne steht Tognum also für das Bewahren und das Bewegen, für den Ursprung, für das Ziel und den Weg dorthin. Oderanders: Tognum kombiniert die Heimat und die Kraft seiner Marken.

Und diese Kombination setzt bisher unerkannte Kräfte frei?

Dies nehmen wir nicht nur an, das haben wir schon bewiesen!Das Portfolio unserer Kompetenzen, Produkte und Leistungen ist sehrumfangreich und steckt voller Synergien. Einzelne Bereiche bauen auf-einander auf, ergänzen einander, treiben einander voran. Schlüssel-technologien der L’Orange beispielsweise finden vielfachen Einsatz inMTU-Motoren. In Anlagen von MDE oder Katolight finden sich wieder -um Motoren von MTU. Mit dem aus dieser Kombination der Tochter-gesellschaften resultierenden Angebot können wir die weit gefächertenBedürfnisse unserer Kunden in verschiedensten Anwendungen bedie-nen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob unsere Motoren und Systemeauf dem Wasser, auf der Schiene oder abseits befestigter Straßen zumEinsatz kommen – wir liefern den Antrieb oder die Energie mit einemhöchst konkurrenzfähigen Wirkungsgrad und niedrigem Schadstoff-ausstoß.

Hat Tognum denn die Unternehmensgröße, den hohen Ansprüchen auf Dauer gerecht zu werden?

Die hatten wir bisher schon. In der Zukunft werden unsere Chancenam Weltmarkt noch einmal deutlich zunehmen – dank unseres stetigenund profitablen Wachstumskurses. Die Unabhängigkeit der Unter- nehmen steht als Garant dafür, dass sowohl bei Kunden, externenPartnern und bei unseren Mitarbeitern die Identifikation und die

Motivation erhalten bleiben. Diese Kontinuität schafft Vertrauen, un-abhängig von der Größe. Auf dieser Basis wollen wir unsere Motoren-palette erweitern, den Innovationsprozess nochmals beschleunigen, inden Wachstumsregionen dieser Welt unsere Präsenz verstärken, dasWartungs-, Ersatzteil- und Umbaugeschäft intensi vieren und das großeMarktpotenzial im Bereich dezentraler Energieerzeugung erschließen.

Welche Faktoren werden also in dieser Strategie für die kommenden Jahre eine zentrale Bedeutung einnehmen?

Ein ganz wesentlicher Wachstumstreiber in unserer Strategie sind dieheutigen und zukünftigen Abgasvorschriften für Motoren. Hier liegenwir bereits heute an der Spitze und erfüllen zahlreiche Richtwertenicht nur, sondern wir unterschreiten sie bereits. Damit sind wir auchvielen Wettbewerbern einen Schritt voraus. Das soll uns den Vorstoßin neue Nischenmärkte erleichtern und langfristig eine größere Nach-frage garantieren. Der zweite Faktor ist Asien: Hier besteht ein großesunerschlossenes Marktpotenzial. Um dieses zu entwickeln, haben wirbereits Vieles angestoßen. Uns zu Gute kommt jetzt auch die konti-nuierlich steigende Nachfrage nach modernen und qualitativ hoch-wertigen Produkten mit überdurchschnittlicher Leistung und einemexzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis – ein Markenkennzeichenunseres Portfolios.

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Forschung & Entwicklung ist der Antrieb unseres Unternehmens

Kraftpakete für jede Herausforderung

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2

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Forschung & Entwicklung

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Spezialfahrzeug im Tagebergbau, angetrieben von starken MTU-Motoren.

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Innovativ, erfahren, kundenorientiert: Forschung und Entwicklung als Unternehmensmotor

ANZAHL VON NEUEN MOTORENPRODUKTEN BZW. PRODUKTVARIANTEN 2005 – 2014

2005 – 2007 27

2008 – 2010 23

2011 – 2014 23

Anspruchsvolle Technik bringt Kundennutzen

2

W Entwicklungsfokus:Motor-Baureihen

4000 und 4000 Gas,

2000 und 1600

W EntwicklungsaufwendungenW Aktivierte EntwicklungskostenW Bezahlte Entwicklungsleistungen

ENTWICKLUNGSLEISTUNGEN in Mio. Euro

2006 134

2007 16892 25 51

15 3584

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Forschung & Entwicklung

Tognum zeichnet sich durch seine hoheInnovationskraft aus. Allein in denJahren 2005 bis 2007 kamen im BereichMotoren 27 neue Baumuster auf denMarkt. In den Zeiträumen von 2008bis 2010 und von 2011 bis 2014 werdenes nach heutiger Planung nochmals je23 neue Motorenvariationen sein.Die Unternehmen der Tognum Gruppe zeichnen sich seit Jahr-zehnten durch ihre erfolgreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeitaus. Das Ergebnis sind nicht nur zahlreiche Patente, sondern vor allem eine noch weitaus größere Zahl an erfolgreichen Marktein-führungen, die die Tognum Gruppe zu einem der weltweit führen-den Anbieter von leistungsstarken Diesel- und Gasantrieben, Syste-men, Komponenten und dezentralen Energieanlagen gemacht hat.Heute hat Tognum Diesel- und Gasmotoren mit Leistungen zwischen150 und 9.100 Kilowatt sowie Gasturbinen mit einer Leistung bis31.000 Kilowatt im Programm.

Der Großteil der Markteinführungen in den vergangenen Jahrenentfällt auf die Motorenbaureihen 2000, 4000, und 4000 Gas. ImJahr 2009 wird die Baureihe 1600 folgen. Mit diesen Motoren setztTognum Maßstäbe. Eine Spezialität von Tognum ist die Effizienz-steigerung der Motoren. Dies bedeutet im Vergleich der Baureihe4000 zu ihrer Vorgängerbaureihe 595 beispielsweise ein um neunProzent geringeres Gewicht, ein um fünf Prozent geringeres Volu-men, sechs Prozent weniger Kraftstoffverbrauch und die Einhaltungder aktuellen IMO- und EPA-Emissionsregelungen. Dabei umfasstdie kontinuierliche Weiterentwicklung der Motoren für die nächstenGenerationen insbesondere die Schlüsseltechnologien: Elektronik,Einspritzsysteme, Aufladung und Abgasnachbehandlung.

Im Jahr 2009 beginnt die Markteinführung der neuen MTU-Moto-renbaureihe 1600. Sie wird bis zum Jahr 2014 den Großteil der bis-lang in Lizenz vertriebenen Motoren aus dem Daimler-Konzern inden unteren Leistungsklassen sukzessive ersetzen sowie gleichzeitigzusätzliche Marktsegmente erschließen. Diese Motoren werden ge -meinsam mit den Kunden etwa für die Stromerzeugung sowie Bahn-und landwirtschaftliche Anwendungen entwickelt. Die Entwicklung orientiert sich zielgerichtet an den Bedürfnissen des Off-Highway-Einsatzes – also abseits der Straße. Somit wird sich diese Baureihedeutlich abheben von Konkurrenzprodukten, die in der Regel ausbestehenden Motoren für den Einsatz auf der Straße zum Beispielin Lastkraftwagen abgeleitet werden. Ungeachtet seiner Spezialisie-rung finden sich im 1600er-Motor viele Großserien-Bauteile wieder,was sich bei den Stückkosten positiv auf das Preis-Leistungsverhält-nis auswirkt.

Eines der zentralen Entwicklungsgebiete von Tognum ist die weitereReduzierung des Schadstoffausstoßes. So wird mit der Vorreiterrollevon Europa und USA gesetzlich gefordert, die Emission von Stick-oxiden bei Motoren um etwa zwei Drittel zu senken. Tognum forschtdarüber hinaus an der weiteren Effizienzsteigerung der heutigenMotorengenerationen und entwickelt neue Verbrennungs- und Antriebstechniken.

Unternehmen der Tognum Gruppe bauen aber nicht nur technischanspruchsvolle und hoch leistungsfähige Motoren und Komponen-ten, sondern besitzen das System-Know-how, ihren Kunden kom-plette Antriebe und Systeme zu liefern. Maßgeschneiderte Lösungenentwickeln die Ingenieure von MTU beispielsweise für große Schnell-fähren, so zum Beispiel Motoren, Gasturbinen, Spezialgetriebe,Wellen, Propeller, Stromerzeugung und das gesamte elektronischeKontroll-, Überwachungs- und Steuerungssystem.

Mit dieser Kompetenz zur Entwicklung von Motoren für kunden-orientierte Anforderungen sowie zur kompletten Systemlieferunghat sich Tognum am Markt eine herausragende Stellung erarbeitet.

Ventile und Einspritzanlage von L’Orange im Zylinderkopf der Baureihe 4000

Neuer Bestückungsautomat für Leiterplatten Qualifiziertes Training für Mitarbeiter und Kundenim Schulungscenter in Friedrichshafen

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Interview mit Vorstandsmitglied Dr. Gerd-Michael Wolters

Herr Dr. Wolters, was zeichnet die Forschung und Entwicklung beiTognum besonders aus?

In erster Linie, dass wir Entwicklung nicht um der Technik Willen betreiben, sondern immer mit dem Ziel des größtmöglichen Kunden-nutzens. So muss sich jede Verbesserung, jede Weiterentwicklung anunseren Motoren und anderen Produkten auch für den Kunden in einem messbaren Vorteil auswirken. Nur dann wird auch der Kundeanerkennen, dass unsere Premium-Produkte ihren Preis wert sind.Wir fühlen uns unserem Erfolg verpflichtet: Denn wenn man über nahezu 100 Jahre erstklassige Produkte an den Markt bringt und dabei höchst erfolgreich bleibt, dann erwarten die Kunden sicherlichauch in den nächsten Jahrzehnten nichts anderes. Entscheidend fürden langfristigen Absatzerfolg ist die Kontinuität, die wir als Unter-nehmen dem Markt anbieten. Beispielsweise ist heute noch die Ersatz-teilversorgung für 50 Jahre alte Motoren problemlos möglich. Wichtigist eine durchgängig konstante Leistung – gestern, heute und morgen.Das betrifft die vom Kunden verlangte Qualität des Produkts ebensowie den Service.

Ist diese Orientierung und Konzentration auf den Kundennutzen Ihrer Produkte das Geheimnis des Erfolges?

Unbedingt, denn nur mit diesen Ansprüchen konnten wir uns in dieserForm am Markt immer wieder behaupten. Die Technologieführerschafthaben wir uns erarbeitet, indem wir uns ständig fragen: Hat der Kundevon diesem Produkt einen wirtschaftlichen Vorteil und wie könnenwir diesen Vorteil für beide Seiten ausbauen? Dieser Anspruch warund ist prägend für unsere gesamte Unternehmenskultur. Er hat zudem Erfahrungsschatz geführt, auf den wir heute durchaus mit Stolzblicken können. Über die vergangenen Jahrzehnte hat Innovation immer im Hause stattgefunden, wir haben Entwicklungsaufträge nurnach draußen gegeben, wenn es sich nicht um Schlüsseltechnologienhandelte. Ob der Motor selbst oder der Turbolader, das Einspritzungs-system oder die Elektronik – fast alles wird hier bei uns entwickelt.

Was waren Ihre herausragenden Projekte bei Tognum?

Es gibt eine ganze Reihe an erwähnenswerten Entwicklungen; da istes schwer, einige wenige herauszusuchen. Kennzeichnend für unsereProdukte ist eine hohe Leistungsdichte bei möglichst geringem Kraft-stoffverbrauch und niedrigen Emissionen. Ein wesentliches Dauerpro-jekt ist sicherlich die exklusive Kooperation zwischen den Tochtergesell-schaften L’Orange und MTU bei Schnellläufern. Im Motorenbereichkann man die Markteinführung des Modells 1163 Anfang der 1980erJahre nennen, ein Motor mit zweistufiger Aufladung und einer sehr

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Forschung & Entwicklung

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Detailaufnahme eines großvolumigen Dieselmotors der Baureihe 4000

hohen Literleistung. Oder die Entwicklung und Markteinführung derals Modulbaureihen konzipierten Serien 2000 und 4000, mit denenwir Mitte bis Ende der 1990er Jahre die Grundlage schafften für denverstärkten Einstieg ins kommerzielle Geschäft mit höheren Stückzah-len; zuvor noch dominierten öffentliche Aufträge mit eher geringeren Stückzahlen pro Baureihe. Künftig wird die Baureihe 1600 neue Märkteerschließen. Mit diesem Motor werden wir im unteren Leistungsbereichnoch stärker auf die Bedürfnisse des Off-Highway-Einsatzes eingehenals andere Hersteller. Erwähnenswert ist schließlich die Baureihe 396,die schon seit mehr als 20 Jahren in unterschiedlichsten Anwendungenauf dem Markt ist – von der stationären Stromerzeugung bis hin zumU-Boot-Antrieb – und die in ihren Leistungsmerkmalen für ihre An-wendungsbereiche trotz ihres Alters bis heute Benchmark ist.

Und damit haben Ihre Motoren einen solchen Erfolg?

Unsere Attraktivität ergibt sich nicht allein aus dem Motor als Herz-stück, sie ergibt sich vor allem aus der gesamten Einheit, die wir demKunden liefern. Für ein Schiff zum Beispiel liefern wir nicht nur dieMaschine, sondern die gesamte Antriebseinheit – von der Steuerungauf der Brücke über die Elektronik des Motors und die gesamten Neben- aggregate bis hin zur Kraftübertragung auf die Schraube. Für Anlagenzur Notstromerzeugung bei Kraftwerken beispielsweise liefern wir wiederum nicht nur den Motor, sondern auch den Generator und diegesamte erforderliche Peripherie – von der Elektronik bis hin zum Gehäuse und Rahmen.

Herr Dr. Wolters, wo liegen die Herausforderungen der Zukunft?

Die zentrale Aufgabe wird sein, die künftigen Emissionsvorschriftenohne Einbußen in der Wirtschaftlichkeit für die Betreiber umzusetzen.Kurzum will der Kunde von uns und unseren Wettbewerbern Pro-dukte, die die Vorschriften erfüllen – und von uns will er für sein Geldzudem die beste Leistung und den geringsten Verbrauch, also niedrigeLebenszykluskosten. Dies erfordert viel Feinarbeit: in den neuen Motorengenerationen vor allem bezüglich der Abgasnachbehandlung,doch auch am Motor selbst, an der elektronischen Steuerung, an derAufladung und weiterhin an der Einspritzung. Dies bedeutet imGrundsatz die weitere Optimierung der neuen Motorenbaureihen beiVerbrauch, Größe und Gewicht. Darüber hinaus werden wir den Anwendungsbereich unserer Motoren nochmals verbreitern und unsso zusätzliche Marktsegmente erschließen.

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Die weltweite Präsenz von Tognum stärkt unsere Kunden

Hochleistung für globale Verbindungen

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3

Bahnmotoren von MTU erfüllen diestrengsten Abgas-Emissionsvorschriftenweltweit.

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Weltweite Präsenz

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Individuell, hochwertig,langlebig: Kundenorientierung als Alleinstellungsmerkmal

ENTWICKLUNG WELTMARKT FÜR DIESELMOTOREN

Weltweite Präsenz und Stärken im Projekt- und Beratungsgeschäft verringern Abhängigkeiten

3

Deutschland

583 Mio. Euro

(21 %)

Übriges Europa

752 Mio. Euro

(27%)

UMSATZ NACH REGIONEN IN 2007

Übrige Länder

195 Mio. Euro

(7 %)

Asien/Pazifik

492 Mio. Euro

(17 %)

Nordamerika

(NAFTA)

814 Mio. Euro

(28 %)

2006

Mittelfristig

Für Schnellläufer, Diesel- und Gassystemevon 150 – 10.000 kW, Nominalwert

Leistungsklassen:W < 500 kW

W > 500 kW

Marktwachstum 4,5 – 6,5 % p. a.

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Weltweite Präsenz

Auf die unterschiedlichen Ansprücheder Kunden einzugehen und sie zu erfül- len ist das Ziel unseres Vertriebs- undService-Teams – auch wenn der Motorlängst in Betrieb ist. Mit einem Höchst- maß an Kundenzufriedenheit sichernwir Vertrauen und künftigen Erfolg.Die im Kundensinne besten Produkte anzubieten, die überall erfolg-reich bestehen können - das ist nicht nur der Erfolg unserer Ent-wicklungs- und Produktionsfachleute. Das ist vor allem auch derAnspruch unseres weltweit tätigen Vertriebs- und Serviceteams.Denn die Wünsche und Anforderungen unserer direkten Kundenin Europa, Amerika und Asien, oder der Endabnehmer wie Yacht-eigner, Minenbetreiber, Eisenbahngesellschaften und Armeen unterscheiden sich deutlich. Die Herausforderung hier ist, dass dieMitarbeiter genau wissen, was ihre jeweiligen Kunden benötigen.Bei Stromaggregaten kommt es je nach Einsatzgebiet auf günstigeKosten und kurze Lieferzeiten an, bei Yachten auf hohe Leistungs-dichte, und Eisenbahngesellschaften verlangen gleichzeitig höchsteZuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Im Dauerbetrieb ist die Forde-rung nach möglichst geringen Kosten über die Lebenszeit des Motors entscheidend, wofür die Produkte des Tognum Konzernsbekannt sind. Für die Tognum AG bedeutet die Präsenz in allen Regionen der Welt und einer Großzahl von Teilmärkten wenigerAbhängigkeit von einzelnen konjunkturellen Entwicklungen.

Bislang sind über 400.000 von uns hergestellte oder auch weiterver-kaufte Motoren weltweit im Einsatz – für uns allein ein Beweis fürdie hohe Zuverlässigkeit der Produkte und die hohe Zufriedenheitder Kunden. Das Einsatzspektrum ist groß, die Geschäftsaussichtensind weiterhin viel versprechend. Zum Beispiel ernten weltweit großeMähdrescher mithilfe unserer Motoren Tag und Nacht Getreide.Und die Aufzüge des Eiffelturms fahren bei Stromausfall weiterhinim hell erleuchteten Stahlgerippe, weil dann die von MTU-Motorenangetriebenen Notstromaggregate sofort anspringen. In abgelegenenGebieten sorgen die Motoren als Dauerläufer für die unterbrechungs- freie Energieversorgung der Industrie.

Dauerlauf ist eine Disziplin, die unsere Motoren besonders gut be-herrschen – wie bei riesigen Muldenkippern, den größten Land-

Kundendienstmonteur im Einsatz bei derDeutschen Bahn

Strom- und Wärmeversorgung einer kommunalenVergärungsanlage

Gasmotor der Baureihe 4000 wird von Tognum-Mitarbeiter gewartet

fahrzeugen der Welt. Sie transportieren in Minen bis zu 90 TonnenGestein auf einmal ab, rund um die Uhr, jeden Tag. Ebenso werdenPumpen der Öl- und Gasindustrie auf Bohrplattformen oder fernabder Zivilisation angetrieben. Und wer sich einen Trip auf einer mega- großen Motoryacht erlauben kann, verlässt sich zumeist ebenfallsauf unsere Kraft als Weltmarktführer in diesem Bereich.

Je mehr der langlebigen Motoren im Einsatz sind, desto größer wirddie Bedeutung des Bereichs After Sales. Ein Beispiel: Britische Bahn- betreiber wechselten in den Lokomotiven ihrer Hochgeschwindig-keitszüge nicht nur die bisherigen Motoren gegen Produkte derTognum Gruppe aus, sondern vertrauen nun auch auf die Zuver läs-sigkeit unserer Serviceorganisation. Über zehn Jahre hinweg erhaltendie Betreiber ein Rundum-Sorglos-Paket, dessen Wert den Kaufpreisder Motoren um ein Mehrfaches übersteigt. Zur Generalüberholungzwischendurch oder nach Ablauf der Betriebsdauer können dieMotoren dann in Tognum-eigenen Werkstätten aufgearbeitet odermodernisiert werden. Dafür ist zum Beispiel die seit Anfang 2008zum Tognum Konzern gehörende Firma SKL Motor in Magdeburgverantwortlich, die zum neuen Zentrum für Remanufacturing aus-gebaut wird. Hinzu kommt die schnelle Ersatzteilversorgung mit24-Stunden-Service – diese ist bei uns selbstverständlich, auch fürJahrzehnte alte Motoren.

Motoren sind zwar der Ursprung allen Antriebs, doch Tognum liefert mehr: ganze Antriebsysteme für große Schiffe zum Beispiel,von den Motoren über die Getriebe und die Antriebswellen bis zuden Schiffsschrauben, nicht selten sogar kombiniert mit einer odermehreren Gasturbinen zur ganz schnellen Fahrt. Sowohl privateYachtbesitzer aber auch staatliche Institutionen wie Polizei- undZollbehörden sowie Küstenwachen und Marinestreitkräfte sind dieNutzer solcher eigens projektierter Systeme. Landgestützte Streit-kräfte schätzen die hohe Leistungsdichte spezieller Motoren für gepanzerte Fahrzeuge.

Eine umfassende Marktdurchdringung in den Wachstumsmärktender Region Asien-Pazifik ist ein strategischer Pfeiler der Tognum-Strategie. Die Verlegung des operativen Sitzes der TochtergesellschaftMTU Asia von Singapur ins chinesische Shanghai zeigt, welche Bedeutung dem ostasiatischen Markt zukommt: Fabriken in Chinaschaffen Zugang nicht nur zu den nationalen Märkten. Seit 2006werden in Suzhou Motoren der Baureihe 2000 für den Antrieb vonStromgeneratoren montiert. Darüber hinaus wird ein neu gegrün-detes Gemeinschaftsunternehmen ab dem Jahr 2009 Motoren undSysteme anbieten, die beispielsweise die Notstromversorgung fürkünftige chinesische Kernkraftwerke sicherstellen können. Hinzukommen Motoren, die in Schiffen sowie in Fahrzeugen im Bergbaueingesetzt werden.

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Herr Breidenbach, was macht den Vertrieb bei Tognum so erfolgreich,immerhin stieg der Umsatz im Jahr 2007 um fast 12 Prozent?

Vertriebserfolg ist facettenreich, denn Erfolg ist nicht der Vertragsab-schluss allein, er ist vielmehr das virtuose Zusammenspiel aus Produkt-qualität, Marktkenntnis, Kundennähe, Service-Leistung und Vertrauen.Nur wenn all diese Kriterien optimal ineinander greifen, können wireinen solchen Vertriebserfolg von über 2,8 Milliarden Euro wie imJahr 2007 erzielen. In dieser Periode haben wir eine Reihe an interes-santen Aufträgen und Kunden gewonnen, die sicherlich in den kom-menden Jahren weiteres Geschäft generieren werden und somit dennachhaltigen Erfolg sichern. Die Kunst im Vertrieb ist es, die Vorzügedes Produktes aufzugreifen, mit den Besonderheiten des jeweiligenMarktsegmentes in Einklang zu bekommen und schließlich den darausresultierenden Kundennutzen zu präsentieren.

Was sind die wichtigsten Verkaufsargumente im Gespräch mit Kunden des Segments mtu Engines?

Über die Qualität und Zuverlässigkeit unserer Produkte brauchen wirbeim Kunden nicht mehr zu sprechen, diese Eigenschaften sind hin-länglich bekannt. Das entscheidende Argument sind daher oft – nebenden gesetzeskonformen Emissionswerten – die geringen Betriebskostenunserer Produkte über deren gesamten Lebenszyklus hinweg. Diese Lebenszykluskosten resultieren eben aus der Zuverlässigkeit und denin der Folge geringen Wartungs- und Reparaturkosten. Hinzu kommtder im Branchenvergleich relativ niedrige Kraftstoffverbrauch. DieseEigenschaften machen unsere Motoren in Verbindung mit der gleich-zeitig hohen Leistungsausbeute extrem attraktiv.

Dann ist ja der Vertrieb bei Tognum praktisch ein „Selbstläufer“?

Ganz und gar nicht! Denn künftig immer wichtiger im Vertrieb – unddamit kaufentscheidend für den Kunden – werden unsere Leistungennach dem Verkauf des Motors oder der Anlage. Themen wie weltweiteErsatzteilversorgung, Wartung, Überholung, Reparatur oder Umbautensind zunehmend Leistungen, die bereits beim Kauf eines neuen Motorsals Eigenschaften für den gesamten Lebenszyklus immer bedeutenderwerden. Das heißt, ohne entsprechende Kundenbetreuung – wozu auchTraining und Schulungen gehören – würden unsere Produkte an Attrak-tivität verlieren. Aber wir bieten diesbezüglich natürlich ein umfang-reiches Leistungsportfolio. Und dieses wollen wir weiter ausbauen.Mit Ersatzteilen, Wartung und Überholung erwirtschaften wir gegen-wärtig rund ein Viertel unseres Motorenumsatzes. In diesem Bereich

Interview mit Vorstandsmitglied Rainer Breidenbach

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Weltweite Präsenz

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möchten wir mittelfristig durchschnittlich um zehn Prozent jährlichwachsen. Service-Geschäfte, wie zum Beispiel Langzeit-Wartungsver-träge mit einem britischen Bahnbetreiber zeigen, welche Zukunftsper-spektiven vorhanden sind. Und auch die Übernahme von SKL Motorin Magdeburg, die zu einem Remanufacturing-Zentrum ausgebautwird, ist ein wichtiger Meilenstein unserer After-Sales-Strategie.

Wie haben Sie Ihre Position am Markt gefunden und behauptet?

Zunächst einmal haben wir schon immer technologisch führende Pro-dukte im Angebot. Diese können wir zu Preisen verkaufen, die sichauch für unsere Kunden in höchstem Maße rechnen – das Schlüssel-wort sind die Lebenszykluskosten. Dann waren wir immer hochgradigproduktiv, konnten also etwaige Standortnachteile in Deutschlandstets mit unserer exzellenten Leistung kompensieren. Auch haben wirnicht den Fehler gemacht, uns zum Großserienhersteller zu entwickeln,dessen Geschäft viel stärker einzelnen konjunkturellen Schwankungenoder Marktveränderungen unterworfen ist. Tognum ist vielmehr imProjekt- und Kleinseriengeschäft engagiert. Wir stellen dem Kundennicht einfach einen Motor auf den Hof, und damit ist der Auftrag erledigt. Unser Geschäft typisiert sich mit sehr beratungsintensivenEinzelprojekten, bei denen wir den Kunden die gesamte Antriebsein-heit und nicht nur den Motor liefern. Dies löst für den Kunden eineganze Reihe an Schnittstellen- und Abstimmungsproblematiken. Undmit diesem Leistungspaket haben wir unser Geschäft zu einem gutenTeil gegen Konjunkturschwankungen und Marktverwerfungen geschützt.

Wartungsarbeiten durch Servicemitarbeiter von MTU und MDE

Herr Breidenbach, wo sehen sie Tognum in den kommenden Jahren?

Zunächst einmal werden wir uns – wie in den vergangenen Jahrenauch – in der gesamten Breite weiterentwickeln und eine Vielzahl anVerbesserungen und Neuerungen an den Markt bringen. Entscheidendwird sein, mit welchen Innovationen wir – bei den verschärften Schad-stoffgrenzen – zu den günstigsten Kosten Energie und Kraft erzeugenkönnen, sei es nun mit Diesel oder Gas als Energieträger. Die Brenn-stoffzelle wird in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen.Hier wird Marktführer sein, wer das kostengünstigste und effizientesteProgramm mit den geringsten Emissionen in Einklang bringen kann.Dies ist ein Baustein unserer Wachstumsstrategie. Der zweite Bausteinwird die Expansion in Asien sein, hier sehen wir erhebliches Potenzialin China, Indien und auch noch in einer Reihe weiterer Staaten. Mitder Verlegung unserer Asien-Zentrale nach Shanghai, der Errichtungeines Technologiezentrums sowie Montagewerkes in Suzhou und einemGemeinschaftsunternehmen mit einem chinesischen Großkonzern haben wir hier bereits entscheidende Schritte getan. Wir sehen inChina und anderen Schwellenländern langfristig hohe Nachfrage nachunseren Motoren für die Stromerzeugung, für Baumaschinen und Berg-baufahrzeuge, für Erdöl- und Erdgasförderanlagen und für Arbeitsschiffesowie mittelfristig auch für Yachten – ein weites Vertriebsfeld also.

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Unsere neuen Energie-Technologien bringen Verlässlichkeit

Aggregate für dauerhafte Energie

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4

Tognum-Notstromaggregate sichern dieBeleuchtung und die Einsatzbereitschaftder Aufzüge im Pariser Eiffelturm.

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Neue Energie-Technologien

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Effizient, sauber, nachhaltig: Energiegewinnung als Wachstumsmarkt

ENTWICKLUNG WELTMARKT FÜR ONSITE ENERGY SYSTEMS

Deutlich steigende Nachfrage nach schadstoffarmen Energiequellen

4

Onsite Energy

Systems

160 Mio. Euro

(31 %)

Einspritzsysteme

143 Mio. Euro

(27 %)

Gelenkwellen

223 Mio. Euro

(42 %)

UMSATZVERTEILUNG SEGMENT TOGNUM OES & C

2006

Mittelfristig

Für Schnellläufer, Diesel- und Gassystemevon 150 – 10.000 kW, Nominalwert

Leistungsklassen:W < 500 kW

W > 500 kW

Marktwachstum 6,0 – 8,0 % p. a.

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Neue Energie-Technologien

CFC-Mitarbeiter bei der Montage der BrennstoffzelleHotModule

Biogasanlage von MDE im landwirtschaftlichen Einsatz

Aggregatefertigung bei MDE in Augsburg

Der Markt für dezentrale Energieanla-gen verspricht hervorragende Zukunfts- aussichten. Steigende Rohstoffpreiseund Unsicherheiten bei der Versorgungfördern die Nachfrage nach effizientenund dezentralen Anlagen mit hohemWirkungsgrad. Verschärfte Emissions-richtlinien erfordern zudem immersauberere Anlagen mit geringem Schad-stoffausstoß.

Notstromanlagen für Krankenhäuser oder Kernkraftwerke müssenaugenblicklich und zuverlässig anspringen, wenn die öffentlicheStromversorgung zusammenbricht. Bei Spitzenauslastungen verlas-sen sich Unternehmen auf Stromaggregate, um die Produktion ohneUnterbrechung auf vollen Touren weiterlaufen lassen zu können.Fernab der Zivilisation erzeugen Diesel- und Gasaggregate auchdauerhaft den benötigten Strom zur Rohstoffförderung. Landwirt-schaftliche Betriebe, Schwimmbäder oder Gewächshäuser könnenumweltfreundlich direkt vor Ort mit Strom und Wärme sowie zusätzlich mit Dampf oder Kohlendioxid versorgt werden. DieseNachfrage nach Anlagen, die unabhängig vom öffentlichen NetzEnergie zuverlässig und wirtschaftlich bereitstellen oder nach demPrinzip der Kraft-Wärme-Kopplung effizient die vorhandenenEnergieressourcen nutzen, wird sich künftig noch verstärken. Tognum bietet komplette dezentrale Energiesysteme mit Generatorplus Peripherie und greift hierfür auf Anlagen mit Dieselmotoren,Gasmotoren, Brennstoffzellen sowie Gasturbinen zurück. Dabeikönnen Gasmotoren und Brennstoffzellen auch mit regenerativenBiogasen betrieben werden.

Die 2007 akquirierte US-Tochtergesellschaft Katolight ist auf Diesel- aggregate für Notstrom, Spitzenstrom und Dauerstrom spezialisiert.Diese „Gensets“ (Generator Sets) verfügen über ein Leistungsspek-trum von 15 Kilowatt bis rund 3,5 Megawatt. Herzstück vieler An-

lagen sind im oberen Leistungsbereich verstärkt die Dieselmotorender Schwesterfirma MTU. Katolight hat bislang mehr als 50.000 die- ser Aggregate an Kunden ausgeliefert und verfügt damit über eineexzellente Produktions- und Systemkompetenz. Der Plan, den Umsatz von Katolight in den kommenden Jahren mehr als zu ver-doppeln, signalisiert das erhebliche Potenzial, das noch in diesemMarktsegment steckt.

Als sauber verbrennende Energieträger lassen sich in den Blockheiz -kraftwerken von MDE Dezentrale Energiesysteme neben Erdgasauch Bio-, Klär- und Deponiegase nutzen. Dadurch und aufgrundder zunehmenden Verfügbarkeit von Flüssiggas sind sie ein wesent-licher Lieferant im zukunftsträchtigen Energiemix. Die Gasmotoren- anlagen arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung undsparen durch ihren energieeffizienten Einsatz wertvolle Primär-energie ein. Die Wärme lässt sich zum Heizen oder als Prozesswärmenutzen. Krankenhäuser, Schwimmbäder oder Gewächshäuser profi-tieren von dieser wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Energie- erzeugung. MDE ist im Verbund mit MTU ein führender Anbietervon Gasmotoren und Einzelanlagen bis 2000 Kilowatt elektrischerLeistung und bietet im stark wachsenden Markt für Blockheizkraft-werke Mehrmaschinen-Anlagen mit bis zu 8 Megawatt Leistung auseiner Hand. In Europa befinden sich mehr als 1.100 MDE-Anlagenim Einsatz.

Stationäre Brennstoffzellen bieten eine der saubersten und energie-effizientesten Möglichkeiten zur Strom- und Wärmegewinnung.Der Typ HotModule von CFC Solutions wandelt bei rund 650 GradCelsius Wasserstoff und Sauerstoff in einer elektrochemischen Reaktion in Strom und Wärme. Zu den herausragenden Merkmalender Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle (Typ MCFC) gehört ihre Flexibilität in der Brennstoffwahl: Neben Erdgas kommen zum Beispiel Klär-, Gruben- oder Biogas als Energielieferanten in Frage.Die Abluft der Brennstoffzelle beinhaltet nahezu ausschließlichWasserdampf und Kohlendioxid. Die Schadstoffemissionen wieSchwefeldioxid, Stickoxide oder Kohlenmonoxid sind vernachlässig- bar gering. Die verbrauchsnahe Energiebereitstellung zum Beispielvon Erdgas in Kraft-Wärme-Kopplung bewirkt eine CO2-Ersparnisvon etwa einem Drittel im Vergleich zur Stromerzeugung in einemzentralen Kohlekraftwerk. Damit ist die Brennstoffzelle die best-mögliche Technologie zur CO2-armen Stromerzeugung. TypischeKunden sind Unternehmen mit hohem Strom- und Wärme- bzw.Kältebedarf wie Krankenhäuser, Pharmaunternehmen, die Lebens-mittelindustrie, Rechenzentren oder Klärwerke. Von seiner aktuel-len Technik hat CFC Solutions mittlerweile 23 Versuchsanlagen installiert.

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Interview mit Vorstandsmitglied Christof von Branconi

Herr von Branconi, was macht den Charme aus an den so genannten „dezentralen Energieanlagen“?

Die wesentlichen Charakteristika – im Vergleich zu anderen Energie-erzeugern – sind ihre nahezu uneingeschränkten Einsatzmöglichkeiten,ihr hoher Wirkungsgrad und ihre geringe Schadstoffemission. Damit istauch die Attraktivität solcher Kraftquellen erklärt. Und diese Attrak- tivität nimmt ständig zu. Gründe hierfür sind ein global zunehmenderEnergiebedarf vor allem auch abseits leistungsfähiger Stromnetze unddie Notwendigkeit einer stärkeren Diversifizierung der Rohstoffquellen,so neben Diesel auch verschiedene Gassorten, um nicht zu sehr in Abhängigkeit von bestimmten Energieträgern und -versorgern zu gera-ten. Und schließlich kommt der verstärkte Einfluss der Klimadiskussionauf das Verhalten der Marktteilnehmer hinzu. Dies rückt die Emissions -werte solcher Anlagen in den Vordergrund. Was für Tognum spricht,sind zudem die steigenden Energiepreise, was eine immer effizientereStromerzeugung zunehmend begünstigt.

Und diesen Markt wollen Sie sich jetzt noch stärker als bislang erschließen?

Konkret betrachtet sind in diesem Zusammenhang drei Märkte entstan- den, denn die jeweiligen Bereiche sind in ihrem Käuferverhalten dochsehr unterschiedlich. Dieselbetriebene Energieanlagen zum Beispielwerden meist als Notstromaggregate betrieben und kommen deshalbnur selten dauerhaft zum Einsatz; daher sind für den Käufer hier dieZuverlässigkeit und der Anschaffungspreis entscheidend. GasbetriebeneEnergieerzeugung hingegen eignet sich eher für den Dauereinsatz;denn die Entscheidung, Gas als Energielieferant zu nutzen, hängt meistab von dessen lokaler Verfügbarkeit und dessen längerfristigem Preis-

vorteil gegenüber anderen Energieträgern. In der Konsequenz sindbei einem Dauereinsatz von Aggregaten auf Gasbasis meist die Stand-zeit und der Service für den Käufer entscheidend. Und bei der Brenn-stoffzelle schließlich hängt die Kaufentscheidung nicht unerheblich davon ab, wie gering die Abgasmenge und der Lärm am Ort des Einsatzes sein soll und ob die thermische Energie dort sinnvoll genutztwerden kann.

Und in diesem Umfeld fühlt sich Tognum mit seinem Produktportfolio gut aufgestellt?

Auf alle Fälle! Tognum hat schon frühzeitig einen Schwerpunkt gelegtauf effiziente Technologien und den wachsenden Bedarf an dezentralerzeugter Energie. Impulse kommen immer stärker von den nationalenGesetzgebungen, die in erster Linie immer geringere Schadstoffemissio-nen verlangen, was wiederum letztlich auch immer höhere Wirkungs-grade erfordert.

Das Marktvolumen für Onsite Energy Systems wird von gut 10 Milli-arden Euro im Jahr 2006 mittelfristig jährlich zwischen 6 und 8 Pro-zent wachsen auf 12–13 Milliarden Euro. In diesem Umfeld sollte derDieselmarkt dann doppelt so groß sein wie der Gasmarkt. Gegenwärtiggehen aber 30 bis 50 Prozent der eingesetzten Energie in Form vonWärme bei der Energieerzeugung verloren. Deshalb rechne ich mit einem deutlichen Verkaufsanstieg der gasbetriebenen Aggregate undeinem verstärkten Markteintritt der Brennstoffzelle. Und die Kundensind zunehmend bereit, höhere Anschaffungspreise zu bezahlen fürhöchstmögliche Stromeffizienz und überragende Schadstoffreduzierung.Dies gilt umso mehr, je schärfer die gesetzlichen Abgasvorschriftenausfallen.

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Neue Energie-Technologien

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MDE-Mitarbeiter bei der Montage eines dezentralen Energiesystems

Und für dieses Marktumfeld hat Tognum das richtige Konzept?

Wir sind bereits fest am Markt etabliert mit Katolight für Diesel- undMDE für Gassysteme sowie mit CFC für Brennstoffzellen. Mit unserenTochtergesellschaften haben wir uns bereits einen respektablen Wett- bewerbsvorsprung erarbeitet und wollen daher von der erwartetenMarktentwicklung überproportional profitieren. Natürlich könnenwir noch besser werden. Beispielsweise bedeutet dies für Katolight,den Marktauftritt und Kundenkontakt weiter zu verbessern, um diebesondere Zuverlässigkeit unserer Aggregate noch bekannter zu machen.Bei MDE werden wir mit steigender Nachfrage das Produktportfolioausweiten und das globale Vertriebsnetzwerk der Tognum Gruppenoch stärker nutzen. Dabei dürfte künftig insbesondere das Ausschöp-fen des Potenzials in der Kraft-Wärme-Kopplung eine Rolle spielen.CFC entwickelt die eigene Eurozellen-Technologie, deren Serienpro-duktion bis 2010 starten soll. In engem Zusammenhang wird auch dasZusammenspiel der Geschäfte stehen. Hier liefert die Brennstoffzelleden Grund- beziehungsweise Basisbedarf und die Gas- oder Diesel -systeme den Spitzenbedarf. Hinzu wird in allen relevanten Bereichendie Ausdehnung des Service-Angebotes kommen.

Wie sieht, Herr von Branconi, vor diesem Hintergrund Ihre langfristige Strategie aus?

Unsere Strategie im Bereich dezentraler Energieanlagen steuert ganzklar auf nachhaltiges Wachstum im Markenverbund. Schließlich haben wir zum Aufbau des Segments Tognum Onsite Energy Systemsfrühzeitig begonnen, die Wertschöpfungskette besser abzudecken – zumBeispiel mit dem vollständigen Erwerb von MDE im Jahr 2006 oder mitder Akquisition von Katolight im April 2007. Zunächst einmal werdenwir unsere führende Technologieposition besonders im Hinblick aufEmission und Verbrauchsoptimierung unter dem Dach von Tognumnoch stärker propagieren. Dann werden wir die Vorzüge des weltweitenVertriebs- und Service-Netzwerkes unseres Konzerns noch stärker zurEntwicklung neuer Kundenbeziehungen einsetzen. Nicht zuletzt bietetder Tognum-Verbund auch einen besseren Zugang zu Distributorenund Endkunden, Letzteres bedeutet mehr Service-Geschäft.

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Unsere solide finanzielle Basis sichert die Zukunft des Konzerns

Zugkraft für erstklassige Erträge

5

MTU-Motoren sorgen für Antrieb beiSchleppern und sichern die Energieversorgung auf Bohrinseln.

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Finanzielle Basis

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Solide, verlässlich, zielgerichtet:Gesunde Basis für profitables Wachstum

MITARBEITERENTWICKLUNG ENTWICKLUNG INVESTITIONEN VS. ABSCHREIBUNGEN

Gesamtbelegschaft 2006 7.1522007 8.179

Personalzuwachs 2007

Neueinstellungen 920Akquisition Katolight 365

Belegschaft 2007

Mitarbeiter in F&E 680Auszubildende 322

Das erfolgreiche Finanz-, Personal- und IT-Management als Grundlage für die weitere Expansion

5

2006 99 Mio. Euro60 Mio. Euro

2007 140 Mio. Euro67 Mio. Euro

W Investitionen

W Abschreibungen

(jeweils ohne

Berücksichtigung

Kaufpreisallokation)

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Finanzielle Basis

Mit dem raschen Aufbau des TognumKonzerns im Jahr 2006 und dem erfolg-reichen Börsengang im Juli 2007 hatdas Unternehmen innerhalb kurzer Zeitdie Leistungsfähigkeit im Finanz- undPersonalwesen sowie insbesondereim IT-Bereich erfolgreich unter Beweisgestellt.Vorrangige Aufgabe der Dienstleistungsbereiche der Tognum AG istdie Unterstützung des neuen Geschäftsmodells der Tognum Gruppemit einer Großzahl an unterschied lichen Anwendungen in vielfäl-tigen Endmärkten weltweit. Zur Konzernholding, die im Kern ausden Strategie-, Kommunikations- und Dienstleistungsbereichender MTU Friedrichshafen-Gruppe entstand, gehören die BereicheFinanzen, Controlling, Personal sowie Betriebs- und IT-Services.

Ziel im Finanzmanagement ist es, eine stabile und langfristigeUnternehmensfinanzierung zu gewährleisten, zur Unterstützung desWachstumskurses und zur Bereitstellung der erforderlichen Liqui-dität auch in unsicheren Finanzmarktzeiten. Dass dies unter derMaßgabe optimaler Kapitalkosten erfolgt, versteht sich von selbst.Beispielsweise hat sich Tognum im Sommer 2007 mit Weitblick eineneue Kreditlinie gesichert. Mit den Erlösen aus dem Börsengangund der guten Geschäftsentwicklung bescheinigten die beteiligtenBanken Tognum ein „Investment-Grade“-Rating, so dass wir uns fürdie nächsten 5 Jahre Refinanzierungskonditionen sichern konnten,die so günstig schon Anfang 2008 im Markt nicht mehr angebotenwerden. Gutes Finanzmanagement stellt darüber hinaus auch eineBalance innerhalb der gesamten Bilanzstruktur her. So hat Tognuminnerhalb von zwei Jahren nach der Gründung den Eigenkapital-anteil an der Bilanzsumme von 3 auf 23 % angehoben und einen anden Nettofinanzschulden zum bereinigten EBITDA (Ergebnis vorZinsen, Steuern und Abschreibungen) gemessenen Verschuldungs-grad von weit unter 1 erreicht. In Zahlen konnten die Nettofinanz-schulden von fast 630 Millionen Euro Ende 2006 binnen Jahresfristauf unter 300 Millionen Euro verringert werden. Ferner stellt dasFinanzmanagement sicher, dass Marktpreisrisiken zum Beispiel

Internationale Expertise im Tognum Konzern: in Europa, Nordamerika und Asien

durch Wechselkurs- oder Zinsänderungen kurzfristig keine signifi-kante Bedrohung darstellen.

Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen zu initiieren, sind wei-tere wichtige Aufgaben vor allem der Bereiche Controlling sowieInformationstechnologie. So haben die Kernunternehmen mit demProgramm „TOP“ bereits vor der Ausgründung aus dem Daimler-Konzern begonnen, die Kostenstrukturen entscheidend zu reduzie-ren und zu flexibilisieren. Im Zuge dieses Programms wird mittler-weile in nahezu allen Tognum-Bereichen geprüft – von Entwick-lung, Produktion und Beschaffung bis Vertrieb und Verwaltung –,an welchen Stellen sinnvolle Einsparungen und Prozessverbesse-rungen möglich sind. Angelaufen im Jahr 2003 bei MTU wurde dasProgramm im Jahr 2007 auf alle im Tognum Konzern konsolidier-ten Tochtergesellschaften ausgeweitet. In den Perioden 2006/2007wurden im Rahmen dieses Programms bereits Einsparungen inHöhe von 20–30 Millionen Euro p.a. erzielt.

Zu den Maßnahmen, die durch das Programm ausgelöst wurden,gehören – neben der ständigen Verbesserung der Hauptkostentrei-ber wie Materialkosten sowie Fertigungs- und Montageprozesse –unter anderem Einsparungen in Unterstützungsbereichen, zum Bei-spiel im Energiemanagement auf Grund neu verhandelter Erdgas-lieferungsverträge oder die Reduzierung von Strom- und Gaskostendurch die Errichtung eines Blockheizkraftwerks in einem Werk inFriedrichshafen. Einen weiteren Erfolg im Unterstützungsbereichkonnte die eigene Betriebskrankenkasse durch Reduzierung derPersonalnebenkosten in der Folge niedrigerer Beiträge beisteuern.Hauptziel des Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungspro-gramms „Tognum TOP“ für die Jahre 2008 und 2009 ist die weitereStärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Wichtige Projekte sind die Optimierung der Entwicklung- und Gewährleistungsprozesse, derBeschaffung – hier insbesondere Realisierung von Global-Sourcing-Potenzialen –, die Verbesserung der Logistik und weitere Effizienz-steigerungen in den Produktionsprozessen.

Ziel der aktuellen IT-Strategie ist es, die Geschäftsabwicklung mitden Kunden und Lieferanten konzernweit „kundenorientiert undeinfach“ auf einem hohen Standard zu gestalten. Im Fokus für 2008sind u.a. die Harmonisierung unserer Prozesse und Systeme inUSA sowie der Ausbau unserer IT-Systeme für eine verbesserte After-Sales-Abwicklung.

Letztendlich ist das Ziel, die Produktivität der Mitarbeiter, die Effi-zienz der Lieferanten- und Partnerbeziehungen und nicht zuletztdie Zufriedenheit der Kunden weiter zu erhöhen.

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Herr Coers, Tognum kann ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2007präsentieren, wie spiegelt sich das auf der Finanzseite?

Mit einem Umsatzplus von fast 12 Prozent können wir tatsächlichein respektables Wachstum vorweisen. Dieses Ergebnis basiert nichtzuletzt auf einer relativ stabilen und ausgewogenen Umsatzstruktur –nicht nur hinsichtlich der regionalen Absatzmärkte, sondern vor allemauch hinsichtlich der Anwendungsbereiche unserer Produkte.WeitereErfolgs faktoren sind unser Umsatz-Mix und die flexible Kostenstruk-tur. So erzielen wir einerseits rund die Hälfte unseres Volumens auskonjunkturunabhängigen Endmärkten wie beispielsweise Mega- undSuper-Yachten, Marine/Verteidigung sowie Ersatzteil- und Wartungs-geschäft. Andererseits sind unsere im Industrievergleich flexiblenKostenstrukturen wichtig, um zum Beispiel in der Fertigung undMontage rasch auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können.

All dies spiegelt sich auch in unserer hohen Ertragskraft. So erreichtenwir in 2007 im Konzernverbund eine Umsatzrendite von 13,8 Prozentnach 12,2 Prozent im Jahr 2006. Und nicht zuletzt zeichnen wir unsdurch eine sehr gute Kapitaleffizienz aus: Im Geschäftsjahr 2007 lagunser „Return on Net Assets“ (Kapitalverzinsung) bei über 30 Prozentund damit deutlich über unseren Kapitalkosten vor Steuern von 11 Pro- zent. Dies erwarten wir auch für die mittelfristige Zukunft.

Apropos Kapitalverzinsung: Welche Bedeutung haben für Sie Kennziffern im Rahmen der gesamten Finanzsteuerung des Unternehmens?

Wir verfolgen selbstverständlich über ein umfangreiches Steuerungs-und Kennzahlensystem sämtliche Faktoren, die zur Erreichung unsererZiele wichtig sind. Hierzu zählt allgemein die Entwicklung der Markt-position, insbesondere die Auftragseingang- und Umsatzentwicklung.Als operative Ergebnissteuerungsgröße ziehen wir das bereinigte EBIT(Ergebnis vor Zinsen und Steuern) heran, aber auch bereichsspezifischeEffizienz- und Kapazitätsauslastungskennzahlen. Zur Steuerung unserer Finanzsituation verwenden wir neben anderen das WorkingCapital, die Net Assets und Kennziffern aus dem Cashflow. Im Rahmender Investitions- und Projektbeurteilung setzen wir insbesondere dieBarwertmethode ein. Unser wertorientiertes Management sehe ichals notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensfüh-rung. Mindestens ebenso wichtig sind – gerade unter dem Aspekt derNachhaltigkeit – die Kundenzufriedenheit und die Motivation derMitarbeiter. Im ersteren Falle müssen wir ständig die Attraktivitätund den Kundennutzen unseres Produkt- und Leistungsportfolios verbessern; im letzteren Falle feilen wir weiter an unserer schon hohenAttraktivität als Arbeitgeber.

Sie sprachen eben von Zielen, auf die Sie die Steuerungszahlen ausrichten, an welche Ziele dachten Sie dabei? Und was haben Sie sich vor diesem Hintergrund vorgenommen?

Mittelfristig erwarten wir ein Marktwachstum im relevanten Diesel-motoren-Markt von 4,5 bis 6,5 Prozent und im Markt der OnsiteEnergy Systems von 6 bis 8 Prozent. In beiden Bereichen ist es unser

Interview mit Vorstandsmitglied Joachim Coers

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Ziel, unsere Marktposition auszubauen – und so müssen wir in derFolge jeweils stärker wachsen als der Markt, was wir mit den vier avisierten Wachstumsinitiativen schaffen werden. Umsatzmäßig erwarten wir hier ein Wachstum von 12 Prozent plus/minus ein Prozentpunkt im Geschäftsjahr 2008 sowie mittelfristig im Jahres-durchschnitt von über 10 Prozent. Auf der Personalseite bedeutet diesmittelfristig ebenso einen Belegschaftsaufbau, wobei die Internationali-sierung und damit die größere Nähe zu den Hauptmärkten im Fokusstehen wird. Nicht zuletzt wollen wir über die Ertragskraft unsere Bilanzstruktur weiter verbessern und auch unsere Aktionäre mit einerstabilen Dividendenentwicklung nachhaltig am Erfolg beteiligen. Dafür planen wir für 2008 beim bereinigten Gewinn je Aktie ein Plusvon über 25 Prozent gegenüber 2007.

Wollen Sie diese Entwicklung allein aus eigener Kraft schaffen oderhalten Sie hierfür größere Akquisitionen für erforderlich?

Ein solches Erfordernis erkenne ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht,vielmehr sehen wir weiterhin viel Potenzial im organischen Wachstum.Somit liegt hier auch unsere Priorität. Unsere Akquisitionsstrategie bedeutet aber, dass wir zur Umsetzung der Wachstumsinitiativen selektiv weitere Ergänzungen beziehungsweise Partnerschaften in Erwägung ziehen. Insbesondere in den Bereichen dezentrale Energie-erzeugung – wie eben im Falle Katolight – und bei Systemkomponentenfür die immer wichtiger werdende Technologie der Abgasnachbehand-lung könnte dies der Fall sein. Aber auch Verstärkung für After Salesist denkbar, wie wir am Beispiel SKL in Magdeburg gezeigt haben.

Herr Coers, was steht für das Jahr 2008 an interessanten Punktenauf dem Programm?

Für dieses Jahr haben wir uns eine ganze Reihe an Investitionen vor-genommen. So werden wir die Investitionssumme auf 6 bis 7 Prozentvom Umsatz erhöhen. Sicherlich ein Höhepunkt wird die Inbetrieb-nahme unseres neuen Logistikzentrums für die Ersatzteilversorgung inÜberlingen sein. Damit werden wir unser weltumspannendes Service-Netzwerk in seiner Effizienz nochmals erheblich verbessern und mittel- fristig unsere Vorratsbestände weiter optimieren. Nach dem Ausbauder Motorenproduktion in Friedrichshafen werden wir die Infrastruk-tur für das Gasmotorengeschäft in Augsburg und die Produktion fürEinspritzsysteme in Glatten im Schwarzwald ausbauen. Das Geschäftmit Gelenkwellen in Friedrichshafen werden wir in eine eigenständigeRotorion GmbH einbringen. Dann, denke ich, werden wir mit demAufbau des Joint Ventures in China und der Verlagerung der regionalenHeadquarters nach Shanghai einen bedeutenden Schritt vorankommenin der Umsetzung unserer Expansionsstrategie in Asien. Ein weitererHöhepunkt sind die Entwicklungsarbeiten an unserer neuen Motoren-baureihe 1600, die im Jahr 2009 an den Markt gehen wird.

Sicherlich werden wir mit dem Tognum TOP-Programm weiter Druckauf effiziente Prozesse und optimale Kostenstrukturen ausüben. Docham Ende geht es natürlich nicht allein darum, uns technisch und volu -menmäßig weiterzuentwickeln: Wir wollen uns durch unsere Leistungenim Markt differenzieren. Da diese Leistungen von unseren Mitarbeiternerbracht werden, wollen wir vor allem die richtigen neuen Mitarbeiterfür Tognum begeistern und unsere Mitarbeiter in ihrer fachlichen undpersönlichen Weiterbildung fördern. Denn der „Faktor Mensch“ wirdauch in den kommenden Jahren des internationalen Wachstums denErfolg des Tognum Konzerns am meisten beeinflussen können.

Tognum leistet wichtige Ausbildungs- und Qualifizierungsarbeit gerade bei jungen Menschen

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Konzernlagebericht 2007

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60 Tognum im Überblick 60 Historie und Geschäftstätigkeit des Tognum Konzerns

60 Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit

63 Berichtszeitraum und Vergleichsperioden

64 Unternehmenssteuerung und Ziele

65 Geschäft und Rahmenbedingungen 65 Weltwirtschaftliche Entwicklung

65 Branchenentwicklung

66 Geschäftsentwicklung Tognum

68 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage 68 Ertragslage

72 Vermögenslage

73 Finanzmanagement und Finanzlage

74 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

75 Segmente 75 MTU engines

77 Tognum Onsite Energy Systems & Components

78 Forschung und Entwicklung

79 Mitarbeiter

82 Nachhaltigkeitsbericht

84 Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz

87 Nachtragsbericht

87 Abhängigkeitsbericht

87 Risikobericht

90 Prognose/Strategie/Chancen

In einigen Tabellen dieses Berichts können durch Rundung Differenzen zwischen den Einzelwerten und den daraus resultierenden Summen auftreten.

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Lagebericht Tognum im Überblick

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Tognum im Überblick HISTORIE UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT DES TOGNUM KONZERNS

Der Tognum Konzern ist aus dem im Jahr 2006 erfolgten Verkauf der Off-Highway Aktivitä-ten des DaimlerChrysler-Konzerns an von dem Finanzinvestor EQT beratene Investments-fonds entstanden. Wesentlicher Bestandteil innerhalb der Off-Highway-Aktivitäten der damaligen DaimlerChrysler AG war die MTU Friedrichshafen-Gruppe. Bereits seit 1909 wurden in Friedrichshafen Motoren für Luftschiffe (Zeppeline) gebaut und ab 1923 erfolgte der Einstieg in die Konstruktion und Fertigung von Hochleistungs-Dieselmotoren. Somit reichen die Wurzeln des heutigen Tognum Konzerns knapp 100 Jahre zurück.

KONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Heute ist Tognum einer der weltweit führenden Anbieter von schnelllaufenden Dieselmoto-ren und kompletten Antriebssystemen für Schiffe, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, von Industrieantrieben sowie dezentralen Energiesystemen (Off-Highway-Anwendungen).

Vielfältiges und ausgewogenes Produktportfolio Dabei verfügt Tognum über eines der modernsten und umfangreichsten Produktprogramme der Branche. Es umfasst neben Dieselmotoren vor allem der Marken MTU, Detroit Diesel und Mercedes-Benz (Industriemotoren über Vertriebslizenz) auch Diesel- und Gasmotoren-systeme (Katolight, MDE), stationäre Energiesysteme mit Brennstoffzellen (CFC Solutions) sowie hochwertige Motoren- und Antriebskomponenten wie Hochdruck-Einspritzsysteme (L’Orange) und Gelenkwellen für PKW und leichte Nutzfahrzeuge (Rotorion). Für die Steue-rung und Überwachung der Motoren und Antriebsanlagen entwickelt und produziert der Tognum Konzern maßgeschneiderte Elektroniksysteme. Darüber hinaus werden auch die weiteren Schlüsseltechnologien der Dieselmotorenfertigung – die Aufladung und Einsprit-zung – selbst entwickelt und produziert.

Konzernstruktur Um die Marken und Unternehmen klar zu strukturieren, hat Tognum seine Geschäftsaktivi-täten unter dem Dach der strategischen Holding Tognum AG in die Unternehmenssegmente mtu Engines und Tognum Onsite Energy Systems & Components (OES&C) gegliedert.

Die Aktivitäten rund um Motoren gehören dabei zum Segment mtu Engines. Hierzu zählen sowohl die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Dieselmotoren im Leistungsbe-reich zwischen 150 und rund 9.100 Kilowatt wie auch die dazugehörenden Dienstleistungen und das After-Sales-Geschäft. Im unteren Leistungsbereich von 20 bis rund 500 Kilowatt wird das Segment von Dieselmotoren der Hersteller Mercedes-Benz, Detroit Diesel und VM Motori abgerundet, im oberen Leistungsbereich bis 30.100 Kilowatt durch den Zukauf von Gasturbinen.

Die Motoren des Segments werden in vielfältigen Anwendungsbereichen mit unterschiedli-chen Anforderungen eingesetzt. Diese sind vor allem die Bereiche Marine (Schiffsantriebe und Bordaggregate in den unterschiedlichsten Schiffskategorien, z.B. Militär- und Küsten-wachschiffe, Großfähren, Yachten oder Arbeitsschiffe), Power Generation (Antriebe zur Erzeugung von Dauer-, Not- und Spitzenstrom sowie mechanische Leistung für Öl- und Gasexploration), Industrial (Motoren für Bahnen, Agrar- und Baufahrzeuge, Industriemoto-ren sowie Motoren für Minenfahrzeuge) und Defense (militärische Landfahrzeuge). Dabei können einzelne Motoren der verschiedenen Baureihen durch ihren modularen Aufbau für den Einsatz in verschiedenen Anwendungsbereichen adaptiert werden. So werden Motoren der stückzahlstarken Baureihen 2000 und 4000 jeweils mit den notwendigen Modifikationen für dezentrale Energieanlagen, Baufahrzeuge und -maschinen, Schiffsantriebe sowie in Lokomotiven eingesetzt.

Das Segment Tognum Onsite Energy Systems & Components (OES&C) umfasst Energieanla-gen auf Dieselmotoren-, Gasmotoren- und Brennstoffzellenbasis (Onsite Energy Systems -OES) sowie Motoren- und Antriebskomponenten in Form von Hochdruck-Einspritz-systemen und Gelenkwellen (Components).

Wurzeln des Tognum Konzerns reichen nahezu 100 Jahre zurück

Tognum - einer der weltweit führenden Anbieter von Off-Highway-Anwendungen

Der modulare Aufbau der Motoren ermöglicht den Einsatz in verschiedenen Anwendungsbereichen

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Lagebericht Tognum im Überblick

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Tognum verfügt über eine globale Vertriebs- und Servicestruktur mit 22 vollkonsolidierten Tochtergesellschaften, mehr als 130 Vertriebspartnern und rund 1.100 autorisierten Händ-lern. Führungsgesellschaft (Konzernmutter) ist die Tognum AG (bis 31. Dezember 2006 Tognum Group Holding GmbH) mit Sitz in Friedrichshafen/Deutschland.

Die MTU Friedrichshafen GmbH, Friedrichshafen/Deutschland, ist die wichtigste Einzel-gesellschaft der Tognum Gruppe. Weitere wesentlich zum Geschäftsvolumen beitragende Unternehmen sind die MTU Detroit Diesel Inc., Detroit/USA, und die MTU Asia Pte. Ltd., Singapur/Singapur, als Obergesellschaft des Teilkonzerns MTU Asia Group, in dem alle asiatischen Tochtergesellschaften gebündelt sind. Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, den USA und in China.

Einen Überblick über die Konzernstruktur des Unternehmensverbundes um die Tognum AG zum 31. Dezember 2007 gibt die nachstehende Übersicht. In ihr sind die vollkonsoli-dierten Gesellschaften sowie zusätzlich zwei at Equity konsolidierte Unternehmen, die MTU Detroit Diesel Australia Pty. Ltd., und die Mtu Asia (Thailand) Ltd., dargestellt.

Überblick über die Konzernstruktur mit den konsolidierten Gesellschaften zum 31.12.2007

* In Liquidation

Tognum AG100%

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100%

100%

100%

100%

Katolight Corp.

Detroit Diesel Distribution Center B.V.

Detroit Diesel (Suisse) AG

50%

100%

100%

100%

100%

100%

100%

49%

100%

100%

MTU Detroit Diesel Australia Pty. Ltd.

MTU Hong Kong Ltd.

Rotorion NorthAmerica LLC

MTU Engineering (Suzhou) Co. Ltd.

MTU Asia (Singapore) Pte. Ltd. *

MTU India Pvt. Ltd.

PT MTU Indonesia

MTU Japan Co Ltd.

MTU Asia (Thailand) Ltd.

MTU Detroit Diesel Inc.

MTU Australia Pty. Ltd

L’Orange GmbH

CFC Solutions GmbH

MTU AnlagenvermietungGmbH

MDE DezentraleEnergiesysteme GmbH

MTU Detroit Diesel Benelux B.V.

Karl Maybach Hilfe GmbH

MTU Italia Srl

MTU DDC International GmbH

MTU Asia Pte. Ltd.

MTU Friedrichshafen GmbH

* In Liquidation

Tognum AG100%

100%

100%

100%

100%

100%

100%

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Katolight Corp.

Detroit Diesel Distribution Center B.V.

Detroit Diesel (Suisse) AG

Katolight Corp.

Detroit Diesel Distribution Center B.V.

Detroit Diesel (Suisse) AG

50%

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100%

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49%

100%

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MTU Detroit Diesel Australia Pty. Ltd.

MTU Hong Kong Ltd.

Rotorion NorthAmerica LLC

MTU Engineering (Suzhou) Co. Ltd.

MTU Asia (Singapore) Pte. Ltd. *

MTU India Pvt. Ltd.

PT MTU Indonesia

MTU Japan Co Ltd.

MTU Asia (Thailand) Ltd.

MTU Detroit Diesel Inc.

MTU Australia Pty. Ltd

L’Orange GmbH

CFC Solutions GmbH

MTU AnlagenvermietungGmbH

MDE DezentraleEnergiesysteme GmbH

MTU Detroit Diesel Benelux B.V.

Karl Maybach Hilfe GmbH

MTU Italia Srl

MTU DDC International GmbH

MTU Asia Pte. Ltd.

MTU Friedrichshafen GmbH

Kapazitäten und Marktposition Während des Jahres 2007 waren die Kapazitäten der Hersteller von Off-Highway-Produkten weiterhin nahezu vollständig ausgelastet. Wir konnten unsere Produktionskapazitäten durch Erweiterungsinvestitionen sowie den Einsatz von Mehr- und Sonntagsarbeit erheblich aus-bauen und daher an dem im hohen einstelligen Prozentbereich erfolgten Marktwachstum überproportional partizipieren.

MTU Friedrichshafen GmbH ist die wichtigste Einzelgesellschaft des Tognum Konzerns

Nahezu vollständige Auslastung der Kapazitäten der Hersteller von Off-Highway-Produkten

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Lagebericht Tognum im Überblick

62

Damit verzeichneten wir im Berichtsjahr ein deutliches Umsatzwachstum von insgesamt 11,8%. Vor diesem Hintergrund konnte die Tognum Gruppe ihre Position als einer der führenden Anbieter von Dieselmotoren und kompletten Antriebssystemen für Off-Highway-Anwendungen (insbesondere im Leistungsbereich von 1.000 bis 10.000 Kilowatt) sowie von dezentralen Energieerzeugungsanlagen weiter stärken. Mit unseren stark kunden-orientierten Produkten treten wir vielfach als Marktführer in äußerst lukrativen Nischenan-wendungen auf.

Im Bereich der Marineanwendungen gehört der Tognum Konzern bei schnelllaufenden Dieselmotoren unbestritten zu den Marktführern. Mit der sehr erfolgreichen Vermarktung der zweiten und dritten Generation der Baureihen 2000 und 4000 konnten wir unsere Marktposition in vielen Segmenten ausbauen. Speziell in den Leistungsbereichen von 1.000 bis 3.000 Kilowatt sowie von 3.000 bis 10.000 Kilowatt nimmt Tognum mit Marktanteilen von bis zu mehr als 30% die Spitzenposition ein. Zum Beispiel verfügen wir im Markt für Megayachten traditionell über eine dominante Stellung; des Weiteren ist der Konzern bei Antriebstechnik für Schnellfähren, Fregatten und Patrouillenboote führender Anbieter.

Auf den Märkten für Industrieanwendungen verfügt Tognum in den Leistungsbereichen zwischen 1.000 und 3.000 Kilowatt über Marktanteile von bis zu 20%. Speziell die Varianten der Baureihe 4000 mit bis zu 20 Zylindern sind am Markt etabliert und in einigen Nischen praktisch konkurrenzlos. So konnten wir nicht nur unsere Nummer-1-Position in dem für MTU zugänglichen Großmotorenmarkt für große Muldenkipper ausbauen, die im Tagebau eingesetzt werden, wir verfügen auch im Bereich der Bergbaumaschinen nach wie vor über eine besonders starke Marktstellung bei Dieselmotoren mit einer Antriebsleistung von über 500 Kilowatt. Ferner besetzen wir auf dem Bahnmarkt für Dieseltriebwagen-Antriebssysteme die Position des Marktführers. In die stark fragmentierten Märkten für landwirtschaftliche Geräte sowie Bau- und Konstruktionsmaschinen, die mit wenigen Aus-nahmen mit Motoren in den Klassen unter 500 Kilowatt ausgestattet werden, liefern wir bislang überwiegend Fremdfabrikate der Marken Mercedes-Benz sowie Detroit Diesel, was immerhin Marktanteile von bis zu 10% bedeutet. In diesen Segmenten und vergleichbaren Leistungsklassen bei Power Generation-Produkten sehen wir noch erhebliche Marktchancen mit der Einführung unserer neuen Motorenbaureihe 16001 im Geschäftsjahr 2009.

Im ebenso höchst diversifizierten Markt für Power Generation-Produkte sind wir weltweit die Nummer 3 und konnten diese Position im Berichtsjahr mit der Einführung von neuen Motorenkonzepten bestätigen. Speziell bei Anwendungen zur Öl- und Gasförderung in den Teilsegmenten von 150 bis 3.000 Kilowatt verfügen wir über Marktanteile zwischen 10 und 30%. Im größeren Motorenmarkt für dieselbetriebene Energieerzeugungsanlagen sind wir in nahezu allen Segmenten aktiv und verfügen im Bereich von 1.000 bis 3.000 Kilowatt über einen Marktanteil von mehr als 30%.

Darüber hinaus sind wir mit dem Teilsegment Onsite Energy Systems als Systemanbieter im zukunftsträchtigen Endverbraucher-Markt für dezentrale Energieerzeugungsanlagen – also Systeme inklusive Power Generation-Motoren – tätig. Dieser Markt gewinnt für uns zuneh-mend an Bedeutung. Im Geschäftsjahr 2007 haben wir mit dem Kauf der US-Firma Kato-light Corp. unsere Wettbewerbsposition bei dieselbetriebenen Energiesystemen stark ausge-baut. Zukauf und Ausbau der Produktpalette in den Bereichen Gasmotoren und Gasanlagen führten zu einem Anstieg der entsprechenden Marktanteile, die durchschnittlich im einstel-ligen Prozentbereich liegen.

Für unsere zuvor beschriebenen, teilweise führenden Positionen bei Marine-, Industrial- und Power Generation-Anwendungen stehen Marktdaten zur Verfügung. Darüber hinaus sind wir sehr erfolgreich im Markt für militärische Fahrzeuge, für den es allerdings keine öffentlich zugänglichen Statistiken gibt. Dennoch ist in der Branche bekannt, dass wir mit unseren Sondermotoren der Marke MTU insgesamt hohe Marktanteile halten und insbe-sondere bei Antriebssystemen für schwere Militärfahrzeuge Marktführer sind.

Der Tognum Konzern erzielte im Geschäftjahr 2007 einen Umsatz von über 2,8 Mrd. Euro und beschäftigte zum Ende des Berichtsjahres weltweit rund 8.200 Mitarbeiter.

1 siehe hierzu auch auf Seite 60 im Prognosebericht

Marktführer in äußerst lukrativen Nischenanwendungen

Erhebliche Marktchancen bei Power Generation-Produkten mit der Einführung der neuen Motoren-Baureihe 1600 im Geschäftsjahr 2009

Umsatz von über 2,8 Mrd. Euro und weltweit rund 8.200 Mitarbeitern

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Lagebericht Tognum im Überblick

63

Wirtschaftliche und rechtliche Einflussfaktoren Tognum ist mit seinem Produktprogramm in zahlreichen Anwendungsbereichen und Märk-ten vertreten. Dabei ist der Konzern grundsätzlich von den jeweiligen Konjunkturentwick-lungen in den einzelnen Märkten und insbesondere in seinen Hauptabsatzregionen Europa, Amerika und Asien abhängig. Aufgrund des differenzierten Produktportfolios und der ausgewogenen globalen Aufteilung des Geschäftes ist Tognum allerdings weniger anfällig für negative Entwicklungen in einzelnen Wirtschaftsregionen und/oder Anwendungsbereichen als es reine Spezialisten sind. Der fortschreitende Trend zu immer effizienteren, leistungsfä-higeren und gleichzeitig schadstoffarmen Motoren und dezentralen Energieerzeugungsanla-gen wird zudem wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung nehmen. Dies erfordert von allen Wettbewerbern eine permanente Weiterentwicklung und technische Optimierung der angebotenen Produkte. Allerdings sind wir hier mit unserer hohen technologischen Kompetenz – besonders in Verbindung mit der eigenständigen Entwicklung und Fertigung von Schlüsselkomponenten der Dieselmotorenfertigung (Einspritzung, Elektronik und Auf-ladung) – gut gerüstet. Einfluss auf die Geschäftsentwicklung werden die Entwicklung der Rohstoff- und der Lohnkosten nehmen, darüber hinaus auch die Entwicklung von Wechsel-kursrelationen, insbesondere diejenige des US-Dollars zum Euro. All dies wird Auswirkung auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben.

In den verschiedenen Ländern, in denen Tognum tätig ist, gelten die unterschiedlichsten Gesetze und Vorschriften. Besondere Bedeutung für die Geschäftstätigkeit von Tognum haben Exportkontrollregelungen, umweltrechtliche Bestimmungen (Produktion, Standorte und Erzeugnisse betreffend) sowie die Vorschriften für das militärische Beschaffungswesen.

BERICHTSZEITRAUM UND VERGLEICHSPERIODEN

Das erste Geschäftsjahr der im Zusammenhang mit der erfolgten Übernahme der Daim-lerChrysler-Off-Highway-Aktivitäten entstandenen Tognum AG (vormals Tognum Group Holding GmbH bzw. Teutates Vermögensverwaltungs GmbH) erstreckte sich über den Zeit-raum vom 28. November 2005 bis 30. April 2006 (erstes Rumpfgeschäftsjahr). Ende 2006 erfolgte für alle betroffenen Gesellschaften in der Gruppe wieder die Umstellung des Ge-schäftsjahres konzerneinheitlich auf das Kalenderjahr. Aus dieser Konstellation entstand für den Konzern ein zweites Rumpfgeschäftsjahr für den Zeitraum vom 1. Mai bis 31. Dezember 2006. Dieser Konzernabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Mai bis 31. Dezember 2006 bildet die Vergleichsgröße für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007. Die Abschlüsse wurden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften, erstellt.

Wir berichten in diesem Konzernlagebericht über das Geschäftsjahr 2007. Die sich aus der oben dargestellten Konstellation ergebende gesetzliche Vergleichsperiode umfasst dagegen nur den Zeitraum des zweiten Rumpfgeschäftsjahres vom 1. Mai 2006 bis 31. Dezember 2006. Die Werte dieses Rumpfgeschäftsjahres 2006 sind deshalb nur sehr eingeschränkt mit denen der aktuellen 12-Monats-Berichtsperiode vergleichbar.

In der bisherigen unterjährigen Berichterstattung haben wir für die quartalsweise Darstel-lung des Vorjahres die geprüften Werte des (freiwilligen) IFRS-Konzernabschlusses verwen-det, den sogenannten Prospektabschluss. Diese wurden insbesondere zur Erstellung des Wertpapierprospektes der Tognum AG ermittelt und stellten auf den Zeitpunkt der Erstkon-solidierung der MTU Friedrichshafen-Gruppe im Tognum Konzern Anfang April 2006 ab. Die quartalsweise aufbereiteten Werte des Jahres 2006, die außerhalb des Konzernlagebe-richts in den „Zahlenübersichten 2006-2007“ zu finden sind, geben deshalb die Werte dieses Prospektabschlusses der Tognum AG für den Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis 31. Dezem-ber 2006 wieder (d. h. ohne die MTU Friedrichshafen-Gruppe im 1. Quartal).

Für eine Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung des Tognum Konzerns im Jahresver-gleich 2007 zu 2006 reichen jedoch weder die Daten des IFRS-Konzernabschlusses des zwei-ten Rumpfgeschäftsjahres 2006 noch die Werte des (freiwilligen) IFRS-Konzernabschlusses der Tognum AG – der Prospektabschluss mit seinen drei Quartalen operativer Tätigkeit der MTU Friedrichshafen-Gruppe aus.

Tognum ist weniger anfällig für negative Entwicklungen in einzelnen Wirtschaftsregionen und/oder Anwendungsbereichen als reine Spezialisten

Werte des Rumpfgeschäftsjahres 2006 sind nur sehr eingeschränkt mit denen der aktuellen 12-Monats-Berichtsperiode vergleichbar

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Lagebericht Tognum im Überblick

64

Um die Vergleichbarkeit und Aussagekraft der Vorjahresdaten im Hinblick auf die Ertrags-lage des Tognum Konzerns zu erhöhen, haben wir eine Pro-forma-Gewinn- und Verlust-rechnung2 des Konzerns für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 auf konso-lidierter Basis erstellt. Dieser Pro-forma-Gewinn- und Verlustrechnung liegt die hypotheti-sche Annahme zugrunde, dass die MTU Friedrichshafen-Gruppe bereits zum 1. Januar 2006 im Tognum Konzern integriert gewesen wäre. Sie dient somit ausschließlich dem illustrati-ven Zweck, sämtliche erfolgswirksamen Auswirkungen für den Zeitraum 1. Januar 2006 bis 31. Dezember 2006 zusammenfassend darzustellen. Des Weiteren haben wir eine ähnliche Vorgehensweise bei der Ermittlung der Auftragseingangswerte des Jahres 2006 angewendet.

Unsere Kommentierung zur Ertragslage erfolgt im vorliegenden Konzernlagebericht somit durch Vergleich der erstellten Pro-forma-Daten für 2006 mit den Werten des Geschäftsjah-res 2007.

UNTERNEHMENSSTEUERUNG UND ZIELE

Wir verfolgen mit unserer Strategie ein profitables Wachstum sowohl auf organischer Basis – durch Erhöhung unserer Marktanteile und den Ausbau des Systemgeschäfts – als auch durch externes Wachstum über gezielte, ergänzende Zukäufe. Dabei ist die nachhaltige und lang-fristige Steigerung des Unternehmenswertes unser vorrangiges Ziel.

Verwendete Steuerungskennzahlen Über ein umfangreiches Steuerungs- und Kennzahlensystem verfolgen wir sämtliche Fakto-ren, die zur Erreichung unserer Ziele wichtig sind. Hierzu zählen allgemein die Entwicklung der Marktposition, die Auftragseingangs- und Umsatzentwicklung sowie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) aber auch Kennzahlen zur Auftragsdeckung. Zur Steuerung unserer Finanzsituation verwenden wir u. a. Working Capital sowie Net Asset- und Cash-flow-Kennziffern. Im Rahmen der Investitions- und Projektbeurteilung setzen wir insbe-sondere die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) mit einem langfristigen, einheitlichen Kapitalkostensatz vor Steuern von rund 11% ein.

Planwerte bzw. Zielwerte der Steuerungskennzahlen Im Rahmen der jährlich durchgeführten operativen Planung werden Ziel- und Budgetwerte entwickelt und monatlich in Soll-Ist-Vergleichen aufbereitet und analysiert. Die Ergebnisse geben dem Management einen detaillierten Überblick über die jeweilige wirtschaftliche Situation des Konzerns und der Geschäftsfelder bzw. Segmente. Sie dienen gleichzeitig als Entscheidungsgrundlage für entsprechende Steuerungsmaßnahmen.

Unternehmensspezifische operative Frühindikatoren Eine rollierende Prognose auf Produktebene, eine rollierende Liquiditätsplanung und eine mehrmals im Jahr durchgeführte vollständige finanzwirtschaftliche Vorschau auf das jewei-lige Jahresende geben wichtige Indikationen zum Stand der Zielerreichung. Wichtig zur Abschätzung der zukünftigen Entwicklung ist darüber hinaus die Auftragseingangsentwick-lung, da diese Kennzahl Rückschlüsse über die spätere Umsatz- und Ertragssituation zulässt. In diesem Bereich ist auch die Kennzahl Auftragsdeckung anzusiedeln, die uns Informatio-nen darüber liefert, inwieweit das geplante Umsatzvolumen bereits durch feste Lieferverträ-ge abgedeckt ist. Dieser Frühindikator verfestigt die Umsatzprognosen, lässt aber auch Aus-sagen über die zu erwartende Kapazitätsauslastung zu.

Über den rein monetären Bereich und die damit verbundenen Steuerungskennzahlen hinaus ist die Kundenzufriedenheit ein wichtiger Steuerungsfaktor für unsere unternehmerischen Aktivitäten. Um uns hierzu ein realistisches Bild machen zu können, starten wir in periodi-schen Zeitabständen weltweite Umfragen. Die Ergebnisse geben uns wichtige Aufschlüsse darüber, mit welchen Veränderungen wir den Bedürfnissen und Anforderungen unserer Kunden noch besser gerecht werden können.

2 Bei der Erstellung der Pro-forma-Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns wurden die Vorgaben der Verord-nung (EG) Nr. 809/2004 der Kommission vom 29. April 2004 in Anhang I Nr. 20.2 i. V. m. Anhang II sowie die Anforderungen des IDW RH HFA 1.004 bezüglich der Erstellung von Pro-forma-Finanzinformationen umgesetzt.

Über ein umfangreiches Steuerungs- und Kennzahlensystem verfolgen wir sämtliche Faktoren, die zur Erreichung unserer Ziele wichtig sind

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Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen

65

Geschäft und Rahmenbedingungen WELTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

Die internationale Konjunkturlage hat sich im Jahr 2007 ungeachtet der Finanzmarktturbu-lenzen und hohen Rohstoffpreise weiter positiv entwickelt. Diese Einschätzung vertreten jedenfalls sowohl der Internationale Währungsfonds (IWF) als auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihren Analysen vom Ende des Jahres 2007. Danach stieg das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) – also die Summe der in allen Ländern erstellten Güter und Dienstleistungen – nach Angaben des IWF um voraus-sichtlich 5,2% nach 5,5% im Jahr 2006. In den Industrieländern rechnet die OECD mit einer Wachstumsrate von 2,7% im Jahr 2007, während in den Entwicklungs- und den Schwellen-ländern die wirtschaftlichen Aktivitäten nach Kalkulationen des IWF um 8,0% zunahmen.

Dabei wurde die starke konjunkturelle Eigendynamik von mehreren Negativfaktoren beein-flusst. So führte die US-Hypothekenkrise in vielen Ländern zu einer signifikanten Preiskor-rektur an den jeweiligen Immobilienmärkten und traf auch den gesamten Finanzsektor empfindlich. Die Aktienbörsen zeigten teils deutliche Kurseinbrüche. Gleichzeitig stiegen die Zinsen am Geldmarkt und die Renditen für weniger bonitätsstarke Kapitalanlagen zeit-weise deutlich. Darüber hinaus litt die Weltwirtschaft fortdauernd unter den hohen Notie-rungen für wichtige Rohstoffe.

Gleichwohl habe sich die Konjunktur in der Berichtsperiode nach Einschätzung der supra-nationalen Institutionen als robust erwiesen und verkraftete diese negativen Einflüsse. Dies lag nach dem Dafürhalten der OECD nicht zuletzt am hohen Beschäftigungsgrad in den Volkswirtschaften der Industrieländer. Dieser ließ Haushaltseinkommen und privaten Kon-sum steigen und stützte damit das Wirtschaftswachstum. Gleiches gilt für die gute Gewinn-situation und Finanzausstattung der Unternehmen.

BRANCHENENTWICKLUNG

Dessen ungeachtet bestand auf dem Weltmarkt große Nachfrage nach deutschen Erzeugnis-sen, sodass das Jahr 2007 für die deutsche Exportwirtschaft und speziell für den Maschinen-bausektor sehr erfolgreich verlief.

Die für uns relevanten Off-Highway-Märkte für schnelllaufende Motoren und Antriebssys-teme verzeichneten auch im Jahr 2007 ein überdurchschnittliches Wachstum im Vergleich zu anderen Kapitalgütern. Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise blieben auf zwei unserer 22 Teilsegmente und hier auf die USA begrenzt: zum einen im Markt für kleinere Serien-yachten unter 30 Metern Länge und zum anderen bei Notstromaggregaten im unteren Leis-tungsbereich bis 150 Kilowatt, die von der neu erworbenen US-Tochter Katolight mit Nicht-MTU-Motoren angeboten werden. Die in diesen beiden Segmenten im Jahresverlauf rück-läufige Entwicklung konnten wir durch die weiterhin positive Entwicklung der vergleichba-ren asiatischen und europäischen Zielmärkte kompensieren.

Im Teilsegment Marineanwendungen sehen wir weltweit eine konstant hohe Nachfrage bei kundenspezifisch gefertigten Super- und Megayachten über 30 bzw. 70 Metern Länge. Bei kommerziellen Marineanwendungen wirkte sich insbesondere der zunehmende Welthandel nachhaltig positiv auf den Markt für Fracht- und Arbeitsschiffe sowie Fähren aus; ebenso steigt mit dem größeren Marktvolumen für Motoren der Mittelschnellläuferklasse die Nach-frage nach Einspritzsystemen unseres Tochterunternehmens L’Orange. Ferner ist der Markt für Antriebssysteme in Fregatten, Küstenwach- und U-Booten durch größere Projekte in unterschiedlichen Regionen gekennzeichnet.

Die generell breit gefächerten OEM-Märkte (original equipment manufacturer, Originalher-steller) im Teilsegment der Industrieanwendungen, die wir großteils auf Basis mehrjähriger Rahmenverträge bedienen, entwickelten sich auch dank stark gestiegener Exportleistungen unserer Kunden besser als erwartet. Die international hohe Nachfrage nach Rohstoffen und Agrargütern und die in der Folge stark gestiegenen Notierungen ließen auch die Nachfrage nach unseren Produkten aus dem Bergbausektor und der Landwirtschaft spürbar anziehen. Zudem führte das weltweit steigende Transportvolumen auch zu erhöhtem Modernisie-rungsbedarf für schadstoffarme Bahnantriebe.

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG BIP (in %)

2006 5.5

2007 5,2

2006 5.5

2007 5,2

Im Berichtszeitraum kaum Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf Tognum-Märkte

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Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen

66

Der weltweite Markt für die Motoren- und Systemprodukte, die wir im Energieerzeugungs-sektor anbieten, war im Jahr 2007 durch nachhaltiges Wachstum in allen Leistungsbereichen gekennzeichnet. Dazu gehören sowohl diesel- als auch gasbetriebene dezentrale Energiesys-teme, die in Industrieanlagen und Bürogebäuden eingesetzt werden. Der Aufschwung bei gasbetriebenen Generatorsystemen, die unsere Tochtergesellschaft MDE anbietet, wird unterstützt sowohl durch staatliche Förderungen als auch von der guten Verfügbarkeit und der zunehmenden Nutzung von Flüssiggas unterstützt. Ein deutlich erhöhtes Wachstum verzeichnet der Off-Highway-Motorenmarkt nach wie vor bei mechanischen Antrieben für die Öl- und Gasförderung.

In unserem Teilmarkt für Gelenkwellen, in dem wir unabhängig von unseren Off-Highway- Motoren und Systemgeschäften überwiegend Premiumhersteller von Automobilen bis 7,5 Tonnen Gesamtgewicht beliefern, sahen wir im Jahr 2007 einen Zuwachs, der leicht über dem Wachstum des gesamten Automarkts lag. Grund hierfür ist der anhaltende Trend zu Heck- und Allradantrieben, die diese Gelenkwellen benötigen.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG TOGNUM

Tognum konnte an dieser insgesamt positiven Marktentwicklung in erheblichem Umfang partizipieren und als einer der weltweit führenden Anbieter von Dieselmotoren und kom-pletten Antriebs- und Energiesystemen im Off-Highway-Bereich im Berichtsjahr ein deutli-ches Wachstum verzeichnen.

Dies gelang uns, obwohl die Entwicklung des US-Dollarkurses zu einem Nachteil gegenüber unseren Wettbewerbern aus dem Dollarraum führte. Dabei sind wir profitabel gewachsen und konnten trotz der Umfeldbedingungen eine über dem Branchendurchschnitt liegende Umsatzrendite erzielen. Ausschlaggebend für den stetigen Erfolg war insbesondere der hohe Leistungs- und Technologiestandard unserer Produkte. Unsere Stärken sehen wir dabei in unserer Fähigkeit, kundenspezifische Antriebs- und Energiesysteme zu konzipieren und anzubieten, sowie in unserem umfangreichen Produktportfolio und in einer weltweit aktiven und renommierten Vertriebsorganisation. Mit diesem ausgewogenen Geschäftsmodell sind wir deutlich weniger von Konjunkturzyklen einzelner Anwendungssegmente abhängig als der Großteil unserer Wettbewerber. Auch in der Berichtsperiode lag unser regionaler Ab-satzschwerpunkt wieder in Europa, gefolgt von Nordamerika und Asien. Im Segment mtu Engines konnten wir ein Umsatzwachstum von rund 10% verbuchen, im Segment OES&C waren es sogar 36%. Zur Steigerung im Bereich OES hat die Anfang April neu erworbene Gesellschaft Katolight Corporation mit Sitz in Mankato, Minnesota/USA, wesentlich beitragen. Katolight liefert diesel- und gasbetriebene dezentrale Energiesysteme im Leis-tungsbereich von 15 bis 3.250 Kilowatt für Anwendungen in der Industrie und der Land-wirtschaft sowie für die stationäre Notstromerzeugung. Mit dieser Akquisition haben wir unsere Position auf dem Markt der dezentralen Energietechnik insbesondere in den USA deutlich verbessert (weitere Erläuterungen hierzu finden Sie im Anhang unter Punkt 3 „Unternehmenserwerbe“.

Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf Im Geschäftsjahr 2007 konnten wir unsere eigenen Prognosen für die Tognum Gruppe übertreffen. Damit haben wir die zum Zeitpunkt des Börsengangs in Aussicht gestellten Entwicklungen zum Teil deutlich übertroffen. Die wesentlichen externen Faktoren für unse-ren Erfolg haben ihren Ursprung im beständigen Marktwachstum und beruhen auf folgen-den Entwicklungen:

» sehr stark zunehmendes internationales Transportvolumen,

» verstärktes Geschäft mit Megayachten,

» globaler Boom in der Rohstoffförderung,

» hohe Nachfrage nach dezentralen Energiesystemen sowie

» sehr starkes Wachstum der asiatischen Märkte.

Weltweit nachhaltiges Wachstum auf dem Markt für Motoren- und Systemprodukte im Energie-erzeugungssektor

Tognum konnte an der insgesamt positiven Marktentwicklung deutlich partizipieren

Katolight-Akquisition verbessert unsere Position auf dem Markt der dezentralen Energietechnik in den USA

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Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen

67

Neben zahlreichen internen Faktoren haben folgende produkt- und marktorientierte Initia-tiven wesentlich zum überdurchschnittlichen Erfolg des Konzerns beigetragen:

» bei Schiffsantrieben neue Produkte und Anwendungen (z. B. Arbeitsschiffe),

» bei Industrieantrieben die neue Generation der Motorenbaureihe 4000 für Bahn- und Bergbauanwendungen,

» bei dezentralen Energiesystemen das erweiterte Produktangebot für Standard-Gas- und Dieselsysteme sowie

» im Militärbereich die Teilnahme an Schlüsselprojekten in verschiedenen Ländern und

» die Intensivierung des After-Sales-Geschäftes durch eine neue strategische Ausrichtung mit stärkerem Fokus auf langfristigen Wartungsverträgen und das Remanufacturing-Geschäft.

Alle positiven Faktoren zusammen führten trotz der nachteiligen Entwicklung des US-Dollarkurses im Geschäftsjahr 2007 zu einem Umsatzsprung gegenüber dem Pro-forma-Vorjahreswert um 11,8% auf 2.835 Mio. Euro. Zum Börsenstart lag das erwartete Umsatz-wachstum noch im höheren einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr; das ur-sprüngliche Ziel hatten wir bereits mit Veröffentlichung der Quartalszahlen für das dritte Quartal auf ein Wachstum von ca. 10% erhöht.

Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das wir letztlich auf 390 Mio. Euro und damit um 26% gegenüber dem Vorjahreswert steigern konnten, lagen die Erwar-tungen zum Zeitpunkt des Börsengangs ebenfalls niedriger. Hier hatten wir zwar im Laufe des Geschäftsjahres eine Steigerung von 21 bis 25% erwartet, die sich zuletzt auf einem stabi-len Niveau halten sollte, doch ein positiver Dreiklang bestehend aus einem verbesserten Produktmix, hoher Kapazitätsauslastung und einer ausgeglichenen Preis-Kosten-Situation sorgte für die verbesserte Ergebnismarge von 13,8% beim bereinigten EBIT.

Die gute Ergebnisentwicklung führte zusammen mit den erwarteten Einnahmen aus dem Börsengang dazu, dass wir auch die an uns selbst gestellten Anforderungen auf der Kapital-seite deutlich erfüllt haben: Wie im Börsenprospekt beschrieben sollte der Nettoemissionser-lös zur Verbesserung der Eigenkapitalquote und zum Schuldenabbau eingesetzt werden; zudem sollte dieser Erlös auch dazu dienen, Freiraum zum Beispiel für die Finanzierung des weiteren Ausbaus im Teilsegment Onsite Energy Systems und im Bereich Sales/After Sales zu schaffen. Hohe Ergebnis- und Emissionserlöse führten dann binnen Jahresfrist zu einer erheblichen Erhöhung der Eigenkapitalquote von 3 auf nahezu 23%.

Ferner konnten wir wie im Börsenprospekt angekündigt die Nettofinanzverschuldung deut-lich auf 294 Mio. Euro reduzieren. Der daraus resultierende Verschuldungsgrad lässt uns zusammen mit den zugesagten Kreditlinien ausreichend finanziellen Handlungsspielraum für das Jahr 2008. Dies ist vor allem auch angesichts der gegenwärtig unsicheren weltweiten Konjunktur-, Zins- und Währungssituation und der damit verbundenen hohen Volatilität an den Finanzmärkten zunehmend wichtiger.

UMSATZ TOGNUM (+11,8%) (in Mio. EUR)

2006 2.535

2007 2.835

2006 2.535

2007 2.835

EBIT BEREINIGT TOGNUM (+26,2%) (in Mio. EUR)

2006 309

2007 390

2006 309

2007 390

Erhebliche Erhöhung der Eigenkapitalquote von 3% auf nahezu 23%.

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Lagebericht Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

68

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage ERTRAGSLAGE

Tognum Konzern

in Mio. EUR 01.05 - 31.12.2006

01.01 - 31.12.2006

Pro-forma

01.01.- 31.12.2007

2007/2006 Veränderung

Auftragseingang 1.752 2.781 3.107 +326

Auftragseingang im Verhältnis zum Umsatz 1,0 1,1 1,1 0

Umsatz 1.799 2.535 2.835 +300

EBIT 90 161 366 +205

Bereinigtes EBIT k.A. 309 390 +81

Umsatzrendite (bereinigtes EBIT/Umsatz) 12,2% 13,8%

Wie eingangs des Lageberichts dargestellt, ist ein Vergleich der Ertragslage des Jahres 2007 mit dem vorangegangenen zweiten Rumpfgeschäftsjahr aufgrund der unterschiedlichen Zeiträume nur sehr begrenzt möglich. Aus diesem Grund verzichten wir auf eine ausführ-liche Darstellung und Kommentierung der Entwicklung gegenüber dem Jahresabschluss für das zweite Rumpfgeschäftsjahr 2006.

Stattdessen konzentrieren wir uns im Rahmen der Ertragslage für Vergleichszwecke auf die Pro-forma-Daten des Vorjahres und in diesem Zusammenhang besonders auf die hierfür wesentlichen Steuerungsgrößen Auftragseingang, Umsatz und bereinigtes EBIT. Diesen Daten liegt die hypothetische Annahme zugrunde, dass der Konzern im gesamten Jahr 2006 operativ tätig und insbesondere die MTU Friedrichshafen-Gruppe bereits zum 1. Januar 2006 im Tognum Konzern integriert gewesen wäre. Sie bilden somit eine sinnvolle und aussagekräftige Basis zur Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns.

Im Geschäftsjahr 2007 konnten wir mit 3.107 Mio. Euro einen um 11,7% höheren Auf-tragseingang erreichen als in 2006 (Pro-forma: 2.781 Mio. Euro). Zu dieser erfreulichen Entwicklung hat das Segment mtu Engines mit einer Steigerung um 244 Mio. Euro oder 10% beigetragen. Aber auch das Segment OES&C übertraf deutlich die Vorjahreswerte und ver-zeichnete ein Plus von 121 Mio. Euro bzw. 29%. Erheblichen Anteil daran hatte die neu erworbene Gesellschaft Katolight Corporation, die im Bereich dezentrale Energiesysteme 111 Mio. Euro zum Segmentauftragseingang beisteuerte.

Der hohe Auftragseingang führte im Berichtsjahr zu einem „Book-to-Bill-Verhältnis“ (Auf-tragseingang zu Umsatz) von 1,1. Aus dieser Kennzahl können wir grundsätzlich ableiten, dass unsere Umsatzentwicklung weiterhin positiv verlaufen wird.

Unser Konzernumsatz stieg im Jahr 2007 parallel zum Auftragseingang um 11,8% auf 2.835 Mio. Euro (Pro-forma Vorjahr: 2.535 Mio. Euro). Bereinigt um negative Währungseffekte aus der Entwicklung des US-Dollarkurses legte der Umsatz rein rechnerisch sogar um nahe-zu 15% zu. Dabei erzielte das Segment mtu Engines einen Zuwachs von rund 221 Mio. Euro oder 10%. Der Anstieg im Segment OES&C von 139 Mio. Euro bzw. 36% war, wie beim Auftragseingang, wesentlich durch den Erwerb der Katolight Corp. beeinflusst. Diese Gesell-schaft steuerte im Berichtsjahr einen Umsatz von 88 Mio. Euro zum Konzernumsatz bei.

AUFTRAGSEINGANG (in Mio. EUR)

2006

3.1072007

2.7812006

3.1072007

2.781

Umsatzwachstum im Gleichschritt mit Auftragseingang

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Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass der Anteil der Inlandsumsätze etwa 21% des gesamten Umsatzes ausmacht. Unsere Exportquote beträgt damit 79%. Im Berichtszeitraum konnten wir besonders in der Region Europa zulegen, die unseren größten Absatzmarkt repräsentiert. Aber auch in Nordamerika haben wir unser Geschäftsvolumen deutlich erhöht. Großes Potenzial sehen wir zudem im asiatischen Raum mit den aufstrebenden Schwellenländern China und Indien.

Der Tognum-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2007 ein EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von 366 Mio. Euro (Pro-forma 2006: 161 Mio. Euro).

Ein direkter Vergleich dieser Ergebnisgrößen hat allerdings nur geringe Aussagekraft, da in den Daten in nicht unerheblichem Umfang Einmaleffekte bzw. nicht operative Sachverhalte enthalten sind. Nach Herausrechnung dieser Effekte ergab sich für das Geschäftsjahr 2007 ein bereinigtes EBIT in Höhe von 390 Mio. Euro (Pro-forma Vorjahr bereinigt: 309 Mio. Euro).

Der erfreuliche Anstieg im bereinigten EBIT resultierte ganz wesentlich aus der Ge-schäftsausweitung und einer margenstarken Umsatzstruktur, in der sich u. a. hohe Ausliefe-rungen von Großmotoren und ein gestiegener Anteil des After-Sales-Geschäftes positiv auswirkten. Aber auch unsere permanenten Anstrengungen im Bereich der Effizienzsteige-rung und Kostenoptimierung sowie die hohe Kapazitätsauslastung haben zur aktuellen Ergebnisentwicklung beigetragen. Zusammen führten diese Effekte zu einer entsprechenden Verbesserung der Umsatzrendite, die mit 13,8% um 1,6 Prozentpunkte über dem Vorjahres-wert lag.

Folgende Einmaleffekte bzw. nicht-operative Sachverhalte wurden bei der Ermittlung des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern berücksichtigt:

Tognum Konzern – Bereinigung EBIT

in Mio. EUR 2006 Pro-forma

2007

EBIT 161 366

Erhöhte Kosten durch Vorratsaufwertung (PPA*) +91

Erhöhte Abschreibungen durch PPA und in Verbindung mit Akquisitionen +86 +46

Effekte aus Erstkonsolidierung und Umbewertung von Forderungen +3

Einmalige Beratungsleistungen/ Akquisitionskosten +17 +13

Erträge aus Verkauf von Anlagevermögen -11 -2

Wechselkurseffekte aus Kredit-/ Devisen-Bestandsbewertung und Sicherungsgeschäften -38 -43

Marktbewertung Fuel Cell Energy Inc. +10

Bereinigtes EBIT 309 390

* PPA = Purchase Price Allocation (Kaufpreisallokation)

Die Bereinigungseffekte resultieren insbesondere aus dem Erwerb der Off-Highway-Aktivitäten von DaimlerChrysler durch Tognum im ersten Halbjahr 2006 und der damit verbundenen Kaufpreisallokation (PPA gemäß IFRS) sowie aus anderen akquisitionsbeding-ten Kosten. Hinzu kamen Wechselkurseffekte, vornehmlich aus der Stichtagsbewertung von US-Dollar-Bankverbindlichkeiten, sowie Erträge aus dem Verkauf von nicht betriebsnot-wendigen Vermögensgegenständen. Das Ergebnis im Geschäftsjahr 2007 war darüber hinaus durch nicht direkt im Eigenkapital verrechenbare Transaktionskosten und einmalige Bera-tungsleistungen vor der Entscheidung zum Börsengang belastet. Zum 31. Dezember 2007 enthielt das unbereinigte EBIT zudem eine Abschreibung in Höhe von 10 Mio. Euro auf die börsennotierte strategische Minderheitsbeteiligung Fuel Cell Energy Inc., die im Bereich der Brennstoffzellentechnik tätig ist.

UMSATZ NACH REGIONEN

Nordamerika(NAFTA) 28%

Deutschland 21%

Rest Europa 27%

Asien/Pazifik 17%

Übrige Länder 7%

Nordamerika(NAFTA) 28%

Deutschland 21%

Rest Europa 27%

Asien/Pazifik 17%

Übrige Länder 7%

Bereinigtes EBIT wächst um über 26%

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Unsere wesentlichen weiteren Ergebnisgrößen, die sich in den Zahlenübersichten im An-schluss an diesen Lagebericht befinden, stellen sich wie folgt dar:

Bruttoergebnis deutlich erhöht Die Umsatzkosten der Berichtsperiode betrugen 2.170 Mio. Euro und führten zu einem Bruttoergebnis von 666 Mio. Euro (Pro-forma Vorjahr: 1.711 Mio. Euro und 412 Mio. Euro)

Die bereinigten Umsatzkosten reduzierten sich nach Abzug der Einmal- und nicht- operati-ven Einflüsse in der Berichtsperiode um 38 Mio. Euro auf 2.132 Mio. Euro (Pro-forma-Rechnung 2006: 1.939 Mio. Euro). Damit ergab sich ein bereinigtes Bruttoergebnis des Ge-schäftsjahres 2007 in Höhe von 703 Mio. Euro bzw. 596 Mio. Euro (Pro-forma) für den Vorjahreszeitraum. Die Ergebnisentwicklung wurde im Wesentlichen durch die bereits im EBIT dargelegten Einflussfaktoren bestimmt. Aufgrund der fortgeführten Anstrengungen im Bereich der Kostenoptimierungen und Effizienzsteigerungsmaßnahmen ist es uns gelun-gen, die Vertriebs- und Verwaltungskosten trotz der Geschäftsausweitung gemessen am Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres zu halten.

Zinsergebnis wesentlich verbessert Zum Ende des Geschäftsjahres 2007 belief sich das Zinsergebnis auf 58 Mio. Euro (Pro-forma Vorjahr: 111 Mio. Euro). Im Vorjahresergebnis war allerdings ein Sondereffekt in Höhe von 26 Mio. Euro enthalten, der sich aus der Umstellung von ursprünglich langfristig ausgelegten Krediten auf eine kurzfristige vollständige Rückzahlung in der Periode 2007 und der damit verbundenen aufwandswirksamen Anpassung der Buchwerte der Finanzierungs-verbindlichkeiten nach der Effektivzinsmethode ergab. Hieraus resultierte ein bereinigtes Pro-forma-Zinsergebnis des Jahres 2006 von 85 Mio. Euro. Im Vergleich mit dem nicht von Einmaleffekten betroffenen Zinsergebnis des aktuellen Berichtsjahres in Höhe von 58 Mio. Euro bedeutet dies eine deutliche Verbesserung von über 31%. Wesentlich dazu beigetragen haben die durch den Börsengang zugeflossenen Finanzmittel, die insbesondere zu einer erheblichen Reduzierung des verzinslichen Fremdkapitals und des damit verbundenen Zins-aufwandes führten. Das Zinsergebnis wurde auch durch unsere erfolgreiche Neufinanzie-rung im Juli 2007 beeinflusst, die wir zu deutlich besseren Konditionen abschließen konnten.

Aufgrund des am 6. Juli 2007 vom Bundesrat verabschiedeten Unternehmenssteuergesetzes wurde der Körperschaftsteuersatz, dem die deutschen Kapitalgesellschaften unterliegen, ab dem 1. Januar 2008 von 25 auf 15% reduziert und die Bemessungsgrundlage für Gewerbe- und Körperschaftsteuer verändert. Dies wirkte sich unmittelbar auf die Bewertung der laten-ten Steueransprüche und -schulden im Jahr 2007 aus. Hieraus ist ein einmaliger Steuerertrag aus der Neubewertung der aktiven und passiven latenten Steuerpositionen von 28 Mio. Euro (netto) entstanden.

Bereinigtes Ergebnis je Aktie (EPS) auf 1,58 Euro angestiegen Das Konzernergebnis nach Steuern betrug im Berichtsjahr 212 Mio. Euro (Pro-forma Vor-jahr: 27 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der oben genannten Einmaleffekte und nicht operativen Effekte und unter Anwendung einer bereinigten Steuerquote von 40% ergab sich ein bereinigtes Konzernergebnis von 199 Mio. Euro, dem ein bereinigtes Pro-forma-Konzernergebnis des Vorjahres in Höhe von 138 Mio. Euro gegenüberstand. Das bereinigte Ergebnis je Aktie3 für das Jahr 2007 beläuft sich damit auf 1,58 Euro (Pro-forma Vorjahr: 1,15 Euro).

3 Das Ergebnis je Aktie wird mittels Division des den Aktionären der Tognum AG zustehenden Konzernergebnisses durch die gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien ermittelt (1. Januar bis 31. Dezember 2007: 125.902.123 Aktien). Die gewichtete Anzahl der ausstehenden Aktien war durch die Umwandlung der ehema-ligen Tognum Group Holding GmbH in die Tognum AG beeinflusst. Die aus der Umwandlung in die Tognum AG entstandenen nennwertlosen Aktien wurden gemäß IAS 33.64 für Zwecke der Berechnung des Ergebnisses je Aktie rückwirkend für alle vorgelegten Perioden berücksichtigt, d. h. unter Berücksichtigung der nennwertlosen Aktien aus 2007.

BEREINGTES BRUTTOERGEBNIS (in Mio. EUR)

Umsatzkosten

Marge Bruttoergebnis

2.535

2.835

1.939 2.132

596 (23,5%)

2006 2007

703 (24,8%)

Umsatzkosten

Marge Bruttoergebnis

2.535

2.835

1.939 2.132

596 (23,5%)

2006 20072007

703 (24,8%)

Sondereffekt durch Unternehmenssteuerreform

BEREINIGTES KONZERNERGEBNIS (+44,2%) (in Mio. EUR)

2006 138

2007 199

2006 138

2007 199

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Kapitalverzinsung liegt deutlich über den Kapitalkosten Zur Ermittlung der Gesamtkapitalrendite verwenden wir die Kennzahl „RONA“ (Return on Net Assets). Dabei spiegelt das Nettovermögen (Net Assets) das im Konzern gebundene und zu verzinsende Kapital wider. Auf Konzernebene wird das Nettovermögen passivisch abge-leitet und enthält die Positionen Eigenkapital, Pensionsrückstellungen und verzinsliches Fremdkapital.

Zur internen Steuerung der Segmente wird das Nettovermögen aktivisch ermittelt. Es be-rechnet sich über das dem jeweiligen Segment zurechenbare bilanzielle Segmentvermögen von dem das nicht verzinsliche, zurechenbare Fremdkapital abgezogen wird.

Den so ermittelten Kapitaleinsatz setzen wir als Durchschnittswert4 in Relation zu unserer operativen Ergebnissteuerungsgröße – dem bereinigten EBIT. Der daraus resultierende RONA wird gegen den Konzernkapitalkostensatz gestellt.

Unsere Kapitalkosten ermitteln wir anhand des langfristigen gewichteten Kapitalkostensat-zes, des Weighted Average Cost of Capital (WACC). Bestimmend sind dabei die gewichteten durchschnittlichen Eigen- und Fremdkapitalkosten. Die Eigenkapitalkosten entsprechen den Renditeerwartungen unserer Aktionäre und werden aus Kapitalmarktinformationen abgelei-tet. Die Fremdkapitalkosten leiten sich aus den Finanzierungskonditionen der Pensionsver-pflichtungen und der ausstehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ab. Im Berichtsjahr wurde für den Konzern zur internen Steuerung ein einheitlicher Vorsteuer-WACC von rund 11% verwendet.

Für das Jahr 2007 ergab sich unter Ansatz der durchschnittlichen Net Assets in Höhe von 1.148 Mio. Euro und dem bereinigten EBIT von 390 Mio. Euro ein bereinigter RONA von 34,0%. Damit liegt unsere Kapitalverzinsung deutlich über unserem Kapitalkostensatz. Dies erwarten wir auch für die mittelfristige Zukunft.

4 (Jahresanfangsbestand + Jahresendbestand) /2

Kapitalverzinsung bei 34%

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VERMÖGENSLAGE

Abweichend zur Bilanzgliederung nach IFRS wird hier aus Übersichtlichkeitsgründen eine auf die wesentlichsten Positionen verkürzte Bilanz dargestellt. Diese bildet auch die Grund-lage für die weitere Kommentierung.

Tognum Konzernbilanz

Aktiva

In Mio. EUR 31.12.2006 31.12.2007

Langfristige Vermögenswerte 921 976

Vorräte 635 743

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 372 465

Flüssige Mittel 102 61

Übrige Vermögenswerte 68 116

Bilanzsumme 2.098 2.361

Passiva

In Mio. EUR 31.12.2006 31.12.2007

Eigenkapital 64 535

Rückstellungen 680 767

Finanzielle Verbindlichkeiten 787 425

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 209 241

Erhaltene Anzahlungen 168 198

Übrige Verbindlichkeitspositionen 190 195

Bilanzsumme 2.098 2.361

Zum 31. Dezember 2007 betrug die Bilanzsumme des Tognum Konzerns 2.361 Mio. Euro und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 263 Mio. Euro. Hierin spiegelt sich unser deutlich ausgeweitetes Geschäftsvolumen wider.

Auf der Aktivseite waren in der Zunahme der langfristigen Vermögensgegenstände um 55 Mio. Euro auf 976 Mio. Euro vor allem Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Anlagegüter enthalten. Die für diese beiden Posten aufgewendeten Mittel betrugen zusam-men 168 Mio. Euro und führten, bezogen auf den Umsatz, zu einer Brutto-Investitionsquote von 6%. Der Sachanlagenbereich nahm dabei mit 102 Mio. Euro den größten Posten ein. Hier standen insbesondere die weitere Modernisierung und Erweiterung unserer Ferti-gungskapazitäten im Mittelpunkt, mit der wir nicht zuletzt unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern wollen. In den Sachanlagezugängen ist zudem der Erwerb von Katolight Corp. mit 2 Mio. Euro enthalten.

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen beliefen sich die Zugänge auf 66 Mio. Euro und betrafen hauptsächlich aktivierte Entwicklungsleistungen in Höhe von 25 Mio. Euro sowie weitere Zugänge aus dem Erwerb der Katolight Corp. von 26 Mio. Euro. Darüber hinaus haben wir für rund 10 Mio. Euro Software und Softwarelizenzen angeschafft.

Das Net Working Capital5 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 139 Mio. Euro auf 769 Mio. Euro. Wesentliche Gründe für den Anstieg lagen in der nachhaltigen Ge-schäftsausweitung verbunden mit entsprechend gestiegenen Vorratsbeständen und Liefer-forderungen.

5 Net Working Capital = Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ./. Verbindlichkeiten aus Lieferun-gen und Leistungen ./. Erhaltene Anzahlungen

BILANZSTRUKTUR AKTIVA

Kurzfristige Vermögenswerte

2006 2007

3%

56%

41%44%

51%

5%

Langfristige Vermögenswerte

Liquide Mittel

Kurzfristige Vermögenswerte

20062006 20072007

3%

56%

41%44%

51%

5%

Langfristige Vermögenswerte

Liquide Mittel

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Lagebericht Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

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Auf der Passivseite nahmen die kurz- und langfristigen Rückstellungen im Vergleich zur Vorperiode um 87 Mio. Euro auf 767 Mio. Euro zu. Neben den Pensionsrückstellungen und anderen Rückstellungen aus dem Personalbereich erhöhten sich insbesondere die Gewähr-leistungsrückstellungen, deren Anstieg im Zusammenhang mit der Geschäftsausweitung und der damit verbundenen deutlich gestiegenen Motorenpopulation steht.

Dagegen konnten wir die finanziellen Verbindlichkeiten ganz erheblich um 362 Mio. Euro auf 425 Mio. Euro reduzieren. Hierfür haben wir vor allem die uns zugeflossenen Mittel aus dem Börsengang, aber auch die Zahlungsmittelzuflüsse des operativen Cashflows verwendet.

Gegenüber dem Stand Ende 2006 stieg das Eigenkapital zum 31. Dezember 2007 um 471 Mio. Euro auf 535 Mio. Euro. Hier wirkten sich vor allem die zugeflossenen Mittel aus dem Börsengang sowie das gute Periodenergebnis positiv aus. Die Eigenkapitalquote betrug zum Ende des Berichtsjahres 23% (Vorjahr: 3%).

Auswirkungen von Bilanzierungsansätzen auf die wirtschaftliche Lage Die Tognum AG verwendet den sogenannten „Korridor-Ansatz“ nach IAS 19.92 zur Be-rücksichtigung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste aus den bestehenden Pen-sionsverpflichtungen. Der kumulierte Betrag der versicherungsmathematischen Gewinne beträgt zum Bilanzstichtag 2007 rund 71 Mio. Euro. Hätte die Tognum AG den sogenannten „SORIE-Ansatz“ (IAS 19.93A) verwendet, wäre unter Berücksichtigung latenter Steuern zum 31. Dezember 2007 ein entsprechend erhöhtes Eigenkapital auszuweisen.

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente Wir nutzen Leasingverträge bei Immobilien, beim Fuhrpark und im IT-Bereich, um die Kapitalbindung und Investitionsrisiken zu begrenzen. So haben wir im Berichtsjahr zur weiteren Optimierung unseres Logistikkonzeptes mehrere Leasingverträge für ein Logistik-zentrum nahe des Hauptproduktionsstandorts Friedrichshafen abgeschlossen. Zu den künf-tigen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen verweisen wir auf Punkt 35 „Leasing-verhältnisse“ im Anhang.

FINANZMANAGEMENT UND FINANZLAGE

Finanzmanagement Wesentliche Ziele unseres Finanzmanagements sind unter anderem, das geplante Wachstum des Konzerns durch eine adäquate Finanzierungsstruktur zu unterstützen und die jederzeiti-ge Zahlungsfähigkeit sicherzustellen. Hierzu stehen uns aus dem Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit und über bestehende Kreditfazilitäten ausreichend Finanzmittel zur Ver-fügung.

Die Tognum Gruppe tätigt keinerlei Finanzgeschäfte an sich und hat weder in der Vergan-genheit noch in der Gegenwart aus rein spekulativen Gründen mit Derivaten gehandelt. Alle Finanzpositionen werden in unserer Konzernbilanz geführt und offen gelegt.

Tognum Konzern – Cashflow

in Mio. EUR 01.05.- 31.12.2006

01.01.- 31.12.2007

2007/2006 Veränderung

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 133 213 +80

Cashflow aus Investitionstätigkeit 24 -161 -185

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -172 -87 +84

BILANZSTRUKTUR PASSIVA

Finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstiges Fremdkapital

Eigenkapital

2006 2007

3%

23%

18%

38%

59% 59%

Finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstiges Fremdkapital

Eigenkapital

20062006 20072007

3%

23%23%

18%18%

38%38%

59%59% 59%

Nutzung von Leasingverträgen bei Immobilien, beim Fuhrpark und im IT-Bereich

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Lagebericht Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

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Trotz des erwarteten Anstiegs der Mittelbindung im Net Working Capital um 139 Mio. Euro, der vor allem im Zusammenhang mit der deutlichen Geschäftsausweitung steht, konnten wir im Berichtsjahr einen erfreulichen Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 213 Mio. Euro erzielen. Dabei wurde der Anstieg der Mittelbindung im Umlaufvermögen durch die unvermindert hohen Anstrengungen im Net Working Capital-Management ge-mindert. Gleichzeitig dient das gestiegene Vorratsvermögen der Absicherung des angestreb-ten weiteren Wachstums.

Im Geschäftsjahr 2007 betrug der Cashflow aus der Investitionstätigkeit -161 Mio. Euro. Er beinhaltet mit 100 Mio. Euro Mittelabflüsse für Investitionen in Sachanlagen, die wir vor allem für Produktions- und produktionsnahe Anlagen verwendet haben. Regionale Schwer-punkte bildeten im abgelaufenen Berichtsjahr die deutschen Produktionsstandorte sowie unsere Werke in Nordamerika. Darüber hinaus führten Zugänge bei den immateriellen Vermögenswerten zu Mittelabflüssen in Höhe von 40 Mio. Euro. Darin waren aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von 25 Mio. Euro enthalten. Weitere Zugänge betrafen im Wesentlichen Softwareprodukte und -lizenzen, für die wir rund 10 Mio. Euro aufwendeten. Die Nettoauszahlung für den Erwerb der Katolight Corporation betrug darüber hinaus 28 Mio. Euro.

Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit, der bis Jahresende -87 Mio. Euro betrug, sind im Wesentlichen die Zahlungsströme aus dem Börsengang und der in diesem Zusammenhang durchgeführten Umfinanzierung enthalten.

Gegenüber dem Vorjahresende 2006 konnte die Nettofinanzverschuldung (zinstragende Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssige Mittel) deutlich um 334 Mio. Euro auf 294 Mio. Euro zurückgeführt werden. Hierzu haben insbesondere die Mittelzuflüsse aus dem Börsen-gang sowie der positive Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (nach Investitionstä-tigkeit) beigetragen.

Im Zuge des Börsenganges hat Tognum bestehende Konsortialfinanzierungen über 1,2 Mrd. Euro abgelöst und durch einen neuen Kreditrahmen in Höhe von 450 Mio. Euro und 260 Mio. US-Dollar ersetzt. Die Laufzeit des neuen Kreditrahmens, der ohne Sicherheiten gewährt wurde, beträgt mindestens 5 Jahre. Der Kreditvertrag enthält bestimmte Rahmen-bedingungen, die u. a. das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zur Ergebnisgröße EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation auf materielle und immaterielle Vermögensgegenstände), den Verkauf von Vermögensgegenständen und die M&A-Aktivitäten betreffen. Zusammen mit dem Cashflow aus der laufenden Geschäfts-tätigkeit stellt er die Mittel für das operative Geschäft sowie zur Finanzierung des organi-schen und externen Wachstums zur Verfügung.

GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Der Tognum Konzern befindet sich zum Ende des Geschäftsjahres in einer wirtschaftlich guten Lage. Die Entwicklung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage im Geschäftsjahr 2007 betrachten wir als sehr positiv. Wir konnten mit unseren Produkten in nahezu allen Anwendungsbereichen und in den wichtigen Absatzmärkten in Europa, Amerika und Asien an der dynamischen Entwicklung der Weltwirtschaft und der Off-Highway-Dieselmotoren-märkte deutlich partizipieren. Hierzu beigetragen haben – neben der weltweiten Präsenz und unserem vielfältigen und ausgewogenen Produktportfolio – vor allem die hohe techno-logische Kompetenz und das herausragende Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Cashflow aus Netto-Investitionstätigkeit beträgt -161 Mio. Euro

Nettofinanzverschuldung auf 294 Mio. Euro reduziert

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Lagebericht Segmente

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Segmente6 MTU ENGINES

in Mio. EUR 01.05 -

31.12.2006 01.01 -

31.12.2006 Pro-forma

01.01.- 31.12.2007

2007/2006 Veränderung

Auftragseingang 1.561 2.440 2.684 +244

Umsatz 1.554 2.195 2.416 +221

davon:

Marine 390 496 604 +108

Power Generation 439 640 512 -128

Industrial 238 319 430 +111

Defense 127 179 225 +46

After Sales / Übrige 360 561 645 +84

EBIT 65 136 339 +203

Bereinigtes EBIT k.A. 292 373 +81

Umsatzrendite (bereinigtes EBIT/Umsatz) 13,3% 15,5%

Auftragseingang Im Geschäftsjahr 2007 erzielte das Segment mtu Engines einen Auftragseingang von 2.684 Mio. Euro (Pro-forma Vorjahr: 2.440 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 10%. Wesentlichen Anteil an der weiterhin positiven Entwick-lung der Segmentbestelleingänge hatten die Anwendungsbereiche Marine und Defense, aber auch in den Bereichen Industrial und After Sales konnten weitere Zuwächse verzeichnet werden. Lediglich der Anwendungsbereich Power Generation musste gegenüber der Vorpe-riode, die durch einen Großauftrag geprägt war, einen Rückgang hinnehmen. Speziell der Bereich Marine trug durch hohe Bestelleingänge in nahezu allen Baureihen und Marktseg-menten wie Yachten, Militär- und Behördenschiffe, Fähren, Schlepper und sonstige kom-merzielle Anwendungen erheblich zum Anstieg des Auftragseingangsvolumens bei. Die gute Auftragslage zeigt auch die hohe Marktakzeptanz unserer Produkte. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang insbesondere die Motoren der stückzahlstarken Baureihen 2000 und 4000, die maßgeblich an der guten Geschäftsentwicklung beteiligt waren. Aber auch die deutliche Steigerung der Vertragsabschlüsse von Aufträgen über Großmotoren aus aller Welt zeigt, dass wir die Bedürfnisse des Marktes treffen.

Umsatz Der Umsatz des Segments erreichte im Berichtsjahr 2.416 Mio. Euro und konnte damit das Vorjahresniveau von 2.195 Mio. Euro um ca. 10% übertreffen. Unsere Strategie der breit aufgestellten Geschäftsausrichtung hat sich dabei erneut als zielführend erwiesen. So konn-ten Rückgänge im Bereich Power Generation durch Zuwächse in anderen Anwendungsbe-reichen überkompensiert werden.

Das Wachstum im Anwendungsbereich Marine ist in erster Linie das Ergebnis einer signifi-kanten Absatz- sowie Umsatzsteigerung bei der mittleren Baureihe 4000 gegenüber dem Jahr 2006. Diese Entwicklung resultiert aus Ordern für zahlreiche individuell gefertigte Groß- bzw. Luxusyachten – besonders für Endkunden in den USA und Europa – sowie aus den umfangreichen Lieferungen für Marine- und Behördenschiffe für europäische und asiatische Staaten und schließlich aus Aufträgen für den Antrieb von Fähren im Nahen Osten und in Asien. Weitere Impulse gab der Nachfrageanstieg nach Motoren der Baureihe 2000 Com-mon Rail für diverse Standard- und Serienyachten vorwiegend für die europäische, aber auch die US-amerikanische Yachtindustrie. Erstmals war jedoch ebenso ein deutlicher An-stieg der Auslieferungen von Motoren der Baureihe 2000 Common Rail für Marine- und Behördenschiffe sowie für Fähren und Crew-/Supply-Boote in die unterschiedlichsten Re-gionen zu verzeichnen.

6 alle Daten inkl. Intersegmentbeziehungen, d. h. Transaktionen zwischen den Segmenten

UMSATZANTEILE MTU ENGINES

Marine 25%

Industrial 18%

Power Gen 21%

Defense 9%

After Sales/Übrige 27%

Marine 25%

Industrial 18%

Power Gen 21%

Defense 9%

After Sales/Übrige 27%

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Lagebericht Segmente

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Weitere Gründe für die erreichten Zuwächse waren höhere Auslieferungen von Großmoto-ren, insbesondere bei den Baureihen 1163 und 595. Die Einsatzgebiete dieser weltweit gelie-ferten Motoren bzw. Antriebsanlagen umfassen sowohl Navy- und Coast Guard-Schiffe als auch schnelle Großfähren sowie Mega-Luxusyachten.

Im Power Generation-Markt war das Vorjahr 2006 stark von Sonderereignissen wie einem Großauftrag und der Fakturierung von KWK-Großanlagen mit Gasturbinen LM 2500 ge-prägt. Das hohe Vorjahresniveau konnte deshalb im Berichtsjahr nicht erreicht werden. Zusätzlich wirkten sich teilweise noch die Verzögerungen hinsichtlich der US-amerikani-schen Abgaszertifizierung (EPA Tier 2) für Motoren der Baureihe 4000 negativ auf den Gesamtjahresumsatz aus. Diese Zertifizierung haben wir im 2. Halbjahr 2007 jedoch ohne Auflagen erhalten.

Der Industrial-Bereich verzeichnete das stärkste Wachstum aller Anwendungsbereiche, wozu die weiteren Steigerungen der erstmals komplett in den Vergleichszahlen enthaltenen Industriemotoren-Umsätze für Land- und Baumaschinen beigetragen haben. Der Vertrieb dieser OM-Motoren wurde im Zuge des Verkaufs der MTU Gruppe von der ehemaligen DaimlerChrysler AG übernommen. Besonders mit Motoren der Baureihe 4000 für Amerika, Europa und Australien konnten ebenfalls höhere Lieferungen für den Teilbereich Mining verzeichnet werden. Auch im Bereich der Schienenfahrzeuge legte der Umsatz deutlich zu. Dieser Anstieg ist besonders dem Hochlauf der Serienlieferungen der neuen PowerPack©-Antriebe mit 6H-1800-Motoren zu verdanken, die in modernen Dieseltriebwagen von euro-päischen Bahnbetreibern zum Einsatz kommen. Weitere Gründe waren höhere Motorenlie-ferungen der Baureihe 4000 für Neuloks sowie für Lok-Remotorisierungen. Erstmals gelie-fert bzw. fakturiert wurden zudem 12 Motoren 12V 4000 für ein Nachrüstprogramm von Rangierloks in den USA, was gleichzeitig einen viel beachteten Markteintritt darstellt.

Ausschlaggebend für den kräftigen Umsatzanstieg des Jahres 2007 im Anwendungsbereich Defense waren vor allem Beschaffungsprogramme von europäischen und asiatischen Staaten. Hohe Entwicklungsaufwendungen konnten ebenso bezüglich der Antriebslieferung basie-rend auf dem Motor 10V 890 für das neue deutsche Schützenpanzer-Programm Puma abge-rechnet werden.

Ergebnisentwicklung Zum Ende des Geschäftsjahres 2007 erreichte das bereinigte EBIT des Segments mit 373 Mio. Euro einen um 28% höheren Wert als im Vorjahr (Pro-forma Vorjahr: 292 Mio. Euro).

Erheblichen Anteil an der erfreulichen Ergebnisentwicklung hatten, neben dem höheren Umsatzvolumen, vor allem die Zunahmen in den margenstarken Anwendungen Marine, Defense und After Sales. Darüber hinaus haben sich auch unsere permanenten Anstrengun-gen zur Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung und die weiterhin hohe Kapazitätsaus-lastung positiv bemerkbar gemacht. Ergebnis dämpfend wirkte sich die aktuelle Entwicklung des US-Dollarkurses aus.

Kapitalverzinsung Die Kapitalverzinsung des Segments mtu Engines, die wir über die Kennzahl „bereinigter RONA“ (bereinigter Return on Net Assets) auf Basis durchschnittlicher Net Assets von 994 Mio. Euro in 2007 berechnen, erreichte im Berichtszeitraum 37,5% und lag damit deutlich über dem einheitlichen Konzernkapitalkostensatz.

Der Industrial-Bereich verzeichnete das stärkste Wachstum aller Anwendungsbereiche

Zunahmen in den margenstarken Anwendungen Marine, Defense und After-Sales

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Lagebericht Segmente

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TOGNUM ONSITE ENERGY SYSTEMS & COMPONENTS

in Mio. EUR 01.05 - 31.12.2006

01.01 - 31.12.2006

Pro-forma

01.01.- 31.12.2007

2007/2006 Veränderung

Auftragseingang 288 418 539 +121

Umsatz 280 388 527 +139

davon:

Onsite Energy System 36 49 160 +111

Einspritzsysteme 84 121 143 +22

Gelenkwellen 160 218 223 +5

EBIT 8 7 16 +9

Bereinigtes EBIT k.A. 21 31 +10

Umsatzrendite (bereinigtes EBIT/Umsatz) 5,4% 5,9%

Auftragseingang Das Segment Tognum Onsite Energy Systems & Components konnte im Berichtsjahr den Auftragseingang um 29% auf 539 Mio. Euro erhöhen (Pro-forma Vorjahr: 418 Mio. Euro). Dabei profitierte das Segment deutlich von dem Kauf der Katolight Corp. Die Gesellschaft, deren diesel- und gasmotorenbetriebenen dezentralen Energieanlagen dem Anwendungsbe-reich Onsite Energy Systems zugeordnet sind, trug zum Gesamtauftragseingang des Seg-ments 111 Mio. Euro bei.

Umsatz Das Umsatzvolumen des Segments betrug im aktuellen Geschäftsjahr 527 Mio. Euro. Ge-genüber dem Pro-forma-Vorjahreswert von 388 Mio. Euro bedeutet dies eine Steigerung von 36%. Hierin enthalten waren 88 Mio. Euro Umsatz von der neu erworbenen Gesellschaft Katolight Corp. Ohne Katolight hätte der Zuwachs noch rund 13% betragen. Das organische Wachstum wurde vor allem durch höhere Umsätze mit Einspritzsystemen und Energiesys-temen auf Gasmotorenbasis erzielt. So konnten die von unserer Tochtergesellschaft MDE hergestellten dezentralen Energieanlagen auf Gasmotorenbasis im Berichtsjahr deutliche Umsatzsteigerungen verzeichnen und das Geschäftsvolumen weiter ausbauen. Hierzu beige-tragen haben auch die Motoren der Baureihe 4000, die MDE von der MTU Friedrichshafen für ihre Gasmotorensysteme bezieht.

Bei der Komponentenfertigung haben wir im Bereich der Einspritzsysteme gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zugelegt. Auf dem Gebiet der Common Rail-Einspritzsysteme für schnell-laufende Dieselmotoren sind wir zudem Technologieführer. Die Einspritzsysteme werden sowohl für die eigenen Motorenmarken als auch im Bereich der mittelschnelllaufenden Motoren für andere Hersteller entwickelt und produziert.

Trotz der Belastungen aus der aktuellen Kursentwicklung des US-Dollars konnte Rotorion, unsere Gelenkwellensparte, ihr Umsatzvolumen im Jahr 2007 erhöhen. Dabei stiegen die Absatzzahlen von rund 2,1 Mio. Stück in der Vorperiode auf mehr als 2,3 Mio. Stück im Berichtsjahr. Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere gestiegene Lieferungen an die Fahrzeughersteller Daimler und BMW.

Ergebnisentwicklung Im Berichtsjahr erreichte das Segment ein bereinigtes EBIT von 31 Mio. Euro (Pro-forma Vorjahr: 21 Mio. Euro). Ähnlich wie bei Auftragseingang und Umsatz konnte die im Be-richtsjahr erstmalig konsolidierte Gesellschaft Katolight Corp. mit 3 Mio. Euro einen erfreu-lichen Beitrag zum aktuellen bereinigten Segmentergebnis leisten. Ergebnisbelastend wirk-ten sich im Bereich Onsite Energy System jedoch die mit dem weiteren Kapazitätsaufbau verbundenen Vorlaufkosten aus. Während das Geschäft mit Einspritzsystemen Ergebniszu-wächse zu verzeichnen hatte, blieb der von starkem Preisdruck und der aktuellen US-Dollarkursentwicklung beeinflusste Gelenkwellenbereich in seiner Ergebnissituation auf dem Vorjahresniveau.

UMSATZANTEILE OES&C

Gelenkwellen 43%

Einspritz-systeme 27%

Onsite EnergySystems 30%

Gelenkwellen 43%

Einspritz-systeme 27%

Onsite EnergySystems 30%

Katolight trägt positiv zur Ergebnisentwicklung bei

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Lagebericht Forschung und Entwicklung

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Kapitalverzinsung Die aktuelle Kapitalverzinsung des Segments OES&C, berechnet über die Kennzahl „berei-nigter RONA“ (bereinigter Return on Net Assets) auf Basis durchschnittlicher Net Assets von 302 Mio. Euro in 2007 betrug im Berichtsjahr 10,3% und lag damit geringfügig unter-halb des einheitlichen Konzernkapitalkostensatzes. Nach der Stabilisierung des starken Geschäftsausbaus erwarten wir mittelfristig eine deutliche Verbesserung des RONA über die Konzernkapitalkosten hinaus.

Forschung und Entwicklung Wir wollen unseren Kunden den größtmöglichen Nutzen aus unseren Produkten zur Verfü-gung stellen. Dafür sind wir ständig auf der Suche nach innovativen Lösungen. Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen, haben wir auch im Geschäftsjahr 2007 erhebliche Mittel im Bereich der Entwicklung aufgewendet. Insgesamt wurden für fremd- und eigenfinanzier-te Entwicklungsarbeiten Leistungen im Wert von 168 Mio. Euro erbracht. Hierin waren 25 Mio. Euro aktivierte Entwicklungskosten sowie von Dritten finanzierte Entwicklungsar-beiten in Höhe von 51 Mio. Euro enthalten. Die Entwicklungsquote (Verhältnis Entwick-lungsleistungen zum Umsatz) betrug im Berichtszeitraum 5,9%.

Im Berichtsjahr wurden zudem 73 Patentanmeldungen hinterlegt. Davon entfielen 37 auf das Inland und 36 auf das Ausland. Zum Jahresende befanden sich insgesamt 897 Schutz-rechte bestehend aus Patentanmeldungen, Patenten und Gebrauchsmustern im Bestand von Tognum darunter 356 inländische und 541 ausländische Schutzrechte. Insgesamt arbeiteten 680 hoch kompetente und motivierte Mitarbeiter in den Bereichen Forschung und Entwick-lung.

Ein Schwerpunkt unserer Entwicklungsaktivitäten bildete die weitere Abrundung und Er-gänzung unseres Motorenprogramms. Dies betraf sowohl Effizienz- und Leistungssteige-rungen als auch Erweiterungen der Einsatzmöglichkeiten – insbesondere bei den stückzahl-starken Baureihen 2000 und 4000. Darüber hinaus gingen auch die Entwicklungsarbeiten an der neuen Baureihe 1600, die für das untere Leistungssegment vorgesehen ist, planmäßig voran. Wie in den bereits vorhandenen Tognum-Motorenbaureihen wird auch für diese Baureihe eine optimal auf das Motorkonzept abgestimmte Elektronik eigenständig entwi-ckelt.

Neben der kontinuierlichen Verbesserung unserer Motoren und Motorkonzeptionen stan-den im Berichtszeitraum bei fast alle Baureihen Entwicklungsarbeiten zur Einhaltung der zukünftig weiter verschärften Abgasemissionsvorschriften im Mittelpunkt. So konnten wir im Berichtszeitraum für unsere Baureihe 4000-03 das Zertifikat „EPA Tier 2“ der strengen amerikanischen Emissionsbegrenzungsforderungen erhalten. An den US-amerikanischen Richtlinien zur Abgasemissionsbeschränkung orientiert sich auch die entsprechende europä-ische Behörde. Dabei gehen wir diese Thematik von zwei Seiten an: Neben innermotori-schen Optimierungen durch beispielsweise emissionsarme Brennverfahren arbeiten wir in diesem Bereich intensiv auf dem Gebiet der Abgasnachbehandlung. So haben wir z.B. im Berichtszeitraum ein Forschungsprojekt mit der Deutschen Bahn AG zur Praxiserprobung der seriennahen Abgasrückführungstechnologie AGR erfolgreich abgeschlossen. In dem Projekt mit Namen „AERA“ (Advanced Engine for Future Rail Applications) wurde ein Bahnmotor der Baureihe 4000 mit AGR-Technologie in einem 5.000-Stunden-Dauertest unter Alltagsbedingungen getestet. Zur Einhaltung der weiteren Verschärfung der Emis-sionsvorschriften nach „EPA Tier 4“, die voraussichtlich ab dem Jahr 2014 gültig sein werden, befinden wir uns bereits in der Konzeptionsphase.

Im Bereich der Gasmotoren haben wir die neue Baureihe 4000 weiter optimiert, wobei ins-besondere der Wirkungsgrad gesteigert und der Ölverbrauch halbiert wurde. Für diese Bau-reihe wurden zudem weitere Zylindervarianten entwickelt und die Entwicklung des Betrie-bes mit Biogas gestartet.

Im Fokus der Entwicklungsaktivitäten bei den Einspritzsystemen unserer Tochtergesellschaft L’Orange stand die Weiterentwicklung der Common Rail-Systeme der zweiten und dritten

Entwicklungsquote bei rund 6%

ENTWICKLUNGSLEISTUNGEN (in Mio. EUR)

Entwicklungsaufwendungen

Aktivierte Entwicklungskosten

Bezahlte Entwicklungsleistungen

2006 2007

168

134

84

15

35

51

25

92

Entwicklungsaufwendungen

Aktivierte Entwicklungskosten

Bezahlte Entwicklungsleistungen

2006 2007

168

134

84

15

35

51

25

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Lagebericht Mitarbeiter

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Generation. Mit ihnen wird es möglich sein, weitere deutliche Emissionsreduzierungen zu erreichen.

Ebenfalls zielstrebig fortgeführt wurden die Entwicklungsarbeiten im Bereich der Brenn-stoffzellentechnik, die Tognum über seine Tochtergesellschaft CFC Solutions entwickelt, herstellt und vertreibt. Im Fokus standen die Abschlussentwicklung der sogenannten „Euro-zelle“ und deren Erreichung der Serienreife. Mit dieser Technik haben wir bereits heute den Schritt in die dezentrale Energieversorgung der Zukunft getan. Diese Systeme, die auf Basis einer Hochtemperatur-Karbonat-Brennstoffzelle, dem sogenannten „Hot Module“, betrieben werden, haben sehr hohe energetische Wirkungsgrade, sind geeignet für Kraft-Wärme-Kopplung, wartungsarm und beeindrucken durch konkurrenzlos niedrige Emissionswerte. Neben der Versorgung mit Wärme und Strom im Bereich von Industrie und Krankenhäu-sern kommen im Zuge der verschärften Abgasvorschriften auch neue Einsatzgebiete in Betracht. So wird in einem Forschungsprojekt derzeit die umweltfreundliche On-board-Energieversorgung (Bordstrom) von Schiffen untersucht.

Im Rahmen unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind wir bestrebt, das erforder-liche technische Know-how im Hause aufzubauen und zu halten. Wir sind der Überzeugung, dass erst die gesamtheitliche Durchdringung und selbständige Entwicklung aller wesent-lichen Teilkomponenten unserer Erzeugnisse zu Synergieeffekten und zu optimal abge-stimmten Produkten führt. Gleichwohl arbeiten wir nicht zuletzt zur zeitnahen und perma-nenten Anpassung unserer Fähigkeiten an die neuesten Forschungserkenntnisse regelmäßig mit renommierten Institutionen, Hochschulen und selbständigen Ingenieurbüros zusam-men.

Mitarbeiter Der Belegschaftsstand des Tognum Konzerns (konsolidierte Gesellschaften) betrug zum Jahresende 2007 insgesamt 8.179 Mitarbeiter. Dies bedeutet einen Anstieg in der Berichtspe-riode um 1.027 Mitarbeiter. Der Großteil des Personalaufbaus entfiel auf Deutschland (plus 594) und die USA (plus 413), hier insbesondere in der Folge der Übernahme des Energiean-lagenherstellers Katolight Corp. in Minnesota. In Deutschland wurden im Berichtszeitraum über 800 Mitarbeiter eingestellt.

Mitarbeiter Tognum (konsolidierte Gesellschaften) nach Regionen

31.12.06 31.12.07 Veränderung

Deutschland 6.154 6.748 594

Europa ohne Deutschland 128 134 6

USA 466 879 413

Asien 404 418 14

Gesamtbelegschaft 7.152 8.179 1.027

Am Standort Friedrichshafen arbeiteten zum Ende der Berichtsperiode 5.636 Beschäftigte (einschließlich Auszubildender und Aushilfskräften). Die aktive Belegschaft erhöhte sich im genannten Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 430 Mitarbeiter. Der Schwerpunkt der Einstellungen lag im Ingenieursbereich (plus 133) und dabei überwiegend in Entwicklung und Vertrieb.

Hohe Zahl an Ausbildungsplätzen Tognum beschäftigte am Ende der Berichtsperiode 424 Auszubildende und Praktikanten. Allein bei der MTU Friedrichshafen GmbH wurden in der Berichtsperiode 100 Auszubil-dende eingestellt, die höchste Zahl an neuen Ausbildungsplätzen in einem Jahr seit zwei Jahrzehnten. Von diesen Auszubildenden erlernen 82 einen gewerblich-technischen und fünf einen kaufmännischen Beruf. Für ein duales Studium in Zusammenarbeit mit der Be-rufsakademie optierten 13 junge Menschen. Auch für das Jahr 2008 sind wieder 100 neue Ausbildungsplätze bei der MTU Friedrichshafen geplant.

Technisches Know-how wird permanent auf- und ausgebaut.

MITARBEITER WELTWEIT

USA 11%

Asien 5%

Europa ohne Deutschland 1%

Deutschland 83%

USA 11%

Asien 5%

Europa ohne Deutschland 1%

Deutschland 83%

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Lagebericht Mitarbeiter

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Wettbewerb um Talente Um im „Wettbewerb um Talente“ weiter erfolgreich zu sein, insbesondere in der meistge-fragten Zielgruppe der (Nachwuchs-)Ingenieure, haben wir ein neues Konzept für das Per-sonalmarketing erarbeitet. Ziel ist es, Tognum als besonders attraktiven Arbeitgeber am Markt zu präsentieren. Dafür wurden u. a. neue Personalimage- und Stellenanzeigen entwi-ckelt sowie ein neues internationales Trainee-Programm unter dem Namen „Multiple Chan-ges“ vorbereitet.

Weiterbildung über das gesamte Berufsleben Die Qualifizierung der Mitarbeiter ist die wesentliche Grundlage für die Arbeitszufrieden-heit und die persönliche Entwicklung. Die Frage der Qualifizierung und das berufslebens-lange Lernen ist ein Schlüssel für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Betriebs und für die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter. Deshalb ist es für uns ein stetes Ziel, den Mitarbeitern Möglichkeiten und Wege für eine Weiterentwicklung im Unternehmen bzw. in der Gruppe zu eröffnen. Berufsflankierende Qualifizierungsmaßnahmen und ein weitrei-chendes Programm für Fortbildung auf den Gebieten soziale und methodische Kompetenz, Wirtschaft und Recht, Technik, Sprachen und Interkulturelles werden den Mitarbeitern in diesem Zusammenhang angeboten.

Seit Jahresanfang 2007 findet eine Ausweitung der Aktivitäten der Fort- und Weiterbildung auf den gesamten Tognum Konzern statt. In verstärktem Maße nehmen Mitarbeiter der anderen Tochtergesellschaften am internen Fortbildungsprogramm der MTU Friedrichs-hafen teil.

Der hohe Stellenwert und die Bedeutung der Qualifizierung drücken sich einerseits in einer eigenen Betriebsvereinbarung „Qualifizierung“ und andererseits in der sehr hohen Anzahl von Teilnehmern an Fortbildungsveranstaltungen aus. Im Berichtsjahr wurden allein am Standort Friedrichshafen mehr als 9.000 Teilnehmertage Qualifizierung in Anspruch ge-nommen. Darüber hinaus erfolgt zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Bedarfs-orientierung sowie im Rahmen der DIN/ISO-Zertifizierung eine regelmäßige Überprüfung der Nachhaltigkeit von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Die bestehenden Bildungsmaßnahmen und -programme werden ständig aktualisiert und ausgebaut. Insbesondere den Bereichsbildungsprogrammen kommt dabei eine immer grö-ßere Bedeutung zu, beispielsweise für Vertrieb oder Einkauf. Als Beitrag zur besseren Zu-sammenarbeit innerhalb des Tognum Konzerns wird das Thema Sprachtraining und inter-kulturelles Training forciert betrieben. Einen weiteren wichtigen Baustein stellt das Thema Projektmanagement dar. Die bestehenden Programme wurden an die neuen unternehmens-einheitlichen Standards angepasst. Neue Formen, wie das Projektmanagement-Netzwerktreffen mit Beteiligung sämtlicher deutscher Tognum-Unternehmen, wurden er-folgreich eingeführt.

Führungskräfteauswahl und -fortbildung Einer unserer Grundsätze ist, Führungsfunktionen so weit wie möglich aus den eigenen Reihen zu besetzen. Daher wurde schon zu Beginn der 90-er Jahre ein durchgängiges System der Führungskräfteentwicklung sowohl für den Tarifbereich als auch für die leitenden Füh-rungskräfte aufgebaut. Dabei wird die regelmäßige Potenzialeinschätzung durch die Vorge-setzten durch deutsch- und englischsprachige Assessment Center ergänzt, die mehrmals jährlich auf allen Kontinenten stattfinden. Damit wird eine gezielte Förderung und Entwick-lung der Mitarbeiter in Bildungsberatungen, Individualmaßnahmen und Entwicklungspro-grammen realisiert.

Für bereits ernannte Führungskräfte werden zur Unterstützung ihrer Weiterentwicklung und zur Auseinandersetzung mit neuen, unternehmensrelevanten Themen führungsbeglei-tende Maßnahmen und Programme angeboten, beispielsweise „Führung und Persönlichkeit“, „Führen und Gesundheit“ sowie ein umfangreiches Angebot von Führungskräfteseminaren renommierter Anbieter.

Unternehmenserfolgsbeteiligung und Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Zur weiteren Motivationssteigerung haben wir unseren Mitarbeitern in Deutschland zwei-mal die Möglichkeit geboten, sich an ihrem Unternehmen zu beteiligen.

Fort- und Weiterbildung als kritischer Erfolgsfaktor im globalen Wachstum

Systematische Führungskräfteentwicklung

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Lagebericht Mitarbeiter

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Mitarbeiter der MTU Friedrichshafen, CFC Solutions und MDE konnten an einem Modell zur Unternehmenserfolgsbeteiligung teilnehmen. Dieses Modell sieht im Wesentlichen vor, dass ein vom Mitarbeiter investierter Betrag vom Unternehmen mit einer Zahlung in glei-cher Höhe ergänzt wird. Die Summe der beiden Beträge wird anschließend für den Zeit-raum vom 1. April 2007 bis 31. März 2010 im Unternehmen angelegt. Die Verzinsung dieses Kapitals erfolgt in Abhängigkeit vom Unternehmenserfolg. Die Beträge, welche die Mitar-beiter im Rahmen des Modells investieren konnten, lagen zwischen 1.000 und 25.000 Euro, je nachdem, ob es sich um Mitarbeiter aus dem tariflichen Bereich oder um Führungskräfte handelte.

Im Zuge des Börsengangs am 2. Juli 2007 wurde den Mitarbeitern in Deutschland ein weite-res Beteiligungsprogramm angeboten. Im Rahmen einer „internen Roadshow“ bei allen deutschen Tognum-Gesellschaften wurden die Mitarbeiter über die Modalitäten sowie Chancen und Risken des Erwerbs von Belegschaftsaktien informiert. Die bevorrechtigte Zuteilung von Aktien für Mitarbeiter war in Verbindung mit Haltefristen in drei Tranchen möglich, die unabhängig von einander getätigt werden konnten. Insgesamt haben etwa 50% der Mitarbeiter in Deutschland über 700.000 Aktien gezeichnet und erhalten.

Im Dezember 2007 hat die Tognum AG zudem ein einmaliges Incentivierungsprogramm für Führungskräfte durchgeführt. Dabei investieren die Teilnehmer aus eigenen Mitteln einen bestimmten Betrag, der vom Unternehmen verdoppelt wird. Mit dem gesamten eingesetzten Kapital wurden fiktive Tognum Aktien zum Durchschnittskurs im Zeitfenster 1. September bis 31. Oktober 2007 „erworben“. Diese fiktiven Aktien werden mindestens bis 1. April 2011 gehalten.

Einführung ERA Nach mehrjährigen Vorbereitungen und Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern wurde der neue Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) zum 1. Januar 2008 bei der Tognum AG, MTU Friedrichshafen GmbH und CFC Solutions eingeführt. Die Tochterunternehmen L’Orange und MDE hatten die Einführung bereits zum 1. Januar 2007 bzw. 1. Dezember 2006 vorgenommen. Die Führungskräfte und alle Mitarbeiter wurden im Vorfeld in einer Vielzahl von Veranstaltungen umfassend über alle Neuerungen des neuen Tarifvertrags informiert. Durch die Umsetzung von ERA werden zukünftig bei Angestellten und Arbei-tern gleiche Anforderungen gleich vergütet und das Entgelt, das auch eine leistungsbezogene variable Komponente enthält, durch ein einheitliches Bewertungssystem festgestellt.

Bei der Tognum AG und der MTU Friedrichshafen GmbH wird das Leistungsentgelt mittels einer Kombination der Methoden „Beurteilen“ und „Zielvereinbarung“ ermittelt. Das be-triebliche Leistungsentgeltvolumen liegt bei durchschnittlich 15% der tariflichen Grundent-geltsumme. Das individuelle Leistungsentgelt ist variabel, maximal können Beschäftigte ein Leistungsentgelt in Höhe von 30% ihres Grundentgelts erreichen. Zur Durchführung der neuen leistungsorientierten und -gerechten Vergütung wurde ein DV-gestütztes Workflow-system eingeführt.

Gesundes Arbeiten Die vielfältigen Angebote unseres werksärztlichen Dienstes zu Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und Ähnlichem werden durch konzernweite Gesundheitsseminare ergänzt, die bisher in erster Linie den leitenden Führungskräften angeboten wurden. Ab dem Jahr 2008 werden wir dieses Angebot auch den tariflichen Führungskräften anbieten.

Hohe Beteiligung bei Belegschaftsaktien

Modernes Vergütungskonzept eingeführt

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Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht

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Nachhaltigkeitsbericht Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt Das Engagement von Tognum in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft beruht auf dem Anspruch, erfolgreiches unternehmerisches Handeln mit gesellschaftlichen Interessen und ökologischen Belangen in Einklang zu bringen. Vor diesem Hintergrund sind wir auch in der Berichtsperiode in den genannten Bereichen aktiv gewesen.

Die Tognum AG und ihre Tochtergesellschaften fördern gemeinnützige Einrichtungen, die sozialen, mildtätigen, kirchlichen oder als besonders förderungswürdig anerkannten Zwe-cken verpflichtet sind. Dabei liegt der Fokus auf der Unterstützung von regionalen Instituti-onen oder Institutionen mit thematischem Bezug zum Unternehmen. Die Unternehmen der Tognum Gruppe geben außerdem konkreten Projekten und Vorhaben der jeweiligen Ein-richtungen den Vorzug vor pauschaler institutioneller Förderung.

Tognum unterstützt Bildungsinitiativen Beiträge zur Bildungsbemühung sind ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Verantwor-tung. So nimmt unsere Tochtergesellschaft MTU Friedrichshafen alljährlich am südwürt-tembergischen Regionalwettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ teil und organisiert in regelmäßigen Abständen diese Veranstaltung in Friedrichshafen. Die Gewin-ner des Landeswettbewerbs erhalten als besondere Anerkennung ihrer Leistung ein viertägi-ges Forschungspraktikum bei der MTU. Denn nur mit qualifizierten Nachwuchskräften, die sich schon früh für diese Themen interessieren, werden die Unternehmen am Wirtschafts- und Bildungsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb erfolgreich bestehen.

Auch im Jugendsport sind wir aktiv. Beispielsweise unterstützt die MTU seit fünf Jahren mit der Gründung des Friedsrichshafener „Leistungszentrum Jugendfußball“ besonders begabte Jugendliche verschiedener lokaler Vereine, die sich beim – inzwischen international bekann-ten – MTU-Hallencup mit europäischen Top-Jugendmannschaften messen können.

Tognum fördert Einklang von Familie und Beruf Im Juni 2007 wurde die MTU Friedrichshafen für ihre familienorientierte Personalpolitik mit dem „Grundzertifikat zum audit berufundfamilie®“ ausgezeichnet, das von Bundesfami-lienministerin Ursula von der Leyen und Staatssekretärin Dagmar Wöhrl übergeben wurde,. Das „audit berufundfamilie®“ würdigt angebotene Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und fördert durch gezielte Beratung das Potenzial von Unternehmen und Institutionen. Nach Abschluss dieses Prozesses wird das „Grundzertifikat zum audit berufundfamilie®“ erteilt. Maßgebliche Kriterien zur Auditierung der MTU Friedrichshafen sind Angebote wie beispielsweise die Kurzzeitbetreuung „Kindernest“, die bei plötzlichem Ausfall der Tagesmutter einspringt, oder die Stipendien der Jean-Raebel-Stiftung für Mitar-beiterkinder.

Umweltschutz als Unternehmensziel Umweltschutz gehört zu den wesentlichen Unternehmenszielen des Tognum-Konzerns. Auf der Grundlage der konzernweit gültigen Umweltpolitik haben wir uns eigene Handlungs-maximen gegeben. Unser Umweltmanagementsystem stellt sicher, dass alle umweltrechtli-chen Anforderungen und Gesetze eingehalten, unsere Umweltpolitik umgesetzt und unsere Umweltziele erreicht werden.

Über die obligatorische Einhaltung der gesetzlichen Umweltbestimmungen hinaus ist unser Ziel die kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes im Tognum Konzern. Dabei engagieren sich insbesondere die Führungskräfte dafür, die Umweltpolitik und das Umwelt-verständnis der Mitarbeiter im Konzern weiterzuentwickeln und den Umweltschutz in der Unternehmenskultur dauerhaft zu etablieren, um so Umweltbelastungen nachhaltig zu re-duzieren.

Tognum bewertet regelmäßig die Umweltauswirkungen der Produktionsprozesse und leitet daraus Handlungsziele für die Zukunft ab. Tognum produziert unter sparsamer Verwendung von Ressourcen. Soweit möglich werden alle Wege der Abfallvermeidung und der Wieder-verwertung genutzt. Die Unternehmen des Tognum Konzerns verlangen von ihren Lieferan-ten und Vertragspartnern die Einhaltung aller entsprechend geltenden Gesetze und fördern

Familienorientierte Personalpolitik

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Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht

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den Einsatz umweltverträglicher Verfahren. Ebenso müssen Vertragspartner, die in Werken der Tognum Gruppe tätig sind, diese Umweltnormen und -anforderungen erfüllen.

Die Bemühungen um den betrieblichen Umweltschutz werden dem Tognum Konzern seit dem Jahr 2001 durch die Zertifizierung des Umweltmanagement-Systems nach DIN EN ISO 14001 durch eine unabhängige Gutachterorganisation bestätigt. Das international gülti-ge Zertifikat attestiert uns ein herausragendes Umweltmanagement. Der Geltungsbereich des Zertifikats erstreckt sich über alle Tognum Produktionsstandorte. Dazu zählen die deut-schen Standorte von MTU Friedrichshafen, von Rotorion in Charleston/USA und L’Orange mit drei Standorten sowie MDE in Augsburg und MTU Suzhou in China. Ab dem Jahr 2008 gehört Katolight mit Sitz in Mankato, Minnesota/USA ebenfalls dazu.

Das Umweltmanagementsystem der Tognum AG regelt alle betrieblichen Prozesse im Um-weltschutz. Dabei werden alle Umweltauswirkungen bewertet. Das heißt: Emissionen, Ener-gie- und Wasserverbrauch, Boden- und Grundwasserschutz werden kontrolliert und opti-miert. Basis des betrieblichen Umweltschutzes sind die Mitarbeiter in ihrer praktischen Arbeit. Wir unterstützen und fördern den aktiven Umweltschutz durch gezielte Weiter-bildungsmaßnahmen bei allen Tochterunternehmen.

Zur CO2-Reduktion fördern wir Energieeinsparmaßnahmen und Maßnahmen zur Verbes-serung der Energieeffizienz. So werden in den Werken in Friedrichshafen zur Wärme- und Energieerzeugung u. a. zwei Blockheizkraftwerke von MDE mit MTU-Gas-Motoren einge-setzt. Zur Energieversorgung des Neubaus der Betriebskrankenkasse MTU ist eine Brenn-stoffzellen-Anlage von CFC Solutions im Bau. Es ist geplant, die im MTU Werk 2 entstehen-de Abwärme aus der Produktion und den Prüfständen für die Beheizung einer Schule und weiterer öffentlicher Gebäude in der Nachbarschaft zu verwenden. Derzeit laufen die Ab-stimmungen mit den Projektbeteiligten und den Behörden.

In den letzten Jahren haben wir große Anstrengungen unternommen, um die Lösemittel-emissionen deutlich zu reduzieren. Die Umstellung auf weitgehende Verwendung von Was-serlack und der Ersatz von Lösemittelreinigern durch wässrige Reinigungsverfahren hat eine massive Reduzierung der klimaschädlichen Stoffe (VOC) bewirkt. Unser Ziel ist es, dieses niedrige Emissionsniveau zu halten und, wenn möglich, noch weiter zu senken.

Als Anlieger des Bodensees hat die MTU Friedrichshafen GmbH, das Kernunternehmen des Konzerns, überdies eine besondere Verantwortung und ein langfristiges Interesse am Schutz der ökologischen Vielfalt des Sees. Im Jahr 2004 gründete sie die MTU Umweltstiftung mit einem eigenen Stiftungskapital. Die Stiftung unterstützt Forschungsvorhaben, die sich mit Flora, Fauna und Wasserhaushalt des Bodensees befassen, sowie Renaturierungen und Ar-tenschutzprojekte.

Darüber hinaus tragen wir mit der Entwicklung schadstoffarmer Motoren und Maschinen zum Umweltschutz bei. Kunden sparen mit Produkten von Tognum jährlich mehrere Mil-lionen Euro für Treibstoff, der nicht verbrannt wird und der damit auch keine Emissionen verursachen kann. Zudem arbeitet Tognum fortgesetzt an effizienzoptimierten Lösungen zum Einsatz von prinzipbedingt gering emittierenden Techniken wie Gasmotoren. So ist Tognum umfangreich aktiv wie passiv im Umweltschutz tätig.

Produktionsstandorte mit Umweltzertifikat

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Lagebericht Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz

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Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz (§ 315 Abs. 4 HGB)

Der Gesetzgeber verabschiedete im Juli 2006 ein sogenanntes Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz und erweiterte den § 315 des HGB um den Absatz 4. Für den Tognum Konzern ergeben sich daraus nachstehende Pflichtangaben:

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals Das gezeichnete Kapital der Tognum AG beträgt 131.375.000,00 Euro und ist eingeteilt in 131.375.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro je Aktie.

Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft. Die Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich im Einzelnen aus den Regelungen des Aktiengesetzes.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Im Rahmen der Vorbereitung des Börsengangs wurde zwischen den Konsortialbanken, der Tognum AG und dem abgebenden Aktionär ein „Underwriting Agreement“ mit Datum vom 25. Juni 2007 geschlossen, in dem sich der abgebende Aktionär verpflichtet, die nicht im Rahmen des Börsengangs verkauften Aktien über einen Zeitraum von sechs Monaten nach erstmaliger Börsennotierung nicht zu verkaufen. Ferner haben sich die Seeker Manage-mentbeteiligung GmbH & Co. KG und die an ihr beteiligten Organmitglieder der Tognum AG mit einer „Lock up-Vereinbarung“ desselben Tages verpflichtet, über einen Zeitraum von zwölf Monaten nach erstmaliger Börsennotierung keine Aktien der Gesellschaft zu verkaufen, die ihnen mittelbar als Gesellschafter des abgebenden Aktionärs oder unmittelbar nach einer Übertragung der Aktien auf sie zustehen.

Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten Die Seeker Rekees S.à r.l., Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 7. Dezember 2007 die Schwellen von 30 und 25% der Stimmrechte an unserer Gesell-schaft unterschritten hat und ihr nunmehr 24,57% der Stimmrechte an unserer Gesellschaft zustehen.

Die Seeker Managementbeteiligung GmbH & Co. KG, Dachau, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 7. Dezember 2007 die Schwellen von 3, 5 und 10% der Stimm-rechte an unserer Gesellschaft überschritten hat und ihr nunmehr 11,61% der Stimmrechte an unserer Gesellschaft zustehen.

Die nachfolgend aufgeführten Gesellschaften haben uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 4. Juli 2007 die Schwellen von 75% und 50% der Stimmrechte an unserer Gesell-schaft unterschritten haben und ihnen nach § 22 Abs. 1 bis 3 WpHG in der Summe 42,91% der Stimmrechte zuzurechnen sind:

» Seeker (Guernsey) Holdings Limited, - EQT IV (No. 1) Limited Partnership, EQT IV (No. 2) Limited Partnership,

» EQT IV GmbH & Co. KG,

» EQT IV Co-Investment-Scheme,

» EQT IV (General Partner) Limited Partnership,

» EQT IV Limited, jeweils mit Sitz in St. Peter Port/Guernsey,

» EQT IV AG, Zürich/Schweiz,

» CBTJ Financial Services B.V., Amsterdam/Niederlande.

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Lagebericht Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz

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Aufgrund der Ausübung der Greenshoe-Option durch die Konsortialbanken im Nachgang zum Börsengang ist der indirekte Stimmrechtsanteil7 der vorstehend aufgeführten Gesell-schaften zum 22. Juli 2007 auf 36,18% abgesunken.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben Es sind keine Arbeitnehmer am Kapital der Gesellschaft beteiligt, die einer Stimmrechtskon-trolle unterliegen.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung Die Bestellung und die Abberufung von Mitgliedern des Vorstands sind in §§ 84 und 85 AktG sowie in § 31 MitbestG geregelt. Danach werden Vorstandsmitglieder vom Auf-sichtsrat auf höchstens fünf Jahre bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig.

Nach § 31 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Kommt hiernach eine Bestellung nicht zustande, hat der Vermittlungsausschuss des Aufsichtsrats innerhalb eines Monats nach der Abstimmung dem Aufsichtsrat einen Vorschlag für die Bestellung zu machen. Der Aufsichtsrat bestellt dann die Mitglieder des Vorstands mit der Mehrheit der Stimmen seiner Mitglieder. Kommt auch hiernach eine Bestellung nicht zustande, hat bei einer erneuten Abstimmung der Aufsichtsratsvorsitzende zwei Stimmen.

Der Vorstand besteht gemäß § 7.1 der Satzung aus mindestens zwei Personen; die Zahl der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsit-zenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden ernennen, § 84 AktG und § 7.1 der Satzung. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, wird das Mitglied nach § 85 AktG in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich bestellt. Der Auf-sichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt, § 84 Abs. 3 AktG.

Eine Änderung der Satzung bedarf nach § 179 AktG eines Beschlusses der Hauptversamm-lung. Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, ist gemäß § 23 der Sat-zung dem Aufsichtsrat übertragen. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat gemäß § 5.4 der Satzung ermächtigt, § 5 der Satzung entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des Geneh-migten Kapitals 2007/I und nach Ablauf der jeweiligen Ermächtigungsfrist zu ändern.

Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen Die Hauptversammlung der Tognum AG hat am 5. Juni 2007 den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats in der Zeit bis zum 30. April 2012 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Stückaktien um bis zu 60.012.500,00 Euro zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2007/I). Der Vorstand hat am 21. Juni 2007 aufgrund dieser Ermächtigung anlässlich des Börsengangs beschlossen, das Grundkapital um 11.350.000,00 Euro durch Ausgabe von 11.350.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stück-aktien zu erhöhen. Der Beschluss und die Durchführung der Kapitalerhöhung wurden am 26. Juni 2007 im Handelsregister der Gesellschaft eingetragen und damit wirksam.

Die außerordentliche Hauptversammlung vom 5. Juni 2007 hat den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals auf den Inhaber lautende Op-tions- und/oder Wandelanleihen im Gesamtnennbetrag von bis zu 500.000.000,00 Euro auszugeben und den Inhabern von Optionsanleihen Optionsrechte bzw. den Inhabern von Wandelanleihen Wandlungsrechte auf Inhaberaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen

7 Der (indirekte) Stimmrechtsanteil der Seeker (Guernsey) Holdings Ltd. und der mit ihr verbundenen Gesellschaften in Höhe von jeweils 36,18% entspricht per 31. Dezember 2007 der Summe der Stimmrechtsanteile der Seeker Re-kees S.à. r.l. und der Seeker Management Beteiligung GmbH & Co. KG, wie sie im Dezember 2007 von diesen Ge-sellschaften gemeldet wurden.

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Lagebericht Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz

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Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 13.000.000,00 Euro nach näherer Maßgabe der Options- bzw. Wandelanleihebedingungen zu gewähren. Die Ermächtigung ist bis zum 31. Mai 2012 befristet.

Ferner hat die außerordentliche Hauptversammlung am 5. Juni 2007 den Vorstand ermäch-tigt, eigene Aktien in Höhe von insgesamt bis zu 10% des Grundkapitals zu jedem zulässigen Zweck im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zu erwerben. Die Ermächtigung gilt bis zum 30. November 2008.

Der Vorstand hat von den vorstehenden Ermächtigungen zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen und zum Erwerb eigener Aktien im Berichtsjahr keinen Gebrauch gemacht.

Wesentliche Vereinbarungen des Mutterunternehmens, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen In einem Kreditvertrag mit einem Konsortium aus 13 internationalen Banken über ein Ge-samtvolumen von 450 Mio. Euro und 260 Mio. US-Dollar ist vereinbart, dass jede der Kon-sortialbanken im Falle eines Kontrollwechsels bei der Tognum AG die Möglichkeit hat, ihre Verpflichtungen aus dem Kreditvertrag zu kündigen.

Insgesamt stellen die vorstehend dargestellten Regelungen zu den Rechten der Vertragspart-ner in Fällen eines Kontrollwechsels übliche Bedingungen im Rahmen derartiger Kreditver-einbarungen dar.

Entschädigungsvereinbarungen des Mutterunternehmens, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sind Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.

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Lagebericht Vergütungsbericht

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Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die auf die Festlegung der Vergü-tung des Vorstands der Tognum AG Anwendung finden und erläutert Höhe sowie Struktur der Vorstandseinkommen. Außerdem werden Grundsätze und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats beschrieben. Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und beinhaltet Angaben, die nach den Erforder-nissen des deutschen Handelsrechts Bestandteil des Konzernlageberichts nach § 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB sind. Der Vergütungsbericht findet sich im Corporte-Governance-Bericht, der Bestandteil des Geschäftsberichts für das Geschäftsjahr 2007 ist.

Nachtragsbericht Mit Vertragsunterzeichnung vom 21. Oktober 2007 haben wir über unsere Tochtergesell-schaft MTU Friedrichshafen GmbH die SKL Motor GmbH (ein Unternehmen der Dr. Gies Unternehmensgruppe) vollständig erworben. Die Übernahme wurde zum 1. Januar 2008 wirksam.

Zum 31. Dezember 2007 hat Dr. Jürgen Großmann sein Mandat im Aufsichtsrat der To-gnum AG niedergelegt. Als Nachfolger bestellte das zuständige Amtsgericht Ulm am 7. Januar 2008 Dr. Cletus von Pichler.

Nach dem Bilanzstichtag haben sich darüber hinaus keine wesentlichen Sachverhalte erge-ben, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.

Abhängigkeitsbericht Schlusserklärung nach § 312 Abs. 3 Satz 3 AktG Die Tognum AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die dem Vorstand im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen bzw. die Maßnahme getroffen wurde, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist durch die getroffene Maßnahme nicht benachteiligt worden.

Risikobericht RISIKOMANAGEMENT

Als international agierendes Unternehmen ist der Tognum Konzern vielfältigen Risiken ausgesetzt Diese Risiken resultieren zum einen aus signifikanten Veränderungen auf den Märkten, in denen Tognum sich bewegt, zum anderen aus einer nennenswerten Verschie-bung der Wettbewerbsposition von Tognum. In der Folge kann – abhängig von der jeweili-gen Bedeutung dieser Risiken – die Vermögenssituation der Tognum Aktionäre mehr oder weniger stark betroffen sein.

Um daher solche Risiken so weit wie möglich zu minimieren, haben wir ein leistungsfähiges Risikomanagementsystem eingeführt, das für das Unternehmen ungünstige Entwicklung so zeitig wie möglich identifizieren, analysieren und die rasche Einleitung gegensteuernder Maßnahmen ermöglichen soll. Es sind Risikoverantwortliche benannt, die auf Grundlage einer unternehmensweiten Risikoinventur Risiken identifizieren, indem sie Ereignisse und Entwicklungen im Unternehmen oder in seinem Umfeld systematisch betrachten, die zu Abweichungen vom geplanten wirtschaftlichen Erfolg führen können. Den Risikoverant-wortlichen stehen hierfür Computerprogramme zur Verfügung, die der Identifikation, Do-kumentation und Bewertung dienen und zusätzlich durch die Erfassung von Indikatoren frühzeitig risikobehaftete Entwicklungen aufzeigen.

Einführung eines leistungsfähigen Risikomanagementsystems

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Lagebericht Risikobericht

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Die Bewertung der Risiken erfolgt zum einen nach der Eintrittswahrscheinlichkeit und zum anderen nach der Schadenshöhe bei Eintritt. Entsprechend werden die Risiken in einer Matrix dargestellt. Die Einstufung der Risiken ergibt auch den „Eskalationsprozess“, der festlegt, ob eine Berichterstattung erforderlich ist oder möglicherweise sogar Ad-hoc-Maßnahmen zu erfolgen haben.

Die Prozesse von der Risikoidentifikation über die regelmäßige Erfassung, Analyse und Steuerung bis hin zur Berichterstattung der einzelnen Risiken und der gesamten Risiko-situation wurden von uns definiert und in einer konzernweit geltenden Richtlinie festge-halten. Zusätzlich hat jeder Mitarbeiter Zugang zu einem Risikohandbuch mit umfassenden Informationen. Darüber hinaus entwickeln wir das unternehmensweite Risikomanagement-system kontinuierlich weiter. Hierzu verwenden wir auch Hinweise und Optimierungsemp-fehlungen aus externen und internen Audits.

RISIKEN

Technologierisiken Zu den wesentlichen Risiken des Tognum Konzerns zählen Technologierisiken. Zunehmen-de Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Produkte sowie zunehmend rigider werdende Abgasvorschriften führen zu wesentlichen Herausforderungen bei der technischen Weiterentwicklung der Produkte. Wir begegnen diesen Risiken durch eine stetige Optimierung des Entwicklungsprozesses, der einem stringenten Projektmana-gement folgt, sowie eine weitere personelle Verstärkung der Entwicklungskapazitäten.

Marktrisiken Der Vertriebserfolg hinsichtlich der Tognum-Produkte ist einem konjunkturzyklischen Nachfrageverhalten ausgesetzt. Es erfolgen daher regelmäßig Markteinschätzungen unter besonderer Beachtung der konjunkturellen Entwicklung und des Wettbewerbsumfeldes. Auch durch die Flexibilisierung der Produktionskapazitäten und Maßnahmen zur Reduk-tion der Fixkosten werden mögliche Risiken aus Produktions- und Absatzschwankungen verringert.

Aufgrund des starken Wettbewerbs auf dem Markt für Motoren können Preissteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Vorprodukten möglicherweise nicht vollständig an Kunden weitergeben werden. Zur Verringerung dieser Preis- und Bezugsrisiken auf der Beschaf-fungsseite setzten wir deshalb auf weltweit koordinierte Einkaufsaktivitäten, langfristige Lieferverträge und die kontinuierliche Optimierung des Lieferantenportfolios. Hierzu gehört auch die Umsetzung einer produktionsstandortbezogenen Beschaffungsstrategie mit dem Hintergrund, die Abhängigkeit von den teilweise teuren westeuropäischen Zuliefermärkten zu reduzieren.

Qualitätsrisiken Nicht zuletzt wegen der anerkannten Qualität unserer Produkte und der globalen Service-präsenz erfreut sich Tognum einer weiterhin hohen Nachfrage nach ihren Angeboten. Die technische Spezifikation der Produkte erfordert eine hohe Qualität der Zulieferer. Mögli-cherweise wird deren Termintreue und Qualität durch eine hohe Auslastung nahe der Kapa-zitätsgrenze negativ beeinflusst. Die daraus resultierenden Risiken beschränken wir durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten und deren regelmäßige Überprüfung.

Bei Produktmängeln entstehen Reputations- und Haftungsrisiken. Diesen Risiken beugen wir durch eine sorgfältige Produktentwicklung und ein umfangreiches Qualitätsmanage-ment vor. Da dennoch einzelne Mängel nicht ausgeschlossen werden können, bieten wir unseren Kunden ein global verfügbares und zuverlässiges Servicenetz. Zusätzlich werden die Auswirkungen dieser Risiken durch Versicherungsverträge reduziert.

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Lagebericht Risikobericht

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IT-Risiken Die zentralen Geschäftsprozesse unserer Einzelunternehmen und die der gesamten Gruppe sind in hohem Maße von IT-Prozessen und -Aktivitäten abhängig. Um die daraus entste-henden Risiken zu minimieren, wird die IT-Organisation im Rahmen der globalen IT-Strategie weiterentwickelt und entsprechend den Anforderungen kontinuierlich optimiert. Die Zuverlässigkeit der IT-Systeme wird dabei durch konsequente Standardisierung der IT-Infrastruktur in der gesamten Gruppe und stetige Anpassung an den Stand der Technik stetig erhöht.

Finanzmarktrisiken Als ein international agierender Konzern sind wir im Rahmen unserer operativen Geschäfts-tätigkeit und im Finanzierungsbereich generell Finanzmarktrisiken ausgesetzt. Diese betref-fen im Wesentlichen die nachstehend aufgeführten Währungs- sowie Zinsänderungsrisiken. Weitere Informationen zu Finanzierungs- und Finanzmarktrisiken sind zudem im Anhang unter dem Punkt 4 im Abschnitt „Finanzrisikomanagement“ aufgeführt.

Währungs- und Zinsrisiken Zur Begrenzung bzw. Eliminierung von Währungsrisiken aus Vermögenswerten, Verbind-lichkeiten und erwarteten zukünftigen Zahlungsströmen, die auf eine andere Währung als den Euro lauten, werden unter anderem Darlehen in Fremdwährungen aufgenommen sowie Devisentermingeschäfte und Optionen eingesetzt. Dies betrifft vor allem aus US-Dollar-Engagements resultierende Währungsrisiken. Wir haben zudem variabel verzinsliche Bank-darlehen aufgenommen. Die daraus resultierenden Zinsänderungsrisiken sind durch Zins-derivate begrenzt.

Personalrisiken Risiken im Personalbereich resultieren insbesondere aus der gegenwärtigen Situation auf dem globalen Personalmarkt, der eine relative Knappheit an hochqualifizierten Fach- und Führungskräften aufweist. Hier sind vor allem Ingenieure zu nennen. Diesem Risiko begeg-nen wir durch unsere Aufstellung als attraktiver und zeitgemäßer Arbeitgeber. Weiterhin haben wir unsere Personalmarketing-Aktivitäten schon im Vorfeld der Rekrutierung ver-stärkt. Dies geschieht z.B. durch die gezielte Ansprache von zukünftigen Ingenieuren bereits während des Studiums. Weiterhin wird ein Traineeprogramm für Absolventen etabliert. Dem Facharbeitermangel begegnen wir auch durch eine Erhöhung der Ausbildungsplätze. Insgesamt verfolgen wir im Bereich Personal eine „präventive Risikostrategie“. Dieses Vor-gehen umfasst auch Maßnahmen zur langfristigen Bindung des Personals an das Unterneh-men, etwa durch Beteiligungsprogramme am Unternehmenserfolg.

Sonstige Risiken Risiken aus Forderungsausfällen, denen der Konzern im geschäftsüblichen Umfang ausge-setzt ist, begegnen wir mit den üblichen Mitteln der Forderungsabsicherung sowie einem aktiven Forderungsmanagement. Darüber hinaus tragen wir erkennbaren Ausfallrisiken durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung.

Nicht zuletzt umfassen die Betriebsaktivitäten im Tognum Konzern auch Umweltrisiken, so zum Beispiel der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wie Dieselkraftstoff und Mine-ralölen. Den daraus entstehenden Risiken setzten wir regelmäßige Umweltschutzaudits entgegen, die im hohen Maße sicherstellen, dass sowohl nationale Umweltschutzvorschriften als auch die hohen konzerninternen Umweltvorgaben eingehalten werden.

GESAMTAUSSAGE ZUR RISIKOSITUATION

Durch die deutliche Reduzierung der Nettofinanzverschuldung und der gleichzeitigen Er-höhung der Eigenkapitalquote konnten wir bei den refinanzierenden Banken eine dem Investment Grade entsprechende Bonitätsbewertung bekommen. Dies zeigt sich in den Konditionen der nach dem Börsengang durchgeführten Neufinanzierung. Wir sehen uns hierdurch im Bereich der Finanzierung gut aufgestellt.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden, derzeit nicht erkennbar sind.

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Lagebericht Prognose/Strategie/Chancen

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Prognose/Strategie/Chancen Konjunkturprognose trotz Finanzkrise positiv Wir gehen davon aus, dass sich das in den vergangenen Jahren überdurchschnittliche Wachstum in den meisten unserer Branchen und Märkte mittel- und langfristig fortsetzen wird. Dabei bieten uns die folgenden Megatrends große Chancen zur nachhaltigen Weiter-entwicklung des Tognum Konzerns:

» Mit der Dynamik vieler sogenannter Emerging-Markets-Staaten sowohl in der Produkti-on als auch im Konsum entstehen recht günstige wirtschaftliche und gesetzliche Rah-menbedingungen in Regionen, in denen wir schon tätig sind oder verstärkt tätig werden wollen.

» Weiterhin wird die beständig zunehmende Globalisierung von Produktionsstandorten und Handelsströmen dazu beitragen, dass noch mehr Energie erzeugt und noch mehr Rohstoffe gefördert sowie noch mehr Güter und Personen transportiert werden.

» Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die steigende relative Knappheit von Rohstoffen und Energie aufgrund gesetzlicher und anderer Regulierungen zu einer weiter erhöhten Nachfrage nach noch effizienteren Produktions- und Transportsystemen führt.

» Nicht zuletzt erhöht die Globalisierung die Nachfrage nach Produkten und Systemen, die zum Schutz von nationalen und regionalen Grenzen und Küsten oder öffentlichen Ein-richtungen eingesetzt werden.

Diese für unser Geschäft relevanten Trends können wir zum Wohle unserer Stakeholder (alle Interessengruppen, die ein wesentliches Interesse am Unternehmen haben) nutzen und dabei unsere Motoren, Systeme und Dienstleistungen in den jeweiligen Märkten noch besser positionieren.

Das größte kurzfristige Risiko für die weitere positive Entwicklung unserer Branchen und Märkte verbirgt sich unseres Erachtens hinter der aktuellen US-Hypothekenkrise und deren Auswirkungen auf das internationale Bankensystem. Angesichts dieser von Fachleuten ver-stärkt auch als Vertrauenskrise bezeichneten Entwicklung sowie aufkeimender Rezessions-ängste in den USA reduzierten Konjunkturforscher die Wachstumserwartung für das US-Bruttosozialprodukt im Jahr 2008 von 2,4% (Prognose im November 2007) auf 1,4% (Febru-ar 2008). Doch während sich der mit dem Ursprung der Krise verbundene Abschwung am US-Immobilienmarkt beschleunigt, beginnt sich – nach Angaben des US-Handelsministeriums – die Auftragslage für Wirtschaftsgüter im Januar 2008 mit einer erwarteten Lebensdauer von länger als drei Jahren offenbar zu erholen. Inwiefern sich die drastische Senkung des US-Leitzinses auf zunächst 3,0% und das Konjunkturprogramm der US-Regierung in Höhe von 150 Mrd. US-Dollar positiv auf Binnen- und Exportmärkte auswirken, kann nach Expertenmeinung erst im zweiten Halbjahr 2008 abschließend beur-teilt werden.

Im Zuge der Entwicklungen in den USA wurden ebenso die Wachstumsprognosen für Eu-ropa im Jahr 2008 revidiert. So erwarten die Forscher ein Wachstum von 1,8% für Westeu-ropa und 1,7% für Deutschland. In den vor allem auch für Kunden der Tognum Gruppe relevanten Wachstumsmärkten verlangsamt sich der erwartete Anstieg des Bruttosozialpro-dukts auf einem immer noch hohen Niveau. Zum Beispiel wird für Osteuropa und die GUS-Staaten eine Wachstumsrate von 5,8% in Aussicht gestellt, für den Mittleren Osten von 5,9%, für Lateinamerika von 5,0%, für China von 10,2%, für Indien von 8,6% und für die übrige asiatische Region von durchschnittlich 5,5%.

Günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Wachstum

Optimistische Konjunkturprognosen trotz internationaler Bankenkrise

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Lagebericht Prognose/Strategie/Chancen

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Ungeachtet des anhaltend starken Außenwertes des Euro bzw. des damit einhergehenden schwachen US-Dollars und einem durchschnittlichen Wechselkurs von rund 1,47 Eu-ro/Dollar in den ersten beiden Monaten 2008 bleiben die Aussichten der deutschen Export-wirtschaft entsprechend der Umfragen führender Wirtschaftsforschungsinstitute optimis-tisch. Wenngleich sich die Wachstumsdynamik in den Absatzmärkten der Industrieländer im Jahresvergleich voraussichtlich verlangsamen wird, ist insbesondere in großen Emerging Markets mit einer anhaltend positiven Wirtschaftsentwicklung zu rechnen. Dieser Effekt sollte einen Großteil des Nachfragerückgangs aus den Industrieländern ausgleichen. So registriert das verarbeitende Gewerbe in Deutschland laut einer Umfrage des Münchner ifo Instituts vom Januar 2008 einen rekordverdächtig hohen Bestand an Aufträgen.

In den für Tognum relevanten Off-Highway-Märkten für schnelllaufende Dieselmotoren sowie für komplette Energiesysteme erwarten wir im Jahr 2008 und in den Folgejahren in fast allen Anwendungsbereichen und Absatzmärkten weiterhin ein Wachstum. Unter der Voraussetzung, dass sich die zum Berichtsjahresende verfügbaren Konjunkturprognosen sowie der Euro/Dollar-Wechselkurs verfestigen, erwarten wir mittelfristig ein durchschnitt-liches Jahreswachstum von 4,5 bis 6,5% für den relevanten Dieselmotorenmarkt sowie von 6 bis 8% für den relevanten Markt für Energieanlagen.

Wir wollen wie in den Jahren 2006 und 2007 das prognostizierte Marktwachstum im Ge-schäftsjahr 2008 und in den Folgejahren übertreffen. Um dieses Ziel auch in Zukunft zu erreichen, haben wir im Geschäftsjahr 2007 für den Tognum Konzern vier strategische Initi-ativen entwickelt, die nachhaltiges Wachstum sichern sollen:

» Ausbau des Geschäftes mit Motoren sowie mit Systemen für die Energieerzeugung (Po-wer Generation und Onsite Energy Systems);

» Ausbau des After-Sales-Geschäftes insbesondere im Bereich Remanufacturing sowie Service/Reparatur;

» intensive Erschließung der Wachstumsmärkte vor allem in Asien mit Fokus auf China und Indien;

» kundenorientierte Systemapplikationen und Erweiterung des Produktprogramms für neue Applikationen sowie neue Segmente.

Diese strategischen Initiativen wurden bereits im Berichtsjahr erfolgreich vorangebracht.

Im Teilsegment Onsite Energy Systems, das durch die weiter wachsende Nachfrage nach Aggregaten sowohl für industrielle als auch für stationäre, dezentrale Energieerzeugungsan-lagen im Notstrom- und Dauerbetrieb gekennzeichnet ist, wollen wir mittelfristig im Jahres-durchschnitt deutlich über 20% wachsen. Hier offerieren wir als weltweit einziger Anbieter dezentrale Energiesysteme sowohl auf Basis von Dieselmotoren als auch von Gasmotoren und Brennstoffzellen. Künftig beabsichtigen wir, diese Anlagen für die optimale Bedarfsde-ckung unserer Kunden so intelligent miteinander zu verknüpfen, dass immer ein optimaler Wirkungsgrad erreicht wird.

Mit der erfolgreichen Übernahme und Integration der US-amerikanischen Tochter Katolight Corp. im Jahr 2007 haben wir nun einen direkten Zugang zu den Abnehmern der Anlagen. Katolight ist für uns aufgrund der hervorragenden Produkte und der relativ günstigen Kos-tenbasis nicht nur ein wichtiges Standbein zur regionalen Expansion in Nordamerika.

Unsere deutsche Konzerntochter MDE Dezentrale Energiesysteme GmbH entwickelt Strom-generatorensysteme auf Gasmotorenbasis sowie komplette Kraft-Wärme-Kopplungs-Energiemodule (Blockheizkraftwerke). Gegenüber herkömmlichen Kraftwerken lässt sich der Gesamtwirkungsgrad von rund 45% auf über 85% anheben. Infolge eines Strategiewech-sels wollen wir dieses im Inland erfolgreiche Geschäft stärker internationalisieren und pla-nen dafür die Expansion im europäischen Ausland und in Asien.

Off-Highway-Märkte wachsen weiter

Vier strategische Initiativen für nachhaltiges Wachstum

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Lagebericht Prognose/Strategie/Chancen

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Die in dem Zukunftsfeld „Dezentrale Energiesysteme auf Brennstoffzellenbasis“ tätige Tognum Tochter CFC Solutions GmbH positioniert ihre Produkte unter der Marke HotMo-dule. Mit Hilfe der Hochtemperatur-Brennstoffzellen werden aus Erdgas oder Bio-, Klär- und Grubengas umweltfreundlich Dauerstrom, Wärme und Dampf erzeugt. CFC verfügt derzeit über insgesamt 23 Versuchsanlagen als Referenzprojekte. Wir rechnen damit, dass wir das Geschäftsfeld ab dem Jahr 2009/2010 mit Serienanlagen stark ausbauen werden. Der künftige Erfolg ist hier abhängig von der Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Technologie sowie von der Förderung durch die öffentliche Hand.

Der Ausbau des After-Sales-Geschäftes bildet ebenfalls einen Schwerpunkt unserer Wachs-tumsstrategie. Bisher haben wir uns im Wesentlichen auf die Versorgung unserer Kunden mit Ersatzteilen konzentriert, was über 80% des Umsatzes in diesem Teilsegment ausmacht. Das Ersatzteilgeschäft selbst ist in unseren Märkten besonders attraktiv – nicht zuletzt, weil der Anteil Dritter aufgrund der technischen Bedingungen sehr gering ist. Hier werden wir mit der weiteren Zunahme der im Markt vorhandenen Motoren und Systeme der Tognum Gruppe nachhaltig wachsen.

Die künftige Strategie für das neue Geschäftsmodell sieht vor, zusätzlich zum Ersatzteilver-trieb die Felder Service und Remanufacturing intensiv auszubauen. Damit wollen wir in den nächsten Jahren im Bereich After Sales durchschnittlich über 10% pro Jahr wachsen.

Die schnellen Erfolge beim Ausbau des After-Sales-Geschäftes werden durch erste bedeu-tende Service-Aufträge dokumentiert. Beispielhaft ist der 10-jährige Wartungsvertrag für die von uns überwiegend im Berichtsjahr gelieferten 150 neuen Motoren für Hochgeschwindig-keitszüge („High Speed Trains“) in England mit einem Volumen von insgesamt rund 125 Mio. Euro. Hier wird deutlich, dass wir uns auf das Servicegeschäft mit neuen Motoren fokussieren, die bei einem einzelnen Kunden oder in einer Region in hoher Stückzahl vor-handen sind.

Neben dem Service wird die Generalüberholung und Modernisierung von Motoren, die am Ende ihrer normalen Betriebszeit angelangt sind, eine weitere tragende Säule im Bereich After Sales sein. Dieses so genannte Repair- und Remanufacturing-Geschäft wird für uns umso lukrativer, je mehr Tognum-Produkte sich im Markt befinden. Hierbei geben uns die Kunden ältere Motoren zurück; diese werden grundüberholt oder modernisiert und zu gleichen Garantiebedingungen wie bei einem Neumotor angeboten. Dies ist eine vorteilhafte Situation für unsere Kunden, die damit günstiger an einen Ersatzmotor kommen, und wegen des geringeren Ressourcenverbrauchs nicht zuletzt auch für die Umwelt.

Um diese neue Strategie umzusetzen, haben wir zu Beginn des Jahres 2008 die SKL Motor GmbH in Magdeburg übernommen. Die Gesellschaft verfügt über eine für dieses Ge-schäftsmodell optimale Infrastruktur, modernste Anlagen und hochqualifizierte Mitarbeiter. Den Standort Magdeburg bauen wir zum Remanufacturing-Zentrum aus und schaffen dabei neue Arbeitsplätze. Vergleichbare Zentren sind mittelfristig in den Regionen Nordamerika und Asien/Pazifik geplant.

Mit der nächsten Phase unserer profitablen Expansionsstrategie wollen wir die Wachstums-region Asien/Pazifik weiter erschließen und dort den Jahresumsatz von bislang rund 400 Mio. Euro innerhalb von fünf Jahren verdoppeln. Bereits in den vergangenen Jahren haben wir unseren dortigen Kundenstamm ständig erweitert und im Jahr 2006 im chinesischen Suzhou eine Montagefabrik errichtet. Nun haben wir verschiedene neue Maßnahmen eingeleitet, um unsere gute Marktposition weiter zu verbessern. Im Fokus steht die Erschließung der zu-kunftsträchtigen Schwellenländer wie China und Indien, deren Märkte für moderne Hoch-leistungs-Dieselmotoren sich erst in den nächsten Jahren nachhaltig entwickeln werden.

Neue Service- und Remanufacturing-Dienstleistungen

Verdopplung des Umsatzes in Asien mit Fokus auf China

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Lagebericht Prognose/Strategie/Chancen

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Ein wichtiger Pfeiler der Asien-Strategie ist die Gründung eines Joint Venture (JV) in China. Mit unserem JV-Partner, einem chinesischen Großkonzern, arbeiten wir bereits seit über 20 Jahren vertrauensvoll zusammen. Ende Dezember 2007 wurde vereinbart, dass das JV künf-tig – ergänzend zu unserer eigenen Montage in Suzhou – Großmotoren aus dem traditionel-len Produktportfolio montiert. Mit der verstärkten Dezentralisierung unserer Produktion und zusätzlichen Kundenbetreuern rechnen wir uns sehr gute Chancen aus, unsere Umsätze bei Motoren und Systemen für Schiffs-, Bergbau und Bahnanwendungen sowie bei Systemen zur Notstromerzeugung in Kernkraftwerken stark auszubauen. Zum Beispiel hat die chinesi-sche Regierung angekündigt, dass der große Energiebedarf des Landes durch den Bau einer Vielzahl von Kernkraftwerken gedeckt und dass die chinesische Küstenwache modernisiert werden soll.

Um die China-Strategie konsequent umzusetzen, verlegen wir die für Asien zuständige operative Führungsmannschaft von Singapur nach Shanghai und werden künftig von dort aus u. a. auch den Einkauf für die Region koordinieren. Darüber hinaus wird in Suzhou neben dem bestehenden Montagewerk ein Technologiezentrum eingerichtet. Von hier aus soll auch das JV technisch unterstützt und die Beratungs- und Beschaffungskompetenzen gegenüber Kunden und Lieferanten erhöht werden. Zusätzlich wird die Vertriebsorganisa-tion in China durch vier neu zu schaffende regionale Service-Center in China profitieren.

Dass die Tognum Gruppe mittels unserer Marke MTU in dieser Region bereits gut positio-niert ist, zeigen mehrere namhafte Projekte: Beispielsweise wurde am Ende des Berichtsjah-res eine große Stückzahl der Motorenbaureihe 2000 verkauft, die in unserem Werk in Suz-hou montiert wurden. Darüber hinaus werden bei den Olympischen Spielen im Jahr 2008 in Peking zahlreiche Notstromanlagen von uns im Einsatz sein, die sich durch ihre besonders hohe Zuverlässigkeit auszeichnen. Damit ist auch die Stromversorgung des „Birds Nest“, des Hauptstadions der Olympischen Spiele, gesichert. Weitere Bauwerke mit Anlagen der Tognum Gruppe sind das Shenyang Olympiastadion, die Nationalsporthalle und das olym-pische Konferenzzentrum. Zudem werden bereits heute viele Schnellfähren in Hongkong von MTU-Motoren angetrieben; weitere Motoren werden zum Jahresanfang 2008 ausgelie-fert. Ebenso werden im Geschäftsjahr 2008 für rund 60 Mio. Euro neue Boote der koreani-schen Küstenwache mit großen Schiffsmotoren von MTU ausgestattet.

Wichtigste Grundlage für die drei vorgenannten strategischen Wachstumsinitiativen ist unser technologisch hochwertiges und diversifiziertes Produktprogramm und das hierfür notwendige innovative Know-how unserer Mitarbeiter und Partner. Das Angebotsportfolio unserer Tochterunternehmen wurde im vergangenen Jahrzehnt sehr gezielt auf die Wünsche unserer Kunden erweitert – mit Schwerpunkt auf neuen kommerziellen Anwendungen in den Leistungsklassen von 1.000 bis zu 10.000 Kilowatt. Für die schon bislang wichtigsten Herausforderungen – niedrigere Betriebskosten über den Produktlebenszyklus, geringerer Verbrauch, schärfere Abgasvorschriften – sehen wir uns bestens gerüstet. Gerade hierfür werden unsere etablierten Baureihen 2000 (Diesel) und 4000 (Diesel und Gas) sowie die Einspritzsysteme von L’Orange und die Onsite Energy Systeme beständig weiterentwickelt.

Im Vordergrund der Entwicklungsarbeit steht die Reduzierung der Lebenszykluskosten für unsere Kunden und damit die weitere Optimierung des Kraftstoffverbrauchs und die Steige-rung der Leistung in den einzelnen Leistungsklassen. Ein zunehmend wichtiger Aspekt ist die Weiterentwicklung der technologisch hochwertigen Systeme zur Einhaltung künftiger Abgasvorschriften. Grundlage unseres Erfolgs bilden die drei technologischen Schlüssel-komponenten „Turbolader“, „Motorelektronik“ und „Einspritzsysteme“, die wir im Gegen-satz zu den meisten Wettbewerben allesamt im eigenen Haus entwickeln und auch fertigen. Darin erkennen wir einen Wettbewerbsvorsprung, den wir im vierten, immer wichtiger werdenden Bereich der Abgasnachbehandlungssysteme ausbauen werden.

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Lagebericht Prognose/Strategie/Chancen

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Schließlich profitieren wir bei der Entwicklung neuer Motorengenerationen von den umfas-senden technologischen Erkenntnissen und Erfahrungen unserer Mitarbeiter und Partner. Dies kommt aktuell der neuen Baureihe 1600 zugute, die wir sukzessive ab dem Jahr 2009 auf den Markt bringen werden. Die Baureihe 1600 ist der einzige moderne Dieselmotor im unteren Leistungsbereich (270 bis über 700 Kilowatt), der spezifisch für Off-Highway-Anforderungen konzipiert ist. Momentan liefern wir hier – wie auch unsere Wettbewerber –Motoren, die aus dem Lastwagen- und Zugmaschinensegment stammen. Unsere neue Moto-renserie wird zunächst das Angebot an LKW-Motoren aus dem Daimler-Konzern ergänzen und diese –gemäß der gesetzlichen Agenda zur Verringerung des Schadstoffausstoßes – bis zum Jahr 2014 größtenteils ersetzen. Mit dem spezifisch auf Off-Highway-Anwendungen ausgelegten 1600er Motor werden wir uns überdies neue Marktsegmente erschließen und planen deshalb auch im Vergleich zu den heute verkauften Daimler-Motoren höhere Stück-zahlen.

Um unsere Wachstumsinitiativen zum Erfolg zu führen, haben wir bereits umfangreiche Maßnahmen zur Kapazitätsausweitung getroffen und auch die Zahl der Mitarbeiter erhöht (siehe auch Kapitel „Mitarbeiter“ auf Seite 60 und „Finanzlage“ sowie „Vermögenslage“ auf den Seiten 60 bzw. 60). In den nächsten Jahren sind erhebliche Mittel für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben sowie für Erweiterungs- und Erhaltungsinvestitionen (jeweils durch-schnittlich ca. 5% vom Umsatz) vorgesehen. Investitionsschwerpunkte werden in 2008 u. a. in der Reduzierung von Produktionsengpässen und im Ausbau unserer Logistikkapazitäten liegen. Aber auch zur Umsetzung unserer strategischen Wachstumsziele haben wir Investiti-onen eingeplant. Diese betreffen z. B. den After-Sales-Bereich, die Übernahme und den Ausbau der SKL Motor GmbH sowie die Asien-Strategie mit dem Ausbau unseres Joint Venture in China.

Eine hohe Priorität hat für uns der weitere Aufbau der notwendigen personellen Kapazitäten, denn attraktive Potenziale bietet beispielsweise der gezielte Ausbau unserer weltweiten Ver-triebs- und Serviceorganisationen.

Über das Gesamtunternehmen hinweg arbeiten wir natürlich auch daran, die Ertragskraft durch ständige Prozessoptimierung weiter zu verbessern und die Kosten zu senken. Hierbei richten wir nun den Gesamtkonzern auf das Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungspro-gramm mit dem Namen „Tognum-TOP“ aus, das bei MTU Friedrichshafen bereits in den Vorjahren in nahezu allen Unternehmensbereichen wie Produktion, Beschaffung, Vertrieb, Entwicklung und Verwaltung erfolgreich umgesetzt wurde. Wir gehen davon aus, dass wir im Rahmen dieses Konzernprogramms auch in 2008 weitere wesentliche Effizienz- und Kostenreduzierungsmaßnahmen realisieren können.

Sowohl für die geplanten Investitionen als auch für mögliche Zukäufe stehen im Tognum Konzern ausreichend liquide Mittel aus dem erwarteten positiven Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit und gegebenenfalls über bestehende Kreditlinien zur Verfügung.

EINFÜHRUNG NEUER PRODUKTE/ PRODUKTVARIANTEN (in Einheiten)

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272005—2007

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Lagebericht Prognose/Strategie/Chancen

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Auf Grundlage der beschriebenen Rahmenbedingungen und Wachstumsinitiativen erwarten wir mittelfristig ein jährliches Umsatzwachstum von über 10%. Trotz der erheblichen Auf-wendungen und Anstrengungen, die das erwartete Wachstum mittelfristig mit sich bringt, gehen wir bei gleich bleibenden real- und finanzwirtschaftlichen Bedingungen davon aus, dass wir im Tognum Konzern im Geschäftsjahr 2008 eine bereinigte Umsatzrendite -bei einem Schwankungskorridor von einem Prozentpunkt- von 14% erwirtschaften werden.

Für das Jahr 2008 streben wir ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von über 2,00 Euro an und planen eine Dividende von mehr als 30% des Jahresüberschusses.

Zusätzliche Ertragschancen sehen wir für den Fall, dass sich das wirtschaftliche Umfeld im Geschäftsjahr 2008 noch besser entwickeln sollte als gegenwärtig von den Wirtschaftsfor-schern prognostiziert. Positive Effekte für unsere Wettbewerbssituation und den Ergebnis-beitrag sehen wir für den Fall, dass sich der Wechselkurs des US-Dollars zum Euro in eine für die europäische Motorenindustrie positive Richtung entwickeln sollte.

Friedrichshafen, den 25. Februar 2008

Tognum AG

Der Vorstand

Umsatz- und Renditeprognose für das Geschäftsjahr 2008

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Konzernjahresabschluss 2007

97

98 Konzerngewinn- und Verlustrechnung

99 Konzernkapitalflussrechnung

101 Konzernbilanz

102 Veränderung des Konzerneigenkapitals

105 Anhang 105 Erläuternde Anhangangaben

119 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und

Verlustrechnung

125 Erläuterungen zur Konzernbilanz

139 Sonstige Angaben

151 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

152 Bestätigungsvermerk

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Konzernjahresabschluss Konzerngewinn- und Verlustrechnung

98

Konzerngewinn- und Verlustrechnung der Tognum AG, Friedrichshafen, zum 31. Dezember 2007

TEUR Anhang Nr. 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Umsatzerlöse 5 1.799.436 2.835.287

Umsatzkosten 6 – 1.550.712 – 2.169.630

Bruttoergebnis vom Umsatz 248.724 665.657

Sonstige betriebliche Erträge 7 13.293 4.630

Vertriebskosten 8 – 91.186 – 143.414

Allgemeine Verwaltungskosten 9 – 43.539 – 89.668

Forschungs- und Entwicklungskosten – 59.942 – 92.475

Sonstige betriebliche Aufwendungen 10 – 276 – 1.363

Ergebnis der betrieblichen Aktivität 67.074 343.367

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzinvestitionen 3.025 3.355

Sonstige Finanzerträge 11 27.464 48.508

Sonstige Finanzaufwendungen 11 – 7.969 – 29.684

Ergebnis vor Zinsen und Steuern 89.594 365.546

Zinserträge 12 5.415 5.618

Zinsaufwendungen 12 – 83.609 – 63.657

Ergebnis vor Steuern 11.400 307.507

Steuern vom Einkommen und Ertrag 13 – 7.684 – 95.291

Konzernergebnis 3.716 212.216

davon

auf die Anteilseigner der Tognum AG entfallendes Konzernergebnis 4.239 212.216

auf Minderheiten entfallendes Konzernergebnis – 523

Ergebnis je Aktie (in EUR) 14 0,04 1,69

Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 0,04 1,69

Die nachfolgenden erläuternden Anhangangaben sind integraler Bestandteil des geprüften konsolidierten Konzernabschlusses.

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Konzernjahresabschluss Konzernkapitalflussrechnung

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Konzernkapitalflussrechnung der Tognum AG, Friedrichshafen, zum 31. Dezember 2007

TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Konzernergebnis 3.716 212.216

Abschreibungen/Zuschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 99.659 112.118

Eliminierung der Veränderung der latenten Steuern – 26.149 – 32.045

Veränderung derivativer Finanzinstrumente 1.047 – 15.413

Veränderung der Vorräte 114.237 – 109.410

Veränderung der Forderungen – 30.813 – 127.787

Veränderung der Verbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten 5.434 76.026

Zunahme der Rückstellungen und Pensionsverpflichtungen 354 121.342

Veränderung sonstige Vermögenswerte – 3.553 2.352

Zahlungsunwirksame Wechselkursbewertung von Darlehen – 20.487 – 36.324

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge – 10.898 9.599

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 132.547 212.674

davon

erhaltene Zinsen 5.415 5.018

gezahlte Zinsen – 72.988 – 48.969

gezahlte Ertragsteuern – 56.787 – 64.886

Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagevermögen – 61.272 – 100.145

Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagevermögen 11.478 3.887

Auszahlungen für den Erwerb von immateriellem Anlagevermögen – 15.860 – 40.258

Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellem Anlagevermögen 74.768 —

Nettoauszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen (abzgl. übernommener Zahlungsmittel) — – 27.691

Einzahlungen von nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzinvestitionen (Dividende) 14.546 918

Einzahlungen aus Beteiligungen available-for-sale — 880

Einzahlungen aus sonstigen Geldanlagen 11 1.708

Cashflow aus Investitionstätigkeit 23.671 – 160.701

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 14.395 493.100

Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten – 207.898 – 840.839

Auszahlungen an Gesellschafter (Dividende) – 28.584 —

Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 103.544 263.896

Auszahlungen für IPO-Kosten — – 3.438

Auszahlungen aus Kapitalminderungen – 50.000 —

Auszahlung für den Erwerb von Minderheitenanteilen – 3.000 —

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 171.543 – 87.281

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds – 15.325 – 35.308

Zahlungsmittel zu Beginn der Periode 116.659 101.550

Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 216 – 5.426

Zahlungsmittel am Ende der Periode 101.550 60.816

Die nachfolgenden erläuternden Anhangangaben sind integraler Bestandteil des geprüften konsolidierten Konzernabschlusses.

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Konzernjahresabschluss Konzernbilanz

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Konzernbilanz der Tognum AG, Friedrichshafen, zum 31. Dezember 2007

Aktiva

TEUR Anhang Nr. 31.12.2006 31.12.2007

Immaterielle Vermögenswerte 17 464.895 478.134

Sachanlagen 18 371.784 406.501

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzinvestitionen 19 18.046 20.276

Aktive latente Steuern 20 25.467 25.677

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 21 40.315 45.321

Sonstige langfristige Vermögenswerte 21 4

Langfristige Vermögenswerte 920.528 975.913

Vorräte 22 635.014 742.992

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 23 371.936 464.723

Laufende Ertragsteueransprüche 1.520 5.057

Zahlungsmittel 24 101.550 60.816

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 25 35.212 77.674

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 23 31.358 33.394

Zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte 26 1.283 —

Kurzfristige Vermögenswerte 1.177.873 1.384.656

Bilanzsumme 2.098.401 2.360.569

Die nachfolgenden erläuternden Anhangangaben sind integraler Bestandteil des geprüften konsolidierten Konzernabschlusses.

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Konzernjahresabschluss Konzernbilanz

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Passiva

TEUR Anhang Nr. 31.12.2006 31.12.2007

Gezeichnetes Kapital 25 131.375

Kapitalrücklage 121.569 257.721

Gewinnrücklage und andere Rücklagen – 57.821 145.451

Eigenkapital 27 63.773 534.547

Pensionsrückstellungen 28 379.527 389.491

Ertragsteuerverpflichtungen 10.550 10.900

Sonstige langfristige Rückstellungen 29 151.650 185.276

Passive latente Steuern 137.887 112.543

Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 30 6.088 344.508

Erhaltene Anzahlungen 99 228

Übrige langfristige Verbindlichkeiten — 1.495

Langfristige Schulden 685.801 1.044.441

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31 209.241 240.750

Laufende Ertragsteuerverpflichtungen 29.287 58.201

Sonstige kurzfristige Rückstellungen 29 148.362 192.587

Kurzfristige finanzielle und sonstige Verbindlichkeiten 30 780.508 80.708

Erhaltene Anzahlungen 168.038 197.769

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 32 13.391 11.566

Kurzfristige Schulden 1.348.827 781.581

Bilanzsumme 2.098.401 2.360.569

Die nachfolgenden erläuternden Anhangangaben sind integraler Bestandteil des geprüften konsolidierten Konzernabschlusses.

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Konzernjahresabschluss Veränderung des Konzerneigenkapitals

102

Veränderung des Konzerneigenkapitals der Tognum AG, Friedrichshafen, zum 31. Dezember 2007

TEUR Gezeichnetes

Kapital Kapital- rücklage

Stand am 01.05.2006 25 68.025

Bewertung available-for-sale Finanzinstrumente

Währungsumrechnung

Dotierung von Minderheiten

Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen — —

Periodenergebnis

Summe aus Periodenergebnis und direkt im Eigenkapital erfassten Wertveränderungen — —

Kapitalerhöhung 103.544

Kapitalherabsetzung – 50.000

Ausschüttung an Gesellschafter

Stand am 31.12.2006 25 121.569

Stand am 01.01.2007 25 121.569

Bewertung available-for-sale Finanzinstrumente

Wertminderung auf Finanzinstrumente

Währungsumrechnung

Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen — —

Periodenergebnis

Summe aus Periodenergebnis und direkt im Eigenkapital erfassten Wertveränderungen — —

Kapitalerhöhung im Rahmen des Börsenganges 11.350 257.111

Erhöhung aus Mitarbeiterprogramm 3.962

Direkt zurechenbare Kosten des Börsenganges (netto) – 4.921

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 120.000 – 120.000

Stand am 31.12.2007 131.375 257.721

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Konzernjahresabschluss Veränderung des Konzerneigenkapitals

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Gewinnrücklage und andere Rücklagen

kumulierte Gewinne

Markt- bewertung

kumulierte Währungs-differenzen

Summe Gewinnrücklage

und andere Rücklagen

Den Anteilseignern

der Tognum AG zuzurechnendes

Eigenkapital

Minderheits-anteile

Gesamt

– 9.805 2.680 – 4.958 – 12.083 55.967 4.285 60.252

– 14.962 – 14.962 – 14.962 – 14.962

– 7.193 – 7.193 – 7.193 – 7.193

762 762 762 – 3.762 – 3.000

762 – 14.962 – 7.193 – 21.393 – 21.393 – 3.762 – 25.155

4.239 4.239 4.239 – 523 3.716

5.001 – 14.962 – 7.193 – 17.154 – 17.154 – 4.285 – 21.439

— 103.544 103.544

— – 50.000 – 50.000

– 28.584 – 28.584 – 28.584 – 28.584

– 33.388 – 12.282 – 12.151 – 57.821 63.773 — 63.773

– 33.388 – 12.282 – 12.151 – 57.821 63.773 63.773

4.943 4.943 4.943 4.943

9.602 9.602 9.602 9.602

– 23.489 – 23.489 – 23.489 – 23.489

— 14.545 – 23.489 – 8.944 – 8.944 — – 8.944

212.216 212.216 212.216 212.216

212.216 14.545 – 23.489 203.272 203.272 — 203.272

268.461 268.461

3.962 3.962

– 4.921 – 4.921

— — —

178.828 2.263 – 35.640 145.451 534.547 — 534.547

Die nachfolgenden erläuternden Anhangangaben sind integraler Bestandteil des geprüften konsolidierten Konzernabschlusses.

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Konzernanhang

105

Erläuternde Anhangangaben

1. Allgemeine Grundlagen

Die Tognum Group Holding GmbH wurde am 30. Mai 2007 in die Tognum AG umgewandelt. Eingetragener Sitz der Tognum AG ist Maybachplatz 1 in 88045 Friedrichshafen/Deutschland.

Die Tognum AG (bis 31. Dezember 2006 Tognum Group Holding GmbH) und ihre Tochtergesellschaften sind im Bereich der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen sowie deren Regelungs- und Überwachungseinrichtungen tätig. Die Produktions- und Montagestandorte befinden sich in Deutschland, den USA und China. Regionale Absatzschwerpunkte sind Europa, Asien und die USA.

Oberstes Mutterunternehmen der Tognum AG war bis zum Zeitpunkt der Erstnotiz an der Frankfurter Börse (2. Juli 2007) die Seeker Rekees S.à r.l., Luxemburg. Die Aktie der Tognum AG wird seit der Erstnotiz unter dem Börsenkürzel TGM und der ISIN DE000A0N4P43 im Amtlichen Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpa-pierbörse gehandelt.

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernab-schlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden konzerneinheit-lich auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

106

2. Grundlagen der Abschlusserstellung

Der Konzernabschluss der Tognum AG und ihrer Tochtergesellschaften (im Folgenden Tognum Gruppe) wird ge-mäß § 315a des Handelsgesetzbuches (HGB) in Übereinstimmung mit sämtlichen in der EU anzuwendenden Inter-national Financial Reporting Standards (IFRS) unter Berücksichtigung der Veröffentlichungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt.

Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 (Vorjahr: Rumpfge-schäftsjahr vom 1. Mai bis 31. Dezember 2006) und wurde am 25. Februar 2008 vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. Die Vergleichsbeträge der Gewinn- und Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung, der Aufstellung über Veränderungen im Eigenkapital und der dazugehörigen Anhangangaben sind aufgrund der unterschiedlichen Zeiträume nicht vollständig vergleichbar. Zur Herstellung der Vergleichbarkeit im Bereich der operativen Kennzah-len der Ertragslage verweisen wir auf unsere Angaben zu Pro-forma-Werten für das Jahr 2006 im Konzernlagebe-richt.

Der Konzernabschluss wird nach IFRS aufgestellt. Alle für die Berichtsperiode verpflichtend anzuwendenden Standards werden berücksichtigt. Die Eröffnungsbilanz und die Vergleichszahlen werden nach denselben Grundsät-zen ermittelt. Das operative Geschäft der Tognum AG resultiert im Wesentlichen aus der in 2006 erworbenen MTU Friedrichshafen GmbH mit ihren Beteiligungen.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt auf Basis der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskos-ten, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente sowie der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermö-genswerte, die mit ihrem Marktwert bewertet werden.

Sofern notwendig, werden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der in den Konzernabschluss einbezo-genen Unternehmen geändert, um eine einheitliche Bilanzierung innerhalb des Konzerns zu gewährleisten. Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in tausend Eu-

ro (TEUR) angegeben.

3. Unternehmenserwerbe

Im April 2007 wurden 100% der Anteile an der US-amerikanischen Katolight Corp., Mankato, Minnesota/USA (im Folgenden Katolight) erworben. Der Erwerb dient der Erweiterung des Nordamerikageschäfts im Segment Tognum Onsite Energy Systems & Components. Katolight liefert diesel- und gasbetriebene dezentrale Energiesysteme im Leistungsbereich von 15 bis 3.250 kW primär für die stationäre Stromerzeugung für Anwendungen in der Industrie und der Landwirtschaft.

Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Katolight wurde ferner im zweiten Quartal 2007 die MTU 100 Power Drive Holdings LLC, Detroit/USA, gegründet. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft erfolgte zum 1. April 2007. Die Gesellschaft wurde zum 1. Oktober 2007 auf die Katolight verschmolzen.

Die Erstkonsolidierung der Katolight erfolgte gemäß IFRS 3 „Unternehmenserwerbe“ unter Anwendung der Er-werbsmethode. Die Ergebnisse der erworbenen Gesellschaft wurden beginnend mit dem Erwerbszeitpunkt (1. April 2007) in den Konzernabschluss einbezogen. Der Ergebnisbeitrag nach Steuern der Katolight für die 9-Monats-periode seit dem Erwerbszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2007 beläuft sich auf 370 TEUR.

Das erworbene Nettovermögen und der Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb der Katolight ermitteln sich wie folgt:

TEUR 01.04.2007

Kaufpreis für die Akquisition 29.161

Direkt der Akquisition zurechenbare Kosten 191

Gesamtkaufpreis 29.352

Beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens 20.348

Geschäfts- oder Firmenwert 9.004

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

107

Der Gesamtkaufpreis wurde den erworbenen Vermögenswerten und Schulden zum Erwerbszeitpunkt wie folgt zugeordnet:

TEUR Buchwert vor

der Akquisition Anpassungs-

betrag Buchwert nach

der Akquisition

Immaterielle Vermögenswerte 3.156 14.407 17.563

Sachanlagen 2.381 — 2.381

Aktive latente Steuern 1.057 – 1.057 —

Vorräte 17.684 430 18.114

Sonstige Vermögenswerte und Forderungen 15.433 — 15.433

Zahlungsmittel 1.107 — 1.107

Rückstellungen – 1.138 — – 1.138

Verbindlichkeiten – 28.518 – 21 – 28.539

Passive latente Steuern — – 4.573 – 4.573

Nettovermögen 11.162 9.186 20.348

Bei den Buchwerten vor der Akquisition handelt es sich um IFRS-Buchwerte. Die Buchwerte nach der Akquisiti-

on entsprechen den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt. Der Gesamtkaufpreis von 29.161 TEUR (ohne Nebenkosten) setzt sich aus einem vertraglich fixierten Basiskauf-

preis für den Erwerb der Gesellschaft und einem Anpassungsbetrag dieses Basiskaufpreises hinsichtlich des endgül-tig übernommenen Working Capitals zusammen. Im Vergleich zur bisherigen unterjährigen Berichterstattung hat sich der Gesamtkaufpreis aufgrund von Working Capital-Anpassungen von bislang 28.608 TEUR auf 29.161 TEUR (vor direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten) erhöht. Der Erhöhungsbetrag aus der Working Capital-Klausel wurde bislang nicht gezahlt, sondern zum Bilanzstichtag in eine Verbindlichkeit eingestellt.

Der Kaufpreis ist zum Stichtag des Konzernabschlusses weiterhin Gegenstand der finalen Ermittlung des Wor-king Capitals und diesbezüglich zum Stichtag als vorläufig gemäß IFRS 3.61 anzusehen.

Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 9.004 TEUR ergibt sich aus der hohen Profitabilität und den posi-tiven Ertragsaussichten der Katolight im Bereich der Energieerzeugungssysteme und wurde der zahlungsmittelgene-rierenden Einheit Tognum Onsite Energy Systems & Components zugeordnet.

Die erwarteten Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:

Beizulegender Zeitwert

Nutzungsdauer

TEUR in Jahren

Marke 8.455 unbestimmt

Kundenbeziehungen 5.090 5– 20

Auftragsbestand 862 1

Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer

abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer beruht auf Schätzungen des Zeitraums, in dem die immateriel-len Vermögenswerte Mittelzuflüsse generieren. Gemäß IFRS 3 Unternehmenserwerbe und der in diesem Zusam-menhang überarbeiteten Standards IAS 36 Wertminderungen von Vermögenswerten und IAS 38 Immaterielle Ver-mögenswerte werden Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nut-zungsdauer nicht mehr planmäßig abgeschrieben.

Als immaterieller Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer wurde die Marke „Katolight“ berücksichtigt. Katolight schützt den Wert der Marke „Katolight“ durch die Geschäftspolitik und den Ausschluss der Gewährung von Nutzungsrechten an Dritte. Aus diesen Gründen ist die mit der Marke „Katolight“ assoziierte Nutzungsdauer unbestimmbar.

Wäre der Erwerb der Katolight bereits zum 1. Januar 2007 erfolgt, wären der Konzernumsatz um 26.429 TEUR und das Konzernergebnis vor Steuern um 85 TEUR (entspricht konsolidiertem Umsatz bzw. Ergebnis für den Zeit-raum vom 1. Januar bis 31. März 2007) höher ausgefallen. Die Ermittlung der Angaben zum Konzernumsatz und -ergebnis für den Fall des hypothetischen Erwerbs bereits zum 1. Januar 2007 wurden unter Zugrundelegung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns ermittelt (inkl. Berücksichtigung zusätzlicher fiktiver Ab-schreibungen in Höhe von 593 TEUR auf immaterielle Vermögenswerte, die aus der Kaufpreisallokation resultieren). Das Ergebnis der Katolight vor Steuern ohne Berücksichtigung der Sondereffekte aus der Kaufpreisallokation würde (für den Zeitraum 1. Januar bis 31. März 2007) 678 TEUR betragen.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

108

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE In den Konzernabschluss werden neben der Tognum AG 22 in- und ausländische Gesellschaften einbezogen (Vor-jahr: 22), bei denen die Tognum AG die Möglichkeit hat, beherrschenden Einfluss im Sinne des IAS 27 auszuüben (Control-Verhältnis). Beherrschung im Sinne des IAS 27 ist dann gegeben, wenn die Möglichkeit besteht, die Fi-nanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem das Control-Verhältnis vorliegt. Tochter-unternehmen werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem diese Kontrolle endet. Ferner werden Tochterun-ternehmen nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen, wenn sie von untergeordneter Bedeutung sind.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß IFRS 3 „Unternehmenserwerbe“ nach der Erwerbsmethode. Die An-schaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeit-punkt zuzüglich der dem Erwerb direkt zurechenbaren Kosten. Die im Rahmen eines Unternehmenszusammen-schlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidie-rung unabhängig vom Umfang der Minderheitsanteile mit ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem zum beizule-genden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das anteilige zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbe-nen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IFRS 3 nicht mehr planmäßig über ihre Nutzungsdauer abgeschrie-ben, sondern sind mindestens einmal jährlich einem Wertminderungstest (Impairment-Test) nach IAS 36 „Wert-minderungen von Vermögenswerten“ zu unterziehen. Wertaufholungen für Geschäfts- oder Firmenwerte sind ver-boten. Immaterielle Vermögenswerte, die dem Unternehmen voraussichtlich auf unbestimmte Zeit Zahlungsmittel-zuflüsse liefern, sind mit einer unbestimmten Nutzungsdauer anzusetzen. Die planmäßige Abschreibung solcher immaterieller Vermögenswerte ist untersagt.

Konzerninterne Gewinne und Verluste, Aufwendungen und Erträge sowie die zwischen konsolidierten Gesell-schaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert.

Gemeinschaftsunternehmen werden unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Dabei werden die Anschaffungskosten um die Eigenkapitalveränderung, die dem Kapitalanteil der Tognum AG entspricht, erhöht oder verringert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von Beteiligun-gen nach der Equity-Methode werden Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den Grundsät-zen der Vollkonsolidierung behandelt. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden einschließlich außerplanmäßiger Abschreibungen des Firmenwerts im Finanzergebnis der Gewinn- und Verlust-rechnung berücksichtigt.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen liegen dann vor, wenn ein Unternehmen der Tognum Gruppe einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Assoziierte Unternehmen werden nach den gleichen Grundsätzen bewertet wie Ge-meinschaftsunternehmen.

KONSOLIDIERUNGSKREIS Zum 31. Dezember 2007 werden folgende Gesellschaften bzw. Teilkonzerne vollkonsolidiert: Kapitalanteil 31.12.2006 31.12.2007

MTU Friedrichshafen GmbH, Friedrichshafen 100,0% 100,0%

MTU Asia Pte. Ltd., Singapur/Singapur 100,0% 100,0%

MTU Australia Pty. Ltd., Kings Park/Australien 100,0% 100,0%

L' Orange GmbH, Stuttgart 100,0% 100,0%

CFC Solutions GmbH, Friedrichshafen 100,0% 100,0%

MTU Italia S.r.l., Arcola/Italien 100,0% 100,0%

Karl Maybach Hilfe GmbH, Friedrichshafen 100,0% 100,0%

MTU Detroit Diesel Benelux B.V., Dordrecht/Niederlande 100,0% 100,0%

MDE Dezentrale Energiesysteme GmbH, Augsburg 100,0% 100,0%

MTU Anlagenvermietung GmbH, Friedrichshafen 100,0% 100,0%

MTU DDC International GmbH, Friedrichshafen 100,0% 100,0%

MTU Detroit Diesel Inc., Detroit/USA 100,0% 100,0%

Rotorion North America LLC, Charleston/USA 100,0% 100,0%

Katolight Corp., Mankato/Minnesota/USA 0,0% 100,0%

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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Die Tognum GmbH wurde im Geschäftsjahr 2007 auf die Tognum AG verschmolzen. Zum Verschmelzungszeit-punkt firmierte die Tognum AG noch als Tognum Group Holding GmbH.

Bei der MTU Asia Pte. Ltd. handelt es sich um den asiatischen Teilkonzern, der vorkonsolidiert in den Konzern-

abschluss der MTU Friedrichshafen GmbH einfließt. Dieser Teilkonzern umfasst folgende vollkonsolidierte Gesell-schaften: MTU Asia Pte. Ltd. (Mutterunternehmen), MTU Hong Kong Ltd., MTU Engineering (Suzhou) Co. Ltd., MTU Asia (Singapore) Pte. Ltd., MTU India Pvt. Ltd., MTU Indonesia sowie die MTU Japan Co. Ltd. Der Kapital-anteil der MTU Friedrichshafen GmbH an der MTU Asia Pte. Ltd. beträgt 100%. Die MTU Asia Pte. Ltd. wiederum hält jeweils 100% der Anteile an den vollkonsolidierten Gesellschaften.

Bei MTU Detroit Diesel Inc. handelt es sich ebenfalls um einen Teilkonzern, der vorkonsolidiert in den Kon-

zernabschluss der MTU Friedrichshafen GmbH einfließt. Dieser Teilkonzern umfasst folgende vollkonsolidierte Gesellschaften: MTU Detroit Diesel Inc. (Mutterunternehmen), Detroit Diesel (Suisse) AG sowie die Detroit Diesel Distribution Center B.V. Die MTU Friedrichshafen hält über die MTU DDC International GmbH 100% an der MTU Detroit Diesel Inc. Die MTU Detroit Diesel Inc. wiederum hält jeweils 100% der Anteile an den vollkonsoli-dierten Gesellschaften.

Die folgenden Gesellschaften machen von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch und verzich-

ten auf die Offenlegung des Jahresabschlusses 2007:

» MTU Friedrichshafen GmbH, Friedrichshafen

» L’Orange GmbH, Stuttgart

» CFC Solutions GmbH, Friedrichshafen

» MTU Anlagenvermietung GmbH, Friedrichshafen

» MTU DDC International GmbH, Friedrichshafen

Zum 31. Dezember 2006 und 31. Dezember 2007 werden folgende Gesellschaften als Gemeinschafts- bzw. assozi-ierte Unternehmen at Equity bilanziert:

Kapitalanteil 31.12.2006 31.12.2007

MTU Detroit Diesel Australia Pty. Ltd., Chipping Norton/Australien 50,0% 50,0%

MTU Asia (Thailand) Ltd., Bangkok/Thailand 49,0% 49,0%

NEUE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIFTEN Für die Erstellung des Konzernabschlusses wurden sämtliche durch das IASB und das IFRIC veröffentlichten neuen und geänderten Standards und Interpretationen angewendet, soweit diese für Geschäftsjahre beginnend am 1. Janu-ar 2007 verpflichtend in der Europäischen Union anzuwenden sind. » Erstmalig wurden im Geschäftsjahr 2007 der im August 2005 veröffentlichte Standard IFRS 7 „Finanzinstrumen-

te: Angaben“ sowie die Änderung des IAS 1 „Darstellung des Abschlusses – Angaben zum Kapital angewendet“. Beide Standards sind für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2007 verpflichtend anzuwenden. IFRS 7 schreibt verpflichtende Anhangangaben vor, damit die Bedeutung von Finanzinstrumenten für die Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage und die Wesensart bzw. das Ausmaß der sich aus den Finanzinstrumenten er-gebenden Risiken besser bewertet werden können. IAS 1 legt die Grundlagen der Darstellung von Abschlüssen, Leitlinien für deren Struktur und Mindestanforderungen an deren Inhalt fest. Die Änderung des IAS 1 betrifft die Erweiterung der Angaben hinsichtlich Ziele, Methoden und Prozesse beim Kapitalmanagement. IFRS 7 bzw. die Änderung in IAS 1 führten zu erweiterten Anhangangaben im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007.

» Im Geschäftsjahr 2007 war erstmalig auch die Interpretation IFRIC 7 „Anwendung des Restatement-Ansatzes nach IAS 29, Rechnungslegung in Hochinflationsländern“ verpflichtend anzuwenden. IFRIC 7 wurde im No-vember 2005 veröffentlicht und ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 1. März 2006 beginnen. Diese In-terpretation enthält Richtlinien zur Anwendung des IAS 29, wenn die funktionale Währung eines Unternehmens erstmalig als hyperinflationär eingestuft wird. Da in der Tognum Gruppe keine Gesellschaften mit hyperinflatio-närer funktionaler Währung eingeschlossen sind, kommt diese Interpretation im Konzernabschluss nicht zur Anwendung.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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» IFRIC 8 Anwendungsbereich von IFRS 2 wurde im Januar 2006 veröffentlicht und ist auf Geschäftsjahre anzu-wenden, die ab dem 1. Mai 2006 beginnen. IFRIC 8 kommt im Tognum Konzern nicht zum Tragen, da keine ak-tienbasierten Vergütungssysteme vorliegen, bei denen die erhaltenen Güter oder Dienstleistungen nicht klar i-dentifiziert werden können.

» IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ wurde im März 2006 herausgegeben und war im Geschäftsjahr 2007 erstmalig anzuwenden. IFRIC 9 regelt die Frage, wann und unter welchen Umständen eine Neubeurteilung des zugrundeliegenden Vertrages notwendig wird.

» Ferner war im Geschäftsjahr 2007 erstmalig die Interpretation IFRIC 10 „Zwischenberichterstattung und Wert-minderung“ verpflichtend anzuwenden. IFRIC 10 wurde im Juli 2006 herausgegeben und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. November 2006 beginnen. IFRIC 10 stellt fest, dass Wertminderungen in Bezug auf den Geschäfts- oder Firmenwert und bestimmte finanzielle Vermögenswerte, die im Zwischenab-schluss erfasst wurden und für die gemäß IAS 36 bzw. IAS 39 ein Wertaufholungsverbot gilt, in folgenden Zwi-schenabschlüssen oder Jahres- bzw. Konzernabschlüssen nicht rückgängig gemacht werden dürfen.

Darüber hinaus hat das IASB die nachfolgend genannten Standards, Interpretationen und Änderungen zu beste-henden Standards veröffentlicht, deren Anwendung noch nicht für das Geschäftsjahr 2007 verpflichtend ist und die im Konzernabschluss nicht vorzeitig angewendet werden.

» IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“. Der geänderte Standard IFRS 3 wurde im Januar 2008 veröffentlicht

und ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Der Standard wur-de im Rahmen des Konvergenzprojekts von IASB und FASB einer umfassenden Überarbeitung unterzogen. Die wesentlichen Änderungen betreffen insbesondere die Einführung eines Wahlrechts bei der Bewertung von Min-derheitsanteilen zwischen der Erfassung mit dem anteiligen identifizierbaren Nettovermögen (sogenannte „pur-chased goodwill“ Methode) und der sogenannte „full goodwill“ Methode, wonach der gesamte, auch auf die Min-derheitsgesellschafter entfallende Teil des Geschäfts- und Firmenwerts des erworbenen Unternehmens zu erfas-sen ist. Weiterhin sind die erfolgswirksame Neubewertung bereits bestehender Beteiligungsanteile bei erstmaliger Erlangung der Beherrschung (sukzessiver Unternehmenserwerb) und die zwingende Berücksichtigung einer Ge-genleistung, die an das Eintreten künftiger Ereignisse geknüpft ist, zum Erwerbszeitpunkt hervorzuheben. Die Übergangsbestimmungen sehen eine prospektive Anwendung der Neuregelung vor. Für Vermögenswerte und Schulden, die aus Unternehmenszusammenschlüssen vor der erstmaligen Anwendung der neuen Standards re-sultieren, ergeben sich keine Änderungen.

» IFRS 8 „Operative Segmente“ wurde im November 2006 veröffentlicht und ersetzt IAS 14 „Segmentberichterstat-tung“. Durch IFRS 8 wird die Segmentberichterstattung kapitalmarktorientierter Unternehmen vom sogenannten „risk and reward approach“ des IAS 14 auf den „management approach“ in Bezug auf die Segmentidentifikation umgestellt. Maßgeblich sind dabei die Informationen, die dem sogenannten „chief operating decision maker“ re-gelmäßig für Entscheidungszwecke zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig wird die Bewertung der Segmente vom „financial accounting approach“ des IAS 14 auf den „management approach“ umgestellt. IFRS 8 ist ver-pflichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Der Standard wurde am 17. November 2007 von der EU übernommen (Endorsement).

» IAS 1 „Darstellung des Abschlusses - überarbeitete Darstellung“ wurde im September 2007 durch das IASB veröffentlicht. Im überarbeiteten Standard werden Struktur und Mindestinhalte von IFRS-Abschlüssen konkreti-siert. IAS 1 in seiner überarbeiteten Fassung sieht vor, dass die Darstellung sämtlicher Veränderungen des Eigen-kapitals, die nicht auf Transaktionen mit den Unternehmenseignern zurückzuführen sind, entweder in einer Un-ternehmensgesamterfolgsrechnung („Statement of Comprehensive Income“) oder alternativ auf Grundlage von zwei separaten Darstellungen (in Form einer traditionellen Gewinn- und Verlustrechnung sowie zusätzlich in Form einer Unternehmensgesamterfolgsrechnung) zu erfolgen hat. Die Erfassung von einzelnen Bestandteilen des Unternehmensgesamterfolgs innerhalb der Eigenkapitalveränderungsrechnung ist nicht mehr erlaubt. Be-zeichnungsänderungen von Abschlussbestandteilen werden optional eingeführt. Der überarbeitete IAS 1 schreibt zudem bei retrospektiver Anwendung von Bewertungs- oder Bilanzierungsmethoden die Aufstellung einer Bi-lanz auch für den Beginn der frühestmöglichen Vergleichsperiode vor. Der überarbeitete Standard wird zu einer strukturellen und inhaltlichen Veränderung einzelner Konzernabschlussbestandteile führen. Der überarbeitete Standard ist für Geschäftsjahre beginnend ab dem 1. Januar 2009 anzuwenden.

» Im März 2007 wurde eine Überarbeitung von IAS 23 „Fremdkapitalkosten“ veröffentlicht, nach der Fremdkapi-talkosten zu aktivieren sind, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermö-genswertes zugerechnet werden können. Der Standard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 1. Januar 2009 beginnen. Da im vorliegenden Abschluss die bisherige Benchmark-Methode des IAS 23 angewendet wird,

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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nach der Fremdkapitalkosten unmittelbar als Aufwand berücksichtigt werden, werden sich bei erstmaliger An-wendung Auswirkungen auf das Periodenergebnis und die Wertansätze qualifizierter Vermögenswerte ergeben, die jedoch nach derzeitiger Einschätzung nicht wesentlich sein werden.

» Der geänderte Standard IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“ wurde im Januar 2008 veröffentlicht. Die vorgenommenen Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Änderungen resultieren aus dem gemeinsamen Projekt von IASB und FASB zur Überarbeitung von für Unternehmenszusammenschlüsse geltenden Bilanzierungsvorschriften. Die Ände-rungen betreffen primär die Bilanzierung von Anteilen ohne Beherrschungscharakter (Minderheitsanteile), die künftig in voller Höhe an den Verlusten des Konzerns beteiligt werden, und von Transaktionen, die zum Beherr-schungsverlust bei einem Tochterunternehmen führen und deren Auswirkungen künftig erfolgswirksam zu be-handeln sind. Auswirkungen von Anteilsveräußerungen, die nicht zum Verlust der Beherrschung führen, sind demgegenüber erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen. Die Übergangsbestimmungen sehen mehrere Aus-nahmen von der grundsätzlich retrospektiven Anwendung der Neuregelung vor.

» Das IASB veröffentlichte am 14. Februar 2008 Änderungen zu den Standards IAS 32 „Finanzinstrumente: Dar-stellung“ und IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ bezüglich der Behandlung von kündbaren Finanzinstrumen-ten sowie von bei Liquidation entstehenden Verpflichtungen. Die zuvor genannten Finanzinstrumente, die der-zeit noch als Verbindlichkeit definiert werden, sind nach der Änderung unter bestimmten Voraussetzungen als Eigenkapital zu klassifizieren. Das IASB begründet die veränderte Kapitalabgrenzung mit dem nachrangigen An-spruch dieser Finanzinstrumente auf das Nettovermögen. Die Änderungen treten für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2009 in Kraft, wobei eine vorherige Anwendung zulässig ist. Aus der Anwendung des geänderten IAS 32 und IAS 1 werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Tognum AG ergeben.

» IFRIC 11 IFRS 2 Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen wurde im November 2006 veröffentlicht und befasst sich mit der Fragestellung, wie konzernweite aktienbasierte Vergütungen zu bilanzieren sind, welche Auswirkungen Mitarbeiterwechsel innerhalb eines Konzerns haben und wie aktienbasierte Vergü-tungen zu behandeln sind, bei denen das Unternehmen eigene Aktien ausgibt oder Aktien von einem Dritten erwerben muss. IFRIC 11 ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. Es ist nicht zu erwarten, dass IFRIC 11 wesentliche Auswirkungen auf künftige Konzernabschlüsse der Tognum Gruppe haben wird.

» IFRIC 12 „Vereinbarungen über Dienstleistungskonzessionen“ wurde im November 2006 veröffentlicht und behandelt die Rechnungslegung von Infrastrukturleistungen durch private Unternehmen. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen, verpflichtend anzuwenden. IFRIC 12 wird keine Auswirkungen auf künftige Konzernabschlüsse der Tognum AG haben.

» IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“ regelt die Bilanzierung und Bewertung von Umsatzerlösen aus Ver-kaufsprozessen und damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen für Verpflichtungen, die aus Kunden-bindungsprogrammen (z.B. Prämien-, Bonus- bzw. Treueprogramme) resultieren, die von den Herstellern bzw. Dienstleistungsanbietern selbst oder durch Dritte betrieben werden. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre be-ginnend am oder nach dem 1. Juli 2008 verpflichtend anzuwenden und wird voraussichtlich keine Auswirkung auf die Bilanzierung und Bewertung des Konzerns haben.

» IFRIC 14 Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung wurde im Juli 2007 veröffentlicht und gibt Leitlinien zur Bestimmung der Obergrenze des Überschussbetrags eines Pensionsfonds, der nach IAS 19 als Vermögenswert angesetzt werden kann. In der In-terpretation wird ebenfalls geregelt, wie sich gesetzliche oder vertragliche Mindestfinanzierungsvorschriften auf Vermögenswerte oder Schulden eines Plans auswirken können. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Es werden keine wesentlichen Auswirkun-gen auf die Bilanzierung und Bewertung der leistungsorientierten Pensionspläne in der Tognum Gruppe erwartet.

Die erstmalige Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist mit der verpflichten-den Anwendung in der EU (nach Endorsement) beabsichtigt. WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, wer-den nach dem Konzept der funktionalen Währung in die Konzernberichtswährung Euro umgerechnet. In der Regel ist die funktionale Währung der ausländischen Konzerngesellschaften die jeweilige Landeswährung. Eine Ausnahme ist der Teilkonzern der MTU Asia, dessen funktionale Währung der Euro ist.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Kurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen geführt. Aufwendungen und Erträge werden zu gewogenen Durchschnittskursen der jeweiligen Periode in Euro umgerechnet. Die Differenzen aus der Umrechnung werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Eine erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Umrechnungsdifferenz wird erst dann ergebniswirksam erfasst, wenn die entsprechende Unternehmenseinheit entkonsolidiert wird.

Fremdwährungsgeschäfte werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Wäh-rung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden ergebniswirksam erfasst.

Für die wichtigsten Fremdwährungen der Tognum Gruppe gelten folgende Währungskurse:

Land Währung Stichtagskurs Durchschnittskurs

31.12.2006 31.12.2007 01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Großbritannien GBP 0,6715 0,7334 0,6817 0,6842

Australien AUD 1,6691 1,6757 1,6668 1,6348

Japan JPY 156,9300 164,9300 146,0153 161,2443

Schweiz CHF 1,6069 1,6547 1,5729 1,6426

USA USD 1,3170 1,4721 1,2556 1,3702

ANNAHMEN, SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSAUSÜBUNG DES MANAGEMENTS Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind bis zu einem gewissen Grad Annahmen zu treffen und Schätzun-gen vorzunehmen, die sich auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualschulden auswirken.

Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Abbildung zur Bilanzierung von Unter-nehmenserwerben, die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten (insbesondere der Ge-schäfts- oder Firmenwerte), die Aktivierung von selbsterstellten Vermögenswerten (Entwicklungskosten), die kon-zerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern für Sachanlagen, die Einbringbarkeit von Forderungen sowie die Bilanzierung und Bewertung von Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen. Den Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils derzeitigen Kenntnisstand beruhen.

Durch unvorhersehbare und außerhalb des Einflussbereichs des Managements liegende Entwicklungen können die sich später tatsächlich einstellenden Beträge von den ursprünglich geschätzten Werten abweichen. In diesem Fall werden die Prämissen und falls erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden entspre-chend angepasst.

Auch im Rahmen von Unternehmenserwerben werden im Allgemeinen Schätzungen hinsichtlich der Ermittlung des Zeitwertes (Fair Value) der erworbenen Vermögenswerte vorgenommen. Grundsätzlich wird der Zeitwert an-hand einer geeigneten Bewertungsmethode ermittelt, die im Allgemeinen auf der Prognose zukünftiger Zahlungs-mittelflüsse beruht. Ausnahmsweise werden externe Sachverständige hinzugezogen.

Andere Ermessensausübungen des Managements bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsme-thoden, bei denen Schätzungen verwendet werden, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen, stellen sich wie folgt dar: » Die Tognum Gruppe erfasst versicherungsmathematische Gewinne und Verluste mit Hilfe der Korridormethode.

Die Anwendung einer anderen Methode zur Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Ver-lusten in Übereinstimmung mit IAS 19 würde ggf. zu Auswirkungen auf die Pensionsrückstellung und die Ge-winn- und Verlustrechnung führen.

» Aktive latente Steuern dürfen nur insoweit angesetzt werden, wie es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein ausrei-chendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht. Eine Ermessensausübung ist notwendig, um zu beurtei-len, ob diese Ansprüche verwendet werden können.

ERTRAGS- UND AUFWANDSREALISIERUNG Die Erfassung von Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgt entsprechend vertraglicher Vereinba-rungen, wenn die Leistungen erbracht bzw. die Waren oder Erzeugnisse geliefert worden sind, d. h. der Gefahren-übergang auf den Kunden stattgefunden hat. Erlösschmälerungen werden von den Bruttoerlösen abgesetzt.

Die Herstellungskosten des Umsatzes enthalten die Kosten der verkauften eigengefertigten Erzeugnisse sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Zu den Herstellungskosten der eigengefertigten Erzeugnisse gehören die direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten, die zurechenbaren Teile der Produktionsgemeinkos-ten einschließlich der Abschreibungen auf Produktionsanlagen, die übrigen immateriellen Vermögenswerte sowie die Abwertungen von Vorräten.

Zinsen werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte sind mit den Anschaffungskosten angesetzt. Sie werden ent-sprechend ihrer jeweiligen Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die Abschreibung immaterieller Vermögens-werte erfolgt linear.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jährlich einem Impairment-Test unter-zogen und unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung. Mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten und Markennamen waren im Konzern keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer aktiviert. Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte Kosten für Entwicklung neuer oder deutlich verbesserter Produkte und Prozesse werden aktiviert, sofern die Ent-wicklungskosten verlässlich ermittelt werden können, das Produkt oder der Prozess technisch und wirtschaftlich realisierbar sowie ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist. Darüber hinaus muss die Tognum Gruppe die Absicht haben und über ausreichende Ressourcen verfügen, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. Die aktivierten Kosten umfassen Materialkosten, Fertigungslöhne und direkt zurechenbare allgemeine Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert. Aktivierte Entwick-lungskosten werden zu Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt. Forschungskosten und Entwicklungskosten, die die Ansatzkriterien nicht erfüllen, werden in der Periode auf-wandswirksam erfasst, in der sie anfallen. Geschäfts- oder Firmenwerte Der Geschäfts- oder Firmenwert entspricht der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen, mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzten Reinvermögen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Aktivierte Geschäfts- oder Firmen-werte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Sie werden jährlich – bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auch unterjährig – einem Impairment-Test unterzogen. Zu weiteren Informationen hinsichtlich des Impairment-Tests siehe Nr. 17 „Immaterielle Vermögenswerte“.

Der planmäßigen Abschreibung immaterieller Vermögenswerte liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

in Jahren Nutzungsdauer

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte 2 – 9

Entwicklungskosten in der Produktionsphase 5 – 8

SACHANLAGEN Sachanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, vermindert um kumulierte planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen sowie kumulierte Wertminderungsaufwendungen.

Die Anschaffungskosten umfassen den Anschaffungspreis, Anschaffungsnebenkosten sowie nachträgliche An-schaffungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreisminderungen. Die Herstellungskosten für selbsterstellte Anlagen enthalten neben den Einzelkosten auch die zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen sowie die anteiligen Kosten für die betriebliche Altersvorsorge und die freiwilligen sozialen Leistungen. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert.

Die Abschreibung auf Sachanlagen wird dem wirtschaftlichen Nutzenverlauf entsprechend planmäßig linear vor-genommen. Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

in Jahren Nutzungsdauer

Gebäude 25 – 50

Technische Anlagen und Maschinen 5 – 10

Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 14

Andere Anlagen 3 – 14

WERTMINDERUNGEN VON IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTEN UND SACHANLAGEN Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer wird gemäß IAS 36 an jedem Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen vorliegen.

Bei Vorliegen solcher Anhaltspunkte wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes bestimmt. Der erzielbare Betrag ist definiert als der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nut-zungswert. Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes, wird ein Wertminderungsverlust in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwertes erfolgswirksam erfasst. Für den Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die separate Cashflows identifiziert werden können. Sind die Cashflows für einen Vermögenswert nicht separat identifizierbar, wird der

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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Impairment-Test auf Basis der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) durchgeführt, welcher der Vermögens-wert angehört.

Zuschreibungen auf den neuen erzielbaren Betrag erfolgen, wenn die Gründe für Wertminderungen aus den Vorjahren entfallen. Die Wertobergrenze für Zuschreibungen sind die fortgeführten Anschaffungs- und Herstel-lungskosten, die sich ergäben, wenn in den Vorjahren keine Wertminderungen erfasst worden wären.

Zur Durchführung des jährlichen Impairment-Tests für Geschäfts- oder Firmenwerte werden diese ZGEs zuge-ordnet. Die ZGEs werden dann mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit geprüft oder wenn Anhaltspunkte vorliegen, dass der Buchwert der ZGE über dem erzielbaren Betrag liegt. Sofern der erzielbare Betrag der ZGE nicht den Buchwert ihres Reinvermögens deckt, werden die Wertminderungen erfolgswirksam nach den Vorschriften des IAS 36 vorgenommen. Eine Wertaufholung des Geschäfts- oder Firmenwertes in den Folgeperioden ist ausgeschlos-sen. Die Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird nach densel-ben Grundsätzen vorgenommen. VORRÄTE Unter den Vorräten sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und Leistungen, fertige Erzeugnisse und Waren sowie geleistete Anzahlungen ausgewiesen. Der Ansatz erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskos-ten, die mit Hilfe der Einzelzuordnung bestimmten Vorräten zugeordnet werden. Ist dies nicht möglich, erfolgt die Zurechnung nach der Durchschnittsmethode. Zur Bemessung der Anschaffungs- und Herstellungskosten wird die Standardkostenmethode herangezogen, bei der die normale Höhe des Materialeinsatzes und der Löhne sowie die normale Leistungsfähigkeit und Kapazitätsauslastung berücksichtigt werden.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert. Bei Wegfall der Gründe für Wertminderungen werden entsprechende Zuschreibungen auf den neuen Nettoveräußerungswert vorgenommen. Wertobergrenze sind die historischen (bzw. fortgeschriebenen) Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert.

ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN Langfristige Vermögenswerte (oder eine Veräußerungsgruppe) werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert und zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten bewertet, wenn ihr Buchwert im Wesentlichen durch einen Verkauf und nicht durch die fortgesetzte betriebliche Nutzung erlöst wird.

LATENTE STEUERN Latente Steuern werden für sämtliche temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz angesetzt. Daneben sind aktive latente Steuern aus steuerli-chen Verlustvorträgen zu erfassen, wenn es wahrscheinlich ist, dass hierfür ein zu versteuerndes Ergebnis zukünftig verfügbar sein wird, und es damit hinreichend sicher erscheint, dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Zum Bilanzstichtag werden aktive latente Steuern auf ihre Werthaltigkeit überprüft.

Die Berechnung basiert auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. Laten-te Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn eine Identität des Steuergläubigers und Fristen-kongruenz gegeben ist.

ORIGINÄRE FINANZINSTRUMENTE Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Bilanz angesetzt, wenn die Tognum Gruppe Vertragspartei eines Finanzinstruments wird. Beim erstmaligen Ansatz werden finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung ist abhängig von der Klassifizierung.

IAS 39 unterteilt finanzielle Vermögenswerte in folgende Kategorien:

» Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte,

» Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen,

» Kredite und Forderungen,

» Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.

Finanzinstrumente der Kategorie „Kredite und Forderungen“ werden bei Lieferung und Leistungserfüllung er-fasst, also zum Zeitpunkt des Entstehens des Zahlungsanspruchs. Derivate werden zum Handelstag, alle übrigen finanziellen Vermögenswerte zum Erfüllungstag eingebucht. Der Handelstag ist der Tag, an dem die Tognum Grup-

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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pe die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf eines Vermögenswertes eingegangen ist. Der Erfüllungstag ist der Tag, an dem ein Vermögenswert an oder durch das Unternehmen geliefert wird.

Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt zum Zeitpunkt des Verkaufs (Handelstag) oder bei Erlöschen des Anspruchs. Eine Ausbuchung wird auch dann vorgenommen, wenn eine Forderung uneinbringlich geworden ist. Die bei der Ausbuchung entstandenen Gewinne oder Verluste werden erfolgswirksam behandelt.

Ausgereichte Kredite, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitio-nen werden unter Verwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn sie nicht im Zusammenhang mit Sicherungsinstrumenten stehen. Darunter fallen sonstige Forderungen, finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte wie beispielsweise Wertpapiere werden mit ihrem bei-zulegenden Zeitwert angesetzt. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum Erfüllungstag. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden nach Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Die Realisierung von Gewinnen und Verlusten erfolgt erst, wenn der finanzielle Vermögenswert ausgebucht wird oder eine dauerhaf-te Wertminderung des Vermögenswertes vorliegt.

Beteiligungen werden ebenfalls den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten zugerechnet. Anteile an börsennotierten Aktiengesellschaften werden in den Folgeperioden zum Marktwert bewertet. Alle ande-ren Anteile bzw. Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, sofern dieser verlässlich bestimmbar ist.

Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen Verbindlichkeiten einschließlich Finanzschulden. Sie sind anzusetzen, wenn der Konzern Vertragspartei der Rege-lungen eines Finanzinstruments wird. Verbindlichkeiten, die aus einer Verpflichtung zum Kauf von Gütern oder Dienstleistungen eingegangen wurden, sind am Erfüllungstag der zugrundeliegenden Lieferungen bzw. Leistungen anzusetzen. Im Falle von Finanzverbindlichkeiten ist die entsprechende Verbindlichkeit zum Erfüllungstag, also am Tag der Wertstellung, anzusetzen. Derivate werden zum Handelstag bilanziert. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie erfüllt, d.h. wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen getilgt, aufgehoben oder ausgelau-fen sind. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert nach Abzug von Transaktionskosten. Die Folge-bewertung ist abhängig von der Klassifizierung.

IAS 39 unterteilt finanzielle Verbindlichkeiten in folgende Kategorien:

» Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten,

» Sonstige Verbindlichkeiten

In den Folgeperioden werden sonstige Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Für kurzfristige Verbindlichkeiten bedeutet dies, dass sie mit ihrem Rückzahlungs- bzw. Erfüllungsbetrag angesetzt werden. Langfristige Verbindlichkeiten und Finanzschulden werden unter Verwendung der Effektivzinsmethode bilanziert, sofern sie nicht das Grundgeschäft einer Sicherungsbeziehung darstellen.

DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Derivative Finanzinstrumente werden im Konzern zur Reduzierung des Währungs- und des Zinsrisikos eingesetzt. Im Rahmen der Zugangsbewertung werden die Derivate zu ihrem beizulegenden Zeitwert am Tag des Vertragsab-schlusses bewertet.

Derivative Finanzinstrumente gehören zur Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete fi-nanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten“. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden erfolgswirksam erfasst. „Hedge Accounting“ wird vom Konzern nicht angewendet.

ZAHLUNGSMITTEL Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen, mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten.

LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER Leistungen an Arbeitnehmer umfassen neben kurzfristig fällig werdenden Leistungen außerdem Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, andere langfristig fällige Leistungen und Leistungen aus Anlass der Beendi-gung des Arbeitsverhältnisses. Die Tognum Gruppe gewährt gegenwärtig fast allen Mitarbeitern in Deutschland Pensionszuagen, teilweise aber auch Beschäftigten im Ausland.

Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden in Abhängigkeit von ihrem wirtschaftli-chen Gehalt, der sich aus den grundlegenden Leistungsbedingungen und Leistungsvoraussetzungen des Plans ergibt, entweder als Leistungszusagen (Defined Benefit DB) oder als Beitragszusagen (Defined Contribution DC) klassifi-ziert.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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Altersversorgungspläne, die nicht eindeutig als DC klassifiziert werden können, sind als DB-Zusagen anzusehen. Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für eine Leistungszusage entspricht dem Saldo aus dem Barwert der Ver-pflichtung (DBO) am Bilanzstichtag und dem Zeitwert eines eventuell vorhandenen Planvermögens, angepasst um den kumulierten, bisher nicht erfolgswirksam erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand und die bisher nicht erfolgswirksam erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste.

Die Berechnung der DBO beruht auf dem in IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren. Zur Er-mittlung der DBO wird der Rechnungszins zum jeweiligen Bilanzstichtag anhand von aktuellen Kapitalmarktdaten und mit Blick auf die Fristigkeit der bestehenden Verpflichtungen bestimmt. Außerdem werden langfristige Trend-annahmen für die zu erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen nach dem Prinzip der bestmöglichen Schät-zung festgelegt und bei der Bewertung berücksichtigt. Die Verpflichtungen werden jährlich durch unabhängige qualifizierte Versicherungsmathematiker bewertet.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden im Aufwand nach der Korridor-Methode erfasst. Dabei wird der Anteil der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, der am Bilanzstichtag 10% des höheren Betrags aus DBO bzw. Planvermögen übersteigt, ab dem Folgejahr erfolgswirksam auf die restliche durch-schnittliche Dienstzeit der Arbeitnehmer verteilt.

Abfindungen werden gezahlt, wenn ein Mitarbeiter vor dem regulären Renteneintritt entlassen wird oder gegen eine Abfindung freiwillig aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet. Abfindungen werden erfasst, wenn der Konzern eine nicht rückgängig zu machende Verpflichtung eingegangen ist. Leistungen, die nach mehr als 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden, werden auf ihren Barwert abgezinst.

AKTIENBASIERTE VERGÜTUNGSFORMEN Die bei einer aktienbasierten Vergütungstransaktion erhaltenen oder erworbenen Güter oder Dienstleistungen wer-den zu dem Zeitpunkt angesetzt bzw. als Aufwand erfasst, zu dem die Güter erworben oder die Dienstleistungen erhalten wurden. Es wird eine entsprechende Zunahme im Eigenkapital erfasst, wenn die Güter oder Dienstleistun-gen bei einer aktienbasierten Vergütungstransaktion mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente erhalten wurden, oder eine Schuld angesetzt, wenn die Güter oder Dienstleistungen bei einer aktienbasierten Vergütungstransaktion mit Barausgleich erworben wurden. Im Falle einer aktienbasierten Vergütungstransaktion, die in bar abgegolten wird, werden die erworbenen Güter oder Dienstleistungen und die entstandene Schuld mit dem beizulegenden Zeitwert der Schuld angesetzt. Bis zur Begleichung der Schuld wird der beizulegende Zeitwert der Schuld zu jedem Bilanzstichtag neu bestimmt und alle Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst.

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Sonstige Rückstellungen werden für Verpflichtungen gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, die wahrscheinlich zu einer wirtschaftlichen Belastung führen werden und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem abgezinsten Erfüllungsbetrag bewertet. Aus der Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellung werden im übrigen Finanzergebnis erfasst.

LEASING Das wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen ist in Übereinstimmung mit IAS 17 „Leasingverhältnis-se“ dem Leasingnehmer zuzurechnen, wenn dieser alle wesentlichen mit dem Gegenstand verbundenen Chancen und Risiken trägt (Finanzierungsleasing). Leasingverhältnisse, bei denen der wesentliche Teil der Chancen und Risiken beim Leasinggeber verbleibt, werden als Operating Leasing klassifiziert. Die diesbezüglich geleisteten Zah-lungen werden linear über die Dauer des Leasingverhältnisses aufwandswirksam erfasst.

FINANZRISIKOMANAGEMENT Als weltweit agierender Konzern ist die Tognum Gruppe im Zuge ihrer operativen Geschäftstätigkeit und im Finan-zierungsbereich Währungs- und Zinsrisiken ausgesetzt. Durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente werden die se Risiken begrenzt bzw. eliminiert. Alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen werden grundsätzlich durch die zentrale Finanzabteilung des Konzerns durchgeführt. Fremdwährungsrisiko Zur Absicherung des Währungsrisikos werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Diese Geschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung von Zahlungsströmen in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft.

Fremdwährungsrisiken bestehen insbesondere dort, wo Forderungen, Verbindlichkeiten und geplante Transakti-onen in einer anderen als der lokalen Währung bestehen. Im Konzern trifft dies insbesondere auf den USD, aber auch auf den ZAR, AUD und SGD zu.

Die Währungsrisiken werden systematisch erfasst, analysiert, zentral gesteuert und verwaltet. Der Umfang der Absicherung wird regelmäßig evaluiert. Der Betrag der in Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Kursgewinne aus der Realisierung von Währungsforderungen/-verbindlichkeiten sowie aus der Bewertung zum Jahresende beläuft sich in 2007 auf 29.606 TEUR (Vorjahr 22.072 TEUR).

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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Zinsrisiko Ein Zinsrisiko, also mögliche Wertschwankungen eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Markt-zinssätze, droht insbesondere bei mittel- und langfristigen festverzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten. Ferner wurden Zinsswaps und Zinscollars abgeschlossen, um das Zinsrisiko durch variable Kreditaufnahmen zu beschränken. Mit Hilfe dieser Sicherungsinstrumente werden Zinsänderungsrisiken reduziert. Ausfallrisiko Im Konzern besteht aufgrund der Kundenstruktur keine signifikante Konzentration von Ausfallrisiken. Das maxi-male Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten besteht in der Gefahr des Ausfalls eines Vertragspartners und daher in Höhe des Buchwerts gegenüber den jeweiligen Kontrahenten. Eine Darstellung der Buchwerte und des daraus resultierenden maximales Ausfallrisikos ist in Abschnitt 34, Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten ersichtlich. Des Weiteren verfolgt der Konzern eine Geschäftspolitik, die dieses Risiko im Hinblick auf einzelne Kontrahenten auf einen bestimmten Betrag beschränkt. Dem Forderungsausfallrisiko wird durch die hierfür gebil-deten Wertberichtigungen auf Forderungen Rechnung getragen. Liquiditätsrisiko Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass die Tognum Gruppe nicht genügend Finanzmittel besitzt, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Dem Liquiditätsrisiko wird durch ein systematisches Liquiditätsmanagement begegnet. Eine auf einen festen Planungshorizont ausgerichtete Liquiditätsvorschau sowie im Konzern vorhandene, nicht ausgenutzte Kreditlinien stellen die Liquiditätsversorgung bei planmäßiger Entwick-lung sicher. Am Bilanzstichtag standen der Muttergesellschaft Kreditlinien über insgesamt 626.618 TEUR (Vorjahr 1.045.460 TEUR) zur Verfügung. Davon wurden 348.860 TEUR (Vorjahr 713.460 TEUR) in Anspruch genommen.

Die folgende Übersicht zeigt die vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine für finanzielle Verbindlichkeiten (inkl. vertraglicher Zinszahlungen):

Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31. Dezember 2007 im Bestand und für die bereits Zahlungen ver-

traglich vereinbart waren. Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten gehen nicht ein. Fremdwährungsbeträ-ge wurden jeweils mit dem Stichtagskassakurs (per 31. Dezember) umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt gefixten Zinssätze ermittelt.

SENSITIVITÄTSANALYSEN Durch Sensitivitätsanalysen wird für jede Art von Marktrisiko ermittelt, welche Auswirkungen hypothetische Ände-rungen der jeweiligen Risikovariablen auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag hätten.

Eine Sensitivitätsanalyse des Zinsrisikos zeigt den Effekt einer Verschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Ba-sispunkte (einen Prozentpunkt) nach oben und nach unten auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie auf das Eigenkapital bei sonst gleichbleibenden Rahmenbedingungen.

Veränderungen des Marktzinsniveaus nicht-derivativer Finanzinstrumente mit fixen Zinssätzen haben nur dann eine Auswirkung auf das Jahresergebnis, wenn sie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Da die Tognum Gruppe derartige Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, sind diese im Rahmen der Sensitivitätsanalyse nicht zu berücksichtigen.

Variabel verzinsliche Finanzinstrumente betreffen lediglich die unter Abschnitt 33 näher erläuterten Zinssiche-rungsgeschäfte. Die Veränderungen des Marktzinssatzes wirken sich auf die Zinszahlungen der variabel verzinsli-chen Verbindlichkeiten aus.

TEUR Buchwert zum

31.12.2007 2008 2009 2010 ≥2011

Finanzierungsverbindlichkeiten 354.321 35.366 17.407 17.381 365.054

Derivative Finanzinstrumente 37 37

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 240.750 240.750

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 70.858 63.202 978 6.678

665.966 339.355 18.385 17.381 371.732

TEUR Buchwert zum

31.12.2006 2007 2008 2009 ≥2010

Finanzierungsverbindlichkeiten 729.895 764.703 745 718 4.333

Derivative Finanzinstrumente 3.128 3.128

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 209.241 209.241

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 53.573 52.135 1.438

995.837 1.029.207 2.183 718 4.333

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuternde Anhangangaben

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Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Zinsinstrumente werden auf Basis der hypothetischen Änderung des Marktzinsniveaus neu berechnet. Die Abweichungen zu den tatsächlich angesetzten beizulegenden Zeitwerten und die potenziellen Effekte auf das Konzernergebnis sowie auf das Konzerneigenkapital zum Bilanzstichtag werden unter Berücksichtigung der Ertragsteuern bestimmt und in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Etwaige Aus-wirkungen auf zukünftige Cashflows sollen und werden gemäß IFRS 7 nicht betrachtet.

TEUR Gewinn- und Verlustrechnung Eigenkapital Gesamteffekt

BP 100+ BP 100- BP 100+ BP 100-

31.12.2006 4.613 – 4.664 4.613 – 4.664

31.12.2007 5.315 – 5.530 5.315 – 5.530

Für Zwecke der Sensitivitätsanalyse werden Währungsrisiken aus monetären Finanzinstrumenten in die Analyse

einbezogen, die nicht in den funktionalen Währungen der einzelnen Gesellschaften der Tognum Gruppe abge-schlossen wurden. Effekte aus der Umrechnung der Fremdwährungsabschlüsse ausländischer Tochterunternehmen in die Konzernberichtswährung (Euro) sind nicht in die Sensitivitätsanalyse nach IFRS 7 einzubeziehen.

Bei einer Aufwertung bzw. Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar um 10% zum 31. Dezember 2007 im Bereich der originären Finanzinstrumente (bilanzierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten) würden sich das Konzernergebnis rein rechnerisch um 14.907 TEUR (Vorjahr 21.885 TEUR) und das Konzerneigenkapital um 13.060 TEUR (Vorjahr 20.541 TEUR) erhöhen bzw. vermindern. Bei einer Aufwertung bzw. Abwertung des Euros gegenüber sämtlicher anderer Währungen im Bereich der originären Finanzinstrumente um 10% würden sich das Konzernergebnis und das Konzerneigenkapital rein rechnerisch um 689 TEUR (Vorjahr 666 TEUR) vermindern bzw. erhöhen. Diese Analyse wurde unter der Annahme durchgeführt, dass alle anderen Variablen unverändert bleiben, wie z.B. Zinssätze, Preise und Kosten in der jeweiligen Fremdwährung etc.

Für die in den finanziellen Verbindlichkeiten enthaltenen US-Dollar-Verbindlichkeiten (vgl. auch Ziffer 30 des Anhangs) wurden keine Währungssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Die nachfolgenden Ausführungen zu den Effekten im Bereich der derivativen Finanzinstrumente beziehen sich somit auf die Absicherungen im operativen Bereich. Die derivativen Finanzinstrumente beinhalten auch Währungssicherungsgeschäfte auf noch nicht bilanzier-te und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende künftige Transaktionen.

Bei einer Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar um 10% zum 31. Dezember 2007 im Bereich der de-rivativen Finanzinstrumente (Devisentermin-/Optionsgeschäfte) würden sich das Konzernergebnis und das Kon-zerneigenkapital um 12.090 TEUR erhöhen (Vorjahr: Verminderung um 2.157 TEUR). Bei einer Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar um 10% im Bereich der derivativen Finanzinstrumente würden sich das Konzern-ergebnis und das Konzerneigenkapital um 23.926 TEUR verringern (Vorjahr: Erhöhung um 2.517 TEUR).

Bei einer Aufwertung des Euro gegenüber sämtlicher anderer Währungen um 10% zum 31. Dezember 2007 im Bereich der derivativen Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte) würden sich das Konzernergebnis und das Konzerneigenkapital um 472 TEUR erhöhen (Vorjahr 148 TEUR). Bei einer Abwertung des Euro gegenüber sämtli-cher anderer Währungen um 10% im Bereich der derivativen Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte) würden sich das Konzernergebnis und das Konzerneigenkapital um 578 TEUR (Vorjahr 433 TEUR) verringern.

KAPITALMANAGEMENT Zielsetzung des Kapitalmanagements ist es, ein solides Finanzprofil zu gewährleisten. Insbesondere sollen für die Aktionäre angemessene Dividendenzahlungen sowie für die Fremdkapitalgeber der Kapitaldienst sichergestellt werden. Darüber hinaus wollen wir uns ausreichende finanzielle Spielräume zur Fortsetzung unseres Wachstums-kurses erhalten.

Zurzeit verfügt die Tognum Gruppe über kein offizielles externes Rating. Das Risikoprofil wird aktiv gesteuert und überwacht. Hierfür wird vor allem auf die Kennzahlen zur Eigenkapitalquote und Nettofinanzverschuldung zurückgegriffen. Durch die deutliche Reduzierung der Nettofinanzverschuldung und der gleichzeitigen Erhöhung der Eigenkapitalquote wurde bei den refinanzierenden Banken eine dem Investment Grade entsprechende Bonitäts-bewertung erreicht.

Das Konzerneigenkapital (inklusive Gewinnrücklagen und Minderheitenanteilen am Eigenkapital) ist im Ver-gleich zum Vorjahr um 470.774 TEUR auf 534.547 TEUR gestiegen. Die bilanzielle Nettofinanzverschuldung (zins-tragende Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssige Mittel) ist um 334.840 TEUR auf 293.505 TEUR gesunken.

2006 2007

Eigenkapital in TEUR 63.773 534.547

in Prozent der Bilanzsumme 3,0% 22,6%

Nettofinanzverschuldung in TEUR 628.345 293.505

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

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Im Rahmen der Kapitalmanagementstrategie der Tognum Gruppe wird stets gewährleistet, dass die Konzernge-sellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Unser Ziel ist es dabei den notwendigen Finanz- und Liquiditätsspielraum zur Verfügung zu stellen. Im Berichtsjahr wurden alle extern auferlegten Kapitalanforderungen erfüllt. Diese beinhalten beispielsweise die Einhaltung eines bestimmten Ver-schuldungsgrades.

Im Zuge des Börsenganges hat sich das Management ein neues Ziel gesetzt, welches unter anderem die Errei-chung eines sogenannten Investment Grades bzw. eine solide Finanzierungsstruktur enthält.

Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

5. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf von Gütern, wobei das Produktprogramm neben Dieselmotoren auch Diesel- und Gasmotorensysteme, stationäre Energiesysteme mit Brennstoffzellen sowie hoch-wertige Motoren- und Antriebskomponenten wie Hochdruckeinspritzsysteme und Gelenkwellen für Fahrzeuge umfasst. Hinzu kommen Gasturbinen sowie maßgeschneiderte Elektroniksysteme für die Steuerung und Überwa-chung der Motoren und Antriebsanlagen.

Die Außenumsätze der Tognum Gruppe stellen sich wie folgt dar: TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

mtu Engines 1.550.763 2.379.597

Tognum Onsite Energy Systems & Components 248.673 455.690

1.799.436 2.835.287

Hinsichtlich der Aufteilung der Umsatzerlöse auf Geschäftsfelder und Regionen wird auf die gesondert erstellte

Segmentberichterstattung verwiesen.

6. Umsatzkosten

Die Umsatzkosten umfassen die gesamten Anschaffungs- und Herstellungskosten, die für die verkauften Produkte, Waren und Dienstleistungen angefallen sind.

7. Sonstige betriebliche Erträge

TEUR 01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Erträge aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten 8.007 1.683

Erträge aus Aufwertung von Forderungen 4.016 —

Übrige sonstige betriebliche Erträge 1.270 2.947

13.293 4.630

In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind unter anderem Erträge aus Versicherungsentschädigungen

in Höhe von 675 TEUR (Vorjahr: 550 TEUR) enthalten. Darüber hinaus umfassen diese eine Vielzahl von Erträgen, deren Wertansätze im Einzelnen nur von untergeordneter Bedeutung sind.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

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8. Vertriebskosten

Die Vertriebskosten umfassen alle verursachten Vertriebseinzelkosten und Vertriebsgemeinkosten. Darunter fallen grundsätzlich alle Personal-, Material- und Abschreibungsaufwendungen sowie sonstige Aufwendungen des Ver-triebsbereiches.

9. Allgemeine Verwaltungskosten

Die allgemeinen Verwaltungskosten umfassen die Personal- und Sachkosten der zentralen Verwaltungsbereiche (u.a. Controlling, Finanz- und Rechnungswesen sowie Steuer- und Rechtsabteilung, Unternehmenskommunikation und Strategie), die nicht mit der Produktion, dem Vertrieb oder der Forschung und Entwicklung in Verbindung stehen.

Im Geschäftsjahr wurden als Aufwand (oder im Rahmen der Erfassung der Kosten für den Börsengang direkt im Eigenkapital) 355 TEUR für Prüfungsleistungen, 665 TEUR für sonstige Bestätigungen und Bewertungen sowie 160 TEUR für sonstige Leistungen als Honorar für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses erfasst.

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen

TEUR 01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten – 134 – 154

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen – 142 – 1.209

– 276 – 1.363

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen eine Vielzahl von Aufwendungen, deren Wertan-

sätze im Einzelnen nur von untergeordneter Bedeutung sind.

11. Finanzergebnis

ÜBRIGES FINANZERGEBNIS

TEUR 01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Erträge aus Währungsumrechnung 27.320 36.873

Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 28 929

Übrige Finanzerträge 116 10.706

Sonstige Finanzerträge 27.464 48.508

Aufwendungen aus Währungsumrechnung – 5.412 – 6.931

Aufwendungen aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten — – 9.790

Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen – 2.557 – 6.140

Übrige Finanzaufwendungen — – 6.823

Sonstige Finanzaufwendungen – 7.969 – 29.684

19.495 18.824

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

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12. Zinsergebnis

TEUR 01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Zinserträge aus Krediten und Forderungen 4.888 1.289

Sonstige Zinserträge 527 4.329

Zinserträge 5.415 5.618

Zinsaufwand aus finanziellen Verbindlichkeiten – 72.988 – 47.401

Zinsaufwand aus Pensionsverpflichtungen – 9.706 – 15.695

Sonstige Zinsaufwendungen – 915 – 561

Zinsaufwendungen – 83.609 – 63.657

– 78.194 – 58.039

Im Berichtszeitraum wurden keine Zinserträge aus wertberichtigten finanziellen Vermögenswerten vereinnahmt.

Für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, sind im Berichtzeitraum gemäß IFRS 7 Gesamtzinserträge in Höhe von 5.618 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember 2006: 5.415 TEUR) bzw. ein Gesamtzinsaufwand in Höhe von 49.123 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember 2006: 72.988 TEUR) auf Basis der Effektivzinsmethode verbucht worden.

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen: TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Laufender Ertragsteueraufwand – 33.833 – 127.336

Latenter Steueraufwand 26.149 32.045

– 7.684 – 95.291

TEUR 01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Laufender Ertragsteueraufwand

davon

Deutschland – 24.277 – 98.154

Ausland – 9.556 – 29.182

Latenter Steueraufwand

davon

Deutschland 22.929 23.536

Ausland 3.220 8.509

– 7.684 – 95.291

Die deutschen Gesellschaften unterliegen vor Berücksichtigung der Abzugsfähigkeit der Gewerbesteuer bei der

Körperschaftsteuer einer durchschnittlichen Gewerbeertragsteuer von 16,5% des Gewerbeertrags. Der Körper-schaftsteuersatz beträgt für den Veranlagungszeitraum 2007 25,0%, zuzüglich eines Solidaritätszuschlags auf die Körperschaftsteuer von 5,5%, so dass sich ein Gesamt-Iststeuersatz zum 31. Dezember 2007 von 38,5% ergibt.

Der Bundesrat hat in seiner 835. Sitzung vom 6. Juli 2007 das Unternehmenssteuergesetz 2008 verabschiedet. Danach wird der Körperschaftsteuersatz, dem die deutschen Gesellschaften unterliegen, ab dem 1. Januar 2008 von 25 auf 15% reduziert und die Bemessungsgrundlage für Gewerbe- und Körperschaftsteuer verändert, so dass latente Steuern, die sich voraussichtlich später auflösen werden, mit einem Gesamtsteuersatz von 29,5% berechnet sind. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Berechnung der latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden aus.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

122

Der Ermittlung der latenten Steuern liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Die Überleitung des erwarteten zum ausgewiesenen Ertragsteueraufwand ergibt sich wie folgt:

TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Ergebnis vor Ertragsteuern 11.400 307.507

Ertragsteuersatz der Gruppe 38,50% 38,50%

Erwarteter Ertragsteueraufwand – 4.389 – 118.390

Effekt aus abweichenden Steuersätzen 472 10.304

Steuerfreie Erträge 255 1.068

Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen – 701 – 3.198

Gewerbesteuerliche Zu- und Abrechnungen – 2.267 – 2.386

Effekte aus der at Equity Bewertung 536 999

Sonstige Effekte – 1.590 16.312

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand – 7.684 – 95.291

Effektiver Steuersatz in % 67,40% 30,99%

Der ausgewiesene Steueraufwand des Geschäftsjahres in Höhe von 95.291 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember 2006:

7.684 TEUR) war um 23.099 TEUR niedriger (1. Mai bis 31. Dezember 2006: 3.295 TEUR höher) als der rechnerisch erwartete Steueraufwand von 118.390 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember 2006: 4.389 TEUR), der sich bei einer An-wendung des Konzernsteuersatzes von 38,5% auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben würde. Die Abwei-chung ist im Wesentlichen durch einen latenten Steuerertrag aufgrund der bereits erwähnten Steuersatzänderung gemäß des Unternehmenssteuergesetz 2008 bedingt.

In der Position „sonstige Effekte“ sind Sachverhalte wie z.B. der Effekt aus Steuersatzänderungen in Höhe von 27.720 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember: 3 TEUR) sowie Auswirkungen von im Geschäftsjahr erfassten Steuern aus Vorjahren enthalten.

14. Ergebnis je Aktie

01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Anteil der Tognum AG am Konzernjahresüberschuss in TEUR 4.239 212.216

Aktienzahl in Stück (gewichteter Durchschnitt) 120.025.000 125.902.123

Ergebnis in EUR je Aktie 0,04 1,69

Das Ergebnis je Aktie wird mittels Division des den Stammaktionären der Tognum AG zustehenden Konzerner-

gebnisses durch die gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Stammaktien ermittelt (1. Januar bis 31. Dezember 2007: 125.902.123 Aktien; 1. Mai bis 31. Dezember 2006: 120.025.000 Aktien). Die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien war durch die Umwandlung der ehemaligen Tognum Group Holding GmbH in die Tognum AG beeinflusst. Die aus der Umwandlung in die Tognum AG entstandenen nennwertlosen Stammaktien wurden gemäß IAS 33.64 für Zwecke der Berechnung des Ergebnisses je Aktie rückwirkend für alle vorgelegten Perioden berücksichtigt, d.h. unter Berücksichtigung der nennwertlosen Stammaktien aus 2007.

Weder zum 31. Dezember 2006 noch zum 31. Dezember 2007 waren Optionen auf Aktien ausstehend, die den Gewinn pro Aktie verwässern.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

123

15. Personalaufwand

TEUR 01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Löhne und Gehälter – 222.336 – 408.410

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung – 38.113 – 74.058

davon

Pensionsaufwand für leistungsorientierte Pläne – 7.790 – 10.586

Pensionsaufwand für beitragsorientierte Pläne – 18.485 – 34.765

– 260.449 – 482.468

Die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten den Aufwand für im Geschäftsjahr hinzuerworbene Versor-

gungsansprüche. Die erwartete Rendite des Planvermögens und der Zinsaufwand werden innerhalb des Zinsergeb-nisses ausgewiesen.

Der Pensionsaufwand für beitragsorientierte Pläne beinhaltet im Wesentlichen die Arbeitgeberbeiträge zur ge-setzlichen Rentenversicherung.

Die Tognum Gruppe beschäftigte im Geschäftsjahr 2007 durchschnittlich 7.867 Mitarbeiter (Vorjahr: 7.042).

01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Arbeiter/Angestellte 6.652 7.459

Auszubildende/Praktikanten 390 408

7.042 7.867

Hieraus resultiert ein durchschnittlicher Aufwand pro Mitarbeiter von 61,3 TEUR (Vorjahr: 55,5 TEUR). Der

Anstieg ist im Wesentlichen auf die Tariferhöhung sowie auf die neu eingeführte Unternehmenserfolgsbeteiligung zurückzuführen und beinhaltet darüber hinaus einen Anstieg aufgrund von Mehrarbeit. Beim direkten Vergleich ist zudem zu beachten, dass die Vergleichbarkeit dieser kopfzahlbezogenen Größen durch den Einsatz von Mitarbeitern mit unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen und Veränderung von Gleitzeitkontensalden beeinflusst wird.

Im Dezember 2007 hat die Tognum AG ein Sondervergütungsprogramm für Führungskräfte eingeführt. Hierbei investieren die Teilnehmer aus eigenen Mitteln einen bestimmten Betrag, der vom Unternehmen verdoppelt wird. Mit dem insgesamt eingesetzten Kapital werden fiktive Tognum-Aktien zum Durchschnittskurs im vom 1. September bis 31. Oktober 2007 „erworben“. Diese fiktiven Aktien sind bis mindestens 1. April 2011 zu halten.

Die Vergütung bei Ausübung erfolgt in bar, wahlweise im April, Juli oder Oktober 2011. Die Höhe der Sonder-vergütung bestimmt sich durch die zukünftige Unternehmenswertsteigerung, gemessen am Kurs der Tognum-Aktie zwischen September und Oktober 2007 und den jeweiligen Zeiträumen in 2011 (maximaler Kurs: 30 EUR). Soweit der Kurs an den Auszahlungszeitpunkten 15 EUR oder niedriger sein sollte, erfolgt eine Rückzahlung des einge-brachten Kapitals ohne Verzinsung.

Die Bilanzierung dieses Sondervergütungsprogramms bzw. der aktienbasierten Vergütung (Share-based Payment) erfolgt nach IFRS 2. Danach wird der Gesamtwert der den Führungskräften gewährten virtuellen Aktien bzw. Akti-enoptionen zum Ausgabetag mit Hilfe eines Optionspreis-Bewertungsmodells bestimmt. Der errechnete Gesamt-wert des Sondervergütungsprogramms wird als Personalaufwand über den Zeitraum der Leistungserbringung durch den Begünstigen verteilt. Zum 31. Dezember 2007 wurden insgesamt 104 TEUR Aufwand und 3.237 TEUR Ver-bindlichkeiten für das genannte Sondervergütungsprogramm gemäß IFRS 2 bilanziert. Zum Bilanzstichtag 31. De-zember 2007 beinhaltete das Sondervergütungsprogramm 281.666 virtuelle Aktien,

Die Sondervergütung stellt eine semiamerikanische Call-Option vom Bermudatyp dar. Zur Ermittlung des Fair Value wurde ein Binomialmodell nach dem Verfahren von Cox, Ross und Rubinstein verwendet. Zur Ermittlung des Aufwandes wurden folgende Bewertungsparameter zugrunde gelegt:

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

124

31.12.2007

Ende der Erdienungsperiode 30.03.2011

Ende der Ausübungsperiode 30.09.2011

Preis der Aktie am Bewertungstag (Mittelwert 45 Tage) in EUR 22,32

Ausübungspreis je Aktie in EUR 15,00

Standardabweichung der tgl. Erträge MW 45 Tage, annualisiert, gerundet 3,7%

Dividendenrendite 2,7%

Risikofreier Zins am Bewertungstag 4,2%

Optionswert am Bewertungstag in EUR 8,09

16. Materialaufwand

TEUR 01.05.—31.12.2006

01.01.—31.12.2007

Aufwendungen für Roh– , Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Ware – 968.513 – 1.317.820

Aufwendungen für bezogene Leistungen – 135.861 – 350.759

– 1.104.374 – 1.668.579

Wesentlicher Effekt beim Materialaufwand ist eine Verschiebung innerhalb des Produktmixes. Die Materialquote

(Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz) hat sich aufgrund höherer Wertschöpfung im Vergleich zum Vorjahr von 61,4 auf 58,9% verbessert.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

125

Erläuterungen zur Konzernbilanz

17. Immaterielle Vermögenswerte

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sind entsprechend der Nutzung der Vermögenswerte in

den folgenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten: Umsatzkosten, Forschungs- und Entwicklungs-kosten sowie Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten.

Die Marke „MTU“ als immaterieller Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer ist mit dem Buchwert von 46.483 TEUR (31. Dezember 2006: 46.483 TEUR) berücksichtigt. Seit Einführung der Marke im Jahr 1969 schützt die MTU Friedrichshafen GmbH den Wert der Marke „MTU“ durch die Geschäftspolitik und dadurch, dass Nutzungsrechte an Dritte nicht gewährt werden.

Die im Rahmen der Erstkonsolidierung der Katolight erworbene Marke „Katolight“ ist als immaterieller Vermö-genswert mit unbestimmter Nutzungsdauer mit einem Buchwert von 8.455 TEUR enthalten.

Im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 wurden 92.475 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember 2006: 59.942 TEUR) als Aufwand für Forschung und Entwicklung erfasst.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 bestehen keine Sicherungsabtretungen von immateriellen Vermögens-werten – insbesondere Patenten, gewerblichen Schutzrechten und Marken – mehr.

Zur Durchführung des Impairment-Tests sind die Geschäfts- oder Firmenwerte den zahlungsmittelgenerieren-den Einheiten (ZGE) zugeordnet, die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen sollen. Die ZGE orientieren sich an der niedrigsten Ebene innerhalb der Tognum Gruppe zu der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.

TEUR Konzessionengewerbl.

Schutzrechte Aktivierte

Entwicklungskosten Geschäfts- oder

Firmenwert Geleistete

Anzahlungen Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand am 01.05.2006 309.118 21.353 178.541 140 509.152

Zugänge 3.804 12.031 25 15.860

Umbuchungen 141 – 141 —

Währungsumrechnungsdifferenzen – 759 2 – 757

Stand am 31.12.2006 312.304 33.384 178.541 26 524.255

Stand am 01.01.2007 312.304 33.384 178.541 26 524.255

Veränderung Konsolidierungskreis 17.563 9.004 26.567

Zugänge 9.992 25.422 4.844 40.258

Umbuchungen – 496 588 92

Abgänge – 260 – 260

Währungsumrechnungsdifferenzen – 3.235 – 859 – 42 – 4.136

Stand am 31.12.2007 336.128 58.546 186.686 5.416 586.776

Abschreibungen und Wertminderungen

Stand am 01.05.2006 – 6.586 – 328 – 6.914

Abschreibungen – 50.381 – 2.551 – 52.932

Währungsumrechnungsdifferenzen 486 486

Stand am 31.12.2006 – 56.481 – 2.879 — — – 59.360

Stand am 01.01.2007 – 56.481 – 2.879 — — – 59.360

Abschreibungen – 46.921 – 3.890 – 50.811

Abgänge 260 260

Währungsumrechnungsdifferenzen 1.269 1.269

Stand am 31.12.2007 – 102.133 – 6.509 — — – 108.642

Buchwert

Stand am 31.12.2006 255.823 30.505 178.541 26 464.895

Stand am 31.12.2007 233.995 52.037 186.686 5.416 478.134

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

126

In der Tognum Gruppe wurden vier zahlungsmittelgenerierende Einheiten identifiziert, davon weisen vier ZGE einen Geschäfts- oder Firmenwert aus:

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Motorenbau 158.970 158.970

Gelenkwelle 7.117 7.117

L’Orange GmbH 12.454 12.454

Onsite Energy Systems — 8.145

178.541 186.686

Im Rahmen des Impairment-Tests wurde der Buchwert der ZGE dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Als

erzielbarer Betrag für die einzelne ZGE wurde jeweils der Nutzungswert (value in use) nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren ermittelt.

Bei der Ermittlung dieser Beträge wurden folgende Annahmen zugrunde gelegt:

» Ermittlung der zukünftigen Cashflows (Zahlungseingänge und -ausgänge ohne Berücksichtigung von Finan-zierungsaktivitäten und Steuern).

» Annahmen über mögliche Veränderungen dieser geplanten Cashflows, die sowohl aus einer unterschiedlichen Höhe als auch aus einem abweichenden zeitlichen Anfall resultieren können.

» Ermittlung der gewichteten Kapitalkosten nach Steuern (WACC nach Steuern) unter Berücksichtigung von

— risikofreiem Basiszins, — unternehmerischem Risiko (Marktrisikoprämie multipliziert mit dem ermittelten Betafaktor auf Grundlage

einer Peer Group-Analyse), — Fremdkapitalkosten sowie — Konzernkapitalstruktur.

» Iterative Ermittlung der gewichteten Kapitalkosten vor Steuern (WACC vor Steuern).

Der Detailplanungszeitraum der Cashflow-Projektionen zur Ermittlung des Nutzungswerts der jeweiligen ZGE beträgt fünf Jahre. Für den sich anschließenden Zeitraum der „ewigen Rente“ werden als zu diskontierende Größe nachhaltig erzielbare Cashflows unter Zugrundelegung einer nachhaltigen Reinvestitionsrate bestimmt. Bei der Bestimmung der „ewigen Rente“ wurden Wachstumsabschläge zwischen 0,5 und 1,5% berücksichtigt.

Bei der Ermittlung der Cashflows wurden folgende Annahmen getroffen:

» Im Bereich Motoren wurde analog zur Marktentwicklung ein starkes Wachstum mit den Baureihen 2000 und 4000 unterstellt. Infolgedessen wird mit einem weiteren Anstieg der Cashflows durch profitables Wachstum und Effizienzsteigerungsmaßnahmen gerechnet.

» Im Bereich Gelenkwelle wird mit einer Umsatzausweitung infolge der Akquirierung neuer Kunden gerechnet, seitens der Cashflows mit einem moderaten Anstieg.

» Im Bereich Einspritzsysteme wird mit einem weiteren Umsatzwachstum infolge der Steigerungen bei der Baurei-he 4000 sowie des Zuwachses bei Drittkunden gerechnet. Aufgrund der weiteren Umsatzzuwächse wird ein mo-derater Anstieg der Cashflows unterstellt.

Zur Diskontierung der Cashflows wurde zum Stichtag ein nach Regionen differenzierter Vorsteuer-WACC von rund 14% (Vorjahr 11%) zugrunde gelegt.

Unter Zugrundelegung der oben genannten Annahmen ergibt sich kein Wertminderungsbedarf hinsichtlich der den ZGE zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der Marken „MTU“ und „Katolight“.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

127

18. Sachanlagen

Aufgrund des Börsenganges hat die Tognum Gruppe die bestehende Konsortialfinanzierung abgelöst. Verfü-

gungsbeschränkungen in Form von Grundpfandrechten und Sicherungsübereignungen bestehen nicht mehr. Im vergangenen Jahr unterlagen Sachanlagen im Umfang von 209.582 TEUR solchen Verfügungsbeschränkungen.

TEUR Grundstücke und

Bauten Technische

Anlagen und Maschinen

Andere Anlagen, Betriebs- und

Geschäftsaus-stattung

Geleistete Anzahlungen

und Anlagen im Bau

Gesamt

Anschaffungs-/ Herstellungskosten

Stand am 01.05.2006 164.919 127.599 55.682 21.655 369.855

Zugänge 3.270 21.931 18.758 17.313 61.272

Umbuchungen 1.109 7.411 289 – 8.809 —

Abgänge – 1.796 – 446 – 327 – 1.277 – 3.846

Abgänge in das kurzfristige Vermögen (held for sale gemäß IFRS 5) – 1.283 – 1.283

Währungsumrechnungsdifferenzen – 172 – 1.291 – 301 – 396 – 2.160

Stand am 31.12.2006 166.047 155.204 74.101 28.486 423.838

Stand am 01.01.2007 166.047 155.204 74.101 28.486 423.838

Veränderung Konsolidierungskreis 219 1.545 617 2.381

Zugänge 12.466 26.327 27.049 34.303 100.145

Umbuchungen 2.639 15.921 1.174 – 19.826 – 92

Abgänge – 129 – 260 – 2.555 – 24 – 2.968

Währungsumrechnungsdifferenzen – 742 – 3.204 – 676 – 1.155 – 5.777

Stand am 31.12.2007 180.500 195.533 99.710 41.784 517.527

Abschreibungen und Wertminderungen

Stand am 01.05.2006 – 609 – 3.230 – 1.956 – 5.795

Abschreibungen – 4.030 – 26.782 – 15.915 – 46.727

Abgänge 128 212 340

Währungsumrechnungsdifferenzen 3 81 44 128

Stand am 31.12.2006 – 4.636 – 29.803 – 17.615 — – 52.054

Stand am 01.01.2007 – 4.636 – 29.803 – 17.615 — – 52.054

Abschreibungen – 6.737 – 31.946 – 22.624 – 61.307

Abgänge 45 1.848 1.893

Währungsumrechnungsdifferenzen – 73 364 151 442

Stand am 31.12.2007 – 11.446 – 61.340 – 38.240 — – 111.026

Buchwert

Stand am 31.12.2006 161.411 125.401 56.486 28.486 371.784

Stand am 31.12.2007 169.054 134.193 61.470 41.784 406.501

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

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19. Nach der at Equity-Methode bilanzierte Finanzinvestitionen

ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN Die Finanzkennzahlen des assoziierten Unternehmens, der MTU Asia (Thailand) Ltd. stellen sich zusammengefasst wie folgt dar: TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Vermögenswerte 1.534 2.846

Schulden 1.142 2.423

Eigenkapital 392 423

Umsatzerlöse 3.630 3.191

Periodengewinn – 32 51

Anteil des Anteilseigners am Periodengewinn – 16 25

GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN Die Finanzkennzahlen des Gemeinschaftsunternehmens, der MTU Detroit Diesel Australia Pty. Ltd., das at Equity bilanziert wird, stellen sich bezogen auf die Anteile der Tognum Gruppe zusammengefasst wie folgt dar:

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Kurzfristige Vermögenswerte 36.725 40.653

Langfristige Vermögenswerte 8.357 7.931

Kurzfristige Schulden 26.393 26.554

Langfristige Schulden 649 1.368

Erträge 54.381 100.734

Aufwendungen – 52.438 – 95.107

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129

20. Latente Steuern und laufende Ertragsteuern

Die aktiven und passiven latenten Steuern ergeben sich aus den temporären Differenzen und steuerlichen Verlust-vorträgen wie folgt: TEUR Aktive latente Steuern Passive latente Steuern

31.12.2006 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2007

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte — 164 112.353 84.905

Sachanlagen 190 139 52.952 44.199

Übrige finanzielle Vermögenswerte — — 18 217

Übrige Vermögenswerte — 11 — 464

Rechnungsabgrenzungsposten (langfristig) — — 74 69

Kurzfristige Vermögenswerte — — — —

Vorräte 3.487 12.970 198 3.936

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen — 2.135 — 41

Rechnungsabgrenzungsposten — 223 2 —

Zahlungsmittel — — 3 —

Übrige finanzielle Vermögenswerte 3.265 2.811 2.232 3.556

Übrige Vermögenswerte — 56 — 3.438

Langfristige Schulden — — — —

Rückstellungen 48.529 76.753 11.062 68.744

Finanzielle Verbindlichkeiten — 89 16.103 6.628

Übrige Verbindlichkeiten — — 2.744 —

Kurzfristige Schulden — — — —

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.311 — — 6

Rückstellungen 19.969 21.687 5.283 3.803

Finanzverbindlichkeiten — 2.906 — 35.680

Übrige Verbindlichkeiten — 36.390 — 726

Steuerliche Verlustvorträge/Steuergutschriften 10.585 8.292 — —

Rechnungsabgrenzungsposten 470

Konsolidierungen 3.268 4.450 — —

90.604 169.546 203.024 256.412

Saldierung – 65.137 – 143.869 – 65.137 – 143.869

Summe Latente Steuern 25.467 25.677 137.887 112.543

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt mit den jeweiligen länderspezifischen Steuersätzen. Im Rumpfge-

schäftsjahr 2006 lagen diese zwischen 20 und 39%. Zum Bilanzstichtag lagen die Steuersätze zur Bewertung der latenten Steuern zwischen 18 und 38%. Der Rückgang der Steuersätze ist im Wesentlichen auf die Steuerreform in Deutschland und dem damit verbundenen Rückgang des Steuersatzes ab 2008 zurückzuführen.

Resultierend aus direkt im Eigenkapital erfassten Posten wurden latente Steuern in Höhe von 34 TEUR (31. Dezember 2006: 237 TEUR) direkt dem Eigenkapital belastet oder gutgeschrieben. Diese erfolgsneutralen laten-ten Steuern sind auf Effekte aus der erfolgsneutralen Bewertung der Wertpapiere der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ zurückzuführen. Im Rahmen des Börsenganges wurden 3.081 TEUR Steu-ern auf Eigenkapitalbeschaffungskosten direkt im Eigenkapital erfasst. STEUERLICHE VERLUSTVORTRÄGE Zum Bilanzstichtag verfügte der Konzern über bislang noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge in Höhe von rund 27.461 TEUR (31. Dezember 2006: 27.499 TEUR) zur Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen, auf die ein latenter Steueranspruch in Höhe von 8.292 TEUR (31. Dezember 2006: 10.585 TEUR) erfasst wurde. Aufgrund der Unternehmensplanung geht die Tognum Gruppe davon aus, dass zukünftig ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis erzielt wird, um die steuerlichen Verlustvorträge zu nutzen.

Da es sich bei den Verlustvorträgen zum Bilanzstichtag im Wesentlichen um Verlustvorträge in Deutschland handelt, ist die Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge nach geltender Rechtslage zeitlich unbegrenzt möglich. LAUFENDE ERTRAGSTEUERN Die Ertragsteueransprüche und -verpflichtungen enthalten noch nicht veranlagte Gewinne der inländischen und ausländischen Gesellschaften.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

130

21. Langfristige finanzielle Vermögenswerte

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Sonstige Beteiligungen 40.144 45.147

Übrige 171 174

40.315 45.321

Im Geschäftsjahr 2007 wurden keine langfristige finanzielle Vermögenswerte als Sicherheiten für Verbindlichkei-

ten verpfändet (31. Dezember 2006: 119 TEUR). Die sonstigen Beteiligungen enthalten im Wesentlichen die Anteile an der börsennotierten Gesellschaft Fuel Cell

Energy Inc., Danbury/USA (4,0%), die zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von 18.470 TEUR (31. Dezember 2006: 13.441 TEUR) bilanziert wird.

22. Vorräte

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Roh– , Hilfs- und Betriebsstoffe 204.175 239.719

Unfertige Erzeugnisse 188.948 231.877

Fertige Erzeugnisse und Waren 178.591 200.954

Geleistete Anzahlungen 63.300 70.442

635.014 742.992

Im Berichtsjahr wurde eine Aufwertung in Höhe von 6.492 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember 2006: Wertminde-

rung in Höhe von 7.461 TEUR) erfasst, um die Vorräte auf den Nettoveräußerungswert anzupassen (Wertaufho-lung). Die Gründe für die Aufwertung auf den höheren Nettoveräußerungswert liegen insbesondere in den verbes-serten Marktrealisierungschancen. Im Berichtsjahr wurden keine Vorräte für eigene Verbindlichkeiten verpfändet, zum 31. Dezember 2006 bestanden jedoch Verfügungsbeschränkungen auf Vorräte in Höhe von 404.576 TEUR.

23. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto 393.295 487.217

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 21.359 – 22.494

371.936 464.723

Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bi-

lanziert werden, entsprechen im Wesentlichen ihren beizulegenden Zeitwerten. Die Wertberichtigung für voraussichtlich uneinbringliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe

von 22.494 TEUR (Dezember 2006: 21.359 TEUR) wurde unter Berücksichtigung von Einzelrisiken und aufgrund von Vergangenheitserfahrungen mit Zahlungsausfällen berechnet. Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferung und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Stand zum Periodenbeginn – 22.001 – 21.359

Zuführungen – 4.471 – 6.049

Auflösungen 5.330 4.170

Inanspruchnahmen 1.222 513

Wechselkurseffekte und andere Veränderungen – 1.439 231

Stand zum 31. Dezember – 21.359 – 22.494

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

131

Im Rahmen der Wertberichtigungen wurden zum Stichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit ei-nem Bruttorechnungsbetrag in Höhe von 22.494 TEUR (31. Dezember 2006: 21.359 TEUR) wertberichtigt. Hierbei wurden Forderungen sowohl einzel- als auch aufgrund eines Portfolioansatzes pauschaliert wertberichtigt. Die pau-schalierten Einzelwertberichtigungen wurden prozentual auf die Altersstruktur der Forderungen verteilt. Innerhalb der Einzelwertberichtigung wurden Forderungen in der Regel zu 100% wertberichtigt. Somit beträgt der Buchwert dieser Forderungen zum Stichtag 464.723 TEUR (31. Dezember 2006: 371.936 TEUR).

Die folgende Tabelle zeigt den Buchwert der überfälligen Forderungen, die noch nicht wertgemindert wurden:

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Weder überfällige noch wertberichtigte Forderungen 212.383 291.618

Überfällige Forderungen, die nicht einzelwertberichtigt sind

weniger als 30 Tage 100.404 101.435

30 bis 59 Tage 33.387 30.713

60 bis 89 Tage 8.834 10.550

90 bis 119 Tage 8.267 7.854

120 Tage und mehr 8.661 22.553

Buchwert zum 31. Dezember 371.936 464.723

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte wurden nicht als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet (31. Dezember 2006: 367.708 TEUR).

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Steuererstattungsansprüche aus sonstigen Steuern 15.518 17.700

Übrige nicht finanzielle Vermögenswerte 12.826 14.143

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 3.014 1.551

31.358 33.394

Unter Steuererstattungsansprüchen aus sonstigen Steuern werden alle Forderungen der Tognum Gruppe gegen

Steuerbehörden (z. B. Vorsteuer) ausgewiesen. Die übrigen nicht finanziellen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen geleistete Vorauszahlungen für zu

empfangende Dienstleistungen, debitorische Kreditoren, Provisionsvorschüsse an Handelsvertreter sowie Vorschüs-se für Mitarbeiter für Reisekosten und ähnliches.

24. Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Kassenbestand 473 693

Guthaben bei Kreditinstituten 100.819 55.860

Cash in Transit 258 4.263

101.550 60.816

Zum 31. Dezember 2006 waren Zahlungsmittel im Umfang von 259 TEUR als Sicherheiten für Verbindlichkeiten

verpfändet. Eine solche Verfügungsbeschränkung besteht zum 31. Dezember 2007 nicht mehr.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

132

25. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die Buchwerte der Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bi-lanziert werden, entsprechen im Wesentlichen ihren beizulegenden Zeitwerten. Weitere Erläuterungen zu den Be-ziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen befinden sich im Abschnitt 38 dieses Anhangs zu Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen. TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahe stehende Unternehmen 12.470 32.119

Forderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen und Beteiligungen 20.192 31.067

32.662 63.186

Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 2.261 14.157

Übrige 289 331

35.212 77.674

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Weder überfällige noch wertberichtigte finanzielle Vermögenswerte 24.167 54.662

Überfällige finanzielle Vermögenswerte, die nicht einzelwertberichtigt sind

weniger als 30 Tage 946 5.677

30 bis 59 Tage 1.253 2.084

60 bis 89 Tage 2.118 211

90 bis 119 Tage 3.228 276

120 Tage und mehr 950 276

Buchwert zum 31. Dezember 32.662 63.186

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der ausgereichten Dar-

lehen und Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zah-lungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Erläuterungen zu derivativen Finanzinstrumenten befinden sich im Abschnitt 33 Derivative Finanzinstrumente dieses Anhangs.

26. Zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte

Bei dem zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswert zum 31. Dezember 2006 handelte es sich um das Werk 3 der MTU Friedrichshafen GmbH. Im Rahmen von Prozessoptimierungen und Effizienzsteigerungen im Bezug auf Entwicklungs- und Vertriebsaktivitäten des gesamten Elektronikbereichs erfolgt ein Umzug aus dem bisher dafür genutzten Werk 3 in das Werk 1. Das Werk 3 wurde am 27. Februar 2007 an einen Investor verkauft. Aus dem Ver-kauf wurde ein Veräußerungsgewinn im Segment mtu Engines von 1.217 TEUR erzielt.

27. Eigenkapital

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ergibt sich aus der Veränderung des Konzerneigenkapitals auf Seite 102 Zum 31. Dezember 2006 betrug das gezeichnete Kapital der Tognum Group Holding GmbH (die heutige

Tognum AG) 25 TEUR und wurde vollständig von der Seeker Rekees S.à r.l., Luxemburg, gehalten. Von der im Jah-resabschluss der Tognum Group Holding GmbH zum 31. Dezember 2006 ausgewiesenen Kapitalrücklage in Höhe von 121.569 TEUR wurde ein Teilbetrag in Höhe von 120.000 TEUR im Rahmen einer Kapitalerhöhung aus Gesell-schaftsmitteln am 24. April 2007 in gezeichnetes Kapital umgewandelt. Das gezeichnete Kapital der Tognum Group Holding GmbH (die heutige Tognum AG) erhöhte sich damit von 25 TEUR um 120.000 TEUR auf 120.025 TEUR.

Mit Beschluss vom 4. Mai 2007 wurde die Tognum Group Holding GmbH in die Tognum AG umgewandelt. Nach der Umwandlung betrug das gezeichnete Kapital 120.025 TEUR eingeteilt in 120.025.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem auf die einzelne Aktie entfallenden anteiligen Betrag des gezeichneten Kapitals von 1,00 EUR.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

133

Mit Wirkung vom 4. Mai 2007 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 30. April 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 60.012.500 EUR durch Ausgabe von bis zu 60.012.500 auf den Namen lautende Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Die Ermächtigung kann vollständig oder ein- oder mehrmals in Teilbeträgen genutzt werden.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juni 2007 wurde ein bedingtes Kapital von 13.000 TEUR ge-schaffen. Dieses bedingte Kapital dient der Gewährung von Aktien an Berechtigte von – gegebenenfalls noch zu begebenden – Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen.

Am 21. Juni 2007 hat der Vorstand der Tognum AG zur Vorbereitung auf den Börsengang beschlossen, das ge-zeichnete Kapital der Gesellschaft von 120.025 TEUR um 11.350 TEUR auf 131.375 TEUR zu erhöhen. Die Kapital-erhöhung erfolgte durch Ausgabe von 11.350.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu einem Nennbe-trag von 1,00 EUR je Aktie. Das genehmigte Kapital beträgt nun am 31. Dezember 2007 nach teilweiser Ausschöp-fung noch 48.662.500 EUR. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 sind 131.375.000 Aktien emittiert und vollstän-dig einbezahlt.

Zur Zeichnung der neuen Aktien war die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, mit der Maßgabe zugelassen, über ein unter ihrer Führung und der Führung der Goldman Sachs & Co oHG, Frankfurt am Main, stehendes Ban-kenkonsortium Anlegern die Aktien zum Kauf anzubieten und den über den Ausgabebetrag hinaus erzielten Mehr-erlös aus dem Verkauf nach Abzug der Vergütung für das Bankenkonsortium und der weiteren Emissionskosten an die Gesellschaft abzuführen. Das Angebot umfasste 11,35 Mio. Aktien aus der Kapitalerhöhung der Gesellschaft sowie bis zu 63,65 Mio. Aktien aus dem Bestand der Seeker Rekees S.à r.l., Luxemburg. Darüber hinaus wurden 8,84 Mio. Aktien für die Mehrzuteilung (Greenshoe) von der Seeker Rekees S.à r.l., Luxemburg, abgegeben. Bei einem Emissionspreis von 24,00 EUR je Aktie ergab sich ein Emissionsvolumen von rund 2,01 Mrd. EUR. Aus dem Emissionserlös sind der Tognum Gruppe rund 268 Mio. EUR (vor Abzug von Gebühren) zugeflossen.

Die von der Gesellschaft getragenen Kosten für den Börsengang (4.921 TEUR nach Steuern) wurden von der Ka-pitalrücklage der Gesellschaft abgesetzt.

Der den Nennwert der ausgegebenen Aktien übersteigende Emissionserlös wurde gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB in die Kapitalrücklage eingestellt. Die Kapitalrücklage umfasst auch die Beträge der gemäß § 150 Abs. 1 AktG zu bildenden gesetzlichen Rücklage. Hinsichtlich der Verwendung der Kapitalrücklage gelten die Vorschriften des § 150 Abs. 3 und Abs. 4 AktG.

Im Rahmen des Börsenganges wurden den Mitarbeitern der Tognum Gruppe in Deutschland, unter Berücksich-tigung der Bestimmungen über die steuerfreie Überlassung von Vermögensbeteiligungen an Arbeitnehmer, neue Aktien im Gegenwert von bis zu 405 EUR je Mitarbeiter mit einem Preisnachlass von insgesamt 135 EUR je Mitar-beiter bevorrechtigt angeboten. Ferner wurde den Mitarbeitern der Tognum Gruppe in Deutschland angeboten, neue Aktien wahlweise (a) im Gegenwert von bis zu 5.000 EUR je Mitarbeiter mit einem Preisnachlass von ca. 30% bzw. (b) im Gegenwert von bis zu 20.000 EUR mit einem Preisnachlass in Höhe von ca. 20% zu erwerben. Der Min-destzeichnungsbetrag betrug im Falle von (a) 500 EUR bzw. im Falle von (b) 7.500 EUR. Die betroffenen Mitarbeiter haben sich verpflichtet, die mit Preisnachlass erworbenen Aktien bis zum Ablauf von sechs Monaten nach dem ersten Handelstag der Aktien der Tognum AG zu halten. Insgesamt wurden ca. 5% der Angebotsaktien zur bevor-rechtigten Zuteilung reserviert. Insgesamt wurden 705.600 Aktien Mitarbeitern zugeteilt, wobei ein Personalauf-wand von 3.962 TEUR verbucht wurde.

In den anderen Rücklagen werden die erfolgsneutral zu erfassenden Wertänderungen von zur Veräußerung ver-fügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie die Differenzen aus der Währungsumrechnung von ausländischen Tochterunternehmen erfasst.

Nach dem Aktiengesetz bildet der nach dem Handelsgesetzbuch aufgestellte Jahresabschluss der Tognum AG die Basis für die Gewinnverwendung des Geschäftsjahres. Daher ist die an die Aktionäre ausschüttbare Dividende ab-hängig von dem im Jahresabschluss der Tognum AG ausgewiesenen Bilanzgewinn.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Tognum AG keine Dividende gezahlt, Vorstand und Aufsichtsrat schlagen jedoch für das aktuelle Geschäftsjahr eine Dividende von 0,60 EUR je Aktie vor (Gesamtdividende: 78.825.000 EUR). Dividendenberechtigt sind 131.375.000 Aktien.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

134

28. Pensionsrückstellungen

Im Folgenden werden die wesentlichen Kenngrößen für die leistungsorientierten Pensionspläne dargestellt: TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Barwert der Versorgungsverpflichtungen (DBO) 346.137 319.846

Marktwert des Planvermögens 32 994

Finanzierungsstatus 346.105 318.852

davon erfahrungsbedingte Anpassung des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche 1.373 – 439

BILANZWERT DER RÜCKSTELLUNG Die Höhe der Pensionsrückstellungen hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt: TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Bilanzwert zu Beginn des Geschäftsjahrs 371.347 379.527

Unternehmenstransaktionen — 33

Pensionsaufwand 17.495 26.070

Beiträge zu den Planvermögen – 3 – 1.068

Direkte Leistungszahlungen des Unternehmens – 9.119 – 14.212

Vermögensübertragungen (/Vermögensübernahmen) – 220 —

Währungseffekte 27 – 859

Bilanzwert zum Ende der Periode 379.527 389.491

davon Rückstellung 379.527 389.491

Für das Geschäftsjahr 2008 ergibt sich eine erwartete Rentenzahlung in Höhe von 14.927 TEUR.

FINANZIERUNGSSTATUS Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen kann wie folgt auf den Bilanzwert übergeleitet werden: TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Barwert der Versorgungsverpflichtungen 346.137 319.846

Marktwert der Planvermögen – 32 – 994

Finanzierungsstatus Ende der Periode 346.105 318.852

Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne (/Verluste) 33.422 70.639

Bilanzwert zum Ende der Periode 379.527 389.491

Der Finanzierungsstatus zeigt die Deckung der Pensionsverpflichtungen durch das Planvermögen zum Bewer-

tungsstichtag. Die bei der Tognum Gruppe bestehenden Versorgungszusagen werden fast ausschließlich intern fi-nanziert.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

135

ENTWICKLUNG DES VERPFLICHTUNGSUMFANGS (DBO) Der Barwert der Pensionsverpflichtungen hat sich im Geschäftsjahr 2007 sowie im Rumpfgeschäftsjahr 2006 wie folgt entwickelt:

TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Barwert der Versorgungsverpflichtungen zu Beginn des Geschäftsjahrs 371.347 346.137

Unternehmenstransaktionen — 33

Laufender Dienstzeitaufwand 7.790 10.586

Zinsaufwand 9.706 15.695

Plankürzungen oder -abgeltungen — – 86

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand — 6

Versicherungsmathematische (Gewinne/) Verluste – 33.394 – 37.444

Vermögensübertragungen (/Vermögensübernahmen) 55 —

Leistungszahlungen – 9.344 – 14.268

Währungseffekte – 23 – 813

Barwert der Versorgungsverpflichtungen zum Ende der Periode 346.137 319.846

davon

intern finanziert (ohne Planvermögen) 346.058 315.686

mit Planvermögen hinterlegt 79 4.160

ENTWICKLUNG DES PLANVERMÖGENS Das zur Finanzierung der Versorgungsverpflichtungen zur Verfügung stehende Planvermögen hat sich im Ge-schäftsjahr 2007 sowie im Rumpfgeschäftsjahr 2006 wie folgt verändert:

TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Marktwert des Planvermögens zu Beginn des Geschäftsjahrs 28 32

Erwarteter Vermögensertrag 1 17

Arbeitgeberbeiträge 3 1.068

Versicherungsmathematische Gewinne (/Verluste) — 2

Leistungszahlungen — – 56

Währungseffekte — – 69

Marktwert des Planvermögens zum Ende der Periode 32 994

Tatsächliche Erträge des Planvermögens 1 20

VERTEILUNG DES PLANVERMÖGENS Die Verteilung der vorhandenen Vermögensmittel auf die Anlageklassen stellt sich zum Bilanzstichtag folgenderma-ßen dar:

01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Festverzinsliche Wertpapiere 100,00% 3,99%

Liquidität 96,01%

100,00% 100,00%

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

136

BESTANDTEILE DES PERIODENBEZOGENEN NETTOPENSIONSAUFWANDES FÜR LEISTUNGSZUSAGEN Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Gesamtaufwand für leistungsorientierte Pensionspläne setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Laufender Dienstzeitaufwand – 7.790 – 10.586

Zinsaufwand – 9.706 – 15.695

Erwarteter Vermögensertrag 1 17

Tilgung von

versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten 114

nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand – 7

Auswirkungen von Plankürzungen oder -abgeltungen 86

– 17.495 – 26.071

PRÄMISSEN Die der Berechnung des Verpflichtungsumfangs und des Nettopensionsaufwands zugrunde liegenden Annahmen zu Rechnungszins, Gehalts- und Rententrend sowie zur langfristigen Rendite des Planvermögens variieren u. a. in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Währung, in der die Leistungszusagen bestehen bzw. die Anlage des Fondsvermögens erfolgt, sowie von den Kapitalmarkterwartungen.

Der versicherungsmathematischen Berechnung des Verpflichtungsumfangs zum jeweiligen Bewertungsstichtag liegen folgende Annahmen (gewichteter Durchschnitt) zugrunde:

31.12.2006 31.12.2007

Rechnungszins 4,63% 5,62%

Gehaltstrend/Anwartschaftsdynamik 2,54% 2,50%

Erwartete Rendite des Planvermögens 6,00% 6,37%

Rententrend 1,76% 1,95%

Die für die Berechnung des Verpflichtungsumfangs zum jeweiligen Bilanzstichtag verwendeten Prämissen gelten

auch für die Ermittlung des laufenden Dienstzeitaufwands sowie des Zinsaufwands des folgenden Geschäftsjahres. Die unterstellten Abzinsungsfaktoren spiegeln die Umlaufrenditen wider, die am Bewertungsstichtag des jeweili-

gen Pensionsplans für festverzinsliche Unternehmensanleihen guter Bonität mit den Verpflichtungen entsprechen-der Laufzeit gemessen werden. Die Annahmen zur erwarteten Rendite des Planvermögens werden auf Basis langfris-tiger Erwartungen gewählt. Die in der oben stehenden Tabelle nicht genannten versicherungsmathematischen An-nahmen wie Fluktuation, Sterblichkeit, Invalidität etc. wurden entsprechend den im jeweiligen Land anerkannten Erwartungen unter Berücksichtigung der Verhältnisse und Erwartungen der betroffenen Gesellschaften bestimmt.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Erläuterungen zur Konzernbilanz

137

29. Sonstige Rückstellungen

RÜCKSTELLUNG FÜR GEWÄHRLEISTUNGS- UND KULANZVERPFLICHTUNGEN Die Gewährleistungs- und Kulanzverpflichtungen beziehen sich im Wesentlichen auf verkaufte Erzeugnisse. RÜCKSTELLUNG FÜR PERSONAL- /SOZIALVERPFLICHTUNGEN UND ALTERSTEILZEIT Die Rückstellungen für Personal- und Sozialverpflichtungen werden u. a. für den ERA-Anpassungsfonds, Arbeit-nehmerjubiläen, Sondervergütungen und Verpflichtungen aus Altersteilzeit gebildet. ÜBRIGE SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die übrigen sonstigen Rückstellungen umfassen unter anderem Rückstellungen für Pfandzahlungen von Kunden im Rahmen des Erwerbes wiederaufarbeitbarer Ersatzteile, Nachtragsaufwendungen bzw. fehlende Kosten bereits abge-rechneter Aufträge, Preisprüfung öffentlicher Auftraggeber, Verkaufsaufwendungen sowie Verpflichtungen aus Service- und Wartungsverträgen. .

Aufgliederung in langfristige und kurzfristige Rückstellungen:

31.12.2006 31.12.2007 TEUR

kurzfristig langfristig kurzfristig langfristig

Gewährleistungs- und Kulanzverpflichtungen 62.011 107.143 94.105 128.747

Personal-/Sozialverpflichtungen und Altersteilzeit 28.525 28.298 28.014 35.643

Übrige sonstige Rückstellungen 57.826 16.209 70.468 20.886

148.362 151.650 192.587 185.276

Die Inanspruchnahme der langfristigen Rückstellungen wird voraussichtlich in spätestens fünf Jahren erfolgen,

bei Rückstellungen für Altersteilzeit ggf. auch später.

30. Finanzielle Verbindlichkeiten

LANGFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Finanzverbindlichkeiten 4.650 336.506

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.438 8.002

6.088 344.508

Der Anstieg der langfristigen Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr geht hauptsächlich aus der Op-

timierung der Kapitalstruktur aufgrund des Börsenganges am 2. Juli 2007 hervor. Aus der damit verbundenen Neu-finanzierung resultiert eine Verschiebung von kurzfristigen in langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti-tuten in Höhe von 332.381 TEUR. Daneben enthalten die langfristigen Finanzverbindlichkeiten zwei Bankdarlehen mit einem Nennwert von insgesamt 4.125 TEUR und einer Fälligkeit im Dezember 2013.

Im ersten Halbjahr 2007 wurde erstmalig ein Unternehmenserfolgsbeteiligungsprogramm für Mitarbeiter aufge-legt. Hieraus resultierte eine Erhöhung der übrigen sonstigen Verbindlichkeiten.

Die Marktwerte der langfristigen Finanzverbindlichkeiten entsprechend annähernd den Buchwerten.

TEUR Stand

01.01.2007Veränderung

Kons.kreis Inanspruch-

nahmeZu-

führungenAuf-

lösungen Um-

buchungenAufzinsung Währungs-

umrech-nung

Stand 31.12.2007

Gewährleistungs- und Kulanzverpflichtungen 169.154 1.116 – 18.421 71.065 – 2.965 — 5.630 – 2.727 222.852

Personal-/Sozialverpflichtungen und Altersteilzeit 56.823 — – 29.233 42.016 – 4.223 – 1.729 245 – 243 63.656

Übrige sonstige Rückstellungen 74.035 — – 37.851 71.374 – 12.487 15 39 – 3.770 91.355

300.012 1.116 – 85.505 184.455 – 19.675 – 1.714 5.914 – 6.740 377.863

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KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 724.245 16.815

Verbindlichkeiten aus Darlehen 1.000 1.000

Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 220 7.488

Verbindlichkeiten aus Derivaten (negative Marktwerte) 3.128 37

Sonstige Verbindlichkeiten 51.915 55.368

780.508 80.708

Im Zuge des Börsenganges hat die Tognum Gruppe bestehende Konsortialfinanzierungslinien über 1,17 Mrd.

EUR (bei Vertragsabschluss) abgelöst und durch einen neuen Kreditrahmen in Höhe von 450 Mio. EUR und 260 Mio. USD ersetzt.

Die Veränderung innerhalb der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (langfristig und kurzfristig) resul-tiert maßgeblich aus Mittelzuflüssen aus dem Börsengang. Durch den Börsengang flossen der Tognum Gruppe Mittel in Höhe von 263.896 TEUR (nach Abzug von Gebühren und Mitarbeiterrabatt) zu, welche zur Tilgung der Finanzverbindlichkeiten verwendet wurden. Innerhalb des Rückgangs der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegen-über Kreditinstituten resultieren 25.726 TEUR aus Bewertungsänderungen von US-Dollar-Darlehen der Tognum Gruppe. Des Weiteren erfolgte in 2007 eine Tilgung von 76.071 TEUR aus dem operativen Geschäft.

Die Tognum AG hat zur Unternehmensfinanzierung verschiedene Kreditverträge sowie Zinsswaps zur Zinssi-cherung abgeschlossen. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum 31. Dezember 2007 betreffen im Wesentlichen diese Kreditverträge, die variabel verzinst werden. Bei der Folgebewertung wurden die Darlehen mit der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten fortgeschrieben. Da die Tognum AG ihre Schätzung bezüglich der Rückzahlung geändert hat, wurde der Buchwert der finanziellen Verbindlichkeit so angepasst, dass dieser den tatsächlichen und geänderten geschätzten Cashflow bei gleich bleibendem effektivem Zinssatz wiedergibt. Die Erhöhung des Buchwerts der Finanzierungsverbindlichkeit in Höhe von 2.671 TEUR wurde aufwandswirksam erfasst.

Die Marktwerte der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten entsprechen annähernd den Buchwerten. Im Vorjahr bestanden zur Besicherung von Verbindlichkeiten der Tognum GmbH und der Tognum Group Hol-

ding GmbH gegenüber Kreditinstituten Grundpfandrechte, Sicherungsübereignungen von Anlagevermögen, Vorrä-ten und Forderungen in Höhe 759.001 TEUR.

Für die Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen sind marktübliche Zinssätze vereinbart. Die sonstigen Verbindlichkeiten umfassen unter anderem Verpflichtungen aus Gehalts- und Lohnabrechnungen,

rückständige Urlaubs- und Überstundenvergütungen, Verbindlichkeiten aus Versorgungseinrichtungen, Pensionssi-cherungsvereinen und Unterstützungskassen sowie Kammerbeiträge.

31. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 209.241 240.750

209.241 240.750

Die Buchwerte der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entsprechen ihren beizulegenden Zeitwer-

ten.

32. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Sonstige Steuern 13.391 11.260

Übrige — 306

13.391 11.566

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Konzernjahresabschluss Anhang: Sonstige Angaben

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Sonstige Angaben

33. Derivative Finanzinstrumente

Zum Bilanzstichtag hat die Tognum Gruppe derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungs- und Zinsänderungsrisiken im Bestand. Dabei wurden als Sicherungsgeschäfte Devisenderivate, Zinsswaps und Zinsbe-grenzungsvereinbarungen verwendet. Devisenderivate bestehen in den Währungen USD, AUD, SGD und ZAR, Zinsswaps und Zinsbegrenzungsvereinbarungen in den Währungen EUR und USD.

Devisentermingeschäfte wurden sowohl mit konzerninternen als auch mit externen Kontraktpartnern abge-schlossen, Zinsswaps und Zinsbegrenzungsvereinbarungen ausschließlich mit externen Kontraktpartnern.

Alle derivativen Finanzinstrumente werden als Stand-Alone-Derivate behandelt. Folgende Tabelle zeigt Art und Umfang der im Bestand befindlichen Währungs- und Zinssicherungsgeschäfte,

inklusive der bilanzierten beizulegenden Zeitwerte zum Bilanzstichtag:

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden anhand der Marktinformationen am Bi-

lanzstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Devisenderivaten bestimmt sich in Abhängigkeit von den Devisenterminkursen, bei den Zinsderivaten wird dieser maßgeblich durch die Entwicklung derZinsstrukturkurve determiniert.

Die derivativen Finanzinstrumente haben eine Zinsbindung mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2012. Der Gewinn aus derivativen Finanzinstrumenten beträgt im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007

11.464 TEUR (Aufwand 1. Mai bis 31. Dezember 2006: 1.424 TEUR) und sind Teil des Ergebnisses der betrieblichen Aktivität bzw. Zinsergebnis im Fall der Zinsderivate.

34. Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Die folgende Tabelle stellt die direkt im Eigenkapital und in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne bzw. -verluste (vor Steuern) von Finanzinstrumenten dar, gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39: TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten – 1.315 17.096

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

direkt im Eigenkapital erfasst – 12.522 5.029

direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst – 28 – 8.861

Kredite und Forderungen 859 – 1.879

Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 20.330 35.953

7.324 47.338

Die Nettogewinne bzw. -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Ver-

mögenswerte und Verbindlichkeiten beinhalten die Bewertungsergebnisse der freistehenden Derivate. Die Nettogewinne bzw. -verluste der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beinhalten er-

folgswirksame Bewertungseffekte (Impairments) sowie realisierte Ergebnisse aus dem Abgang dieser Anteile.

2006 2007

Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Verbindlichkeiten

Beizulegender Zeitwert 31.12.

in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR

Währungssicherungsgeschäft 680 1.921 9.305 37

Devisenoptionsgeschäft 2.755

Zinssicherungsgeschäft 1.581 1.207 2.097

2.261 3.128 14.157 37

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Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Krediten und Forderungen schließen Ergebnisse aus Wertminderungen, Zu-schreibungen und Währungsumrechnungseffekten ein.

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten beinhal-ten das Ergebnis aus Währungsumrechnungseffekten.

Die folgende Tabelle stellt den Buchwert und beizulegenden Zeitwert (Fair Value) der in den einzelnen Bilanz-posten enthaltenen Finanzinstrumente nach Klassen sowie nach Bewertungskategorien des IAS 39 dar:

31.12.2006 31.12.2007

TEUR Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert

AKTIVA

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 371.936 371.936 464.723 464.723

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 101.550 101.550 60.816 60.816

Übrige finanzielle Vermögenswerte

zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte* 40.144 40.144 45.147 45.147

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 2.261 2.261 14.157 14.157

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 33.122 33.122 63.692 63.692

Summe finanzielle Vermögenswerte 549.013 549.013 648.535 648.535

PASSIVA

Finanzierungsverbindlichkeiten 729.895 729.895 354.322 354.322

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 209.241 209.241 240.750 240.750

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 3.128 3.128 37 37

Sonstige übrige finanzielle Verbindlichkeiten 53.573 53.573 70.859 70.859

Summe finanzielle Verbindlichkeiten 995.837 995.837 665.968 665.968

* Darin enthalten sind zu Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitalanteile, für die beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich bestimmbar sind (2007: 26.677 TEUR; 2006: 26.703 TEUR)

Aufgrund der kurzen Laufzeiten von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Liefe-

rungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden als Barwerte des zukünf-tig erwarteten Cashflows ermittelt. Zur Diskontierung werden, bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten, marktübliche Zinssätze verwendet. Da es sich im Wesentlichen um variabel zum aktuellen Marktzinssatz verzinsli-che Verbindlichkeiten handelt, entspricht der beizulegende Zeitwert annähernd dem Buchwert.

Aufgrund der kurzen Laufzeiten der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizu-legenden Zeitwerte den Buchwerten dieser Finanzinstrumente entsprechen.

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Zinsinstrumente werden durch Abzinsung der erwarteten zukünfti-gen Cashflows unter Verwendung von herrschenden Marktzinssätzen berechnet.

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35. Leasingverhältnisse

Die Tognum Gruppe ist Leasingnehmer in verschiedenen Operating-Leasingverhältnissen. Die Leasingverhältnisse betreffen Mieten für Außenlager, Mobilien, PCs, Drucker und Kopiergeräte.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen stellen sich für die verschiedenen Perioden wie folgt dar:

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Künftige Mindestleasingzahlungen

fällig innerhalb eines Jahres 11.495 16.950

fällig in 1 bis 5 Jahren 16.431 29.928

fällig nach 5 Jahren 489 26.436

28.415 73.314

Im Rahmen von Miet- und Leasingverträgen wurden im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007

Zahlungen in Höhe von 19.333 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember 2006: 11.752 TEUR) erfolgswirksam erfasst.

36. Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen

SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

TEUR 31.12.2006 31.12.2007

Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Einkaufskontrakten, Bestellobligo 763.618 1.051.316

763.618 1.051.316

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für Investitionen, Wartungsverträge und allge-

meine Betriebsaufwendungen bewegen sich im geschäftsüblichen Rahmen. EVENTUALSCHULDEN Zum 31. Dezember 2007 bestehen Eventualschulden aus Haftungsverhältnissen in Höhe von 7.806 TEUR (31. De-zember 2006: 5.073 TEUR). Diese beinhalten im Wesentlichen Garantien für die Refinanzierung zugunsten verbun-dener Unternehmen in Höhe von 2.342 TEUR (31. Dezember 2006: 2.130 TEUR).

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37. Organe

VORSTAND Im ersten Quartal 2007 wurde Herr Christof von Branconi zum Geschäftsführer der Tognum Group Holding GmbH berufen.

Die ehemaligen Geschäftsführer der Tognum Group Holding GmbH sind im Rahmen des Formwechsels zu Vor-standsmitgliedern der Tognum AG bestellt worden.

AUFSICHTSRAT Zum Aufsichtsrat der Tognum AG wurden folgende Aufsichtsratsmitglieder bestellt: Rolf Eckrodt, Vorsitzender

Vorsitzender des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Partner für Berlin Holding Gesellschaft für Hauptstadt-Marketing mbH, Mitglied des Aufsichtsrats der Benteler AG, Mitglied des Aufsichtsrats der CNC Communications & Network Consulting AG, Mitglied des Aufsichtsrats der Sanitec Corporation

Heinz Michael Brechtel* Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH Marcus Brennecke Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH,

Geschäftsführer der EQT Partners Beteiligungsberatung GmbH, Geschäftsführer der Aquilion Management GmbH, Geschäftsführer der Leon Management GmbH, Geschäftsführer der Venturion Capital GmbH, Mitglied des Beirats der Kabel BW Erste Beteiligungs GmbH, Mitglied des Beirats der CBR Fashion Holding GmbH, Mitglied des Beirats der CBR Fashion GmbH, Mitglied des Beirats der CBR International GmbH

Manfred Frank* (ab 13.08.2007)

Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH (ab 01.08.2007)

Dr. Jürgen Großmann Mitglied bis 31.12.2007

Vorsitzender des Vorstands der RWE AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats der SURTECO AG, Mitglied des Aufsichtsrats der Volkswagen AG, Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn AG, Mitglied des Aufsichtsrats der British American Tobacco (Industry) GmbH, Mitglied des Aufsichtsrats der British American Tobacco (Germany) Beteiligungen GmbH, Mitglied des Aufsichtsrats der Messer Group GmbH, Boardmitglied der Hanover Acceptances Limited, Beiratsmitglied der Ardex GmbH, Beiratsmitglied der Evonik Trading GmbH

Dr. Volker Joos* Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH Sune Karlsson Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH,

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Haldex AB, Mitglied des Aufsichtsrats der Nefab AB, Vorsitzender des Beirats der Carl Zeiss Vision GmbH, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Eldon-Gruppe, Mitglied des Aufsichtsrats der New Russian Generation Ltd

Giulio Mazzalupi Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH,

Mitglied des Aufsichtsrats der Electrolux Italia SpA, Mitglied des Aufsichtsrats der Atlas Copco Italia SpA, Mitglied des Aufsichtsrats der Parker Hannifin, Mitglied des Aufsichtsrats der SAG, Vorsitzender des Beirat SAG

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Manfred Menningen* Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH Patrick Müller*, stv. Vors. ab 01.08.2007

Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH, Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH (ab 01.08.2007)

Udo Philipp Geschäftsführer der EQT Partners Beteiligungsberatung GmbH,

Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH, Mitglied des Beirats der Carl Zeiss Vision GmbH

Lilo Rademacher* Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH,

Mitglied des Aufsichtsrats der ZF Friedrichshafen AG

Karl-Heinz Wulle* stv. Vors. bis 31.07.2007

Mitglied des Aufsichtsrats der MTU Friedrichshafen GmbH

* Arbeitnehmervertreter

Innerhalb des Gesamtaufsichtsrats wurden ein Präsidialausschuss, ein Prüfungsausschuss und ein Vermittlungs-

ausschuss gebildet.

38. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Die Tognum Gruppe war bis zum Zeitpunkt des Börsengangs zu 100% in Besitz der Seeker Rekees S.à r.l., Luxem-burg, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach luxemburgischen Recht, deren mittelbare Mehrheitsgesell-schafterin die EQT IV Ltd., Eastwing/Guernsey, ist.

Die im Zuge der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der Tognum Gruppe einbezogenen Tochterunter-nehmen sind unter Abschnitt 4, Konsolidierungskreis, aufgeführt.

Alle Transaktionen zwischen der Tognum AG (zum 31. Dezember 2006 Tognum Group Holding GmbH) und den ihr nahe stehenden Unternehmen und Personen wurden zu Konditionen geschlossen, wie sie zwischen unab-hängigen Geschäftspartnern üblich sind.

Im Rahmen einer gesonderten vertraglichen Vereinbarung wurden von der Seeker Rekees S.à r.l. Kosten für den Börsengang in einer Gesamthöhe von 8.474 TEUR übernommen. Zum 31. Dezember 2007 bestanden aus Sicht der Tognum Gruppe keine Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der Seeker Rekees S.à r.l.

Neben den Geschäftsbeziehungen zur Seeker Rekees S.à r.l. wurden im Berichtszeitraum die folgenden Transak-tionen mit nahe stehenden Personen und Unternehmen getätigt:

TEUR Betrag der Geschäftsvorfälle

(01.05. - 31.12.2006) Betrag der Geschäftsvorfälle

(01.01. - 31.12.2007)

Volumen der erbrachten Leistungen

Volumen der erhaltenen Leistungen

Volumen der erbrachten Leistungen

Volumen der erhaltenen Leistungen

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 23.219 55 74.127 140

Sonstige nahe stehende Unternehmen und Personen 41.600 13.424 93.642 24.093

64.819 13.479 167.769 24.233

TEUR Ausstehende Salden

(31.12.2006) Ausstehende Salden

(31.12.2007)

Forderungen Verbindlich-keiten

Forderungen Verbindlich-keiten

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 20.192 219 31.067 27

Sonstige nahe stehende Unternehmen und Personen 12.537 301 32.360 8.088

32.729 520 63.427 8.115

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Die Geschäftsbeziehungen der Gesellschaften der Tognum Gruppe mit sonstigen nahe stehende Unternehmen und Personen sowie mit Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem lau-fenden Liefer- und Leistungsverkehr. Nahe stehende Unternehmen, die von der Tognum Gruppe beherrscht werden oder auf die von der Tognum Gruppe ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, sind in der Anteilsbesitzliste verzeichnet. Die Aufstellung der vollständigen Anteilsbesitzliste der Gruppe wird im elektronischen Bundesanzeiger hinterlegt.

Tochtergesellschaften der Tognum AG stehen in laufender Geschäftsbeziehung mit der Georgsmarienhütte Hol-ding GmbH und deren Tochtergesellschaften. Alleingesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH ist Dr. Jürgen Großmann, Aufsichtsratsmitglied der Tognum AG. Im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 belief sich das Transaktionsvolumen auf 11.366 TEUR (1. Mai bis 31. Dezember 2006: 5.236 TEUR) und umfasste im Wesentlichen die Lieferung von Gussteilen und Ersatzteilen durch die Georgsmarienhütte-Gruppe an Gesellschaften der Tognum Gruppe. Die aus dem Leistungsaustausch mit der Georgsmarienhütte-Gruppe resultierenden Verbind-lichkeiten belaufen sich zum 31. Dezember 2007 auf 627 TEUR (31. Dezember 2006: 300 TEUR).

Die Vergütungen der Vorstandsmitglieder der Tognum AG (zum 31. Dezember 2006 Tognum Group Holding GmbH) betragen:

TEUR 01.05.—

31.12.2006 01.01.—

31.12.2007

Kurzfristig fällige Leistungen 1.798 3.555

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 294 697

davon laufender Dienstzeitaufwand aus der Erhöhung Pensionsrückstellungen 294 697

2.092 4.252

Die Vergütungen im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 beinhalten sowohl die bis zum Zeitpunkt

der Gründung der Tognum AG gewährten Bezüge für die Tätigkeit als Mitglied der Geschäftsführung als auch die ab dem Zeitpunkt der Gründung der Tognum AG gewährten Vorstandsbezüge.

Die kurzfristig fälligen Leistungen umfassen insbesondere Gehälter sowie erfolgsabhängige Vergütungsbestand-teile. Die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses beinhalten den im Geschäftsjahr für die Pensions-verpflichtungen berücksichtigten Dienstzeitaufwand.

Im Rahmen des Formwechsels wurde erstmals ein Aufsichtsrat gebildet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 wurden die Aufsichtratsmitglieder insgesamt mit 453 TEUR vergütet.

Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die auf die Festlegung der Vergütung des Vorstands der Tognum AG Anwendung finden, und erläutert Höhe sowie Struktur der Vorstandseinkommen. Außerdem werden Grundsätze und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats beschrieben. Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und beinhaltet Angaben, die nach den Erfordernissen des deutschen Handelsrechts Bestandteil des Konzernlageberichts nach § 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB sind. Der Vergü-tungsbericht findet sich im Corporte-Governance-Bericht, der Bestandteil des Geschäftsberichts für das Geschäfts-jahr 2007 ist. Im Oktober 2006 wurde einem Arbeitnehmervertreter des Aufsichtrats ein Darlehen in Höhe von 3.100 EUR gewährt. Dieses Darlehen ist mit 5% Zinsen und 18% Tilgung versehen und weist zum 31. Dezember 2007 einen Stand von 2.400 EUR auf. Dieses resultiert daraus, dass die Gesellschaft Mitarbeitern, die in einem unbe-fristeten Arbeitsverhältnis stehen, ein Wohnbaudarlehen gewährt.

39. Entsprechenserklärung

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung wurde abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht.

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40. Angaben gemäß WpHG

Die Seeker Rekees S.à r.l., Luxemburg/Luxemburg hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 12. Dezember 2007 mitge-teilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Tognum AG, Friedrichshafen/Deutschland, ISIN: DE000A0N4P43, WKN: A0N4P4 am 7. Dezember 2007 die Schwelle von 30 und 25% der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 24,57% (das entspricht 32.284.291 Stimmrechten) beträgt.

Die Seeker Managementbeteiligung GmbH & Co. KG, Dachau/Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 12. Dezember 2007 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Tognum AG, Friedrichshafen, Deutschland, ISIN: DE000A0N4P43, WKN: A0N4P4 am 7. Dezember 2007 die Schwelle von 3, 5 und 10% der Stimmrechte über-schritten hat und nunmehr 11,61% (das entspricht 15.248.940 Stimmrechten) beträgt.

Die Delta Partners, LLC, Boston/USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 16. November 2007 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Tognum AG, Friedrichshafen/Deutschland, ISIN: DE000A0N4P43, WKN: A0N4P4 am 14. November 2007 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und nunmehr 3,02% (das entspricht 3.965.700 Stimmrechten) beträgt. Herr Charles Jobson, USA, ist alleiniger Eigentümer der Delta Partners, LLC.

Die ING Groep N.V. mit Sitz in 1081 KL Amsterdam/Niederlande, hat uns mit Schreiben vom 14. November 2007 nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Tognum AG, Friedrichsha-fen/Deutschland, ISIN: DE000A0N4P43, WKN: A0N4P4 am 24. Oktober 2007 die Schwelle von 5% überschritten hat und zu diesem Tag 5,02% (das entspricht 6.590.983 Stimmrechten) beträgt. Davon sind ihre 5,02% (6.590.983 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von ihr kontrollierten Unternehmen gehalten, deren Stimmrechtsanteile an der Tognum AG jeweils 3% oder mehr betragen:

» Nationale Nederlanden Levensverzekering Maatschappij N.V.

» Nationale-Nederlanden Nederland B.V.

» ING SFE B.V.

» ING Verzekeringen Nederland N.V.

» ING Verzekeringen N.V.

Seeker (Guernsey) Holdings Limited, EQT IV (No. 1) Limited Partnership, EQT IV (No. 2) Limited Partnership, EQT IV GmbH & Co. KG, EQT IV Co-Investment-Scheme, EQT IV (General Partner) Limited Partnership, EQT IV Limited, jede mit Sitz in St. Peter Port, Guernsey, sowie EQT IV AG, Zürich, Schweiz und CBTJ Financial Servi-ces B.V., Amsterdam, Niederlande, haben uns mit Schreiben vom 28. Juni 2007 (Datum der erstmaligen Zulassung der Aktien) nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihre Stimmrechte zu diesem Tag 91,36% (das entspricht 120.025.000 Stimmrechten) beträgt. Davon sind ihr 91,36% (120.025.000 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.

Seeker Rekees S. à.r.l., Luxembourg/Luxembourg, hat uns nach § 21 Abs. 1WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimm-rechtsanteil an der Tognum AG, Friedrichshafen/Deutschland, ISIN: DE000A0N4P43, WKN: A0N4P4 am 21. Sep-tember 2007 die Schwelle von 75 und 50% unterschritten hat und nun 42,91% (56.375.000 Stimmrechte) beträgt. 8,56% der Stimmrechte (11.250.000 Stimmrechte) sind Seeker Rekees S. à.r.l. nach § 22 Abs 1 Satz 1 Nr. 2 WpHG zuzurechnen.

Die ING Groep N.V. mit Sitz in 1081 KL Amsterdam/Niederlande, hat uns mit Schreiben vom 1. November 2007 nach § 21 Abs. 1 WpHG am 02. November 2007 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Tognum AG, Fried-richshafen/Deutschland, ISIN: DE000A0N4P43, WKN: A0N4P4 am 21. September 2007 die Schwelle von 3% über-schritten hat und zu diesem Tag 3,08% (das entspricht 4.048.137 Stimmrechten) beträgt. Davon sind ihr 3,08% (4.048.137 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimm-rechte werden dabei über folgende von ihr kontrollierten Unternehmen gehalten, deren Stimmrechtsanteile an der Tognum AG jeweils 3% oder mehr betragen:

» Nationale-Nederlanden Nederland B.V.

» ING SFE B.V.

» ING Verzekeringen Nederland N.V.

» ING Verzekeringen N.V.

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Die Marshall Wace Core Fund Limited George Town, Grand Cayman/Cayman Islands hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 16. August 2007 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Tognum AG, Friedrichshafen, Deutschland, ISIN: DE000A0N4P43, WKN: A0N4P4 am 10.08.2007 durch Aktien die Schwelle von 3% der Stimmrechte über-schritten hat und nunmehr 3,06% (das entspricht 4.025.105 Stimmrechten) beträgt.

Die Marshall Wace LLP, London/Großbritannien, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 4. Juli 2007 die Schwelle von 3% der Stimmrechte an unserer Gesellschaft überschritten haben und nunmehr insgesamt 3,27% (entspricht 4.294.801 der Stimmrechte) an unserer Gesellschaft halten. Diese Stimmrechte sind der Marshall Wace LLP gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Die Deutsche Bank Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main/Deutschland, hat uns nach § 21 Abs. 1a WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 28. Juni 2007 (Datum der erstmaligen Zulassung der Aktien) 8,64% betrug. Dies entspricht 11.350.000 auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Die Mitteilungspflicht nach § 21 Abs. 1a WpHG ist nach Angaben der Deutsche Bank Aktiengesellschaft auf deren Konsortialführung im Rahmen einer am 26. Juni 2007 in das Handelsregister eingetra-genen Kapitalerhöhung unserer Gesellschaft zurückzuführen.

Gleichzeitig hat uns die Deutsche Bank Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main/Deutschland, nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 4. Juli 2007 die Schwellen von 5 und 3% der Stimmrechte an unserer Gesellschaft unterschritten hat und sie nunmehr einen Stimmrechtsanteil von 0,00% hält (dies entspricht 0 Stimmrechten).

41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mit Vertragsunterzeichnung vom 21. Oktober 2007 hat die Tognum AG über ihre Tochtergesellschaft MTU Fried-richshafen GmbH die SKL Motor GmbH (ein Unternehmen der Dr. Gies Unternehmensgruppe) vollständig erwor-ben. Die Übernahme wurde zum 1. Januar 2008 wirksam. Die finale Kaufpreisbestimmung sowie die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden ist jedoch noch offen. Die Durchführung der Kaufpreisallokation ist für das erste Quartal 2008 vorgesehen.

Zum 31. Dezember 2007 hat Herr Dr. Jürgen Großmann sein Mandat im Aufsichtsrat der Tognum AG niederge-legt. Als Nachfolger wurde Herr Dr. Cletus von Pichler mit Wirkung zum 7. Januar 2008 gerichtlich bestellt.

Nach dem Bilanzstichtag haben sich darüber hinaus keine wesentlichen Sachverhalte ergeben, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.

42. Ergänzende Informationen zur Kapitalflussrechnung

Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zahlungsmittel enthalten Kassenbestände und Guthaben bei Kredit-instituten.

Der gesamte Kaufpreis für den Erwerb der Anteile an der Katolight beträgt 29.352 TEUR (wir verweisen auf die Ausführungen unter 3. Unternehmenserwerbe). Der Teil des Kaufpreises, der durch Zahlungsmittel beglichen wurde, beläuft sich auf 28.799 TEUR. Im Rahmen des Erwerbs der Katolight wurden Zahlungsmittel in Höhe von 1.108 TEUR übernommen.

43. Segmentberichterstattung

DEFINITION DER SEGMENTE Die Segmentberichterstattung der Tognum Gruppe erfolgt auf der Grundlage des „risk and reward approach“ des IAS 14 und wird primär nach Geschäftssegmenten und sekundär nach Regionen dargestellt.

Die Tognum Gruppe hat zwei operative Segmente: mtu Engines sowie Tognum Onsite Energy Systems & Compo-nents. Die Unterteilung der Geschäftsfelder erfolgt nach angebotenen Produkten und Dienstleistungen, da dies den Risiken und Chancen der Tognum Gruppe gerecht wird.

Regional wird zwischen „Deutschland“, „Rest Europa“, „Nordamerika“, „Asien/Pazifik“ und „übrige Länder“ un-terschieden. Die regionale Segmentierung der Erlöse richtet sich nach dem geographischen Standort der Endkunden, die Segmentierung des Vermögens und der Investitionen nach dem geographischen Standort der Vermögenswerte.

Das Segment mtu Engines bündelt Dieselmotoren für Antriebs- und Energieerzeugungssysteme sowie Elektronik und Systemlösungen und zugehörige Dienstleistungen. Die Motoren der Tognum Gruppe werden in Schiffen, in schweren Land- und Schienenfahrzeugen sowie für stationäre Energieerzeugung eingesetzt. Neben Teilen der MTU

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Konzernjahresabschluss Anhang: Sonstige Angaben

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Friedrichshafen GmbH, Friedrichshafen zählen zu diesem Segment die Gesellschaften MTU Australia Pty. Ltd., Kings Park/Australien, MTU Asia Pte. Ltd., Singapur/Singapur einschließlich ihrer konsolidierten Tochterunter-nehmen, MTU Italia S.r.l., Arcola/Italien, MTU Detroit Diesel Benelux B.V., Dordrecht/Niederlande, und die MTU Detroit Diesel Inc., Detroit/USA, einschließlich einige ihrer konsolidierten Tochterunternehmen.

Das Segment Tognum Onsite Energy Systems & Components umfasst die Bereiche diesel-, gasmotoren- bzw. brennstoffzellenbetriebene dezentrale Energiesysteme, Einspritzsysteme und Gelenkwellen. Neben Teilen der MTU Friedrichshafen GmbH, Friedrichshafen, zählen hierzu die Gesellschaften Katolight Corp., Mankato, Minneso-ta/USA (Dieselsysteme), MDE Dezentrale Energiesysteme GmbH, Augsburg (Gassysteme), MTU CFC Solutions GmbH, Ottobrunn (stationäre Energieanlagen mit Brennstoffzellen), L’Orange GmbH, Stuttgart (Einspritzsysteme), und Rotorion North America LLC, Charleston/USA (Gelenkwelle,).

Die Tognum Gruppe hat in 2007 die Katolight Corp., Mankato, Minnesota/USA erworben (vgl. auch Abschnitt 3, Unternehmenserwerbe). Die Gesellschaft wurde dem Segment Tognum Onsite Energy Systems & Components zuge-ordnet und trägt zu dem Segmentumsatz bzw. Segmentergebnis mit Erstkonsolidierungsdatum vom 1. April 2007 an bei.

Die Spalte „Konsolidierung und Sonstiges“ beinhaltet neben den Eliminierungen der Intersegmentbeziehungen die nicht verrechneten Leistungen und Erträge der Konzern-Holding.

Die Segmentinformationen sind in Übereinstimmung mit den Ausweis- und Bewertungsmethoden ermittelt, die bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewandt wurden. Die Umsätze zwischen den Segmenten erfolgen zu marktüblichen Preisen.

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Konzernjahresabschluss Anhang: Sonstige Angaben

148

ZUSAMMENGEFASSTE INFORMATIONEN ZU DEN GESCHÄFTSSEGMENTEN

* Das Nettovermögen (Net Assets) spiegelt den im Konzern zu verzinsenden Kapitaleinsatz wieder. Das Vermögen kann aktivisch oder passivisch ermittelt werden. Zur internen Steuerung der Segmente wird das Nettovermögen aktivisch ermittelt. Es berechnet sich ausgehend von der Summe der Aktivseite (ohne liquide Mittel) abzüglich des unverzinslich zur Verfügung stehenden Fremdkapitals. Auf Konzernebene wird das Nettovermögen passivisch abgeleitet und enthält die Positionen Eigenkapital, Pensionsrückstellungen und verzinsliches Fremdkapital

SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN In der folgenden Tabelle sind die Informationen nach Regionen für die Geschäftsjahre 2007 und 2006 zusammenge-stellt:

.

TEUR mtu Engines

2006 2007

Außenumsätze 1.550.763 2.379.597

Intersegmentumsätze 3.065 36.319

Gesamtumsätze 1.553.828 2.415.916

Ergebnis (EBIT) 64.646 338.742

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzinvestitionen 3.025 3.355

Segmentvermögen 1.624.858 1.851.163

davon Summe der Anteile aus nach der Equity Methode bilanzierten Finanzinvestitionen 18.046 20.276

Nicht-verteilte Vermögenswerte

Gesamtvermögen 1.624.858 1.851.163

Segmentschulden 669.390 819.568

Nicht-verteilte Schulden

Gesamtschulden 669.390 819.568

Nettovermögen * 955.468 1.031.595

Investitionen (Immat. + Sachanlagen) 55.299 92.004

Abschreibungen auf Sachanlagen 34.595 40.228

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 43.771 40.598

TEUR Deutschland Rest Europa

2006 2007 2006 2007

Außenumsätze 365.002 582.609 407.256 752.008

Segmentvermögen 1.561.040 1.747.886 29.903 46.797

Investitionen (Immat. + Sachanlagen) 64.967 118.976 374 526

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Konzernjahresabschluss Anhang: Sonstige Angaben

149

Tognum Onsite Energy Systems & Components Konsolidierung und Sonstiges Konzern

2006 2007 2006 2007 2006 2007

248.673 455.690 — — 1.799.436 2.835.287

30.958 71.090 – 34.023 – 107.409 —

279.631 526.780 – 34.023 – 107.409 1.799.436 2.835.287

7.587 15.705 17.361 11.099 89.594 365.546

— — 3.025 3.355

328.565 430.870 16.459 – 13.014 1.969.882 2.269.019

— — 18.046 20.276

128.519 91.550 128.519 91.550

328.565 430.870 144.978 78.536 2.098.401 2.360.569

67.919 87.973 16.256 1.696 753.565 909.237

1.281.063 916.785 1.281.063 916.785

67.919 87.973 1.297.319 918.481 2.034.628 1.826.022

260.646 342.897 – 140.035 – 155.413 1.076.079 1.219.079

21.938 47.972 – 105 427 77.132 140.403

12.140 21.080 – 8 — 46.727 61.308

9.161 10.171 — 42 52.932 50.811

Nordamerika (NAFTA) Asien/ Pazifik Übrige Länder Konzern

2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007

484.503 814.006 317.692 491.663 224.983 195.001 1.799.436 2.835.287

272.268 383.802 106.671 90.534 1.969.882 2.269.019

8.020 19.870 3.771 1.032 77.132 140.403

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Konzernjahresabschluss Anhang: Sonstige Angaben

150

Friedrichshafen, den 25. Februar 2008 Tognum AG Volker Heuer Joachim Coers Friedrichshafen Friedrichshafen Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Dr. -Ing. Gerd-Michael Wolters Rainer Breidenbach Friedrichshafen Friedrichshafen Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Ressort mtu Engines Ressort Sales and After Sales Christof von Branconi Friedrichshafen Mitglied des Vorstandes Ressort Tognum Onsite Energy Systems & Components

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Konzernjahresabschluss Anhang: Versicherung der gesetzlichen Vertreter

151

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzern-abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.“ Volker Heuer Joachim Coers Friedrichshafen Friedrichshafen Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Dr. -Ing. Gerd-Michael Wolters Rainer Breidenbach Friedrichshafen Friedrichshafen Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Ressort mtu Engines Ressort Sales and After Sales Christof von Branconi Friedrichshafen Mitglied des Vorstandes Ressort Tognum Onsite Energy Systems & Components

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Konzernjahresabschluss Anhang: Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

152

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Tognum AG, Friedrichshafen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Ge-winn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 geprüft. Die Aufstellung von Kon-zernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinrei-chender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwie-gend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Wür-digung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernab-

schluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhält-nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Stuttgart, den 25. Februar 2008 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Franz Wagner Dieter Wißfeld Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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Service

153

154 Zahlenübersichten 2006 — 2007 154 Tognum Konzern

156 Segmentinformation

158 Glossar 158 Kaufmännische Fachbegriffe

160 Technische Fachbegriffe

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Service Zahlenübersichten 2006-2007

154

Zahlenübersichten 2006 — 2007

In Mio. EUR*

2006 Q1**

2006 Q2

2006 Q3

2006 Q4

2006 Q1-Q4

Prospekt***

Tognum Konzern

Auftragseingang k.A. 713 708 631 2.052

book-to-bill (absolut) k.A. 1,1 1,1 0,9 1,0

Umsatz k.A. 645 636 714 1.995

Umsatzkosten k.A. -558 -537 -624 -1.719

= Bruttoergebnis k.A. 87 99 90 276

Vertriebskosten und Verwaltungskosten k.A. -63 -52 -52 -167

Forschung und Entwicklungskosten k.A. -21 -23 -24 -68

Sonstige betriebliche Erträge/ Aufwendungen k.A. 3 5 1 9

= Ergebnis der betrieblichen Aktivität k.A. 6 29 15 50

Finanzergebnis 5 17 -2 20 40

= EBIT 5 23 27 35 90

Zinsergebnis -8 -22 -20 -44 -94

Steuern 1 -1 -3 0 -2

= Konzernergebnis -2 1 4 -9 -6

Bruttoergebnis (bereinigt) 0 143 155 144 442

in % vom Umsatz 22,2% 24,4% 20,2% 22,2%

EBIT (bereinigt) 0 72 79 71 221

in % vom Umsatz 11,1% 12,4% 10,0% 11,1%

Abschreibungen (ohne Kaufpreisamortisation) 0 15 15 14 44

EBITDA (bereinigt) 0 86 93 86 265

in % vom Umsatz 13,4% 14,6% 12,0% 13,3%

Konzernergebnis (bereinigt) 0 31 36 32 94

bereinigtes Ergebnis je Aktie (in EUR) 0,26 0,30 0,27 0,78

Net Working Capital**** 0 744 701 630 630

Cashflow aus Geschäftstätigkeit 0 78 113 -15 176

Cashflow aus Investitionstätigkeit -912 64 -13 44 -817

Nettofinanzverschuldung***** 807 795 697 628 628

Pensionsverpflichtungen 0 374 377 380 380

Eigenkapital 55 59 61 64 64

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Service Zahlenübersichten 2006-2007

155

* In einigen Spalten und Zeilen dieser Datentabelle können durch Rundungen Differenzen zwischen den Einzelwerten und den daraus abgeleiteten Summen entstehen. ** Aufgrund Akquisitionszeitpunkt des DaimlerChrysler-Off-Highway Geschäfts per April 2006 nicht im Tognum-Konzernabschluss berücksichtigt

(siehe hierzu auch Erklärungen im Kapitel „Berichtszeitraum und Vergleichsperioden“). *** Entspricht den im Börsenprospekt und in den unterjährigen Zwischenberichten aufgeführten 9-Monatsabschluß des Konzerns

(Prospektabschluß - siehe hierzu auch Erklärungen im Kapitel „Berichtszeitraum und Vergleichsperioden“). **** Net Working Capital = Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ./. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ./. erhaltene Anzahlungen ***** Nettofinanzverschuldung = Zinstragende Finanzverbindlichkeiten ./. liquide Mitte

2007 vs. 2006

2006 Q1-Q4

Pro-forma

2007 Q1

2007 Q2

2007 Q3

2007 Q4

2007 Q1-Q4 Veränderung

absolut Veränderung

in %

2.781 815 785 828 679 3.107 +326 +12%

1,1 1,2 1,2 1,2 0,9 1,1 0 k.A.

2.535 667 669 709 790 2.835 +300 +12%

-2.123 -505 -500 -543 -622 -2.170 -47 +2%

412 162 169 166 168 666 +254 +62%

-215 -56 -58 -64 -54 -233 -18 +8%

-84 -20 -22 -25 -26 -92 -8 +10%

9 2 2 - -1 3 -6 -67%

122 88 92 77 87 344 +222 +182%

39 -6 4 15 9 22 -17 -44%

161 82 96 92 96 366 +205 +127%

-111 -18 -15 -13 -13 -58 +53 +48%

-23 -27 -31 -7 -30 -95 -72 +313%

27 37 50 72 53 212 +185 +685%

596 173 181 177 172 703 +107 +18%

23,5% 25,9% 27,1% 25,0% 21,8% 24,8%

309 100 107 96 88 390 +81 +26%

12,2% 15,0% 15,9% 13,5% 11,1% 13,8%

60 17 17 17 16 67 +7 +12%

369 117 123 112 104 457 +88 +24%

14,6% 17,6% 18,4% 15,8% 13,2% 16,1%

138 48 57 51 44 199 +61 +44%

1,15 0,40 0,47 0,39 0,34 1,58 +0,43 +37%

k.A. 702 745 791 769 769 k.A. k.A.

k.A. -2 54 65 96 213 k.A. k.A.

k.A. -19 -56 -29 -56 -161 k.A. k.A.

k.A. 645 643 341 294 294 k.A. k.A.

k.A. 384 387 388 389 389 k.A. k.A.

k.A. 111 170 489 535 535 k.A. k.A.

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Service Zahlenübersichten 2006-2007

156

In Mio. EUR*

Segmentinformation

2006 Q1**

2006 Q2

2006 Q3

2006 Q4

2006 Q1-Q4

Prospekt***

mtu Engines

Auftragseingang k.A. 620 624 540 1.784

book-to-bill (absolut) k.A. 1,1 1,1 0,9 1,0

Segmentumsatz k.A. 553 560 613 1.725

Marine k.A. 124 147 154 425

Power Generation k.A. 165 156 168 489

Industrial k.A. 79 83 102 264

Defense k.A. 35 37 66 138

After Sales/ Übrige k.A. 150 136 123 409

davon nur direkter Außenumsatz k.A. 553 559 610 1.722

EBIT (bereinigt) k.A. 63 80 64 207

in % vom Umsatz k.A. 11,3% 14,3% 10,4% 12,0%

Tognum OES&C

Auftragseingang k.A. 97 108 113 318

book-to-bill (absolut) k.A. 1,0 1,2 1,0 1,0

Segmentumsatz k.A. 102 89 116 307

Onsite Energy Systems k.A. 10 9 20 39

Components k.A. 92 80 96 268

davon nur direkter Außenumsatz k.A. 92 77 104 273

EBIT (bereinigt) k.A. 9 5 3 17

in % vom Umsatz k.A. 8,4% 5,6% 2,6% 5,3%

Konsolidierung/ Corporate Service Tognum AG

Segment-Auftragseingang k.A. -4 -24 -22 -50

Segmentumsatz k.A. -10 -12 -15 -37

EBIT (bereinigt) k.A. 0 -4 4 0

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Service Zahlenübersichten 2006-2007

157

* In einigen Spalten und Zeilen dieser Datentabelle können durch Rundungen Differenzen zwischen den Einzelwerten und den daraus abgeleiteten Summen entstehen. ** Aufgrund Akquisitionszeitpunkt des DaimlerChrysler-Off-Highway Geschäfts per April 2006 nicht im Tognum-Konzernabschluss berücksichtigt

(siehe hierzu auch Erklärungen im Kapitel „Berichtszeitraum und Vergleichsperioden“). *** Entspricht den in den unterjährigen Zwischenberichten aufgeführten 9-Monatsabschluß des Konzerns (sogenannter Prospektabschluß).

2007 vs. 2006

2006 Q1-Q4

Pro-forma

2007 Q1

2007 Q2

2007 Q3

2007 Q4

2007 Q1-Q4 Veränderung

absolut Veränderung

in %

2.440 729 664 742 549 2.684 +244 +10%

1,1 1,2 1,2 1,2 0,8 1,1 0 k.A.

2.195 588 558 612 658 2.416 +221 +10%

496 138 122 153 192 604 +108 +22%

640 111 120 135 146 512 -128 -20%

319 113 102 106 109 430 +111 +35%

179 54 53 62 56 225 +46 +26%

561 172 162 156 155 645 +84 +15%

2.193 583 549 601 647 2.380 +187 +9%

292 94 95 92 93 373 +81 +28%

13,3% 16,0% 17,0% 15,0% 14,1% 15,5%

418 106 143 127 163 539 +121 +29%

1,1 1,1 1,1 1,0 1,0 1,0 -0,1 k.A.

388 101 135 130 162 527 +139 +36%

49 16 44 41 59 160 +111 +227%

339 84 90 89 104 367 +28 +8%

344 85 120 108 144 456 +112 +33%

21 7 10 5 9 31 +10 +48%

5,4% 7,0% 7,3% 3,8% 5,4% 5,9%

-77 -20 -22 -41 -34 -117 -40 -52%

-47 -21 -23 -33 -30 -108 -61 -130%

-4 -1 2 -1 -14 -14 -10 -250%

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Service Glossar

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Glossar kaufmännische Fachbegriffe Akquisition Erwerb von Unternehmen oder Unternehmensteilen. Dieser erfolgt entweder durch die Übertragung von Gesellschaftsanteilen oder durch die Übertragung aller oder bestimmter Wirtschaftsgüter und Verbindlichkeiten eines Unternehmens oder durch die Kombination von beiden. Die rechtliche Selbständigkeit der Partner kann dabei bestehen bleiben. Cashflow Erwirtschafteter Fluss liquider Mittel einer Periode, bereinigt um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge von wesentli-cher Bedeutung. Corporate Governance Verantwortliche, auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Unter-nehmensleitung und -kontrolle. Dividende Teil des Gewinns einer Gesellschaft, der in der Regel ein Mal im Jahr an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Der ausgeschüttete Gewinn geteilt durch die Anzahl der ausstehenden Aktien ergibt die Dividen-de pro Aktie, die in bar, als Aktie oder als Sachanlagen ausgeschüttet werden kann. D&O-Versicherung Directors & Officers - Versicherung: sichert das persönliche Haf-tungsrisiko der Vorstände, Aufsichtsräte und Geschäftsführer ab. EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern, welches für die Beurtei-lung der Ertragssituation eines Unternehmens herangezogen wird. Das EBIT ist das operative Ergebnis vor dem Finanz- und Beteili-gungsergebnis. EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen, entspricht dem Cashflow vor Steuern. EBT (Earnings Before Taxes) Ergebnis vor Steuern Free Cashflow Operativer Cashflow nach Nettoinvestitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen, vor Akquisitionen und Dividenden.

Free Float (Streubesitz) Aktien, die nicht von Großaktionären gehalten werden, also vom breiten Publikum erworben und gehandelt werden können. Als Streubesitz gelten in der Regel Aktienpakete unter 5 Prozent sowie Aktienpakete von institutionellen Anlegern. Goodwill Mit „Goodwill“ wird der Firmenwert nach Abzug der Substanzwerte bezeichnet, d.h. bei einem kaufmännischen Unternehmen im Wesent-lichen die Gesamtheit aller Beziehungen zu anderen Unternehmen und Kunden. Siehe auch PPA und Impairment-Test. Greenshoe Englisch: "Grüner Schuh", ist eine Bezeichnung für eine Mehrzutei-lungsoption, welche bei einer Emission zum Beispiel im Rahmen eines Börsengangs dem Bankenkonsortium die Option einräumt, ein bestimmtes Volumen an Mehrzuteilungen zu dem ursprünglich geplanten Volumen am Markt zu platzieren. Er stellt somit also eine Überzeichnungsreserve dar. Beim IPO stammt der Greenshoe in der Regel aus dem Besitz der Altaktionäre, kann aber auch aus dem genehmigten Kapital oder aus Barkapitalerhöhungen finanziert werden. IFRS / IAS (International Financial Reporting Standards/ International Accounting Standards) International geltende Rechnungslegungsstandards mit dem Ziel der internationalen Vergleichbarkeit verschiedener Konzernabschlüsse und zur Erfüllung der Informations- bzw. Transparenzerwartungen von Investoren und anderen Abschlussadressaten. Die einzelnen Paragraphen der IFRS nennen sich IAS. Impairment-Test Der in der Bilanz aktivierte Goodwill wird mindestens einem jährli-chen Test auf Werthaltigkeit unterzogen. Siehe auch PPA. IPO Englisch: Initial Public Offering, ist die internationale Bezeichnung für den Börsengang bzw. das erstmalige Verkaufsangebot von Aktien einer Gesellschaft über die Börse. Joint Venture Ein Joint Venture verfolgt langfristige strategische Unternehmensziele und kann dabei entweder eine vorübergehende Kooperation von selbstständigen Unternehmen sein oder die Bildung eines internatio-nalen Gemeinschaftsunternehmen zum Beispiel für Produktion, Vertrieb oder Forschung.

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Kapitalflussrechnung Betrachtung der Liquiditätsentwicklung bzw. Zahlungsströme unter Berücksichtigung der Mittelherkunft und -verwendungseffekte. Kaufpreisallokation Siehe PPA Latente Steuern Zeitlich begrenzte Differenzen zwischen errechneten Steuern auf nach Handels- und Steuerbilanz ausgewiesenen Ergebnissen mit dem Ziel, den Steueraufwand entsprechend dem handelsrechtlichen Ergebnis auszuweisen. Marktkapitalisierung Marktpreis eines börsennotierten Unternehmens. Er errechnet sich aus: Kurswert der Aktie multipliziert mit Aktiensumme. Net Working Capital Siehe Working Capital PPA - Purchase Price Allocation Die "Purchase Price Allocation" bzw. Kaufpreisallokation bezeichnet die Verteilung der Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs auf die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventual-schulden des (gekauften) Tochterunternehmens. Es geht darum, daß zunächst der kleinste mögliche Goodwill - also Firmenwert einer neu akquirierten Gesellschaft nach Abzug des (neu zum Marktwert berechneten) Gesellschaftsvermögens - in der aktuellen Bilanz aktiviert wird. Grundlage dafür ist die "Erwerbsmethode nach IFRS".

Das andere Gesellschaftsvermögens bzw. dessen Kaufpreis (nach Abzug des Goodwill wird als höher bewertete Vermögensgegenstände in der Bilanz weiter abgeschrieben. Um den Effekt der rechnerischen Aufwertung des bisherigen Firmenvermögens (der neu erworbenen Gesellschaften) in der Ergebnisrechnung wieder zu eliminieren, werden die tatsächlich erzielten Unternehmensergebnisse auf Basis der ursprünglichen, also ebenso tatsächlichen Wertbasis ermittelt.

Der Goodwill, der im Rahmen Erstkonsolidierung in der Bilanz aktiviert aber dann nicht planmäßig abgeschrieben wird, wird min-destens einem jährlichen Test auf Werthaltigkeit (Impairment-Test) unterzogen. Wird dadurch festgestellt, dass der Ertragswert (Net Present Value, NPV) aus abgezinsten Cashflow-Reihen niedriger ist als das in der Bilanz ausgewiesene Vermögen, wird als erstes der Goodwill wertberichtigt.

Umsatz Die gesamten Geldeinkünfte, die ein Unternehmen aus seinen Aktivitäten, wie dem Verkauf von Produkten und/oder Dienstleistun-gen, erzielt. Working Capital Kennzahl, die sich aus dem Umlaufvermögen abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten errechnet. Je höher das Working Capital, umso gesicherter die Liquidität des Unternehmens. Tognum berechnet darüber hinaus das Net Working Capital (= Vorräte plus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Liefe-rungen und Leistungen abzgl. Erhaltene Anzahlungen)

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Glossar technische Fachbegriffe Brennstoffzelle Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, in der die chemische Reaktionsenergie eines zugeführten Brennstoffes und eines Oxidati-onsmittels mit hohem Wirkungsgrad direkt in elektrische Energie umwandelt wird. Dabei wird auch Wärme frei. Die Brennstoffzelle unterscheidet sich von Akkumulatoren, die elektrische Energie nur speichern. Brennstoffzellen sind emissionsarm. Captive Sales Captive Sales sind unternehmensinterne Umsätze bzw. Zulieferungen innerhalb eines Unternehmensverbundes und/oder einer exklusiven Kooperation, z. B. CAT, Komatsu-Cummins, Same (mit Deutz). Sie werden bei der Bestimmung von Marktanteilen oft herausgerechnet oder jedenfalls gesondert dargestellt. Beispiele sind Fahrzeugherstel-ler, die z. B. Motoren und/oder Gelenkwellen selbst herstellen. Common-Rail-Technik Common Rail ist eine inzwischen gängige Technik, die die Eigen-schaften (Emissionen, Kraftstoffverbrauch) von Dieselmotoren verbessert. Treibstoff wird aus einem gemeinsamen Verteilerrohr (,,common rail"), das unter hohem Druck steht, in die Zylinder gespritzt. Herkömmlich hatte jeder Zylinder eine eigene Hochdruck-leitung, die durch eine Kolbenpumpe gespeist wurde. Es erfolgte daher nur ein Einspritzvorgang pro Arbeitstakt. Demgegenüber erlaubt die Common-Rail-Technik Mehrfacheinspritzungen sowie Einspritzmengen und Drücke unabhängig von der Motordrehzahl. L’Orange-Injektoren der neuesten Generation haben an ihrer Ober-seite einen Kraftstoffspeicher (Akkumulator). Dies verhindert Druckschwankungen in der Kraftstoffleitung und hat den Vorteil, dass die Injektoren die Einspritzmenge exakt dosieren können. Der Druck bleibt im gesamten System nahezu konstant. Dual-Fuel-Betrieb Dual-Fuel-Betrieb bedeutet, dass ein Betrieb mit zwei unterschiedli-chen Arten von Treibstoff möglich ist. Einspritzsysteme Zum Einspritzsystem gehören Einspritzpumpe, Einspritzventile und Hochdruckleitungen. Einspritzpumpen speisen das Einspritzsystem des Motors mit Kraftstoff unter hohem Druck. Einspritzventile sorgen dafür, dass der von der Einspritzpumpe gelieferte Brennstoff schnell sowie fein und gleichmäßig zerstäubt wird. Beispiele für Ersatzteile sind Anschlussstücke sowie Pumpen-, Düsen- und Dichtelemente. Prüfstände erlauben Wartungs- und Prüfarbeiten an den genannten Teilen. EPA Tier 1, 2, 3a EPA Tier 1, 2 und 3a sind Emissionsgrenzwerte, die von der U.S. Umweltbehörde EPA festgelegt werden.

Feststoffoxid-Brennstoffzelle (Solid Oxide Fuel Cell/SOFC) Diese Brennstoffzelle (siehe dort) verwendet ionenleitende kerami-sche Oxide in fester Form als Elektrolyt. Sie arbeitet bei Betriebstem-peraturen bis zu 1000 °C mit einem hohen elektrischen Wirkungs-grad. Ihre Entwicklung ist allerdings nicht so weit vorangeschritten wie die der Schmelzkarbonat- Brennstoffzelle. Gas-Diesel-Motor Bei Gas-Diesel-Motoren werden Gas und Dieselkraftstoff getrennt dem Brennraum zugeführt. Dabei kann das Mengenverhältnis von Gas zu Diesel variieren. Teilweise benötigt der Motor Diesel nur zur Zündung (Dieselzündstrahl). Gasmotor Gasmotoren verwenden anstelle von flüssigen Kraftstoffen Erd-, Flüssig-, Bio-, oder Sondergase als Kraftstoff und verfügen im Unterschied zu Gasturbinen über Brennräume mit Hubkolben, in denen die Verbrennung des Kraftstoffes erfolgt. Gasturbine Die Energieerzeugung bei Gasturbinen beruht auf einem Kreislauf-prozess. Dabei wird Luft über die Beschaufelung einer oder mehrerer Verdichterstufen komprimiert und anschließend in einer Brenn-kammer mit einem gasförmigen Treibstoff gemischt, gezündet und verbrannt. Bei diesem Prozess entsteht thermische Energie, welche in der Turbine in mechanische Energie umgewandelt wird. Diese kann zum Antrieb eines Generators, eines Kompressors oder einer Pumpe eingesetzt werden. Gelenkwellen Gelenkwellen übertragen Drehbewegung und Drehmoment auf die Antriebsräder. Weiterhin ist die Gelenkwelle ein System zur Ge-räuschoptimierung im Antriebsstrang. Gensets Stromgeneratorensysteme zur stromnetzunabhängigen Energieer-zeugung. Hochtemperatur-Brennstoffzell-Anlage (sog. HotModule) Ein HotModule ist ein von CFC Solutions entwickeltes Kleinkraft-werk, bestehend aus Gasaufbereitungselement, Brennstoffzelle, Stromwandler und Anlagensteuerung. Es erzeugt Strom und hochgrädige Abwärme, die z. B. in Form von Dampf für industrielle Zwecke oder zur Gebäudeheizung eingesetzt werden kann. Das HotModule arbeitet mit Schmelzkarbonat-Brennstoffzellen (siehe dort). Hybrides Antriebssystem (hier) Als hybrides Antriebssystem bezeichnet man die Kombination verschiedener Antriebsprinzipien oder verschiedener Energiequellen für eine Antriebsaufgabe innerhalb einer Anwendung.

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Kraft-Wärme-Kopplungs-Energiemodul Kraft-Wärme-Kopplung bedeutet, dass Abwärme, die etwa bei der Stromerzeugung mit Brennstoffzellen oder Verbrennungsmotoren anfällt, nicht verloren geht, sondern als Prozesswärme oder zum Heizen genutzt wird. Eine Anlage, die sich diesen Effekt zu Nutze macht, erhöht ihren Gesamtwirkungsgrad. Minenboote(Mine Countermeasure Vessels/MCMVs) und Drohnenschiffe Minenboote (bemannt) und Drohnenschiffe (unbemannt) dienen dem Aufspüren und der Abwehr von Minen. Die Einsatzbedingun-gen, unter denen diese Schiffe arbeiten, stellen Anforderungen sowohl an das Schiff selbst als auch an den Antrieb. Sie dürfen nur geringe Unterwasserschallwerte und geringe magnetische Signaturen aufweisen und müssen schockfest sein. Powerpack Ein Powerpack ist eine integrierte Systemlösung für den Antrieb. Es enthält neben einem Motor auch ein Getriebe bzw. einen Generator, ein Hydraulik-, Kühl- und Filtersystem sowie weitere Komponenten, die auf einem gemeinsamen Trägerahmen zu einer Einheit integriert werden. Pumpe-Leitung-Düse-Einspritzsystem Bei diesen Einspritzsystemen verfügt jeder Zylinder über ein eigenes Einspritzmodul. Eine kurze Hochdruckleitung verbindet die Einzel-pumpe mit der dazu gehörigen Düse. Aufgrund der räumlichen Trennung von Pumpe und Einspritzelement kann der Aufbau des Motors flexibel gestaltet werden. Rangierlokomotive Eine Rangierlokomotive dient der Zusammenstellung von Zügen oder der Weiterleitung einzelner Waggons eines Zuges am Zielort. Für diesen Einsatz angepasst ist sie schmal und kurz und verfügt in der Regel über einen schwächeren Motor als andere Lokomotiven. Reihenmotor Der Reihenmotor ist ein Verbrennungsmotor, dessen Zylinder in einer Reihe angeordnet sind. Remanufacturing Im Rahmen eines Remanufacturing-Prozesses werden Motoren oder Motorenteile wiederaufbereitet. Im Anschluss an diese Wiederaufbe-reitung weisen diese Motoren bzw. Motorenteile qualitative Eigen-schaften und Spezifikationen (etwa Toleranzen) auf, die denjenigen von Neumotoren bzw. Neuteilen vergleichbar sind. Von einer Kom-plettüberholung oder Reparatur unterscheidet sich das Remanufac-turing im Wesentlichen dadurch, dass es sich nicht auf einen indivi-duellen Kundenmotor bezieht, den der Kunde im Anschluss an den Komplettüberholungs- oder Reparaturauftrag zurückerhält. Viel-mehr sind Gegenstand des Remanufacturing gebrauchte Motoren oder Motorenteile, die im Anschluss an das Remanufacturing als neuwertige Motoren bzw. Motorenteile zu einem im Verhältnis zu Neumotoren bzw. Neuteilen niedrigeren Preisniveau wieder veräu-ßert werden können.

Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle (Molten Carbonate Fuel Cell/MCFC) Bei dieser Brennstoffzelle (siehe dort) werden geschmolzene Salze (Karbonate) als Elektrolyt verwendet. Der Elektrolyt ist zwischen der Anode (,,Minuspol") und der Kathode (,,Pluspol") der Zelle angeord-net und sorgt durch Ionenleitung für den Ladungsausgleich in der Zelle. Diese Brennstoffzellen arbeiten mit hohem elektrischem Wirkungsgrad und eignen sich aufgrund ihrer hohen Betriebstempe-ratur von 650 °C neben der Stromerzeugung auch für die Kraft-Wärme-Kopplung (siehe dort). Triebzug, Triebwagen, Antriebslokomotive Ein Triebwagen ist ein einzelnes Schienenfahrzeug, das Fahrgäste oder Fracht aufnehmen kann und über einen eigenen Antrieb verfügt. Ein Triebzug ist eine Fahrzeuggruppe aus Trieb-, Mittel- und Steuerwagen, die im Betrieb in der Regel nicht getrennt wird. Eine Antriebslokomotive hingegen nimmt selbst keine Last auf, sondern zieht angekuppelte Wagen. Turbolader Durch einen Turbolader wird die Leistung eines Verbrennungsmo-tors gesteigert, indem zusätzlich Luft und damit Sauerstoff in den Ansaugtrakt der Zylinder gepresst wird. Der hohe Druck wird mit einem Verdichter erzeugt, der über eine Welle von einer Turbine angetrieben wird. Die Turbine wird ihrerseits durch den Abgasstrom des Motors bewegt. Unterflurantrieb Ein Unterflurantrieb sitzt unterhalb des Fahrzeugbodens. Damit spart er Platz. V-Motor Der V-Motor ist ein v-förmig aufgebauter Verbrennungsmotor. Die Zylinder sind in zwei Reihen (Zylinderbänken) angeordnet und bilden — je nach Modell — einen Winkel zwischen 15 ° und 180 °. Sie sind leicht zueinander versetzt. Wärmetauscher Ein Wärmetauscher ist eine Vorrichtung, die Wärme und damit thermische Energie von einem Stoffstrom auf einen anderen über-trägt. Die Stoffströme, beispielsweise Flüssigkeiten oder Gas, können auf unterschiedlichste Weise geführt werden.

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Finanzkalender 2008*

Zukunftsbezogene Aussagen und weitere HinweiseDieser Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf

aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklun-

gen beruhen. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten,

die außerhalb der Möglichkeiten von Tognum bezüglich einer Kontrolle

oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise das zukünftige

Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Ver-

halten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von

Neuerwerben und Realisierung der erwarteten Synergieeffekte sowie

Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollte einer dieser oder andere Unsicher -

heitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die An-

nahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig erweisen,

könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aus-

sagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abwei-

chen. Es ist von Tognum weder beabsichtigt, noch übernimmt Tognum

eine gesonderte Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktu-

alisieren, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Datum

dieses Berichts anzupassen.

Aus technischen Gründen (z.B. Umwandlung von elektronischen For-

maten) kann es zu Abweichungen zwischen den in diesem Geschäfts-

bericht enthaltenen und den zum elektronischen Bundesanzeiger ein-

gereichten Rechnungslegungsunterlagen kommen. In diesem Fall gilt

die zum elektronischen Bundesanzeiger eingereichte Fassung als die

verbindliche Fassung.

Der Geschäftsbericht liegt ebenfalls in englischer Übersetzung vor; bei

Abweichungen geht die deutsche Fassung des Geschäftsberichts der eng-

lischen Übersetzung vor. Der Geschäftsbericht steht in beiden Sprachen

im Internet unter http://www.tognum.com zum Download bereit.

Darüber hinaus wird dort eine mediengerecht aufbereitete, interaktive

Online-Version des Geschäftsberichts in beiden Sprachen angeboten.

8. Mai Veröffentlichung des Berichts zum 1. Quartal

10. Juni Hauptversammlung 2008, Messe Friedrichshafen

12. August Veröffentlichung des Berichts zum 2. Quartal

11. November Veröffentlichung des Berichts zum 3. Quartal

* Alle Daten vorläufig und vorbehaltlich Änderungen

Ansprechpartner Corporate CommunicationsTelefon (0 75 41) 90 39 89

Telefax (0 75 41) 90 39 18

E-Mail [email protected]

Investor RelationsTelefon (0 75 41) 90 33 18

Telefax (0 75 41) 90 33 28

E-Mail [email protected]

ImpressumCopyright © 2008

Tognum Aktiengesellschaft

Maybachplatz 1

88045 Friedrichshafen/Germany

www.tognum.com

Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten.

Printed in Germany.

Fotografie Gregor Schläger, Hamburg (Vorstandsaufnahmen);

mediacolor’s Bildagentur (S. 52/53), VISUM Foto GmbH (S. 46/47),

Getty Images (S. 40/41), dpa Picture Alliance GmbH (S. 25),

alle übrigen Aufnahmen: Bilddatenarchiv Tognum

Dieser Konzern-Geschäftsbericht wurde am 3. April 2008 veröffentlicht.

Weitere Exemplare sowie den Jahresabschluss 2007 der Tognum AG

(Einzelabschluss) schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu.

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Tognum Aktiengesellschaft Maybachplatz 188045 FriedrichshafenDeutschlandTelefon (0 75 41) 90 91Telefax (0 75 41) 90 97

Anleger und Analysten: [email protected]: [email protected]: [email protected]: [email protected]