Homiletik - hiemke.com · 6 Kriterien einer „guten“ Predigt -Bibeltext Spielt der Bibeltext die...

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1 Homiletik 1. Einleitung

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Homiletik

1. Einleitung

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Einleitung

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2. Das homiletische Dreieck

Biblische Botschaft

/ Text

Prediger/in Gemeinde / Hörer

Der Prediger/die Predigerin bezeugtdie Botschaft eines biblischen Textes

für die Menschen von heute.

Das homiletische Dreieck

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3. Die „gute“ Predigt

Kriterien einer „guten“ Predigt

Die Predigt bezeugt das Evangelium, wie es in der Heiligen Schrift gegeben ist. Sie erzählt

von dem, was Gott für uns getan hat oder tun wird. Sie rechnet - bei allem menschlichen Bemühen um eine gute Gestalt - mit dem

Wirken des Heiligen Geistes.

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Kriterien einer „guten“ Predigt - Bibeltext

Spielt der Bibeltext die zentrale Rolle in der

Predigt?

Kommt der „Eigensinn“ des biblischen Wortes zur

Sprache?

Wird das Evangelium des Bibeltextes

herausgearbeitet?

Wird die Botschaft positiv dargestellt?

Rechnet die Predigt mit der Gegenwart Gottes und dem Wirken des Heiligen

Geistes?

Eröffnet die Predigt neue Lebensmöglichkeiten und Perspektiven, die sich vom

Text her nahelegen?

Kriterien einer „guten“ Predigt – Gemeinde

Wird die Gemeinde ernst genommen als

Gemeinschaft von Glaubenden?

Werden Fragen der Lebenserfahrung, der

Orientierung, der Gefühle angesprochen?

Wird der Alltag der Predigthörer realistisch

und einfühlsam aufgenommen?

Wird der Lebensbezug des Bibeltextes deutlich?

Lässt die Predigt Raum für eigene Gedanken bzw.

eigene Entscheidungen?

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Kriterien einer „guten“ Predigt – Prediger/in

Wird spürbar, dass Prediger/in mit dem

Bibeltext auch persönlich auseinandergesetzt hat?

Ist die Aneignung der Lesepredigt so, dass die

Botschaft der Predigt glaubwürdigt wird?

Sind Beispiele und Erfahrungen des/der

Prediger/s/in glaubwürdig und verständlich?

Nimmt Prediger/in freundlich und zugewandt Beziehung zur Gemeinde

auf?

Lässt Prediger/in erkennen, dass er/sie

selbst durch das Bibelwort angesprochen ist?

Kriterien einer „guten“ Predigt – Rahmenbedingungen

Eine „gute“ Predigt entspricht dem (Gesamt-)Zeugnis der Heiligen Schrift (AT und NT).

Die Grundlagen unseres Bekenntnisses sind zu wahren und die dogmatischen Grundentscheidungen unserer Kirche zu berücksichtigen.

Die Predigt nimmt die Gemeinde/Hörerschaft als Geschöpf Gottes

in den Blick und als Gemeinschaft der

Glaubenden/Getauften ernst.

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Kriterien einer „guten“ Predigt – Die Gestalt der Predigt

Sie erzählt von der heilsamen

Zuwendung Gottes zu den

Menschen

Sie redet bildhaft und anschaulich und wahrt dabei die Lebendigkeit und Geschichtlichkeit

Gottes, indem sie Gott und die Menschen nicht festlegt auf bestimmte Bilder und Erfahrungen

Sie soll in ihrer Sprache und Gliederung

einfach, verständlich und nachvollziehbar

sein

Die Predigtteile müssen in Inhalt, Sprache, Länge

ausgewogen und aufeinander bezogen sein

Die Einleitung soll zum Hören motivieren und

unmittelbar zum Thema

hinführen

Der Predigtschluss kann noch einmal die Einleitung aufgreifen, die wichtigsten Aussagen bündeln oder zum Gebet/Lob Gottes führen

Die Predigtabsichtsollte deutlich sein und der Absicht des

biblischen Textes entsprechen

Eigene Erfahrungendes Predigers/der

Predigerin sollen der Botschaft dienen und nicht unterschwellig

den Prediger/die Predigerin als Vorbild

hin stellen

Predigtverständnis in Bibel und Bekenntnis

Evangelium ist – gesamtbiblisch gesprochen –die frohe Botschaft vom heilsamen Handeln

Gottes an uns Menschen.

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Predigtverständnis in Bibel und Bekenntnis

Grundlage und Ziel jeder christlichen

Verkündigung ist die Versöhnung mit Gott durch Jesus Christus.

Damit der Glaube als Vertrauen auf die

gewährte Versöhnung entstehen kann, hat

Gott das „Predigtamt“ eingesetzt.

Für das Entstehen und Bestehen von Gemeinde

ist Verkündigung unverzichtbar. Die Gemeinschaft der Gläubigen ist also

„Geschöpf des Wortes“

Die von Gott gerufene Gemeinde bzw. Kirche ist

verantwortlich für die Ausgestaltung des

öffentlichen „Predigtamtes“.

Die gottesdienstliche Predigt bezeugt das

Heilsgeschehen in Jesus Christus als Handeln des

Dreieinigen Gottes.

Die christliche Verkündigung hat als alleinige Quelle und

Richtschnur das Gesamtzeugnis der

Heiligen Schrift.

4. Predigt vorbereiten und

vortragen

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Liturgische Präsenz - Predigtvortrag

Die Predigt hat ihren Platz auf der Kanzel oder am Predigtpult. Es ist nicht sinnvoll, diesen Ort zu verlassen und so „daneben“ zu stehen.

Die Predigt soll frei – nicht auswendig – und in Kontakt zur Gemeinde gehalten werden.

Stehen Sie beim Predigen hüftbreit auf beiden Beinen und legen Sie die Hände auf dem Pult ab (kein Festhalten!). Aus dieser Grundposition heraus

ist dann Freiraum für Bewegung und Gestik.

Liturgische Präsenz - Predigtvortrag

Der Kanzelgruß wird mit Blick zur Gemeinde gesprochen. Jeder Kanzelgruß ist ein Segen, der zugesprochen wird.

Die Ankündigung der Lesung des Predigtwortes erfolgt auch zur Gemeinde hin. Bei der Lesung selbst bleibt der Blick beim Text. vgl. Arbeitsblatt

„Liturgische Präsenz – Lesung“

Ein Gebet vor oder nach der Predigt wird in Gebetshaltung gesprochen.

Der Kanzelsegen am Ende der Predigt wird wieder zur Gemeinde gesprochen.

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Liturgische Präsenz - Predigtvortrag

Grundsätzlich erleichtern kurze Sätze, anschauliche Worte und starke Verben, erzählende und bildhafte Sprache die freie Rede und den Kontakt zu

den Hörerinnen und Hörern.

Als Übung ist hilfreich, nur zu sprechen, wenn man in die Gemeinde blickt. Wenn ins Konzept geblickt wird, wird nicht gesprochen.

Insbesondere am Ende der Sätze – wenn die Stimme nach unten geht – muss der Kontakt über das Sprechen hinaus gehalten werden.

Halten Sie auch mal den Blickkontakt zu einzelnen Personen ein paar Sekunden aus.

Bilder, Szenen oder Gefühle, von denen Sie erzählen wollen, sollten vor dem Aussprechen vor dem „inneren Auge“ erscheinen.

Aneignung der Lesepredigt

Aneignung Bearbeitung Vorbereitung

= hinter dem Gesagten stehen können!

- Durch mehrfaches Lesen der Predigt.

- Durch Festhalten spontaner

Eindrücke.- Durch einfühlsames und kritisches Nach-Denken der Predigt.

- Durch das Gliedern der Predigt.

- Durch das Erkennen der Aussageabsicht.

Die Bearbeitung steht im Dienst der Aneignung!

- Durch Abschreiben der gesamten Predigt.

- Durch Austausch oder Einfügen von Beispielgeschichten.

- Durch Weglassen oder Umformulierung schwieriger Abschnitte.

- Durch Einfügungen und Aktualisierungen.

- Einseitiger Druck auf DIN A5 mit Seitennummerierung.

- Schriftgröße und Zeilenabstand groß genug.

- Ein wichtiges Wort im Satz mit Textmarker markieren

- Geeignete rhetorische Zeichen für Pausen / Betonungen einfügen.

- Vertraut werden mit dem Text durch wiederholtes – auch lautes – Lesen.

- Genügend Absätze machen

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