HOMODYN-INTERFEROMETER -...
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HOMODYN-INTERFEROMETER
ZUR VIBRATIONSANALYSE
Aufbau eines Vibrometers.
Erzeugung, Anpassung und Demodulation von Signalen.
Diplomarbeit
Durchgeführt am Fachbereich Elektrotechnik der
Hochschule für Gestaltung, Technik und Wirtschaft Pforzheim
Verfasser: Iván Flores Delgado
Korrektor: Prof. Dr.-Ing. Friedemann Mohr
Zeitraum: SS 2006
I
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
ERKLÄRUNG
Ich versichere die vorliegende Diplomarbeit selbständig verfasst, keine anderen als
die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benützt, sowie alle wörtlich oder
sinngemäß übernommenen Stellen in der Arbeit gekennzeichnet zu haben.
Pforzheim, den 4. Dezember 2006 ……...……………………
Iván Flores Delgado
II
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
DANKSAGUNG
Bei der Anfertigung der vorliegenden Diplomarbeit wurde ich von vielen Seiten
direkt oder indirekt unterstützt. Hiermit möchte ich mich bei allen für ihre Hilfe
bedanken.
Vor allem geht mein Dank für die Möglichkeit diese Diplomarbeit durchführen zu
können und für die Unterstützung, wenn es um Hintergrundinformationen zu
diesem Thema ging an Herrn Prof. Dr.-Ing. Friedemann Mohr. Darüber hinaus
möchte ich mich bei ihm für seine hilfreiche Unterstützung während meines ganzen
Aufenthalts in Deutschland recht herzlich bedanken.
Einen weiteren Dank möchte ich an alle Mitarbeiter von dem Messtechniklabor der
Hochschule Pforzheim aussprechen, die mir stets geholfen haben.
Besonders bedanken möchte ich mich bei Herrn Dipl.–Ing. Frank Schadt für die
wissenschaftliche Unterstützung, Betreuung und für seine Hilfe bei der
Ausarbeitung von verschiedenen Abschnitte der Diplomarbeit, sowie bei Herrn
M.Sc. Qamar Abbas Tarar für seine Unterstützung und Zusammenarbeit bei der
praktischen Arbeit des Projektes und weil er mir, wenn es irgendwelche Probleme
gab, immer zur Seite stand.
Weiterhin bedanke ich mich sehr bei Julia Ocker und Markus Benkert für ihre
große Hilfe bei der Korrektur, und bei der Abfassung des Dokuments.
Zum Abschluss möchte ich mich natürlich noch besonders bei meinen Eltern
bedanken, die mich während meines Studiums immer bestärkt und unterstützt
haben.
III
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
ABB. 1: ÜBERLAGERUNG VON ZWEI WELLEN MIT PARALLELEN ELEKTRISCHEN VEKTOREN ....................................9
ABB. 2: ÜBERLAGERUNG VON INKOHÄRENTEN WELLEN ........................................................................................10
ABB. 3: SUPERPOSITION NICHT PARALLELER ELEKTRISCHER VEKTOREN. MAXIMUM.............................................12
ABB. 4: SUPERPOSITION NICHT PARALLELER ELEKTRISCHER VEKTOREN. MINIMUM ..............................................12
ABB. 5: MICHELSON-INTERFEROMETER. GRUNDKONZEPT .....................................................................................14
ABB. 6: MICHELSON-INTERFEROMETER. VERKIPPTER STRAHLVERLAUF ................................................................14
ABB. 7: M.I. BERECHNUNG DES OPTISCHEN WEGES ...............................................................................................16
ABB. 8: ZUR INTERFERENZ VON PARTIELL KOHÄRENTEM LICHT ............................................................................18
ABB. 9: MACH-ZEHNDER-INTERFEROMETER, GRUNDAUFBAU ...............................................................................20
ABB. 10: M.Z.I ZUR MESSUNG VON VIBRATIONEN .................................................................................................22
ABB. 11: MZI HETERODYNKONZEPT ......................................................................................................................23
ABB. 12: HETERODYNVIBROMETER. FREQUENZVERSCHIEBUNG BEI BEWEGUNG DES MESSOBJEKTS .....................24
ABB. 13: VIBROMETER-SYSTEMARCHITEKTUR MIT FM-DEMODULATOR ...............................................................25
ABB. 14: HOMODYNINTERFEROMETER MIT EINEM EINZIGEN PHOTODETEKTOR......................................................26
ABB. 15: HOMODYNINTERFEROMETER. AUFBAU ZUR ERZEUGUNG VON I UND Q...................................................27
ABB. 16: VIER AUS DEM MZI GEWONNENE SIGNALE..............................................................................................27
ABB. 17: ELEKTRONISCHE DEMODULATION MIT QUADRATUR-AUFWÄRTSMISCHUNG ...........................................28
ABB. 18: „DIFFERENTIATE & CROSS-MULTIPLY“-ALGORITHMUS ZUR DEMODULATION DER I- UND Q-SIGNALE....29
ABB. 19: DARSTELLUNG VON I UND Q IM ZEIGERDIAGRAMM.................................................................................30
ABB. 20: FUNKTIONSGENERATOR FÜR BELIEBIGE FUNKTIONEN. MODELL AFG3102 VON TEKTRONIX..................39
ABB. 21: BENUTZERINTERFACE IN ARBEXPRESS ....................................................................................................40
ABB. 22: ERZEUGUNG EINES I-SIGNALS IN ARBEXPRESS. MF=1000 .......................................................................40
ABB. 23: ERZEUGUNG EINES I-SIGNALS IN ARBEXPRESS. MF=100 .........................................................................41
ABB. 24: VERSUCHSANORDNUNG ZUM TESTEN VON I- UND Q-SIGNALEN ..............................................................41
ABB. 25: I- UND Q-SIGNALE AM BILDSCHIRM DES F.G FÜR MF=50 ........................................................................42
ABB. 26: ZEITVERLAUF VON I UND Q IM OSZILLOSKOP ..........................................................................................42
ABB. 27: XY-MODE VON I UND Q IM OSZILLOSKOP ...............................................................................................43
ABB. 28: EINSTELLUNG DES F.G BEI MF=50 UND FM=100KHZ ..............................................................................43
ABB. 29: BESTÄTIGUNG DER MODIFIZIERTEN CARSON-REGEL IM OSZILLOSKOP....................................................44
ABB. 30: BANDBREITE. FUNKTION VON FM. MF=1000............................................................................................45
ABB. 31: BANDBREITE. FUNKTION VON FM. MF=500..............................................................................................46
ABB. 32: BANDBREITE. FUNKTION VON FM. MF=100..............................................................................................47
ABB. 33: BANDBREITE. FUNKTION VON FM. MF=50................................................................................................48
ABB. 34: BANDBREITE. FUNKTION VON FM. MF=3*PI .............................................................................................49
ABB. 35: SCHEMA DES VERSUCHSAUFBAUS ...........................................................................................................51
ABB. 36: BILD DES GESAMTEN VERSUCHSAUFBAUS ...............................................................................................52
ABB. 37: DEMODULATIONSSYSTEM FÜR EIN EINZIGES I-SIGNAL ............................................................................54
ABB. 38: SYSTEM ZUR ERZEUGUNG DER IN GEGENPHASE LIEGENDEN SIGNALE: I1 UND I1´...................................55
ABB. 39: DEMODULATIONSSYSTEM FÜR DIE IN GEGENPHASE LIEGENDEN SIGNALE: I1 UND I1´.............................56
ABB. 40: DEMODULATIONSSYSTEM FÜR ZWEI IN QUADRATUR LIEGENDE SIGNALE: I UND Q .................................56
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
ABB. 41: SYSTEM ZUR ERZEUGUNG DER SIGNALE I UND Q ....................................................................................57
ABB. 42: KOMPONENTEN ZUR STEUERUNG DES MESSOBJEKTS IM VERSUCHSAUFBAU ...........................................59
ABB. 43: AUFBAUSCHEMA DES M.Z.I .....................................................................................................................59
ABB. 44: AUFBAUSCHEMA DES M.Z.I MIT ZUSÄTZLICHEN OPTISCHEN KOMPONENTEN ..........................................60
ABB. 45: AUFBAUSCHEMA DES M.Z.I ZUR ERZEUGUNG VON I1 UND I1´ ................................................................61
ABB. 46: PRAKTISCHE AUFBAUSCHEMA DES M.Z.I MIT GEKENNZEICHNETEN BAUTEILEN .....................................64
ABB. 47: FOTO DES AUFGEBAUTEN M.Z.I...............................................................................................................64
ABB. 48: BILD DES GESAMTEN VERSUCHSAUFBAUS ...............................................................................................65
ABB. 49: SCHEMATISIERTE ANALOGE SCHALTUNG.................................................................................................67
ABB. 50: LABVIEW-PROGRAMMTEIL. ERFASSUNG UND SUBTRAKTION DER SIGNALE ..........................................72
ABB. 51: LABVIEW-PROGRAMMTEIL. OFFSET-ENTFERNUNG UND MEDIAN-FILTER..............................................73
ABB. 52: LABVIEW-PROGRAMMTEIL. ADAPTIVE TIEFPASSFILTER........................................................................73
ABB. 53: FLUSSDIAGRAMM DES PROGRAMMS ........................................................................................................74
ABB. 54: KONTROLLEN IM BENUTZERINTERFACE DES LABVIEW-PROGRAMMS ....................................................76
ABB. 55: PFAD-KONTROLLE IM BENUTZERINTERFACE DES LABVIEW-PROGRAMMS ............................................76
ABB. 56: ANZEIGEN IM BENUTZERINTERFACE DES LABVIEW-PROGRAMMS .........................................................77
ABB. 57: BENUTZERINTERFACE DES PROGRAMMS. VERSUCH MIT I UND Q UNABHÄNGIG AUS F.G ........................78
ABB. 58: BENUTZERINTERFACE DES PROGRAMMS. VERSUCH MIT I AUS F.G; Q DURCH H.T ..................................80
ABB. 59: BENUTZERINTERFACE DES PROGRAMMS A. VERSUCH MIT I1 UND I1´AUS INTERFEROMETER..................82
ABB. 60: BENUTZERINTERFACE DES PROGRAMMS B. VERSUCH MIT I1 UND I1´AUS INTERFEROMETER..................83
ABB. 61: ANALYSE EINES I-SIGNALS MIT HILFE EINES TABELLENKALKULATIONSPROGRAMMS. A ........................84
ABB. 62: ANALYSE DES AUSGANGS MIT HILFE EINES TABELLENKALKULATIONSPROGRAMMS. A..........................85
ABB. 63: ANALYSE EINES I-SIGNALS MIT HILFE EINES TABELLENKALKULATIONSPROGRAMMS. B........................85
ABB. 64: ANALYSE DES AUSGANGS MIT HILFE EINES TABELLENKALKULATIONSPROGRAMMS. B..........................85
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
INHALTSVERZEICHNIS
KURZFASSUNGEN DEUTSCH - ENGLISCH - SPANISCH 1
1 ALLGEMEINES ZUM LASERVIBROMETER 7
1.1 Übersicht 7
1.2 Grundlagen 7
1.2.1 Optische Interferenz 7
1.2.2 Interferometer in Zweistrahlanordnung. 13
1.2.3 Laservibrometer 21
1.2.4 Heterodynvibrometer 23
1.3 Homodynkonzept 25
1.3.1 Prinzip des Homodyninterferometers 25
1.3.2 Elektronische Demodulation mit Quadratur-Aufwärtsmischung 28
1.3.3 Homodynkonzept mit synthetischer Heterodyn-Demodulation 29
2 UNTERSUCHUNG UND ERZEUGUNG VON SIGNALEN 32
2.1 Übersicht 32
2.2 Theoretische Untersuchung. 33
2.2.1 Einleitung. Vergleich mit Frequenzmodulation 33
2.2.2 Bandbreite. Bessel Funktionen. Carson-Regel. 34
2.2.3 FM ohne Trägerfrequenz. Modifizierte Carson-Regel 36
2.3 Erste Experimentelle Analyse. 38
2.3.1 Zur Vorgehensweise 38
2.3.2 Programmierung des Funktionsgenerators. Software ArbExpress. 39
2.3.3 Experimentelle Messungen. 41
2.3.4 Bandbreite als Funktion von fm und mf. Tabellarische und graphische Darstellung. 45
3 SIGNALERFASSUNG UND DEMODULATION 50
3.1 Übersicht 50
3.2 Vorbereitung und Erzeugung von Signalen 52
3.2.1 Homodyn-Demodulation: Übersicht über das gesamte System 52
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
3.2.2 Steuerung des Messobjekts. 58
3.2.3 Optische Einrichtung. Verschiedene Variationen. 59
3.2.4 Elektrisch/optische Wandlung und analoge Anpassung. 66
3.3 Digitale Signaldemodulation 67
3.3.1 Vorgehensweise 67
3.3.2 Digitale Implementierung mit LabVIEW 68
3.3.3 Signalanpassung 69
3.3.4 LabVIEW Programm. Gebrauchsanweisung 71
3.3.5 Messungen und Ergebnisse 77
3.4 Schlussfolgerungen 86
4 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK 88
ANHANG 90
A.1 LabVIEW Blockdiagramme 90
A.2 Verschiedene Messergebnisse 92
A.3 HP-Programme 96
LITERATURVERZEICHNIS 97
INTERNETQUELLEN 98
1
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
KURZFASSUNGEN
DEUTSCH - ENGLISCH - SPANISCH
Unter den verschiedenen Methoden zur Messung von Vibrationen sind optische
Systeme für viele Anwendungen besonders geeignet, da sie keinen mechanischen
Kontakt zum Messobjekt erfordern. Laservibrometer wiederum erscheinen als eine
besonders interessante Geräteklasse, denn sie sind aufgrund ihrer Flexibilität
besonders vielfältig einzusetzen. Außerdem zählen zu ihren Leistungsmerkmalen
eine höhere Empfindlichkeit und eine sehr große Bandbreite.
Das Funktionskonzept von Laservibrometern, wie sie hier betrachtet werden sollen,
basiert auf der Architektur eines Interferometers. Dabei kann man hinsichtlich der
Signalgewinnung und –demodulation zwischen den beiden Hauptvarianten
Heterodynvibrometer und Homodynvibrometer unterscheiden. Beide Lösungen
besitzen Vor- und Nachteile. Doch die Nachteile des Homodynvibrometers
scheinen mit neuen elektronischen Technologien immer einfacher überwindbar zu
sein.
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Homodyn-Laservibrometer als zentralem
Thema. Die Entwicklung eines solchen Vibrometers ist ein Projekt von Prof. Dr.-Ing.
Friedemann Mohr und seiner Arbeitsgruppe in der Fakultät Technik der
Hochschule Pforzheim. Das Thema der Diplomarbeit entstand aus diesem Projekt
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
heraus, und es war das erklärte Ziel, wichtige Erkenntnisse für die Auslegung der
dort zu realisierenden Signalverarbeitung zu gewinnen.
Die Ziele der durchgeführten Arbeit waren im Wesentlichen:
‚ Einen allgemeinen Einblick in das Gebiet „Interferometer“ zu geben.
Besonderer Wert wird dabei auf das Thema Homodynvibrometer gelegt.
‚ Eine mathematische Untersuchung durchzuführen über die Signale, die von
den Interferometern generiert werden. Vor allem wird hier die benötigte
Bandbreite betrachtet.
‚ Ein funktionsfähiges Homodynvibrometer aufzubauen – mit dem dafür
benötigten Demodulationssystem, welches unter Verwendung digitaler
Technologien implementiert wird, als Schwerpunkt.
‚ Einen Algorithmus zur Demodulation in LabVIEW zu programmieren, und
ihn mit einer Erweiterung des Programms zur Signalanpassung zu ergänzen.
‚ Verschiedene Messungen durchzuführen, um die Funktionsfähigkeit des
Vibrometers und insbesondere des Demodulationssystems zu bewerten.
‚ Am Ende eine Auswertung der Arbeit vorzustellen, zusammen mit einem
Ausblick bzw. Verbesserungsvorschlägen für zukünftige Arbeit in dem
Projekt.
Die vorliegende Dokumentation wird in drei Kapitel untergegliedert:
Das erste Kapitel befasst sich mit sowohl allgemeinen als auch konkreteren Aspek-
ten von Laservibrometern.
Im zweiten Kapitel wird eine mathematische Untersuchung von Signalen und von
der Bandbreite, die unser Demodulationssystem benötigt würde, vorgenommen.
Darin wird auch erklärt, wie solche Signale in einem Funktionsgenerator für
beliebige Funktionen programmiert werden.
Das dritte Kapitel ist die eigentliche ingenieurtechnische Arbeit. Hier wird ein
Mach-Zehnder-Interferometer als Ausgangspunkt für ein Homodynvibrometer
aufgebaut. Der Schwerpunkt des Kapitels ist das System zur Signaldemodulation,
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
welches in LabVIEW als Algorithmus programmiert wird. Danach werden
verschiedene Messungen vorgenommen. Schließlich werden Schlussfolgerungen
und Erweiterungsvorschläge präsentiert.
Optical systems are, for many applications, the most suitable methods to measure
vibrations, since they don’t need mechanical contact with the item under test. Laser
vibrometers are, due to their flexibility, particularly appropriate for innumerable
applications. Furthermore, they own higher sensitivity and very large Bandwidth.
In principle there are two kinds of laser vibrometers called heterodyne and
homodyne vibrometers. Both differ in the kind of signals delivered from the optical
set-up to the electronic processor, and in the way how the processor derives a
vibration-dependent output signal from these.
Both solutions carry pros and cons. Presently, heterodyne vibrometers seem to
dominate the market, however, by consequently exploiting the potential of new
electronic technologies, homodyne vibrometers appear to have the potential to
compete with these.
The main topic of this diploma thesis is an investigation of the homodyne laser
vibrometer. On the other hand, the development of one kind of laser vibrometers is
one of the current projects led by Professor - engineer Friedemann Mohr and his
team of the Faculty of Engineering at Pforzheim University of Applied Sciences.
Therefore, this thesis could be integrated into this Project and serve as a reference.
The present thesis and the previous accomplished works in this project have the
following goals:
‚ To give a general view of the topic interferometers. The emphasis is placed
on the topic homodyne vibrometer.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
‚ To accomplish a mathematical investigation of the signals, which are
generated by the interferometer, with the focus placed on the necessary
bandwidth.
‚ To construct a functional homodyne vibrometer with the necessary
demodulation system, which is implemented using digital technology.
‚ To program an algorithm for demodulation using the system LabVIEW. This
program can also be extended for signal adjustment purposes.
‚ To carry out several measurements, in order to evaluate the operability of the
vibrometer and in particular the demodulation system.
‚ To present at the end an evaluation of the work, together with suggestions of
ways of improvement for future work.
The available document is subdivided in three chapters:
The first chapter is concerned with both the general and more concrete aspects of
laser vibrometers.
In the second chapter there is a mathematical investigation of signals and the
Bandwidth, which is needed in the demodulation system.
It is also explained, how a signal generator for arbitrary functions can be programmed
in order to produce these signals.
The third chapter is the actual engineering work. Firstly a Mach-Zehnder
interferometer was developed as the starting point for a Homodyne vibrometer.
The emphasis of the chapter is on the system for signal demodulation, whose
algorithm is programmed in LabVIEW. Afterwards different measurements are
made. Finally conclusions and extension suggestions are presented.
Entre los diferentes Métodos existentes para medir vibraciones son los sistemas
ópticos, los mas apropiados para diversas aplicaciones, dado que no necesitan de
un contacto mecánico directo con el objeto de medida. En particular los vibrometros
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
láser son, debido a su flexibilidad especialmente adecuados en innumerables usos.
Además se encuentran entre sus características una muy alta sensibilidad así como
un mayor ancho de banda.
El concepto de vibrómetro láser, tal y como será aquí considerado, se basa en la
arquitectura de un interferómetro. Así se pueden diferenciar, referido a la señal
generada tanto como al sistema de demodulación, entre dos tipos distintos de
interferómetro. Estos son: vibrómetro homodino y heterodino, respectivamente.
Ambas soluciones conllevan ventajas e inconvenientes. Sin embargo, las desventajas
de los vibrómetros homodinos parecen ser, con la inserción de nuevas tecnologías
en electrónica, más fácilmente superables.
El principal asunto tratado en este proyecto fin de carrera es una investigación
acerca del vibrómetro láser homodino. Independientemente, el desarrollo de tal
vibrómetro láser es uno de los actuales proyectos dirigidos por el profesor Dr.-Ing.
F. Mohr junto con su grupo de trabajo en la facultad técnica Hochschule Pforzheim. El
presente trabajo procede de dicho proyecto, y tiene como objetivo obtener
conclusiones sobre diferentes aspectos, fundamentalmente sobre el procesamiento
de señales y aportar información útil para el desarrollo y realización de dicho
vibrómetro láser.
El actual documento y previo trabajo realizado para este proyecto tienen como
objetivos fundamentales:
‚ Ofrecer una visión general del campo de los interferómetros, haciendo
especial incapié en el interferómetro homodino.
‚ Realizar una investigación matemática de las señales, que serán generadas
por este tipo de interferómetro. El punto mas importante aquí será el ancho
de banda requerido.
‚ Construir un vibrómetro homodino funcional. El principal objetivo de
estudio será el necesario sistema de demodulación, que será realizado
usando tecnologías digitales.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
‚ Implementar un algoritmo para la demodulación, en LabVIEW. Este
programa deberá también ser ampliado con objeto de procesar las señales,
cuando sea necesario.
‚ Efectuar diversas medidas, para evaluar el buen funcionamiento del
vibrómetro y particularmente del sistema de demodulación.
‚ Finalizar con una evaluación del trabajo realizado, junto con sugerencias de
mejora.
El presente documento se ha dividido en tres capítulos:
El primer capítulo, trata tanto de aspectos generales así como más concretos acerca
de vibrómetros láser.
En el segundo capítulo, se realiza una investigación matemática de señales y del
ancho de banda, que se necesita en el sistema de demodulación. También se explica,
cómo se pueden obtener tales señales en un generador de funciónes arbitrarias
programable.
En el tercer capítulo, se describe la parte ingenieríl y mas importante del proyecto.
Aquí se tratará primero de lograr un interferómetro del Mach-Zehnder como punto
de partida para la consecución de un vibrómetro homodino. El énfasis del capítulo
se pone en el sistema para la demodulación de señales, cuyo correspondiente
algoritmo será programado en LabVIEW. A continuación se realizan diversas
medidas. Finalmente, se presentan las conclusiones y las sugerencias para la mejora
del proyecto.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
1 ALLGEMEINES ZUM
LASERVIBROMETER
1.1 ÜBERSICHT
Das erste Kapitel des folgenden Dokuments ist eine theoretische Einführung in das
Thema Laservibrometer. Die hier benutzte Information wurde aus verschiedenen
Literaturquellen entnommen, zusammengefasst und zweckmäßig adaptiert. Die
allgemeinen optischen Grundlagen sind in [1] J. Casas Peláez zu finden. Für
konkretere Aspekte des Laservibrometers wurde die Publikation von [3] A. Lewin,
F. Mohr, H. Selbach benutzt. Weiterhin wurden einige Details aus [8] F. Mohr
übernommen.
1.2 GRUNDLAGEN
1.2.1 Optische Interferenz
Bei der Überlagerung von zwei harmonischen Wellen mit gleicher Frequenz,
Wellenlänge und Amplitude – wenn die zwei Wellen gleiche Phasen aufweisen –
ergibt sich nach dem Superpositionsprinzip eine Welle mit verstärkter Amplitude.
Sind die beiden Wellen um 180° verschoben, löschen sie sich gegenseitig aus. So
entsteht eine so genannte konstruktive bzw. destruktive Interferenz.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
In hier interessierenden Fall handelt es sich um elektromagnetische Wellen, daher
sind mehr Faktoren zu berücksichtigen. Eine Untersuchung wird im Folgenden
durchgeführt.
1.2.1.1 Arten von Interferenzen
Überlagert man in einem bestimmten Raum zwei optische monochromatische
Wellen der Form )tcos(AR iii l-©y©? mit i=1,2, mit gleicher Frequenz und
Amplitude und mit parallel laufenden elektrischen Vektoren, so wird die Intensität
proportional zur quadrierten Amplitude und ist allein von der Phasendifferenz
21 l/l?f abhängig. Diese Intensität hat, abgesehen von einem
Proportionalitätsfaktor, die Form:
fcos2 21
2
2
2
1 ©©©--? AAAAI (1.1)
Im Fall gleicher Amplituden AAA »? 21 erhalten wir:
* +2
cosA4cos1A2I 222 f©©?f-©©? (1.2)
Daher ist die resultierende Lichtstärke maximal, wenn die Phasen übereinstimmen
(In Phase) und minimal wenn sie entgegengesetzt laufen (Gegenphase).
m©©? rf 2 ?m 0, 1, 2,… Maximum (1.3)
* + rf ©-©? 12 m ?m 0, 1, 2,… Nullminimum (1.4)
Zwei monochromatische Wellen gleicher Amplitude, mit elektrischen Vektoren E1
und E2, die sich in Richtungen s1 bzw. s2 ausbreiten, werden in Abb. 1 dargestellt.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 1: Überlagerung von zwei Wellen mit parallelen elektrischen Vektoren
Wir setzen monochromatische und unendliche Wellen voraus, dass heißt, die
Phasendifferenz verändert sich nicht mit der Zeit. Deshalb ergeben sich Bereiche
wie P, wo die resultierende Lichtstärke immer null ist und andere wie Q, wo sie
immer maximal ist. Diese Beleuchtungsstärkevariationen aufgrund Phasen-
verschiebung werden als Interferenzphänomene bezeichnet.
1.2.1.2 Bedingungen für das Entstehen von Interferenz
Interferenzphänomene treten grundsätzlich auf, wann immer zwei
elektromagnetische Wellen zur Überlagerung gebracht werden. Doch um diese
Phänomene zu detektieren und anzuwenden, müssen bestimmte Bedingungen
erfüllt sein. Idealerweise muss gelten:
a) Die überlagerten Wellen sind kohärent;
b) Sie haben gleiche Frequenz und möglichst gleiche Amplitude;
c) Die entsprechenden Feldvektoren (E, H) sind parallel, d.h. die Wellen haben
gleiche Polarisation.
Die Kohärenzbedingung a) bedeutet, dass die Phasendifferenz zwischen den beiden
Wellen für jeden Raumpunkt unabhängig von der Zeit sein soll. Um das zu
verdeutlichen, nehmen wir an, dass eine lichtundurchlässige Wand zwischen eine
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Lichtquelle und einen Projektionsschirm gestellt wird und zwei kleine Löcher
hinein gebohrt werden. Die Abb. 2 zeigt schraffiert den Bereich, wo sich die vom
Schirm ausgehenden Lichtwellen überlagern. Allerdings wird im Fall einer
klassischen, d.h. inkohärenten Lichtquelle auf dem Bildschirm keine Interferenz
beobachtet, da die aus P1 und P2 herkommenden Wellen voneinander ganz
unabhängigen Atomen unserer Lichtquelle entstammen.
Inkohärent bedeutet: Haben an einem bestimmten Punkt P und zu einem Zeitpunkt
t1 die zwei Wellen eine bestimmte Phase und weisen sie parallele elektrische
Vektoren auf, so kann schon im nächsten Augenblick t2 der Fall eintreten, dass
sowohl die Phase geändert ist als auch ihre Feldvektoren (die Polarisation).
Denn derartige Variationen des
Emissionszustands passieren in einer
solchen Quelle („klassische
Lichtquelle“, s.o.) zufällig, und zwar
einmal in weniger als 1010 /
Sekunden. Aus diesem Grunde
können mit einem im Vergleich zu
diesen schwankungserscheinungen
langsamen Detektor die
besprochenen Interferenzphänomene
nicht detektiert werden.
Abb. 2: Überlagerung von inkohärenten
Wellen
Stattdessen wird der Detektor im angenommenen Fall mit zwei nicht kohärenten
Wellen nur einen Mittelwert der Lichtstärke detektieren. Mathematisch bedeutet
das, dass sich in Gleichung (1.1) f" zufällig ändert, und dass die vom langsamen
Detektor über viele Schwankungsperioden durchgeführte zeitliche
Mittelwertbildung das Ergebnis hat 0)(cos ?f . Daher ist:
21
2
2
2
1 IIAAI -?-? = (im Fall gleicher Teilintensitäten) = 2A² (1.5)
11
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Als Regel kann man also sagen, dass die Überlagerung von inkohärenten
Lichtwellen eine Gesamtintensität ergibt, die so groß ist wie die Summe der
Einzelintensitäten vor der Überlagerung.
Sind die Lichtwellen dagegen kohärent (z.B. weil sie aus einem Laser stammen), so
wird die Phasendifferenz zwischen beiden Teilwellen stabil sei. In Abb. 2 wird dann
an jedem Punkt eine zwar unterschiedliche, aber zeitlich konstante Phasendifferenz
f auftreten. Man erhält damit eine örtlich variierende Gesamtintensität, die sich
wieder nach Gl. (1.2) berechnen lässt. Für Punkte entlang der Symmetrieachse der
Abb. 2 haben beide Teilwellen gleiche Weglängen zurückgelegt, weisen also gleiche
Phasen auf, so dass die Phasendifferenz f verschwindet. Deswegen wird, wieder im
Fall gleicher Teilintensitäten:
2A4I ©? (1.6)
Kohärenz ist ein für Interferenzerscheinungen sehr wichtiges Phänomen; es wird
deshalb nochmals im Abschnitt 1.1.2.2 im Zusammenhang mit Interferometern
diskutiert. Zu weiteren Details, siehe [1] J. Casas Peláez.
Gleiche optische Frequenz b) ist eine Folge der Kohärenzbedingung. Wenn die
Welle unterschiedliche Frequenzen aufweisen, erhält man keine statische
Interferenzfigur. Es gibt jedoch Experimente, die sogar ausdrücklich auf einer festen
Frequenzverschiebung zwischen beiden Teilwellen beruhen. Siehe hierzu den
Abschnitt 1.1.2 Heterodyn-Interferometer. Auch die Forderung nach möglichst
gleicher Amplitude ist logisch, da man eine Interferenzfigur mit gutem Kontrast
zwischen Maximum und Minimum erhalten will. Falls 21 AA ” , haben die Punkte in
Gegenphase kein Nullminimum (siehe Gl. 1.1)
Zur Bewertung der Polarisationsbedingung c) soll jetzt angenommen werden, dass
sowohl a) als auch b) erfühlt sind. Allerdings stehen die elektrischen Vektoren E1
und E2 im gesamten Superpositionsraum in einer Winkeldifferenz c zueinander.
Wenn die zwei Wellen sich in einem Punkt überlagern, gibt es zwischen beiden eine
Phasenverschiebung von optischem Weg abhängig.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
In manchen Punkten werden die Vektoren in Phase sein und die resultierende
Amplitude ist maximal wie in Abb. 3 dargestellt.
Abb. 3: Superposition nicht paralleler elektrischer Vektoren. Maximum
Abb. 4: Superposition nicht paralleler elektrischer Vektoren. Minimum
In einem anderen Punkt kann die Phasenverschiebung 180° betragen, und folglich
ist die resultierende Amplitude dort minimal. Trotzdem wird wegen der
Winkeldifferenz c die Amplitude nicht null werden (siehe Abb. 4).
Wenn"c sehr klein ist, gibt es noch klare Interferenzen. Bei zunehmendem Winkel c
verliert man Kontrast und bei 2rc ? verschwinden die Interferenzstreifen.
Um eine Überlagerung von Wellen zu realisieren, die die Kohärenzbedingung
möglichst gut erfüllt, geht man am besten von einer Laserquelle aus, deren Strahl in
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
zwei Wege aufgeteilt und dann wieder zusammengeführt wird. Für die
Strahlteilung gibt es grundsätzlich 2 Möglichkeiten:
Eine Wellenfront wird räumlich in zwei Teilwellen getrennt, um danach diese zwei
Wellen zu überlagern. Siehe Abb. 2.
Eine Welle wird durch Anwendung eines teilreflektierenden Spiegels in zwei
Strahlen aufgespaltet, die danach wieder überlagert werden.
Diese letzte Technik wird in unserem Interferometer angewendet.
1.2.2 Interferometer in Zweistrahlanordnung.
Die folgenden Interferometeranordnungen arbeiten durch Teilung der Amplitude.
Zunächst wird das Michelson-Interferometer und seine Betriebsweise erklärt. Das
Mach-Zehnder-Interferometer könnte das passende Interferometer für unsere
Zwecke sein, wenn einige Änderungen eingearbeitet werden.
1.2.2.1 Michelson Interferometer.
Das in Abb. 5 dargestellte Michelson-Interferometer (im folgende M.I) besteht aus
zwei senkrecht zum Strahl angeordnete Spiegel E1 und E2 und einem in einem
Winkel von 45° zu dem Spiegel ausgerichteten Strahlteiler L. Dadurch wird das von
der Lichtquelle kommende Licht in zwei Lichtstrahlen mit gleicher Intensität
aufgeteilt, welche zum entsprechenden Spiegel gerichtet werden.
In der Abbildung ist der Strahlweg r skizziert, der zu E1 senkrecht steht. In L wird
der Strahl in r1 und r2 aufgeteilt. Diese zwei kohärenten Strahlen werden von den
Spiegeln reflektiert und hinterher in dem Strahl r1+r2 zusammengeworfen. So
entstehen die von der Phasendifferenz f abhängigen Interferenzphänomene. Eine
Glasplatte C muss den optischen Weg von r1 und r2 ausgleichen: Sie sorgt dafür,
dass jeder Teilstrahl auf dem Weg von der Strahlteilung zum Spiegel eine gleiche
Glasstrecke durchlaufen muss.
14
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 5: Michelson-Interferometer. Grundkonzept
Der Strahlverlauf bei verkipptem Ausgangsstrahl ist in Abb. 6 dargestellt. Die
Strahlen r1 und r2 verlaufen jetzt nicht mehr deckungsgleich, aber immer noch
parallel. Sie werden erst durch eine konvergente Linse zur Interferenz gebracht.
Abb. 6: Michelson-Interferometer. Verkippter Strahlverlauf
15
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Um den optischen Weg zu berechnen, kann man die Abb. 7 benutzen. Wie in [1] J.
Casas Peláez begründet ist, ergibt sich zwischen 2 Strahlen I1 und I2 eine Differenz
des Optischen WegesF :
)cos(2 s©©?F d (1.7)
mit: s … Winkel zwischen den Strahlen und der Hauptachse
d … Differenz zwischen der Entfernung von E1 und E2 zu L
Alle möglichen zwei Strahlen in s ° zur Optischen Achse sind kohärent zueinander,
daher sind die Interferenzfigur Ringe. Die zwei Extremsituationen sind
gekennzeichnet durch:
ns ©?©©?F md )cos(2 å Maximum (1.8)
* +2
12)cos(2n
s ©-©?©©?F md å Minimum (1.9)
Es wird angenommen, dass sich der in der Mitte stehende Ring am Ausgangpunkt
in einem Zustand von maximaler Intensität befindet.
Sollte E1 verschoben werden, so dass d um 2/n größer wird, wechselt der Ring im
Mittelpunkt von Maximum zu Minimum und wieder zu Maximum.
Nicht alle Ringe verschieben sich gleichmäßig. Stattdessen quellen die Ringe aus
der Mitte heraus, wenn d erhöht wird. Soll d verringert werden, verschwinden
die Ringe in der Mitte.
16
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 7: M.I. Berechnung des optischen Weges
Daher ist klar, dass solche Interferometer verwendet werden können, um Abstände
zu messen. Dafür stellt man einen Spiegel fest und zählt die Ringe, die in der Mitte
verschwinden bzw. auftauchen, wenn sich der andere Spiegel bewegt. Demzufolge
ist daraus auch möglich Position, Geschwindigkeit, Oszillationsfrequenz, etc. zu
messen und das alles mit sehr hoher Auflösung.
1.2.2.2 Kohärenzlänge und Laser
Im Abschnitt 1.1.1.2 ist schon das Thema Kohärenz im Zusammenhang mit
Bedingungen für den Interferenzvorgang oberflächlich diskutiert worden. Die
Darstellung der Abb. 2 hat dort deutlich gemacht, dass eine größere Lichtquelle dem
Kontrast in der Interferenzfigur schadet, denn dann gelangen Photonen auf dem
Detektor zur Interferenz, die aus unterschiedlichen Bereichen der Lichtquelle
17
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
stammen und somit keine gemeinsame Vorgeschichte – also keine gemeinsame
Phase - haben. Diese Art von Kohärenz wird räumliche Kohärenz genannt und ist
von der Fläche der Lichtquelle abhängig.
Benützt man ein Standard-Michelson-Interferometer, um einen Abstand von etwa
50cm zu messen, sieht man Folgendes: Je größer der Abstand wird, um so mehr
verlieren die Interferenzstreifen an Kontrast, und nach einigen cm sind überhaupt
keine Streifen mehr zu sehen.
Die Begründung dafür ist, dass die aus einer Lichtquelle kommenden Wellen nicht
sinusförmige Wellenzüge mit ideal gleich bleibender Wellenlänge sind, die sich bis
ins Unendliche erstrecken und auch präzise vorausgesagt werden könnten.
Vielmehr baut sich im Verlauf eines Sinuszugs eine immer mehr anwachsende
zufällige Phasenänderung auf, die es unmöglich macht, die nachfolgenden
Auslenkungswerte der Welle über mehr als eine für jede Quelle charakteristische
Länge vorauszuberechnen. Diese Länge heißt Kohärenz-Länge. Einer bestimmten
Länge eines Wellenzugs kann man auch eine zeitliche Dauer zuordnen: Nämlich
die Zeit, die die Welle braucht, um einen Weg dieser gegebenen Länge
zurückzulegen. Diese Zeit nennt man Kohärenzzeit, und generell spricht man bei der
Charakterisierung dieses Zusammenhangs von zeitlicher Kohärenz.
Man kann das Phänomen auch so darstellen, als würde ein Wellenzug aus
einzelnen Teil-Wellenzügen mit idealem Sinusverlauf und einer der Kohärenzlänge
gleichen Länge bestehen, wie sie in Abb. 8 in grüner und blauer Farbe markiert sind.
Nach Ablauf eines jeden dieser Teilzüge beginnt ein neuer mit zwar wieder
identischer Wellenlänge, aber anderer, zufälliger Phase. Aus Abb. 8 wird deutlich,
dass wenn die Differenz F des optischen Weges zwischen 1 und 2 größer ist als die
Kohärenzlänge, die kohärenten Wellensegmente 1 und 2 nicht mehr zur
Überlappung kommen. Stattdessen werden 1 und 2’ überlagert.
18
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 8: Zur Interferenz von partiell
kohärentem Licht
Diese beiden Wellenelemente sind jedoch unkorreliert, da sie zu unterschiedlichen
Zeiten in der Lichtquelle entstanden sind und dazwischen der besagte zufällige
Phasensprung stattgefunden hat. Ein nachfolgendes Paar von interferierenden
Wellenzügen hat das gleiche Problem: Beide entstammen unterschiedlichen
Entstehungszeiten in der Lichtquelle und haben somit wieder eine andere
Phasendifferenz zueinander. So macht zwar jedes Paar von Wellenzügen kurzzeitig
eine Interferenz-Intensität, aber jedes Paar eine andere, da bei jedem die
Phasendifferenz einen anderen, zufälligen Wert aufweist. Da der Detektor aber
über viele Perioden der Intensität mittelt, kann er diesen schnellen Schwankungen
der Interferenz-Intensität nicht folgen: Die von ihm angezeigte Interferenz
verschwindet. Ist die Wegdifferenz F zwischen beiden interferierenden Wellen
kleiner als die typische Länge eines Wellenzugs (also kleiner als die
Kohärenzlänge), so tritt eine zwar schwächer ausgeprägte, aber immer noch
beobachtbare Interferenz auf. Man spricht dann von partieller Kohärenz der beiden
zur Interferenz gebrachten Teilwellen.
Stimulierte strahlungsaussendende Lichtquellen (Laser) haben faszinierende Eigen-
schaften, die sie stark von klassischen Lichtquellen unterscheiden. Aufgrund ihrer
19
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
hohen Kohärenz-Eigenschaften kann mittels Lasern die Wellennatur des Lichts z.B.
durch Interferenzeffekte direkt beobachtet werden. Laserlicht ist in der Regel
zeitlich sehr kohärent. Das bedeutet, dass es als Welle dann als nahezu idealer
Sinuszug betrachtet werden kann, was wiederum mit dem Vorhandensein einer
klar definierten Wellenlänge und somit Frequenz verbunden ist. Laserlicht ist
deswegen auch immer monochromatisch (einfarbig). Laser sind aber gleichzeitig
auch räumlich sehr kohärent; deswegen kann Laserstrahlung hoch intensiv und gut
gebündelt (fokussiert) werden. Eine weitere Folge der Kohärenz ist, dass Laserlicht
sehr gut polarisiert (meist linear polarisiert) ist.
Eine tiefere Untersuchung des Lasers und seiner Anwendungen ist in [1] J. Casas
Peláez zu finden.
1.2.2.3 Andere Varianten. Mach-Zehnder-Interferometer
Man kann das Michelson-Interferometer auch mit einer geringen Modifikation
aufbauen: Statt einer Lichtquelle, die einen Strahl mit geringem Querschnitt liefert,
kann man eine punktförmige Lichtquelle in Kombination mit einer konvergenten
Linse verwenden. Diese Kombination erzeugt einen Strahl mit großem Querschnitt,
den man dann in der entsprechenden Weise wieder aufteilt und zur Interferenz
bringt. Diese Anordnung nennt man Twyman-Interferometer. Da jetzt alle Strahlen
parallel und kohärent aus der Lichtquelle ausgehen (sie stammen ja aus einem sehr
kleinen punktförmigen Volumenbereich der Quelle), sind weder Ringe noch
irgendwelche Interferenzfiguren mehr zu beobachten, sondern die gleiche Intensität
im ganzen Beobachtungsfeld. Wenn wir den Spiegel E1 um 4/n entfernen oder
annähern, so wechselt die beobachtete Intensität von Maximum zu Minimum.
Die räumliche Kohärenz die mit der konvergenten Linse gewonnen wurde, könnte
aber auch mit einem Laser bewirkt werden. Daneben hat der Laser aber vor allem
den bereits erwähnten Vorteil der hohen zeitlichen Kohärenz.
Ein anderes wichtiges Interferometer ist das Mach-Zehnder-Interferometer (M.Z.I).
20
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Wie in Abb. 9 dargestellt ist, besteht es aus zwei Strahlteilern und zwei Spiegeln, die
an den vier Scheitelpunkten eines Vierecks aufgestellt werden. Der Strahl wird
durch L1 in zwei Strahlen aufgeteilt, die in L2 zur Überlagerung gebracht werden.
Eine Anwendung dieses Grundmodells von M.Z.I sind zum Beispiel Messungen
des Brechungsindex n. Der M.Z.I kann auch ohne die Konvergenten Linsen und
stattdessen mit einem Laser eingebaut werden.
Abb. 9: Mach-Zehnder-
Interferometer, Grundaufbau
Verschiedene auf der Basis-Architektur des M.Z.I hervorgehende werden in den
folgenden Abschnitten 1.1.3, 1.1.4, 1.2 und später in Kapitel 3 detailliert erklärt. Jetzt
soll dargelegt werden, dass man durch solche Erweiterungen des M.Z.I - wie auch
mit dem M.I. - Geschwindigkeit messen kann. Im Unterschied zum M.I. kann man
jedoch beim M.Z.I mit zwei Detektoren arbeiten, da der Aufbau zwei Ausgänge
aufweist. Das hat den Vorteil, dass man doppelt so viel Signalintensität auswerten
kann und somit einen besseren Signal-Rausch-Abstand gewinnt. Diese Tatsache
bekommt später besondere Bedeutung, wenn wir aus dem Interferenzsignal eine
21
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Information über die Richtung der Spiegelbewegung ableiten wollen (Siehe
Abschnitt 1.3.1 ).
1.2.3 Laservibrometer
Die folgende theoretische Einführung in Laservibrometer wurde von [3] A. Lewin,
F. Mohr, H. Selbach und [8] F. Mohr übernommen.
Um Vibrationen von Oberflächen zu messen, ist es manchmal erforderlich, dass es
keinen mechanischen Kontakt zur Oberfläche gibt. Das ist der Fall, wenn z. B. das
messende Objekt zu klein ist oder wenn die Masse des Sensors die Messung
verfälschen kann. Als Geräte ohne mechanischen Kontakt bieten sich optische
Interferometer geradezu an, denn aufgrund der Messung mit der Bezugsgröße
Licht weisen sie auch eine sehr große Auflösung der Messgröße auf.
Interferometer, die speziell zur Erfassung von Vibrationen – d.h. dynamischen
Bewegungen – optimiert sind, werden als Laservibrometer bezeichnet. Wie vorher
diskutiert (1.1.1 und 1.1.2), ergibt sich am Ausgang eines Interferometers eine
Intensität, die von der relativen Phase zwischen Mess- und Referenzstrahl abhängt.
Das ermöglicht es, den Weg zum Messobjekt zu messen. Eine besondere
Auslegung der Auswerteelektronik macht es dann wiederum möglich, hieraus die
Geschwindigkeit und Vibrationsfrequenz abzuleiten.
In der Abb. 10 ist ein geeignetes Interferometer für diese Aufgabe vereinfacht
dargestellt. Es handelt sich um eine Variation des M.Z.I
22
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 10: M.Z.I zur Messung von Vibrationen
Ein erster neutraler Strahlteiler BS1 teilt den Laserstrahl in Referenzstrahl 1 und
Messstrahl 2 auf. Ein Spiegel wendet 1 zum neutralen Strahlteiler BS2, wo der
Interferenzvorgang erfolgt. Der zweite Spiegel, den es im ursprünglichen M.Z.I
(siehe Abb. 9) gibt, wird durch einen polarisierten Strahlteiler PBS ersetzt, um den
Messstrahl zu dem Messobjekt zu richten. Danach wird 2 von PBS zu BS2
zurückgeworfen und zu Überlagerung mit 1 gebracht. Die resultierende Intensität
kann nach der Interferenz durch zwei Detektoren D1 und D2 wahrgenommen
werden.
Wie bereits früher erwähnt, gibt es grundsätzlich zwei Anordnungen von
Interferometern: Homodyn- und Heterodyninterferometer. Beim Homodynkonzept
haben beide zur Interferenz gebrachten Strahlen die gleiche optische Frequenz. Die
resultierende Intensität ist bei stehendem Messobjekt eine Gleichintensität, deren
Größe von der relativen Phasenlange beider Wellen abhängt. Der Weg des
Messstrahls lässt sich aus der beobachteten Intensität bestimmen.
Bei Heterodyninterferometern werden dagegen zwei Wellen mit verschiedenen
Frequenzen zu Überlagerung gebracht. Nach der Optisch-elektrischen Wandlung
ergibt sich ein FM-moduliertes Vibrationssignal. Durch einen FM-Demodulator
kann man die Objektgeschwindigkeit gewinnen. Daraus lässt sich dann die
Objektfrequenz berechnen.
23
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
1.2.4 Heterodynvibrometer
Ein Heterodynvibrometer (Abb. 11) könnte beispielsweise so aufgebaut werden,
wie in der Abbildung zu sehen ist. Um die zwei Wellen mit verschiedenen
Frequenzen zu überlagern, wird ein M.Z.I benutzt und in dem Weg der
Referenzstrahl eine Braggzelle (akustooptischer Modulator) gestellt. Zwischen dem
polarisierenden Strahlteiler PBS und dem Messobjekt kann noch eine konvergente
Linse verwendet werden, um den auf das Objekt gerichteten Messstrahl dort auf
einen möglichst kleinen Punkt zu fokussieren.
Abb. 11: MZI Heterodynkonzept
Im Fall eines stehenden Objekts ist bei Heterodyninterferometern die resultierende
Intensität nicht konstant, sondern sie oszilliert mit einer Frequenz, die genau der
Frequenzdifferenz („HF“) beider Wellen entspricht.
Bei Bewegung des Messobjekts mit einer Gleichgeschwindigkeit v verschiebt sich
die Ruhefrequenz um die von der Bewegung verursachte Dopplerfrequenz fD, wie
in Abbildung 12 zu sehen ist.
24
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 12: Heterodynvibrometer.
Frequenzverschiebung bei
Bewegung des Messobjekts
Soll das Messobjekt ein vibrierendes Objekt sein, schwankt die wahrgenommene
Frequenz periodisch nach oben und unten, und es ergibt sich ein
frequenzmoduliertes Signal mit der Trägerfrequenz fB=HF. Daher wird zur
Rückgewinnung der Geschwindigkeit aus dem Detektionssignal ein FM-
Demodulator benötigt.
Ein vereinfachtes Beispiel eines Gerätekonzepts mit einem solchen FM-
Demodulator ist in Abb. 13 dargestellt.
25
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 13: Vibrometer-Systemarchitektur mit FM-Demodulator
1.3 HOMODYNKONZEPT
1.3.1 Prinzip des Homodyninterferometers
Ein möglicher Aufbau eines Homodyninterferometers wird in Abb. 14 dargestellt.
Es handelt sich wiederum um ein M.Z.I; wie das im Abschnitt 1.1.3 erklärt wurde.
Wie vorher erwähnt wurde, haben die 2 überlagerten optischen Wellen beim
Homodyninterferometer die gleiche Frequenz. Im Fall eines stehenden Objekts ist
jetzt die resultierende Intensität konstant und von der Differenz zwischen dem
optischen Wege der Strahlen 2 und 1 abhängig. In diesem Fall und abgesehen von
Proportionalitätsfaktoren erhalten wir von Gl. (1.1) eine Intensität in jedem
optischen Detektor der Form:
* +fcos12 2 -©©? AI , (1.10)
mit f … Phasenverschiebung
26
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 14: Homodyninterferometer mit einem einzigen Photodetektor
Beim M.Z.I kann die Beziehung zwischen f und Z folgendermaßen dargestellt
werden:
)(22
Z©©©
?n
rf , (1.11)
wobei Z…Entfernung zwischen Vibrometer und Messobjekt
Im Gegensatz zum Heterodynkonzept wird jetzt keine Zwischenfrequenz
gewonnen, und deshalb ist nicht möglich, mit einem einzigen Detektor die
Bewegungsrichtung zu erkennen. Um das Bewegungsvorzeichnen zu erfahren,
muss unser Homodyninterferometer erweitert werden. Genauer gesagt, sollen zwei
Signale erhalten werden, die zueinander eine Phasendifferenz von 90° aufweisen.
Ein solches Signalpaar ist als Quadratursignale bekannt, und das so realisierte
Interferometer soll als Quadratur-Interferometer bezeichnet werden.
Ein möglicher Aufbau zur Gewinnung der als I und Q bezeichneten Signale ist in
Abb. 15 dargestellt.
Die Ausgänge der dort eingezeichneten vier Detektoren haben folgende Form:
)sin(11 f-?I (1.12)
)cos(1'2 f/?I (1.13)
)cos(12 f-?I (1.14)
27
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
)sin(1'1 f/?I (1.15)
Diese Zusammenhänge sind in Abb. 16 graphisch dargestellt.
Abb. 15: Homodyninterferometer. Aufbau zur Erzeugung von I und Q
Abb. 16: Vier aus dem MZI gewonnene Signale
Aus den 4 Detektorsignalen des Interferometers werden zwei offsetfreie
Quadratursignale I und Q durch Subtraktion berechnet:
)sin(2'11 f©?/? III (1.16)
28
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
)cos(2'22 f©?/? IIQ (1.17)
Die zwei Kanäle lassen sich auf verschiedene Weise technisch realisieren. Die hier
erwähnte Lösung, die in Abb. 14 gezeigt wurde, wird in Kapitel 3 genauer erklärt.
Sind einmal die Signale I und Q in elektrischer Form gewonnen, stellt sich die
Frage, wie diese Signale demoduliert werden können, bzw. wie daraus die
Messobjektgeschwindigkeit erhaltet werden kann. Zwei Lösungen sind im
Folgenden vorgestellt.
1.3.2 Elektronische Demodulation mit Quadratur-Aufwärtsmischung
Eine erste Möglichkeit wäre, den in Abb. 17 dargestellten Algorithmus zu benutzen.
Abb. 17: Elektronische Demodulation mit Quadratur-Aufwärtsmischung
Dabei werden die beiden Detektorsignale I und Q mit zwei ebenfalls in Quadratur
befindlichen Referenzsignalen gemischt (d.h. multipliziert). Dadurch erhalten wir:
))tsin(Q))tcos(I)t(v ©y©-©y©? , (1.18)
das heißt:
)tsin()cos(2)tcos()sin(2)t(v ©y©f©-©y©f©? . (1.19)
nach Anwendung trigonometrischer Additionstheoreme ergibt sich die Gleichung:
)tsin(2)t(v f-©y©? (1.20)
Diese Gleichung hat genau die Form eines frequenzmodulierten Signals. Deswegen
könnte man, wie in einem Heterodynsystem, einen FM-Demodulator benutzen.
Anders als in einem Heterodynsystem ist jetzt die Trägerfrequenz y weder von der
29
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Laserquelle noch von der Braggzelle bestimmt. Hier lässt sich diese Frequenz durch
freie Wahl der Frequenz des Lokaloszillators festlegen und damit der zu messenden
Geschwindigkeit anpassen.
1.3.3 Homodynkonzept mit synthetischer Heterodyn-Demodulation
Es gibt eine zweite Möglichkeit, um die Demodulation direkt im Basisband zu
realisieren. Dazu geeignet ist das so genannte „differentiate and cross-multiply“
Konzept. Der entsprechende Algorithmus ist in Abb. 18 dargestellt. Die
Geschwindigkeit wird direkt am Ausgang gewonnen.
Abb. 18: „Differentiate & cross-multiply“-Algorithmus zur Demodulation der I- und Q-Signale
Um das zu verstehen, kann man in den Gleichungen 1.16, 1.17 nachprüfen, dass
unsere durch Homodyninterferometer gewonnenen Signale, abgesehen von einem
Proportionalitätsfaktor, folgende Form haben:
)sin(f?I (1.21)
)cos(f?Q (1.22)
Die Signale sind auch in der Form eines Zeitdiagramms in Abb.19 dargestellt.
30
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Es ist sinnvoll, den Phasor Z folgendermaßen zu definieren:
QjIZ ©-?: , so dass )Re(ZI ? und )Im(ZQ ?
Abb. 19: Darstellung von I und Q im Zeigerdiagramm
Definitionsgemäß ist die Winkelgeschwindigkeit die Ableitung von f<
t•
•?
)('
ff (1.23)
wobei
ÕÖÔÄ
ÅÃ?
IQ
arctgf . (1.24)
Man erhält also
t
IQ
IQt
IQ
arctg
t •
ÕÖÔÄ
ÅÕ
ÕÖÔÄ
ÅÃ-
?•
ÕÖÔÄ
ÅÕ
?•
•?
2
1
1)(
)('
ff . (1.25)
Das kann weiter umgeformt werden zu:
22
'''
QI
IQIQ
-
©/©?f (1.26)
Die Größe f‘ ist jedoch noch nicht die eigentlich gewünschte Lineargeschwindigkeit
d’ sondern die Winkelgeschwindigkeit. Der Zusammenhang zwischen diesen
31
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
beiden für unser Laservibrometer ist, wenn man mit n die Wellenlänge unseres Lasers
bezeichnet:
'4
' d©©
?n
rf , (1.27)
32
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
2 UNTERSUCHUNG UND
ERZEUGUNG VON SIGNALEN
2.1 ÜBERSICHT
Das nachfolgende Kapitel befasst sich mit der Untersuchung von den in Kapitel 1
angesprochenen I- und Q-Signalen. Besonders wichtig für diese Aufgabe ist es zu
wissen, welche Bandbreite solche Signale benötigen. Auch der Zusammenhang
zwischen Bandbreite und verschiedenen Faktoren wie Modulationsfrequenz und
Modulationsfaktor ist zu beachten.
Diese Untersuchung wird zuerst rein theoretisch und danach praktisch mit Hilfe
eines Oszilloskops durchgeführt. Die benutzte Information über FM-Signals
stammt prinzipiell aus [9] J. H. Taub, D.L. Schilling Die Mathematische ausdrücke
würden vor allem aus [2] M.R. Spiegel, L. Abellanas entnommen.
Um solche Signale zu untersuchen müssen sie zuerst generiert werden. Zu diesem
Zweck werden die I- und Q-Signale durch einen Funktionsgenerator erzeugt.
Diese generierten Signale werden auch in Kapitel 3 für die Auswertung eines
Systems zur Demodulation sehr nützlich sein.
In folgender Untersuchung gehen wir von dem im Abschnitt 1.2.1 beschriebenen
Homodyninterferometer aus.
33
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
2.2 THEORETISCHE UNTERSUCHUNG
2.2.1 Einleitung. Vergleich mit Frequenzmodulation
Die Detektorsignale unseres Homodyninterferometers haben, wie oben gezeigt
wurde, in Abhängigkeit von der Phasendifferenz der interferierenden Wellen die
Form:
)sin(11 f-?I (2.1)
)cos(1'2 f/?I (2.2)
)cos(12 f-?I (2.3)
)sin(1'1 f/?I (2.4)
Aus diesen lassen sich, wie ebenfalls gezeigt wurde, zwei Quadratursignale I und Q
berechnen:
)sin(2'11 f©?/? III (2.5)
)cos(2'22 f©?/? IIQ (2.6)
Für unsere Interferometer gilt:
)(22
d©©©
?n
rf (2.7)
mit d…Verschiebung (Auslenkung)
Wir setzen eine harmonische Bewegung voraus, das heißt:
)sin( tXd ©©? y µ ))sin((22
tX ©©©©©
? yn
rf
und benennen n
r XK
©©?
4: µ )sin( tK ©©? yf .
Daher sind:
))sin(sin(2 tKI ©©©? y (2.8)
))sin(cos(2 tKQ ©©©? y (2.9)
34
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Wir benutzen jetzt lieber die bei der Behandlung der Frequenzmodulation übliche
Benennung, wobei:
fmK ?: …Modulationsfaktor
2.2.2 Bandbreite. Bessel Funktionen. Carson-Regel.
2.2.2.1 Grundzusammenhänge
In einem frequenzmodulierten Sinussignal mit
fF … Deviation
cA … Amplitude
fm. …Modulationsfaktor
y … Modulationsfrequenz
cy … Trägerfrequenz
wird die Signalform üblicherweise geschrieben als:
))sin(2
sin(:)( ttAtef
cc ©©F©©
-©©? yy
ry
das heißt, ))sin(sin( tmtAe fcc ©©-©©? yy . (2.10)
Nach Anwendung trigonometrischer Additionstheoreme erhalten wir:
)))sin(sin()cos())sin(cos()(sin( tmttmtAe fcfcc ©©©©-©©©©©? yyyy
Dieser Ausdruck lässt sich in eine Fourierreihe entwickeln, deren Koeffizienten sich
durch Besselfunktionen angeben lassen:
...)4cos()(2)2cos()(2)())sin(cos( 420 -©©©©-©©©©-?©© tmJtmJmJtm ffff yyy
)...5sin()(2
)3sin()(2)sin()(2))sin(sin(
5
31
tmJ
tmJtmJtm
f
fff
©©©©-
-©©©©-©©©?©©
y
yyy
folglich: ...)))cos()(cos()()sin()(( 10 -©-/©/©/©©©? ttmJtmJAe ccfcfc yyyyy
35
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Das Spektrum setzt sich demnach zusammen aus einer Trägerfrequenz mit
Amplitude )(0 fmJ und symmetrisch auf beiden Seiten liegenden Modulations-
produkten.
2.2.2.2 Signalenergie eines FM-Signals:
Die Signalenergie eines FM-Signals ist sowohl von der Modulationsfrequenz=y als
auch von der Trägerfrequenz= cy unabhängig. Wenn wir zudem bedenken, dass
die folgende unendliche Reihe gilt
...)(2)(2)(2)(2)( 2
4
2
3
2
2
2
1
2
0 -©-©-©-©- fffff mJmJmJmJmJ = 1, (2.11)
sehen wir, dass die Signalenergie auch unabhängig vom fm ist.
...))(2)(2)(2)(2)((2
1 2
4
2
3
2
2
2
1
2
0 -©-©-©-©-? fffffv mJmJmJmJmJP = 2
1
2.2.2.3 Bandbreite von FM-Signalen:
Generell ist die Anzahl der Modulationsprodukte unendlich, und damit ist die
Bandbreite auch unbegrenzt. Jedoch ist ein Grossteil der Signalenergie auf wenige
Frequenzkomponenten beschränkt, deren Anzahl mit der so genannten Carson-
Regel berechnen lässt. Dieser Zusammenhang wird im Folgenden abgeleitet.
Die Signalenergie der ersten n Fourierkomponenten beiderseits der Modulations-
frequenz beträgt:
))(2...)(2)(2)(2)((2
1 22
3
2
2
2
1
2
0
*
fnffffv mJmJmJmJmJP ©-©-©-©-? (2.12.)
Diese Reihe ist jedoch abhängig von fm . Eine empirische Untersuchung für
steigende fm zeigt, dass in den Fourierkomponenten bis 1-? fmn , 98% der
Signalenergie enthalten ist. Nach Carson wird demzufolge
fm f ©-©? )1(2BW (2.13)
als Bandbreite eines FM-Signals bezeichnet. Dieser Zusammenhang ist als
„Carson-Regel“ bekannt.
Nähere Erklärungen darüber können in [9] J. H. Taub, D.L. Schilling nachgelesen
werden.
36
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
2.2.3 FM ohne Trägerfrequenz. Modifizierte Carson-Regel
2.2.3.1 Vorüberlegungen:
Die bisherige Berechnung ist für unsere I- und Q-Signale nur bedingt geeignet: Wir
können nicht begründen, dass für unseren besonderen Fall – Frequenzmodulation
mit Trägerfrequenz yc = 0 - die „Carson Regel“ anwendbar ist, da nun Frequenzen,
die für mc yy @@ positiv sind, in den Bereich negativer Frequenzen fallen.
Bevor wir eine mathematische Untersuchung durchführen, können wir nur
vermuten, welche Bandbreite wir benötigen werden. Wir beobachten das Spektrum
eines beliebigen FM-Signals mit cy > BW/2.
Jetzt verringern wir yc. Das Spektrum wird dann im Frequenzbereich nach links
verschoben. Für yc = 0 kann man annehmen, dass die linke Hälfte des Spektrums
nicht betrachtet werden muss, und wir könnten sie aus dem Frequenzbereich
entfernen. Wenn dass so wäre, entspräche unsere Bandbreite nicht mehr
fm f ©-© )1(2 , sondern fm f ©-? )1(BW
2.2.3.2 Theoretische Verarbeitung.
Die aufgestellte These ist logisch, aber mathematisch noch nicht bewiesen.
Allerdings gehen wir nicht mehr von einem symmetrischen Spektrum aus. Jetzt
stellt sich die Frage, ob wir die negativen Frequenzen einfach löschen können oder
ob dieser Vorgang eine Auswirkung auf die positiven Frequenzen hat.
Deswegen wird eine mathematische Untersuchung durchgeführt, die der
Rechtfertigung der Carson-Regel ähnelt, aber jetzt muss berücksichtigt werden,
dass cy =0 ist.
))sin(sin(___ tmAIInphaseohneSignal fcc ©©©?» yy (2.14)
))sin(cos(___ tmAQQuadraturohneSignal fcc ©©©?» yy (2.15)
37
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Da die Fourierreihen lauten
)...t5sin()m(J2)t3sin()m(J2)tsin()m(J2))tsin(msin( f5f3f1f ©y©©©-©y©©©-©y©©?©y© ,
...)4cos()(2)2cos()(2)())sin(cos( 420 -©©©©-©©©©-?©© tmJtmJmJtm ffff yyy ,
ergibt sich durch Einsetzen:
)...)5sin()(2
)3sin()(2)sin()(2))sin((sin(
5
31
tmJ
tmJtmJtmAI
f
fffc
©©©©-
-©©©©-©©©?©©©?
y
yyy
...)4cos()(2
)2cos()(2)())sin(cos(
4
20
-©©©©-
-©©©©-?©©?©
tmJ
tmJmJtmAQ
f
fffc
y
yy
Für Q setzt sich das Spektrum wieder aus einem DC-Anteil J0(mf) und aus auf der
rechten Seite liegenden Modulationsprodukten zusammen. Doch jetzt ist der
Abstand zwischen zwei nacheinander folgenden Modulationsprodukten doppelt so
groß wie zuvor. Außerdem ist jedes dieser Produkte doppelt so groß.
Das Gleiche gilt für I. Nur gibt es hier kein Modulationsprodukt, dessen Frequenz 0
ist. Und nun ist die Signalenergie von Q und I nicht mehr unabhängig vom fm , da
...)(2)(2)(2)(2)( 2
4
2
3
2
2
2
1
2
0 -©-©-©-©- fffff mJmJmJmJmJ = 1
aber
)(...)(2)(2)( 2
4
2
2
2
0 ffff mFunktionmJmJmJ ?-©--©--
)(...)(2)(2 2
3
2
1 fff mFunktionmJmJ ?-©-©
2.2.3.3 Bandbreite von Q- bzw. I-Signal:
Die Signalenergie der ersten n Fourierkomponenten beträgt:
))(2...)(2)((2
1 2
2
2
2
2
0
*
fnffQv mJmJmJP ©-©-? (2.16)
))(2...)(2(2
1 2
12
2
1
*
fnfIv mJmJP-
©-©? (2.17)
Die ganze Signalenergie entspricht der unendlichen Fourierreihe:
...))(2)(2)((2
1 2
4
2
2
2
0 -©-©-? fffQvmJmJmJP (2.18)
38
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
...))(2)(2(2
1 2
3
2
1 -©-©? ffIvmJmJP (2.19)
Dennoch sind beide Reihen abhängig von fm . Eine empirische Untersuchung
ähnlich der Unter-suchung zur „Carson-Regel“ für steigende fm zeigt, dass in den
Fourierkomponenten bis 1-? fmn ein Anteil von 98% der Signalenergie enthalten
ist. Daher wird
fm f ©-B )1(BW (2.20)
als Bandbreite eines I- bzw. Q-Signals bezeichnet.
Dieser Zusammenhang wurde auch durch eine numerische Untersuchung bestätigt.
Dafür wurde der entsprechende Algorithmus in einem programmierbaren
Taschenrechner „Hewlett-Packard 48G“ implementiert. (siehe Anhang 5.3: HP-
Programms)
2.3 ERSTE EXPERIMENTELLE ANALYSE.
2.3.1 Zur Vorgehensweise
Nun sollen die I- und Q-Signale elektrisch generiert werden. Dies hat zweierlei
Vorteile:
Zum einen kann man mit den in Quadratur generierten Signalen arbeiten, ohne
warten zu müssen, dass diese Signale von der optische Einrichtung erzeugen
werden. Das heißt, dass verschiedene Gruppen dieses Signal benutzen können, um
beispielsweise einen Digital- bzw. Analog-Signaldemodulator zu testen. Solche
Anwendungen von den hier erzeugten Signalen sind in Kapitel 3 zu sehen.
Zum anderen können wir mit Hilfe eines Oszilloskopes und FFT (Fast Fourier
Transformation) Darstellungsmodus unser Spektrum beobachten, um die
durchgeführte theoretische Untersuchung über Bandbreite zu bestätigen.
Um solche Signale zu erzeugen, reicht ein normaler Funktionsgenerator nicht aus.
Doch gibt es Geräte wie den AFG3102 Funktionsgenerator für beliebige Funktionen
(im folgenden F.G) von Tektronix, die diese Aufgabe durchführen können (siehe
Abb. 20).
39
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Der AFG3102 ist ein zwei-Kanal-Funktionsgenerator, der es erlaubt, direkt mit der
Tastatur komplizierte Funktionen in Signale umzusetzen. Man kann sogar FM-
Signale durch die Einstellung von verschieden Parametern direkt einsetzen. Dafür
sind erforderlich: Deviation, Amplitude, Modulationsfrequenz und Trägerfrequenz.
Im unserem Fall können die I- und Q-Signale nicht so einfach generiert werden, da
der FM-mode nur eine Trägerfrequenz ‡ Deviation erlaubt.
Trotzdem kann man auch den Funktionsgenerator mit beliebigen Funktionen
programmieren. Das geschieht über den Arbitrary Mode.
Abb. 20: Funktionsgenerator für beliebige Funktionen. Modell AFG3102 von Tektronix
2.3.2 Programmierung des Funktionsgenerators. Software ArbExpress.
Um unsere I- und Q-Signale zu generieren, wird in ArbExpress (Abb. 21) die
entsprechende Datei gewonnen, da dies die geeigneste Software für diesen Vorgang
ist. Die Datei wird danach auf den F.G AFG3102 geladen.
Die benötigten Funktionen können direkt mathematisch beschrieben werden. Für
detaillierte Gebrauchshinweise, siehe [16] ArbExpress.
40
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 21: Benutzerinterface in ArbExpress
Die Funktionen müssen kompiliert und gespeichert werden. Sie können zum
Beispiel auf einem USB-Stick zum Funktionsgenerator übertragen werden.
Die nächsten zwei Abbildungen zeigen solcher Funktionen in ArbExpress für
1000?fm bzw. 100?fm :
Abb. 22: Erzeugung eines I-Signals in ArbExpress. mf=1000
41
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 23: Erzeugung eines I-Signals in ArbExpress. mf=100
2.3.3 Experimentelle Messungen.
Jetzt muss experimentell nachgeprüft werden ob die aufgestellte Formel stimmt.
Die Versuchsanordnung könnte folgendermaßen aussehen:
Abb. 24: Versuchsanordnung zum Testen von I- und Q-Signalen
Das Oszilloskop und der Funktionsgenerator werden durch zwei Kanäle
zusammen geschaltet und ein paar passende I- und Q-Signale ausgewählt.
42
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Zum Beispiel wie unten gezeigt mit fm =50. Die Signale sind in die zwei Kanäle von
F.G aufgeladen und aktiviert, die Modulationsfrequenzen müssen auch
ausgeglichen werden.
Abb. 25: I- und Q-Signale am Bildschirm des F.G für mf=50
So sehen die beiden Signale im Bildschirm des Oszilloskops aus:
Abb. 26: Zeitverlauf von I und Q im Oszilloskop
Wenn die Signale richtig angesteuert sind, sollte im Modus „XY-Darstellung“ ein
Kreis erscheinen.
43
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 27: XY-Mode von I und Q im Oszilloskop
Als Nächstes wählt man eine bestimmte Modulationsfrequenz für das aufgeladene
Signal mit mf=50. Zum Beispiel fm=100KHz.
Abb. 28: Einstellung des F.G bei mf=50 und fm=100KHz
Mit Hilfe des FFT-Modus wird die benötige Bandbreite geschätzt und die Formel
zur Berechnung der Bandbreite nachgewiesen.
44
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 29: Bestätigung der modifizierten Carson-Regel im Oszilloskop
In der oberen Abbildung ist fm =50, f=100KHz und BWB 5MHz, und erfüllt also
tatsächlich die Gleichung: fm f ©-B )1(BW
Nachfolgend wollen wir verschiedene Messungen durchführen um damit den
Zusammen-hang zwischen fm , f, und BW zu beobachten.
Wir laden jedes Mal beide I- und Q-Signale für ein bestimmtes mf. Dann messen
wir mit Hilfe eines Oszilloskopes im FFT-Modus, welche Bandbreite die Signale für
jede Frequenz aufweisen.
45
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
2.3.4 Bandbreite als Funktion von fm und mf. Tabellarische und graphische
Darstellung.
1.Versuch. fm =1000
Messung: BW in oszi. FFT mode
Tabelle: 1
Zusammenhang
zwischen: BW und fm
fm : 1000
XY-Darstellung.
Maximale Frequenz 100 Hz
BW und fm
1,0E+00
1,0E+01
1,0E+02
1,0E+03
1,0E+04
1,0E+05
1,0E+06
1,0E+07
1,0E-01 1,0E+00 1,0E+01 1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04
fm (Hz)
BW
(H
z)
Abb. 30: Bandbreite. Funktion von fm. mf=1000
fm (Hz) BW (Hz)
1,00E-01 128
2,00E-01 255
3,80E-01 488
1,00E+00 1,28E+03
4,00E+00 5,10E+03
1,00E+01 1,29E+04
2,00E+01 2,57E+04
4,00E+01 5,10E+04
1,00E+02 1,28E+05
2,00E+02 2,55E+05
4,00E+02 5,15E+05
1,00E+03 1,28E+06
2,00E+03 2,55E+06
4,00E+03 5,00E+06
7,50E+03 9,70E+06
46
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
2. Versuch. fm =500
Messung: BW in oszi. FFT mode
Tabelle: 2
Zusammenhang
zwischen: BW und fm
fm : 500
XY-Darstellung.
Maximale Frequenz 500 Hz
0,0E+00
2,0E+06
4,0E+06
6,0E+06
8,0E+06
1,0E+07
1,2E+07
0,0E+00 5,0E+03 1,0E+04 1,5E+04 2,0E+04
fm (Hz)
BW
(H
z)
fm (Hz) BW (Hz)
1,00E-01 51,56
1,00E+00 5,16E+02
1,00E+01 5,16E+03
1,00E+02 5,16E+04
1,00E+03 5,16E+05
1,00E+04 5,16E+06
1,90E+04 9,77E+06
Abb. 31: Bandbreite. Funktion
von fm. mf=500
47
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
3.Versuch. fm =100
Messung: BW in oszi. FFT mode
Tabelle: 3
Zusammenhang
zwischen: BW und fm
fm : 100
XY-Darstellung.
Maximale Frequenz 2KHz
1,0E+00
1,0E+01
1,0E+02
1,0E+03
1,0E+04
1,0E+05
1,0E+06
1,0E+07
1,0E+00 1,0E+01 1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04 1,0E+05
fm (Hz)
BW
(H
z)
fm (Hz) BW (Hz)
5,00E+00 529
5,00E+01 5,29E+03
5,00E+02 5,29E+04
5,00E+03 5,29E+05
5,00E+04 5,29E+06
Abb. 32: Bandbreite. Funktion
von fm. mf=100
48
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
4.Versuch. fm =50
Messung: BW in oszi. FFT mode
Tabelle: 4
Zusammenhang
zwischen: BW und fm
fm : 50
XY-Darstellung.
Maximale Frequenz 5KHz
BW und fm
1,0E+00
1,0E+02
1,0E+04
1,0E+06
1,0E+00 1,0E+01 1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04
fm (Hz)
BW
(H
z)
fm (Hz) BW (Hz)
1,00E+01 543
1,00E+02 5,43E+03
1,00E+03 5,43E+04
1,00E+04 5,43E+05
Abb. 33: Bandbreite. Funktion
von fm. mf=50
49
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
5.Versuch. fm =3*pi
Messung: BW in oszi. FFT mode
Tabelle: 5
Zusammenhang
zwischen: BW und fm
fm : 3*pi
XY-Darstellung.
Maximale Frequenz 30KHz
1,0E+00
1,0E+02
1,0E+04
1,0E+06
1,0E+00 1,0E+01 1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04
fm (Hz)
BW
(H
z)
fm (Hz) BW (Hz)
1,00E+02 1,32E+03
1,00E+03 1,32E+04
1,00E+04 1,32E+05
Abb. 34: Bandbreite. Funktion
von fm. mf=3*pi
50
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
3 SIGNALERFASSUNG UND
DEMODULATION
3.1 ÜBERSICHT
Das dritte Kapitel in dieser Diplomarbeit befasst sich grundsätzlich mit der
Untersuchung von dem in Abschnitt 1.2 beschriebenen Homodynvibrometer:
insbesondere mit der Homodyndemodulation durch den in Abschnitt 1.2.3
genannten „differentiate and cross-multiply“-Algorithmus.
Das Kapitel ist in drei Abschnitte unterteilt. Zuerst wird in Abschnitt 3.2 der Einbau
des gesamten Systems erklärt. Das beinhaltet:
‚ Die Einrichtung des M.Z.I;
‚ Eine analoge Schaltung zur Anpassung von Signalen;
‚ Die digitale Stufe zur Demodulation (PC und D.A.Q-Karte);
‚ Das System zur Steuerung von Vibration des Messobjekts.
Alle durchgeführten Experimente und Aufbauten, die in diesem Abschnitt erklärt
werden, sind Verbesserungen von verschiedene Aufbauten, Versuchen und
Untersuchungen, die von Prof.-Ing. F. Mohr und seiner Arbeitsgruppe in
Messtechniklabor realisiert wurden. Die benutzte Dokumentation stammt aus [8] F.
Mohr und [3] A. Lewin, F. Mohr, H. Selbach.
51
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
In Abschnitt 3.3 werden die Implementierung des Algorithmus zur Demodulation
und die verschiedenen Verbesserungen, die dazu gehören, beschrieben. Hier wurde
unterschiedliche Dokumentation benutzt. Vor allem: [10] W. Georgi, E. Metin , [8] F.
Mohr und [18] NI developer zone.
Schlussfolgerungen werden in Abschnitt 3.4 angesprochen.
Ein Schema des gesamten Versuchsaufbaus ist in Abb. 35 zu sehen.
Abb. 35: Schema des Versuchsaufbaus
Die in der oberen Abbildung als „Erzeugung von Signalen“ gekennzeichnete Stufe
entspricht dem nachfolgenden Abschnitt 3.2, wobei der Programmierende
Funktionsgenerator nur für Testzwecke dient. Die Rechte Seite („Erfassung und
Demodulation von Signalen“) der Abbildung wird in Abschnitt 3.3 erklärt. Hier gibt es
wiederum ein Oszilloskop, das nicht erforderlich für Demodulation ist, jedoch als
Hilfe dient, um das I- und Q-Signal zu beobachten.
Wie das ganze System praktisch eingebaut wird, ist in Abb. 36 zu sehen. Die
verschiedenen Bauteile werden in den folgenden Abschnitten vorgestellt und
erklärt.
52
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 36: Bild des gesamten Versuchsaufbaus
3.2 VORBEREITUNG UND ERZEUGUNG VON SIGNALEN
Nachfolgend werden verschiedene Aspekte des ins Labor eingebauten
Versuchsaufbaus genauer untersucht. Der optische Aufbau und das System zur
Demodulation werden dargestellt. Darüber hinaus werden die Anordnungen der
mechanischen Bauteile kommentiert. Schließlich wird die Steuerung des
vibrierenden Messobjekts erklärt und die analoge Schaltung zur Anpassung
erläutert.
3.2.1 Homodyn-Demodulation: Übersicht über das gesamte System
Wie bereits in Abschnitt 1.2 beschrieben wurde, besteht unsere Zieleinrichtung aus
vier Photodetektoren, welche die in Quadratur verschobenen I- und Q-Signale
erzeugen. Doch um sowohl den optischen Einbau als auch das
Demodulationssystem zu testen, haben wir verschiedene Vereinfachungen in
Betracht gezogen:
53
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Erstens kann, wie in Kapitel 2 beschrieben wurde, sowohl das I- als auch das Q-
Signal von einem geeignet programmierten Funktionsgenerator (F.G) erzeugt
werden.
Zweitens ist es möglich, von einem unabhängigen I-Signal ein Q-Signal durch
Hilbert-Transformation (H.T) zu gewinnen.
Daraus resultieren im Prinzip vier mögliche experimentelle Vorgehensweisen. Und
zwar:
I von F.G; Q durch H.T;
I von Interferometer; Q durch H.T;
I und Q von F.G;
I und Q von Interferometer.
3.2.1.1 I von F.G; Q durch H.T
Zuerst wird der F.G mit einer entsprechenden Datei programmiert, um das I-Signal
zu erzeugen. Der F.G wird an die D.A.Q-Karte durch einen Bananen-zu-BNC-
Adapter und entsprechende Kabel angeschlossen. Diese D.A.Q-Karte dient als
Analog-Digital-Wandler (A.D.C) und wird in unserem PC als digitales Signal
übertragen.
Ein LabVIEW-Programm muss den Rest (Anpassung, H.T, Algorithmus)
durchführen. All dies ist im folgenden Abschnitt 3.2 genauer erklärt.
Die gesamte Stufe zur Demodulation ist in Abb.37 skizziert.
54
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 37: Demodulationssystem für ein einziges I-Signal
3.2.1.2 I von Interferometer; Q durch H.T
Um das I-Signal zu demodulieren, benutzt man eine identische Anordnung zu Abb.
32. Die Anordnung wurde im vorherigen Abschnitt 3.2.1.1 detailliert erklärt. Nun
wird dennoch ein zusätzliches Bauteil gebraucht, denn jetzt wird die „Analoge
Anpassung“ nicht nur einen Adapter darstellen, sondern noch eine analoge
Schaltung umfassen, die unser Strom-Signal in ein geeignetes Spannungs-Signal
umwandelt. Jene Schaltung ist prinzipiell ein Transimpedanzverstärker und wird in
Abschnitt 3.2.4 beschrieben. z
Das System zur Erzeugung des I-Signals ist jetzt nicht mehr der F.G, sondern das
MZI Erforderlich ist nur ein einziger Photodetektor. Mit nur einem Detektor wird
nicht ein I-Signal (ohne Offset-Anteil) erzeugt, sondern vielmehr ein I1-Signal der
Form )sin(11 f-?I in der Art, wie es im ersten Kapitel beschrieben wurde (siehe
Gleichung (1.12)).
Den Offset-Anteil kann man ohne Probleme in unserem Programm löschen. Dafür
kann man z.B. das DC-Anteil des Signals entfernen, aber dies hat den Nachteil, dass
unser Signal jetzt mit einem Hochpassfilter verarbeitet wird: Daher ist das System
nicht in der Lage, ganz langsame Oszillationen zu messen.
55
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Eine bessere Alternative, um den Offset-Anteil zu entfernen, wird in Abb.38
dargestellt.
Abb. 38: System zur Erzeugung der in Gegenphase liegenden Signale: I1 und I1´
Jetzt werden zwei Photodetektoren benutzt, so dass die beiden Signale 180°
Phasenverschiebung aufweisen. Die Signale werden I1 und I1’ genannt und die
Weise, wie solche Signale optisch erzeugt werden, wird in Abschnitt 3.2.2.2
aufgezeigt.
Das geeignete Demodulationssystem ist jetzt nur leicht verändert, wie in Abb. 39zu
sehen ist.
Da die zwei Signale jetzt die Form )sin(11 f-?I bzw. )sin(1'1 f/?I aufweisen,
reicht eine Subtraktion zwischen den beiden aus, um den Offset-Anteil zu
entfernen. In diesem Fall wird jene Subtraktion durch unser Programm
durchgeführt. Deshalb braucht man jetzt zwei A.D.C, was im vorliegenden Fall
praktisch bedeutet: Es werden zwei Kanäle in der DAQ-Karte verwendet.
56
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 39: Demodulationssystem für die in Gegenphase liegenden Signale: I1 und I1´
3.2.1.3 I und Q von F.G
Es ist sinnvoll, die I- und Q-Signale unabhängig zu generieren. Unser angestrebtes
Demodulationssystem kann so geeignet getestet werden.
Ein solches Demodulationssystem ist im folgendes dargestellt.
Abb. 40: Demodulationssystem für zwei in Quadratur liegende Signale: I und Q
57
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Man benötigt wiederum zwei Kanäle, aber jetzt werden nach digitaler Anpassung
die I- und Q-Signale ohne Subtraktion und ohne Hilberttransformation direkt an
den Digitalen Algorithmus angeschlossen.
Um I und Q zu generieren, muss man einfach den Funktionsgenerator mit
passenden I- und Q-Signalen programmieren. Selbstverständlich sollen
Modulationsfaktor und Modulationsfrequenz von beiden Signalen gleich sein und
die zwei Signale müssen noch synchronisiert werden.
3.2.1.4 I und Q von Interferometer.
Wenn das M.Z.I so eingebaut wird, dass vier Detektoren die Signale I1, I2, I1’ und I2’
wahrnehmen (siehe Abschnitt 1.2.1), kann man ein analoges System einrichten, das
die genannten vier Signale in I und Q umwandelt. Ein solches System besteht
grundsätzlich aus Transimpedanzverstärkern und Subtrahiergliedern und ist in
unterer Abb. 41 zu sehen.
Abb. 41: System zur Erzeugung der Signale I und Q
Wie diese vier Signale von M.Z.I bei Anwendung optischer Komponenten
gewonnen werden, wird in Abschnitt 3.3.2.1 erklärt werden.
58
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
3.2.2 Steuerung des Messobjekts.
Um das entwickelte Vibrometer zu testen, wird ein System benötigt, das die
geeigneten Vibrationen verursachen kann. Erforderlich ist, dass die Vibrationen
eine harmonische Form aufweisen. Die Vibrationsfrequenz soll sich in dem ersten
Versuch von 0 bis mindestens 10 Hz befinden. Die Vibrationen sollten eine
Amplitude besitzen, die ungefähr in den Bereich von 100 nm bis zu einigen om
fallen.
Das Messobjekt wird am Anfang ein Spiegel sein, der im 90°-Winkel zum
Messstrahl steht. Dieser Spiegel wird an einem Piezoaktuator befestigt. Jener
ermöglicht, dass der Spiegel sich in Richtung des Messstrahls verschieben kann.
Der Piezoaktuator wird durch eine Stromquelle geregelt und der Ausgang dieser
Stromquelle wird wiederum durch ein Spannungssignal bestimmt, das von einem
Funktionsgenerator erzeugt wird. Die drei beschriebenen Komponenten sind im
unteren Bild hervorgehoben.
59
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 42: Komponenten zur Steuerung des Messobjekts im Versuchsaufbau
3.2.3 Optische Einrichtung. Verschiedene Variationen.
Jetzt stellt sich die Frage, wie das M.Z.I praktisch aufgebaut wird; das heißt, welche
optischen Bauteile benutzt werden und wie solche Bauteile angeordnet und justiert
werden.
3.2.3.1 Aufbaukonzept
Wir gehen aus von dem in Abschnitt 1.3.1 erklärten Homodyninterferometer.
Dieses Interferometer ist nochmals in der folgenden Abbildung skizziert.
Abb. 43: Aufbauschema des M.Z.I
Das gezeichnete Interferometer ist eine vereinfachte Version, wobei wir bisher noch
nicht auf praktische Details eingegangen sind. Doch allein mit solchen
Neutralstrahlteilern (BS aus Englisch „Beam Splitter“) und
Polarisationsstrahlteilern (PBS aus Englisch „Polarisation Beam Splitter“) würde
das ganze Interferometer nicht funktionieren.
60
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Damit der PBS den vom Messobjekt reflektierten Strahl zur BS2 umlenkt und damit
auch die vier Detektoren die gewünschten Signale wahrnehmen, braucht man
zusätzliche optische Komponenten.
Eine mögliche Lösung besteht aus zwei n/4-Platten (eine davon ist integriert mit
PBS) und aus einer n/2-Platte und wird in Abb. 44 dargestellt.
Abb. 44: Aufbauschema des M.Z.I mit zusätzlichen optischen Komponenten
Die obere n/4-Platte wandelt in Vorwärtsrichtung das aus PBS kommende linear
polarisierte Licht in zirkular polarisiertes.
Der Spiegel bewirkt, dass die Polarisationsdrehrichtung umgekehrt wird. Dann ist
der zurückgeworfene Lichtstrahl nach der n/4-Platte wieder linear polarisiert, aber
gegenläufig gerichtet. Insgesamt hat die Polarisationsachse also um 90° gedreht.
Damit kann das PBS den aus dem Messobjekt reflektierten Strahl zur BS2
umlenken.
Die anderen Bauteile sollen erreichen, dass sich aus dem Interferenzvorgang
elliptisch polarisiertes Licht ergibt. Mit solchem Licht kann man danach durch
Anwendung polarisierter Strahlteiler die gewünschten Signale I1, I2, I1’ und I2’
gewinnen.
61
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
3.2.3.2 Vereinfachte M.Z.I für I1 und I1’ Signale.
Die in 3.2.2.1 vorgestellte optische Einrichtung kann unser Ziel erreichen, zwei
unabhängig erzeugte I- und Q-Signale zu gewinnen. Schwierig daran ist, dass eine
solche Einrichtung mehr Bauteile und eine bessere Justierung als einfachere
Aufbau-Möglichkeiten benötigt. Deshalb wurde im Labor zuerst eine vereinfachte
Version des M.Z.I errichtet, um unser Demodulationssystem zu testen und um erste
Ergebnisse zu interpretieren.
Der im Labor eingerichtete Aufbau entspricht der Vorgehensweise in Abschnitt
3.2.1.2. Das heißt, man erzeugt zwei zueinander in Gegenphase liegende Signale,
um ein I-Signal ohne Offset zu gewinnen. Dadurch kann im Demodulationssystem
durch H.T ein Q-Signal gewonnen werden.
Das optische Aufbauschema wird in der nächsten Abbildung dargestellt.
Abb. 45: Aufbauschema des M.Z.I zur Erzeugung von I1 und I1´
Wie in 3.2.2.1 besprochen, sorgt die n/4-Platte dafür, dass der PBS den vom
Messobjekt reflektierten Strahl zur BS2 umlenkt. Die n/2-Platte dreht die
Polarisationsrichtung von 1 um 90°, so dass der Referenz- und der Messstrahl
voneinander überlagert werden können. Denn Strahlen, deren Polarisationsachsen
zueinander in einem 90°-Winkel liegen, ergeben keine Interferenz.
62
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Somit stellt sich die Frage, welche Phasenverschiebung zwischen den Signalen
besteht, die von D1 und D2 detektiert werden. Um das zu erfahren, müssen wir
wissen, wie die verschiedenen optischen Bauteile die Phasenlage beeinflussen
werden.
Das folgende Argumentationsschema ist stark vereinfacht. Für eine genauere
Untersuchung von Auswirkungen der optischen Bauteilen sollte man auf
spezialisierte Literatur zurückgreifen. Zum Beispiel: [1] J. Casas . Die Spiegel
verschieben den Phasenzustand nicht. Die Strahlteiler (BS1, BS2, und PBS) werden
verschieden auf den Polarisationszustand wirken, je nachdem ob das Licht
zurückgestrahlt (Reflektion) oder durchgeleitet (Transmission) wird.
Bei Reflexion verschiebt sich die Phase um +45°. Erfolgt eine Transmission,
verschiebt sich dagegen die Phase um -45°.
Um die ganze Phasenverschiebung zu berechnen, definieren wir:
fl-? 45:NAMER
fl/? 45:NAMET
, wobei: R steht für Reflexion, T für Transmission und NAME bezeichnet ein
bestimmtes optisches Bauteil;
und
STRAHLP ......Phasenverschiebung für STRAHL.
So erfolgt für das von D2 wahrgenommene Licht, das vom Referenzstrahl 1 kommt:
Reflexion in BS1
Reflexion in BS2
Das entspricht:
flB-?/
90212 BSBSDRAHLREFERENZSTRRP
63
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Für das Licht, welches aus dem Referenzstrahl stammt, aber in D1 detektiert wird:
flB-?/
0211 BSBSDRAHLREFERENZSTTRP
Und genauso berechnen wir auch:
fl/B---?/
90211 BSBPSBPSBSDMESSSTRAHLTRTTP
flB---?/
0212 BSBPSBPSBSDMESSSTRAHLRRTTP
daher ergibt sich:
flBfl//fl? 180)90(902DP
flBfl/fl? 0001DP
Insgesamt erhalten wir eine Phasendifferenz von 180° zwischen dem in D1
wahrgenommenen optischen Signal und jenem in D2.
3.2.3.3 Praktische Vorgehensweise.
Das M.Z.I wird auf einem Tisch aufgebaut. Dieser Tisch ist sehr stabil und bietet die
Möglichkeit, alle Bauteile mit Schrauben zu befestigen.
Zunächst werden drei Schienen parallel zueinander montiert. Dadurch wird
ermöglicht, die verschiedenen optischen Komponenten zu verschieben und an der
passenden Stelle zu fixieren.
Die Bauteile, die in Abb. 46 dargestellt wurden, werden auch in das folgende
Schema eingezeichnet und mit ihrem jeweiligen Namen markiert.
64
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 46: Praktische Aufbauschema des M.Z.I mit gekennzeichneten Bauteilen
Ein Bild unseres Aufbaus ist schließlich in Abb. 47 zu sehen.
Abb. 47: Foto des aufgebauten M.Z.I
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
In dem unteren Bild ist das M.Z.I in Verbindung mit vor- und nachgelagerten
Versuchsabschnitten des Gesamtaufbaus zu sehen.
Abb. 48: Bild des gesamten Versuchsaufbaus
Die richtige Justierung jedes Bauteils ist für ein Interferometer kritisch.
Grundsätzlich sollen die Laserstrahlen ein perfektes Rechteck formen. Der
Messstrahl und der Referenzstrahl sollen in geeigneter Weise im BS2 überlagert
werden. Auch jeder Strahl soll sich in einer einzigen Ebene befinden, die parallel
zum Tisch ist. Schließlich soll jedes einzelne Bauteil so angeordnet werden, dass der
Abb. 46 entsprochen wird.
Um eine sehr gute Justierung zu bewerkstelligen, sind vor allem eine gut
durchdachte Methode und eine sorgfältige Arbeitsweise wichtig. Doch selbst mit
der besten Methode können immer Fehler auftreten. Ziel ist es daher, zunächst
Fehler möglichst zu vermeiden. Sind diese unvermeidlich, müssen sie verringert
und kompensiert werden: Ergibt sich beispielsweise statt einer angestrebten
Rechtecksform ein schiefes Parallelogramm, so können sich die Strahle richtig
überlagern sofern die Komponenten zweckmäßig nachgeregelt werden.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Um alles so gut wie möglich feststellen und kompensieren zu können, sollten die
Bauteile so vorbereitet werden, dass sie viele Freiheitsgrade besitzen. Deswegen
wurden viele Bauteile so unabhängig voneinander wie möglich aufgestellt und an
mechanischen Bestandteilen befestigt, die in verschiedene Richtungen verschoben
bzw. gedreht sein können.
Wir gehen aus von der in Abb. 49 dargestellten Anordnung. Die Methode zur
Justierung besteht aus folgenden Punkten:
Justierung des Lasers. Man nimmt die anderen optischen Bauteile weg und
befestigt den Laser so, dass der Strahl parallel zu dem Tisch steht.
Justierung von BS1. Die resultierenden beiden Strahlen: 1 und 2 sollen senkrecht
zueinander und parallel zum Tisch verlaufen. Die Justierung von BS1 ist am
Wichtigsten und muss sehr präzise durchgeführt werden. Hinterher wird BS1 nicht
mehr berührt.
Justierung von PBS und OBJ. Der Messobjekt: OBJ (in diesem Fall ein kleiner
Spiegel) soll rechtwinklig zum Laserstrahl stehen. Die von BS1 und PBS
reflektierten Strahlen müssen parallel zueinander und zu dem Tisch verlaufen.
Justierung der Spiegel. PBS und OBJ werden entfernt ohne die Winkel zu ändern,
so dass sie später wieder genau so gestellt werden können. Jetzt sollen der direkte
Strahl und der von dem Spiegel reflektierte Strahl parallel zueinander laufen.
Wiedereinfügen von PBS und OBJ. Die Winkel dürfen dabei nicht verändert
werden. Man stelle nur die Bauteile so hin wie vorher.
Einlegen und Justierung von BS2. Die zwei Strahlen sollen sich in der Mitte der
Linse treffen und sich von dort an überlagern. Die Überlagerung muss für den
ganzen Bereich des Strahls stattfinden und nicht nur für einen kleinen Abschnitt.
3.2.4 Elektrisch/optische Wandlung und analoge Anpassung.
Die von den Photodioden wahrgenommenen optischen Signale werden in
Stromsignale umgewandelt. Die müssen in passende Spannungssignale umgesetzt
werden um von der DAQ-Karte erfasst werden zu können. Daher braucht man eine
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
analoge Schaltung. Diese besteht aus zwei Stufen: Die erste Stufe ist ein
Transimpedanzverstärker der als IåV-Wandler funktioniert. Die zweite ist ein
Spannungsverstärker, mit dem man die Signalamplitude anpassen kann. Die
gerade beschriebene analoge Schaltung wird in Abb. 49 dargestellt.
Eine genauere Untersuchung einer solchen analogen Anpassung wäre vorteilhaft.
Abb. 49: Schematisierte analoge Schaltung
3.3 DIGITALE SIGNALDEMODULATION
3.3.1 Vorgehensweise
Der zweite Abschnitt des Versuchsaufbaus wurde in Abb. 35 als „Erfassung und
Demodulation von Signalen“ gekennzeichnet. Er beinhaltet eine DAQ-Karte (Data
AQuisition card), die als A/D-Wandler zu gebrauchen ist und einen PC mit
geeigneter Software als Demodulationssystem.
Der schon in Abschnitt 1.2.3 angesprochene „differentiate and cross-multiply“
Algorithmus ist mit digitaler Technologie besonders einfach zu implementieren. In
diesem Fall wird er durch ein LabVIEW-Programm realisiert.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen derartigen Algorithmus zu
programmieren. Aus den vielen möglichen Variationen wurden drei anwendbare
Versionen entwickelt. Die Programme sind für folgende Anwendungen geeignet:
‚ Demodulation von I und Q Signalen (siehe 3.2.1.3 und 3.2.1.4).
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
‚ Demodulation eines I Signals (siehe 3.2.1.1).
‚ Demodulation von I1 und I1´ Signalen (siehe 3.2.1.2)
Für jede Anwendung muss das entsprechende Programm geladen werden. Das
heißt:
‚ cont scanAlgoritmusOhneHilbert_Optische_2oder4_Diode_I und Q signale_letzte_test_15.09.09
‚ cont scanAlgoritmusMitHilbert_Optische_1_Diode_letzte_test_15.09.09
‚ cont scanAlgoritmusMitHilbert_Optische_2_Diode_180_Verschiebung_letzte_test_15.09.09
3.3.2 Digitale Implementierung mit LabVIEW
Das ausgewählte Programmiersystem ist das bekannte LabVIEW von National
Instruments. Dieses System besteht aus einer graphischen Programmiersprache nach
dem Datenfluss-Modell und ist besonders gut für Datenerfassung und Bearbeitung
geeignet (siehe [10] W. Georgi,E. Metin)
Die verwendete Version ist die LabVIEW 6. Diese Version reicht für diese Zwecke
aus und funktioniert sowohl mit der benutzten DAQ-Karte als auch mit dem
entsprechenden Treiber einwandfrei.
Die DAQ-Karte ist die NI Lab-PC-1200, eine Multifunktions- I/O-Karte von National
Instruments für das ISA-Bussystem.
Ihre Leistungsmerkmale: bis zu 100 kS/s, 12-Bit-Auflösung an 8 single-ended oder 4
differenziellen Analogeingängen, Digitaltrigger, drei 16-Bit-Counter/Timer (8
MHz), 24 digitale I/O-Kanäle sowie zwei 12-Bit-Analogausgänge.
Für das Projekt werden zwei Kanäle als analoger Eingang mit gemeinsamer Masse
verwendet.
Die Aufgaben des Programms sind, abgesehen von der graphischen Darstellung
der Signale, die folgenden:
‚ Implementierung des Algorithmus
‚ Digitale Anpassung der Signale
‚ Speichern von Dateien
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
3.3.3 Signalanpassung
Die hier erklärten grundsätzlichen Zusammenhänge wurden U. Tietze, Ch. Schenk
[4] sowie aus [11] entnommen.
Die Eingangssignale werden zusammen mit einem Offset-Anteil erfasst.
Solche Signale wie I1 und I1’, I2 und I2’ sind in den Gleichungen 1.12 bis 1.15 zu
sehen. Wie schon in Abschnitt 3.2.1.4 erklärt wurde, werden diese Signale
subtrahiert um die I- und Q-Signale zu gewinnen. Somit wird der Offset-Anteil der
zu erfassenden Signale gegenseitig ausgeglichen.
In anderen Fällen dagegen gibt es nur ein Signal der Form I1 und daher muss der
Offset-Anteil durch das Programm entfernt werden. In diesem Fall wird der DC-
Anteil durch Anwendung eines Mittelwert-Subalgorithmus unterdrückt.
Die Signale kommen auch oft mit Rauschen verschiedener Arten, das abgeschwächt
werden soll. Die Eingangssignale werden zuerst mit einem Median-Filter
bearbeitet.
Auf einer graphische Darstellung am Benutzerinterface unseres Programms wurde
beobachtet, dass das Signal zusammen mit Rauschen erfasst wurde. Dieses
Rauschen ist eine Art von „salt and pepper“-Rauschen. Deswegen ist es angebracht,
ein Median-Filter zu verwenden, bevor das Signal durch den Algorithmus
verarbeitet wird.
Das Median-Filter ist eine nicht lineare digitale Filtertechnik. Die Idee ist, eine
Probe des Eingangeswertes zu nehmen und zu entscheiden, ob sie repräsentativ für
das Signal ist. Dieses wird mit einem Fenster durchgeführt, das aus einer
ungeraden Zahl von Proben besteht. Die Werte im Fenster werden in numerisch
aufsteigend sortiert; die Probe in der Mitte des Fensters wird als Ausgangswert
gewählt. Die älteste Probe wird weggeworfen, eine neue Probe wird erfasst und die
Berechnung wiederholt sich. Median-Filter sind besonders nützlich um „salt and
pepper“-Rauschen zu verringern.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Das demodulierte Signal (Winkelgeschwindigkeit) wird dann von einem
Tiefpassfilter verarbeitet. Um das Signal anzupassen, kommen die üblichen
analogen Filter für die Signalverarbeitung in Frage:
‚ Kritisch gedämpftes Filter
‚ Bessel-Filter
‚ Butterworth-Filter
‚ Tschebyscheff-Filter
Das Butterworth-Filter ist für unseren Zweck am besten geeignet, da es im
Gegensatz zu Bessel- oder kritisch gedämpften Filtern eine frequenzunabhängige
Amplitudenübertragungsfunktion im Durchlassbereich besitzt. Es besitzt keine
Welligkeit in der Amplitudenübertragungsfunktion und verarbeitet einfache
Signale wie unsere fast ohne Verzerrungen.
Die Hilberttransformation ist eine lineare Integraltransformation, die wie folgend
definiert ist:
Т
¢/ /? dx
xy
xfyg
)(1)(
r
Die Hilbertransformation kann auch als die Faltung einer reellen Funktion f(x) mit
der Übertragungsfunktion h(y) ausgedrückt werden, wie es im Bereich der
Nachrichtenübertragung üblich ist. Dabei ist h(y) definiert als
yyh
©?r
1)(
Im Bereich der Signalverarbeitung ist auch der Umstand wichtig, dass diese
Transformation eine lineare und zeitinvariante Transformation ist - dabei wird oben
eingeführte Variable y dann meist mit dem Buchstaben t bezeichnet und drückt den
Parameter Zeit aus.
In der Signalverarbeitung wird sie daher regelmäßig dazu genutzt um aus einem
reellwertigen Signal die so genannte analytische Funktion zu gewinnen, d. h. den
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Imaginärteil zu ergänzen. Damit kann man mit relativ geringem Aufwand die
Phase des Signals berechnen.
Die Hilberttransformation kann auch als Phasenverschiebung aller Frequenzen um
+90° gedeutet werden. Statt also im Zeitbereich eine umständliche Integration
durchzuführen, bildet man die Fouriertransformierte: } ’x(t)F)( ?©yjX
und wendet darauf dann die Hilberttransformation an:
. } ’ )()sgn(-)( yyy ©©©?© jXjjXH
Die Hilberttransformierte der Funktion im Zeitbereich erhält man dann wieder
durch eine Fourier-Rücktransformation
} ’ } ’} ’©©? )(HF)( -1 yjXtxH
Praktische Betrachtungen
Die Funktion h(y) ist ein nicht-kausal Filter und kann nicht folglich eingeführt
werden, wie ist, wenn f ein zeitabhängiges Signal ist. Wenn f eine Funktion einer
nicht-zeitlichen Variable z.B. ist räumlich, konnte die Nichtkausalität nicht ein
Problem sein.
Der Filter ist auch von der endlosen Unterstützung, die ein Problem in bestimmten
Anwendungen sein kann.
Eine andere Ausgabe bezieht auf, was mit der Nullfrequenz (DC) geschieht, die
vermieden werden kann, indem man versichert, dass f nicht einen DC-Bestandteil
enthält.
3.3.4 LabVIEW Programm. Gebrauchsanweisung
3.3.4.1 Übersicht über das Programm. Flussdiagram
Nun wird das Hauptprogramm erklärt. Der Algorithmus ist als Flussdiagramm in
Abb. 53 dargestellt und entspricht der in Abschnitt 3.3.1 erwähnten ersten Version.
Und zwar: c) Demodulation von I1 und I1´ Signale .
72
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Im Anhang A. LabVIEW „Block Diagrams“, ist das gesamte Block-Diagramm des
LabVIEW-Programms zu sehen.
Die zu den I1- und I1´-Signalen gehörigen Werte werden aus zwei Kanälen der
DAQ-Karte eingelesen und sind als Array im LabVIEW-Programm verfügbar.
Durch die Subtraktion beider Arrays bekommt man ein I-Signal mit sehr geringem
Offset-Anteil und mit doppelt so großer Amplitude wie jede vorige I1- und I1´.
Abb. 50: LabVIEW-Programmteil. Erfassung und Subtraktion der Signale
Da man kein Q-Signal aus dem Interferometer erhält, ist ein Q-Signal durch Hilbert-
Transformation aus dem I-Signal generiert worden.
Davor muss der Offset-Anteil des I-Signals entfernt werden. Zusätzlich benützt
man den Median-Filter, um ein sauberes Signal zu erhalten.
Wie in 3.3.3 erwähnt, ein Programm zu Demodulation von die in Gegenphase
liegende I1- und I1´-Signale, hat dem zweck keine DC-Filter benutzen zu müssen. In
verschiedene Versuche wurde beobachtet dass ohne solche filter, ist die
resultierende I-Signal tatsächlich fast ohne DC-Anteil. Das bedeutet dass wenn zwei
unabhängige I- und Q-Signale demodulieren würden, wäre wahrscheinlich nicht
nötig gewesen ein solches DC-Filter einzusetzen. Allerdings ist es hier notwendig,
da das Q-Signal könnte nicht aus dem Q-Signal durch H.T gewonnen werden,
wenn auch Q zusammen mit einem geringen DC-Anteil erfasst wird.
73
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 51: LabVIEW-Programmteil. Offset-Entfernung und Median-filter
Nach der Demodulation wird das Signal durch den Butterworth-Tiefpassfilter
verarbeitet. Die Ordnung der Filter ist manuell einstellbar. Die Grenzfrequenz ist
für den manuellen Modus auch einstellbar. In Automatik-Modus ist er jedoch
automatisch eingestellt und zwar so, dass er vier Mal so hoch ist wie die
Hauptfrequenz der Schwingung des Messobjekts.
Abb. 52: LabVIEW-Programmteil. Adaptive Tiefpassfilter.
Schließlich werden die Arrays mit dem I-Signal und vom entsprechenden Ausgang
abgespeichert. Zusätzlich wird ein drittes Array abgespeichert das die zugehörigen
Zeitpunkte darstellt. Das kann nachher zur Analyse nützlich sein. Andere Details
des Programms sind in Anhang A zu sehen, wie z.B. Berechnung des
Modulationsfaktor (K), wahrgenommene Frequenz, und low cuttoff-Frequenz.
Ebenso sind die SubProgramme (in LabVIEW, SubVIs) für den „differentiate and
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
cross multiply“-Algorithmus und das Subroutine zum Abspeichern von Dateien
dargestellt.
Abb. 53: Flussdiagramm des Programms
3.3.4.2 Gebrauchsanweisung
Wir gehen davon aus, dass der gesamte optische Aufbau des Interferometers richtig
eingerichtet wird. Auch das System zur Steuerung des Messobjekts und die analoge
Schaltung müssen entsprechend eingestellt und getestet werden.
Die verfügbaren Programme ermöglichen jede der im Abschnitt 3.3.1 aufgezählten
Anwendungen.
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Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Man öffnet das geeignete Programm. Zum Beispiel wird für eine Arbeitsweise, wie
in 3.2.1.4 beschrieben, eine Demodulation von I- und Q-Signalen benötigt. Daher
startet man das Programm:
cont scanAlgoritmusOhneHilbert_Optische_2oder4_Diode_I und Q signale_letzte_test_15.09.09.VI
Im Benutzerinterface (Front Panel) sind folgende Kontrollen einzustellen:
‚ „number of scans to read“å Zahl der Abtastungen, die in jeden Laufkreis aus
der Karte eingelesen werden. Dies soll so angepasst werden, dass auf dem
Bildschirm mindestens drei Perioden erscheinen.
‚ „scan rate“ å Abtastrate. Eine gute Wahl für die benutzte Karte und
Hardware ist 6000.
‚ „rank median“ å Rang der Fenster für den Median-Filter. Die Größe der
Fenster ist gleich 12___ -‚? medianrankFensterimWerte . Empfehlenswert
ist für uns rank median=1. Somit hat das Fenster drei Werte.
‚ „Einstellbare low cutoff Frequenz“ å Das ist die Grenzfrequenz für das
Butterworth-Filter, wenn es auf Manuell eingestellt wird. Es muss
mindestens zehn Mal so groß wie unsere erwartete Vibrationsfrequenz sein.
‚ „Manual filtern/Auto filtern“-Umschalter å Nach einigen Laufkreisen soll
normalerweise der Auto filtern-Modus eingestellt werden. Damit wird die
Grenzfrequenz für das Butterworth-Filter immer vier Mal so groß wie die
wahrgenommene Vibrationsfrequenz des Messobjekts. So arbeitet der
Butterworth-Filter als adaptiver Filter.
‚ „auf Datei speichern“: Durch Betätigung dieses Druckknopfs werden alle
Arrays gleichzeitig in ihren jeweiligen Dateien abgespeichert.
‚ Unter „Pfad“ wird das Verzeichnis angezeigt, in dem die Dateien unter
Verwendung geeigneter Namen abgespeichert wurden.
Alle erwähnten Kontrollen sind in den nachfolgenden Abbildungen zu sehen.
76
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 54: Kontrollen im Benutzerinterface des LabVIEW-Programms
Abb. 55: Pfad-Kontrolle im Benutzerinterface des LabVIEW-Programms
Darüber hinaus werden einige Anzeigen im Front Panel dargestellt. Die wichtigsten
davon stehen unter „Output“ (siehe Abb. 56) und werden nachstehend aufgelistet:
‚ „Low cutoff Frequenz“ ist die berechnete Grenzfrequenz des Butterworth-
Filters. (Sie ist im Manuell-Modus einstellbar.)
‚ „wahrgenommene Frequenz“ ist die Frequenz der Oszillation, deren Amplitude
am größten ist.
‚ „detektierte Amplitude“ ist die Amplitude (Spitze-Spitze) der gemessenen
Oszillation.
‚ „Berechnete K:=Modulationsfaktor“ ist der Modulationsfaktor des I- bzw. Q-
Signals.
77
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 56: Anzeigen im Benutzerinterface des LabVIEW-Programms
3.3.5 Messungen und Ergebnisse
3.3.5.1 Messungen in LabVIEW
Verschiedene Messungen und Experimente wurden im Labor durchgeführt. Hier
werden drei Beispiele vorgestellt, die alle mit einer den in Abschnitt 3.3.1 erwähnten
Programmversionen arbeiten.
Demodulation von I- und Q-Signalen
Der erste Test wird mit der in Abschnitt 3.2.1.3 erläuterten Anordnung
durchgeführt. Das heißt, sowohl das I- als auch das Q-Signal kommen aus dem
Funktionsgenerator.
Da in diesem Fall mit unabhängigen Signalen gearbeitet wird, ist die erste Version
unserer Software die richtige. Deren Datei lautet:
cont scanAlgoritmusOhneHilbert_Optische_2oder4_Diode_I und Q signale_letzte_test_15.09.09
In der nächsten Abbildung wird eine Messung dargestellt, die folgende
Einstellungen voraussetzt:
Funktionsgenerator:
‚ Modulationsfrequenz=3 Hz
‚ Modulationsfaktor=50
‚ Tastensteuerung auf Front Panel :
78
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
‚ number of scans to read=6000
‚ scan rate=6000
‚ rank median=1
‚ Einstellbare low cutoff Frequenz=1000 (nach einigen Sekunden in den
automatischen Modus umschalten)
So kann nachgeprüft werden, dass der Algorithmus richtig funktioniert. Frequenz
und Modulationsfaktor sind erwartungsgemäß.
Nach dem Algorithmus besitzt das Signal (Winkelgeschwindigkeit) einen Fehler in
Form einer Welligkeit im Zeitverlauf, wie im untersten Graph zu sehen ist. Durch
das Butterworth-Filter wird dieser Fehler korrigiert und unser gefiltertes
Ausgangssignal fast ohne Verzerrung angezeigt. Allerdings tritt eine zeitliche
Verzögerung am Ausgang auf. Dies stellt einen Nachteil dar, wenn wir bei Echtzeit
arbeiten.
Abb. 57: Benutzerinterface des Programms. Versuch mit I und Q unabhängig aus F.G
Demodulation eines I-Signals
79
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Der zweite Test wird mit der in Abschnitt 3.2.1.1 geschilderten Anordnung
durchgeführt. Das I- Signal kommt also aus dem Funktionsgenerator und das Q-
Signal wird durch H.T daraus gewonnen.
Die Datei der entsprechenden Software lautet:
cont scanAlgoritmusMitHilbert_Optische_1_Diode_letzte_test_15.09.09
Im Folgenden werden die Einstellungsparameter zur nächsten Abbildung
aufgelistet:
Funktionsgenerator:
‚ Modulationsfrequenz=3
‚ Modulationsfaktor=25
Tastensteuerung auf Front Panel :
‚ number of scans to read=4000
‚ scan rate=6000
‚ rank median=1
‚ Einstellbare low cutoff Frequenz=1000 (nach einigen Sekunden in den
automatischen Modus umschalten)
Wie zu sehen ist, wird jetzt der Algorithmus die betragsmäßige Geschwindigkeit
richtig darstellen. Doch die Richtung der Bewegung ist nicht mehr zu erkennen und
die Geschwindigkeit erscheint immer positiv.
Daher wurde im Prinzip eine doppelt so große Oszillationsfrequenz berechnet.
Dieser Fehler wurde korrigiert durch ein Dividieren durch 2 in dieser Version.
Dass die Richtung nicht erkannt wird, ist in diesem Fall zu erwarten. Immerhin
haben wir nur ein I-Signal zu demodulieren, so dass es nicht genügend Information
zum Erkennen der Richtung gibt (siehe Abschnitt 1.3.1). Das kann auch erklärt
werden, wenn wir bedenken, dass die Hilbert-Transformation ein Nicht-Kausal
Filter darstellt (siehe Abschnitt 3.3.3).
80
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Das Signal nach dem Algorithmus (Winkelgeschwindigkeit) besitzt außerdem einen
größeren Fehler in Form einer Welligkeit im Zeitverlauf. Dies wird durch das
Butterworth-Filter wieder korrigiert und schon wieder wird eine Verzögerung am
Ausgang ausgelöst.
Abb. 58: Benutzerinterface des Programms. Versuch mit I aus F.G; Q durch H.T
Demodulation von I1- und I2-Signalen
Der dritte Test wird mit der in Abschnitt 3.2.1.2 beschriebenen Anordnung
durchgeführt. Das I-Signal kommt also aus dem Interferometer und das Q-Signal
wird durch H.T daraus gewonnen. Aber in diesem Fall werden zwei Signale erfasst,
nämlich I1 und I1’. Das Programm selbst subtrahiert die Signale, damit ein I-Signal
mit sehr geringem Offset und doppelter Amplitude gewonnen wird.
Die Datei der entsprechenden Software lautet:
cont scanAlgoritmusMitHilbert_Optische_2_Diode_180_Verschiebung_letzte_test_15.09.09
81
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Im Folgenden werden die Einstellungsparameter zur nächsten Abbildung
aufgelistet:
Steuerungssystem:
‚ Vibrationssfrequenz=2 Hz
‚ Amplitude: Muss so eingestellt werden, dass ein Modulationsfaktor von 27
erreicht wird.
‚ Tastensteuerung auf Front Panel :
‚ number of scans to read=5000
‚ scan rate=5000
‚ rank median=1
‚ Einstellbare low cutoff Frequenz=100 (nach einigen Sekunden in den
automatischen Modus umschalten)
Wie in Abb. 59 zu sehen ist, werden bei dieser Version drei zusätzliche Graphen
dargestellt. Da die Signale jetzt aus dem Interferometer kommen, ist es interessant
diese Signale zu beobachten bzw. zu analysieren, bevor sie verarbeitet werden.
Die ersten beiden Graphen zeigen das I1- bzw. I1’-Signal, nachdem die Signale von
der Karte erfasst werden. Der dritte Graph zeigt das I-Signal nach der Subtraktion,
also I=I1-I1’.
In der Abb. 60 werden vier Graphen dargestellt:
I nach Anpassung (Entfernung des DC-Anteils und Median-Filter)
Q durch H.T
Gefilterter Ausgang
Ausgang gleich nach Algorithmus (vor Butterworth-Filter)
Der Algorithmus stellt wiederum nur den Betrag der Geschwindigkeit dar. So ist
hier auch die Richtung nicht zu erkennen.
Das Signal aus dem Algorithmus (Winkelgeschwindigkeit) besitzt nun eine
erhebliche Störung. Diese kann nicht lediglich mit einem Median-Filter entfernt
82
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
werden. Durch das Butterworth-Filter wird diese Störung reduziert. Obwohl das
gefilterte Signal eine deutliche Verzerrung besitzt, ist es gut genug um die
Geschwindigkeit zu schätzen und andere Parameter wie z.B.
Maximalgeschwindigkeit oder Oszillationsfrequenz genau zu messen.
Auch hier wird eine Verzögerung am Ausgang ausgelöst.
Abb. 59: Benutzerinterface des Programms A. Versuch mit I1 und I1´aus Interferometer
83
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Abb. 60: Benutzerinterface des Programms B. Versuch mit I1 und I1´aus Interferometer
3.3.5.2 Analyse von Daten aus den Messungen
Wie schon im Abschnitt 3.3.4.2 Gebrauchsanweisung erwähnt, ermöglicht das
LabVIEW-Programm Dateien zu speichern, die nützlich für die Analyse der
Experimente sein könnten. Durch Betätigung der Taste „auf Datei speichern“ werden
automatisch folgende drei Dateien unter einem geeigneten Namen abgespeichert: I-
Signal, Ausgang und Zeitarray. Jede Datei enthält so viele Werte wie der
entsprechende Array und wird durch „number of scans to read“ bestimmt.
Eine solche Analyse soll nachstehend durch ein Beispiel verdeutlicht werden.
Setzen wir voraus, dass während des Messvorgangs folgende
Einstellungsparameter gewählt wurden:
Steuerungssystem:
‚ Vibrationssfrequenz=2 Hz
‚ Amplitude: Wurde so eingestellt, dass ein Modulationsfaktor von 50 erreicht
wurde.
‚ Tastensteuerung auf Front Panel :
84
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
‚ number of scans to read=6000
‚ scan rate=1000
‚ „Pfad“= C:\Labview6\Interferometer\Messungen
Dann werden in das Verzeichnis C:\Labview6\Interferometer\Messungen drei
Dateien gespeichert, welche folgende Namen besitzen:
‚ Datei Isignal_ModFreq 2 and K 50_1000 ms_6000 Samples
‚ Datei Ausgang_ModFreq 2 and K 50_1000 ms_6000 Samples
‚ Datei ZeitArray2 and K 50_1000 ms_6000 Samples
Die erste Datei enthält das I-Signal, die zweite Datei beinhaltet das Ausgangssignal
und die dritte die entsprechenden Zeitpunkte, gemessen in ms.
Mit einem Tabellenkalkulationsprogramm wie Excel kann man nachträglich die
Messungen analysieren, Tabellen und graphische Darstellungen gewinnen, etc. Die
folgenden beiden Abbildungen zeigen solche Darstellungen für Eingang bzw.
Ausgang.
Isignal
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0
0,2
0,4
0,6
0 200 400 600 800 1000
Zeit (ms)
I (V
olt
s)
Abb. 61: Analyse eines I-Signals mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms. A
85
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Ausgang
0
200
400
600
800
1000
1200
0 200 400 600 800 1000
Zeit (ms)
Win
ke
lge
sc
hw
ind
igk
eit
(R
ad
/se
c)
Abb. 62: Analyse des Ausgangs mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms. A
In den nächsten beiden Abbildungen sind die gleichen Signale von t=330 ms bis
t=680 ms zu sehen.
I-Signal
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0
0,2
0,4
0,6
330 380 430 480 530 580 630 680
Zeit (ms)
I (V
olt
s)
Abb. 63: Analyse eines I-Signals mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms. B
Ausgang
0
200
400
600
800
1000
1200
330 380 430 480 530 580 630 680
Zeit (ms)
Win
kelg
esch
win
dig
keit
(R
ad
/sec)
Abb. 64: Analyse des Ausgangs mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms. B
86
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
Mehrere Messungen wurden während des Projekts durchgeführt. Einige dieser
Messungen können in Anhang B nachgesehen werden.
3.4 SCHLUSSFOLGERUNGEN
Im dritten Kapitel wurde die im Labor realisierte Arbeit dokumentiert. Im
Abschnitt 3.2 wurde dabei der Ausgangpunkt für die Erstellung eines
Homodynvibrometers erklärt. Hier ist auch beschrieben, wie die benötigte optische
und mechanische Einrichtung eingebaut wurde. Im darauf folgenden Abschnitt 3.3
wurde erläutert, wie ein Demodulationssystem für ein solches
Homodynvibrometer als LabVIEW-Programm implementiert wurde.
Die Ergebnisse der Versuche haben zur Folge:
Das gesamte System funktioniert zweckmäßig als Vibrometer. Das heißt, es ist in
der Lage, Geschwindigkeit bzw. Vibrationsfrequenz zu messen.
Die optische Einrichtung ist kritisch für die richtige Funktionsweise des
Interferometers. Die hinreichend genaue Justierung von optischen Bauteilen stellt
eine nicht zu vernachlässigende Herausforderung dar. Auch die optisch/elektrische
Wandlung durch Photodetektoren und die analoge Anpassung (I/V-Wandlung)
sind sehr wichtig.
Verschiedene Arten von Störungen (sowohl optische als auch elektrische)
verfälschen das Signal und haben unerwünschte Folgen im Demodulationsvorgang.
Signalverarbeitung ist eine unentbehrliche Phase im Demodulationsprozess.
Es ist wichtig, den Offset-Anteil des Signals zu entfernen.
Mit Hilfe der Hilbert-Transformation kann man verschiedene Versuche
durchführen. Allerdings tauchen Probleme auf, wie die Nicht-Erkennung der
Bewegungsrichtung des Messobjekts oder Fehler in das berechnete Q-Signal, wenn
es einen geringen DC-Anteil gibt.
Aufgrund der beschränkten Bandbreite ist der Fehler am Ausgang größer mit
steigender Frequenz. Die Amplitude der Vibration hat ähnliche Folgen, da für
87
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
größere Ablenkungen auch der Modulationsfaktor K größer wird. Eine zu niedrige
Amplitude verursacht, dass der Demodulationsalgorithmus nicht richtig
funktioniert. Es gibt also immer einen optimalen Modulationsfaktor bzw. eine am
besten geeignete Amplitude.
88
Thesis Laservibrometer Ivan Flores Delgado Dezember, 2006
4 ZUSAMMENFASSUNG
UND AUSBLICK
In dieser Diplomarbeit wurde zunächst eine theoretische Einleitung zum
Interferometer gegeben. Zunächst wurden die Grundlagen sowohl der optischen
Interferenz als auch des Zweistrahlvibrometers präsentiert. Weiterhin wurde die
Demodulation beim Homodynkonzept erläutert.
Danach wurde eine mathematische Untersuchung der I- und Q-Signale
durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass diese Signale eine Bandbreite von
fm f ©-B )1(BW benötigen. Die I- und Q-Signale wurden durch einen
Funktionsgenerator erzeugt und der eben erwähnte Zusammenhang experimentell
überprüft.
Dann wurde ein Homodynvibrometer im Labor eingerichtet. Hier wurde von
einem Mach-Zehnder-Interferometer ausgegangen, und verschiedene Varianten
wurden geprüft.
Die Justierung der Komponenten war eine wichtige Aufgabe, die genau untersucht
werden musste. Andere Abschnitte des Interferometers wie z.B. das
Steuerungssystem und die analoge Schaltung wurden als gegeben betrachtet und
nicht weiter untersucht.
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Ein Demodulationssystem wurde mit digitaler Technologie in Betrieb genommen.
Dafür wurden eine DAQ-Karte und ein PC benutzt. Der Algorithmus, mit dem das
Demodulationssystem arbeitet, wurde in LabVIEW implementiert.
In diesem Programm wurde eine Anwendung der Hilbert-Transformation benötigt.
Das verursachte Probleme wie beispielsweise, dass die Bewegungsrichtung des
Messobjekts nicht erkannt wurde oder Fehler, wenn das Signal zusammen mit
einem DC-Anteil erfasst wurde.
Um Störungen bei der Signalerfassung zu vermeiden, mussten die Signale durch
verschiedene Filter verarbeitet werden.
Die Funktionsfähigkeit des Vibrometers wurde durch verschiedene Messungen
nachgeprüft.
Als Verbesserungs- oder Erweiterungsvorschläge bieten sich an:
Eine genauere Einrichtung der Mach-Zehnder-Interferometer. Verschiedene
Variationen sollten ausprobiert werden. Mit vier Photodioden zu arbeiten ist
wichtig, um echte I- und Q- Signale zu generieren. Auf diese Weise braucht man
weder Hilbert-Transformation noch eine Entfernung des DC-Anteils.
Die analoge Schaltung muss erweitert werden, die Anschlusse sollen besser gegen
Einstreuung von Störsignalen geschützt sein. Der Analog/Digital -Wandler sollte
eine höhere Abtastrate besitzen. Zu deren genauerer Festlegung sind noch weitere
Untersuchungen nötig.
Auch das Programm könnte auf verschiedene Weise verbessert werden:
Tiefere Untersuchung der Filter für die Signalverarbeitung oder Implementierung
zweier unabhängiger Programme für die Erfassung bzw. Anpassung und
Verarbeitung von Signalen.
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ANHANG
A.1 LABVIEW BLOCKDIAGRAMME
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LabVIEW Implementierung. Algorithmus zur Demodulation
LabVIEW Implementierung. Algorithmus zum Speichern
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A.2 VERSCHIEDENE MESSERGEBNISSE
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A.3 HP-PROGRAMME
Bessel-Funktionen und Energie
´PvQ´
<< 0 1 E FOR
I 2 * I ´N´ STO
J SQ + 1 STEP
2 * 0 ´N´ STO
J SQ + 2 / >>
´Pv´
<< 0 1 E FOR
I I ´N´ STO
J SQ + 1 STEP
2 * 0 ´N´ STO
J SQ + 2 / >>
Dabei ist:
´J´
<< 0 0 M FOR
I I ´K´ STO
JK + 1 STEP >>
´JK´
<< -1 K ^ d 2 / N 2 K * + ^ * K ! N K + ! * / >>
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LITERATURVERZEICHNIS
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http://www.infosys.tuwien.ac.at/Teaching/WissArtikel.html. Stand vom
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http://www.tek.com/products/signal_sources/arbexpress.html . Stand
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ANHANG
A.1 LabVIEW Blockdiagramme