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24. Ausgabe - Juni 2018 Gemeindebrief der ev. Kirchen- gemeinde Gechingen

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24. Ausgabe -Juni 2018

Gemeindebriefder ev. Kirchen-gemeindeGechingen

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Liebe Leserin, lieber Leser von „Himmelgrün“,

„Es gibt Reichtümer, an denen man zugrunde geht, wenn man sie nicht mit an-

deren teilen kann“ – dieses Zitat aus Michael Endes „Momo“ trifft mit Sicherheit

auf viele Reichtümer zu: auf den Reichtum des Glaubens in der Gemeinschaft

etwa, den Reichtum der Schönheit unserer Welt, den materiellen Reichtum, der

uns zum Teilen mit Bedürftigen einlädt – aber eben auch auf den Reichtum der

Musik, um den es in diesem Heft gehen soll.

Kaum etwas verbindet Menschen so sehr miteinander als das gemeinsame Erle-

ben eines musikalischen Ereignisses. Zusammen ein Konzert zu besuchen, in der

Kirche eine Aufführung genießen, ein paar Tage lang ein Musikfestival besuchen

und dabei auf einem überfüllten Zeltplatz übernachten oder einfach mit einem

Menschen seiner Wahl gemeinsam in Ruhe eine CD genießen – den musikalischen

Reichtum dieser Welt kann man auf so vielfältige Weise erleben, dass den Mög-

lichkeiten dazu keine Grenzen gesetzt sind. Und am Besten tut man das ge-

meinsam. Das mag vielleicht daran liegen, dass uns unser ganz persönlicher Mu-

sikgeschmack fast zwangsläufig mit Menschen zusammenbringt, die ohnehin

schon ähnlich „ticken“ wie wir selbst. Die Musik bringt uns dann in einem Um-

feld zusammen, in dem wir uns verstanden fühlen, akzeptiert, erwünscht, ja

sogar geliebt. Und da spielt es letztlich keine Rolle, ob man gemeinsam in der

Oper Verdis Rigoletto hört, in der Messehalle die Rolling Stones oder Helene Fi-

scher, in Wacken das Open Air Konzert, in der Stiftskirche die Johannespassion,

im Gottesdienst der Afroamerikaner die Gospelgesänge oder im verrauchten

Jazzkeller das Saxophon-Quartett.

Wenn wir in diesem Heft über die vielen Facetten des musikalischen Reichtums

berichten, dann ist mir wichtig, diesen Reichtum nicht nur auf den Raum unse-

rer Kirche bezogen zu wissen. Dafür beobachte ich viel zu oft, wie Menschen in

den unterschiedlichsten musikalischen Zusammen-hängen Lebensfreude und Ge-

meinschaft erleben, Begeisterung bis hin zur Ekstase, positive Energie, die sie

auflädt, aber auch Verständnis, Toleranz und Friedfertigkeit, die sie dann in ihr

persönliches Umfeld weitertragen. Natürlich haben auch die sogenannten „Ha-

ter“, also Menschen, die ihren Lebensinhalt aus Hass, Ablehnung, Demütigung

und Beleidigung anderer oder gar aus Nationalismus und Rassismus beziehen,

ihre eigene Musik, ihre eigene Szene. Aber die ist klein und soll an dieser Stelle

bei aller Skepsis ihr gegenüber sonst keine Erwähnung verdienen!

Musik und Glaube waren schon immer enge Verbündete. Denken wir nur an die

Psalmen: „Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit

Trompeten und Posaunen, jauchzet vor dem Herrn, dem König!“ (Psalm 98).

Das gemeinsame Singen und Musizieren ist bis heute ein besonders lebendiger

und attraktiver Teil des evangelischen Gemeindelebens.

Das alles und mehr ist Grund genug, sich einmal mit dem musikalischen Reich-

tum der Welt im Allgemeinen und dem in unserer Gechinger Gemeinde im Be-

sonderen zu beschäftigen.

Viel Spaß bei der Lektüre des neuen „Himmelgrün“ wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Ulrich Büttner

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himmelgrünhimmelgrün

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vorneweg Inhaltsverzeichnis

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3

Drei dicken Damen

Zusammenspiel

Lieblingslieder und ihre Wirkung

Der musikalische Reichtum

unserer Gemeinde

Die Organisten und ihre Lebensläufe

4 - 7

8

9

10 - 11

12 - 15

16 - 19

20 - 21

himmelgrünhimmelgrün

aktuell

sonst noch was 22 - 23

ImpressumHerausgeber: Ev. Kirchengemeinde Gechingen,

Brunnenstr. 4, 75391 Gechingen

Druck: Nussbaumverlag, Weil der Stadt

Redaktionskreis: Hartmut Benzing, Sabine Krauss,

Gisela Mezger, Ulrich Büttner, Werner Dürr

und Claudia Dürr und weitere Gastschreiber

Bilder: Google Bilder, Dr. Ernst Joachim Bormann

Dieses Exemplar kostet ca. 60 Cent! Wenn Ihnen

himmelgrün gefällt und Sie das weitere Erscheinen

unterstützen wollen, freuen wir uns über Ihre

Spende! Konto 5433002 BLZ 6039000 Volksbank,Stichwort: Gemeindebrief

Man weiß, es fehlt in vielen Chören

In erster Linie an Tenören.

Die gab es einst wie Sand am Meer,

doch jetzt, wo kriegen wir sie her?

Im Kirchen- und Begräbnischor:

Oft leere Stühle beim Tenor.

Ach, eilt herbei, kommt ihr Tenöre,

rettet uns doch aus der Misere

und macht so nebenbei Karriere.

PS Wenn dazu andre Stimmen kämen,

um im Chore Platz zu nehmen,

würd sich wohl niemand weiter grämen.

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Da sind sie: Alt, grau und mit mächti-

gen Maßen ausgestattet - aber wun-

derschön und hoch musikalisch. Die

Rede ist nicht etwa von Frau Müller,

Meier und Lehmann, sondern von den

drei Glocken im Turm der Gechinger

Martinskirche.

Endlich habe ich sie kennengelernt.

Erst neulich. Ende Mai nahm mich

Rolf Schwarz mit hinauf in den Glo-

ckenturm. Ich bekam eine exklusive

Führung und war am Ende tief beein-

druckt.

Tage später erfuhr ich von der Mesne-

rin Gwenda Hauff Essentielles über

Glocken, Glockenschläge und Glo-

ckengeläut, denn da wird nicht ein-

fach drauf losgebimmelt, das hat al-

les seine Ordnung.

Unsere Martinskirche ist stolze 537

Jahre alt. Nur unwesentlich jünger,

nämlich 523 Jahre, sind die Glocken

im Turm. Leider nur zwei von ih-

nen; denn die dritte, die kleinste

Glocke, fiel zunächst 1917 dem

Krieg zum Opfer - sie musste ab-

geliefert werden. Schon 1923

konnte sie ersetzt werden, nur

um kurz darauf im 2. Weltkrieg

erneut herunter genommen zu

werden. Erst 1951 konnte das

Dreiergeläut wieder vervollständigt

werden.

Genau dort stand ich am Ende der

Führung und staunte. Alle drei Glo-

cken wollte ich unbedingt anfassen.

Ganz überrascht war ich von der Rau-

heit des Metalls. Dass sie in all den

Jahren dunkelgrau geworden sind ist

selbstverständlich. Ich finde, sie tra-

gen es mit Würde. Oben an jeder

Glocke die Inschrift und nach unten

hin in schlichter Schönheit breiter

auslaufend. Ein dicker Klöppel in der

Glocke und ein schmuckloser "Ham-

mer" außen daran. Aufgehängt an di-

cken Balken (genannt das Joch), die

der Erschütterung beim Vollgeläut

standhalten müssen. Darum herum

einiges an Gestänge und Verbindungs-

leitungen zu den Motoren, Frequenz-

umrichtern und zur "Perconta", der

Mutteruhr von der Firma Perrot.

Doch dazu später mehr.

Links vor mir hängt die kleine Glo-

cke, ihre Tonart ist "B". Mittig ist die

größte mit einem "F" und bei der

mittleren, rechts außen, ertönt ein

"As", wenn sie angeschlagen wird.

Beim Vollgeläut ist das kein harmoni-

scher Dreiklang, sondern ein melodi-

sches Motiv, welches dem Te deum

laudamus (Evangelisches Gesangbuch

Nummer 191) nachempfunden ist.

Es ist schon erstaunlich, denn bereits

1827 wird in der Chronik erwähnt,

dass sich "In dem Thurm eine Uhr be-

findet, welche Viertel und Stunden

schlägt." Und das geschieht auch heu-

te noch. Das Viertel wird jeweils von

der kleinen und der großen Glocke

erledigt - also "bim, bam". Um halb

klingt es dann - "bim, bam, bim,

bam". Das Anschlagen um dreiviertel

und zur vollen Stunde führen Sie bit-

te in Gedanken selbst fort.

Wenn die Stundenzahl angeschlagen

wird, sind die mittlere und die große

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Glocke im Einsatz. Das hört sich z.B.

bei 4h/16h wie folgt an: "ding, ding,

ding, ding, - dong, dong, dong,

dong."

Außer diesem profanen Anschlagen,

lediglich um die Uhrzeit anzuzeigen,

gibt es auch noch das liturgische Läu-

ten, welches im "Handbuch für Mes-

ner" (ja, so etwas gibt es) erklärt

wird und streng geregelt ist.

Die BETGLOCKE

ist in der Regel die größte Glocke

(bei uns also die F-Glocke) und läutet

um 7h und um 18h bzw. 20h. Sie ruft

zum Morgen- und Abendgebet und ist

eine tägliche Erinnerung an Christi

Auferstehung bzw. an sein Begräbnis.

Für die Kinder im Flecken war das

Abendläuten sehr wichtig, denn dann

musste man zu Hause sein. Wer das

nicht schaffte, lief Gefahr vom "Uffe-

mergemännle" (andernorts war das

der "Nachtkrab`) geholt zu werden.

Die KREUZGLOCKE

wird in Gechingen um 11h und um

15h geläutet. Die mittlere As-Glocke

verweist auf die Zeit da Jesus an das

Kreuz geschlagen wurde (11h) und

später dann verstarb (15h). Das

11Uhr-Läuten rief früher auch die

Frauen vom Feld zum Kochen heim.

Die TAUFGLOCKE

ist die kleine B-Glocke und wird bei

uns kurz geläutet während die Ge-

meinde im Gottesdienst das Vater

Unser spricht.

Die SCHIEDGLOCKE

die Mittlere, kommt zum Einsatz,

wenn ein Gemeindemitglied verstor-

ben ist. Sie ruft zur Fürbitte für den

Verstorbenen und seinen Angehöri-

gen.

Die BETGLOCKE

Die KREUZGLOCKE

Die TAUFGLOCKE

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llDas Vorläuten erklingt automatisch an

Sonn- und Feiertagen vor den Gottes-

diensten. Um 9h und um 9.30h er-

schallt die große Glocke für drei Minu-

ten. Das volle Geläut hört man dann

um 10h für 7 1/2 Minuten.

Manuell gesteuert wird das Geläut

beim Gang zum Friedhof, beim Vater

Unser und bei Taufhandlungen während

eines Gottesdienstes.

Bei außergottesdienstlichen Veranstal-

tungen, wie Konzerten oder Vorträgen,

insbesondere wenn Eintritt verlangt

wird, darf nicht geläutet werden.

Die Frage ist nun, wie wissen die Glo-

cken, ob sie schlagen oder läuten müs-

sen, wie lange und wann sie ihre Arbeit

aufnehmen müssen und vor allem, wel-

che an der Reihe ist?

Wie schon erwähnt, wurde das erste

mechanische Schlagwerk im Jahre 1827

montiert. Es war natürlich mit der

Kirchturmuhr abgestimmt und durch

ein ausgeklügeltes System verbunden.

Die Uhr wurde täglich von Hand aufge-

zogen auf jene Art, wie wir es heutzu-

tage noch von den Kuckucksuhren ken-

nen. Das Läuten musste vom Mesner,

vom Lehrer oder von einem verantwor-

tungsvollen Schüler übernommen wer-

den. Drei dicke Seile hingen von oben

in der Glockenstube bis nach unten in

den Eingangsbereich zur Empore. Die

Löcher sind immer noch in der Decke

zu sehen.

Wie zu lesen steht wurde am Altjah-

resabend 1958 vom Kirchengemein-

derat beschlossen, dass eine elekt-

rische Glockenläutanlage ange-

schafft werden soll. 1995 wurde es

im Gechinger Kirchturm ganz mo-

dern - Uhr und Läutwerk sind näm-

lich seither computergesteuert.

Computersteuerung der Glocken

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Das ist die sogenannte "Percon-

ta" Mutteruhr der Firma Perrot

(auf Ebene 1 /EG). Sie erhält

Funksignale von der Atomuhr

aus Frankfurt am Main. Der

Langwellensender steht in Main-

flingen bei Frankfurt und sendet

das durch eine Atomuhr gene-

rierte deutsche Zeitsignal der

Physikalisch-Technischen Bun-

desanstalt in Braunschweig. Die

Uhr ist nur ein Empfänger, der

die Daten umrechnet und an-

zeigt. Viele Uhren, vor allem

die Funkarmbanduhren, synchronisieren

sich nur ein Mal am Tag. Von dieser Mutter-

uhr wird jede Minute ein Impuls an die alte

mechanische Kirchturmuhr nach oben ge-

sendet, diese läuft dann eine Minute weiter

und übernimmt die komplette Funktion des

Schlagwerks und die Uhrenanzeige an den

vier Seiten des Turmes (Ebene 2).

Ebenso sind alle Programme für das gesam-

te Läuten der Glocken in der "Perconta"

Mutteruhr von der Mesnerin hinterlegt. Sie

sorgt dafür, dass die Glocken punktgenau

schwingen.

Falls das mit dem "punktgenau" nicht so

hinhaut, gibt es ja immer noch RolfSchwarz, Jürgen Böttinger und EugenRentschler, die sich sehr gerne und mit viel

Liebe um alle Probleme im Glockenturm

kümmern.

Diesen Artikel zu schreiben, samt der dafür

nötigen Recherchen zu betreiben, hat mir

so viel Freude bereitet. Vielleicht merken

Sie dem Beitrag mein persönliches Engage-

ment auch an. Das kommt nicht von unge-

fähr - ist sozusagen göttlichen Ursprungs -

denn ich bin in Erfurt in der GLOCKENgasse

geboren und im Dunstkreis des Erfurter

Doms aufgewachsen. Der beherbergt eine

Riesenglocke, die Gloriosa, welche lange

Zeit als größte Glocke Europas galt.

Die "Perconta" Mutteruhr der Firma Perrot

QUELLENNACHWEIS:

Herr Rolf Schwarz

Frau Gwenda Hauff

Herr Hartmut Benzing

"Martinskirche Gechungen 1481 - 1981" , Festschrift

zum 500. Kirchenjubiläum

"Heimatbuch", Herausgeber: Gemeinde Gechingen

1963

"Handbuch für den Dienst in Kirche und Gemeinde-

haus", Herausgeber: Mesnerbund der Württembergi-

schen Evangelischen Landeskirche e.V. 2004

An dieser Stelle ein ganz

herzliches Dankeschön der

Kirchengemeinde an das

Technikteam, das bereits seit

Jahren im Hintergrund arbei-

tet und immer zur Stelle ist!

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Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten unsere Kirchturm-

uhr samt Glocken sind amerikanisch. Die kennen sich nämlich mit "fake news"

und "alternativen Wahrheiten" bestens aus. Manchmal tun und sagen sie einfach

etwas anderes, als Sache ist.

Dabei bin ich so ziemlich abhängig von beiden. Denn ich bin Allergiker, kann

kein Metall auf meiner Haut vertragen. Somit habe ich weder eine Uhr am

Handgelenk befestigt noch eine um den Hals baumeln. Geh ich aus dem Haus,

und bewege mich innerhalb vom Flecken, schau ich auf die Kirchturmuhr und

bin dann auf dem neuesten Stand - zumindest zeittechnisch. Kann ich das Zif-

ferblatt nicht erkennen, entweder weil ich mit Blindheit geschlagen oder ein-

fach zu weit weg bin, spitze ich halt meine Ohren (ja gut, funktioniert auch nur

noch eines) und höre quasi die Zeitangabe. Ich weiß ja schließlich wann und wie

oft die Glocken schlagen und wann es warum läutet. Nach 32 Jahren "Leben ne-

ben der Kirche" weiß ich Bescheid. Da hab ich das sozusagen im Blut.

Nur, was ist, wenn die Uhr falsche Zeiten anzeigt und das Schlagen und Läuten

der Synchronisation, diesem feinem Zusammenspiel zwischen Uhr und Glocken,

abgeschworen haben? Wenn aus einem erhofften Zusammenspiel ein grausames

Verwirrspiel wird und mir die Sinne vernebelt? Wem soll ich trauen? Augen oder

Ohren? Dann, tja dann wird´s böse für mich. Ganz böse.

Fängt morgens um sieben schon an. Wenn`s läutet steh ich auf. Wenn´s zu früh,

zu spät oder gar nicht läutet, ist der Tag schon gebraucht. Dann stehe ich näm-

lich zu früh, zu spät oder gar nicht - nein, das dann doch nicht! Aber das zieht

sich durch den Tag. Alles, was ich an Terminen zu bewältigen habe

schiebt sich nach vorne oder nach hinten. Wobei, zu früh

geht ja noch - im Zweifelsfall sitze ich die Zeit einfach

an Ort und Stelle ab. Aber zu spät ist meist fatal, denn

gerade an jenem Tag wäre ich bestimmt mal pünktlich

aufgerufen worden.

Um die Mittagszeit geht es gerade so weiter. Da ich mich

nicht recht auf die Aussage von Uhr und Glocken verlassen

kann, fange ich zu früh oder zu spät zu kochen an. Bin ich zu früh,

kriegt der Enkel um 13.15h kaltes Essen. Bin ich zu spät bekommt er eventuell

gar keines, weil er dringende Anschlusstermine hat.

Am Abend potenziert sich das Ganze dann. Gehe ich zu früh ins Bett, kann ich

vielleicht ab vier Uhr schon nicht mehr schlafen. Gehe ich zu spät, lohnt es sich

bis zum sieben-Uhr-Läuten gar nicht mehr sich hinzulegen.

Der Biorhythmus geht flöten. Es folgen schlimme Tage, bis der sich wieder ein-

gependelt hat. Ich kann´s Ihnen sagen.

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Letztendlich versuche ich die Mesnerin zu

erwischen und sie, natürlich gaaanz dezent, auf die Mi-

sere mit Uhr und Glocken hinzuweisen. Ja, ja, winkt sie

ab, die fachkompetenten Herren seien schon informiert.

Spricht´s und dreht ab. Je nachdem, wie groß die Schäden

durch den Stromausfall waren, dauert die

Reparatur halt. Aber früher oder später kriegen die Männer das wieder hin.

Und ich "ticke" dann auch wieder richtig.

Ein nicht ganz ernst gemeinter Beitrag von Sabine Krauss

Lieblingslieder und ihre Wirkung

Bei der Vorbereitung dieses Himmelgrüns fielen dem Redaktionsteam spontan drei

Lieder ein, die jedem in seiner jetzigen Situation helfen oder ihn begleiten.

Sabine Krauss fiel sofort „Großer Gott wir loben Dich“ ein. Obwohl es von diesem

Lied viele Varianten gibt und wir kurz diskutierten welche Melodie, so geht es Sabine

mehr um den Inhalt, das Gotteslob! Für Sie ist der Dank und das Loben das Allerwich-

tigste im Leben. Egal in welcher Situation, traurig oder fröhlich, der Glaube an den

großen Schöpfer und Herrn bestimmt ihr Denken und Handeln. So ganz nach dem

kirchlichen Spruch: „Danken schützt vor Wanken. Loben zieht nach oben.“

Gisela Mezgers Lieblingslied ist „Bei Gott bin ich geborgen, still wie ein Kind, bei ihm

ist Trost und Heil“. Jedes Mal, wenn Sie dieses Lied hört oder singt, stellen sich ihre

Haare auf, es durchläuft sie ein wohliges Gefühl und sie fühlt dieses Geborgensein

ganz wörtlich. Wie ein Kind im Schoß der Mutter, zufrieden und ohne Sorgen, so fühlt

sie sich von Gott gehalten und geborgen. „Geborgen“ kommt ja von dem Wort „je-

manden bergen“, also Schutz bieten, ihm einen sicheren Raum geben.

Ein schönes Bild für Jeden von uns.

Mein derzeitiges Lieblingslied, das ich meist zu Tagesbeginn singe, ist „Dir Gott will

ich vertrauen in schwerer Zeit“. Es spiegelt alle meine schmerzlichen Gedanken in

der Trauer um unsere Tochter Ronja wieder. Es bleibt aber nicht nur im Trauern und

im Schmerz, sondern vergisst nicht den Dank für eine wunderbare Zeit mit schönen

Erinnerungen. Es schafft ebenfalls Raum für die Klage an Gott und für die Hoffnung,

dass das Leben für die Hinterbliebenen weitergeht und dass Gott uns in der Ewigkeit

zusammenführt. Ja, dieses Lied gibt mir Halt und drückt alle Gefühle der Trauer aus.

Welches ist ihr Lieblingslied? Bei welcher Musik spüren

Sie Entspannung, Geborgenheit und Trost?

Nehmen Sie sich mal wieder Zeit für ihre Lieblings-Musik!

Diese Zeit ist nicht verloren, sondern gibt neue Kraft und

definitiv ein Lächeln im Gesicht.

Claudia DürrBild von imago/Westend61

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Ein Sprichwort sagt: „Gott achtet den, der arbeitet; er liebt den, der singt.“ Da-

mit soll keineswegs der Stellenwert von Haus- und Erwerbsarbeit geschmälert wer-

den! Aber mehr als jedes andere Mittel und mutmaßlich mehr als jede andere

Kunstform kann die Musik Menschen bewegen. Musik kann zu Tränen rühren, zu Be-

geisterungsstürmen hinreißen, zum Nachdenken bringen, religiöse Gefühle we-

cken. Musik kann Gefühle ausdrücken, für die einem die Worte fehlen. Musik kann

trösten, stärken, ergreifen, beglücken, begeistern. Und deshalb spiegeln sich in

ihr die Regungen und Gefühle in der ganzen Bandbreite wieder, die uns Menschen

ausmacht. Sie ist die universellste Sprache der Welt. Ich möchte sogar sagen: sie

ist die Sprache Gottes! Denn sie wird von jedem verstanden, auch ganz ohne Wor-

te. Sie kann Menschen zusammenbringen, die sonst nie zusammen kommen wür-

den; und sie kann deshalb Verständnis füreinander wecken, Menschen einander nä-

her bringen, Frieden stiften, sie kann Freundschaft und Liebe in Gang setzen.

„Musik ist immer etwas Lebensbejahendes, das hilft, den Kopf nicht in den Sand

zu stecken – ob es sich um Karnevalsschlager oder Werke von Mozart handelt“, so

Henning Krautmacher, Frontmann der Kölner Kultband „Höhner“. Papst Benedikt

XVI. benannte einst drei Quellen der Musik: die Erfahrung der Liebe, der Trauer

über Tod und Leid sowie die Begegnung mit dem Göttlichen. „Je reiner und je

wahrer“ sie diese Erfahrungen zum Ausdruck bringe, „desto besser ist die Musik.“

So gehört Musik unzweifelhaft zur Religion – ob gregorianischer Gesang, brausen-

des Orgelspiel oder schamanische Flötenklänge. Der britisch-amerikanische

Schriftsteller Aldous Huxley, der sich intensiv mit mystischen Erfahrungen befass-

te, schrieb: „Was nach der Stille am ehesten das Unsagbare ausdrückt, ist die Mu-

sik.“

Als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Gechingen bin ich von großer

Dankbarkeit erfüllt, dass der musikalische Reichtum unserer Gemeinde kaum

Grenzen kennt. Da stört es mich auch nicht, dass ich hin und wieder zu hören be-

komme: Gechingen? Klar, das kenne ich, da ist doch die Kantorei! Nein, eine Ge-

chinger Kantorei gibt es nicht - noch nicht! Aber wir haben eine Chorarbeit, die Ih-

resgleichen sucht. So ist unser Kirchenchor keineswegs auf die alten Choräle fest-

gelegt, sondern überrascht immer wieder mit modernem Material und akkurater

Interpretation. Unser VOCO – unter gleicher Leitung wie der Kirchenchor – wächst

und wächst, nicht nur was seine Größe, sondern auch seine musikalische Klasse

und seinen Zusammenhalt anbelangt. Die Zusammenarbeit mit der christlichen

Popikone Judy Bailey bleibt unvergessen. Unser Begräbnischor ist bestens aufge-

stellt und verleiht den Trauerfeiern eine unvergleichliche Würde.

Weiter geht es mit den Instrumenten: der Posaunenchor ist eine Klasse für sich, ist

bei vielen Anlässen alternativlos und besticht durch eine stilistische Bandbreite –

und das immer „zum Lob Gottes“, so der selbstgestellte Auftrag der Bläserchöre

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im Land. Und während andere Gemeinden Sonntag für Sonntag schauen müssen, dass die

Orgelbank besetzt ist, dürfen wir auswählen, wer zu welchem Anlass am Besten passt. Da

wir in Sachen Orgelspieler so gut versorgt sind, leihen sich andere Kirchen unsere Organis-

ten immer wieder aus. Das sagt ja alles! Jeder unserer Organistinnen und Organisten kann

übrigens auch am Klavier bzw. E-Piano überzeugen. Das begeistert mich völlig! Und dann

sind da auch noch die zahlreichen Klavierspieler in unserer Gemeinde, die bei allen mögli-

chen Anlässen gerne in die Tasten greifen. Ab und an begleite ich auch mal das eine oder

andere Lied auf der Gitarre, etwa, wenn eine Tauffamilie sich das wünscht. Auch die Band-

arbeit kommt nicht zu kurz. Zusammen mit meiner Familie habe ich einen riesigen Spaß da-

ran, hin und wieder einen Gottesdienst oder eine Konfirmation musikalisch zu begleiten.

Momentan arbeite ich darauf hin, eine feste Kirchenband zu installieren. Die Türen stehen

hier ganz weit offen. Schon früher gab es immer wieder ausgezeichnete Bands unter dem

Dach unserer Kirche.

Und schließlich möchte ich keineswegs den Gemeindegesang unterschlagen. Nie zuvor habe

ich eine Kirchengemeinde erlebt, die so gerne und gut singt und so schnell neue Lieder

lernt wie die unsere hier in Gechingen! Mehr über diese musikalischen Aktivitäten unserer

Gemeinde sind in diesem Heft nachzulesen!

Einen ganz wesentlichen Punkt möchte ich aber noch anschneiden: in unserer Kirche ist

derzeit viel von demographischer Entwicklung zu hören... Die Kirche sei auf einem abstei-

genden Ast, heißt es. Ich beobachte aber auch, dass es Dinge gibt, die die Menschen an un-

serer Kirche lieben und schätzen: etwa das diakonische Engagement, die menschlichen

Werte in einer oft unmenschlichen Welt … aber eben auch die MUSIK! Musik kann Menschen

in die Kirche bringen, die sonst von sich aus nie auf die Idee kämen! Ich meine jetzt gar

nicht so sehr die Weihnachtsoratorien oder Passionsspiele, die die Massen mobilisieren, son-

dern ich denke mehr an jene Frauen und Männer, die in den Chören unserer Gemeinde eine

Heimat finden. Warum hier und nicht anderswo? Weil die Musik in unseren Kirchen einem

besonderen Zweck dient: Nämlich nicht der Selbstdarstellung, sondern dem Verweis auf ei-

nen Höheren, einen Mächtigeren, auf Gott! Unsere Sängerinnen und Sänger, unsere Musike-

rinnen und Musiker wissen: mit meiner Musik leiste ich meinen Beitrag zur Verkündigung

dessen, der diese Welt geschaffen hat und sie liebt und erhält.

Der Geigenbaumeister Martin Schleske aus München sagt es stellvertretend für die vielen in

der Kirche musikalisch Engagierten: „Mit der Musik erfüllst du einen priesterlichen Dienst.

Und das geschieht, ob du es merkst oder nicht, wenn du quasi der Musik dienst. Also wenn

du nicht dein Ego rausspielst – was viele machen – sondern wenn du sagst, nein ich diene

einer Wahrheit, die geht über mich hinaus. Und das ist die Musik. Und darin segne ich die

Menschen. Sonst würde keiner ins Konzert gehen, wenn es nicht heilsam wäre.“

Kann man es schöner sagen? Musik im Raum der Kirche hat etwas Heilsames, Segnendes, ja

Priesterliches. Es geht nicht um Selbstdarstellung. Es gibt den Hinweis auf unseren Schöp-

fer. Und Schleske ergänzt: „Es klingt vielleicht pathetisch ein bisschen, aber es spricht et-

was zu meiner Seele. Und die Musik ist für mich eigentlich die Sprache Gottes oder das Ge-

bet Gottes. Die Musik ist fast so was wie: dass Gott in die Welt hineinspricht, schlicht und

ergreifend, damit wir die Welt ertragen können. Ohne Musik könnten wir unser Leben, glau-

be ich, nicht ertragen. Oder wir könnten die Welt nicht ertragen.“

Durch Musik die Welt besser ertragen können und sich ihr eher gewachsen fühlen – und

dann den Auftrag Gottes erfüllen, nämlich durch die Musik Liebe, Gerechtigkeit und Versöh-

nung hinaus zu tragen: gibt es einen schöneren Zweck, dem wir uns verpflichten könnten

als diesem? Ich glaube kaum!

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Wie kam ich auf die Idee, Orgel zu spielen?

Nun, die Orgel gehört zu meiner Kindheit: meine Mutter war Pfarrfrau, und weil

mein Vater im Krieg und dann noch vier Jahre in Gefangenschaft war, musste sie

ihn irgendwie ersetzen. Und neben vielen Funktionen und Ämtern, die sie innehat-

te, war sie eben auch Organistin. Wir Kinder saßen jeden Sonntag neben ihr auf

der Orgelbank, sangen die Lieder mit und fanden das wunderbar. Mit acht Jahren

bekam ich Klavierunterricht, und nach der Konfirmation spielte ich allsonntäglich

in einer Vaihinger Behelfskirche auf dem Harmonium. Orgelunterricht bekam ich

erst während meiner Berufsausbildung. Und noch viel später, als ich mit meiner

Familie schon in Gechingen wohnte, legte ich nach einem zweijährigen Kurs die C-

Prüfung ab. Pfr. Kenner meinte damals, wenn ich schon auf der Orgel üben wolle,

sollte ich ruhig auch mal ab und zu im Gottesdienst spielen. So gesellte ich mich

zu den anderen Organisten. Wir waren ein gutes Team, auch später, als es man-

chen Wechsel gab. Man konnte sich aufeinander verlassen, und man half halt aus,

wenn‘ nötig war. Das ist bis heute so geblieben. Früher haben wir alle oft auswärts

gespielt und manches Abenteuer erlebt; z.B., dass eine Orgel trotz großer Anstren-

gung einfach nicht aufging, dass mal kein Choralbuch da war, oder dass schon ein

Organist auf der Orgelbank saß, weil der Pfarrer versehentlich zwei Organisten be-

stellt hatte. Bei einer Hochzeit in einem Nachbarort sollte ich eine Sängerin be-

gleiten. Mitten in ihrem Gesang fing die Orgel an fürchterlich zu heulen, so dass

die Dame nicht mehr zu hören war. Da sitzt man dann als Organist schon recht be-

lämmert da. Aber wenn auch manchmal etwas schief ging, im Großen und Ganzen

hat mir diese Aufgabe immer Freude gemacht.

Wir vom Begräbnischor

Auch wir stellen uns gerne vor,

wir sind ein kleiner, aber wichtiger Chor.

Umrahmen die Trauerfeier mit unsrem Gesang

und begleiten die Gemeinde beim letzten Gang.

Bei Wind und Wetter singt der Begräbnischor,

über die Gräber hinweg, melodisch sonor.

Bekommen wir dann ab und zu mal ein großes Lob,

freut sich unsere Dirigentin bei der nächsten Prob.

Wir singen von Hoffnung und Trost in schwerem

Leid

Jederzeit gerne mit unserer Adelheid. Von Doris

Schwarz

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Pfarrer, Mesner, Organist,

dieses weiß ein jeder Christ,

gehör'n, soviel ist ganz klar,

halt zum Kirchen-Inverntar!

Jeden Sonntag in der Früh

selbstverständlich kommen sie.

Jeder ist auf seinem Platz.

Ist einer krank, dann kommt Ersatz.

Dass das Trio stets erscheint,

das erwartet die Gemeind'!

Wehe dem, der 'mal vergisst,

dass er an der Reihe ist!

Keiner merkt's, wenn er ist da,

wenn er fehlt, dann gibt’s Trara!

Dann nennt man das pflichtvergessen,

findet seine Tat vermessen.

Drum ist's gut, wenn er stets kommt,

weil das der Gemeinde frommt!

Für den Pfarrer, der allein,

kann das 'ne Belastung sein.

Für die Mesner, die zu zweit,

ist damit geteilt das Leid.

Doch am besten haben's wir:Organisten gibt es vier!Unsre Orgel ist schon alt

und klingt schräg,

wenn's

draußen kalt.

Vielleicht gibt’s mal eine neue.

Das tät uns saumäßig freue!

Unsre Orgel hat noch Täne,

manchmal schiefe, meistens

schöne.

Wer die Töne ihr entlockt,

sonntags auf dem Bänkchen hockt?Eine Dame und drei Herrensind da abwechselnd zu hören,

üben sonntags schon ganz früh,

intonier'n die Liturgie,

stimmen die Choräle an,

dass die G'meind' auch singen kann.

Wenn die Glocken ausgeläutet,

Vorspiel Einstimmung bedeutet.

Mancher hört ganz gerne zu,

mancher schläft in sanfter Ruh',

mancher laut sich unterhält,

da vom Vorspiel er nichts hält.

Ist der Gottesdienst zu End',

jeder schnell zum Ausgang rennt.

Nur der arme Organist

immer noch am Werke ist,

spielt den „Rausschmeißer“

mit Schwung

und mit viel Begeisterung.

Er kann spielen, was er mag:

Sinfonie mit Paukenschlagl,

„Hänschen klein“ in Dur und Moll,

Kufsteinlied, es ist ganz toll!

Niemand merkt es, niemand lauscht,

was von oben niederrauscht.

Jeder denkt jetzt an den Braten,

ob er auch recht wohl geraten.

Ist das Nachspiel endlich aus,

geht der Organist nach Haus',

lenket freudig seine Schritte

zu der heimatlichen Hütte,

legt beiseit' das Notenheft

nach besorgtem Amtsgeschäft.

Nun kann er zufrieden ruh'n,

muss 'ne Woch' lang nichts mehr tun.

Spaß beiseit'! Ich und die Herrn

tun den Orgeldienst sehr gern.

Und ich hoff', dass das Quartett

viele Jahre noch besteht!

M eine Organisten-TätigkeitIch kann nicht mehr genau sagen wer mich zum Orgeldienst animiert hat. Ich vermute mal der damalige Pfar-

rer Bock in Schönaich. Das war so etwa im Jahr 1965. In dieser Zeit war ich auch im Posaunenchor tätig, wo

mein ältester Bruder Leiter des Posaunenchors war.

Ich nahm dann Orgelunterricht in Böblingen beim damaligen Kantor Karl Böbel. Neben 3 weiteren

Organisten war ich etwa alle 4 Wochen zum Orgeldienst eingeteilt. Gelegentlich war ich auch in den Nachbar-

gemeinden Neuweiler (Weil im Schönbuch) und Breitenstein (Weil im Schönbuch) tätig.

Nach meiner Heirat im Jahr 1971 wohnte ich mit meiner Familie in Magstadt. Auch in dieser Zeit war ich in

Schönaich als Organist tätig. Mit dem Umzug nach Gechingen im Jahr 1975 gab ich dann den Orgeldienst in

Schönaich auf. Nach unserem Einzug in Gechingen hat mich jemand - ich erinnere mich nicht mehr wer das

war - zum Orgeldienst empfohlen. Von etwa 1977 bis 2014 war ich alle paar Wochen in Gechingen tätig. Ge-

legentlich wurde ich auch zu den Nachbargemeinden gerufen. Von Gerhard Ulmer

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Nach zweijährigem Klavierunterricht konnte ich 1953 mit 12 Jahren das Orgelspie-

len lernen. Schon vier Jahre später war das erste Ziel: die C-Prüfung in evang. Kir-

chenmusik erreicht. Der theoretische Unterricht (Gehörbildung, Liedkunde, Orgel-

bau u.a.) fand im Wohnzimmer meines verehrten Lehrers Gerd Witte in Trossingen

statt. Beim Prüfungs-Dirigieren eines vierstimmigen Satzes in der Kantorei half mir

das Mitsingen im Chor und „Abgucken“ bei Meister Witte sehr, denn Dirigier-Übun-

gen waren im Vorfeld nicht eingeplant!

Nun begann das Orgeln in Kindergottesdiensten, einmal auch bei einer Abend-

mahlsfeier. Als unerfahrener Neuling wusste ich nicht, dass nach der Gnadenzusa-

ge „Von Gott kommt mir ein Freudenlicht“ zu spielen war. Eine Weile Stille – vor

lauter Angst verkroch ich mich hinter den Spieltisch, bis der Pfarrer endlich sagte:

„Dann singen wir halt ohne Orgel“. Dieser Blackout hat sich im Gedächtnis einge-

nistet: Bis heute wird bei jedem Dienst geschaut, ob alle Lieder richtig aufge-

steckt sind und welches „Amen“ gespielt oder nur gesprochen wird! -

Immer wieder durfte ich meinem Lehrer bei seinen Orgelkonzerten registrieren,

eine verantwortungsvolle Aufgabe: richtig umblättern, auf den Punkt ein Register

dazu ziehen oder wegnehmen. So ergaben sich eindrucksvolle Begegnungen mit

damals bekannten Organisten an der Orgel in der Trossinger Martin-Lutherkirche.

Von 1960-1962 während des Studiums zum Volksschullehrer in Stuttgart war mein

2. Lehrer Prof. Helmuth Rothweiler an der Orgel im Alten Schloss. Seine Eintragun-

gen in den Noten erinnern mich heute noch an einen ausgezeichneten Unterricht.

Üben konnte ich auf der großen Orgel in der Paul-Gerhardt-Kirche im Stuttgarter

Westen- Gegenleistung: Mitsingen in der Jugendkantorei. In dieser Zeit war mein

Wochenendziel oft Althengstett, wo meine Schwester ebenfalls orgelte und ich ihr

gern den Dienst abnahm: Als Belohnung gab's immer ein leckeres Mittagessen!

Durchs Orgelspielen mit Chorleitung erhielt ich meine 1. Lehrerstelle an der

evang. Volksschule in Spaichingen (von 1962-68). Gerd Witte stellte mich 1963 als

Chauffeur und Registrant zu seinem Orgelkonzert im Berner Münster an- für mich

ein besonderes Erlebnis. Ein Höhepunkt 1964: Bei der feierlichen Einweihung des

neuen Instrumentes in der evang. Kirche durfte ich als Erster die Orgel zum Klin-

gen bringen!

An Ostern 1967 fuhren Traute und ich nach Blois an der Loire in Frankreich- bei

der kath. Messe in der Kathedrale war es mir vergönnt, unter Anleitung des blin-

den Organisten ein Bach-Präludium während der Kommunion zu spielen – Erinne-

rung pur!

Nächste Station: Calw-Wimberg 1968-1971- Lehrer an der Wimbergschule und ei-

ner der Organisten in der evang. Kirche.

Seit 1971 bis heute: Gechingen, Konrektor i.R.- und immer noch orgelnder Pensio-

när! Dazu aushelfen in Althengstett, Ostelsheim, Simmozheim, Stammheim, Hirsau

und Oberjesingen.

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Zum Abschluss noch ein Highlight: Bei meiner Goldenen

Konfirmation 2005 in Trossingen durfte ich auf der inzwi-

schen modernen, größeren Orgel im Festgottesdienst spie-

len- ein Kreis hat sich dadurch nach 52 Jahren geschlossen!

Seit gut einem Jahr entlastet und hilft uns Myriam Kühn-

Junge. Wir begrüßen sie sehr herzlich in unserem Organis-

ten-Quartett und wünschen ihr viel Freude beim Spielen,

im Augenblick noch auf dem neuen E-Piano.

Von Hartmut Benzing

Feld-, Wald- und WiesenorganistMit der Schulzeit begann meine musikalische Laufbahn. Meine Mutter war der An-

sicht, dass ich nicht nur Lesen und Schreiben lernen sollte, sondern auch ein Musikin-

strument.

So kam ich 1965 zu Frau Kasper auf den Bergwald, und dort lernte ich das Spielen auf

der Blockflöte, und vor allem auch das Notenlesen.

Ein bis zwei Jahre dauerte diese sehr intensive musikalische Grundausbildung, und

dann wechselte ich zu Wolfgang Kübler, um das Klavierspielen zu erlernen.

Wolfgang Kübler, später Professor an der Musikhochschule in Trossingen und renom-

mierter Konzertpianist, war damals selbst noch Schüler und verdiente sich mit Kla-

vierstunden sein Taschengeld.

Bald schon verließ er Gechingen, um zu studieren, und mein neuer Klavierlehrer wur-

de Friedrich Voß aus Calw. Bei ihm musste ich ziemlich schwierige Stücke einüben,

und ich wurde damals zu einem ganz ordentlichen Klavierspieler.

Das rief den damaligen Gechinger Pfarrer Burkhardt auf den Plan. Er motivierte

mich, auf die Orgel umzusteigen. Unterricht erhielt ich beim Calwer Bezirkskantor

Baldenius. Neu erlernen musste ich natürlich das Spielen mit dem Pedal.

Baldenius legte nicht nur Wert auf die Literaturstücke, sondern ganz besonders auf

das Choralspiel und die Begleitung der Gemeindelieder.

Neben dem Unterricht begann ich, regelmäßig im Gottesdienst zu spielen. Die an-

fänglich große Nervosität ging mit der Zeit auf ein erträgliches Maß zurück. Ganz weg

geht sie aber nie.

1977 legte ich an der Kirchenmusikschule in Esslingen die sog. C-Prüfung für neben-

amtliche Kirchenmusiker ab.

Seither hatte ich keinen Unterricht mehr, und auch mein Fleiß beim Üben hielt sich

in Grenzen.

So bin ich ein sog. Feld-, Wald- und Wiesenorganist geworden. Kein Künstler, sondern

ein Orgelhandwerker, der einen Gottesdienst unfallfrei begleiten kann.

Und das mache ich seit jetzt 45 Jahren immer noch gerne, nicht nur in Gechingen,

sondern auch in auswärtigen Kirchengemeinden.

Da werde ich regelmäßig zu Aushilfsdiensten gerufen, und ich ziehe daraus folgenden

Schluss: wenn ich spiele, ist es zumindest besser, als wenn keiner spielt.

Von Tilmann Schwarz

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Dass dieser Satz stimmt, glauben auch die Sängerinnen und Sänger unserer bei-

den Chöre. Auf jeden Fall hat man diesen Eindruck, wenn man bei den Auftritten

der beiden Chöre live dabei ist. Kirchenchor und Voco. Wir wollen deshalb Chor-

leiterin Kerstin Pfeiffer fragen, wie sie das sieht.

1. Hallo Kerstin, schön, dass du dir Zeit für dieses Interview nimmst. Du bist ja aus Dach-tel und viele Gechinger kennen dich gar nicht richtig. Erzähl mal ein bisschen von dir. Wel-chen Musikstil magst du besonders. Magst du eher Klassik oder Rock?Beides! Sonst würde und könnte ich nicht den Kirchenchor oder den Voco mit ih-

ren unterschiedlichen Stilrichtungen dirigieren.

3. In der Gechinger Kirchengemeinde hat die Musik seit jeher einen hohen Stellenwert. Seitdu in Gechingen Chorleiterin bist, gibt es neben dem Kirchenchor, der vor allen Dingendas klassische Liedgut pflegt, einen neuen Chor, den Voco, der auch jüngere Sänger an-spricht. Warum braucht es in Gechingen sogar zwei Angebote für geistliche Musik? Erst mal vorneweg: Es gibt schon auch einige junge Sängerinnen und Sänger im

Voco, aber wenn du als „jünger“ Leute zwischen 40 und 60 bezeichnest – und

dieses Alter haben die meisten im Voco - dann gefällt mir das, da ich selber zu

der Alterspanne gehöre .

Zu deiner eigentlichen Frage: Die Menschen haben unterschiedliche Musikge-

schmäcker und jeder hat seine Berechtigung. Da Singen – und auch das Singen

über/von/für Gott, egal in welchem Musikstil - einfach richtig gut tut und Freude

macht, ist es sehr schön und für eine kleinere Kirchengemeinde wie Gechingen

auch etwas Besonderes und Tolles, wenn für jeden etwas dabei ist. Da kann je-

der und jede, der/die gerne singt, seinen Platz finden und Gott mit der Musik lo-

ben, die ihm/ihr am nächsten ist und in der er/sie sich am besten ausdrücken

und wiederfinden kann. Sowohl im Kirchenchor als auch im Voco wird das ge-

schätzt. Und Gott gefällts hoffentlich auch!

4. Seit du die Leitung in den Chören übernommen hast, beobachte ich und viele andereauch, in beiden Chören eine sehr positive Entwicklung. Das hat nicht nur etwas mit der ho-hen musikalischen Qualität zu tun. Es ist vor allen Dingen die Freude in den Augen der

Sängerinnen und Sänger. Man spürt, das ist echt, da kommt was rüber. Ich habe das Ge-fühl, dass die Botschaft von Herzen kommt. Ist das auch dein Eindruck?

Das freut mich sehr, wenn das rüberkommt! Denn das ist mir das wichtigste –

natürlich neben den richtigen Tönen! Ein christlicher Chor hat für mich im Ver-

gleich zu einem weltlichen Chor noch eine weitere Dimension: Es geht darum,

etwas ganz existentiell Wichtiges zu erfahren und weiterzugeben, nämlich die

Liebe Gottes. Von der Hoffnung, der Freude, dem Trost, dem Angenommensein

in jeder Situation in Jesus zu singen und das mit Hilfe der Musik wirklich zu

spüren und das bei anderen lebendig werden zu lassen – das ist voller Sinn.

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Oder anders ausgedrückt: die Fülle. Mehr wünsche ich mir als Chorleiterin nicht und mehr

kann ich mir auch gar nicht wünschen. Dann bin ich am Ziel.

5. Man merkt dir an, dass Musik in deinem Lebenund in eurer Familie eine sehr große Bedeutunghat. Wie wurde deine Liebe zur Musik geweckt? Ich habe schon immer gern gesungen, war im

Kinder- und Jugendchor bei mir am Ort. Mei-

ne Eltern ermöglichten mir auch, Gitarre und

Klavier zu lernen und die Musik liegt bei mir

in der Familie. Meine Mutter hat immer gern

mit uns gesungen und mein Vater liebte den

Jazz. Mein Großvater mütterlicherseits und

seine Schwester hatten eine sehr schöne

Stimme, sangen in den österreichischen Gast-

wirtschaften und begleiteten sich dabei mit

einer Zither. Meine Großeltern väterlicher-

seits sangen in ihrer Gemeinde alles mehrstimmig ohne Begleitinstrument und hatten ein

Harmonium. Das ging als Erbe an mich über und die ersten zwei Jahre meines Klavierunter-

richts übte ich also auf dem Harmonium. Mein Jugendchorleiter war sehr engagiert und

machte ein tolles Programm mit uns, und er förderte uns auch. Bei mir befruchtete sich

mein Gesang, das Klavier- und Gitarrenspiel gegenseitig. Ich saß oft stundenlang in meinem

Zimmer und spielte und sang alle Liederbücher, die ich hatte rauf und runter. Schlussend-

lich weckten der Musik-Leistungskurs und der Schulchor meine Liebe zur klassischen Musik.

Es hat dann tatsächlich geklappt und ich konnte Musik studieren. Zuerst Rhythmik (Musik

und Bewegung an der Musikhochschule in Trossingen) – was nun meinem Dirigierstil zugute-

kommt, denke ich - , und dann Gesang an der Musikhochschule in Mannheim. Allerdings

musste ich hier dann auch meinen Lebensunterhalt inzwischen selber finanzieren und konn-

te nicht ganz so viel üben, wie ich gerne wollte. Die Chorleitung kam erst vor 13 Jahren auf

mich zu. In meine – ich nenne es jetzt mal - späte Berufung bin ich so langsam reingewach-

sen und freue mich, wenn ich nächstes Frühjahr nach 2 Jahren Weiterbildung meine C-Prü-

fung in Chorleitung hoffentlich gut abschließen kann.

6. In beiden Chören bietet ihr immer wieder Projekte an, wo man auch einfach mal auf begrenzte Zeitmitsingen kann. Warum sind Projekte eine gute Möglichkeit, Menschen von heute zum Mitmachen zubewegen?

Heutzutage gibt es viele Angebote und der Mensch ist mobil. Man legt sich nicht mehr gerne

auf längere Zeit fest und plant kurzfristiger. Viele haben Stress und dann ist ihnen ein (wei-

teres) Hobby zuviel. Da passt es dann besser, wenn man weiß: 6 oder 10 Proben, das schaff

ich, das ist überschaubar. Da kann ich dabei sein, länger nicht.

Ich bin überzeugt, dass man heutzutage nur über Projekte mit anschließendem Auftritt

neue Sängerinnen und Sänger für einen Chor gewinnen kann. Deshalb versuche ich, in bei-

den Chören jedes Jahr zu einem Projekt einzuladen.

Übrigens kann ich hier gleich zum nächsten Projekt des Kirchenchores einladen:

Von Ende September bis Mitte Dezember (ca. 10 Termine) üben wir Stücke zu Psalm 24 ein.

Abschluss wird ein Advents-Konzert mit weiteren Instrumentalsolisten am Samstag, den

15.Dezember abends in der Martinskirche in Gechingen sein.

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Der Voco lädt dieses Jahr zu zwei Konzerten ein: Zum Jahreskonzert am Freitag,

den 9.November in der Martinskirche in Gechingen und am Freitag, den 16.No-

vember zu einem Benefizkonzert nach Aidlingen in die kath. Kirche. Danach ist

jeder/jede eingeladen, zu den Chorproben dazuzustossen. Das nächste Projekt

kommt bestimmt!

7. Ich habe den Eindruck, dass gerade über die geistliche Musik Menschen einen einfache-ren Zugang zum Glauben bekommen. Wenn in der Bibel vom „Himmel“ berichtet wird,dann sind dort auch fast immer die „himmlischen Chöre“ erwähnt, die anbetend Gott denSchöpfer mit ihrem Gesang loben. Kannst du das für dich als Kerstin Pfeiffer selber auchso sehen? Was bedeuten geistliche Lieder für deinen persönlichen Glauben?Ja, tatsächlich, in der Musik, den geistlichen Liedern, kann ich Gott begegnen,

ihm nahekommen oder Gott kann nahe zu mir kommen, in dem ich ihm Raum

gebe. Das kann aber auch in der Stille geschehen. Vor allem im letzten Jahr habe

ich für mich verstanden, was Lobpreis bedeutet. Ich dachte lange, dass man Gott

nur loben kann, wenn es einem gut geht. Wie sollte ich Gott loben, wenn ich Sor-

gen hatte? Doch während einer Lobpreiszeit verstand ich, dass es darum geht,

durch das Singen der Lieder den Blick, den Fokus zu verändern, weg vom Negati-

ven/von den Ängsten - hin zur Hoffnung. Das macht was mit einem, und gibt

neue Zuversicht.

8. Sich von Woche zu Woche auf die Proben vorzubereiten, zu überlegen, welche Lieder ge-sungen werden sollen? Wie können die Sänger motiviert werden zu üben? Wie kann dieFreude an den Liedern wohl am besten rübergebracht werden? Das ist ja weit mehr als das was in deinem Anstellungsvertrag steht. Was ist deine Motivati-on dazu und wie bereitest du dich persönlich auf Proben und Auftritte vor?Meine Motivation ist einfach, dass mir selber die Lieder Freude bereiten und ich

mich darauf freue, sie dem Chor beizubringen und sie vom Chor zu hören, wenn

sie fertig einstudiert sind.

Die Lieder kann ich nur mit dem Chor singen, wenn sie bei mir „gefunkt“ haben.

Vor den Proben singe ich alle Stimmen nochmal durch und überlege mir, was bei

den Liedern wichtig ist und welche Lieder ich heute Abend üben will. Auch über-

lege ich, wie ich das Einsingen gestalte.

9. Noch eine Frage zum Schluss: Wenn du die Wahl hättest, welchen Chor würdest du ger-ne leiten und in welchen Chor würdest du gerne mitsingen?Leiten möchte ich alle 3 Chöre, die ich habe: Den Kirchenchor, den Voco und den

Chor im Diakonissenmutterhaus in Aidlingen. Mitsingen möchte ich vielleicht mal

kurz (hab ja keinen Abend mehr frei) im Chor „Gospel im Osten“, um zu sehen,

wie der Dirigent Tom Dillenhöfer arbeitet und den Chor während des Gesangs zu

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erleben. Und wenn es sich für eine

bestimmte Zeit mal ergeben sollte,

möchte ich gerne mal in einem sehr

kleinen professionellen Chor singen.

Vielen Dank liebe Kerstin für dieses

Interview. Ich bin mir sicher, dass

sich jetzt noch mehr Menschen von

dir zum Singen ermuntern lassen.

Von Werner Dürr

Ich will dem HERRN singen

Ich will dem Herrn singen(und spielen) mein Leben lang und meinen Gott loben, solange

ich bin (Psalm 104,33). Dieser Vers aus Psalm 104 ist mir in den letzten Jahren besonders

wichtig geworden. Wenn ich einmal sterben werde, soll dieser Vers in meiner Todesanzei-

ge erscheinen. Es ist mir ein Herzenswunsch und Anliegen Gott zu loben, Ihm zur Ehre zu

singen und zu spielen. Ich möchte das mit einem festen Willen tun solange es mir möglich

ist. Der Kirchenchor, der Posaunenchor und der Begräbnischor bieten mir Gelegenheit die-

sen Vorsatz jede Woche neu einzuüben. Die Proben und Auftritte sind ein fester Bestand-

teil meines Dienstes.

Gerade bei Begräbnissen wird mir immer wieder bewusst, dass das Leben hier auf dieser

Erde endlich ist und die Ewigkeit auf uns wartet. Insbesondere die tiefgehenden Texte der

alten Choräle und Kirchenlieder bringen immer wieder zum Ausdruck, was wirklich zählt.

Deshalb will ich Gott mit diesen Liedern loben und ihn anbeten. Aktuell berührt mich be-

sonders das Lied: „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist meine Hoffnung. Es

bringt zum Ausdruck, was im Angesicht der Ewigkeit wirklich zählt. Dies ist meine feste

Hoffnung.

Im Herbst 2014 las ich im Blättle eine Anzeige "Mitsinger für Musical gesucht". Da ich ger-

ne singe, meldete ich mich spontan zu Proben für das Musical Amazing Grace an und bin

seither dabei.

Wir sind eine bunt gemischte Gruppe - alle Sängerinnen und Sänger sind mit ganzem Her-

zen und voller Kehle engagiert. Unsere Chorleiterin Kerstin bringt uns schöne Lieder aus

dem neueren christlichen Umfeld nahe, die ich mit Freude singen kann. Auch über das

Proben hinaus haben wir eine gute Gemeinschaft miteinander, z.B beim Brotbacken, Wan-

dern, gemütlichen Beisammensein usw.

Der Voco-Chor:

Voco übersetzt heißt „Ich rufe“. Und viele kamen, als 2013

dieser Chor als ein Projekt der evangelischen Kirche Gechin-

gen gegründet wurde. Mittlerweile sind es über 50 Männer

und Frauen zwischen 15 und 75 Jahren, die Freude am Singen

von Gospel und christlicher Popmusik haben. Mit ihren Liedern

wollen sie Gott loben und aufrufen, sich mit Jesus und dem

Evangelium zu beschäftigen. Jeden Donnerstag von 19.00 bis

20.30 Uhr treffen sich Sopran, Alt, Tenor und Bass und proben

für Auftritte im Gottesdienst und für eigene Konzerte. Da alle

viel Freude am Singen haben und unter der Leitung von Ker-

stin Pfeiffer auch jeder sprichwörtlich „das Beste“ aus sich

rausholt, konnte der Voco schon sehr schöne Projekte einstu-

dieren und realisieren. Zum Beispiel die Mitwirkung beim Mu-

sical Amazing Grace im Frühjahr 2015 in der Schwarzwaldhalle

in Karlsruhe und als Highlight der Auftritt 2016 beim Konzert

von Judy Bailey in der Gechinger Gemeindehalle. Sicher ist:

Die Chorleiterin hat noch einiges vor mit ihrem Chor…

Von

Evelyn

Blum

Von

Hermann

Wagner

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Die Anfänge des Posaunenchors starteten im Jahre 1967 bei Hermann

Schmid, ein Mann der ersten Stunde, im Proberaum. Bald kamen weitere

Spieler wie Hermann Wagner oder Klaus Stahl dazu und man verlegte die

Proben aus Platzgründen in den Kirchsaal. Viele Jahre lang wurde der

Poco mit viel Herzblut von Hermann Wagner geleitet. Er steckte viel En-

gagement in die Jungbläserausbildung und leitet noch heute den Bezirks-

Rentnerchor. Heute spielen ca. 25 Bläser an Trompete, Posaune, Tenorhorn, Flü-

gelhorn und Bass unter der Leitung von Markus Speitelsbach, der ebenso die 8

Jungbläser ausbildet. Viele Bläser wurden beim Jubiläumsgottesdienst am

3.12.2017 in feierlichem Rahmen vom Verband und von der Gemeinde geehrt. Bei

manchen Bläsern begann ich erstmal zu rechnen. Konnte das sein, das manche

schon 45 Jahre lang im Poco spielten, so alt waren die doch gar nicht. Seit un-

glaublichen 60 Jahren spielt zum Beispiel Karl-Heinz Hetzinger.

Unser Posaunenchor spielt nicht nur regelmäßig in den Gottesdiensten und unter-

malt feierliche Festgottesdienste an Weihnachten, Ostern und an Konfirmatio-

nen, sondern er spielt auch bei Hochzeiten und Trauerfeiern, in Pflegeheimen, im

Krankenhaus und auf dem Campingplatz. Und mit etwas Windglück können wir

am Sonntagmorgen die Bläserklänge zum Frühstück hören. Gut und gerne kom-

men so 20-25 Auftritte im Jahr zusammen, dazu noch die wöchentlichen Proben

und das regelmäßige Üben zuhause. Zusätzlich spielen noch viele Gechinger im

Bezirks-Posaunenchor mit. Der Chor hat eine gute Gemeinschaft und der Proben-

besuch ist intensiv und gut. Viele Freundschaften sind in den gemeinsamen Jah-

ren entstanden. Viele Bläser sehen ihren hohen Einsatz als Dienst für die Gemein-

de und als Ehrerweisung an Gott. „Gott loben, das ist unser Amt“ das ist seit Jah-

ren die Maxime des Chores. Markus Speitelsbach drückt es so aus: „Wie in Psalm

150,3 steht: „Lobet ihn mit Posaunen; lobet ihn mit Psalter und Harfe“. Wir wol-

len Gott danken für und mit unseren Gaben und durch unser Musizieren unseren

Mitmenschen Freude machen und auch die Botschaft der Bibel auf eine andere

Art predigen.“

Das Liedrepertoire des Posaunenchors reicht von Choralsätzen über klassische

Stücke von Vivaldi, Mozart oder Händel zu arrangierten Pop Hits, Musicals, Schla-

gern bis zu Balladen, im swing Stil komponierten Kirchenliedern oder rockig frei-

en Kompositionen. Die Lieder in Gottesdiensten werden meist von den Predigern

ausgesucht. Die Arrangements zu den Liedern sucht eine kleine Gruppe um den

Dirigenten heraus. Genau so die Vor-, Zwischen- und Nachspiele.

Auf die Frage welche Stilrichtungen bevorzugt gespielt werden, antwortete der

Dirigent folgendes: „Durch die altersmäßige Besetzung des Chores werden eher

etwas die rhythmisch nicht so anspruchsvollen Stücke bevorzugt, wobei immer

der Anspruch auch vom Chor besteht das eine oder andere etwas „schwierigere“

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Stück zu proben. Die Literatur fordert dies

auch in zunehmenden Maße, so dass man

ständig am Weiterentwickeln ist. Die Jünge-

ren spielen dabei eine wichtige Rolle. Durch

die Ausbildung in der Schule oder auch durch

Musikschulunterricht können die Jungen die

Alten unterstützen und mitziehen, was auch

gerne angenommen wird. Mit Übungs- und Be-

gleitungs-CDs gibt es mittlerweile gute Mög-

lichkeiten, sich Stücke anzuhören mit- und

nachzuspielen. Dies erleichtert das Einüben

der Stücke sehr.“ Die Notenwerke selbst kom-

men vom Evangelischen Jugendwerk, aber

auch von anderen kirchlichen Institutionen wie beispielweise vom BCPD oder vom VEP Bay-

ern. Alle Sätze werden „teuer“ bezahlt, kopieren darf man schon lange nicht mehr!

Die Jungbläserausbildung, die derzeit ebenfalls in den Händen von Markus Speitelsbach

liegt und 2x wöchentlich stattfindet, ist wichtig, wird aber immer schwieriger. Aufgrund

hoher Belastungen aus Schule und Freizeitaktivitäten gibt es kaum noch Kinder, Jugendli-

che oder auch Erwachsene, die ein Musikinstrument erlernen möchten. Und dies obwohl

die Ausbildung beim Poco kostenlos ist und auch Instrumente vom Chor gestellt werden.

Derzeit findet ein Austausch mit den Bezirksposaunenwarten statt, ob qualifizierter Zu-

satzunterricht durch die Musikschule machbar ist, um noch fundierteres Wissen zur Blas-

und Atemtechnik vermitteln zu können.

Zum Thema Geld: Der Poco erhält wie alle Chöre und Gruppen der Kirchengemeinde einen

jährlichen Zuschuss für Noten und Sonstiges und verwaltet seine Einnahmen und Ausgaben

selbst. Natürlich werden die Dirigenten vom Etat der Kirchengemeinde bezahlt, wobei

Markus Speitelsbach selbst, sehr viel im Ehrenamt leistet! An dieser Stelle ein ganz herzli-

ches Dankeschön an ihn.

Stehen höhere Anschaffungskosten für Musikinstrumente an, so erwirtschaftet der Chor

dies aus eigenen Mitteln, wie z. Bsp. Konzerten, kulinarischen Angeboten – die Rinderbur-

ger des Poco sind legendär, schmecken super und sind auf Märkten beliebt und schnell aus-

verkauft- oder auch durch Spenden.

Auf die Frage ob der Dirigent traurig oder glücklich ist „jetzt nur noch zu dirigieren“ be-

kam ich folgende Antwort: „Ich spiele mittlerweile bald 35 Jahre bzw. eigentlich nur 32.

Die letzten 3 Jahre bin ich in die Dirigentenrolle reingerutscht. Das Spielen vermisse ich

schon ab und zu. Daher versuche ich einmal im Monat zu den Bezirksproben zu gehen, in

meinem Musikkeller zur CD zu proben oder bei Ständchen mitzuspielen. „Nur noch dirigie-

ren“ hört sich abwertend an. Ich finde das Dirigieren sehr anspruchsvoll, da es nicht nur

um das reine Hören geht ob einer sich vergreift oder zu laut spielt. Es geht auch darum die

Emotionen eines Stückes zu verstehen und dies den Bläserinnen und Bläsern zu vermitteln,

so dass am Ende, das was sich der Komponist vorgestellt hat, in irgendeiner Form auch

klanglich wiedererkennbar ist.“ Jedenfalls macht ihm das Dirigieren richtig Spaß, der an-

fänglichen, leichten Unsicherheit ist Routine gefolgt. Seine Zufriedenheit - und die des

Chores - ist für ihn aber zweitrangig, denn Gott hat ihn an diesen Platz gestellt und ge-

wollt, dass er sich mit seinen Gaben für IHN einsetzt. GOTT LOBEN DAS IST UNSER AMT.

Schon heute dürfen wir uns auf eine Serenade des Chors in der Martinskirche am 22. Juli

2018 freuen.

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Taufen

14.01.2018 Tom Rau

01.04.2018 Leonel Heinzelmann

Lotta Klass

Ben Jona Köhnlein

Jule Lotte Köhnlein

15.04.2018 Anna Marcia Mezger

Marcel Alexander Schaible

Nora Trebing

22.04.2018 Franziska Lena Fritschle

Mike Felix Fritschle

06.05.2018 Alessio Brighina

Jannis Alexander Schaber

Finn Benjamin Stolz

10.06.2018 Henry Nicolas Guhl

Constantin Gabriel Cubillo Stephan

Janosch Stephan

Emelie Widmayer

K onfirmationen

15.04.2018 Milena Dobaj

Benjamin Dürr

Janina Häußler

Paula Junge

Jonathan Lionel Käfer

Maximilian Kellewald

Anna Marcia Mezger

Finn Josha Nothacker

Luis Antonio Piccinonno

Henry David Piesch

Marcel Schaible

Anna Tielesch

Nora Trebing

Jule Wolf

K onfirmationen

22.04.2018 Jonas Böttinger

Franziska Lena Fritschle

Mike Felix Fritschle

Marie Ginader

Maurice Justin Hirrle

India Noemi Jacinta Moura

Robin Rückforth

Dylan Schäfer

Levi Sehon

Camilla Laura Sehorsch

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Sterbefälle

07.01.2018 Waltraude Anna Anstätt

12.01.2018 Kurt Willi Schneider

07.03.2018 Gertraude Stefanescu

09.03.2018 Ronja Dürr

10.03.2018 Isolde Franke

08.04.2018 Michael Pfingstgräff

13.04.2018 Helga Häberle

14.04.2018 Lotte Marta Schwarz

07.05.2018 Fanni Hedwig Zipperle

16.05.2018 Hildegard Schäck

06.06.2018 Hugo Gehring

Termine von Juli bis Oktober

08.07.18 Pfarrgartenfest

10.07.18 Frauenfrühstück Referentin Gerdi Stoll Thema "Höhepunkte im Alltag"

15.07.18 Straßenfest des Musikvereins mit Gottesdienst

19.07.18 Seniorennachmittag auf dem Kirchhof

20.07.18 Mitarbeiterfest

22.07.18 Glaubenswanderung mit dem Schwarzwaldverein

22.07.18 Serenade des Posaunenchors in der Martinskirche

29.07.18 Ökumenischer Gottesdienst im Martinstift

12.08.18 Gottesdienst Röserhütten mit dem Schwarzwaldverein

25.09.18 Frauenfrühstück Referentin Cornelia Mack

29.09.18 Aktionstag für Kutina

30.09.18 Familiengottesdienst und Gemeindefest zum Erntedanksonntag

16.10.18 Dienstagsforum Referent Thomas Maier

23.10.18 Frauenfrühstück Referentin Marlene Trick

31.10.18 Abendandacht zur Reformation

09.11.18 Jahreskonzert Voco in der Martinskirche

16.11.18 Benefizkonzert des Voco in Aidlingen

27.11.18 Frauenfrühstück Referentin Mirjam Kühn-Junge

15.12.18 Advents-Konzert des Kirchenchors in der Martinskirche

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Welch ein Geschenk ist ein LiedSchon wenn der erste Ton erklingt,

Beginnt der Raum zu atmen und zu leben,

Ist es wie ein Erschauern, wie ein Schweben,

Als ob ein Zauber uns bezwingt.

Und eine Melodie befreit

Uns aus dem Irrgarten unserer Gedanken

Und öffnet alle Schleusen, alle Schranken

Unserer Seele weit.

Und löst uns los von Raum und Zeit,

Und aus der engen Dunkelheit,

Tragen die Töne ein Gedicht

Auf bunten Flügeln in das Licht,

Ein Schwarm von Schmetterlingen, der zur Sonne flieht!

Welch ein Geschenk ist ein Lied!

Betrübt, lässt es uns glücklich sein,

Doch glücklich kann es uns zu Tränen rühren,

Und es lässt uns in unsrem Hochmut spüren,

Wie ohnmächtig wir sind und klein!

Wo Worte hilflos untergehn,

Vermag ein Lied allein ein Kind zu trösten

All seine dunklen Ängste und den größten

Kummer gleich fortzuwehn.

Denn alles, was sich in uns regt,

Jedes Gefühl, das uns bewegt,

Jede Hoffnung, die uns erfüllt,

Hat ein getreues Spiegelbild

Im Fluss der Töne, der stets wechselnd weiterzieht.

Welch ein Geschenk ist ein Lied!

Reinhard Mey