Human Computer Interaction - uni-frankfurt.de...Human Computer Interaction Interaktionsgeräte und...

29
1 Hier wird Wissen Wirklichkeit Human Computer Interaction Interaktionsgeräte und Displays Prof. Dr. Detlef Krömker Institut für Informatik Johann Wolfgang Goethe-Universität Prof. Dr. Detlef Krömker Institut für Informatik 2 Hier wird Wissen Wirklichkeit B-CG – V07 Direct Manipulation and VEs Rückblick Kommunikation mit Informationssystemen über Kommandosprachen Eine der ersten Formen zur Kommunikation mit dem Rechner Beispiele UNIX Shell, MS-DOS Shell Datenbankabfragen dBase, SQL Programmiersprachen, Skriptsprachen

Transcript of Human Computer Interaction - uni-frankfurt.de...Human Computer Interaction Interaktionsgeräte und...

  • 1

    Hier wird Wissen Wirklichkeit

    Human Computer Interaction

    Interaktionsgeräte und Displays

    Prof. Dr. Detlef Krömker

    Institut für InformatikJohann Wolfgang Goethe-Universität

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    2 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Rückblick

    ‣ Kommunikation mit Informationssystemen über Kommandosprachen

    ‣ Eine der ersten Formen zur Kommunikation mit dem Rechner

    ‣ Beispiele‣ UNIX Shell, MS-DOS Shell‣ Datenbankabfragen

    ‣ dBase, SQL‣ Programmiersprachen,

    Skriptsprachen

  • 2

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    3 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Funktionalitäten

    Problem: Wie entwirft man eine Kommandosprachen-Struktur, die für diese Aufgaben geeignet ist?

    Lösungsansatz:

    ‣ Identifizieren der User Tasks‣ Typischerweise 1:1 Funktionalitäten mit Aktionen und Objekten‣ Häufiger Fehler: zu viele Aktionen und Objekte

    ‣ Verwirrend für Anwender‣ Mehr Code, mehr Fehler

    ‣ Auf der anderen Seite: ungenügende Anzahl von Aktionen können zuFrustration führen!

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    4 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Strukturierung von Kommandos

    ‣ Grundlage zur Wahl von Kommandos‣ Konsistentes Interface-Konzept‣ Unterstützt Merkbarkeit und das Erlernen

    ‣ Aber: Wahl der Kommandos nicht einfach‣ Beispiele Load/Save vs. Read/Write vs. Open/Close

    ‣ Häufiger Fehler: ‣ Wahl einer Computer-Metapher statt einer Metapher des

    Anwendungsgebietes

  • 3

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    5 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Natürlich-sprachliche Kommunikation

    ‣ Einer der aktuellen Trends der Mensch-Maschine-Interaktion‣ Verstärkte Nutzung von natürlicher Sprache zur Kommunikation mit dem

    Computer‣ Ein- und Ausgabe

    ‣ Probleme‣ Komplexität natürlicher Sprache‣ Unterschiede in der Aussprache (Kultur, Akzent, Stimmung)‣ Kontextabhängigkeit natürlicher Sprachen‣ Semantik‣ Große User Base

    ‣ Aktuelle Stand auf diesem Gebiet‣ Sehr beschränkte Anwendungsgebiete (z.B. Buchungssystem für Kino)‣ Kaum möglich:

    ‣ Intelligente Dialogführung‣ Freie Kommunikation

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    6 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Übersicht Interaktionsgeräte und Displays

    ‣ Intro

    ‣ TastaturStandardTastaturen für kleine Geräte

    ‣ Mouse & Co. (Pointing Devices WIMP, Zeigegeräte)

    ‣ Neuere Interaktionsgeräte (Ansätze)

    ‣ Displays

  • 4

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    7 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Interaktionsgeräte: Entwicklung der BandbreiteRechnerentwicklung seit den 60er Jahren

    ‣ Leistung: Hz → GHz

    ‣ Hauptspeicher kB → GB

    ‣ Sekundärspeicher kB → TB

    ‣ Eingabe: Lochkarten, Lochstreifen � Tastatur, Pens, Tablett, Handy, Maus, Digitale Kameras, Web Cams (40 MByte/Sek.)

    ‣ Ausgabe: 10 Zeichen/Sekunde � Megapixel Displays: 1,3 x 106 x 60 x 3Byte = 240 MByte

    Color Laser, Surround Sound, Force Feedback, VR

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    8 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Zukunft ?

    ‣ Gesteneingabe‣ Zweihändige Eingabe‣ 3D-Eingabe/Ausgabe

    ‣ Andere: Sprache, Wearables, Intelligent Cloths, Eye Trackers, Datenhandschuh, Haptische Interaktion, Force Feedback

    ‣ Neue Interaktionsformen und –technologien ständig in der Entwicklung

    ‣ Aktuelle Trends: ‣ Multimodale Interaktion

    Beispiel: Bedienung eines Navigationssystems mit Buttons oder Sprache

    ‣ Barrierefreiheit

  • 5

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    9 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Keyboard und Keypads

    QWERTY-Tastatur als de-fakto Standard‣ In Deutschland: QWERTZ‣ Christopher Sholes, 1879‣ Contra: Nicht einfach zu erlernen, nicht

    optimales Layout‣ Pro: Gewohnheit

    Eingabegeschwindigkeit

    ‣ Anfänger: 1 Anschlag pro Sekunde‣ Typischer Büroangestellter: 5 Anschläge

    (50 Wörter pro Minute)‣ Experten: 15 Anschläge pro Sekunde

    (ca.150 Wörter pro Minute)

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    10 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Tastatur-Layouts

    Zur Entwicklung:‣ Bewusst weit entfernte Platzierung von

    Zeichen, deren Kombination häufig vorkommt, d.h. Wege für Finger werden vergrößert

    ‣ Grund: Ausbremsen der Anwender, so dass das ein häufiges Verklemmen der Typenhebel seltener vorkommt

    ‣ Deutschland: leicht verändert zum QWERTZ-Layout‣ DIN 2137

    ‣ Frankreich: AWERTY

  • 6

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    11 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Tastatur-Layouts

    Dvorak-Layout‣ August Dvorak, 1920‣ Vokale auf der einen Seite, Konsonanten

    entsprechend der Häufigkeit der Verwendung mit der besseren rechten Hand

    ‣ Idee: ‣ Reduziert Fingerwege um

    mindestens eine Größenordnung‣ Ergebnisse von Versuchen: Die Vorteile

    für Dvorak-Layout belegen, konnten nicht reproduziert werden

    ‣ Wirtschaftliche Gründe widersprechen einer Einführung und Akzeptanz

    Details zu diesem Thema: http://www.zeit.de/archiv/1997/04/qwerty.txt.19970117.xml

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    12 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Weitere Tastatur-Layouts

    ABCDE-Style‣ Sequentielle Anordnung aller 26 Buchstaben in alphabetischer

    Ordnung‣ Vorteilhaft für ungeübte Anwender

    IBM-PC-Tastatur‣ Spezielle Form des QWERTY-Layouts - häufig kritisiert‣ BACKSLASH an der Stelle, an der die meisten Anwender die

    SHIFT-Taste erwarteten‣ Verschiedene Sonderzeichen sehr nahe an der ENTER-Taste

  • 7

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    13 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Gestaltungsrichtlinien für Tastaturen

    Gestaltungstichtlinien heute:‣ quadratische Tasten (1/2 inch)‣ 1/4 inch spacing between keys‣ Leicht konkave Oberfläche ‣ Rauhe Oberfläche zur Vermeidung des Abgleitens‣ Aktivierungskraft: 40 bis 125 Gramm ‣ Tastaturhub: 3 bis 5 Millimeters‣ Taktiles und auditives Feedback wichtig‣ Einige Tasten sollten größer sein (e.g. ENTER, SHIFT, CTRL) ‣ Einige Tasten (z.B. Feststelltaste/ CAPS LOCK) benötigen einen Statusindikator

    (z.B. Leuchtdiode, eingerastete Position)‣ Große, bedeutungsvolle und permanente Labels‣ Spezielle Gestaltung einiger „Home“-Keys zur einfachen, blinden Erkennung

    (Vorsicht: nicht standardisiert)

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    14 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Tastatur-Layouts

    Funktionstasten‣ Spezielle Tasten auf dem Keyboard‣ Im allgemeinen nicht standardisiert‣ Platzierung auf der Tastatur beeinflusst effiziente Nutzung Typische

    Beschriftung/Benamung: F1, F2, etc, manchmal auch bedeutungsvolle Beschriftung: CUT, COPY, etc.

    Aspekte zur Nutzung‣ Können die Anzahl der Tasteneingaben und damit auch der Fehler reduzieren ‣ Problem: Bedeutung einer Taste kann von Anwendung zu Anwendung unterschiedlich

    sein‣ Anwender müssen sich an die jeweilige Bedeutung erinnern‣ Andere Lösungen: Schablone, Darstellung der Funktion auf dem Bildschirm, …‣ Ggf. LEDs zur Darstellung der Verfügbarkeit einer Funktion oder Onn/Off-Status

    ‣ Wechsel zwischen Maus und Funktionstasten i.A. problematisch ‣ Alternative: Tastaturkommandos

  • 8

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    15 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Tastatur-Layouts

    Cursor-Tasten‣ Up, down, left, right ‣ Einige Tastaturen stellen auch Diagonal-Cursor-Tasten bereit‣ Erprobte Positionierung: Invertiertes T

    ‣ Ermöglicht es Anwender die mittleren 3 Finger in einer Form zu positionieren, die Hand- und Fingerbewegungen reduziert

    ‣ Typischerweise in Verbindung mit Auto-Repeat

    Aspekte zur Anwendung ‣ Wichtig für Formulareingabe und Direct Manipulation‣ Andere Bewegungen können ggf. mit anderen Tasten durchgeführt werden,

    z.B. TAB, ENTER, HOME

    ‣ Weitere Aspekte‣ Nummernfeld-Layout‣ Flächen zur Platzierung von Handgelenk und Hand

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    16 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Tastaturen für kleine Devices

    Anwendungsbereiche‣ Handies‣ PDAs

    Formen‣ Drahtlose und faltbare Tastaturen‣ Virtuelle Tastaturen‣ Cloth Keyboards‣ Soft Keys‣ Pens und Touchscreens

  • 9

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    17 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Tastaturen für kleine Devices: Handy

    Typischerweise Kombination statischer Tasten mit dynamischen Soft Keys‣ Multi-Tap-Funktion: Mehrfachbelegung von Tasten‣ Studie: Nachvollziehbare Techniken erhöhen Performanz

    Virtuelles Keyboard:‣ Tastatur auf dem Bildschirm, Aktivierung von Tasten mit Pen‣ Erreichbare Geschwindigkeit: 20 bis 30 Wörter/Min. (Sears ’93)

    Handschriftenerkennung‣ Allgemein: nicht vollständig gelöstes Problem‣ Vereinfachung: Graffiti2 (Verwendung von Unistrokes)

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    18 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

  • 10

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    19 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    20 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Zeigegeräte (Pointing Devices)

    Notwendig für Direct Manipulation

    Gestaltungsaspekte‣ Größe des Devices‣ Genauigkeit‣ Dimensionalität (Eingabe)

    Typische Interaktionsaufgaben‣ Auswahl – Menuauswahl, Auswahl von einer

    Liste‣ Positionierung – 1D, 2D, 3D‣ Orientierung – Steuerung der Orientierung bzw.

    direkte Eingabe von 3D-Orientierungen‣ Pfadeingabe – Auszeichnung mehrerer

    Positionen ‣ Eingabe von quantitativen Werten (Über

    Steuerung dafür vorgesehener Widgets)‣ Textmanipulation – Verschieben von Text

  • 11

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    21 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Zeigegeräte (Pointing Devices)

    Zwei Typen von Eingaben

    ‣ Direkte Kontrolle – Darstellungsmedium (z.B. Bildschirm) ist Interaktionsfläche (Touchscreen, Stylus)

    ‣ Indirekte Kontrolle – Maus, Trackball, Joystick, Touchpad

    Polhemus Stylus:Stift zur 3D-Eingabe

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    22 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Direct-Control Pointing: Lightpen

    ‣ Historisch gesehen das erste Zeigegerät für Direct-Control Pointing

    ‣ Funktionsweise: Positionierung auf dem Bildschirm und Drücken eines Knopfes

    ‣ Pro: ‣ Einfach zu verstehen und zu

    benutzen‣ Sehr schnell für einige

    Operationen (z.B. Zeichnen)‣ Contra:

    ‣ Handermüdung ‣ Hand und Stift versperren Sicht

    auf Bildschirm‣ Fragil

    Light Pen (Sutherland 1963)

  • 12

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    23 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Touch-Screens

    ‣ Pro: Sehr robust, keine beweglichen Teile

    ‣ Contra: Auflösung beschränkt, aber 1600x1600 mit Akustikwellen möglich

    ‣ Aspekte‣ Feedback für Positionierung problematisch: Anwender reagieren verwirrt,

    wenn kein Cursor an der Stelle auftaucht, die selektiert wird‣ Software sollte speziell für Selektion mit dem Touch-Screen ausgelegt sein

    (Land-on Strategy)‣ User confidence kann weiter erhöht werden durch gute Lift-off Strategy‣ Anwendung insbesondere für unerfahrene Nutzer oder große

    Nutzergemeinden

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    24 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Indirect-Control Pointing: Mouse

    Pro: ‣ Reduzierte Hand-Ermüdung‣ Verringerte Probleme bzgl. Feedback

    für Positionierung

    Contra: ‣ Erhöhte kognitive Belastung‣ Motorische Fähigkeiten spielen eine

    größere Rolle

  • 13

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    25 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Maus

    Patent: Douglas Engelbart, 1968

    Pro ‣ Weit verbreitet – Nutzer sind vertraut damit‣ Bei Desktops allgemein verfügbar‣ Geringe Kosten‣ Einfach anzuwenden‣ Recht hohe Genauigkeit

    Contra:‣ Zeitaufwand zum Wechsel non Tastatur auf Maus‣ Benötigt zusätzlichen Platz auf der Arbeitsfläche‣ Umständlich (Kabel), Verschmutzung‣ Bewegungen über größere Distanzen können

    Schwierigkeiten bereitenZu beachten: Gewicht, Größe, Form, Anzahl der Knöpfe,

    Force Feedback, zweihändige Nutzung

    Engelbart, 1968

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    26 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Weitere Geräte

    Trackball (Rollkugel)‣ Pro:

    ‣ Geringer Platzbedarf‣ Gut geeignet für Kiosk-Systeme‣ Erweiterung für 3D-Eingabe

    Joystick‣ Pro

    ‣ Einfach zu verwenden, viele zusätzliche Buttons

    ‣ Gut geeignet für Tracking-Aufgaben (Verfolgung eines Objekts am Bildschirm)

    ‣ Contra‣ Nicht für alle Arten von

    Anwendungen angemessen

  • 14

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    27 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Graphiktablett

    Pro‣ Höhere Auflösung als bei Maus

    erreichbar‣ Sehr komfortabel

    Contra‣ Geringe Dateneingabe-Rate

    Sehr gut für CAD-Anwendungen und Gestaltungsaufgaben, z.B. Freihandlinien, Skribbeln (Paint Box)

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    28 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Das „Gesetz“ von Fitt (Fitts’s Law) Positioniergeschwindigkeit

    Modell menschlicher Handbewegungen‣ Paul Fitts, 1954

    Kann verwendet werden, um die Zeit t vorherzusagen, die man benötigt, um auf ein Objekt zu zeigen

    Faktoren, die diese Zeit beeinflussen‣ D – Distanz zum Zielobjekt‣ W – Größe des Zielobjekts

    t = f(D, W)

    Frage: Ist diese Funktion linear bzgl. D und W?

  • 15

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    29 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Das Gesetz von Fitt (Fitts’s Law)

    Frage: Ist diese Funktion linear bzgl. D?

    Antwort: Nein!‣ Wenn D die Distanz zum Target A und 2D die Distanz zum Target

    B ist, benötigt man trotzdem nicht doppelt so lange zur Positionierung auf B wie auf A

    Frage: Ist diese Funktion linear bzgl. W?

    Antwort: Nein!‣ Sicher auch keine lineare Abhängigkeit von der Größe!

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    30 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Das Gesetz von Fitt (Fitts’s Law)

    ‣ Gesetz von Fitt (Fitts’s Law)

    t = f(D, W) = a + b log2(D/W + 1)

    ‣ a = Zeit für Start/Stop in Sekunden (empirisch zu Bestimmen für jedes Device)

    ‣ b = inhärente Geschwindigkeit des Geräts (empirisch zu Bestimmen für jedes Device)

  • 16

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    31 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Das Gesetz von Fitt (Fitts’s Law): Beispiel

    Beispiel‣ a = 300 ms ‣ b = 200 ms‣ D = 14 cm‣ W = 2 cm

    ‣ Benötigte Zeit:

    300 + 200 log2(14/2 + 1) = 900 ms

    Frage: Wenn die Zeit für das Positionieren halbiert werden soll, wie muss die Größe des Objekts verändert werden?

    D = 14W = 2

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    32 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Das Gesetz von Fitt (Fitts’s Law)

    Aspekte von Fitt‘s Law‣ Gute Vorhersagen für die meisten Altersgruppen

    Erweiterte Formen mit zusätzlichen Parametern‣ Studie von Sears und Shneiderman ’91

    ‣ Richtung: Horizontale Poistionierung üblicherweise schneller als vertikal

    ‣ Gewicht des Eingabegeräts‣ Form des Targets‣ Armposition (ruhend oder erhoben)‣ 2D und 3D (Zhai ’96)‣ Alter

  • 17

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    33 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Vergleich der Techniken

    ‣ Direct Pointing‣ Studie: Schneller aber ungenauer als Indirect Pointing (Haller ’84)‣ Viele Studien bestätigen, dass für die meisten Aufgaben die Maus bzgl.

    Geschwindigkeit und Genauigkeit die am besten geeignete Form desPointing darstellt

    ‣ Allgemein‣ Trackpoint < Trackballs & Touchpads < Maus‣ Für kleine Entfernungen: Cursor-Tasten bessere Wahl

    ‣ Motorisch Behinderte bevorzugen Joysticks und Trackballs ‣ Berührungsempfindliche Eingabegeräte bevorzugt, wenn Kraft ein Problem

    ist‣ Sehbehinderte haben Probleme mit den meisten Zeigegeräten

    ‣ Lösungsansatz: Multimodale Interaktion

    ‣ Hinweise zur Gestaltung von UIs‣ Größere Zielobjekte reduzieren Zeit und Frustration

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    34 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Übersicht: Interaktionsgeräte

    ‣ Intro

    ‣ TastaturStandardTastaturen für kleine Geräte

    ‣ Mouse & Co. (Pointing Devices WIMP, Zeigegeräte)

    ‣ Neuere Interaktionsgeräte (Ansätze)

    ‣ Displays

  • 18

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    35 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Neuartige Interaktionsgeräte

    ‣ Motivation für die Entwicklung neuer und Weiterentwicklung existierender Eingabegeräte‣ Allgemeinere Anwendbarkeit von Eingabegeräten

    ‣ Anwender‣ Aufgaben

    ‣ Verbesserter Match zwischen Aufgabe und Eingabegerät‣ Improved Affordance: Bessere Anpassung an Kontext und

    Anwendung‣ Verbesserter Input‣ Feedback Strategien

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    36 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Neuartige Interaktionsgeräte

    Motivation für die Entwicklung neuer und Weiterentwicklung existierender Eingabegeräte

    ‣ Allgemeinere Anwendbarkeit von Eingabegeräten‣ Anwender‣ Aufgaben

    ‣ Verbesserter Match zwischen Aufgabe und Eingabegerät‣ Improved Affordance: Bessere Anpassung an Kontext und

    Anwendung‣ Verbesserter Input‣ Feedback Strategien

  • 19

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    37 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Fußsteuerung

    ‣ Bereits angewendet in Fällen, wenn die Hände bereits belegt sind

    ‣ Beispiele‣ Musik‣ Autos

    Erfahrungen‣ Fußmaus doppelt so langsam

    wie Handmaus‣ Fußeingabe kann zur

    Spezifikation von Modi genutzt werden

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    38 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Eye-tracking

    ‣ Genauigkeit: 1-2 Grad‣ Annahme einer Selektion

    typischerweise bei unbewegtem Blick für 200-600 ms

    ‣ Problem: Unterscheidung Selektion gegenüber Blick

    ‣ Möglicher Ansatz: Kombination mit manuellem Input

    ‣ Erprobt bereits bei motorisch Behinderten

  • 20

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    39 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Multiple Degree of Freedom Devices

    ‣ Eingabe von mehr als 2 KomponentenZiel: 6 DOF (Degrees of Freedom)

    ‣ Beispiele‣ Logitech Spaceball and

    SpaceMouse‣ Ascension Bird‣ Polhemus Liberty und IsoTrack

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    40 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Weitere Neuartige Interaktionsgeräte

    Boom Chameleon‣ Pro: Natürlich, gutes räumliches

    Verständnis‣ Contra: Beschränkte Anwendbarkeit,

    Interaktion schwierig (passives Verhalten)

    DataGlove‣ Überziehbarer Handschuh‣ Nutzbar zur Gesteneingabe‣ Beispiele: Zeichensprache, Dirigieren, etc.

    ‣ Pro: Natürliche Form der Interaktion‣ Contra:

    ‣ Größe, Hygiene, Genauigkeit, Haltbarkeit

    ‣ Kaum nutzbar in Verbindung mit anderen Devices

  • 21

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    41 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Haptisches Feedback

    ‣ Force Feedback über entsprechend ansteuerbare Motoren

    ‣ 6 DOF

    ‣ Beispiel: SensAble Technology’s

    Phantom

    ‣ Contra: (bislang) kaum Anwendungen

    ‣ Häufig Sound und Vibration als Approximation von Force Feedback einfacher anwendbar

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    42 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Zweihändige Manipulation

    ‣ (Two-Handed Input)‣ Nutzung alltäglicher, menschlicher

    Fähigkeiten‣ Nutzung von 2 Eingabegeräten

    gleichzeitig mit beiden Händen

    ‣ Parallele Ausführung zweier Aufgaben‣ Symmetrische Manipulation

    ‣ Zwei Hände ‚arbeiten‘ an einer Aufgabe‣ Asymmetrische Manipulation‣ Häufig: Nicht-bevorzugte Hand

    steuert den Kontext, dominante Hand selektiert Objekte

    ‣ Aspekt: unsere Hände haben unterschiedliche Genauigkeiten

    Hinckley et. al. 1997

  • 22

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    43 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Ubiquitous Computing und Tangible User Interface

    ‣ Allgemeines Ziel: Einbeziehung der physischen Welt zur Interaktion

    Beispiele‣ Active Badges

    ‣ Intelligente Badges mit eigenem Profil

    ‣ Sensoren im Haus lesen das Profil

    ‣ Beim Bewegen im Haus passt sich die Umgebung auf dieses Profil an

    ‣ Weiterführung: das intelligente Haus

    ‣ User Participation in Art: MyronKruger (SIGGRAPH Exhibitions)

    Ullmer, Ishi

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    44 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Shapetape und Props

    Shapetapes‣ Flachgummi, mit Stahlkern und

    eingebettete optische Sensoren‣ Modellierung beliebiger Formen mit

    beiden Händen

    Props‣ Hickley et. al. 1997‣ Getrackte physikalische Objekte zur

    Interaktion‣ Andere Begriffe‣ Near Field Haptics (Brooks)‣ Tactile Augmentation (Hoffman)

    Aktive Props‣ Erweitert um eigene Funktionalität

  • 23

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    45 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Smartboard

    Annotation

    Nutzung in Gruppen

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    46 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Mobile Geräte als persönliches Interaktionsgerät nutzen

    ‣ Handheld Devices‣ PDA, Handy, etc.

    ‣ Anwendung‣ Universelle Fernbedienung (in

    Verbindung mit Bluetooth, Firewire, etc.)

    ‣ Unterstützung für Behinderte‣ Ablesen von LCD-Bildschirmen‣ Raumsteuerung‣ Darstellung von Karten zur

    Orientierung/Navigation‣ Erweiterung: Body-Context-Sensitive

    ‣ Kontextsensitives Verhalten ‣ Beispiel: PDA ans Ohr halten

    um Anruf zu beantworten

  • 24

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    47 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Mobile Endgeräte

    ‣ Mobile Endgeräte als alternatives Interaktions-Device für viele Anwendungen

    ‣ Privat‣ Personal Digital Assistant (PDA), Universelle Fernbedienung

    ‣ Business‣ PDA, Kommunikation (Telefon, E-Mail, Messaging, etc.), Informationszugriff

    ‣ Medizin‣ Monitoring von Patienten

    ‣ Museen und Ausstellungen

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    48 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Übersicht: Interaktionsgeräte

    ‣ Intro

    ‣ TastaturStandardTastaturen für kleine Geräte

    ‣ Mouse & Co. (Pointing Devices WIMP, Zeigegeräte)

    ‣ Neuere Interaktionsgeräte (Ansätze)

    ‣ Displays

  • 25

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    49 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Displays

    ‣ Primäres Medium für Feedback

    ‣ Eigenschaften‣ Physikalische Dimension‣ Auflösung‣ Farbtiefe und Farbechtheit‣ Helligkeit, Kontrast, Blendung

    (Glare)‣ Leistungsaufnahme‣ Bildwiederholrate‣ Kosten‣ Ausfallsicherheit‣ Anzahl der gleichzeitigen Nutzer

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    50 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Display-Technologien

    ‣ Monochrom-Displays (einfarbig)‣ Geringe Kosten‣ Höhere Kontraste (wichtig für

    Anwendungen in der Medizin)

    ‣ Farb-Displays‣ CRT‣ LCD – dünn, hell‣ Plasma – sehr hell, dünn‣ LED – große Displays

  • 26

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    51 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Großflächige Displays

    Fraunhofer IPSI 2004Fuchs 2001

    Vision: Jede Oberfläche ist ein Pixel

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    52 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Display-Technologien

    ‣ Electronic Ink‣ Entwicklung in Richtung flexibler

    Displays‣ Neues Entwicklung auf Basis von

    Kapseln mit geladenen Teilchen ‣ Schwarz: negativ‣ Weiß: positiv

    E-INK Corporation, 2002

  • 27

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    53 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Display-Technologien

    ‣ Blindenschrift Displays (BrailleDisplays)‣ Taktile Displays auf Basis

    hochstehender bzw. sich absenkender Elemente

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    54 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Großflächige Displays

    ‣ Wall Displays‣ Informations-Display

    ‣ Öffentliche Informationssysteme (Flughafen, Werbung, etc.) Kontrollräume, etc.

    ‣ Funktionen: SituationalAwareness

    ‣ Alte Technologie: Array von CRTs

    ‣ Interaktive Displays‣ Bedarf nach neuen

    Interaktionstechniken ‣ Freihandzeichnung, OCR, etc.‣ Anwendungen

    ‣ Lokale und Verteilte Zusammenarbeit

    ‣ Kunst, Ingenieuranwendungen

  • 28

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    55 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Großflächige Displays

    ‣ Multiple Desktop Displays‣ Mehrere CRTs Flachbildschirme

    zur Emulation eines großen Bildschirms

    ‣ Preiswerte Alternative zu großen, hochauflösenden Lösungen

    ‣ Problem: Kantenbereiche

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    56 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    Großflächige Displays

    ‣ HEyeWall‣ Fraunhofer IGD 2004‣ Hochauflösendes Stereo-Display‣ Auflösung: 6144 x 3072‣ 5m breit, raumhoch

    ‣ Technologie‣ 15 Projektorenpaare‣ Je 2 Projektoren und PCs zur

    Bildgenerierung eines rechteckigen Bereiches in Stereo

    ‣ Vermeidung des Kacheleffektes an Bildbereichs-Schnittstellen HEyeWall, Fraunhofer IGD 2004

  • 29

    Prof. Dr. Detlef KrömkerInstitut für Informatik

    57 Hier wird Wissen WirklichkeitB-CG – V07 Direct Manipulation and VEs

    ‣ Lesen Sie Kapitel 9 von „Shneiderman/Plaisant: Designing the User Interface“!

    Hier wird Wissen Wirklichkeit

    Danke für Ihre Aufmerksamkeit

    Ausblick: Spracheingabe und –ausgabeKollaboration

    … Screen Design und Abschluss