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HUNDESPORT Sportarten mit Prüfungen Alltagstauglichkeit Alltagstauglichkeit für Handicaphunde Breitensport Companionship CPS Motility SEC Nasenarbeit Fährte Nasenarbeit Stöber Sportarten ohne Prüfungen Bodenarbeit Dogdance Flyball Hütehunde Longieren Treibball Trickdog Zughunde Mantrailing und Therapiehunde Weitere wichtige Themen Grundsätze des Gruppentrainings Welpen(spiel)gruppen Junghundekurse Oldie- und Handicapgruppen Schutzhundesport/Mondioring Österreichischer Berufsverband der Hunderzieher, -trainer und verhaltensberater ÖBdH e.V. © Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des ÖBdH

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HUNDESPORT

Sportarten mit Prüfungen

Alltagstauglichkeit

Alltagstauglichkeit für Handicaphunde

Breitensport

Companionship CPS

Motility SEC

Nasenarbeit Fährte

Nasenarbeit Stöber

Sportarten ohne Prüfungen

Bodenarbeit

Dogdance

Flyball

Hütehunde

Longieren

Treibball

Trickdog

Zughunde

Mantrailing und Therapiehunde

Weitere wichtige Themen

Grundsätze des Gruppentrainings

Welpen(spiel)gruppen

Junghundekurse

Oldie- und Handicapgruppen

Schutzhundesport/Mondioring

Österreichischer Berufsverband der Hunderzieher, -trainer und

–verhaltensberater ÖBdH e.V.

© Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des ÖBdH

2 Österreichischer Berufsverband der Hunderzieher, -trainer und –verhaltensberater ÖBdH e.V.

Austrian association of professional pet dog trainers and behavior consultants Hundesport

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ............................................................................................................................... 3

I) Sportarten mit Prüfungen ............................................................................................ 4

Alltagstauglichkeit .............................................................................................................. 4

Alltagstauglichkeit für Handicaphunde ............................................................................... 6

Breitensport ......................................................................................................................... 7

Companionship CPS ........................................................................................................... 8

Motility SEC ....................................................................................................................... 9

Nasenarbeit Fährte ............................................................................................................... 10

Nasenarbeit Stöber .............................................................................................................. 11

II) Sportarten ohne Prüfungen ........................................................................................ 12

Bodenarbeit ......................................................................................................................... 12

Dogdance ............................................................................................................................. 16

Flyball .................................................................................................................................. 17

Hütehunde ........................................................................................................................... 18

Longieren ............................................................................................................................ 20

Treibball .............................................................................................................................. 22

Trickdog .............................................................................................................................. 23

Zughunde ............................................................................................................................. 24

III)

Mantrailing und Therapiehunde ..................................................................................... 26

Mantrailing .......................................................................................................................... 26

Therapiehunde ..................................................................................................................... 28

IV) Weitere wichtige Themen… ...................................................................................... 30

Grundsätze des Gruppentrainings ....................................................................................... 30

Welpen(spiel)gruppen ......................................................................................................... 32

Junghundekurse ................................................................................................................... 34

Oldie- und Handicapgruppen .............................................................................................. 34

Schutzhundesport/Mondioring ............................................................................................ 35

Impressum ........................................................................................................................... 35

HF = Hundeführer

3 Österreichischer Berufsverband der Hunderzieher, -trainer und –verhaltensberater ÖBdH e.V.

Austrian association of professional pet dog trainers and behavior consultants Hundesport

Vorwort

Wir sind der Meinung, dass Hundetraining vor allem

Hundeführer und Hund Spaß machen,

das Vertrauen und die Bindung des Hundes an den Hundeführer fördern,

Hunde körperlich und geistig auslasten,

Sozialisierung im Bezug auf fremde Menschen, Hunde und Objekte bzw. Situationen

beinhalten

und mithelfen soll, dass Hundeführer und Hund das Alltagsleben gut bewältigen können

Dazu gehört auch

dass HundetrainerInnen großes Wissen vorweisen können

dass Persönlichkeitstypen von Hunden und Hundeführern akzeptiert werden

dass bei Trainings und Prüfungen ein freundlicher Umgangston herrscht

Dazu gehört nicht

Druck und Stress von Seiten der Hundeführer

Wenn Hundeführer sich selbst unter Druck setzen, wird dieser an ihre Hunde

weitergegeben.

Nicht selten ist es so, dass Hunde bei Prüfungen gut abschneiden müssen, weil die

Hundeführer sich damit selbst beweisen können. Leidtragende sind dabei die Hunde.

Druck und Stress von Seiten der Trainer

Kein Hund muss etwas sofort können müssen und es gibt Hundeführer, denen man eine

Übung öfters erklären muss, bis sie umgesetzt werden kann. Trainer, die keine Geduld

aufbringen, sind immer fehl am Platz.

Trainern bzw. Hundeschulen, die nach den Richtlinien des ÖBdH Kurse und Prüfungen

anbieten, ist es untersagt, Gewalt, Zwang, stark-aversive und tierschutzrelevante

Methoden anzuwenden bzw. bei Hundebesitzern zu erlauben. Dies beinhaltet auch, dass

keine Würgehalsbänder verwendet und Hunde niemals unter Zwang (Ausführen eines

Verhaltens durch körperliches Einwirken auf den Hund) in eine Übung gezwungen

werden.

Auf alle durch das Gesetz verbotenen Erziehungsmethoden bzw.- hilfmittel muss nicht

näher eingegangen werden. Die Anwendung solcher Methoden bzw. die Verwendung

(inkl. Besitz und Verkauf) solcher Hilfsmittel kann eine Klage nach sich ziehen.

Hundesportarten mit Prüfungen sind in der Prüfungsordnung des ÖBdH geregelt.

Hundesportarten ohne Prüfungen sollen einen Einblick in weitere Sportarten nach den Regeln

des ÖBdH geben.

Susanne Belada

Vorsitzende

4 Österreichischer Berufsverband der Hunderzieher, -trainer und –verhaltensberater ÖBdH e.V.

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I) Hundesportarten mit Prüfungen

Hundealltagstauglichkeit / HAT

(mit Sachkundenachweis und Wesenstest)

Allgemeine Informationen

Bei HAT-Kursen geht es

um die theoretische Vermittlung von grundsätzlichem Wissen über Hunde und

Lerntheorien

um die praktische Umsetzung dieses vermittelten Wissens in die Praxis

um den korrekten Umgang des Hundeführers mit seinem Hund

um die grundsätzliche Bewertung des Wesens eines Hundes

um die Zusammenarbeit von Hundeführer und Hund im Alltag

Das Hauptaugenmerk liegt nicht auf einer „100%ig korrekten, militärischen Ausführung von

Übungen. Viel wichtiger ist das Zusammenspiel von Hundeführer und Hund, das Verhalten

des Teams im Alltag und die gemeinsame Bewältigung von (ev. angespannten) Situationen.

Strikte Kommandos am Hundeplatz befolgen kann jeder Hund lernen. Oft fehlt in Trainings

jedoch der Bezug zum Alltag und eine Generalisierung. So kommt es oft, dass Hunde am

Hundeplatz vorzüglich arbeiten, im Alltag jedoch schwer beherrschbar sind. Alltagsituationen

können auch nicht über einen Kamm geschert werden, da diese von der Lebenssituation

abhängig sind. Ein Stadthund muss auf andere Dinge sozialisiert werden, als Hunde, die am

Land wohnen. Stadthunde werden kaum mit einer weidenden Kuh in Kontakt kommen,

Landhunde eher selten mit einem Aufzug fahren oder mit dem Lärm einer Straßenbahn

konfrontiert sein. Darauf muss bereits beim Training Rücksicht genommen werden.

Bei der praktischen Bewältigung von Alltagssituationen wird das Verhalten von

Hundeführern und Hunden in der Öffentlichkeit geübt, wobei die Hunde dabei nicht alle

Situationen „aushalten“ müssen. Weitaus wichtiger ist, dass die Hundeführer ihre Hunde und

deren Verhalten genau kennen und Situationen gesetzeskonform, mit möglichst geringem

Stress für die Hunde so bewältigt, dass die Hunde weder als Belästigung, noch als Bedrohung

wahrgenommen werden.

Wünschenswert ist eine Führung der Hunde durch die Hundeführer mittels Wissen,

Souveränität und Konsequenz sowie positiver Motivation, aufgebaut auf Vertrauen.

Das heißt, es wird das Handling der Hundebesitzer bewertet, wie sie in ev. ungewöhnlichen

Situationen auf ihre Hunde einwirken und wie die Teamarbeit ist.

Da Rücksicht auf bestimmte Wesensmerkmale von Hunden genommen wird (Ängstlichkeit,

Aggression), ist auch für solche Hunde die Ablegung der Prüfung (ev. als Einzelprüfung)

möglich. Damit soll auch Hunden, die z.B. aus dem Tierschutz kommen und durch Erlebnisse

in ihrer Vergangenheit ein Verhaltensproblem zeigen, die faire Möglichkeit gegeben werden,

Hundesport zu betreiben. Vorrangig ist dabei vor Allem das Bewusstsein der Hundebesitzer,

dass der Hund ev. ein Verhaltensproblem hat, dass sie gemeinsam mit Experten an der

Besserung dieses Verhaltens arbeiten, wie sie als Hundeführer in Alltagssituationen mit einem

ev. Verhaltensproblem umgehen und dass der Hund auch im Alltag gut aus

Problemsituationen geführt werden kann.

5 Österreichischer Berufsverband der Hunderzieher, -trainer und –verhaltensberater ÖBdH e.V.

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Prüfungsklassen

HAT-J

HAT 1

HAT 2

HAT 3

HAT 4

HAT 5

HAT-J

Diese Kurse/Prüfungen dienen als Vorbereitung für die HAT 1. Alltagstauglichkeit und

Grundgehorsam stehen im Vordergrund.

HAT 1

Die Prüfung setzt sich aus einem schriftlichen Test und einer praktischen Prüfung zusammen.

Der praktische Teil besteht aus mehreren Modulen. Der HAT 1-Kurs kann als Vorbereitung

für die Ablegung des Wiener Hundeführscheins und des NÖ Sachkundenachweises dienen.

Aus den genannten Gründen ist die HAT 1-Prüfung Voraussetzung, um die meisten

weiterführenden Kurse/Prüfungen absolvieren zu können. Bei davon ausgenommenen

Prüfungen ist dies extra vermerkt.

Modul 1 / Sachkundenachweis

Die Theorie wird mittels schriftlicher Unterlagen des Schulungszentrums TVT mit u.a.

folgenden Inhalten vermittelt: Verhaltensentwicklung, Ausdrucksverhalten, Zusammenleben

Mensch und Hund, Haltung, Erziehung und Lernverhalten sowie Praxisübungen, Ernährung,

Stress, Anatomie/Physiologie, Kastration, Impfungen, häufige Erkrankungen, Erste Hilfe

beim Hund, Kosten um und für den Hund, Gesetze/Vorschriften in Österreich.

Hundehalter erhalten die schriftlichen Unterlagen während des HAT-Kurses.

Der Sachkundenachweis erfolgt mittels schriftlicher Prüfung zu den Unterlagen.

Modul 2 / Umgang des Hundeführers mit dem Hund

Der Hundeführer hat zu zeigen, wie der Maulkorb an- und abgelegt sowie Zahn-, Augen-,

Ohr- und Pfotenkontrollen durchgeführt werden. Dies sollte vom Hund ohne Stresszeichen

geduldet werden.

Modul 3 / Unbefangenheitsprobe allgemein / Wesenstest im Alltag

Dieses Modul beinhaltet Aufgaben zur Bewältigung von Alltagssituationen unter besonderer

Berücksichtigung des Verhaltens der Hundeführer und Hunde in der Öffentlichkeit, der

gesetzlichen Vorschriften sowie tierschutzrelevanter Aspekte.

Modul 4 / Praktische Übungen

Gefordert werden Leinenführigkeit, Freifolge, Richtungswechseln, Kehrtwendungen,

unterschiedliche Gangarten, Steh, Sitz, Platz, Bleib und Heranrufen.

HAT 2 bis 5

Dabei werden die Schwierigkeitsstufen kontinuierlich gesteigert, es kommen Übungen

(Apportieren, Apportieren über eine Hürde, Vorausschicken des Hundes) und höhere

Ablenkungen dazu.

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Alltagstauglichkeit für Handicaphunde

Auch gehandicapte Hunde haben Spaß am Hundesport und trainieren mit Freude, wenn man

ihnen die dazu Chance dazu gibt. Diese Prüfungen sollen gehandicapten Hunden die

Möglichkeit bieten, ihr Können gegenseitig unter Beweis zu stellen und der Öffentlichkeit

diese Sportart näherbringen.

Handicapeinteilungen der Hunde

Taube Hunde

Dreibeinige Hunde

Blinde Hunde

Andere Handicaps

Die HcH-Kurse und Prüfungen ähneln denen der HAT, es fallen jedoch grundsätzlich gewisse

Übungen weg. Von der HcH für Junghunde bis zur HcH 4 werden die Schwierigkeitsstufen

kontinuierlich gesteigert, es kommen Übungen und höhere Ablenkungen dazu.

Prüfungsklassen

HcH-J

HCH 1

CHC 2

HCH 3

HCH 4

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Breitensport

Breitensport ist eine Hundesportart, bei der die Teamarbeit von HF und Hund ein

wesentlicher Faktor sind und bei dem Schnelligkeit, Präzision und Gehorsam gefragt sind.

Das Wichtigste sollte jedoch der Spaß sein, den HF und Hund und auch Zuseher haben.

Um an Breitensportkursen teilnehmen zu können ist die positiv absolvierte HAT 1-Prüfung

bzw. sehr guter Grundgehorsam erforderlich.

Alle Disziplinen des Breitensports sind so aufgebaut, dass sie mit gesunden Hunden aller

Größen und Veranlagungen und unabhängig von Rassen ausgeführt werden können. Durch

die Einteilung in Größen- und Altersklassen bei den Hunden und Altersklassen bei den

Hundeführern ist eine faire sportliche Beurteilung gegeben.

Hundeführer und Hund laufen als Team, beide müssen den Laufbewerb absolvieren und

teilweise muss auch der Hundeführer Hindernisse bewältigen. Dabei wird die Zeit gemessen

und Fehlerpunkte von Hundeführer und Hund werden abgezogen.

Die Aufstellung der Geräte bei der Hindernisbahn kann variieren.

Einzelprüfungen

Slalom

Hürde

Hindernisparcours (Halbtonne, fester Tunnel, fixer Reifen, Weitsprung, Laufsteg,

Schrägwand)

Prüfungsklassen

BS 1 (Slalom, Hürde, 6 Hindernisse)

BS 2 (Slalom, Hürde, 8 Hindernisse)

BS 3 (Slalom, Hürde, 10 Hindernisse)

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Companionship CPS

Companionship = Kameradschaft

CPS = clever (intelligent) / powerful (kraftvoll) / superior (außergewöhnlich)

Companionship CPS wurde vom Schulungszentrum für Tierverhaltenstherapie und

Erziehungsberatung TVT e.U. in Kooperation mit einer langjährigen Hundetrainerin,

Frau Marion Chvojan, entwickelt und ist eine Hundesportart, bei der sowohl Zusammenarbeit

von HF und Hund, als auch Teamarbeit ein wesentlicher Faktor sind und bei der sowohl

Schnelligkeit, als auch Ruhe, Präzision und Gehorsam gefragt sind. Durch die verschiedenen

Übungen und einem korrekten Aufbau von CPS ist diese Sportart auch sehr gut geeignet, um

bei verschiedenen Verhaltensproblematiken unterstützend eingesetzt zu werden.

Alle Disziplinen sind so aufgebaut, dass sie mit gesunden Hunden aller Größen und

Veranlagungen und unabhängig von Rassen ausgeführt werden können. Durch die Einteilung

in Altersklassen bei den Hunden ist eine faire sportliche Beurteilung gegeben.

CPS kann einerseits sehr gut in Kursen als Beschäftigungsmöglichkeit angeboten werden und

ist andererseits ein Wettkampfsport.

Companionship

stärkt die Bindung und das Vertrauen zwischen Mensch und Hund

bietet ein perfektes Gleichgewicht zwischen Reizung des parasympathischen und

sympathischen Nervensystems

fördert die Geschicklichkeit und Motorik und baut Muskeln auf

fördert den Teamgeist

bietet, durch Elemente aus unterschiedlichen Sportarten, viel Abwechslung

Voraussetzungen/Grundregeln

Voraussetzung für die Teilnahme an Kursen/Prüfungen ist die positiv abgelegte HAT 1-

Prüfung bzw. die Beherrschung der Grundkommandos und die ausreichende körperliche

Fitness des Hundes. Hunde sollten mit Brustgeschirr ausgestattet sein, alle Übungen werden

ohne Leine absolviert.

Einzeldisziplinen bei Companionship

Nasenarbeit (Stöberarbeit, Geruchs-ID)

Geschicklichkeit (Slalom, Cavaletti, Hürden, Viereck)

Nonverbale Körperführung (Sitz, Platz, 8er-Schleife, Walk back, Twist, Gimmi 5)

Prüfungsklassen

Juniorenklasse CPS-J (15 Monate bis 23 Monate)

Erwachsenenklasse CPS (24 Monate bis 6 Jahre)

Seniorenklasse CPS-S (7 bis 10 Jahre)

Veteranenklasse CPS-V (ab 11 Jahre)

Sportliche Leiterin und Teamleiterin

(Österr. CPS-Teams Skills & Brains):

Marion Chvojan

Die Regeln sind in der Prüfungs- bzw. Wettkampfordnung

des ÖBdH definiert.

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MOTILITY SEC

Motility = Beweglichkeit

SEC = Safety (Sicherheit) / Ease (Ruhe) / Confidence (Vertrauen)

Degility wurde von Familie Brakhage aus Deutschland, die mit unsicheren Hunden und/oder

Hunden mit Handycaps arbeiten wollten, entwickelt. Es wurden teilweise Geräte von Agility

übernommen und angepasst und neue Geräte inkludiert und so entstand Degility.

Der Name wurde von vielen Hundeschulen verwendet, bis eine deutsche Hundeschule das

Patent an dem Namen kaufte. Seitdem gibt es unterschiedliche Namen (z.B. Mobility,

Fungility) für diese oder sehr ähnliche Sportarten. Ein Reglement ist dabei verloren gegangen.

Motility SEC wurde vom Schulungszentrum für Tierverhaltenstherapie und

Erziehungsberatung TVT e.U. in Kooperation mit einer langjährigen Hundetrainerin,

Frau Mag. Vivien Cooksley, entwickelt, um, unter Berücksichtigung der ursprünglichen Ziele,

einheitliche Standards anbieten zu können.

Bei MotilitySEC müssen Hunde einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen bewältigen. Das

Körpergefühl und der Gleichgewichtssinn des Hundes wird durch die verschiedenen Geräte

positiv geschult und das Selbstvertrauen gestärkt. Voraussetzung ist ein gutes Zusammenspiel

zwischen HF und Hund. Das Ziel besteht darin, dass der Hund die Gesamtheit der Hindernisse

in der vorgeschriebenen Reihenfolge fehlerfrei und so stressfrei als möglich bewältigt. Bei

Motility SEC gibt es keine Zeitmessung. Bei allen Übungen ist vor allem Ruhe,

Konzentration, Koordination und Harmonie gefragt. Ängstliche Hunde können im Training,

nach Bewältigung der Geräte, oft deutlich an Selbstbewusstsein gewinnen. Das Vertrauen

zwischen Hundeführer und Hund sowie das Körperbewusstsein der Hunde wird gefördert und

verstärkt. Nervöse Hunde lernen sich zu konzentrieren und auf die Signale der HF zu achten.

Motility SEC ist eine Beschäftigungsmöglichkeit für Hunde aller Größen und Rassen.

Sportphysiologische Anforderungen an die Hunde müssen berücksichtigt werden, es dürfen

nur körperlich gesunde Hunde teilnehmen.

Handicaphunde können, je nach ihren Möglichkeiten, an gewissen Geräten trainiert werden.

Bei Prüfungen werden Hunde nach ihrer Schulterhöhe eingeteilt. Alle Hunde laufen ohne

Halsband und Leine.

Geräte

Hürde (einfache Hürde, Mauer, Viadukt), fester Tunnel, Stofftunnel, fixer Reifen, Halbtonne,

Hängebrücke, Slalom, Tisch, Wackelsteg, Weitsprung (mit 3 Elementen).

Prüfungsklassen der Hunde

Seniorenklasse 1 bis 3

Normalklasse 1 bis 3

Prüfungsklassen bei den HF

Jüngstenklasse

Jugendklasse

Erwachsenenklasse

Seniorenklasse

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Nasenarbeit - Fährtenarbeit

Zur Ausbildung gehört, dass der Hund eine Fährte lesen und verfolgen kann. Die Ausbildung

sollte möglichst breit angelegt sein, in unterschiedlichen Geländen mit verschiedenen

Erdoberflächen. Besonders zu Anfang sollten diese Flächen vorher nicht allzu oft betreten

worden sein, auch Wiesen mit hohem Gras sollten gemieden werden. Wichtig ist, dass der

Hund sich vorwiegend mit der Nase orientieren und nicht mit den Augen.

Der Hundeführer muss seinen Hund beobachten und erkennen, ob dieser unter Stress steht

oder seine körperlichen Grenzen erreicht hat und ev. eine Pause benötigt und sich auch

Gedanken machen, ob die Witterungsverhältnisse, die Bodenbedingungen und die

Geländestrukturen für den jeweiligen Ausbildungsstand des Hundes angemessen sind.

Bei der Fährtenarbeit wird der Hund an der Leine geführt.

Die Fährtenarbeit besteht aus drei Bereichen, die in verschiedene Schwierigkeitsstufen

gliedert sind:

- Eigenfährte (vom Hundeführer ausgelegte Fährte)

- Fremdfährte (von einer fremden Person ausgelegte Fährte)

- Gegenstandssuche (Verweisen oder Aufnehmen von ausgelegten Gegenständen)

Prüfungsklassen

- NFä 1

Eigenfährte, 3 Gegenstände, 2 Winkel, keine Verleitung, 500 Schritte, Spuralter 30 Minuten

- NFä 2

Fremdfährte, 4 Gegenstände, 4 Winkel, 1 Verleitung, 500 Schritte, Spuralter 60 Minuten

- NFä 3

Fremdfährte, 7 Gegenstände, 4 Winkel, 1 Verleitung, 1000 Schritte, Spuralter 2 Stunden

- NFä 4

Fremdfährte, 7 Gegenstände, 4 Winkel, 2 Verleitungen, 1000 Schritte, Spuralter 3 Stunden

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Nasenarbeit - Stöberarbeit

Bei der Stöberarbeit muss der abgeleinte Hund in einem festgelegten Stöberfeld mehrere

Gegenstände finden und entweder anzeigen oder aufnehmen. Unterstützt wird er durch Hör-

oder Sichtzeichen des Hundeführers.

Die Anforderungen erhöhen sich je nach Prüfungsklasse.

Prüfungsklassen

- NSt 1

Stöberfeldgröße 20 x 30 m, zwei Gegenstände des Hundeführers

- NSt 2

Stöberfeldgröße 20 x 40 m, vier Fremdgegenstände

- NSt 3

Stöberfeldgröße 30 x 50 m, vier Fremdgegenstände

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II) Hundesportarten mit Prüfungen

Bodenarbeit

Bodenarbeit verlangt vom Hund aktive Mitarbeit und ein hohes Maß an Konzentration. Sie

verbessert die Koordination von Bewegungen, die Feinmotorik und somit das

Körperbewusstsein und dient dem Konditions- und Muskelaufbau. Es handelt sich um

gelenksschonende, ruhige, gleichmäßige Bewegungen, die gleichzeitig dem Stressabbau

dienen, wobei auf die Bedürfnisse jedes Hundes individuell eingegangen werden kann.

Gerade bei hyperaktiven, ungeduldigen Hunden zeigen sich wunderschöne Erfolge. Die

Führung über Körpersignale, fördert gleichzeitig die Bindung und das Vertrauen, sowie die

Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch.

Der Hund wird in verschiedenen Gangarten über verschiedene Hindernisse geführt. Dabei

können auch Hilfsmittel wie z.B. Balanceleine und Körperbandagen verwendet werden. Es

wird auf verschiedenen Untergründen und oft auch in verschiedenen Ebenen gearbeitet.

Durch die zusätzliche Nutzung der verschiedenen Gangarten des Hundes, ergeben sich

verschiedenste Möglichkeiten des Trainings.

Beim Schritt (Viertakt) werden alle vier Gliedmaßen gleichmäßig belastet und die

Rückenmuskulatur entspannt. Trab (Zweitakt) ist die angenehmste Gangart für den Hund.

Dabei setzt jeweils das diagonale Beinpaar gleichzeitig auf. Dazwischen gibt es eine Phase in

der keine Pfote den Boden berührt. Es wird der gesamte Bewegungsapparat des Hundes

beansprucht. Galopp (Dreitakt) besteht aus aneinander gereihten Sprüngen. Im Galopp wird

die ganze Muskulatur des Hundes beansprucht, besonders aber der Rücken, der sich bei jedem

Galoppsprung aufwölbt und wieder streckt.

Bodenarbeit kann als langsame Führtechnik, die

die Aufmerksamkeit,

die Konzentration,

die Koordination,

die Kooperation sowie

die körperliche, emotionale und mentale Balance

eines Hundes steigert und das Vertrauen zum Hundeführer verbessert, bezeichnet werden.

Durch ungewohnte Bewegungen bekommt der Körper neue Impulse und dem Hund werden

Möglichkeiten gezeigt, wie er sich „anders“ bewegen kann. So kann mit Bodenarbeit z.B.

auch daran gearbeitet werde, dass Schonhaltungen bei Gelenksproblemen aufgegeben werden

(die an der entsprechenden Bewegung beteiligten Nervenbahnen und Gehirnzellen werden

gestärkt, bis neue Bewegungsmuster automatisch ablaufen).

Viele Lebewesen sind sich ihres eigenen Körpers oft gar nicht richtig bewusst. Im

körperlichen Sinne handelt es sich um Tiere, die z.B. immer wieder gegen Gegenstände

laufen und ihren Körper irgendwie „nicht im Griff“ haben. Bodenarbeit spricht die

Propriozeption (Selbst-Innen-Wahrnehmung) an, ändert Bewegungsmuster und trägt damit

zur körperlichen Balance bei. Den Hunden werden bei der Bodenarbeit Aufgaben gestellt, die

(zu Beginn meist gemeinsam mit dem Hundeführer) lösbar sind.

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Indem man den Tieren hilft, ihren Körper bewusst wahrzunehmen, verschafft man ihnen

gleichzeitig auch die Möglichkeit geistig zu wachsen und selbstbewusster im Sinne von

selbstsicher zu werden. Indem Aufgaben, die ev. angst- oder stressauslösend sind gemeinsam

mit dem Hundeführer ruhig bewältigt werden können, wächst nicht nur das Selbstvertrauen,

sondern auch das Vertrauen zum Hundeführer.

Bodenarbeit wirkt sich sehr positiv auf die Selbstwahrnehmung, den Gleichgewichtssinn, die

Balance und Koordination eines Hundes aus. Blockaden können vermieden oder gelöst

werden. Bei diesem Training werden Hunde körperlich und mental ausgelastet.

Bodenarbeit wird auch in den Bereichen Physiotherapie und Neurologie eingesetzt.

Besonders hyperaktive, nervöse, unsichere Hunde profitieren von der ruhigen Bodenarbeit.

Bodenarbeit ist durch die unterschiedlichsten Übungen und Möglichkeiten grundsätzlich für

Hunde jeder Rasse, jeder Größe und jedes Alters sowie für Handicaphunde geeignet. Bei

Seniorhunden bietet es eine gelenksschonende Auslastung bis ins hohe Alter und dient der

Erhaltung der Muskulatur und Beweglichkeit. Bei Welpen muss darauf geachtet werden, diese

nicht zu überfordern bzw. zu überanstrengen. Bei einzelnen Geräten ist Rücksicht auf

Senioren, Welpen oder Handicaphunde zu nehmen.

Zur Bodenarbeit gehört z.B.:

Cavaletti-Training

Stangen- und Pylonentraining (Labyrinth, Fächer etc.)

Gehen auf versch. Untergründen (Rindenmulch, Plastik, Erde, Wiese etc.)

Geräte wie z.B. Wackelbrett oder -steg, Hängebrücke, Wippe, Halbtonne

Weitere „Geräte“ wie z.B. Baumstamm, Reifen etc.

Balanceball und Physiorolle können eingebunden werden

TTouches (Tellington Touch) können eingebunden werden

Körperbandagen und Balanceleine können die Selbstwahrnehmung fördern und Sicherheit

vermitteln (das ist mit ein Grund, warum Geschirre für Angsthunde oft eine gute Wahl

sind).

Geräte/Training

Die Geräte sollten sehr einfach gestaltet sein, sodass sie leicht bewältigt werden können. Die

Bauweise sollte zulassen, dass man den Schwierigkeitsgrad erhöhen kann.

Wenn man einem Tier „die Latte zu hoch legt“, hat es die Wahl zwischen verschiedenen

Reaktionen (Fight, Flight, Freeze, Fiddle). Alle vier Reaktionen sind bei Tier und Mensch

ähnlich, werden aber trotzdem nicht immer als Anzeichen von Unsicherheit bzw. Stress

erkannt. Ein aggressiver Hund ist oft genauso verunsichert, wie einer der flüchtet oder sich zu

verstecken versucht. Der Hund versucht ganz einfach, den Abstand zwischen sich und dem

angstauslösenden Reiz zu vergrößern.

Das Training sollte Hunde nicht unter Stress setzen, es wird kein Zwang ausgeübt und

Übungen werden mit einem Erfolgserlebnis beendet.

Wir empfehlen grundsätzlich das Führen an Brustgeschirren. Wenn Halsbänder eingesetzt

werden, muss es sich um breite Stoff- oder Lederhalsbänder handeln. Kettenhalsbänder oder

Zughalsbänder (egal ob mit oder ohne Stopp) sind nicht erlaubt.

Besondere Einschränkungen bei Bodenarbeit: Laufsteg maximale Höhe 60cm, Schrägwand

max. höchster Punkt 100cm. Beide Geräte können eingesetzt werden, werden jedoch vöm

ÖBdH für Bodenarbeit nicht empfohlen.

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Bodenarbeit nach Linda Tellington-Jones

Die Tellington TTouch® Methode, beinhaltet zwei Gruppen von Techniken: Den TTouch®

und die Bodenarbeit (Berührungen über Hilfsmittel - zur Beeinflussung der Qualität der

Bewegung eines Tieres). Emotionen, die die Gesundheit maßgeblich beeinflussen, stehen in

messbaren (biochemischen) Zusammenhängen mit körperlichen Zuständen und Vorgängen

und umgekehrt: Was der Körper tut und empfindet wirkt sich auf unser emotionales

Empfinden aus. Ein emotional ausbalanciertes Tier kann seine Aufgabe, egal welche,

wesentlich leichter erfüllen. Jedes Tier kann seine emotionale und körperliche Balance

verbessern. Um einen Körper auch in der Bewegung zu „formen“, braucht der Tierbesitzer

seine Hände im Kontakt mit diesem. Oft sind die Hände zu wenig und die Arme zu kurz. Das

erklärt, warum oft Leinen-Verbindungen (Balanceleine) zu Hunden geschaffen werden: Der

Körper soll an verschiedenen Stellen beeinflusst werden können. Dabei ist jede Beeinflussung

freundlich. Es wird konsequent neutral oder mit positiver Verstärkung gearbeitet. Neutral

kann der Mensch deshalb sein, weil in vielen Fällen die Wirkung des Lernens selbst für die

Tiere bestärkend ist. Negative Verstärkung scheidet aus, denn nur mit positiven Begegnungen

kann ich das emotionale Gleichgewicht eines Tieres positiv beeinflussen.

Körperbänder (Bandagen), fördern Körpergefühl und Bewusstheit, wirken beruhigend und

entspannend und sind hilfreich bei hyperaktiven, nervösen, unsicheren Hunden. Der Effekt

von Bandagen ist, dass der Hund bei jeder Bewegung die Bandage spürt und so eine

Rückmeldung über seinen Körper erhält. Weiters werden TTouch-Punkte durch die Bandagen

aktiviert. Es gibt verschiedene Wickelungstechniken, je nachdem, was der einzelne Hund

benötigt.

Eine Balanceleine wird mit einem Leinenende am Brustgeschirr eingehackt, das andere

Leinenende wird in die Hand genommen. Danach wird die Leine als Schlaufe um die Brust

des Hundes gelegt und danach in die Leine gefasst, gerade so, dass man bequem aufrecht

stehen kann. Nun können leichte Signale zum Vorwärtsgehen oder Anhalten gegeben werden.

So versucht man, den Hund in Balance zu bekommen. Die Methode eignet sich gut für

Hunde, die dazu tendieren plötzlich vorwärts zu stürmen, stark an der Leine zu ziehen oder

generell ihr Gewicht auf die Vorhand zu verlagern.

Stangen und Cavaletti

Diese helfen z.B. die Führposition des Menschen zu verbessern: Der Mensch überschreitet

zuerst die Stange, hält ev. nochmals kurz an und dann gibt er dem Hund ein Signal, langsam

und bewusst die Stange zu überschreiten. Stangen und Cavaletti sind sehr hilfreich für Tiere,

die wenig Gefühl für ihre Beine haben. Hält man z.B. im Schritt über einer Stange an,

erfordert das Koordination zwischen Tier und Mensch und fördert das Körperbewusstsein.

Cavaletti sollten immer niedrig sein (Vorderfußwurzelgelenkes des Hundes).

Mikado: Stangen, die scheinbar wirr auf einem Haufen liegen, laden ein die Füße einzeln zu

platzieren und „mit den Füßen zu denken“.

Slaloms aller Art: Der Slalom erfordert eine Körperbiegung in beide Richtungen. Dieses

Hindernis wird auch häufig in der Tier-Physiotherapie eingesetzt.

Labyrinth: Dieses kann aus Stangen oder Röhren geformt werden. Auch hier wird

Körperbiegung in beide Richtungen gefördert.

Stern (Fächer): Mehrere Stangen werden sternförmig ausgelegt, der Mittelpunkt des Sternes

ist erhöht (Block oder Eimer). Am besten nähert man sich dem Stern so, dass der Hund innen,

der Mensch außen als Begrenzung geht. Anfangs sollte der Stern aus wenig (drei bis vier)

Stangen bestehen. Je weiter außen der Hund durch den Stern geführt wird, umso längere

Schritte muss er machen. Es ist dabei wichtig, einen möglichst gleichmäßigen Bogen zu

finden, damit die Schritte gleich groß sind. Der Stern soll im Bogen so angegangen werden,

dass der Hundekörper schon die richtige Biegung hat. Gefördert werden Geschmeidigkeit und

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Flexibilität, körperlich und mental: Der Körper muss gebogen sein, die einzelnen Beine

müssen an unterschiedlichen Stellen unterschiedliche Aufgaben lösen, die inneren Beine

müssen höher angehoben werden als die äußeren.

Der Stern wird zunächst in Ruhe im Schritt geübt und auch immer von beiden Seiten, damit

der Hund sich in beide Richtungen biegen muss. Zu Beginn gehen Mensch und Hund

gemeinsam durch den Stern. Erst wenn es im Schritt gut klappt, kann man den Hund auch

allein durch den Stern schicken und später auch zum Trab übergehen.

Leiter, Reifen etc.: Diese eignen sich gut für das bewusste Auffußen. Auch hier lernen die

Hunde viel Körperbewusstsein.

Brücken und Bretter: Diese eignen sich gut für die Schulung des Gleichgewichts und des

bewusstes Gehes, die Selbstsicherheit des Tieres wird erhöht.

Wippe: Diese eignet sich für Hunde, die Brett und Brücke zu einfach finden. Damit sollte

jedoch nicht gemeint sein, dass dem Hund andere Dinge zu langsam oder zu wenig

„actionreich“ sind sondern dass er bereits in diesen Geräten geübt ist. Schnelligkeit und

Action ist bei der Bodenarbeit fehl am Platz.

Verschiedene Untergründe

Hunde haben manchmal Probleme mit Gittern, glatten Fußböden, Böden, die „Geräusche“

erzeugen etc. In dem Fall ist es sinnvoll mit vielen verschiedenen Untergründen zu arbeiten.

Die Arbeit über verschiedene Untergründe hilft auch, mehr „Bewusstheit“ in den Füßen zu

erzeugen, womit der Hund insgesamt eine bessere Erdung erfährt. Das wiederum unterstützt

seine Sicherheit und Gelassenheit gegenüber vielen anderen Situationen.

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Dogdance

Dogdancing ist eine noch relativ junge Sportart, bei der nicht die Tanzeinlage der

Hundebesitzer im Vordergrund steht sondern die der Hunde. Wie der Name schon sagt, ist

diese Sportart ein „Tanzen“ mit dem Hund.

Dogdance ist für alle körperlich gesunden Hunde geeignet.

Jeder körperlich gesunde Hundebesitzer kann Dogdance betreiben.

Dogdancing ist eine sehr schöne Art, sich mit seinem Hund zu beschäftigen, und

fördert die Bindung zwischen Mensch und Hund.

Begonnen hat diese Sportart vermutlich parallel in Kanada und Großbritannien. In

Großbritannien war es 1990 Mary Ray, die eine ihrer Obedience Vorführungen mit Musik

und ein paar Drehungen und Kreisen aufbesserte. Dies entpuppte sich als sehr gefragt und

Mary’s Heelwork to Music (Fußarbeit zu Musik) wurde beliebt. In Kanada fand im Jahre

1991 ein musikalischer Team Obedience Wettkampf statt. Danach wurde die „Musical Canin

Sports International“ durch Tina Martin gegründet. Passend zum Namen „Heelwork to

Music“ arbeiteten die Hunde an der Seite, vor oder zwischen den Beinen des Menschen.

Zusätzlich führten sie passend zur Musik Drehungen, Kreise, Slalom durch die Beine, Rollen

und Sprünge aus. Nach und nach wurden immer mehr neue und fortgeschrittene Elemente

eingefügt und vermehrt auch auf Distanz trainiert.

Übungen aus Dogdance sind zum Teil mit Übungen aus Trickdog ähnlich.

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Flyball

Flyball ist ein Staffellauf und eine Hundesportart bei der die Apportierfreude neben

Schnelligkeit im Vordergrund steht. Flyball ist für Hunde aller Größen und Rassen geeignet.

Bei diesem Wettkampf treten pro Lauf jeweils zwei Mannschaften mit je vier Teams auf zwei

nebeneinander liegenden Bahnen gegeneinander an. Ein Team besteht jeweils aus einem

Hund und seinen Hundeführer. Jeder Hund muss ohne Hilfe des Hundeführers über vier

Hürden zu einer Ballmaschine, den Auslösemechanismus bedienen, den herausgeworfenen

Ball fangen und mit diesem wieder die Hürdenbahn bis zur Startline zurück laufen.

Mit viel technischem Aufwand erfolgt eine genaue Zeitmessung sowie Kontrolle, dass es

keinen Frühstart gibt und der nachfolgende Hund nicht zu früh in die Bahn geschickt wird. Es

gibt verschiedene Wertungen (nach Punkten oder K.O. System) aber im Wesentlichen wollen

die Mannschaften immer schneller sein als der direkte Gegner. Die Zeit wird gestoppt, wenn

der vierte Hund die Ziellinie erreicht hat.

Bei Flyball nach ÖBdH wird großer Wert auf die Gesundheit der Hunde und einen ruhigen

Ablauf gelegt. Diese Anforderung setzt die sportliche Leiterin bei ihren Trainingskonzepten

perfekt um.

Die Regeln sind in der Wettkampfordnung des ÖBdH definiert.

Flyball kann jedoch, auch ohne bei Wettkämpfen anzutreten, als Hundesportart betrieben

werden.

Sportliche Leiterin und Teamleiterin

(Österr. Flyball-Teams Stormriders):

Mag. Vivien Cooksley

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Hütehunde

Es können alle Hunde am Training teilnehmen die fähig sind, die an sie gestellten Aufgaben

zu bewältigen. Oft eingesetzte Rassen sind z.B. Australien Shepherd, Border Collie, Kelpie,

Cattledog. Voraussetzung für das Hütehundetraining sind Schafe, die an Hunde und diese

Arbeit gewöhnt sind (da die Tiere sonst übermäßigem Stress ausgesetzt sind). Wenn Schafe

ausschließlich für Trainingszwecke gehalten werden oder an ihnen übermäßig oft Hunde

ausgebildet werden, stumpfen sie ab. Die Schafe müssen bei guter Gesundheit sein (keine

kranken, verletzten, hoch tragenden Tiere, keine säugenden Lämmer). Schafböcke dürfen

nicht eingesetzt werden.

Outrun (Einholen)

Der Hund soll dem am Abgangspfosten stehenden Schäfer eine Schafgruppe aus einer

Entfernung von ca. 90 m bringen, wobei der Einhollauf (Outrun) „birnenförmig“ aussehen

soll, damit die Schafe möglichst wenig durch den Hund beunruhigt werden. Der Outrun ist

beendet wenn der Hund auf dem Balancepunkt hinter den Schafen angelangt ist.

Lift (Übernahme)

Dies ist der Moment, in dem der Hund hinter den Schafen angekommen, Kontakt mit ihnen

aufnimmt und mit dem Bringen beginnt. Dies soll möglichst ruhig und vorsichtig geschehen

damit sich die Schafe langsam zu bewegen beginnen. Die ersten Schritte der Schafe müssen in

Richtung Schäfer sein. Sind die Schafe in Bewegung, ist der Lift beendet. Bei Verkürzung des

Outruns werden Punkte abgezogen (siehe

Outrun).

Fetch (Bringen)

Auf gerader Linie soll der Hund die Schafe in ruhigem, stetigem Tempo seinem Schäfer

bringen, dabei ist das mittlere Gattertor (Fetch-Gate) zu passieren. Der so genannte „Turn“,

das Treiben der Schafe um den Abgangspflock zählt auch noch zum Fetch.

Drive (Treiben/Begleiten)

Nach dem Turn um den Abgangsstock werden die Schafe in Richtung auf das erste Treibtor

(Drive-Gate) getrieben, dann quer über den Parcours durch das zweite Treibtor. Die

Treibstrecke beinhaltet 2 Richtungsänderungen. Hierbei geht der Schäfer vor den Schafen her

und lässt sie sich vom Hund nach treiben, bis er mit den Schafen den Trennring (Shedding-

Ring) erreicht hat. Es kann auch eine Wegtreibstrecke mit ein oder zwei Richtungsänderungen

eingebaut werden. Der Hundeführer muss dabei hinter seinem Hund hergehen.

Eine ruhige stetige Arbeit wird gefordert, wobei die Linien möglichst gerade und die

Wendungen eng sein sollen. Der Hund soll selbständig balancieren. Es muss erkenntlich sein,

dass der Hund arbeitet und die Schafe nicht nur dem Schäfer nachgehen und der Hund immer

weit auf Entfernung gehalten wird

Shedding (Stabilisieren)

Alle Schafe müssen innerhalb des Trennrings ruhig gehalten werden bis der Richter das OK

zum Weiterarbeiten gibt. Schäfer und Hund arbeiten zusammen, die Schafe dürfen nicht

berührt werden. Es soll theoretisch möglich sein, dass ein Schaf herausgegriffen werden kann.

Die Schafe dürfen den Shedding-Ring nicht verlassen. Die Schafgruppe soll aus dem

Shedding-Ring in gerader Linie in ruhigem Tempo in den Pferch gehen. Schäfer und Hund

arbeiten gemeinsam. Der Schäfer nimmt den Strick des Pferchtores in die Hand und darf ihn

bis zum Ende des Einpferchens nicht loslassen. Die Schafe dürfen weder mit der Hand, mit

dem Hütestock, noch mit dem Tor berührt werden. Sind die Schafe im Pferch, muss das Tor

geschlossen werden

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Ramp (Sortieranlage)

Die Sortieranlage hat einen trichterförmigen Eingang. Alle Schafe müssen hineingetrieben

werden. Sobald die Schafe in der Sortieranlage sind, darf der Schäfer sie berühren, um sie

vorwärts zu bewegen. Alle Schafe müssen die Sortieranlage passieren, die angegebene Anzahl

der Schafe sind auszusortieren und anschließend wieder zur Herde zu lassen.

Trichter

In den Trichter müssen zuerst alle Schafe hinein – und dann durchgetrieben werden. Der

Schäfer darf die Schafe nicht berühren, weder mit der Hand oder dem Hütestock.

Sortieranlage Malteserkreuz

Der Eingang sollte leicht V – förmig sein. Der Durchgang soll gerade so breit sein, dass die

Tiere mühelos durchgehen, sich aber nicht mehr umdrehen können. Die Schafgruppe soll

gerade hindurch getrieben werden. Der Schäfer darf Hilfestellung während der ganzen Arbeit

geben.

Anhänger

Alle Schafe müssen hinein und durchgetrieben werden. Sobald die

Schafe auf der Laderampe sind, darf der Schäfer Hilfestellung geben, um die Schafe vorwärts

zu bewegen

Single (Vereinzeln)

Die Schafe werden wieder ausgepfercht und in den Shedding-Ring getrieben. Ein markiertes

Schaf wird getrennt und wiederum unter Kontrolle des Hundes gehalten. Der Schäfer darf die

Schafe nicht berühren.

Finallauf mit doppeltem Outrun (Einholen)

Nach der Übernahme und dem Bringen der ersten Schafgruppe durch das Fetch-Gate wird

diese bei einem markierten Punkt stehen gelassen. Dann wird der Hund zurückgeschickt um

eine zweite Gruppe von Schafen zu holen, die ebenfalls das Fetch-Gate durchlaufen müssen

und anschließend zur ersten Schafgruppe gebracht werden. Mit der zusammengeführten

Schafgruppe werden die restlichen Aufgaben des Parcours bewältigt.

Shedding

Dabei kann gefordert werden unmarkierte von markierten Schafen auszusondern und die

markierten Schafe einzupferchen.

Angebotene Hütehundebewerbe (Trials) und Hütehunde-

prüfungen dienen zum Vergleichen und Messen der

Hütearbeit sowie zur Zuchtauswahl. Bei Hütehunde-

bewerben werden drei Klassen unterschieden.

Für alle drei Klassen wird eine Maximalzeit festgelegt,

in welcher der Parcours zu absolvieren ist. Die Zeit wird

dem Schwierigkeitsgrad angepasst. Vor jedem Trial gibt

es eine Parcoursbesprechung, dabei wird der Parcours von

den Teilnehmern begangen. Unbegründetes Greifen und Halten eines Schafes durch den Hund

und wenn ein Hund. aus der Kontrolle des Schäfers gerät führt zur Disqualifikation. Die

Zusammenstellung der Schafgruppen hinsichtlich Anzahl, Struktur und Rasse wird

festgesetzt. Meist sind es 3 bis 5 Schafe, davon 2-3 Mutterschafe und Rest Lämmer. Eine

gemischte Rassegruppe kann z.B. aus Bergschafen und Merinos bestehen.

Es handelt sich nicht um eine Sportart nach ÖBdH, die Regeln sind von ASDS (Austrian

Sheep Dog Society) bzw. ÖCBH (Öst.Club der britischen Hütehunde) festgelegt.

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Longieren

Longieren wurde bereits in den 60er Jahren mit Polizeihunden zur Konditionssteigerung

praktiziert, seit den 80er Jahren wird es auch bei verhaltensauffälligen Hunden („kuratives“

Longieren) eingesetzt.

Longieren kann von allen gesunden Hunden jeder Altersklasse ausgeführt werden.

Aber auch kranke oder gehandicapte Hunde können, unter Beachtung ihrer Fähigkeiten und

Bedürfnisse und nach veterinärmedizinischer Abklärung, longiert werden.

Longieren

- bietet körperliche und geistige Auslastung für den Hund,

- erhöht die Kommunikation und Bindung zum Hundebesitzer und

- ist ein wertvoller Helfer bei verhaltensauffälligen Hunden.

Bei vielen Verhaltensproblematiken, z.B. bei unsicheren, ängstlichen, unkonzentrierten,

hyperaktiven, jagdlich hoch motivierten und aggressiven Hunden, kann Longieren hilfreich

eingesetzt werden.

Beim Longieren sollen Hunde auf Entfernung führbar gemacht und Distanzarbeit z.B. zu den

Übungen „Sitz“, „Platz“ und „Steh“ erreicht werden.

Kommandos sollen im Endeffekt nur über Körpersignale (Sichtzeichen) gegeben werden.

Handelt es sich um einen Hund, der bisher nur über gesprochene Kommandos trainiert wurde,

kann er zu Trainingsbeginn durch gesprochene Kommandos, zusammen gegeben mit den

körpersprachlichen Signalen, unterstützt werden.

Durch "Respektzonen" bzw. "Tabuzonen" (die der Hund nicht betreten darf), wird die

Frustrationstoleranz erhöht. Longieren kann aber auch ohne Tabuzonen durchgeführt werden

Je nach Art des Longierens (sportlich/kurativ) kann die Geschwindigkeit gesteigert, bzw.

vermehrt in der Ruhe gearbeitet werden.

Das Training sollte in jedem Fall mit Ruhe, ohne Hektik und geduldig aufgebaut werden.

Die Aufmerksamkeit und Konzentration der Hunde auf ihre Menschen wird dabei gefördert,

und das Vertrauen sowie die Bindung zum Hundeführer verbessert und gefestigt.

Longiertraining fordert von Hund und Hundeführer hohe Konzentration. Auch der

Hundeführer ist beim Longieren gefordert, da Leinenhandling und korrekte Körpersprache

nötig ist und dieses geschult wird.

Die Distanz zwischen Hund und Hundeführer wird langsam vergrößert, es werden Tempo-

und Richtungswechsel sowie Grundkommandos eingebaut. In weiterer Folge kann an zwei

Kreisen longiert werden und es können Ablenkungen und „Spaßfaktoren“ (z.B. Tricks

durchführen, über Hindernisse springen, Apportieren etc.) eingebaut werden. Übungen sollten

dabei nicht alleine auf Schnelligkeit aufgebaut, sondern dazwischen "Haltestationen"

eingebaut werden, wo Übungen zu "erledigen" sind, die Kopfarbeit miteinschließen (z.B.

Bodenarbeit).

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Da der Hund dabei intensiv darauf trainiert wird, dass er auf Körpersignale des Hundeführers

reagiert, kann es dazu kommen, dass ein Hund ohne Sichtkontakt zum Hundeführer nicht

mehr selbständig arbeitet. Darum ist das Training z.B. für Rettungshunde (die selbständig

arbeiten sollen) als Training nicht in jedem Fall gut geeignet. Arbeitet man jedoch sauber,

lernt der Hund die Differenzierung unterschiedlicher Aufgaben korrekt und wird das Training

nicht zu intensiv betrieben (täglich, 2-3x wöchentlich), sollte es jedoch zu keinen Problemen

kommen.

Halsbänder dürfen erst eingesetzt werden, wenn der Hund beim Longieren bereits ohne Leine

geführt werden kann. Longiertraining wird am besten mit 5m-Leine begonnen. Es wird daher

vorausgesetzt, dass TeilnehmerInnen das diesbezügliche Leinenhandling beherrschen.

Beim Sportlongieren agiert der Hundeführer meist vom Hund weggedreht (mit dem inneren

Arm, siehe Bild unten), beim kurativen Longieren hingegen zum Hund hingewandt (mit dem

äußeren Arm, siehe Bilder oben). Der ÖBdH bevorzugt die klarere und „freundlichere“

Variante des hingewandten Arbeitens.

Manche Trainer bauen beim Longieren als Bestärkung den Clicker ein. Vorsicht ist geboten,

wenn dabei die Meinung vertreten wird, dass der Hund immer vom Trainer, nicht vom

Hundeführer geclickt werden soll, da sich der Hundeführer so auf andere Dinge konzentrieren

kann. Wird jedoch ein Hund immer vom Trainer, nicht vom Hundeführer mit dem Clicker

bestärkt, entsteht leicht eine unerwünschte Abhängigkeit Hundeführer – Trainer.

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Treibball

Bei Treibball werden auf einem Hundeplatz („Spielfeld“) Gymnastikbälle ausgelegt.

Treibball orientiert sich vorwiegend an verschiedenen Elementen aus der Hütearbeit:

Gathering = sammeln der Schafe, outrun = Bogen um die Schafe herum laufen, lift = Bälle in

Bewegung setzen, driving = zielgerichtetes Treiben, left und right = in die bestimmte

Richtung schicken und penning = in ein Gatter oder Tor treiben.

Entwickelt hat diesen Sport der holländische Hundetrainer Jan Nijboer.

Treibball kann als Beschäftigung „just for fun“ durchgeführt werden und wer möchte, kann

sein Können bei Wettbewerben messen.

Aufgabe des Mensch-Hund-Teams ist es, durch zielgerechtes Treiben alle Bälle ins Tor zu

bringen, wobei der Hund nicht selbstbestimmt arbeitet, sondern durch den Hundeführer

mittels verbaler Kommandos und Sichtzeichen dirigiert wird.

Treibball eignet sich hervorragend zur körperlichen und geistigen Auslastung und ist für

körperlich gesunde Hunde fast jeder Rasse, jeder Größe und jedes Alters geeignet. Es gibt

kaum Hunderassen, die an Treibball keine Freude finden oder sogar ungeeignet sind.

Auch Handicaphunde können Treibball durchführen.

Treibball ist grundsätzlich auch für alle Hundebesitzer (auch gehandicapte) durchführbar.

Die gemeinsame Aktivität führt zu einer guten Zusammenarbeit und verbessert die

Kommunikation und Aufmerksamkeit des Hundes.

Der Phantasie ist bei Treibball keine Grenzen gesetzt, zum Beispiel kann bei geübten Hunden

auch mit mehreren Toren oder Hindernissen gearbeitet werden und es können zusätzliche

Übungen (z.B. Apportieren von Gegenständen) eingebunden werden.

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Trickdog

Trickdog ist eine noch relativ junge Sportart. Ganz ohne Regeln erlernen Hund und Mensch

alle möglichen Tricks. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Egal ob einfach Tricks

wie Rolle und Pfötchen geben oder komplexe Abläufe wie das einräumen der

Geschirrspülmaschine. Bei Trickdog wird meist mit Clicker und Target gearbeitet.

Da es bei Trickdog keine Regeln gibt, sondern individuell auf jedes Team eingegangen

werden kann, ist es für alle gesunden Hunde, auch mit Handicap, und alle gesunden

Hundeführer geeignet.

Übungen aus Trickdog sind zum Teil Übungen aus Dogdance ähnlich.

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Zughunde

Zughunde haben eine lange Tradition: Die ersten Zughunde waren vermutlich Schlittenhunde

im Norden, aus der griechischen Hochkultur ca. 3000 v. Chr. findet man Darstellungen von

eingespannten Hunden auf Keramiken, zu Beginn des 1. Jahrtausends n. Chr. waren

Zughunde den oberen Schichten vorbehalten, im Mittelalter wurden Zughunde von

Handwerkern zum Transport ihrer Waren eingesetzt und im 17. und 18. Jahrhundert wurde

z.B. von Fleischern mit Hundegespannen zum Markt gefahren. In beiden Weltkriegen wurden

Zughunde eingesetzt um kleine Geschütze, Munitionswägen, Proviant, Verletzte und Tote

durch unwegsames Gelände zu bringen. Nach dem 2. Weltkrieg halfen Zughunde beim

Neuaufbau und noch lange Zeit in der Forst-und Landwirtschaft.

Heute wird mit einem Pulkageschirr, einer Pulkastange und einem Wagen oder Trike

gearbeitet. Es gibt eine Vielzahl von Geschirrtypen, jede Art hat ihre Vor—und Nachteile.

Während bei Schlittenhunden die Geschwindigkeit zählt und die Zugleistung des einzelnen

Tieres relativ gering ist, zieht ein einzeln vor einen Wagen gespannter Zughund sicher und

zuverlässig auch schwere Lasten, je nach Training und Wegverhältnissen ca. bis zum

Vierfachen (mit einem Schlitten sogar bis zum Achtfachen) des eigenen Körpergewichts.

Trainiert werden können alle Hunde, die physisch und psychisch dazu in der Lage sind.

Unter 50 cm Widerristhöhe und ca. 30 kg Körpergewicht ist Arbeiten unter Last nicht

möglich. Will man mit kleineren Hunden trotzdem ziehen, so ist zu beachten, dass die

Ausrüstung entsprechend angepasst ist. Zusätzliche Last ist dann meist nicht möglich, weil

das Eigengewicht der Ausrüstung bei kleinen Hunden oft schon der maximalen Zuglast

entspricht. Gelassenheit, gute Führigkeit und ein korrektes Wesen vereinfachen die

Ausbildung zum Zughund, Nervosität, Ängstlichkeit, Aggressivität und ausgeprägter

Jagdtrieb machen die Ausbildung schwierig.

Oft eingesetzte Rassen sind z.B. Berner Sennen, Großer Schweizer Sennenhund und

Bernhardiner.

Herumzerren oder Herumreißen des Hundes durch den Hundeführer ist beim ÖBdH untersagt.

Das Zuggeschirr darf nicht am Hund scheuern oder ihn in seiner Bewegung behindern.

Einzelübungen

Einspannen

Dem Hund wird das Zuggeschirr in der richtigen Reihenfolge angelegt, dann wird dieser in

der richtigen Reihenfolge in die Zugvorrichtung einzuspannen.

Vorwärtsfahren

Der Hund soll den Wagen in unterschiedlichen Schrittgeschwindigkeiten gleichmäßig und

freudig ziehen.

Personengruppe

Das Gespann fährt einmal durch eine sich bewegende Personengruppe, der Hund darf sich

davon nicht ablenken lassen.

Wenden

Das Gespann muss auf einer markierten Fläche von ca. 3 Meter Breite entweder nach links

oder nach rechts wenden.

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Winkel

Innerhalb eines markierten L oder T mit einer Wegbreite von mind. 180 cm muss ein rechter

Winkel einmal nach rechts und einmal nach links durchfahren. Das Gespann muss innerhalb

der markierten Grenzen bleiben.

Kreis

Ein markierter Kreis im Innendurchmesser von ca. 3 Meter und Wegbreite von mind. 180 cm

ist zu durchfahren.

Tor mit Anhalten und Ablenkung

Das Gespann hält vor einem geschlossenen Tor (Torbreite mind. 120 cm) an. Der HF lässt

den Hund anhalten und öffnet das Tor. Das Gespann durchfährt das Tor und hält wieder an.

Der HF schließt das Tor, eine Person kommt auf den HF zu und begrüßt ihn, während der

Hund die vom HF bestimmte Position nicht verändern darf. Danach setzt das Gespann den

Weg fort.

Slalom

Das Gespann durchfährt in Wellenlinie sechs in gerader Linie aufgestellte Hütchen. Die 6

Hütchen sind in einem Abstand von je 5 Metern aufzustellen.

Ablegen unter Ablenkung

Das Gespann wird während der Arbeit eines anderen Gespannes im Parcours abgelegt. Der

HF entfernt sich ca. 10 Schritte, dreht sich um, wartet kurz ab und geht zu seinem Hund

zurück. Der Hund soll währenddessen in seiner Position verweilen.

Ausspannen

Am Ende spannt der HD seinen Hund in der umgekehrten Reihenfolge des Einspannens aus.

Rückwärtsfahren

Das Gespann muss ca. 4 Meter rückwärt fahren und anhalten. Der Zughund ist abzulegen,

während der HF die Rückfahrsperre löst.

Bei offiziell angebotenen Zughundeprüfungen gibt es 3 Stufen, die sich u.a. dadurch

unterscheiden, ob Führhilfe gegeben wird oder nicht und in welchem Ausmaß. Die obigen

Übungsbeispiele entsprechen nicht in allen Punkten diesen Prüfungsvorschriften.

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III) Mantrailing und Therapiehunde

Mantrailing

Mantrailing ist die Suche nach vermissten Personen.

Ein Mantrail Team besteht aus Hundeführer und

ausgebildetem Hund = Mantrailer.

Die Ausbildung von Hunden zur Suche nach vermissten Menschen hat ihre Anfänge im

mittelalterlichen England. Damals wurden diese Hunde ausschließlich zur Aufklärung von

Kriminalfällen eingesetzt wurde. Das heute bekannte Mantrailen stammt hauptsächlich aus

Amerika und wird dort von Behörden zur Vermissten- und Tätersuche eingesetzt. In vielen

europäischen Ländern (z.B. England, Schweiz, Italien) wird der Mantrailer bereits als

unentbehrlicher Helfer anerkannt und gewinnt auch in den anderen Ländern immer mehr an

Bedeutung.

Im Unterschied zum Fährtenhund, der einer am Boden haftenden Spur folgt, arbeitet der

Mantrailer mit schwebenden Geruchspartikeln eines Individuums. Er orientiert sich an allem,

wo diese Geruchspartikeln haften bleiben (z.B. Boden, Gebüsch, Hausmauer etc.). Dabei

arbeitet der Mantrailer vorwiegend mit hoher, aber auch halbhoher oder tiefer Nase.

Die Duftspur eines Vermissten driftet (z.B. durch Windeinwirkungen und Sonnen-

einstrahlung) ab, verdünnt sich an manchen Stellen und verdichtet sich dafür an anderen.

Gut ausgebildete Mantrailer können die Suche auf allen Untergründen (z.B. auch Beton,

Asphalt) aufnehmen und übergangslos verfolgen. Im urbanen Gebiet ist der Mantrailer daher

oft die einzige Möglichkeit, Vermisste aufzuspüren. Mantrailer können auch Personen auf

Fahrrädern und ev. in Autos verfolgen.

Prüfungsstufen

Es können Teamausbildungen im Sportbereich (MTS 1 bis 3) und Rettungsbereich

(MTR 1 bis 2 bei Kooperationspartnern) absolviert und Prüfungen abgelegt werden.

Weiters werden Trainer und Trainer-Instructoren ausgebildet.

Will man keine Prüfungen ablegen, ist Mantrailing eine wunderbar ausgleichende Sportart,

die mit allen gesunden Hunden durchgeführt werden kann. Auch mit körperlich

eingeschränkten Hunden kann Mantrailing, unter Berücksichtigung der Einschränkung,

durchgeführt werden.

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Dogtrailer

In den letzten Jahren wurde neben der Suche nach vermissten Menschen auch die Suche nach

vermissten Tieren (speziell Hunden) immer gefragter. Daher werden auch Dogtrailer

ausgebildet. Die Ausbildung unterscheidet sich etwas von der Mantrailausbildung und es

können nicht alle Hunde dafür eingesetzt werden.

Theratrail

Dabei handelt es sich um Mantrailing mit verhaltensproblematischen Hunden.

Die eingesetzten Trainer müssen spezielles Wissen und eine Ausbildung vorweisen können.

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Therapiehunde

Die von der WHO geschaffene ICF (International

Classifikation of Functions) ist in vielen Bereichen die

Grundlage für therapeutische und pädagogische Prozesse.

Therapie im Sinne der ICF umfasst: Therapie, Förderung,

Training, Rehabilitation und auch die Initiierung von

Lernprozessen. Die ESAAT (European Society of Animal

Assisted Therapy) hat Definitionen für die tiergestützte Therapie

beschlossen, an denen wir uns orientieren.

Der Überbegriff tiergestützte Therapie wird für den therapeutischen und pädagogischen

Einsatz von Tieren, für alle tiergestützten Maßnahmen (z.B. Interaktion, Pädagogik,

Förderung, Intervention), verwendet. Therapie wird umfassend im Sinne einer professionellen

Helferbeziehung mit Einflussnahme auf den Menschen verstanden und umfasst auch

präventive und fördernde Maßnahmen.

Tiergestützte Therapie umfasst bewusst geplante pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote

mit Tieren für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen mit kognitiven,

sozial-emotionalen und motorischen Einschränkungen, Verhaltensstörungen und

Förderschwerpunkten,

beinhaltet auch gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen,

findet im Einzel- und Gruppensetting statt

hat als Basis die Beziehungs- und Prozessgestaltung im Beziehungsdreieck Klient – Tier –

Bezugsperson,

beinhaltet Methoden, bei denen Klienten mit Tieren interagieren, über Tiere

kommunizieren oder für Tiere tätig sind,

erfolgt zielorientiert anhand klarer Prozess- und Themenorientierung unter

Berücksichtigung tierethischer Grundsätze,

wird von einer Fachkraft mit Ausbildung für tiergestützte Therapie und kontinuierlicher

Weiterbildung durchgeführt.

Allgemeine Ziele der TgT sind: Die körperlichen, kognitiven und emotionalen Funktionen wiederherzustellen und zu

erhalten,

die Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Durchführung von Aktivitäten und Handlungen zu

fördern,

das Einbezogensein in die jeweiligen Lebenssituationen zu fördern und

das subjektive Wohlbefinden zu verbessern.

Die speziellen Ziele der TgT orientieren sich ausgehend von der Indikationsstellung an

Bedürfnissen, Ressourcen und am Störungsbild sowie dem Förderbedarf des jeweiligen

Klienten.

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Allgemeine Begriffsdefinitionen: Therapiepräsenzhunde

Diese verbringen regelmäßig eine gewisse Zeit beim Klientel, z.B. im Klassenraum und im

Unterricht. Sie werden von einer für den pädagogischen Hundeeinsatz ausgebildeten

Lehrperson eigenverantwortlich geführt.

Therapiebesuchshunde

Diese besuchen das Klientel ein- oder mehrmals stundenweise. Sie werden von einer für den

Besuchshundeeinsatz ausgebildeten, externen Begleitperson eigenverantwortlich geführt.

Therapiebegleithunde

Diese besuchen das Klientel ein- oder mehrmals stundenweise. Sie werden von einer /einem

für den therapiebegleitenden Hundeeinsatz ausgebildeten Therapeutin/Therapeuten

eigenverantwortlich geführt.

Therapieassistenzhunde

Diese werden als ständige Begleithunde für Menschen mit körperlichen und/oder geistigen

Einschränkungen ausgebildet und trainiert.

Hunde können ab dem 12. Lebensmonat zu Therapiehunden ausgebildet werden. Physische

und psychische Gesundheit und ein guter Grundgehorsam des Hundes sind Voraussetzung.

Es können nur gut sozialisierte, sichere Hunde mit hoher Stresstoleranz eingesetzt werden.

Auch Therapiehundeführer müssen einige Voraussetzungen vorweisen.

Es handelt sich nicht um eine Hundesportart, sondern um spezielle Ausbildungen. Sowohl bei

Ausbildungen, als auch bei Einsätzen, muss das Wohl der Hunde immer im Vordergrund

stehen. Hundeführer müssen fähig sein, Ausmaß von Belastungen einschätzen und

Stresszeichen beim Hund erkennen zu können.

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IV) Weitere wichtige Themen

Grundsätze des Gruppentrainings

Gruppentraining – wie es nicht sein sollte

- zu große Teilnehmeranzahl

- dadurch bedingte mangelhafte Aufsicht und Betreuung

- falsche Zusammenstellung der Gruppe

- mangelnde/unlogische Erklärungen und Anleitungen von Seiten der Trainer

- zu lange Dauer des Trainings ohne Pausen/Ruheübungen

- ungeeignetes Gelände (z.B. starke Schlaglöcher)

- unerfahrene Trainer (besonders bei Welpen)

- Anforderungen, die Hund und Mensch überfordern

- Wetter und Umweltbedingungen werden nicht berücksichtigt (z.B. Training zur

Mittagszeit im Sommer, Training bei starker Kälte oder Nässe mit Welpen etc.)

- Starkzwangmethoden bzw. aversive Trainingsmethoden

- Reizüberflutung

- rauer Umgangston

- „militärischer“ Drill

Aus einem schlecht durchgeführten Gruppentraining können gravierende Probleme entstehen:

Überforderung und Stress, erhöhte Abwehrbereitschaft bis hin zu Bissigkeit,

Leinenaggression, Nervosität bis hin zu Angst und auch mangelndes Vertrauen zum Halter

(da dieser z.B. in schwierigen Situationen keinen Schutz gewährt).

Es können negative Lernverknüpfungen mit den Kommandos, der Situation an sich und auch

bestimmten Personen oder anderen Hunden gespeichert werden. Der Hund lernt so Dinge, die

er nicht lernen sollte. Man sollte immer bedenken, dass ein Hund zu jedem Zeitpunkt lernt

und somit nicht nur die Kommandos, sondern das ganze „Drumherum“.

Individualdistanz/Probleme in der Gruppe Jeder Hund (und Mensch) hat „seine“ Individualdistanz. Wird diese unterschritten, fühlt man

sich unwohl und es entsteht Stress, der sich auf verschiedenste Arten zeigen kann (Unruhe,

Ausweichversuche, Protest-, Abwehraktionen). Es sollte daher auf Mindestabstände geachtet

werden und berücksichtigt werden, wenn ein Hund offensichtlich mehr Platz braucht.

Möchte man einen Hund daran gewöhnen Nähe auszuhalten, muss dies mittels langsamen,

ruhigen Übungen erfolgen. Manche Übungen sind in Hundeaugen unhöflich oder sogar stark aufdringlich. Dazu gehört

z.B. das dichte Umeinanderlaufen an der straffen Leine mit den HundeführerInnen.

Den Hunden muss ermöglicht werden höfliches Benehmen zu zeigen (z.B. Ausweichen).

Werden solche Verhaltensweisen untersagt oder korrigiert, bestraft der Besitzer seinen Hund

dafür, dass er gutes Sozialverhalten zeigt und höfliches Verhalten wird so abtrainiert. Oft

führt dies zu einer deutlichen Verschlechterung des Sozialverhaltens und der

Sozialverträglichkeit.

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Gelegentlicher Streit ist unvermeidbar. Ein kurzes Brummen, Knurren, Drohfixieren oder

drohendes Bellen darf ab und zu einmal vorkommen und ist nicht gleich der Beweis für ein

falsch geführtes Training. Dennoch sind sie ein Zeichen für vermehrte Aufmerksamkeit von

Seiten des Trainers. Häufen sich solche Verhaltensweisen oder kommt es gar zu ernsthaften

Streitereien, dann muss der Trainer eingreifen und für die Zukunft die Gruppengröße und –

zusammensetzung oder den Trainingsablauf überdenken.

Schreck- oder Schmerzreize

Positive Strafe in Form von Schreck- oder Schmerzreizen (Rasselbüchse, Wurfkette,

Discscheiben) bergen große Risiken und Nachteile. Im Grunde genommen wird bewusst eine

Geräuschangst konditioniert, diese kann einen Hund tatsächlich ängstlich oder schreckhaft

machen. Weiters ist es auch bei fachgerechter Anwendung fast unmöglich zu verhindern, dass

darunter das Vertrauensverhältnis zum Werfenden (Besitzer, Trainer) leidet. Die fachgerechte

Anwendung ist schwierig, die Vorteile wiegen die Nachteile nicht auf und es ist besser, auf

diese Dinge gänzlich zu verzichten.

Wildes Spielen in der Hundegruppe Freilauf („Spielen“) muss sorgfältig dosiert und beaufsichtigt werden. Gerade wenn die

Aufregung groß ist, wird oft sehr wild gespielt. Die Hunde üben so aber den groben Umgang

mit Artgenossen regelrecht ein. Spiele müssen daher beendet werden bevor diese „überkochen“.

Hunde dürfen einander nicht mobben. Warn- und Beschwichtigungssignale müssen beachtet

werden. Werden Signale hin und wieder gezeigt, ist das ganz normal und ein Hinweis für gutes

Sozialverhalten. Zeigt ein Hund jedoch gehäuft Signale, dann hat er Stress.

Wenn ein Hund versucht, sich aus einer Spielsituation zurückzuziehen, sollte man das

bemerken, akzeptieren und den Hund dazu die Möglichkeit geben. Wird dies nicht akzeptiert und

der Hund weiter drangsaliert, reagiert er wahrscheinlich mit Drohverhalten (z.B.

Abwehrschnappen). Reagiert der andere Hund darauf mit Entfernen, wurde auf beiden Seiten gutes

Sozialverhalten gelernt. Wird der Hund für sein Drohverhalten vom Besitzer/Trainer bestraft, kann

dies negative Auswirkungen auf sein zukünftiges Sozialverhalten haben. Reagiert der andere Hund auf

das Drohverhalten mit Aggression, kann dies negative Auswirkungen auf das zukünftiges

Sozialverhalten haben.

Stressempfinden/Stressbewältigung Sehr wichtig ist auch die Tatsache, dass Stressempfinden und die Möglichkeiten, Stess zu

bewältigen und auf ihn zu reagieren, vom individuellen Hundetyp und vom Alter des Hundes

abhängig sind. Dies ist auch z.B. bei Welpengruppen zu berücksichtigen. Ein eher wagemutiger,

draufgängerischer Welpe wird mit der gleichen Situation anders umgehen, als ein

zurückhaltender, etwas schüchterner. Es ist auch normal, dass sich Welpen bei

Konfrontationen mit Herausforderungen anfangs befangen verhalten oder sogar fürchten. Eine

individuelle Hilfestellung von TrainerIn und BesitzerIn ist daher notwendig, um den goldenen

Mittelweg zwischen krankmachenden Belastungen und fördernden Herausforderungen zu

finden.

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Welpen(spiel)gruppe

Diese zählen mit zu den heikelsten Aufgaben eines Hundetrainers und gehören nie in Anfängerhände.

Erlebnisse und Reizüberflutungen, die hier stattfinden, zeigen sich oft erst viel später. Es gibt

eine Studie aus der Humanmedizin die besagt, dass sich traumatische Erlebnisse aus der

Kindheit in der Pubertät zeigen und starke Auswirkungen auf die Psyche haben (z.B.

Ängstlichkeit, Nervosität, Geräuschphobien).

Die Idee einer Welpengruppe ist, dass die Hunde geschult werden sollten

- im guten Sozialverhalten (soziale Kompetenz, Kommunikation, Konfliktfähigkeit) mit

verschiedenen Artgenossen

- im vertrauensvollen und sicheren Umgang mit dem Sozialpartner Mensch

- im Umgang mit relevanten Umweltreizen.

Worauf man bei der Organisation einer Welpengruppe achten sollte:

- Eine Welpengruppe sollte frühestens eine Woche nach Abholung des Welpen (frühestens mit

8 Wochen) besucht werden. In der ersten Woche hat der Welpe ohnehin viele Änderungen in

seinem Leben und neue Eindrücke zu verkraften. - In einer Welpengruppe haben Junghunde nichts verloren, Hunde ab der 16. - 17. Woche

müssen in die Junghundegruppe wechseln. Ab der 16. Woche werden Verhaltensweisen

ausgebildet, wie z.B. das Jagdverhalten. Hat ein 12 Wochen alter Hovawart bisher gut mit

einem gleichaltrigen Chihuahua gespielt, kann sich dies ab der 16. Woche ändern – da

könnte der so bedeutend kleinere Hund als Beute angesehen werden. Eine Erfahrung, die

für beide Hunde nicht gut ist und sich im späteren Leben als Fehlverhalten bemerkbar

machen könnte. Am besten wäre es, eine Trainingspause einzulegen. Nach einigen

Wochen ist das gemeinsame Spiel dann meist wieder kein Problem mehr.

- Die Leitung sollte nur ein sehr erfahrener Trainer übernehmen. Gerade bei Welpen, die sich

in lernintensiven Lebensphasen befinden, wirken sich Fehler des Trainers schwerer aus,

als bei einem erwachsenen Hund.

- An einer Welpengruppe sollten nicht mehr als drei bis fünf Hunde pro Trainer teilnehmen.

Sonst ist sowohl der Welpe als auch der Trainer überfordert. Der Trainer muss alle

Welpen im Blick haben und bei aufkommenden Schwierigkeiten eingreifen.

- Bei der Zusammenstellung der Gruppe sollte auch der Größenunterschied der Welpen

beachtet werden. Es ist für eine gute Sozialisierung wichtig, dass verschiedene

Hunderassen kennengelernt werden, dabei sollte aber ein Augenmerk darauf geworfen

werden, dass sehr ungestüme große Welpen, sehr kleine, zarte schon durch ihr bedeutend

schwereres Gewicht verletzen können. Dies könnte eine prägende Erfahrung für kleine

Hunde sein, die später zu Hundeunverträglichkeitsproblemen führen kann.

D.h. verschiedene Rassen, Haarkleider und Größen kennenlernen ist gut und sollte auch

durchgeführt werden. Bei extremen Größenunterschieden aber immer mit Vorsicht.

- Der Trainer sollte eingreifen, wenn ein Welpe von den anderen gemobbt wird.

Der Satz: „Die Welpen machen das schon unter sich aus“, ist längst überholt. Wenn

Wurfgeschwister spielen, ist normalerweise immer ein Alttier in der Nähe und greift ein,

wenn ein Spiel außer Kontrolle gerät und zu grob wird. Gemobbte Hunde könnten

Angstverhalten entwickeln und später zu Mobbern werden; mobbende Hunde könnten lernen,

dass dies ein lustiges „Spiel“ ist und ihr Mobbingverhalten perfektionieren.

- Wenn ein Welpe müde ist, muss das Spiel für ihn beendet werden. Wenn der Welpe weiterhin mit

Reizen konfrontiert wird, kann es sein, dass er quengelig, gereizt oder aggressiv reagiert. Diese

negativen Erfahrungen verknüpft er mit den „bedrohlichen“ Reizen, was sein zukünftiges

Verhalten beeinflusst.

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- Der Einsatz von ein oder zwei gut sozialisierten Alttieren kann wertvolle Dienste leisten.

Kein Mensch kann die Situation zwischen Hunden so gut einschätzen und so schnell

adäquat eingreifen, wie ein Hund.

- Umweltreize sollten sparsam eingesetzt werden. Ein bis zwei neue Reize pro Stunde

reichen völlig aus. Die Reize sollten Realitätsbezug haben.

Ein Mensch, eingepackt in einen Plastiksack geht völlig am Sinn vorbei – was soll ein

Welpe daraus lernen und wann wird er in seinem künftigen Leben mit so einem Reiz

konfrontiert werden? Ein leerer Plastiksack, der im Wind weht, ein flatternder Luftballon,

ein aufgespannter Regenschirm, eine Mülltonne, ein Rad – dies sind Reize, mit denen ein

Hund auch im normalen Leben konfrontiert werden wird.

- Harte Kommandos haben in einer Welpengruppe nichts zu suchen. Hier sollen psychisch freie

Sozial- und Objektspiele angestrebt werden. Das bedeutet, dass der Welpe frei entscheiden

kann, ob, wie lange und auf welche Art und Weise er sich mit einem Reiz

auseinandersetzt. Wenn der Besitzer ein Kommando gibt, ist der Hund nicht mehr

psychisch frei, sondern auf den Besitzer und dessen Auftrag konzentriert.

Bei den vielen neuen Reizen, der Aufregung und dem Durcheinander ist ein Welpe aber

schwer fähig, sich auf das Einüben von Kommandos zu konzentrieren. Wenn es dann nicht

gleich funktioniert, wird an dem Welpen herumgezogen, er wird niedergedrückt und man

landet bei aversiver Erziehung. Oder der Trainer gibt den Kommentar ab: „Nicht so

tragisch, wenn er es jetzt nicht macht, macht er es das nächste Mal“. Ja nun hat der Welpe

gleich noch etwas gelernt: dass man ein Kommando befolgen kann oder auch nicht.

Natürlich können und sollen Grundkommandos erklärt und geübt werden, jedoch immer in

spielerischer und positiver Form und frühestens ab dem dritten, vierten Treffen. Übungen

für den Welpenkurs sind z.B. das Herankommen auf Ruf, Gehen an der lockeren Leine,

Sitz und Platz.

Weiters können zwangfrei Geräte (Tunnel, Wippe, Reifen etc.) kennengelernt werden. Immer

mit Vorsicht (der Welpe darf sich nicht verletzen), ohne Druck und mit positiver Bestätigung.

Stress ist zu vermeiden und die Freude an Geräteübungen zu erhalten. - Welpengruppen sollten ein- bis zweimal pro Woche stattfinden und maximal eine Stunde

dauern. Dabei ist wichtig, dass die Welpen nicht dauernd miteinander spielen oder geübt

wird, sondern immer wieder Ruhephasen eingehalten werden. Daher zum Beispiel 10 Min.

spielen, 10 Min. Pause, 15 Min. üben, 5 Min. Pause, 5 Min. spielen, 5. Min. Pause. Zum

Abschluss sollte immer eine Pause gemacht werden, erst danach sollen Besitzer und

Welpen nach Hause gehen. In den Pausen können sich die Besitzer mit ihren Welpen

hinsetzen und diese streicheln, aber dabei auf Ruhe bedacht sein. In dieser Zeit kann der

Trainer neue Dinge erklären und für Fragen zur Verfügung stehen.

- Alle im Welpenkurs gelernten Kommandos müssen im Alltag geübt werden. Dies sollte den

Besitzern mitgeteilt werden! - Die Örtlichkeit, an denen die Welpengruppe stattfindet, muss den Witterungsbedingungen

angepasst sein. Welpen können sich z.B. durch feuchte Kälte rasch verkühlen, aber auch

große Hitze tut ihnen nicht gut.

- Der Trainer soll bemüht sein, den Besitzern möglichst viel zu erklären und zu zeigen. Er

sollte sich sonst aber möglichst zurückhalten und nur in Situationen, bei denen ein

schnelles Eingreifen erforderlich ist, in Aktion treten.

- Eine gut durchgeführte Welpengruppe macht allen Beteiligten Freude und fördert die

Welpen, ohne zu überfordern. Dennoch sollte klar sein, dass eine Gewöhnung an

Artgenossen, unterschiedliche Menschen und diverse Umweltreize nicht alleine durch Welpengruppen zu erreichen ist.

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Junghundekurs

Zwischen der 16. und 18. Woche sollte eine Pause eingelegt werden. Danach kann man den

Junghundekurs besuchen. Nun ist der Hund reif genug, um die bereits bekannten

Grundkommandos zu festigen.

Vorsicht: Es gibt zwei wichtige Phasen, die jetzt auf HundebesitzerInnen zukommen:

Mit ca. 6 Monaten (Pubertät) und mit ca. 1 Jahr (Geschlechtsreife). In diesen Zeiten können

Phasen eintreten, wo der Hund anscheinend Kommandos vergessen hat, nicht mehr hören

kann und „aufsässig“ wird (gegenüber Besitzern und anderen Hunden). Dies ist normal und hat

mit den Hormonumstellungen zu tun. Man sollte versuchen zu verstehen, dass die Hunde in

dieser Zeit mit sich selbst im „Unreinen“ sind. Bestrafungen können sehr kontraproduktiv sein.

Daher vorausschauend handeln: In dieser Zeit sollte man den Hund nur an der Leine führen und

vorsichtig bei Hundebegegnungen und am Hundeplatz sein.

Im Junghundekurs werden die bekannten Kommandos ausgebaut und gefestigt und es

kommen langsam weitere Kommandos, Geräte und Umweltreize dazu.

Auch bei Junghundekursen sollten nicht mehr als fünf bis sechs Hunde pro Trainer teilnehmen.

„Youngster-Gruppen“ (Flegelgruppen, Beißgruppen)

So genannte „Youngster-Gruppen“ zusammenzustellen ist nicht sinnvoll, da es während des

Heranwachsens und der Pubertät auch bei Hunden zu physiologischen Veränderungen im

Körper kommt, die emotionale Ausbrüche, unüberlegte Handlungen (da die Risiken noch

nicht eingeschätzt werden können) sowie den Willen, Regeln zu brechen, bewirken (siehe auch

Junghundekurs). Hat man viele Hunde dieser Entwicklungsstufe zusammen in einer Gruppe,

führt dies nicht selten zu Chaos und ernsthaften Verletzungen. Außerdem sollten die Hunde

im Umgang untereinander gutes Sozialverhalten lernen und beibehalten. Bei einer Gruppe

von Flegeln lernt nur einer vom anderen „wie verhalte ich mich unmöglich“. In eine

Trainingsgruppe sollten maximal zwei Hunde mit starker typischer Ausprägung integriert

werden.

Oldie- und Handicapgruppen

Solche Kurse sind für Hunde, die aus alters- oder gesundheitlichen Gründen ein ruhiges und

konzentriertes Training benötigen. Zu rein körperlichen Gründen können auch psychische

Faktoren (z.B. Ängstlichkeit, Aggression, Hyperaktivität etc.) hinzukommen. Es werden

Bewegungstrainings und Trainings zur Verbesserung der Konzentration und/oder

Koordination angeboten. Gute Trainingsmöglichkeiten sind z.B. Nasenarbeit, Longieren,

Bodenarbeit und Motility, verbunden mit ruhigen Gehorsamsübungen. In Kleingruppen (drei

bis fünf Hunde) kann auf die speziellen Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmer (Hund und

Besitzer) gut eingegangen werden.

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Schutzhundesport / Mondioring

Der ÖBdH ist dem Schutzhundesport grundsätzlich nicht sehr positiv eingestellt, da nur sehr

gut ausgebildete Trainer diesen korrekt ausüben und vermitteln können, viele Hunde dazu

unfreiwillig genötigt werden (was an Kommunikation deutlich zu erkennen ist) und es leider

oft zu (nicht unbedingt sofort sichtbaren) Verletzungen bei den Hunden kommt.

Bei Mondioring handelt es sich um eine Sportart die in Österreich vom ÖKV und in

Deutschland vom VDH nicht anerkannt wird. Es ist eine Variante des Schutzhundesports und

ist – mit ev. geringen Abweichungen - auch unter „Französischer Ring“, „Belgischer Ring“,

„Holländischer Ring“ oder „Campagne“ bekannt. Bei Mondioring kommt es u.a. zu Angriffen

auf die Hunde mit Stöcken und vom Hund wird Führerverteidigung verlangt. Im Gegensatz

zum Schutzhundesport richten sich die Angriffe des Hundes dabei jedoch gegen den ganzen

Körper, daher muss ein Ganzkörperschutz getragen werden. Der Hund wird u.a. darauf

trainiert selbständig Entscheidungen zu treffen (was im Alltag, bei unkorrektem Training, zu

erheblichen Problemen führen kann).

Mondioring wird vom ÖBdH abgelehnt und nicht anerkannt.

Es gibt ausreichend Hundesportarten, um Hunde auszulasten, es muss nicht unbedingt eine

sein, bei der ein Hund darauf trainiert wird Menschen anzugreifen und diesbezüglich

selbständig zu handeln.

Stand: 30.09.2017

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