Hybrid DRG in Thüringen - der richtige Weg · Umsetzung: Abgestuftes Konzept mit wohnortnaher...

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Dr. med. Stephan Dittrich • Neue Str. 1, 08525 Plauen Initiator / Projektleiter seitens BDC und DGCH [email protected] • Tel.: 03741-550631 • Fax: 03741-550649 Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017 Dr. med. Stephan Dittrich, Gutachten- und Privatpraxis copy right Hybrid DRG in Thüringen - der richtige Weg ? Pilotprojekt "Hybrid-DRG Thüringen - Neue Wege im Gesundheitswesen“

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Dr. med. Stephan Dittrich • Neue Str. 1, 08525 Plauen

Initiator / Projektleiter seitens BDC und DGCH

[email protected] • Tel.: 03741-550631 • Fax: 03741-550649

Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

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Hybrid DRG in Thüringen - der richtige Weg ?

Pilotprojekt "Hybrid-DRG Thüringen - Neue Wege im Gesundheitswesen“

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AUSGANGSSITUATION

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Herausforderungen an die medizinische Versorgung

∆5 bis Ω3Dick DiabetischDement DegenerativDemographie

Organspezifische ErkrankungenOrganspezifische VerletzungenOnkologie

Fachärztlich Hausärztlich

Gesundheitspolitisch

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• Morbidität und Behandlungsaufwand steigen

• Schere zwischen Kostenentwicklung und Einnahmen

• Bedarfsplanung der medizinischen Versorgung

• Gesellschaftliche Diskussion über Leistungsinhalte und

Finanzierung einer solidarischen gesetzlichen

Krankenversicherung

Lösungen ?

Herausforderungen an die medizinische

Versorgung

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Sondergutachten medizinische Versorgung 2012 Sachverständigenrat:

„Das deutsche Gesundheitswesen ist weder zu teuer, noch ein

Spitzen - Gesundheitswesen“

„ Das deutsche Gesundheitswesen hat viele Vorzüge“

Aber:

• Problem der Über-, Unter- und Fehlversorgung

• Die Schnittstellen zwischen den Leistungssektoren und vor allem

die mangelnde Integration zwischen der ambulanten und der

stationären Gesundheitsversorgung sind eine der zentralen

Schwachstellen des deutschen Gesundheitssystems.

Was sagen die Weisen?

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• Prinzip: Teile und Herrsche

• Kostendämpfung

• Bürokratisierung

• Reglementierung

• Kriminalisierung

• Ökonomisierung

• Wettbewerb:

– Aufbruch der Sektoren

– Integrierte Versorgung

Bisherige Lösungsansätze

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Spezialamb. an Kinderkliniken

§ 120 SGB V

Honorarärzte

DMP§ 137 f SGB V

Praxiskliniken§ 115 SGB V

Amb. Versorgung bei Unterversorgung§ 116 a SGB V

Psych. Inst.-Amb.§ 118 SGB V

Ermächtigungen§ 116 SGB V ff.

Vor- und nachstationär§ 115 a SGB V

Kran

ken

häu

ser

Belegärzte§ 121 Abs. 2 SGB V

Soz.-Päd. Zentr.§ 119 SGB V

Integrierte Vers.§ 140 a-f SGB V

Teilstationär§ 39 SGB V

Ambulantes Operieren am Krankenhaus§ 115 b SGB V

Hochschulambulanzen§ 117 SGB V

NotfallambulanzenEBM

Honorarärzte VStG:§§ 115a, 115b SGB V

§ 2 KHEntgG

PsychEntgGGeriatrische Institutsambulanz

§ 118 a SGB V

Vertr

ag

särzte

Ambulante spezialfachärztliche

Behandlung § 116 b SGB V

MVZ§ 95 Abs. 2 SGB V

Eingriffe der Politik:GKV–WSG ff: Wettbewerbs-Stärkung+Dämpfung

Behandlungsmonopole fallen

Quelle: in Anlehnung an: GBA, R.Klakow Frank: Fünf Jahre

ASV: eine Bestandsaufnahme: Handlungsbedarf aus Sicht des

Gemeinsamen Bundesaussschusses.1.2.2017, Seite 17.

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Krankenkasse

Hausärzte

1

2

Medizinische Fachkräfte

Chirurg InternistRadio loge Hautarzt

Ambulante Fachärzte

2

Kopfpauschale (Capitation)

Medizinische Behandlung

Arzneimittel, Hilfsmittel

Qualitäts sicherung

(Daten management)

Pflegedienst Pflegeheim

Pflegeheim Reha-Klinik

PatientenMobile

PatientenImmobile Patienten

Service & Dienstleistungen

Fortbildung & Schulung

Versorgungs-forschung

Einschreibung

Management-Gesellschaft

Wiss. Beirat

3 3

Logistik

Daten

transfer

SGB V § 140 ff seit 2004: Krankenkasse kann Verträge neben Kollektivvertrag abschließen Flächendeckend , Sektorübergreifend u./o. Interdiszpilinär-fachübergreifend

Kranken

haus

3

Integrierte Versorgung / Sektoren übergreifende Versorgung

Wunschgedanke:Aufbruch der SektorengrenzenUmsetzung des Expertenstandards im Versorgungsmanagement

Produktversorgung Apotheke

SanitätshausMed. Fachhandel

Industrie

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Einzelleistungsvergütung PKV, BG, Pharma, Med.Industrie, Fachhandel, Physiotherapie

Fallpauschalen Krankenhäuser – D.R.G; Pflegedienste

Kopfpauschalen / Gesamtpauschale je Versicherten Vertragsärztliche Versorgung / KV-System

Kostenträger (GKV): - Keine Gesamtbudget -Verantwortung

für Morbiditätsprozess- Topf - Gesundheitsfond

Anreize: KostenverlagerungLeistungsverlagerungDeklaration von

Morbidität

Anreize: Fallvermehrung LeistungsverlagerungDeklaration von Morbidität

Morbiditätsrisiko:(Leistungserbringer)

Anreize: LeistungsausweitungWettbewerb um AbsatzDeklaration von Bedarf

Morbiditätsrisiko: Kostenträger

Anreize: Unterversorgung LeistungsverlagerungDeklaration von Morbidität

Morbiditätsrisiko: Leistungserbringer

Probleme Sektoren übergreifender Zusammenarbeit: Inkompatible Honorierungsformen

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Sektorale Vergütungsszenarien: z.B. Ambulante Operationen keine Abbildung des sog. short stay oder praxisklinischen Operierens

Khs-ambulant§ 115 b

MVZ / Vertragsarzt

§ 140 a DGUV Privat

OP-Vorbereitung

EBM 31.1. alle Leistungenin Z`hang mit OP

EBM 31.1.übrige L. budgetiert durch HVM

Vertrags regelung

UV – GoÄ GoÄ

OP-Leistung § 3 AOP-V Anhang 1EBM: 31.2/3/5

Kap 31 EBM EBM: 31.2/3/5

Vertrags regelung

UV – GoÄ GoÄ

Poststation.Betreuung

EBM 31.4. 14 d:-27,5 %

EBM 31.4. (21 d)

Vertrags regelung

UV – GoÄ GoÄ

Sachkosten Kap. 40 EBM § 9 AOP:abschl. ListeZuschläge 7 %

Kap 40 EBMSSBPraxisbedarfVerordnung

Vertrags regelung

Op-Zuschläge Bes. Kosten / Rechnung

Op-ZuschlägeSK via Rechnung

Abrechnung Krankenkasse KV Managementgesell

BG / UK Patient

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AnreizsystemeMedizinisch – Ärztlich – Ethisch

Industrie / Fachhandel KlinikKlinik-MVZ

Niedergelassene ÄrzteHA-FA, BAG, MVZ

Verwaltung Chefarzt Fach-/Assistenzarzt

Unternehmerisch

Unternehmer

Probleme Sektoren übergreifender Zusammenarbeit: Interessenslagen und subjektive Faktoren

Angestellte

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Probleme Sektoren übergreifender Zusammenarbeit Praxis/Klinik:

Sozial- und Strafrecht

Gesetzliche Förderung und Forderung von Kooperationen an der ambulant-stationären Schnittstelle Praxis und Krankenhausz.B. Organisation Überleitungsmanagement für Kliniken verbindlich

Versus

Gesetzgeberische/ Gerichtliche Blockierung von Kooperationen Blockierung durch Verunsicherung

Schlagwörter: Korruption (angestellte Ärzte / Vertragsärzte) Zuweisung gegen Entgeld Festlegung einer angemessenen Vergütung ärztlicher

Leistungen Abkehr von jeglichen marktwirtschaftlichen Grundsätzen

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sinnvoll und

notwendig, um

Spannungsfeld

Interaktive

Zusammenarbeit zwischen

Ärzten, Industrie,

Fachhandel

Patientenorientierte medizinische

Behandlung zu gewährleisten

Bedarf und sachgerechte

Anwendung von Medizinprodukten

sicherzustellen

Innovationen und Verbesserung

der medizinischen Behandlung /

Produkte zu ermöglichen

Gefahr der unsachgemäßen (korruptiven) Einflussnahme

auf

Verordnungs- und Therapieentscheidungen

Interaktionenrisikobehaftet

Strafrecht SozialrechtDienstrecht Berufsrecht

Probleme Sektor übergreifender Zusammenarbeit vonÄrzten / Praxen / Kliniken / Industrie-Fachhandel

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Basis: Ärztlich definierter Behandlungsweg:

Wer behandelt was, wo, wie, mit welchen Mitteln? - unter Beachtung der Qualität der med. Versorgung u. der Kosten

Reformierung/Harmonisierung des Honorierungs – Systems

Anreiz: Indikationsgerechte, patientenorientierte Versorgung

Maßgebend: Ärztliche Expertise, Patientenzufriedenheit

Umsetzung: Abgestuftes Konzept mit

wohnortnaher ambulanter/stationärer Grund- und Regelversorgung

im Verbund/ Kooperation mit

Schwerpunktkrankenhäusern und Kliniken der Maximalversorgung

Mit Gestaltung:

- Verbundweiterbildung

- Überleitungsmanagement

- Schwerpunktbildungen

Lösungsansatz: Sektoren unabhängige, bedarfsgerechte und patientenorientierte Versorgung

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Kassen(zahn)-

ärztliche

Vereinigung

Kranken-

kasse

GbR GmbH

Psycho-

thera-

peut

Arzt

HA / FA

Zahn-

arzt

Beleg-

arzt

ermächtigter

Kranken-

hausarzt

ermächtigte

Kranken-

haus-

ambulanz

Kranken-

hausMVZ/BAG

Genossenschaften NetzeReha

Pflege-

einrichtungen

Produktversorgung Apotheke, Sanitätshaus

Med. FachhandelIndustrie

Umsetzung: Struktur- und Prozess bezogene Kooperationen mit Aufbruch der Sektorengrenzen

Kooperationen

Honorar-

Konsiliar-

arzt

HeilmittelPhysio-,Ergotherapie, Podologie,…

Pflege

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Qualitätsoffensive, KSG, VStrG, VSG erfordern:

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Krankenkasse

Hausärzte

1

2

Medizinische Fachkräfte

Chirurg InternistRadio loge Hautarzt

Ambulante Fachärzte

2

Medizinische Behandlung

Arzneimittel, Hilfsmittel

Medizin produkte

Qualitätssicherung

Datenmanagement

Pflegedienst Pflegeheim

PatientenMobile

PatientenImmobile Patienten

Service & Dienstleistungen

Fortbildung & Schulung

Versorgungs-forschung

Einschreibung

Management-Gesellschaft

Wiss. Beirat

3 3

Logistik

Daten

transfer

Umsetzung Indikationsbezogene Honorierung (z.B. DRG Basis) zur Auflösung sektoraler Anreizsysteme

Kranken

haus

3

- Ergebnisbezogen

- Struktur- und Prozess gewichtet

- Populationsbezogen

- Basis:

Arzt – Pat. Beziehung

Dienstvertrag

- Indikatoren:

Heilung, Linderung, Bewahrung

vor Sekundärschäden

Industrie Fachhandel

Ziel: Hinwendung von der sektoralen zur patienten- bzw. populationsorientierten Versorgung

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DAS PROJEKT

„HYBRID-DRG“

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Projekt Sektorenverbindende Versorgung– ein gemeinsames Projekt

des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen e.V.

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V.

Umsetzung: Indikationsbezogene Versorgung /

zunächst Chirurgie

Projekt Hybrid DRG der Techniker Krankenkasse

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1. Fehlende Vernetzung zwischen den Leistungserbringern und Sektoren

2. Keine Abbildung des gesamten Behandlungspfades von der Indikationsstellung

bis zum Behandlungsabschluss / Nachkontrolle

Qualitätsprobleme, Zivil- und Haftungsrechtliche Problematiken

3. Differente nichtkompatible Honorierungssysteme mit Potenz des Fehlanreizes

und/oder Fehlhonorierung bei gleicher Indikation und erhöhtem Kosten- und

Verwaltungsaufwand

4. Spezifik der Vergütungsstruktur von OP in der ambulanten Versorgung

(z.B. Khs-ambulant/vertragsärztlich-ambulant)

5. Budgetierungen: Kollektivvertrag / Pauschaler Kalkulationsansatz in D.R.G./

Fallzahl- Regelungen / Sonderentgeld-Regelungen/ …

6. Auseinandersetzungen zwischen Leistungserbringern und Kostenträgern über

Fallzahlen/ Sektoraler Zuordnung/ Verweildauer/ Wirtschaftlichkeit …

7. Erhöhter Verwaltungsaufwand durch differente Honorierungssysteme

8. Honorararzt-Problematiken

9. Gesetzlicher Auftrag zur Qualitätsmessung – aber differente QM / QS Systeme

10.Beklagte Ökonomische Einflussnahmen auf Therapie/Therapiefreiheit, auf

ärztliche Freiberuflichkeit, auf das Arzt-Patientenverhältnis

Umsetzung: Problemanalyse chirurgischer Versorgung

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Diagnostik Indikationsstellung durch Chirurgen

chirurgische Behandlung (ambulant/stationär, konservativ/operativ, elektiv/Notfall)

+

adjuvante chirurgische Behandlung(Onkologie, Ernährung, Physiotherapie, periop.Management…)

Ergebnis: Heilung, Linderung, Bewahrung vor Sekundärschäden

Basis I: Ärztliche Definition einer sektorenunabhängigen indikationsbezogenen Behandlung, des Behandlungspfades chirurgischer Versorgung

Organspezifische ErkrankungenOrganspezifische VerletzungenOnkologie

Lösungsansatz: Sektoren unabhängige, bedarfsgerechte und patientenorientierte Versorgung

Mit Gestaltung: - Verbundweiterbildung- Überleitungsmanagement- Grund-/Regelversorgung- Schwerpunktbildungen

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Basis II:

Definition einer einheitlichen Honorierung / Kalkulation

Grundsätze Zusammenfassung stationärer und ambulanter Behandlungen mit

identischen Inhalten und Qualität Mischkalkulation aus den Vergütungen/Kosten der beteiligten

Leistungserbringer (Krankenhaus (amb./stat),Vertragsärzte(EP, BAG, MVZ), Praxiskliniken)

Im Rahmen der Leistungserbringung besteht Gestaltungsfreiheit -medizinische Notwendigkeit entscheidet

Ziel

• Einheitliche kollektivvertragliche Regelung• Abbildung über einen eigenen "DRG-Katalog" • Jährliche Kalkulation der Leistungen durch ein unabhängiges Institut auf

Basis der Ist-Kosten• Vergütung über einen eigenen Basisentgeltwert• Bildung eines eigenen Budgets

Es werden sich die Behandlungs- und Betreuungskonzepte durchsetzen, die unter medizinischen und ökonomischen Gesichtspunkten die besten Ergebnisse liefern

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Basis III:

Gesetzliche Grundlage

• Kombination aus mehreren Aspekten des neuen § 140a SGB V

o sektorenübergreifende Versorgung

o besondere ambulante ärztliche Versorgung

o neue Organisationsform

• BVA hat keine Einwände gegen eine solche Kombination

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Zusammenführung des

ambulanten vertragsärztlichen

Krankenhaus-ambulanten

tageschirurgischen/praxisklinischen

sogen. kurzstationären (short stay)

Operierens

• Definition von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität auf Basis eines

einheitlich kalkulierten Dienstvertrages für den ambulanten und klinischen

Bereich

• Schaffung einheitlicher Qualitäts-, Kosten- und Honorierungskriterien für

Praxen und Kliniken sowie adjuvanter Dienstleister

Umsetzung: Konkreter Projektvorschlag:

Sektorenunabhängige Organisation des ambulanten Operierens

in Praxis und Klinik

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Quelle: Lehmann Hybrid-DRG, STV.3, 2015

Kasse 1 Kasse 4Kasse 3Kasse 2

Managementgesellschaft

KH ArztKHArzt

Abrechnung OrgaQualitätKooperationsverträge

Umsetzung: Definition der Organisationsform

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Behandlungspfad ambulante / short stay Operation (status quo)

OperationOperateur/Anästhesist/perioperative Betreuung

Postoperative BetreuungAmbulant/ Stationär

präoperative ärztliche Leistungenzuweisender Haus- oder Facharzt oder Operateurerforderliche Beratung, Untersuchung und eigene Diagnostik

zur Indikationsstellung und OP-Vorbereitung

Medizinprodukte-,Hilfs--, Arznei-- und Verbandmittelversorgung

Notfalleinweisung in Regelkrankenhaus

Vergütung der Leistungen durch Kostenträger (GKV, DGUV, PKV)

- direkt - über KV - über extern. Management

GKV: Leistungskürzungen MdK

postoperative ambulante ärztliche Leistungen

zuweisender Haus- oder Facharzt oder Operateur

Prä-, Peri-, Postoperativ veranlasste LeistungenPhysiotherapie-Reha/Pflege/Krankentransport/ erforderliche Diagnostik (Bildgebung-Labor-Histologie)

Umsetzung: Definition einer indikationsbezogenen Behandlung

Konservative Therapie

Haus- /Facharzt

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Projektskizze und Machbarkeitsanalyse (Berufsverbände, KBV, BÄK, BVA, GKV-SpV, ÄZQ)

Bildung einer Arbeitsgruppe (überregional / regional: Kostenträger (stat. /amb. Versorgungsbereich) Ärzte (Klinik (Universität, Schwerpunkt- und Regelversorgung), Niederlassung)

Khs-Verwaltung (Geschäftsführer / Controlling)

Managementgesellschaft / IT - Experten Berufs- und wissenschaftliche Fachverbände Abrechnungsexperten (DRG/ EBM)

Festlegung von Eckpunkten einer möglichen Zusammenarbeit Bereitschaft von KH und Vertragsärzten zur Teilnahme eruiert Festlegung von Indikationen für ein Pilotprojekt

Umsetzung: Vorarbeiten

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Pilotprojekt Thüringen – ein gemeinsames Projekt

des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen e.V.

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V.

und

der Techniker Krankenkasse

Umsetzung als Pilotprojekt

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Physiotherapie

71 OP – Zentren fachübergreifend

Thüringen

Universität Jena

Potentiell 27/35

Krankenhäuser

Reha- Kliniken

Haus – und Fachärzte(EP, BAG, Klinik-MVZ)

über 1500 Kooperationspartner

ANC Thüringen 82 % aller NL-Chirurgen

Thüringische Gesellschaft für Chirurgie

Flächendeckendregionale Chirurgen-Netze

(Qualitätszirkel)

Landesverband ambulantes Operieren

(LAO-Thüringen)

Pflegedienste

KostenträgerTK, DAK, KKH, (AOK)

Umsetzung als Pilotprojekt: Standortwahl –> Thüringen

Pilotprojekt Thüringen – ein gemeinsames Projekt

des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen e.V.

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V.

und

der Techniker Krankenkasse

BDC

Management

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Indikationen

1. Einseitige Leistenhernie

2. Stammvarikosis

3. Vordere Kreuzbandruptur

4. Karpaltunnelsyndrom

(ambulante Fälle u. ambulant sensitive Krankenhausfälle (G-AEP – Kriter.)

Anmerkung:

Wahl der o.g. Operation, um im Pilotprojekt verschiedene Fragestellungen zu klären:

Zu 1. Größere Kohorte, wenig adjuvante Leistungen, Hernienregister, Methodenbewertung.

Stationäre OP – Verlagerungen?

Zu 2. Größere Kohorte, adjuvante Kompressionstherapie (s. Med.Produkte/amb. Pflege),

umfangreichere präop. Diagnostik / Umgang mit „weichen“ Indikationskriterien, Innovationen

Zu 3. Präop. Diagnostik (MRT/Radiologe), Intraoperative Kosten/OP-Aufwand (s. ASK-Richtlinien

/ Sachkosten-Sonderentgelte), postop. Heilmittelverordnung bzw. Rehabilitation,

Hilfsmittelverordnungen (Orthesen)

Zu 4. Präop. Diagnostik (Kooperation mit Neurologe/Wartezeiten), definiertes Krankheitsbild und

Behandlungsprocedere, große Kohorte, Qualitätssicherung gut möglich, ambulante OP.

Umsetzung als Pilotprojekt: Definition der Indikationen

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Operateur und Anästhesist : Indikationsstellung – und Dokumentation

OP und Narkose – Aufklärung / Recht auf Zweitmeinung Festlegung Vertragsteilnahme, Terminvergabe zur OP, Veranlassung weiterer Voruntersuchungen: OP-Vorbereitung

Postoperative Betreuung am Krankenhaus/in PraxisPostop. BehandlungskomplexBefunddokumentationen

• Konsultation am OP – Tag: Präop. Untersuchun Operateur/Anästhesist

• Operation, Postoperative Überwachung • Zusatzleistungen (Histologie, Labor, Sachkosten - Abrechnung wie bisher)

• Entlassung mit Brief

Umsetzung als Pilotprojekt : Definition des Behandlungspfades

Komplex Nachbehandlung:

Physiotherapie

Vertragsmanagement

Qualitätsmanagement

FallmanagementAbrechnung

Evaluation

Konsultation Operateur und Anästhesist : Sichtung Vorbefunde, Veranlassung ggf. weiterer Untersuchungen ( analog EBM / § 115 b)

Operativer, peri- und postop.

Komplex

Nachuntersuchung am Krankenhaus / in Praxis (1 Jahr post op.)

Befunddokumentationen

Komplex Nachuntersuchung

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Dr. med. Stephan Dittrich, Gutachten- und Privatpraxis copy right

Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

Beispiel: Vordere Kreuzbandplastik ICD: S83,5, S83.51, S83.53/ M23.51, M23.61,M23.81, M23.91

Start: Indikationsstellung zur Operation durch den Operateur

Indikationskriterien

Kat.1 Anamnese: Giving way: positiv

Klinische Untersuchung: Lachmann: positiv

Pivot-Shift: positiv

Bildgebung: MRT: positiv

Kat. 2 ASK/OP-Befund: gesicherte Ruptur

Indikation: 3 von 4 Zeichen der Kat 1 positiv und / oder Kat. 2 positiv

Behandlungspfad– OP-Vorbereitung (analog. Kap. 31/prästat. Behandlung) – Operation und postop. Betreuung (12 Wochen): OPS: 5-813-0; 5-813.5 , 5 - 813.g // 5-813.2/.3/.4– Physiotherapie: Krankengymnastik 20501:30x / Elektrotherapie o.ä. X1302: 24x ;MLD XO205:6x, …

– Sachkosten / veranlasste Leistungen – Verordnungen (primär: wie bisher; sekundär: Kalkulation anhand der Ergebnisse)

– ärztliche Nachkontrolle nach 1 Jahr

Klinische Untersuchung Primär, Abschluss (12.Woche) post-op durch Operateur

Anamnese: Giving way

Schmerz

Klinische Untersuchung: Lachmann

Pivot-Shift

Bewegungsumfang Knie

Kraftentfaltung Quadriceps (Janda)

Umfangsmaße Knie/Oberschenkel

1 Jahr post op - Nachuntersuchung

Ende: 12. Woche // 1 Jahr

Pilotprojekt zur sektorenverbindenden Versorgung in der Chirurgie:

Pilotprojekt zur sektorenverbindenden Versorgung in der Chirurgie HYBRID DRG

Neue Wege im Gesundheitswesen

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Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

Beispiel: Leistenhernie ICD 10: K40.90

Start: Indikationsstellung zur Operation durch den Operateur

Indikationskriterien

Kat. 1 Anamnese: Vorwölbung in der Leiste: positiv

Klinische Untersuchung: Vorwölbung in der Leiste sichtbar

Bruchpforte in der Leiste tastbar

klinisch eindeutiger Bruchsack, typische Reposition

Kat. 2 Bildgebung Fotodokumentation: Vorwölbung in der Leiste

Sonographie: Bruchpforte/ Bruchsack - Bilddokumentation

Indikation: 2 von 4 Zeichen der Kat 1 positiv und / oder 1 Zeichen der Kat. 2 positiv

Behandlungspfad

– OP-Vorbereitung (analog. Kap. 31/prästat. Behandlung) – Operation und postop. Betreuung (6 Wochen): OPS: 5-530.1/ 5-530.2// 5-530.30//5-530.31/ 5-530.32

– Sachkosten / veranlasste Leistungen – Verordnungen (primär: wie bisher; sekundär: Kalkulation anhand der Ergebnisse)

– Abschlussuntersuchung Operateur (4.-6. Woche postop/ Dokumentation)– Ärztliche Nachkontrolle 1 Jahr (Dokumentation / ggf. extern)– Patientenbefragung (extern)

Klinische Untersuchung / Nachuntersuchung Anamnese: Belastbarkeit

Schmerz (Schmerzskala 1-10)

Klinische Untersuchung: Leistenschmerz, Wund-/Narbenverhältnisse

Stabilität der Leiste

Rezidiv

Ende: 4.-6.Woche post op. // 1 Jahr

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Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

kurz- und langfristige Perspektive

langfristige Perspektive

Kalkulation auf der Basis von Ist Kosten durch

ein unabhängiges Institut - Finanzierung ?

kurzfristige Perspektive

Kalkulation für das Pilotprojekt auf der Basis

der bisherigen Preise

Umsetzung als Pilotprojekt: Kalkulation

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Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

DRG – Finanzierungsmodell: Mischkalkulation / sogen. Hybrid DRG

Prämisse: Leistung wird nicht teurer als in der Regelversorgung

• Vergleich der gewichteten Durchschnittspreise je Leistung: Leistenhernie

Sektor Menge Preis Budget

VÄ/115 b 106 600 € 63.600 €

KH 271 2.070 € 560.970 €

Hybrid 377 1.640 € 624.570 €

Preise und Mengen sind ein unverbindliches Beispiel

• Zzgl. Voruntersuchung auf Basis § 115 b

(Grundpauschalen, Bildgebung, Labor, ... )

• Zzgl. Physiotherapiemodul, (Nachuntersuchungsmodul)

• Stichprobenprüfungen

Umsetzung als Pilotprojekt: Kalkulation

DRG RG eff. RG Implantatkosten Anteil am RG/Implantatkosten IGV-Relativgewicht X LBFW

EBM Punktvolumen

GOZ - OPPunktvolumenGOZ - Narkose

PunktvolumenGOZz Überwachung/Nachbehandlung

Kosten Kap 40 X OPW

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Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

Strukturqualität

• Leitlinie

• Verträge zum Ambulanten Operieren

• Facharztstandard

Prozessqualität

• Definition des Behandlungspfades mit

Indikations-, Verlaufs- und Ergebnisdokumentation

Ergebnisqualität

• Routinedaten entspr. AQUA-Bericht (Infektion, Re-Eingriff, Rezidiv)

• Subjektives und objektiv-klinisches Ergebnis

• Externe Qualitätssicherung

Umsetzung als Pilotprojekt: Qualitätssicherung

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Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

Strukturqualität

Leitlinie

• Vollständige Arthroskopieeinrichtung

• Arthroskopisches Op-Instrumentarium

• Vollständiges Op-Instrumentarium für offene

und arthroskopische Kreuzbandeingriffe,

einschließlich Kreuzbandersatz

• Instrumente für intraoperative Komplikationen

• Instrumente für Meniskus- und

osteochondrale Eingriffe

• Fachkompetenz: Facharzt für

Chirurgie/Unfallchirurgie/Orthopädie

Umsetzung als Pilotprojekt: Qualitätssicherung

Beispiel: Vordere Kreuzbandplastik

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Verträge

• Qualitätssicherungsvereinbarung

ambulantes Operieren

• Vertrag nach § 115b Abs. 1 SGB V

(AOP-Vertrag)

• Qualitätsbeurteilungs-Richtlinie

Arthroskopie (G-BA)

Strukturqualität

Umsetzung als Pilotprojekt: Qualitätssicherung

Beispiel: Vordere Kreuzbandplastik

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Prozessqualität

Indikation, Verlaufs- und Ergebnisdokumentation

• Instabilitätsgefühl des Patienten

• Sportliche Aktivität und körperliche Belastung

des Patienten

• Alter und Konstitution

• Vorschädigungen am Kniegelenk

• Ausmaß der Instabilität des Kniegelenks

• Ausmaß der Kniegelenksfunktion (Motorik/Kraft)

• Begleitverletzungen

• Allgemeine Parameter (Infektionsrate, AU-Dauer)

Umsetzung als Pilotprojekt: Qualitätssicherung

Beispiel: Vordere Kreuzbandplastik

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Ausmaß der Instabilität des Kniegelenks

Dokumentation der Instabilität (Lachmann Test; Pivot-Shift-Test)

Ausmaß der Kniegelenksfunktion

Dokumentation der Kniegelenksbeweglichkeit

Dokumentation der Kraftentfaltung

Subjektive Parameter

Schmerz

Instabilität

Prozessqualität

Indikation, Verlaufs- und Ergebnisdokumentation

Umsetzung als Pilotprojekt: Qualitätssicherung

Beispiel: Vordere Kreuzbandplastik

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Ergebnisqualität

AQUA Abschlussbericht 'Arthroskopie am Kniegelenk'

und patientenorientiert klinisches Ergebnis

• QI-ID 29: Wiederholungsarthroskopie innerhalb von

6 Monaten nach primärer Kreuzbandplastik

• QI-ID 04_A: Wechsel und Entfernung eines Kreuzband-

transplantates innerhalb von 1 Jahr nach primärer

Kreuzbandplastik

• QI-ID 10_b: Postoperative Wundinfektionen

innerhalb von 30 Tagen nach Kreuzbandplastik/-eingriff

------------------------------------------------------------

• Objektive Kniefunktion (Motorik / Stabilität / Kraft)

• Subjektive Patientenzufriedenheit (Funktion / Stabilität /

Schmerz)

Umsetzung als Pilotprojekt: Qualitätssicherung

Beispiel: Vordere Kreuzbandplastik

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1. Krankenhäuser (potentielle Teilnahmezusage von 27 der 35 relevanten Khs in Thüringen + Universität Jena)

• Bürokratieabbau (Wegfall MDK Prüfung bzgl. ambulantes Potenzial)

• Möglichkeit zusätzlicher Erlöse über Abrechnung Zusatzmodule

• Aufwertung der Leistungserbringung über 115 b SGB V

• Ambulante Öffnung des Khs

Leistungserbringung von Diagnostik bis Nachsorge aus einer Hand

• Perspekt. Finanzierung von Umstrukturierungen (s. Strukturfond)

• Wegfall von DRG-Anreizen für kostenintensive Methoden/Prozeduren

2. Vertragsärzte (Teilnahmezusage aller relevanten ambulanten OP-Zentren, Niedergelassenen Chirurgen, Klinik-MVZ)

• Aufwertung der Leistung // Kostendeckung // DRG - Systematik

• Möglichkeit zur Erbringung kurzstationärer Aufenthalte im

ambulanten Bereich (Praxiskliniken)

• kostenintensive Methoden/Prozeduren finanzierbar

Umsetzung als Pilotprojekt: Motivation zur Teilnahme

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Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

Potentiale des Pilotprojektes sind auf Basis definierter Indikationen und Behandlungspfade sowie der Qualitäts-anforderungen u.a.

• Sektorenübergreifende Kostenanalyse (Struktur-/Prozesskosten / u.a. Personal-, AM-, HM-, Verbrauchskosten)

• Sektorenübergreifende/-unabhängige Honorierung Kollektivvertragl. Regelung ( § 116 / § 115 / § 140 / KhEntgG ? )

• Vollständige sektorenübergreifende Qualitätssicherung

• Versorgungsforschung - z.B. Testung von Innovationen

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Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

Vertrag ist zum 1.4.2016 zwischen TK, DAK und NAO GmbH gezeichnet. KKH ist beigetreten.

Vertrag ist zum 1.7.2017 aufgelebt – Ausrollung nach Windhundprinzip.

Verzögerungen durch Innovationsfond, AOK

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Hybrid – DRG in Thüringen – der richtige Weg ? BKS 11/ 2017

Herausforderung der künftigen medizinischen Versorgung ist im Rahmen von Kooperationen und integrativen, sektorenverbindenden/- unabhängigen Versorgungsmanagement sowie Health Care Services die Definition: Wer behandelt patientenorientiert was, wo, wie, welche Kosten sind damit verbunden und wie wird die praktische Umsetzung gestaltet.

Hybrid-DRG in Thüringen – der richtige Weg? – Zumindest ein Versuch.

Vielen Dank

FAZIT